Die gesamte Ausgabe als PDF-Download - EUWID Holz und ...
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E 5318 <strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe - Sondernummer vom 13.12.2010<br />
<strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Laminatboden – Vinylbeläge<br />
Oberflächen – <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Parkett – Thermoholz
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<strong>Die</strong> <strong>Holz</strong>werkstoff-, Oberflächen- <strong>und</strong><br />
Bauelementindustrie wird das Jahr<br />
2010 voraussichtlich wieder mit teilweise<br />
deutlichen Produktions- <strong>und</strong><br />
Absatzsteigerungen gegenüber dem<br />
Vorjahr abschließen. Der daraus resultierende<br />
Umsatzanstieg schlägt sich<br />
allerdings nicht in einer entsprechenden<br />
Ergebnisverbesserung nieder. Bei<br />
einzelnen Unternehmen wird es trotz<br />
höherer Umsätze <strong>und</strong> besserer Kapazitätsauslastung<br />
sogar zu einer weiteren<br />
Verschlechterung gekommen.<br />
Fast alle Branchen wurden im Verlauf<br />
des Jahres 2010 mit einem deutlichen<br />
Anstieg der Rohstoffkosten konfrontiert,<br />
der sich voraussichtlich auch in den<br />
kommenden Monaten weiter fortsetzen<br />
wird. Bei verschiedenen Vorprodukten<br />
sind zudem Versorgungsprobleme entstanden,<br />
die sich im zweiten Halbjahr<br />
noch verschärft <strong>und</strong> damit den Aufwärtstrend<br />
der Rohstoffkosten beschleunigt<br />
haben. <strong>Die</strong>se Kostensteigerungen<br />
konnten bislang nur zum Teil auf die<br />
Verkaufspreise umgelegt werden.<br />
Zahlreiche Unternehmen haben daher<br />
für Anfang 2011 weitere, in vielen<br />
Fällen über die bisherigen Aufschläge<br />
hinausgehende Preisanhebungen angekündigt.<br />
<strong>Die</strong> Durchsetzung dieser<br />
Anhebungen könnte allerdings durch<br />
die inzwischen wieder leicht rückläufige<br />
Nachfrage erschwert werden. <strong>Die</strong><br />
betroffenen Branchen haben auf diese<br />
Entwicklung bereits mit kurzzeitigen<br />
Produktionsabstellungen reagiert. In den<br />
letzten Monaten wurden zudem weitere<br />
Werksstilllegungen angekündigt, mit<br />
denen die Kapazitäten noch weiter an<br />
die in einzelnen Branchen wohl auch<br />
längerfristig reduzierte Nachfrage an-<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
gepasst werden sollen. <strong>Die</strong> stärksten<br />
Veränderungen zeichnen sich derzeit<br />
in der <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie ab.<br />
In der vorliegenden Sonderausgabe<br />
„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special“ werden diese Veränderungen<br />
überblicksartig dargestellt.<br />
Im Gegenzug wird auch auf die Investitionspläne<br />
in der OSB-, Dämmplatten- <strong>und</strong><br />
Dekorpapierindustrie eingegangen. <strong>Die</strong><br />
aktuelle Patentsituation bei Folddown-<br />
Verlegesystemen, der Einstieg zahlreicher<br />
Unternehmen ins LVT-Geschäft <strong>und</strong><br />
die Entwicklung der Laminatboden- <strong>und</strong><br />
Parkettbranche sind Themen aus dem<br />
Bodenbelagsbereich.<br />
The wood-based panels, surfaces and<br />
building components industry looks<br />
poised to end 2010 with at times considerable<br />
increases in production and deliveries<br />
compared with 2009. However,<br />
the resulting upswing in revenues is not<br />
translating into an equal improvement in<br />
profits. A few companies will even face<br />
another deterioration in their earnings<br />
in spite of higher revenues and better<br />
operating efficiencies.<br />
Virtually all sectors were confronted<br />
with a sharp rise in raw material costs<br />
xxx Editorial<br />
during 2010 that will likely persist over<br />
the coming months, too. Supply problems<br />
have <strong>als</strong>o emerged for a variety<br />
of upstream products that intensified<br />
in the second half of the year, thus<br />
accelerating the upward spiral in raw<br />
material costs. Suppliers have so far<br />
only managed to pass on a portion of<br />
these cost increases to sales prices.<br />
A number of companies have hence<br />
announced additional mark-ups for the<br />
start of 2011, many of which are even<br />
larger in magnitude than the price rises<br />
carried out to date. However, instituting<br />
these higher prices might be complicated<br />
by the recent dip in demand. Affected<br />
sectors have already reacted to<br />
these developments by shutting down<br />
production for brief periods. More plant<br />
closures have <strong>als</strong>o been announced<br />
over the past few months that aim to<br />
modify capacities even more to the<br />
longstanding decline in demand in a<br />
few industries. The greatest changes<br />
currently look to be on the horizon for<br />
the wood-based panels industry.<br />
This issue of <strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special provides<br />
an overview of these developments.<br />
More in-depth coverage is provided<br />
of investment plans within the OSB,<br />
insulated board and the decor paper<br />
industries. Topics from the flooring industry<br />
include the current state of patent<br />
disputes for fold-down installation<br />
systems, the entry of a large number of<br />
companies into the LVT business and<br />
developments in the laminate flooring<br />
and parquet industry.<br />
3
WIrkUng.<br />
Messen & Termine 6-13<br />
Zahl der Laminatbodenaussteller bleibt auf Domotex fast konstant<br />
Baukonjunktur 14-17<br />
Europa: Fertigstellungen rutschen 2010 weiter ab<br />
Deutscher Wohnungsbau hat allmählich wieder angezogen<br />
Englischer Wohnungsbau hat sich in diesem Jahr stabilisiert<br />
US-Wohnungsbau kommt nicht richtig in Schwung<br />
DIY-Branche 18-20<br />
Baumarktbranche wird 2010 die Erwartungen übertreffen<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe 22-51<br />
Auftragseingang im Anlagenbau ist wieder deutlich angestiegen<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffindustrie baut wieder verstärkt Kapazitäten ab<br />
In Osteuropa sollen bis 2012 mehrere OSB-Werke anlaufen<br />
Dämmplattenhersteller setzen weitere Investitionsprojekte um<br />
Anstieg der Rohstoffkosten setzt Unternehmen weiter unter Druck<br />
Oberflächen 52-64<br />
Dekorpapierkapazitäten werden bis Ende 2011 wieder ansteigen<br />
Coveright-Gruppe wird noch verbliebene Assets verkaufen<br />
Verschiedene Verfahren für scheuer-/kratzfeste Overlays<br />
Laminatboden 66-95<br />
Laminatbodenhersteller wollen ihre Preise im Januar anheben<br />
Laminatbodenhersteller bauen Angebotsprogramm weiter aus<br />
Patentstreitigkeiten bremsen stärkeren Einsatz von Folddown-Systemen<br />
Bislang drei Lizenznehmer für Wood Fibre Floor-Technologie<br />
Vinylbeläge 96-105<br />
Hersteller von PVC-Belägen haben Marktanteile gewonnen<br />
Deutliche Absatzsteigerungen bei LVT <strong>und</strong> Vinyl-Fertigboden<br />
Parkett 106-109<br />
Weitere Veränderungen in der europäischen Parkettbranche<br />
Thermoholz 110-114<br />
Europäische Thermoholzanbieter bauen weitere Kapazitäten auf<br />
[Dekor: Eiche Lafite]<br />
nderungen bringen mit sich, dass bestehende Vorstellungen revolutioniert werden.<br />
ür diese These ist die Dekorkreation Eiche Lafite. Im Ursprung eher schlicht mit sanfter<br />
entwickelt sie ihre wahre Charakterstärke erst durch markant, die Wuchsrichtung<br />
, die mit längs oder quer verpressten Oberflächenstrukturen ihre volle Tiefenwirkung<br />
. So sorgt kreative Andersartigkeit im Zusammenspiel<br />
ss ein neuer Trendsetter den Markt erobert.<br />
4<br />
Inhalt<br />
25.11.10 13:54<br />
Titelabbildung:<br />
Dekorentwicklungen der<br />
Süddekor GmbH<br />
Impressum<br />
Verlag<br />
<strong>EUWID</strong> Europäischer<br />
Wirtschaftsdienst GmbH, Gernsbach<br />
Herausgeber<br />
Andreas Ruf<br />
(Chefredakteur)<br />
Redaktion<br />
Andreas Ruf (verantw.)<br />
Eva Ernst<br />
Abigail Dahlberg, Kansas City/MO<br />
Schlussredaktion<br />
Eva Ernst<br />
Elena Gross<br />
Sarah Storck<br />
Verlagsanschrift<br />
<strong>EUWID</strong> Europäischer<br />
Wirtschaftsdienst GmbH<br />
Bleichstraße 20-22<br />
D-76593 Gernsbach<br />
Tel. 07224/9397-0<br />
Fax 07224/9397-910<br />
http://www.euwid.de<br />
http://www.euwid-holz.de<br />
Anzeigen<br />
<strong>EUWID</strong> Europäischer<br />
Wirtschaftsdienst GmbH<br />
Sylvia Kühn<br />
Florian Mai<br />
Tel. 07224/9397-515<br />
Fax 07224/9397-908<br />
E-Mail: anzeigen@euwid.de<br />
Gestaltung & Produktion<br />
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Repro & Litho<br />
Jörg Schumacher<br />
Druck & Verarbeitung<br />
B&K Offsetdruck GmbH<br />
„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special“ ist eine<br />
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„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe“.<br />
Jahresbezugspreis € 420,-<br />
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<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
DECOR TRENDS 10/11<br />
Natur <strong>als</strong> Prinzip<br />
Der Einfluss der Natur zeigt sich noch deutlicher <strong>als</strong> bisher in allen Lebensbereichen. Für Designer <strong>und</strong><br />
Architekten dient die Natur <strong>als</strong> Vorbild <strong>und</strong> Inspiration für neue Gestaltungslösungen. So distanzieren<br />
sie sich langsam vom kühlen Minimalismus <strong>und</strong> es entsteht eine Symbiose mit natürlichen, warmen<br />
Elementen. Im Möbeldesign entsteht ein neuer Trend, der die Formensprache der Natur interpretiert <strong>und</strong><br />
durch spannende Lösungen überrascht.<br />
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6<br />
Messen<br />
Parkett- <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>fußbodenhersteller tendieren wieder mehr zur Bau<br />
Zahl der Laminatbodenaussteller<br />
bleibt auf Domotex fast konstant<br />
<strong>Die</strong> europäische Laminatbodenindus-<br />
trie wird auf der vom 15. bis zum<br />
18. Januar 2011 stattfindenden<br />
Bodenbelagsmesse Domotex voraussichtlich<br />
wieder in ähnlichem<br />
Umfang vertreten sein wie bei der<br />
letzten Veranstaltung.<br />
Laut einer Mitte November vorliegenden<br />
Ausstellerübersicht haben bis zu diesem<br />
Zeitpunkt r<strong>und</strong> 15 Unternehmen einen<br />
Stand gebucht. <strong>Die</strong>s entspricht ungefähr<br />
dem Ende Oktober 2009 erreichten Anmeldestand<br />
für die Domotex 2010. <strong>Die</strong><br />
vom 17. bis 22. Januar 2011 auf dem<br />
Münchner Messegelände stattfindende<br />
Bau wirkt sich damit kaum mehr auf die<br />
Beteiligung der Laminatbodenindustrie<br />
an der Domotex aus.<br />
Einzelne Unternehmen konzentrieren sich<br />
zwar auch weiterhin in den ungeraden<br />
Jahren auf die Bau <strong>und</strong> setzen damit auf<br />
der Domotex aus. Der daraus resultierende<br />
Rückgang wird allerdings durch<br />
andere Hersteller ausgeglichen, die<br />
inzwischen von dem in den letzten Jah-<br />
ren in der Laminatbodenbranche immer<br />
wieder diskutierten Zweijahresrhythmus<br />
abgewichen sind.<br />
Im Januar 2011 werden so zum Beispiel<br />
die zur Krono-Gruppe Schweiz gehörenden<br />
Unternehmen Kronotex Fußboden<br />
GmbH & Co. KG (Wittstock-Heiligengrabe),<br />
Kronospan Schweiz AG (Menznau/<br />
Schweiz) <strong>und</strong> Kronopol Sp.zo.o. (Zary/<br />
Polen) wieder mit einem größeren Stand<br />
auf die Domotex zurückkehren. <strong>Die</strong>se drei<br />
Unternehmen hatten sich zuletzt an der<br />
Domotex 2008 beteiligt. Im Januar 2009<br />
wurde unter dem Titel „Kronotex Gallery“<br />
eine Produktpräsentation in dem dem<br />
Messegelände benachbarten Radisson-<br />
Hotel veranstaltet. Im vergangenen Jahr<br />
war die Krono-Gruppe Schweiz von dem<br />
zuvor praktizierten Zweijahresrhythmus<br />
abgerückt <strong>und</strong> hatte auf die Domotex<br />
verzichtet; stattdessen fand erneut<br />
eine Produktpräsentation im Radisson-<br />
Hotel statt. 2011 wird die Krono-Gruppe<br />
Schweiz zudem auf der Bau ausstellen;<br />
Kronotex <strong>und</strong> die Kronospan Schweiz AG<br />
werden auch die bereits seit mehreren<br />
Jahren laufende Beteiligung an der Bodenbelagsmesse<br />
Surfaces in La Vegas/<br />
Nevada fortführen. <strong>Die</strong> zur Kronospan-<br />
Gruppe gehörende Kronoflooring GmbH,<br />
Lampertswalde, wird im Januar dagegen<br />
nicht wie geplant auf die Domotex<br />
zurückkehren. Das Unternehmen war<br />
zuletzt in den Jahren 2007 <strong>und</strong> 2009<br />
mit größeren Ständen in der Halle 7<br />
vertreten <strong>und</strong> wollte im Rahmen dieses<br />
auf die ungeraden Jahre ausgerichteten<br />
Zweijahresrhythmus eigentlich wieder im<br />
Januar 2011 ausstellen. Nach der Entscheidung<br />
gegen eine erneute Domotex-<br />
Beteiligung wird sich Kronoflooring im<br />
kommenden Jahr auf die vom 13. bis 20.<br />
Januar 2011 am Standort Lampertswalde<br />
durchgeführte Hausmesse „Kronoevent“<br />
konzentrieren. In den vergangenen Jahren<br />
hatte Kronoflooring zum Teil parallel<br />
zur Domotex-Beteiligung vergleichbare<br />
Veranstaltungen durchgeführt; die letzte<br />
Hausmesse fand vom 14. bis 21. Januar<br />
2010 in Lampertswalde statt.<br />
Gegenüber 2010 gibt<br />
es Zu- <strong>und</strong> Abgänge<br />
Mit der französischen Espace Production<br />
International S.A. (EPI), Marlenheim, <strong>und</strong><br />
der Välinge Innovation AB, Viken/Schweden,<br />
werden auf der nächsten Domotex<br />
auch zwei Unternehmen fehlen, die in<br />
den vergangenen Jahren regelmäßig<br />
auf der Domotex ausgestellt hatten. Välinge<br />
Innovation war in früheren Jahren<br />
mit einem separaten Bereich auf dem<br />
Stand der verb<strong>und</strong>enen Unternehmen<br />
Berry Floor N.V., Menen/Belgien, <strong>und</strong><br />
Auf der nächsten Domotex werden r<strong>und</strong><br />
15 Unternehmen aus der Laminatbodenindustrie<br />
vertreten sein. Damit wird das<br />
Niveau der letzten Veranstaltung im<br />
Januar 2010 wieder erreicht.<br />
(Foto: Deutsche Messe)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
Alloc A/S, Lyngdal/Norwegen, vertreten.<br />
Seit 2006 hat das Unternehmen einen<br />
eigenen Stand belegt. 2011 wird Välinge<br />
Innovation sowohl auf die Domotex <strong>als</strong><br />
auch auf die Surfaces verzichten <strong>und</strong> nur<br />
noch auf der vom 22. bis 24. März 2011<br />
in Shanghai/China anstehenden Domotex<br />
Asia/Chinafloor ausstellen. Im Mai 2011<br />
plant das Unternehmen zudem eine erste<br />
große Hausmesse am Stammsitz Viken.<br />
EPI hat seit Mitte der 90er Jahre durchgehend<br />
auf der Domotex ausgestellt, wird<br />
sich im kommenden Jahr aber an keiner<br />
größeren Messe beteiligen.<br />
Berry Floor hatte im Jahr 2009 erstm<strong>als</strong><br />
auf der Domotex ausgesetzt <strong>und</strong> war<br />
stattdessen auf der Bau vertreten. In der<br />
Folge wollte das Unternehmen eigentlich<br />
zwischen beiden Messen wechseln <strong>und</strong><br />
damit nur noch alle zwei Jahre in Hannover<br />
ausstellen. Nach der diesem Turnus<br />
entsprechenden Domotex-Beteiligung im<br />
Januar 2010 hat Berry Floor allerdings<br />
für die anstehende Domotex wieder den<br />
gleichen Stand gebucht.<br />
Mit der Unilin bvba Division Flooring,<br />
Wielsbeke/Belgien, <strong>und</strong> der Gruppo Frati<br />
S.p.A., Pomponesco/Italien, werden<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
im kommenden Jahr zwei Unternehmen<br />
nach einjähriger Pause wieder auf die<br />
Domotex zurückkehren. Unilin hatte in<br />
den vorangegangenen Jahren immer einen<br />
der größten Stände in der Mitte der<br />
Halle 7 belegt, im Januar 2010 dann aber<br />
erstm<strong>als</strong> auf die Domotex verzichtet <strong>und</strong><br />
stattdessen eine Hausmesse in Wielsbeke<br />
durchgeführt. <strong>Die</strong> Gruppo Frati hatte sich<br />
mit ihrem Geschäftsbereich „Bipan“ auf<br />
der Domotex zuletzt vor allem auf die von<br />
dem Unternehmen entwickelten digital<br />
bedruckten Laminatboden konzentriert.<br />
Nach der Entscheidung gegen eine erneute<br />
Domotex-Beteiligung war der bislang<br />
von der Gruppo Frati belegte Stand im<br />
Übergangsbereich von Halle 7 auf Halle 8<br />
im Januar 2010 von dem chinesischen Laminatbodenhersteller<br />
Power Dekor Group<br />
Co., Shanghai, übernommen worden.<br />
Bei der nächsten Domotex werden die<br />
Gruppo Frati <strong>und</strong> Power Dekor zwei direkt<br />
benachbarte Stände in der Halle 7<br />
belegen. Im gleichen Hallenbereich wird<br />
auch die Chinafloors Timber Shanghai<br />
Co. Ltd., Shanghai/China, ausstellen.<br />
Aus der Türkei hat die Kastamonu<br />
Entegre Agac Sanayi Ve Ticaret A.S.,<br />
Istanbul, erneut einen Stand auf der Do-<br />
Messen<br />
<strong>Die</strong> Stände der Laminatbodenaussteller sind auf<br />
der Domotex wie gewohnt vor allem in<br />
Halle 7 zu finden. Der mit Abstand größte Stand<br />
wird im kommenden Jahr von der Tarkett<br />
Gruppe belegt, die dort allerdings auch elastische<br />
Bodenbeläge <strong>und</strong> Parkett ausstellen wird.<br />
(Grafik: Deutsche Messe)<br />
motex gebucht. Das Unternehmen war<br />
im vergangenen Januar zum ersten Mal<br />
in Hannover vertreten. <strong>Die</strong> Yildiz Sunta<br />
MDF A.S. mit Sitz in Izmit/Türkei, die bis<br />
zum Jahr 2009 über mehrere Jahre an<br />
der Domotex teilgenommen hatte, wird<br />
dagegen wie bereits 2010 fehlen.<br />
<strong>Die</strong> Classen-Gruppe (Kaisersesch), die<br />
Spanolux div. Balterio N.V. (Sint-Baafs-<br />
Vijve/Belgien) <strong>und</strong> die Industrias Auxiliares<br />
Faus S.L.U. (Gandia/Spanien) halten auch<br />
weiterhin an der bereits seit längerer Zeit<br />
praktizierten regelmäßigen Domotex-Teilnahme<br />
fest <strong>und</strong> werden im Januar die zum<br />
Teil bereits seit mehreren Jahren gewohnten<br />
Stände in Halle 7 belegen. <strong>Die</strong> Witex<br />
Flooring Products GmbH, Augustdorf wird<br />
dagegen bei der nächsten Domotex in die<br />
Halle 4 ins Umfeld der „Contractworld“<br />
umziehen. In den letzten Jahren hatte<br />
das Unternehmen <strong>als</strong> einer der wenigen<br />
Laminatbodenhersteller regelmäßig einen<br />
Stand in der Halle 9 belegt.<br />
7
Messen 2011<br />
8<br />
Messen<br />
11.01.-14.01.2011 Budma , Posen/Polen<br />
12.01.-15.01.2011 International Builders’ Show, Orlando/Florida<br />
15.01.-18.01.2011 Domotex, Hannover<br />
17.01.-22.01.2011 Bau, München<br />
18.01.-23.01.2011 IMM Cologne, Köln<br />
23.01.-26.01.2011 National Floor Show, Birmingham/Großbritannien<br />
23.01.-26.01.2011 Interiors, Birmingham/Großbritannien<br />
25.01.-27.01.2011 Surfaces, Las Vegas/Nevada<br />
09.02.-12.02.2011 Samulegno, Pordenone/Italien<br />
10.02.-13.02.2011 Bauen+Wohnen, Salzburg/Österreich<br />
14.02.-17.02.2011 ZOW, Bad Salzuflen<br />
15.02.-17.02.2011 Surface Design Show, London/Großbritannien<br />
15.02.-18.02.2011 Eurobois, Lyon/Frankreich<br />
24.02.-06.03.2011 Batibouw, Brüssel/Belgien<br />
26.02.-02.03.2011 Euroshop, Düsseldorf<br />
01.03.-04.03.2011 WoodMac/WoodBuild/FurniTek, Shanghai/China<br />
08.03.-12.03.2011 Bulgaria Building Week, Sofia/Bulgarien<br />
09.03.-11.03.2011 Asia-Pacific Sourcing, Köln<br />
16.03.-22.03.2011 Int. Handwerksmesse, München<br />
17.03.-20.03.2011 Legno & Edilizia, Verona/Italien<br />
22.03.-24.03.2011 Domotex Asia/Chinafloor, Shanghai/China<br />
27.03.-30.03.2011 Interzum Guangzhou, Guangzhou/China<br />
29.03.-31.03.2011 European Coatings Show, Nürnberg<br />
29.03.-01.04.2011 Drema/Furnica, Posen/Polen<br />
12.04.-17.04.2011 Salone Internazionale del Mobile, Mailand/Italien<br />
15.04.-17.04.2011 Haus/<strong>Holz</strong>/Energie, Stuttgart<br />
17.05.-20.05.2011 Interkomplekt, Moskau/Russland<br />
25.05.-28.05.2011 Interzum, Köln<br />
30.05.-03.06.2011 Ligna, Hannover<br />
16.06.-21.06.2011 Construmat, Barcelona/Spanien<br />
08.07.-11.07.2011 Flooring Canton, Guangzhou/China<br />
20.07.-23.07.2011 AWFS, Las Vegas/Nevada<br />
25.08.-27.08.2011 Japan DIY Homecenter Show, Tokio/Japan<br />
12.09.-14.09.2011 Domotex Middle East, Dubai/VAE<br />
14.09.-17.09.2011 FMC Premium, Shanghai/China<br />
15.09.-18.09.2011 ZOW, Istanbul/Türkei<br />
04.10.-06.10.2011 Tekhnodrev, St. Petersburg/Russland<br />
05.10.-08.10.2011 Saie, Bologna/Italien<br />
05.10.-08.10.2011 Made Expo, Mailand/Italien<br />
15.10.-19.10.2011 Intermob, Istanbul/Türkei<br />
18.10.-21.10.2011 Wood-Tec, Brünn/Tschechien<br />
19.10.-22.10.2011 Sicam, Pordenone/Italien<br />
19.10.-23.10.2011 Ambienta, Zagreb/Kroatien<br />
02.11.-03.11.2011 Branchentag <strong>Holz</strong>, Köln<br />
07.11.-12.11.2011 Batimat, Paris/Frankreich<br />
10.11-13.11.2011 <strong>Holz</strong>haus, Moskau/Russland<br />
21.11.-25.11.2011 Mebel, Moskau/Russland<br />
21.11.-25.11.2011 ZOW, Moskau/Russland<br />
29.11.-02.12.2011 Woodex, Moskau/Russland<br />
Nähere Informationen zu den einzelnen Terminen unter www.euwid-holz.de<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
Bei der nächsten Domotex werden in der<br />
Halle 9, in der vor allem Anbieter von<br />
Parkett sowie von Verlege-, Pflege- <strong>und</strong><br />
Anwendungstechnik zusammengefasst<br />
sind, nur wenige Laminatbodenhersteller<br />
aus China ausstellen. Das einzige bekannte<br />
Unternehmen mit eigenem Stand<br />
ist die Yekalon Industry Inc., Shenzhen/<br />
Provinz Guangdong; darüber hinaus werden<br />
verschiedene kleinere chinesische<br />
Hersteller auf einem Gemeinschaftsstand<br />
vertreten sein.<br />
Laminatbodenbranche<br />
vor allem in Halle 7<br />
<strong>Die</strong> Laminatbodenindustrie wird sich<br />
damit auf der kommenden Domotex<br />
größtenteils in Halle 7 konzentrieren.<br />
Der mit Abstand größte Stand wird von<br />
der Tarkett Holding GmbH, Frankenthal,<br />
belegt. Auf einer Gesamtfläche von über<br />
1.000 m² werden dort neben Parkett <strong>und</strong><br />
Laminatboden allerdings auch elastische<br />
Bodenbeläge gezeigt. Das Unternehmen<br />
war nach einjähriger Pause im Januar<br />
2010 mit einem vor allem auf Laminatboden<br />
<strong>und</strong> Parkett ausgerichteten<br />
Ausstellungsprogramm wieder auf die<br />
Domotex zurückgekehrt <strong>und</strong> dabei von<br />
der früher gebuchten Halle 4 in die Halle<br />
7 gewechselt. <strong>Die</strong> Unternehmen der<br />
Krono-Gruppe Schweiz werden auf r<strong>und</strong><br />
400 m² den zweitgrößten Stand belegen.<br />
Auf Balterio, Classen, Berry Floor <strong>und</strong><br />
Faus entfallen wie im vergangenen Jahr<br />
Standflächen zwischen 210 <strong>und</strong> 320 m².<br />
Es folgen Unilin mit r<strong>und</strong> 200 m² sowie<br />
Chinafloors, Kastamonu <strong>und</strong> Bipan mit<br />
120 bis 170 m².<br />
Gegenüber der Domotex 2010 fehlt<br />
neben EPI <strong>und</strong> Välinge Innovation die<br />
MeisterWerke Schulte GmbH, Rüthen-<br />
Meiste. <strong>Die</strong>ses Unternehmen hatte sich<br />
im vergangenen Januar mit der auf den<br />
Bodenbelagshandel ausgerichteten<br />
Vertriebsmarke „Schulte Räume“ an<br />
der Messe beteiligt. <strong>Die</strong> Pergo Europe<br />
AB, Trelleborg/Schweden, hatte in den<br />
letzten Jahren im Radisson-Hotel unter<br />
der Bezeichnung „PergoTex“ parallel zur<br />
Domotex eine eigene Präsentation durchgeführt,<br />
wird diese im kommenden Jahr<br />
aber nicht fortführen <strong>und</strong> sich stattdessen<br />
auf einzelne, eher regional ausgerichtete<br />
Veranstaltungen konzentrieren. Darüber<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
Trotz der nahezu konstanten Ausstellerzahl<br />
kommt es bei den Laminatbodenausstellern<br />
im Vergleich zum Vorjahr zu Verschiebungen.<br />
Mehrere Unternehmen werden auf die Domotex<br />
zurückkehren, andere wie zum Beispiel<br />
Kronoflooring dagegen fehlen.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
hinaus wird Pergo gemeinsam mit der<br />
Wodego GmbH, der Pfleiderer Industrie<br />
GmbH (beide Neumarkt) <strong>und</strong> der Duropal<br />
GmbH (Arnsberg) auf der Bau vertreten<br />
sein. <strong>Die</strong> vier zur Pfleiderer AG, Neumarkt,<br />
gehörenden Unternehmen werden in gleicher<br />
Besetzung auch auf der im Mai in<br />
Köln stattfindenden Möbelzuliefermesse<br />
Interzum ausstellen. <strong>Die</strong> auf den Objektbereich<br />
fokussierte <strong>und</strong> nur alle drei Jahre<br />
durchgeführte Euroshop in Düsseldorf<br />
wird im Februar von Pergo, Wodego <strong>und</strong><br />
Duropal belegt.<br />
Auch die vor allem auf die Belieferung<br />
des <strong>Holz</strong>fachhandels ausgerichteten<br />
Laminatbodenhersteller werden sich im<br />
kommenden Jahr wieder vorrangig auf<br />
eigene Hausmessen bzw. auf die Bau konzentrieren.<br />
MeisterWerke hat die Produktneuheiten<br />
bereits auf der im September<br />
durchgeführten Hausmesse vorgestellt.<br />
<strong>Die</strong> Parador GmbH & Co. KG, Coesfeld,<br />
wird vom 6. bis 16. Januar 2010 wieder<br />
die im Zweijahresrhythmus veranstaltete<br />
„Paravision“ durchführen. Ebenfalls im<br />
Januar wird die Hausmesse der Kaindl<br />
Flooring GmbH, W<strong>als</strong>/Österreich, im<br />
Kaindl Floor House stattfinden. <strong>Die</strong> Egger<br />
Retail Products GmbH (St. Johann/<br />
Österreich <strong>und</strong> Brilon), die Hamberger<br />
Flooring GmbH & Co. KG (Rosenheim),<br />
die ter Hürne GmbH & Co. KG (Südlohn),<br />
die Boxler GmbH & Co. KG (Rammingen)<br />
<strong>und</strong> die HDM GmbH (Moers) werden dagegen<br />
auf der Bau ausstellen. Tarkett <strong>und</strong><br />
Balterio werden sowohl zur Domotex <strong>als</strong><br />
auch zur Bau gehen.<br />
Zahl der Parkettaussteller<br />
wird weiter zurückgehen<br />
<strong>Die</strong> Zahl der Aussteller aus den Bereichen<br />
Parkett, <strong>Holz</strong>-, Funier- <strong>und</strong> Korkfußböden<br />
wird im Vergleich zu den beiden letzten<br />
Veranstaltungen nochm<strong>als</strong> zurückgehen.<br />
Gegenüber Januar 2010 wird laut der<br />
bislang vorliegenden Ausstellerliste neben<br />
MeisterWerke <strong>und</strong> Boxler auch die<br />
Trumpf Fertigparkett GmbH & Co. KG,<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Rottenburg, fehlen. Das Unternehmen<br />
wird wie Boxler stattdessen auf der Bau<br />
ausstellen.<br />
Der österreichische Parketthersteller Vito<br />
<strong>Holz</strong>industrie GmbH, St. Veit/Glan, hatte<br />
im Verlauf des Jahres 2009 zwar einen<br />
Stand für die Domotex 2010 gebucht,<br />
die Beteiligung dann aber kurzfristig wieder<br />
abgesagt. Nach dem im Juli 2010<br />
vereinbarten Ausstieg des bisherigen<br />
Mehrheitseigners Pios Handel- <strong>und</strong> Beteiligungs<br />
GmbH, Puch/Salzburg, wird das<br />
Unternehmen im kommenden Jahr weder<br />
auf die Domotex noch auf die Bau gehen.<br />
<strong>Die</strong> Parkett- <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>fußbodenhersteller<br />
Flamingo Parkett B.V. (Barneveld/Niederlande),<br />
Flexura N.V. (Desselgem/Belgien),<br />
Gazzotti S.p.A. (Trebbo di Reno/Italien) <strong>und</strong><br />
Barlinek S.A. (Kielce/Polen) hatten auf der<br />
letzten Domotex noch jeweils ausgestellt,<br />
werden im kommenden Januar aber voraussichtlich<br />
fehlen. <strong>Die</strong>se Unternehmen<br />
haben sich bislang weder für die Domotex<br />
noch für die Bau angemeldet.<br />
Wie bereits in den letzten Jahren werden<br />
die Parkett- <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>fußbodenhersteller<br />
auch auf der kommenden Domotex vor<br />
allem in der Halle 8 zu finden sein. Gegenüber<br />
dem letzten Jahr werden dort<br />
die Unternehmen Gazzoti <strong>und</strong> Boxler fehlen.<br />
Der spanische Parketthersteller Maderas<br />
Iglesias S.A. (Grupo IG) mit Sitz in<br />
Messen<br />
Vigo/Galizien, der in früheren Jahren<br />
immer mit einem relativ großen Stand<br />
vertreten war, im Januar 2010 aber ausgesetzt<br />
hatte, wird dagegen wieder auf<br />
die Domotex zurückkehren. Mit knapp<br />
160 m² hat das Unternehmen einen<br />
der größten Stände in Halle 8 gebucht;<br />
ähnlich große Flächen werden durch die<br />
Baltic Wood S.A., Jaslo/Polen, <strong>und</strong> das<br />
chinesische Unternehmen New Sihe Wood<br />
Co. Ltd., Shanghai/China, belegt.<br />
Auf fast den gleichen Ständen wie im<br />
Januar 2010 werden die Plyquet GmbH<br />
(Bremen), Osmo <strong>Holz</strong> & Color GmbH &<br />
Co. KG (Warendorf), der Massivholzdielenhersteller<br />
Bimbo <strong>Holz</strong>werk GmbH &<br />
Co. KG (Sexau), die Scheucher <strong>Holz</strong>industrie<br />
GmbH (Mettersdorf/Österreich),<br />
Pan Parket D.O.O. (Cacinci/Kroatien) <strong>und</strong><br />
Magnum Parket a.s. (Vyškov/Tschechien)<br />
ausstellen. Aus Asien ist erneut der malaysische<br />
Parketthersteller B.K.B. Hevea<br />
Products Sdn. Bhd. Ipoh, vertreten. <strong>Die</strong><br />
bei der letzten Domotex noch in Halle 7<br />
platzierte spanische Galparquet S.A.,<br />
A Coruña/Galizien, wechselt wieder in<br />
Halle 8 <strong>und</strong> wird dabei die Standfläche<br />
im Vergleich zur Vorveranstaltung auf nur<br />
noch r<strong>und</strong> ein Drittel reduzieren.<br />
Neben Herstellern finden sich in Halle 8<br />
auch mehrere Handelsunternehmen mit<br />
größeren Ständen. <strong>Die</strong> We are Wood <strong>Holz</strong>-<br />
9
10<br />
Messen<br />
agentur GmbH, Hamburg, <strong>und</strong> Fetim Professional<br />
B.V., Amsterdam/Niederlande,<br />
werden dabei wie im Januar 2010 r<strong>und</strong><br />
100 m² große Stände belegen. <strong>Die</strong> Silva<br />
Trade S.A., Wasserbillig/Luxemburg, hat<br />
ihre Standfläche im Vergleich zur letzten<br />
Domotex um r<strong>und</strong> 50 % gesteigert <strong>und</strong><br />
damit fast zu den anderen Handelsunternehmen<br />
aufgeschlossen. In einer ähnlichen<br />
Größenordnung liegt auch der Stand<br />
der Heinrich Krüger+Sohn GmbH & Co.<br />
KG, Münster, die auf der letzten Domotex<br />
in kleinerem Umfang in der Halle 9<br />
ausgestellt hatte. Der größte Stand in<br />
Halle 8 wird erneut durch die National<br />
Wood Flooring Association Inc. (NWFA),<br />
Chesterfield/Missouri, belegt, die ihre<br />
von verschiedenen nordamerikanischen<br />
Parkett- <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>fußbodenherstellern genutzte<br />
Ausstellungsfläche von 175 m² auf<br />
273 m² gesteigert hat.<br />
Mehrere Wechsel in<br />
den Hallen 9 <strong>und</strong> 7<br />
In Halle 9 werden im Januar 2011 im<br />
Vergleich zur letzten Domotex die relativ<br />
großen Stände von Trumpf <strong>und</strong> Barlinek<br />
fehlen. Dafür ist der nordamerikanische<br />
<strong>Holz</strong>fußbodenanbieter Coswick Hardwood<br />
Inc., Oakville/Ontario, neu dazugekommen.<br />
Vertex Floors, Hainesport/<br />
New Jersey, ist erneut mit einem relativ<br />
großen Stand vertreten. <strong>Die</strong> durch den<br />
Wechsel von Witex in Halle 4 frei werdende<br />
Fläche wird unter anderem von den<br />
südeuropäischen Unternehmen Floover<br />
(Sant Sadurní d’Anoia/Spanien), Alberto<br />
Mazzonetto SnC (San Giorgio in Bosco/<br />
Italien) <strong>und</strong> XPZ Madeiras S.A. (Esposende/Portugal)<br />
belegt. Floover lässt<br />
bei der Schweizer Li & Co AG, Müstair,<br />
Vinyl-Fertigboden mit HDF-Träger produzieren<br />
<strong>und</strong> vermarktet zudem massive<br />
LVT. Im Januar 2010 hatte das Unternehmen<br />
in Halle 8 ausgestellt. <strong>Die</strong> beiden<br />
anderen Unternehmen, von denen Mazzonetto<br />
bereits auf der Domotex 2010<br />
war, produzieren <strong>Holz</strong>fußböden. Aus der<br />
mitteleuropäischen Parkettbranche wird<br />
die Georg Gunreben GmbH & Co. KG,<br />
Strullendorf, den größten Stand in Halle<br />
9 belegen. <strong>Die</strong> Elephant Bambusprodukte<br />
GmbH, Bremen, wird im kommenden Jahr<br />
erstm<strong>als</strong> auf der Domotex ausstellen.<br />
Darüber hinaus gibt es in Halle 9 wie<br />
bereits bei der letzten Domotex Gemeinschaftsstände<br />
der Croatian Chamber<br />
of Economy, des Québec Wood Export<br />
Bureau <strong>und</strong> verschiedener chinesischer<br />
Hersteller.<br />
In der wie bereits in früheren Jahren vor allem<br />
von der Laminatbodenbranche belegten<br />
Halle 7 stellen mit Tarkett, Berry Floor<br />
bzw. Berry Wood (Meaulne/Frankreich),<br />
<strong>Die</strong> Parkettbranche wird bei der nächsten<br />
Domotex schwerpunktmäßig die Hallen 8<br />
<strong>und</strong> 9 belegen. Ausstellerzahl <strong>und</strong> Ausstellungsfläche<br />
liegen dabei leicht unter dem<br />
im Januar 2010 erreichten Niveau.<br />
(Foto: Deutsche Messe)<br />
Unilin <strong>und</strong> Chinafloors mehrere Unternehmen<br />
aus, die neben Laminatboden auch<br />
Parkett anbieten. Darüber hinaus sind in<br />
dieser Halle unter anderem die Furnierbodenhersteller<br />
Parky N.V. (Menen/Belgien)<br />
<strong>und</strong> Golvabia AB (Anderstorp/Schweden)<br />
sowie der seit August 2010 zum Verkauf<br />
stehende französische Parkettproduzent<br />
Panaget S.A.S. (Bourgbarré) platziert.<br />
Aussteller aus Bereichen<br />
Leisten, Kork, Maschinen<br />
<strong>Die</strong> Leistenhersteller Neuhofer <strong>Holz</strong><br />
GmbH (Zell am Moos/Österreich) <strong>und</strong><br />
Karl Pedross AG, Latsch/Italien, haben in<br />
Halle 7 wie in den Vorjahren zwei größere<br />
Stände gebucht. Aus der Leistenbranche<br />
sind auf der kommenden Domotex in<br />
Halle 7 zudem die Unternehmen Döllken-Weimar<br />
GmbH (Nohra), die Küberit<br />
Profile Systems GmbH & Co. KG (Lüdenscheid)<br />
<strong>und</strong> die Profilpas Deutschland<br />
GmbH (Obersontheim) vertreten. In Halle<br />
8 wird die Sörensen <strong>Holz</strong>leisten GmbH<br />
& Co. KG, Süderbrarup, <strong>und</strong> in Halle 9<br />
die Decora S.A., Sroda Wielkopolska/<br />
Polen, ausstellen.<br />
Der Bereich Korkboden wird auf der<br />
kommenden Domotex in Halle 7 wie im<br />
Januar 2010 durch die die portugiesischen<br />
Hersteller Amorim Revestimentos<br />
S.A. (São Paio Oleiros), Granorte Revestimentos<br />
de Cortiça Lda. (Rio Meão)<br />
<strong>und</strong> Corkart Industria de Cortiça Lda.<br />
(Vendas) sowie den Lohnproduzenten Li<br />
& Co. abgedeckt. <strong>Die</strong> Manuel Joaquim<br />
Orvalho S.A., Vendas Novas/Portugal, hat<br />
erneut einen Stand in Halle 9 gebucht. <strong>Die</strong><br />
im Januar 2010 noch auf der Domotex<br />
präsenten Handelsunternehmen Cortex<br />
Kork-Vertriebs GmbH, Fürth, <strong>und</strong> Ziro,<br />
Kenzingen, werden in der bislang vorliegenden<br />
Ausstellerliste dagegen nicht<br />
aufgeführt.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
NEDOB TLEWSINBELRE<br />
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.ngiseD roiretnI mi lietd<br />
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12<br />
Messen<br />
Wie bereits seit mehreren Jahren werden<br />
auf der kommenden Domotex auch<br />
verschiedene, auf den Bereich Laminat-/<br />
<strong>Holz</strong>fußboden ausgerichtete Maschinenhersteller<br />
ausstellen. Beispiele sind die<br />
Homag <strong>Holz</strong>bearbeitungssysteme GmbH<br />
(Schopfloch), die Delmac S.p.A. (Thiene/<br />
Italien) <strong>und</strong> erstm<strong>als</strong> auch die Cefla Finishing<br />
Group (Imola/Italien).<br />
Insgesamt wird der in den Hallen 7, 8 <strong>und</strong><br />
9 zusammengefasste Domotex-Ausstellungsbereich<br />
„Parkett <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>fußböden,<br />
Laminatbeläge“ auch unter Berücksichtigung<br />
des am Rand dieser Hallen angeordneten<br />
Bereichs „Verlege-, Pflege- <strong>und</strong><br />
Anwendungstechnik“ etwas weniger Fläche<br />
einnehmen <strong>als</strong> im Januar 2010. In den Hallen<br />
2 bis 6 findet sich der Bereich „Textile<br />
<strong>und</strong> elastischer Bodenbeläge, maschinell<br />
hergestellte Webteppiche“. Der Ausstellungsbereich<br />
„Handgefertigte Teppiche“<br />
war mit der letzten Domotex in die Hallen<br />
19, 20, 21 <strong>und</strong> 23 verlegt worden; diese<br />
Halleneinteilung wurde beibehalten.<br />
Auf der vom 16. bis 19. Januar veranstalteten<br />
Domotex 2010 war es bei den Ausstellerzahlen<br />
zu einem leichten Rückgang<br />
auf 1.376 (2009: 1.394) gekommen. Der<br />
Auslandsanteil belief sich auf 82 %. Dem<br />
Bereich Parkett- <strong>und</strong> Laminatboden waren<br />
in der von dem Domotex-Organisator veröffentlichten<br />
Ausstellerstatistik insgesamt<br />
211 Unternehmen zugeordnet worden.<br />
<strong>Die</strong> Zahl der Besucher lag mit 38.704<br />
(35.400) wieder über dem Vorjahreswert.<br />
<strong>Die</strong>ser Anstieg war aber unter anderem<br />
auf die in geraden Jahren fehlende Konkurrenz<br />
durch die Bau zurückzuführen.<br />
Auf der in dieser Hinsicht zu 2010 vergleichbaren<br />
Domotex 2008 waren noch<br />
über 47.000 Besucher registriert worden.<br />
Bau-Veranstalter rechnen<br />
mit stabiler Beteiligung<br />
<strong>Die</strong> Messe München GmbH rechnet für<br />
die Bau 2011 mit einer ähnlichen Besucher-<br />
<strong>und</strong> Ausstellerbeteiligung wie<br />
Number of laminate flooring exhibitors<br />
at the Domotex almost steady<br />
<strong>Die</strong> bislang auf den deutschsprachigen<br />
bzw. mitteleuropäischen Raum<br />
fokussierte Bau soll in Zukunft internationaler<br />
ausgerichtet werden.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
bei der letzten Veranstaltung im Jahr<br />
2009. <strong>Die</strong> Besucherzahl soll erneut auf<br />
über 210.000 gesteigert <strong>und</strong> der Anteil<br />
ausländischer Besucher nochm<strong>als</strong><br />
erhöht werden. Im Jahr 2009 war mit<br />
insgesamt 212.035 Besuchern der bisherige<br />
Rekordwert verzeichnet worden.<br />
Davon stammten 37.201 Besucher aus<br />
dem Ausland; für 2011 erhofft sich<br />
der Veranstalter eine Steigerung auf<br />
mindestens 40.000.<br />
Auch insgesamt will die Messe München<br />
die bislang auf den deutschsprachigen<br />
bzw. mitteleuropäischen Raum fokussierte<br />
Baumesse in Zukunft internationaler<br />
ausrichten <strong>und</strong> hat in diesem<br />
Zusammenhang bereits im Frühjahr<br />
2010 ein stärkeres Engagement im<br />
Ausland angekündigt. Dabei soll der Bau<br />
in Zukunft eine weltweite Führungsrolle<br />
zukommen; der Untertitel der Messe<br />
The 2011 Domotex flooring trade fair, which will run from 15 to 18 January, is<br />
poised to welcome a similar number of European laminate flooring producers<br />
as last year. A list of exhibitors available in mid-November showed that some 15<br />
companies had already reserved space by that time. This is broadly in line with the<br />
level seen at the end of October 2009 for the Domotex 2010. The Bau trade fair,<br />
which will take place from 17 to 22 January 2011 at the Munich fair gro<strong>und</strong>s, will<br />
thus hardly have any impact on the laminate flooring industry’s participation in the<br />
Domotex. A few companies continue to focus on the Bau and sit out the Domotex<br />
in odd years. However, other manufacturers have decided to back away from the<br />
much-discussed practice of attending every other year and offset this downturn.<br />
On the other hand, the number of exhibitors from the parquet, wood, veneer and<br />
cork flooring sector will fall again compared with the last two editions.The latest<br />
list of exhibitors indicates that aro<strong>und</strong> ten companies that set up stands at the last<br />
Domotex will not be in attendance next year. All in all, Domotex’s parquet and wood<br />
flooring, laminate coverings section in hall 7, 8 and 9 will occupy a little less space<br />
than in January 2010, even when taking into account the installation, care and user<br />
technology area on the periphery of these halls.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
wurde dementsprechend in „Weltleitmesse<br />
für Architektur, Materialien,<br />
Systeme“ umformuliert.<br />
Zur Realisierung dieser Zielsetzung hat<br />
die Messe München ebenfalls bereits<br />
im Frühjahr ein Maßnahmenpaket verabschiedet,<br />
das unter anderem Allianzen<br />
mit der Fachmesse TurkeyBuild Istanbul,<br />
dem Turkey’s Building Information<br />
Centre (YEM) <strong>und</strong> der Builder’s Association<br />
of India (BAI), die Beteiligung<br />
an internationalen Baumessen sowie<br />
die Übersetzung der Bau-Informationsmaterialien<br />
in insgesamt 17 Sprachen<br />
beinhaltet.<br />
Für die kommende Bau wird laut der<br />
Anfang November vorliegenden Version<br />
des fortlaufend aktualisierten<br />
Online-Katalogs mit 1.864 Ausstellern<br />
gerechnet. Damit sind die 17<br />
Messehallen mit einer Gesamtausstellungsfläche<br />
von 180.000 m² bereits<br />
weitgehend ausgebucht. Einige Mitaussteller<br />
sind in dem Katalog allerdings<br />
noch nicht erfasst, so dass die Zahl<br />
bis zum Start der Messe voraussichtlich<br />
noch geringfügig nach oben gehen<br />
wird. <strong>Die</strong> Messe München rechnet mit<br />
insgesamt r<strong>und</strong> 1.900 Ausstellern aus<br />
40 Ländern. 2009 hatten sich 1.920<br />
Unternehmen aus 43 Ländern an der<br />
Bau beteiligt. Der Anteil ausländischer<br />
Unternehmen soll im kommenden Januar<br />
erneut bei r<strong>und</strong> 25 % liegen. Bei<br />
der letzten Veranstaltung waren 464<br />
ausländische Unternehmen vertreten.<br />
Österreich lag dabei an der Spitze, gefolgt<br />
von Italien, der Schweiz, Belgien<br />
<strong>und</strong> der Türkei.<br />
<strong>Holz</strong>branche konzentriert<br />
sich in Hallen B4 bis B6<br />
<strong>Die</strong> Ausstellungsbereiche der Bau<br />
sind nach Materialien, Produkten<br />
<strong>und</strong> Themen gegliedert. In der unter<br />
der Bezeichnung „<strong>Holz</strong>werkstoffe,<br />
<strong>Holz</strong>bau, Innenausbau, Treppen“ laufenden<br />
Halle B5 werden die größten<br />
Stände von Pfleiderer, der Egger-<br />
Gruppe (St. Johann/Österreich) <strong>und</strong> der<br />
Haas-Gruppe (Falkenberg) belegt. Ebenfalls<br />
mit relativ großen Ständen sind<br />
unter anderem die Schweiker GmbH<br />
(Grünbach), die Schwering Türenwerk<br />
GmbH & Co. KG (Reken) <strong>und</strong> die Roro<br />
Türen+Fenster GmbH (Sankt Wolfgang)<br />
vertreten.<br />
Messen<br />
Der Themenbereich „Bodenbeläge“<br />
findet sich erneut in Halle B6. Größter<br />
Aussteller in dieser Halle ist Hamberger<br />
Flooring. Nennenswerte Flächen<br />
werden zudem von folgenden Unternehmen<br />
belegt: Tarkett, Tilo GmbH<br />
(Lohnsburg/Österreich), Kährs Parkett<br />
Deutschland GmbH & Co. KG (Tübingen),<br />
Bauwerk Parkett Deutschland<br />
(Bodelshausen), Forbo Flooring GmbH<br />
(Paderborn), ter Hürne, W. & L. Jordan<br />
GmbH (Kassel), Stia <strong>Holz</strong>industrie<br />
GmbH (Admont/Österreich) <strong>und</strong> Amorim<br />
Deutschland GmbH & Co. KG (Delmenhorst).<br />
Türen <strong>und</strong> Fenster werden hauptsächlich<br />
in den Hallen C4 <strong>und</strong> B4 gezeigt.<br />
Aus diesem Anbieterkreis werden beispielsweise<br />
die beiden österreichischen<br />
Fensterhersteller Internorm International<br />
GmbH (Traun) <strong>und</strong> Gaulhofer<br />
Industrie-Holding GmbH (Übelbach),<br />
der Türenanbieter Jeld-Wen Deutschland<br />
GmbH & Co. KG (Oettingen), die<br />
Beschlaghersteller Siegenia-Aubi KG<br />
(Wilnsdorf) <strong>und</strong> Häfele GmbH & Co.<br />
KG (Nagold) sowie der Türsystemhersteller<br />
Dorma Holding GmbH & Co. KG<br />
(Ennepetal) erwartet.
