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Zeitschrift der Bayerischen Staatsbauverwaltung für Hochbau ...

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November/Dezember 2013bau intern<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Bayerischen</strong> <strong>Staatsbauverwaltung</strong> für <strong>Hochbau</strong>, Städtebau,<br />

Wohnungsbau, Verkehr, Straßen­ und Brückenbau<br />

B 20 769 E<br />

„Haus <strong>der</strong> Berge“ Bad Reichenhall<br />

Foto: Josephine Unterhauser, Bad Reichenhall


Inhalt<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> <strong>Staatsbauverwaltung</strong><br />

für <strong>Hochbau</strong>, Wohnungsbau,<br />

Verkehr, Straßen- und Brückenbau<br />

Herausgeber<br />

Oberste Baubehörde im <strong>Bayerischen</strong> Staatsministerium<br />

des Innern, für Bau und Verkehr<br />

Für den redaktionellen Inhalt verantwortlich<br />

Attila Karpati M.A., Oberste Baubehörde im<br />

<strong>Bayerischen</strong> Staatsministerium des Innern,<br />

für Bau und Verkehr<br />

Franz-Josef-Strauß-Ring 4, 80539 München,<br />

Tel. 089 2192 3471, Fax 089 2192 13471<br />

E-Mail: attila.karpati@stmi.bayern.de<br />

Die mit dem Namen des Verfassers gezeichneten<br />

Artikel stellen nicht unbedingt die Meinung<br />

des Herausgebers o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schriftleitung dar.<br />

Verlag<br />

Gebr. Geiselberger GmbH, Druck und Verlag<br />

Martin-Moser-Straße 23, 84503 Altötting,<br />

Telefon: +49 (0) 8671 5065-0,<br />

Telefax: +49 (0) 8671 5065-68<br />

E-Mail: mail@geiselberger.de<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil<br />

Michael Tasche, Tel. +49(0)8671 5065-51<br />

Erscheint 6-mal im Jahr beginnend mit<br />

Jan./Febr. jeweils Ende <strong>der</strong> Monate<br />

Februar, April, Juni, August, Oktober und<br />

Dezember.<br />

Bezugspreis je Heft Euro 4,20,<br />

Jahresabonnement Euro 22,50 zuzüglich<br />

Versandkosten.<br />

Bestellung durch die Buchhandlung o<strong>der</strong> direkt<br />

beim Verlag erbeten.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird<br />

keine Gewähr übernommen. Nachdruck – auch<br />

auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte, auch das <strong>der</strong> Übersetzung,<br />

vorbehalten.<br />

Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste ab 2006<br />

gültig.<br />

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17<br />

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28<br />

Staatsminister Joachim Herrmann,<br />

Staatssekretär Gerhard Eck<br />

Grußwort zum Jahreswechsel 2013/2014<br />

Ministerialdirektor Josef Poxleitner<br />

Jahresrückblick<br />

Franz Langlechner, Dr.-Ing. Josef Rott<br />

Auftakt zur neuen EU-För<strong>der</strong>periode 2014-2020 im<br />

Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)<br />

Dr. Christina Kühnau, Peter Blum, Hansjörg Haslach,<br />

Prof. Markus Reinke, Dr. Wolfgang Zehlius-Eckert<br />

Kulturlandschaftliche Empfehlungen für Bayern beim<br />

Planen und Bauen<br />

Mathis Gruhn, Bernhard Klingl<br />

Endspurt beim Neubau des größten OP-Zentrums<br />

Europas<br />

Klinikum <strong>der</strong> Ludwig-Maximilian-Universität München<br />

(LMU), Campus Großha<strong>der</strong>n<br />

Cornelia Breitzke, Johann Lechner<br />

Wohnheim für ältere Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in<br />

Mellrichstadt/Unterfranken<br />

Demographie und aktuelle Bedürfnisse<br />

Karin Sandeck, Oliver Seischab<br />

Wohnen in allen Lebensphasen<br />

Umgestaltung des Wohnblocks am Ludwigkai in Würzburg<br />

– Die Mischung macht´s!<br />

Andreas-Michael Buchner, Michael Schätzl<br />

Ortsumgehung Zimmern, Stadt Pappenheim<br />

Hubert Koch<br />

Der neue Winterdienstkoffer<br />

Von <strong>der</strong> Wetterprognose zur Echtzeitdarstellung<br />

Hubertus Wambsganz<br />

Neue Normenreihe DIN 18008 „Glas im Bauwesen –<br />

Bemessungs- und Konstruktionsregeln“<br />

Informationen zu den Normen DIN 18008 Teil 1 bis Teil 5<br />

Personalien<br />

Druck<br />

Gebr. Geiselberger GmbH,<br />

Martin-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />

bau intern November/Dezember 2013 3


Grußwort zum Jahreswechsel 2013/2014<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die Oberste Baubehörde geht gestärkt<br />

aus <strong>der</strong> Neuordnung <strong>der</strong> Ministerien<br />

hervor. Alle Zuständigkeiten für<br />

den Verkehr wurden in <strong>der</strong> Obersten<br />

Baubehörde im <strong>Bayerischen</strong> Staatsministerium<br />

des Innern, für Bau und Verkehr<br />

gebündelt. Jetzt sind wir neben<br />

<strong>der</strong> Straße auch für die Verkehrsträger<br />

Schiene, Wasser und Luft verantwortlich.<br />

Der Umsatz <strong>der</strong> Obersten Baubehörde<br />

wird sich durch den Aufgabenzuwachs<br />

im Bereich Verkehr um 1,3<br />

Milliarden Euro erhöhen.<br />

Im Mai und Juni dieses Jahres<br />

hat das Hochwasser in vielen Teilen<br />

Bayerns große Schäden auch an <strong>der</strong><br />

Infrastruktur hinterlassen. Die <strong>Staatsbauverwaltung</strong><br />

hat hier sehr schnell<br />

und professionell dafür gesorgt, dass<br />

die Schäden an Verkehrswegen und<br />

staatlichen Gebäuden beseitigt werden,<br />

und auch die För<strong>der</strong>mittel für Bürger<br />

und Kommunen schnell und unbürokratisch<br />

verteilt werden. Ich danke<br />

Ihnen für die geleistete Arbeit, die bei<br />

vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

weit über die normale Arbeitszeit<br />

hinausging.<br />

Ministerpräsident Seehofer hat<br />

seine Regierungserklärung unter das<br />

Motto „Bayern. Die Zukunft“ gestellt<br />

und darin die Weichen für die nächsten<br />

Jahre gestellt. Die Zukunft Bayerns<br />

gestalten auch Sie, liebe Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in <strong>der</strong><br />

<strong>Staatsbauverwaltung</strong> mit. In <strong>der</strong> Regierungserklärung<br />

sind viele Themen<br />

angesprochen, die wir als <strong>Staatsbauverwaltung</strong><br />

gemeinsam mit unseren<br />

Partnern umsetzen werden. Dies sind<br />

unter an<strong>der</strong>em die Erschließung <strong>der</strong><br />

ländlichen Räume und <strong>der</strong> Ballungsräume,<br />

die Sanierung <strong>der</strong> Straßen und<br />

Schienenwege, <strong>der</strong> barrierefreie Ausbau<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Räume, <strong>der</strong> soziale<br />

Wohnungsbau und die För<strong>der</strong>ung<br />

von Studentenwohnungen sowie die<br />

energetische Sanierung öffentlicher<br />

Gebäude.<br />

Mit Ihren Ideen, mit Ihrem Engagement<br />

und Ihrer Leistungsbereitschaft<br />

prägen und arbeiten Sie mit<br />

an <strong>der</strong> Zukunft unseres Landes. Dafür<br />

danken wir allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern an den Straßen- und<br />

Autobahnmeistereien, Staatlichen<br />

Bauämtern, Autobahndirektionen, an<br />

<strong>der</strong> Landesbaudirektion, den Regierungen<br />

und an <strong>der</strong> Obersten Baubehörde<br />

und sprechen Ihnen unsere Anerkennung<br />

aus.<br />

Wir wünschen Ihnen und Ihren<br />

Familien ein frohes und gesegnetes<br />

Weihnachtsfest und für das neue Jahr<br />

alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen.<br />

Joachim Herrmann, MdL<br />

Staatsminister<br />

Gerhard Eck, MdL<br />

Staatssekretär<br />

4 bau intern November/Dezember 2013


Jahresrückblick<br />

Ministerialdirektor Josef Poxleitner<br />

Leiter <strong>der</strong> Obersten Baubehörde<br />

<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> gesamte Luftverkehr<br />

gehören jetzt ebenfalls zu unserem<br />

Aufgabenspektrum.<br />

Seit die Verkehrsabteilung in <strong>der</strong><br />

Obersten Baubehörde ressortiert,<br />

arbeiten wir schon intensiv an wichtigen<br />

Projekten, wie etwa die Zweite<br />

S-Bahnstammstrecke. Es kommen<br />

viele neue Herausfor<strong>der</strong>ungen auf uns<br />

zu, die wir gemeinsam bewältigen<br />

werden. Ich begrüße die neuen Kolleginnen<br />

und Kollegen sehr herzlich und<br />

freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.<br />

Bahnknoten München – 2. Stammstrecke<br />

Die Metropolregion München zählt<br />

zu den großen Wachstumsregionen<br />

in Deutschland mit steigenden Mobilitätsbedürfnissen.<br />

Allein die Münchner<br />

S-Bahn beför<strong>der</strong>t heute schon<br />

über 800.000 Fahrgäste täglich. Der<br />

Erfolg bringt das S-Bahnsystem aber<br />

auch an seine Leistungsgrenzen.<br />

Die Bayerische Staatsregierung hat<br />

daher Anfang 2010 ein Gesamtkonzept<br />

für den Bahnknoten München<br />

beschlossen. Zentrales Element bildet<br />

die 2. Stammstrecke. Im Rahmen<br />

Abteilung Verkehr in <strong>der</strong> Obersten<br />

Baubehörde<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Kabinettsneubildung<br />

nach <strong>der</strong> Landtagswahl in Bayern am<br />

15. September 2013 wurden alle Themen<br />

des Verkehrs unter dem Dach<br />

des <strong>Bayerischen</strong> Staatsminsteriums<br />

des Innern, für Bau und Verkehr zusammengefasst.<br />

Die Verkehrsabteilung<br />

des früheren Staatsministeriums<br />

für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr<br />

und Technologie ist nun in <strong>der</strong> Obersten<br />

Baubehörde angesiedelt. Dadurch<br />

hat sich <strong>der</strong> Aufgabenzuschnitt<br />

deutlich erweitert. Zusätzlich zu den<br />

zahlreichen Themen des Straßen- und<br />

Brückenbaus sind jetzt auch die Angelegenheiten<br />

des Eisenbahnwesens,<br />

des öffentlichen Personennahverkehrs,<br />

<strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Häfen, des<br />

Verkehrswasserbaus und <strong>der</strong> Schifffahrt<br />

in <strong>der</strong> Obersten Baubehörde gebündelt.<br />

Der gewerbliche Straßenpersonen-<br />

und Straßengüterverkehr, das<br />

Seilbahnwesen, die Gefahrgutbeförumfangreicher<br />

Untersuchungen hat<br />

sich <strong>der</strong> 2. S-Bahn-Tunnel als die beste<br />

Lösung herauskristallisiert, um <strong>der</strong><br />

wachsenden Mobilität auf ökologisch<br />

sinnvolle Weise gerecht zu werden.<br />

Mit seiner Realisierung lassen sich<br />

sofort Verbesserungen im S-Bahnnetz<br />

erzielen. Weitere Maßnahmen<br />

des Bahnknoten-Konzeptes, wie die<br />

schnelle Anbindung <strong>der</strong> S-Bahn-Außenäste<br />

und des Flughafens, bauen auf<br />

<strong>der</strong> 2. Stammstrecke auf und können<br />

nur mit ihr die volle verkehrliche Wirkung<br />

entfalten.<br />

Schwerpunkte im Staatlichen<br />

<strong>Hochbau</strong><br />

Mit fast einer Milliarde Euro finanziert<br />

<strong>der</strong> Freistaat Bayern den Strukturwandel<br />

und die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> bayerischen<br />

Universitätsklinika. Dabei kann<br />

er auf die Kompetenz <strong>der</strong> Staatlichen<br />

<strong>Hochbau</strong>verwaltung bauen. In Großha<strong>der</strong>n<br />

entsteht für 167 Mio. Euro<br />

Europas größtes OP-Zentrum mit 36<br />

Operationssälen. Am Münchner Klinikum<br />

Rechts <strong>der</strong> Isar rollen seit diesem<br />

Jahr ebenfalls die Bagger. Hier<br />

wird für 44 Mio. Euro ein chirurgischer<br />

Funktionstrakt gebaut, <strong>der</strong> die Be­<br />

Die S-Bahnlinie S 8 und die Bundesstraße B 301 bei Hallbergmoos.<br />

bau intern November/Dezember 2013 5


triebsabläufe für Ärzte, Personal und<br />

Patienten optimieren soll. Das jüngste<br />

Beispiel, <strong>der</strong> Wettbewerb für den Neubau<br />

Operatives Zentrum am Klinikum<br />

<strong>der</strong> Universität Erlangen, wurde Anfang<br />

des Jahres in <strong>der</strong> Obersten Baubehörde<br />

ausgestellt. Zusammen mit<br />

dem im Juli in Betrieb gegangenen<br />

chirurgischen Bettenhaus werden am<br />

Standort Erlangen 228 Mio. Euro investiert.<br />

In Würzburg sind in den letzten<br />

Jahren 16 mo<strong>der</strong>ne Operationssäle<br />

für 125 Mio. Euro errichtet worden.<br />

Mit dem geplanten Neubau <strong>der</strong> Kopfklinik<br />

warten dort 14 weitere OP´s für<br />

125 Mio. Euro auf den offiziellen Startschuss.<br />

Das „Neue Hauner“ (Mutter-<br />

Kind-Zentrum) für 160 Mio. Euro soll<br />

in Kürze die universitäre Kin<strong>der</strong>medizin<br />

in München von Grund auf mo<strong>der</strong>nisieren.<br />

Die Projektverantwortung bei all<br />

diesen Bauvorhaben liegt in den kompetenten<br />

Händen <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter an den Bauämtern, die<br />

diese komplexen Aufgaben im Zusammenspiel<br />

mit freiberuflichen Partnern<br />

abwickeln.<br />

Fachkompetenz auf Bauherrenseite<br />

ist dabei unerlässlich. Für den Erhalt<br />

unserer Fachkompetenz setzen wir<br />

daher wie<strong>der</strong> verstärkt auf Eigenplanungen.<br />

Und das mit Erfolg, denn die<br />

Eigenplanungen <strong>der</strong> Kolleginnen und<br />

Kollegen können sich sehen lassen.<br />

Ein gelungenes Beispiel ist das „Haus<br />

<strong>der</strong> Berge“, ein Informations- und Bildungszentrum<br />

für den Nationalpark<br />

Berchtesgaden, das im Mai dieses<br />

Jahres eröffnet wurde. Es wurde von<br />

den Kollegen des Staatlichen Bauamts<br />

Traunstein geplant.<br />

Investitionen in die Straßeninfrastruktur<br />

Für die Bundesfernstraßen standen<br />

2013 wie im Vorjahr 1,1 Milliarden<br />

Euro zur Verfügung. Der Schwerpunkt<br />

<strong>der</strong> Investitionen lag auf <strong>der</strong><br />

A 3 zwischen Aschaffenburg und<br />

Würzburg sowie auf <strong>der</strong> A 94 zwischen<br />

München und Pocking. Die neu<br />

gebaute Sinntalbrücke <strong>der</strong> A 7 konnte<br />

dem Verkehr übergeben werden. Daneben<br />

wurden wichtige Projekte an<br />

Bundesstraßen fertiggestellt, wie <strong>der</strong><br />

Neubau <strong>der</strong> B 301 zwischen Fischerhäuser<br />

und Hallbergmoos als Zubringer<br />

zum Flughafen München und die<br />

B 15n zwischen Neufahrn und Ergoldsbach<br />

fertiggestellt.<br />

Im Staatsstraßenbau standen 2013<br />

Realisierungswettbewerb Universitätsklinikum Erlangen, Neubau Operatives Zentrum, 1. Preis Architekten gmp<br />

Generalplanungsgesellschaft mbH, Aachen<br />

ZWOPA-Sanierung <strong>der</strong> A 8 nördlich von München<br />

Sechsstreifiger Ausbau <strong>der</strong> A 8 zwischen Ulm und Augsburg im Rahmen des zweiten Betreibermodells auf Autobahnen<br />

in Bayern<br />

6 bau intern November/Dezember 2013


insgesamt 215 Mio. Euro für Investitionen<br />

zur Verfügung. Über das För<strong>der</strong>programm<br />

nach Art.13f FAG zum Bau<br />

von Staatsstraßenumfahrungen in gemeindlicher<br />

Son<strong>der</strong>baulaust, wurden<br />

rund 30 Mio. Euro investiert. Darin enthalten<br />

sind auch Radwege an Staatsstraßen<br />

und <strong>der</strong> Umbau von bestehenden<br />

Kreuzungen an Staatsstraßen.<br />

Baustellenmanagement<br />

Die Erhaltung <strong>der</strong> Straßeninfrastruktur<br />

spielt eine immer wichtigere<br />

Rolle. 2013 wurde sowohl bei den<br />

Staatsstraßen als auch bei den Bundesfernstraßen<br />

erheblich mehr in die<br />

Bestan<strong>der</strong>haltung als in den Ausbau<br />

bzw. Neubau investiert.<br />

Dies schlägt sich in einer Vielzahl<br />

von Baustellen bei laufendem Verkehr<br />

B 301, Verkehrsfreigabe Isarparallele<br />

nie<strong>der</strong>. Um die Verkehrsbeeinträchtigungen<br />

möglichst gering zu halten,<br />

haben wir das Baustellenmanagement<br />

optimiert und erstmals eine erweiterte<br />

bayernweite Koordination <strong>der</strong> Baustellen<br />

durchgeführt.<br />

Projekte <strong>der</strong> Öffentlich-privaten<br />

Partnerschaft (ÖPP)<br />

Der sechsstreifige Ausbau <strong>der</strong> A 8<br />

zwischen Ulm und Augsburg im Rahmen<br />

des zweiten Betreibermodells<br />

auf Autobahnen in Bayern schreitet<br />

zügig voran. Zwischen Augsburg-<br />

West und Zus marshausen fließt seit<br />

Juli 2013 <strong>der</strong> Verkehr auf <strong>der</strong> neu gebauten<br />

Richtungsfahrbahn. Für das<br />

neue dritte Betreibermodell in Bayern<br />

auf <strong>der</strong> A 94 zwischen Forstinning und<br />

Marktl wurde das europaweite Vergabeverfahren<br />

gestartet. Die Umsetzung<br />

soll als „Verfügbarkeitsmodell“<br />

erfolgen. Die Vergütung erfolgt dabei<br />

in Abhängigkeit von <strong>der</strong> uneingeschränkten<br />

Verfügbarkeit <strong>der</strong> Strecke<br />

und <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Leistungen des<br />

Auftraggebers.<br />

Verkehrssicherheitsprogramm<br />

2020<br />

Am 4. Januar 2013 hat Herr Staatsminister<br />

Joachim Herrmann das bayerische<br />

Verkehrssicherheitsprogramm<br />

2020 „Bayern mobil – sicher ans Ziel“<br />

vorgestellt. Wichtigstes Ziel ist es, bis<br />

zum Jahr 2020 die Zahl <strong>der</strong> Verkehrstoten<br />

um 30% zu senken.<br />

Das Verkehrssicherheitsprogramm<br />

umfasst die Bereiche:<br />

1. Information, Verkehrssteuerung und<br />

Fahrzeugausstattung<br />

2. Wahrnehmung und Wahrnehmbarkeit<br />

3. Infrastruktur und Verkehrsraumgestaltung<br />

4. Recht und Überwachung.<br />

Für die bauliche und verkehrstechnische<br />

Umsetzung des Verkehrssicherheitsprogramms<br />

(Bereiche 2 und<br />

3) sollen bis ins Jahr 2020 440 Mio.<br />

Euro investiert werden.<br />

Hochwasser im Mai und Juni<br />

Das Hochwasser im Mai und Juni dieses<br />

Jahres for<strong>der</strong>te in vielen Regionen<br />

Bayerns in beson<strong>der</strong>em Maße<br />

den Einsatz <strong>der</strong> Kolleginnen und Kollegen<br />

<strong>der</strong> <strong>Staatsbauverwaltung</strong>. So waren<br />

wichtige Verkehrsachsen wie die<br />

A 3 bei Passau und Abschnitte <strong>der</strong> A 8<br />

zwischen Rosenheim und <strong>der</strong> Landesgrenze<br />

überflutet. Beson<strong>der</strong>s hart traf<br />

es das Staatliche Bauamt Passau, wo<br />

das eigene Bauamt und auch viele Gebäude<br />

<strong>der</strong> Universität und <strong>der</strong> Hochschule<br />

schwer betroffen waren. Allen,<br />

die sich am Kampf gegen die Fluten<br />

und ihre Folgen eingesetzt haben, gilt<br />

mein herzlicher Dank und Respekt.<br />

Mit Ihrem außerordentlichen Einsatz<br />

vor Ort haben Sie gezeigt, dass die<br />

<strong>Staatsbauverwaltung</strong> gerade in Krisenzeiten<br />

ein funktionieren<strong>der</strong> und<br />

verlässlicher Partner ist.<br />

Erneuerbare Energien<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> erneuerbaren Energien<br />

kommt in Bayern mit deutlichen<br />

Zuwachsraten voran. Im Jahr 2012<br />

wurden ca. 18% des Endenergieverbrauchs<br />

in den Sektoren Strom, Wärme<br />

und Kraftstoffe durch erneuerbare<br />

Energien gedeckt. Ihr Anteil am<br />

Stromverbrauch beläuft sich mittlerweile<br />

auf über 30%. Mehr als die Hälfte<br />

<strong>der</strong> neuen Wohngebäude in Bay ern<br />

wird mit erneuerbaren Energien für<br />

Heizung und Warmwasserbereitstellung<br />

als primären Energieträgern geplant.<br />

Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />

Am 18. Juni 2010 wurde die Richtlinie<br />

2010/31/EU des Europäischen<br />

Parlaments und des Rates über die<br />

Gesamt energieeffizienz von Gebäuden<br />

veröffentlicht. Die Bundesregierung<br />

hat zur Umsetzung <strong>der</strong> Richtlinie<br />

in nationales Recht das Energieeinsparungsgesetz<br />

geän<strong>der</strong>t und am<br />

16. Oktober 2013 <strong>der</strong> Novellierung<br />

<strong>der</strong> Energieeinsparverordnung zugestimmt.<br />

Die Regelungen werden am<br />

1. Mai 2014 in Kraft treten. Die Oberste<br />

Baubehörde hat die Län<strong>der</strong>interessen<br />

während des Gesetzgebungsverfahrens<br />

koordiniert. Bayern hat sich<br />

dabei stets für technisch umsetzbare<br />

Regelungen eingesetzt, die das Gebot<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit beachten<br />

und ohne unnötigen bürokratischen<br />

Aufwand vollzogen werden können.<br />

Lei<strong>der</strong> hat <strong>der</strong> Antrag Bayerns, die Anhebung<br />

<strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an Wohnungsneubauten<br />

auf ein wirtschaftlich<br />

vertretbares Maß von einmalig 12,5%<br />

zu beschränken, im Bundesrat keine<br />

Windpark Büchenbach: Der rechte Turm zeigt den dynamisch<br />

hoch beanspruchten Übergangsbereich zwischen<br />

Stahlturm und Betonringfundament für den ein<br />

ultrahochfester Beton mit Zustimmung im Einzelfall<br />

zum Einsatz kam.<br />

bau intern November/Dezember 2013 7


Mehrheit gefunden. Es ist zu hoffen,<br />

dass die jetzt beschlossenen Standards<br />

den dringend benötigten Neubau<br />

von Wohnungen nicht beeinträchtigen.<br />

Bautechnik<br />

Windkraftanlagen sind hoch beanspruchte<br />

Bauwerke und werden für<br />

eine Nutzungsdauer von ca. 20 Jahren<br />

geplant und errichtet. Sie erreichen<br />

mit innovativen Bauweisen und Baustoffen,<br />

die in <strong>der</strong> Regel einer Zustimmung<br />

im Einzelfall nach Art. 18 und<br />

19 BayBO bedürfen, inzwischen Nabenhöhen<br />

von bis zu 150 m. Der bautechnische<br />

Fortschritt einhergehend<br />

mit <strong>der</strong> zunehmenden Errichtung<br />

von Windkraftanlagen führte daher<br />

zwangsläufig zu einem neuen Aufgabenschwerpunkt<br />

innerhalb <strong>der</strong> Bautechnik<br />

an <strong>der</strong> Obersten Baubehörde.<br />

Zustimmungen im Einzelfall wurden<br />

insbeson<strong>der</strong>e für Son<strong>der</strong>betone, ultrahochfeste<br />

