05.08.2014 Aufrufe

Probekapitel - Franz Steiner Verlag

Probekapitel - Franz Steiner Verlag

Probekapitel - Franz Steiner Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

16 I. Einleitung<br />

der NS-Zeit aus politischen Gründen entlassen wurden. 45 Siegfried Hoyer widmet<br />

sich in seiner „Kleinen Geschichte der Leipziger Studentenschaft“ zwar auch der<br />

Zeit des Nationalsozialismus, 46 doch ignoriert er gänzlich die Leipziger Musikstudierenden.<br />

Unübersehbar ist, dass speziell die Auseinandersetzung mit der Geschichte<br />

von Musikhochschulen in der einschlägigen Fachliteratur von diversen Problemen<br />

geprägt ist, wobei sich im Einzelfall selbstverständlich gewichtige Differenzierungen<br />

ergeben. Verantwortlich hierfür dürften auch die zahlreichen inhaltlichen<br />

und methodischen Schwierigkeiten sein, die sich aus der oft komplizierten Quellenlage<br />

47 und der Notwendigkeit zu fächerübergreifendem Arbeiten ergeben. Das<br />

für die Aufarbeitung der Geschichte einer Musikhochschule erforderliche Quellenmaterial<br />

ist häufig nur lückenhaft überliefert. Darüber hinaus liegt dieses Material<br />

oft breit verstreut in verschiedenen Archiven, sodass seine Erschließung umfangreicher<br />

Recherchen bedarf. Für eine differenzierte Analyse ist es unumgänglich,<br />

Kenntnisse und Methoden der Musik- und der Geschichtswissenschaft miteinander<br />

zu verbinden und für die Untersuchung fruchtbar zu machen. Zudem ist die<br />

Vertrautheit mit der Geschichte des kulturellen Umfeldes der betrachteten Einrichtung<br />

unerlässlich.<br />

Aus dem hier deutlich gemachten Defizit ergibt sich dringend die Notwendigkeit<br />

von Spezialuntersuchungen zur Geschichte und Gegenwart von Musikhochschulen,<br />

zumal wenn diese wie im Falle Leipzigs prägend für Generationen von<br />

Musikern und Musiklehrern war und ist. Eine Einzelfallstudie, welche zugleich<br />

immer auch einen Beitrag zum Selbstverständnis dieser Einrichtungen darstellt,<br />

ermöglicht sowohl eine Betrachtung en detail als auch Vergleiche mit anderen<br />

Einrichtungen, so u. a. mit Berlin, 48 Köln, 49 Wien, 50 Dresden, 51 Weimar, 52 Düsseldorf,<br />

53 München, 54 Karlsruhe 55 und Stuttgart. 56 Ziel der vorliegenden Arbeit ist<br />

es daher, mit der Untersuchung der Geschichte des Landeskonservatoriums der Musik<br />

(seit 8. Juni 1941 Staatliche Hochschule für Musik, Musikerziehung und darstellende<br />

Kunst) 57 Leipzig von 1933 bis 1945 nicht nur einen Beitrag zur Geschichte<br />

von Kunst- und Musikhochschulen zu leisten, sondern auch eine Grundlage für<br />

zukünftige vergleichende Studien zu schaffen.<br />

45 Lambrecht (2006).<br />

46 Hoyer (2010), 231–249.<br />

47 Bezüglich Lübeck Lesle (1993, 25), zu München Schmitt (2005, 7, 314f.), zu Stuttgart<br />

Bickhoff/Koch (2007).<br />

48 Fischer-Defoy (1996).<br />

49 Custodis (2004), 30ff.; Custodis (2006), 61ff.<br />

50 Tittel (1967), 65–68.<br />

51 Wiehl (1994).<br />

52 Huschke (2006), 197–310.<br />

53 Klug (2002), Wasserloos (2010a).<br />

54 Schmitt (2005).<br />

55 Kaufmann (1999), Kaufmann (2002).<br />

56 Bickhoff (2007).<br />

57 Goltz (2001), 28, 34, 52 und 54–55.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!