14<br />
Baukonjunktur<br />
Erst für 2012 wird Zunahme der Fertigstellungszahlen prognostiziert<br />
Europa: Fertigstellungen<br />
rutschen 2010 weiter ab<br />
<strong>Die</strong> T<strong>als</strong>ohle bei den Wohnungsfertig-<br />
stellungen in Europa ist nach Einschätzung<br />
von Euroconstruct, dem<br />
Netzwerk 19 europäischer Bauforschungsinstitute,<br />
in diesem <strong>und</strong> im<br />
kommenden Jahr erreicht. Zu einem<br />
geringfügigen Anstieg der Fertigstellungszahlen<br />
soll es dagegen erst<br />
wieder im Jahr 2012 kommen.<br />
Nach einem Einbruch in den Euroconstruct-Ländern<br />
um 21 % im Jahr 2009<br />
wird die Zahl fertig gestellter Wohnungen<br />
im Jahr 2010 mit einem Minus von 23<br />
% auf 1,461 (2009: 1,908) Mio Einheiten<br />
voraussichtlich noch etwas stärker<br />
zurückgehen. Für 2011 rechnet Euro-<br />
construct mit einer Stagnation auf dem<br />
damit erreichten Niveau. 2012 sollen die<br />
Fertigstellungen laut der jüngsten Prognose<br />
dagegen wieder leicht um 2,1 %<br />
auf 1,492 Mio Wohneinheiten zunehmen.<br />
Von dem im Jahr 2007 erreichten Höchststand<br />
von 2,637 Mio Fertigstellungen<br />
ist dieser Wert aber noch weit entfernt.<br />
Dabei wird sich der Wohnungsbau in den<br />
einzelnen Euroconstruct-Ländern sehr unterschiedlich<br />
entwickeln. Nur in Deutschland,<br />
in der Schweiz <strong>und</strong> in den vier osteuropäischen<br />
Euroconstruct-Ländern (EC4)<br />
wird mit einem kontinuierlichen Anstieg<br />
der Fertigstellungszahlen gerechnet. Der<br />
erwartete Anstieg in den EC4 ist im we-<br />
Euroconstruct-Länder: Fertigstellungen im Wohnungsbau*<br />
(in 1.000 Einheiten) 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Belgien 52,5 46,9 41,5 42,6 38,2<br />
Dänemark 26,0 17,0 10,0 11,0 12,0<br />
Deutschland 152,3 136,5 157,0 166,0 183,0<br />
Finnland 30,5 22,2 24,0 28,0 27,5<br />
Frankreich 423,0 357,0 320,0 335,0 325,0<br />
Großbritannien 168,0 139,0 145,0 131,0 133,0<br />
Irland 51,3 18,0 7,5 7,5 8,0<br />
Italien 278,2 244,3 190,3 159,0 159,6<br />
Niederlande 78,9 83,0 62,0 63,5 64,5<br />
Norwegen 28,6 21,7 20,0 22,0 27,0<br />
Österreich 46,6 45,4 43,2 42,0 41,7<br />
Portugal 56,8 50,1 36,5 22,1 19,3<br />
Schweden 35,3 22,6 18,5 23,1 28,2<br />
Schweiz 44,2 43,5 44,5 46,6 48,9<br />
Spanien 692,0 414,0 100,0 115,0 120,0<br />
EC-15 2.164,3 1.661,2 1.219,9 1.214,3 1.235,9<br />
Polen 165,2 160,0 170,0 175,0 175,0<br />
Slowakei 17,2 18,8 15,3 15,8 16,2<br />
Tschechien 38,4 35,5 31,0 29,1 31,6<br />
Ungarn 36,1 32,0 25,0 27,0 33,0<br />
EC-4 256,9 246,3 241,3 246,9 255,8<br />
Gesamt 2.421,1 1.907,5 1.461,2 1.461,2 1.491,7<br />
*) Fertiggestellte Wohnungen in neu errichteten Wohngebäuden<br />
2010 <strong>und</strong> 2011: Prognose; 2012: Ausblick<br />
(Quelle: Euroconstruct/Ifo-Institut; Konferenz in Dublin - Juni 2010)<br />
sentlichen von Polen abhängig, auf das<br />
die höchste Fertigstellungszahl entfällt.<br />
Bei der Beurteilung der prognostizierten<br />
Steigerung in Deutschland ist zu berücksichtigen,<br />
dass der Wohnungsneubau<br />
hier seit dem Jahr 1997 kontinuierlich<br />
geschrumpft war.<br />
Europaweit am stärksten soll die Bautätigkeit<br />
in Irland abnehmen; dort war<br />
bereits 2009 ein sehr niedriges Niveau<br />
erreicht worden. In Spanien waren die<br />
Fertigstellungszahlen im Zuge einer<br />
Überhitzung des Immobilienmarktes in<br />
den letzten Jahren am höchsten ausgefallen.<br />
2008 war es in der dortigen<br />
Bauwirtschaft allerdings zu dem schon<br />
seit längerer Zeit erwarteten Abschwung<br />
gekommen, der sich auch 2009 fortgesetzt<br />
hat. <strong>Die</strong> Fertigstellungen von<br />
Wohnungen in Spanien brachen im letzten<br />
Jahr erneut um 40 % auf 414.000 (2008:<br />
692.000) ein. 2010 soll die Zahl um weitere<br />
76 % auf 100.000 zurückgehen; erst<br />
ab 2011 wird wieder mit einem leichten<br />
Anstieg gerechnet.<br />
Bestandsmaßnahmen<br />
bleiben stabil<br />
Während die Fertigstellungen im Neubau<br />
in diesem Jahr europaweit voraussichtlich<br />
nochm<strong>als</strong> abnehmen, soll die Renovierungstätigkeit<br />
nach Einschätzung<br />
von Euroconstruct stabil bleiben. Durch<br />
den Rückgang im Neubausegment soll<br />
der Anteil der Bestandsmaßnahmen am<br />
<strong>gesamte</strong>n Wohnungsbau in Westeuropa<br />
damit auf 63 % steigen. 2006 machten<br />
Renovierungen noch weniger <strong>als</strong> die<br />
Hälfte der Wohnungsbauleistung aus. In<br />
den EC4-Ländern haben Bestandsmaßnahmen<br />
dagegen eine deutlich geringere<br />
Bedeutung. Dort liegt der Anteil am<br />
<strong>gesamte</strong>n Wohnungsbauvolumen laut<br />
Euroconstruct seit 2000 nahezu konstant<br />
bei 30 %.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
Bei den seit 2007 rückläufigen<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Baukonjunktur<br />
Erste Erholungstendenzen zeichnen sich auch im Nichtwohnbau ab<br />
Deutscher Wohnungsbau hat<br />
allmählich wieder angezogen<br />
Wohnungsbaugenehmigungen in<br />
Deutschland hat Mitte 2009 eine<br />
allmähliche Trendwende eingesetzt.<br />
Während das erste Halbjahr<br />
2009 noch mit einem deutlichen<br />
Rückgang der Genehmigungszahlen<br />
abgeschlossen worden war, fiel<br />
das zweite Halbjahr im Vorjahresvergleich<br />
so positiv aus, dass die<br />
Baugenehmigungen im <strong>gesamte</strong>n<br />
Jahr 2009 dennoch um 1,9 % auf<br />
177.939 (2008: 174.595) gesteigert<br />
werden konnten.<br />
Auch für die ersten drei Quartale 2010<br />
meldet das Statistische B<strong>und</strong>esamt,<br />
Wiesbaden, einen Anstieg um 7 % auf<br />
137.869 (Jan.-Sept. 2009: 128.842)<br />
genehmigte Wohnungen. Von den insgesamt<br />
genehmigten Wohnungen waren<br />
120.529 (111.884) Neubauwohnungen<br />
in Wohngebäuden; das waren 7,7 %<br />
mehr <strong>als</strong> in den ersten neun Monaten<br />
2009. Der Anstieg von Baugenehmigungen<br />
für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />
(+9,5 %) fiel dabei etwas<br />
stärker aus <strong>als</strong> bei Ein- (+6,3 %) <strong>und</strong><br />
Zweifamilienhäusern (+8,2 %). <strong>Die</strong>se<br />
Tendenz hatte sich auch schon im Gesamtjahr<br />
2009 gezeigt.<br />
<strong>Die</strong> Fertigstellungen nahmen im letzten<br />
Jahr nochm<strong>als</strong> um 9,6 % auf 159.000<br />
(2008: 175.927) Wohnungen ab. Auch<br />
2008 (-16,5%) <strong>und</strong> 2007 (-15,5%) waren<br />
weniger Wohnungen gegenüber dem jeweiligen<br />
Vorjahr fertig gestellt worden.<br />
Seit dem Höchststand von 603.000<br />
fertig gestellten Wohneinheiten im Jahr<br />
1995 ging die Zahl um mehr <strong>als</strong> 73 %<br />
zurück <strong>und</strong> erreichte 2009 den niedrigsten<br />
Wert seit der deutschen Wiedervereinigung.<br />
Ausgehend von diesem<br />
Tiefstand wird aber in diesem Jahr mit<br />
einer Belebung gerechnet.<br />
Fertigstellungszahlen veröffentlicht das<br />
Statistische B<strong>und</strong>esamt nur einmal im<br />
Jahr, so dass für den bisherigen Jahresverlauf<br />
noch keine Daten verfügbar<br />
sind. Das Münchner ifo-Institut geht<br />
nach derzeitigem Stand davon aus,<br />
dass die Zahl der fertig gestellten Woh-<br />
Deutschland: Erteilte Wohnungsbaugenehmigungen<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-14,9<br />
-20<br />
-20,8<br />
-30<br />
Veränderung zum Vorjahresmonat in %<br />
Jan. 2009<br />
Febr. 2009<br />
1,9<br />
März 2009<br />
-11,9<br />
April 2009<br />
5,9<br />
Mai 2009<br />
-8,6<br />
Juni 2009<br />
0,4<br />
Juli 2009<br />
9,9 10,5 9,8<br />
Aug. 2009<br />
Sept. 2009<br />
Okt. 2009<br />
19<br />
Nov. 2009<br />
25,7<br />
Dez. 2009<br />
15,4<br />
12,4<br />
Jan. 2010<br />
Febr. 2010<br />
4,6<br />
März 2010<br />
-9,6<br />
April 2010<br />
0,2<br />
Mai 2010<br />
12,7 13,3 14,4<br />
Juni 2010<br />
Juli 2010<br />
Aug. 2010<br />
2,2<br />
Sept. 2010<br />
Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt<br />
nungen in Deutschland in diesem Jahr<br />
wieder 166.000 erreichen wird, was<br />
eine Steigerung um gut 4 % bedeuten<br />
würde. 2012 soll die Zahl dann wieder<br />
auf 183.000 wachsen.<br />
Im Nichtwohnbau hatte der Abwärtstrend<br />
erst 2009 im Zuge der Wirtschaftskrise<br />
eingesetzt. <strong>Die</strong> Genehmigungen<br />
im Nichtwohnbau, die bezogen<br />
auf den umbauten Raum ermittelt werden,<br />
brachen im letzten Jahr um 22,5 %<br />
auf 193,4 (2008: 249,6) Mio³ ein. <strong>Die</strong>se<br />
Einbußen kamen ausschließlich aus dem<br />
nichtöffentlichen Bereich (-26,7 %), der<br />
auch den deutlich größeren Anteil am<br />
Nichtwohnbau ausmacht. Bei öffentlichen<br />
Bauprojekten nahm der fertig<br />
gestellte umbaute Raum hingegen sogar<br />
um 30,1 % zu.<br />
In den Fertigstellungen spiegelte sich<br />
dieser Genehmigungseinbruch im vergangenen<br />
Jahr noch nicht in vollem<br />
Ausmaß wider. Nachdem sich der umbaute<br />
Raum in fertig gestellten, neuen<br />
Nichtwohngebäuden 2008 noch um<br />
15,3 % erhöht hatte, war 2009 ein<br />
Rückgang um 5,1 % auf 196,2 (2008:<br />
206,8) Mio m³ zu verzeichnen.<br />
<strong>Die</strong> Genehmigungszahlen für den<br />
Zeitraum Januar bis September<br />
2010 lassen darauf schließen, dass<br />
auch im Nichtwohnbau eine Erholung<br />
bevorsteht. So erhöhte sich der umbaute<br />
Raum der in den ersten drei<br />
Quartalen genehmigten Nichtwohngebäude<br />
gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
wieder um 1,4 % auf 142,2<br />
(Jan.-Sept. 2009: 140,2) Mio m³. Einen<br />
wesentlichen Beitrag dazu leistete mit<br />
einem Plus von 10,4 % die öffentliche<br />
Hand, aber auch die nichtöffentlichen<br />
Bauherren steigerten das Genehmigungsvolumen<br />
wieder geringfügig<br />
um 0,3 %.<br />
15
16<br />
Baukonjunktur<br />
Im zweiten Quartal sind auch die Fertigstellungen leicht angestiegen<br />
Englischer Wohnungsbau hat<br />
sich in diesem Jahr stabilisiert<br />
<strong>Die</strong> Erholung des englischen Wohnungs-<br />
baus, die sich im vergangenen Jahr<br />
in wieder steigenden Bauanträgen<br />
<strong>und</strong> Baubeginnen gezeigt hatte, hat<br />
in diesem Jahr auch wieder zu einer<br />
Stabilisierung der Fertigstellungszahl<br />
geführt.<br />
Zwar blieb die Zahl der fertig gestellten<br />
Wohnungen in England laut der aktuellen<br />
Veröffentlichung des Office for National<br />
Statistics (ONS), London, in den zwölf<br />
Monaten bis einschließlich September<br />
2010 mit 107.460 noch um 13 % hinter<br />
der Vorjahresperiode zurück. Im zweiten<br />
Quartal gab es jedoch erstm<strong>als</strong> wieder eine<br />
leichte Steigerung der saisonbereinigten<br />
Zahl gegenüber dem ersten Quartal. Im<br />
dritten Quartal konnte dieser Wert dann<br />
fast gehalten werden.<br />
<strong>Die</strong>se allmähliche Erholung folgt auf einen<br />
zwei Jahre andauernden deutlichen Abschwung.<br />
Nachdem 2007 noch der höchste<br />
Fertigstellungsstand der vorangegangenen<br />
18 Jahre verzeichnet worden war, gab<br />
es bereits im Jahr 2008 einen Einbruch um<br />
19 %. 2009 gingen die Fertigstellungen von<br />
Wohnungen in England dann nochm<strong>als</strong> um<br />
England: Quart<strong>als</strong>weise Entwicklung des Wohnungsbaus<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
Q1<br />
2007<br />
1.000 Wohneinheiten<br />
Q2<br />
2007<br />
Q3<br />
2007<br />
Q4<br />
2007<br />
Q1<br />
2008<br />
Q2<br />
2008<br />
Q3<br />
2008<br />
17 % zurück <strong>und</strong> erreichten lediglich noch<br />
118.840 (2008: 143.390).<br />
<strong>Die</strong> Baubeginne von Wohnungen in England<br />
hatten schon im letzten Jahr von Quartal zu<br />
Quartal fast kontinuierlich angezogen <strong>und</strong><br />
sich damit auch gegenüber 2008 wieder<br />
spürbar verbessert. <strong>Die</strong> letzten veröffentlichten<br />
Daten gelten für das dritte Quartal<br />
Construction industry in Germany, England and US<br />
A gradual turnaro<strong>und</strong> has been completed since the second half of 2009 from<br />
the slump in the number of residential building permits issued in Germany that<br />
developed from 2007 onwards. The number of permits increased 1.9% to stand<br />
at 177,939 (2008: 174,595) last year. The German Federal Statistical Office in<br />
Wiesbaden has <strong>als</strong>o recorded a 7% upturn in residential permits in the first three<br />
quarters of 2010. The revival that emerged in England last year has continued,<br />
too. The number of home completions stabilised again in 2010 after the number<br />
of building permits and starts started to climb in 2009. By contrast, the recovery<br />
in the US proved to be weaker than projected. A rise in building starts until April<br />
2010 then gave way to a sharp three-month decline reportedly linked to the end<br />
of tax credits for first-time property buyers in late April. Uncertainty about the US<br />
economic outlook <strong>als</strong>o grew again in the second half of 2010.<br />
Q4<br />
2008<br />
Baustarts<br />
Fertigstellungen<br />
Q1<br />
2009<br />
Q2<br />
2009<br />
Q3<br />
2009<br />
Q4<br />
2009<br />
Q1<br />
2010<br />
Q2<br />
2010<br />
Q3<br />
2010<br />
Quelle: ONS<br />
2010. In diesem Zeitraum blieben die Baustarts<br />
mit saisonbereinigt 25.870 (Juli-Sept.<br />
2009: 22.410) zwar wieder um 9 % hinter<br />
denen des zweiten Quart<strong>als</strong> zurück, übertrafen<br />
den Vorjahreswert aber um 15 %.<br />
Im Vergleich zu dem Tiefstand im ersten<br />
Quartal 2009 war das sogar ein Plus von<br />
67 %. Von dem Hoch im ersten Quartal<br />
2007, <strong>als</strong> mit dem Bau von 49.460 neuen<br />
Wohnungen begonnen wurde, blieben die<br />
Baustarts im dritten Quartal 2010 aber<br />
noch um 48 % entfernt.<br />
<strong>Die</strong> jüngste Prognose des Branchenverbandes<br />
Construction Products Association,<br />
London, aus dem Herbst 2010 geht in<br />
diesem Jahr von insgesamt nur 96.000<br />
Wohnungsbaubeginnen aus. <strong>Die</strong> vor einem<br />
Jahr abgegebene Prognose zwischen<br />
110.000 <strong>und</strong> 130.000 wird damit wohl<br />
nicht erreicht. 2011 erwartet der Verband<br />
eine Zunahme der Zahlen um 8 % <strong>und</strong> in<br />
den darauffolgenden drei Jahren ein zweistelliges<br />
Wachstum. Mit einer Rückkehr<br />
zu den Rekordwerten von vor drei Jahren<br />
wird dennoch in den nächsten Jahren nicht<br />
gerechnet.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
<strong>Die</strong> für dieses Jahr prognostizierte<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Baukonjunktur<br />
NAHB hat Prognose für 2010 wieder nach unten korrigiert<br />
USWohnungsbau kommt<br />
nicht richtig in Schwung<br />
Erholung der US-amerikanischen<br />
Baukonjunktur ist in den ersten Monaten<br />
des Jahres zwar eingetreten.<br />
Einem Anstieg der Baubeginne bis<br />
April 2010 folgte dann aber wieder<br />
ein deutlicher Rückgang, der mit der<br />
Ende April ausgelaufenen Steuergutschrift<br />
für Erstkäufer von Immobilien<br />
in Zusammenhang gebracht wurde.<br />
Im zweiten Halbjahr 2010 nahm darüber<br />
hinaus die Unsicherheit über die<br />
künftige konjunkturelle Entwicklung<br />
in den USA wieder zu.<br />
<strong>Die</strong> National Association of Home Builders<br />
(NAHB), Washington, hat daraufhin Ende<br />
Oktober ihre Prognose für die Entwicklung<br />
des Einfamilienhausbaus im Jahr 2010<br />
nach unten korrigiert. Im Mai war der Verband<br />
noch von einem Anstieg der Baubeginne<br />
auf 552.000 Einfamilienhäuser<br />
ausgegangen. Gegenüber 2009, <strong>als</strong> mit<br />
442.000 die niedrigste Zahl von Baustarts<br />
USA: Housing Starts*<br />
2,45<br />
2,25<br />
2,05<br />
1,85<br />
1,65<br />
1,45<br />
1,25<br />
1,05<br />
0,85<br />
0,65<br />
0,45<br />
Mio Einheiten<br />
seit Beginn der statistischen Erfassung<br />
erreicht wurde, entspräche das einem<br />
Anstieg um 25 %. Mittlerweile rechnet die<br />
NAHB aber nur noch mit einer Zunahme<br />
um 8,4 % auf 479.000 Baubeginne.<br />
<strong>Die</strong> jüngsten Daten des US Census Bureau,<br />
Washington/D.C., für den <strong>gesamte</strong>n<br />
Wohnungsbau weisen für den Zwölfmonatszeitraum<br />
bis einschließlich Oktober<br />
2010 insgesamt 519.000 Baustarts aus.<br />
Im Vergleich zum September war das<br />
ein Rückgang um 11,7 %, gegenüber<br />
dem Vorjahr ein Minus von 1,9 %. Damit<br />
lagen die Baubeginne auf dem niedrigsten<br />
Niveau der letzten eineinhalb Jahre.<br />
In den ersten zehn Monaten dieses Jahres<br />
nahmen die Baustarts im Vorjahresvergleich<br />
um 7,5 % auf 510.500 (Jan.-Okt.<br />
2009: 475.000) zu. <strong>Die</strong>s war vor allem auf<br />
den Einfamilienhausbau zurückzuführen,<br />
der um 8,4 % auf 411.600 (379.900)<br />
Häuser zulegte. <strong>Die</strong> Baustarts von Zwei-<br />
2005/2004<br />
2006/2005<br />
bis Vierfamilienhäusern nahmen um<br />
5,5 % auf 9.400 (9.900) Wohnungen ab.<br />
Auf Mehrfamilienhäuser entfielen 89.400<br />
(85.200) Wohnungen, das war ein Anstieg<br />
um 4,9 %. Auch die Baugenehmigungen<br />
lagen im Zeitraum Januar bis Oktober<br />
um 4,9 % über Vorjahr, während sich die<br />
Fertigstellungen um 15,3 % auf 549.900<br />
(649.400) Wohneinheiten reduzierten. Bei<br />
den Fertigstellungen fiel in erster Linie der<br />
deutlich rückläufige Mehrfamilienhausbau<br />
(-41,2 %) ins Gewicht. <strong>Die</strong> Fertigstellungen<br />
von Einfamilienhäusern verfehlten das<br />
Vorjahresniveau nur um 1,5 %.<br />
Im Jahr 2009 hatten die Wohnungsbaugenehmigungen<br />
in den USA gegenüber<br />
dem Vorjahr um 15,8 % auf 653.000<br />
(2008: 564.000) zugenommen <strong>und</strong> die<br />
Baustarts bei 557.000 (556.000) etwa<br />
stagniert. <strong>Die</strong> Fertigstellungen hatten<br />
demgegenüber auch im letzten Jahr um<br />
25 % auf 768.000 (1,028 Mio) Wohneinheiten<br />
deutlich nachgegeben.<br />
2007/2006<br />
2008/2007<br />
2009/2008<br />
2010/2009<br />
Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt.<br />
*Zwölfmonatszeitraum bis einschließlich Berichtsmonat Quelle: US Census Bureau<br />
17
18<br />
DIY-Branche<br />
Wachstum spiegelt sich in diesem Jahr in allen Warengruppen wider<br />
Baumarktbranche wird 2010<br />
die Erwartungen übertreffen<br />
Seit Mitte 2009 ist in der deutschen<br />
Baumarktbranche ein positiver Trend<br />
zu verzeichnen, der sich zuletzt noch<br />
verstärkt hat. Das Jahr 2010 wird<br />
dadurch voraussichtlich mit einer<br />
Umsatzsteigerung im unteren einstelligen<br />
Prozentbereich <strong>und</strong> auch<br />
besser <strong>als</strong> erwartet abgeschlossen.<br />
Zum Jahresanfang hatte der B<strong>und</strong>esverband<br />
Deutscher Heimwerker-,<br />
Bau- <strong>und</strong> Gartenfachmärkte (BHB),<br />
Köln, aufgr<strong>und</strong> eines witterungsbedingt<br />
schlechten Starts in das Jahr<br />
lediglich mit einem stabilen Umsatz<br />
gerechnet. Im Januar waren die Umsätze<br />
flächenbereinigt um 4 % hinter<br />
dem Vorjahr zurück geblieben.<br />
Laut dem vom BHB bei dem Marktforschungsinstitut<br />
GfK SE, Nürnberg, in<br />
Auftrag gegebenen BHB/GfK-Report haben<br />
die deutschen Baumärkte ab 1.000<br />
m² Verkaufsfläche in den ersten neun<br />
Monaten 2010 aber einen Bruttoumsatz<br />
von 14,04 (Jan.-Sept. 2009: 13,7)<br />
Mrd € erwirtschaftet. Gegenüber dem<br />
Vorjahr war das ein Plus von 2,4 %; auf<br />
vergleichbarer Fläche legte der Umsatz<br />
ebenfalls um 2,1 % zu. Im dritten Quartal<br />
verstärkte sich die Steigerungsrate noch<br />
auf 3,9 %.<br />
Im kumulierten Zeitraum haben sich die<br />
Umsätze in fast allen Warengruppen<br />
wieder besser entwickelt <strong>als</strong> 2009.<br />
Lediglich bei den Sortimenten „Tapeten/Bodenbeläge/Innendeko“<br />
(-0,7 %)<br />
<strong>und</strong> „Lebendes Grün“ (-2,1 %) blieb die<br />
Entwicklung noch hinter dem Vorjahr<br />
zurück. Besonders deutlich legte der<br />
Umsatz in den Bereichen „Freizeit/<br />
Basteln/Werken“ (+13,1 %), „Klein- <strong>und</strong><br />
Selbstbaumöbel (+7,5 %) <strong>und</strong> „Sanitär/<br />
Heizung“ (+6,1 %) sowie bei den Sortimenten<br />
„Werkzeuge/Maschinen“ (+6<br />
%) <strong>und</strong> „Gartenhartware“ (+5,9 %) zu.<br />
Darüber hinaus konnten auch in den<br />
Produktgruppen „Baustoffe/Bauchemie“<br />
(+3,1 %), „Anstrichmittel/Zubehör“ (+2<br />
%), „Sonstige“ (+2 %), „Fliesen“ (+1,4<br />
%) <strong>und</strong> „Eisenwaren/Sicherungstechnik“<br />
(+1,2 %) Steigerungen verzeichnet werden.<br />
Knapp über den Vorjahreswerten<br />
lagen die Umsätze in den Bereichen<br />
Umsatzentwicklung der deutschen Baumärkte<br />
nach Produktgruppen (Jan.-Sept. 2010)<br />
Umsatzveränderung zum Vorjahr in %<br />
<strong>Holz</strong>/Kunststoffe<br />
Elektro<br />
Gartenmöbel/-dekoration<br />
Eisenwaren/Sicherungstechn.<br />
Fliesen<br />
Sonstige<br />
Anstrichmittel/Zubehör<br />
Baustoffe/Bauchemie<br />
Gartenhartware<br />
Werkzeuge/Maschinen<br />
Sanitär/Heizung<br />
Klein- <strong>und</strong> Selbstbaumöbel<br />
Freizeit/Basteln/Werken<br />
-2,1<br />
-0,7<br />
0,2<br />
0,3<br />
0,8<br />
1,2<br />
1,4<br />
2,0<br />
2,0<br />
3,1<br />
Lebendes Grün<br />
Tapeten/Bodenbeläge/Innendeko<br />
-4 -2 0 2 4 6 8 10 12 14<br />
5,9<br />
6,0<br />
6,1<br />
7,5<br />
13,1<br />
Quelle: BHB, GfK<br />
„Gartenmöbel/-dekoration“ (+0,8 %),<br />
„Elektro“ (+0,3 %) <strong>und</strong> „<strong>Holz</strong>/Kunststoffe“<br />
(+0,2 %).<br />
Schon 2009 war leichter<br />
Anstieg erreicht worden<br />
Bereits im Gesamtjahr 2009 hatten die<br />
deutschen Bau- <strong>und</strong> Heimwerkermärkte<br />
ihren Umsatz um 2 % auf 17,9 (2008:<br />
17,55) Mrd € erhöht, obwohl der Start<br />
in das Jahr 2009 mit einem Umsatzminus<br />
von 4,8 % im ersten Quartal relativ<br />
schlecht verlaufen war. Im weiteren Verlauf<br />
des ersten Halbjahrs konnte dieser<br />
Rückgang allerdings wieder ausgeglichen<br />
werden. Nach dem Ablauf der ersten drei<br />
Quartale 2009 lag der Baumarktumsatz<br />
bereits wieder um 1,5 % über dem Vorjahr.<br />
Auch flächenbereinigt hatte sich nach<br />
neun Monaten ein leichtes Plus von 0,2 %<br />
ergeben, das bis zum Jahresende noch<br />
auf 0,7 % ausgebaut werden konnte.<br />
In der Warengruppe „Baustoffe/Bauchemie“<br />
ermittelte der BHB für die deutsche<br />
DIY-Branche im letzten Jahr r<strong>und</strong> 3 %<br />
mehr Umsatz <strong>als</strong> im Vorjahr. Im Bereich<br />
„Gartenmöbel/-dekoration“ nahm der Umsatz<br />
um 4,3 % gegenüber dem Vorjahr zu.<br />
Der Umsatz im Bereich „Klein- <strong>und</strong> Selbstbaumöbel“<br />
lag mit einem Plus von 0,1 %<br />
erstm<strong>als</strong> wieder leicht über dem Vorjahresniveau.<br />
Demgegenüber verzeichneten die<br />
Unternehmen in der Warengruppe „<strong>Holz</strong>/<br />
Kunststoffe“ einen Umsatzrückgang um<br />
4,1 %. Ebenso blieb auch der Umsatz in<br />
der Warengruppe „Tapeten/Bodenbeläge/<br />
Innendekoration“ um 1,4 % hinter dem<br />
Vorjahreswert zurück.<br />
Verkaufsfläche legt<br />
auch weiterhin zu<br />
<strong>Die</strong> Gemaba Gesellschaft für Markt- <strong>und</strong><br />
Betriebsanalyse mbH, Leverkusen, hat<br />
im Jahr 2009 wie in den Vorjahren einen<br />
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20<br />
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17,4<br />
17,2<br />
17,0<br />
16,8<br />
Mrd €<br />
16,6<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Umsatz deutscher Bau-, Heimwerker- <strong>und</strong> Gartenfachmärkte<br />
mit einer Mindestfläche von 1.000 m²<br />
Quelle: BHB, GfK<br />
leichten zahlenmäßigen Rückgang der<br />
Betriebe ermittelt, die der Baumarktdefinition<br />
des BHB entsprechen. <strong>Die</strong>se setzt<br />
eine Innenverkaufsfläche von mindestens<br />
1.000 m² voraus. Darüber hinaus<br />
muss das Sortiment die Warengruppen<br />
Baustoffe, <strong>Holz</strong>, Eisenwaren <strong>und</strong> Malerbedarf<br />
enthalten. Während es zum<br />
Jahresanfang 2009 insgesamt 2.428<br />
Baumärkte gab, sank die Zahl bis Anfang<br />
2010 auf noch 2.421. Dabei erhöhte<br />
sich aber die Innenverkaufsfläche nochm<strong>als</strong><br />
um gut 200.000 m² auf 12,6 Mio<br />
m². Bei der gewichteten Verkaufsfläche,<br />
die neben der Innenfläche Freifläche,<br />
offenen Außenbereich <strong>und</strong> Baustoff-<br />
Drive in-Bereich anteilig berücksichtigt,<br />
ergab sich eine Flächenzunahme um<br />
250.000 m² auf 14 Mio m². Der durchschnittliche<br />
deutsche Baumarkt weist<br />
damit jetzt eine Innenverkaufsfläche<br />
von r<strong>und</strong> 5.220 m² auf; gewichtet liegt<br />
die durchschnittliche Betriebsgröße bei<br />
etwa 5.770 m².<br />
Laut Gemaba lassen sich trotz der geringen<br />
zahlenmäßigen Veränderung im<br />
letzten Jahr in der Verteilung auf die<br />
verschiedenen Betriebsgrößen einige<br />
Verschiebungen erkennen. So haben<br />
die Kleinflächen unter 1.500 m² Innenverkaufsfläche,<br />
die insbesondere in<br />
ländlichen Bereichen <strong>als</strong> lokale Gr<strong>und</strong>versorger<br />
dienen, ihre Position behauptet.<br />
Rückgänge gab es in den mittleren<br />
Größenklassen zwischen 1.500 m² <strong>und</strong><br />
7.400 m². Dagegen hat die Bedeutung<br />
von Großflächen ab 7.500 m² weiter<br />
zugenommen. Momentan entfallen auf<br />
Märkte ab 7.500 m² Innenverkaufsfläche<br />
bereits 23 % aller Objekte. Baumärkte<br />
dieser Größe vereinen r<strong>und</strong> 42 % der<br />
Gesamtverkaufsfläche auf sich.<br />
Im vergangenen Jahr gab es im Gegensatz<br />
zu den Vorjahren, die von zahlreichen<br />
Übernahmen gekennzeichnet waren, nur<br />
wenige Veränderungen im Unternehmensbereich.<br />
Nach Einschätzung der Gemaba<br />
beschränkten sich die Veränderungen<br />
auf Kooperationswechsel. Bei einigen<br />
Unternehmen kam es allerdings zu Personalwechseln,<br />
denen entsprechende<br />
konzeptionelle Veränderungen folgten.<br />
Europa: 2009 Rückgänge<br />
in den meisten Ländern<br />
Während in der deutschen DIY-Branche im<br />
letzten Jahr flächenbereinigt Umsatzzuwächse<br />
erzielt werden konnten, berichtet<br />
der europäische Dachverband European<br />
Retail Association (EDRA), Köln, für die<br />
meisten europäischen Länder von Umsatzrückgängen<br />
in der DIY-Branche. Lediglich in<br />
Österreich <strong>und</strong> Belgien konnten die flächenbereinigten<br />
Umsätze um 3,1 % bzw. 1 %<br />
gegenüber den Vorjahreswerten gesteigert<br />
werden. Für Frankreich wurde 2009 ein Umsatzrückgang<br />
auf vergleichbarer Fläche von<br />
2,4 % ermittelt. In den Niederlanden lag<br />
der Umsatz flächenbereinigt um 5 % unter<br />
dem Vorjahreswert. In Großbritannien<br />
ergab sich ein Umsatzrückgang von<br />
1 % in lokaler Währung; in Euro fakturiert<br />
blieb der Umsatz aber um 13 % unter<br />
dem Vorjahr. Besonders deutlich waren<br />
die Umsatzrückgänge in Spanien <strong>und</strong><br />
Irland; hier verzeichnete EDRA gegenüber<br />
dem Vorjahr Umsatzrückgänge um<br />
jeweils 16 %. Das stärkste Umsatzminus<br />
wurde 2009 mit -20 % in Russland verzeichnet.<br />
DIY industry set to beat expectations in 2010<br />
The German DIY sector has experienced positive fortunes since the middle of<br />
2009 in a trend that has intensified in the recent past. 2010 will likely exceed<br />
forecasts and end with a percentage growth in revenues in the low single digits as<br />
a result. At the start of the year, the German federation of DIY and garden stores<br />
(BHB), based in Cologne, had anticipated stable revenues following the poor start<br />
to the year due to inclement weather. Same-store turnover had declined 4% in a<br />
year-on-year comparison during January. However, the BHB/GfK report that the<br />
BHB commissioned from the market research institute GfK SE, headquartered in<br />
Nuremberg, fo<strong>und</strong> that German DIY stores with a sales area of more than 1,000m²<br />
generated gross revenues of €14.04bn (Jan.-Sept. 2009: 13.7bn) in the first nine<br />
months of 2010. This was an increase of 2.4% over the prior-year period. Samestore<br />
revenues were <strong>als</strong>o up 2.1%. The growth rate strengthened to 3.9% in the<br />
third quarter. German DIY stores elevated their turnover 2% to €17.9bn last year<br />
(2008: 17.55bn), even though 2009 started on a relatively slow note with a 4.8%<br />
decrease in the first quarter. However, this downturn was eliminated as the year<br />
progressed. DIY store revenues were 1.5% higher than the prior-year stretch after<br />
the end of the first three quarters of 2009. Same store sales were <strong>als</strong>o up 0.2% at<br />
the end of nine months, a figure that swelled to 0.7% by the year’s end.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
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Siempelkamp <strong>und</strong> <strong>Die</strong>ffenbacher haben fast 40 Aufträge abgeschlossen<br />
Auftragseingang im Anlagenbau<br />
ist wieder deutlich angestiegen<br />
Nach<br />
einer längeren Schwächephase von<br />
Herbst 2008 bis Herbst 2009 konnten<br />
die Anbieter von <strong>Holz</strong>werkstoffanlagen<br />
in den letzten Monaten wieder<br />
zahlreiche Aufträge über Gesamtanlagen<br />
abschließen.<br />
Dadurch sind die Auftragsbestände, die<br />
zuvor nahezu kontinuierlich zurückgegangen<br />
waren, seit Anfang 2010 wieder<br />
deutlich angestiegen. Im Gesamtjahr<br />
werden sowohl die Siempelkamp Maschinen-<br />
<strong>und</strong> Anlagenbau GmbH & Co.<br />
KG, Krefeld, <strong>als</strong> auch die <strong>Die</strong>ffenbacher<br />
GmbH & Co. KG, Eppingen, den Auftragseingang<br />
des Vorjahres deutlich<br />
übertreffen. Bis Ende Oktober haben<br />
die beiden Unternehmen zusammen fast<br />
40 Aufträge abgeschlossen. Mit diesen<br />
Aufträgen können beide Unternehmen<br />
ihre Auslastung bis ins Jahr 2012 hinein<br />
absichern. Neue Bestellungen kommen<br />
inzwischen in der Regel frühestens im<br />
zweiten Halbjahr 2011 zur Auslieferung;<br />
die Inbetriebnahme dieser Projekte wird<br />
sich zumeist bis ins zweite Halbjahr<br />
2012 hinziehen.<br />
22<br />
Im Verlauf des zweiten Halbjahrs 2010<br />
wurden zahlreiche Projekte in Osteuropa,<br />
der Türkei, in China, Südostasien <strong>und</strong> in<br />
Südamerika vergeben, die zum Teil bereits<br />
seit längerer Zeit verhandelt worden waren.<br />
<strong>Die</strong> Investitionstätigkeit in der Türkei,<br />
in Südostasien <strong>und</strong> Südamerika wird sich<br />
in der Folge voraussichtlich wieder verlangsamen.<br />
In Osteuropa <strong>und</strong> in China wird dagegen<br />
auch in den nächsten Monaten mit<br />
weiteren Anlagenbestellungen gerechnet.<br />
In Russland gibt es zudem mehrere noch<br />
aktive Projekte, die im Verlauf der letzten<br />
zwei Jahre gestoppt oder zurückgestellt<br />
wurden <strong>und</strong> in absehbarer Zeit wieder aufgenommen<br />
werden könnten. An einem<br />
neuen Standort in der russischen Republik<br />
Tatarstan will der türkische <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />
Kastamonu Entegre Agac San.<br />
ve Tic. A.S., Istanbul, in einem nächsten<br />
Investitionsschritt zudem ein größeres<br />
Projekt realisieren, das Produktionslinien<br />
für Spanplatten, MDF/HDF <strong>und</strong> OSB umfasst.<br />
In China liegt der Fokus auch weiterhin<br />
auf MDF/HDF-Projekten, mit denen<br />
bestehende Mehr- oder Einetagenanlagen<br />
ersetzt werden. Darüber hinaus gibt es<br />
auch mehrere Spanplattenprojekte; für<br />
OSB <strong>und</strong> LVL liegen aus China nur einzelne<br />
Anfragen vor.<br />
<strong>Die</strong> Märkte in West-, Mittel- <strong>und</strong> Südeuropa<br />
sind dagegen auch weiterhin relativ<br />
ruhig. Neuinvestitionen werden sich auf<br />
einzelne, derzeit geprüfte Dämm- <strong>und</strong><br />
Dünnplattenprojekte konzentrieren. Darüber<br />
hinaus stehen auch wenige Ersatz-<br />
<strong>und</strong> Erweiterungsinvestitionen an. <strong>Die</strong><br />
Swedspan-Gruppe will so zum Beispiel<br />
die bestehende Acht-Etagenanlage am<br />
Standort Malacky/Slowakei durch eine<br />
kontinuierliche Produktionslinie ersetzen.<br />
<strong>Die</strong> endgültige Investitionsentscheidung ist<br />
allerdings noch nicht gefallen; alternativ<br />
zu dem Malacky-Projekt prüft Swedspan<br />
eine Greenfield-Investition im südosteuropäischen<br />
Raum. In Italien wird über eine<br />
mögliche Ersatzinvestition bei dem zur<br />
Gruppo Mauro Saviola, Viadana, gehörenden<br />
MDF-Hersteller Nuova Rivart s.r.l.,<br />
Radicofani, verhandelt.<br />
Siempelkamp steuert<br />
auf Rekordergebnis zu<br />
Siempelkamp hat bis Ende Oktober nach<br />
eigenen Angaben 21 Aufträge über kontinuierliche<br />
<strong>Holz</strong>werkstofflinien sowie einen<br />
Auftrag für ein Dämmplattenprojekt erhalten.<br />
2009 waren insgesamt acht Aufträge<br />
für kontinuierliche Produktionslinien eingegangen;<br />
davon waren vier auf das neu<br />
entwickelte 4 ft-Konzept entfallen. Im Jahr<br />
2007 hatte Siempelkamp 15 Aufträge für<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffanlagen mit kontinuierlichen<br />
Pressen verbucht, zudem waren dam<strong>als</strong><br />
drei Mehretagenpressen bestellt worden.<br />
Siempelkamp hat seit Anfang 2009<br />
insgesamt elf 4 ftAnlagen nach China<br />
verkauft. Eine weitere wird nach<br />
Vietnam geliefert.<br />
(Foto: Siempelkamp)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
2008 waren insgesamt 14 Aufträge für<br />
Contiroll-Anlagen <strong>und</strong> zwei für Mehretagenanlagen<br />
abgeschlossen worden.<br />
Das Geschäftsjahr 2010 hatte für Siempelkamp<br />
mit nur einem Auftrag im ersten<br />
Quartal verhalten begonnen. Ab dem zweiten<br />
Quartal hat sich der Auftragseingang<br />
dann aber zunehmend beschleunigt. Zur<br />
Jahresmitte lagen bereits neun Aufträge<br />
für Contiroll-Anlagen vor. Seither konnten<br />
zwölf weitere Bestellungen abgeschlossen<br />
werden.<br />
Von den bis Ende Oktober eingegangenen<br />
21 Aufträgen über kontinuierliche<br />
<strong>Holz</strong>werkstofflinien entfallen sechs auf<br />
Spanplatten, zwei auf OSB <strong>und</strong> 13 auf<br />
MDF/HDF. Bei acht MDF/HDF-Projekten<br />
wird eine 4 ft-Presse zum Einsatz kommen;<br />
davon werden sieben in China <strong>und</strong> eine in<br />
Vietnam installiert.<br />
<strong>Die</strong> kumulierte Pressenlänge der 21 Projekte<br />
beläuft sich auf insgesamt 763,3 m.<br />
<strong>Die</strong> größten Pressen werden mit 50,4 m<br />
bzw. 48,7 m Länge bei den zwei osteu-<br />
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innovativ ∙ effi zient ∙ zukunftsweisend<br />
ropäischen OSB-Projekten installiert. <strong>Die</strong><br />
zwei größten, im laufenden Jahr bestellten<br />
MDF-Linien wurden mit Pressenlängen von<br />
47,1 m bzw. 47 m geplant. Bei den 4 ft-<br />
Projekten in China kommen Pressen mit<br />
38,7 m oder 33,8 m Länge zum Einsatz.<br />
Mit der längeren Variante soll eine Jahreskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 130.000 m³ erreicht<br />
werden; die kürzere Presse ist auf eine<br />
Leistung von 100.000 m³/Jahr ausgelegt.<br />
China bleibt weiter der<br />
größte Absatzmarkt<br />
Zwölf Projekte werden in Asien realisiert.<br />
China bleibt mit insgesamt acht Aufträgen<br />
der größte Absatzmarkt für Siempelkamp;<br />
bereits im vergangenen Jahr war die Hälfte<br />
der dam<strong>als</strong> acht Bestellungen von chinesischen<br />
Unternehmen platziert worden.<br />
Das China-Geschäft von Siempelkamp<br />
wird inzwischen von 4 ft breiten Anlagen<br />
dominiert; bei elf der seit Anfang 2009<br />
von chinesischen Unternehmen insgesamt<br />
erteilten zwölf Aufträge kommt dieser Pressentyp<br />
zum Einsatz. Im laufenden Jahr<br />
konnte Siempelkamp in China sieben<br />
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4 ft-Anlagen <strong>und</strong> eine 8 ft breite Produktionslinie<br />
abschließen. <strong>Die</strong> 4 ft-Projekte<br />
laufen bei Siempelkamp unter den Bezeichnungen<br />
Gulin, Jianfeng, Dong Zheng I, Dong<br />
Zheng II, Yichang, Aosheng <strong>und</strong> Jiangsu<br />
Senmao. Auf diesen Anlagen soll jeweils<br />
MDF produziert werden. <strong>Die</strong> von Hengshui<br />
Bamailong bestellte 8 ft breite Anlage ist<br />
dagegen Teil eines Spanplattenprojektes.<br />
Thailand <strong>und</strong> Vietnam sind im laufenden<br />
Jahr mit jeweils zwei Aufträgen in der Siempelkamp-Referenzliste<br />
vertreten. Im Juni<br />
2010 hatte das vietnamesische Joint Venture<br />
MDF VRG Dongwha JSC, Minh Hung/<br />
Binh Phuoc, den Großteil der Anlagen für<br />
ein MDF-Werk (8 ft x 47 m, 360.000 m³)<br />
bei Siempelkamp in Auftrag gegeben.<br />
Im Juli konnten zwei MDF-Aufträge der<br />
thailändischen Unternehmen Panel Plus,<br />
Bangkok, <strong>und</strong> Rayong Particle Board Co.<br />
Ltd., Klaeng, abgeschlossen werden. <strong>Die</strong><br />
Panel Plus-Anlage (8 ft x 38,7 m, 330.000<br />
m³) wird am Standort Hat Yai in Songkhla<br />
errichtet. Das MDF-Projekt von Rayong soll<br />
mit einer Anlage im Format 8 ft x 38,7<br />
m <strong>und</strong> einer Kapazität von 300.000 m³<br />
handwerk-holz-mehr.de
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
eine ähnliche Größenordnung erreichen.<br />
Von dem vietnamesischen Unternehmen<br />
May Forestry kam ein Auftrag über eine<br />
MDF-Anlage (4 ft x 38,7 m, 130.000 m³).<br />
Osteuropa ist mit insgesamt vier Aufträgen<br />
über kontinuierliche Produktionslinien die<br />
zweitwichtigste Region im Auftragseingang<br />
des laufenden Jahres. Im einzelnen<br />
handelt es sich dabei um eine OSB-Anlage<br />
für die österreichische Egger-Gruppe, ein<br />
Spanplattenprojekt des weißrussischen<br />
Unternehmens Retchizadrev sowie um<br />
die zwei bereits im zweiten Quartal erteilten<br />
Aufträge der litauischen UAB Vakaru<br />
Medienos Grupe (VMG), Klaipeda/<br />
Litauen, <strong>und</strong> der OOO DOK Kalevala, St.<br />
Petersburg/Russland. VMG wird über ihre<br />
neu gegründete Tochtergesellschaft VMG<br />
Industries Ltd. am Standort Mogilev/Weißrussland<br />
ein Spanplattenwerk (7 ft x 15,5<br />
m, 150.000 m³) errichten, das ausschließlich<br />
für den Ikea-Konzern produzieren soll.<br />
Kalevala plant ein OSB-Werk (9 ft x 50,4 m,<br />
240.000 m³) am Standort Petrozawodsk/<br />
Provinz Karelien.<br />
Egger hat bei Siempelkamp eine OSB-<br />
Anlage (9 ft x 48,7 m, 500.000 m³) bestellt<br />
<strong>und</strong> parallel dazu eine Option für eine<br />
zweite Anlage abgeschlossen. Das Unternehmen<br />
hatte den Standort für das erste<br />
der beiden für Osteuropa angekündigten<br />
OSB-Projekte Anfang Oktober auf Radauti/<br />
Rumänien konkretisiert <strong>und</strong> dabei für die<br />
erste Ausbaustufe eine Produktionskapazität<br />
von 300.000 m³/Jahr angegeben.<br />
Nach Weißrussland wird Siempelkamp die<br />
Spanplattenanlage für Retchizadrev sowie<br />
Komponenten für ein unter der Bezeichnung<br />
Mozyrdoc laufendes Dämmplattenprojekt<br />
liefern; die Gesamtanlage ist auf<br />
eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 230.000<br />
m³ ausgelegt.<br />
<strong>Die</strong> türkische Yildiz Entegre Agac Sanayi<br />
Ve Ticaret A.S., Kocaeli, hat im September<br />
eine weitere MDF-Anlage (8 ft x 47,1 m,<br />
300.000 m³) sowie eine Spanplattenanlage<br />
(8 ft x 42,1 m, 400.000 m³) an Siempelkamp<br />
vergeben. <strong>Die</strong> MDF-Anlage soll<br />
am Standort Mersin im Süden der Türkei<br />
errichtet werden. Kastamonu plant an dem<br />
r<strong>und</strong> 50 km entfernten Standort Adana<br />
ebenfalls ein MDF-Werk; die Anlagenaufträge<br />
für dieses Projekt wurden Anfang November<br />
bei <strong>Die</strong>ffenbacher <strong>und</strong> der Metso<br />
24<br />
Corp., Helsinki/Finnland, platziert. Alle drei<br />
Anlagen sollen voraussichtlich im Verlauf<br />
des Sommers 2012 in Betrieb gehen.<br />
<strong>Die</strong> verbleibenden drei Aufträge entfallen<br />
auf Südamerika. <strong>Die</strong> chilenische Celulosa<br />
Arauco y Constitución, Santiago de Chile,<br />
hat für ihren Geschäftsbereich „Panels“<br />
eine MDF-Anlage (Contiroll 9 ft x 45 m,<br />
Kapazität 480.000 m³/Jahr) für einen<br />
Standort in Brasilien <strong>und</strong> eine Spanplattenlinie<br />
(8 ft x 20,5 m, 200.000 m³) für Chile<br />
bestellt. An den argentinischen Spanplatten-<br />
<strong>und</strong> Möbelhersteller Cuyoplacas S.A.,<br />
Las Heras/Mendoza, wird Siempelkamp<br />
eine Spanplattenanlage liefern (7 ft x 25,5<br />
m, 230.000 m³).<br />
<strong>Die</strong>ffenbacher hat 18<br />
Aufträge abgeschlossen<br />
<strong>Die</strong>ffenbacher hat von Anfang 2010 bis<br />
Ende Oktober insgesamt 17 Bestellungen<br />
über kontinuierliche <strong>Holz</strong>werkstofflinien<br />
erhalten. Davon laufen 13 über <strong>Die</strong>ffenbacher<br />
<strong>und</strong> vier über die im Mai 2009<br />
mehrheitlich übernommene Shanghai<br />
Wood Based Panel Machinery Co. Ltd.<br />
(SWBPM), Shanghai/China. Im vergangenen<br />
Jahr hatte die <strong>Die</strong>ffenbacher-Gruppe<br />
insgesamt zwölf Aufträge erhalten, von<br />
denen jeweils sechs auf <strong>Die</strong>ffenbacher <strong>und</strong><br />
SWBPM entfallen waren. Anfang November<br />
hat zudem der türkische <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />
Kastamonu die wesentlichen<br />
Anlagen für das am Standort Adana geplante<br />
MDF/HDF-Werk bei <strong>Die</strong>ffenbacher<br />
bestellt, so dass sich die Gesamtzahl der<br />
Aufträge auf 18 erhöht hat.<br />
<strong>Die</strong> kumulierte Pressenlänge der in diesem<br />
Jahr abgeschlossenen Aufträge beläuft<br />
sich nach <strong>Die</strong>ffenbacher-Angaben auf<br />
584,3 m. <strong>Die</strong> größten Pressen werden in<br />
der von Kastamonu bestellten MDF/HDF-<br />
Anlage (8 ft x 55,3 m), bei der Ersatzinvestition<br />
des französischen Spanplattenherstellers<br />
Linex Panneaux S.A.S., Yvetot<br />
(8 ft x 55 m) <strong>und</strong> bei dem OSB-Projekt der<br />
Kronospan-Gruppe in Russland (8,5 ft x 53<br />
m) zum Einsatz kommen.<br />
Der Auftragseingang des laufenden Jahres<br />
umfasst bislang zwölf MDF/HDF-Anlagen,<br />
fünf Spanplatten- <strong>und</strong> eine OSB-Anlage.<br />
In zehn Fällen wird <strong>Die</strong>ffenbacher die<br />
komplette Produktionslinie liefern, sechs<br />
Aufträge umfassen den Form- <strong>und</strong> Pressenstrang.<br />
Darüber hinaus hat <strong>Die</strong>ffenbacher<br />
auch zwei Aufträge für kontinuierliche<br />
Plant builders experience sharp surge in incoming orders<br />
Wood-based panels machinery suppliers have landed a large number of orders for<br />
complete plants over the past few months following a lengthy slump between the<br />
autumn of 2008 and the autumn of 2009. Their order backlogs, which had previously<br />
declined almost without interruption, have thus lengthened significantly again<br />
since the start of 2010. Siempelkamp Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau GmbH & Co. KG<br />
(Krefeld, Germany) and <strong>Die</strong>ffenbacher GmbH & Co. KG (Eppingen, Germany) will<br />
surpass last year’s order intake by some distance during 2010 as a whole. Both<br />
companies had secured just shy of 40 orders combined by the end of October.<br />
These contracts will allow the two firms to keep their plants busy well into 2012.<br />
New machinery orders will typically not be ready for delivery until the second half<br />
of 2011 at the earliest, with the start-up of these projects dragging on until the<br />
second half of 2012 in most instances. Siempelkamp reported having won 21 contracts<br />
for continuous wood-based panels lines by the end of October. Six of these<br />
machines will make particleboard, two will produce OSB and 13 MDF/HDF. These<br />
21 projects will have a combined press length of 763.3m. <strong>Die</strong>ffenbacher received<br />
a total of 17 orders for continuous wood-based panels lines between the start of<br />
2010 and the end of October. In early November, the Turkish wood-based panels<br />
manufacturer Kastamonu <strong>als</strong>o ordered the core components for a MDF/HDF mill<br />
that it is planning to build in Adana from <strong>Die</strong>ffenbacher, bringing the number of<br />
contracts to 18. <strong>Die</strong>ffenbacher said that the combined press length of the<br />
machines ordered so far this year stood at 584.3m. The sales made so far this<br />
year comprise twelve MDF/HDF plants, five particleboard mills and an OSB facility.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
Der türkische <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />
Kastamonu hat Anfang November 2010<br />
die wesentlichen Anlagen für das am<br />
Standort Adana geplante MDF/HDF<br />
Werk bei <strong>Die</strong>ffenbacher bestellt.<br />
(Foto: <strong>Die</strong>ffenbacher)<br />
Pressen erhalten, die im Rahmen von Anlagenverlagerungen<br />
in eine vorhandene<br />
Produktionslinie integriert werden.<br />
Bei 14 Projekten wird eine breite Presse<br />
zum Einsatz kommen. Auf die von<br />
der <strong>Die</strong>ffenbacher-Mehrheitsbeteiligung<br />
SWBPM gelieferten 4 ft-Pressen entfallen<br />
vier Aufträge. Davon kamen drei aus der<br />
chinesischen <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie; ein<br />
bislang nicht näher spezifizierter asiatischer<br />
K<strong>und</strong>en hat eine 4 ft-Presse (4 ft<br />
x 38,5 m, Kapazität 150.000 m³/Jahr)<br />
für ein Spanplattenprojekt bestellt. <strong>Die</strong><br />
im vergangenen Jahr abgeschlossenen<br />
sechs Aufträge für 4 ft-Pressen <strong>und</strong> die<br />
ersten drei Bestellungen des laufenden<br />
Jahres gehören dagegen jeweils zu MDF/<br />
HDF-Projekten. Damit hat SWBPM für diesen<br />
Pressentyp bislang insgesamt zehn<br />
Bestellungen erhalten. Im August ist die<br />
erste Anlage (4 ft x 33,5 m, 120.000 m³)<br />
bei der Yuncheng Xinyuan J<strong>und</strong>a Wood<br />
Industry Co. Ltd. in Betrieb gegangen. <strong>Die</strong><br />
fünf anderen, bereits im vergangenen Jahr<br />
bestellten Anlagen sollen in den nächsten<br />
Monaten folgen.<br />
Zehn Bestellungen<br />
kamen aus China<br />
Mit insgesamt zehn Bestellungen entfallen<br />
r<strong>und</strong> 55 % der von <strong>Die</strong>ffenbacher bzw.<br />
SWBPM im laufenden Jahr abgeschlossenen<br />
Aufträge auf chinesische K<strong>und</strong>en. <strong>Die</strong><br />
Shandong Yucheng Heyou Group Co. Ltd.<br />
hat zwei Form- <strong>und</strong> Pressenlinien (4 ft x<br />
38,5 m, 150.000 m³) bestellt; die dritte 4<br />
ft-Presse geht an die Hebei Wenan Tianhua<br />
(4 ft x 38,5 m, 150.000 m³). Darüber<br />
hinaus wird <strong>Die</strong>ffenbacher fünf breite MDF/<br />
HDF-Anlagen sowie zwei Spanplattenlinien<br />
nach China liefern. <strong>Die</strong> Guangxi Hezhou<br />
Xinrong Xing Forestry Co. Ltd. hat eine<br />
Form- <strong>und</strong> Pressenlinie für MDF bestellt<br />
(8 ft x 23,5 m, 220.000 m³). <strong>Die</strong> Unternehmen<br />
Hunan Yiyang Senghua Co. Ltd.<br />
(8 ft x 28 m, 220.000 m³) <strong>und</strong> Henan<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Zhoukou Hongyi Wood Co. Ltd. (9 ft x<br />
28 m, 220.000 m³) werden jeweils eine<br />
THDF-Anlage erhalten. Der erste Auftrag<br />
umfasst dabei nur die Form- <strong>und</strong> Pressenlinie,<br />
während das zweite Unternehmen die<br />
komplette Produktionslinie bestellt hat.<br />
<strong>Die</strong> Fujian Furen Wood Industry Co. Ltd. hat<br />
bei <strong>Die</strong>ffenbacher zwei MDF-Anlagen bestellt,<br />
die an einem neuen Standort errichtet<br />
werden sollen. Dabei handelt es sich<br />
zum einen um eine kontinuierliche Presse<br />
(8 ft x 19,5 m, 220.000 m³), zum anderen<br />
um eine Komplettanlage (8 ft x 30,5 m,<br />
250.000 m³). <strong>Die</strong> Presse soll eine im Jahr<br />
1995 von der Küsters Maschinenfabrik<br />
GmbH & Co. KG, Krefeld, gelieferte Presse<br />
in einer bestehenden Produktionslinie<br />
ersetzen, die aus dem alten Werk an den<br />
neuen Standort verlagert wird. Dort wird<br />
auch die Komplettanlage installiert. <strong>Die</strong> beiden<br />
in Größe <strong>und</strong> Kapazität vergleichbaren<br />
Spanplattenlinien (8 ft x 20,5 m, 220.000<br />
m³) gehen an die Unternehmen Guangxi<br />
Xiangsheng Wood Industry Co. Ltd. <strong>und</strong><br />
Huizhou Xiangyi Wood Industry Co. Ltd.<br />
<strong>Die</strong> verbleibenden acht Aufträge kamen<br />
aus Frankreich, der Türkei, Weißrussland,<br />
Russland, Kolumbien, Vietnam, Thailand<br />
<strong>und</strong> einem weiteren asiatischen Land. <strong>Die</strong><br />
kolumbianische Tablemac MDF S.A.S.,<br />