Betone und Spannverfahren<br />

beantragt.<br />

Landesentwicklungsprogramm<br />

Bayern<br />

Die umfassende Reform <strong>der</strong> Landesund<br />

Regionalplanung wurde mit In-<br />

Kraft-Treten des Landesentwicklungsprogramms<br />

Bayern (LEP 2013) am<br />

1. September 2013 abgeschlossen.<br />

Die Regelungsinhalte wurden gestrafft<br />

und auf aktuelle räumliche<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen wie den demographischen<br />

Wandel fokussiert. Das<br />

Anbindungsziel, das <strong>der</strong> Vermeidung<br />

einer Zersiedelung <strong>der</strong> Landschaft<br />

dient, wurde beibehalten. Vor dem<br />

Hintergrund konträrer Interessen und<br />

spezifischer Anfor<strong>der</strong>ungen vor Ort<br />

wurden von politischer Seite mehrere<br />

Ausnahmemöglichkeiten vorgesehen.<br />

Die Gemeinden erhalten somit<br />

mehr Gestaltungsspielraum, zugleich<br />

aber eine höhere Verantwortung. In<br />

Folge des neuen LEP wurde die Zuständigkeit<br />

für die Genehmigung von<br />

Flächennutzungsplänen fast vollständig<br />

auf die Landratsämter übertragen.<br />

Barrierefreiheit<br />

In <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Bauordnung sind<br />

die Weichen zum barrierefreien Bauen<br />

seit langem gestellt: Beim Bau von öffentlich<br />

zugänglichen Gebäuden wird<br />

Barrierefreiheit seit 1974, beim Bau<br />

von Wohnungen seit 2003 gefor<strong>der</strong>t.<br />

Um diese grundsätzliche Anfor<strong>der</strong>ung<br />

zu konkretisieren, haben wir die neue<br />

Experimenteller Wohnungsbau: Erstes fertiggestelltes Pilotprojekt aus dem Modellvorhaben „IQ-Innerstädtische<br />

Wohnquartiere“ in Königsbrunn bei Augsburg. Foto: Karin Sandeck<br />

Nach DIN 18040 „Barrierefreies Bauen“ abzusichern<strong>der</strong><br />

Bereich einer frei im Raum liegenden Treppe<br />

DIN 18040, Planungsnorm für barrierefreie<br />

Gebäude, mit Wirkung zum<br />

1. Juli 2013 als Technische Baubestimmung<br />

bauaufsichtlich eingeführt. Damit<br />

gelten einheitliche, verbindliche<br />

technische Standards, die niemanden<br />

wirtschaftlich überfor<strong>der</strong>n, aber gesamtgesellschaftlich<br />

von großem Nutzen<br />

sind.<br />

Wohnraumför<strong>der</strong>ung<br />

Im März 2013 beschloss <strong>der</strong> Ministerrat<br />

ein Bündel von Maßnahmen<br />

zur Ankurbelung des Wohnungsbaus<br />

sowie zum Erhalt bezahlbaren<br />

Wohnraums. Damit sollen in den Ballungsräumen<br />

Engpässe bei <strong>der</strong> Wohnraumversorgung<br />

beseitigt und <strong>der</strong><br />

ländliche Raum in seiner Funktion als<br />

Wohnstandort gestärkt werden. Über<br />

den Nachtragshaushalt 2014 soll für<br />

die Wohnraumför<strong>der</strong>ung zusätzlich ein<br />

Bewilligungsrahmen von 50 Mio. Euro<br />

sowie für die Studentenwohnraumför<strong>der</strong>ung<br />

von 10 Mio. Euro bereitgestellt<br />

werden. Damit können zusätzlich<br />

rund 500 Mietwohnungen sowie<br />

400 Wohnplätze für Studierende geför<strong>der</strong>t<br />

werden. Gleichzeitig wurden<br />

die För<strong>der</strong>konditionen für die Studentenwohnraumför<strong>der</strong>ung<br />

deutlich verbessert.<br />

Zusammen mit den bisher im Doppelhaushalt<br />

2013/2014 eingestellten<br />

Bewilligungsrahmen in Höhe von 420<br />

Mio. Euro für die Wohnraumför<strong>der</strong>ung<br />

sowie 35 Mio. Euro für die Studentenwohnraumför<strong>der</strong>ung<br />

summiert sich<br />

das Mittelvolumen damit auf über eine<br />

halbe Milliarde Euro.<br />

Experimenteller Wohnungsbau<br />

Bei den im Rahmen des Experimentellen<br />

Wohnungsbaus initiierten<br />

„Wohnmodellen Bayern“ standen<br />

Wohnungsbaumaßnahmen zur Bewältigung<br />

des demographischen Wandels<br />

und des Klimawandels im Blickpunkt.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e haben wir die Pilotprojekte<br />

<strong>der</strong> Modellvorhaben „IQ – Innerstädtische<br />

Wohnquartiere“ und „e%<br />

– Energieeffizienter Wohnungsbau“<br />

fortgeführt. Bei den IQ-Projekten geht<br />

es um den Anschub von beson<strong>der</strong>s familien-<br />

und kindgerechtem Wohnraum<br />

mitten in <strong>der</strong> Stadt; die e%-Maßnahmen<br />

zeigen vielfältige Konzepte zum<br />

energiesparenden, ressourcenschonenden<br />

und gleichzeitig wirtschaftlichen<br />

Wohnungsbau im Neubau und<br />

in <strong>der</strong> Bestandsmo<strong>der</strong>nisierung.<br />

Städtebauför<strong>der</strong>ung<br />

Für die Städtebauför<strong>der</strong>ung konnte<br />

das jährliche För<strong>der</strong>mittelvolumen<br />

in Bayern auf hohem Niveau gehalten<br />

werden. 2013 standen 150 Mio.<br />

Euro För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> zur Verfügung. Davon<br />

stellte <strong>der</strong> Bund 45 Mio. Euro, die<br />

Europäische Union 9 Mio. Euro und<br />

8 bau intern November/Dezember 2013


<strong>der</strong> Freistaat den Löwenanteil von 96<br />

Mio. Euro. Mit Hilfe <strong>der</strong> bayerischen<br />

Städtebauför<strong>der</strong>ungsmittel können<br />

beson<strong>der</strong>s strukturschwache Städte<br />

und Gemeinden unterstützt werden.<br />

Kommunen, die den gefor<strong>der</strong>ten kommunalen<br />

Eigenanteil nur in geringem<br />

Umfang aufbringen können, werden<br />

durch die Möglichkeit, den För<strong>der</strong>satz<br />

auf bis zu 80 % anzuheben, beson<strong>der</strong>s<br />

unterstützt. Der ländliche Raum<br />

profitiert mit einem Anteil von 78 %<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>mittel am stärksten von <strong>der</strong><br />

Städtebauför<strong>der</strong>ung. Dies belegt eindrucksvoll<br />

die strukturpolitische Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Städtebauför<strong>der</strong>ung.<br />

2013 wurden rund 700 Städte,<br />

Märkte und Gemeinden in Bayern von<br />

<strong>der</strong> Städtebauför<strong>der</strong>ung unterstützt.<br />

Gemeinsam mit dem kommunalen<br />

Anteil beliefen sich die Investitionen<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Hand und <strong>der</strong> dadurch<br />

ausgelösten privaten Investitionen auf<br />

rund 1,2 Mrd. Euro.<br />

Bayerische Kompensationsverordnung<br />

Das neue Bayerische Naturschutzgesetz<br />

hat die Möglichkeit geschaffen,<br />

mit einer Kompensationsverordnung<br />

Einzelheiten <strong>der</strong> Eingriffsregelung näher<br />

zu bestimmen. Die Bayerische<br />

Staatsregierung hat von dieser Möglichkeit<br />

Gebrauch gemacht und am<br />

7. August 2013 nach intensiver Beteiligung<br />

<strong>der</strong> Obersten Baubehörde und<br />

zahlreichen Än<strong>der</strong>ungen eine Bayerische<br />

Kompensationsverordnung<br />

(BayKompV) beschlossen. Sie enthält<br />

umfangreiche Regelungen zur<br />

Bestimmung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Kompensation<br />

(Ausgleich und Ersatz), zur<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> agrarstrukturellen<br />

Belange sowie zur Sicherung<br />

und Unterhaltung <strong>der</strong> Kompensationsmaßnahmen.<br />

Außerdem wird das<br />

neue Instrument Ökokonto, mit dem<br />

Kompensationsmaßnahmen für eine<br />

spätere Verwendung bevorratet werden<br />

können, etabliert. Dabei konnten<br />

wir erreichen, dass keine überzogenen<br />

naturschutzrechtlichen und<br />

fachlichen Standards eingeführt wurden.<br />

Die BayKompV berührt zentrale<br />

Aufgabenfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landschaftsplanung<br />

in <strong>der</strong> <strong>Staatsbauverwaltung</strong> und<br />

führt zu zahlreichen und umfassenden<br />

Än<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong><br />

Landschaftspflegerischen Begleitplanung.<br />

Mit Schulungen und Arbeitshilfen<br />

unterstützen wir das Fachpersonal<br />

<strong>der</strong> Bauämter als auch bei den Landschaftsplanungsbüros<br />

bei <strong>der</strong> Einarbeitung<br />

in die neuen Verfahren, damit<br />

laufende Planungen nicht verzögert<br />

werden.<br />

10 Jahre Vergabeplattform <strong>der</strong><br />

bayerischen <strong>Staatsbauverwaltung</strong><br />

Seit 2003 führt die Bayerische <strong>Staatsbauverwaltung</strong><br />

alle Vergabeverfahren<br />

elektronisch mit www.vergabe.bayern.de<br />

durch. Die unterschiedlichen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Vergabestellen<br />

und Bieter haben wir bei <strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Anwendung berücksichtigt<br />

und umgesetzt. Schnittstellen<br />

zu an<strong>der</strong>en standardisierten Anwendungen<br />

wurden geschaffen.<br />

Das mittelfristige Ziel einer Umstellung<br />

auf die zwingende elektronische<br />

Angebotsabgabe wollen wir Schritt für<br />

Schritt erreichen: Wir versenden die<br />

Vergabeunterlagen seit dem 1. Januar<br />

2010 nur noch über die Vergabeplattform<br />

und nicht mehr in Papierform. Bei<br />

Vergabeverfahren oberhalb <strong>der</strong> EU-<br />

Schwellenwerte und einem geschätzten<br />

Auftragswert größer 100.000 Euro<br />

lassen wir seit 1. Oktober 2013 nur<br />

mehr digitale Angebote zu. Bei nationalen<br />

Verfahren und EU-Verfahren bis<br />

100.000 Euro haben die Bieter noch<br />

ein Wahlrecht zwischen <strong>der</strong> schriftlichen<br />

und elektronischen Angebotsabgabe.<br />

Wir haben mit zahlreichen Informationsveranstaltungen<br />

mit den<br />

Verbänden <strong>der</strong> bayerischen Bauwirtschaft<br />

und Schulungsinitiativen für<br />

Auftragnehmer und Auftraggeber die<br />

Akzeptanz <strong>der</strong> Vergabeplattform vorangetrieben.<br />

Im Januar 2012 wurde<br />

die Vergabeplattform für sonstige öffentliche<br />

Auftraggeber in Bayern geöffnet.<br />

Die Stadt Ingolstadt ist Ende<br />

August 2013 als zehnter sonstiger<br />

Auftraggeber unserer Plattform beigetreten.<br />

Für die ausgezeichnete Arbeit<br />

und den großartigen Einsatz im<br />

vergangenen Jahr bedanke ich<br />

mich bei allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern <strong>der</strong> Autobahnund<br />

Straßenmeistereien, <strong>der</strong><br />

Bauämter, <strong>der</strong> Autobahndirektionen,<br />

<strong>der</strong> Landesbaudirektion,<br />

<strong>der</strong> Regierungen und <strong>der</strong> Obersten<br />

Baubehörde.<br />

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien<br />

ein frohes Weihnachtsfest,<br />

erholsame Feiertage und ein<br />

gutes neues Jahr.<br />

Städtebauför<strong>der</strong>ung: Einweihung und Eröffnung des Bürgerhauses und <strong>der</strong> Bücherei in <strong>der</strong> neuen Ortsmitte von<br />

Litzendorf am 23.09.2012 unter an<strong>der</strong>em mit Herrn Staatsminister Herrmann, MdL und Frau Staatssekretärin Melanie<br />

Huml. Foto: Edith Obrusnikohne<br />

bau intern November/Dezember 2013 9


Auftakt zur neuen EU-<br />

För<strong>der</strong>periode 2014-2020<br />

im Europäischen Fonds<br />

für regionale Entwicklung<br />

(EFRE)<br />

Franz Langlechner, Dr.-Ing. Josef<br />

Rott<br />

Auffor<strong>der</strong>ung an Kommunen zur<br />

gemeinsamen Abgabe von Interessensbekundungen<br />

Derzeit sind in Bayern insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Kommunen aus den beson<strong>der</strong>s<br />

vom demographischen und<br />

wirtschaftsstrukturellen Wandel betroffenen<br />

Gebieten aufgefor<strong>der</strong>t, sich<br />

mit spezifischen örtlichen Problemanalysen<br />

und interkommunalen Handlungsansätzen<br />

um eine För<strong>der</strong>ung<br />

aus <strong>der</strong> EU-Strukturfondsför<strong>der</strong>ung<br />

2014-2020 zu bewerben. Mit den betroffenen<br />

Räumen sollen nachhaltige,<br />

integrierte Konzepte entwickelt und<br />

umgesetzt werden. Der Aufruf ist Teil<br />

<strong>der</strong> Entwicklung des bayerischen Operationellen<br />

Programms zum EFRE und<br />

zeichnet sich durch eine umfassende<br />

Beteiligung <strong>der</strong> lokalen und regionalen<br />

Ebene aus. Entscheidend ist, dass die<br />

Initiativen aus dem Raum selbst kommen<br />

und so maßgeblich auf dem Freiwilligkeits-<br />

und „Bottom-Up“- Prinzip<br />

basieren.<br />

Der Europäische Überbau – die<br />

EU-Strukturfondsför<strong>der</strong>ung<br />

2014-2020<br />

Die Europäische Union (EU) wird<br />

auch in <strong>der</strong> kommenden Programmplanungsperiode<br />

2014-2020 aus den<br />

Europäischen Struktur- und Investitionsfonds<br />

(ESI) wie<strong>der</strong> Mittel für Bayern<br />

zur Verfügung stellen. Von den<br />

Struktur- und Investitionsfonds <strong>der</strong><br />

EU können die Kommunen bei ihrer<br />

Orts- und Stadtentwicklung vor allem<br />

aus dem Europäischen Fonds für regionale<br />

Entwicklung (EFRE) unterstützt<br />

werden. Da dieser Fonds teilweise<br />

von <strong>der</strong> Obersten Baubehörde, Sachgebiet<br />

Städtebauför<strong>der</strong>ung, begleitet<br />

wird (die Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong> Mittelabwicklung<br />

und <strong>der</strong> Kommunikation<br />

mit den weiteren nationalen und europäischen<br />

Gremien liegt beim <strong>Bayerischen</strong><br />

Wirtschaftsministerium) soll<br />

im vorliegenden Artikel vorwiegend<br />

auf den EFRE eingegangen werden.<br />

Weitere Fonds <strong>der</strong> EU-Strukturfondsför<strong>der</strong>ung<br />

sind <strong>der</strong> Europäische Sozialfonds<br />

(ESF), <strong>der</strong> Kohäsionsfonds (KF),<br />

<strong>der</strong> Europäische Landwirtschaftsfonds<br />

für die Entwicklung des ländlichen<br />

Raums (ELER) und <strong>der</strong> Europäische<br />

Meeres- und Fischereifonds<br />

(EMMF).<br />

Der Europäische Rat hat Schlussfolgerungen<br />

aus den bisherigen För<strong>der</strong>phasen<br />

und den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

beteiligten Nationen gezogen und im<br />

Oktober 2010 eine Europa 2020-Strategie<br />

mit dem übergeordneten Ziel<br />

eines intelligenten, nachhaltigen und<br />

integrativen Wachstums vorgestellt.<br />

Dieses Ziel soll durch Investitionen<br />

in Bildung, Forschung und Entwicklung<br />

(intelligentes Wachstum), eine<br />

entschlossene Ausrichtung auf eine<br />

kohlenstoffarme Wirtschaft und eine<br />

wettbewerbsfähige Industrie (nachhaltiges<br />

Wachstum) sowie die vorrangige<br />

Schaffung von Arbeitsplätzen und die<br />

Bekämpfung von Armut (integratives<br />

BIP pro Kopf (EU-27=100)<br />

< 50<br />

50-70<br />

75-90<br />

90-100<br />

100-125<br />

> 125<br />

För<strong>der</strong>katalog (vorläufig)<br />

Drei Kategorien von Regionen<br />

Weniger entwickelte Regionen<br />

Übergangsregionen<br />

Stärker entwickelte Regionen<br />

Wachstum) erreicht werden. Mit <strong>der</strong><br />

allgemeinen strategischen Ausrichtung<br />

gehen fünf EU-Kernziele einher:<br />

1. Beschäftigung auf ein hohes Niveau<br />

bringen und dort halten<br />

2. Forschung und Entwicklung ausbauen<br />

3. Klimawandel entgegenwirken und<br />

Energieaspekte stärken<br />

4. Bildung ausbauen und sichern<br />

5. Armut und soziale Ausgrenzung<br />

vermin<strong>der</strong>n.<br />

Die Umsetzung <strong>der</strong> europäischen<br />

2020-Kernziele ist unter Berücksichtigung,<br />

insbeson<strong>der</strong>e von Län<strong>der</strong>konzepten,<br />

in einem Nationalen Reformprogramm<br />

(NRP) vorzubereiten. Ein<br />

Entwurf zum “Nationalen Reformprogramm<br />

2013” wurde im April 2013<br />

durch die Bundesregierung vorgelegt.<br />

Der Bund bekräftigt darin zur Umset­<br />

Entwicklungsstand und vorläufige För<strong>der</strong>kategorien <strong>der</strong> EU-Län<strong>der</strong>, Durchschnitt 2006-2008,<br />

Quelle: Europäische Kommission (2012a)<br />

10 bau intern November/Dezember 2013


Saarland Rheinland-Pfalz<br />

Saarland<br />

Schleswig-Holstein<br />

Schleswig-Holstein<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

Bremen Lüneburg<br />

Weser-Ems<br />

Bremen<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Karlsruhe<br />

Baden-Württemberg<br />

Freiburg<br />

Stuttgart<br />

Tübingen<br />

Deutschland<br />

Eligibility simulation 2014-2012, March 2012<br />

GDP/head (PPS), index EU27=100<br />

zung <strong>der</strong> EU-Ziele, an einer wachstumsfreundlichen<br />

Konsolidierung für<br />

Deutschland und Europa festzuhalten,<br />

die Energiewende weiter umzusetzen,<br />

Beschäftigung zu sichern,<br />

Konzepte und Maßnahmen gegen<br />

Fachkräftemangel zu entwickeln, sowie<br />

Bildung und Forschung in erster<br />

Priorität zu halten.<br />

In Ihren Analysen teilt die Europäische<br />

Kommission Regionen in die<br />

Kategorien „weniger entwickelte Regionen“,<br />

„Übergangsregionen“ und<br />

„Stärker entwickelte Regionen“ (siehe<br />

Abb.1) ein. Wobei für Deutschland lediglich<br />

die Kategorien „Übergangsregionen“<br />

und „Stärker entwickelte Regionen“<br />

festgestellt werden (s. Abb.<br />

2). Aber auch in Deutschland gibt es<br />

Schwaben<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Bayern<br />

Oberbayern<br />

Brandenburg<br />

Berlin<br />

Berlin<br />

Hannover<br />

Münster<br />

Brandenburg-Südwest<br />

Detmold<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Braunschweig<br />

Düsseldorf<br />

Leipzig<br />

Arnsberg<br />

Dresden<br />

Sachsen<br />

Kassel<br />

Thüringen<br />

Köln<br />

Thüringen<br />

Chemnitz<br />

Gießen<br />

Hessen<br />

Koblenz<br />

Darmstadt<br />

Trier<br />

Rheinland-Pfalz<br />

< 75 (less developed regions)<br />

60- 90 (transition regions)<br />

>= 90 (more developed regions)<br />

Unterfranken<br />

Mittelfranken<br />

Oberfranken<br />

Oberpfalz<br />

Nie<strong>der</strong>bayern<br />

Regional GDP figures: 2007-08-09<br />

Data available March 2012<br />

REGIOgis<br />

0 140 km<br />

© EuroGeographics Association for the administrative boundaries<br />

Vorläufige Einordnung <strong>der</strong> Regionen Deutschlands in die ESI-Fonds Stand: Juli 2012; Quelle: Europäische Kommission<br />

(2012b)<br />

Problemlagen und Handlungserfor<strong>der</strong>nisse,<br />

die auf Grund seiner Größe,<br />

<strong>der</strong> historisch bedingten Entwicklung<br />

und <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> Regionen in den<br />

Regionen unterschiedlich sind. Strukturelle,<br />

wirtschaftliche, soziale und<br />

demographische Unterschiede und<br />

auch gegenläufige Entwicklungstendenzen<br />

zwischen den zentralen und<br />

peripheren Regionen bedingen differenzierte<br />

Entwicklungsstrategien.<br />

Diese Unterschiede werden in einer<br />

Partnerschaftsvereinbarung zwischen<br />

dem Bund, den Län<strong>der</strong>n und <strong>der</strong> Europäischen<br />

Kommission dargelegt.<br />

Mit <strong>der</strong> Partnerschaftsvereinbarung<br />

sollen die im gemeinsamen Strategischen<br />

Rahmen (ESI) dargelegten<br />

Elemente in den nationalen Kontext<br />

übertragen und feste Verpflichtungen<br />

im Hinblick auf die Verwirklichung <strong>der</strong><br />

Ziele <strong>der</strong> Europäischen Union durch<br />

die Programmplanung <strong>der</strong> ESI-Fonds<br />

eingegangen werden. Die Partnerschaftsvereinbarung<br />

ist gleichzeitig<br />

<strong>der</strong> Bezugsrahmen für die Erarbeitung<br />

<strong>der</strong> Operationellen Programme <strong>der</strong><br />

Län<strong>der</strong> und des Bundes. Gegenüber<br />

den zurückliegenden För<strong>der</strong>perioden<br />

wird in <strong>der</strong> kommenden Phase beson<strong>der</strong>er<br />

Wert auf die konkrete Überprüfbarkeit<br />

<strong>der</strong> erreichten Ziele durch die<br />

vorgeschlagenen und durchgeführten<br />

Maßnahmen gelegt werden.<br />

Das Operationelle Programm<br />

2014-2020 des EFRE in Bayern<br />

Der spezifisch bayerische Handlungsansatz<br />

wird in einem eigenen bayerischen<br />

Operationellen Programm zur<br />

EFRE Strukturfondsför<strong>der</strong>ung 2014-<br />

2020 dargelegt und mit den nationalen<br />

und europäischen Zielen abgestimmt.<br />

Das Operationelle EFRE-Programm<br />

für Bayern hat als übergeordnetes Ziel<br />

„Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“<br />

formuliert.<br />

Gemäß <strong>der</strong> Europäischen Verordnung<br />

zur Strukturfondsför<strong>der</strong>ung<br />

können Maßnahmen zur nachhaltigen<br />

Stadtentwicklung in einer eigenen Prioritätsachse<br />

umgesetzt werden. Davon<br />

wird im Operationellen Programm<br />

für den EFRE in Bayern Gebrauch<br />

gemacht. Zum Erreichen des Zieles<br />

„Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“<br />

werden folgende Prioritätsachsen<br />

formuliert:<br />

1. Stärkung von Forschung, technologischer<br />

Entwicklung und Innovation<br />

2. Stärkung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

kleiner und mittlerer Unternehmen<br />

3. Klimaschutz und Anpassung an die<br />

Folgen des Klimawandels<br />

4. Nachhaltige Stadt-Umland-Entwicklung.<br />

Für die im Rahmen des EFRE begleiteten<br />

Aspekte <strong>der</strong> Orts- und<br />

Stadtentwicklung ist vor allem die<br />

Prioritätsachse 4 „Nachhaltige Stadt-<br />

Umland-Entwicklung“ für den Flächenstaat<br />

Bayern von Bedeutung.<br />

Nachhaltige Stadt-Umland-Entwicklung<br />

durch interkommunale<br />

Zusammenarbeit<br />

Um Wechselwirkungen in den betroffenen<br />

Teilräumen zu berücksichtigen,<br />

bau intern November/Dezember 2013 11


ist es unabdingbar, größere funktionale<br />

Räume zu betrachten. Daher soll<br />

sich die Umsetzung <strong>der</strong> Prioritätsachse<br />

4 an interkommunale Kooperationen<br />

richten. In tragfähigen Netzwerken<br />

lassen sich mit räumlich und<br />

fachlich abgestimmten Maßnahmen<br />

lokale und regionale Ressourcen besser<br />

nutzen sowie die notwendigen<br />

Anpassungen verträglich, zielgerichtet<br />

und wirkungsvoll umsetzen. Alle<br />

Maßnahmen sind unter umfassen<strong>der</strong><br />

Beteiligung <strong>der</strong> Bürgerschaft und <strong>der</strong><br />

vielfältigen örtlichen Akteure und Interessensvertreter<br />

vorzubereiten und<br />

durchzuführen.<br />

Absicht des zweiphasigen Auswahlverfahrens<br />

ist es, sogenannte „Integrierte<br />

räumliche Entwicklungsmaßnahmen“<br />

(IRE) zu entwickeln und zu<br />

för<strong>der</strong>n. Die Maßnahmen sind auf die<br />

fünf Dimensionen Wirtschaft, Ökologie,<br />

Klima, Soziales und Demographie<br />

auszurichten. Um die Wirksamkeit <strong>der</strong><br />

Maßnahmen bewerten zu können,<br />

werden zudem Aussagen zum funktionalen<br />

Raum, <strong>der</strong> Organisationsstruktur<br />

in <strong>der</strong> interkommunalen Zusammenarbeit,<br />

die abgestimmte Definition von<br />

Problemen, Bedürfnissen und Potentialen<br />

notwendig sein. Zur Umsetzung<br />

<strong>der</strong> fünf Dimensionen wird es um folgende<br />

Handlungsfel<strong>der</strong> gehen: Aktivierung<br />

von Innenentwicklungspotenzialen,<br />

Unterstützung von Quartieren<br />

mit Integrationsbelastungen, Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Energieeffizienz, Sicherung<br />

und Aufwertung des Kultur- und<br />

Naturerbes, Verbesserung <strong>der</strong> grünen<br />

Infrastruktur, Stärkung <strong>der</strong> wirtschaftsstrukturellen<br />

Entwicklung sowie um<br />

Integration von Forschung in die Stadt-<br />

und Ortsentwicklung. Von den sich bewerbenden<br />

Kooperationen wird erwartet,<br />

dass sie mindestens zwei dieser<br />

Handlungsfel<strong>der</strong> als Schwerpunkte in<br />

ihren Maßnahmen bearbeiten.<br />

Das Bewerbungs- und Auswahlverfahren<br />

Die Auslobung richtet sich an Kommunen,<br />

darunter mindestens eine Stadt,<br />

die gemeinsam auf ausgewählten<br />

Handlungsfel<strong>der</strong>n in integrierter interkommunaler<br />

Zusammenarbeit tätig<br />

werden wollen (Abb. 3). Eine Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Planungsregion 14<br />

ist lediglich im thematischen Ziel 4<br />

„Verringerung <strong>der</strong> CO 2<br />

-Emissionen in<br />

allen Branchen <strong>der</strong> Wirtschaft" möglich.<br />

Von den Allianzen wird eine Mindestgröße<br />

von mindestens 20.000<br />

Einwohnern erwartet. Die Auswahl<br />

in <strong>der</strong> ersten Bewerbungsstufe dient<br />

dem Ausscheiden gänzlich ungeeigneter<br />

Bewerbungen. Angestrebt wird,<br />

dass alle entwicklungsfähigen Bewerbungen<br />

im Verfahren bleiben und unterstützt<br />

werden können.<br />

An dem Auswahlverfahren werden<br />

auch die am Operationellen Programm<br />

beteiligten <strong>Bayerischen</strong> Staatsministerien<br />

für Wirtschaft und Medien,<br />

Energie und Technologie, für Umwelt<br />

und Verbraucherschutz, das Staatsministerium<br />

des Innern, für Bau und<br />

Verkehr, sowie für Bildung und Kultus,<br />

Wissenschaft und Kunst sowie<br />

die <strong>Bayerischen</strong> Staatsministerien für<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Forsten<br />

