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wechselstrom - Ausgabe No°2 Juni 2014

Deutschsprachiges Schülermagazin der Elektrostrojarska škola Varaždin Ausgabe No°2 Juni 2014 Varaždin, Kroatien

Deutschsprachiges Schülermagazin der Elektrostrojarska škola Varaždin
Ausgabe No°2 Juni 2014
Varaždin, Kroatien

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-AUSGABE N°2 JUNI <strong>2014</strong>-<br />

<strong>wechselstrom</strong><br />

DEUTSCHSPRACHIGES SCHÜLERMAGAZIN IN VARAŽDIN<br />

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P A


<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 2<br />

INHALT<br />

04_<br />

Editorial<br />

06_<br />

Die Redaktion<br />

08_<br />

Interview mit<br />

Igor Kos -<br />

Ohne eine Vision<br />

kann man nichts<br />

erreichen<br />

PROJEKTE_<br />

14_<br />

Ein Projekt der<br />

Vielfalt<br />

16_<br />

Projektreise nach<br />

Gorski Kotar<br />

18_<br />

Auf eine andere<br />

Weise sehen und<br />

hören


20_<br />

Zwischen<br />

Deutschland und<br />

Irland<br />

21_<br />

An der schönen blauen<br />

Donau -<br />

Don@u Online Projekt<br />

LEBENSHILFE_<br />

24_<br />

Wenn Schönheit<br />

zur Sucht wird<br />

25_<br />

Lies doch mal<br />

wieder ein Buch!<br />

26_<br />

Hilfe ich habe ein<br />

Problem!<br />

Sigmundo<br />

Freudowski beantwortet<br />

Leserbriefe<br />

Zitat des Monats<br />

“Wo Freiheit, Menschenrechte und Pluralismus<br />

sind, da ist Europa”<br />

- Richard Freiherr von Weizsäcker<br />

MEINUNGEN_<br />

29_<br />

Zeiten der Solidarität<br />

30_<br />

Deutsch - Gestern,<br />

Heute und Morgen<br />

WECHSELSTROM_<br />

32_<br />

Kolumne: Als<br />

Deutscher in Kroatien<br />

34_<br />

In eigener Sache<br />

<strong>wechselstrom</strong> Magazin<br />

Deutsprachiges<br />

Schülermagazin der<br />

ESŠ Varaždin<br />

Est. 2013<br />

<strong>Ausgabe</strong> N°2<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2014</strong><br />

Herausgeber<br />

Elektrostrojarska<br />

škola Varaždin<br />

Hallerova aleja 5<br />

42000 Varaždin<br />

Chefredaktion<br />

Nils Lange<br />

Redaktion<br />

Ilija Radoš<br />

Mario Filipašić<br />

Sara Šobak<br />

Lea Novak<br />

Leonarda Jež<br />

Matija Zeljak<br />

Domagoj Lakuš<br />

Anamarija Gojević<br />

Isabel Matoković<br />

Dario Kišak<br />

Ivona Grabar<br />

Petra Hosin<br />

Layout<br />

Nils Lange<br />

Illustrationen<br />

Ilija Radoš<br />

Druck<br />

Elektrostrojarska<br />

škola Varaždin<br />

Rückseite<br />

Kata Milušić<br />

Titelbild<br />

Nils Lange<br />

© Copyright <strong>2014</strong><br />

Wechselstrom<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Das Werk einschließlich all<br />

seiner Teile ist urheberrechtlich<br />

geschützt und darf<br />

weder kopiert, vervielfältigt,<br />

nachgeahmt oder in anderen<br />

Medien gespeichert werden,<br />

noch darf es in irgendeiner<br />

Form weiter verarbeitet, verkauft<br />

oder vermietet werden<br />

ohne schriftliche Genehmigung<br />

des Herausgebers.<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 3


<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 4<br />

EDITORIAL<br />

Heureka Europa! Es ist<br />

Zeit, dass wir Europa<br />

wieder für uns entdecken. In<br />

einer Zeit in welcher Europa<br />

von einer Krise in die nächste<br />

stolpert und wesentliche<br />

Probleme noch nicht gelöst<br />

werden konnten, ist es<br />

schwer den Glauben an den<br />

europäischen Gedanken und<br />

die europäische Einheit nicht<br />

zu verlieren. Europa steht am<br />

Scheideweg und die Richtung,<br />

welche es einschlagen wird,<br />

ist noch nicht klar. Wird<br />

die europäische Integration<br />

weiter vorangetrieben und<br />

wachsen wir stärker zusammen?<br />

Oder ist die europäische<br />

Idee nur ein Relikt des<br />

vergangenen Jahrhunderts<br />

und es indet wieder eine<br />

Rückkehr zu völlig unabhängigen<br />

Nationalstaaten statt?<br />

Die Entscheidung wird von<br />

uns getroffen. Von den<br />

Bürgerinnen und Bürgern<br />

Europas. Aber insbesondere<br />

der Jugend. Die Jugend die<br />

aufbegehrt und endlich eine<br />

Veränderung und einen<br />

Richtungswandel möchte.<br />

Die diesjährige Europawahl<br />

versprach wegweisend zu<br />

sein und die Macht in Europa<br />

in Richtung des Volkes zu<br />

verschieben. Es waren die<br />

ersten Europawahlen bei<br />

dem die etablierten Parteien<br />

jeweils einen europaweiten<br />

Spitzenkandidaten ernannt<br />

hatten und mit diesem<br />

Wahlkampf betrieben.<br />

Doch hält die Europawahl<br />

das was sie versprach? Die<br />

Konservativen unter der<br />

Führung von Jean-Claude<br />

Juncker sind nun die stärkste<br />

Kraft im Parlament und sie<br />

werden Ansprüche auf das<br />

Amt des Kommissionspräsidenten<br />

machen – doch die<br />

endgültige Entscheidung liegt<br />

bei den Regierungschefs der<br />

einzelnen Mitgliedsländer.<br />

Denn noch ist nichts<br />

entschieden. Nach<br />

der Wahl ist vor<br />

den Verhandlungen.<br />

Also<br />

alles beim<br />

alten?<br />

Nein,<br />

denn die<br />

europäische<br />

Politik wird<br />

sich dennoch verändern.<br />

Nicht zuletzt wegen<br />

dem starken Abschneiden<br />

der Parteien vom extrem<br />

linken und extrem rechten<br />

Spektrum, welche Erfolge in<br />

ganz Europa gefeiert haben.<br />

Rechtsextreme und rechtspopulistische<br />

Parteien wie<br />

der Front national in Frankreich,<br />

die Dansk Folkeparti<br />

in Dänemark und UKIP in<br />

England wurden stärkste<br />

Kraft in ihren Heimatländern.<br />

Aber auch in Ungarn<br />

(Jobbik) und in Deutschland<br />

(Alternative für Deutschland)<br />

ist der Erfolg solcher Parteien<br />

unaufhaltbar. Die linksex-


treme Allianz Syriza wurde<br />

stärkste Kraft im krisengeplagten<br />

Griechenland.<br />

Steht Europa nun vor dem<br />

Untergang? Werden die<br />

EU Skeptiker die Überhand<br />

gewinnen und die EU wird<br />

zerbrechen? Das Ergebnis<br />

der Europawahl zeigt vor<br />

allem eines: Die Unzufriedenheit<br />

der Bürger und<br />

Bürgerinnen<br />

mit dem Verhalten<br />

der Politik während der<br />

Eurokrise. Ein Großteil der<br />

Unterstützer dieser Parteien<br />

kann den Protestwählern<br />

zugeordnet werden. Noch<br />

ist nichts verloren. Das neu<br />

gewählte Parlament hat nun<br />

die Plicht ihrer demokratischen<br />

Legitimation nachzugehen<br />

und auf die Bedürfnisse,<br />

Wünsche und Ängste ihrer<br />

Wähler einzugehen. Sie<br />

sind die Stimme des Volkes.<br />

Eines europäischen Volkes.<br />

Die etablierten Parteien<br />

müssen umdenken und ihren<br />

Kurs überdenken, damit der<br />

europäische Gedanke gelebt<br />

werden kann und nicht<br />

verloren geht.<br />

Diese <strong>Ausgabe</strong> steht ganz im<br />

Schein dieses europäischen<br />

Gedankens. Projekte, Reisen<br />

und Erfahrungen im europäischen<br />

Ausland werden<br />

vorgestellt und präsentiert.<br />

Das Interview führten wir<br />

diesmal mit Herrn Igor Kos,<br />

dem Schulleiter der Elektrostrojarska<br />

škola. Eine Neuerung<br />

in dieser <strong>Ausgabe</strong> ist die<br />

Einbindung von Schülern<br />

und Schülerinnen der Gospodarska<br />

škola.<br />

Unserem Ziel eine repräsentative<br />

Plattform für deutschlernende<br />

Schüler und<br />

Schülerinnen der Fachschulen<br />

in Varaždin zu erschaffen<br />

sind wir somit schon ein ganzes<br />

Stück näher gekommen.<br />

Unser Magazin steht für<br />

Europa und den wichtigen<br />

interkulturellen Dialog in<br />

unserer vernetzten Welt. Der<br />

Weg ist da. Die Weichen sind<br />

gestellt. Es liegt nun bei uns<br />

ihn zu beschreiten.<br />

Nils Lange<br />

Chefredakteur<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 5


DIE<br />

REDAKTION<br />

Nils Lange<br />

>>kulturweit


EUROPAHyMNE<br />

Freude, schöner Götterfunken,<br />

Tochter aus Elysium.<br />

wir betreten feuertrunken,<br />

Himmlische, dein Heiligtum.<br />

deine Zauber binden wieder,<br />

was die Mode streng geteilt,<br />

alle Menschen werden Brüder,<br />

wo dein sanfter Flügel weilt.<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 7<br />

