Flüssiggas Feinstaub und Luftschadstoffe reduzieren: Emmissionsarme Mobilität mit Autogas (Vorschau)

◾ TECHNIK UND ANWENDUNG
Für viele die schönste Art der Flüssiggas-Verwendung: Der Einsatz im
Heißluftballon. (Foto: DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH)
Unkrautbekämpfung mit Flüssiggas
von XS bis XXL: Abflammtechnik ist
eine praxisgerechte und wirtschaftliche
Alternative zur Unkrautbekämpfung,
die zudem auch noch
die Umwelt schont, weil sie den
Einsatz chemischer Mittel erübrigt
oder zumindest stark reduziert
(Fotos: Reinert Abflammtechnik,
Weidenbach)
UNKRAUTVERNICHTUNG MIT FLÜSSIGGAS
Vom Funktionsprinzip her ähnliche
Gasbrenner werden gerne zur Unkrautvernichtung
durch Flämmen herangezogen.
Die Abflammtechnik ist eine
praxisgerechte, wirtschaftliche und umweltschonende
Alternative zur Unkrautbekämpfung.
Hierbei wird auf chemische
Mittel verzichtet, oder deren Einsatz eingeschränkt.
Bei der Abflammtechnik handelt
es sich nicht um ein Verbrennen von
Pflanzenteilen, sondern um eine kurzfristige
Erwärmung auf ca. 50 - 70 °C. In diesem
Temperaturbereich wird das Absterben
einer ausreichend großen Zellenzahl
in der Pflanze erreicht. Die Pflanzenzellen
werden über Wärme, die durch Propangasbrenner
auf die Pflanzenoberfläche
zugeführt wird, abgetötet. Der dadurch
erzeugte rasche Temperaturanstieg führt
zu einer so starken Ausdehnung der Zellflüssigkeit,
dass die Zellwände gesprengt
werden und platzen. Das Zelleiweis gerinnt
bei seiner Erwärmung auf ca. 50
- 70 °C. Je nachdem, welche Fläche bearbeitet
werden soll, steht eine Gerätetechnik
in verschiedenen Größen zur Verfügung
– vom tragbaren Abflammgerät für
kleinere Einsatzgebiete im privaten Bereich
bis hin zum Heckanbau-Abflammgerät
für Traktoren, um Flächenbehandlungen
in der Landwirtschaft, im Gemüsebau
und im Gartenbau durchzuführen.
WENIG BEKANNTE FLÜSSIGGAS-
ANWENDUNGEN
Weinberge locken im Spätsommer und
Herbst mit ihren reifenden Trauben Scharen
von hungrigen Vögeln an. Geräte zur
akustischen Vogelabwehr (oder auch
Knallschreckgeräte genannt) erzeugen in
bestimmten Abständen einen Schuss, der
Vögel vertreiben soll: Hierzu wird Flüssiggas
über einen Injektor in das Schussrohr
befüllt und mit einem Hochspannungsfunken
gezündet. Die Schusszahl
kann über eine Elektronikeinheit gesteuert
werden, damit sich die Vögel nicht an
eine bestimmte Schussfolge gewöhnen.
Doch nicht nur im Weinbau kommen
Knallschreckgeräte zum Einsatz. So finden
sie in der Fischzucht Verwendung,
wo sie beispielsweise Kormorane oder
Fischreiher von ausgedehnten Beutezügen
abhalten sollen, auf Feldern wird die
Saat vor Krähen- und Taubenfraß geschützt
und aus den Maisflächen werden
die Wildschweine ferngehalten. Außerdem
werden solche Geräte auch von
Betreibern von Mülldeponien und Flughäfen
genutzt, um eine Vogel-Überpopulation
abzuwehren bzw. um das Vogelschlagrisiko
zu vermeiden.
Die Einsatzmöglichkeiten von Flüssiggas
sind schier unbegrenzt. Wegen seiner guten
Transporteigenschaften und der einfachen
Installation von Tanks oder Flaschen
ist es nahezu überall einsetzbar. Flüssiggas
ist ein sicherer und sehr leistungsfähiger
Energieträger – unter der Voraussetzung,
dass sachgerecht damit umgegangen wird.
Neben der TRF 2012 sind die gültigen Berufsgenossenschaftlichen
Vorschriften, die
DIN Vorschriften und DVGW Arbeitsblätter
und weitere Regelwerke zu beachten. ◾
26 FLÜSSIGGAS 04 | 2014