(bei Berührungspunkten mit dem<br />

ELER) und das Staatsministerium für<br />

Arbeit und Soziales, Familie und Integration<br />

(bei Berührungspunkten mit<br />

dem ESF), sowie Vertreter des <strong>Bayerischen</strong><br />

Städtetages, des <strong>Bayerischen</strong><br />

Gemeindetages und des <strong>Bayerischen</strong><br />

Landkreistages teilnehmen. Für die<br />

erste Phase reichen Interessensbekundungen.<br />

Diese sind einzureichen<br />

bis zum 31. Dezember 2013 an das<br />

sachgebiet-IIC6@stmi.bayern.de.<br />

Weitere Hinweise zu den detaillierten<br />

Bewerbungs- und Auswahlkriterien<br />

sind zu finden unter<br />

http://www.stmi.bayern.de/buw/<br />

staedtebaufoer<strong>der</strong>ung/aktuelles/<br />

EFRE-För<strong>der</strong>ung; Ziel „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ 2014-2020;<br />

Kartenentwurf: StMWIVT, Referat Statistik, Analysen, Wirtschafts- und Raumbeobachtung; Stand: August 2013<br />

Autoren<br />

Baudirektor Dipl.-Ing. Franz Langlechner,<br />

Baudirektor Dr.-Ing. Josef Rott,<br />

Oberste Baubehörde<br />

franz.langlechner@stmi.bayern.de<br />

josef.rott@stmi.bayern.de<br />

12 bau intern November/Dezember 2013


Kulturlandschaftliche<br />

Empfehlungen für<br />

Bayern beim Planen<br />

und Bauen<br />

Dr. Christina Kühnau, Peter Blum,<br />

Hansjörg Haslach, Prof. Markus<br />

Reinke, Dr. Wolfgang Zehlius-Eckert<br />

Kulturlandschaft – ein beson<strong>der</strong>er<br />

Wert<br />

Seit Jahrhun<strong>der</strong>ten prägt <strong>der</strong> Mensch<br />

durch Kultivierung die ihn umgebende<br />

Landschaft. Es entstanden „Kulturlandschaften“,<br />

die – je nach ihrer naturräumlichen<br />

Ausstattung und <strong>der</strong> Art<br />

und dem Ausmaß <strong>der</strong> menschlichen<br />

Nutzung – von charakteristischer Eigenart<br />

sind. Dabei reicht das Spektrum<br />

von wenig beeinflussten, wild<br />

Lebensräume entstanden, die heute<br />

Rückzugsorte für zahlreiche seltene<br />

Pflanzen- und Tierarten geworden sind<br />

(z.B. Streuwiesen, Almen, Streuobstwiesen<br />

u.v.a.m.).<br />

Der Gesetzgeber hat diesen beson<strong>der</strong>en<br />

Werten Sorge getragen und<br />

den Schutz <strong>der</strong> Kulturlandschaften in<br />

mehreren Gesetzen verankert, u.a. im<br />

Bundesnaturschutzgesetz (§ 1, Abs.<br />

1 und 4 BNatSchG) o<strong>der</strong> im Raumordnungsgesetz<br />

(§ 2, Abs. 2, Ziffer 5<br />

ROG).<br />

Tatsächlich ist aber fortlaufend ein<br />

schleichen<strong>der</strong>, vielerorts auch rascher<br />

Verlust an kulturlandschaftlichen Werten<br />

zu beobachten. Die Gründe dafür<br />

sind vielfältig: während einerseits die<br />

Landnutzung weiter intensiviert wird,<br />

werden an<strong>der</strong>erseits traditionelle<br />

Wirtschaftsformen aufgegeben, da<br />

Das Projekt „Kulturlandschaftliche<br />

Empfehlungen für Bayern“<br />

Anliegen des Projektes ist die Erhaltung<br />

<strong>der</strong> Vielfalt und Eigenart <strong>der</strong><br />

bay erischen Kulturlandschaften. Dabei<br />

bilden die „Kulturlandschaftlichen<br />

Empfehlungen für Bayern“ den dritten<br />

Baustein eines über mehrere Jahre<br />

laufenden Gesamtprojektes.<br />

Im vorhergehenden Projekt „Entwurf<br />

einer kulturlandschaftlichen Glie<strong>der</strong>ung<br />

Bayerns als Beitrag zur Biodiversität“<br />

(HSWT-ILA & TUM-SMLE,<br />

2011) wurde Bayern flächendeckend<br />

in 61 Kulturlandschaftsräume geglie<strong>der</strong>t.<br />

Je<strong>der</strong> dieser Räume wurde in<br />

Form von Steckbriefen entsprechend<br />

seiner individuellen charakteristischen<br />

Merkmale beschrieben. Dem Entwurf<br />

<strong>der</strong> kulturlandschaftlichen Glie<strong>der</strong>ung<br />

Bayerns liegt dabei ein umfassen<strong>der</strong><br />

Kulturlandschaftsbegriff zugrunde, <strong>der</strong><br />

„jede durch menschliches Handeln<br />

verän<strong>der</strong>te Landschaft unabhängig<br />

von qualitativen Aspekten und normativen<br />

Fragestellungen“ (GAILING &<br />

KEIM 2006: 17) als Kulturlandschaft<br />

definiert. Die kulturlandschaftliche<br />

Glie<strong>der</strong>ung beschäftigt sich daher mit<br />

<strong>der</strong> aktuellen Ausprägung <strong>der</strong> Kulturlandschaft<br />

und verfolgt einen rein<br />

Kreuzberg (LK Freyung-Grafenau): Hecken lassen die radiale Anordnung <strong>der</strong> historischen Waldhufenflur gut in <strong>der</strong> Landschaft erkennen. Foto: Veronika Stegmann, 2009.<br />

anmutenden Naturlandschaften (z.B.<br />

hochalpine Landschaften) über vielfältig<br />

durch traditionelle Nutzungen<br />

geformte Agrarlandschaften bis hin<br />

zu herrschaftlich o<strong>der</strong> religiös überprägten<br />

Landschaften.<br />

Kulturlandschaften sind Zeugnisse<br />

für das Wirken vergangener Generationen.<br />

Indem dieses Wirken auch heute<br />

noch erlebbar ist, können Kulturlandschaften<br />

einen hohen historischen<br />

Wert aufweisen, gleichzeitig haben<br />

sie eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung für die<br />

Vielfalt und Eigenart des Landschaftsbildes<br />

und damit für die Erholungseignung.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

sind zudem durch spezifische Bewirtschaftungsformen<br />

nutzungsgeprägte<br />

die Nutzung von z.B. Wiesentälern<br />

o<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>wäl<strong>der</strong>n heute wirtschaftlich<br />

unrentabel ist. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

demografische Wandel und <strong>der</strong> Ausbau<br />

<strong>der</strong> Erneuerbaren Energien stellen<br />

neue Herausfor<strong>der</strong>ungen für den<br />

Schutz <strong>der</strong> Kulturlandschaft dar.<br />

beschreibenden, keinen wertenden<br />

Ansatz.<br />

Im folgenden Projekt „Bedeutsame<br />

Kulturlandschaften in Bayern – Entwurf<br />

einer Raumauswahl“ (HSWT-ILA<br />

& TUM-SMLE, 2012) wurden Kulturlandschaften<br />

beson<strong>der</strong>er Wertigkeit in<br />

Bayern identifiziert. Als „bedeutsame<br />

Kulturlandschaft“ wurden dabei Landschaftsausschnitte<br />

bzw. Teilräume<br />

verstanden, die in ihrer Gestalt maßgeblich<br />

von historischen und traditionellen<br />

Prägungen bestimmt werden.<br />

Beide vorhergehenden Projekte<br />

wurden vom <strong>Bayerischen</strong> Landesamt<br />

für Umwelt initiiert und finanziert.<br />

Im dritten und abschließenden Projektbaustein<br />

„Empfehlungen für die<br />

bau intern November/Dezember 2013 13


Kulturlandschaften in Bayern“ werden,<br />

aufbauend auf den Ergebnissen<br />

<strong>der</strong> vorangegangenen Projekte, Empfehlungen<br />

für die Sicherung und Entwicklung<br />

<strong>der</strong> historisch gewachsenen<br />

Eigenart von Kulturlandschaften formuliert,<br />

die es erlauben, mit möglichst<br />

konkretem Raumbezug Hinweise und<br />

Handlungsempfehlungen für den Erhalt<br />

<strong>der</strong> vielfältigen bayerischen Kulturlandschaften<br />

zu geben und Perspektiven<br />

für <strong>der</strong>en weitere Entwicklung im<br />

Rahmen von Planungen und an<strong>der</strong>en<br />

landschaftsbezogenen Entscheidungsprozessen<br />

aufzuzeigen. Die Empfehlungen<br />

werden flächendeckend für<br />

das ganze Land, entsprechend <strong>der</strong> jeweils<br />

charakteristischen Eigenart <strong>der</strong><br />

einzelnen Teilräume, erarbeitet (siehe<br />

unten).<br />

Das Projekt hat eine Laufzeit von<br />

einem Jahr (10/2012 bis 10/2013) und<br />

wird gemeinsam vom <strong>Bayerischen</strong><br />

Landesamt für Umwelt und <strong>der</strong> Obersten<br />

Baubehörde im <strong>Bayerischen</strong><br />

Staatsministerium des Innern, für Bau<br />

und Verkehr getragen. Eine fachliche<br />

Begleitung erfolgt durch regionale<br />

Experten in einer projektbegleitenden<br />

Arbeitsgruppe.<br />

Die Projektbearbeitung liegt bei <strong>der</strong><br />

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf,<br />

Institut für Landschaftsarchitektur, in<br />

Kooperation mit <strong>der</strong> Technischen Universität<br />

München, Lehrstuhl für Strategie<br />

und Management <strong>der</strong> Landschaftsentwicklung.<br />

Vorgehensweise<br />

Die räumliche Bezugsbasis für die<br />

Kulturlandschaftlichen Empfehlungen<br />

bilden die 61 Raumeinheiten <strong>der</strong> ersten<br />

Projektphase (s.o.). Ziel ist eine<br />

möglichst komprimierte Darstellung<br />

von Empfehlungen, individuell für<br />

den jeweiligen Raum in kurzer, knapper<br />

Form („Formblatt“).<br />

In einem tabellarischen Eingangsblock<br />

werden die Lage des Raumes,<br />

seine administrativen Zugehörigkeit<br />

sowie die darin befindlichen bedeutsamen<br />

Kulturlandschaften aufgeführt.<br />

Eine Übersicht zu „wesentlichen<br />

Merkmalen und Gefährdungen <strong>der</strong><br />

landschaftlichen Eigenart“ beinhaltet<br />

eine Zusammenfassung <strong>der</strong> entscheidenden,<br />

umsetzungsrelevanten<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> vorangegangenen Projektphasen,<br />

um die Argumentationslinie<br />

bzw. die Herleitung <strong>der</strong> Empfehlungen<br />

nachvollziehbar zu machen. Es<br />

werden ausschließlich die Merkmale<br />

herausgestellt, die auch in Empfehlungen<br />

münden, insbeson<strong>der</strong>e Angaben<br />

zu wichtigen Gefährdungspotenzialen.<br />

In <strong>der</strong> „Gesamtsituation“ wird<br />

3<br />

7<br />

11 12<br />

13<br />

1<br />

4<br />

4 6<br />

8<br />

10<br />

15<br />

14<br />

23<br />

24<br />

9 16<br />

2<br />

5<br />

18<br />

19<br />

17<br />

21<br />

27<br />

22<br />

25<br />

26<br />

20<br />

30<br />

37<br />

36<br />

28<br />

33<br />

29<br />

40<br />

38<br />

39<br />

41<br />

45<br />

46<br />

48<br />

47<br />

49<br />

51<br />

50<br />

34<br />

35<br />

34 32<br />

31<br />

58<br />

42<br />

43<br />

54<br />

53<br />

56<br />

52<br />

57 59<br />

60<br />

44<br />

61<br />

55<br />

Bearbeitung:<br />

Institut für Landschaftsarchitektur <strong>der</strong><br />

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />

N 1:2.000.000<br />

Lehrstuhl für Strategie und Management <strong>der</strong><br />

Landschaftsentwicklung <strong>der</strong> Technischen Universität München<br />

Entwurf <strong>der</strong> kulturlandschaftlichen Glie<strong>der</strong>ung Bayerns - Übersichtskarte: HSWT-ILA & TUM-SMLE, 2011<br />

14 bau intern November/Dezember 2013


einer gesellschaftlichen Diskussion<br />

erfolgen. Die formulierten Erhaltungsempfehlungen<br />

lassen dennoch Raum<br />

für zahlreiche Entwicklungsalternativen.<br />

Tabellarischer Eingangsblock Kulturlandschaftseinheit „Westallgäu (44)“<br />

eine kurze Einschätzung abgegeben,<br />

wie weit <strong>der</strong> Raum seine landschaftliche<br />

Eigenart erhalten konnte bzw. in<br />

welchem Umfang überformende Entwicklungen<br />

wirksam geworden sind.<br />

Abschließend werden Hinweise auf<br />

weitere Quellen gegeben, die kulturlandschaftlich<br />

relevante Ziel- und Planungsaussagen<br />

enthalten können.<br />

An den tabellarischen Eingangsblock<br />

schließen sich die eigentlichen<br />

Empfehlungen an. Diese werden aufgelistet<br />

und, wenn möglich, zu Themenblöcken<br />

aus Haupt- und Teilzielen<br />

zusammengefasst. Die Reihenfolge<br />

<strong>der</strong> Empfehlungen begründet sich allein<br />

thematisch und spiegelt keine<br />

Schwerpunktsetzung wi<strong>der</strong>. Da die<br />

Empfehlungen für die kulturlandschaftliche<br />

Entwicklung auf den vorangehenden<br />

Projektbausteinen aufbauen,<br />

ist es folgerichtig, dass sich die Empfehlungen<br />

vorrangig auf Erhaltungsaspekte<br />

beziehen. Für Entwicklungsziele<br />

wären zusätzlich Analysedaten<br />

erfor<strong>der</strong>lich gewesen. Zudem kann<br />

eine Erarbeitung von Leitbild-Aussagen<br />

nur zusammen mit den Akteuren<br />

vor Ort, d.h. nur in den Regionen und<br />

auf lokaler Ebene auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> kulturlandschaftlichen<br />

Empfehlungen in<br />

an<strong>der</strong>en Planungen<br />

Das Projekt ist anwendungsorientiert<br />

und vorrangig auf die Erfor<strong>der</strong>nisse<br />

<strong>der</strong> Raumplanung sowie verschiedener<br />

Fachplanungen auf Landes- und<br />

regionaler Ebene ausgerichtet. Maßstabsbedingt<br />

betreffen die kulturlandschaftlichen<br />

Empfehlungen unmittelbar<br />

die Ebene <strong>der</strong> Landesplanung<br />

(LEP). Hier können sie die Grundlage<br />

für die Formulierung von Zielen und<br />

Grundsätzen nach § 3 ROG (und die<br />

entsprechenden Begründungen) bilden.<br />

Ihre Berücksichtigung ist (mit<br />

konkretisierten Raumbezügen) auch<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Regionalplanung und<br />

auf nachfolgenden Planungsebenen<br />

sowie im Rahmen von Fachplanungen<br />

möglich. Für die regionale und die lokale<br />

Ebene können die vorliegenden<br />

Empfehlungen dabei allenfalls erste<br />

Orientierung und Diskussionsgrundlage<br />

sein. Im Weiteren sind hier die<br />

Erhebung detaillierterer Datengrundlagen<br />

und die Entwicklung konkreter<br />

Leitbil<strong>der</strong> mit den regionalen und örtlichen<br />

Akteuren anzuraten.<br />

Die Empfehlungen bilden einen<br />

aus rein fachlich-sektoraler Perspektive<br />

(„Schutzgut Kulturlandschaft“) entwickelten,<br />

nicht mit Zielvorstellungen<br />

an<strong>der</strong>er Raumansprüche bzw. Fachdisziplinen<br />

abgestimmten Beitrag zur<br />

Landschaftsentwicklung. Erst durch<br />

die Übernahme <strong>der</strong> kulturlandschaftlichen<br />

Empfehlungen in die entsprechenden<br />

o.g. Planwerke können ihre<br />

Aussagen verbindlich werden. Die<br />

Empfehlungen entsprechen dabei<br />

in ihrer Aussageschärfe und ihrem<br />

sprachlichen Duktus landes- bzw. regionalplanerischen<br />

Zielformulierungen.<br />

An<strong>der</strong>s als diese besitzen jedoch<br />

die Empfehlungen für die kulturlandschaftlichen<br />

Entwicklungen einen<br />

unverbindlichen, eben empfehlenden<br />

Charakter. Der Empfehlungscharakter<br />

<strong>der</strong> Aussagen relativiert jedoch nicht<br />

<strong>der</strong>en Dringlichkeit, wenn es darum<br />

geht, die Eigenart und Vielfalt <strong>der</strong> bayerischen<br />

Kulturlandschaften für kommende<br />

Generationen zu erhalten.<br />

In diesem Zusammenhang wurde<br />

<strong>der</strong> Begriff „Empfehlungen“ bewusst<br />

bau intern November/Dezember 2013 15


gewählt, um zu betonen, dass es<br />

sich um einen fachlichen Vorschlag<br />

als Diskussionsgrundlage handelt und<br />

Verwechslungen mit den inhaltlich belegten<br />

planerischen Begrifflichkeiten<br />

raumordnerischer Ziele und Grundsätze<br />

zu vermeiden. Dennoch haben<br />

die Empfehlungen einen Zielcharakter,<br />

indem sie auf die Erhaltung <strong>der</strong><br />

Eigenart und Vielfalt <strong>der</strong> bayerischen<br />

Kulturlandschaften abzielen. Sie sollen<br />

für Planer und Entscheidungsträger<br />

eine zielgerichtete Fach- und Informationsbasis<br />

darstellen und in kompakter<br />

Form Orientierung geben bei Entwicklungsfragen,<br />

die die Belange <strong>der</strong> Kulturlandschaft<br />

betreffen.<br />

Literaturverzeichnis<br />

Augenstein, I., Blum, P., Haslach, H. & J. Reh (2010):<br />

Die Kulturlandschaften Bayerns: Vielfalt – Heimat –<br />

Schutzgut. Auf dem Weg zu einer umfassen<strong>der</strong>en Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> bayerischen Kulturlandschaften in<br />

<strong>der</strong> Planung. Schönere Heimat, 3: 185-187.<br />

BFN & BBSR (2011): Kulturlandschaften gestalten! Zum<br />

zukünftigen Umgang mit Transformationsprozessen in<br />

<strong>der</strong> Raum- und Landschaftsplanung. Saarländische Druckerei<br />

& Verlag GmbH.<br />

BÜTTNER, T. (2004): Die historische Kulturlandschaft in<br />

<strong>der</strong> Region Oberfranken-West. Erläuterungsbericht<br />

zum Pilotprojekt. Augsburg, München 2004.<br />

BÜTTNER, T. (2006): Kulturlandschaft als planerisches<br />

Konzept - Die Einbindung des Schutzgutes „historische<br />

Kulturlandschaft“ in <strong>der</strong> Planungsregion Oberfranken-<br />

West. Dissertation an <strong>der</strong> Fakultät VI <strong>der</strong> Technischen<br />

Universität Berlin.<br />

GAILING, L. & K. D. KEIM (2006): Analyse von informellen<br />

und dezentralen Institutionen und Public Governance<br />

mit kulturlandschaftlichem Hintergrund in <strong>der</strong><br />

Beispielregion Barnim. Materialien Nr. 6 herausgegeben<br />

von <strong>der</strong> Berlin-Brandenburgische Akademie <strong>der</strong><br />

Wissenschaften, Berlin. Online verfügbar unter:<br />

http://www.bbaw.de/bbaw/Forschung/Forschungsprojekte/Land/de/bil<strong>der</strong>/arbeitspapier6.pdf<br />

(Stand:<br />

28.09.2011).<br />

GAILING, L. RÖHRING, A. (2008): Kulturlandschaften<br />

als Handlungsräume <strong>der</strong> Regionalentwicklung. Implikationen<br />

des neuen Leitbildes zur Kulturlandschaftsgestaltung.<br />

In: RaumPlanung 136, S. 5 – 10. http://www.<br />

irs-net.de/download/GailingRoehringKulturlandschaft.<br />

pdf.<br />

GESCHÄFTSSTELLE DER MINISTERKONFERENZ<br />

FÜR RAUMORDNUNG IM BUNDESMINISTERIUM<br />

FÜR VERKEHR, BAU UND STADTENTWICKLUNG<br />

(BMVBS, HRSG.) (2006): Leitbil<strong>der</strong> und Handlungsstrategien<br />

für die Raumentwicklung in Deutschland. Berlin.<br />

GÜNNEWIG, D., GRAUMANN, U, NAUMANN, J., PE­<br />

TERS, J., POHL, R., REICHMUTH, M., WACHTER, T.,<br />

HEMPP, S., UNGER-URBANOWITZ, O. & ZEIDLER, M.<br />

(2006): Flächenbedarfe und kulturlandschaftliche Auswirkungen<br />

regenerativer Energien am Beispiel <strong>der</strong> Region<br />

Uckermark-Barnim. Abschlussbericht eines Forschungsprojektes<br />

im Rahmen des Forschungsprogramms Aufbau<br />

Ost, i. Auftr. des Bundesamtes für Bauwesen und<br />

Raumordnung. Hannover, Eberswalde, Leipzig, Würzburg.<br />

HSWT-ILA & TUM-SMLE [Institut für Landschaftsarchitektur<br />

<strong>der</strong> Hochschule Weihenstephan-Triesdorf &<br />

Lehrstuhl für Strategie und Management <strong>der</strong> Landschaftsentwicklung<br />