Medellin, hat für ihr MDF-Projekt eine kontinuierliche<br />
Presse (8 ft x 16,5 m, 130.000<br />
m³) bestellt. Linex wird für eine Ersatzinvestition<br />
eine Spanplattenlinie (8 ft x 55 m,<br />
760.000 m³) erhalten. Der weißrussische<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffhersteller OAO Mostovdrev<br />
will mit der bei <strong>Die</strong>ffenbacher bestellten<br />
Komplettanlage (7 ft x 32 m, 200.000<br />
m³) sein Produktionsprogramm auf MDF<br />
erweitern. <strong>Die</strong> Kronospan-Gruppe hat bei<br />
<strong>Die</strong>ffenbacher eine weitere OSB-Anlage<br />
(8,5 ft x 53 m) bestellt, die an einem noch<br />
nicht endgültig festgelegten Standort in<br />
Russland aufgebaut werden <strong>und</strong> in der<br />
ersten Stufe eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />
260.000 m³ erreichen soll.<br />
<strong>Die</strong> Sumitomo Forestry Co. Ltd., Tokio/<br />
Japan, wird bei ihrer vietnamesischen<br />
Tochtergesellschaft Vina Eco Board Co.<br />
Ltd. (Veco), Phu An Thanh/District Ben Luc,<br />
eine Spanplattenanlage (8 ft x 24,5 m,<br />
260.000 m³) installieren. Aus Thailand kam<br />
ein Auftrag des Möbelherstellers S. Kijchai<br />
Group, Klaeng, über eine MDF-Anlage (8<br />
ft x 23,5 m, 210.000 m³).<br />
Kastamonu hat <strong>Die</strong>ffenbacher im Verlauf<br />
dieses Jahres bereits mit der Verlängerung<br />
einer kontinuierlichen Spanplattenpresse<br />
von bislang 34,8 m auf 39,2 m<br />
beauftragt. <strong>Die</strong>se Anlage, die bislang am<br />
Standort Gebze produziert hat, soll nach<br />
Reghin/Rumänien verlagert werden. Der<br />
Anfang November erteilte Auftrag über<br />
die Lieferung einer neuen Produktionslinie<br />
umfasst ein „PROjet“-Faserbeleimungssystem,<br />
Trockner, Sichter, Form- <strong>und</strong><br />
Pressenstrang (8 ft x 55,3 m, 420.000<br />
m³), die Endfertigung mit der Schleifstraße<br />
sowie eine Energieanlage mit 75 MW<br />
thermischer Leistung.<br />
25
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Mit der Stilllegung von fünf Werken werden 2 Mio m³/Jahr wegfallen<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffindustrie baut<br />
wieder verstärkt Kapazitäten ab<br />
<strong>Die</strong> bereits seit einiger Zeit unbe-<br />
friedigende Ertragssituation in der<br />
europäischen <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie<br />
<strong>und</strong> die daraus resultierenden<br />
wirtschaftlichen Schwierigkeiten bei<br />
einzelnen Unternehmen haben nach<br />
einer vorübergehend etwas ruhigeren<br />
Phase in den letzten Monaten<br />
wieder zu größeren Branchenveränderungen<br />
geführt.<br />
Bereits Mitte Oktober hatte die Pfleiderer<br />
AG, Neumarkt, das seit Juni 2009<br />
abgestellte Spanplattenwerk Gschwend<br />
endgültig stillgelegt. Am 8. November<br />
folgte die Ankündigung, dass auch das<br />
unter Bau- <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>technik Thüringen<br />
GmbH (BHT) firmierende Spanplattenwerk<br />
Ebersdorf-Friesau <strong>und</strong> das MDF-<br />
Werk der Pfleiderer <strong>Holz</strong>werkstoffe Nidda<br />
GmbH & Co. KG, Nidda, innerhalb der<br />
nächsten Monate aufgegeben werden.<br />
Der Stilllegungstermin für das Werk<br />
Ebersdorf-Friesau wurde inzwischen auf<br />
Ende Januar 2011 konkretisiert. <strong>Die</strong><br />
MDF-Produktion in Nidda soll im Verlauf<br />
des ersten Halbjahrs 2011 auslaufen.<br />
26<br />
Ebenfalls im Januar wird die Krono-Gruppe<br />
Schweiz die Produktion von rohen<br />
<strong>und</strong> beschichteten Spanplatten bei ihrer<br />
ungarischen Tochtergesellschaft Interspan<br />
Kft., Vasarosnamény, endgültig<br />
einstellen. Am 11. <strong>und</strong> 12. November informierte<br />
zudem die Kronospan-Gruppe<br />
Belegschaft, Lieferanten <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />
über die in den nächsten zwei bis drei<br />
Monate geplante Stilllegung des erst<br />
in den Jahren 2003 bis 2009 gr<strong>und</strong>legend<br />
modernisierten Spanplattenwerkes<br />
Bischweier.<br />
Mit diesen Desinvestitionen werden sich<br />
die <strong>Holz</strong>werkstoffkapazitäten in Mitteleuropa<br />
innerhalb kurzer Zeit um insgesamt<br />
r<strong>und</strong> 2,1 Mio m³/Jahr reduzieren. Das<br />
Spanplattenwerk Bischweier fällt mit<br />
einer technischen Kapazität von r<strong>und</strong><br />
800.000 m³/Jahr dabei am stärksten<br />
ins Gewicht. BHT ist auf eine Kapazität<br />
von r<strong>und</strong> 530.000 m³/Jahr ausgelegt.<br />
Bei Interspan können auf drei Einetagenanlagen<br />
r<strong>und</strong> 330.000 m³/Jahr produziert<br />
werden. <strong>Die</strong> Kapazität des Werkes<br />
Gschwend in Höhe von r<strong>und</strong> 300.000<br />
m³ war bereits mit der Einführung der<br />
100 %igen Kurzarbeit Ende Juni 2009<br />
aus dem Markt genommen worden.<br />
Das MDF-Werk Nidda erreicht nach den<br />
im Jahr 2008 vorgenommenen Erweiterungsinvestitionen<br />
inzwischen eine<br />
Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 170.000 m³.<br />
Abnehmer befürchten<br />
Versorgungsprobleme<br />
<strong>Die</strong> von diesen Werken abgedeckten<br />
Produktionsmengen sollen zumindest<br />
teilweise von anderen Standorten der<br />
jeweiligen Unternehmen übernommen<br />
werden. Kronospan will die bislang aus<br />
dem Werk Bischweier belieferten K<strong>und</strong>en<br />
in Zukunft vor allem aus dem Spanplatten-<br />
<strong>und</strong> MDF/HDF-Werk Steinheim-<br />
Sandebeck versorgen; einzelne Aufträge<br />
sollen auch zur Kronospan CR Spol.<br />
s.r.o., Jihlava/Tschechien, gehen. Das<br />
in Ebersdorf-Friesau <strong>und</strong> Nidda abgedeckte<br />
Produktionsprogramm wird vor<br />
allem auf die beiden Spanplattenwerke<br />
in Neumarkt <strong>und</strong> Gütersloh sowie auf<br />
das MDF/HDF-Werk in Baruth übertragen.<br />
<strong>Die</strong> Stilllegung von Interspan soll<br />
im wesentlichen mit Lieferungen der<br />
Krono-Ukraine LLC, Kamyanka-Buzka/<br />
Ukraine, ausgeglichen werden.<br />
Trotz dieser Umschichtungen wird es auf<br />
den europäischen Spanplattenmärkten in<br />
den kommenden Monaten voraussichtlich<br />
zu Versorgungsschwierigkeiten<br />
kommen. Hauptproblem sind dabei die<br />
bislang in Ebersdorf-Friesau produzierten<br />
Spezialitäten sowie die großvolumigen<br />
Aufträge des Kronospan-Werkes<br />
Das BHTSpanplattenwerk, das im Jahr<br />
1999 von der KunzGruppe errichtet <strong>und</strong><br />
nach der Übernahme durch Pfleiderer<br />
noch erweitert worden war, soll Ende<br />
Januar 2011 abgestellt werden.<br />
(Foto: Kunz)<br />
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Bischweier. Das Produktionsprogramm<br />
von BHT umfasst neben Standard-<br />
Möbelspanplatten, die vor allem an<br />
Ikea-Zulieferer geliefert wurden, auch<br />
Spanplatten mit reduzierten Rohdichten<br />
<strong>und</strong> in größeren Stärken. Darüber<br />
hinaus werden in dem Werk auch PMDIgeb<strong>und</strong>ene<br />
Spanplatten produziert, die<br />
in erster Linie im Baubereich eingesetzt<br />
werden. <strong>Die</strong> von BHT erreichte Rohdichtereduzierung<br />
bis auf 500 kg/m³ ist nur<br />
bei wenigen anderen Hersteller ebenfalls<br />
möglich; die französische Linex<br />
Panneaux S.A.S., Yvetot, kann dabei<br />
aufgr<strong>und</strong> einer im kommenden Jahr anstehenden<br />
Erweiterungsinvestition nur<br />
in eingeschränktem Umfang zusätzliche<br />
Aufträge übernehmen.<br />
Bei PMDI-Platten zeichnen sich ebenfalls<br />
Engpässe ab. Pfleiderer will die bislang<br />
am Standort Ebersdorf-Friesau konzentrierte<br />
Produktion von PMDI-geb<strong>und</strong>enen<br />
Platten auf die kontinuierliche Produktionslinie<br />
im Werk Neumarkt übertragen.<br />
Auf Seiten der Abnehmer gibt es allerdings<br />
Zweifel, ob diese Übertragung<br />
im Hinblick auf den Zeitbedarf, den<br />
künftigen Ausstoß <strong>und</strong> die in Neumarkt<br />
erreichbaren Qualitätsparameter planmäßig<br />
laufen wird. Einzelne Abnehmer<br />
aus der Fertighausindustrie haben so<br />
zum Beispiel bereits einen alternativen<br />
Einsatz von OSB geprüft. Mit einer Pressenbreite<br />
von 3,10 m kann das Spanplattenwerk<br />
Ebersdorf-Friesau zudem ein<br />
großes Formatspektrum abdecken. <strong>Die</strong><br />
28<br />
im Baubereich <strong>und</strong> auch von einzelnen<br />
größeren Rohspanplattenverarbeitern<br />
aus der Möbelindustrie nachgefragten<br />
Plattenbreiten von über 2,50 m können<br />
in Deutschland nach der Stilllegung<br />
von BHT nur noch im Pfleiderer-Werk<br />
Neumarkt, bei der Nolte <strong>Holz</strong>werkstoff<br />
GmbH & Co. KG (Germersheim) sowie in<br />
den Werken Nettgau <strong>und</strong> Beeskow der<br />
Glunz AG (Meppen) produziert werden.<br />
Das ursprünglich stärker auf Industrieabnehmer<br />
ausgerichtete Kronospan-<br />
Werk in Bischweier hat im Verlauf der<br />
letzten Jahre zunehmend auch seine<br />
Handelsaktivitäten ausgebaut. In diesem<br />
Zusammenhang war Ende 2009<br />
auch eine Nut/Federanlage für die Produktion<br />
von Verlegespanplatten installiert<br />
worden. Bislang hat sich Kronospan<br />
im Handelsgeschäft vor allem auf die<br />
Belieferung des DIY-Bereichs sowie<br />
von größeren <strong>Holz</strong>- <strong>und</strong> Baustoffhändlern<br />
konzentriert. Wie im Industriegeschäft<br />
ist das Unternehmen dabei vor<br />
allem preisorientiert vorgegangen <strong>und</strong><br />
hat sich damit auch in schwierigeren<br />
Phasen eine relativ gute Auslastung<br />
gesichert. Im Verlauf der letzten Wochen<br />
hat sich Kronospan um stärkere<br />
Preisanhebungen bemüht, musste dabei<br />
allerdings Mengenverluste hinnehmen.<br />
<strong>Die</strong> bislang vor allem auf niedrige Einkaufspreise<br />
ausgerichteten Abnehmer<br />
aus der Möbelindustrie <strong>und</strong> aus dem<br />
Handel werden nach der Stilllegung<br />
des Werkes Bischweier voraussichtlich<br />
<strong>Die</strong> Ankündigung der KronospanGruppe,<br />
das erst in den Jahren 2003 bis 2009<br />
gr<strong>und</strong>legend modernisierte Spanplattenwerk<br />
Bischweier stilllegen zu wollen, kam für<br />
viele überraschend.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
Schwierigkeiten haben, ihren Mengenbedarf<br />
zu den gewohnten Konditionen<br />
zu decken.<br />
<strong>Die</strong> Stilllegung des MDF-Werkes in Nidda<br />
wird nach Einschätzung verschiedener<br />
Hersteller <strong>und</strong> Abnehmer dagegen kaum<br />
auf dem Markt zu spüren sein. In der<br />
mitteleuropäischen MDF/HDF-Branche<br />
gibt es derzeit noch ausreichend zusätzliche<br />
Kapazitäten. <strong>Die</strong> meisten Hersteller<br />
fahren bereits seit längerer Zeit mit<br />
gedrosselter Leistung; mehrere Unternehmen<br />
stellen zudem in regelmäßigen<br />
Abständen kurzzeitig ab. Pfleiderer will<br />
die MDF/HDF-Produktion im Business<br />
Center „Westeuropa“ künftig am Standort<br />
Baruth zusammenfassen, der nach<br />
dem Wegfall der im vergangenen Jahr<br />
noch abgewickelten HDF-Lieferungen<br />
nach Nordamerika in der letzten Zeit<br />
ebenfalls mit Auslastungsproblemen zu<br />
kämpfen hatte.<br />
Ähnliche Begründungen<br />
für die Stilllegungspläne<br />
Pfleiderer, Kronospan <strong>und</strong> die Krono-<br />
Gruppe Schweiz begründeten ihre jetzt<br />
konkretisierten Desinvestitionspläne<br />
jeweils mit den in Mitteleuropa bestehenden<br />
Überkapazitäten, den bereits<br />
eingetretenen bzw. erwarteten weiteren<br />
Kostensteigerungen sowie mit der zunehmenden<br />
Konkurrenz um den Rohstoff<br />
<strong>Holz</strong>. <strong>Die</strong> Kostensteigerungen konnten<br />
aufgr<strong>und</strong> der bestehenden Überkapazitäten<br />
nur teilweise auf die Verkaufspreise<br />
umgeschlagen werden. In der<br />
Folge hat sich die Ertragssituation der<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffhersteller in den letzten<br />
Jahren deutlich verschlechtert; eine<br />
Verbesserung ist bislang nicht in Sicht.<br />
Mit den Abstellungen sollen die Kapazitäten<br />
wieder an die nach dem Konjunktureinbruch<br />
der Jahre 2008 <strong>und</strong><br />
2009 wohl auch längerfristig reduzierte<br />
Nachfrage aus dem mitteleuropäischen<br />
Raum angepasst werden, zumal sich<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
die Exportmöglichkeiten in verschiedene<br />
der bislang bearbeiteten Länder<br />
aufgr<strong>und</strong> der dort seit einiger Zeit umgesetzten<br />
Neu- <strong>und</strong> Erweiterungsinvestitionen<br />
ebenfalls stetig verschlechtert<br />
haben. <strong>Die</strong>ser Ausgleich von Angebot<br />
<strong>und</strong> Nachfrage soll bereits kurzfristig<br />
stärkere Preisanhebungen ermöglichen;<br />
entsprechende Ankündigungen wurden<br />
bereits gemacht.<br />
Innerhalb der <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie wird<br />
dennoch nicht ausgeschlossen, dass es<br />
aufgr<strong>und</strong> der schwierigen wirtschaftlichen<br />
Situation bei einzelnen Unternehmen<br />
auch in der nächsten Zeit zu befristeten<br />
Abstellungen, weiteren Desinvestitionen<br />
oder Werksverkäufen kommen<br />
wird. Mehrere <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />
wollen so zum Beispiel die bereits seit<br />
einiger Zeit laufenden, bislang zumeist<br />
kurzzeitigen Produktionsstillstände bei<br />
einem Andauern der derzeitigen Markt-<br />
<strong>und</strong> Preissituation in den nächsten Monaten<br />
noch ausweiten. Bereits über den<br />
Jahreswechsel sollen einzelne MDF/HDF-<br />
Anlagen über mehrere Wochen aus der<br />
Produktion genommen werden. Darüber<br />
hinaus gibt es zum Beispiel in Frankreich<br />
<strong>und</strong> in Norwegen Planungen zur endgültigen<br />
Stilllegung von älteren Spanplattenanlagen.<br />
Ein Verkauf von Werken<br />
war zuletzt vor allem bei Pfleiderer ein<br />
Thema. Im Verlauf des Novembers haben<br />
sich dabei die Verhandlungen zum<br />
Verkauf der Thermopal GmbH, Leutkirch,<br />
zunehmend konkretisiert; ein Abschluss<br />
konnte bis Ende November aber nicht<br />
erreicht werden.<br />
<strong>Die</strong> ohnehin schon angespannte Ertragslage<br />
in der <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie wird in<br />
den kommenden Monaten voraussichtlich<br />
durch weitere Kostensteigerungen<br />
im Rohstoffeinkauf belastet werden. <strong>Die</strong><br />
Preise für die in der <strong>Holz</strong>werkstoffproduktion<br />
eingesetzten Industrieholzsortimente<br />
werden in den Wintermonaten<br />
wieder stärker anziehen, nachdem sich<br />
der Aufwärtstrend im zweiten <strong>und</strong> dritten<br />
Quartal saisonbedingt verlangsamt<br />
hatte. <strong>Die</strong> Dekorpapierindustrie hat ihre<br />
Preise nach einem längerfristigen Rückgang<br />
in nahezu jedem Quartal des Jahres<br />
2010 angehoben <strong>und</strong> will im Januar<br />
2011 weitere Aufschläge durchsetzen.<br />
<strong>Die</strong> Dekordrucker versuchen inzwischen<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
mit zunehmendem Nachdruck, die Kostensteigerungen<br />
im Dekorpapiereinkauf<br />
weiterzugeben. In den letzten Monaten<br />
sind auch die Preise für die in der Harzproduktion<br />
eingesetzten Vorprodukte<br />
sowie für Leim-/Imprägnierharze wieder<br />
stärker angestiegen. Als Reaktion darauf<br />
haben auch die Imprägnierer ihre<br />
eigenen Preisforderungen schrittweise<br />
erhöht.<br />
Damit sind in den letzten Monaten die<br />
Preise für alle relevanten Vorprodukte<br />
der <strong>Holz</strong>werkstoffproduktion kontinuierlich<br />
gestiegen. <strong>Die</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie<br />
hat vor dem Hintergr<strong>und</strong> der in<br />
den letzten Monaten eher hinter den<br />
Erwartungen zurückgebliebenen Absatzentwicklung<br />
Schwierigkeiten, diese Kostensteigerungen<br />
zeitnah auf die eigenen<br />
Preise weiterzugeben. Nach Aussage<br />
verschiedener Unternehmen gingen<br />
die niedrigsten, von den Herstellern<br />
zur Auslastungssicherung akzeptierten<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffpreise zeitweilig unter die<br />
variablen Kosten zurück. <strong>Die</strong> im Verlauf<br />
Pfleiderer hat<br />
verschiedene<br />
Möglichkeiten für<br />
eine konzerninterne<br />
Verlagerung<br />
des Form <strong>und</strong><br />
Pressenstrangs aus<br />
dem im Juni 2009<br />
vorübergehend<br />
<strong>und</strong> im Oktober<br />
2010 dann endgültig<br />
stillgelegten<br />
Spanplattenwerk<br />
Gschwend geprüft.<br />
(Foto: Kunz)<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
des Jahres 2010 angekündigten Preisanhebungen<br />
konnten aufgr<strong>und</strong> des anhaltenden<br />
Mengendrucks meistens nicht in<br />
vollem Umfang durchgesetzt werden; bei<br />
einzelnen Sortimenten kam es kurzzeitig<br />
sogar wieder zu Preisreduzierungen. Gestützt<br />
auf die im Verlauf des Novembers<br />
angekündigten Desinvestitionen sollen<br />
die Spanplatten- <strong>und</strong> MDF/HDF-Preise<br />
ab Januar 2011 allerdings in stärkerem<br />
Umfang angehoben werden.<br />
Pfleiderer-Werke waren<br />
nicht mehr voll ausgelastet<br />
<strong>Die</strong> Werke Ebersdorf-Friesau <strong>und</strong> Nidda<br />
waren nach Aussage von Pfleiderer zuletzt<br />
nicht mehr voll ausgelastet. Bei BHT<br />
war die Produktion im September <strong>und</strong><br />
Oktober mehrm<strong>als</strong> kurzzeitig ausgesetzt<br />
worden, nach einem erneuten Stillstand<br />
am 28. Oktober aber wieder angelaufen.<br />
Das MDF-Werk Nidda stand ab dem 25.<br />
Oktober. Nach einem r<strong>und</strong> einwöchigen<br />
Wartungsstillstand ruhte die Rohplattenproduktion<br />
aufgr<strong>und</strong> von Auftragsmangel<br />
29
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
auch in der ersten Novemberwoche; für<br />
diesen marktbedingten Stillstand war erstm<strong>als</strong><br />
wieder Kurzarbeit vereinbart worden.<br />
In den Bereichen Beschichtung <strong>und</strong><br />
Zuschnitt lief die Produktion aber weiter.<br />
<strong>Die</strong> in Nidda wieder aufgenommene<br />
Kurzarbeit wird nach der Bestätigung<br />
der Stilllegungsentscheidung durch<br />
Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat allerdings<br />
aufgehoben; wie in Ebersdorf-Friesau<br />
<strong>und</strong> in Gschwend müssen die bis zur<br />
endgültigen Stilllegung dann noch anfallenden<br />
Produktionsanpassungen über<br />
die bestehenden Arbeitszeitregelungen<br />
abgewickelt werden. Pfleiderer hatte bereits<br />
im vergangenen Jahr in den Werken<br />
Ebersdorf-Friesau, Nidda, Gschwend, Baruth,<br />
Gütersloh, Arnsberg <strong>und</strong> Leutkirch<br />
zeitweise kurzgearbeitet. Im Zuge der<br />
Nachfragebelebung auf den Spanplatten-<br />
<strong>und</strong> MDF/HDF-Märkten konnten diese<br />
Kurzarbeitsregelungen im vierten Quartal<br />
2009 in allen Werken mit Ausnahme von<br />
Gschwend wieder aufgehoben werden.<br />
<strong>Die</strong> endgültige Stilllegung der Werke<br />
Ebersdorf-Friesau <strong>und</strong> Nidda wird laut<br />
Pfleiderer zum Wegfall von r<strong>und</strong> 300<br />
Arbeitsplätzen führen. In Nidda werden<br />
noch r<strong>und</strong> 140 Mitarbeiter beschäftigt;<br />
bei BHT arbeiten r<strong>und</strong> 115 Beschäftigte.<br />
Darüber hinaus wird es in übergeordneten<br />
Verwaltungsbereichen an den Standorten<br />
Neumarkt <strong>und</strong> Gütersloh zu einem<br />
Abbau von Arbeitsplätzen kommen.<br />
30<br />
Das bislang in Ebersdorf-Friesau <strong>und</strong><br />
Nidda abgedeckte Produktionsprogramm<br />
soll im Zuge der Stilllegung<br />
vor allem auf die beiden Spanplattenwerke<br />
in Neumarkt <strong>und</strong> Gütersloh sowie<br />
auf das MDF/HDF-Werk in Baruth<br />
übertragen werden. Um dabei auch<br />
die Produktion der bislang bei BHT<br />
bzw. in Nidda hergestellten speziellen<br />
Qualitäten sicherzustellen können,<br />
sind in Neumarkt <strong>und</strong> Baruth kleinere<br />
Umbaumaßnahmen vorgesehen. Das<br />
BHT-Programm, das unter anderem<br />
leichtgewichtige, stärkere <strong>und</strong> PMDIgeb<strong>und</strong>ene<br />
Spanplatten umfasst, soll<br />
in Zukunft vor allem auf der im Jahr<br />
1997 in Betrieb genommenen kontinuierlichen<br />
Spanplattenlinie im Werk III in<br />
Neumarkt hergestellt werden. Ein Teil<br />
der Möbelplattenaufträge wird auch an<br />
das Werk Gütersloh gehen.<br />
<strong>Die</strong> MDF-Produktion des Werkes Nidda<br />
soll vom Standort Baruth übernommen<br />
werden, das bislang vor allem<br />
auf die Produktion von HDF-Platten<br />
ausgelegt ist. Technisch können auf<br />
der im Jahr 2001 in Betrieb genommenen<br />
kontinuierlichen Presse mit<br />
den Abmessungen 2,80 x 46,7 m Plattenstärken<br />
von 5-40 mm hergestellt<br />
werden. <strong>Die</strong> Produktionskapazität liegt<br />
inzwischen bei r<strong>und</strong> 470.000 m³/Jahr.<br />
Das Werk Baruth hatte in den letzten<br />
Monaten allerdings ebenfalls mit<br />
Auslastungsproblemen zu kämpfen,<br />
weshalb Pfleiderer die Produktion seit<br />
September mehrfach über Kurzarbeit<br />
ausgesetzt hat.<br />
Standorte gehören seit<br />
2004/2005 zu Pfleiderer<br />
Pfleiderer hatte das MDF-Werk Nidda<br />
im November 2004 im Rahmen einer<br />
übertragenden Sanierung aus dem<br />
laufenden Insolvenzverfahren über die<br />
Hornitex-Gruppe übernommen. <strong>Die</strong> von<br />
der Siempelkamp Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />
GmbH & Co. KG gelieferte <strong>und</strong> im<br />
Jahr 1988 in Betrieb genommene MDF-<br />
Produktionslinie hatte zum Zeitpunkt der<br />
Übernahme mit einer kontinuierlichen<br />
Presse in den Abmessungen 2,15 x 28<br />
m eine Produktionskapazität von r<strong>und</strong><br />
130.000 m³/Jahr erreicht. Mit der Ersetzung<br />
des Refiners <strong>und</strong> dem Einbau<br />
einer Mikrowellenvorwärmung konnte<br />
die Leistung im Jahr 2008 um 30 % auf<br />
r<strong>und</strong> 170.000 m³ gesteigert werden.<br />
Das aktuelle Produktionsvolumen liegt<br />
bei r<strong>und</strong> 140.000 m³/Jahr. Im Werk Nidda<br />
laufen zudem zwei Siempelkamp-<br />
Kurztaktpressen <strong>und</strong> zwei Aufteilsägen.<br />
Das BHT-Rohspanplattenwerk gehört<br />
seit der im Juli 2005 vereinbarten Übernahme<br />
der <strong>Holz</strong>werkstoffaktivitäten der<br />
Kunz-Holding GmbH & Co. KG, Unterensingen,<br />
zu Pfleiderer. <strong>Die</strong> im Jahr 1999<br />
von der <strong>Die</strong>ffenbacher GmbH & Co. KG,<br />
Eppingen, gelieferte Produktionslinie ist<br />
mit einer kontinuierlichen Presse in den<br />
Abmessungen 3,10 m x 43,8 m ausgestattet.<br />
Nach den in den vergangenen<br />
Jahren von Pfleiderer vorgenommenen<br />
Investitionen, die unter anderem den Einbau<br />
einer Dampfvorwärmung umfassten,<br />
können auf dieser Anlage r<strong>und</strong> 530.000<br />
m³/Jahr in Stärken von 6-80 mm hergestellt<br />
werden. Das anfänglich vor allem<br />
auf die Belieferung der Möbelindustrie<br />
ausgerichtete Produktionsprogramm<br />
wurde bereits wenige Jahre nach der<br />
Inbetriebnahme auf Bauplatten ausgeweitet.<br />
Das Ende 2004 von Pfleiderer übernommene<br />
MDFWerk Nidda wurde in den letzten<br />
beiden Jahren nicht mehr voll ausgelastet.<br />
Ende Oktober/Anfang November stand das<br />
Werk für r<strong>und</strong> zwei Wochen.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
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Spanplatte <strong>und</strong> lässt sich<br />
auf bestehenden Spanplattenanlagen<br />
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gibt es keine Unterschiede zu einer herkömmlichen<br />
Spanplatte. So lassen sich<br />
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Nach Aussagen von Pfleiderer gibt es<br />
bislang noch keine konkreten Planungen<br />
für die Verwertung der beiden Produktionslinien<br />
in Nidda <strong>und</strong> in Ebersdorf-<br />
Friesau. Im Verlauf des Herbstes haben<br />
allerdings bereits erste Interessenten das<br />
BHT-Werk besichtigt. Dabei ging es unter<br />
anderem um eine Verlagerung der Spanplattenlinie<br />
an einen osteuropäischen<br />
Standort. Nach Informationen aus der<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffbranche waren unter anderem<br />
Vertreter der Kronospan-Gruppe in<br />
Ebersdorf-Friesau. Kronospan <strong>und</strong> auch<br />
die Krono-Gruppe Schweiz hatten bereits<br />
vor einigen Jahren, noch vor dem Verkauf<br />
der Kunz-Aktivitäten an Pfleiderer, die<br />
Möglichkeiten für eine Übernahme des<br />
Standorts Ebersdorf-Friesau geprüft.<br />
<strong>Die</strong> MDF-Anlage aus dem Werk Nidda<br />
soll ebenfalls verkauft werden. <strong>Die</strong> Verhandlungen<br />
über die Verwertung des<br />
Werkes Gschwend sind dagegen schon<br />
weiter fortgeschritten. Laut Pfleiderer<br />
gibt es verschiedene Interessenten für<br />
die Immobilien sowie für die stillgelegten<br />
Anlagen. Von Seiten der Kommune wurde<br />
die Ausweisung eines gemischten Gewerbegebietes<br />
vorgeschlagen. <strong>Die</strong> German<br />
Pellets GmbH, Wismar, hatte Interesse<br />
an dem Aufbau eines Pelletwerkes am<br />
Standort Gschwend, in das ein Teil der<br />
bestehenden Spanaufbereitung <strong>und</strong> der<br />
Trockner integriert werden könnten. Für<br />
den Form- <strong>und</strong> Pressenstrang wurde zumindest<br />
bislang eine Verlagerung innerhalb<br />
des Pfleiderer-Konzerns geprüft.<br />
32<br />
Neben dem Werk Neumarkt <strong>und</strong> Standorten<br />
in Osteuropa war dabei auch ein<br />
Werk in Nordamerika in Betracht gezogen<br />
worden. <strong>Die</strong> von <strong>Die</strong>ffenbacher gelieferte<br />
<strong>und</strong> im Jahr 1990 in Betrieb genommene<br />
Anlage hat mit einer kontinuierlichen<br />
Presse in den Abmessungen 2,30 x 24<br />
m zuletzt eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />
300.000 m³ erreicht. <strong>Die</strong> Presse war<br />
bereits beim Aufbau für eine spätere<br />
Verlängerung um vier Meter vorbereitet<br />
worden; diese Erweiterungsinvestition<br />
wurde allerdings nicht realisiert.<br />
Kronospan-Entscheidung<br />
kam überraschend<br />
<strong>Die</strong> Geschäftsleitung der Kronospan<br />
GmbH, Bischweier, hatte die Belegschaft,<br />
Lieferanten <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en am 11. <strong>und</strong> 12.<br />
November über die geplante Stilllegung<br />
des erst in den Jahren 2003 bis 2009<br />
gr<strong>und</strong>legend modernisierten Spanplattenwerkes<br />
Bischweier informiert. <strong>Die</strong>se<br />
Entscheidung kam für viele überraschend,<br />
obwohl das Unternehmen zum<br />
Beispiel in einzelnen Preisverhandlungen<br />
mit Abnehmern bereits im Verlauf der<br />
letzten Monate die längerfristige Fortführung<br />
des Werkes Bischweier in Frage<br />
gestellt hatte.<br />
Ein konkreter Stilllegungstermin wurde<br />
bislang nicht genannt. Das Unternehmen<br />
will die Produktion nach der Bewältigung<br />
des derzeitigen Auftragsbestands allerdings<br />
bereits im Verlauf der nächsten<br />
Betriebsrat <strong>und</strong> Gewerkschaft haben am<br />
12. November gegen die geplante Stilllegung<br />
des KronospanSpanplattenwerkes<br />
Bischweier demonstriert.<br />
(Foto: IGM Gaggenau)<br />
zwei bis drei Monate auslaufen lassen.<br />
Nach Informationen aus der Kronospan-<br />
Gruppe könnte die Stilllegung unter Umständen<br />
bereits zum Jahresende erfolgen.<br />
Der genaue Zeitplan hängt unter<br />
anderem auch vom Verlauf der jetzt<br />
anstehenden Verhandlungen über einen<br />
Interessenausgleich mit den insgesamt<br />
190 Mitarbeitern im Werk Bischweier<br />
ab. Anfänglich war noch unklar, ob es<br />
sich um eine endgültige oder um eine<br />
vorübergehende Stilllegung handelt. Inzwischen<br />
hat das Unternehmen allerdings<br />
mehrfach deutlich gemacht, dass das<br />
Werk auch bei einer Verbesserung der<br />
Rahmenbedingungen in absehbarer Zeit<br />
nicht mehr in Betrieb gehen wird. <strong>Die</strong><br />
Produktionsanlagen werden zumindest<br />
vorerst in Bischweier bleiben; eine Demontage<br />
<strong>und</strong> eine Verlagerung an einen<br />
anderen Standort sind laut Kronospan<br />
derzeit nicht geplant.<br />
Das Unternehmen begründete die Entscheidung<br />
für die Stilllegung des Werkes<br />
Bischweier mit den Schwierigkeiten bei<br />
der Umsetzung der geplanten Preisanhebungen,<br />
dem rückläufigen Auftragseingang,<br />
deutlichen Rohstoffkostensteigerungen<br />
<strong>und</strong> der daraus resultierenden<br />
Verlustsituation. Bei der Modernisierung<br />
des Werkes Bischweiers hätten zudem<br />
Verzögerungen im Genehmigungsverfahren<br />
<strong>und</strong> hohe Umweltauflagen zu<br />
zusätzlichen Kosten geführt. Dadurch<br />
seien allein in den Geschäftsjahren 2008<br />
<strong>und</strong> 2009 im Werk Bischweier Verluste<br />
in einer Größenordnung von insgesamt<br />
r<strong>und</strong> 45 Mio € aufgelaufen.<br />
<strong>Die</strong> bislang aus dem Werk Bischweier<br />
belieferten K<strong>und</strong>en sollen in Zukunft vor<br />
allem aus Steinheim-Sandebeck versorgt<br />
werden. Der Schwerpunkt wird dabei<br />
vor allem bei beschichteten Spanplatten<br />
liegen. Bereits im Verlauf der letzten Monate<br />
waren Beschichtungsaufträge von<br />
Bischweier nach Sandebeck verlagert<br />
worden; in der Folge war Bischweier<br />
stärker auf Rohspanplattensortimente<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
ausgerichtet worden. <strong>Die</strong> in Bischweier<br />
im Verlauf des vergangenen Jahres aufgenommene<br />
Produktion von Verlegespanplatten<br />
soll künftig von dem Kronospan-<br />
Werk in Jihlava übernommen werden.<br />
Kronospan hatte das Werk Bischweier<br />
Anfang 2001 von der Gruber+Weber<br />
Dekorapan GmbH & Co. KG, Gernsbach-<br />
Obertsrot, übernommen. Bis Januar<br />
2002 waren die zuvor von Gruber+Weber<br />
stillgelegten Produktionsanlagen wieder<br />
angefahren worden. Im Sommer<br />
2003 wurde eine neue, kontinuierliche<br />
Produktionslinie in Betrieb genommen,<br />
die im Sommer 2008 von zuvor 42,8<br />
m auf 52,8 m verlängert wurde. In den<br />
Jahren 2007 <strong>und</strong> 2008 wurden zudem<br />
die Bereiche <strong>Holz</strong>platz, Trocknung, Spanaufbereitung<br />
<strong>und</strong> Beleimung erweitert.<br />
Kronospan hat in den letzten Jahren auch<br />
die Weiterverarbeitung ausgebaut; zuletzt<br />
wurde Ende 2009 eine gebrauchte<br />
Nut/Federplattenanlage installiert.<br />
Mit der Verlängerung der Presse <strong>und</strong><br />
den Erweiterungsinvestitionen in den vor-<br />
<strong>und</strong> nachgelagerten Anlagenteilen wurde<br />
die technische Kapazität des Werkes<br />
Bischweier auf r<strong>und</strong> 2.500 m³/Tag bzw.<br />
r<strong>und</strong> 800.000 m³/Jahr gesteigert. Im<br />
laufenden Jahr wird das Unternehmen<br />
voraussichtlich ein Produktionsvolumen<br />
von r<strong>und</strong> 600.000 m³ erreichen. Im Sommer<br />
lag der Ausstoß zum Teil bei über<br />
60.000 m³/Monat. Auf den insgesamt<br />
drei Kurztaktpressen, darunter eine<br />
Tandempresse, können bis zu 80 % der<br />
Produktion beschichtet werden. In der<br />
letzten Zeit wurde der Beschichtungsanteil<br />
über Schichtreduzierungen <strong>und</strong><br />
kurzfristige Abstellungen allerdings deutlich<br />
zurückgefahren; zuletzt lag er noch<br />
bei r<strong>und</strong> 30 %. Seit der Übernahme des<br />
Werkes hat Kronospan insgesamt r<strong>und</strong><br />
180 Mio € in den Standort Bischweier<br />
investiert.<br />
Spanplattenwerk von<br />
Interspan wird stillgelegt<br />
<strong>Die</strong> Krono-Gruppe Schweiz begründete<br />
die geplante Stilllegung des ungarischen<br />
Interspan-Spanplattenwerkes mit den<br />
im Vergleich zu umliegenden Ländern<br />
deutlich höheren <strong>Holz</strong>- <strong>und</strong> Energiekosten.<br />
Nach Aussage der Krono-Gruppe<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
sind in Ungarn bereits vor einigen Jahren<br />
große Kraftwerke auf die Verbrennung<br />
von <strong>Holz</strong> umgerüstet worden. Der daraus<br />
resultierende Nachfrageanstieg hat<br />
zu entsprechenden Kostensteigerungen<br />
im <strong>Holz</strong>einkauf geführt. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
bereits seit längerer Zeit angespannten<br />
<strong>Holz</strong>versorgungssituation sowie der steigenden<br />
<strong>Holz</strong>- <strong>und</strong> Energiekosten hatte die<br />
Krono-Gruppe zudem geplante Modernisierungen<br />
<strong>und</strong> Investitionsprojekte in dem<br />
Interspan-Werk immer wieder aufgeschoben.<br />
Das Unternehmen hat sich zuletzt<br />
verstärkt um ein Fortführungskonzept für<br />
den Standort bemüht, ohne dass dabei<br />
ein Ergebnis erzielt werden konnte.<br />
Das im Jahr 1987 von der Krono-Gruppe<br />
übernommene Werk in Vasarosnamény<br />
erreicht derzeit auf drei Einetagenanlagen<br />
eine Produktionskapazität von r<strong>und</strong><br />
30.000 m³/Monat bzw. r<strong>und</strong> 330.000<br />
m³/Jahr. R<strong>und</strong> 75 % der Produktion werden<br />
auf drei Kurztaktpressen beschichtet.<br />
Hauptabsatzmärkte von Interspan<br />
sind Ungarn, Rumänien, Serbien, Mon-<br />
Wood-based panels industry<br />
increasing capacity cutbacks<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
tenegro, Kosovo, Mazedonien <strong>und</strong> die<br />
Ukraine. Darüber hinaus liefert das Unternehmen<br />
auch in andere osteuropäische<br />
Länder. Neben rohen <strong>und</strong> beschichteten<br />
Spanplatten aus eigener Produktion werden<br />
Produkte aus anderen Krono-Werken<br />
vermarktet.<br />
Nach der Stilllegung soll der Großteil<br />
der bislang von Interspan bearbeiteten<br />
Aufträge von Krono-Ukraine übernommen<br />
werden. Das Unternehmen betreibt<br />
an den Standorten Kamyanka-Buzka<br />
(Region Lviv), Broshniv-Osada (Region<br />
Ivano-Frankivsk) <strong>und</strong> Solonizevka (Region<br />
Kharkiv) drei Spanpattenwerke, von<br />
denen eines bis Mitte 2011 auf OSB<br />
umgebaut werden soll. Darüber hinaus<br />
sollen künftig auch die Kronopol Sp.zo.o.,<br />
Zary/Polen, <strong>und</strong> die Kronospan Schweiz<br />
AG, Menznau, verstärkt in die bislang von<br />
Interspan bearbeiteten Märkte liefern.<br />
<strong>Die</strong> Produktionsanlagen von Interspan<br />
sollen nach der Stilllegung zum Teil an<br />
anderen Standorten der Krono-Gruppe<br />
eingesetzt werden.<br />
Unsatisfactory margins for some time and the associated financial difficulties facing<br />
a few firms have triggered major developments in the wood-based panels sectors<br />
in recent weeks after a brief lull. In the middle of October, Pfleiderer AG, based<br />
in Neumarkt, Germany, permanently closed its Gschwend particleboard mill, which<br />
had stood idle since June 2009. On 8 November, Pfleiderer then announced that it<br />
would <strong>als</strong>o close its particleboard mill in Ebersdorf-Friesau, which operates as Bau<br />
<strong>und</strong> <strong>Holz</strong>technik Thüringen GmbH (BHT), as well as an MDF facility run by Pfleiderer<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe Nidda GmbH & Co. KG in Nidda over the coming months. The closure<br />
date for the Ebersdorf Friesau mill has since been set for the end of January<br />
2011. MDF production is due to come to an end in Nidda during the first half of<br />
2011, as well. Krono Gruppe Schweiz will <strong>als</strong>o cease raw and coated particleboard<br />
production at its Hungarian subsidiary Interspan Kft., based in Vasarosnamény, in<br />
January. Kronospan group <strong>als</strong>o informed its workers, suppliers and customers on<br />
11 and 12 November about plans to close the Bischweier particleboard mill. This<br />
mill had <strong>und</strong>ergone a major overhaul between 2003 and 2009. These divestments<br />
will reduce Central European wood-based panels capacity by a total of some 2.1m<br />
m³ per year within just a short period of time. The Bischweier particleboard mill will<br />
have the greatest impact with a technical capacity of approximately 800,000 m³<br />
per year. BHT has an installed annual capacity of aro<strong>und</strong> 530,000 m³. Interspan<br />
can make roughly 330,000 m³ per year using three single-opening plants. The<br />
Gschwend mill’s capacity of 300,000 m³ had been removed from the market at the<br />
end of June 2009 when 100% short-time work began. The Nidda MDF plant now<br />
has an annual capacity of aro<strong>und</strong> 170,000 m³ following investments to expand the<br />
plant in 2008.<br />
33
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Produktionskapazitäten werden um 60 % auf 3,2 Mio m³ ansteigen<br />
In Osteuropa sollen bis 2012<br />
mehrere OSBWerke anlaufen<br />
Im Verlauf der nächsten zwei Jahre<br />
sollen in Osteuropa voraussichtlich<br />
fünf neue OSB-Werke errichtet werden,<br />
für die die wesentlichen Anlagenbestellungen<br />
bereits abgeschlossen<br />
wurden. Darüber hinaus gibt es mehrere<br />
OSB-Projekte im Planungsstadium,<br />
bei denen die Realisierung noch<br />
unsicher ist.<br />
Parallel dazu könnten auch einzelne der<br />
bereits in den letzten drei Jahren für osteuropäische<br />
Standorte angekündigten<br />
OSB-Investitionen, die aufgr<strong>und</strong> von Finanzierungsproblemen,<br />
Schwierigkeiten<br />
bei der Standortsuche <strong>und</strong> der deutlich<br />
verschlechterten Rahmenbedingungen<br />
zurückgestellt worden waren, wieder<br />
aufgegriffen werden.<br />
Relativ konkret sind die von der Egger-<br />
Gruppe, der Kronospan-Gruppe <strong>und</strong> der<br />
Krono-Gruppe Schweiz verfolgten Projekte.<br />
Egger <strong>und</strong> Kronospan haben im<br />
Verlauf des dritten Quart<strong>als</strong> 2010 bereits<br />
die wesentlichen Anlagenbestellungen für<br />
OSB-Werke in Rumänien bzw. in Russland<br />
34<br />
abgeschlossen. <strong>Die</strong> Krono-Gruppe wird in<br />
einem ersten Schritt an einem Standort<br />
in der Ukraine eine bestehende Spanplattenanlage<br />
auf OSB umbauen. Mittelfristig<br />
plant das Unternehmen ein Neubauprojekt<br />
an einem russischen Standort.<br />
Mit der OOO DOK Kalevala, St. Petersburg,<br />
hat auch ein russisches Unternehmen<br />
zuletzt seine Investitionsplanungen<br />
konkretisiert. Das Unternehmen hatte bereits<br />
seit längerer Zeit einen Einstieg in<br />
die OSB-Produktion geprüft <strong>und</strong> in diesem<br />
Zusammenhang auch schon ab dem Jahr<br />
2006 mit verschiedenen Anlagenherstellern<br />
verhandelt. <strong>Die</strong> im Mai 2010 bei der<br />
Siempelkamp Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />
GmbH & Co. KG, Krefeld, bestellte Komplettanlage<br />
soll voraussichtlich im Verlauf<br />
des Jahres 2012 in Betrieb gehen.<br />
<strong>Die</strong> zu der russischen Investmentgesellschaft<br />
Arkley Capital OOO, Moskau, gehörende<br />
OOO Oris <strong>und</strong> das italienische<br />
Unternehmen Safwood S.p.A., Piacenza,<br />
haben ihre für Russland angekündigten<br />
OSB-Projekte dagegen wieder zurückge-<br />
stellt. Oris hatte bereits im Sommer 2008<br />
die wesentlichen Anlagenkomponenten für<br />
ein OSB-Werk in Auftrag gegeben. 2009<br />
wurde die Realisierung des Projektes vorerst<br />
wieder gestoppt. Bei Safwood kam<br />
es im Verlauf des ersten Halbjahres 2010<br />
zum vorläufigen Aus für das seit dem Jahr<br />
2008 verfolgte OSB-Projekt.<br />
Das 2008 von der UPM-Kymmene RUS<br />
Holdings Oy <strong>und</strong> der mit dem russischen<br />
Sperrholzhersteller Sveza verb<strong>und</strong>enen<br />
Brist Ltd., Malta, gegründete Joint Venture<br />
OOO Borea wird frühestens Ende 2011<br />
über eine Fortführung seines OSB-Projektes<br />
entscheiden. Beide Unternehmen<br />
wollten am Standort Sheksna/Region<br />
Vologda bis zum Jahr 2012 einen integrierten<br />
<strong>Holz</strong>industriekomplex errichten,<br />
zu dem unter anderem auch ein OSB-Werk<br />
gehört.<br />
Produktionskapazität<br />
erhöht sich um 60 %<br />
Bislang gibt es in Osteuropa insgesamt<br />
fünf OSB-Anlagen mit einer Gesamtkapazität<br />
von r<strong>und</strong> 2 Mio m³/Jahr. <strong>Die</strong> zur<br />
Krono-Gruppe Schweiz gehörende Kronopol<br />
Sp.zo.o., Zary/Polen, erreicht auf ihrer<br />
im Jahr 1997 in Betrieb genommenen<br />
kontinuierlichen Anlage inzwischen eine<br />
Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 360.000 m³/<br />
Jahr. <strong>Die</strong> Kronospan-Gruppe, die im Jahr<br />
1996 mit einer am Standort Sanem/Luxemburg<br />
errichteten Mehretagenanlage<br />
in die OSB-Produktion eingestiegen war,<br />
hat im Jahr 2000 in Bourgas/Bulgarien<br />
eine gebrauchte Einetagenanlage installiert.<br />
<strong>Die</strong>se Anlage war zuvor bei der<br />
Kronospan UK Ltd., Chirk/Großbritannien,<br />
<strong>Die</strong> KronospanGruppe verfügt in Osteuropa<br />
inzwischen über drei OSBWerke mit<br />
kontinuierlichen Pressen. <strong>Die</strong> neueste Anlage<br />
ist im August 2009 im rumänischen Brasov<br />
in Betrieb gegangen.<br />
(Foto: Kronospan)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
für die Spanplattenproduktion eingesetzt<br />
<strong>und</strong> im Zuge der Verlagerung auf OSB<br />
umgerüstet worden. <strong>Die</strong> Jahreskapazität<br />
dieser von der Kronospan Bulgaria EOOD<br />
betriebenen Anlage beläuft sich auf r<strong>und</strong><br />
140.000 m³.<br />
Mit dem Bau von drei weiteren, nahezu<br />
baugleichen kontinuierlichen OSB-Linien<br />
in Tschechien, Lettland <strong>und</strong> Rumänien<br />
ist Kronospan inzwischen zum größten<br />
OSB-Hersteller im osteuropäischen Raum<br />
geworden. <strong>Die</strong> erste dieser drei von der<br />
<strong>Die</strong>ffenbacher GmbH & Co. KG, Eppingen,<br />
gelieferten Anlagen war Ende Juni<br />
2005 bei der Kronospan CR spol.s.r.o.,<br />
Jihlava/Tschechien, in Betrieb gegangen.<br />
Bereits kurz nach der Inbetriebnahme<br />
hatte Kronospan die Installation eines<br />
zweiten Strangs für die Strandaufbereitung<br />
sowie die Verlängerung der kontinuierlichen<br />
Presse in Auftrag gegeben.<br />
<strong>Die</strong>se Erweiterungsmaßnahmen wurden<br />
im dritten Quartal 2006 abgeschlossen.<br />
In der ersten Ausbaustufe hatte die Anlage<br />
in Jihlava mit einer 38,5 m langen kontinuierlichen<br />
Presse eine Produktionskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 250.000 m³/Jahr erreicht. Mit<br />
dem Ausbau der Strandproduktion <strong>und</strong> der<br />
Pressenverlängerung auf 53 m konnte die<br />
Produktionskapazität auf r<strong>und</strong> 500.000<br />
m³/Jahr gesteigert werden.<br />
Bei den folgenden Investitionen wurden<br />
die Anlagen gleich in der längeren Variante<br />
aufgebaut. <strong>Die</strong> bei der im Jahr 2005 mehrheitlich<br />
von Kronospan übernommenen<br />
AS Bolderaja, Riga/Lettland, installierte<br />
Produktionslinie wurde im August 2007<br />
in Betrieb genommen. Das OSB-Werk in<br />
Brasov/Rumänien sollte eigentlich noch<br />
im Verlauf des Jahres 2008 anlaufen; der<br />
Produktionsstart zog sich dann allerdings<br />
bis August 2009 hin. Auch diese beiden<br />
Werke sind wie die Anlage in Jihlava mit<br />
einer kontinuierlichen Presse in den Abmessungen<br />
9 ft x 53 m im Endausbau auf<br />
eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 500.000<br />
m³ ausgelegt.<br />
Mit dem Bau eines weiteren Kronospan-<br />
Werkes in Russland, der Egger-Investition<br />
in Rumänien, dem Umbauprojekt der<br />
Krono-Gruppe in der Ukraine <strong>und</strong> dem<br />
von Kalevala geplanten Werk werden sich<br />
die osteuropäischen OSB-Kapazitäten im<br />
Verlauf der nächsten zwei Jahre um r<strong>und</strong><br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
1,2 Mio m³/Jahr erhöhen. <strong>Die</strong>s entspricht<br />
einer Steigerung von r<strong>und</strong> 60 % gegenüber<br />
dem derzeitigen Stand. <strong>Die</strong> zweite<br />
Ausbaustufe des Kalevala-Werkes, die<br />
Realisierung des zweiten Egger-Projektes<br />
an einem russischen Standort sowie<br />
eine mögliche Neuinvestition der Krono-<br />
Gruppe Schweiz könnten mittelfristig zu<br />
einem weiteren Kapazitätsausbau von<br />
knapp 1 Mio m³/Jahr führen. Sollte das<br />
ursprünglich auf 500.000 m³/Jahr ausgelegte<br />
Oris-Projekt in der jetzt geplanten<br />
kleineren Variante verwirklicht werden,<br />
würden weitere r<strong>und</strong> 300.000 m³/Jahr<br />
dazukommen.<br />
Kronospan <strong>und</strong> Krono<br />
haben Pläne konkretisiert<br />
<strong>Die</strong> Kronospan-Gruppe will ihre OSB-Kapazitäten<br />
bis 2012 mit einer Neuinvestition<br />
in Russland <strong>und</strong> der Verlagerung einer<br />
gebrauchten Anlage in die Türkei weiter<br />
ausbauen. <strong>Die</strong> Baumaßnahmen für das<br />
neue OSB-Werk in Russland sollen im<br />
Verlauf der nächsten Monate beginnen.<br />
Das Projekt wird voraussichtlich an dem<br />
im Jahr 2003 in Betrieb genommenen<br />
Standort Egorievsk realisiert, an dem<br />
das Unternehmen bislang Spanplatten,<br />
MDF/HDF, Laminatboden, Wandpaneele<br />
sowie Leim- <strong>und</strong> Imprägnierharze produziert.<br />
<strong>Die</strong> Aufträge für die wesentlichen<br />
Anlagenkomponenten wurden im August<br />
2010 an <strong>Die</strong>ffenbacher, vergeben. <strong>Die</strong> für<br />
das Russland-Projekt vorgesehene Anlage<br />
soll mit einer kontinuierlichen Presse in<br />
den Abmessungen 8,5 ft x 53 m in der<br />
ersten Stufe eine Produktionskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 850 m³/Tag bzw. r<strong>und</strong> 280.000<br />
m³/Jahr erreichen. Im Endausbau können<br />
auf der Anlage laut <strong>Die</strong>ffenbacher bis zu<br />
1.850 m³/Tag bzw. 600.000 m³/Jahr<br />
produziert werden.<br />
<strong>Die</strong> Kronospan-Gruppe war im Verlauf<br />
der vergangenen Jahre immer wieder<br />
mit möglichen OSB-Projekten in Russland<br />
in Zusammenhang gebracht worden. Im<br />
Sommer 2008 hatten so zum Beispiel<br />
verschiedene russische Wirtschaftszeitungen<br />
über angebliche Investitionspläne<br />
von Kronospan zum Aufbau von<br />
zwei OSB-Werken in den Regionen Perm<br />
<strong>und</strong> Kirov berichtet. Das Perm-Projekt<br />
sollte auf eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />
300.000-400.000 m³ ausgelegt werden.<br />
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In Kirov war laut den Zeitungsberichten<br />
ein kombinierter Standort für OSB <strong>und</strong><br />
Spanplatten mit einer Jahreskapazität<br />
von jeweils r<strong>und</strong> 170.000 m³ geplant.<br />
Eine Konkretisierung dieser Projekte blieb<br />
dann aber aus.<br />
Im Verlauf des nächsten Jahres soll auch<br />
bei dem Ende September 2010 mehrheitlich<br />
von Kronospan übernommenen<br />
türkischen Spanplatten- <strong>und</strong> MDF/HDF-<br />
Hersteller SFC Entegre Orman Urunleri<br />
Sanayi ve Ticaret A.S., Kastamonu, eine<br />
OSB-Linie installiert werden. Kronospan<br />
wird dabei die Mehretagenanlage aus dem<br />
im Juni 2009 stillgelegten Werk Châtellerault<br />
der Isoroy S.A.S., Rungis/Frankreich,<br />
einsetzen. <strong>Die</strong>se Anlage war ursprünglich<br />
über die Modul Systeme AG, Laufen, an<br />
ein russisches Unternehmen verkauft worden.<br />
Nach der Rückabwicklung dieses<br />
Kontraktes hat Kronospan die Anlage<br />
übernommen, die bei der Inbetriebnahme<br />
im Jahr 1986 auf eine Jahreskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 70.000 m³ ausgelegt war <strong>und</strong><br />
nach verschiedenen Erweiterungsinvestitionen<br />
zuletzt r<strong>und</strong> 125.000 m³/Jahr<br />
produziert hatte. Kronospan hatte bereits<br />
im Zuge der SFC-Übernahme angekündigt,<br />
in absehbarer Zeit die Kapazitäten weiter<br />
ausbauen zu wollen. Das Unternehmen<br />
kann dabei zum einen auf größere Flächenreserven<br />
im Umfeld des Werkes im<br />
nordtürkischen Kastamonu, zum anderen<br />
auf ein von SFC bereits vor einigen Jahren<br />
gekauftes, r<strong>und</strong> 95 ha großes Gelände<br />
in Afyon in der Nähe des südtürkischen<br />
Antalya zurückgreifen.<br />
36<br />
<strong>Die</strong> zur Krono-Gruppe Schweiz gehörende<br />
Krono-Ukraine LLC, Kamyanka-Buzka, hat<br />
im Verlauf des Herbstes 2010 mit dem<br />
Umbau der bislang für die Produktion<br />
von Spanplatten eingesetzten Zweietagenanlage<br />
auf OSB begonnen. Nach dem<br />
Abschluss der Umbauarbeiten soll die OSB-<br />
Produktion voraussichtlich im Mai 2011<br />
aufgenommen werden. <strong>Die</strong> Produktionskapazität<br />
wird bei r<strong>und</strong> 120.000 m³/Jahr liegen.<br />
