wechselstrom - Ausgabe No°2 Juni 2014

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PROJEKTE_ wechselstrom / juni 2014 18 AUF EINE ANDERE WEISE SEHEN UND HöREN von Isabel Matoković Auf der Reise nach Deutschland mit dem Projekt Sing2me hatte ich die Gelegenheit neue Orte ,Bildungseinrichtungen für Kinder mit Seh- und Hörbehinderungen sowie Lehrer und Schüler , die diese Schulen besuchen, kennenzulernen. Die ganze Reise war sehr lehrreich für mich, weil ich die Chance hatte in eine andere Welt zu spähen und einen anderen Ansatz zum Lernen kennengelernt hatte, welcher mich beeindruckt hat. Am ersten Tag besuchten wir die “Schloss -Schule Ilvesheim “ in Ilvesheim.
Dort wurde uns detailliert die Schwierigkeiten erklärt, die diese Schüler haben und wie sie sich vorbereiten und ausgebildet werden für den Arbeitsmarkt. Am selben Tag besuchten wir auch Heidelberg. Die nächste Station unserer Reise war die “Nikolaus - Stiftung für blinde und sehbehinderte Menschen”, die mir persönlich am besten gefallen hat. Wir hatten eine Chance mit den Schülern zu sprechen und sie kennen zu lernen. Wir haben einen kleinen Einblick bekommen in ihre Welt, wir haben gesehen wie sie arbeiten und lernen. Ich mochte das Kollektiv, die Gemeinschaft und das gegenseitige nicht verurteilen. Außerdem war es gut, dass die Professoren sie trotz aller Schwierigkeiten wie normale Schüler behandeln und nichts verharmlosen. Sie schreiben die gleichen Prüfungen und lernen den gleichen Stoff wie die Schüler an regulären Schulen -nur anders. Ich habe einen Schüler gefragt, wo es ihm besser gefällt, an einer regulären Schule oder an dieser Schule? Er schaute mich mit einem großen Lächeln auf seinem Gesicht an und sagte: “Wenn du jeden Schüler an dieser Schule diese Frage stellen würdest, würdest du immer die gleiche Antwort erhalten und zwar, dass es hier natürlich 1000 mal besser ist, denn hier ist jeder gleich viel wert und niemand bemitleidet uns. Hier können wir sein wer wir sind und müssen uns nicht verstellen um akzeptiert zu werden. Hier können wir unsere Potenziale entwickeln ohne gemobbt zu werden“. Ich werde immer die Zeit, die ich mit ihnen verbracht habe in Erinnerung behalten. Die letzten zwei Tage verbrachten wir in Frankenthal. Wir besuchten das “Pfalzinstitut für Kommunikation und Hören”, wo wir Vorträge zum Thema Schwerhörigkeit hatten. Anschließend besuchten wir ihre Berufsschulen und am Nachmittag machten wir eine Stadtführung und dann war unsere kurze Bildungsreise auch schon wieder vorbei. Auf dem Bild sind blinde und sehbehinderte Schüler aus der Nikolausplege Stuttgart. wechselstrom / juni 2014 19
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