<strong>der</strong> Technischen Universität München]<br />

(2011): Entwurf einer kulturlandschaftlichen Glie<strong>der</strong>ung<br />

Bayerns als Beitrag zur Biodiversität,<br />

Online-Veröffentlichung des <strong>Bayerischen</strong> Landesamtes<br />

für Umweltschutz. http://www.lfu.bayern.de/natur/kulturlandschaft/doc/projektbeschreibung.pdf<br />

HSWT-ILA & TUM-SMLE [Institut für Landschaftsarchitektur<br />

<strong>der</strong> Hochschule Weihenstephan-Triesdorf &<br />

Lehrstuhl für Strategie und Management <strong>der</strong> Landschaftsentwicklung<br />

<strong>der</strong> Technischen Universität München<br />

(2012): „Bedeutsame Kulturlandschaften Bayerns<br />

– Entwurf einer Raumauswahl“. Online-Veröffentlichung<br />

des <strong>Bayerischen</strong> Landesamtes für Umweltschutz.<br />

http://www.lfu.bayern.de/natur/kulturlandschaft/doc/<br />

projektbeschreibung_bedeutsam_kula.pdf<br />

HSWT-ILA & TUM-SMLE [Institut für Landschaftsarchitektur<br />

<strong>der</strong> Hochschule Weihenstephan-Triesdorf &<br />

Lehrstuhl für Strategie und Management <strong>der</strong> Landschaftsentwicklung<br />

<strong>der</strong> Technischen Universität München<br />

(2013): Kulturlandschaftliche Leitbil<strong>der</strong> für Bayern.<br />

Zwischenbericht vom 15.02.2013. unveröffentlicht.<br />

SCHMIDT, C., HAGE, G., GALANDI, R., HANKE, R.,<br />

HOPPENSTEDT, A., KOLODZIEJ, J., STRICKER, M.<br />

(2010): Kulturlandschaft gestalten – Grundlagen. Bundesamt<br />

für Naturschutz, Naturschutz und Biologische<br />

Vielfalt, Heft 103. Landwirtschaftsverlag. Bonn- Bad<br />

Godesberg.<br />

Autoren<br />

Dr.-Ing. Christina Kühnau,<br />

Dipl.-Ing. Peter Blum,<br />

Prof. Dr.-Ing. Markus Reinke,<br />

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf,<br />

Dipl.-Ing. Hansjörg Haslach,<br />

Dr.-Ing. Wolfgang Zehlius-Eckert,<br />

Technische Universität München<br />

christina.kuehnau@hswt.de<br />

peter.blum@hswt.de<br />

markus.reinke@hswt.de<br />

haslach@wzw.tum.de<br />

zehlius@wzw.tum.de<br />

Ausstellungseröffnung „Wettbewerb Neubau Strafjustizzentrum Nürnberg“<br />

Am 6. November 2013 eröffnete Herr<br />

Ministerialdirigent Friedrich Geiger vor<br />

zahlreichen interessierten Besuchern<br />

im Forum 4 <strong>der</strong> Obersten Baubehörde<br />

die Ausstellung „Wettbewerb für<br />

den Neubau des Strafjustizzentrums<br />

Nürnberg“. Die Ausstellung zeigt die<br />

Entwürfe und Modelle von fünf Preisträgern<br />

und vier Ankäufen für die Erweiterung<br />

<strong>der</strong> Justiz auf dem ehem.<br />

VAG-Gelände in Nürnberg.<br />

Wir danken Frau Prof. Weinmiller,<br />

<strong>der</strong> Vorsitzenden des Preisgerichts<br />

und Herrn Pfeifer vom Staatlichen<br />

Bauamt Erlangen-Nürnberg für Ihre<br />

fachkundige und lebendige Einführung<br />

in die Wettbewerbsaufgabe und die<br />

Vorstellung <strong>der</strong> Preisträger.<br />

Die Ausstellung war bis zum 28.<br />

November 2013 im Forum 4 <strong>der</strong> OBB<br />

zu sehen.<br />

1. Preis Architekturbüro ZILA Leipzig<br />

(Sachgebiet IIA1)<br />

16 bau intern November/Dezember 2013


Endspurt beim Neubau<br />

des größten OP-Zentrums<br />

Europas<br />

Klinikum <strong>der</strong> Ludwig-Maximilian-<br />

Universität München (LMU), Campus<br />

Großha<strong>der</strong>n<br />

Mathis Gruhn, Bernhard Klingl<br />

Mit dem Neubau des 167 Mio. Euro<br />

teuren OP-Zentrums in Großha<strong>der</strong>n<br />

wird <strong>der</strong> erste Schritt zu einer umfassenden<br />

Erneuerung und Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

des Universitätsklinikums<br />

Großha<strong>der</strong>n umgesetzt. 40 Jahre<br />

Krankenhausbetrieb und über 30 Jahre<br />

OP-Betrieb mit jährlich rund 18.000<br />

Operationen sind an dem das Stadtbild<br />

prägenden Klinikum in Großha<strong>der</strong>n<br />

nicht spurlos vorüber gegangen.<br />

Die insgesamt mehr als eine<br />

halbe Million Eingriffe machen eine<br />

grundlegende Mo<strong>der</strong>nisierung des<br />

OP-Bereichs dringend erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Medizinische Möglichkeiten, Interdisziplinarität,<br />

technische Infrastruktur<br />

und Hygienestandards haben sich<br />

zudem in den letzten Jahren gewaltig<br />

fortentwickelt. Vor 40 Jahren gab es<br />

we<strong>der</strong> EDV noch Großgeräte (Computertomographen,<br />

Magnetresonanztomographen<br />

u.v.m.) heutiger Vielfalt,<br />

we<strong>der</strong> ambulantes Operieren noch<br />

Holding-Areas, Hybrid-OPs, Laminar-Air-flow-Lüftungsdecken,<br />

multiresistente<br />

Keime, auch keine Energieeinsparverordnung.<br />

Eine Sanierung<br />

des Bestandes wurde abgewogen,<br />

aber hätte bedeutet, im alten OP-<br />

Trakt zeitgleich am Menschen und am<br />

Gebäude zu operieren. Und das über<br />

Jahre hinweg. Das Klinikum befürchtete<br />

zu Recht, Patienten zu verlieren.<br />

Die Lösung hieß: Neu bauen, in <strong>der</strong><br />

Bauphase die alten OPs weiter nutzen<br />

und dann, am Tage X von den alten in<br />

die neuen Säle umziehen. Das Konzept<br />

ging auf. So läuft nun, getrennt<br />

vom Klinikbetrieb, seit 2008 die Baustelle<br />

für das neue Chirurgische Zentrum.<br />

Ab 2014 wird <strong>der</strong> Neubau in adäquaten<br />

Räumen ein zeitgemäßes<br />

OP-Management und optimale betriebliche<br />

Flexibilität ermöglichen. Das<br />

hätte die Sanierung im Altbestand bei<br />

nahezu gleichen Baukosten keinesfalls<br />

zugelassen.<br />

graphieanlangen, sog. „Hybrid-OP´s“.<br />

Daneben beherbergt das fünfgeschossige<br />

Gebäude ein ambulantes Operationszentrum<br />

mit vier OP-Sälen, eine<br />

Intensivebene mit fünf Intensivpflegebzw.<br />

Intermediate-Care-Stationen und<br />

70 Betten, eine interdisziplinäre Notaufnahme<br />

sowie eine mo<strong>der</strong>ne Zentralsterilisation.<br />

Damit werden künftig<br />

das gesamte Klinikum Großha<strong>der</strong>n,<br />

aber auch die ebenfalls zur LMU gehörenden<br />

Innenstadtkliniken mit Sterilgut<br />

versorgt. Die Komplexität dieses<br />

Bauvorhabens wird auch anhand weiterer<br />

beeindrucken<strong>der</strong> Zahlen deutlich:<br />

Insgesamt werden über 1.000 km<br />

Leitungen für EDV, Brandmel<strong>der</strong>, Elektroverkabelung<br />

sowie für Mess-, Steuerungs-<br />

und Regeltechnik verlegt. Für<br />

die Versorgung mit medizinischen Gasen<br />

werden 30 km Rohrleitungen und<br />

2.800 Entnahmestellen installiert. Die<br />

Lüftungsanlage erreicht einen Luftwechsel<br />

von 320.000 m³ pro Stunde<br />

– das fast 1,5-fache Volumen <strong>der</strong><br />

Münchner Frauenkirche.<br />

Der Neubau schließt sich im Norden<br />

an den Behandlungstrakt des Klinikums<br />

an und nimmt die inneren Strukturen<br />

auf. Drei begrünte Innenhöfe<br />

glie<strong>der</strong>n die große Baumasse und führen<br />

zu einer Gebäudestruktur, die fast<br />

überall Tageslichtbezug gewährleistet.<br />

Nach außen präsentiert sich <strong>der</strong> neue<br />

Baukörper mit einer großflächigen textilen<br />

Fassade, die zum einen den nötigen<br />

Sonnenschutz gewährleisten soll<br />

und zum an<strong>der</strong>en Schutz vor Einblick<br />

bietet.<br />

Die Infrastruktur<br />

Parallel wurden verschiedene Infrastrukturmaßnahmen<br />

am Standort Groß-<br />

Blick vom Norden auf neues OP-Zentrum und altes Bettenhaus, Foto: Reinhold Pfeufer<br />

Der Bau<br />

Auf über 14.600 m² Nutzfläche, also<br />

<strong>der</strong> Größe zweier Fußballfel<strong>der</strong>, entstehen<br />

auf zwei Ebenen 32 Operationssäle<br />

- drei OP´s erhalten eine<br />

integrierte BildgebungComputertomographiegeräte<br />

(CT) bzw. Angio­<br />

ha<strong>der</strong>n in Angriff genommen. So ging<br />

beispielsweise 2012 Deutschlands<br />

größte zentrale Notstromersatzanlage<br />

in Betrieb, die mit ihren 12,8 MW Leistung<br />

eine Kleinstadt mit 40.000 Einwohnern<br />

versorgen könnte, die Wärmeversorgung<br />

wurde erneuert und<br />

eine Hackschnitzel-Dampferzeugung<br />

gebaut. Damit ist auch die nötige Versorgung<br />

des Neubaus sichergestellt.<br />

Das Gesamtinvestitionsvolumen am<br />

Standort Großha<strong>der</strong>n beläuft sich <strong>der</strong>zeit<br />

auf über 250 Mio. Euro.<br />

Ausblick<br />

Und es geht weiter: Die Planungen<br />

für das „Neue Hauner“ (Mutter-Kind-<br />

Zentrum) für rund 160 Millionen Euro<br />

laufen an. Damit soll die universitäre<br />

Kin<strong>der</strong>medizin an <strong>der</strong> LMU München<br />

bau intern November/Dezember 2013 17


von Grund auf mo<strong>der</strong>nisiert werden.<br />

Zudem werden in verschiedenen Szenarien<br />

die weitere Entwicklung des<br />

gesamten Standortes Großha<strong>der</strong>n untersucht<br />

und damit die nächsten Maßnahmen<br />

vorbereitet.<br />

Blick auf die Nordwestecke, Foto: Reinhold Pfeufer<br />

Die Medientechnik im OP<br />

Nicht nur <strong>der</strong> Bau an sich, auch die<br />

Medientechnik im neuen OP-Zentrum<br />

in Großha<strong>der</strong>n ist einzigartig<br />

und wegweisend. Alle OPs wurden<br />

mit einer Audio-Video-Konferenzanlage<br />

ausgestattet. Dies ermöglicht die<br />

Zuschaltung weiterer Spezialisten in<br />

den OP (Telemedizin), Übertragungen<br />

in Hörsäle, Kongresse o<strong>der</strong> auch die<br />

Aufzeichnung für Lehrfilme bzw. zu<br />

Dokumentationszwecken. Die Beson<strong>der</strong>heit:<br />

Die Steuerung dieser Anlage<br />

ist in die Medizinische Bilddarstellung<br />

integriert. Hierzu erhält je<strong>der</strong> OP<br />

zwei 42-Zoll Wanddisplays, sowie ein<br />

Display im OP-Feld auf <strong>der</strong> sogenannten<br />

OP-Ampel - einem flexiblem Arm<br />

mit allen notwendigen technischen<br />

Anschlüssen. Die Bedienung erfolgt<br />

über Touchscreen. Zur Bildgebung<br />

tragen neben verschiedenen Medizingeräten,<br />

wie Endoskop, Ultraschall,<br />

Röntgengeräte, CT auch zwei Kameras<br />

bei, die im OP-Licht und im Display<br />

integriert sind. Die Bil<strong>der</strong> werden in<br />

Farbe und in höchster Qualität angezeigt.<br />

Zur Audio-Übertragung dienen<br />

zwei Richtmikrofone an <strong>der</strong> Decke sowie<br />

zwei Flachmembranlautsprecher,<br />

die aus hygienischen Gründen im Deckenhohlraum<br />

versteckt sind. Ein Audio-Rechner<br />

filtert Störgeräusche.<br />

Der Hochleistungsrechner greift<br />

über den OP-Plan auf alle Bild-, Ton-,<br />

und Text-Daten eines Patienten zu.<br />

Er errechnet aus diesen Daten die<br />

Darstellung, welche die Mediziner<br />

über den Touchscreen anfor<strong>der</strong>n.<br />

Dargestellt werden beispielsweise<br />

medizinische Bildüberlagerungen und<br />

Simulationen (z.B. drehbare 3D-Modelle).<br />

Es können gleichzeitig mehrere<br />

medizinische Bil<strong>der</strong> und Bildserien<br />

flexibel angeordnet werden. Außerdem<br />

ist die Bilddarstellung anpassbar<br />

(Zoomen, Rotieren etc.). Weiterhin<br />

gibt es Messfunktionen für Abstand,<br />

Winkel, Kreis und Volumen. Möglich<br />

sind auch 3D-Rekonstruktionen in beliebigen<br />

Ebenen. Kommentare können<br />

mittels Touchscreen direkt in das Bild<br />

eingegeben werden. Beliebige Einstellungen<br />

und Bildserien bzw. Filme können<br />

gespeichert werden. Damit kann<br />

die Operation besser vorbereitet und<br />

<strong>der</strong> Informationsaustausch beschleunigt<br />

werden.<br />

Ausgewählte OP-Säle erhalten zusätzlich<br />

eine Navigationslösung. Durch<br />

die Verwendung von beson<strong>der</strong>em<br />

OP-Besteck kann über Ultraschallsensoren<br />

im OP während <strong>der</strong> Eingriffe<br />

am Display eine Operationskontrolle<br />

durchgeführt werden. Hierzu wird bei<br />

<strong>der</strong> OP-Planung am Medizinischen<br />

Bild die geplante Durchführung eingetragen.<br />

Beson<strong>der</strong>s schützenswerte<br />

Gefäße können gekennzeichnet und<br />

Umgehungsrouten hinterlegt werden.<br />

All dies soll zu einem besseren, sichereren<br />

und schnelleren OP-Ergebnis<br />

führen. Das Softwarekonzept ist modular<br />

aufgebaut, so dass auch künftige<br />

Entwicklungen integriert werden können.<br />

Die Rolle <strong>der</strong> Bauverwaltung<br />

Die Bauverwaltung ist bei dieser<br />

Neubaumaßnahme teils neue Wege<br />

gegangen. So wurden nach <strong>der</strong> Programmplanung<br />

im Zuge eines zweistufigen<br />

Wettbewerbes unter den<br />

damaligen fünf bayerischen Universitätsbauämtern<br />

die baulichen Alternativen<br />

untersucht, die dann in einer in<br />

allen funktionalen Details optimierten<br />

Neubauplanung mündeten. Erst die<br />

Ausführungsplanung wurde an ein Ingenieurbüro<br />

vergeben. So vergingen<br />

nur gut 1,5 Jahre vom Beginn <strong>der</strong> Entwurfsplanungen<br />

bis zur Baudurchführung<br />

bzw. 8 Jahre von <strong>der</strong> ersten Idee<br />

zur Fertigstellung. Dies ist für ein Projekt<br />

dieser Komplexität und Größenordnung<br />

unübertroffen.<br />

Autoren<br />

Dipl.-Ing. Architekt Mathis Gruhn,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Klingl,<br />

Staatliches Bauamt München 2.<br />

mathis.gruhn@stbam2.bayern.de<br />

bernhard.klingl@stbam2.bayern.de<br />

Blick in einen Innenhof, Foto: Reinhold Pfeufer<br />

Blick in den OP, Foto: Reinhold Pfeufer<br />

18 bau intern November/Dezember 2013


Wohnheim für ältere<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

in Mellrichstadt/<br />

Unterfranken<br />

Demographie und aktuelle Bedürfnisse<br />

Cornelia Breitzke, Johann Lechner<br />

Eingang und Terrasse<br />

Die demographische Entwicklung<br />

wirkt sich beson<strong>der</strong>s auf die nördlichen<br />

Landkreise in Unterfranken aus<br />

und umfasst alle hier lebenden Menschen.<br />

Allerdings sind Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung von <strong>der</strong> demographischen<br />

Entwicklung in zweierlei Hinsicht<br />

betroffen, denn <strong>der</strong> Anteil älterer<br />

Menschen steigt auch innerhalb dieser<br />

Gruppe <strong>der</strong> Bevölkerung prozentual<br />

analog an. Gleichzeitig erhöht sich<br />

die Zahl <strong>der</strong> Personen, die bisher in<br />

<strong>der</strong> Familie gewohnt haben und jetzt<br />

von ihren Eltern altersbedingt nicht<br />

mehr betreut werden können. Der aktuelle<br />

Bedarf an Wohnplätzen - gerade<br />

für ältere Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

und Pflegebedarf - ist tendenziell steigend.<br />

In den 50-iger Jahren wurden die<br />

ersten neuen Einrichtungen (Schulen,<br />

Tagesstätten, Wohnheime) für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung gebaut.<br />

Mittlerweile ist diese Nachkriegsgeneration<br />

auch im Renten alter. Fast die<br />

meisten alten Wohnheime sind nur für<br />

die üblichen „Werkstattgänger“ hinsichtlich<br />

Konzeption und funktionaler<br />

Bauausführung geeignet und entsprechen<br />

nicht den aktuellen Vorgaben zur<br />

Barrierefreiheit und dem Inklusionsgedanken.<br />

Deshalb muss die zusätzliche<br />

Schaffung von altersgerechten betreuten<br />

Wohnmöglichkeiten für unsere<br />

älteren Mitbürger mit Behin<strong>der</strong>ungen,<br />

die keine Werkstatt o<strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>stätte mehr besuchen können,<br />

ermöglicht werden - beson<strong>der</strong>s im<br />

Gesamtblick auf die demographische<br />

Entwicklung einschließlich <strong>der</strong> resultierenden<br />

Abhängigkeiten. Diese<br />

zentrale Aufgabe ist eine <strong>der</strong> vielen<br />

demographischen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Gegenwart und wird uns sicherlich<br />

auch in den folgenden Jahren<br />

maßgeblich beschäftigen.<br />

Standort - Geschichte<br />

Das Jahr 2006 zählt in <strong>der</strong> Stadtgeschichte<br />

von Mellrichstadt sicherlich<br />

nicht zu den positivsten: Abzug<br />

<strong>der</strong> Bundeswehr verbunden mit <strong>der</strong><br />

Schließung <strong>der</strong> Hainbergkaserne. Am<br />

Ende desselben Jahres gab es dann<br />

auch noch das „Aus“ für das Kreiskrankenhaus.<br />

Wegfall von Arbeitsplätzen, erheblicher<br />

Zentralitäts- und Kaufkraftverlust,<br />

Wohnungsleerstand und Aufbruchstimmung<br />

mit negativer Tendenz<br />

waren nur einige <strong>der</strong> entwicklungsbedingten<br />

Schattenbegleiter. Diese<br />

absehbare Folgeentwicklung führte<br />

bereits im Jahr 2005 dazu Mellrichstadt<br />

in das Städtebauför<strong>der</strong>programm<br />

„Stadtumbau West“ aufzunehmen.<br />

Die damit verbundenen Chancen für<br />

die weitere Stadtentwicklung wurden<br />

im Rückblick richtig genutzt und äußerst<br />

positiv umgesetzt. Nach dem<br />

Abbruch des ehemaligen Kreiskrankenhauses<br />

war die zügige Umnutzung<br />

<strong>der</strong> Krankenhausbrache an einer<br />

städtebaulich dominanten Stelle durch<br />

eine sinnvolle Neubebauung oberstes<br />

För<strong>der</strong>ziel. Aus diesem Grund unterstützten<br />

<strong>der</strong> Landkreis und die Stadt<br />

Mellrichstadt die schnelle Realisierung<br />

durch einen kostenfreien und baureifen<br />

Grundstücksübertrag (in Erbpacht)<br />

an den Nachnutzer.<br />

Die Lebenshilfe Rhön - Grabfeld<br />

e.V. war bereit an dieser Stelle zu investieren,<br />

errichtete ein Wohnheim<br />

mit 24 Wohnplätzen (plus 4 Verhin<strong>der</strong>ungspflegeplätze)<br />

und strukturierter<br />

Tagesbetreuung.<br />

Das sozialpädagogische Konzept<br />

wurde speziell für die Lebenssituation<br />

von älteren Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

entwickelt, so dass ein zukunftsorientiertes<br />

Projekt mit einem hohen<br />

Identifikationswert entstehen konnte.<br />

In dieser Form ist es die erste Einrichtung<br />

in Unterfranken und übernimmt<br />

eine Vorreiterrolle.<br />

Das Gebäude liegt in zentraler<br />

Ortslage von Mellrichstadt, in südwestlicher<br />

Richtung zum Ortskern<br />

(Entfernung ca. 1100 m). In unmittelbarer<br />

Nachbarschaft befinden sich<br />

Wohnbauten entlang <strong>der</strong> Suhlestraße<br />

und das Altenheim <strong>der</strong> Franziska -<br />

Streitelstiftung mit Nutzungsmöglichkeiten<br />

für kooperative Querschnittsdienste.<br />

Insgesamt ist <strong>der</strong> Neubau<br />

durch seine Lage im Wohngebiet<br />

Hainberg städtebaulich gut eingebunden.<br />

Es sind zwei Erweiterungsflächen<br />

für jeweils 12 Plätze vorgesehen.<br />

Aktuell wird ein gemeinsamer<br />

Generationenspielplatz, öffentlich zugänglich<br />

für alle, geplant.<br />

Baukörper und Entwurfsgedanken<br />

Das Gebäude erfüllt insbeson<strong>der</strong>e<br />

hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die barrierefreie<br />

Gestaltung und Bebauung. Dem<br />

kam <strong>der</strong> Umstand zu Gute, dass das<br />

Gelände groß genug war um ein eingeschossiges<br />

Gebäude (teilunterkellert)<br />

zu planen, bei dem alle Räume<br />

ohne Aufzüge erreichbar sind. Die Verkehrsflächen<br />

sind großzügig für Rollstuhlfahrer<br />

ausgelegt, denn viele Bewohner<br />

sind nicht mehr mobil.<br />

Der in Massivbauweise errichtete<br />

Baukörper verfügt insgesamt über<br />

großzügige Belichtungsflächen - be­<br />

bau intern November/Dezember 2013 19


son<strong>der</strong>s in den unterschiedlich gestalteten<br />

Aufenthaltszonen, die gemeinschaftlich<br />

genutzt werden können.<br />

Die zentrale Eingangshalle, <strong>der</strong> höhere<br />

Gebäudeteil, wird von den Bewohnern<br />

zum „wohnen und essen“ genutzt.<br />

Gleichzeitig dient sie in 1. Linie als eine<br />

Art „Aktivzone“ und Treffpunkt für alle<br />

Bewohner, die Geselligkeit wünschen.<br />

Wichtig sind maximale Wahlmöglichkeiten<br />

in <strong>der</strong> täglichen Begegnung für<br />

die Bewohner anbieten zu können.<br />

Im angrenzenden linken und rechten<br />

Gebäudeflügel befinden sich die<br />

Bewohnerzimmer und offene Aufenthaltsbereiche,<br />

die geschickt die ohnehin<br />

schon abwechslungsreich gestalteten<br />

Flure, bereichern. Sie bieten<br />

reale Möglichkeiten für angenehme<br />

Kommunikationszonen mit positiver<br />

Aufenthaltsqualität. Ebenfalls sind hier<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Funktions- und Nebenräume<br />