<strong>Die</strong> in Kamyanka-Buzka produzierten<br />
OSB sollen vorrangig in der Ukraine <strong>und</strong> in<br />
Weißrussland abgesetzt werden. In einem<br />
nächsten Schritt will die Krono-Gruppe an<br />
einem neuen Standort in Osteuropa in eine<br />
weitere kontinuierliche OSB-Anlage investieren.<br />
Das Unternehmen prüft derzeit zwei<br />
Standortalternativen in Russland sowie eine<br />
in einem weiteren osteuropäischen Land.<br />
Als Inbetriebnahmetermin wird derzeit das<br />
Jahr 2012 anvisiert.<br />
<strong>Die</strong> Krono-Gruppe Schweiz war mit der<br />
bei Kronopol errichteten Anlage in die<br />
OSB-Produktion eingestiegen <strong>und</strong> betreibt<br />
inzwischen drei OSB-Werke mit kontinuierlichen<br />
Produktionslinien. <strong>Die</strong> beiden in<br />
den Jahren 2000 bzw. 2001 in Betrieb<br />
genommenen OSB-Anlagen der Kronoply<br />
GmbH & Co. KG, Wittstock-Heiligengrabe,<br />
<strong>und</strong> der Kronofrance S.A., Sully-sur-Loire/<br />
Frankreich, sind mit einer kontinuierlichen<br />
Presse im Format 9 ft x 43,7 m weitgehend<br />
baugleich. Beide Produktionslinien<br />
waren ursprünglich auf eine Kapazität von<br />
r<strong>und</strong> 350.000 m³/Jahr ausgelegt, können<br />
nach verschiedenen Umbaumaßnahmen<br />
<strong>und</strong> Optimierungen aber inzwischen deut-<br />
Das von der KronospanGruppe für<br />
Russland angekündigte OSBProjekt<br />
wird voraussichtlich an dem im Jahr 2003<br />
in Betrieb genommenen Standort<br />
Egorievsk bei Moskau realisiert.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
lich über 400.000 m³/Jahr produzieren.<br />
Kronoply hat nach der im zweiten Quartal<br />
2010 durchgeführten Anlagenmodernisierung<br />
zum Teil bereits eine Leistung von<br />
über 40.000 m³/Monat erreicht.<br />
Egger will in Rumänien<br />
<strong>und</strong> Russland investieren<br />
Egger hat Anfang August 2010 zwei<br />
OSB-Projekte für Osteuropa angekündigt.<br />
Parallel dazu war bereits die Ausführungs-<br />
<strong>und</strong> Genehmigungsplanung aufgenommen<br />
worden. Das erste Projekt sollte möglichst<br />
schnell realisiert werden; der Bau des<br />
zweiten OSB-Werkes dann wenig später<br />
folgen. <strong>Die</strong> erste Anlage wurde im Verlauf<br />
des dritten Quart<strong>als</strong> bei der Siempelkamp<br />
Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau GmbH & Co.<br />
KG, Krefeld, bestellt; für die zweite Anlage<br />
wurde eine Option erteilt.<br />
Konkrete Standorte wurden zunächst<br />
nicht genannt; laut Egger sollten die beiden<br />
Werke in Russland sowie in einem<br />
weiteren, anfänglich noch nicht näher spezifizierten<br />
osteuropäischen Land errichtet<br />
werden. Weißrussland war allerdings<br />
bereits zum Zeitpunkt der Ankündigung<br />
aus dem Rennen. Egger hatte dort seit<br />
dem Jahr 2009 über einen möglichen<br />
OSB-Standort verhandelt. In diesen unter<br />
anderem mit der weißrussischen Regierung<br />
geführten Verhandlungen konnte<br />
aber bis zuletzt keine Einigung über eine<br />
mittel- <strong>und</strong> langfristig abgesicherte <strong>Holz</strong>versorgung<br />
erreicht werden, so dass Egger<br />
die Gespräche im Verlauf des zweiten<br />
Quart<strong>als</strong> 2010 ergebnislos beendet hat.<br />
Das Unternehmen hatte zuvor bereits im<br />
Herbst 2009 <strong>und</strong> im April 2010 Aussagen<br />
von Vertretern der weißrussischen<br />
Regierung über eine bereits erreichte<br />
weitgehende Einigung über ein Projekt<br />
am Standort Borisov jeweils <strong>als</strong> verfrüht<br />
bezeichnet.<br />
Im September hat Egger die Planungen für<br />
das erste der für Osteuropa angekündigten<br />
OSB-Projekte auf den Standort Radauti/<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
Rumänien konkretisiert. Nach Abschluss<br />
des derzeit laufenden Genehmigungsverfahrens<br />
soll voraussichtlich noch in diesem<br />
Jahr mit den Baumaßnahmen begonnen<br />
werden. <strong>Die</strong> Anlageninstallationen werden<br />
nach den derzeitigen Planungen im dritten<br />
Quartal 2011 beginnen. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme<br />
ist für Ende 2011 vorgesehen. Das<br />
neue OSB-Werk, in dem r<strong>und</strong> 100 Mitarbeiter<br />
beschäftigt werden sollen, ist in einem<br />
ersten Schritt auf eine Jahreskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 300.000 m³ ausgelegt. <strong>Die</strong> in<br />
der Anlage eingesetzte kontinuierliche<br />
Presse ist mit den Abmessungen 2,80 x<br />
48 m weitgehend bau gleich zu der am<br />
gleichen Standort bereits laufenden Spanplattenpresse.<br />
Bei der SC Egger România S.r.l., Radauti,<br />
produziert Egger bislang rohe<br />
<strong>und</strong> beschichtete Spanplatten. In der<br />
zweiten Investitionsstufe sollten nach<br />
der ursprünglichen Planung ein Leim-/<br />
Imprägnierharzwerk sowie ein Biomassekraftwerk<br />
errichtet werden. <strong>Die</strong> auf<br />
eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 120.000<br />
t ausgelegte Leimfabrik soll Ende 2011<br />
in Betrieb gehen; nach Abschluss des<br />
Genehmigungsverfahrens wurde im Juni<br />
2010 mit den Baumaßnahmen begonnen.<br />
<strong>Die</strong> Errichtung des auf eine Leistung<br />
von 40,5 MW ausgelegten Biomassekraftwerks<br />
wurde dagegen vorerst zurückgestellt.<br />
<strong>Die</strong> Gr<strong>und</strong>satzentscheidung<br />
ist zwar bereits gefallen, Konfiguration<br />
<strong>und</strong> Zeitplan sind allerdings noch offen.<br />
Nach der aktuellen Planung wird das<br />
Projekt voraussichtlich erst nach der<br />
Inbetriebnahme des OSB-Werkes realisiert.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Für den ersten Investitionsabschnitt, der<br />
den Bau eines Spanplattenwerkes mit<br />
Beschichtung <strong>und</strong> Imprägnierung umfasste,<br />
hat Egger insgesamt r<strong>und</strong> 210 Mio €<br />
investiert. Für den Bau der Leimfabrik sind<br />
r<strong>und</strong> 40 Mio € veranschlagt. <strong>Die</strong> Investitionssummen<br />
für das Biomassekraftwerk<br />
<strong>und</strong> die OSB-Anlage wurden bislang noch<br />
nicht konkretisiert. Das OSB-Projekt wird<br />
voraussichtlich in einer Größenordnung<br />
von 130-140 Mio € liegen.<br />
Mit der Investition in Radauti wird sich die<br />
OSB-Gesamtkapazität der Egger-Gruppe<br />
auf r<strong>und</strong> 650.000 m³/Jahr erhöhen. Damit<br />
soll auch die Position von Egger auf<br />
den europäischen OSB-Märkten deutlich<br />
verbessert werden. Das Unternehmen<br />
produziert OSB bislang nur in dem im<br />
Jahr 2000 in Betrieb genommenen Werk<br />
Wismar <strong>und</strong> hat aufgr<strong>und</strong> der daraus resultierenden<br />
Limitationen in dem wieder<br />
wachsenden europäischen OSB-Markt<br />
nach eigener Einschätzung Anteile verloren.<br />
Das OSB-Werk am Standort Wismar<br />
erreicht mit einer kontinuierlichen Presse<br />
in den Abmessungen 2,80 x 38,5 m inzwischen<br />
eine Produktionskapazität von<br />
r<strong>und</strong> 350.000 m³/Jahr.<br />
Kalevala-Projekt wird in<br />
zwei Stufen realisiert<br />
Kalevala hat im Mai 2010 eine OSB-Komplettanlage<br />
bei Siempelkamp bestellt. Das<br />
Werk soll am Standort Petrozawodsk/<br />
Provinz Karelien errichtet werden. Der<br />
Baubeginn ist für Juni 2011 <strong>und</strong> die Inbetriebnahme<br />
für Anfang 2012 geplant. <strong>Die</strong><br />
Anlage ist in der ersten Ausbaustufe auf<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
eine Produktionskapazität von 750 m³/<br />
Tag bzw. 250.000 m³/Jahr ausgelegt.<br />
<strong>Die</strong>se Kapazität soll im März 2012 erreicht<br />
werden. Mit der zweiten Ausbaustufe soll<br />
die Anlagenleistung auf 1.500 m³/Tag<br />
bzw. r<strong>und</strong> 500.000 m³/Jahr gesteigert<br />
werden.<br />
Kalevala wird in dem neuen OSB-Werk<br />
zu 90 % Espenholz verarbeiten. <strong>Die</strong> produzierten<br />
OSB im Stärkenspektrum von<br />
6-40 mm sollen vorrangig im Baubereich<br />
eingesetzt werden. Auf einer ebenfalls<br />
projektierten Nut/Federanlage will das<br />
Unternehmen auch Fußbodenplatten<br />
herstellen. Hauptanteilseigner von Kalevala<br />
ist der börsennotierte russische<br />
Baukonzern Compact, der vor allem im<br />
Industriebau tätig ist <strong>und</strong> einen Teil der<br />
OSB-Produktion abnehmen wird.<br />
<strong>Die</strong> Form- <strong>und</strong> Pressenstraße sowie die<br />
Endfertigung sind bereits von Anfang an<br />
auf die volle Kapazität ausgelegt. Für die<br />
Verdoppelung der Anfangskapazität sind<br />
die Installation eines zweiten Frontend-<br />
Strangs sowie der Aufbau einer zweiten<br />
Energieanlage erforderlich. <strong>Die</strong> beiden<br />
Frontend-Stränge <strong>und</strong> die auf eine Leistung<br />
von 50 MW ausgelegten Energieanlagen<br />
sind jeweils weitgehend baugleich. Der an<br />
Siempelkamp vergebene Auftrag umfasst<br />
das komplette Frontend (R<strong>und</strong>holzaufgabe,<br />
Entrindungsanlage, Strander, Siebe,<br />
Beleimungsanlagen, Austragsbunker), die<br />
<strong>Die</strong> EggerGruppe will in den nächsten Jahren<br />
zwei OSBWerke in Osteuropa errichten. <strong>Die</strong> erste<br />
Anlage soll im Verlauf des kommenden Jahres<br />
am Standort Radauti/Rumänien installiert werden;<br />
dort werden bislang rohe <strong>und</strong> beschichtete<br />
Spanplatten produziert. (Foto: Egger)<br />
37
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Several OSB mills due to start operating<br />
in Eastern Europe by 2012<br />
Five new OSB mills will likely be built in Eastern Europe over the next two years. The<br />
main technology orders for these facilities have already been placed. Moreover,<br />
several OSB plants are at the planning stage, with their ultimate outcome uncertain.<br />
At the same time, producers might well reactivate a few of the OSB investment<br />
projects announced for Eastern European sites over the past three years that<br />
had been shelved due to financing problems, difficulties finding a site and the much<br />
tougher climate. Eastern Europe is currently home to a total of five OSB plants with<br />
a combined annual capacity of aro<strong>und</strong> 2m m³. The creation of another Kronospan<br />
mill in Russia, Egger group’s planned investment in Romania, a Ukrainian conversion<br />
project pursued by Krono-Gruppe Schweiz and an OOO DOK Kalevala plant<br />
in the pipeline will raise Eastern Europe’s OSB capacity by aro<strong>und</strong> 1.2m m³ per<br />
year over the coming two years. This corresponds to an increase of roughly 60%<br />
compared with current capacity. The second expansion phase for the Kalevala mill,<br />
the completion of Egger’s second project at a Russian location as well as Krono-<br />
Gruppe Schweiz’s possible investment in a new mill might add close to another 1m<br />
m³ in annual capacity in the medium term. An additional 300,000 m³ in capacity will<br />
come on stream if OOO Oris’s project, which was originally due to have an annual<br />
capacity of 500,000 m³, is now executed on a smaller scale.<br />
Form- <strong>und</strong> Pressenlinie mit einer kontinuierlichen<br />
Presse in den Abmessungen 9’<br />
x 50,4 m sowie die Endfertigung (zwei<br />
Doppel-Diagon<strong>als</strong>ägen, Kühl-/Abstapelanlage,<br />
Großstapellager, Aufteilanlage, Verpackungslinie).<br />
Der Trockner wird von der<br />
Büttner Gesellschaft für Trocknungs- <strong>und</strong><br />
Umwelttechnik mbH, Krefeld, geliefert;<br />
die Siempelkamp Energy Systems GmbH<br />
(SES), Hannover, wird beide Ausbaustufen<br />
der Energieanlage installieren. Planung,<br />
Engineering <strong>und</strong> Inbetriebnahme laufen<br />
über die Sicoplan N.V., Menen-Lauwe/<br />
Belgien.<br />
Mehrere andere Projekte<br />
wurden zurückgestellt<br />
Im Verlauf der letzten Jahre gab es in<br />
Russland noch weitere Investitionsplanungen<br />
für neue OSB-Werke, die sich in den<br />
meisten Fällen aber nicht weiter konkretisiert<br />
haben bzw. inzwischen wieder zurückgestellt<br />
wurden. <strong>Die</strong>se Projekte liefen<br />
zumeist unter Beteiligung von russischen<br />
Investoren. <strong>Die</strong> inzwischen aufgelaufenen,<br />
zum Teil bereits mehrjährigen Verzögerungen<br />
sind zum einen auf Finanzierungsprobleme,<br />
zum anderen auf Probleme bei der<br />
Standortsuche zurückzuführen. Neben<br />
der <strong>Holz</strong>versorgung spielte dabei unter<br />
anderem die infrastrukturelle Anbindung<br />
der geplanten Werke eine Rolle.<br />
38<br />
Am weitesten fortgeschritten war das<br />
Oris-Projekt. <strong>Die</strong>ses im Verlauf des Jahres<br />
2007 von der russischen Investmentgesellschaft<br />
Arkley Capital gegründete<br />
Unternehmen wollte nach den ursprünglichen<br />
Plänen an dem r<strong>und</strong> 1.000 km<br />
östlich von Moskau liegenden Standort<br />
Vostochnyy/Republik Tatarstan einen<br />
integrierten Produktionsstandort errichten.<br />
Neben einem OSB-Werk mit einer<br />
Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 500.000 m³<br />
waren ein Sägewerk (240.000 m³/Jahr),<br />
ein Pelletwerk (93.000 t/Jahr) sowie<br />
eine Produktionsanlage für I-Joists (24<br />
Mio m²/Jahr) geplant. <strong>Die</strong> anfallenden<br />
Produktionsreste sollten in einem am<br />
gleichen Standort geplanten Biomassekraftwerk<br />
verwertet werden. Über eigene<br />
Einschlagskapazitäten sollten pro Jahr<br />
r<strong>und</strong> 1,4 Mio m³ R<strong>und</strong>holz bereitgestellt<br />
werden. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme war für das<br />
Jahr 2011 geplant.<br />
<strong>Die</strong> wesentlichen Anlagen für das OSB-<br />
Werk waren im Sommer 2008 bestellt<br />
worden. Der kanadische Anlagenhersteller<br />
Carmanah Design and Manufacturing Inc.,<br />
Vancouver/British Columbia, sollte zwei<br />
28/81 Smart-Ring Batch Strander mit Beschickung<br />
liefern. <strong>Die</strong>ffenbacher hat den<br />
Auftrag für den Form- <strong>und</strong> Pressenstrang<br />
erhalten, der mit einer kontinuierlichen<br />
Presse in den Abmessungen 9’ x 60 m auf<br />
eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 500.000<br />
m³ ausgelegt war. In der Folge kam es allerdings<br />
immer wieder zu Verzögerungen;<br />
im November 2009 wurde das Projekt<br />
schließlich ganz zurückgestellt.<br />
Seither hat Oris verschiedene Umplanungen<br />
vorgenommen. So ist das Unternehmen<br />
inzwischen von dem ursprünglich<br />
vorgesehenen Standort abgerückt. In<br />
der Folge wurden verschiedene Standortalternativen<br />
geprüft. Nach russischen<br />
Zeitungsberichten haben sich die Planungen<br />
im Verlauf des letzten Jahres auf den<br />
in der Region Perm liegenden Standort<br />
Chaykovsky konkretisiert. Parallel dazu<br />
wurde der Umfang des Projektes reduziert.<br />
<strong>Die</strong> aktuellen Planungen gehen so<br />
zum Beispiel von einer deutlich geringeren<br />
OSB-Kapazität aus. Ein neuer Zeitplan<br />
wurde bislang allerdings noch nicht vorgelegt.<br />
Das Unternehmen sucht derzeit<br />
noch nach einem industriellen Partner,<br />
mit dem das Projekt doch noch realisiert<br />
werden kann.<br />
<strong>Die</strong> Haupttätigkeitsfelder der hinter dem<br />
Oris-Projekt stehenden russischen Investmentgesellschaften<br />
Arkley Capital <strong>und</strong><br />
MiraMax Capital Partners liegen in den Bereichen<br />
Metalle/Bergbau, Ölfördertechnik,<br />
Maschinenbau, Automobilbau, Immobilen<br />
<strong>und</strong> Forst-/<strong>Holz</strong>wirtschaft. Das Unternehmensportfolio<br />
umfasst neben Oris unter<br />
anderem den Stahlrohrhersteller ChTPZ<br />
ZAO Group, den Zulieferer für die Öl- <strong>und</strong><br />
Gasbranche Rimera ZAO <strong>und</strong> den früher<br />
unter Severstal-Auto firmierenden Autoproduzenten<br />
Sollers.<br />
Auch die Investitionspläne des Joint<br />
Venture-Unternehmens Borea liegen inzwischen<br />
weit hinter dem ursprünglichen<br />
Zeitplan zurück. UPM-Kymmene <strong>und</strong> die<br />
Sveza-Gruppe hatten im Dezember 2007<br />
einen Letter of Intent für das Projekt unterzeichnet;<br />
das Joint Venture war dann<br />
im April 2008 gegründet worden. Beide<br />
Partner sind mit jeweils 50 % an dem<br />
Gemeinschaftsunternehmen beteiligt.<br />
<strong>Die</strong> ursprüngliche Planung sah den Bau<br />
eines integrierten Produktionsstandortes<br />
in Sheksna in der nordwestrussischen<br />
Provinz Vologda vor. Neben einem OSB-<br />
Werk mit einer Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />
450.000 m³ sollten auch ein Zellstoff-<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
werk (800.000 t/Jahr) <strong>und</strong> ein Sägewerk<br />
(300.000 m³/Jahr) errichtet werden. <strong>Die</strong><br />
endgültigen Investitionsentscheidungen<br />
wurden bereits beim Start des Joint Ventures<br />
an die Sicherstellung einer ausreichenden<br />
<strong>Holz</strong>versorgung <strong>und</strong> an die<br />
Realisierung von Infrastrukturinvestitionen<br />
durch den russischen Staat gekoppelt.<br />
Über das OSB- <strong>und</strong> das Sägewerk sollte<br />
frühestens im Herbst 2008 entschieden<br />
werden; die Entscheidung über das Zellstoffwerk<br />
wurde auf das Jahr 2009 terminiert.<br />
Bei Einhaltung dieses Zeitplans<br />
sollte das Zellstoffwerk im Jahr 2012<br />
anlaufen. Das Gesamtinvestitionsvolumen<br />
wurde von den beteiligten Unternehmen<br />
auf über 1 Mrd € beziffert.<br />
Im Herbst 2009 wurden die zu diesem<br />
Zeitpunkt bereits verspäteten Investitionsentscheidungen<br />
auf unbestimmte Zeit zurückgestellt.<br />
<strong>Die</strong> laufende Feasibility-Studie<br />
wird zwar fortgeführt; in die Planungen<br />
wurden allerdings verschiedene Alternativstandorte<br />
einbezogen. Entscheidungen<br />
über die nächsten Schritte werden damit<br />
laut Borea frühestens Ende 2011 fallen.<br />
Das italienische Unternehmen Safwood,<br />
das in den letzten Jahren verschiedene<br />
Investitionen in der russischen <strong>Holz</strong>industrie<br />
umgesetzt hat <strong>und</strong> dort bislang unter<br />
anderem mit einem Sägewerk <strong>und</strong> einem<br />
Spanplattenwerk in der Region Syktyvkar<br />
vertreten ist, wollte bis zum Jahr 2012 in<br />
der Provinz Komi ein OSB-Werk errichten.<br />
<strong>Die</strong> Planungen sahen den Einsatz einer<br />
gebrauchten Anlage vor. Safwood hat-<br />
te in diesem Zusammenhang im Verlauf<br />
der letzten zwei Jahre unter anderem<br />
über den Kauf einer Produktionslinie mit<br />
Zehn etagenpresse verhandelt, die im<br />
Jahr 2000 von <strong>Die</strong>ffenbacher an die zu<br />
der US-amerikanischen Trillium Corp.,<br />
Bellingham/Washington, gehörenden<br />
Forestal Trillium de Venezuela, Puerto<br />
Ordaz/Venezuela, geliefert, dann aber<br />
nie in Betrieb genommen worden war.<br />
Das Investitionsvolumen wurde von dem<br />
Unternehmen mit r<strong>und</strong> 125 Mio € angegeben,<br />
von denen 52,5 Mio € über<br />
eigene Mittel <strong>und</strong> 72,5 Mio € über Kredite<br />
finanziert werden sollten. Das unter<br />
der Bezeichnung „Zavod OSB“ laufende<br />
Projekt hatte sich zuletzt immer wieder<br />
verzögert; parallel dazu war die geplante<br />
Jahreskapazität bei einer unveränderten<br />
Leistung von r<strong>und</strong> 1.200 m³/Tag über<br />
eine geringere Auslastung von zuvor<br />
396.000 m³ auf 376.000 m³ zurückgenommen<br />
worden. Im Verlauf des ersten<br />
Halbjahrs 2010 wurde das OSB-Projekt<br />
auf unbestimmte Zeit zurückgestellt. Safwood<br />
begründete diese Entscheidung mit<br />
dem zunehmenden Wettbewerb auf den<br />
bearbeiteten Märkten. Das Unternehmen<br />
will sich daher vorerst auf den Ausbau der<br />
bestehenden Aktivitäten konzentrieren;<br />
so sind unter anderem Erweiterungsinvestitionen<br />
im Sägewerks- <strong>und</strong> Spanplattenbereich<br />
geplant.<br />
Ebenfalls bereits seit mehreren Jahren<br />
laufen die Investitionsplanungen der russischen<br />
Magistral OOO zum Bau eines<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
integrierten Produktionsstandorts in<br />
der Region Sverdlovsk. Neben einem<br />
OSB- <strong>und</strong> einem Sägewerk sollte dabei<br />
eine Fertigungsanlage für <strong>Holz</strong>häuser<br />
errichtet werden. Das Unternehmen hatte<br />
in diesem Zusammenhang im Verlauf<br />
des Jahres 2008 mit drei kanadischen<br />
Firmen über ein mögliches Joint Venture<br />
verhandelt, war dabei aber zu keinem<br />
Abschluss gekommen. Auf Initiative<br />
der Regierung der Region Sverdlovsk<br />
wurden die Planungen im ersten Quartal<br />
2010 wieder aufgenommen. Magistral<br />
sollte demnach das insolvente Sägewerksunternehmen<br />
OJSC Lobva übernehmen,<br />
um dort ein OSB-Werk mit einer<br />
Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 200.000 m³<br />
zu errichten. Das Investitionsvolumen<br />
wurde mit umgerechnet r<strong>und</strong> 100 Mio<br />
€ angegeben; die Projektfinanzierung<br />
sollte unter anderem über Garantiezusagen<br />
der Regierung abgesichert werden.<br />
Neben dem OSB-Werk sieht die im ersten<br />
Quartal vorgelegte Planung den Aufbau<br />
von Produktionsanlagen für Schnittholz<br />
<strong>und</strong> <strong>Holz</strong>häuser vor.<br />
Mit dem türkischen <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />
Kastamonu Entegre Agac San.<br />
ve Tic. A.S., Istanbul, plant derzeit auch<br />
ein weiterer ausländischer Investor den<br />
Aufbau eines OSB-Werkes in Russland.<br />
Nach den im Verlauf dieses Jahres bekannt<br />
gewordenen Planungen will das<br />
Unternehmen in der russischen Provinz<br />
Tatarstan ein größeres Werk errichten,<br />
das eine Spanplatten-, eine MDF- <strong>und</strong> eine<br />
OSB-Produktion umfassen soll.<br />
Entdecke die Platte für die kommenden Generationen<br />
auf der Bau 2011 in München.<br />
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Sechs Anlagen in Polen, Frankreich, Deutschland <strong>und</strong> Weißrussland<br />
Dämmplattenhersteller setzen<br />
weitere Investitionsprojekte um<br />
Nach<br />
einer vorübergehend etwas ruhi-<br />
geren Phase zieht die Investitionstätigkeit<br />
bei den europäischen Herstellern<br />
von <strong>Holz</strong>faser-Dämmstoffen<br />
wieder an. Darüber hinaus gibt es<br />
inzwischen auch erste konkrete<br />
Projekte in weiter östlich gelegenen<br />
Ländern. Bis 2012 sollen damit<br />
insgesamt mindestens sechs weitere<br />
Dämmplattenanlagen mit unterschiedlichem<br />
Produktionsspektrum<br />
in Betrieb genommen werden. Alle<br />
Produktionslinien werden nach dem<br />
Trockenverfahren arbeiten.<br />
In Polen hat die Steico AG, Feldkirchen,<br />
im Verlauf des Herbstes eine Anlage für<br />
druckfeste Dämmplatten in Betrieb genommen.<br />
Im ersten Halbjahr 2011 sollen<br />
zwei Produktionslinien in Deutschland<br />
<strong>und</strong> Frankreich anlaufen. Auf der neuen<br />
Anlage der <strong>Holz</strong>werk Gebr. Schneider<br />
GmbH, Eberhardzell, werden sowohl<br />
druckfeste <strong>als</strong> auch flexible Dämmstoffe<br />
produziert. Steico wird mit der Erweiterung<br />
des Werkes Casteljaloux/Frankreich<br />
die Produktionskapazitäten für flexible<br />
40<br />
Dämmstoffe deutlich ausbauen. Im dritten<br />
Quartal 2011 plant die Homatherm<br />
GmbH, Berga, den Produktionsstart in<br />
dem neu erworbenen Standort St. Dizier/<br />
Frankreich.<br />
Im weiteren Verlauf des Jahres 2011 will<br />
Steico zudem eine bis zum ersten Quartal<br />
2010 für die Herstellung von Hartfaserplatten<br />
genutzte Produktionsanlage an<br />
dem polnischen Standort Czarnków auf<br />
Dämmplatten umbauen. Das weißrussische<br />
Unternehmen Mozyrdoc wird bis<br />
zum Jahr 2012 in eine nach dem Trockenverfahren<br />
arbeitende Dämmplattenanlage<br />
investieren. Im dritten Quartal 2010 wurden<br />
die wesentlichen Anlagenkomponenten<br />
bei der Siempelkamp Maschinen- <strong>und</strong><br />
Anlagenbau GmbH & Co. KG, Krefeld,<br />
in Auftrag gegeben. <strong>Die</strong> Gesamtanlage<br />
ist auf eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />
230.000 m³ ausgelegt.<br />
Mit dem Mozyrdoc-Projekt hat auch<br />
Siempelkamp einen zweiten Auftrag<br />
für eine Dämmplattenlinie erhalten.<br />
Das Unternehmen hatte bereits im Jahr<br />
2005 eine Anlage an die Gutex <strong>Holz</strong>faserplattenwerk<br />
H. Henselmann GmbH<br />
& Co. KG, Waldshut-Tiengen, geliefert.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Die</strong>ffenbacher GmbH & Co. KG, Eppingen,<br />
war mit der im Jahr 2008 an<br />
Homatherm gelieferten Produktionslinie<br />
in das Geschäft mit Dämmplattenanlagen<br />
eingestiegen. Im Dezember 2009 folgte<br />
der Auftrag von Schneider. Sowohl Siempelkamp<br />
<strong>als</strong> auch <strong>Die</strong>ffenbacher gehen<br />
davon aus, auch in der nächsten Zeit in<br />
Europa weitere Dämmplattenprojekte<br />
abschließen zu können. <strong>Die</strong> verb<strong>und</strong>enen<br />
italienischen Maschinenhersteller PAL<br />
s.r.l., Ponte de Piave, <strong>und</strong> Imal s.r.l.,<br />
San Damaso, können nach eigenen Angaben<br />
inzwischen ebenfalls komplette<br />
Dämmplattenlinien liefern. Im Verlauf<br />
des ersten Halbjahrs 2010 haben die<br />
beiden Unternehmen aus Frankreich einen<br />
Auftrag über das Frontend für eine<br />
Dämmplattenanlage erhalten. Laut PAL<br />
<strong>und</strong> Imal können auch nachfolgende Anlagenteile<br />
geliefert werden; die dabei<br />
eingesetzte Kalibrierpresse soll dabei an<br />
den italienischen Standorten der beiden<br />
Unternehmen gefertigt werden.<br />
Investitionstätigkeit<br />
hatte sich verlangsamt<br />
In den letzten zwei Jahren hatte sich die<br />
Investitionstätigkeit in der europäischen<br />
Dämmplattenbranche wieder etwas verlangsamt.<br />
Zuvor waren in verschiedenen<br />
Ländern mehrere Produktionslinien<br />
in Betrieb genommen worden. Parallel<br />
dazu wurden bestehende Anlagen zum<br />
Teil deutlich ausgebaut. <strong>Die</strong> Investitionsschwerpunkte<br />
lagen dabei in den Ländern<br />
Sowohl Siempelkamp <strong>als</strong> auch <strong>Die</strong>ffenbacher<br />
haben in den letzten Jahren erste<br />
Produktionslinien für Dämmplatten<br />
geliefert. Siempelkamp hat im Jahr 2005<br />
eine Anlage bei Gutex installiert.<br />
(Foto: Siempelkamp)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
Homatherm hat im Jahr 2009 am Standort<br />
Berga eine von <strong>Die</strong>ffenbacher gelieferte<br />
Dämmplattenanlage in Betrieb genommen. Im<br />
zweiten Halbjahr 2010 wurde das Werk um eine<br />
Anlage für Zellulosedämmflocken erweitert.<br />
(Foto: <strong>Die</strong>ffenbacher)<br />
Deutschland, Schweiz <strong>und</strong> Polen; einzelne<br />
Projekte waren in anderen osteuropäischen<br />
Märkten umgesetzt worden.<br />
Steico hatte bei den dam<strong>als</strong> realisierten<br />
Investitionen überwiegend gebrauchte<br />
Anlagen eingesetzt, die aus zuvor stillgelegten<br />
skandinavischen Werken übernommen<br />
worden waren. Der litauische Dämmplattenhersteller<br />
AB Medienos Plaušas,<br />
Vilnius, hatte beim Aufbau eines Werkes<br />
an einem neuen Standort in Estland auf<br />
zwei Produktionslinien zurückgegriffen,<br />
die bis zum Jahr 2004 bei der Unalit N.V.,<br />
Grammont/Belgien, produziert hatten.<br />
Neuinvestitionen wurden von Gutex, Homatherm<br />
<strong>und</strong> der Kronoply GmbH & Co. KG,<br />
Wittstock-Heiligengrabe, realisiert. <strong>Die</strong> von<br />
der Schweizer Pavatex S.A., Fribourg,<br />
ursprünglich bereits im Jahr 2006 angekündigte<br />
Erweiterung des Werkes Cham<br />
wurde dagegen inzwischen mehrfach zurückgestellt.<br />
Zuletzt sollte sie im Zeitraum<br />
2009 bis 2010 realisiert werden.<br />
<strong>Die</strong>sem Aufbau neuer Kapazitäten bzw.<br />
der Erweiterung bestehender Anlagen<br />
standen aber auch Desinvestitionen gegenüber.<br />
So waren zum Beispiel mehrere<br />
Produktionslinien in Norwegen <strong>und</strong><br />
Schweden stillgelegt worden. <strong>Die</strong> betroffenen<br />
Anlagen kamen zum Teil wieder bei<br />
Projekten an anderen Standorten zum<br />
Einsatz. In Mitteleuropa war es unter<br />
anderem in Belgien <strong>und</strong> Frankreich zu<br />
einem Kapazitätsabbau gekommen. In<br />
den letzten Jahren hatten zudem mehrere<br />
osteuropäische Unternehmen mit<br />
Schwierigkeiten zu kämpfen. Steigende<br />
Produktionskosten, zunehmender Mengen-<br />
<strong>und</strong> Preisdruck, ungünstige Wechselkursverhältnisse<br />
sowie die zu geringe<br />
Fokussierung auf das Dämmplattengeschäft<br />
waren die Hauptursachen.<br />
Angebotsprogramm<br />
wurde ausgebaut<br />
Demgegenüber haben die mitteleuropäischen<br />
Dämmplattenhersteller ihr<br />
Angebots programm im Verlauf der letzten<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Jahre schrittweise ausgebaut. Mehrere Unternehmen<br />
produzieren inzwischen sowohl<br />
im Nass- <strong>als</strong> auch im Trockenverfahren. Parallel<br />
dazu wurde die ursprünglich vor allem<br />
auf Standard-Dämmplatten ausgerichtete<br />
Produktpalette auf flexible Dämmmatten<br />
sowie auf druckfeste Platten erweitert.<br />
Das Thema Wärmedämmverb<strong>und</strong>systeme<br />
wurde in der Regel über Kooperationen mit<br />
Außenputzanbietern erschlossen.<br />
Verschiedene Dämmplattenhersteller sind<br />
auch in angrenzende Produktbereiche<br />
eingestiegen. Steico hat unter anderem<br />
mit dem Aufbau einer Stegträgerproduktion<br />
<strong>und</strong> einer Vertriebskooperation mit<br />
einem russischen Furnierschichtholz-<br />
Produzenten verschiedene konstruktive<br />
<strong>Holz</strong>produkte in sein Angebotsprogramm<br />
aufgenommen. Homatherm liefert neben<br />
Dämmplatten bereits seit längerer Zeit<br />
Zellulosedämmflocken <strong>und</strong> will die bislang<br />
zugekauften Produkte in Zukunft selbst<br />
produzieren. <strong>Die</strong> Schweizer Pavatex S.A.,<br />
Fribourg, hat ihr eigentlich vor allem auf<br />
<strong>Holz</strong>faserdämmstoffe zum Einsatz in der<br />
Gebäudehülle ausgerichtetes Angebotsprogramm<br />
bereits im Verlauf des Jahres<br />
2006 um verschiedene Produkte für die<br />
Innenraumdämmung erweitert.<br />
Mit den in den letzten Jahren vorgenommenen<br />
Angebotserweiterungen können<br />
inzwischen verschiedene Dämmplattenhersteller<br />
ein relativ breites Programm<br />
von <strong>Holz</strong>faser-Dämmstoffen abdecken.<br />
Steico ist mit der im Herbst abgeschlos-<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
senen Investition in Czarnków auch in<br />
die Produktion von druckfesten Platten<br />
eingestiegen. Mit der noch in diesem Jahr<br />
geplanten Inbetriebnahme einer zweiten<br />
Anlage in Casteljaloux wird das Unternehmen<br />
zudem seine Kapazitäten für flexible<br />
Dämmmatten deutlich ausbauen. Steico<br />
kann damit nach eigener Einschätzung <strong>als</strong><br />
einziger Hersteller sowohl feste Dämmstoffplatten<br />
nach dem Nassverfahren <strong>als</strong><br />
auch flexible Dämmmatten <strong>und</strong> druckfeste<br />
Dämmplatten nach dem Trockenverfahren<br />
herstellen. Homatherm argumentiert<br />
ebenfalls mit einem Komplettprogramm<br />
von jeweils im Trockenverfahren hergestellten<br />
druckfesten Dämmplatten <strong>und</strong><br />
flexiblen Dämmmatten, das noch um<br />
Dämmflocken ergänzt wird.<br />
Pavatex hat seine Produktpalette im<br />
Verlauf des ersten Halbjahrs 2009 über<br />
eine strategische Kooperation mit Kronoply<br />
um flexible Dämmstoffe erweitert.<br />
Das Unternehmen hat den Vertrieb der<br />
von Kronoply produzierten flexiblen<br />
Dämmstoffe nach eigenen Angaben in<br />
verschiedenen europäischen Märkten<br />
exklusiv übernommen. In Deutschland<br />
werden die von Kronoply produzierten<br />
flexiblen Dämmstoffe sowohl über Kronoply<br />
selbst <strong>als</strong> auch über die deutsche<br />
Pavatex-Vertriebsgesellschaft Pavatex<br />
GmbH, Leutkirch, angeboten.<br />
Mit den von Steico <strong>und</strong> Homatherm abgeschlossenen<br />
Akquisitionen in Frankreich<br />
<strong>und</strong> den nachfolgenden Investitionen an<br />
41
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
den übernommenen Standorten hat inzwischen<br />
auch eine geographische Expansion<br />
in der Dämmplattenindustrie eingesetzt.<br />
Beide Unternehmen schaffen sich<br />
mit dieser Vorgehensweise einen direkten<br />
Zugang auf den aus ihrer Sicht relativ<br />
wichtigen französischen Markt; darüber<br />
hinaus sollen von den neuen Standorten<br />
auch die benachbarten Länder beliefert<br />
werden. Mit der Inbetriebnahme von zwei<br />
Anlagen von flexiblen Dämmmatten haben<br />
im Verlauf des letzten Jahres auch zwei<br />
französische Unternehmen in diesem<br />
Bereich investiert. Eine dieser Anlagen<br />
steht bei Lyon; das zweite Projekt wurde<br />
im Südwesten Frankreichs realisiert.<br />
Steico hat Projekte<br />
verzögert umgesetzt<br />
Bei den letzten Investitionsprojekten von<br />
Steico ist es jeweils zu Verzögerungen<br />
gegenüber der ursprünglichen Planung<br />
gekommen. Der Bau einer zweiten Produktionslinie<br />
in dem im März 2008 von<br />
der Sonae Industria SGPS S.A., Maia/<br />
Portugal, übernommenen Werk Casteljaloux<br />
sollte eigentlich bereits im Jahr<br />
2008 anlaufen, war dann aber aufgr<strong>und</strong><br />
der schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen<br />
<strong>und</strong> des in der Folge von<br />
Steico für den französischen Standort<br />
verabschiedeten Restrukturierungsprogramms<br />
zurückgestellt worden. Im ersten<br />
Quartal 2010 wurde das Investitionsprojekt<br />
allerdings wieder aufgenommen; die<br />
Inbetriebnahme soll im Verlauf des ersten<br />
42<br />
Halbjahrs 2011 erfolgen. Das Investitionsvolumen<br />
für dieses Projekt wird von<br />
Steico mit 7,5 Mio € angegeben.<br />
Beim Aufbau der Produktionslinie kommen<br />
Teile einer bestehenden, bislang für<br />
die Produktion von flexiblen Dämmmatten<br />
eingesetzten Anlage aus Czarnków zum<br />
Einsatz, die mit verschiedenen anderen<br />
Komponenten ergänzt <strong>und</strong> dabei deutlich<br />
erweitert wird. In Casteljaloux laufen derzeit<br />
vorbereitende Baumaßnahmen; die<br />
Demontage der Anlage in Czarnków <strong>und</strong><br />
die Verlagerung nach Frankreich sind in<br />
den nächsten Monaten vorgesehen. Nach<br />
der Wiederinbetriebnahme sollen auf der<br />
Anlage flexible <strong>Holz</strong>faser-Dämmstoffe hergestellt<br />
werden. <strong>Die</strong> Produktionskapazität<br />
wird sich laut Steico auf r<strong>und</strong> 360.000<br />
m³/Jahr belaufen. Bislang produziert das<br />
Unternehmen an dem Standort auf einer<br />
nach dem Nassverfahren arbeitenden, auf<br />
eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 125.000<br />
m³ ausgelegten Anlage herkömmliche<br />
Dämmplatten. Im Verlauf des Jahres<br />
2010 hat Steico am Standort Casteljaloux<br />
zudem in den Bau eines Biomassekraftwerkes<br />
investiert.<br />
Der Aufbau einer im Trockenverfahren<br />
arbeitenden Dämmplattenanlage in Czarnków<br />
war bereits Ende 2008 angelaufen.<br />
Dabei kam eine Strohplattenanlage zum<br />
Einsatz, die Steico im Herbst 2007 aus<br />
der Insolvenzmasse der Stropoly Verwaltungsgesellschaft<br />
mbH & Co. Produktions<br />
KG, Güstrow, übernommen hatte.<br />
Mit der Inbetriebnahme einer neuen, im<br />
Trockenverfahren arbeitenden Produktionslinie<br />
im Werk Czarnków hat Steico sein Angebots <br />
programm um druckfeste Platten erweitert.<br />
(Foto: Steico)<br />
Stropoly hatte auf dieser Anlage Mitte<br />
2003 mit der Produktion von Strohplatten<br />
begonnen, dann aber im ersten Halbjahr<br />
2005 Insolvenz anmelden müssen. Nach<br />
dem Scheitern der Verhandlungen über<br />
eine übertragende Sanierung war der<br />
Anlagenbestand verwertet worden.<br />
Nach der ursprünglichen Planung wollte<br />
Steico auf der umgebauten Stropoly-Anlage<br />
Hanfschäbenplatten mit Rohdichten<br />
zwischen 200 <strong>und</strong> 800 kg/m³ <strong>und</strong> Plattenstärken<br />
bis zu 100 mm produzieren.<br />
Dabei sollten die in der Produktion von<br />
flexiblen Hanf-Dämmstoffen anfallenden<br />
Schäben verarbeitet werden. Das Investitionsvolumen<br />
belief sich laut Steico auf<br />
insgesamt r<strong>und</strong> 5 Mio €, von denen knapp<br />
1,1 Mio € auf den Anlagenkauf entfallen<br />
waren. <strong>Die</strong> Produktion der Hanfschäbenplatten<br />
sollte im ersten Halbjahr 2008<br />
anlaufen. Das Projekt wurde dann aber<br />
doch nicht realisiert. <strong>Die</strong> Stropoly-Anlage<br />
wurde stattdessen auf die Produktion von<br />
druckfesten Platten mit mit Rohdichten<br />
von 80 bis 650 kg/m³ <strong>und</strong> Plattenstärken<br />
bis zu 240 mm umgebaut.<br />
Das Investitionsvolumen belief sich laut<br />
Steico auf r<strong>und</strong> 12 Mio €. <strong>Die</strong> ursprünglich<br />
für Anfang 2010 geplante Inbetriebnahme<br />
hat sich bis in den Oktober hingezogen.<br />
Derzeit befindet sich die Anlage im Probebetrieb;<br />
die reguläre Produktion soll<br />
parallel zum Abschluss der erforderlichen<br />
Zulassungs- <strong>und</strong> Zertifizierungsverfahren<br />
im Januar 2011 anlaufen. <strong>Die</strong> Produktionskapazität<br />
der Anlage wird von Steico<br />
mit r<strong>und</strong> 250.000 m³/Jahr angegeben,<br />
womit sich die Dämmplatten-Gesamtkapazität<br />
des Werkes Czarnków um knapp<br />
30 % erhöhen wird. Auf den nach dem<br />
Nassverfahren arbeitenden Produktionslinien<br />
können r<strong>und</strong> 1 Mio m³ produziert<br />
werden. Bei Vollauslastung soll die neue<br />
Anlage ein jährliches Umsatzvolumen von<br />
r<strong>und</strong> 30 Mio € erwirtschaften.<br />
Steico betreibt mit der im Oktober in<br />
Betrieb genommenen Dämmplattenanlage<br />
an den Standorten Czarnków,<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
Czarna Woda/Polen <strong>und</strong> Casteljaloux<br />
insgesamt sieben Produktionslinien für<br />
<strong>Holz</strong>faser-Dämmstoffe im Nassverfahren<br />
sowie eine Anlage im Trockenverfahren.<br />
In Czarnków verfügt Steico zudem über<br />
eine im Trockenverfahren arbeitende<br />
Anlage für flexible Dämmmatten, die<br />
ursprünglich auf die Produktion von Hanf-<br />
Dämmstoffen ausgelegt war, im Verlauf<br />
des Jahres 2009 aber größtenteils auf<br />
flexible <strong>Holz</strong>faser-Dämmmatten umgestellt<br />
wurde. <strong>Die</strong> zweite, im Verlauf des<br />
vergangenen Jahres stillgelegte Dämmmattenlinie<br />
in Czarnków kommt bei der<br />
Erweiterungsinvestition in Casteljaloux<br />
zum Einsatz. An den beiden polnischen<br />
Standorten laufen zudem zwei Hartfaserplattenanlagen,<br />
eine Lackieranlage<br />
sowie eine Produktionslinie für Stegträger.<br />
<strong>Die</strong> inzwischen nur noch in Czarna<br />
Woda produzierten Hartfaserplatten<br />
werden <strong>als</strong> Halbprodukt für die Stegträgerproduktion<br />
eingesetzt oder an die<br />
Möbelindustrie geliefert. Eine weitere,<br />
im ersten Quartal 2010 im Werk Czarnków<br />
stillgelegte Hartfaserplattenlinie soll<br />
bis zum Herbst 2011 auf Dämmplatten<br />
umgerüstet werden.<br />
Sowohl in Frankreich <strong>als</strong> auch in Polen<br />
steht dem Unternehmen nach eigenen<br />
Angaben ausreichend Fläche für weitere<br />
Expansionsvorhaben zur Verfügung. So<br />
werden am polnischen Standort Czarna<br />
Woda derzeit nur r<strong>und</strong> 84 ha des über<br />
500 ha großen Gesamtgeländes für die<br />
Produktion genutzt. In Casteljaloux nutzt<br />
Steico momentan neun von insgesamt<br />
34 ha <strong>als</strong> Produktionsfläche.<br />
Homatherm will neues<br />
Dämmplattenwerk bauen<br />
<strong>Die</strong> zur Homann-Gruppe gehörende<br />
Homa therm GmbH will nach der Übernahme<br />
des im Juni 2009 von der Isoroy<br />
S.A.S, Rungis/Frankreich, stillgelegten<br />
MDF-Werkes St. Dizier/Frankreich an dem<br />
Standort bis Mitte 2011 eine neue, nach<br />
dem Trockenverfahren arbeitende Pro-<br />
Homatherm hat im Juli 2010 das von der<br />
IsoroyGruppe im Juni 2009 stillgelegte<br />
MDFWerk St. Dizier gekauft <strong>und</strong> will dort<br />
bis Mitte 2011 eine Produktionslinie für<br />
Dämmplatten errichten.<br />
(Foto: Homatherm)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
duktionslinie für <strong>Holz</strong>faserdämmplatten<br />
errichten. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme ist für das<br />
dritte Quartal 2011 geplant. Das Produktionsprogramm<br />
der neuen Anlage <strong>und</strong> die<br />
Kapazität wurden von Homatherm bislang<br />
noch nicht bekannt gegeben.<br />
<strong>Die</strong> zu Sonae Industria gehörende Isoroy<br />
hatte Anfang Februar 2009 die Stilllegung<br />
des vor allem auf die Produktion von dicken<br />
Platten <strong>und</strong> auf eine Jahreskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 190.000 m³ ausgelegte MDF-<br />
Werkes St. Dizier angekündigt. In der<br />
Folge wurde der Termin für die Stilllegung,<br />
von der insgesamt r<strong>und</strong> 100 Mitarbeiter<br />
betroffen waren, auf Ende Juni 2009 konkretisiert.<br />
In der zweiten Oktoberhälfte<br />
2009 einigte sich der Sonae Industria-<br />
Mehrheitseigner Efanor Investimentos<br />
SGPS S.A. mit der von Arnaud Becker <strong>als</strong><br />
PDG geführten Frauli S.A.S., Chamouilley/Frankreich,<br />
über einen Verkauf des<br />
stillgelegten MDF-Werkes. Frauli wollte<br />
an diesem Standort eine Pelletproduktion<br />
mit einer Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />
100.000 t errichten, hat das Projekt in<br />
den folgenden Monaten allerdings nicht<br />
weiterentwickelt <strong>und</strong> das Werk daher an<br />
Homatherm weiterverkauft. <strong>Die</strong>ser Kontrakt<br />
trat laut Homatherm am 30. Juli<br />
2010 in Kraft.<br />
Zum 1. Januar 2011 werden die französischen<br />
Vertriebsaktivitäten von Homatherm<br />
auf die neu gegründete Homatherm<br />
France S.A.S. mit Sitz in Chamouilley/<br />
Saint-Dizier übertragen. Im Verlauf des<br />
zweiten Quart<strong>als</strong> 2011 soll ein Vertriebs-<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
zentrum in St. Dizier in Betrieb gehen,<br />
über das die Homatherm-Produktpalette<br />
an die französischen Abnehmer ausgeliefert<br />
wird. Mit dem neuen Produktions- <strong>und</strong><br />
Logistikstandort will Homatherm seine<br />
Aktivitäten auf dem französischen Markt<br />
weiter ausbauen, auf dem bislang r<strong>und</strong><br />
40 % des Gesamtumsatzes erwirtschaftet<br />
werden. Der Standort St. Dizier, der<br />
auf insgesamt r<strong>und</strong> 200.000 m² über<br />
Produktions- <strong>und</strong> Lagerhallen mit einer<br />
Fläche von r<strong>und</strong> 27.000 m² <strong>und</strong> einen<br />
eigenen Gleisanschluss verfügt, zeichnet<br />
sich laut Homatherm durch ausreichende<br />
Rohstoffressourcen sowie eine gute<br />
logistische Anbindung aus.<br />
Homatherm hatte bereits im Verlauf der<br />
letzten Jahre sein Produktionsprogramm<br />
schrittweise erweitert <strong>und</strong> die Kapazitäten<br />
deutlich gesteigert. Auf einer im Jahr<br />
1994 in Betrieb genommenen Produktionslinie<br />
werden flexible Dämmmatten<br />
im Trockenverfahren hergestellt. <strong>Die</strong>se<br />
Anlage war anfänglich auf Zellulosefasern<br />
ausgelegt, mit zusätzlichen Investitionen<br />
ab dem Jahr 2000 allerdings auf<br />
die Verarbeitung von <strong>Holz</strong>fasern erweitert<br />
worden. 2006 wurde eine eigene<br />
<strong>Holz</strong>faseraufbereitung <strong>und</strong> -trocknung<br />
installiert. Im April 2009 ging schließlich<br />
die neue, nach dem Trockenverfahren<br />
arbeitende Dämmplattenanlage für die<br />
Produktion von druckfesten Platten in<br />
Betrieb. Nach einer Staubexplosion am<br />
20. November 2009 konnte die Produktion<br />
von Dämmmatten erst wieder<br />
im Januar 2010 in Betrieb genommen<br />
43
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
werden; in der neuen Dämmplattenlinie<br />
zogen sich die Reparaturarbeiten bis<br />
März 2010 hin. Trotz dieses Produktionsausfalls<br />
wird das Unternehmen die<br />
für 2010 geplante Produktionsmenge<br />
nach eigenen Angaben voraussichtlich<br />
übertreffen. Im Verlauf dieses Jahres<br />
hat das Unternehmen am Stammsitz in<br />
Berga zudem in eine Verpackungsanlage<br />
für die bislang zugekauften Zellulosedämmflocken<br />
investiert; derzeit läuft<br />
der Probebetrieb.<br />
Schneider steigt neu in die<br />
Dämmstoffproduktion ein<br />
<strong>Die</strong> <strong>Holz</strong>werk Gebr. Schneider GmbH will<br />
im Verlauf des ersten Halbjahrs 2011 mit<br />
einer neuen, von <strong>Die</strong>ffenbacher gelieferten<br />
Produktionslinie in die Dämmplattenproduktion<br />
einsteigen. <strong>Die</strong> Bauarbeiten<br />
waren im Februar 2010 angelaufen; mit<br />
der Anlagenmontage wurde im Mai begonnen.<br />
<strong>Die</strong> im Trockenverfahren arbeitende<br />
Anlage wurde so ausgelegt, dass ohne<br />
Umbau- oder Umrüstarbeiten sowohl<br />
druckfeste <strong>als</strong> auch flexible Dämmstoffplatten<br />
in Stärken von 20-240 mm <strong>und</strong><br />
mit Rohdichten zwischen 35 <strong>und</strong> 200<br />
kg/m³ hergestellt werden können. <strong>Die</strong><br />
Produktionskapazität beläuft sich auf r<strong>und</strong><br />
250.000 m³/Jahr.<br />
Schneider hat nach eigenen Angaben<br />
r<strong>und</strong> 30 Mio € in das Dämmplattenprojekt<br />
investiert, von denen r<strong>und</strong> 25 Mio €<br />
auf die Anlagenausstattung sowie r<strong>und</strong><br />
44<br />
5 Mio € auf Gr<strong>und</strong>stücke <strong>und</strong> Gebäude<br />
entfallen. Der Rohstoffbedarf des<br />
neuen Werkes soll in erster Linie über<br />
Hackschnitzel aus dem unternehmenseigenen<br />
Sägewerk abgedeckt werden;<br />
darüber hinaus ist auch der Einsatz von<br />
R<strong>und</strong>holzsortimenten angedacht. <strong>Die</strong> für<br />
die Dämmplattenproduktion benötigte<br />
thermische <strong>und</strong> elektrische Energie<br />
wird über das im Jahr 2004 in Betrieb<br />
genommene Biomasse-Kraftwerk bereitgestellt.<br />
Insulation board manufacturers<br />
making additional investments<br />
<strong>Die</strong> <strong>Holz</strong>werk Gebr. Schneider GmbH errichtet<br />
derzeit am Standort Eberhardzell eine neue<br />
Dämmplattenanlage, die im Verlauf des<br />
ersten Halbjahrs 2011 in Betrieb gehen soll.<br />
(Foto: Schneider)<br />
Das Produktionsprogramm von Schneider<br />
umfasst bislang Bauholz, KVH,<br />
Balken- <strong>und</strong> Brettschichtholz sowie<br />
verleimte Großflächenelemente. Im Geschäftsjahr<br />
2009 hat das Unternehmen<br />
insgesamt 160.000 m³ konstruktive Hölzer<br />
vermarktet <strong>und</strong> damit einen Umsatz<br />
von r<strong>und</strong> 50 Mio € erwirtschaftet. Der<br />
Einstieg in die Dämmstoffproduktion<br />
soll nach Aussage des Unternehmens<br />
ein zusätzliches Umsatzpotenzial von<br />
r<strong>und</strong> 30 Mio €/Jahr bringen. Schneider<br />
will den Großteil der Dämmstoffproduktion<br />
zunächst über das bestehende<br />
Vertriebsnetz vermarkten. Ein kleinerer<br />
Teil der Dämmstoffproduktion soll allerdings<br />
intern weiterverarbeitet werden.<br />
Das Unternehmen hat dafür zeitgleich<br />
zum Bau der Dämmplattenlinie eine Produktionsanlage<br />
für Sandwichelemente<br />
installiert. Auf dieser Anlage werden verleimte<br />
Großflächenelemente mit einer<br />
Dämmstoffebene versehen <strong>und</strong> dann <strong>als</strong><br />
Halbfertigprodukte vermarktet.<br />
European manufacturers of insulation materi<strong>als</strong> made out of wood fibre are stepping<br />
up their investment activity again after a temporary lull. In addition, the first<br />
firm projects are now being developed in countries farther to the east. Therefore,<br />
at least six additional insulation board facilities with varying product ranges should<br />
start operating by 2012. All production lines will utilise dry production technology.<br />
Steico AG (Feldkirchen, Germany) commissioned a plant manufacturing rigid insulation<br />
board in Poland this autumn. Two production lines are due to come online in<br />
Germany and France in the first half of 2011. <strong>Holz</strong>werk Gebr. Schneider GmbH’s<br />
(Eberhardzell, Germany) new plant will manufacture both rigid and flexible insulation<br />
materi<strong>als</strong>. Steico will significantly increase its flexible insulation board capacity<br />
by expanding its plant in Casteljaloux, France. Homatherm GmbH (Berga, Germany)<br />