Wem der große Wurf gelungen,<br />

eines Freundes Freund zu sein,<br />

wer ein holdes Weib errungen,<br />

mische seinen Jubel ein!<br />

Ja - wer auch nur eine Seele<br />

sein nennt auf dem Erdenrund!<br />

Und wer’s nie gekonnt, der stehle<br />

weinend sich aus diesem Bund!<br />

Freude heißt die starke Feder<br />

in der ewigen Natur!<br />

Freude, Freude treibt die Räder<br />

in der großen Weltenuhr!<br />

Blumen lockt sie aus den Keimen,<br />

Sonnen aus dem Firmament,<br />

Sphären rollt sie in den Räumen,<br />

die des Sehers Rohr nicht kennt!<br />

Freude, schöner Götterfunken,<br />

Tochter aus Elysium.<br />

Wir betreten feuertrunken,<br />

Himmlische, dein Heiligtum.<br />

Deine Zauber binden wieder,<br />

was die Mode streng geteilt,<br />

alle Menschen werden Brüder,<br />

wo dein sanfter Flügel weilt.<br />

Text: Friedrich Schiller<br />

Musik: Ludwig van Beethoven, 9. Symphonie<br />

Sowohl vom Europarat (1972) als auch von der EG (1986)<br />

wurde Beethovens “Ode an der Freude” als Europahymne<br />

beschlossen


INTERVIEW_MIT IGOR KOS<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 8<br />

IGOR KO<br />

IGOR KOS IST SEIT SECHS<br />

JAHREN SCHULLEITER DER<br />

ELEKTROSTROJARSKA ŠKOLA<br />

VARAŽDIN.<br />

ZUVOR HAT ER DORT 8 JAHRE<br />

ALS LEHRER GEARBEITET.<br />

WÄHREND SEINER AMTSZEIT<br />

AVANCIERTE DIE<br />

ELEKTROSTROJARSKA ŠKOLA<br />

ZU EINER DER ANGESEHENSTEN<br />

SCHULEN IN KROATIEN IM<br />

BEREICH DER ELEKTROTECHNIK<br />

UND NEUEN TECHNOLOGIEN.<br />

WECHSELSTROM TRAF IHN, UM<br />

MIT IHM ÜBER DIE INTERNATION-<br />

ALEN PROJEKTE DER SCHULE ZU<br />

SPRECHEN.<br />

DAS INTERVIEW WURDE IN<br />

KROATISCH GEFÜHRT UND<br />

ANSCHLIESSEND ÜBERSETZT.