(Wäscheräume, Abstellbereiche<br />

für Gehhilfen/Rollstühle, Fäkalienräume<br />

etc.) angeordnet.<br />

Das Bindeglied zwischen beiden<br />

Flügeln ist <strong>der</strong> Wirtschaftsbereich (notwendige<br />

Hauswirtschafts- und Versorgungsräume)<br />

mit <strong>der</strong> gemeinsamen<br />

Küche, die sogar „Einblicke“ bietet.<br />

Die Anlieferzone ist im rückwärtigen<br />

Bereich, entgegengesetzt vom Haupteingang,<br />

situiert.<br />

Der zentral gelegene Verwaltungstrakt<br />

schließt unmittelbar an die<br />

Eingangshalle. Beson<strong>der</strong>heit ist dort<br />

ein offener Arbeitsplatz und attraktiver<br />

Servicepunkt für alle Bewohner.<br />

Rechts vom Eingang aus gelangt man<br />

in den separaten Tagesstrukturbereich<br />

mit mehreren Therapie- und Beschäftigungsräumen.<br />

Der Wohn- und Beschäftigungsbereich<br />

für die Tagesbetreuung<br />

wurde bewusst getrennt und<br />

als zweiter Lebensraum für die Bewohner<br />

entwickelt.<br />

Gestaltung<br />

Durch die gelungene bauliche Gestaltung<br />

des Baukörpers und die akzentuierte<br />

Farbgebung und Materialienauswahl<br />

konnten die Architekten<br />

Karch-Fuchs eine wohnliche und anregende<br />

Umgebung schaffen. Dazu gehören<br />

die individuellen Wohn-Schlafräume,<br />

die einen privaten Charakter<br />

und Lebensraum vermitteln. In diesem<br />

Haus sind das ausschließlich Einzelzimmer<br />

mit Vorraumzone. Jeweils<br />

zwei Bewohner benutzen gemeinsam<br />

einen Sanitärraum mit Dusche<br />

und WC. Je<strong>der</strong> Bewohner kann von<br />

Zentraler Wohn- und Essraum mit offenem Servicebüro<br />

Flur mit selbst gestaltetem Kunstwerk<br />

seinem Zimmer direkt in einen eigenen<br />

Freibereich gehen o<strong>der</strong> gefahren<br />

werden.<br />

Es wurden bewusst offene Gestaltungsspielräume<br />

für die Bewohner gelassen,<br />

die in Gemeinschaftsräumen,<br />

Räumen für Begegnung und Freizeitgestaltung<br />

bereits aktiv erobert werden.<br />

Die Freiflächengestaltung unterstreicht<br />

dieses individuelle Bestreben<br />

und ergänzt die unterschiedlichen Erlebnismöglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Bewohner in<br />

einem fließenden Übergang von innen<br />

und außen. Die Bepflanzungen werden<br />

noch ergänzt.<br />

In einem eigenen Gebäudeflügel<br />

sind ansprechende Räume für eine<br />

strukturierte, abwechslungsreiche Tagesbetreuung<br />

vorgesehen, die auf die<br />

speziellen Bedürfnisse dieser Zielgruppe<br />

ausgerichtet sind.<br />

För<strong>der</strong>ung<br />

Für den Bau des Wohnheims konnten<br />

staatliche Zuschüsse aus dem Ressortbereich<br />

des Sozialministeriums in<br />

Höhe von 1,92 Mio. € (Gesamtbaukosten<br />

3,287 Mio. €) bewilligt werden.<br />

Weitere För<strong>der</strong>geber sind <strong>der</strong> Bezirk<br />

Unterfranken und die Bayerische Landesstiftung.<br />

Die Stadt Mellrichstadt<br />

stellte das Grundstück zur Verfügung.<br />

Durch das Zusammenwirken vieler<br />

Beteiligter konnte am 07. Oktober<br />

2012 das Wohnheim gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> Landtagspräsidentin und Vorsitzenden<br />

des Landesverbandes <strong>der</strong> Lebenshilfe<br />

Bayern e.V. Barbara Stamm<br />

feierlich eingeweiht werden.<br />

Unser beson<strong>der</strong>er Dank gilt generell<br />

allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

(Heimleiter/Betreuer/sonstiges<br />

„Einblick“ vom Flur in die Küche<br />

Zum Flur offener Wohnbereich <strong>der</strong> Wohngruppe<br />

Personal/Verantwortliche…) - die sogenannten<br />

„Guten“, die sich um diese<br />

Menschen in positiver Weise bemühen,<br />

sie geduldig betreuen und Ihnen<br />

das Gefühl „etwas wert zu sein“<br />

schenken.<br />

Autoren<br />

Baudirektorin Dipl.-Ing. (Univ.) Architektin<br />

Cornelia Breitzke, Bauoberrat<br />

Dipl.-Ing. (Univ.) Architekt Johann<br />

Lechner,<br />

Regierung von Unterfanken<br />

cornelia.breitzke@reg-ufr.bayern.de<br />

johann.lechner@reg-ufr.bayern.de<br />

Fotos:<br />

Karch-Fuchs Architekten<br />

20 bau intern November/Dezember 2013


Wohnen in allen Lebensphasen<br />

Umgestaltung des Wohnblocks am<br />

Ludwigkai in Würzburg -<br />

Die Mischung macht´s!<br />

Karin Sandeck, Oliver Seischab<br />

Die Wohnanlage am Ludwigkai im<br />

Würzburger Stadtteil San<strong>der</strong>au besteht<br />

aktuell aus einer dreiseitigen<br />

Blockrandbebauung, die einen Innenhof<br />

umschließt. Der Ludwigkai verläuft<br />

zwischen dem östlichen Mainufer<br />

und den Bestandsgebäuden im<br />

Westen <strong>der</strong> Wohnanlage. Die heutige<br />

Bausubstanz stammt, bis auf die<br />

ursprünglichen Kellergeschoße, aus<br />

dem Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong> unmittelbaren<br />

Nachkriegszeit.<br />

Der Startschuss für die grundlegende<br />

Umgestaltung des Wohnblocks<br />

fiel im Jahr 2007 mit <strong>der</strong> Auslobung<br />

eines Architektenwettbewerbs. Der<br />

erste Preis, <strong>der</strong> vom Preisgericht<br />

zur Ausführung vorgeschlagen wurde,<br />

konnte vom ortsansässigen Büro<br />

kuntz + manz Architekten zusammen<br />

mit Lohrer Hochrein Landschaftsarchitekten<br />

aus München gewonnen werden.<br />

Die Stadtbau Würzburg GmbH als<br />

Bauherrin entschied sich, die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

und Umstrukturierung von<br />

Bestandswohnungen in Verbindung<br />

mit Ersatz- und Ergänzungsbauten in<br />

insgesamt vier Bauabschnitten durchzuführen.<br />

Modellvorhaben <strong>der</strong> Obersten<br />

Baubehörde mit Fokus auf dem<br />

demografischen Wandel<br />

Diese Gesamtbaumaßnahme ist<br />

eines von zwölf ausgewählten Pilotprojekten<br />

des Modellvorhabens "WAL<br />

- Wohnen in allen Lebensphasen", das<br />

vom Experimentellen Wohnungsbau<br />

<strong>der</strong> Obersten Baubehörde im Jahr<br />

2005 initiiert wurde und zum Ziel hat,<br />

innovative Wohnkonzepte umzusetzen,<br />

die dem demographischen und<br />

gesellschaftlichen Wandel beson<strong>der</strong>s<br />

Rechnung tragen.<br />

Die Zahl älterer Menschen steigt signifikant<br />

an. Viele Senioren wünschen<br />

sich möglichst lange in <strong>der</strong> eigenen<br />

Wohnung und in vertrauter Nachbarschaft<br />

leben zu können. Dafür müssen<br />

einerseits die baulichen Voraussetzungen<br />

geschaffen sein - im Gebäude<br />

und auch in den Freibereichen <strong>der</strong><br />

Wohnanlage. An<strong>der</strong>erseits bedarf es<br />

nachbarschaftlicher Hilfe und professioneller<br />

Unterstützung im Alltag und<br />

bei <strong>der</strong> evtl. notwendigen Pflege.<br />

Bei den Pilotprojekten des Modellvorhabens<br />

wurden auf die lokale<br />

Situation beson<strong>der</strong>s zugeschnittene<br />

beispielhafte Wohnkonzepte umgesetzt,<br />

die sowohl geeignet sind für Ansprüche<br />

aus einer aktiven Lebensgestaltung<br />

im Alter, als auch für den Fall<br />

einer notwendigen Betreuungs- o<strong>der</strong><br />

Pflegephase. Dabei ist die barrierefreie<br />

Ausgestaltung von Wohngebäuden<br />

verknüpft mit unterschiedlichen<br />

Konzepten <strong>der</strong> nachbarschaftlichen<br />

Unterstützung und professionellen Betreuung<br />

bei Bedarf.<br />

Die Maßnahmen umfassen Neubauten,<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungen und Ergänzungen<br />

von bestehenden Gebäuden<br />

die innerhalb <strong>der</strong> Kostenvorgaben <strong>der</strong><br />

Wohnraumför<strong>der</strong>ung zu realisieren<br />

waren.<br />

Dreiseitig umschließt die Blockrandbebauung den Innenhof,<br />

<strong>der</strong> neu gestaltet wurde und durch zwei Neubauten<br />

im vierten Bauabschnitt nachverdichtet wird<br />

(Lageplan ohne Maßstab).<br />

Überzeugendes Planungs- und<br />

Umsetzungskonzept<br />

An <strong>der</strong> Wohnzeile entlang des Ludwigkai<br />

startete die Gesamtmaßnahme<br />

im ersten Bauabschnitt im Juli<br />

2009 mit einer umfangreichen Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

von 61 Bestandswohnungen.<br />

Das Büro GKP Architekten<br />

GmbH aus Würzburg, im Realisierungswettbewerb<br />

mit dem dritten<br />

Preis prämiert, zeichnet für diesen Bereich<br />

verantwortlich. Augenfällig sind<br />

nach Mo<strong>der</strong>nisierung die an die Wohnungen<br />

zum Ludwigkai angebauten<br />

sogenannten "Mainerker", die für eine<br />

wesentliche Verbesserung <strong>der</strong> Wohnungsbelichtung<br />

sorgen und den Außenbezug<br />

zum Mainufer stärken. Auf<br />

<strong>der</strong> Seite des Innenhofs erhielten die<br />

Wohneinheiten großzügige Balkone.<br />

Doch die Gebäudezeile wurde nicht<br />

nur hinsichtlich Fassadengestaltung<br />

und Freisitzen verbessert. Die Wohnungen<br />

entsprechen nach Grundrissmodifikationen<br />

und vergrößerten<br />

Bä<strong>der</strong>n nun auch den verän<strong>der</strong>ten<br />

Bedürfnissen <strong>der</strong> Bewohner in den<br />

verschiedenen Altersgruppen. Der<br />

energetische Standard nach Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

erfüllt die Anfor<strong>der</strong>ungen des<br />

KfW-Effizienzhauses 70 (EnEV 2009).<br />

Die Sanierung <strong>der</strong> südlichen Gebäudezeile<br />

des Wohnblocks an <strong>der</strong> Rückertstraße<br />

als zweiter Bauabschnitt<br />

erfolgte in einfacherem Standard im<br />

bewohnten Zustand, um die Mieten<br />

gezielt niedrig zu halten. Dieses Gebäude<br />

mit 24 Wohnungen wurde von<br />

2010 bis 2011 energetisch saniert sowie<br />

alle Bä<strong>der</strong> und die Haustechnik<br />

erneuert.<br />

Um das Wohnungsangebot im<br />

Quartier mit rundum barrierefreien<br />

Wohnungen zu ergänzen, entschied<br />

sich die Bauherrin an <strong>der</strong> Sonnenstraße<br />

für einen Abbruch des Gebäudes<br />

bis auf das Kellergeschoß und einen<br />

Ersatzneubau mit 22 Wohnungen. Im<br />

Oktober 2012 war Fertigstellung <strong>der</strong><br />

zwei neuen Gebäudeeinheiten, die<br />

sämtliche Wohnungen barrierefrei<br />

o<strong>der</strong> rollstuhlgerecht anbieten. Mit <strong>der</strong><br />

Planung dieses Bauabschnitts wurde<br />

ebenfalls das Büro GKP Architekten<br />

GmbH beauftragt.<br />

Im Frühjahr 2014 wird <strong>der</strong> letzte<br />

Bauabschnitt in diesem Quartier realisiert.<br />

Das Büro kuntz + manz aus<br />

Würzburg gemeinsam mit Marcus<br />

Rommel aus Stuttgart sind mit dieser<br />

Aufgabe betraut. Der östliche Bereich<br />

des großen Innenhofs wird mit zwei<br />

neuen Wohngebäuden mit jeweils<br />

voraussichtlich 17 barrierefreien und<br />

rollstuhlgerechten Wohneinheiten<br />

nachverdichtet werden. In einem <strong>der</strong><br />

beiden Baukörper steht dann im Erdgeschoss<br />

ein Gemeinschaftsraum für<br />

die Mieter <strong>der</strong> Stadtbau GmbH zur Verfügung.<br />

Raum für nachbarschaftliche Kontakte<br />

bieten die neu gestalteten, barrierefrei<br />

ausgebauten Freibereiche.<br />

WAL-Ziele in Würzburg<br />

Entsprechend <strong>der</strong> Ziele des Modellvorhabens<br />

WAL wird nach Abschluss aller<br />

Bauabschnitte durch die Kombination<br />

aus Mo<strong>der</strong>nisierungen in einfachem<br />

und gehobenerem Standard, Ersatz­<br />

bau intern November/Dezember 2013 21


54.000 Euro Zuschuss zum Wettbewerbsverfahren.<br />

Die Gesamtmaßnahme erhielt<br />

im September 2013 einen <strong>der</strong> insgesamt<br />

zehn vergebenen Preise des<br />

Deutschen Bauherrenpreises in <strong>der</strong><br />

Kategorie Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Aktion<br />

„Hohe Qualität - Tragbare Kosten“ im<br />

Wohnungsbau. Die Jury überzeugte<br />

Neu gestaltete Straßenfassade entlang des Ludwigkai. Foto: Henning Koepke,<br />

München<br />

Der Innenhof wird westlich (links im Bild) von den mo<strong>der</strong>nisierten Bestandsgebäuden<br />

des ersten und nördlich vom Ersatzneubau des dritten Bauabschnitts begrenzt.<br />

Foto: Henning Koepke, München<br />

neubau und Neubauten im Innenhof<br />

ein sehr differenziertes Wohnungsangebot<br />

mit einer großen Bandbreite<br />

von verschiedenen Wohnungsgrößen<br />

für alle Lebenssituationen und unterschiedliche<br />

„Geldbeutel“ zur Verfügung<br />

stehen. Damit ist die Grundlage<br />

für eine gut durchmischte Altersstruktur<br />

und lebendige Nachbarschaft geschaffen.<br />

Dieses breite Angebot ermöglicht<br />

zudem Umzüge innerhalb<br />

des Quartiers z.B., wenn eine rollstuhlgeeignete<br />

Wohnung benötigt<br />

wird. Unterstützt wird diese Differenzierung<br />

durch den Einsatz von zwei<br />

unterschiedlichen Wohnraumför<strong>der</strong>programmen<br />

und des Angebots an<br />

freifinanzierten Wohnungen. Im Zuge<br />

eines Gesamtkonzepts zur Barrierefreiheit<br />

für die Wohnanlage erfolgt<br />

ein Ausgleich mangeln<strong>der</strong> rollstuhlgerechter<br />

Wohnungen im Bestand durch<br />

Neubauten im dritten und vierten Bauabschnitt.<br />

Barrieren in den Bestandsgebäuden<br />

konnten in sinnvollem Umfang<br />

vermin<strong>der</strong>t werden.<br />

Rollstuhlgerechte Wohnungen liegen<br />

in den Neubauten, in denen sie<br />

auch wirtschaftlich geschaffen werden<br />

konnten.<br />

Durch einen Kooperationsvertrag<br />

mit <strong>der</strong> Caritas im unmittelbar benachbarten<br />

St. Thekla Seniorenzentrum<br />

können insbeson<strong>der</strong>e ältere Mieter<br />

ambulante Pflegeleistungen, häus­<br />

lichen Notruf und verschiedene weitere<br />

Service-Angebote zu günstigen<br />

Preisen in Anspruch nehmen. Im Pflegefall<br />

können die Bewohner in dieses<br />

Seniorenzentrum umziehen und so<br />

in <strong>der</strong> vertrauten Umgebung bleiben.<br />

Mobile Serviceleistungen wie Essenslieferung<br />

in die Wohnung stehen den<br />

Bewohnern durch die Zusammenarbeit<br />

mit dem Malteser Hilfsdienst e.V.<br />

zur Verfügung. Die Stadtbau GmbH<br />

wird testweise ihren zukünftigen Mietern<br />

für Serviceleistungen ein Gutscheinheft<br />

zu den Mietvertragsunterlagen<br />

übergeben.<br />

Preiswürdiges Engagement zur<br />

Aufwertung des Quartiers<br />

Die Bauherrin investierte mit großem<br />

Einsatz in die Wertbeständigkeit<br />

<strong>der</strong> Anlage und in ein zukunftsfähiges<br />

Gesamt-Wohnkonzept. Zusätzlich ist<br />

die Siedlung auch aus energetischer<br />

Sicht beson<strong>der</strong>s nachhaltig: wegen<br />

<strong>der</strong> hohen energetischen Standards<br />

aller Bauabschnitte wird <strong>der</strong> Heizwärmebedarf<br />

<strong>der</strong> Gesamtmaßnahme auf<br />

51% des Ausgangswertes minimiert<br />

sein, bei insgesamt deutlicher Wohnflächenvergrößerung.<br />

Rund 6,7 Millionen Euro zinsgünstiges<br />

Darlehen für die ersten drei<br />

Bauabschnitte des gesamten Bauvorhabens<br />

wurde vom Freistaat Bayern<br />

zur Verfügung gestellt. Hinzu kamen<br />

beson<strong>der</strong>s die „sensiblen baulichen<br />

Interventionen mit angemessenem<br />

Aufwand in vier Ausbaustandards“.<br />

Dies wurde von <strong>der</strong> Stadtbau GmbH<br />

und den Architekten erzielt in einer<br />

„ausdrucksstarken zeitgenössischen<br />

Architektursprache mit einer nutzerfreundlichen<br />

Innenhofgestaltung“. In<br />

<strong>der</strong> Würdigung <strong>der</strong> Jury wird darüber<br />

hinaus hervorgehoben, dass „Altmieter<br />

großenteils gehalten werden und in<br />

ihre Wohnung zurückziehen“ konnten.<br />

Autoren<br />

Ministerialrätin Dipl.-Ing. Karin Sandeck,<br />

Oberste Baubehörde<br />

karin.sandeck@stmi.bayern.de<br />

Bauoberrat Dipl.-Ing. Oliver Seischab,<br />

Oberste Baubehörde<br />

oliver.seischab@stmi.bayern.de<br />

22 bau intern November/Dezember 2013


Ortsumgehung<br />

Zimmern, Stadt Pappenheim<br />

Andreas-Michael Buchner,<br />

Michael Schätzl<br />

Geographische Lage<br />

Die Ortschaft Zimmern ist im südlichen<br />

Mittelfranken gelegen und gehört<br />

politisch zur Stadt Pappenheim.<br />

Durch Zimmern verläuft die Staatsstraße<br />

2230, die ihren Anfang im<br />

südlichen Mittelfranken südlich von<br />

Gunzenhausen nimmt und über das<br />

nördliche Oberbayern und die Oberpfalz<br />

nach Rohr in Nie<strong>der</strong>bayern führt.<br />

Im Durchschnitt fahren täglich fast<br />

3.900 Fahrzeuge durch den 260 Einwohner<br />

zählenden Ort, davon 336<br />

schwere LKW. Im bayernweiten Vergleich<br />

liegt <strong>der</strong> Schwerverkehrsanteil<br />

von 8,8 % damit deutlich über<br />

dem landesweiten Durchschnitt von<br />

6,2 %. Der hohe Schwerverkehrsanteil<br />

rührt zu einem erheblichen Anteil<br />

aus den Steinbruchbetrieben im fränkischen<br />

Jura zwischen Weißenburg<br />

und Treuchtlingen her. Der Verkehr<br />

stellt in <strong>der</strong> engen Ortsdurchfahrt von<br />

Zimmern eine starke Belastung für die<br />

Ortsbürger dar. An<strong>der</strong>erseits schränkt<br />

die Ortsdurchfahrt die Leichtigkeit des<br />

überörtlichen Staatsstraßenverkehrs<br />

erheblich ein.<br />

Geographisch ist Zimmern an einer<br />

engen Flussschleife im Altmühltal auf<br />

über 410 m ü. NN gelegen. Wahrzeichen<br />

von Zimmern ist <strong>der</strong> Hollerstein,<br />

ein imposanter Fels, <strong>der</strong> nördlich von<br />

Zimmern über den Häusern thront.<br />

Dieser Bereich ist auch in ökologischer<br />

Hinsicht beson<strong>der</strong>s wertvoll, erstreckt<br />

sich über ihn doch ein Fauna-Flora-<br />

Habitat-Gebiet und ein europäisches<br />

Vogelschutzgebiet. Südlich von Zimmern<br />

schmiegt sich die Altmühl in<br />

einer engen Schleife an den Ortsrand<br />

an. Entlang dieser Altmühlschleife<br />

bewegt sich <strong>der</strong> bei Radlern sehr beliebte<br />

Altmühltalradweg, <strong>der</strong> eine Magistrale<br />

im Bayernnetz für Radler darstellt.<br />

Jenseits <strong>der</strong> Altmühl erklimmt<br />

<strong>der</strong> Kirchenberg die Höhen des Jura.<br />

Anfang <strong>der</strong> 2000er Jahre haben sowohl<br />

die Bürger von Zimmern als auch<br />

die Steinbruchindustrie auf die Lösung<br />

des Konflikts zwischen Wohnqualität,<br />

Verkehr, Natur und Landschaftsbild<br />

gedrängt. Die bayerische Straßenbauverwaltung<br />

hat deshalb die Ortsumgehung<br />

von Zimmern für die Aufnahme<br />

in den 6. Ausbauplan angemeldet und<br />

eine Einstufung in die 1. Dringlichkeit<br />

erreicht.<br />

Planung<br />

Bei <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> Ortsumgehung<br />

Zimmern wurden zunächst Linien im<br />

Norden o<strong>der</strong> Süden von Zimmern untersucht.<br />

Eine Nordumgehung von<br />

Zimmern schied aufgrund <strong>der</strong> topographischen<br />

und naturräumlichen<br />

Gegebenheiten – europäisches Vogelschutzgebiet<br />

und Fauna-Flora-Habitat-Gebiet<br />

– sowie <strong>der</strong> vorhandenen<br />

Bebauung jedoch von vorneherein<br />

aus. Südlich von Zimmern wurden<br />

drei mögliche Linienführungen gegenübergestellt:<br />

Eine ortsnahe Umgehung,<br />

eine ortsferne Umgehung<br />

und eine Umgehung in mittlerer Entfernung.<br />

Allen Varianten ist gleich,<br />

dass die Altmühl zweimal zu überqueren<br />

ist. Außerdem muss bei den zwei<br />

ortsferneren Varianten <strong>der</strong> südlich<br />

von Zimmern gelegene Kirchenberg<br />

durchfahren werden. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen<br />

entschieden sich die<br />

Planer für die mittlere, 920 m lange<br />

Variante, weil sich die Länge und Kosten<br />

für das überschüttete Bauwerk<br />

deutlich vermin<strong>der</strong>n ließen.<br />

Für die Ortsumgehung wird im Jahr<br />

2025 eine Verkehrsmenge von 3.088<br />

Kfz/24 h prognostiziert und ein Schwerverkehrs-Anteil<br />

von rund 11 % erwartet.<br />

Zur Aufnahme dieser Verkehrsmenge<br />

wurde <strong>der</strong> Regelquerschnitt<br />

9,5 mit einer befestigten Fahrbahn von<br />

6,50 m Breite festgelegt. Die Baukosten<br />

<strong>der</strong> Maßnahme werden maßgeblich<br />

von den erfor<strong>der</strong>lichen Ingenieurbauwerken<br />

bestimmt und betragen<br />

aktuell rd. 5,2 Mio. €. Sie verteilen sich<br />

zu 1,6 Mio. € auf den Streckenbau, zu<br />

3,4 Mio. € auf die Brückenbauwerke<br />

und zu 200.000 € auf die Ausstattung<br />

und Bepflanzung. Kostenträger des<br />

Projekts ist <strong>der</strong> Freistaat Bayern.<br />

Die Ortsdurchfahrt von Zimmern<br />

wird zukünftig im Westen über eine<br />

Einmündung und im Osten über einen<br />

bestehenden Kreisverkehr an die neue<br />

Ortsumgehung von Zimmern angebunden<br />

und soll zur Gemeindestraße<br />

abgestuft werden.<br />

Brückenbau<br />

Wie eingangs beschrieben, ist für die<br />

Ortsumgehung Zimmern die zweimalige<br />

Überquerung <strong>der</strong> Altmühl, sowie<br />

die Durchörterung des Kirchenbergs<br />

notwendig. Die westliche Altmühlbrücke<br />

ist ein Zweifeldbauwerk mit einer<br />

Gesamtstützweite von 81 m. Direkt<br />

daran schließt das überschüttete Bauwerk<br />

im Bereich des Kirchenbergs,<br />

Blick auf Ortsumgehung mit Ortsanschlüssen, Altmühlschleife mit den drei Bauwerken, im Norden Zimmern,<br />