is planning to start production at a site that it recently acquired in St. Dizier, France,<br />
in the third quarter of 2011. Steico <strong>als</strong>o intends to convert a production plant in<br />
Czarnków, Poland that manufactured rigid fibreboard until the first quarter of 2010<br />
to making insulation board during 2011. The Belarusian firm Mozyrdoc will invest in<br />
an insulation board plant using dry technology by 2012. Siempelkamp Maschinen-<br />
<strong>und</strong> Anlagenbau GmbH & Co. KG (Krefeld, Germany) landed the orders for the main<br />
plant components in the third quarter of 2010. This facility will have an installed<br />
annual capacity of aro<strong>und</strong> 230,000 m³.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
medienformer.de<br />
Auch heute – nach über 130 Jahren – treibt uns beim Bau von Komplettanlagen<br />
für die <strong>Holz</strong>plattenindustrie vor allem Eines an: Konzepte <strong>und</strong><br />
Technologien zu entwickeln, die unsere K<strong>und</strong>en nicht nur zufrieden stellen,<br />
sondern begeistern. Zum Beispiel, um Material- <strong>und</strong> Energiekosten zu senken,<br />
die Produktivität zu steigern oder die Umwelt mit intelligenten Lösungen<br />
zu entlasten. Das leben wir – heute <strong>und</strong> in Zukunft.<br />
www.dieffenbacher.de<br />
Innovation steckt in<br />
unseren Genen – seit 1873<br />
PANEL PLANTS
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Bei verschiedenen Vorprodukten kommt es zu Versorgungsproblemen<br />
Anstieg der Rohstoffkosten setzt<br />
Unternehmen weiter unter Druck<br />
<strong>Die</strong> Rohstoffkosten haben sich im Ver-<br />
lauf des Jahres 2010 zum Hauptproblem<br />
der europäischen <strong>Holz</strong>werkstoff-,<br />
Oberflächen- <strong>und</strong> Bauelementindustrie<br />
entwickelt. Nachdem es<br />
über den Winter 2009/2010 bereits<br />
zu einem deutlichen Anstieg der Industrieholzpreise<br />
gekommen war,<br />
haben im Verlauf der letzten Monate<br />
auch die Kosten für Dekorpapiere,<br />
Melaminfilme <strong>und</strong> für chemische Vorprodukte<br />
immer stärker angezogen.<br />
<strong>Die</strong>se Kostensteigerungen sind in den<br />
meisten Fällen auch mit zunehmenden<br />
Versorgungsproblemen verb<strong>und</strong>en. Beim<br />
Einkauf der benötigten Industriewaldholz-,<br />
Sägerestholz- <strong>und</strong> Altholzsortimente hat<br />
die europäische <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie<br />
bereits seit einiger Zeit mit einer immer<br />
stärker werdenden Konkurrenz durch die<br />
Pellet- <strong>und</strong> Kraftwerksbranche zu kämpfen.<br />
Begünstigt durch die inzwischen in<br />
zahlreichen Ländern eingeführte Subventionierung<br />
der energetischen Nutzung von<br />
<strong>Holz</strong> ist es in diesen Bereichen zu einem<br />
deutlichen Kapazitätsausbau gekommen,<br />
46<br />
der voraussichtlich auch in den kommenden<br />
Jahren anhalten wird. Das Angebot<br />
hält mit dieser Bedarfsentwicklung nicht<br />
mehr Schritt; in einzelnen Regionen ist es<br />
im Verlauf des letzten Jahres zeitweise<br />
sogar zu Einschränkungen <strong>und</strong> in der<br />
Folge auch zu Produktionsabstellungen<br />
in der <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie gekommen.<br />
Im laufenden Jahr sind auch bei Dekorpapieren<br />
<strong>und</strong> bei Rohmelamin größere<br />
Engpässe entstanden. <strong>Die</strong>se Situation<br />
hat sich in den letzten Monaten noch<br />
verschärft; mit einer kurzfristigen Entspannung<br />
ist derzeit in beiden Fällen eher<br />
nicht zu rechnen. <strong>Die</strong> Verknappung auf<br />
den Dekorpapiermärkten ist dabei eine<br />
direkte Folge der im Jahresverlauf zuerst<br />
bei Eukalyptuszellstoff <strong>und</strong> dann bei Titandioxid<br />
aufgelaufenen Versorgungsprobleme.<br />
<strong>Die</strong> Versorgung mit Rohmelamin wird<br />
vor allem durch die Produktionsstillstände<br />
bei den europäischen Herstellern <strong>und</strong><br />
den Einbruch der Importe aus China beeinträchtigt.<br />
Bei Methanol <strong>und</strong> Harnstoff<br />
gilt die Versorgungssituation trotz kurzzeitiger<br />
Turbulenzen zwar <strong>als</strong> unkritisch;<br />
die Preise sind zuletzt dennoch wieder<br />
angestiegen. Im Sommer war zudem das<br />
vor allem in der OSB-Industrie <strong>und</strong> von<br />
einzelnen Spanplatten-/MDF-Herstellern<br />
eingesetzte PMDI knapp geworden. Verschiedene<br />
Verarbeiter mussten in der<br />
Folge Produktionsumstellungen vornehmen.<br />
Zum Ende des dritten Quart<strong>als</strong> hat<br />
sich die Situation aber wieder weitgehend<br />
normalisiert.<br />
Titandioxid wird auch<br />
2011 knapp bleiben<br />
<strong>Die</strong> europäische Dekorpapierindustrie,<br />
die in den vergangenen drei Jahren mehrere<br />
Werke stillgelegt <strong>und</strong> damit die Produktion<br />
an die rückläufige Nachfrage angepasst<br />
hatte, musste im ersten Halbjahr<br />
2010 zuerst mit Versorgungsproblemen<br />
im Zellstoffeinkauf fertig werden. Hintergr<strong>und</strong><br />
waren die erdbebenbedingten<br />
Produktionsausfälle in der chilenischen<br />
Zellstoffindustrie, die nur unzureichend<br />
durch Eukalyptuszellstoffhersteller in anderen<br />
Regionen ausgeglichen werden<br />
konnten.<br />
Ab dem zweiten Quartal wurde die Zellstoffproblematik<br />
durch die immer schwieriger<br />
werdende Versorgungssituation bei<br />
Titandioxid überlagert. <strong>Die</strong> im Vergleich<br />
zum Vorjahr deutlich reduzierten Titandioxidkapazitäten,<br />
Produktionsausfälle <strong>und</strong><br />
technische Probleme bei verschiedenen<br />
Herstellern, Verschiebungen innerhalb der<br />
weltweiten Warenströme, die Umleitung<br />
von Mengen in andere Anwendungsbereiche<br />
<strong>und</strong> die insgesamt deutlich über den<br />
Zusätzlich zu den bereits seit längerer Zeit<br />
bestehenden Problemen bei der <strong>Holz</strong>versorgung<br />
hat die <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie mit Engpässen<br />
bei Dekorpapier, Rohmelamin <strong>und</strong> zuletzt auch<br />
Imprägnierharzen zu kämpfen.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
Erwartungen liegende Nachfrage sind die<br />
Ursachen für die wohl auch längerfristig<br />
bestehenden Engpässe.<br />
Im Verlauf des vergangenen Jahres haben<br />
Anlagenstilllegungen in Großbritannien,<br />
Frankreich, Osteuropa, USA, Brasilien<br />
<strong>und</strong> China zu einem Wegfall von Produktionskapazitäten<br />
in einer Größenordnung<br />
von r<strong>und</strong> 500.000 t/Jahr geführt,<br />
dem nur ein leichter Kapazitätszuwachs<br />
durch Neuanlagen gegenüberstand. Nach<br />
Schätzungen aus der Titandioxidbranche<br />
stehen damit im Jahr 2011 bei einem<br />
voraussichtlichen weltweiten Titandioxidbedarf<br />
von r<strong>und</strong> 5,3 Mio t Kapazitäten in<br />
einer Größenordnung von r<strong>und</strong> 5,5 Mio<br />
t zur Verfügung. In den letzten Monaten<br />
kam es bei verschiedenen Titandioxidherstellern<br />
zudem immer wieder zu technisch<br />
bedingten Stillständen. Sortenumstellungen<br />
in der Titandioxidbranche haben<br />
sich ebenfalls auf die Angebotssituation<br />
ausgewirkt. So haben europäische Hersteller<br />
ihre Rutil-Produktion zugunsten von<br />
Anatas-Pigmenten zurückgefahren, nachdem<br />
sich asiatische Anatas-Lieferanten<br />
stärker aus dem europäischen Markt<br />
zurückgezogen hatten. Nordamerikanische<br />
Hersteller liefern zudem bereits seit<br />
einiger Zeit verstärkt nach Asien. <strong>Die</strong><br />
Lieferungen aus Ost- nach Westeuropa<br />
sind ebenfalls zurückgegangen.<br />
<strong>Die</strong> weltweite Nachfrage ist dagegen<br />
stärker gestiegen <strong>als</strong> erwartet. In der<br />
Dekorpapierindustrie liegen die Produktionsmengen<br />
weit über Budget, der Bedarf<br />
der Farben- <strong>und</strong> Lackbranche hat ebenfalls<br />
deutlich angezogen. <strong>Die</strong> sonst im<br />
Herbst eintretende Abschwächung der<br />
Nachfrage aus dem Farbenbereich ist<br />
in diesem Jahr weitgehend ausgefallen.<br />
Sämtliche Verarbeiter bemühen sich zudem<br />
um einen Wiederaufbau der in den<br />
letzten Monaten immer weiter zurückgegangenen<br />
Titandioxid-Lagerbestände.<br />
Auch in der Dekorpapierindustrie befinden<br />
sich die Titandioxidbestände in vielen<br />
Fällen auf einem sehr niedrigen Niveau.<br />
Trotz der vorgenommenen Sortenumstellungen<br />
ist es dadurch bei einigen Dekorpapierherstellern<br />
im Verlauf des zweiten<br />
Halbjahrs zu kurzzeitigen Produktionsstillständen<br />
gekommen. Verschiedene<br />
Unternehmen wollen daher aufgr<strong>und</strong> der<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
angespannten Titandioxidversorgung die<br />
Produktion über den Jahreswechsel trotz<br />
der hohen Auftragsbestände für ein bis<br />
zwei Wochen aussetzen.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der angespannten<br />
Versorgungssituation haben die Titandioxidhersteller<br />
inzwischen über mehrere<br />
Schritte deutliche Preisanhebungen<br />
durchgesetzt. Nach ersten Korrekturen<br />
im Januar, März <strong>und</strong> April wurden die<br />
Preise für die in der Dekorpapierindustrie<br />
vorrangig eingesetzten Rutil-Pigmente<br />
im Juni <strong>und</strong> Juli in zwei Stufen um insgesamt<br />
200-250 €/t auf durchschnittlich<br />
1.900-2.000 €/t angehoben. Mit den für<br />
Lieferungen ab Oktober durchgesetzten<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Europa: Entwicklung der Dekorpapierpreise<br />
€/100 kg<br />
210<br />
200<br />
190<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
Q1 2006<br />
Q2 2006<br />
Q3 2006<br />
Q4 2006<br />
Q1 2007<br />
Q2 2007<br />
Q3 2007<br />
Q4 2007<br />
Q1 2008<br />
Q2 2008<br />
(Durchschnittspreise für hochgefüllte Dekorpapiere 80g weiß) Quelle: <strong>EUWID</strong><br />
Europa: Entwicklung der Titandioxidpreise<br />
€/t<br />
2.300<br />
2.200<br />
2.100<br />
2.000<br />
1.900<br />
1.800<br />
1.700<br />
1.600<br />
1.500<br />
Q1 2007<br />
Q2 2007<br />
Q3 2007<br />
Q4 2007<br />
Q1 2008<br />
Q2 2008<br />
Q3 2008<br />
Q4 2008<br />
(Durchschnittspreise für Rutil-Pigmente) Quelle: <strong>EUWID</strong><br />
Q3 2008<br />
Q1 2009<br />
Q4 2008<br />
Q2 2009<br />
Q1 2009<br />
Q2 2009<br />
Q3 2009<br />
Q3 2009<br />
Q4 2009<br />
Q4 2009<br />
Q1 2010<br />
Aufschlägen von 150-200 €/t sind die<br />
Rutil-Preise im Schnitt auf 2.100-2.300<br />
€/t angestiegen. <strong>Die</strong> Hersteller sind in<br />
den zuletzt geführten Verhandlungen<br />
kaum von ihren Forderungen abgerückt;<br />
aufgr<strong>und</strong> fehlender Ausweichmöglichkeiten<br />
musste die Abnehmerseite die<br />
Aufschläge in der Regel akzeptieren.<br />
Parallel dazu wurden auch die Preise<br />
in längerfristigen, noch bis Ende 2010<br />
laufenden Verträgen angepasst. Für<br />
Januar haben die Titandioxidhersteller<br />
bereits weitere Preisanhebungen in einer<br />
Größenordnung von 100-150 €/t<br />
angekündigt. Zum Beginn der „Painting<br />
Season“, der schon in normalen Jahren<br />
durch einen Anstieg der Nachfrage aus<br />
47<br />
Q1 2010<br />
Q2 2010<br />
Q2 2010<br />
Q3 2010<br />
Q3 2010<br />
Q4 2010<br />
Q4 2010
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Europa: Entwicklung der Rohmelaminpreise<br />
1.600<br />
1.500<br />
1.400<br />
1.300<br />
1.200<br />
1.100<br />
1.000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
€/t<br />
Q1 2008<br />
Q2 2008<br />
(Durchschnittliche Kontraktpreise für Rohmelamin) Quelle: <strong>EUWID</strong><br />
dem Bereich Farben <strong>und</strong> Lacke gekennzeichnet<br />
ist, sollen weitere 100-150 €/t<br />
durchgesetzt werden.<br />
Keine Entspannung bei<br />
Rohmelamin in Sicht<br />
<strong>Die</strong> Rohmelaminversorgung hat sich<br />
im Verlauf des Jahres 2010 ebenfalls<br />
sukzessive verschlechtert. Zahlreiche<br />
Produktionsausfälle bei den europäischen<br />
Herstellern, stark rückläufige Importe<br />
aus Asien <strong>und</strong> deutliche Verzögerungen<br />
bei der Inbetriebnahme der zwei neuen<br />
Rohmelaminwerke in Katar <strong>und</strong> Trinidad<br />
and Tobago haben sich in einem in dem<br />
Maß nicht erwarteten Angebotsrückgang<br />
niedergeschlagen, dem eine im Vergleich<br />
zu dem schwachen Vorjahr wieder deutlich<br />
steigende Nachfrage gegenüberstand.<br />
Dadurch ist es im Verlauf des Herbstes<br />
zu ersten Versorgungsengpässen bei den<br />
Harzherstellern <strong>und</strong> bei Imprägnierern<br />
mit eigener Harzproduktion gekommen.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der immer schwieriger<br />
werdenden Versorgungssituation<br />
konnten die Rohmelaminanbieter auch<br />
ihre für das vierte Quartal geforderten<br />
Preisanhebungen größtenteils durchsetzen.<br />
Ausgehend von den für das dritte<br />
Quartal vereinbarten 1.200-1.300 €/t<br />
waren die Preise bei neuen Abschlüssen<br />
zum Teil bereits im September auf 1.300-<br />
1.400 €/t angestiegen. Für das vierte<br />
Quartal wurden im Schnitt 1.400-1.550<br />
€/t vereinbart; gegenüber dem dritten<br />
48<br />
Q3 2008<br />
Q4 2008<br />
Q1 2009<br />
Q2 2009<br />
Q3 2009<br />
Q4 2009<br />
Q1 2010<br />
Q2 2010<br />
Q3 2010<br />
Q4 2010<br />
Quartal haben sich die Preise damit um<br />
r<strong>und</strong> 200 €/t erhöht. Auf dem Spotmarkt<br />
werden bei einem nur geringen Angebot<br />
zum Teil noch deutlich höhere Preise<br />
erzielt. Mit den Kontrakten für das vierte<br />
Quartal haben die Rohmelaminpreise<br />
bereits das bisherige Rekordniveau aus<br />
dem vierten Quartal 2008 wieder erreicht.<br />
Der polnische<br />
Rohmelaminhersteller<br />
Pulawy musste<br />
die Produktion im<br />
laufenden Jahr<br />
aufgr<strong>und</strong> von technischen<br />
Problemen<br />
in zwei der drei<br />
Anlagen deutlich<br />
zurückfahren.<br />
(Foto: Pulawy)<br />
<strong>Die</strong> damaligen Notierungen waren allerdings<br />
vor allem auf den vorangegangenen<br />
starken Anstieg der Harnstoffpreise zurückzuführen.<br />
Im Verlauf des dritten Quart<strong>als</strong><br />
2008 war Harnstoff sowohl in der Lieferregion<br />
Yuzhny <strong>als</strong> auch im Baltikum für<br />
über 800 US$/t fob gehandelt worden.<br />
In der Folge hatten die Harnstoffpreise<br />
allerdings wieder stark nachgegeben.<br />
Der Abwärtstrend der Rohmelaminpreise<br />
hatte etwas zeitverzögert Ende 2008<br />
eingesetzt <strong>und</strong> sich dann, verstärkt durch<br />
die schwache Nachfrageentwicklung, bis<br />
zum dritten Quartal 2009 fortgesetzt.<br />
Im vierten Quartal 2009 konnten die<br />
Rohmelaminhersteller ihre Preise dann<br />
erstm<strong>als</strong> wieder nach oben korrigieren;<br />
im laufenden Jahr kam es in jedem Quartal<br />
zu teilweise deutlichen Anhebungen.<br />
Das inzwischen erreichte Preisniveau<br />
korreliert dabei allerdings mit aktuellen<br />
Harnstoffpreisen von r<strong>und</strong> 350 US$/t.<br />
Angebot ist unerwartet<br />
stark zurückgegangen<br />
<strong>Die</strong> europäische Rohmelaminproduktion<br />
wurde in den letzten Monaten immer<br />
wieder durch geplante <strong>und</strong> ungeplante<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
Produktionsstillstände beeinträchtigt. <strong>Die</strong><br />
inzwischen in OCI Melamine B.V. umfirmierte<br />
DSM Melamine B.V. Sittard/Niederlande,<br />
hatte die auf eine Jahreskapazität von<br />
30.000 t ausgelegte SLP-Anlage im Werk<br />
Geelen im November 2008 abgestellt <strong>und</strong><br />
seither nicht wieder in Betrieb genommen.<br />
Bei der rumänischen Azomures S.A., Targu<br />
Mures, war die Produktion im ersten Quartal<br />
für r<strong>und</strong> vier Wochen gestanden; die<br />
Auslieferung der verschobenen Kontrakte<br />
hatte sich dann bis in den Juni hingezogen.<br />
<strong>Die</strong> bereits seit längerer Zeit bestehenden<br />
technischen Probleme bei dem<br />
polnischen Hersteller Zaklady Azotowe<br />
Pulawy S.A., Pulawy, haben im Verlauf des<br />
dritten Quart<strong>als</strong> noch zugenommen. Eine<br />
Anlage steht bereits seit mehreren Monaten;<br />
die eigentlich für Anfang November<br />
geplante Wiederinbetriebnahme musste<br />
erneut verschoben werden. Parallel dazu<br />
ist eine weitere, ebenfalls auf eine Produktionskapazität<br />
von 30.000 t/Jahr ausgelegte<br />
Anlage Ende Oktober ausgefallen.<br />
<strong>Die</strong> Borealis Agrolinz Melamine GmbH,<br />
Linz/Österreich, hat zuletzt im September<br />
<strong>und</strong> Oktober Wartungsmaßnahmen<br />
in den Werken Wittenberg-Piesteritz <strong>und</strong><br />
Linz durchgeführt. OCI Melamine plant für<br />
Anfang 2011 einen Revisionsstillstand im<br />
Werk Geelen.<br />
<strong>Die</strong> Rohmelaminimporte aus China sind bereits<br />
im Verlauf der letzten Monate deutlich<br />
zurückgegangen. Nach der Verhängung<br />
von vorläufigen Antidumpingzöllen durch<br />
die EU-Kommission werden sie wohl weitgehend<br />
zum Erliegen kommen. Für drei<br />
chinesische Produzenten, die in dem Mitte<br />
Februar von der EU-Kommission eingeleiteten<br />
Antidumpingverfahren kooperiert<br />
hatten, wurden separate Zollsätze zwischen<br />
44,9 % <strong>und</strong> 49 %, bezogen auf den<br />
unverzollten cif-Nettopreis frei EU-Grenze,<br />
festgelegt. Für alle anderen chinesischen<br />
Rohmelaminhersteller gilt ein vorläufiger<br />
Antidumpingzoll von 65,2 %. <strong>Die</strong>se seit<br />
dem 16. November geltende Regelung<br />
ist auf sechs Monate <strong>und</strong> damit bis zum<br />
16. Mai 2011 befristet.<br />
<strong>Die</strong> EU-Kommission begründete die<br />
Einführung der Antidumpingzölle damit,<br />
dass die in der EU ansässigen Rohmelaminhersteller<br />
in dem der Untersuchung<br />
zugr<strong>und</strong>egelegten Betrachtungszeitraum<br />
von 2006 bis 2009 durch die Importe<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
<strong>Die</strong> EUKommission<br />
hat in einem seit<br />
Februar 2010<br />
laufenden Antidumpingverfahren<br />
gegen<br />
Rohmelaminimporte<br />
aus China Mitte November<br />
vorläufige<br />
Antidumpingzölle<br />
zwischen 44,9 % <strong>und</strong><br />
65,2 % festgelegt.<br />
aus China in beträchtlichem Umfang geschädigt<br />
wurden. <strong>Die</strong>se Importe gingen<br />
zwar um 34 % <strong>und</strong> damit stärker zurück<br />
<strong>als</strong> der Gesamtverbrauch in der EU, der<br />
sich im gleichen Zeitraum um 28 % reduzierte.<br />
Gleichzeitig gaben aber auch die<br />
Einfuhrpreise für chinesisches Rohmelamin<br />
deutlich nach.<br />
Trotz der über den Betrachtungszeitraum<br />
rückläufigen Mengen hatten die Importe<br />
aus China im ersten Halbjahr 2009 einen<br />
Anteil von 15 % am EU-Markt erreicht.<br />
Nach Einschätzung der EU-Kommission<br />
mussten die EU-Hersteller zur Absicherung<br />
ihrer Marktanteile in diesem Zeitraum die<br />
Verkaufspreise senken. Im zweiten Halbjahr<br />
gingen die Einfuhren aus China zwar<br />
wieder deutlich zurück. <strong>Die</strong> relativ hohen<br />
Liefermengen der ersten Monate <strong>und</strong> die<br />
dabei vereinbarten niedrigen Preise beeinträchtigten<br />
allerdings auch weiterhin die<br />
europäischen Rohmelaminmärkte.<br />
<strong>Die</strong> beiden neuen, im Verlauf des zweiten<br />
Quart<strong>als</strong> 2010 in Betrieb gegangenen<br />
Rohmelaminwerke in Katar <strong>und</strong> Trinidad<br />
and Tobago sind auf dem europäischen<br />
Markt auch weiterhin kaum zu spüren. <strong>Die</strong><br />
von der Qatar Fertilizer Company (Qafco)<br />
am Standort Mesaieed/Katar errichtete<br />
<strong>und</strong> auf eine Jahreskapazität von 60.000 t<br />
ausgelegte Anlage ist Anfang Mai angelaufen.<br />
<strong>Die</strong> Methanol Holdings Trinidad<br />
Ltd. (MHTL), Point Lisas/Trinidad and<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Tobago, hat die beiden auf eine Produktionskapazität<br />
von jeweils r<strong>und</strong> 30.000<br />
t/Jahr ausgelegten Rohmelaminanlagen<br />
im Verlauf des Junis gestartet. Aus Katar<br />
kommen seit dem dritten Quartal zwar erste<br />
Mengen; der Umfang der Lieferungen<br />
bleibt allerdings noch immer deutlich hinter<br />
den Erwartungen zurück. <strong>Die</strong> Aufnahme<br />
regulärer Lieferungen aus Trinidad and<br />
Tobago hat sich weiter verzögert; inzwischen<br />
wird vor dem ersten Quartal 2011<br />
nicht mit nennenswerten Mengen gerechnet.<br />
Demgegenüber wurde im Verlauf des<br />
Herbstes wieder verstärkt Rohmelamin<br />
aus Nordamerika importiert.<br />
Preissteigerungen bei<br />
Methanol <strong>und</strong> Harnstoff<br />
Auch die zuvor eher ausgeglichenen<br />
Methanol- <strong>und</strong> Harnstoffmärkte sind im<br />
Verlauf des zweiten Halbjahres 2010<br />
zumindest zeitweise wieder schwieriger<br />
geworden. Bei Methanol führten Wartungsstillstände<br />
<strong>und</strong> technische Probleme in<br />
mehreren größeren Anlagen in den letzten<br />
Monaten zu Angebotseinschränkungen,<br />
die allerdings durch erste Lieferungen<br />
aus den im Verlauf des zweiten Quart<strong>als</strong><br />
in Betrieb gegangenen Neuanlagen in Brunei<br />
<strong>und</strong> Oman weitgehend ausgeglichen<br />
werden konnten. Im dritten Quartal sind<br />
auch erste Lieferungen aus dem neuen<br />
Werk Metor-2 in Venezuela in Europa eingetroffen.<br />
49
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Europa: Entwicklung der Methanolpreise<br />
€/t<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Q1 2008<br />
Q2 2008<br />
(Kontraktpreise für Methanol) Quelle: <strong>EUWID</strong><br />
Der Produktionsstart des unter Beteiligung<br />
der Methanex Corp., Vancouver/British<br />
Columbia, errichteten EMethanex-Werkes<br />
in Ägypten wird sich dagegen bis ins erste<br />
Quartal 2011 hinziehen. Damit ist es bei<br />
allen vier Projekten zu teilweise deutlichen<br />
Verzögerungen gegenüber der ursprünglichen<br />
Planung gekommen. <strong>Die</strong> aus diesen<br />
vier Projekten resultierende zusätzliche<br />
Kapazität von insgesamt r<strong>und</strong> 4 Mio t/<br />
Jahr wird damit voraussichtlich erst im<br />
Verlauf des Jahres 2011 in vollem Umfang<br />
zur Verfügung stehen. Dementsprechend<br />
sind auf dem Spotmarkt auch im vierten<br />
Quartal nur begrenzte Mengen verfügbar;<br />
die Lagerbestände bei Herstellern <strong>und</strong><br />
Verarbeitern liegen noch immer auf einem<br />
relativ niedrigen Niveau.<br />
<strong>Die</strong> Methanolpreise, die von dem Anfang<br />
2008 erreichten hohen Niveau bis Mitte<br />
2009 stark zurückgegangen waren, sind<br />
seither nahezu kontinuierlich angestiegen.<br />
Wegen der auseinander liegenden Vorstellungen<br />
von Lieferanten <strong>und</strong> Abnehmern<br />
haben sich die Kontraktpreisverhandlungen<br />
für das vierte Quartal bis Mitte Oktober hingezogen.<br />
<strong>Die</strong> Methanolhersteller hatten bis<br />
zuletzt an ihrer Forderung nach stärkeren<br />
Aufschlägen von 30-35 €/t fob Rotterdam<br />
gegenüber den im dritten Quartal 2010<br />
geltenden 255 €/t festgehalten, wogegen<br />
die Abnehmerseite zumeist nicht über Aufschläge<br />
von 10 €/t hinausgehen wollte. <strong>Die</strong><br />
dann vereinbarten 277 €/t wurde von den<br />
Beteiligten <strong>als</strong> Kompromisslösung bezeichnet,<br />
um die schwierigen Verhandlungen zu<br />
50<br />
Q3 2008<br />
Q4 2008<br />
Q1 2009<br />
Q2 2009<br />
Q3 2009<br />
Q4 2009<br />
Q1 2010<br />
Q2 2010<br />
einem Ende zu bringen. <strong>Die</strong> Anbieter konnten<br />
damit ihre Vorstellungen bereits zum<br />
zweiten Mal in Folge nicht durchsetzen.<br />
Bereits in den Verhandlungen für das dritte<br />
Quartal hatten sie sich einen Kontraktpreis<br />
von 270-280 €/t zum Ziel gesetzt.<br />
Nach dem Kontraktpreisabschluss für das<br />
vierte Quartal sind allerdings die Spotpreise<br />
weiter angestiegen <strong>und</strong> haben bereits<br />
in der ersten Novemberhälfte das<br />
Kontraktpreisniveau fast wieder erreicht.<br />
Rising raw material costs continue<br />
to put the pinch on margins<br />
Q3 2010<br />
Q4 2010<br />
Parallel dazu ist es im November auch<br />
zu deutlichen Preisaufschlägen in Nordamerika<br />
<strong>und</strong> Asien gekommen. In beiden<br />
Regionen wurden die Preise gegenüber<br />
Oktober um über 20 % angehoben, so<br />
dass der europäische Kontraktpreis wieder<br />
überschritten wird.<br />
<strong>Die</strong> Versorgungssituation bei Harnstoff war<br />
vor allem im September kritisch, hat sich<br />
in der Folge aber wieder leicht entspannt.<br />
Dennoch ist es auf den internationalen<br />
Märkten auch im Oktober <strong>und</strong> November<br />
zu weiteren Preissteigerungen gekommen.<br />
Sowohl im Baltikum <strong>als</strong> auch in der<br />
Lieferregion Yuzhni sind die Basispreise<br />
dadurch bis Mitte November im Schnitt<br />
auf r<strong>und</strong> 340-360 US$ fob gestiegen. In<br />
der zweiten Septemberhälfte lagen die<br />
Preise bei r<strong>und</strong> 325-340 US$/t; Anfang<br />
August war dagegen noch zu Preisen von<br />
240-250 US$/t abgeschlossen worden.<br />
Der zuletzt verlangsamte, aber noch<br />
immer anhaltende Aufwärtstrend der in<br />
US-Dollar gehandelten Basispreise wird<br />
aus Sicht der europäischen Verarbeiter<br />
durch die anhaltenden Kursverluste des<br />
US-Dollar gegenüber dem Euro inzwischen<br />
weitgehend ausgeglichen, so dass die<br />
franko-Preise nach dem deutlichen Anstieg<br />
von September auf Oktober im November<br />
nur noch leicht angezogen haben.<br />
Raw material costs have become the main problem facing Europe’s wood-based panels,<br />
surfaces and building components manufacturers over the course of this year. Decor<br />
paper, melamine film and chemical upstream product costs have spiralled again<br />
over recent months, coming on the heels of a considerable surge in industrial pulpwood<br />
prices over the winter of 2009/2010. Most of these cost increases have <strong>als</strong>o<br />
set the scene for mounting supply problems. The European wood-based panels sector<br />
has for some time been battling growing competition from pellet producers and<br />
power plants when sourcing the industrial pulpwood, sawmilling residues and waste<br />
wood. Supply can no longer keep pace with this upturn in demand. Bottlenecks have<br />
even emerged in a few regions at times over the past year. Major shortages of decor<br />
paper and raw melamine have surfaced this year, as well. This situation has intensified<br />
over the past few months, with an improvement not expected for either product any<br />
time in the near future. The scarcity of decor paper is a direct consequence of difficulties<br />
sourcing eucalyptus pulp at first and then titanium dioxide over the course of the<br />
year. Raw melamine supply is primarily being constrained by European manufacturers’<br />
production stoppages and a plunge in imports from China. The availability of methanol<br />
and urea is not deemed to be critical, but prices of these materi<strong>als</strong> have increased in<br />
recent times nonetheless. PMDI turned tight over the summer, as well. However, supply<br />
of this grade largely returned to normal by the end of the third quarter.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
<strong>Die</strong> Versorgungsengpässe im September<br />
waren zum einen auf die in den letzten<br />
zwei Monaten stark gestiegene Nachfrage<br />
aus dem Düngemittelbereich, zum<br />
anderen auf Wartungsstillstände <strong>und</strong><br />
Produktionsausfälle in mehreren mitteleuropäischen<br />
Werken zurückzuführen. In<br />
der Folge waren vertraglich vereinbarte<br />
Harnstoff-Lieferungen zumindest in Einzelfällen<br />
gekürzt worden. Ein Ausgleich<br />
über Bezüge bei anderen Herstellern war<br />
aufgr<strong>und</strong> der angespannten Marktsituation<br />
nur schwer möglich.<br />
PMDI-Verknappung hat<br />
OSB-Fertigung erschwert<br />
<strong>Die</strong> im Verlauf des ersten Halbjahrs 2010<br />
entstandene Verknappung bei Polyurethan-Rohstoffen<br />
hat sich im zweiten <strong>und</strong><br />
dritten Quartal auch auf die europäische<br />
OSB-Produktion ausgewirkt. Mehrere<br />
OSB-Hersteller hatten ab Juni mit Versorgungsproblemen<br />
beim Einkauf von<br />
PMDI-Leimen zu kämpfen, nachdem die<br />
Lieferanten die zum Teil in längerfristigen<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Verträgen festgelegten Mengen kontingentiert<br />
hatten. In der Folge kam es auch<br />
zu Produktionskürzungen. Einzelne OSB-<br />
Hersteller, die ihre Produktion im Verlauf<br />
der letzten Jahre weitgehend auf PMDI-<br />
Verleimung umgestellt haben, waren vor<br />
dem Hintergr<strong>und</strong> der PMDI-Engpässe<br />
bei einzelnen OSB-Sortimenten wieder<br />
auf eine Mischverleimung mit PMDI in<br />
der Mittelschicht <strong>und</strong> MUPF-Leimen<br />
in der Deckschicht umgestiegen. Ab<br />
August hat sich die Situation allerdings<br />
wieder relativ schnell entspannt. In der<br />
Folge wurden auch die Umstellungen in<br />
der Verleimung wieder zurückgenommen.<br />
<strong>Die</strong> Versorgungsprobleme bei MDI bzw.<br />
PMDI waren größtenteils erst im Verlauf<br />
des zweiten Quart<strong>als</strong> 2010 entstanden.<br />
Bis Ende März hatten sowohl die MDI-<br />
Lieferanten <strong>als</strong> auch die OSB-Hersteller<br />
noch von einer eher unproblematischen<br />
Versorgungssituation gesprochen. Ab<br />
April führte der deutliche Anstieg der<br />
Nachfrage in fast allen relevanten Ab-<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
satzbereichen in Verbindung mit Produktionsproblemen<br />
bei verschiedenen<br />
MDI-Herstellern zu einer zunehmenden<br />
Unterversorgung des Marktes.<br />
<strong>Die</strong> PMDI-Nachfrage aus dem OSB-Bereich<br />
lief bereits seit dem vergangenen<br />
Jahr auf einem relativ hohen Niveau. Im<br />
Verlauf des Frühjahrs war es zudem in<br />
baunahen Absatzbereichen zu einer saisonbedingten<br />
Belebung der Nachfrage<br />
gekommen. Auch andere Absatzbereiche,<br />
wie zum Beispiel die Automobil- bzw.<br />
Automobilzulieferindustrie, hatten wieder<br />
deutlich stärker geordert. Parallel dazu<br />
kam es allerdings zu Einschränkungen<br />
bei der MDI-Produktion. <strong>Die</strong>se waren<br />
zum einen auf eine nicht ausreichende<br />
Rohstoffversorgung, zum Beispiel im<br />
Anilinbereich, zum anderen auf Produktionsprobleme<br />
<strong>und</strong> ungeplante Stillstände<br />
bei verschiedenen MDI-Herstellern zurückzuführen.<br />
<strong>Die</strong> ungarische Borsodchem<br />
Zrt., Kazincbarcika, musste Mitte<br />
Juni für ihre MDI-Produktion sogar Force<br />
Majeure erklären.<br />
51
52<br />
Oberflächen<br />
Einer Maschinenabstellung stehen mehrere Investitionen gegenüber<br />
Dekorpapierkapazitäten werden<br />
bis Ende 2011 wieder ansteigen<br />
<strong>Die</strong> europäischen Dekorpapierkapa-<br />
zitäten werden auch im kommenden<br />
Jahr in Bewegung bleiben. Im<br />
Oktober 2010 wurde die Stilllegung<br />
einer Papiermaschine angekündigt,<br />
der allerdings voraussichtlich ein<br />
stärkerer Kapazitätsaufbau gegenüberstehen<br />
wird.<br />
Nachdem es bereits in den Jahren 2007<br />
bis 2009 bei verschiedenen Unternehmen<br />
zu umfangreichen Desinvestitionen gekommen<br />
war, wird die Technocell Dekor<br />
GmbH & Co. KG, Osnabrück, die PM 17<br />
im Werk Titisee-Neustadt spätestens bis<br />
Ende 2011 aus der Produktion nehmen.<br />
Im Gegenzug fährt das Unternehmen derzeit<br />
die nach mehrmaligen Verzögerungen<br />
im März 2010 in Betrieb genommene<br />
PM 1 hoch. Im Verlauf des Sommers<br />
2010 haben zudem die Malta-Decor<br />
S.A., Posen/Polen, <strong>und</strong> die Cartiere de<br />
Guarcino S.p.A., Guarcino/Italien, einen<br />
Ausbau ihrer Dekorpapierkapazitäten<br />
angekündigt.<br />
Malta-Decor hatte bereits Anfang 2010<br />
eine bislang vorrangig auf die Produktion<br />
von Overlaypapieren ausgerichtete Papiermaschine<br />
im Werk Rudawa umgebaut<br />
<strong>und</strong> damit weitgehend auf Dekorpapier<br />
umgestellt. In einem nächsten Schritt hat<br />
das Unternehmen die Investition in eine<br />
sechste Dekorpapiermaschine geprüft,<br />
die nach der ursprünglichen Planung entweder<br />
in Posen oder in Rudawa errichtet<br />
werden <strong>und</strong> bis Ende 2011 in Betrieb<br />
gehen sollte. Nach bislang unbestätigten<br />
Informationen wurde dieses Projekt<br />
inzwischen aber wieder zurückgestellt.<br />
<strong>Die</strong> zur italienischen Valentini-Gruppe,<br />
Rimini, gehörende Cartiere de Guarcino<br />
will die nach der Insolvenz der Vorgängergesellschaft<br />
DEA S.p.A. im Jahr<br />
2001 stillgelegte PM 2 (Jahreskapazität<br />
30.000 t/Jahr, Arbeitsbreite 2,95 cm)<br />
Anfang 2011 wieder in Betrieb nehmen.<br />
Damit wird sich die Produktionskapazität<br />
nach Angaben des Unternehmens von<br />
derzeit r<strong>und</strong> 25.000 t auf 55.000 t/Jahr<br />
erhöhen.<br />
Bereits im März 2009 hatte das Joint<br />
Venture-Unternehmen OOO Mayak-<br />
Technocell, Penza/Russland, eine neue<br />
Dekorpapiermaschine in Betrieb genommen.<br />
<strong>Die</strong> PM 5 ist mit einer Arbeitsbreite<br />
von 2,30 m auf eine Jahreskapazität<br />
von 30.000 t ausgelegt. Im Gegenzug<br />
wurde die Dekorpapierproduktion der<br />
am gleichen Standort laufenden PM 3<br />
(15.000 t/Jahr, 1,90 m) auf die neue<br />
Anlage übertragen.<br />
Mit der neuen Anlage von Mayak-Technocell<br />
<strong>und</strong> den Umbauprojekten bei<br />
Technocell Dekor <strong>und</strong> Malta-Decor sind<br />
seit Anfang 2009 bereits drei zusätzliche<br />
Dekorpapiermaschinen auf den Markt gekommen.<br />
Bei Berücksichtigung der noch<br />
nicht endgültig fixierten Neuinvestition bei<br />
Malta-Decor <strong>und</strong> der Wiederinbetriebnahme<br />
der PM 2 von Cartiere de Guarcino<br />
würden bis zum Jahr 2012 zwei weitere<br />
Anlagen anlaufen. <strong>Die</strong> Gesamtkapazität<br />
dieser fünf Papiermaschinen beläuft sich<br />
auf r<strong>und</strong> 150.000 t/Jahr. Demgegenüber<br />
schlägt sich die Sortenumstellung<br />
auf der PM 3 von Mayak-Technocell <strong>und</strong><br />
die geplante Stilllegung der PM 17 von<br />
Technocell Dekor in einer Kapazitätsreduzierung<br />
um r<strong>und</strong> 40.000 t nieder.<br />
Außerhalb Europas liegt der Investitionsschwerpunkt<br />
auch weiterhin in China. Das<br />
Joint Venture-Unternehmen Kingdecor<br />
Co. Ltd., Quzhou (Provinz Zhejiang/China),<br />
will im kommenden Jahr eine dritte<br />
Dekorpapiermaschine in Betrieb nehmen.<br />
Darüber hinaus gibt es verschiedene Investitionsprojekte<br />
lokaler Hersteller.<br />
Im laufenden Jahr konnte die europäische<br />
Dekorpapierindustrie ihre in den letzten<br />
Jahren zurückgefahrenen Produktionskapazitäten<br />
wieder voll auslasten. Mit den bereits<br />
umgesetzten bzw. angekündigten Neu <strong>und</strong><br />
Erweiterungsinvestitionen könnte sich diese<br />
Situation allerdings wieder drehen.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
Technocell Dekor wird im Rahmen eines Ende<br />
September bekannt gegebenen Restrukturierungsprogramms<br />
eine der zwei Papiermaschinen<br />
im Werk TitiseeNeustadt spätestens bis<br />
Ende September 2011 stilllegen.<br />
(Foto: Technocell Dekor)<br />
In Südamerika steht schließlich ein Umbauprojekt<br />
bei der zur brasilianischen<br />
Formitex-Gruppe gehörenden MD Papéis<br />
Ltda., Caieiras/São Paulo, an. Das Unternehmen<br />
will bis Anfang 2012 die bislang<br />
für andere Spezialpapiere genutzte PM<br />
5 (18.000 t/Jahr) umbauen <strong>und</strong> dadurch<br />
seine Dekorpapierkapazitäten um r<strong>und</strong><br />
50 % auf über 45.000 t/Jahr steigern. Mit<br />
Technocell Dekor prüft auch ein europäischer<br />
Dekorpapierhersteller bereits seit<br />
mehreren Jahren einen stärkeren Einstieg<br />
auf dem südamerikanischen Markt. Im<br />
Jahr 2008 hat das Unternehmen in Brasilien<br />
eine eigene Vertriebsgesellschaft<br />
gegründet; in einem nächsten Schritt<br />
sollen über eine Kooperation mit einem<br />
brasilianischen Papierhersteller auch eigene<br />
Produktionskapazitäten aufgebaut<br />
werden.<br />
Felix Schoeller setzt<br />
Restrukturierung um<br />
<strong>Die</strong> Felix Schoeller-Gruppe, Osnabrück,<br />
will im Rahmen eines Ende September<br />
2010 bekannt gegebenen Restrukturierungsprogramms<br />
r<strong>und</strong> 300 der derzeit<br />
2.490 Arbeitsplätze abbauen <strong>und</strong> in<br />
diesem Zusammenhang auch eine der<br />
beiden Papiermaschinen an dem Technocell<br />
Dekor zugeordneten Standort<br />
Titisee-Neustadt stilllegen. <strong>Die</strong> vorrangig<br />
für die Produktion von Druckbasis-<br />
<strong>und</strong> Unipapieren genutzte PM 17 soll im<br />
Verlauf des nächsten Jahres abgestellt<br />
werden. Als spätesten Termin nannte das<br />
Unternehmen den 30. September 2011;<br />
der genaue Zeitpunkt wird voraussichtlich<br />
im ersten Quartal 2011 festgelegt. Nach<br />
Abschluss der geplanten Maßnahmen<br />
stehen nach Aussage des Unternehmens<br />
bis Ende 2012 keine weiteren Entscheidungen<br />
über Desinvestitionen an, sofern<br />
es in diesem Zeitraum nicht zu einem<br />
unvorhergesehenen Einbruch auf einem<br />
der von der Felix Schoeller-Gruppe bearbeiteten<br />
Märkte kommt. Langfristig<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
kann das Unternehmen allerdings keine<br />
Standort- oder Beschäftigungsgarantien<br />
abgeben.<br />
Mit dem geplanten Stellenabbau <strong>und</strong><br />
der Stilllegung der PM 17 setzt die Felix<br />
Schoeller-Gruppe die bereits in den vergangenen<br />
Jahren eingeleiteten Anpassungsmaßnahmen<br />
an den anhaltenden<br />
Rückgang der Nachfrage nach Fotobasispapieren<br />
fort. Größte Einzelmaßnahme<br />
war dabei der im Oktober 2007 angekündigte<br />
Umbau der PM 1 am Standort<br />
Osnabrück. Mit diesem Projekt sollte die<br />
bislang über diese Papiermaschine abgedeckte<br />
Produktion von Fotobasispapieren<br />
in das Werk Weißenborn verlagert <strong>und</strong><br />
im Gegenzug die 4,70 m breite Anlage<br />
für die Produktion von Dekorpapieren,<br />
Digital Imaging-, Inkjet- <strong>und</strong> Thermotransferpapieren<br />
qualifiziert werden. Bei der<br />
Realisierung des Projektes kam es allerdings<br />
mehrfach zu Verzögerungen;<br />
darüber hinaus wurde das Budget deutlich<br />
überschritten. Laut der ursprünglichen<br />
Planung sollten für den Umbau der PM<br />
1 insgesamt r<strong>und</strong> 35 Mio € investiert<br />
werden. Nach Abschluss des Projektes<br />
bezifferte die Felix Schoeller-Gruppe das<br />
Investitionsvolumen auf r<strong>und</strong> 56 Mio €.<br />
PM 17 ist nur<br />
wenig spezialisiert<br />
<strong>Die</strong> mit einem Yankee-Zylinder ausgestattete<br />
PM 17 im Werk Neustadt war bis<br />
zum Jahr 2005 unter anderem für die<br />
Oberflächen<br />
Produktion von einseitig glatten Papieren<br />
genutzt worden. Technocell Dekor hatte<br />
diesen Produktbereich mit Wirkung zum<br />
1. Juni 2005 allerdings an die Koehler<br />
decor GmbH & Co. KG, Ettlingen, veräußert,<br />
diese Transaktion dann aber wenig<br />
später wieder rückabgewickelt. In der<br />
Folge hatte das Unternehmen die weiter<br />
rückläufigen Produktionsmengen von<br />
einseitig glatten Papieren auf die PM 12<br />
im Werk Günzach konzentriert. <strong>Die</strong> PM<br />
17 im Werk Titisee-Neustadt wurde seither<br />
in erster Linie für die Produktion von<br />
Standard-Druckbasispapieren <strong>und</strong> LPL-<br />
Papieren genutzt. <strong>Die</strong> Papiermaschine<br />
ist damit nur wenig spezialisiert; zudem<br />
sind die auf dieser Anlage gefahrenen<br />
Produkte auf jeweils zumindest einer weiteren<br />
Papiermaschine von Technocell<br />
Dekor qualifiziert.<br />
Nach der im Dezember 1997 abgeschlossenen<br />
Übernahme des Werkes Titisee-<br />
Neustadt durch Technocell Dekor war die<br />
2,30 m breite PM 17 umgebaut <strong>und</strong> im<br />
Mai 1998 mit einer Produktionskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 16.000 t/Jahr wieder in Betrieb<br />
genommen worden. Mit dem geänderten<br />
Produktionsprogramm erreicht die Anlage<br />
inzwischen eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />
24.000 t. Mit der Stilllegung der PM 17<br />
wird Technocell Dekor die Produktion am<br />
Standort Titisee-Neustadt auf die 3,30<br />
m breite PM 18 konzentrieren, auf der<br />
Vorimprägnate <strong>und</strong> harzsparende Dekorpapiere<br />
(„RSP“) produziert werden.<br />
Nach dem Hochfahren der umgebauten<br />
53
54<br />
Oberflächen<br />
<strong>Die</strong> von der Felix SchoellerGruppe umgebaute<br />
PM 1 am Standort Osnabrück wurde<br />
ab Anfang Juli schrittweise für die Dekorpapierproduktion<br />
qualifiziert. Im kommenden<br />
Jahr sollen auf der Anlage r<strong>und</strong> 40.000<br />
t Dekorpapier produziert werden.<br />
(Foto: Technocell Dekor)<br />
PM 1 am Standort Osnabrück wird die<br />
PM 18 im RSP-Bereich in der Regel nur<br />
noch Losgrößen bis zu 100 t produzieren,<br />
während die größeren Aufträge auf die PM<br />
1 verlagert werden sollen.<br />
Im Verlauf der letzten Monate hatte die<br />
Felix Schoeller-Gruppe auch für die PM<br />
17 die Möglichkeiten für eine stärkere<br />
Spezialisierung geprüft. <strong>Die</strong> angedachte<br />
Produktion anderer Spezialpapiere wurde<br />
aufgr<strong>und</strong> technischer <strong>und</strong> marktbedingter<br />
Limitationen dann allerdings doch nicht<br />
weiterverfolgt. Nach der Stilllegung wird<br />
die PM 17 vorerst eingemottet; eine<br />
Demontage oder Verlagerung ist nicht<br />
geplant.<br />
PM 1 wurde im zweiten<br />
Halbjahr hochgefahren<br />
<strong>Die</strong> Felix Schoeller-Gruppe hatte im Zusammenhang<br />
mit dem Umbau der PM 1<br />
am Standort Osnabrück bereits im Verlauf<br />
des letzten Jahres deutlich gemacht, dass<br />
diese Investition nicht zu einer Steigerung<br />
der Dekorpapierkapazitäten führen solle<br />
<strong>und</strong> dass daher entsprechende Anpassungsmaßnahmen<br />
an anderen Standorten<br />
geprüft würden. Nach den ursprünglichen<br />
Plänen hätte der Umbau über den Jahreswechsel<br />
2008/2009 stattfinden sollen.<br />
Mitte 2008 wurde das Projekt auf Februar/März<br />
2009 verschoben. Ende 2008<br />
wurde die Planung erneut angepasst <strong>und</strong><br />
der Umbau in zwei Teilschritte gegliedert.<br />
Im Frühjahr 2009 wurde eine Filmpresse<br />
eingebaut <strong>und</strong> damit das zuvor auf Fotobasispapiere<br />
ausgerichtete Produktionsprogramm<br />
auf Digital Imaging-Papiere<br />
erweitert. <strong>Die</strong> für die Dekorpapierproduktion<br />
benötigten Komponenten wurden im<br />
Januar <strong>und</strong> Februar 2010 installiert. Nach<br />
der Wiederinbetriebnahme Anfang März<br />
wurden auf der PM 1 vorrangig Digital<br />
Imaging-Papiere produziert. Im Mai <strong>und</strong><br />
Juni musste die Anlage aufgr<strong>und</strong> von<br />
Anlaufproblemen, die unter anderem<br />
Nachbesserungen im F<strong>und</strong>amentbereich<br />
erforderlich machten, nochm<strong>als</strong> für r<strong>und</strong><br />
drei Wochen abgestellt werden.<br />
Ab Anfang Juli wurde die PM 1 schrittweise<br />
für die Dekorpapierproduktion qualifiziert.<br />
Im Verlauf des dritten Quart<strong>als</strong> konnten damit<br />
auch die ersten regulären Lieferungen<br />
aufgenommen werden. Inzwischen werden<br />
auf der PM 1 im Schnitt r<strong>und</strong> 1.500 t/Monat<br />
Dekorpapier produziert. Für 2010 wird<br />
damit ein Produktionsvolumen von knapp<br />
10.000 t angestrebt. Im kommenden Jahr<br />
sollen auf der PM 1 bereits r<strong>und</strong> 40.000 t<br />
Dekorpapier produziert werden. Bei einer<br />
Gesamtkapazität von r<strong>und</strong> 80.000 t/Jahr<br />
will Technocell Dekor auf der PM 1 mittelfristig<br />
r<strong>und</strong> 50.000-60.000 t Dekorpapier<br />
produzieren. <strong>Die</strong> verbleibenden 20.000-<br />
30.000 t werden dann auf Digital Imaging-<br />
<strong>und</strong> Thermotransferpapiere entfallen.<br />
Malta-Decor plant Bau der<br />
sechsten Papiermaschine<br />
<strong>Die</strong> zur Kronospan-Gruppe gehörende Malta-Decor<br />
hat im Verlauf des Sommers eine<br />
sechste Papiermaschine projektiert, die<br />
ausschließlich Dekorpapier produzieren<br />
<strong>und</strong> mit einer Arbeitsbreite von 2,20-2,25<br />
m eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 25.000 t<br />
erreichen soll. Mit dieser Investition würde<br />
sich die Gesamtkapazität von Malta-Decor<br />
auf r<strong>und</strong> 145.000 t/Jahr erhöhen. <strong>Die</strong> erneute<br />
Kapazitätssteigerung sollte in erster<br />
Linie zum Ausbau der Aktivitäten auf dem<br />
freien Markt genutzt werden. Das Unter-<br />
nehmen hatte sich bereits im Verlauf der<br />
letzten Jahre zunehmend um eine stärkere<br />
Belieferung externer Abnehmer bemüht.<br />
Bislang erreicht Malta-Decor auf drei Papiermaschinen<br />
im Werk Posen <strong>und</strong> zwei<br />
Anlagen am Standort Rudawa eine Gesamtkapazität<br />
von knapp 120.000 t/Jahr,<br />
die nach Aussage des Unternehmens auch<br />
weitgehend ausgelastet werden können.<br />
Kronospan hatte Malta-Decor im Jahr<br />
1991 übernommen; in der Folge war die<br />
bestehende Papiermaschine im Werk Posen<br />
im Jahr 1993 gr<strong>und</strong>legend umgebaut<br />
<strong>und</strong> modernisiert worden. <strong>Die</strong>se 2,20 m<br />
breite PM 1 erreicht eine Jahreskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 25.000 t. Im Jahr 1999 wurde<br />
in Posen die 2,64 m breite <strong>und</strong> auf eine<br />
Jahreskapazität von 35.000 t ausgelegte<br />
PM 2 in Betrieb genommen. Auf diesen<br />
beiden Anlagen werden jeweils in erster<br />
Linie Uni- <strong>und</strong> Druckbasispapiere produziert.<br />
<strong>Die</strong> an dem zuvor von Malta-Decor<br />
übernommenen <strong>und</strong> unter Rudawadecor<br />
S.A. firmierenden Standort Rudawa betriebene<br />
<strong>und</strong> ursprünglich vor allem für die<br />
Produktion von Gegenzugpapieren genutzte<br />
Papiermaschine war im Sommer 2004<br />
gr<strong>und</strong>legend umgebaut <strong>und</strong> modernisiert<br />
worden. Mit diesem Umbau wurde das Produktionsprogramm<br />
der 2,20 m breiten PM<br />
3 weitgehend auf Dekorpapier umgestellt.<br />
Im ersten Quartal 2006 wurden die Standorte<br />
Posen <strong>und</strong> Rudawa jeweils um eine<br />
weitere Papiermaschine ergänzt. Beide<br />
Anlagen sollten ursprünglich mit einer<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
Arbeitsbreite von 2,20 m auf eine Jahreskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 15.000 t ausgelegt<br />
werden. Im Rahmen des Projekts war die<br />
Planung allerdings auf Arbeitsbreiten von<br />
2,80 m <strong>und</strong> entsprechend höhere Kapazitäten<br />
abgeändert worden. <strong>Die</strong> PM 4 in<br />
Posen hat von Anfang an ausschließlich<br />
Dekorpapier (Uni <strong>und</strong> Druckbasis) produziert.<br />
<strong>Die</strong> in Rudawa errichtete PM 5 war<br />
dagegen ursprünglich auf die Produktion<br />
von Overlaypapieren mit Grammaturen<br />
zwischen 22 <strong>und</strong> 40 g/m² ausgerichtet,<br />
die in erster Linie an Unternehmen der<br />
Kronospan-Gruppe <strong>und</strong> an einzelne externe<br />
Verarbeiter geliefert wurden. Im<br />
Rahmen einer betriebswirtschaftlichen<br />
Optimierung wurde die Overlaypapierproduktion<br />
allerdings zum Jahresende 2009<br />
zumindest vorübergehend ausgesetzt. Mit<br />
einem im ersten Quartal 2010 vorgenommenen<br />
Umbau, der unter anderem den<br />
Einbau eines Kalanders umfasste, wurde<br />
die Anlage für die Produktion von Druckbasispapieren<br />
qualifiziert. Inzwischen erstreckt<br />
sich das Produktionsprogramm<br />
dieser Anlage auf Uni-, Druckbasis- <strong>und</strong><br />
Gegenzugpapiere.<br />
Mit der Produktionsumstellung auf der PM<br />
5 hat sich Malta-Decor weitgehend auf die<br />
Produktion von Druckbasispapier konzentriert,<br />
auf die inzwischen r<strong>und</strong> 80 % der<br />
Gesamtproduktion des Unternehmens entfallen.<br />
<strong>Die</strong> verbleibenden 20 % verteilen sich<br />
auf Uni- <strong>und</strong> Gegenzugpapiere. Mit den im<br />
Verlauf der letzten Jahre entwickelten leichtgewichtigen<br />
Druckbasispapieren hat sich<br />
Malta-Decor nach eigener Einschätzung zudem<br />
ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet.<br />