S<br />

“OHNE EINE VISION<br />

KANN MAN NICHTS<br />

ERREICHEN”<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 9<br />

WECHSELSTROM: Heute sprechen wir mit<br />

dem Schulleiter der Elektrostrojarska<br />

škola in Varaždin, Herrn Igor Kos. Es<br />

freut uns, dass Sie uns etwas über eine<br />

der erfolgreichsten Schulen in Kroatien<br />

sagen können. Könnten Sie uns aber zuerst<br />

etwas über die Entstehung und die<br />

Geschichte dieser Schule sagen und wie<br />

sie sich bis auf dieses Niveau entwickelt<br />

hat?<br />

I.KOS: Die Schule existiert seit 1958<br />

und bald werden wir das 56-jährige<br />

Bestehen feiern. Das Interessanteste<br />

ist, dass die Schule in all den<br />

Jahren ständig in neue Technologien,<br />

Ausrüstungen und in den Bau neuer<br />

Räume investiert hat. Man kann<br />

sagen, dass wir von einer durchschnittlichen<br />

Schule auf ein hohes<br />

Niveau gekommen sind, und wir sind<br />

jetzt stolz darauf, dass unsere Schule<br />

eine der angesehensten Schulen in<br />

Kroatien ist. Das sieht man auch anhand<br />

unserer länderübergreifenden<br />

Projekte, in denen wir in verschiedene<br />

Länder der Europäischen Union<br />

reisen und mit vielen Schulen aus<br />

diesen Ländern erfolgreich zusammenarbeiten.<br />

Zu diesen Ländern gehören<br />

Finnland, Polen, Dänemark, Italien,<br />

Deutschland und Portugal. Wir stehen<br />

unseren Partnerschulen, was unsere<br />

Ausstattung, die Räume und die<br />

Fachkompetenz unserer Lehrkräfte<br />

angeht, in überhaupt nichts nach.<br />

WECHSELSTROM: Neben der Ausstattung<br />

sind besonders die Lehrkräfte ein wichtiger<br />

Faktor, vielleicht der wichtigste, aber<br />

in anderen Schulen gibt es auch gute<br />

technische und menschliche Ressourcen,<br />

gleich wie in dieser Schule, was ist aber<br />

gerade dasjenige, was Ihre Schule von<br />

anderen unterscheidet?<br />

I.KOS: Diese Schule garantiert viel Platz<br />

und sehr gute technische Voraussetzungen,<br />

aber im Mittelpunkt stehen<br />

die Schüler und alles ist ihrem Lernerfolg<br />

untergeordnet. Der wichtigste<br />

Faktor dafür ist, wie Sie schon gesagt<br />

haben, der menschliche Faktor, also<br />

die Lehrkräfte, aber auch die Organisation<br />

des Unterrichts in der Schule.<br />

Man kann sehr gute Fachleute in den<br />

verschiedenen Unterrichtsbereichen<br />

haben, aber wenn es keine Teamarbeit<br />

im Unterricht gibt, ist alles umsonst.<br />

Man kann ohne diese Teamarbeit im


<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong><br />

10<br />

- Varaždin, Gajeva ulica<br />

Lernprozess nichts Erfolgreiches<br />

erreichen und ich denke, dass<br />

gerade diese gute Zusammenarbeit<br />

unser Vorteil ist. In dieser<br />

Schule gibt es rund 140 Lehrer<br />

und sie wirken als eine sehr gut<br />

koordinierte Gruppe.<br />

WECHSELSTROM: Jetzt möchte ich<br />

gerne, dass Sie uns etwas über das<br />

Hauptthema dieser <strong>Ausgabe</strong> sagen:<br />

Europa. Es ist bekannt, dass die<br />

Elektrostrojarska škola an vielen europäischen<br />

Projekten teilgenommen<br />

hat. Welche Projekte zählen dazu?<br />

Í.KOS: Wir haben schon 2009 mit<br />

der Teilnahme an Wettbewerben<br />

von europäischen Fonds und Organisationen<br />

begonnen und dann<br />

schließlich den Zuschlag für ein<br />

Projekt im Bereich der erneuerbaren<br />

Energiequellen namens<br />

„Veres“ bekommen.<br />

20 verschiedene Projekte<br />

Seit diesem ersten Projekt hat<br />

unsere Schule bis heute an<br />

20 verschiedenen Projekten<br />

teilgenommen. In einigen von<br />

diesen haben wir den Status eines<br />

Partners, in anderenaber sindwir<br />

der Projektträger.<br />

Einige Projekte haben einen<br />

größeren inanziellen Rahmen,<br />

andere einen niedrigeren, aber<br />

ich muss sagen, dass jedes Projekt,<br />

egal ob wir in ihm Partner<br />

oder Träger sind, für uns sehr<br />

wichtig ist, weil wir in jedem<br />

von diesen Projekten versuchen<br />

etwas Nützliches für unsere<br />

Schule zu erreichen und durch<br />

diese Projekte unseren Schülern<br />

und Lehrern ermöglichen, neue<br />

nützliche Erfahrungen und<br />

Kenntnisse zu erlangen, die<br />

den Schülern in der weiteren<br />

Schullaufbahn und den Lehrern<br />

in ihrer Arbeit von großer Hilfe<br />

sein können. Schließlich muss<br />

ich sagen, dass ich als Schulleiter<br />

dieser Schule viel Neues, Interessantes<br />

und Nützliches gelernt<br />

und meine Erfahrungen in der<br />

Arbeit mit anderen Schulleitern<br />

ausgetauscht habe. Auf jeden Fall<br />

verwenden wir alles Gelernte im<br />

Unterricht in unserer Schule. Es


gibt selbstverständlich auch<br />

einige Sachen, die man nicht<br />

so einfach in unserem Schulsystem<br />

anwenden kann, sie<br />

sind aber in jedem Fall sehr<br />

interessant.<br />

Fachwissen und Expertise an<br />

Andere weitergeben<br />

WECHSELSTROM: Folglich sind<br />

das sehr schöne und gute<br />

Erfahrungen, die man durch<br />

diese Projekte sammelt. Es<br />

interessiert uns aber, ob auch<br />

ihre Schule Fachwissen und Expertise<br />

an die anderen Schulen<br />

weitergibt? Können sie etwas<br />

von uns lernen?<br />

I.KOS: Selbstverständlich. Wir<br />

waren vor einem Jahr die<br />

Gastgeber für rund 70 Gäste<br />

aus Finnland und Deutschland<br />

und als sie hergekommen<br />

sind, haben sie bemerkt,<br />

dass unsere Schule sehr gut<br />

funktioniert, und dass sie<br />

genauso gute ausgestattet ist<br />

wie ihre Schulen. Eines hat<br />

mich aber besonders gefreut<br />

und zwar die Tatsache, dass<br />

unsere Schüler, wenn sie<br />

in ein fremdes Land reisen,<br />

die Schule, Schulprojekte<br />

und alles Gelernte sehr gut<br />

präsentieren. Auf diese Art<br />

und Weise sehen unsere<br />

Partner in Projekten, wie<br />

gut man mit diesen Schülern<br />

arbeitet, und das ermöglicht<br />

unserer Schule an immer<br />

neuen Projekten mit anderen<br />

Schulen zusammenzuarbeiten.<br />

Kooperation im Medienbereich<br />

Ich möchte ein konkretes<br />

Beispiel nennen: Als wir auf<br />

Zypern waren, wo unsere<br />

Schüler unser MEC – Fernsehen<br />

präsentiert haben, waren<br />

die deutschen Lehrer und<br />

ihre Schüler sehr beeindruckt<br />

und wollen nun auch dasselbe<br />

Projekt in ihren Schulen<br />

organisieren. Sie wollen, dass<br />

wir mit ihnen unsere Erfahrungen<br />

im Medienbereich<br />

teilen und, dass wir mit ihnen<br />

als Partner an neuen Medienprojekten<br />

zusammenarbeiten.<br />

Wie Sie sehen, kann man<br />

auch von unssehr viel lernen.<br />

Seit neustem haben wir<br />

auch einen 3D-Drucker und<br />

diesen möchten wir in neuen<br />

Projekten benutzen und<br />

unseren Kollegen aus verschiedenen<br />

Ländern unsere<br />

Fachkenntnisse weitergeben.<br />

Dazu kommt, dass wir auch<br />

ungefähr 15 sehr angesehene<br />

Fachingenieure in unserer<br />

Schule haben, welche sehr<br />

gut mit anderen Lehrkräften<br />

in der ganzen Europäischer<br />

Union zusammenarbeiten.<br />

Wir sind also immer offen für<br />

eine gute und erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit in Rahmen<br />

der EU und darüber hinaus.<br />

WECHSELSTROM: Es scheint<br />

so, als könnte Ihre Schule in<br />

Kroatien sich also mit anderen<br />

europäischen Schulen vergleichen.<br />

Wo sehen Sie Ihre Schule<br />

zurzeit im Vergleich zu den<br />

dänischen, finnischen oder<br />

deutschen Schulen?<br />

- Projektarbeit in Finnland<br />

I.KOS: Das ist eine schwere<br />

Frage. Es ist immer abhängig<br />

davon, um welches Lerngebiet<br />

es sich handelt.<br />

Was z.B. Mechatronik an-


<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 12<br />

geht, liegen wir im Großen<br />

und Ganzen nicht weit<br />

hinter ihnen. In Finnland<br />

gibt es nicht so viele<br />

staatliche Wettbewerbe,<br />

an denen die Schüler teilnehmen<br />

können. Stattdessen<br />

arbeiten innischen<br />

Lehrer in ganz Finnland<br />

mit begabten Schülern<br />

von denen sie die besten<br />

Schüler zu internationalen<br />

Wettbewerben<br />

schicken. Dort können<br />

diese Schüler zeigen, was<br />

sie gelernt haben.<br />

Stärkere internationale<br />

Ausrichtung<br />

Wir verfolgen nun auch<br />

die Idee, dass unsere<br />

Schüler in einigen<br />

Bereichen wie Informatik<br />

und Mechatronik ebenso<br />

an internationalen Wettbewerben<br />

teilnehmen,<br />

da so ihre Leistungen<br />

entsprechend gewürdigt<br />

werden können. Ich<br />

muss zugeben, dass sie<br />

immer sehr gute Erfolge<br />

gehabt haben. Besonders<br />

beachtlichen Erfolg<br />

hatten unsere Schüler<br />

und ihre Mentoren an der<br />

so genannten Physikolympiade<br />

in Australien in<br />

Sidney, als unsere Schüler<br />

den dritten Platz belegt<br />

haben. Wir wollen uns<br />

noch mehr bemühen,<br />

dass unsere Schüler<br />

ihr Wissen beisolchen<br />

internationalen Wettbewerben<br />

zeigen, und dass sie<br />

auf diese Art und Weise<br />

präsentieren, was sie in<br />

unserer Schule gelernt<br />

haben. Ich bin sicher, dass<br />

wir in unserer Schule sehr<br />

gute Schüler haben.<br />

WECHSELSTROM: Wenn<br />

man alle bisherigen, in- und<br />

ausländischen Erfahrungen<br />

analysiert, kann man sagen,<br />

dass unsere Schule sehr<br />

erfolgreich ist. Könnten Sie<br />

uns jetzt sagen, in welcher<br />

Richtung sollte sich die<br />

Schule weiter entwickeln<br />

und haben Sie schon jetzt<br />

einen Plan oder eine Vision<br />

für die weite Entwicklung?<br />

I.KOS: Eine Vision haben<br />

wir schon, denn ohne<br />

eine Vision kann man<br />

nichts erreichen. Einige<br />

Erfahrungen aus der Vergangenheit<br />

und alles, was<br />

wir bis jetzt verwirklicht<br />

haben, stärken uns den<br />

Rücken und verplichten<br />

uns dazu, dass wir so<br />

erfolgreich bleiben.<br />

Investition in die Zukunft<br />

Wir haben alles, was wir<br />

brauchen -Ressourcen,<br />

gute Fachlehrer und alles<br />

andere, was eine gute<br />

Schule haben sollte - und<br />

wir werden versuchen mit<br />

dem gleichen Tempo in die<br />

einzige, richtige Richtung<br />

weiterzugehen und<br />

das sind vor allem neue<br />

Projekte und Investitionen<br />

in neue Technologien, die<br />

man für einen modernen<br />

Unterricht braucht.<br />

Die wichtigste Investition<br />

ist aber die in unsere<br />

Lehrkräfte, die diese neuen<br />

Technologien im Unterricht<br />

benutzen werden. Sie<br />

sind der wichtigste Faktor<br />

im Unterricht, weil man<br />

zwar modernste Technologie,<br />

Roboter und die<br />

neuesten Computer haben<br />

kann, aber all das nicht<br />

wichtig ist,<br />

wenn wir keine Person<br />

haben, welche mit allen<br />

diesen Technologien arbeiten<br />

und sie im Unterricht<br />

den Schülern beibringen<br />

kann.<br />

Moderner und zeitgemäßer<br />

Unterricht<br />

Ich denke, dass sich die<br />

Arbeit in einer Fachschule<br />

vor 10 Jahren und jetzt<br />

sehr unterscheidet, weil<br />

neue Generationen kommen<br />

und wir,<br />

die Lehrer und ich als<br />

Schulleiter uns ständig<br />

anpassen und evaluieren<br />

müssen und zwar so, dass<br />

wir den Unterricht modern<br />

und zeitgemäß gestalten<br />

können und die Schüler<br />

bestmöglich auf ein Studium<br />

oder ihren künftigen<br />

Job vorbereiten können.<br />

Die weitere Schulentwicklung<br />

sehe ich also in einer<br />

Zusammenarbeit mit


anderen Schulen.<br />

Schulübergreifendes Camp<br />

Es besteht die Idee, dass<br />

wir eine Art Camp für die<br />

weiterführenden Schulen<br />

der Region gründen, wobei<br />

wir schon jetzt eine große<br />

Unterstützung von der Regionalverwaltung<br />

in unserer<br />

Gespanschaft haben. All diese<br />

Schulen, die sich jetzt in der<br />

Nachbarschaft beinden, sollten<br />

Mitglieder dieses Camps<br />

werden. Dieses Camp sollte<br />

auch eine große Bibliothek<br />

haben, sowie ein Restaurant<br />

und alles, was für ein<br />

gutes Funktionieren dieses<br />

Camps wichtig ist. Solche<br />

schulübergreifenden Camps<br />

gibt es bereits in Finnland<br />

und Dänemark und jeder<br />

weiß, dass das skandinavische<br />

Schulwesen zu den besten<br />

der Welt gehört.<br />

Das also ist unser Ziel und<br />

unser Plan für die zukünftige<br />

Entwicklung der Schule.<br />

WECHSELSTROM: Wir danken<br />

Ihnen für dieses Gespräch und<br />

ich bitte Sie, dass Sie jetzt am<br />

Ende dieses Gesprächs unseren<br />

Schülern und Leserneinen<br />

guten Ratschlag geben.<br />

I.KOS: Neben schönen Grüßen<br />

an Alle möchte ich unseren<br />

Schülern und den anderen<br />

Lesern ans Herz legen, dass<br />

sie möglichst viele Sprachen<br />

lernen, und zwar nicht nur<br />

Englisch und Deutsch, sondern<br />

auch noch viele andere,<br />

denn es wird sicherlich<br />

die Zeit kommen, wenn<br />

es für einen Menschen in<br />

Europa nicht genug ist, nur<br />

Englisch und die eigene<br />

Muttersprache sprechen<br />

zu können, sondern noch<br />

viele andere wie z.B.<br />

Französisch, Deutsch oder<br />

Italienisch. Auf solche Art<br />

und Weise werden sie ihre<br />

Horizonte erweitern, neue<br />

Kulturen kennen lernen<br />

und an einem vereinten<br />

Europa der Regionen mitbauen<br />

können<br />

Das Interview wurde<br />

geführt von Ilija Radoš<br />

- Comenius Projekt in Varaždin 2013


PROJEKTE_<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 14<br />

EIN PROjEKT DER<br />

VIELFALT<br />

Domagoj Lakuš berichtet von der Teilnahme der<br />

Elektrostrojarska škola am aces Projekt 2013/<strong>2014</strong> und schildert<br />