Mai 2013<br />

mit einer Sohllänge von 43 m, an. Die<br />

östliche Dreifeldbrücke über die Altmühl<br />

hat eine Gesamtstützweite von<br />

91 m. Für die beiden Altmühlbrücken<br />

wurde auf Grund <strong>der</strong> örtlichen Nähe<br />

zueinan<strong>der</strong> und zur Bebauung von<br />

Zimmern auf eine wirtschaftliche und<br />

sich in die Natur einfügende Gestaltung<br />

Wert gelegt. Beide tiefgegründeten<br />

Altmühlbrücken passen sich durch<br />

den zum Pfeiler hin stark angevouteten<br />

Überbau sehr gut in die vorhandene<br />

Ufervegetation ein. Um die Ansichtsflächen<br />

<strong>der</strong> Brücken jedoch nicht<br />

zu massiv erscheinen zu lassen wurden<br />

über den Pfeilern Aussparungen<br />

in den Stegen des Überbaus herge­<br />

bau intern November/Dezember 2013 23


stellt und damit den Brücken mehr<br />

Transparenz verliehen.<br />

Durch unterschiedliche Lagerungsarten<br />

kommt <strong>der</strong> Ruhepunkt <strong>der</strong><br />

Brücken jeweils in Brückenmitte zu<br />

liegen, wodurch bei beiden Altmühlbrücken<br />

<strong>der</strong> Einbau von aufwendigen<br />

mehrteiligen Fahrbahnübergängen an<br />

den Wi<strong>der</strong>lagern vermieden werden<br />

konnten. So liegt die Dreifeldbrücke<br />

schwimmend auf Elastomerlagern auf<br />

und die Zweifeldbrücke wird am Pfeiler<br />

in Längsrichtung festgehalten. Das<br />

überschüttete Bauwerk wurde in den<br />

zwischen den beiden Altmühlarmen.<br />

Hierher führt nur eine einspurige Brücke,<br />

die auf 30 t zulässiges Gesamtgewicht<br />

beschränkt ist. Der Sorgfalt <strong>der</strong><br />

Baufirmen ist es zu verdanken, dass<br />

nach Abschluss <strong>der</strong> Hauptbautätigkeit<br />

an <strong>der</strong> Brücke keine Schäden aufgetreten<br />

sind.<br />

Schutz von Landschaft und Natur<br />

An <strong>der</strong> westlichen Altmühlbrücke wird<br />

ein Konflikt zwischen Fle<strong>der</strong>mäusen<br />

und dem Verkehr erwartet. Die hier<br />

angetroffene seltene Fle<strong>der</strong>mausart<br />

Retentionsraum<br />

Das Baufeld für die Ortsumgehung<br />

Zimmern liegt im Bereich des 100-jährigen<br />

Hochwassers <strong>der</strong> Altmühl. Die<br />

neu aufgeschütteten Dämme <strong>der</strong> Altmühlbrücken<br />

greifen in diesen Hochwasserretentionsraum<br />

ein. Durch das<br />

Projekt gingen insgesamt 11.000 m³<br />

Retentionsraum verloren, die wie<strong>der</strong>herzustellen<br />

waren. Es wurden deshalb<br />

innerhalb <strong>der</strong> Altmühlschleife<br />

zwei Flächen soweit abgegraben, dass<br />

dieser Retentionsraumverlust ortsnah<br />

ausgeglichen werden konnte. Die<br />

Untersicht Dreifeldbrücke mit ausgesparten Stegplatten, für zusätzliche Transparenz<br />

Blick auf Zweifeldbrücke über die Altmühl mit Überflughilfe für Fle<strong>der</strong>mäuse und Gewölbebauwerk<br />

während Überschüttung<br />

massiven Kalkstein des Kirchenbergs<br />

flach gegründet. Bei dieser originären<br />

wirtschaftlichen Brückenkonstruktion<br />

werden die Lasten überwiegend als<br />

Druckkräfte in den Untergrund weitergeleitet.<br />

Durch die hohe nahezu halbrunde<br />

Querschnittsform des Portals<br />

kann viel Licht ins Bauwerk gelangen,<br />

was sich positiv auf die Verkehrssicherheit<br />

auswirkt.<br />

Altmühltalradweg<br />

Der Altmühltalradweg im Bayernnetz<br />

für Radler durchquert das komplette<br />

Baufeld. Bis zu 1.000 Radler nutzen<br />

an schönen Tagen diesen touristischen<br />

Radwan<strong>der</strong>weg bei Zimmern.<br />

Der Baubetrieb musste daher Rücksicht<br />

auf den Radtourismus nehmen<br />

und gefahrlos für die Radler abgewickelt<br />

werden. Erreicht wurde dies<br />

durch ein mehrfaches Umlegen des<br />

Radwegs vom Ost- auf das Westufer<br />

<strong>der</strong> Altmühl. Das Ergebnis war ein reibungsloses<br />

Nebeneinan<strong>der</strong> von Baubetrieb<br />

und Radtourismus. Der eine<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Radlerhalt wurde auch für<br />

einen informativen Einblick in die Baustelle<br />

genutzt. Eine weitere Schwierigkeit<br />

bestand in <strong>der</strong> eingeschränkten<br />

Erreichbarkeit des Hauptbaufeldes<br />

des großen Abendseglers fliegt überwiegend<br />

an Leitstrukturen wie Berghängen<br />

o<strong>der</strong> Gewässern entlang. Vom<br />

Pfeiler <strong>der</strong> westlichen Altmühlbrücke<br />

bis zum Portal des überschütteten Gewölbebauwerks<br />

wurden daher Überflughilfen<br />

für Fle<strong>der</strong>mäuse bei<strong>der</strong>seits<br />

<strong>der</strong> Straße mit einer Höhe von 4,0 m<br />

so angeordnet, dass die Fle<strong>der</strong>mäuse<br />

vom fließenden Verkehr nicht erfasst<br />

werden. Die gewählte Drahtgitterkonstruktion<br />

kann von den Fle<strong>der</strong>mäusen<br />

geortet und von Vögeln gesehen werden.<br />

Dabei war diese kostengünstige<br />

Lösung lediglich bei <strong>der</strong> Verankerung<br />

und den Pfosten <strong>der</strong> Leiteinrichtungen<br />

auf die statischen Anfor<strong>der</strong>ungen gegenüber<br />

<strong>der</strong> Gelän<strong>der</strong>konstruktion zu<br />

verstärken. Mit einer zurückhaltenden<br />

Farbgestaltung passt sich diese Konstruktion<br />

in das landschaftlich reizvolle<br />

Altmühltal dezent ein.<br />

Zur Erhaltung <strong>der</strong> Kulturlandschaft<br />

des Altmühltals gehört die Beweidung<br />

<strong>der</strong> Hangwiesen durch Schafe.<br />

Um einen von alters her bestehenden<br />

Schaftrieb aufrechterhalten zu können<br />

und die Einpassung ins Landschaftsbild<br />

zu verbessern, wurde das Bauwerk<br />

am Kirchenberg als überschüttetes<br />

Gewölbe ausgebildet.<br />

Wirksamkeit <strong>der</strong> neu geschaffenen<br />

Retentionsräume war eindrucksvoll<br />

anlässlich <strong>der</strong> Juni-Hochwasser im<br />

Sommer 2013 zu beobachten.<br />

Bauablauf<br />

Am 21.10.2011 fand <strong>der</strong> erste Spatenstich<br />

für die östliche Altmühlbrücke<br />

statt. Vom Mai 2012 bis Oktober 2012<br />

wurden die Straßendämme und Rampen<br />

für die Ingenieurbauwerke geschüttet<br />

sowie <strong>der</strong> Kirchenberg in offener<br />

Bauweise durchörtert. Der Bau<br />

für die westliche Altmühlbrücke sowie<br />

das überschüttete Bauwerk im Bereich<br />

des Kirchenbergs begann im August<br />

2012. Von August bis November 2013<br />

wurden die Arbeiten für den Oberbau<br />

<strong>der</strong> Strecke ausgeführt. Die Verkehrsfreigabe<br />

erfolgt am 2. Dezember 2013.<br />

Autoren<br />

Bauoberrat Dipl.-Ing. (FH) Andreas-<br />

Michael Buchner, Dipl.-Ing. (Univ.)<br />

Michael Schätzl, Staatliches Bauamt<br />

Ansbach.<br />

andreas.buchner@stbaan.bayern.de<br />

michael.schaetzl@stbaan.bayern.de<br />

24 bau intern November/Dezember 2013


Der neue Winterdienstkoffer<br />

Von <strong>der</strong> Wetterprognose zur Echtzeitdarstellung<br />

Hubert Koch<br />

Entstehung<br />

Die Kurzbezeichnung WDK bedeutet<br />

Winterdienstkoffer und steht für die<br />

Entwicklung eines Informationssystems<br />

zur Koordinierung des Winterdienstes<br />

an Straßen- und Autobahnmeistereien.<br />

Entstanden ist das Projekt aus <strong>der</strong><br />

Idee heraus, die Winterdienstkoordinierung<br />

in eine Hand zu legen und<br />

diesen „Winterdienstkoordinator“ mit<br />

den neuesten elektronischen Hilfsmitteln<br />

auszustatten. So entstand im Jahr<br />

2004 <strong>der</strong> Winterdienstkoffer, bestehend<br />

aus einem Notebook, das stoßfest<br />

in einem Koffer eingebaut wurde<br />

und <strong>der</strong> einen Internetzugang über das<br />

Mobilfunknetz hatte. Die Software, die<br />

zur Visualisierung aller notwendigen<br />

Winterdienstkoffer (WDK)<br />

Informationen auf einer Oberfläche<br />

notwendig war, wurde in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Benutzern <strong>der</strong><br />

Straßenmeistereien hausintern entwickelt.<br />

In <strong>der</strong> Winterdienstperiode 2004/<br />

2005 wurde <strong>der</strong> WDK zunächst in <strong>der</strong><br />

Straßenmeisterei Traunstein erprobt.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> guten Anwen<strong>der</strong>resonanz<br />

und dem Umstand, dass es zu<br />

dieser Zeit in ganz Bayern noch kein<br />

vergleichbares System gab, das die<br />

Funktionalitäten des Winterdienstkoffers<br />

erfüllte, wurde er zur Nutzung an<br />

den Straßen- und Autobahnmeistereien<br />

freigegeben. Mittlerweile sind<br />

ca. 60 Meistereien mit dem Winterdienstkoffer<br />

ausgestattet.<br />

Ausgangssituation in den Straßenmeistereien:<br />

In vielen Straßenmeistereien wurde<br />

<strong>der</strong> Winterdiensteinsatz traditionell<br />

von mehreren Personen ausgelöst,<br />

meistens von 3 bis 4 Straßenwärtern<br />

die wie<strong>der</strong>um 3 bis 4 Winterdienstfahrzeuge<br />

koordiniert haben.<br />

Je<strong>der</strong> dieser Winterdiensteinsatzleiter<br />

musste sich selbstständig über<br />

die Wettersituation erkundigen und<br />

eigenständig die ihm zugeordneten<br />

Winterdienstfahrzeuge alarmieren.<br />

Der Nachteil dieser Methode war<br />

<strong>der</strong> hohe Personalaufwand, die jeweils<br />

subjektive Interpretation <strong>der</strong> Straßenverhältnisse,<br />

die Schwierigkeit,<br />

Dispositionen bei Fahrzeugausfällen<br />

ohne Abstimmungen mit den an<strong>der</strong>en<br />

Winterdiensteinsatzleitern vornehmen<br />

zu können und das Fehlen eines Ansprechpartners,<br />

<strong>der</strong> für das gesamte<br />

Straßenmeistereigebiet einen Überblick<br />

über den Winterdienst hatte.<br />

Bei <strong>der</strong> neuen Methode wurde nur<br />

noch ein Winterdienstleiter für das gesamte<br />

Straßenmeistereigebiet eingesetzt.<br />

Mit dem Hilfsmittel WDK hat <strong>der</strong><br />

Winterdienstleiter auf einen Blick die<br />

Übersicht über die Wetter- und Winterdienstsituation<br />

und kann zugleich<br />

alle wichtigen Aktionen gerichtsfest<br />

protokollieren. Das Ergebnis ist eine<br />

effektive Winterdiensteinsatzleitung<br />

mit mehr Qualität und geringeren Kosten.<br />

Erfolgreiches Projekt:<br />

Dr. Marcel Huber zeichnete am 29.<br />

September 2011 in <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong><br />

Staatskanzlei die Jahresson<strong>der</strong>preisträger<br />

des staatlichen Vorschlagswesens<br />

aus. Dabei wurden erstmalig<br />

Jahresson<strong>der</strong>preise für beson<strong>der</strong>s herausragende<br />

Verbesserungsvorschläge<br />

vergeben. Das Staatliche Bauamt<br />

Traunstein erhielt für das Jahr 2007<br />

für den Innovationsvorschlag „Mobiler<br />

Winterdienstkoffer WDK“ eine<br />

Auszeichnung.<br />

In den Jahren 2009 bis 2013 wurden<br />

schwerpunktmäßig in den Straßenmeistereien<br />

Weiden und Viechtach/<br />

Zwiesel sog. „Winterdienst-Managementsystem“<br />

(WDMS) von privaten<br />

Anbietern getestet. Im Hinblick auf die<br />

Darstellung von aktuellen Daten sowie<br />

bei <strong>der</strong> Berücksichtigung von örtlichen<br />

Son<strong>der</strong>einstellungen zeigte sich, dass<br />

eine Weiterentwicklung des WDK die<br />

von den Anwen<strong>der</strong>n gestellten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

schnell und praxisgerecht erfüllen<br />

kann. Seit 2011 entsteht nun <strong>der</strong><br />

neue WDK auf Grundlage bewährter<br />

Funktionen in <strong>der</strong> bestehenden Software<br />

verknüpft mit neuen innovativen<br />

Funktionalitäten.<br />

Der neue WDK<br />

Das neue System ist - wie schon<br />

<strong>der</strong> alte WDK- für den mobilen Einsatz<br />

geeignet. Genauso ist es aber<br />

auch möglich, die Software auf einem<br />

Festplatzrechner im Intranet zu verwenden.<br />

Als Datenquelle dient eine<br />

lokale SQL-Datenbank, die bei bestehen<strong>der</strong><br />

Intranet- bzw. Internetverbindung<br />

mit einer zentralen SQL-Datenbank<br />

synchronisiert wird. Die Vorteile<br />

liegen in <strong>der</strong> Funktionssicherheit bei<br />

Netzwerkausfällen und <strong>der</strong> besseren<br />

Performance. Pro Meisterei sind mehrere<br />

Arbeitsplätze mit verschiedenen<br />

Benutzerrechten möglich.<br />

Der neue WDK verfügt über folgende<br />

Module:<br />

– Darstellung einer Grundkarte des<br />

Straßennetzes<br />

– Darstellung <strong>der</strong> Räum- und Streupläne<br />

– Darstellung <strong>der</strong> Glatteismeldeanlagen<br />

– Darstellung <strong>der</strong> Wetterinformationen<br />

des Deutschen Wetterdienstes<br />

(DWD)<br />

– Administrationsmodul zur Einsatzauslösung,<br />

Steuerung und Dokumentation<br />

– Darstellung <strong>der</strong> Fahrzeugeinsätze in<br />

Echtzeit.<br />

Die Kartengrundlage für die Streckendarstellung<br />

bilden die Daten <strong>der</strong> Zentralstelle<br />

für Informationssysteme<br />

(ZIS). Die Zentralstelle für den Betriebsdienst<br />

(ZSB) stellt für die Räumund<br />

Streupläne die Daten aus <strong>der</strong> ITunterstützten<br />

Routenoptimierung zur<br />

Verfügung. Zusätzlich besteht die<br />

Möglichkeit, manuelle Streckenkonfigurationen<br />

anzulegen.<br />

Die Daten des Deutschen Wetterdienstes<br />

(DWD) mit den Wetterradarbil<strong>der</strong>n<br />

und den detaillierten Wetterberichten<br />

(siehe Abbildung 2) sowie die<br />

Daten <strong>der</strong> Glatteismeldeanlagen mit<br />

den aktuellen Fahrbahntemperaturen,<br />

<strong>der</strong> Luftfeuchte und den Webcam-<br />

Bil<strong>der</strong>n zur Beurteilung des Straßenzustandes<br />

(siehe Abbildung 3) dienen<br />

als Informationsplattform für die Entscheidungsfindung<br />

zur Auslösung <strong>der</strong><br />

Winterdiensteinsätze. Alle Informatio­<br />

bau intern November/Dezember 2013 25


Integriertes Radarbild des Deutschen Wetterdienstes<br />

Fahrzeuge<br />

Winterdienstfahrzeuge mit<br />

Einsatzstatus, Anzahl <strong>der</strong><br />

Tages-Einsätze und aktuell<br />

zugeordnetem Fahrer<br />

Wichtige Partner im<br />

Winterdienst mit<br />

Erreichbarkeit,<br />

Symbol für „heute schon<br />

kontaktiert“<br />

Partner<br />

Einsatzdienste mit<br />

Erreichbarkeiten<br />

zum Aktivieren<br />

Protokollierung von<br />

Ereignissen im<br />

Winterdienst<br />

Ereignisse (10 Tage)<br />

Einsatzdienste<br />

Funktions-Einrichtungen<br />

Automatische Meldungen<br />

Maserer Schneekettenpflicht<br />

Straßensperre Seegaterl<br />

Funktionseinrichtungen<br />

(Straßensperrung,<br />

Schneekettenpflicht)<br />

können aktiviert werden<br />

Aktueller Standort <strong>der</strong><br />

Fahrzeuge mit<br />

Fahrtrichtungspfeil und<br />

Symbol je nach Tätigkeit<br />

Glättemeldeanlagen mit<br />

Alarmsymbol und Hyperlink<br />

zu Detailinformationen und<br />

Bil<strong>der</strong>n<br />

Kartenfenster mit Echtzeitdarstellung <strong>der</strong> Fahrzeuge<br />

nen stehen in <strong>der</strong> Software direkt im<br />

Kartenlayer bzw. als eigener Layer zur<br />

Verfügung. Zusätzlich dokumentiert<br />

das Wettermodul automatisch für jeden<br />

Winterdiensttag die allgemeine<br />

Wettersituation.<br />

Für die Einsatzplanung werden<br />

die täglichen Bereitschaftspläne hinterlegt.<br />

Je nach dem gewählten Arbeitszeitmodell<br />

sind die Zuordnungen<br />

für die Fahrzeuge, Einsatzdienste und<br />

Winterdienstpartner komfortabel einzupflegen.<br />

Je nach Datum und Uhrzeit<br />

steht dann <strong>der</strong> jeweils zuständige Fahrer<br />

bzw. Ansprechpartner im Kommunikationsmodul<br />

(Telefon-, SMS- und E-<br />

Mail-Funktionalität) zur Verfügung.<br />

Auch Schneekettenpflicht, Stra­<br />

ßensperren usw. sind Funktionseinrichtungen,<br />

die frei positionierbar sind<br />

und mit verschiedenen Symbolen dargestellt<br />

werden können.<br />

Die Alarmierung des Winterdienstpersonals<br />

erfolgt mit einem Handy<br />

o<strong>der</strong> über das Festnetztelefon. Der<br />

Wählvorgang für die im Bereitschaftsplan<br />

eingetragene Person wird per<br />

26 bau intern November/Dezember 2013


Detailansicht <strong>der</strong> Glatteismeldeanlage<br />

Mausklick vom Notebook bzw. PC<br />

eingeleitet. Somit entfällt die Rufnummerneingabe<br />

per Hand.<br />

Der angefor<strong>der</strong>te Winterdiensteinsatz<br />

wird als „verständigt“ gekennzeichnet<br />

und das Erscheinen des<br />

Fahrzeuges auf <strong>der</strong> Karte (in Echtzeitfunktionalität)<br />

löst den Einsatz aus.<br />

Mit den Positionsdaten <strong>der</strong> Fahrzeuge<br />

werden auch Tätigkeit und Einsatzdaten<br />

wie Streudichte, Streubreite<br />

und Fahrbahntemperatur übertragen.<br />

Je nach Tätigkeit (Räumen, Streuen<br />

o<strong>der</strong> Leerfahrt) erfolgt die Darstellung<br />

des Fahrzeuges mit verschiedenen<br />

Symbolen (siehe Abb. 4).<br />

Einsatzdaten wie Zeitpunkt <strong>der</strong> Verständigung,<br />

Einsatzstart, Einsatzende<br />

sowie <strong>der</strong> GPS-Track mit Bezeichnung<br />

<strong>der</strong> gefahrenen Strecke werden in <strong>der</strong><br />

Datenbank gespeichert. Die Darstellung<br />

<strong>der</strong> Fahrzeugposition und Einsatzdaten<br />

in Echtzeit war bereits in <strong>der</strong><br />

Erprobungsphase eine sehr wichtige<br />

Information für den Winterdiensteinsatzleiter.<br />

Dadurch hatte er immer einen<br />

Überblick über den Standort seiner<br />

Fahrzeuge und konnte so schneller<br />

auf Unvorhergesehenes, wie Unfälle<br />

o<strong>der</strong> Fahrzeugausfälle reagieren. Gegenüber<br />

<strong>der</strong> Polizei und den Medien<br />

konnte <strong>der</strong> Winterdiensteinsatzleiter<br />

sofort Auskunft über die aktuelle Situation<br />

im Winterdienstgebiet geben.<br />

Beson<strong>der</strong>e Ereignisse im Winterdienst<br />

dokumentiert man per Mausklick.<br />

Vorbelegte Texte erleichtern die<br />

Eingabe und mit <strong>der</strong> Zuordnung einer<br />

„Wichtigkeitsstufe“ wird das Ereignis<br />

je nach Wichtigkeit mit einer definierten<br />

Farbe gekennzeichnet.<br />

Die Funktion „Automeldung“ löst -<br />

abhängig von definierten Ereignissen<br />

- verschiedene Aktionen wie das Anzeigen<br />

eines Meldefensters bzw. das<br />

Versenden einer SMS o<strong>der</strong> E-Mail aus.<br />

Je<strong>der</strong> Anruf, jede SMS und jedes<br />

E-Mail wird den jeweiligen Einsätzen,<br />

Ereignissen o<strong>der</strong> Verständigungen zugeordnet<br />

und gespeichert.<br />

Ein umfangreiches Berichtsmodul<br />

mit verschiedenen Filtermöglichkeiten<br />

dient zur Auswertung und Dokumentation<br />

<strong>der</strong> Winterdienstdaten.<br />

Die Fahrzeugpositionen und Einsatzzustände<br />

sowie die Daten <strong>der</strong><br />

Glatteismeldeanlagen sind rückwirkend<br />

grafisch darstellbar. Mit einer<br />

„Zeit-Navigationsleiste“ kann zu dem<br />

gewünschten Zeitpunkt navigiert und<br />

als Film in zwei Minuten-Sprünge abgespielt<br />

werden.<br />

Fazit:<br />

Das Projekt WDK des Staatlichen<br />

Bauamtes Traunstein entstand aus einer<br />

neuen Idee zur praxisorientierten<br />

Optimierung <strong>der</strong> Winterdienstkoordination.<br />

Es hat sich zu einem im<br />

praktischen Einsatz bewährten Standardwerkzeug<br />

für eine effektive und<br />

wirtschaftliche Winterdienstorganisation<br />

entwickelt.<br />

Bewährte Einzelmodule wie Glatteismeldeanlagen<br />

und Wettervorhersagen<br />

sind mit neu entwickelten<br />

Zusatzfunktionen (Einsatzpläne, Einsatzsteuerung,<br />

Echtzeitdarstellung<br />

<strong>der</strong> Fahrzeuge, Meldewesen und<br />

Dokumentation) zu einem ganzheitlichen<br />

Winterdienstmanagementsystem<br />

kombiniert.<br />

Die permanente praxisnahe Weiterentwicklung<br />

des WDK sichert die<br />

Akzeptanz und Zukunftsfähigkeit des<br />

innovativen Projektes WDK.<br />

Damit hat sich <strong>der</strong> WDK von seiner<br />

Grundphilosophie des WD-Koffers<br />

als mobile Einheit weiterentwickelt zu<br />

einem ganzheitlichen Winterdienstsystem,<br />

dem WD-Koordinator.<br />

Autor<br />

Hubert Koch, Staatliches Bauamt<br />

Traunstein<br />

hubert.koch@stbats.bayern.de<br />

bau intern November/Dezember 2013 27


Neue Normenreihe DIN<br />

18008 „Glas im Bauwesen<br />

– Bemessungs- und<br />

Konstruktionsregeln“<br />

Informationen zu den Normen DIN<br />

18008 Teil 1 bis Teil 5<br />

Hubertus Wambsganz<br />

Historie<br />

Früher übernahm Glas i. d. R. nur<br />

„ausfachende“ und damit für die öffentliche<br />

Sicherheit und Ordnung<br />

weitgehend unbedenkliche Aufgaben<br />

(z.B. als Fenster- und Türverglasungen).<br />

Deswegen bedurften diese<br />

Glaskonstruktionen in bauaufsichtlicher<br />

Hinsicht keiner beson<strong>der</strong>en<br />

Bemessung. Seit ca. 25 - 30 Jahren<br />

finden Glaskonstruktionen nun zunehmend<br />

aber auch als Glasdächer,<br />

Glasfassaden, begehbare Glasböden<br />

o<strong>der</strong> absturzsichernde Verglasungen<br />

und sogar als tragende Glaselemente<br />

(Ganzglastreppe s. Abbildung, Glasstützen,<br />

Glasunterzüge, Glasschwerter,<br />

etc.) Verwendung und sind damit<br />

in Bereichen eingesetzt, in denen<br />

ein Versagen zu einer ernsten Gefährdung<br />

<strong>der</strong> in Art. 3 Abs. 1 Bayerischer<br />

Bauordnung (BayBO) genannten<br />

Schutzziele führen kann. Für<br />

<strong>der</strong>artige (neue) Einsatzgebiete des<br />

Baustoffs Glas sind bestimmte bauaufsichtliche<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen zu erfüllen.<br />