<strong>Die</strong>se Papiere mit Grammaturen von bis zu<br />
35 g/m² werden aufgr<strong>und</strong> der besonderen<br />
technologischen Anforderungen bislang<br />
ausschließlich innerhalb der Kronospan-<br />
Gruppe eingesetzt, sind gr<strong>und</strong>sätzlich aber<br />
auch für externe Abnehmer verfügbar. <strong>Die</strong><br />
Verarbeitung ist nur auf kontinuierlichen<br />
Beschichtungsanlagen möglich; ein Einsatz<br />
auf Kurztaktpressen wird durch Probleme<br />
in der Papierlegung erschwert.<br />
Kingdecor investiert in<br />
dritte Papiermaschine<br />
R<strong>und</strong> neun Monate nach der Inbetriebnahme<br />
einer neuen Dekorpapiermaschine hat<br />
das chinesische Joint Venture-Unternehmen<br />
Kingdecor, an dem die Schattdecor<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
AG, Thansau, mit 50 % beteiligt ist, im<br />
Verlauf des zweiten Quart<strong>als</strong> 2010 mit den<br />
Baumaßnahmen für eine weitere Anlage<br />
begonnen. Entsprechende Investitionspläne<br />
waren bereits im ersten Halbjahr<br />
2008 entwickelt worden. <strong>Die</strong> damaligen<br />
Planungen sahen den kurz aufeinanderfolgenden<br />
Aufbau von zwei Papiermaschinen<br />
an einem neuen, separaten Standort vor.<br />
An diesem Standort war dann eine erste<br />
Anlage installiert <strong>und</strong> im September 2009<br />
in Betrieb genommen worden. Das Projekt<br />
zum Aufbau einer zweiten Papiermaschine<br />
wurde in der Folge konkretisiert. <strong>Die</strong> endgültige<br />
Investitionsentscheidung fiel Ende<br />
2009. Nach Abschluss der Planungs- <strong>und</strong><br />
Projektierungsphase sowie der Anlagenbestellungen<br />
sollte noch im Verlauf des<br />
vierten Quart<strong>als</strong> 2010 mit der Installation<br />
begonnen werden. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme<br />
ist für das zweite Quartal 2011 geplant.<br />
<strong>Die</strong> neue Papiermaschine soll weitgehend<br />
baugleich zu der bestehenden, <strong>als</strong> PM 1<br />
Decor paper capacities set to rise<br />
again until the end of 2011<br />
Oberflächen<br />
bezeichneten Anlage sein, die mit einer<br />
Arbeitsbreite von 2,80 m auf eine Jahreskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 35.000 t ausgelegt<br />
ist. Nach Abschluss der derzeit laufenden<br />
Erweiterungsinvestition wird Kingdecor<br />
an dem neuen Standort mit zwei Papiermaschinen<br />
eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />
70.000 t erreichen.<br />
In dem Werk des Joint Venture-Partners<br />
Zhejiang Xian He Special Paper Co. betreibt<br />
Kingdecor seit Anfang 2006 eine<br />
weitere Dekorpapiermaschine (PM 13),<br />
die mit einer Arbeitsbreite von 2,80 m<br />
auf eine Kapazität von 25.000 t/Jahr ausgelegt<br />
ist. Nach der Inbetriebnahme der<br />
PM 2 wird Kingdecor erneut prüfen, ob<br />
diese PM 13 auch weiterhin Dekorpapier<br />
produzieren oder ob sie wieder auf andere<br />
Papiersorten umgestellt wird. Ähnliche<br />
Überlegungen wurden bereits nach dem<br />
Anlauf der PM 1 angestellt. In der Folge<br />
konnten allerdings beide Papiermaschinen<br />
relativ schnell mit Dekorpapier ausgelastet<br />
werden.<br />
Europe’s decor paper capacities will fluctuate again next year. Technocell Dekor<br />
GmbH & Co. KG, based in Osnabrück, Germany, will take its PM17 in Titisee-Neustadt<br />
out of service by the end of 2011 at the latest. In return, the company is currently<br />
ramping up production at its PM 1, which was converted and commissioned<br />
in March 2010 after repeated delays. Malta-Decor S.A., based in Poznan, Poland<br />
and Cartiere de Guarcino S.p.A., located in Guarcino, Italy <strong>als</strong>o announced plans<br />
to expand their decor paper capacities over the summer. Malta-Decor had already<br />
converted a paper machine in Rudawa that had previously focused on manufacturing<br />
overlay papers at the start of 2010 and thus switched to predominantly making<br />
decor paper. In the next phase, the company looked at investing in a sixth decor<br />
paper machine that was originally due to start operating in either Poznan or Rudawa<br />
by the end of 2011. Unconfirmed reports indicate that this project has since<br />
been shelved again. Cartiere de Guarcino, which is part of the Valentini group of<br />
Rimini, intends to resume operations at the PM2 at the start of 2011. This machine<br />
had closed in 2001 following the insolvency of its predecessor DEA S.p.A. The joint<br />
venture OOO Mayak-Technocell, based in Penza, Russia, commissioned a new decor<br />
paper machine in March 2009. In response, decor paper production was transferred<br />
from PM 3 at this site to the new machine. Mayak-Technocell’s new plant<br />
and Technocell Dekor and Malta-Decor conversion projects already added three<br />
decor paper machines to the market at the start of 2009. The new investment at<br />
Malta-Decor, which is not yet set in stone, and the restart of Cartiere de Guarcino’s<br />
PM 2 would add two more plants by 2012. These five paper machines have a total<br />
capacity of aro<strong>und</strong> 150,000 tonnes per year. On the other hand, the switch in the<br />
grades made by Mayak-Technocell’s PM3 and the planned closure of Technocell<br />
Dekor’s PM will reduce capacity by 40,000 tonnes.<br />
55
Nach der Ende Juni erteilten<br />
Freigabe durch das B<strong>und</strong>eskartellamt<br />
wird der Verkauf<br />
von Casco Impregnated<br />
Papers an die Investmentgesellschaften<br />
Deutsche<br />
Beteiligungs AG <strong>und</strong> an Harvest<br />
Partners abgeschlossen.<br />
Im Zuge dieser Transaktion<br />
beteiligt sich auch das Management<br />
an dem übernommenen<br />
Unternehmen.<br />
Der ursprünglich vereinbarte 56<br />
Oberflächen<br />
Verhandlungen sollen bis zum ersten Quartal abgeschlossen werden<br />
CoverightGruppe wird noch<br />
verbliebene Assets verkaufen<br />
<strong>Die</strong> Coveright-Gruppe will sich auch von<br />
den letzten verbliebenen Standorten<br />
in Schöppenstedt <strong>und</strong> Martorelles/<br />
Spanien trennen. Entsprechende<br />
Planungen wurden am 15. November<br />
2010 bekannt gegeben. Das<br />
Unternehmen geht davon aus, die<br />
Verhandlungen bis zum ersten Quartal<br />
2011 abschließen zu können; bei<br />
einem günstigen Verlauf könnte es<br />
sogar noch in diesem Jahr zu ersten<br />
Ergebnissen kommen.<br />
Mit der Durchführung des Verkaufsprozesses<br />
wurde die Angermann M & A International<br />
GmbH mit Sitz in Hamburg<br />
<strong>und</strong> Stuttgart beauftragt, die Coveright<br />
bereits beim Verkauf des russischen Joint<br />
Ventures OOO Coveright Rus, Samara, beraten<br />
hatte. Nach Aussage von Coveright<br />
hatten die Interessenten für die Aktivitäten<br />
in Nord- <strong>und</strong> Südamerika während der seit<br />
August 2010 geführten Verhandlungen<br />
Mai 2003<br />
Der niederländische Chemiekonzern<br />
Akzo Nobel NV,<br />
Arnheim, einigt sich mit den<br />
beiden Investmentgesellschaften<br />
Deutsche Beteiligungs<br />
AG, Frankfurt, <strong>und</strong><br />
Harvest Partners Inc., New<br />
York, auf den Verkauf der<br />
Casco Products-Sub Business<br />
Unit „Casco Impregnated<br />
Papers”. Als Kaufpreis<br />
werden 114 Mio € vereinbart.<br />
Juli 2003<br />
Kaufpreis hat sich durch die<br />
Vornahme einzelner Korrekturen<br />
leicht auf 112 Mio €<br />
(ohne Barbestände <strong>und</strong> Verbindlichkeiten)<br />
reduziert. Das<br />
übernommene Unternehmen<br />
wird mit dem Abschluss der<br />
Übernahme vorläufig in Casco<br />
Surfaces umbenannt; die<br />
Organisationsstruktur der<br />
bisherigen Casco Impregnated<br />
Papers wird weitgehend<br />
unverändert übernommen.<br />
Januar 2004<br />
Im Werk Arches/Frankreich<br />
werden zwei der drei dort<br />
betriebenen Imprägnierkanäle<br />
auf die Produktion von<br />
Flooringfilmen umgerüstet.<br />
Coveright will sich dabei auf<br />
die Produktion von Filmen<br />
konzentrieren, bei denen<br />
das Kor<strong>und</strong> im Verlauf der<br />
Imprägnierung direkt auf das<br />
bedruckte Dekorpapier aufgebracht<br />
wird, so dass in der<br />
Laminatbodenproduktion auf<br />
zum Teil auch ein Interesse an den beiden<br />
europäischen Standorten signalisiert.<br />
Parallel dazu hatte das Unternehmen im<br />
Verlauf der letzten Monate über ein Management<br />
Buy Out für das deutsche Werk<br />
Schöppenstedt verhandelt; diese Verhandlungen<br />
waren dann aber ohne Ergebnis<br />
beendet worden. Dennoch könnte es im<br />
Verlauf des jetzt gestarteten formellen<br />
Verkaufsprozesses laut Coveright auch<br />
weiterhin zu einer Lösung mit Beteiligung<br />
des Managements kommen.<br />
<strong>Die</strong> seit August laufenden <strong>und</strong> von dem<br />
Beratungsunternehmen William Blair &<br />
Company LLC, Chicago/Illinois, koordinierten<br />
Verhandlungen zum Verkauf der<br />
Aktivitäten in Nord- <strong>und</strong> Südamerika sind<br />
nach Angaben der Coveright Surfaces<br />
Beteiligungs GmbH mit Sitz in Frankfurt,<br />
die <strong>als</strong> Holdinggesellschaft für die operativ<br />
tätigen Coveright-Unternehmen fungiert,<br />
bereits relativ weit fortgeschritten <strong>und</strong><br />
einen zusätzlichen Overlayfilm<br />
verzichtet werden kann.<br />
In Moskau wird ein neues<br />
Vertriebsbüro eröffnet, von<br />
dem aus die Aktivitäten auf<br />
dem russischen Markt ausgeweitet<br />
werden sollen. Coveright<br />
kündigt in diesem Zusammenhang<br />
an, mittelfristig<br />
in Russland auch in die Produktion<br />
einsteigen zu wollen.<br />
Ähnliche Pläne bestehen für<br />
den chinesischen Markt.<br />
Februar 2004<br />
Casco Surfaces wird in Coveright<br />
Surfaces umbenannt. In<br />
der Folge werden die einzelnen<br />
Teilunternehmen schrittweise<br />
in Coveright Surfaces<br />
umfirmiert.<br />
Dezember 2004<br />
Am Standort Klang/Malaysia<br />
wird ein dritter Imprägnierkanal<br />
in Betrieb genommen.<br />
können voraussichtlich noch im Verlauf<br />
des Jahres 2010 abgeschlossen werden.<br />
Nach Informationen aus der Oberflächenbranche<br />
haben sich an diesen<br />
Verhandlungen neben Finanzinvestoren<br />
unter anderem auch zwei europäische Dekordrucker<br />
beteiligt. Coveright verhandelte<br />
Mitte November nach eigenen Angaben<br />
noch mit mehreren Interessenten, wollte<br />
zu diesem Zeitpunkt aber relativ bald in<br />
exklusive Verhandlungen eintreten. Bislang<br />
ist noch offen, ob die Aktivitäten in Nord-<br />
<strong>und</strong> Südamerika komplett oder in Teilen<br />
verkauft werden.<br />
Unternehmen wird<br />
jetzt doch zerschlagen<br />
<strong>Die</strong> geplanten Desinvestitionen sind laut<br />
Coveright Teil eines seit dem Jahr 2007<br />
laufenden Restrukturierungsprogramms,<br />
das ursprünglich die Stilllegung bzw. den<br />
Verkauf von einzelnen Produktionsstandor-<br />
Oktober 2005<br />
Coveright kündigt an, die<br />
Imprägnierung bei der Coveright<br />
Sweden AB am Standort<br />
Kristinehamn/Schweden bis<br />
zum Frühjahr 2006 einstellen<br />
zu wollen. Das Unternehmen<br />
produziert dort auf drei Imprägnierkanälen<br />
mit einer<br />
Gesamtkapazität von r<strong>und</strong> 60<br />
Mio m²/Jahr. R<strong>und</strong> zwei Drittel<br />
der Produktion entfallen<br />
auf Phenolfilme, die in erster<br />
Linie an außereuropäische<br />
Sperrholzhersteller geliefert<br />
werden. <strong>Die</strong> Produktionsmengen<br />
des Werkes Kristinehamn<br />
sollen auf die Standorte<br />
Schöppenstedt, Arches/<br />
Frankreich <strong>und</strong> Martorelles/<br />
Spanien verlagert werden<br />
Mio m²/Jahr ausgebaut. <strong>Die</strong><br />
Gesamtkapazität an den zwei<br />
nordamerikanischen Produktionsstandorten<br />
Cobourg <strong>und</strong><br />
Blythewood/South Carolina<br />
steigt damit auf 300 Mio m²/<br />
Jahr.<br />
Februar 2006<br />
Coveright <strong>und</strong> der aus dem<br />
Baustoffkonzern Versivo<br />
Association, Samara, hervorgegangene<br />
Imprägnierer<br />
Samara Melamin Decor LLC,<br />
Samara, unterzeichnen einen<br />
Letter of Intent zur Gründung<br />
eines Joint Venture-Unternehmens.<br />
Juni 2006<br />
<strong>Die</strong> Coveright Surfaces do<br />
Mit der Installation eines neu-<br />
Brasil Ltda., São José dos<br />
en, vorrangig auf leichtge-<br />
Pinhais (Paraná/Brasilien),<br />
wichtige Overlaypapiere aus-<br />
nimmt einen zweiten ImprägerichtetenImprägnierkagnierkanal<br />
in Betrieb, der<br />
n<strong>als</strong> wird die Produktionska-<br />
zuvor im Werk Arches produpazität<br />
des Werkes Cobourg/<br />
Ontario auf <strong>EUWID</strong> insgesamt <strong>Holz</strong> special: 180 Bau ziert & hat Innenausbau <strong>und</strong> im Zuge der Ver-
Mit dem von Coveright geplanten Verkauf der<br />
Werke Schöppenstedt <strong>und</strong> Martorelles wird<br />
der bislang weltweit größte unabhängige<br />
Imprägnierer endgültig zerschlagen.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
ten, Produktivitätsverbesserungen in den<br />
verbleibenden Werken sowie den Abbau<br />
von Overhead- <strong>und</strong> Fixkosten vorsah.<br />
Bereits im Jahr 2006 war das schwedische<br />
Werk Kristinehamn stillgelegt worden. Ende<br />
November 2007 folgte die Aufgabe des<br />
erst im Februar 2007 von der Uniboard Inc.,<br />
Laval/Québec, übernommenen Werkes<br />
Drummondville/Québec. Der verbliebene<br />
Imprägnierkanal wurde in der Folge demontiert<br />
<strong>und</strong> bis zu einer Entscheidung über die<br />
weitere Verwendung am Standort Cobourg<br />
eingelagert. Zum Jahresende 2008 wurde<br />
die Produktion in dem französischen<br />
Werk Arches endgültig eingestellt. Coveright<br />
bemüht sich auch weiterhin um eine<br />
Veräußerung der dort verbliebenen zwei<br />
Imprägnierkanäle <strong>und</strong> der Harzproduktion.<br />
Der unter Coveright Surfaces Malaysia<br />
Sdn. Bhd. firmierende malaysische Standort<br />
Klang wurde Ende August 2009 von<br />
der bislang vor allem im Recycling- <strong>und</strong><br />
Chemiebereich tätigen Investmentgesellschaft<br />
Analab Resources Bhd., Kuala Lumpur/Malaysia,<br />
übernommen. Anfang Juli<br />
lagerung nach Brasilien unter<br />
Beteiligung des italienischen<br />
Anlagenherstellers Tocchio<br />
s.r.l., Vigevano, modernisiert<br />
<strong>und</strong> erweitert wurde. Im Gegenzug<br />
wird in Arches ein<br />
gebrauchter Imprägnierkanal<br />
aus dem von Coveright im<br />
Verlauf des ersten Halbjahrs<br />
2006 stillgelegten Werk<br />
Kristinehamn/Schweden installiert.<br />
Oktober 2006<br />
Im Werk Schöppenstedt<br />
läuft ein neuer, von Tocchio<br />
gelieferter Imprägnierkanal<br />
an. Mit dieser Investition<br />
wird eine ältere, im August<br />
2006 stillgelegte Anlage<br />
ersetzt.<br />
November 2006<br />
Juli 2006<br />
Nach mehrmonatigen Verhandlungen<br />
werden die Verträge<br />
zum Abschluss eines<br />
Das Werk Kristinehamn wird Joint Ventures in Russland<br />
mit der Einstellung der Pro- unterzeichnet. Coveright wird<br />
duktion auf den beiden Phe- im Rahmen dieser Vereinbanolkanälen<br />
endgültig stillgerung mit 51 % die Mehrheit<br />
legt. <strong>Die</strong> Produktion von Me- an dem russischen Impräglaminfilmen<br />
ist bereits Mitte nierer Samara Melamin<br />
Februar ausgelaufen; der Decor übernehmen; diese<br />
dafür eingesetzte Impräg- Beteiligung soll mittelfristig<br />
nierkanal wurde in der Folge weiter ausgebaut werden.<br />
in das Werk Arches verlagert. <strong>Die</strong> bisherigen Gesellschafter<br />
von Samara Melamin Decor<br />
werden in der ersten Phase<br />
die verbleibenden 49 % an<br />
dem Joint Venture halten.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Mit dem Abschluss des Joint<br />
2010 verständigte sich Coveright schließlich<br />
mit der Interprint GmbH, Arnsberg,<br />
auf einen Verkauf aller Anteile an dem<br />
russischen Joint Venture-Unternehmen<br />
OOO Coveright Rus, Samara.<br />
Mit den im August bzw. November angekündigten<br />
Verkäufen der Nord- <strong>und</strong> Südamerika-Aktivitäten<br />
sowie der Standorte in<br />
Deutschland <strong>und</strong> Spanien wird die Coveright-<br />
Gruppe, die noch immer der größte unabhängige<br />
Imprägnierer weltweit ist, endgültig<br />
zerschlagen. Damit werden sich auch die<br />
bisherigen Hauptanteilseigner wieder aus<br />
Ventures soll Samara Melamin<br />
Decor in Coveright umfirmiert<br />
werden.<br />
Februar 2007<br />
<strong>Die</strong> Coveright-Gruppe veräußert<br />
die Business Unit<br />
„Furniture Applications“ im<br />
Rahmen eines Management<br />
Buy Out an die neugegründete<br />
Tacon Décor S.L., Burgos/Spanien.<br />
Tacon Decor<br />
übernimmt damit die in den<br />
vorangegangenen Jahren auf<br />
den Standort Burgos konzentrierten<br />
Folien-, Schichtstoff-<br />
<strong>und</strong> Kantenaktivitäten von<br />
Coveright. Gleichzeitig wird<br />
das bislang der Coveright<br />
Surfaces Spain S.A. zugeordnete<br />
Werk Burgos aus<br />
der Coveright-Gruppe abgespalten.<br />
Beim Abschluss der<br />
Transaktion wird Coveright<br />
von der international tätigen<br />
Unternehmensberatung<br />
Clairfield Partners beraten.<br />
Oberflächen<br />
der Imprägnierbranche zurückziehen. <strong>Die</strong><br />
Anteile an der Coveright Surfaces Beteiligungs<br />
GmbH werden seit dem im Mai 2003<br />
vereinbarten <strong>und</strong> zum 1. Juli 2003 vollzogenen<br />
Management Buy Out im wesentlichen<br />
von verschiedenen Private Equity-Fonds<br />
gehalten. <strong>Die</strong> Deutsche Beteiligungs AG,<br />
Frankfurt, hält direkt <strong>und</strong> über Parallelfonds<br />
insgesamt 56,43 %. <strong>Die</strong> US-amerikanische<br />
Harvest Partners LLC, New York, ist über<br />
die Rhein-Main-Treuhand GmbH mit 42,14 %<br />
beteiligt. <strong>Die</strong> verbleibenden 1,43 % liegen<br />
bei Anteilseignern aus dem früheren bzw.<br />
aktuellen Coveright-Management.<br />
Coveright Surfaces North<br />
America übernimmt die Imprägnieraktivitäten<br />
des seit<br />
Ende 2005 zur Pfleiderer<br />
AG, Neumarkt, gehörenden<br />
kanadischen <strong>Holz</strong>werkstoff-<br />
<strong>und</strong> Laminatbodenherstellers<br />
Uniboard Inc., Laval/<br />
Québec. Uniboard betreibt<br />
am Standort Drummondville/<br />
Québec insgesamt vier Imprägnierkanäle<br />
mit Arbeitsbreiten<br />
von 4 bzw. 5 ft <strong>und</strong><br />
einer Gesamtkapazität von<br />
r<strong>und</strong> 60 Mio m²/Jahr sowie<br />
eine Imprägnierharzfertigung.<br />
Parallel zu der Transaktion<br />
unterzeichnen beide Unternehmen<br />
eine langfristige<br />
Liefervereinbarung, über die<br />
Coveright Surfaces die Uniboard-Beschichtungswerke<br />
mit Melaminfilmen beliefern<br />
wird. Der Absatzschwerpunkt<br />
liegt dabei im Bereich Laminatboden.<br />
<strong>Die</strong> russischen Kartellbehörden<br />
genehmigen das Joint<br />
Venture zwischen der Cove-<br />
57<br />
right-Gruppe <strong>und</strong> dem russischen<br />
Imprägnierer Samara<br />
Melamin Decor. Mit dieser<br />
Freigabe wird die in dem im<br />
November 2006 unterzeichneten<br />
Joint Venture-Vertrag<br />
festgelegte Übernahme von<br />
51 % der Samara Melamin<br />
Decor-Anteile durch Coveright<br />
wirksam.<br />
März 2007<br />
Coveright legt zwei der vier<br />
Imprägnierkanäle im Werk<br />
Drummondville still.<br />
Oktober 2007<br />
<strong>Die</strong> Coveright Surfaces Germany<br />
GmbH nimmt im Werk<br />
Schöppenstedt eine weitere<br />
neue Produktionslinie in Betrieb.<br />
Mit dem ebenfalls von<br />
Tocchio gelieferten Imprägnierkanal<br />
wird eine ältere<br />
Anlage ersetzt, die im Juli<br />
stillgelegt <strong>und</strong> in der Folge<br />
demontiert wurde. Der neue
Das erst im Februar 2007<br />
von Uniboard übernommene<br />
Werk Drummondville wird<br />
stillgelegt. Damit werden<br />
58<br />
Oberflächen<br />
<strong>Die</strong> Zerschlagung der Coveright-Gruppe<br />
wurde nach außen hin allerdings nur<br />
schrittweise deutlich. Im Zusammenhang<br />
mit den Verhandlungen zum Verkauf des<br />
russischen Joint Ventures hatte das Unternehmen<br />
noch mitgeteilt, dass diese<br />
Desinvestition der letzte größere Restrukturierungsschritt<br />
sei <strong>und</strong> dass sich das<br />
Unternehmen in Zukunft auf die Aktivitäten<br />
in Europa sowie in Nord- <strong>und</strong> Südamerika<br />
konzentrieren wolle. Bei der Bekanntgabe<br />
der Verkaufspläne für das Nord- <strong>und</strong><br />
Südamerika-Geschäft war dann von einer<br />
Fokussierung auf die beiden europäischen<br />
Standorte die Rede. Im Verlauf des Herbstes<br />
wurde allerdings immer deutlicher,<br />
dass die Deutsche Beteiligungs AG <strong>und</strong><br />
Harvest Partners das Engagement bei<br />
Coveright komplett aufgeben wollen.<br />
Schöppenstedt erweitert<br />
Phenolfilmproduktion<br />
Das der Coveright Surfaces Germany<br />
GmbH zugeordnete Werk Schöppenstedt<br />
betreibt insgesamt fünf Imprägnierkanäle<br />
sowie eine eigene Imprägnierharzproduktion.<br />
Das Unternehmen hatte zuletzt in<br />
den Jahren 2006 <strong>und</strong> 2007 ein größeres<br />
Investitionsprogramm umgesetzt, in<br />
dessen Verlauf zwei alte Anlagen durch<br />
neue, von der Tocchio s.r.l., Vigevano/<br />
Italien gelieferte Imprägnierkanäle ersetzt<br />
Imprägnierkanal, der wie die<br />
bereits im Oktober 2006 in<br />
Betrieb genommene Anlage<br />
über eine Arbeitsbreite von<br />
2.900 mm verfügt, mit Auftragswerken<br />
ausgestattet<br />
ist <strong>und</strong> in Abhängigkeit vom<br />
Produktionsprogramm Imprägniergeschwindigkeiten<br />
von über 100 m/min erreicht,<br />
wurde auf der freiwerdenden<br />
Fläche installiert.<br />
Parallel zu den Erweiterungsinvestitionen<br />
im Produktionsbereich<br />
hat Coveright<br />
im Werk Schöppenstedt die<br />
Lagerhallen umgebaut, um<br />
einen optimierten Materialfluss<br />
sicherzustellen, sowie<br />
Maßnahmen zur Emissionsreduzierung<br />
umgesetzt.<br />
November 2007<br />
die Nordamerika-Aktivitäten<br />
von Coveright wieder auf die<br />
beiden anderen Produktionsstandorte<br />
von Coveright<br />
Surfaces North America,<br />
Cobourg <strong>und</strong> Blythewood,<br />
konzentriert.<br />
Dezember 2007<br />
Coveright fährt die Produktion<br />
im Werk Arches über<br />
eine längerfristige Änderung<br />
des Schichtsystems weiter<br />
zurück. Das zuvor über<br />
sechs Tage laufende Vierschichtsystem<br />
wird auf ein<br />
Dreischichtsystem über fünf<br />
Tage umgestellt, womit sich<br />
die Zahl der Produktionsschichten<br />
auf den in Arches<br />
laufenden drei Imprägnierkanälen<br />
von r<strong>und</strong> 18 pro Woche<br />
auf 15 reduziert. Im Zuge der<br />
Verhandlungen über die Kapazitätsanpassungen<br />
kommt<br />
es zu Protestaktionen der Belegschaft,<br />
die auch Arbeitsniederlegungen<br />
beinhalten.<br />
wurden. Der erste Kanal wurde im Oktober<br />
2006 in Betrieb genommen; die zweite<br />
Anlage lief im Oktober 2007 an. <strong>Die</strong> beiden<br />
weitgehend baugleichen Neuanlagen verfügen<br />
über eine Arbeitsbreite von 2.900 mm<br />
<strong>und</strong> sind mit Auftragswerken ausgestattet,<br />
so dass zum Beispiel auch Flüssigoverlays<br />
produziert werden können. Laut Coveright<br />
erreichen die beiden Kanäle in Abhängigkeit<br />
vom Produktionsprogramm Imprägniergeschwindigkeiten<br />
von über 100 m/min.<br />
Parallel zu den Erweiterungsinvestitionen<br />
im Produktionsbereich hatte Coveright im<br />
Verlauf des Jahres 2007 auch die Lagerhallen<br />
umgebaut, um einen optimierten Materialfluss<br />
sicherzustellen, sowie Maßnahmen<br />
zur Emissionsreduzierung umgesetzt.<br />
Von den fünf Imprägnierkanälen in Schöppenstedt<br />
sind bislang zwei auf die Produktion<br />
von Phenolfilmen ausgelegt. Drei<br />
Imprägnierkanäle, darunter die zwei neuen<br />
Anlagen, werden für die Produktion von<br />
Melaminfilmen eingesetzt, können seit einiger<br />
Zeit aber nicht mehr voll ausgelastet<br />
werden. Coveright hat daher zuletzt die<br />
Umstellung eines dieser drei Imprägnierkanäle<br />
auf Phenolfilme geprüft. Bereits<br />
jetzt entfällt mehr <strong>als</strong> die Hälfte der Produktion<br />
auf Phenolfilme, die in erster Linie<br />
an die Sperrholz- <strong>und</strong> Schalungsindustrie<br />
geliefert werden. <strong>Die</strong> Melaminprodukte<br />
gehen vor allem in die Möbel- <strong>und</strong> Lami-<br />
Januar 2008<br />
Coveright kündigt für das<br />
zweite Halbjahr 2008 den<br />
Aufbau eines Phenolkan<strong>als</strong><br />
bei dem im November 2006<br />
gegründeten Joint Venture<br />
in Samara an. Dabei soll<br />
eine 2.700 mm breite Anlage<br />
aus dem im Sommer<br />
2006 stillgelegten Werk<br />
Kristinehamn zum Einsatz<br />
kommen. Das Projekt wird<br />
in der Folge aber doch nicht<br />
realisiert.<br />
September 2008<br />
Im Werk São José dos Pinhais<br />
läuft ein dritter Imprägnierkanal<br />
an. <strong>Die</strong>se Anlage hat<br />
bis zum Sommer 2008 im<br />
Werk Arches produziert <strong>und</strong><br />
wurde dann nach Brasilien<br />
verlagert.<br />
natbodenindustrie. Darüber hinaus werden<br />
in Schöppenstedt auch Spezialitäten für<br />
den Automotive-Bereich hergestellt. Von<br />
Schöppenstedt aus werden vor allem der<br />
mitteleuropäische Raum <strong>und</strong> die angrenzenden<br />
osteuropäischen Länder beliefert.<br />
<strong>Die</strong> Phenolfilmproduktion wird größtenteils<br />
an die osteuropäische <strong>und</strong> russische<br />
Sperrholzindustrie vermarktet.<br />
<strong>Die</strong> über die zwischengeschaltete Surfaces<br />
Spain S.L., Barcelona/Spanien, zur<br />
Coveright-Gruppe gehörende Coveright<br />
Surfaces Spain S.A., Sant Cugat de Valles,<br />
betreibt am Standort Martorelles insgesamt<br />
vier Imprägnierkanäle. Eine dieser Anlagen<br />
befindet sich allerdings im Besitz eines<br />
Coveright-Abnehmers. Von den drei anderen<br />
Imprägnierkanälen laufen derzeit zwei;<br />
die dritte Anlage bleibt aufgr<strong>und</strong> der in den<br />
letzten zwei Jahren deutlich zurückgegangenen<br />
Nachfrage größtenteils abgestellt.<br />
Das Werk Martorelles ist ausschließlich auf<br />
Melaminfilme sowie auf die Märkte Spanien,<br />
Portugal, Frankreich <strong>und</strong> Italien ausgerichtet.<br />
Hauptabnehmer sind die Möbel- <strong>und</strong><br />
Fußbodenindustrie; darüber hinaus werden<br />
aber auch Spezialitäten für verschiedene<br />
technische Anwendungen geliefert.<br />
Beide Standorte werden seit Ende 2009<br />
<strong>als</strong> eigenständig agierende Einheiten geführt<br />
<strong>und</strong> sind laut Coveright derzeit ope-<br />
Oktober 2008<br />
John Ahlström, Geschäftsführer<br />
der Coveright Surfaces<br />
Holding GmbH mit Sitz in<br />
Düsseldorf <strong>und</strong> damit CEO<br />
der Coveright Group, übergibt<br />
seine Position im Rahmen<br />
der laufenden Restrukturierungsmaßnahmen<br />
an Josef<br />
Kagon. Der Geschäftsführung<br />
der Coveright Holding gehören<br />
zu diesem Zeitpunkt zudem<br />
David Miers <strong>als</strong> COO <strong>und</strong><br />
Horst Sieben <strong>als</strong> CFO an. Der<br />
Verantwortungsbereich von<br />
Sieben wird Anfang 2009 von<br />
Miers übernommen.<br />
November 2008<br />
stedt der Coveright Surfaces<br />
Germany GmbH, Essen, bzw.<br />
über die Coveright Surfaces<br />
Spain S.A., Martorelles/Spanien,<br />
abgewickelt werden.<br />
August 2009<br />
<strong>Die</strong> bislang vor allem im<br />
Recycling- <strong>und</strong> Chemiebereich<br />
tätige Investmentgesellschaft<br />
Analab Resources<br />
Bhd., Kuala Lumpur/<br />
Malaysia, übernimmt den<br />
unter Coveright Surfaces<br />
Malaysia Sdn. Bhd. firmierenden<br />
malaysischen<br />
Standort Klang.<br />
Januar 2010<br />
<strong>Die</strong> Coveright-Gruppe nimmt Frank Fissel wird in die Ge-<br />
Verhandlungen über eine schäftsführung der Coveright<br />
Stilllegung des unter Cove- Surfaces Germany berufen<br />
right Surfaces France S.N.C. <strong>und</strong> übernimmt dort die Ver-<br />
firmierenden französischen antwortung für den kaufmän-<br />
Werkes Arches auf. <strong>Die</strong> zunischen Bereich <strong>und</strong> den Verletzt<br />
in Arches bearbeiteten trieb. Für den Bereich Technik<br />
Aufträge sollen in Zukunft<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau ist & seit Innenausbau<br />
März 2008 Dr. Gunther<br />
über das Werk Schöppen
Das im Jahr 2003 mit einem Imprägnierkanal<br />
in Betrieb genommene <strong>und</strong> 2006 bzw. 2008 um<br />
jeweils eine Anlage erweiterte CoverightWerk<br />
in São José dos Pinhais/Brasilien soll im ersten<br />
Halbjahr 2011 nochm<strong>als</strong> ausgebaut werden<br />
(Foto: Coveright)<br />
rativ profitabel. In den vergangenen zwei<br />
Jahren hatte die deutsche Gesellschaft<br />
aufgr<strong>und</strong> der in diesem Zeitraum durchgeführten<br />
Restrukturierungsmaßnahmen<br />
dagegen Verluste ausweisen müssen.<br />
Für Südamerika liegen<br />
Ausbauprojekte vor<br />
<strong>Die</strong> im August zum Verkauf gestellten<br />
Aktivitäten in Nord- <strong>und</strong> Südamerika, die<br />
die beiden nordamerikanischen Produktions-<br />
<strong>und</strong> Vertriebsgesellschaften Coveright<br />
Surfaces Canada Inc. (Cobourg/<br />
Ontario) <strong>und</strong> Coveright Surfaces USA Co.<br />
(Blythewood/South Carolina), die US-amerikanische<br />
Holding Surfaces USA Corp.<br />
(Wilmington/Delaware) sowie die brasilianische<br />
Coveright Surfaces do Brasil<br />
Indústria e Comércio Ltda. (São José dos<br />
Pinhais/Paraná) umfassen, sollen unter<br />
den neuen Eigentümern weiter ausgebaut<br />
werden. Das Coveright-Management hat<br />
für die erforderlichen Investitionen einen<br />
strategischen Fünfjahresplan aufgestellt,<br />
der sowohl die Erweiterung der beste-<br />
Martin zuständig, der zuvor<br />
Leiter des Werks Schöppenstedt<br />
war.<br />
<strong>Die</strong> Geschäftsführung der<br />
spanischen Unternehmen<br />
Coveright Surfaces Spain<br />
S.A. <strong>und</strong> Surfaces Spain S.L.,<br />
beide mit Sitz in Martorelles,<br />
wird um Joan Padrós erweitert.<br />
Zuvor hat Ignacio Rivera<br />
die beiden Unternehmen <strong>als</strong><br />
alleiniger Geschäftsführer<br />
geleitet.<br />
Abstimmung mit den Joint<br />
Venture-Partnern wurde allerdings<br />
das <strong>gesamte</strong> Unternehmen<br />
zum Verkauf ausgeschrieben.<br />
Juli 2010<br />
Coveright <strong>und</strong> die Interprint<br />
GmbH, Arnsberg, einigen<br />
sich auf den Verkauf aller<br />
Anteile an dem russischen<br />
Joint Venture Coveright Rus.<br />
Parallel zur Unterzeichnung<br />
der Übernahmeverträge zwi-<br />
Mai 2010<br />
schen den bisherigen Joint<br />
Venture-Partnern, der Cove-<br />
<strong>Die</strong> Coveright Surfaces Beright Surfaces Beteiligungsteiligungs<br />
GmbH mit Sitz in gesellschaft bzw. der Jacobs<br />
Frankfurt, die <strong>als</strong> Holding- Trading Ltd., Samara, auf der<br />
gesellschaft für die operativ einen <strong>und</strong> Interprint auf der<br />
tätigen Coveright-Unterneh- anderen Seite, verständigen<br />
men fungiert, nimmt Ver- sich Coveright <strong>und</strong> Interprint<br />
handlungen über einen Ver- auf eine langfristige Lizenzkauf<br />
des russischen Joint vereinbarung.<br />
Ventures Coveright Rus LLC,<br />
Samara, auf. Coveright ist an<br />
diesem Unternehmen noch<br />
immer<br />
<strong>EUWID</strong><br />
mit 51<br />
<strong>Holz</strong><br />
% beteiligt.<br />
special:<br />
In<br />
Bau & Innenausbau<br />
henden Werke <strong>als</strong> auch den Aufbau neuer<br />
Standorte vorsieht. In einem ersten<br />
Schritt soll bereits im Verlauf des ersten<br />
Halbjahrs 2011 ein weiterer Imprägnierkanal<br />
in São José dos Pinhais installiert<br />
werden.<br />
Coveright betreibt in dem im Februar 2003<br />
in Betrieb genommenen Werk bislang drei<br />
Imprägnierkanäle mit einer Gesamtkapazität<br />
von r<strong>und</strong> 70 Mio m²/Jahr. <strong>Die</strong> erste<br />
August 2010<br />
Coveright leitet ein Verkaufsverfahren<br />
für die Aktivitäten<br />
in Nord- <strong>und</strong> Südamerika<br />
ein. Für die Abwicklung<br />
der Transaktion wird<br />
das Beratungsunternehmen<br />
William Blair & Company<br />
LLC, Chicago/Illinois, eingeschaltet.<br />
Für die zum Verkauf gestellten<br />
Aktivitäten in Nord- <strong>und</strong><br />
Südamerika wird ein strategischer<br />
Fünfjahresplan aufgestellt,<br />
der sowohl die Erweiterung<br />
der bestehenden<br />
Werke <strong>als</strong> auch den Aufbau<br />
neuer Standorte vorsieht.<br />
In einem ersten Schritt soll<br />
bereits im Verlauf des ersten<br />
Halbjahrs 2011 ein weiterer<br />
Imprägnierkanal in São José<br />
dos Pinhais installiert werden.<br />
Oberflächen<br />
Anlage war von der damaligen Vits Maschinenbau<br />
GmbH, Langenfeld, geliefert worden.<br />
<strong>Die</strong> beiden anderen Imprägnierkanäle<br />
wurden aus dem Werk Arches nach Brasilien<br />
verlagert <strong>und</strong> dort nach einer Modernisierung<br />
im Juni 2006 bzw. im September<br />
2008 wieder in Betrieb genommen. Als<br />
nächste Anlage wird voraussichtlich wieder<br />
ein neuer Imprägnierkanal zum Einsatz<br />
kommen. Coveright kann dabei eventuell<br />
auf eine Maschine zurückgreifen, die von<br />
September 2010<br />
Der erst im Januar 2010 in<br />
die Geschäftsführung der<br />
Coveright Surfaces Germany<br />
berufene Frank Fissel scheidet<br />
wieder aus dem Unternehmen<br />
aus.<br />
Oktober 2010<br />
Nach der Freigabe durch die<br />
russische Kartellbehörde FAS<br />
wird der Anfang Juli 2010<br />
vereinbarte Verkauf von Coveright<br />
Rus an Interprint abgeschlossen.<br />
November 2010<br />
Coveright kündigt den Verkauf<br />
der Standorte Schöppenstedt<br />
<strong>und</strong> Martorelles<br />
an. Mit der Durchführung<br />
des Verkaufsprozesses wird<br />
die Angermann M & A International<br />
GmbH mit Sitz in<br />
Hamburg <strong>und</strong> Stuttgart beauftragt.<br />
59<br />
Anmerkung: <strong>Die</strong> Auflistung<br />
enthält Beispiele für Veränderungen<br />
in der Coveright-<br />
Gruppe seit dem im Juli 2003<br />
abgeschlossenen Einstieg<br />
der beiden Investmentgesellschaften<br />
Deutsche Beteiligungs<br />
AG <strong>und</strong> Harvest Partners.<br />
Über die einzelnen Vorgänge<br />
wurde in ausführlicher<br />
Form jeweils im wöchentlich<br />
erscheinenden Informationsdienst<br />
„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe“ berichtet.<br />
Das <strong>EUWID</strong>-Archiv gibt zudem<br />
einen Überblick über die<br />
Entwicklung der Coveright-<br />
Vorgängergesellschaft Casco<br />
Impregnated Papers.
60<br />
Oberflächen<br />
einem anderen Unternehmen in Auftrag<br />
gegeben worden war, dann aber nicht<br />
abgenommen wurde.<br />
Bereits kurz nach dieser Erweiterungsinvestition<br />
soll ein zweites Werk in Süd- oder<br />
Mittelamerika aufgebaut werden. Coveright<br />
hat bereits mehrere mögliche Standorte<br />
in die engere Auswahl genommen. Während<br />
das bestehende Werk in São José<br />
dos Pinhais in erster Linie auf Brasilien <strong>und</strong><br />
direkt angrenzende Märkte ausgerichtet<br />
ist, sollen von dem neuen Standort eher<br />
die Märkte an der Westküste Südamerikas<br />
<strong>und</strong> in den an Südamerika angrenzenden<br />
mittelamerikanischen Ländern beliefert werden.<br />
Mittelfristig sind auch in Nordamerika<br />
weitere Investitionen geplant. Denkbar ist in<br />
diesem Zusammenhang auch der Aufbau<br />
eines Produktionsstandortes im Westen der<br />
USA, über den Abnehmer an der Westküste<br />
<strong>und</strong> in den sich südlich anschließenden<br />
mittelamerikanischen Ländern beliefert<br />
werden können. Voraussetzung für eine<br />
Konkretisierung dieses Projektes ist laut<br />
Coveright allerdings eine stärkere Belebung<br />
der nordamerikanischen Märkte.<br />
Interprint steigt in<br />
Imprägnierung ein<br />
<strong>Die</strong> Übernahme aller Anteile an dem Joint<br />
Venture Coveright Rus durch Interprint<br />
wurde nach der Freigabe durch die russische<br />
Kartellbehörde FAS im Verlauf des<br />
Oktobers abgeschlossen. <strong>Die</strong> Übernahmeverträge<br />
zwischen den bisherigen Joint<br />
Venture-Partnern, der Coveright Surfaces<br />
Beteiligungsgesellschaft bzw. der Jacobs<br />
Trading Ltd., Samara, auf der einen <strong>und</strong><br />
Interprint auf der anderen Seite, waren<br />
Anfang Juli unterzeichnet worden. Parallel<br />
dazu hatten sich Coveright <strong>und</strong> Interprint<br />
auf eine langfristige Lizenzvereinbarung<br />
verständigt. <strong>Die</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Übertragung<br />
von Produktions- <strong>und</strong> Produktdaten<br />
soll sicherstellen, dass das russische<br />
Coveright-Werk das auf Melaminfilme<br />
zum Einsatz im Beschichtungsbereich<br />
ausgerichtete Angebotsprogramm auch<br />
weiterhin uneingeschränkt fortführen kann.<br />
Das Joint Venture-Unternehmen bestand<br />
seit Anfang 2007. Bereits im Februar 2006<br />
hatten die Samara Melamine Decor LLC<br />
<strong>und</strong> Coveright eine Gr<strong>und</strong>satzvereinbarung<br />
über die Gründung eines Joint Ventures<br />
getroffen. <strong>Die</strong> daraus abgeleiteten Verträge<br />
wurden am 13. November 2006 unterzeichnet<br />
<strong>und</strong> Ende Februar 2007 von den<br />
russischen Kartellbehörden freigegeben.<br />
Im Juni 2007 folgte die Umfirmierung des<br />
Joint Ventures in Coveright Rus. Coveright<br />
war mit 51 % beteiligt; die verbleibenden<br />
49 % lagen bei Jacobs Trading. Beide<br />
Unternehmen hatten den russischen Imprägnierer<br />
zum Jahresbeginn 2010 zum<br />
Verkauf ausgeschrieben. <strong>Die</strong> sich daran<br />
anschließenden Verhandlungen sollten<br />
ursprünglich bis zum Ende des zweiten<br />
Quart<strong>als</strong> 2010 abgeschlossen werden.<br />
Coveright Rus betreibt derzeit zwei jeweils<br />
von Tocchio gelieferte <strong>und</strong> 7 ft breite Imprägnierkanäle,<br />
die im März 2005 bzw. im<br />
September 2006 in Betrieb genommen<br />
worden waren. <strong>Die</strong> in der Folge geplanten<br />
Investition in weitere Produktionslinien, mit<br />
denen das Produktionsprogramm unter<br />
anderem auf Phenolfilme erweitert werden<br />
sollte, wurden dagegen bislang noch nicht<br />
umgesetzt.<br />
Interprint ist in Russland bislang mit der<br />
OOO Interprint RUS, Egorievsk, <strong>und</strong> einem<br />
Vertriebsbüro in Moskau vertreten. <strong>Die</strong><br />
im August 2008 in Betrieb genommene<br />
Coveright to sell its remaining assets<br />
Druckerei soll bis zum Jahresende um eine<br />
zweite Druckmaschine erweitert werden,<br />
die Interprint im Verlauf des Frühjahrs 2010<br />
aus dem zur Verwertung ausgeschriebenen<br />
Anlagenbestand des insolventen belgischen<br />
Dekordruckers <strong>und</strong> Imprägnierers<br />
Mepa N.V. S.A., Oudenaarde, erworben<br />
hat. Das russische Coveright-Werk hat<br />
bereits in der Vergangenheit in größerem<br />
Umfang bedruckte Dekorpapiere von<br />
Interprint bezogen. <strong>Die</strong> ursprünglich vor<br />
allem über die polnische Interprint Polska<br />
Sp.zo.o., Ozorków, abgewickelten Lieferungen<br />
wurden im Verlauf der letzten zwei<br />
Jahre schrittweise auf das Werk Egorievsk<br />
umgestellt.<br />
Mit der Übernahme der Coveright Rus kann<br />
Interprint erstm<strong>als</strong> auch imprägnierte Papiere<br />
anbieten. Das Unternehmen hatte<br />
bereits seit längerer Zeit einen Einstieg in<br />
die Imprägnierung geprüft, dabei aber deutlich<br />
gemacht, dass eine solche Investition<br />
nur in einem bislang noch weniger stark<br />
entwickelten Exportmarkt in Frage komme.<br />
Der mitteleuropäische Markt für imprägnierte<br />
Papiere ist aus Sicht von Interprint<br />
mit den verbliebenen freien Herstellern <strong>und</strong><br />
den integrierten <strong>Holz</strong>werkstoffherstellern<br />
ausreichend besetzt.<br />
The Coveright group intends to part ways with its final locations in Schöppenstedt,<br />
Germany and Martorelles, Spain, as well. The firm announced plans to this effect on<br />
15 November 2010. The group expects to finalise negotiations by the first quarter of<br />
2011, with an outcome even possible by the year’s end if talks go well. Angermann<br />
M & A International GmbH, based in Hamburg and Stuttgart, was tasked with conducting<br />
the sale process. This company had previously advised Coveright on the sale<br />
of its Russian joint venture OOO Coveright Rus, based in Samara. Coveright stated<br />
that some businesses had indicated an interest in the two European sites during talks<br />
regarding North and South American operations that began back in August 2010.<br />
At the same time, the company had been in negotiations regarding a possible management<br />
buy-out for the German mill in Schöppenstedt over the past few months.<br />
However, these talks ultimately ended without a deal. Nonetheless, Coveright made<br />
it clear that the formal sale process that is now <strong>und</strong>erway might yet produce a solution<br />
involving the management team. Negotiations to sell the company’s activities in<br />
North and South America are already at a relatively advanced stage. This process<br />
started back in August and is being co-ordinated by the US consultancy William Blair<br />
& Company LLC, based in Chicago, Illinois. The holding firm for all operating<br />
Coveright subsidiaries, Coveright Surfaces Beteiligungs GmbH, headquartered<br />
in Frankfurt, noted that these talks might yield a result before the end of this year.<br />
Sources within the surfaces industry reported that these discussions involved financial<br />
investors as well as two European decor printers. It is still unclear whether Coveright’s<br />
operations in North and South America should be sold as a single unit or in parts.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
62<br />
Oberflächen<br />
Pergo hat Patentverletzungsklage gegen Imprägnierer DKB eingeleitet<br />
Verschiedene Verfahren für<br />
scheuer/kratzfeste Overlays<br />
Der zur Pfleiderer AG, Neumarkt, gehö-<br />
rende Laminatbodenhersteller Pergo<br />
Europe AB, Trelleborg/Schweden,<br />
hat am 19. Oktober 2010 am Landgericht<br />
Düsseldorf eine Patentverletzungsklage<br />
gegen den Imprägnierer<br />
Dekor-Kunststoffe GmbH (DKB),<br />
Erndtebrück, eingeleitet.<br />
<strong>Die</strong>ser Klage war eine richterlich verfügte<br />
Besichtigung der DKB-Produktionsanlagen<br />
durch einen Gutachter vorangegangen.<br />
Nach Ansicht von Pergo verletzt<br />
DKB bei der Produktion von scheuerfesten<br />
Overlaypapieren zum Einsatz in der<br />
Laminatbodenproduktion das von der<br />
Pergo-Vorgängergesellschaft Perstorp<br />
AB, Perstorp, am 18. Juni 1996 international<br />
beantragte Patent EP 0 837 771<br />
„Process for the manufacturing of a decorative<br />
thermosetting plastic laminate“.<br />
<strong>Die</strong> bei der World Intellectual Property<br />
Organisation im Juni 1996 eingereichte<br />
internationale Patentanmeldung lief unter<br />
der Nummer WO 97/00172 <strong>und</strong> wurde<br />
am 3. Januar 1997 veröffentlicht. Das<br />
europäische Patent wurde am 19. Februar<br />
2003 erteilt; die Veröffentlichung<br />
im europäischen Patentblatt erfolgte am<br />
30. Oktober 2003. Parallel dazu wurden<br />
in zahlreichen Ländern nationale Patente<br />
abgeleitet; in Deutschland ist das Verfahren<br />
durch das Patent DE 696 26 284<br />
geschützt.<br />
<strong>Die</strong>ses Verfahren beschreibt die Herstellung<br />
eines abrieb- <strong>und</strong> kratzfesten Overlays<br />
für den Einsatz bei der Schichtstoffherstellung,<br />
das im Verlauf der Imprägnierung<br />
auf beiden Seiten unterschiedlich<br />
imprägniert wird. In einem ersten Schritt<br />
werden auf einer Seite abriebfeste Partikel<br />
mit einer Größe von 30-90 µm aufgetragen;<br />
nach der Trocknung werden auf<br />
der anderen Seite 1-15 µm große Partikel<br />
aufgebracht. Bei der Verpressung bildet<br />
die Seite mit den kleineren Partikeln die<br />
Laminatoberseite.<br />
DKB setzt für die Herstellung von scheuerfesten<br />
Overlays ein eigenes Verfahren<br />
ein, das in dem 2009 unter der Nummer<br />
09 001 209.7 beantragten <strong>und</strong> am 21.<br />
April 2010 vom Europäischen Patentamt<br />
erteilten Patent EP 20 90 695 beschrieben<br />
wird. Dabei wird auf der Overlayoberseite<br />
eine zusätzliche Schicht Feinkor<strong>und</strong><br />
aufgetragen. Das Unternehmen hat nach<br />
eigenen Angaben im Verlauf des ersten<br />
Halbjahres mit Pergo über eine mögliche<br />
Kooperation bei kratz- bzw. scheuerfesten<br />
Overlays verhandelt, ohne dass dabei<br />
ein Ergebnis erzielt werden konnte.<br />
Am 30. Juli 2010 hat DKB beim B<strong>und</strong>espatentgericht,<br />
München, eine Nichtigkeitsklage<br />
gegen den deutschen Teil<br />
des Pergo-Patents eingereicht. Das Unternehmen<br />
geht zudem davon aus, dass<br />
die von Pergo mit der jetzt eingeleiteten<br />
Patentverletzungsklage aufgebrachten<br />
Vorwürfe nicht zutreffen. So seien unter<br />
anderem bei der Betriebsbegehung<br />
durch den gerichtlich bestellten Gutachter<br />
gr<strong>und</strong>sätzliche Unterschiede in den eingesetzten<br />
Verfahren festgestellt worden.<br />
Daher werden nach Auffassung von DKB<br />
mehrere Ansprüche des Pergo-Patents<br />
von dem bei DKB eingesetzten Verfahren<br />
nicht verletzt. Nach der Einreichung<br />
der Patentverletzungsklage durch Pergo<br />
hat DKB auch seine Abnehmer aus der<br />
Laminatbodenindustrie über diese Einschätzung<br />
informiert.<br />
Produkte laufen unter<br />
Titan-X <strong>und</strong> Liquilay SF<br />
Pergo setzt die unter Nutzung seines<br />
Verfahrens hergestellten kratzfesten<br />
Overlays unter der Bezeichnung<br />
Pergo setzt in der Produktion von Fußbodenlaminaten<br />
kratzfeste Overlays ein, die<br />
unter der Bezeichnung „TitanX“ auch<br />
an einzelne andere Laminatbodenhersteller<br />
geliefert werden.<br />
(Foto: Pfleiderer)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
„Titan-X“ in seiner Laminatbodenproduktion<br />
ein. Darüber hinaus werden auch<br />
einzelne andere Laminatbodenhersteller<br />
mit diesem im Werk Perstorp produzierten<br />
Overlayfilm beliefert. DKB vermarktet<br />
seine Overlaypapiere seit dem Jahr<br />
2008 unter der Bezeichnung „Liquilay<br />
SF (extra scheuerfest)“. In beiden Fällen<br />
soll die Empfindlichkeit der Oberfläche<br />
gegenüber Kratzern <strong>und</strong> Scheuerspuren<br />
durch die Zugabe spezieller Partikel auf<br />
der Filmoberseite sowohl in der Weiterverarbeitung<br />
<strong>und</strong> beim Transport <strong>als</strong><br />
auch beim späteren Gebrauch deutlich<br />
reduziert werden.<br />
Nach Informationen aus der Imprägnier-<br />
<strong>und</strong> Laminatbodenbranche werden<br />
ähnliche Overlays auch von anderen<br />
Imprägnierern <strong>und</strong> integrierten<br />
Laminatbodenherstellern produziert.<br />
<strong>Die</strong> zur 2D Holding GmbH gehörende<br />
Dakor Melamin Imprägnierungen<br />
GmbH, beide mit Sitz in Heroldstatt,<br />
hat am 15. Mai 2009 unter der Nummer<br />
WO/2009/138124 das Patent<br />
Kaindl CHARISMO.<br />
Und Ihre Ideen werden real.<br />
EINEN SCHRITT VORAUS.<br />
Das Pergo<br />
Vorgängerunternehmen<br />
Perstorp hatte<br />
im Jahr 1996 ein Patent<br />
für die Produktion<br />
von kratzfesten<br />
Overlays angemeldet,<br />
das schließlich<br />
im Februar 2003<br />
erteilt wurde.<br />
„Abrasion-resistant and scratch-resistant<br />
overlay film“ beantragt; die internationale<br />
Patentanmeldung wurde am<br />
19. November 2009 veröffentlicht.<br />
Bei diesem Verfahren werden auf der<br />
Overlayoberseite zwei verschiedene<br />
<strong>Holz</strong>furnierte Platte mit Brettcharakter: <strong>Die</strong> Kaindl Charismo zählt zu den markantesten<br />
Erscheinungen der Kaindl SPECTRUM Kollektion. Und macht ihrem Namen durch ihre<br />
natürlich lebendige <strong>Holz</strong>struktur in immer wiederkehrender Optik alle Ehre. Ob <strong>als</strong><br />
Furnierte Platte oder Finoboard: So kann sich <strong>Holz</strong> sehen lassen!<br />
Oberflächen<br />
Feststofffraktionen eingebracht. <strong>Die</strong><br />
erste Fraktion setzt sich aus Glaspartikeln<br />
in einer Größe von 0,8-250 µm,<br />
die zweite aus anderen abriebfesten<br />
Partikeln in einer Größe von 30-180<br />
µm zusammen.<br />
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NEUE KOLLEKTION<br />
NEu<br />
AB JANUAR 2011
64<br />
Oberflächen<br />