uns seine Erfahrungen.<br />

von Domagoj Lakuš<br />

Das aces (Academy of central<br />

european schools)<br />

Projekt ist eine Initiative der<br />

ERSTE Stiftung koordiniert<br />

von dem Interkulturellen<br />

Zentrum in Zusammenarbeit<br />

mit VCELÍDOM.<br />

Jedes Jahr sammelt aces<br />

viele Schulen aus Albanien,<br />

Österreich, Bosnien und Herzegowina,<br />

Bulgarien, Kroatien,<br />

Tschechien, Ungarn,<br />

dem Kosovo, Mazedonien,<br />

Moldawien, Montenegro,<br />

Rumänien, Serbien, Slowakei<br />

und Slowenien und jede<br />

Schule bekommt eine oder<br />

mehrere Partnerschulen zugeteilt.<br />

Zusammen mit ihren<br />

Partnerschulen erhalten sie<br />

ein Projekt das sie durchführen<br />

müssen.<br />

Zuerst hat man ein „Kick-Off“<br />

Treffen wo man viele Aktivitäten<br />

hat, meistens über<br />

das Hauptthema, welches<br />

jedes Jahr anders ist. Unser<br />

Hauptthema war Vielfalt<br />

(Diversity). Unser speziisches<br />

Projekt war Körpertheater:<br />

Studenten mit und ohne<br />

Behinderungen. Unsere<br />

Partnerschule war die Technische<br />

Schule Mihajlo Pupin<br />

aus Skopje. Während des<br />

Kick-Off Projektes, haben wir<br />

die Fortsetzung des Projektes<br />

geplant. Wir entschlossen<br />

uns für zwei Treffen – eines<br />

in Mazedonien und eines in<br />

Kroatien.<br />

Zuerst besuchte unsere<br />

Schule Skopje in<br />

Mazedonien. Dort<br />

besuchten wir unter<br />

Anderem ein TV<br />

Studio und den Ohrid<br />

See. Selbstverständlich<br />

wurde auch gearbeitet.<br />

Wir haben für ein<br />

Theaterstück zusammen<br />

mit taubstummen<br />

Schülern geprobt.<br />

Am Ende haben wir<br />

alle gesungen und<br />

die taubstummen<br />

Schülern haben uns


- Domagoj präsentiert<br />

die Projektergebnisse<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 15<br />

derungen haben gemacht.<br />

Der Film wurde vor einem<br />

großen Publikum gespielt, so<br />

dass die Botschaft ankommt.<br />

Zum Abschluss gab es die<br />

aces Akademie. Die Akademie<br />

ist immer das letzte<br />

Treffen des aces Projektes<br />

und es indet meistens in<br />

Senec in der Slowakei statt.<br />

Die Akademie beinhaltet<br />

viele Workshops, welche<br />

alle etwas mit dem Hauptthema<br />

zu tun haben. Aber der<br />

ein wenig die Gebärdensprache<br />

beigebracht.<br />

Das zweite Treffen fand<br />

bei uns in Varaždin statt.<br />

Dort hatten wir auch ein<br />

Körpertheater, aber es war<br />

nicht unser Hauptthema.<br />

Wir wollten unsere TV-<br />

Ausrüstung verwenden und<br />

etwas machen, was die Idee<br />

der Vielfalt weiter verbreitet.<br />

Wir haben ein Dokumentarilm<br />

mit Interviews von<br />

unseren Schülern die Behinwichtigste<br />

Teil der Akademie<br />

ist die Präsentation unserer<br />

Projekte. Alle Schulen stellen<br />

ihre Projekte mit den Partnerschulen<br />

vor der Jury vor.<br />

Zum Abschluss gab es eine<br />

große Zeremonie voll von Reden<br />

und der Verleihung von<br />

Auszeichnungen. Nach der<br />

Zeremonie öffnete die Disco<br />

und Wir konnten die Nacht<br />

genießen und unsere Arbeit<br />

feiern bevor es am nächsten<br />

Morgen nach Hause ging.<br />

In meinen Augen war das<br />

Projekt wunderbar. Ich traf<br />

viele neue Freunde und ich<br />

half ein Bewusstsein für die<br />

Schwierigkeiten des Lebens<br />

der Menschen mit Behinderung<br />

zu schaffen und selber<br />

habe ich sehr viel gelernt. Es<br />

war eine tolle Zeit.<br />

- Die Teilnehmer des diesjährigen aces Projektes


PROJEKTE_<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 16<br />

TRADITIONELLE<br />

KERAMIK -<br />

PROJEKTREISE NACH<br />

GORSKI KOTAR<br />

von jakov Sić und Dario Kišak


Am 23. Mai <strong>2014</strong> haben<br />

sich die Teilnehmer<br />

des Workshops Traditionelle<br />

Keramik auf den Weg nach<br />

Gorski Kotar gemacht, in ein<br />

kleines Dorf namens<br />

Plemenitaš, wo sie mit Hilfe<br />

der akademischen<br />

Bildhauerin Vesna<br />

Osojnički Keramikprodukte<br />

mit verschiedenen Techniken<br />

erschufen.<br />

15 Schüler mit drei Lehrerinnen<br />

haben zwei Tage in einer<br />

alten Grundschule verbracht,<br />

wo sie lernten ihre Keramikgefässe<br />

und Skulpturen zu<br />

backen und zu beschmücken.<br />

Der Aufenthalt der Schüler<br />

und Lehrer an der Kunstkolonie<br />

ist aus einem Projekt<br />

des Kultusministerium der<br />

Republik Kroatien inanziert<br />

worden und heisst:<br />

Traditionele Keramik zwischen<br />

der Drau und der Ivanščića.<br />

Das Projekt inanziert neben<br />

dem kreativen Workshop<br />

auch ein Lehrbuch über<br />

Keramik.<br />

Am Ende des Worksops<br />

haben die Schüler erfolgreich<br />

ihre Keramikprodukte<br />

vollendet und nach der<br />

Arbeit folgte das Vergnügen:<br />

Spaziergänge und Auslüge in<br />

die wunderschöne Natur von<br />

Gorski Kotar.<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 17


PROJEKTE_<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 18<br />

AUF EINE ANDERE WEISE<br />

SEHEN UND HöREN<br />

von Isabel Matoković<br />

Auf der Reise nach<br />

Deutschland mit dem<br />

Projekt Sing2me hatte ich<br />

die Gelegenheit neue Orte<br />

,Bildungseinrichtungen<br />

für Kinder mit Seh- und<br />

Hörbehinderungen sowie<br />

Lehrer und Schüler , die diese<br />

Schulen besuchen, kennenzulernen.<br />

Die ganze Reise<br />

war sehr lehrreich für mich,<br />

weil ich die Chance hatte in<br />

eine andere Welt zu spähen<br />

und einen anderen Ansatz<br />

zum Lernen kennengelernt<br />

hatte, welcher mich beeindruckt<br />

hat.<br />

Am ersten Tag besuchten<br />

wir die “Schloss -Schule<br />

Ilvesheim “ in Ilvesheim.