Zu diesem Zweck erarbeiteten<br />

in den vergangenen Jahren Vertreter<br />

<strong>der</strong> deutschen Bauaufsicht in Zusammenarbeit<br />

mit dem Deutschen Institut<br />

für Bautechnik (DIBt) in Berlin für die<br />

Planung, Bemessung und Ausführung<br />

von Glaskonstruktionen die Richtlinien<br />

„Technische Regeln für die Verwendung<br />

von linienförmig gelagerten<br />

Verglasungen (TRLV)“ - Fassungen<br />

August 2006 (Vorgängerfassung September<br />

1998) -, “Technische Regeln<br />

für die Bemessung und die Ausführung<br />

punktförmig gelagerter Verglasungen<br />

(TRPV)“ - Fassung August<br />

2006 - und “Technische Regeln für<br />

die Verwendung von absturzsichernden<br />

Verglasungen (TRAV)“ - Fassung<br />

Januar 2003 -, die alle inzwischen als<br />

Technische Baubestimmung bauaufsichtlich<br />

eingeführt und als solche zu<br />

beachten sind, sowie das Merkblatt<br />

des DIBt „Anfor<strong>der</strong>ungen an begehbare<br />

Verglasungen; Empfehlungen für<br />

das Zustimmungsverfahren“ - Fassung<br />

November 2009 (Vorgängerfas­<br />

sung März 2000). Daneben existiert<br />

auch noch die Norm DIN 18516 Teil 4<br />

„Außenwandbekleidungen, hinterlüftet;<br />

Einscheiben-Sicherheitsglas; Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Bemessung - Prüfung“<br />

- Stand Februar 1990 als Technische<br />

Baubestimmung. Die vorgenannten<br />

Technischen Baubestimmungen waren<br />

bereits Gegenstand eines Fachartikels<br />

im bau intern-Heft Ausgabe<br />

Nov./Dez. 2008 (Seite 22 - 25).<br />

Vorbemerkungen<br />

Allen eingangs genannten Regelwerken<br />

liegt das historisch in Deutschland<br />

übliche globale Sicherheitsbeiwertverfahren<br />

zu Grunde, bei dem<br />

die jeweiligen unter den tatsächlichen<br />

Belastungen im Bauteil auftretenden<br />

Spannungen mit maximal zulässigen<br />

Spannungen zu vergleichen sind, die<br />

sich aus versuchstechnisch ermittelten<br />

Materialkennwerten ergeben, die mit<br />

einem pauschal alle Unwägbarkeiten<br />

abdeckenden globalen Sicherheitsbeiwert<br />

abgemin<strong>der</strong>t werden. In Europa<br />

setzte sich dahingegen das Teilsicherheitsbeiwertverfahren<br />

durch, bei dem<br />

sowohl die auftretenden Belastungen<br />

in Abhängigkeit u. a. von Auftretenswahrscheinlichkeit<br />

und Einwirkungsdauer<br />

als auch die für das Bauteil maximal<br />

zugelassenen Spannungen in<br />

Abhängigkeit u. a. von <strong>der</strong> Materialkennwertermittlung<br />

als auch <strong>der</strong> Sicherheitsrelevanz<br />

des jeweiligen mit<br />

ihnen durchgeführten Standsicherheitsnachweises<br />

durch den Ansatz<br />

Ganzglastreppe im Bürogebäude Nord <strong>der</strong> Fa. Seele<br />

GmbH & Co. KG<br />

mehrerer Teilsicherheitsbeiwerte zu<br />

erhöhen bzw. abzumin<strong>der</strong>n sind. Dies<br />

bedingte eine Überarbeitung <strong>der</strong> o. g.<br />

alten Regelwerke für die Bemessung<br />

von Glaskonstruktionen. Die o. g. verschiedenen<br />

Regelwerke für die Bemessung<br />

von Glaskonstruktionen<br />

sollten zudem anwen<strong>der</strong>freundlich<br />

in einem einzigen Regelwerk zusammengefasst<br />

werden. Selbstverständlich<br />

musste sich das Normungsgremium<br />

dabei auch <strong>der</strong> Aufgabe stellen,<br />

die in vielen Zulassungs- und Zustimmungsverfahren<br />

sowie in Forschungsvorhaben<br />

inzwischen gewonnenen<br />

und abgesicherten Erfahrungen und<br />

Erkenntnisse in die neue Norm einzuarbeiten.<br />

Zu diesem Zweck beantragte<br />

die Fachkommission Bautechnik<br />

<strong>der</strong> Bauministerkonferenz beim Deutschen<br />

Institut für Normung (DIN) in<br />

Berlin ein neues Normungsverfahren,<br />

worauf hin bereits am 30.01.2003 <strong>der</strong><br />

DIN-Arbeitsausschuss NABau - AA<br />

005-09-25 "Bemessungs- und Konstruktionsregeln<br />

für Bauprodukte aus<br />

Glas" mit <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> neuen<br />

deutschen Norm DIN 18008 „Glas im<br />

Bauwesen - Bemessungs- und Konstruktionsregeln“<br />

begann.<br />

Aktueller Stand <strong>der</strong> Normung<br />

DIN 18008<br />

Die nationale Norm DIN 18008 – Glas<br />

im Bauwesen; Bemessungs- und Konstruktionsregeln<br />

– umfasst <strong>der</strong>zeit folgende<br />

Normenteile:<br />

– Teil 1: Begriffe und allgemeine<br />

Grundlagen (Fassung Dezember<br />

2010)<br />

– Teil 2: Linienförmig gelagerte Verglasungen<br />

(Fassung Dezember 2010<br />

mit Berichtigung 1 vom April 2011)<br />

– Teil 3: Punktförmig gelagerte Verglasungen<br />

(Fassung Juli 2013)<br />

– Teil 4: Zusatzanfor<strong>der</strong>ungen an absturzsichernde<br />

Verglasungen (Fassung<br />

Juli 2013)<br />

– Teil 5: Zusatzanfor<strong>der</strong>ungen an begehbare<br />

Verglasungen (Fassung Juli<br />

2013)<br />

– Teil 6: Zu Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />

betretbare Verglasungen<br />

(noch in Erarbeitung)<br />

– Teil 7: Son<strong>der</strong>konstruktionen (noch<br />

in Erarbeitung).<br />

Ein Fachartikel im bau intern-Heft<br />

Ausgabe September/Oktober 2009<br />

(Seite 7 - 9) befasste sich mit den Teilen<br />

1 und 2, weshalb auf ihren Inhalt<br />

hier nicht weiter eingegangen wird.<br />

28 bau intern November/Dezember 2013


Seit Juli 2013 sind nun auch die im Folgenden<br />

vorgestellten Teile 3, 4 und 5<br />

<strong>der</strong> DIN 18008 als endgültige Normen<br />

erschienen.<br />

DIN 18008 Teil 3: Punktförmig<br />

gelagerte Verglasungen<br />

Teil 3 <strong>der</strong> DIN 18008 entspricht inhaltlich<br />

im Wesentlichen <strong>der</strong> zurzeit noch<br />

gültigen TRPV und regelt ausfachende<br />

Verglasungen, bei denen ausschließlich<br />

mechanische Halter die Glasscheiben<br />

in <strong>der</strong>en Gesamtdicke formschlüssig<br />

umfassend punktförmig<br />

halten. Die Punkthalter werden dabei<br />

unterschieden in durch zylindrische<br />

Glasbohrungen (keine konischen Bohrungen)<br />

geführte Tellerhalter und ohne<br />

Bohrungen am Glasscheibenrand angeordnete<br />

Klemmhalter. Eine Kombination<br />

von linien- und punktförmiger<br />

Lagerung ist ebenfalls zulässig. Für<br />

gegen Absturz sichernde, planmäßig<br />

begehbare o<strong>der</strong> befahrbare o<strong>der</strong><br />

zu Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />

betretbare Verglasungen sind<br />

zusätzliche Anfor<strong>der</strong>ungen zu berücksichtigen.<br />

Neu gegenüber den TRPV sind die<br />

Angaben von geeigneten Trennmaterialien<br />

zwischen Glas und Punkthalter-<br />

Stahlbauteilen und zu <strong>der</strong>en Berücksichtigung<br />

beim statischen Nachweis<br />

von punktförmig gelagerten Verglasungen<br />

im Anhang A, das Verifizierungsverfahren<br />

für Finite-Elemente-<br />

Modelle zum statischen Nachweis von<br />

punktförmig gelagerten Verglasungen<br />

im Bohrungsbereich im Anhang B,<br />

das vereinfachte Verfahren für den<br />

Nachweis <strong>der</strong> Tragfähigkeit und <strong>der</strong><br />

Gebrauchstauglichkeit von punktgelagerten<br />

Verglasungen im Anhang C und<br />

die Beschreibung von anerkannten<br />

Nachweisen <strong>der</strong> Verwendbarkeit von<br />

Glashaltern und Zwischenmaterialien<br />

durch Versuche im Anhang D des Teils<br />

3 <strong>der</strong> DIN 18008.<br />

DIN 18008 Teil 4: Zusatzanfor<strong>der</strong>ungen<br />

an absturzsichernde<br />

Verglasungen<br />

Teil 4 <strong>der</strong> DIN 18008 entspricht inhaltlich<br />

im Wesentlichen <strong>der</strong> zurzeit<br />

noch gültigen TRAV. Er gilt für Vertikalverglasungen<br />

und zur Angriffsseite<br />

geneigte Horizontalverglasungen<br />

(durch Verglasung und angriffsseitige<br />

Verkehrsfläche aufgespannter Winkel<br />

< 80°), die Personen auf Verkehrsflächen<br />

gegen Absturz sichern. In den<br />

TRAV waren punktförmig gelagerte<br />

absturzsichernde Verglasungen nur<br />

als in Innenräumen gelegene Gelän<strong>der</strong>ausfachungen<br />

(= Kategorie C1)<br />

geregelt. Teil 4 <strong>der</strong> DIN 18008 enthält<br />

nun unabhängig vom Einbauort<br />

auch Regelungen für punktförmig gelagerte<br />

Verglasungen mit absturzsichern<strong>der</strong><br />

Funktion nach Kategorie A<br />

(= i. d. R. raumhohe Verglasungen),<br />

C2 (= Verglasungen unterhalb eines<br />

Brüstungsriegels in erfor<strong>der</strong>licher<br />

Holmhöhe) und C3 (= Verglasungen<br />

mit in erfor<strong>der</strong>licher Hohe vorgesetztem<br />

lastabtragendem Holm). Waren<br />

gemäß den TRAV absturzsichernden<br />

Verglasungen nach Kategorie B (= unten<br />

eingespannt gehaltene Glasbrüstungen,<br />

<strong>der</strong>en einzelne Glasscheiben<br />

durch einen durchgehenden Handlauf<br />

in erfor<strong>der</strong>licher Höhe mit einan<strong>der</strong><br />

verbunden sind) nur geregelt, wenn<br />

<strong>der</strong> Handlauf auf den Glasscheibenoberkanten<br />

aufgesetzt war, so darf<br />

<strong>der</strong> Handlauf gemäß DIN 18008 Teil 4<br />

nun auch durch Tellerhalter nach Teil 3<br />

<strong>der</strong> DIN 18008 an den Glasscheiben<br />

befestigt sein.<br />

Im Teil 4 <strong>der</strong> DIN 18008 ist gegenüber<br />

den TRAV darüber hinaus noch<br />

Folgendes neu:<br />

– Ergänzung des Nachweises <strong>der</strong><br />

Stoßsicherheit durch Bauteilversuch<br />

mit einer Durchdringungsprüfung,<br />

die beim Bruch von Verbundsicherheitsglasscheiben<br />

bei<br />

<strong>der</strong> Pendelschlagprüfung zusätzlich<br />

durchzuführen ist (Anhang A.2).<br />

– Ausweitung <strong>der</strong> Konstruktionen<br />

mit bereits nachgewiesener Stoßsicherheit:<br />

Die Abmessungen <strong>der</strong><br />

linienförmig gelagerten Verglasungen<br />

mit nachgewiesener Stoßsicherheit<br />

nach Kategorie A, C1,<br />

C2 und C3 des Anhangs B <strong>der</strong> DIN<br />

18008 Teil 4 sind teilweise größer<br />

als in den TRAV und hier sind nun<br />

auch Konstruktionen mit Drei- und<br />

Mehrscheibenisoliergläsern sowie<br />

punktförmig gelagerte Verglasungen<br />

nach Kategorie A, C1, C2<br />

und C3 mit ausreichend erbrachter<br />

Stoßsicherheit zu finden.<br />

– Der in Abschnitt 6.4 <strong>der</strong> TRAV beschriebene<br />

Stoßsicherheitsnachweis<br />

mittels Spannungstabellen ist<br />

in Teil 4 <strong>der</strong> DIN 18008 nicht mehr<br />

enthalten. Stattdessen bietet Anhang<br />

C des Teils 4 <strong>der</strong> DIN 18008<br />

zwei Verfahren zum Nachweis <strong>der</strong><br />

Stoßsicherheit von Glasaufbauten<br />

durch Berechnung an: Ein vereinfachtes<br />

Nachweisverfahren im Anhang<br />

C.2 und die volldynamische<br />

transiente Simulation des Stoßvorgangs<br />

im Anhang C.3.<br />

– Anhang D des Teils 4 <strong>der</strong> DIN 18008<br />

macht Angaben nicht nur zu linienson<strong>der</strong>n<br />

auch zu punktförmigen<br />

Lagerungskonstruktionen, die als<br />

ausreichend tragfähig für die Absturzsicherheit<br />

anzusehen sind.<br />

– DIN 18008 Teil 4 enthält im Anhang<br />

E einen Nachweis eines ausreichend<br />

wirksamen Kantenschutzes<br />

durch Versuche und im Anhang<br />

F die Darstellung eines Musters<br />

eines ausreichend wirksamen Kantenschutzes.<br />

DIN 18008 Teil 5: Zusatzanfor<strong>der</strong>ungen<br />

an begehbare Verglasungen<br />

Teil 5 <strong>der</strong> DIN 18008 regelt begehbare<br />

Verglasungen mit ausschließlich<br />

planmäßigem Personenverkehr bei<br />

üblicher Nutzung und einer lotrechten<br />

Nutzlast von höchstens 5 kN/m 2<br />

(z. B. Treppen, Podeste, Stege und<br />

Lichtschachtabdeckungen). Für befahrbare<br />

Verglasungen, Verglasungen,<br />

die hohen Dauerlasten ausgesetzt<br />

sind o<strong>der</strong> für die aufgrund <strong>der</strong> Nutzungsbedingungen<br />

von einer erhöhten<br />

Stoßgefahr ausgegangen werden<br />

muss, gelten weitergehende Anfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Die Norm gilt auch nicht<br />

für nur zu Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />

begehbare Verglasungen.<br />

Diese Verglasungen sind Gegenstand<br />

des noch in Bearbeitung<br />

befindlichen Teils 6 <strong>der</strong> DIN 18008.<br />

Teil 5 <strong>der</strong> DIN 18008 enthält die Vorgaben<br />

des Kapitels 3.4 <strong>der</strong> TRLV und<br />

des DIBt-Merkblatts "Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an begehbare Verglasungen; Empfehlungen<br />

für das Zustimmungsverfahren"<br />

- Fassung November 2009 -, wobei<br />

die Bemessung <strong>der</strong> begehbaren<br />

Verglasungen nach Teil 5 <strong>der</strong> DIN<br />

18008 auf die Bemessungskonzepte<br />

<strong>der</strong> Teile 1, 2 und 3 <strong>der</strong> DIN 18008 abgestimmt<br />

wurde. Der im DIBt-Merkblatt<br />

beschriebene experimentelle<br />

Nachweis <strong>der</strong> Stoßsicherheit und <strong>der</strong><br />

Resttragfähigkeit ist jetzt im Anhang<br />

A <strong>der</strong> DIN 18008 Teil 5 zu finden. Anhang<br />

B des Teils 5 <strong>der</strong> DIN 18008 beschreibt<br />

Konstruktionen mit bereits<br />

nachgewiesener Stoßsicherheit und<br />

Resttragfähigkeit - wie u. a. die bisher<br />

in <strong>der</strong> Ziffer 3.4.3 <strong>der</strong> TRLV angegebenen.<br />

Bei diesen Konstruktionen<br />

ist ein versuchstechnischer Nachweis<br />

nicht mehr erfor<strong>der</strong>lich.<br />

bau intern November/Dezember 2013 29


Bauaufsichtliche Einführung<br />

Nachdem mit den Teilen 1 - 5 <strong>der</strong> DIN<br />

18008 ein in sich abgeschlossenes<br />

und bei <strong>der</strong> EU-Kommission notifiziertes<br />

Normenpaket zur Bemessung<br />

von Glaskonstruktionen vorliegt, beschäftigen<br />

sich nun die Gremien <strong>der</strong><br />

Bauministerkonferenz mit <strong>der</strong> Aufnahme<br />

des o. g. Normenpakets in die Musterliste<br />

<strong>der</strong> Technischen Baubestimmungen,<br />

wobei wohl frühestens die<br />

Musterliste Februar 2014 <strong>der</strong> Technischen<br />

Baubestimmungen die Teile<br />

1 - 5 <strong>der</strong> DIN 18008 enthalten wird.<br />

Die Musterliste ist dann noch von <strong>der</strong><br />

EU-Kommission zu notifizieren, bevor<br />

die obersten Bauaufsichtsbehörden<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> wie auch Bayern die<br />

o. g. Normen offiziell bauaufsichtlich<br />

einführen können und die bisherigen<br />

Technischen Baubestimmungen TRLV,<br />

TRPV, TRAV und DIN 18516 Teil 4 aus<br />

<strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> Technischen Baubestimmungen<br />

nehmen.<br />

An dieser Stelle muss <strong>der</strong> dringende<br />

Appell an alle Architekten und<br />

Bauingenieure stehen, das Normenpaket<br />

DIN 18008 nach dessen bauaufsichtlicher<br />

Einführung als Technische<br />

Baubestimmung <strong>der</strong> Planung,<br />

Konstruktion und Bemessung von<br />

Glaskonstruktionen von Anfang an zu<br />

Grunde zu legen. Mit einem <strong>der</strong>artigen<br />

Vorgehen können (bautechnisch<br />

nicht notwendige) wesentliche Abweichungen<br />

von dieser Norm und somit<br />

das Erfor<strong>der</strong>nis einer Zustimmung im<br />

Einzelfall nach Art. 18 und 19 BayBO<br />

verhin<strong>der</strong>t werden.<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Mit den nun fertiggestellten Teilen 1 -<br />

5 <strong>der</strong> DIN 18006 steht <strong>der</strong> Praxis ein<br />

in sich abgeschlossenes Normenwerk<br />

zur Bemessung von Glaskonstruktionen<br />

zur Verfügung. Die Erarbeitung<br />

des Teils 6 ist inzwischen weit fortgeschritten,<br />

sodass dieser Normenteil<br />

bald zur allgemeinen Stellungnahme<br />

öffentlich umlaufen wird.<br />

Teil 7 steht noch ziemlich am Anfang<br />

seiner Bearbeitung. Der Umfang<br />

und die Vielfalt <strong>der</strong> durch ihn zu regelnden<br />

Glaskonstruktionen erfor<strong>der</strong>t<br />

wahrscheinlich die Schaffung eines<br />

zusätzlichen Teils 8 <strong>der</strong> DIN 18008.<br />

Autor<br />

Bauoberrat Hubertus Wambsganz,<br />

Oberste Baubehörde<br />

hubertus.wambsganz@stmi.bayern.<br />

de<br />

„För<strong>der</strong>preis Verkehrsbau“ an<br />

Herrn Bauoberrat Dr.-Ing. Jochen<br />

Eid verliehen<br />

Herr Bauoberrat Dr.-Ing. Jochen Eid,<br />

<strong>der</strong>zeit als Projektleiter für das neue<br />

Haushaltsverfahren „HASTA“ an <strong>der</strong><br />

Obersten Baubehörde tätig, erhielt<br />

am 19. September 2013 im Rahmen<br />

<strong>der</strong> diesjährigen Betonstraßentagung<br />

den „För<strong>der</strong>preis Verkehrsbau“ <strong>der</strong><br />

Otto-Graf-Stiftung. Der Preis wurde<br />

von Herrn Dr.-Ing. Walter Fleischer,<br />

stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Forschungsgesellschaft für Straßenund<br />

Verkehrswesen, übergeben. Dieser<br />

ist mit einem Geldpreis für eine<br />

fachbezogene Studienreise verbunden<br />

und wird an Vertreter des akademischen<br />

Nachwuchses verliehen, die<br />

durch beson<strong>der</strong>e Arbeiten auf dem<br />

Gebiet des Verkehrsbaues mit Beton<br />

hervorgetreten sind.<br />

Herr Dr.-Ing. Jochen Eid erhielt<br />

den För<strong>der</strong>preis für seine während<br />

seiner Zeit am Lehrstuhl für Verkehrswegebau<br />

<strong>der</strong> TU München erstellte<br />

Doktorarbeit „Theoretische und experimentelle<br />

Untersuchungen dünner<br />

Betondecken auf Asphalt (Whitetopping)“,<br />

in <strong>der</strong>en Rahmen er die praxisnahe<br />

Sanierung von Asphaltflächen<br />

mit Beton erforscht hat.<br />

Wir gratulieren Herrn Dr.-Ing. Eid<br />

sehr herzlich zu dieser Auszeichnung.<br />

Personalien<br />

Unsere Jubilare im November/<br />

Dezember<br />

75. Geburtstag<br />

Ministerialrat a.D. Dr. Otmar Speth,<br />

geb. am 18.11.1938, zuletzt Sachgebietsleiter<br />

bei <strong>der</strong> Abteilung Straßen-<br />

und Brückenbau in <strong>der</strong> Obersten<br />

Baubehörde, seit 01.12.2003 im Ruhestand.<br />

Ltd. Baudirektor a.D. Greger Burkhart,<br />

geb. am 27.12.1938, zuletzt Sachgebietsleiter<br />

bei <strong>der</strong> Regierung <strong>der</strong><br />

Oberpfalz, seit 01.01.2004 im Ruhestand.<br />

70. Geburtstag<br />

Ministerialrat a.D. Dr. Wilfried Zahnmesser,<br />

geb. am 02.10.1943, zuletzt<br />

Sachgebietsleiter bei <strong>der</strong> Abteilung<br />

Zentrale Angelegenheiten in <strong>der</strong><br />

Obersten Baubehörde, seit 01.11.2008<br />

im Ruhestand.<br />

Ltd. Baudirektor a.D. Heinrich Mayer,<br />

geb. am 09.11.1943, zuletzt Behördenleiter<br />

Staatliches Bauamt München 2,<br />

seit 01.12.2008 im Ruhestand.<br />

Ltd. Baudirektor a.D. Stefan Schiefer,<br />

geb. am 01.12.1943, zuletzt Abteilungsleiter<br />

bei <strong>der</strong> Autobahndirektion<br />

Nordbayern, seit 01.12.2008 im Ruhestand.<br />

Wir gratulieren Herrn Dr. Wolfgang<br />

Dölker zu seinem 70. Geburtstag<br />

Am 22. November feierte <strong>der</strong> langjährige<br />

Leiter <strong>der</strong> Abteilung IIB „Recht,<br />

Planung und Bautechnik“ <strong>der</strong> Obersten<br />

Baubehörde im <strong>Bayerischen</strong><br />

Staatsministerium des Innern, für<br />

Bau und Verkehr, Herr Ministerialdirigent<br />

Dr. Wolfgang Dölker, seinen 70.<br />

Geburtstag.<br />

Herr Dr. Dölker wurde 1943 in<br />

Wien geboren. Nach dem Abitur am<br />

Realgymnasium in München studierte<br />

er an <strong>der</strong> Ludwig-Maximilians-Universität<br />

Rechtswissenschaften. Im Jahr<br />

1970 trat er seinen Dienst als Regierungsassessor<br />

bei <strong>der</strong> Regierung von<br />

Oberbayern an. Schon bald wechselte<br />

er an die Oberste Baubehörde und war<br />

30 bau intern November/Dezember 2013


Referent für Bauplanungs- und Bauordnungsrecht<br />

in „seiner“ späteren<br />

Abteilung. Nach sich anschließen<strong>der</strong><br />

zweijähriger Tätigkeit als persönlicher<br />

Referent beim damaligen Leiter <strong>der</strong><br />

Obersten Baubehörde, Herrn Prof.<br />

Koch, wechselte er im Jahr 1976 an<br />

das Landratsamt München und leitete<br />

dort die Bauabteilung. 1978 kehrte er<br />

ins Innenministerium zurück und leitete<br />

dort – unterbrochen von einem<br />

kurzem „Aufenthalt“ in <strong>der</strong> Staatskanzlei<br />

– die Sachgebiete IA5 und IA6.<br />

Nach einer anschließenden Tätigkeit<br />

als Landtagsbeauftragter wurde er im<br />

Jahr 1984 Leiter des Ministerbüros,<br />

zunächst bei Staatsminister Dr. Karl<br />

Hillermeier und dann bei Staatsminister<br />

August Lang. Ab 1988 lenkte<br />

Herr Dr. Dölker als Abteilungsleiter die<br />

Geschicke die Abteilung IIB „Recht,<br />

Planung und Bautechnik“ für fast zwei<br />

Jahrzehnte. Mit seinem Namen dauerhaft<br />

verbunden ist die Reform <strong>der</strong><br />

<strong>Bayerischen</strong> Bauordnung, die eine<br />

deutliche Vereinfachung <strong>der</strong> Baugenehmigungsverfahren<br />

sowie die Verlagerung<br />

von Verantwortung in den<br />

privaten Bereich zum Inhalt hatte.<br />

Neben <strong>der</strong> Fülle seiner dienstlichen<br />

Aufgaben hat sich Dr. Dölker in zahlreichen<br />

Gremien und Ausschüssen<br />

tätig, so z.B. beim Deutschen Institut<br />

für Bautechnik in Berlin, dessen Verwaltungsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />

er jahrelang<br />

war.<br />

In all seinen Funktionen und Tätigkeiten<br />

hat sich Herr Dr. Dölker in beson<strong>der</strong>em<br />

Maß engagiert und große<br />

Verdienste erworben. Er wurde hierfür<br />

2009 mit dem Verdienstkreuz erster<br />

Klasse ausgezeichnet.<br />

Wir wünschen Herrn Dr. Dölker alles<br />

Gute, vor allem Gesundheit, damit er<br />

weiterhin seinen sportlichen Aktivitäten,<br />

Bergwan<strong>der</strong>n im Sommer und<br />

Schitouren gehen im Winter, nachgehen<br />

kann. Ganz beson<strong>der</strong>s aber freuen<br />

wir uns, dass Herr Dr. Dölker uns<br />

auch in seinem Ruhestand eng verbunden<br />

geblieben ist und gerne an<br />

den Veranstaltungen <strong>der</strong> OBB und<br />

„seiner“ Abteilung teilnimmt.<br />

Ruhestand<br />

Leiten<strong>der</strong> Baudirektor<br />

Günther<br />

Grafwallner in<br />

Ruhestand<br />

Der Leiter des Staatlichen Bauamtes<br />

Weilheim, Herr Ltd. Baudirektor Günther<br />

Grafwallner, wurde zum 30. November<br />

2013 in den Ruhestand versetzt.<br />

Herr Grafwallner, am 4. September<br />

1948 in München geboren, ist in<br />

Herrsching am Ammersee aufgewachsen.<br />

Nach dem Abitur am Gymnasium<br />

Weilheim und dem Grundwehrdienst<br />

schloss sich sein Studium an <strong>der</strong> TU<br />

München an. Zunächst arbeitete Herr<br />

Grafwallner im Konstruktionsbüro<br />

einer Münchner Baufirma, bevor er<br />

1976 mit seiner Referendarausbildung<br />

begann. Nach <strong>der</strong> Großen Staatsprüfung<br />

führte ihn sein beruflicher Werdegang<br />

zunächst an das Straßenbauamt<br />

Ansbach. Dort war er für rund 600<br />

km Bundes-, Staats- und Kreisstraßen<br />

zuständig. Die Schwerpunkte seiner<br />

Arbeit waren Straßenverlegungen im<br />

Rahmen des Neubaus <strong>der</strong> A 7 sowie<br />

großräumige Straßenprojekte im Bereich<br />

<strong>der</strong> Gruppenflurbereinigung Ansbach<br />

West.<br />

1986 wechselte Herr Grafwallner<br />

zum Straßenbauamt Weilheim. Hier<br />

war er bis 1992 Abteilungsleiter für<br />

den Landkreis Landsberg a. L., aber<br />

auch für die Planung und den Bau <strong>der</strong><br />

Umgehung Schongau und Peiting zuständig.<br />

Auch die Voruntersuchung für<br />

den Neubau <strong>der</strong> B 17neu bei Landsberg<br />

zählte zu seinen Aufgaben.<br />

1992 wurde Herr Grafwallner<br />

Planungsdezernent/-sachgebietsleiter<br />

an <strong>der</strong> Autobahndirektion Südbayern.<br />

Er war zuständig für die Autobahnen<br />

im Raum München und westlich von<br />

München. Schwerpunkt war <strong>der</strong> Neubau<br />

des Autobahnrings München-<br />

West (A 99) vom Tunnel Allach bis zur<br />

Lindauer Autobahn (A 96). Hinzu kamen<br />

die Ausbaumaßnahmen an den<br />

Autobahnen zur Erschließung <strong>der</strong> neuen<br />

Messe Riem und <strong>der</strong>en Anbindung<br />

an den Flughafen. Außerdem war er<br />

mit <strong>der</strong> Planung des 6-streifigen Ausbaus<br />

<strong>der</strong> A 8 zwischen München,<br />

Augs burg und Burgau befasst.<br />

Zum 1. August 2002 wurde Herr<br />

Günther Grafwallner zum Amtsvorstand<br />

des Straßenbauamtes Weilheim<br />

bestellt. Seit <strong>der</strong> Zusammenlegung<br />

mit dem <strong>Hochbau</strong>amt Anfang 2007 leitete<br />

er auch das neue Staatliche Bauamt<br />

Weilheim.<br />

In dieser Funktion konnte Herr<br />

Grafwallner ab 2006 die von ihm begonnene<br />

Planung <strong>der</strong> 16 km langen B<br />

17neu zwischen Klosterlechfeld und<br />

Landsberg verwirklichen. Wichtige<br />

Projekte waren auch die anschließende<br />

Umgehung Landsberg und <strong>der</strong><br />

3-streifige Ausbau <strong>der</strong> B 17 zwischen<br />

Landsberg und Schongau sowie <strong>der</strong><br />

Bau <strong>der</strong> Umgehungstraßen von Peißenberg,<br />

Hohenpeißenberg (B 472)<br />

und von Saulgrub (B 23). Die Umgehung<br />

Garmisch (Kramertunnel) wurde<br />

mit dem Bau des Erkundungsstollens<br />

begonnen. Auch die Planung des Tunnels<br />

Starnberg (B 2) wurde so weiterverfolgt,<br />

dass er nun zum Bau ansteht.<br />

Durch den Bau <strong>der</strong> Umfahrung von<br />

Pähl (St 2056) verbesserte sich die<br />

Anbindung des Ammerseegebietes<br />

an die B 2 im Raum Weilheim. Mit<br />

<strong>der</strong> Umgehungsstraße von Ober-Unterbrunn<br />

(St 2069) und <strong>der</strong> geplanten<br />

Westtangente Starnberg entsteht eine<br />

leistungsfähige Verbindung zwischen<br />

<strong>der</strong> B 2 südlich von Starnberg und <strong>der</strong><br />

A 96 und weiter zum Autobahnring<br />

München.<br />

Zudem war Herr Grafwallner langjähriges<br />

Mitglied im Ausschuss für die<br />

Richtlinien zur Planung von Landstraßen<br />

in <strong>der</strong> Forschungsgesellschaft für<br />

das Straßen- und Verkehrswesen.<br />

Mit Herrn Grafwallner verlässt ein<br />

allseits anerkannter Fachmann und ein<br />

hoch geschätzter Kollege die Bayerische<br />

Straßenbauverwaltung, <strong>der</strong> sich<br />

sowohl im Bereich <strong>der</strong> Autobahnen als<br />

auch <strong>der</strong> Bundes- und Staatsstraßen<br />

große Verdienste erworben hat. Wir<br />

wünschen Herrn Grafwallner für seinen<br />

wohl verdienten Ruhestand alles<br />

Gute.<br />

bau intern November/Dezember 2013 31


Dienstliche Verän<strong>der</strong>ungen<br />

Leiten<strong>der</strong> Baudirektor<br />

Michael<br />

Kordon neuer<br />

Leiter des Staatlichen<br />

Bauamtes<br />

Weilheim<br />

Hirblingen (St 2036) fertiggestellt werden.<br />

Neben seinen unmittelbaren<br />

dienstlichen Aufgaben engagiert sich<br />

Herr Kordon in <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Ingenieurekammer-Bau<br />

und wurde 2012 in<br />

den Vorstand <strong>der</strong> Bundesingenieurekammer<br />

gewählt.<br />

1. November 2009 leitete Herr Meyer<br />

die Dienststelle Fürth <strong>der</strong> Autobahndirektion.<br />

Wichtigstes Bauprojekt war<br />

<strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> A 6 zwischen <strong>der</strong> AS<br />

Roth und dem AK Nürnberg-Süd, <strong>der</strong><br />

bundesweit erstmalig als Funktionsbauvertrag<br />

über alle Gewerke erfolgt<br />

ist.<br />

Als Nachfolger von Herrn Ltd. Baudirektor<br />

Günther Grafwallner wurde<br />

Herr Ltd. Baudirektor Michael Kordon<br />

zum 1. Dezember 2013 zum Amtsvorstand<br />

des Staatlichen Bauamtes Weilheim<br />

bestellt.<br />

Herr Kordon (geb. 1962 in Günzburg)<br />

studierte bis 1990 an <strong>der</strong> TU<br />

München Bauingenieurwesen und<br />

war anschließend zwei Jahre als Bauleiter<br />

im <strong>Hochbau</strong> beschäftigt. Dann<br />

absolvierte er das Referendariat bei<br />

<strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Straßenbauverwaltung<br />

und legte 1994 die Große Staatsprüfung<br />

als Jahrgangsbester ab. Seine<br />

erste dienstliche Station war die<br />

Autobahndirektion Südbayern, wo<br />

er als Planungsreferent tätig war. Im<br />

Jahr 2000 wurde Herr Kordon an die<br />

Oberste Baubehörde abgeordnet und<br />

war dort zwei Jahre als Referent im<br />

Sachgebiet IID4 „Bundesautobahnen“<br />

eingesetzt. Anschließend wechselte<br />

er an das Straßenbauamt Weilheim<br />

und wirkte dort als Gebietsabteilungsleiter<br />

und Vertreter des Amtsleiters.<br />

2003 verließ Herr Kordon für drei<br />

Jahre die Straßenbauverwaltung, um<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Magnetbahnvorbereitungsgesellschaft<br />

mbH als Teilprojektleiter<br />

die Planungen für den<br />

Transrapid München voranzubringen.<br />

Anschließend war er Referent im<br />

Sachgebiet Straßen- und Brückenbau<br />

bei <strong>der</strong> Regierung von Schwaben, bevor<br />

ihm 2007 die Leitung <strong>der</strong> Dienststelle<br />

Kempten <strong>der</strong> Autobahndirektion<br />

Südbayern übertragen wurde. Die<br />

wichtigsten Bauprojekte waren dabei<br />

die Gesamtfertigstellung <strong>der</strong> A 96 auf<br />

bayerischem Gebiet und <strong>der</strong> Lückenschluss<br />

<strong>der</strong> A 7 im Abschnitt Nesselwang<br />

– Füssen.<br />

Seit 1. Dezember 2009 leitete<br />

Herr Kordon den Bereich Straßenbau<br />

am Staatlichen Bauamt Augsburg. In<br />

dieser Zeit konnten u. a. die B 25 bei<br />

Donauwörth 4-streifig und im weiteren<br />

Verlauf bis Harburg 3-streifig ausgebaut<br />

und die Ortsumfahrung von<br />

Baudirektor<br />

Dieter Meyer<br />

neuer Leiter des<br />

Sachgebiets 31<br />

<strong>der</strong> Regierung<br />

von Mittelfranken<br />

In Nachfolge von Herrn Ltd. Baudirektor<br />

Heinrich Schmidt übernahm Herr<br />

Baudirektor Dieter Meyer zum 1. November<br />

2013 die Leitung des Sachgebiets<br />

Straßen- und Brückenbau <strong>der</strong><br />

Regierung von Mittefranken.<br />

Herr Meyer (geb. 1964 in Dettenheim,<br />

Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen)<br />

studierte nach Abitur und Wehrdienst<br />

bis 1989 Bauingenieurwesen an<br />

<strong>der</strong> TU München. Anschließend trat er<br />

als Baureferendar in die <strong>Staatsbauverwaltung</strong><br />

ein und legte 1991 die Große<br />

Staatsprüfung ab. Zunächst war Herr<br />

Meyer als Leiter <strong>der</strong> Planungsabteilung<br />

am Straßenbauamt Ansbach beschäftigt.<br />

Wichtige Planungsaufgaben<br />

in dieser Zeit waren beispielsweise<br />

<strong>der</strong> Neubau <strong>der</strong> B 14-Westtangente in<br />

Ansbach und die Verlegung <strong>der</strong> B 13<br />

bei Muhr a. See. 1998 wechselte er<br />

innerhalb des Amtes in die Gebietsabteilung<br />

„Landkreis Ansbach-Ost“ und<br />

konnte in dieser Funktion unter an<strong>der</strong>em<br />

die Westtangente in Ansbach<br />

sowie verschiedene Ortsumgehungen<br />

baulich umsetzen. Im Jahr 2000 wurde<br />

Herr Meyer an die Oberste Baubehörde<br />

abgeordnet und war als Referent<br />

im Sachgebiet IID7 für die Regierungsbezirke<br />

Mittel- und Unterfranken zuständig.<br />

2002/2003 nahm er am 18.<br />

Lehrgang für Verwaltungsführung <strong>der</strong><br />

<strong>Bayerischen</strong> Staatskanzlei teil.<br />

Anschließend war Herr Meyer als<br />

Sachgebietsleiter in <strong>der</strong> Planungsabteilung<br />

<strong>der</strong> Autobahndirektion Nordbayern<br />

tätig. Arbeitsschwerpunkt war<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Schaffung durchgehenden<br />

Baurechts für den 6- streifigen<br />

Ausbau <strong>der</strong> A 3 zwischen Aschaffenburg<br />

und dem AK Biebelried. Seit<br />

Den Kolleginnen und Kollegen, die<br />

mit einer neuen Dienstaufgabe betraut<br />

wurden, wünschen wir alles<br />

Gute und viel Erfolg bei Ihrer neuen<br />

Tätigkeit.<br />

bau intern im Januar/Februar<br />

2014<br />

• Realisierungswettbewerb für<br />

die Rastanlage Lange Berge<br />

an <strong>der</strong> A 73<br />

• Wissenstransfer<br />

• Aktualisierung <strong>der</strong> Fachdatenbank<br />

<strong>Hochbau</strong> FDH<br />

• Neubau Polizeiinspektion Grafenau-Passivhaus<br />

• Beamtenfachhochschule<br />

Herrsching - Neubau Unterkunftstrakt<br />

im Passivhausstandard<br />

• Wettbewerb Denkmal und<br />

Energie<br />

• Abschluss Modellvorhaben<br />

„Ort schafft Mitte“ - Fachtagung<br />

Städtebauför<strong>der</strong>ung<br />

• Die neuen Planungsrichtlinien<br />

für Außerortsstraßen - RAL 12<br />

• Infrastrukturverwaltung in einer<br />

Hand - Die neugeordneten<br />

Aufgaben im Bereich <strong>der</strong><br />

Obersten Baubehörde<br />

32 bau intern November/Dezember 2013


Contracting-Initiative<br />

Bayern (CIB)<br />

Auszeichnung für die Bayerische<br />

<strong>Staatsbauverwaltung</strong><br />

Beim bundesweiten Wettbewerb „Energieeffizienz<br />

in öffentlichen Einrichtungen<br />

– Gute Beispiele 2013“, wurde<br />

die Bayerische <strong>Staatsbauverwaltung</strong><br />

mit dem Projekt „Energiespar-Contracting<br />

bei <strong>der</strong> Pinakothek <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne“<br />

als Preisträger ausgezeichnet.<br />

Bei <strong>der</strong> feierlichen Preisverleihung<br />

am 26. November 2013 in Berlin nahmen<br />

Herr Ministerialdirigent Friedrich<br />

Geiger - Leiter <strong>der</strong> Abteilung Staatlicher<br />

<strong>Hochbau</strong> <strong>der</strong> Obersten Baubehörde<br />

- und Herr Baudirektor Peter Kalmer<br />

- Leiter <strong>der</strong> Leitstelle Contracting an<br />

<strong>der</strong> Regierung von Mittelfranken - den<br />

Preis in Empfang.<br />

Der von <strong>der</strong> Deutschen Energie-<br />

Agentur (dena) regelmäßig ausgerichtete<br />

Wettbewerb wird vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und<br />

Technologie (BMWi) geför<strong>der</strong>t und ist<br />

mit Preisgel<strong>der</strong>n in Höhe von insgesamt<br />

25.000 € ausgestattet.<br />

Aus einer Vielzahl von eingereichten<br />

Projekten hat eine unabhängige<br />

Jury mit Vertretern aus Politik, Verwaltung,<br />

Verbänden sowie <strong>der</strong> dena vier<br />

Preisträger ausgewählt. Die Auswahlkriterien<br />

zielten auf innovative und vorbildliche<br />

Projekte, durch die möglichst<br />

viel Energie eingespart wurde. Teilnehmen<br />

konnten Gemeinden, Städte,<br />

Landkreise, Landes- und Bundesbehörden,<br />

aber auch kommunale, landesund<br />

bundeseigene Unternehmen.<br />

Der Vertreter des BMWi, Herr Detlev<br />

Dauke, Abteilungsleiter Energiepolitik,<br />

erläuterte in seiner Rede neben<br />

den politischen Zielen, den Stellenwert<br />

<strong>der</strong> Energieeffizienz aus Sicht des<br />

BMWi und betonte die Bedeutung des<br />

Instrumentes Contracting – insbeson<strong>der</strong>e<br />

auch von guten Beispielen aus<br />

dem Bereich <strong>der</strong> öffentlichen Hand.<br />

Energiespar-Contracting Pinakothek<br />

<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne<br />

Die reibungslose und effiziente Umsetzung<br />

des Modells Energiespar-<br />

Contracting bei <strong>der</strong> Pinakothek <strong>der</strong><br />

Mo<strong>der</strong>ne in München, einem populären<br />

Museum mit sehr hohen klimatischen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, hat Vorbildwirkung<br />

und lässt erhoffen, dass noch<br />

viele weitere Projekte folgen. Alle bei<br />

dem Museum durchgeführten Maßnahmen<br />

wurden im laufenden Betrieb<br />

störungsfrei umgesetzt und vorher<br />

genauestens mit dem Nutzer abgestimmt.<br />

Der Contractor konnte durch<br />

seine Investitionen die jährlichen Energiekosten<br />

von ca. 1,2 Mio. € um<br />

jährlich 460.000 € bzw. 39% senken.<br />

Von den eingesparten Energiekosten<br />

erhält die Pinakothek, ohne eigene Investitionen<br />

o<strong>der</strong> sonstige Nachteile<br />

im täglichen Betrieb, jährlich 63.000 €.<br />

Der Rest steht dem Contractor zur Finanzierung<br />

des Projektes zur Verfügung.<br />

Über die ausgeschriebene Vertragslaufzeit<br />

von 7 Jahren (2012 bis<br />

2019) spart die Pinakothek in Summe<br />

damit 441.000 €. Bei steigenden Energiepreisen<br />

werden die finanziellen<br />

Vorteile noch größer. Nach Ablauf des<br />

Vertrages fließen die Einsparungen in<br />

Höhe von 460.000 €/Jahr dann vollumfänglich<br />

dem Staatshaushalt zu.<br />

Ausblick<br />

Insgesamt wurden in Bayern seit Beginn<br />

<strong>der</strong> Initiative von den Contractoren<br />

bereits 15 Mio. € in energiesparende<br />

Anlagentechnik in staatlichen<br />

Liegenschaften investiert. Dadurch<br />

werden Verbrauchskosten bei Wärme,<br />

Strom und Wasser von etwa 2,7 Mio. €<br />

pro Jahr bzw. durchschnittlich 34%<br />

eingespart und gleichzeitig jährlich<br />

5.200 Tonnen CO 2<br />

weniger emittiert.<br />

In acht weiteren Liegenschaften<br />

des Freistaates, die zusammen ca.<br />

5 Mio. € Gesamtenergiekosten pro<br />

Jahr verursachen, werden <strong>der</strong>zeit<br />

neue ESC-Maßnahmen vorbereitet.<br />

Bei einem ähnlichen Sparpotential<br />

ergäben sich jährliche Kosteneinsparungen<br />

von weiteren 2 Mio. €.<br />

Mit diesen positiven Beispielen<br />

lässt sich die teils noch bestehende<br />

Skepsis bei einigen Nutzern staatlicher<br />

Liegenschaften zum Thema Contracting<br />

sicherlich weiter auflösen. So<br />

haben sich bereits alle Ressorts im<br />

Sommer dieses Jahres in einem entsprechenden<br />

Ministerratsbeschluss<br />

verpflichtet, weitere Liegenschaften<br />

zu benennen, bei denen ein Contracting-Projekt<br />

durchgeführt werden soll.<br />

Der Erfolg in diesem Wettbewerb<br />

bestätigt erneut, dass sich die<br />

Contracting-Initiative Bayern, die in<br />

<strong>der</strong> Obersten Baubehörde im Bereich<br />

Staatlicher <strong>Hochbau</strong>, Sachgebiet IIA8<br />

(Thermische Energieversorgung; maschinentechnische<br />

Anlagen) initiiert<br />

und vorangetrieben wird, auf dem<br />

richtigen und wirtschaftlich sinnvollen<br />

Weg befindet.<br />

Nähere Einzelheiten zum Thema CIB<br />

können online unter www.cib.bayern.<br />

de eingesehen werden.<br />

V. l. n. r.: Herr Detlev Dauke, BMWi, Ministerialdirigent Friedrich Geiger, Baudirektor Peter Kalmer, Frau Annegret<br />

Agricola, dena. Foto: Deutsche Energie-Agentur (dena)<br />

Sachgebiet IIA8<br />

bau intern November/Dezember 2013 33


<strong>Zeitschrift</strong> <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong><br />

<strong>Staatsbauverwaltung</strong> für <strong>Hochbau</strong>, Städtebau,<br />

Wohnungsbau, Straßen­ und Brückenbau<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong><br />

<strong>Staatsbauverwaltung</strong> für <strong>Hochbau</strong>, Städtebau,<br />

Wohnungsbau, Straßen­ und Brückenbau<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong><br />

<strong>Staatsbauverwaltung</strong> für <strong>Hochbau</strong>, Städtebau,<br />

Wohnungsbau, Straßen­ und Brückenbau<br />

B 20 769 E<br />

Hochschule Ansbach Hörsaalgebäude, Ansicht von<br />

Osten, Foto: Ebener, Berlin<br />

B 20 769 E<br />

Trauntalbrücke in <strong>der</strong> ersten Bauphase<br />

Foto: Staatliches Bauamt Traunstein<br />

B 20 769 E<br />

Stadteingangssituation Museum „Fluvius“, oberes Stadttor („Törle“)<br />

Foto: Peter Schubert, Stadt Wassertrüdingen<br />

Januar/Februar 2013bau intern<br />

März/April 2013bau intern<br />

Mai /Juni 2013bau intern<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong><br />

<strong>Staatsbauverwaltung</strong> für <strong>Hochbau</strong>, Städtebau,<br />

Wohnungsbau, Straßen­ und Brückenbau<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Bayerischen</strong> <strong>Staatsbauverwaltung</strong> für <strong>Hochbau</strong>, Städtebau,<br />

Wohnungsbau, Verkehr, Straßen- und Brückenbau<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Bayerischen</strong> <strong>Staatsbauverwaltung</strong> für <strong>Hochbau</strong>, Städtebau,<br />

Wohnungsbau, Verkehr, Straßen­ und Brückenbau<br />

B 20 769 E<br />

Son<strong>der</strong>programm Militärkonversion Murnau,<br />

Kemmel Kaserne, Kettenhäuser<br />

Juli/August 2013bau intern<br />

B 20 769 E<br />

Sanierung des Wertachtalübergangs<br />

September/Oktober 2013bau intern<br />

B 20 769 E<br />

„Haus <strong>der</strong> Berge“ Bad Reichenhall<br />

Foto: Josephine Unterhauser, Bad Reichenhall<br />

November/Dezember 2013bau intern<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong><br />

<strong>Staatsbauverwaltung</strong> für <strong>Hochbau</strong>, Städtebau,<br />

Wohnungsbau, Straßen- und Brückenbau<br />

B 20 769 E<br />

Son<strong>der</strong>heft Hochschulbau März 2013bau intern<br />

Dieses Jahr haben wir in den sechs Ausgaben von bau intern und in einem<br />

Son<strong>der</strong>heft auf 244 Seiten 77 Beiträge zu einer Vielzahl von Themen, die die<br />

Bauverwaltung in diesem Jahr beschäftigt haben, veröffentlicht. Die Redaktion<br />

dankt allen Autorinnen und Autoren und allen, die an <strong>der</strong> Herausgabe von<br />

bau intern beteiligt waren, sehr herzlich für ihre engagierte Mitarbeit. Wir wünschen<br />

ihnen und unseren Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest,<br />

privat und beruflich alles Gute im neuen Jahr.<br />

Die Redaktion<br />

34 bau intern November/Dezember 2013

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