Zumindest ein weiterer deutscher Imprägnierer<br />
hat inzwischen die für die<br />
Produktion von kratz- bzw. scheuerfesten<br />
Overlays erforderlichen Anlagenmodifikationen<br />
abgeschlossen; Produktion<br />
<strong>und</strong> Vermarktung sind unter anderem<br />
aufgr<strong>und</strong> der nicht endgültig geklärten<br />
Patentfragen allerdings noch nicht<br />
angelaufen.<br />
Darüber hinaus gibt es auch integrierte<br />
Laminatbodenhersteller, die in ihrer Imprägnierung<br />
derartige Overlays produzieren<br />
können. <strong>Die</strong> Unilin bvba Division<br />
Flooring, Wielsbeke/Belgien, setzt in ihrer<br />
Laminatbodenproduktion kratzfeste<br />
Overlays seit dem vergangenen Jahr ein.<br />
Zumindest ein Teil dieser Unternehmen<br />
hat im Verlauf der letzten Monate ebenfalls<br />
Gespräche mit Pergo geführt. Neben<br />
der Patentsituation <strong>und</strong> möglichen<br />
Patentverletzungen sind dabei auch die<br />
wechselseitige Nutzung von Patenten<br />
sowie auch Lizenzvereinbarungen ein<br />
Thema. Konkrete Abschlüsse wurden<br />
bislang allerdings noch nicht bekannt.<br />
Zusätzliche Partikel<br />
auf der Filmoberseite<br />
Bei den meisten Verfahren wird die<br />
Kratzfestigkeit dadurch erreicht, dass<br />
während der Imprägnierung in einem<br />
separaten Verfahrensschritt auch<br />
Dakor setzt bei<br />
seinem, im vergangenen<br />
Jahr zum<br />
Patent angemeldeten<br />
Verfahren auf der<br />
Overlayoberseite<br />
zwei verschiedene<br />
Feststofffraktionen<br />
ein. Dabei kommen<br />
unter anderem<br />
Glaspartikel zum<br />
Einsatz.<br />
auf der Oberseite der Overlaypapiere<br />
abriebfeste Partikel aufgetragen<br />
werden. Dementsprechend muss die<br />
Imprägnieranlage mit einem geeigneten<br />
zweiten Auftragswerk ausgestattet<br />
sein. <strong>Die</strong>se Partikel sind aber deutlich<br />
feinkörniger <strong>als</strong> die auf der Unterseite<br />
der Flüssigoverlays aufgebrachten Kor<strong>und</strong>partikel.<br />
Bei einzelnen Verfahren<br />
werden sie noch zusätzlich abgedeckt,<br />
um dadurch den Verschleiß der Pressbleche<br />
zu reduzieren.<br />
Bei herkömmlichen Flüssigoverlays<br />
erfolgt dagegen nur ein einseitiger<br />
Kor<strong>und</strong>auftrag. Nach der Imprägnierung<br />
werden diese Filme gedreht, so<br />
dass die für die Abriebeigenschaften<br />
des Laminatbodens verantwortlichen<br />
Kor<strong>und</strong>partikel im Verlauf der Beschichtung<br />
nicht direkt mit den Pressblechen<br />
in Kontakt kommen.<br />
Nach Aussage verschiedener Laminatbodenhersteller<br />
ist die Kratzfestigkeit der<br />
Oberfläche („Antiscratch“) im Verlauf der<br />
letzten zwei Jahre vor allem im höherwertigen<br />
Bereich zu einem relativ wichtigen<br />
Qualitätsmerkmal geworden, mit dem<br />
sich die Unternehmen von Konkurrenzprodukten<br />
absetzen können. Mehrere<br />
Unternehmen setzen daher kratz- oder<br />
scheuerfeste Overlays bereits in größerem<br />
Umfang ein. Beispiele sind Unilin,<br />
die Spanolux div. Balterio (Belgien) <strong>und</strong><br />
die MeisterWerke Schulte GmbH (Rüthen-<br />
Meiste). Verschiedene andere Laminatbodenhersteller<br />
haben inzwischen ebenfalls<br />
mit der Erweiterung ihres Angebotsprogramms<br />
um Produktlinien mit kratzfester<br />
Oberfläche begonnen.<br />
Different technologies for making<br />
abrasion-resistant and scratch-proof overlays<br />
The laminate flooring producer Pergo Europe AB, based in Trelleborg, Sweden,<br />
filed a patent infringement suit against the impregnating firm Dekor-Kunststoffe<br />
GmbH (DKB), headquartered in Erndtebrück, Germany, with the Düsseldorf District<br />
Court on 19 October 2010. Pergo feels that by making abrasion-resistant overlay<br />
papers for use in laminate flooring production DKB infringes upon patent EP 0 837<br />
771 (process for the manufacturing of a decorative thermosetting plastic laminate)<br />
that was originally granted to Pergo’s predecessor Perstorp AB, based in Perstorp.<br />
This patent covers the production of an abrasion-resistant and scratchproof overlay<br />
for use in laminate manufacturing that is impregnated to differing degrees on<br />
both sides during the treating process. DKB uses its own technology described<br />
in patent EP 20 90 95 to manufacture abrasion-resistant overlays. The technology<br />
affixes an additional layer of fine cor<strong>und</strong>um on the upper side of the overlay.<br />
Sources in the impregnating and laminate flooring sector note that other impregnating<br />
firms and integrated laminate flooring producers make similar overlays. At<br />
least one other German impregnating firm has now finished modifying its plants to<br />
make scratchproof and abrasion-resistant overlays. However, the production and<br />
distribution of these products have not yet begun due to unresolved patent issues,<br />
among other factors. Moreover, integrated laminate flooring producers can manufacture<br />
these types of overlays in their treaters.<br />
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STAND S2101
66<br />
Laminatboden<br />
Nachfrage hat sich ab dem vierten Quartal 2010 wieder abgeschwächt<br />
Laminatbodenhersteller wollen<br />
ihre Preise im Januar anheben<br />
Als Reaktion auf die weiter steigen-<br />
den Rohstoffkosten <strong>und</strong> die daraus<br />
resultierende Verschlechterung der<br />
Ertragslage bemühen sich die mitteleuropäischen<br />
Laminatbodenhersteller<br />
inzwischen mit stärkerem Nachdruck<br />
um eine Anhebung ihrer Verkaufspreise.<br />
Im Verlauf des vierten Quart<strong>als</strong> haben<br />
mehrere Unternehmen für Anfang 2011<br />
Preisanhebungen von durchschnittlich 4-6<br />
% angekündigt; im Preiseinstiegsbereich<br />
<strong>und</strong> bei größeren Abnahmemengen sind<br />
noch höhere Aufschläge geplant. Mehrere<br />
integrierte Laminatbodenhersteller haben<br />
für derartige Aufträge Preisanhebungen<br />
von 25-30 Cent/m² gefordert.<br />
In den west- <strong>und</strong> mitteleuropäischen Märkten<br />
waren frühere Korrekturen aufgr<strong>und</strong><br />
der längerfristigen, zumeist noch bis zum<br />
Jahresende 2010 laufenden Verträge kaum<br />
möglich. Erste Vorstöße wurden von den<br />
Abnehmern unter Verweis auf die geltenden<br />
Vereinbarungen bzw. auf die noch gültigen<br />
Bruttopreislisten zumeist abgeblockt.<br />
Im Verlauf des zweiten Quart<strong>als</strong> konnte<br />
zumindest der seit dem vergangenen Jahr<br />
in nahezu allen Vertriebsschienen anhaltende<br />
Abwärtstrend der Preise weitgehend<br />
gestoppt werden; einzelne Hersteller haben<br />
dabei auch erste Preisanhebungen<br />
durchgesetzt. Im Preiseinstiegsbereich<br />
<strong>und</strong> im Osteuropageschäft setzte sich<br />
der Preisdruck allerdings auch über die<br />
Sommermonate fort. Im Zuge der in Osteuropa<br />
im dritten Quartal wieder stärker<br />
anziehenden Nachfrage konnten in diesen<br />
Märkten die Preise im Verlauf des Herbstes<br />
erstm<strong>als</strong> wieder nach oben korrigiert<br />
werden. Auch in anderen Exportmärkten<br />
wurden in diesem Zeitraum erste Preiskorrekturen<br />
durchgesetzt.<br />
Höhere Kosten sollen<br />
ausgeglichen werden<br />
Mit den für das erste Quartal sowohl in<br />
West- <strong>und</strong> Mitteleuropa <strong>als</strong> auch in den<br />
osteuropäischen Märkten geplanten Preisanhebungen<br />
sollen die zum Jahresbeginn<br />
erwarteten, nächsten Kostensteigerungen<br />
im Einkauf von Trägerplatten <strong>und</strong> Ober-<br />
Mitteleuropa: Entwicklung der HDF-Preise<br />
€/m³<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Jan. 06<br />
März 06<br />
Mai 06<br />
Juli 06<br />
Sept. 06<br />
Nov. 06<br />
Jan. 07<br />
März 07<br />
Mai 07<br />
Juli 07<br />
Sept. 07<br />
Nov. 07<br />
Jan. 08<br />
März 08<br />
Mai 08<br />
Juli 08<br />
Sept. 08<br />
Nov. 08<br />
Jan. 09<br />
März 09<br />
Mai 09<br />
Juli 09<br />
Sept. 09<br />
Nov. 09<br />
Jan. 10<br />
März 10<br />
Mai 10<br />
Juli 10<br />
Sept. 10<br />
Nov. 10<br />
(Durchschnittspreise für HDF 6,8 mm, Quellung < 12 %, franko) Quelle: <strong>EUWID</strong><br />
flächenmaterialien ausgeglichen werden.<br />
Der Aufwärtstrend der HDF-Preise hat sich<br />
nach den im zweiten <strong>und</strong> dritten Quartal<br />
abgeschlossenen Preisanhebungen zuletzt<br />
allerdings wieder verlangsamt; die<br />
für Lieferungen ab Oktober geplanten Aufschläge<br />
konnten damit nur teilweise <strong>und</strong><br />
mit Verzögerungen durchgesetzt werden.<br />
Für Januar planen die meisten HDF-Anbieter<br />
trotz der auch weiterhin eher unbefriedigenden<br />
Kapazitätsauslastung wieder stärkere<br />
Preisanhebungen.<br />
<strong>Die</strong> Hersteller von Dekor- <strong>und</strong> Gegenzugpapieren<br />
haben für das erste Quartal ebenfalls<br />
weitere Anhebungen angekündigt, nachdem<br />
die Preise bereits im Jahr 2010 in jedem<br />
Quartal gestiegen sind. <strong>Die</strong> Dekordrucker<br />
haben den Anstieg der Einkaufspreise für<br />
Druckbasispapiere mit Verzögerungen <strong>und</strong><br />
zum Teil auch in größeren zeitlichen Abständen<br />
weitergegeben. Nach dem erneuten<br />
starken Anstieg der Preise für Rohmelamin<br />
<strong>und</strong> für Imprägnierharze im vierten<br />
Quartal haben auch die Imprägnierer ihre<br />
Bemühungen um eigene Preisanhebungen<br />
zuletzt deutlich forciert.<br />
Angesichts dieser Kostensteigerungen<br />
haben die Laminatbodenhersteller bei der<br />
Durchsetzung ihrer Preisforderungen in<br />
den jetzt anstehenden Kontrakten nach<br />
eigener Aussage kaum einen Verhandlungsspielraum.<br />
<strong>Die</strong> Abnehmer werden<br />
allerdings versuchen, diese Forderungen<br />
unter Verweis auf die in den letzten Wochen<br />
eher rückläufige Laminatbodennachfrage<br />
<strong>und</strong> die dadurch schlechter werdende<br />
Auslastung der Produktionskapazitäten<br />
abzublocken. Dabei ist insbesondere im<br />
Preiseinstiegsbereich <strong>und</strong> bei größeren<br />
Abnahmemengen mit Widerständen zu<br />
rechnen, zumal dort relativ hohe Aufschläge<br />
gefordert werden. <strong>Die</strong> Laminatbodenhersteller<br />
wollen aufgr<strong>und</strong> der durch die<br />
Kostensteigerungen entstandenen Margeneinbußen<br />
dagegen an ihren Forderun-<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
gen festhalten. Einzelne Unternehmen planen<br />
für das zweite Quartal bereits weitere<br />
Preisanhebungen.<br />
Exportnachfrage<br />
hat nachgegeben<br />
<strong>Die</strong> Laminatbodennachfrage hat sich nach<br />
einem relativ guten Geschäftsverlauf im<br />
zweiten <strong>und</strong> dritten Quartal seit Oktober wieder<br />
abgeschwächt. <strong>Die</strong>se Abschwächung<br />
kommt nach Aussage verschiedener Hersteller<br />
vor allem aus dem Exportgeschäft,<br />
das in der letzten Zeit wieder zunehmend<br />
durch Wechselkursschwankungen beeinträchtigt<br />
wurde. So hat der von Mai bis<br />
November wieder steigende Kurs des Euro<br />
gegenüber dem US-Dollar die aufgr<strong>und</strong><br />
der dort schwächer werdenden Märkte<br />
ohnehin rückläufigen Exporte nach Nordamerika<br />
zusätzlich erschwert. Seit Anfang<br />
November hat der US-Dollar gegenüber<br />
dem Euro allerdings wieder gewonnen.<br />
Der Kurs des russischen Rubel hat sich<br />
in den letzten Monaten ähnlich entwickelt.<br />
Nach anhaltenden Verlusten von Mai bis<br />
Anfang November hat sich der Rubel in den<br />
letzten Wochen wieder erholt. <strong>Die</strong> türkische<br />
Lira hat im ersten Halbjahr 2010 kontinuierlich<br />
nachgegeben <strong>und</strong> sich seither auf<br />
dem dadurch erreichten niedrigen Niveau<br />
stabilisiert. Dementsprechend haben sich<br />
die Rahmenbedingungen für den Laminatbodenexport<br />
in die Türkei im Verlauf dieses<br />
Jahres deutlich verschlechtert. Parallel dazu<br />
konnten die türkischen Hersteller, die ihre<br />
Produktionskapazitäten auch zuletzt weiter<br />
ausgebaut haben, zumindest in den<br />
an die Türkei angrenzenden Märkten ihre<br />
Wettbewerbsposition gegenüber mitteleuropäischen<br />
Anbietern weiter verbessern.<br />
In den west- <strong>und</strong> mitteleuropäischen Märkten<br />
läuft der Laminatbodenabsatz noch<br />
etwas besser, was nach Aussage verschiedener<br />
Hersteller allerdings vor allem auf größere<br />
Verkaufsaktionen mit Großabnehmern,<br />
insbesondere aus dem DIY-Bereich, zurückzuführen<br />
ist. Das Sortimentsgeschäft hat<br />
sich dagegen eher wieder abgeschwächt.<br />
Zum Teil ist diese Abschwächung auch darauf<br />
zurückzuführen, dass die Abnehmer<br />
im Sommer aufgr<strong>und</strong> der dam<strong>als</strong> zum Teil<br />
bestehenden Lieferzeiten längerfristig disponiert<br />
hatten <strong>und</strong> in der letzten Zeit die<br />
dadurch entstandenen Lagerbestände<br />
wieder zurückgefahren haben.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Der schwächer werdende Auftragseingang<br />
hat sich in den letzten Wochen zunehmend<br />
auf die Produktionstätigkeit der Laminatbodenhersteller<br />
ausgewirkt. Auch die zuletzt<br />
besser ausgelasteten Unternehmen können<br />
ihre Kapazitäten inzwischen nicht mehr voll<br />
ausfahren <strong>und</strong> ziehen bereits Produktionsabstellungen<br />
über den Jahreswechsel in<br />
Betracht. Verschiedene andere Hersteller<br />
mussten schon in den letzten Wochen ihre<br />
Produktion an die schwächer werdende<br />
Nachfrage anpassen. In Einzelfällen kam<br />
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es dabei auch zu längeren Stillständen von<br />
ein bis zwei Wochen Dauer.<br />
2009 brachte in Europa<br />
stärkere Einbußen<br />
Trotz der zuletzt eingetretenen Abschwächung<br />
rechnen die europäischen Laminatbodenhersteller<br />
im Gesamtjahr 2010 wieder<br />
mit einer Absatzsteigerung gegenüber<br />
dem Vorjahr. 2009 hatten die im Verband<br />
der Europäischen Laminatfußbodenher-<br />
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EPLF: Absatz von Laminatboden in Europa<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Mio m²<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
steller (EPLF), Bielefeld, organisierten<br />
Unternehmen in Westeuropa insgesamt<br />
284,7 (2008: 269,9) Mio m² abgesetzt.<br />
Der Anstieg in Westeuropa war dabei in<br />
erster Linie auf die erstmalige Berücksichtigung<br />
der zwei dem Verband neu beigetretenen<br />
türkischen Hersteller Yildiz Sunta<br />
A.S., Izmit, <strong>und</strong> Yildiz Entegre Agac Sanayi<br />
Ve Ticaret A.S., Kocaeli, ab dem zweiten<br />
Quartal 2009 zurückzuführen. Bereinigt<br />
um die auf r<strong>und</strong> 22 Mio m² Laminatboden<br />
geschätzte Absatzmenge dieser beiden<br />
Neuzugänge wäre der Vorjahreswert unterschritten<br />
worden.<br />
Deutschland blieb mit einer im Vergleich<br />
zum Vorjahr nur wenig veränderten Menge<br />
von 84,6 (84) Mio m² auch im Jahr 2009<br />
der mit Abstand größte Einzelmarkt. Der Absatz<br />
in Frankreich gab leicht auf 38,6 (39,6)<br />
Mio m² nach. <strong>Die</strong> Lieferungen in die Türkei<br />
haben sich aufgr<strong>und</strong> der Einbeziehung der<br />
von den beiden Yildiz-Unternehmen vermarkteten<br />
Mengen in der EPLF-Statistik auf<br />
36,2 (14,8) Mio m² mehr <strong>als</strong> verdoppelt.<br />
Damit war die Türkei, die vom EPLF unter<br />
Westeuropa geführt wird, in dieser Region<br />
der drittgrößte Einzelmarkt. Bei den auf den<br />
nächsten Plätzen folgenden Ländern haben<br />
die Mengen im vergangenen Jahr jeweils<br />
leicht nachgegeben. In Großbritannien haben<br />
die EPLF-Mitglieder im letzten Jahr 32,5<br />
(33) Mio m² abgesetzt. Für die Niederlande<br />
wurden 21,4 (22,3) Mio m² <strong>und</strong> für Spanien<br />
16 (18) Mio m² erfasst. Damit entfielen auf<br />
Deutschland<br />
Frankreich<br />
die sonstigen westeuropäischen Märkte<br />
insgesamt 55 (58) Mio m².<br />
<strong>Die</strong> Lieferungen nach Osteuropa brachen im<br />
vergangenen Jahr um r<strong>und</strong> 25 % auf 97,5<br />
(130,2) Mio m² ein. Im Jahr 2006 waren<br />
in dieser Region 88,1 Mio m² abgesetzt<br />
worden; 2007 hatte die Menge deutlich<br />
auf 128,8 Mio m² zugelegt. Im vergangenen<br />
Jahr mussten alle Länder deutliche<br />
Rückgänge hinnehmen. Unter den größeren<br />
Märkten schnitten Polen, Tschechien <strong>und</strong><br />
die Ukraine mit einem Minus von 11 % bzw.<br />
jeweils 16 % noch am besten ab. In Polen<br />
wurden im vergangenen Jahr 29,3 (33) Mio<br />
Großbritannien<br />
Niederlande<br />
Laminate flooring producers planning<br />
to charge more from January<br />
Spanien<br />
Türkei<br />
Quelle: EPLF (2000-2009), <strong>EUWID</strong> (Schätzung 2010)<br />
m² abgesetzt. Nach Tschechien gingen 5,4<br />
(6,4) Mio m², die Ukraine nahm 4,7 (5,6)<br />
Mio m² ab. <strong>Die</strong> Lieferungen nach Russland<br />
gingen dagegen um 36 % auf 17,7<br />
(27,8) Mio m² zurück. Für Rumänien weist<br />
die letztjährige EPLF-Absatzstatistik 12,5<br />
(18,2) Mio m² aus, für Ungarn 8,7 (6,1)<br />
Mio m² <strong>und</strong> für Bulgarien 6,1 (3,8) Mio m².<br />
Überseemärkte sind<br />
fast stabil geblieben<br />
<strong>Die</strong> Überseeregionen haben sich im Vergleich<br />
zu den west- bzw. osteuropäischen<br />
Märkten im vergangenen Jahr stabiler ent-<br />
Central European laminate flooring producers are now stepping up their efforts to<br />
raise their sales prices in reaction to the renewed upturn in raw material costs and<br />
the ensuing tightening of their margins. Several businesses announced mark-ups<br />
averaging 4-6% to take effect from the start of 2011 during the fourth quarter. Even<br />
larger increases are in the pipeline for low-priced products and large orders. Raising<br />
prices any sooner was virtually out of the question in West and Central Europe given<br />
that contracts ran longer, mostly until the end of 2010. Buyers said that most initial<br />
attempts to charge more had been blocked, citing ongoing agreements and gross<br />
price lists for specialist merchants. The downward slide in prices seen in almost all<br />
sales routes since last year at least came to an end during the second quarter. A few<br />
manufacturers have <strong>als</strong>o instituted the first mark-ups. However, prices for low-priced<br />
products and business with Eastern Europe remained <strong>und</strong>er pressure throughout<br />
the summer, too. With demand bouncing back strongly in Eastern Europe in the third<br />
quarter, prices edged higher again in these markets during the autumn.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
wickelt. Nach Nordamerika wurden insgesamt<br />
35,6 (36,4) Mio m² exportiert. <strong>Die</strong><br />
Lieferungen in die USA gingen nach dem<br />
starken Einbruch im Jahr 2008 nur noch<br />
leicht auf 20 (21,4) Mio m² zurück; Kanada<br />
legte sogar wieder auf 15,6 (15) Mio m² zu.<br />
Gegenüber dem Jahr 2006 haben sich die<br />
Exporte nach Nordamerika inzwischen fast<br />
halbiert. Dam<strong>als</strong> hatten die EPLF-Mitglieder<br />
aus ihren europäischen Werken noch 67,8<br />
Mio m² nach Nordamerika geliefert; davon<br />
waren 49,6 Mio m² auf die USA <strong>und</strong> 18,2<br />
Mio m² auf Kanada entfallen. 2007 waren<br />
die Nordamerika-Exporte um 21 % auf 53,6<br />
Mio m² zurückgegangen (33,9 Mio m² USA,<br />
19,7 Mio m² Kanada). 2008 gaben die<br />
Lieferungen nach Nordamerika mit einem<br />
Minus von 32 % noch stärker nach.<br />
Für Südamerika werden in der EPLF-Absatzstatistik<br />
für das Jahr 2009 insgesamt 10,6<br />
(11,8) Mio m² ausgewiesen, was einem<br />
Rückgang um 10 % entspricht. <strong>Die</strong> größten<br />
Absatzmärkte waren dabei Mexiko mit 4,3<br />
(5) Mio m², Chile mit 3,3 (3,2) Mio m² <strong>und</strong><br />
Kolumbien mit 1,1 (1,1) Mio m².<br />
<strong>Die</strong> Exporte nach Asien legten sogar wieder<br />
um 10 % auf 7,7 (7) Mio m² zu; das in den<br />
Jahren 2006 <strong>und</strong> 2007 erreichte Niveau<br />
von jeweils r<strong>und</strong> 8,2 Mio m² wurde aber<br />
nicht erreicht. Mit 1,5 (1,4) Mio m² konnte<br />
Israel seine bereits seit dem Jahr 2007<br />
gehaltene Position <strong>als</strong> größter Einzelmarkt<br />
halten. <strong>Die</strong> Lieferungen in den Iran haben<br />
sich auf 1,4 (0,8) Mio m² fast verdoppelt.<br />
China nahm 1,3 (1,1) Mio m² ab. Südkorea,<br />
das bis 2007 jeweils deutlich über 1 Mio<br />
m² Laminatboden aus Europa bezogen<br />
hatte, spielt für die europäischen Laminatbodenhersteller<br />
kaum mehr eine Rolle. Im<br />
vergangenen Jahr wurden nur noch r<strong>und</strong><br />
450.000 m² in dieses Land geliefert.<br />
<strong>Die</strong> Region Australien/Ozeanien wird in der<br />
EPLF-Statistik mit 1,8 (1,9) Mio m² erfasst.<br />
Damit hat sich der weltweite Gesamtabsatz<br />
der im EPLF zusammengeschlossenen<br />
Laminatbodenhersteller im vergangenen<br />
Jahr gegenüber 2008 um 4,4 % auf 442,6<br />
(462,4) Mio m² reduziert. Das zweite Halbjahr<br />
war dabei deutlich besser verlaufen <strong>als</strong><br />
die erste Jahreshälfte. Im ersten Quartal<br />
2009 hatten die EPLF-Mitglieder insgesamt<br />
100,3 (Jan.-März 2008: 122,2) Mio m²<br />
abgesetzt, im zweiten Quartal waren es<br />
108,8 (April-Juni 2008: 118,5) Mio m². Im<br />
dritten Quartal konnte der Vergleichswert<br />
des Vorjahres mit 122,9 (Juli-September:<br />
119,3) Mio m² erstm<strong>als</strong> wieder überschritten<br />
werden. Zum Jahresende vergrößerte<br />
sich der Abstand noch; im vierten Quartal<br />
wurden 110,6 (102,4) Mio m² abgesetzt.<br />
2010 wird wieder mit<br />
Zuwächsen gerechnet<br />
Ausgehend von den in den ersten drei Quartalen<br />
erreichten Zahlen wird im Gesamtjahr<br />
2010 eine weltweite Absatzmenge von r<strong>und</strong><br />
475 Mio m² für möglich gehalten. Damit<br />
würden die letzten beiden Jahre wieder<br />
übertroffen, der im Jahr 2007 erreichte<br />
bisherige Rekordwert von 507 Mio m² wird<br />
aber erneut deutlich verfehlt. In Westeuropa<br />
werden voraussichtlich r<strong>und</strong> 290-300 Mio<br />
m² erreicht; für Osteuropa wird eine leichte<br />
Erholung auf r<strong>und</strong> 105 Mio m² vorhergesagt.<br />
<strong>Die</strong> Überseemärkte werden voraussichtlich<br />
deutlich besser abschneiden <strong>als</strong><br />
im vergangenen Jahr. <strong>Die</strong> Lieferungen nach<br />
Nordamerika werden aufgr<strong>und</strong> einer relativ<br />
guten Entwicklung im ersten Halbjahr wieder<br />
über 40 Mio m² steigen; in Südamerika<br />
werden 15 Mio m² für möglich gehalten. <strong>Die</strong><br />
Gesamtjahresprognose für Asien beläuft<br />
sich auf r<strong>und</strong> 10 Mio m².<br />
Im bisherigen Jahresverlauf haben die<br />
Absatzmengen der im EPLF zusammengeschlossenen<br />
Laminatbodenhersteller<br />
kontinuierlich zugelegt. Nach 108 Mio m²<br />
im ersten <strong>und</strong> 123,3 Mio m² im zweiten<br />
Quartal wurden von Juli bis September<br />
weltweit 129,5 Mio m² abgesetzt. Damit<br />
wurde der bisherige Rekordwert von 131<br />
Mio m² aus dem dritten Quartal 2007 nur<br />
knapp verfehlt.<br />
<strong>Die</strong> in Westeuropa im dritten Quartal erreichte<br />
Absatzmenge von 77,3 Mio m²<br />
war bislang nur im ersten Quartal 2007<br />
mit 79,4 Mio m² übertroffen worden. Im<br />
zweiten Quartal 2010 wurden in Westeuropa<br />
laut der EPLF-Statistik 75,8 Mio m²<br />
abgesetzt, im ersten Quartal wurden 71,2<br />
Mio m² erreicht. Osteuropa hat sich von<br />
dem Einbruch des Jahres 2009 dagegen<br />
nur langsam erholt. Das erste Quartal war<br />
mit 19,1 Mio m² extrem schlecht ausgefallen.<br />
Im zweiten Quartal wurden wieder 26,1<br />
Mio m² erreicht. <strong>Die</strong> Folgeperiode lag dann<br />
mit 33,6 Mio m² wieder auf einem deutlich<br />
besseren Niveau.<br />
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70<br />
Laminatboden<br />
Direktdruck <strong>und</strong> Folienboden haben sich nicht wie geplant durchgesetzt<br />
Laminatbodenhersteller bauen<br />
Angebotsprogramm weiter aus<br />
<strong>Die</strong> bereits seit längerer Zeit zu beob-<br />
achtende Zweiteilung des mitteleuropäischen<br />
Laminatbodenmarktes<br />
hat sich auch im Verlauf des Jahres<br />
2010 weiter fortgesetzt. Das von einem<br />
hohen Preis- <strong>und</strong> Margendruck<br />
geprägte Mengengeschäft wird in<br />
immer stärkerem Umfang von den<br />
großen, integrierten Herstellern dominiert.<br />
<strong>Die</strong> meisten anderen Anbieter<br />
bemühen sich dagegen verstärkt<br />
um eine kontinuierliche Aufwertung<br />
ihrer Sortimente oder um eine stärkere<br />
Spezialisierung.<br />
Aber selbst in diesem Marktsegment<br />
hat die Konkurrenz durch die über alle<br />
Produktionsstufen integrierten Laminatbodenhersteller<br />
zugenommen. Vor<br />
dem Hintergr<strong>und</strong> des in den vergangenen<br />
zwei Jahren rückläufigen Gesamtmarktvolumens,<br />
der in diesem Jahr nur<br />
leichten Erholung <strong>und</strong> der anhaltenden<br />
Kostensteigerungen im Rohstoffeinkauf<br />
wird es für diese Unternehmen immer<br />
schwieriger, ihre Skalenvorteile tatsächlich<br />
auszuspielen. <strong>Die</strong> ursprünglich auch<br />
mit Blick auf die Belieferung außereuropäischer<br />
Exportmärkte aufgebauten, an<br />
einzelnen Standorten über 40 Mio m²/<br />
Jahr liegenden Produktionskapazitäten<br />
können in vielen Fällen nur noch über eine<br />
preisaggressive Strategie ausgelastet<br />
werden, zumal die Großabnehmer trotz<br />
der bereits angespannten Ertragslage<br />
auch weiterhin erheblichen Druck auf ihre<br />
Lieferanten ausüben.<br />
Verschiedene integrierte Hersteller haben<br />
sich daher bereits in den letzten Jahren<br />
verstärkt um die Einführung höherwertiger<br />
Produktschienen bemüht, um sich<br />
damit von dem Preisdruck im Mengengeschäft<br />
abzusetzen. In vielen Fällen sind<br />
diese Bemühungen mit der Einführung<br />
neuer Produktionsverfahren verb<strong>und</strong>en,<br />
wie zum Beispiel der Direktdrucktechno-<br />
logie, dem Digitaldruck oder der Folienkaschierung.<br />
Der Einstieg der integrierten<br />
Laminatbodenhersteller in diese Produktbereiche<br />
hat aufgr<strong>und</strong> der dabei aus der<br />
Produktion von direktbeschichteten Laminatboden<br />
übernommenen Strategie, mit<br />
schlanken Produktionsprogrammen <strong>und</strong><br />
hohen Kapazitäten möglichst niedrige<br />
Produktionskosten zu erreichen, in vielen<br />
Fällen auch dort zu einem zunehmenden<br />
Druck auf die Verkaufspreise geführt.<br />
Aufwertung der<br />
Angebotsprogramme<br />
Laminatbodenhersteller ohne eigene<br />
HDF-Produktion haben sich dagegen im<br />
Verlauf der letzten Jahre weitgehend aus<br />
dem Preiseinstiegsbereich zurückgezogen.<br />
<strong>Die</strong> wenigen in diesem Segment<br />
noch tätigen Unternehmen arbeiten in<br />
der Regel mit einzelnen Großabnehmern<br />
zusammen, stehen dabei allerdings unter<br />
einem relativ starken Preis- <strong>und</strong> Ertragsdruck.<br />
<strong>Die</strong> steigenden Rohstoffkosten<br />
haben diese Problematik in den letzten<br />
Monaten noch verschärft.<br />
Um diesem Kosten- <strong>und</strong> Preisdruck zu<br />
entgehen, haben die meisten nicht integrierten<br />
Produzenten bereits in den<br />
vergangenen Jahren schrittweise ihr Angebotsprogramm<br />
aufgewertet. Durch die<br />
unterschiedliche Entwicklungsgeschwindigkeit<br />
sind dadurch anfänglich größere<br />
Unterschiede zwischen den einzelnen<br />
Unternehmen entstanden, die sich im<br />
Verlauf des letzten Jahres aber wieder<br />
zunehmend ausgeglichen haben. Darüber<br />
hinaus sind die Möglichkeiten für ein Upgrading<br />
der direktbeschichteten Laminatbodensortimente<br />
inzwischen weitgehend<br />
ausgereizt. Dementsprechend gab es in<br />
diesem Bereich im Verlauf des letzten<br />
Jahres nur noch wenige gr<strong>und</strong>legende<br />
Neuerungen. In den Jahren zuvor waren<br />
dagegen deutlich mehr neue Themen auf-<br />
gekommen, die sich zum Teil aber nicht<br />
richtig am Markt durchsetzen konnten<br />
<strong>und</strong> dadurch inzwischen wieder mehr in<br />
den Hintergr<strong>und</strong> getreten sind. Andere<br />
Produktentwicklungen, mit denen sich<br />
einzelne Anbieter vor einiger Zeit noch<br />
von der Konkurrenz absetzen konnten,<br />
sind inzwischen fast schon zu einem<br />
Standard geworden.<br />
In den letzten zwei Jahren standen Themen<br />
wie umlaufende V-Fugen, dekorgleiche<br />
Strukturen („Registered Embossing“),<br />
über mehrere Elemente durchlaufende<br />
Dekore, längere <strong>Die</strong>len ohne Dekorwiederholungen<br />
(„Querdruck-Technologie“),<br />
größere <strong>Die</strong>lenformate <strong>und</strong> der stärkere<br />
Einsatz von Folddown-Verlegesystemen<br />
im Vordergr<strong>und</strong>. Mit matten bzw. hochglänzenden<br />
Oberflächen konnte zumindest<br />
anfänglich ebenfalls eine Abgrenzung<br />
vom Wettbewerb erreicht werden.<br />
Über die Einführung der Beanspruchungsklasse<br />
34 bzw. der Abriebklasse AC 6<br />
sollte in Verbindung mit Elementstärken<br />
über 10 mm der Objektbereich stärker erschlossen<br />
werden. In stärker beanspruchten<br />
Anwendungsbereichen haben sich im<br />
Verlauf des letzten Jahres mehrere Laminatbodenhersteller<br />
mit dem Einsatz von<br />
scheuer- bzw. kratzfesten Overlays von<br />
der Konkurrenz abgesetzt. Verschiedene<br />
Unternehmen haben versucht, Laminatbodenelemente<br />
auch im Bereich Wandverkleidungen<br />
zu vermarkten. Antibakterielle<br />
oder antistatische Oberflächen sowie<br />
Trittschalldämmungen sind im Vergleich<br />
zu früheren Jahren dagegen wieder etwas<br />
in den Hintergr<strong>und</strong> getreten.<br />
<strong>Die</strong>se Erweiterung der Angebotsprogramme<br />
wird zum Teil über einen Zukauf<br />
entsprechender Produktlinien bei<br />
darauf spezialisierten Herstellern erreicht.<br />
Einzelne, patentrechtlich geschützte<br />
Produktvarianten erfordern zudem den<br />
Abschluss von Lizenzvereinbarungen bei<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
den Patentinhabern. <strong>Die</strong>s gilt auch weiterhin<br />
in erster Linie in Bezug auf die<br />
eingesetzten Verlegesysteme; eine ähnliche<br />
Entwicklung zeichnet sich inzwischen<br />
allerdings auch bei einzelnen, neu entwickelten<br />
Oberflächentechnologien ab. Mit<br />
dem Zukauf von Produktlinien <strong>und</strong> den<br />
ausgehandelten Lizenzregelungen haben<br />
die Verbindungen zwischen den einzelnen<br />
Laminatbodenherstellern in den letzten<br />
Jahren schrittweise zugenommen.<br />
Stärkere Expansion in<br />
angrenzende Bereiche<br />
<strong>Die</strong> Laminatbodenindustrie geht bei ihren<br />
Bemühungen um eine Sortimentserweiterung<br />
inzwischen wieder stärker über<br />
die angestammten Produktkategorien<br />
hinaus. Bereits Ende der 90er Jahre<br />
hatten vor allem die auf die Belieferung<br />
des <strong>Holz</strong>fachhandels ausgerichteten<br />
Hersteller ihr Angebot um Furnier-, Kork-<br />
oder Linoleumböden ergänzt, bei denen<br />
die jeweilige Oberfläche auf einen HDF-<br />
Träger kaschiert wird. In den meisten<br />
Fällen konnten die damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Absatzerwartungen aber nicht erfüllt<br />
werden, so dass diese Produkte in den<br />
letzten Jahren wieder sukzessive aufgegeben<br />
wurden. Inzwischen führen nur<br />
noch wenige Laminatbodenhersteller die<br />
Produktion von Kork- <strong>und</strong> Linoleumböden<br />
fort; das Geschäft mit Furnierboden hat<br />
sich auf wenige darauf spezialisierte Anbieter<br />
konzentriert.<br />
<strong>Die</strong> bereits in der zweiten Hälfte der 90er<br />
Jahre von einzelnen Herstellern verfolgten,<br />
dann aber nicht fortgeführten Ansätze<br />
im Bereich direkt bedruckter Fußboden<br />
wurden ab dem Jahr 2005 wieder neu aufgenommen.<br />
Mit der MeisterWerke Schulte<br />
GmbH (Rüthen-Meiste), der Egger Retail<br />
Products GmbH (St. Johann/Österreich<br />
<strong>und</strong> Brilon), der Krono-Gruppe Schweiz<br />
<strong>und</strong> der Kronospan-Gruppe haben mehrere<br />
Unternehmen in den folgenden<br />
Jahren eigene Produktionskapazitäten<br />
aufgebaut. Ab dem Jahr 2007 kam es<br />
zudem zu weiteren Investitionen bei Laminatboden<br />
mit Folienoberfläche. <strong>Die</strong> <strong>Holz</strong><br />
Dammers Moers GmbH (HDM), Moers,<br />
<strong>und</strong> die im zweiten Quartal 2007 von<br />
der Krono-Gruppe Schweiz übernommene<br />
Scannery <strong>Holz</strong>technik GmbH sind in<br />
diesem Segment bereits seit Mitte der<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
90er Jahre tätig. HDM hat sich mit der<br />
dabei eingesetzten „Elesgo“-Oberfläche<br />
auf spezielle, höherwertige Qualitäten<br />
konzentriert. In den letzten Jahren haben<br />
auch die Classen-Gruppe (Kaisersesch),<br />
die BHK <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> Kunststoff KG (Büren)<br />
<strong>und</strong> die Espace Production International<br />
S.A. (EPI), Marlenheim/Frankreich, mit<br />
unterschiedlichen technologischen Ansätzen<br />
folienbeschichtete Laminatboden<br />
auf den Markt gebracht.<br />
Weder direktbedruckte noch folienbeschichtete<br />
Laminatboden konnten sich<br />
allerdings in der Folge in dem erwarteten<br />
Maße am Markt durchsetzen. Vor<br />
allem bei direktbedruckten Laminatboden<br />
waren die Hersteller <strong>und</strong> auch die<br />
Anlagen- <strong>und</strong> Lacklieferanten anfänglich<br />
von schnellen Produktionssteigerungen<br />
ausgegangen. Zum Teil war dabei sogar<br />
von einer anstehenden Ablösung der<br />
direktbeschichteten Laminatboden die<br />
Rede. Tatsächlich blieben die Produktionssteigerungen<br />
dann allerdings hinter<br />
den Erwartungen zurück. Parallel dazu<br />
fand ein Downgrading der direktbedruckten<br />
Laminatboden statt, die am Markt in<br />
zunehmendem Maße <strong>als</strong> preisgünstige<br />
Alternative zu direktbeschichteten Produkten<br />
wahrgenommen wurden.<br />
In der Folge haben sich die eher auf den<br />
höherwertigen Produktbereich ausgerichteten<br />
Hersteller wieder aus diesem<br />
Segment zurückgezogen. MeisterWerke<br />
wird die Produktion von direktbedruckten<br />
Laminatboden in absehbarer Zeit voraussichtlich<br />
wieder aufgeben. Im Verlauf des<br />
Herbstes wurden diese Produkte bereits<br />
aus den Fachhandelskollektionen für die<br />
deutschsprachigen Märkte ausgelistet.<br />
Der Direktdruck wird derzeit noch für den<br />
Zur Produktübersicht<br />
Laminatboden<br />
Export in außereuropäische Märkte fortgeführt;<br />
das Unternehmen prüft allerdings<br />
bereits die Möglichkeiten für eine alternative<br />
Nutzung der Direktdruckanlage. <strong>Die</strong><br />
Kronospan-Gruppe hatte die Produktion<br />
von direktbedruckten Laminatboden an<br />
dem neu errichteten Standort in Strzelce<br />
Opolskie/Polen konzentriert. Inzwischen<br />
wurde dort auch eine Doppelbandpresse<br />
installiert, so dass in dem Werk auch<br />
direktbeschichtete Laminatboden produziert<br />
werden können.<br />
Mit einer erneuten, ab dem Jahr 2009<br />
umgesetzten Technologieumstellung im<br />
Classen-Werk Baruth ist es auch bei den<br />
Anbietern von folienbeschichteten Laminatboden<br />
zu Veränderungen gekommen.<br />
Classen ist damit wieder von der Folienoberfläche<br />
abgerückt. <strong>Die</strong> in Baruth<br />
installierten zwei Kaschieranlagen wurden<br />
allerdings in ein neues, bei Classen unter<br />
der Bezeichnung „LLT“ laufendes Produktionsverfahren<br />
integriert. Bei diesem<br />
Verfahren werden Finishfolien auf eine<br />
Trägerplatte kaschiert, anschließend mit<br />
einem mehrschichtigen Flüssigauftrag<br />
versehen <strong>und</strong> dann in einer Doppelbandpresse<br />
bzw. Kurztaktpresse verpresst.<br />
<strong>Die</strong> damit hergestellten Produkte werden<br />
<strong>als</strong> direktbeschichtete Laminatboden<br />
vermarktet. Mittelfristig will Classen das<br />
Werk Baruth größtenteils auf diese Technologie<br />
umstellen.<br />
Seit Anfang 2010 haben verschiedene<br />
Laminatbodenhersteller ihr Angebotsprogramm<br />
auch um Vinylboden erweitert,<br />
bei denen eine PVC/PU-Oberfläche<br />
auf einen HDF-Träger aufkaschiert wird.<br />
Einzelne Unternehmen prüfen zudem die<br />
Vermarktung von massiven „Luxury Vinyl<br />
Tiles (LVT)“.<br />
<strong>Die</strong> Angaben in dem Produktüberblick auf den 16 folgenden Seiten beruhen auf<br />
Unternehmensangaben. Der Überblick enthält Informationen zum Produkt aufbau,<br />
zu Maßen <strong>und</strong> Dekoren, zu der jeweiligen Beanspruchungsklasse sowie zu Vertriebsfragen.<br />
<strong>Die</strong> Zuordnung zu einer der vier Preisklassen erfolgte nach dem<br />
Endverkaufspreis; sie bezieht sich auf das Standardangebot.<br />
<strong>Die</strong> Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bei den in der<br />
Aufstellung fehlenden Laminatbodenanbietern lagen die Informationen bis zum<br />
Redaktionsschluss nicht vor.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
71
72<br />
Laminatboden<br />
Produktübersicht<br />
Laminatboden<br />
Firma<br />
Produktlinie<br />
direktbeschichtet<br />
HPL<br />
CPL<br />
Lackoberflächen<br />
Folie<br />
andere Oberflächen<br />
Registered Embossing<br />
Digitaldruck<br />
Antibakt. Oberfläche<br />
Antistat. Oberfläche<br />
HDF<br />
anderer Träger<br />
Fase<br />
Kantenimprägnierung<br />
Geräuschdämmung<br />
Länge<br />
Produktaufbau<br />
Abet Parqcolor gold x x 1200 190<br />
Italien Parqcolor ultra x x 1200 190<br />
Parqcolor chromatic x x 1200 190<br />
Parqcolor fiber x x 1200 190<br />
Parqwood mit Echtholzeinlage x x 1200 190<br />
Parquiet x x x 1200 190<br />
Parqcolor vintage x x 1800 190<br />
Parqcolor vintage quadrotte x x 590 590<br />
Alloc Alloc Commercial x x x x x 1207 193<br />
Norwegen Alloc Commercial Stone x x x x x x 1207 193<br />
Alloc Original x x x x x x 1207 193<br />
Alloc Original Trend x x x x x x 1207 193<br />
Alloc Universal x x x x x x 1198 187<br />
Alloc Domestic x x x x x x 1212 193<br />
Alloc XL x x x 2030 209<br />
Alloc Home Plus x x x x x 1285 186<br />
Alloc Home (Standard) x x x 1280 187<br />
Alloc Home (BevelEdge) x x x x 1285 192<br />
Alloc Home (Narrowplank) x x x x 1285 123<br />
Balterio Grandeur x x x x 2039 238<br />
Belgien Magnitude x x x x 1261 189<br />
Tradition Sapphire x x x x 1261 189<br />
Tradition Sculpture x x x x 1261 189<br />
Tradition Elegant x x x x 1261 189<br />
Tradition Quattro x x x x 1261 189<br />
Tradition Duo x x x x 1261 189<br />
Stretto x x x x 1263 134<br />
Impressio x x x 1261 244<br />
Conference x x x 1261 189<br />
Authentic Style Plus x x x 1261 189<br />
Senator x x 1261 189<br />
Pure Stone x x 1192 392,5<br />
Berry Floor Essenti<strong>als</strong>, Loft, Colours, Riviera, x x x x x x x x div. div.<br />
Belgien Regency, Quadrum, Natur<strong>als</strong>,<br />
Cottage, Riviera Tiles, Unique<br />
BHK Moderna vision x x x x 1380 156<br />
Moderna vision HG x x x x 1287 156<br />
Moderna vario x x x 635 328<br />
Moderna lifestyle x x x 1287 190<br />
Moderna lifestyle plus x x x 1287 190<br />
Moderna inspiration x x x 1287 190<br />
Moderna inspiration plus x x x 1287 190<br />
Moderna impuls x x 1294 192<br />
Moderna impuls plus x x x 1294 192<br />
Moderna impression x x x 1292 192<br />
Moderna direct x x x 1292 192<br />
Moderna ceramico x x 1292 326<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Paneelmaße<br />
Breite
Stärke<br />
VPE<br />
Paneele/VPE<br />
qm/VPE<br />
AC<br />
Beanspruchungsklassen<br />
21<br />
22<br />
23<br />
31<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
32<br />
33<br />
34<br />
Dekore Verkaufspreis<br />
Laminatboden<br />
8,0 8 1,820 4 x x 42 12 54 x x<br />
8,3 8 1,820 5 x 10 10 x x<br />
8,0 8 1,820 4 x x 10 10 x x<br />
8,0 8 1,820 4 x x 5 5 x x<br />
8,3 8 1,820 4 x x 10 10 x x<br />
9,0 7 1,640 4 x x 10 10 x x<br />
11,0 6 2,050 4 x x 20 10 30 x x<br />
11,0 1 4 x x 2 8 10 x x<br />
9,0 8 1,864 6 x x 11 11 x x x<br />
9,0 8 1,864 6 x x 11 11 x x x<br />
div. 8 1,864 5 x x 26 26 x x x<br />
div. 8 1,864 5 x x 27 27 x x x<br />
div. 8 1,792 5 x x 9 9 x x x<br />
8,8 8 1,871 4 x x 29 29 x x x<br />
11,0 4 1,697 4 x x 5 5 x x x<br />
8,0 7 1,673 4 x x 12 12 x x x<br />
8,0 9 2,154 4 x x 12 12 x x x<br />
8,0 9 2,220 4 x x 2 2 x x x<br />
8,0 12 1,897 4 x x 1 1 x x x<br />
<strong>Holz</strong><br />
Vertriebswege<br />
9,0 5 2,426 4 x 8 8 x x x x x x x<br />
8,0 9 2,145 4 x 12 12 x x x x x x x<br />
9,0 8 1,907 4 x 7 7 x x x x x x x<br />
9,0 8 1,907 4 x 4 4 x x x x x x x<br />
9,0 8 1,907 4 x 13 13 x x x x x x x<br />
9,0 8 1,907 4 x 8 8 x x x x x x x<br />
9,0 8 1,907 4 x 12 12 x x x x x x x<br />
8,0 12 2,031 4 x 12 12 x x x x x x x<br />
8,0 8 2,462 4 x 6 6 x x x x x x x<br />
8,0 9 2,145 6 x 8 8 x x x x x x x<br />
8,0 9 2,145 4 x 7 7 x x x x x x x<br />
7,0 10 2,383 4 x 16 16 x x x x x x x<br />
8,0 4 1,871 4 x 4 4 x x x x x x x<br />
Stein<br />
div. 6 div. div. x x x x x 90 10 100 x x x x x x<br />
8,0 9 1,938 4 x x 11 11 x x x<br />
8,0 9 1,807 3 x x 3 3 x x x<br />
8,0 8 1,666 4 x x 5 5 x x x<br />
7,0 9 2,201 4 x x 17 17 x x x<br />
10,5 6 1,670 4 x x 7 7 x x x<br />
7,0 9 2,201 3 x x 12 12 x x x<br />
9,0 7 1,711 3 x x 6 6 x x x<br />
6,0 10 2,484 3 x x 4 4 x x x<br />
8,0 8 1,988 3 x x 3 3 x x x<br />
7,0 10 2,481 3 x x 13 13 x x x<br />
6,0 11 2,730 3 x x 3 3 x x x<br />
8,0 6 2,527 4 x x 4 4 x x x<br />
Phantasie<br />
Dekore gesamt<br />
30 €/qm<br />
Bodenbelagshandel<br />
<strong>Holz</strong>fachhandel<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
73<br />
Parkettmärkte<br />
Baustofffachhandel<br />
Raumausstatter, Bodenleger<br />
Handwerk<br />
DIY- & Baumärkte
74<br />
Laminatboden<br />
Produktübersicht<br />
Laminatboden<br />
Firma<br />
Produktlinie<br />
direktbeschichtet<br />
HPL<br />
CPL<br />
Lackoberflächen<br />
Folie<br />
andere Oberflächen<br />
Registered Embossing<br />
Digitaldruck<br />
Antibakt. Oberfläche<br />
Antistat. Oberfläche<br />
HDF<br />
anderer Träger<br />
Fase<br />
Kantenimprägnierung<br />
Geräuschdämmung<br />
Länge<br />
Produktaufbau<br />
Boxler twinloc plus x x x 1285 192<br />
twinloc silent plus x x x x 1285 192<br />
Classen Style Feinpore x x x 1286 194<br />
Style Struktur x x x 1286 194<br />
Trend Struktur x x x 1286 194<br />
Premium Synchronstruktur x x x x x 1286 194<br />
Premium Handscraped x x x x 1286 194<br />
Premium 6 Inch x x x x 1286 160<br />
Visiogrande x x x x 605 282<br />
Extravagant (Steindekore) x x x x 605 288<br />
Extravagant (<strong>Holz</strong>dekore) x x x x 1286 192<br />
Extravagant History x x x x 1286 194<br />
Extravagant History x x x x 1286 282<br />
Extravagant Modern Art x x x x x 1286 194<br />
Extravagant Modern Art x x x x 605 282<br />
Extravagant Dynamic x x x x x 1286 160<br />
Extravagant Dynamic x x x x x 1286 282<br />
Extravagant Tradition x x x x x 1286 160<br />
Extravagant Tradition x x x x x 1286 160<br />
Soft & Silent x x x 1198 272<br />
Lack 700 x x x 1286 194<br />
Struktur 800 x x x 1286 194<br />
Naturale Handscraped x x x x 1286 194<br />
Naturale Structure x x x x 1286 160<br />
Naturale Authentic fibre x x x x x 1286 194<br />
Naturale Authentic grain x x x x x 1286 194<br />
Naturale Authentic grain + x x x x x 1286 160<br />
Naturale Authentic chrome x x x x x 1286 194<br />
Naturale Authentic timber x x x x x 1286 160<br />
ERP Floorline x x x x x x 1292 192<br />
Österreich Emotion x x x x x x 1292 192<br />
Megafloor x x x x x x 1292 193<br />
Spirit x x x x x 1292 193<br />
Vivo x x x x x x 1292 193<br />
EPI Clip 300 x x x x 1290 192<br />
Frankreich Clip 400 x x x x 1286 192<br />
Forte x x x x 1286 210<br />
Solid x x x x x 1286 210<br />
Solid Plus x x x x x 1286 210<br />
Osmoze x x x x x 1286 192<br />
So<strong>und</strong> Comfort x x x x 1290 192<br />
Visual x x x x x 1286 192<br />
Fruti Fruto x x x x 1290 192<br />
Dclic Aquastar x x x 1286 192<br />
Generation 12 x x x 1286 210<br />
Strong x x x x x 1286 210<br />
Presto 7 x x x x 1290 192<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Paneelmaße<br />
Breite
Stärke<br />
VPE<br />
Paneele/VPE<br />
qm/VPE<br />
AC<br />
Beanspruchungsklassen<br />
21<br />
22<br />
23<br />
31<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
32<br />
33<br />
34<br />
<strong>Holz</strong><br />
Dekore Verkaufspreis<br />
Laminatboden<br />
Vertriebswege<br />
8,0 9 2,200 4 x 12 12 x x x x x x<br />
10,0 7 1,730 4 x 12 12 x x x x x x<br />
Stein<br />
7,0 9 2,245 3 x x x x 16 16 x<br />
7,0 9 2,245 3 x x x x 15 15 x<br />
8,0 8 1,996 4 x x x x 29 29 x<br />
8,0 8 1,996 4 x x x x 3 3 x x x x x x x<br />
8,0 8 1,996 4 x x x x 5 5 x x x x x x x<br />
8,0 12 2,469 4 x x x x 6 6 x x x x x x x<br />
8,0 12 2,047 4 x x x x 20 20 x x x x x x x<br />
8,0 12 2,008 3 x x x x 4 4 x x x x x x x<br />
8,0 8 1,976 3 x x x x 2 2 x x x x x x x<br />
8,0 8 1,966 4 x x x x x 3 3 x x x x x x x<br />
8,0 6 2,176 4 x x x x x 3 3 x x x x x x x<br />
8,0 8 1,996 4 x x x x x 1 x x x x x x x<br />
8,0 12 2,047 4 x x x x x 5 5 x x x x x x x<br />
8,0 10 2,058 4 x x x x x 5 5 x x x x x x x<br />
8,0 6 2,176 4 x x x x x 5 5 x x x x x x x<br />
8,0 10 2,058 4 x x x x x 2 2 x x x x x x x<br />
10,0 8 1,646 4 x x x x x 5 5 x x x x x x x<br />
10,0 4 1,303 3 x x x x 7 2 1 10 x x x x x x x<br />
7,0 9 2,245 3 x x x x 17 17 x x x x x<br />
8,0 8 1,996 3 x x x x 12 12 x x x x x<br />
8,0 8 1,996 4 x x x x 4 4 x x x x x<br />
8,0 12 2,469 4 x x x x 6 6 x x x x x<br />
8,0 8 1,996 4 x x x x x x x x x<br />
8,0 8 1,996 4 x x x x 4 4 x x x x x<br />
10,0 8 1,646 5 x x x x 6 6 x x x x x<br />
8,0 8 1,996 4 x x x x 5 5 x x x x x<br />
8,0 12 2,469 5 x x x x 6 6 x x x x x<br />
div. div. div. x x x 65 3 6 74 x x x x<br />
div. div. div. x x x 49 5 4 58 x x x x<br />
div. div. div. x x x 35 6 7 48 x x<br />
div. div. div. x 20 20 x x<br />
div. div. div. x 20 20 x x x x<br />
7,0 10 2,480 3 x x 17 x x x x x x x<br />
8,0 9 2,220 4 x x 37 x x x x x x x<br />
12 6 1,620 5 x x 13 x x x x x x x<br />
12,0 6 1,620 5 x x 4 x x x x x x x<br />
12,0 6 1,620 5 x x 4 x x x x x x x<br />
8,0 9 2,220 4 x x 4 x x x x x x x<br />
div. 8 1,980 3 x x 9 x x x x x x x<br />
8,0 9 2,220 4 x x 8 x x x x x x x<br />
7,0 10 2,480 4 x x 8 x x x x x x x<br />
8,0 9 2,220 4 x x 17 x x x x x x x<br />
12,0 6 1,620 5 x x 11 x x x x x x x<br />
12,0 6 1,620 5 x x 13 x x x x x x x<br />
7,0 10 2,480 3 x x 21 x x x x x x x<br />
Phantasie<br />
Dekore gesamt<br />
30 €/qm<br />
Bodenbelagshandel<br />
<strong>Holz</strong>fachhandel<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
75<br />
Parkettmärkte<br />
Baustofffachhandel<br />
Raumausstatter, Bodenleger<br />
Handwerk<br />
DIY- & Baumärkte
76<br />
Laminatboden<br />
Produktübersicht<br />
Laminatboden<br />
Firma<br />
Produktlinie<br />
direktbeschichtet<br />
HPL<br />
CPL<br />
Lackoberflächen<br />
Folie<br />
andere Oberflächen<br />
Registered Embossing<br />
Digitaldruck<br />
Antibakt. Oberfläche<br />
Antistat. Oberfläche<br />
HDF<br />
anderer Träger<br />
Fase<br />
Kantenimprägnierung<br />
Geräuschdämmung<br />
Länge<br />
Produktaufbau<br />
EPI Presto 8 4 V Grooves x x x x x 1286 192<br />
(Forts.) Presto 8 x x x x 1286 192<br />
Strong Medium x x x x 1286 136<br />
Faus City x x x x 1200 30<br />
Spanien City x x x 1200 30<br />
City x x x x 1200 40<br />
Country x x x x 1200 30<br />
Country x x x 1200 30<br />
Country x x x x 1200 40<br />
Trends x x x x 1200 30<br />
Trends x x x 1200 30<br />
Trends x x x x 1200 40<br />
Trends x x x x 1200 40<br />
Faus Blue x x x x 1200 40<br />
Faus Blue x x x x 1200 30<br />
Faus Blue x x x 1200 30<br />
Faus Blue x x x x 1200 40<br />
Finsa Finfloor-Q Home x x x 1200 189<br />
Spanien Finfloor-Q Exotic x x x 1200 189<br />
Finfloor-Q Country x x x 1200 189<br />
Finfloor-Q Country Opt-V x x x 1200 189<br />
Finfloor-Q Comm x x x x 1200 189<br />
Finfloor-Q Junior V-G x x x x 1200 189<br />
Finfloor-Q Nature Gold x x x x 1310 132<br />
Finfloor-Q Style x x x x 1310 132<br />
Finfloor-Q Style W-I x x x x x 1310 132<br />
Finnfloor-Q Classics x x x x 1310 189<br />
Finfloor-Q Fire-Retardant x x x x 1200 189<br />
Gründorf trendfloor 7mm x x x 1285 192<br />
trendfloor So<strong>und</strong>Reduct x x x x 1285 192<br />
trendfloor 8mm x x x 1285 192<br />
residence x x x 1285 192<br />
residence So<strong>und</strong>Reduct x x x x 1285 192<br />
prestige x x x x 1285 192<br />
prestige profile x x x x x 1285 192<br />
dimension x x x 1276 327<br />
dimension large x x x 1276 327<br />
plankline x x x x x 1285 192<br />
plankline large x x x x x 1285 242<br />
vogue x x x x x 1285 123<br />
protect&style x x x x 1285 192<br />