Dort wurde uns detailliert<br />

die Schwierigkeiten erklärt,<br />

die diese Schüler haben und<br />

wie sie sich vorbereiten und<br />

ausgebildet werden für den<br />

Arbeitsmarkt.<br />

Am selben Tag besuchten wir<br />

auch Heidelberg. Die nächste<br />

Station unserer Reise war<br />

die “Nikolaus - Stiftung für<br />

blinde und sehbehinderte<br />

Menschen”, die mir persönlich<br />

am besten gefallen hat.<br />

Wir hatten eine Chance mit<br />

den Schülern zu sprechen<br />

und sie kennen zu lernen.<br />

Wir haben einen kleinen<br />

Einblick bekommen in ihre<br />

Welt, wir haben gesehen<br />

wie sie arbeiten und lernen.<br />

Ich mochte das Kollektiv, die<br />

Gemeinschaft und das gegenseitige<br />

nicht verurteilen.<br />

Außerdem war es gut, dass<br />

die Professoren sie trotz aller<br />

Schwierigkeiten wie normale<br />

Schüler behandeln und nichts<br />

verharmlosen. Sie schreiben<br />

die gleichen Prüfungen und<br />

lernen den gleichen Stoff<br />

wie die Schüler an regulären<br />

Schulen -nur anders. Ich<br />

habe einen Schüler gefragt,<br />

wo es ihm besser gefällt, an<br />

einer regulären Schule oder<br />

an dieser Schule? Er schaute<br />

mich mit einem großen<br />

Lächeln auf seinem Gesicht<br />

an und sagte: “Wenn du jeden<br />

Schüler an dieser Schule<br />

diese Frage stellen würdest,<br />

würdest du immer die gleiche<br />

Antwort erhalten und zwar,<br />

dass es hier natürlich 1000<br />

mal besser ist, denn hier ist<br />

jeder gleich viel wert und<br />

niemand bemitleidet uns.<br />

Hier können wir sein wer wir<br />

sind und müssen uns nicht<br />

verstellen um akzeptiert zu<br />

werden. Hier können wir<br />

unsere Potenziale entwickeln<br />

ohne gemobbt zu werden“.<br />

Ich werde immer die Zeit,<br />

die ich mit ihnen verbracht<br />

habe in Erinnerung behalten.<br />

Die letzten zwei Tage verbrachten<br />

wir in Frankenthal.<br />

Wir besuchten das “Pfalzinstitut<br />

für Kommunikation<br />

und Hören”, wo wir Vorträge<br />

zum Thema Schwerhörigkeit<br />

hatten. Anschließend besuchten<br />

wir ihre Berufsschulen<br />

und am Nachmittag machten<br />

wir eine Stadtführung und<br />

dann war unsere kurze<br />

Bildungsreise auch schon<br />

wieder vorbei.<br />

Auf dem Bild sind blinde und<br />

sehbehinderte Schüler aus<br />

der Nikolausplege Stuttgart.<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 19


<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 20<br />

ZWISCHEN<br />

DEUTSCHLAND<br />

UND IRLAND -<br />

BESUCH EINES<br />

EUROPÄERS<br />

von Krunoslav Hrastić und Leon Lamot<br />

Harald Jüngst pendelt seit Mitte der<br />

70er Jahre zwischen Duisburg und<br />

Donegal in Nordirland.<br />

Auf seiner Website (www.haraldjuengst.com)<br />

heißt es: “Harald Jüngst<br />

ist ein Autor, der keine Geschichten<br />

erfindet. Der Duisburger notiert erlebte<br />

irische Wahrheiten”<br />

A<br />

m 26. Mai <strong>2014</strong> wurde unsere<br />

Schule von Harald Jüngst<br />

besucht. Der ehermalige Grundschullehrer<br />

ist heute Autor vieler<br />

Hörbücher über Geschichten aus<br />

Irland und Deutschland. Er reist<br />

durch die ganze Welt und hat<br />

Vorlesungen in vielen Städten .<br />

Unsere Deutschschüler und Schüler<br />

aus anderen Schulen hatten sich<br />

im großen Saal A-52 versammelt,<br />

wo Harald eine Vorlesung hielt. Am<br />

Anfang spielte er auf einer irischen<br />

Trommel.<br />

Er präsentierte seine Hörtexte<br />

und erzählte uns von Irland sowie<br />

irländichen Bräuchen, Leuten und<br />

deren Gewohnheiten. Er sprach<br />

über deren Gastfreundlichkeit und<br />

irische Märchen, die eine lange Tradition<br />

im irischen Volk haben und<br />

auch heute noch in irischen Pubs<br />

erzählt weden.<br />

Er las uns einige seiner Hörtexte<br />

vor. Deren Titel waren „Die Zauberschachtel“,<br />

„Katze und Doberman“,<br />

„Das Loch in der Wand“ und „Grüne<br />

Weisheiten“. Wir haben auf eine<br />

lustige Art und Weise viel über<br />

Irland erfahren und es war sehr<br />

interessant. In Irland gibt es zum<br />

Beispiel kein Wort für JA und NEIN<br />

, sondern sie beschreiben ihre Antworten<br />

mit Konjuktiven. Zum Abschluss<br />

hat er uns traditionelles Lied<br />

beigebracht mit dem Titel „Molly<br />

Malone“. und am Ende hat unser<br />

Schüler Jurica Genc ein kroatisches<br />

Lied vorgesungen mit dem Titel „Ja<br />

sam Varaždinec“ bei welchem ihn<br />

alle anderen beim Refrain unterstützt<br />

haben.


AN DER SCHöNEN<br />

BLAUEN DONAU -<br />

DON@U ONLINE PROJEKT<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 21<br />

Das Don@u Online Projekt<br />

ist ein Projekt der Landeszentrale<br />

für politische Bildung<br />

Baden-Württemberg zur<br />

Förderung der Beziehungen<br />

zwischen den Donauanrainerstaaten.<br />

In diesem Jahr haben Schulklassen<br />

aus Deutschland, Kroatien,<br />

Tschechien, der Slowakei,<br />

Slowenien,<br />

Bulgarien, Rumänien und<br />

Ungarn teilgenommen. Thematisiert<br />

wurde in diesem Jahr<br />

die Europäische Union und die<br />

Europwahlen <strong>2014</strong>. Jeweils drei<br />

Schulklassen aus unterschiedlichen<br />

Donauländern haben<br />

von Februar bis April <strong>2014</strong><br />

mit der Unterstützung von<br />

Tutorinnen und Tutoren über<br />

die Lernumgebung Moodle im<br />

Internet zusammengearbeitet.<br />

Den Abschluss des Projektes<br />

bildet ein Jugendcamp Anfang<br />

Juli in Ulm. Eine DSD Klasse<br />

der Elektrostrojarska škola<br />

hat als eine von drei Klassen in<br />

Kroatien am Projekt<br />

teilgenommen.<br />

Im folgenden Artikel<br />

beschreiben Matija Zeljak<br />

und Sara Šobak, zwei der<br />

teilnehmenden Schüler, den<br />

Ablauf des Projektes.<br />

V<br />

om 3. bis 6.Februar war<br />

unsere DSD Lehrerin<br />

Sanja Đolonga in der Nähe<br />

von Stuttgart auf einem<br />

Lehrkraftvorbereitungsseminar.<br />

Unsere Schule hat vom<br />

20.Februar bis zum 10.April<br />

zusammen mit den Schulen<br />

aus Domžale(Slowenien)<br />

,Banska Bistrica (Slowekei)<br />

und Esslingen (Deutschland)<br />

gearbeitet. Zuerst haben<br />

wir uns im Internetforum<br />

kennengelernt. Im Unterricht<br />

haben wir dann den Einstieg<br />

ins Thema Europawahlen<br />

gemacht. Wir haben viele<br />

Informationen über die<br />

Europäische Union sowie die<br />

Europawahlen gelernt und<br />

auch einige Diskussionen zu<br />

diversen Themen geführt. Im<br />

Rahmen des Projektes haben<br />

wir auch einen Fragebogen


<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 22<br />

erstellt und diesen an die<br />

Abschlussklassen unserer<br />

Schule verteilt, da sie zum<br />

ersten Mal wählen dürfen.<br />

Als wir die Ergebnisse<br />

bekommen haben waren<br />

wir sowohl<br />

wir als<br />

auch unsere<br />

Partnerklassen<br />

im Projekt sehr erstaunt.<br />

Obwohl Kroatien erst seit<br />

kurzem in der Europäischen<br />

Union ist haben nur 12,5%<br />

der Schüler gesagt, dass<br />

ihnen die Europäische Union<br />

sympatisch ist. Nur 42.5% der<br />

Schüler wussten in welchem<br />

Jahr die nächsten Wahlen<br />

sind und fast 88% haben<br />

gesagt, dass sie sehr wenig<br />

oder fast gar nicht über das<br />

Thema “Europawahlen”<br />

im Unterricht gesprochen<br />

hatten. Zusätzlich haben<br />

Mario Filipašić und Sara<br />

Šobak ein Interview mit<br />

einem Kandidaten für die<br />

Wahlen zum Europäischen<br />

Parlament namens Marin<br />

Vučić gemacht.Er ist der<br />

Schulleiter der benachbarten<br />

Sonderschule für Schüler und<br />

Schülerinnen mit Behinderungen<br />

und Lernschwächen.<br />

Wir hatten auch einen<br />

Chat im Internet mit<br />

einer deutschen<br />

EU Abgeorneten. Die Ergebnisse<br />

wurden anschließend<br />

auch im Internet präsentiert.<br />

Anfang Juli indet zum Abschluss<br />

des Projektes ein einwöchiges<br />

Jugendcamp statt,<br />

bei welchem jeweils zwei<br />

Schüler jeder Schule und<br />

ihre betreuende Lehrkraft<br />

teilnehmen. Für unsere<br />

Schule fahren wir beide. Wir<br />

freuen uns schon sehr darauf<br />

Jugendliche aus anderen<br />

Ländern kennen zu lernen<br />

und mit ihnen in Workshops<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

- Auszug der<br />

Ergebnisse der<br />

Umfrage


CHAT MIT<br />

EVELyN GEBHARDT<br />

(MDEP)<br />

von Mario Filipašić<br />

Im Rahmen des don@u<br />

Online Projektes hatte<br />

unsere DSD Gruppe am 19.<br />

März einen Online Chat mit<br />

der deutschen EU Abgeordneten<br />

Evelyne Gebhardt.<br />

Sie ist seit 1994 Mitglied des<br />

Europäischen Parlaments .<br />

Sie setzt sich ein für Bioethik,<br />

Verbraucherschutz und<br />

Bürgerrechte.<br />

Wir und unsere Partnerschulen<br />

aus anderen Ländern<br />

haben ihr Fragen über Politik<br />

und Gesellschaft<br />

gestellt und ihre<br />

Vorschläge<br />

für die<br />

weitere Entwicklung der<br />

Europäischen Union gestellt.<br />

Manche Antworten waren<br />

sehr hilfreich und haben uns<br />

geholfen einige Sachen anders<br />

zu sehen, jedoch wirkten<br />

einige Antworten wie<br />

schon vorher geschrieben<br />

und standarisiert. Das war<br />

etwas enttäuschend.<br />

Unsere Abschlussfrage war<br />

für uns gleichzeitig auch die<br />

interessanteste Frage und<br />

zwar wie<br />

sie Kroatien<br />

als neustes<br />

Mitglied<br />

der<br />

EU helfen<br />

würde.<br />

Für die Antwort<br />

hat sie sich auch noch extra<br />

Zeit genommen, obwohl der<br />

Chat schon zu Ende war. Sie<br />

sagte,<br />

dass Kroatien hervorragende<br />

Ressourcen habe und falls<br />

wir diese besser nutzen<br />

werden, einem wirtschaftlichen<br />

Aufschwung Kroatiens<br />

nichts mehr im Wege stehr.<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 23


LEBENSHILFE_<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 24<br />

..<br />

WENN SCHONHEIT ZU<br />

EINER SUCHT WIRD-<br />

ANORExIA NERVOSA<br />

von Ivona Grabar und Petra Hosni<br />

Anorexia nervosa oder auch<br />

Magersucht genannt ist<br />

eine Essstörung, die durch<br />

absichtlichen Gewichtsverlust<br />

gekennzeichnet ist. Es kommt bei<br />

emotional instabilen Mädchen,<br />

aber auch bei Jungen vor. Es<br />

kann in jedem Alter auftreten, ist<br />

aber typisch für die Pubertät. Es<br />

tritt nicht wegen Appetitlosigkeit<br />

auf, aber mit dem Kampf gegen<br />

den Hunger kommt eine völlig<br />

irrationale Angst vor Gewichtszunahme,<br />

die nicht aufhört, auch<br />

wenn die erreichte Dünnheit<br />

das Leben des Patienten bedroht.<br />

Dies zeigt, dass die wichtigsten<br />

Symptome der Magersucht<br />

Angst vor Gewichtszunahme<br />

und Störungen in der Wahrnehmung<br />

von Form und Größe des<br />

Körpers sind. Die Obsession mit<br />

der Angst vor Gewichtszunahme<br />

ist so stark, dass der Patient<br />

meint, dass fast jedes Lebensmittel<br />

schlecht und gefährlich ist.<br />

Das typische Krankheitsbild: der<br />

Wille, das gewünschte Gewicht<br />

zu erreichen, schwächt den<br />

Patienten. Die Diät-Patienten<br />

vermeiden nicht nur Teile der<br />

Nahrung, sondern auch die<br />

ganze Mahlzeit.Dies führt<br />

nicht nur zu einem deutlichen<br />

Verlust am Körpergewicht,<br />

sondern auch die extreme<br />

Dünne wird lebensbedrohlich.<br />

Das Abnehmen ist in der Regel<br />

durch übermäßige körperliche<br />

Erschöpfung begleitet und oft<br />

bewusst durch das Erbrechen<br />

provoziert. Mit Magersucht<br />

bindet sich oft das Konzept<br />

der Bulimie. Die Psychologen<br />

glauben, dass viele Menschen,<br />

die unter Anorexie leiden auch<br />

von anderen damit verbundenen<br />

psychischen Störungen<br />

betroffen sind. Magersucht<br />

kann zu ernsthaften und<br />

bleibenden Problemen und<br />

sogar zum Tod führen. Viele<br />

Jugendliche sind sich dessen<br />

nicht bewusst und wollen ihre<br />

Krankheit nicht wahrhaben.<br />

Möchtet ihr wirklich wie Skelette<br />

aussehen?<br />

Es gibt viele andere Möglichkeiten<br />

Gewicht zu verlieren<br />

und sich im eigenen Körper<br />

wohl zu fühlen.


LIES DOCH MAL<br />

WIEDER EIN BUCH! -<br />

EIN KOMMENTAR<br />

von Lea Novak<br />

Viele Jugendliche sagen, dass sie<br />

keine Zeit haben für lesen, aber<br />

ich inde, dass es immer schön ist ein<br />

gutes Buch zu lesen und Zeit indet sich<br />

immer ein bisschen.<br />

Meistens sagen<br />

Schüler, dass<br />

die Lektüre<br />

langweilig ist,<br />

manchmal habe<br />

ich selbst die<br />

gleiche Meinung,<br />

aber es gibt viele<br />

interessante<br />

Bücher. Jungendliche<br />

sollten<br />

viel mehr lesen,<br />

dann würden<br />

sie sich meiner<br />

Meinung<br />

auch besser<br />

benehmen.<br />

Aus Büchern<br />

kann man sehr<br />

viel lernen. Die<br />

Jugendlichen haben aber<br />

zu viel Zeit und dann machen<br />

sie alles außer was sie sollten. Wie ich<br />

schon gesagt habe lesen Jungendliche<br />

immer weniger, aber wenn sie lesen,<br />

was lesen sie am liebsten? Jungen<br />

lesen am liebsten Fantasy-Romane.<br />

Auch Krimies werden<br />

gerne gelesen. Mädchen lesen<br />

sehr gerne Liebesromane, aber<br />

sie lesen auch häuig<br />

Fantasy-Geschichten.<br />

Jugendliche in Kroatien<br />

lesen Bücher gar nicht,<br />

außer wenn sie den Titel<br />

interessant inden.<br />

Viele sagen, dass sie<br />

das Buch „Der Fänger<br />

im Roggen“ gerne<br />

lesen, wegen des<br />

Themas. Dieses Buch<br />

ist beliebt wegen dem<br />

inneren Wandel des<br />

Protagonisten Holden<br />

vom Kind zum<br />

Erwachsenen. Es gibt<br />

also viele Paralellen<br />

zum echten Leben.<br />

Es ist schade, dass<br />

viele Fernsehen,das<br />

Internet oder Videospiele<br />

interessanter inden. Vielleicht<br />

ändert sich das, wenn das<br />

Online- Buch populärer wird.<br />

Jedenfalls sollte man sich nicht<br />

den Spaß verderben lassen,<br />

wenn mann gern liest.<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 25


LEBENSHILFE_<br />

26<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong><br />

HILFE ICH HABE<br />

EIN PROBLEM!<br />

Wenn ihr Probleme mit der Liebe, mit den<br />

Schulplichten, mit den Lehrern oder auch mit den<br />

Mitschülern habt, könnt ihr euch vertrauensvoll an<br />

unseren erfahrenen Psychologen und Menschenfreund<br />

Sigmundo Freudowsky wenden: er beantwortet<br />

alle eure Fragen und hilft euch schnell und<br />

unkompliziert!<br />

Lieber Sigmundo!<br />

Ich heiße Marko und ich muss sagen, dass alle meine Noten bis vor ein paar<br />

Tage eine fünf (sehr gut) waren. Ich strebe nach absoluter Vollkommenheit und<br />

ich darf einfach keine vier (gut) oder um Gottes Willen keine drei (befriedigend)<br />

auf meinem Zeugnis haben. Meine Eltern sind jetzt wegen dieser vier völlig enttäuscht<br />

und ich bin total verzweifelt. Seit sieben Tagen konnte ich deswegen<br />

nicht einschlafen und habe bis jetzt verschiedenste Beruhigungsmittel genommen.<br />

Ich kann einfach nicht verstehen, wie so ein Pech gerade mir passieren<br />

konnte. Ich bin einfach zu intelligent und noch eine vier in meinem Leben kann<br />

ich mir nicht leisten! Das wäre schrecklich! Lieber Sigmundo, sag mal bitte, wie<br />

ich so eine Schande für mich überwinden könnte?<br />

Der Vollkommene<br />

Lieber Vollkommener!<br />

Ich kann nicht verstehen,<br />

wie du, als eine so intelligente<br />

Person, überhaupt von mir<br />

einen Ratschlag verlangen<br />

kannst. Wenn du so intelligent<br />

bist kannst du doch<br />

selbst eine gute Lösung für<br />

„dein Problem“ inden.<br />

Meiner Meinung nach solltest<br />

du dringend einen Psychiater<br />

besuchen. Wenn du das aber<br />

nicht tust, könntest du bald<br />

die Realität auf eine schwierigere<br />

Weise erfahren. Vielleicht<br />

reichte dein Wissen doch<br />

für die Note sehr gut, aber<br />

dein Lehrer ist sicherlich ein


Sadist und will dich mit dieser<br />

Vier psychisch quälen, weil<br />

er bestimmt nicht ertragen<br />

kann, dass er so einen perfekten<br />

und vollkommenen<br />

Schüler in der Klasse hat.<br />

Vielleicht ist er nur neidisch<br />

auf deine große Intelligenz.<br />

Und jetzt der richtige<br />

Ratschlag: mit so einer Intelligenz<br />

solltest du doch kein<br />

Problem haben zu verstehen,<br />

dass du doch eine mentale<br />

Selbstvergewaltigung machst.<br />

Komm mal wieder auf<br />

den Boden der Tatsachen<br />

zurück, vergiss ein bisschen<br />

dein großes Ego und öffne<br />

schließlich deine Augen und<br />

bald wirst du begreifen, dass<br />

du nicht so intelligent bist,<br />

wie du meinst. Die Welt wird<br />

auf einmal schöner für dich<br />

werden. Deine psychischen<br />

Belastungen werden verschwinden!<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 27<br />

Sehr geehrter Herr Sigmundo,<br />

Ich bin sehr stolz auf mein Aussehen und möchte gerne, dass alle meine<br />

Mitschüler mich bewundern.<br />

In der Schule ist es für mich viel interessanter als zu Hause und deswegen gehe<br />

ich gerne in die Schule, damit alle Schüler sehen können, wie ich und meine<br />

Freunde aus meiner Clique schön und wunderbar aussehen. Uns ist es überhaupt<br />

nicht wichtig, ob wir gute Noten haben.<br />

Das Wichtigste ist, dass wir uns in der Schule gut amüsieren können. Wir, ich<br />

und meine Clique, haben aber doch ein Problem. Einige Mitschüler aus unserer<br />

Schule, meistens Punker und Rocker, haben uns gesagt, dass wir eingebildet<br />

sind und grausam aussehen. Das hat uns sehr erschüttert und das haben wir<br />

als ein schweres Mobbing von diesen Schülern aufgefasst. Könnten Sie uns<br />

bitte sagen, wie wir künftig auf solche Provokationen reagieren sollten?<br />

Der Beleidigte<br />

Eure hochverehrte Majestät!<br />

Solche Provokationen werden<br />

Sie immer bekommen und<br />

zwar nicht nur von Punkern<br />

und Rockern, sondern auch<br />

von noch vielen anderen<br />

Schülern, denn das Problem<br />

liegt nicht bei ihren<br />

Mitschülern, sondern bei<br />

Ihnen! Ihre adelige Majestät<br />

hat sicherlich noch<br />

nie gehört, dass man in die<br />

Schule geht, um etwas zu<br />

lernen und nicht, dass man<br />

dort den anderen sein eigenes<br />

Aussehen zeigt. Viele Leute<br />

interessiert es nicht wie die<br />

anderen aussehen, besonders


<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 28<br />

LEBENSHILFE_<br />

nicht, wenn jemand auf eine<br />

so aggressive Weise zeigen<br />

will, dass er schöner ist als<br />

die anderen.<br />

Das ärgert diese Leute und<br />

wenn jemand jemanden beleidigt,<br />

dann sind Sie dieser,<br />

der die anderen mit seinem<br />

arroganten Benehmen beleidigt.<br />

Ihr Benehmen wirkt<br />

gerade provozierend auf die<br />

anderen.<br />

Weiß Ihre königliche Majestät<br />

vielleicht nicht, dass wir,<br />

die nicht so schön sind wie<br />

Sie und Ihre herrlichen<br />

Cliquenmitglieder, (Ich gehöre<br />

auch zu dazu!) auch in dieser<br />

Welt leben und uns ist es<br />

meistens nicht so wichtig,<br />

wer von uns schöner ist.<br />

Ihr Problem ist also in Ihrem<br />

wunderschönen Kopf. Ihre<br />

Majestät sollte sich mehr mit<br />

den Büchern und Lernen<br />

beschäftigen. Ich möchte<br />

Sie noch daran erinnern:<br />

Bücher sind also die Dinge<br />

aus Papier und zwar mit<br />

vielen Blättern auf die mehr<br />

oder weniger kluge Leute<br />

geschrieben haben. Dinge,<br />

die ein Mister Universum<br />

wie Sie doch lernen sollten.<br />

Wenn Sie mit dem Lernen<br />

anfangen könnten Sie zuerst<br />

entdecken, dass Sie doch auch<br />

nur ein gewöhnliches Wesen<br />

sind und, dass die Leute, die<br />

um sie leben sie künftig mehr<br />

schätzen werden. Außerdem<br />

werden Sie doch viele<br />

interessante Sachen für ihr<br />

künftiges Leben lernen und<br />

sich so das Leben leichter<br />

machen.<br />

- Sigmund Freud war ein österreichischer Neurologe und Tiefenpsychologe,<br />

der als Begründer der Psychoanalyse weltweite Bekanntheit<br />

erlangte. Freud gilt als einer der einflussreichsten Denker des<br />

20. Jahrhunderts; seine Theorien und Methoden werden bis heute<br />

kontrovers diskutiert.


MEINUNGEN__<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 29<br />

- Blick auf ein überlutetes Dorf<br />

ZEITEN DER SOLIDARITäT<br />

von Leonarda jež<br />

- grobe Karte der betroffenen Gebiete<br />

Im Jahre 1991 gab es schwere<br />

Stürme in Jugoslawien.<br />

Diese Stürme bedeuteten<br />

damals den Krieg und anschließend<br />

hörte Jugoslawien<br />

auf zu existieren.<br />

Im Mai dieses Jahres gab es<br />

wieder Stürme, aber diesmal<br />

haben sie die Staaten vereint.<br />

Die Rede ist von dem großen<br />

Hochwasser im Balkan. In<br />

Kroatien (Slawonien), Bosnien<br />

und Herzegowina und Serbien<br />

hat es so viel geregnet,<br />

dass durch die Nebenlüsse<br />

der Sava soviel Wasser loss<br />

wie noch nie. Die durchschnittliche<br />

Strömung der<br />

Sava beträgt normalerweise<br />

1000 bis 1100 m³/s, aber<br />

einige Tage nach dem Regen<br />

gab es sogar 5500 m³/s.<br />

Am 17. Mai hat die Sava in<br />

Rajevo Selo und Račinovci<br />

die Dämme gebrochen und<br />

ist durchgedrungen. Die<br />

Evakuierung der Dorfbewohner<br />

begann und die


<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 30<br />

MEINUNGEN_<br />

Armee musste eingreifen.<br />

Im Fernsehen konnte man<br />

sehen, wie teilweise nur noch<br />

die Dächer über dem Wasser<br />

zu sehen waren und wie die<br />

Menschen verzweifelt und<br />

hungrig waren , weil ihnen<br />

alles genommen wurde.<br />

Das Rote Kreuz hat eine<br />

große Aktion organisiert, bei<br />

welcher Kleidung, Nahrung<br />

und Hygieneartikel für die<br />

Opfer des Hochwassers gesammelt<br />

worden sind.<br />

Die Nachbarländer,<br />

Slowenien, Montenegro,<br />

Mazedonien und auch die<br />

Türkei haben geholfen und<br />

unterstützen die betroffenen<br />

Staaten<br />

Diese tragischen Ereignisse<br />

haben eine gute Seite: Sie<br />

vereinen verschiedene<br />

Menschen und Religionen.<br />

In schwierigen Zeiten<br />

erkennt man, wer seine richtigen<br />

Freunde sind, da nur<br />

sie zu dir auch in schweren<br />

Zeiten stehen werden. Ich<br />

habe Freunde in Bosnien und<br />

sie sagten mir, dass einige<br />

andere “Freunde” sich nicht<br />

einmal erkundigt haben, wie<br />

es ihnen geht.<br />

In Zeiten wie diesen gibt es<br />

keine Unterschiede zwischen<br />

den Menschen. Wir müssen<br />

zusammenhalten und einander<br />

helfen.<br />

Diese Solidarität macht mich<br />

glücklich.<br />

DEUTSCH - GESTERN,<br />

HEUTE UND MORGEN<br />

von Anamarija Gojević<br />

Ich lerne Deutsch seit der<br />

1. Klasse der Grundschule<br />

als meine erste Fremdsprache.<br />

Vieles habe ich im<br />

Deutschunterricht gelernt,<br />

aber ich muss auch erwähnen,<br />

dass ich einen großen<br />

Teil meiner Kindheit vor den<br />

deutschen Programmen am<br />

Fernseher verbracht habe.<br />

Dadurch habe ich viel gelernt.<br />

Schließlich erkannte ich,<br />

dass ich sehr viel weiß und<br />

verstehe. Ich beteiligte mich<br />

am Unterricht aktiver und<br />

habe mit Leichtigkeit verschiedene<br />

Aufgaben gelöst.<br />

In der 8. Klasse habe ich<br />

an dem Wettbewerb der<br />

deutschen Sprache teilge-


nommen und hervorragende<br />

Ergebnisse erzielt.<br />

Ich gehe jetzt in die 2. Klasse<br />

der Mittelschule und habe<br />

viel größeres Interesse, um<br />

Deutsch weiter zu lernen.<br />

Ich nehme unter Anderem<br />

am DSD Unterricht teil. Wir<br />

treffen uns einmal in der<br />

Woche für zwei Stunden und<br />

lösen verschiedene Aufgaben<br />

und schreiben Aufsätze. Unsere<br />

Lehrerin, Frau Melanija<br />

Klarić, versucht uns alles gut<br />

zu erklären und den DSD<br />

Unterricht auf die beste und<br />

leichteste Weise zu organisieren.<br />

DSD bedeutet für<br />

mich sehr viel. Es gefällt mir,<br />

dass wir immer etwas Neues<br />

lernen und der Unterricht<br />

abwechslungsreicher<br />

als der reguläre<br />

Unterricht ist. In<br />

der 3. Klasse können wir eine<br />

Prüfung (DSD I) schreiben,<br />

in der die Prüfer unsere<br />

Deutschkenntnisse prüfen.<br />

In der 4. Klasse können wir<br />

die höhere Stufe der Prüfung<br />

schreiben (DSD II), welche<br />

uns dann erlaubt in Deutschland<br />

zu studieren.<br />

In der Zukunft möchte ich<br />

Deutschlehrerin werden.<br />

Nicht nur weil ich Deutsch<br />

verstehe, sondern weil es für<br />

mich eine besondere Sprache<br />

ist. Aussprache und Akzent<br />

der Sprache haben ihre Besonderheiten.<br />

Es gibt Wörter,<br />

die einfach so schön zu hören<br />

sind z.B. Blumen, Herz oder<br />

einfach Hallo. Auch nach<br />

der Mittelschule möchte ich<br />

weiter Deutsch lernen,<br />

weil mir Deutsch<br />

lernen sehr viel<br />

Freude bringt.<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 31


WECHSELSTROM_<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 32<br />

KOLUMNE:<br />

ALS DEUTSCHER<br />

IN KROATIEN<br />

Nils Lange ist für 12<br />

Monate als Freiwilliger mit<br />

»kultur weit« und dem Pädagogischen<br />

Austauschdienst<br />

in Varaždin in Kroatien und<br />

schreibt über seine Erfahrungen<br />

und Erlebnisse.<br />

#2: STUTTGART –<br />

METROPOLE DES<br />

BALKANS<br />

-Nils war selber noch<br />

nie in Stuttgart<br />

Stuttgart. Hauptstadt<br />

Baden-Württembergs.<br />

Schwabenstadt. VfB. Was<br />

haben all diese Dinge mit<br />

dem Balkan zu tun? Diese<br />

Frage werde ich euch nun<br />

versuchen zu beantworten.<br />

Ich muss gestehen, dass ich<br />

vor meinem Aufenthalt in<br />

Kroatien zwar wusste, dass<br />

es viele Kroatien/Serben/<br />

Bosnier etc. in Deutschland<br />

gibt und ich genoss auch<br />

jedes mal die Besuche in<br />

“jugoslawischen” Restaurants.<br />

Teilweise als Gastarbeiter<br />

nach Deutschland gekommen,<br />

teilweise als Flüchtlinge<br />

in den Jugoslawienkriegen in<br />

den 1990er Jahren sind viele<br />

Ex-Jugoslawen nun ein fester<br />

Bestandteil der deutschen Gesellschaft.<br />

Was ich aber nicht<br />

wusste war die Tatsache,<br />

dass es SOO viele sind. Ich<br />

habe das Gefühl, dass einfach<br />

jeder (oder zumindest jeder<br />

zweiter) Kroate mit dem<br />

ich spreche irgendwelche


-Stuttgart ist die<br />

sechstgrößte Stadt<br />

Deutschlands<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 33<br />

Verwandten in Deutschland<br />

hat. Überdurchschnittlich<br />

oft fällt der Name Stuttgart.<br />

Sogar häuiger als die<br />

Millionenstadt München in<br />

welcher bekanntlich sehr<br />

viele Kroaten leben.<br />

Am Anfang dachte ich an<br />

Zufall. Aber nachdem ich<br />

auf dem Zwischenseminar<br />

in Serbien erfahren habe,<br />

dass die anderen Freiwilligen<br />

in der Region ähnliche<br />

Erfahrungen gemacht haben<br />

und ich dann auch noch<br />

Grafitis einer serbischen<br />

Band namens “Stuttgart<br />

Online” gesehen habe wurde<br />

ich verdammt stutzig. Es<br />

ist nun mal so, dass die<br />

Balkanländer + Kroatien<br />

(Kroatien zählt sich selbst zu<br />

Südosteuropa und niemals<br />

zum Balkan) im Vergleich<br />

zu Deutschland recht klein<br />

sind und weniger Einwohner<br />

haben. Da ist die<br />

Wahrscheinlichkeit hoch,<br />

dass man Verwandte in<br />

einem Land wie Deutschland<br />

hat. Als Großstadt,<br />

dachte ich mir, hat Stuttgart<br />

natürlich einen gewissen<br />

Migrationsanteil in der<br />

Bevölkerung. Aber wusstet<br />

ihr, dass Stuttgart mit 40%<br />

bundesweit den größten<br />

Anteil der Bevölkerung mit<br />

Migrationshintergrund in<br />

allen deutschen Großstädten<br />

hat und damit vor Frankfurt<br />

a.M. und Berlin liegt?<br />

Ich nicht. Auf jeden Fall<br />

ein spannendes Thema.<br />

Die Tatsache, dass man als<br />

Deutscher oft auch einfach<br />

nur Švabo (slawisierte Form<br />

von Schwabe) genannt wird,<br />

zeigt wie sehr dieser Teil von<br />

Deutschland das Deutschlandbild<br />

der Menschen hier<br />

prägt. Für die Amerikaner<br />

sind wir schließlich auch alle<br />

nur Bayern.<br />

Was fasziniert die Kroaten,<br />

Serben, Bosnier, Montenegriner,<br />

Mazedonen und<br />

Slowenen so sehr an dieser<br />

Stadt in Süddeutschland?<br />

Mit der Antwort, dass in<br />

Stuttgart sehr viel Industrie<br />

zuhause ist und es vergleichsweise<br />

nah an Kroatien<br />

dran ist, gebe ich mich nicht<br />

zufrieden. Es muss doch<br />

noch eine andere Erklärung<br />

geben.<br />

Ich werde es weiter<br />

beobachten und vielleicht<br />

lüftet sich das Geheimnis<br />

von Stuttgart, der Metropole<br />

des Balkans, bald.


<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 34<br />

IN EIGENER<br />

SACHE<br />

N VIELFALT GEEINT. Das ist der<br />

ILeitspruch der Europäischen<br />

Union. Wenn man<br />

das Wort kulturelle Vielfalt<br />

erwähnt, denken viele an<br />

Europa. Das ist auch richtig<br />

so. Die europäische Identität<br />

besteht in ihrem Wesen<br />

aus vielen verschiedenen<br />

Traditionen, Kulturen und<br />

Sprachen. Europa wäre nicht<br />

Europa, wenn wir alle die<br />

gleiche Sprache sprechen<br />

würden oder alles ein einziger<br />

Einheitsbrei wäre.<br />

Vielfalt möchten wir auch in<br />

diesem Magazin erreichen<br />

und deshalb ist aktuell die<br />

Einbindung weiterer Schulen<br />

in das <strong>wechselstrom</strong> Projekt


in Arbeit. In dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

erschienen neben Artikeln<br />

von SchülerInnen der<br />

Elektrostrojarska škola auch<br />

schon einige von SchülerInnen<br />

der Gospodarska škola<br />

(Wirtschafts- und Tourismusschule).<br />

Folglich wurde auch<br />

der Untertitel unseres<br />

Magazines geändert<br />

in: Deutschsprachiges<br />

Schülermagazin in Varaždin.<br />

Die Zukunft der Printausgabe<br />

ist ungewiss. Aktuell sind wir<br />

noch in einer Selbstindungsphase.<br />

Möglicherweise wird<br />

unser Magazin ins Internet<br />

verlagert und erscheint<br />

zukünftig online. Das würde<br />

uns auch ermöglichen öfter<br />

und mehr zu veröffentlichen.<br />

Wir hoffen, dass es euch und<br />

ihnen auch dieses Mal Spaß<br />

gemacht hat unser Magazin<br />

zu lesen.<br />

Vielen Dank an dieser Stelle<br />

an alle Unterstützer.<br />

Meldet euch und melden sie<br />

sich, wenn sie Fragen oder<br />

Interesse haben am Besten<br />

per E-Mail:<br />

<strong>wechselstrom</strong>.hr@gmail.com<br />

Bis zum nächsten Mal!<br />

DIE REDAKTION<br />

<strong>wechselstrom</strong> / juni <strong>2014</strong> 35<br />

- “Skyline von Varaždin”


KONTAKT<br />

Elektrostrojarska škola Varaždin<br />

c/o <strong>wechselstrom</strong> Magazin<br />

Hallerova aleja 5<br />

42000 Varaždin<br />

<strong>wechselstrom</strong>.hr@gmail.com<br />

<strong>wechselstrom</strong> Magazin<br />

Deutsprachiges Schülermagazin<br />

in Varaždin<br />

Est. 2013 <strong>Ausgabe</strong> N°2<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2014</strong>

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