Hamberger Haro Sonderedition NKL31 x x x 1282 193<br />
Haro Sonderedition NKL31 Silent x x x x 1282 193<br />
Haro Tritty 75 x x x x x x 1282 193<br />
Haro Tritty 75 SilentPro x x x x x x x 1282 193<br />
Haro Tritty 100 x x x x x x 1282 193<br />
Haro Tritty 100 SilentPro x x x x x x x 1282 193<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Paneelmaße<br />
Breite
Stärke<br />
VPE<br />
Paneele/VPE<br />
qm/VPE<br />
AC<br />
Beanspruchungsklassen<br />
21<br />
22<br />
23<br />
31<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
32<br />
33<br />
34<br />
<strong>Holz</strong><br />
Dekore Verkaufspreis<br />
Laminatboden<br />
Vertriebswege<br />
8,0 9 2,220 4 x x 8 x x x x x x x<br />
8,0 9 2,220 4 x x 28 x x x x x x x<br />
12,0 8 1,400 5 x x 3 x x x x x x x<br />
8,0 6 2,070 4 x x x x x 8 3 1 12 x x x x x x x<br />
8,0 6 2,070 4 x x x x x 14 14 x x x x x x x<br />
8,0 5 2,350 4 x x x x x 3 3<br />
8,0 6 2,070 4 x x x x x 16 4 20 x x x x x x x<br />
8,0 6 2,070 4 x x x x x 2 2 x x x x x x x<br />
8,0 5 2,350 4 x x x x x 3 9 1 13 x x x x x x x<br />
8,0 6 2,070 4 x x x x x 12 1 13 x x x x x x x<br />
8,0 6 2,070 4 x x x x x 3 3 x x x x x x x<br />
8,0 5 2,350 4 x x x x x 1 8 9 x x x x x x x<br />
8,0 5 2,350 5 x x x x x x 3 3 x x x x x x x<br />
8,0 5 2,350 5 x x x x x x 1 1 x x x x x x x<br />
8,0 6 2,070 4 x x x x x 4 4 8 x x x x x x x<br />
8,0 6 2,070 4 x x x x x 1 1 x x x x x x x<br />
8,0 5 2,350 4 x x x x x 4 1 5 x x x x x x x<br />
7 8 1,810 3 x x x x 20 20 x x x x x<br />
7 8 1,810 3 x x x x 7 7 x x x x x<br />
8 8 1,810 3 x x x x 5 5 x x x x x<br />
8 8 1,810 3 x x x x 6 6 x x x x x<br />
8 8 1,810 4 x x x x x 17 17 x x x x x x<br />
8 8 1,810 3 x x x x 10 10 x x x x x x<br />
8 10 1,730 4 x x x x x 10 10 x x x x x x<br />
8 10 1,730 4 x x x x x 9 9 x x x x x x<br />
8 10 1,730 4 x x x x x 7 7 x x x x x x<br />
10 6 1,480 4 x x x x x 6 6 x x x<br />
8 8 1,810 4 x x x x x 3 3 x x x<br />
7,0 10 2,470 3 x x 11 11 x x x x x<br />
8,5 7 1,727 3 x x 5 5 x x x x x<br />
8,0 9 2,220 3 x x 5 5 x x x x x<br />
7,0 10 2,470 4 x x 14 14 x x x x x<br />
8,5 7 1,727 4 x x 14 14 x x x x x<br />
8,0 9 2,220 4 x x 24 24 x x x x x<br />
8,0 9 2,220 4 x x 5 5 x x x x x<br />
8,0 6 2,500 4 x x 5 5 x x x x x<br />
8,0 6 2,500 4 x x 3 3 x x x x x<br />
8,0 9 2,220 4 x x 7 7 x x x x x<br />
8,0 8 2,490 4 x x 4 4 x x x x x<br />
8,0 12 1,900 4 x x 14 14 x x x x x<br />
12,0 6 1,480 5 x x 7 7 x x x x x<br />
7,0 9 2,220 3 x x 7 7 x<br />
9,5 7 1,730 3 x x 3 3 x<br />
7,0 9 2,220 3 x x 33 33 x x<br />
9,0 7 1,730 3 x x 20 20 x x<br />
8,0 8 1,980 4 x x 34 34 x x<br />
10,0 7 1,730 4 x x 10 10 x x<br />
Stein<br />
Phantasie<br />
Dekore gesamt<br />
30 €/qm<br />
Bodenbelagshandel<br />
<strong>Holz</strong>fachhandel<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
77<br />
Parkettmärkte<br />
Baustofffachhandel<br />
Raumausstatter, Bodenleger<br />
Handwerk<br />
DIY- & Baumärkte
78<br />
Laminatboden<br />
Produktübersicht<br />
Laminatboden<br />
Firma<br />
Produktlinie<br />
direktbeschichtet<br />
HPL<br />
CPL<br />
Lackoberflächen<br />
Folie<br />
andere Oberflächen<br />
Registered Embossing<br />
Digitaldruck<br />
Antibakt. Oberfläche<br />
Antistat. Oberfläche<br />
HDF<br />
anderer Träger<br />
Fase<br />
Kantenimprägnierung<br />
Geräuschdämmung<br />
Länge<br />
Produktaufbau<br />
Hamberger Haro Tritty Silent CT x x x x x x 1282 193<br />
(Forts.) Haro Tritty 100 Loft 4V x x x x x x 1282 135<br />
Haro Tritty 100 Gran Via 4V x x x x x x 2200 243<br />
Haro Tritty 100 Silent CT Gran Via 4V x x x x x x x 2200 243<br />
Haro Tritty 100 Plaza 4V x x x x x x 847 302<br />
Haro Tritty 250 x x x x x 1282 190<br />
Haro Tritty 250 SilentPro x x x x x x 1282 190<br />
Go Laminatboden 200 x x x x x 1282 193<br />
Go Laminatboden 200 Silent x x x x x x 1282 193<br />
Go Laminatboden 400 x x x x x x 1282 193<br />
Go Laminatboden 400 Silent x x x x x x x 1282 193<br />
Go Laminatboden 400 Cottage 4V x x x x x x 1282 135<br />
Go Laminatboden 400 Avenue 4V x x x x x x 2200 243<br />
Go Laminatboden 600 x x x x x 1282 190<br />
Go Laminatboden 600 Silent x x x x x x 1282 190<br />
HDM Wellness floor Langformat V4 x x x x x x 2386 185<br />
Country floor <strong>Die</strong>le x x x x x x 1184 185<br />
Country floor Doppeldiele x x x x x x 1184 185<br />
Aqua floor x x x x x 1200 167<br />
Superglanz floor Glattkante x x x x 1184 185<br />
Superglanz floor <strong>Die</strong>le extra sensitive x x x x x x 1294 185<br />
Superglanz floor V5 x x x x x 1184 185<br />
Click floor x x x x 1184 185<br />
Wellness floor Glattkante x x x x x 1184 185<br />
Wellness floor Glattk. extra sensitive x x x x x 1294 185<br />
Wellness floor <strong>Die</strong>le x x x x x x 1184 185<br />
Wellness floor V4/V5 x x x x x x 1184 185<br />
Kaindl Laminate Flooring Classic Touch 7.0 x x 1380 193<br />
Österreich Laminate Flooring Classic Touch 8.0 x x x x 1380 193<br />
Laminate Flooring Classic Touch 10.0 x x x x 1380 116<br />
Laminate Flooring Natural Touch 8.0 x x x x x 1380 193<br />
Laminate Flooring Natural Touch 8.0 x x x x x 1380 244<br />
Laminate Flooring Natural Touch 10.0 x x x x x 1380 116<br />
Laminate Flooring Soft Touch 8.0 x x x x x 918 306<br />
Laminate Flooring Soft Touch 10.0 x x x x x 1380 116<br />
Masterfloor 7.0 x x 1380 193<br />
Masterfloor 8.0 x x x x x div. div.<br />
Masterfloor 8.5 x x x x x x 1380 193<br />
Wood Flooring Classic x x x x opt. 1380 116<br />
Wood Flooring Authentic Oak x x x x x opt. 1380 116<br />
Wood Flooring Exotics x x x x x opt. 1380 116<br />
Kronoflooring Floordreams Silent x x x x x 1285 192<br />
Super Natural Wide Body x x x x x x 1285 242<br />
Super Natural Narrow x x x x x x 1285 123<br />
Super Natural Classic x x x x x x 1285 192<br />
Stone Impression Classic x x x x x 1285 327<br />
Variostep XL Woodline x x x x 1285 327<br />
Variostep Narrow x x x x x 1285 123<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Paneelmaße<br />
Breite
Stärke<br />
VPE<br />
Paneele/VPE<br />
qm/VPE<br />
AC<br />
Beanspruchungsklassen<br />
21<br />
22<br />
23<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Laminatboden<br />
10,0 7 1,730 4 x x 15 15 x x<br />
8,0 8 1,380 4 x x 12 12 x x<br />
8,0 5 2,680 4 x x 18 18 x x<br />
10,0 4 2,140 4 x x 7 7 x x<br />
8,0 8 2,050 4 x x 4 2 6 x x<br />
10,0 7 1,710 5 x x 14 14 x x<br />
12,0 6 1,460 5 x x 2 2 x x<br />
7,0 9 2,220 3 x x 17 17 x<br />
9,0 7 1,730 3 x x 8 8 x<br />
8,0 8 1,980 4 x x 13 13 x<br />
10,0 7 1,730 4 x x 5 5 x<br />
8,0 8 1,380 4 x x 8 8 x<br />
8,0 5 2,680 4 x x 11 11 x<br />
10,0 7 1,710 5 x x 14 14 x<br />
12,0 6 1,460 5 x x 2 2 x<br />
7,7 4 1,770 4 x x x x x 6 6<br />
7,7 9 1,970 4 x x x x x 17 17<br />
7,7 9 1,970 4 x x x x x 6 6<br />
8,0 8 1,600 4 x x x x x 5 5<br />
7,0 9 1,970 3 x x x x 12 8 20<br />
8,7 8 1,920 3 x x x x 11 1 12<br />
7,7 9 1,970 3 x x x x 4 2 6<br />
7,0 9 1,970 4 x x x x x 10 3 13<br />
7,7 9 1,970 4 x x x x x 46 46<br />
8,7 8 1,920 4 x x x x x 21 21<br />
7,7 9 1,970 4 x x x x x 3 3<br />
7,7 9 1,970 4 x x x x x 12 12<br />
31<br />
32<br />
33<br />
34<br />
<strong>Holz</strong><br />
Stein<br />
Dekore Verkaufspreis<br />
Vertriebswege<br />
7,0 10 2,660 3 x 19 19 x x<br />
8,0 9 2,390 4 x 26 26 x x<br />
10,0 8 1,280 4 x 4 4 x x<br />
8,0 9 2,390 4 x 4 4 x x<br />
8,0 7 2,350 4 x 11 11<br />
10,0 8 1,280 4 x 28 28 x x<br />
8,0 9 2,240 4 x 2 9 3 14 x x<br />
10,0 8 1,280 4 x 7 7 14 x x<br />
7,0 8 2,130 3 x 13 13 x<br />
8,0 div. div. 4 x 33 1 1 35 x<br />
8,5 7 1,860 4 x 23 23 x<br />
10,5 12 1,920 3 x 7 7 x x x x x<br />
10,5 12 1,920 3 x 21 21 x x x x x<br />
10,5 12 1,920 3 x 7 7 x x x x x<br />
12,0 6 1,480 5 x x 9 9 x x x x<br />
8,0 8 2,487 4 x x 6 6 x x x x<br />
8,0 12 1,896 4 x x 5 5 x x x x<br />
8,0 9 2,220 4 x x 13 13 x x x x<br />
8,0 6 2,520 4 x x 9 9 x x x x<br />
8,0 6 2,520 4 x x 5 5 x x x x<br />
8,0 12 1,896 4 x x 10 10 x x x x<br />
Phantasie<br />
Dekore gesamt<br />
30 €/qm<br />
Bodenbelagshandel<br />
<strong>Holz</strong>fachhandel<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
79<br />
Parkettmärkte<br />
Baustofffachhandel<br />
Raumausstatter, Bodenleger<br />
Handwerk<br />
DIY- & Baumärkte
80<br />
Laminatboden<br />
Produktübersicht<br />
Laminatboden<br />
Firma<br />
Produktlinie<br />
direktbeschichtet<br />
HPL<br />
CPL<br />
Lackoberflächen<br />
Folie<br />
andere Oberflächen<br />
Registered Embossing<br />
Digitaldruck<br />
Antibakt. Oberfläche<br />
Antistat. Oberfläche<br />
HDF<br />
anderer Träger<br />
Fase<br />
Kantenimprägnierung<br />
Geräuschdämmung<br />
Länge<br />
Produktaufbau<br />
Kronoflooring Variostep Classic x x x x x 1285 192<br />
(Forts.) Castello XL Stoneline x x x 1285 327<br />
Castello Classic x x x 1285 192<br />
Kronofix Classic x x 1285 192<br />
Kronospan Luxfloor LX 7.0 x x 1285 193<br />
Luxemburg Luxfloor LX 8.0 x x 1285 193<br />
Luxfloor 8.0 relief 2 x x x x 1285 193<br />
Luxfloor 8.0 relief 4 x x x x 1285 193<br />
Luxfloor LX Trend x x x x 1285 173<br />
Luxfloor LX Premium x x x x 1285 193<br />
Luxfloor LX Pro x x x 1285 193<br />
Luxfloor LX Project x x x 1285 193<br />
Luxfloor LX Large x x x x 1285 242<br />
Luxfloor LX Panorama x x x x 1285 327<br />
Luxfloor LX Stone x x 1276 327<br />
Luxfloor LX Wood x x x x 1380 116<br />
Luxfloor LX Creative x x x x 1380 116<br />
Luxfloor LX Design x x x x 918 306<br />
Kronospan Swiss Noblesse x x x 1380 193<br />
Schweiz Swiss Solid x x x 1380 193<br />
Swiss Natural x x 1380 116<br />
Swiss Elite x x 1380 159<br />
Kronotex Basic x x 1376 193<br />
Smart x x x 1380 193<br />
Dynamic x x 1380 193<br />
Exquisit x x x x x x 1380 193<br />
Robusto x x x x x 1375 188<br />
Amazone x x x x x 1380 113<br />
Mega x x x x x div. div.<br />
Mammut x x x x x 1845 188<br />
Glamour x x x x x 644 310<br />
Glamour Wood Grain x x x x x 1376 193<br />
Bliss Art x x x x 1376 113<br />
Ocean x x x 1376 113<br />
Design x x div. div.<br />
Pssst! x x x 1380 193<br />
Meister Meister LB 250 x x x x 632 325<br />
Werke Meister LD 300 / 20 Melango x x x x x 2052 208<br />
Meister LD 300 / 20 S Melango x x x x x x 2052 208<br />
Meister LD 250 x x x 2052 198<br />
Meister LD 200 x x x x x 1287 198<br />
Meister LD 200 S x x x x x x 1287 198<br />
Meister LC 200 x x x x x 1287 198<br />
Meister LC 200 S x x x x x x 1287 198<br />
Meister LC 100 x x x 1287 198<br />
Meister LC 100 S x x x x 1287 198<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Paneelmaße<br />
Breite
Stärke<br />
VPE<br />
Paneele/VPE<br />
qm/VPE<br />
AC<br />
Beanspruchungsklassen<br />
21<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Laminatboden<br />
8,0 9 2,220 4 x x 32 32 x x x x<br />
8,0 6 2,500 4 x x 10 10 x x x x<br />
8,0 9 2,220 4 x x 45 45 x x x x<br />
7,0 10 2,470 3 x x 26 26 x x x x<br />
7,0 10 2,500 3 x x 12 12 x x x x<br />
8,0 9 2,200 4 x x 24 2 26 x x x x<br />
8,0 9 2,200 4 x x 10 10 x x x x<br />
8,0 9 2,200 4 x x 15 15 x x x x<br />
10,0 7 1,600 4 x x 8 8 x x x x<br />
12,0 6 1,500 5 x x 7 7 x x x x<br />
8,0 9 2,200 4 x x 7 7 x x x x<br />
10,0 7 1,700 5 x x 6 6 x x x x<br />
8,0 8 1,600 4 x x 3 3 x x x x<br />
8,0 6 2,500 4 x x 3 3 x x x x<br />
8,0 6 2,500 4 x x 4 4 x x x x<br />
11,0 12 1,900 4 x x 10 x x x x<br />
10,0 14 2,200 4 x x 4 4 x x x x<br />
8,0 7 2,000 4 x x 2 9 11 x x x x<br />
8,0 8 4 x 40<br />
12,0 5 5 x 20<br />
10,0 7 4 x 15<br />
10,0 7 4 x 15<br />
22<br />
23<br />
31<br />
32<br />
33<br />
34<br />
Dekore Verkaufspreis<br />
6,0 10 2,656 3 x 7 7 x x x<br />
7,0 9 2,397 3 x 15 15 x x x x x<br />
8,0 8 2,131 4 x 39 39 x x x x x<br />
9,0 8 2,131 4 x 14 14 x x x x x<br />
12,0 5 1,293 5 x 10 10 x x x x x x<br />
10,0 8 1,248 4 x 10 10 x x x x x x<br />
8,0 0,5 div. 4 x 14 14 x x x x x<br />
12,0 4 1,387 5 x 11 11 x x x x x x<br />
8,0 10 1,996 3 x 7 4 11 x x x x x<br />
8,0 8 2,125 3 x 7 7 x x x x x<br />
10,0 8 1,244 div. x x 5 5 x x x x x x<br />
10,0 8 1,244 4 x 5 5 x x x x x x<br />
8,0 8 div. 4 x 1 4 5 x x x x x<br />
9,5 7 1,864 3 x 5 5 x x x x<br />
8,0 10 2,050 4 x x 8 4 12 x x x<br />
9,0 6 2,560 4 x x 17 17 x x x<br />
11,5 5 2,130 4 x x 17 17 x x x<br />
8,0 7 2,840 4 x x 6 6 x x x<br />
8,0 9 2,290 4 x x 8 8 x x x<br />
10,5 7 1,780 4 x x 8 8 x x x<br />
7,0 10 2,550 4 x x 25 1 26 x x x<br />
9,5 8 2,040 4 x x 25 1 26 x x x<br />
7,0 10 2,550 3 x x 20 20 x x x<br />
9,5 8 2,040 3 x x 20 20 x x x<br />
<strong>Holz</strong><br />
Stein<br />
Phantasie<br />
Dekore gesamt<br />
30 €/qm<br />
Bodenbelagshandel<br />
Vertriebswege<br />
<strong>Holz</strong>fachhandel<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
81<br />
Parkettmärkte<br />
Baustofffachhandel<br />
Raumausstatter, Bodenleger<br />
Handwerk<br />
DIY- & Baumärkte
82<br />
Laminatboden<br />
Produktübersicht<br />
Laminatboden<br />
Firma<br />
Produktlinie<br />
direktbeschichtet<br />
HPL<br />
CPL<br />
Lackoberflächen<br />
Folie<br />
andere Oberflächen<br />
Registered Embossing<br />
Digitaldruck<br />
Antibakt. Oberfläche<br />
Antistat. Oberfläche<br />
HDF<br />
anderer Träger<br />
Fase<br />
Kantenimprägnierung<br />
Geräuschdämmung<br />
Länge<br />
Produktaufbau<br />
Meister Meister LC 50 x x x 1288 198<br />
Werke Meister LC 50S x x x x 1288 198<br />
(Forts.) Meister LC 40 x x 1288 198<br />
Meister LC 40 S x x x 1288 198<br />
Meister LC 300 x x x x 1287 198<br />
Meister LC 300 S x x x x x x 1287 198<br />
Meister LS 300 x x x x x 1287 140<br />
Meister LS 300 S x x x x x x 1287 140<br />
Schulte Räume 250 Format x x x x 632 325<br />
Schulte Räume 300 Format x x x 850 325<br />
Schulte Räume 200 V-<strong>Die</strong>le Plus x x x x x x 2052 208<br />
Schulte Räume 200 V-<strong>Die</strong>le x x x x x 2052 208<br />
Schulte Räume 100 V-<strong>Die</strong>le x x x 2052 198<br />
Schulte Räume 200 x x x 1287 198<br />
Schulte Räume 200 Plus x x x x 1287 198<br />
Schulte Räume 50 x x x 1287 198<br />
Schulte Räume 50 Plus x x x x 1287 198<br />
Schulte Räume 30 x x x 1288 198<br />
Schulte Räume 30 Plus x x x x 1288 198<br />
Schulte Räume 25 x x 1288 198<br />
Schulte Räume 200 V-Stab x x x x 1287 140<br />
Schulte Räume 200 V-Stab Plus x x x x x 1287 140<br />
Schulte Räume 250 Format Design x x x x 632 325<br />
Parador Trendtime 1 x x x x x 1285 158<br />
Trendtime 2 x x x x x x 850 95<br />
Trendtime 4 x x x x x 1285 400<br />
Trendtime 5 x x x x 638 330<br />
Trendtime 6 x x x x 2200 234<br />
Trendtime 7 x x x x 2200 158<br />
Classic 1040 x x x x 1285 192<br />
Classic 1050 x x x x x 1285 192<br />
Classic 1060 x x x x x x 1285 192<br />
Edition 1 x x x x x 1285 400<br />
Identity x x x x x div. div.<br />
Schöner Wohnen x x x 1285 192<br />
Esprit home Standardformat x x x x x 1285 192<br />
Esprit home Großformat x x x x x 1285 400<br />
Laura Ashley home x x x x x 1285 192<br />
Parcolys Aqua-Step x x 1200 167<br />
Belgien<br />
Pergo public Extreme Classic Plank 200 x x x x x x x 1195 199,6<br />
Schweden public Extreme Plank 140 x x x x x x x 1195 147,2<br />
original Excellence Classic Plank 200 x x x x x x 1195 199,6<br />
original Excell. Classic Plank 200-ST x x x x x x 1195 199,6<br />
original Excellence Plank 140 x x x x x x 1195 147,2<br />
original Excellence Plank 140-4V x x x x x x x 1195 147,2<br />
1) unbegrenzt<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Paneelmaße<br />
Breite
Stärke<br />
VPE<br />
Paneele/VPE<br />
qm/VPE<br />
AC<br />
Beanspruchungsklassen<br />
21<br />
22<br />
23<br />
31<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
32<br />
33<br />
34<br />
Dekore Verkaufspreis<br />
Laminatboden<br />
7,0 12 3,060 3 x x 15 1 16 x x x<br />
8,5 10 2,550 3 x x 15 15 x x x<br />
7,0 12 3,060 3 x x 4 4 x x x<br />
8,0 10 2,560 3 x x 4 4 x x x<br />
9,3 8 2,040 5 x x 9 9 x x x<br />
11,8 6 1,530 5 x x 9 9 x x x<br />
8,0 10 1,800 4 x x 14 14 x x x<br />
10,5 8 1,440 4 x x 14 14 x x x<br />
8,0 10 2,050 4 x x 8 4 12 x x<br />
9,6 8 2,210 5 x x 3 3 x x<br />
11,5 5 2,130 4 x x 10 10 x x<br />
9,0 6 2,560 4 x x 10 10 x x<br />
8,0 7 2,840 4 x x 6 6 x x<br />
7,0 10 2,550 4 x x 16 16 x x<br />
9,5 8 2,040 4 x x 16 16 x x<br />
7,0 10 2,550 3 x x 16 16 x x<br />
9,5 8 2,040 3 x x 16 16 x x<br />
7,0 12 3,060 3 x x 15 1 16 x x<br />
8,5 10 2,550 3 x x 15 15 x x<br />
7,0 12 3,060 3 x x 4 4 x x<br />
8,0 10 1,800 4 x x 10 10 x x<br />
10,5 8 1,440 4 x x 10 10 x x<br />
8,5 9 1,850 5 x x 10 10 x x<br />
<strong>Holz</strong><br />
Vertriebswege<br />
8,0 8 1,620 4 x x 10 10 x x x x x<br />
8,0 26 2,100 4 x x 9 9 x x x x x<br />
8,0 5 2,570 4 x x 1 1 10 12 x x x x x<br />
8,0 10 2,110 4 x x 3 1 4 x x x x x<br />
9,0 5 2,670 4 x x 13 13 x x x x x<br />
9,0 6 2,080 4 x x 7 7 x x x x x<br />
7,0 9 2,220 4 x x 33 33 x x x x x<br />
8,0 8 1,970 4 x x 21 21 x x x x x<br />
8,0 7 1,720 6 x x x 27 27 x x x x x<br />
8,0 5 2,570 4 x x 24 24 x x x x<br />
8,0 5 2,570 4 x x 1) 1) x x x x<br />
7,0 9 2,220 3 x x 18 18 x x x x x<br />
8,0 8 1,970 4 x x 20 20 x x x x<br />
8,0 5 2,570 4 x x 1 7 8 x x x x<br />
8,0 8 1,970 4 x x 16 16 x x x x x<br />
div. div. div. 4 x x 23 4 27 x x x x x x x x<br />
11,0 6 1,431 6 x x 13 13 x x x x x x<br />
11,0 8 1,407 6 x x 10 10 x x x x x x<br />
9,0 8 1,909 5 x x 26 1 27 x x x x x x<br />
10,0 8 1,909 5 x x 9 9 x x x x x x<br />
9,0 10 1,759 5 x x 8 8 x x x x x x<br />
9,0 10 1,759 5 x x 16 16 x x x x x x<br />
Stein<br />
Phantasie<br />
Dekore gesamt<br />
30 €/qm<br />
Bodenbelagshandel<br />
<strong>Holz</strong>fachhandel<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
83<br />
Parkettmärkte<br />
Baustofffachhandel<br />
Raumausstatter, Bodenleger<br />
Handwerk<br />
DIY- & Baumärkte
84<br />
Laminatboden<br />
Produktübersicht<br />
Laminatboden<br />
Firma<br />
Produktlinie<br />
direktbeschichtet<br />
HPL<br />
CPL<br />
Lackoberflächen<br />
Folie<br />
andere Oberflächen<br />
Registered Embossing<br />
Digitaldruck<br />
Antibakt. Oberfläche<br />
Antistat. Oberfläche<br />
HDF<br />
anderer Träger<br />
Fase<br />
Kantenimprägnierung<br />
Geräuschdämmung<br />
Länge<br />
Produktaufbau<br />
Pergo original Excellence Plank 140-4V ST x x x x x x x 1195 147,2<br />
(Forts.) original Excell. Ship's Deck 140-2V x x x x x x x 1195 147,2<br />
original Excell. Ship's Deck 90-2V x x x x x x x 1198 94,7<br />
original Excellence Tile 400 x x x x x x 400 400<br />
original Excellence Big Slab 400 x x x x x x 1236 400<br />
original Excellence Slab 200-4V x x x x x x x 590 200<br />
living Expr. Classic Plank 200 HPL x x x x x 1195 199,6<br />
living Expression Classic Plank 200 ST x x x 1195 199,6<br />
living Expression Plank 140 x x x x 1288 136,2<br />
living Expression Plank 140-4V x x x x x 1288 136,2<br />
living Expression Classic Plank 200 x x x x 1288 194,7<br />
living Expression Classic Plank 200-2V x x x x x 1288 194,7<br />
living Expression Long Plank 200-4V x x x x 2054 208<br />
living Expression Slab 300-4V x x x x 635 328<br />
domestic Extra Plank 140 x x x 1288 136,2<br />
domestic Extra Classic Plank 200 x x x 1288 194,7<br />
domestic Extra Classic Plank 200-2V x x x x 1288 194,7<br />
domestic Extra Tiles on Plank 300 x x x 1132 283<br />
Resopal Resofloor x x 1488 293<br />
Resofloor x x x 1196 196<br />
Resofloor Raceway waterproof x x 1180 300<br />
SpaStyling Titanium Floor x x 985 400<br />
Skema Maxim x x x x x x 1288 198<br />
Italien Prestige x x x x x x 1288 198<br />
Facile x x x x x 1288 198<br />
Brio x x x x x 590 590<br />
K-Uno x x x x x x x 2052 189<br />
Prestige Design x x x x x 1295 395<br />
Make Up x x x x x x x 1287 140<br />
Tarkett Aquastyle 832 x x x div. div.<br />
Infinite 832 x x x x 1292 331<br />
Lamin'Art 832 x x x x 1292 div.<br />
Loft 832 x x x x div. 331<br />
Loft 1032 x x x x x 1292 194<br />
Vintage 832 x x x x x x 1292 194<br />
Legacy 832 x x x x x 1292 194<br />
Woodstock 832 x x x x x 1292 194<br />
Jungle 832 x x x 1292 194<br />
Cool 832 x x x 1292 194<br />
Playstyle 931 So<strong>und</strong>logic x x x x 1292 194<br />
Polaris Style 832 x x x x 1292 194<br />
Elite 1034 x x x x x x 1292 194<br />
Select 933 x x x x 1292 194<br />
Select 833 x x x x x 1292 div.<br />
Smart PRO 832 x x x x x 1292 div.<br />
Eden 931 So<strong>und</strong>logic x x x x 1292 194<br />
Eden 731 x x x 1292 194<br />
1) inkl. Unidekore<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Paneelmaße<br />
Breite
Stärke<br />
VPE<br />
Paneele/VPE<br />
qm/VPE<br />
AC<br />
Beanspruchungsklassen<br />
21<br />
22<br />
23<br />
31<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
32<br />
33<br />
34<br />
<strong>Holz</strong><br />
Dekore Verkaufspreis<br />
Laminatboden<br />
Vertriebswege<br />
10,0 9 1,583 5 x x 8 8 x x x x x x<br />
9,0 10 1,759 5 x x 3 3 x x x x x x<br />
9,0 16 1,820 5 x x 2 2 x x x x x x<br />
9,0 8 1,300 5 x x 16 16 x x x x x x<br />
9,0 5 2,471 5 x x 1 6 7 x x x x x x<br />
9,0 12 1,410 5 x x 3 2 5 x x x x x x<br />
8,0 9 2,147 4 x x 13 13 x x x x x x<br />
9,0 8 1,909 4 x x 10 10 x x x x x x<br />
9,0 10 1,755 4 x x 9 9 x x x x x x<br />
9,0 10 1,755 4 x x 19 19 x x x x x x<br />
9,0 8 2,007 4 x x 16 16 x x x x x x<br />
9,0 8 2,007 4 x x 10 10 x x x x x x<br />
9,0 6 2,560 4 x x 8 8 x x x x x x<br />
8,0 10 2,080 4 x x 10 10 x x x x x x<br />
8,0 11 1,930 4 x x 8 8 x x x x x x<br />
8,0 9 2,257 4 x x 16 16 x x x x x x<br />
8,0 9 2,257 4 x x 6 6 x x x x x x<br />
8,0 6 1,920 4 x x 2 2 x x x x x x<br />
11,4 4 1,740 5 x 4 1 4 13 1) x x x x x x<br />
11,1 6 1,410 5 x 3 5 1) x x x x<br />
20,0 5/6 x x x x x x x<br />
7,8 6 2,360 5/6 x 5 1 1 9 1) x x x x x x x<br />
10,5 7 1,785 6 x x 6 6 x x x x x x<br />
8,0 10 2,550 4 x x 17 17 x x x x x x<br />
8,0 10 2,550 3 x x 8 8 x x x x x x<br />
10,0 6 2,088 4/5 x x x 4 10 28 42 x x x x x x<br />
9,0 6 2,560 4 x x 8 8 x x x x x x<br />
9,0 5 2,597 4 x x 1 4 5 10 x x x x x x<br />
8,0 10 1,801 4 x x 6 6 x x x x x x<br />
8,0 div. div. 4 x x 5 4 9 x x x x x x x<br />
8,0 6 2,565 4 x x 8 8 x x x x x x x<br />
8,0 div. div. 4 x x 10 10 x x x x x x x<br />
8,0 6 div. 4 x x 6 6 x x x x x x x<br />
10,2 7 1,754 4 x x 2 2 x x x x x x x<br />
8,0 8 2,005 4 x x 10 10 x x x x x x x<br />
8,0 8 2,005 4 x x 5 5 x x x x x x x<br />
8,0 8 2,005 4 x x 18 18 x x x x x x x x<br />
8,0 8 2,005 4 x x 4 4 x x x x x x x<br />
8,0 8 2,005 4 x x 9 9 x x x x x x x<br />
9,2 7 1,754 3 x x 2 2 x x x x x x x<br />
8,0 9 2,005 4 x x 8 8 x x x x x x x<br />
10,0 6 1,504 6 x x 9 9 x x x x x x x<br />
9,0 7 1,754 5 x x 12 12 x x x x x x x<br />
8,0 div. div. 5 x x 21 21 x x x x x x x<br />
8,0 div. div. 4 x x 25 25 x x x x x x x<br />
9,2 7 1,754 3 x x 9 9 x x x x x x x<br />
7,0 9 2,255 3 x x 11 11 x x x x x x x<br />
Stein<br />
Phantasie<br />
Dekore gesamt<br />
30 €/qm<br />
Bodenbelagshandel<br />
<strong>Holz</strong>fachhandel<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
85<br />
Parkettmärkte<br />
Baustofffachhandel<br />
Raumausstatter, Bodenleger<br />
Handwerk<br />
DIY- & Baumärkte
86<br />
Laminatboden<br />
Produktübersicht<br />
Laminatboden<br />
Firma<br />
Produktlinie<br />
direktbeschichtet<br />
HPL<br />
CPL<br />
Lackoberflächen<br />
Folie<br />
andere Oberflächen<br />
Registered Embossing<br />
Digitaldruck<br />
Antibakt. Oberfläche<br />
Antistat. Oberfläche<br />
HDF<br />
anderer Träger<br />
Fase<br />
Kantenimprägnierung<br />
Geräuschdämmung<br />
Länge<br />
Produktaufbau<br />
Tarkett Free 931 So<strong>und</strong>logic x x x x 1292 194<br />
(Forts.) Free 731 x x x 1292 194<br />
ter Hürne Breeze Line, Vitality Line, Charme x x x 1285 192<br />
Line, Courage Line, Vanity Line, x x x x 1285 192<br />
Time Line x x x x 1285 192<br />
x x x x x 1285 192<br />
x x x 1276 327<br />
x x x x 1285 327<br />
x x x x x 1285 192<br />
x x x x x 1285 123<br />
x x x x x 1285 242<br />
x x x x 1285 192<br />
Unilin Flooring Quick-Step Lagune Uniclic x x x x 1380,5 99,8<br />
Belgien Quick-Step Arte Uniclic x x x x x 624 624<br />
Quick-Step Quadra Uniclic (Keramik) x x x x 394 394<br />
Quick-Step Quadra Uniclic (Naturstein) x x x x x 396 396<br />
Quick-Step Quadra Uniclic (Design) x x x x x 394 394<br />
Quick-Step Largo Uniclic x x x x 2050 205<br />
Quick-Step Country Uniclic x x x x 1380 156<br />
Quick-Step Vogue Uniclic x x x x x 1380 156<br />
Quick-Step Perspective Uniclic / V-2 x x x x x 1376 156<br />
Quick-Step Perspective Uniclic / V-4 x x x x x 1380 156<br />
Quick-Step Elite Uniclic x x x x x 1380 156<br />
Quick-Step Eligna Uniclic x x x 1380 146<br />
Quick-Step Classic Uniclic x x x 1200 190<br />
Quick-Step Go Uniclic x x x x 1200 190<br />
Quick-Step Majestic PRO Uniclic-X x x x x 1380 146<br />
Quick-Step Majestic PRO Uniclic-X x x x x 2050 205<br />
Quick-Step Rustic Uniclic x x x x 1200 123<br />
Witex bonita x x x 1280 192<br />
bonita mit Trittschalldämmung x x x x 1280 192<br />
artria x x x 1280 192<br />
liseo x x x 1280 192<br />
liseo mit Trittschalldämmung x x x x x 1280 192<br />
marena x x x x 1280 192<br />
marena mit Trittschalldämmung x x x x x 1280 192<br />
catania V4 x x x x 1376 156<br />
averto V4 x x x x x 1376 192<br />
novara V2 x x x x x 1376 156<br />
amaris V2 x x x x x 1376 192<br />
marena maxi V2 x x x x x 1376 240<br />
piazza x x x x 1280 192<br />
piazza mit Trittschalldämmung x x x x x 1280 192<br />
casa V4 x x x x x 396 396<br />
grande x x x x 1376 240<br />
xenia x x x x x 1208 305<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Paneelmaße<br />
Breite
Stärke<br />
VPE<br />
Paneele/VPE<br />
qm/VPE<br />
AC<br />
Beanspruchungsklassen<br />
21<br />
22<br />
23<br />
31<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
32<br />
33<br />
34<br />
Dekore Verkaufspreis<br />
Laminatboden<br />
9,2 7 1,754 3 x x 8 8 x x x x x x x<br />
7,0 9 2,255 3 x x 11 11 x x x x x x x<br />
7,0 10 2,467 4 x x 15 15 x x x x<br />
8,5 7 1,727 4 x x 15 15 x x x x<br />
8,0 9 2,220 4 x x 25 25 x x x x<br />
9,5 7 1,727 4 x x 25 25 x x x x<br />
8,0 6 2,500 4 x x 6 5 11 x x x x<br />
8,0 6 2,500 4 x x 2 2 x x x x<br />
8,0 9 2,220 4 x x 10 10 x x x x<br />
8,0 12 1,897 4 x x 14 14 x x x x<br />
8,0 8 2,490 4 x x 4 4 x x x x<br />
12,0 6 1,480 5 x x 7 7 x x x x<br />
<strong>Holz</strong><br />
Vertriebswege<br />
8,0 12 1,659 4 x 5 5 x x x x x x<br />
9,5 4 1,558 4 x 3 3 2 8 x x x x x x<br />
8,0 10 1,552 4 x 2 2 x x x x x x<br />
8,0 10 1,568 4 x 2 2 x x x x x x<br />
8,0 10 1,552 4 x 3 3 x x x x x x<br />
9,5 6 2,522 4 x 14 14 x x x x x x<br />
9,5 7 1,507 4 x 7 7 x x x x x x<br />
9,5 7 1,507 4 x 6 6 x x x x x x<br />
9,5 7 1,503 4 x 24 24 x x x x x x<br />
9,5 7 1,507 4 x 24 24 x x x x x x<br />
8,0 8 1,722 4 x 12 12 x x x x x x<br />
8,0 8 1,722 4 x 24 24 x x x x x x<br />
7,0 8 1,824 4 x 26 26 x x x x x x<br />
7,0 8 1,824 4 x 13 13 x x x x x x<br />
8,0 1,722 4 x 6 6 x x x x x x<br />
9,5 2,522 4 x 4 4 x x x x x x<br />
8,0 1,777 5 x 8 8 x x x x x x<br />
7,0 9 2,21 3 x x 12 12 x x x x x<br />
9,0 7 1,72 3 x x 12 12 x x x x x<br />
8,0 9 2,21 3 x x 6 6 x x x x x<br />
7,0 9 2,21 4 x 12 12 x x x x x<br />
9,0 7 1,72 4 x x 12 12 x x x x x<br />
8,0 9 2,21 4 x x 24 24 x x x x x<br />
10,0 7 1,72 4 x x 24 24 x x x x x<br />
8,0 9 1,94 4 x x 6 6 x x x x x<br />
8,0 9 2,38 4 x x 6 6 x x x x x<br />
8,0 9 1,94 4 x x 6 6 x x x x x<br />
8,0 9 2,38 4 x x 6 6 x x x x x<br />
8,0 7 2,31 4 x x 6 6 x x x x x<br />
8,0 9 2,21 5 x x 12 12 x x x x x<br />
10,0 7 1,72 5 x x 12 12 x x x x x<br />
8,0 10 1,57 4 x x 6 6 x x x x x<br />
10,0 6 1,98 5 x 6 x x x x x<br />
8,0 7 2,58 4 x x 12 12 x x x x x<br />
Stein<br />
Phantasie<br />
Dekore gesamt<br />
30 €/qm<br />
Bodenbelagshandel<br />
<strong>Holz</strong>fachhandel<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
87<br />
Parkettmärkte<br />
Baustofffachhandel<br />
Raumausstatter, Bodenleger<br />
Handwerk<br />
DIY- & Baumärkte
88<br />
Laminatboden<br />
Patentstreitigkeiten bremsen stärkeren Einsatz von Folddown-Systemen<br />
Zunehmende Verunsicherung<br />
bei bisherigen Lizenznehmern<br />
Im Verlauf des Jahres 2010 ist es zu<br />
der erwarteten Verschärfung der<br />
Patentstreitigkeiten bei Folddown-<br />
Verlegesystemen gekommen. Durch<br />
die Aufhebung von zwei in den vergangenen<br />
Jahren vereinbarten Cross-<br />
Lizenzen <strong>und</strong> den Abschluss einer<br />
neuen Kooperation haben sich die<br />
bestehenden Allianzen geändert. In<br />
der Folge wurden in Europa <strong>und</strong> Nordamerika<br />
mehrere Patentverletzungsklagen<br />
eingereicht, von denen sowohl<br />
Patentinhaber <strong>als</strong> auch Lizenznehmer<br />
betroffen sind.<br />
<strong>Die</strong> Classen-Gruppe (Kaisersesch), die<br />
Pergo AG (Baar/Schweiz) bzw. die Pergo<br />
Europe AB (Trelleborg/Schweden)<br />
<strong>und</strong> die Välinge Innovation AB (Viken/<br />
Schweden) verfügen über relativ weit<br />
zurückreichende Patentansprüche für<br />
verschiedene Folddown-Varianten <strong>und</strong><br />
haben im Verlauf der letzten Jahre in<br />
unterschiedlich starkem Umfang auch<br />
Lizenzen vergeben. Darüber hinaus gibt<br />
es weitere Unternehmen, die über einzelne,<br />
weniger weit reichende Schutzrechte<br />
verfügen <strong>und</strong> sich zum Teil bereits mit<br />
den Hauptpatentinhabern Classen, Pergo<br />
<strong>und</strong> Välinge Innovation verständigt haben.<br />
Beispiele sind die MeisterWerke Schulte<br />
GmbH (Rüthen-Meiste), die Egger Retail<br />
Products GmbH (St. Johann/Österreich<br />
<strong>und</strong> Brilon), die Unilin bvba Division Flooring<br />
(Wielsbeke/Belgien) <strong>und</strong> die Laminate<br />
Park GmbH & Co. KG (Eiweiler).<br />
Bislang ist strittig, welches Unternehmen<br />
die ältesten Patentrechte für Vertical<br />
Locking-Verfahren oder die daraus abgeleiteten<br />
Folddown-Verlegesysteme hält.<br />
<strong>Die</strong> entsprechenden Ansprüche reichen<br />
zum Teil bis Ende der 90er Jahre zurück.<br />
In den darauf folgenden Jahren wurden<br />
vor allem Basis-Patente beantragt; ab<br />
dem Jahr 2005 hat sich das Spektrum<br />
dann zunehmend auch auf verschiedene<br />
Verfahrensvarianten erweitert. In den<br />
Jahren 2006 <strong>und</strong> 2007 wurden so zum<br />
Beispiel die ersten Patentansprüche für<br />
Side Push-Systeme geltend gemacht. Inzwischen<br />
verfügen Classen, Pergo <strong>und</strong><br />
Välinge Innovation jeweils über ein relativ<br />
breites Portfolio von Patenten <strong>und</strong> Patentanmeldungen<br />
zum Thema Folddown-<br />
Verlegesysteme.<br />
Bei einem Teil dieser Patente laufen allerdings<br />
Einspruchsverfahren vor dem<br />
Europäischen Patentamt (EPO), München.<br />
Darüber hinaus gibt es unterschiedliche<br />
Meinungen über die praktische Umsetzbarkeit<br />
der in den Patenten beschriebenen<br />
Folddown-Systeme bzw. Verlegeverfahren.<br />
Nach Einschätzung verschiedener<br />
Unternehmen sind vor allem einzelne der<br />
in den ersten Jahren zum Patent angemeldeten<br />
Verlegesysteme in der Praxis nur<br />
in eingeschränktem Umfang einsetzbar,<br />
so dass sie sich am Markt bislang noch<br />
nicht richtig durchsetzen konnten.<br />
Veränderungen bei<br />
den Cross-Lizenzen<br />
Im Verlauf des letzten Jahres gab es größere<br />
Veränderungen bei den bestehenden<br />
Cross-Lizenzen. Välinge Innovation <strong>und</strong><br />
Pergo hatten sich bereits im März 2007<br />
in zwei separaten Vereinbarungen auf<br />
eine gegenseitige Freistellung von Patentansprüchen<br />
in Bezug auf einstückige<br />
Systeme <strong>und</strong> auf eine Cross-Lizenz für<br />
zweistückige Folddown-Systeme verständigt.<br />
Das auf drei Jahre befristete „Patent<br />
Cross License Agreement (PCLA)“ regelte<br />
zum einen die Nutzung des von Välinge<br />
Innovation entwickelten 5G-Systems durch<br />
Pergo <strong>und</strong> ermöglichte zum anderen Välinge<br />
Innovation, den Lizenznehmern des 5G-<br />
Systems eine Sublizenz für die unter der<br />
Bezeichnung „PerfectFold“ vermarktete<br />
Folddown-Technologie von Pergo zu erteilen.<br />
<strong>Die</strong>se Cross-Lizenz wurde aufgr<strong>und</strong><br />
<strong>Die</strong> Unternehmen Pergo, Välinge Innovation<br />
<strong>und</strong> Classen haben in den letzten Jahren<br />
verschiedene FolddownVerlegesysteme<br />
entwickelt <strong>und</strong> patentieren lassen.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
von unterschiedlichen Vorstellungen über<br />
einzelne Vertragsdetails, insbesondere im<br />
Hinblick auf die Vergabe, Genehmigung<br />
<strong>und</strong> Vergütung von Sublizenzen, nicht verlängert<br />
<strong>und</strong> ist damit im ersten Quartal<br />
2010 ausgelaufen.<br />
<strong>Die</strong> gegenseitige Freistellung für einstückige<br />
Verlegesysteme, die unter der<br />
Bezeichnung „Settlement Corporation<br />
Agreement (SCA)“ läuft <strong>und</strong> sich vor allem<br />
auf die Längsseitenverbindung bezieht,<br />
wurde Ende 2009 von Välinge Innovation<br />
gekündigt. Pergo hat diese Kündigung<br />
allerdings nicht akzeptiert, worauf Välinge<br />
Innovation ein Schiedsgerichtsverfahren<br />
in Stockholm eingeleitet hat. Mit einem<br />
Abschluss dieses Verfahrens ist frühestens<br />
im Frühjahr 2011 zu rechnen.<br />
Auch die nach längeren Verhandlungen<br />
zwischen Välinge Innovation <strong>und</strong> Classen<br />
Anfang 2008 vereinbarte <strong>und</strong> im April<br />
2008 unterzeichnete Cross-Lizenz für<br />
den Bereich Folddown-Verlegesysteme<br />
hat nicht länger Bestand. Nach Angaben<br />
von Classen wurde die Vereinbarung, mit<br />
der unter anderem die Lizenzvergabe für<br />
das von dem Unternehmen entwickelte<br />
„Megaloc“-Verlegesystem an Välinge Innovation<br />
delegiert worden war, Mitte Dezember<br />
2009 gekündigt. Als Begründung<br />
führte Classen an, dass Välinge Innovation<br />
Berichtspflichten im Zusammenhang mit<br />
Lizenzabschlüssen, unter den Lizenzen<br />
produzierten Mengen <strong>und</strong> den daraus<br />
resultierenden Lizenzzahlungen nicht eingehalten<br />
habe. Ähnliche Kritikpunkte hatte<br />
auch Pergo gegenüber Välinge Innovation<br />
vorgebracht.<br />
Im Januar 2010 haben sich Classen <strong>und</strong><br />
Pergo auf eine Kooperation verständigt,<br />
die zum Jahresbeginn in Kraft trat <strong>und</strong> die<br />
eine gemeinsame Vermarktung der von<br />
beiden Unternehmen gehaltenen Patente<br />
für Folddown-Verlegesysteme vorsieht. Im<br />
Gr<strong>und</strong>satz können damit sowohl Classen<br />
<strong>als</strong> auch Pergo Produktions- <strong>und</strong> Vertriebslizenzen<br />
für solche Systeme vergeben <strong>und</strong><br />
entsprechende Lizenzgebühren einziehen.<br />
<strong>Die</strong> von Classen <strong>und</strong> Pergo separat abgeschlossenen<br />
Lizenzregelungen gelten<br />
auch nach der Kooperationsvereinbarung<br />
in der ursprünglichen Form weiter; sie<br />
werden demnach nicht auf die Patente des<br />
jeweils anderen Unternehmens erweitert.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Classen <strong>und</strong> Pergo hatten sich in der<br />
Diskussion über die Patentsituation bei<br />
Folddown-Verlegesystemen bereits im<br />
Verlauf des letzten Jahres zunehmend aneinander<br />
angenähert. Im September 2009<br />
hatten sich die beiden Unternehmen über<br />
eine Cross-Lizenz gegenseitige Nutzungsrechte<br />
für diese Patente eingeräumt, ohne<br />
dass diese Regelung in der Folge offiziell<br />
bekannt gemacht worden wäre. Mit der<br />
Anfang Januar vereinbarten Kooperation<br />
wurde die Zusammenarbeit auch auf die<br />
Lizenzvergabe erweitert.<br />
Classen <strong>und</strong> Pergo agieren in Bezug auf<br />
Folddown-Verlegesysteme inzwischen gemeinsam<br />
am Markt. Mit der Erteilung des<br />
deutschen Patentes DE 10 2004 055 951<br />
im August 2010 hat Pergo seine Patentposition<br />
nach eigener Einschätzung noch<br />
weiter verbessert. <strong>Die</strong>ses Patent deckt<br />
laut Pergo auch Folddown-Verlegesysteme<br />
ab, bei denen die Verriegelung über einen<br />
speziellen, auch seitlich eingeschobenen<br />
Clip erfolgt („Vertical Push“). Das bisherige<br />
Patent-Portfolio von Pergo bezog sich<br />
dagegen in erster Linie auf herkömmliche,<br />
unter PerfectFold laufende Folddown-Systeme.<br />
Mit der Erweiterung der Patentansprüche<br />
auf Vertical Push-Systeme gibt<br />
es erneut Überschneidungen mit den von<br />
Välinge Innovation vermarkteten Produkten.<br />
Das nach dem Auslaufen bzw. der<br />
Kündigung der bisherigen Cross-Lizenzen<br />
mit Classen bzw. Pergo wieder isolierte<br />
Unternehmen hat sich in der letzten Zeit<br />
zunehmend auf die 5G-Varianten 5G-S<br />
<strong>und</strong> 5G-Wedge konzentriert.<br />
Mehrere Klagen<br />
wurden eingeleitet<br />
15 years ago Alloc introduced the first mechanical<br />
locking system for flooring together with Välinge.<br />
Now Alloc is again first to introduce the latest<br />
technology in locking systems with its 4G and<br />
5G-S for its new laminate collection.<br />
Bereits kurz nach der im Dezember 2009<br />
bzw. Januar 2010 erfolgten Neuordnung<br />
der Cross-Lizenzen hat Classen über ihre<br />
Tochtergesellschaften W. Classen GmbH<br />
<strong>und</strong> Akzenta Paneele+Profile GmbH am<br />
14. Januar 2010 vor dem U.S. District<br />
Court for the Eastern District of Texas eine<br />
Patentverletzungsklage gegen Välinge<br />
Innovation sowie gegen den US-Bodenbelagskonzern<br />
Shaw Industries Inc. (Dalton/<br />
Georgia) <strong>und</strong> die Bodenbelagshandelskooperation<br />
Carpet One Floor & Home<br />
(Manchester/New Hampshire) eingereicht.<br />
Nach Aussage von Classen verletzen die<br />
von Shaw Industries unter Nutzung einer Licensed by<br />
www.valinge.se<br />
Introduces new Välinge technology
90<br />
Laminatboden<br />
im Jahr 2006 erteilten Välinge Innovation-<br />
Lizenz produzierten <strong>und</strong> über Carpet One<br />
vermarkteten Laminatboden das Classen-<br />
Patent US 7.451.578. In der Klage hat<br />
Classen Välinge Innovation zudem irreführende<br />
Werbung, unerlaubte Einflussnahme<br />
in Geschäftsangelegenheiten <strong>und</strong> unlauteren<br />
Wettbewerb vorgeworfen.<br />
Das schwedische Unternehmen hat auf<br />
diesen Schritt mit zwei eigenen Klagen in<br />
Texas <strong>und</strong> vor dem Landgericht Düsseldorf<br />
reagiert. Mitte April wurde vor einem<br />
District Court in Texas eine Patentverletzungsklage<br />
angestrengt, in der Classen<br />
eine Verletzung der US-amerikanischen<br />
Patente US 7.634.884 <strong>und</strong> US 6.532.709<br />
sowie irreführende Werbung vorgeworfen<br />
wird. Sowohl Classen <strong>als</strong> auch Välinge<br />
Innovation haben in ihren beiden USamerikanischen<br />
Patentverletzungsklagen<br />
jeweils die Annullierung von Patenten der<br />
Gegenseite gefordert. Classen will so die<br />
Gültigkeit des Välinge Innovation-Patents<br />
US 7.634.884 überprüfen lassen. Välinge<br />
Innovation hat demgegenüber beantragt,<br />
das Classen-Patent 7.451.578 für ungültig<br />
zu erklären.<br />
<strong>Die</strong> von Välinge Innovation Mitte Juni in<br />
Düsseldorf eingereichte Klage bezieht<br />
sich auf eine mögliche Verletzung des<br />
<strong>Die</strong> <strong>Holz</strong> oder<br />
Kunststofffedern<br />
werden über ein in<br />
die Profilierungslinie<br />
integriertes<br />
Aggregat in die<br />
KurzseitenNut<br />
eingeschoben.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
Bei den zweistückigen FolddownVerlegesystemen<br />
werden die einzelnen Fußbodenelemente<br />
über eine auf der Kurzseite eingebrachte<br />
<strong>Holz</strong> oder Kunststofffeder verriegelt.<br />
(Foto: Välinge Innovation)<br />
Gebrauchsmusters DE 019869 durch<br />
das Megaloc-Verlegesystem von Classen.<br />
In Düsseldorf war Classen bereits im Mai<br />
mit einer Patentverletzungsklage gegen<br />
den Välinge Innovation-Lizenznehmer ter<br />
Hürne GmbH & Co. KG, Südlohn, aktiv<br />
geworden.<br />
Pergo ist im September mit zwei separaten<br />
Patentverletzungsklagen gegen die Välinge<br />
Innovation-Lizenznehmer Hamberger<br />
Flooring GmbH & Co. KG, Rosenheim, <strong>und</strong><br />
ter Hürne vorgegangen. Beide Klagen wurden<br />
ebenfalls am Landgericht Düsseldorf<br />
eingereicht. Nach Auffassung von Pergo<br />
verletzt das von Hamberger bei seinen<br />
„TopConnect“-Produkten verwendete<br />
Verlegesystem den deutschen Teil des<br />
europäischen Patents EP 1 276 941 B1<br />
sowie das deutsche Gebrauchsmuster DE<br />
201 22 912 U1 von Pergo. Gegen das in<br />
der Klage eingesetzte europäische Patent<br />
läuft allerdings bereits seit längerer Zeit<br />
ein Einspruchsverfahren vor dem Europäischen<br />
Patentamt. Pergo hat dieses Patent<br />
schon in der Mitte November 2009 vor<br />
dem Landgericht Düsseldorf gegen den<br />
belgischen Laminatbodenhersteller Spanolux<br />
div. Balterio N.V., Sint-Baafs-Vijve,<br />
eingereichten Patentverletzungsklage<br />
eingesetzt.<br />
<strong>Die</strong> gegen ter Hürne eingereichte Klage<br />
stützt sich auf das deutsche Pergo-Patent<br />
DE 10 2004 055 951 B4 <strong>und</strong> das deutsche<br />
Gebrauchsmuster DE 20 2004 021<br />
628 U1. <strong>Die</strong>se Schutzrechte werden laut<br />
Pergo von dem von Välinge Innovation<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
unter der Bezeichnung „5G-Side Push“<br />
bzw. „5G-S“ vermarkteten Folddown-<br />
Verlegesystem verletzt, das von ter<br />
Hürne in der Produktion von <strong>Holz</strong>fußböden<br />
eingesetzt wird.<br />
Im September hat Välinge Innovation vor<br />
dem District Court im US-amerikanischen<br />
Delaware eine Patentverletzungsklage gegen<br />
Pergo eingereicht. <strong>Die</strong>ser Klage, die<br />
sich allerdings nicht auf Folddown-Systeme,<br />
sondern auf einstückige Verlegesysteme<br />
bezieht, liegen die US-amerikanischen<br />
Välinge Innovation-Patente US 6.182.410,<br />
US 6.516.579, US 7.121.058 <strong>und</strong> US<br />
7.444.791 zugr<strong>und</strong>e. Nach Auffassung<br />
von Välinge Innovation werden diese Patente<br />
durch die Verlegesysteme „Smart-<br />
Lock“ <strong>und</strong> „ProLoc“ verletzt, die von Pergo<br />
bereits seit mehreren Jahren unter anderem<br />
über die US-amerikanischen DIY-<br />
Ketten The Home Depot Inc. (Atlanta/<br />
Georgia), Lowe’s Inc. (Mooresville/North<br />
Carolina) sowie über das zur Wal-Mart<br />
Inc., Bentonville/Arkansas, gehörende<br />
Vertriebsunternehmen Sam’s Club vermarktet<br />
werden.<br />
Kurz vor dieser Klage hatte Välinge Innovation<br />
die bereits Ende 2009 ergangene,<br />
von Pergo allerdings <strong>als</strong> nicht rechtswirksam<br />
bezeichnete Kündigung der<br />
gegenseitigen Freistellung in Bezug auf<br />
einstückige Systeme öffentlich gemacht.<br />
Välinge Innovation hatte dabei sowohl für<br />
Nordamerika <strong>als</strong> auch für Europa umfangreiche<br />
patentrechtliche Schritte gegen<br />
Pergo angekündigt, die laut Välinge Innovation<br />
zu Schadensersatzklagen in einer<br />
Größenordnung von bis zu 150 Mio €<br />
bzw. r<strong>und</strong> 200 Mio US$ führen könnten.<br />
Bislang wurde allerdings nur die Klage in<br />
Delaware eingereicht; über weitere Patentverletzungsklagen<br />
wurde bis Anfang<br />
Dezember nichts bekannt.<br />
Unterschiede bei<br />
der Lizenzvergabe<br />
Im Hinblick auf die Lizenzvergabe <strong>und</strong><br />
die Zahl der bislang erteilten Lizenzen<br />
für Folddown-Verlegesysteme gibt es<br />
größere Unterschiede zwischen Välinge<br />
Innovation, Pergo <strong>und</strong> Classen. <strong>Die</strong>se<br />
Unterschiede sind in erster Linie darauf<br />
zurückzuführen, dass Pergo <strong>und</strong> Classen<br />
ihre Lizenzvergabe über die 2007<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
bzw. 2008 vereinbarten, inzwischen aber<br />
ausgelaufenen bzw. gekündigten Cross-<br />
Lizenzen an Välinge Innovation delegiert<br />
hatten. <strong>Die</strong> von Välinge Innovation für das<br />
5G-Verlegesystem erteilten Lizenzen sollten<br />
damit auch eine Freistellung von Patentansprüchen<br />
von Pergo bzw. Classen<br />
beinhalten. Beide Unternehmen hatten in<br />
der Folge allerdings Unregelmäßigkeiten<br />
bei der Erteilung dieser Sublizenzen <strong>und</strong><br />
bei der Weiterleitung anteiliger Lizenzgebühren<br />
bemängelt. Nach der Aufhebung<br />
bzw. Kündigung der Cross-Lizenzen <strong>und</strong><br />
der anschließend vereinbarten Kooperation<br />
zwischen Pergo <strong>und</strong> Classen läuft<br />
die Lizenzierung der Folddown-Verlegesysteme<br />
wieder direkt über die beiden<br />
Unternehmen.<br />
Pergo hat daraufhin am 15. Mai eine<br />
Lizenzvereinbarung mit der US-amerikanischen<br />
Mannington Mills Inc., Salem/New<br />
Jersey, abgeschlossen, die sowohl die<br />
Patente von Pergo <strong>als</strong> auch von Classen<br />
abdeckt. Mit dieser Vereinbarung wurden<br />
zudem die zwischen Pergo <strong>und</strong> Mannington<br />
laufenden Patentauseinandersetzungen<br />
beigelegt. Im Herbst 2009 hatte<br />
sich Pergo bereits mit Unilin <strong>und</strong> Egger<br />
verständigt; diese vor der Kooperation<br />
mit Classen abgeschlossenen Lizenzen<br />
decken allerdings nur die Pergo-Patente<br />
ab. Unilin hat mit der Anfang November<br />
2009 ausgehandelten Regelung die<br />
Produktion von <strong>Holz</strong>fußböden mit dem<br />
Anfang 2009 erstm<strong>als</strong> vorgestellten<br />
„Multifit“-Verlegesystem patentrechtlich<br />
noch stärker abgesichert. Über die<br />
im Dezember 2006 bzw. im April 2007<br />
abgeschlossenen Cross-Lizenzen mit<br />
Classen <strong>und</strong> Välinge Innovation hatte sich<br />
das Unternehmen nach eigenen Angaben<br />
bereits gegenüber Folddown-Patentansprüchen<br />
dieser beiden Unternehmen<br />
freigestellt.<br />
Mit Egger war Mitte Oktober 2009 eine<br />
wechselseitige Lizenzvereinbarung für<br />
einstückige Folddown-Systeme unterzeichnet<br />
worden. Damit wurden beide<br />
Unternehmen von möglichen Ansprüchen<br />
aus dem PerfectFold-System von Pergo<br />
bzw. dem von Egger entwickelten <strong>und</strong><br />
im Jahr 2002 zum Patent angemeldeten<br />
einstückigen „Pro clic“-System freigestellt.<br />
Das inzwischen erteilte Patent läuft unter<br />
der Nummer EP 1 518 032.<br />
5G-S Technology<br />
5G Slide tongue<br />
5G-S Screw cutter<br />
5G-W Technology<br />
5G Wedge unlocked<br />
5G Wedge locked<br />
Licensed by<br />
www.valinge.se<br />
5G Fold Down Technology
92<br />
Laminatboden<br />
Schon im Oktober 2002 hatte Pergo<br />
eine erste Lizenzvereinbarung mit der<br />
Kronospan-Gruppe, der Krono Gruppe<br />
Schweiz <strong>und</strong> der Kaindl Flooring GmbH,<br />
W<strong>als</strong>/Österreich, getroffen. <strong>Die</strong> Krono-<br />
Gruppe Schweiz <strong>und</strong> die zur Kronospan-<br />
Gruppe gehörende Kronoflooring GmbH,<br />
Lampertswalde, hatten in der Folge auf<br />
der Domotex 2003 verschiedene Produktlinien<br />
mit dem auf dieser Lizenz<br />
basierenden Verlegesystem „Clic2Clic“<br />
vorgestellt, das über ein vertikales Ablegen<br />
der Kurzseite verriegelt werden sollte.<br />
<strong>Die</strong>se Produktlinien wurden dann doch<br />
nicht fortgeführt. <strong>Die</strong> zugr<strong>und</strong>eliegenden<br />
Lizenzen bestehen allerdings noch fort.<br />
Classen hatte Mitte Mai 2008 drei Lizenzvereinbarungen<br />
mit der Krono-Gruppe<br />
Schweiz, der Kronospan-Gruppe <strong>und</strong><br />
Kaindl Flooring hinsichtlich einer Nutzung<br />
des von Classen entwickelten „Megaloc“-<br />
Verlegesystems abgeschlossen, die rückwirkend<br />
zum 1. Januar 2008 in Kraft getreten<br />
waren. <strong>Die</strong> Vereinbarung mit der<br />
Krono-Gruppe Schweiz beinhaltete zudem<br />
die Aufhebung der zwischen Classen <strong>und</strong><br />
der Kronotex Fußboden GmbH & Co. KG,<br />
Wittstock-Heiligengrabe, bis zu diesem<br />
Zeitpunkt laufenden Patentstreitigkeiten.<br />
(In den vorangegangenen zwei Jahren hatten<br />
Classen <strong>und</strong> Kronotex verschiedene<br />
Patentverletzungs- <strong>und</strong> Einspruchsverfahren<br />
gegeneinander angestrengt. Im Juli<br />
2007 hatte das Landgericht Düsseldorf in<br />
einem Patentverletzungsverfahren gegen<br />
Kronotex zugunsten von Classen entschie-<br />
Mit der Erteilung<br />
des deutschen<br />
Patentes DE 10 2004<br />
055 951 im August<br />
2010 hat Pergo seine<br />
Patentposition nach<br />
eigener Einschätzung<br />
noch weiter<br />
verbessert.<br />
den. Kronotex hatte gegen dieses Urteil<br />
Berufung beim Oberlandesgericht Düsseldorf<br />
eingereicht. Ein von Kronotex <strong>und</strong><br />
Välinge Innovation eingereichter Antrag<br />
auf Widerruf des im Januar 2006 erteilten<br />
Classen-Patents EP 1 415 056, in dem<br />
das Megaloc-Verlegesystem beschrieben<br />
wird, war im September 2007 von der<br />
Einspruchsabteilung des Europäischen<br />
Patentamtes, München, zurückgewiesen<br />
worden.)<br />
Välinge Innovation hat nach eigenen Angaben<br />
inzwischen r<strong>und</strong> 50 Lizenzen für<br />
das im Jahr 2005 erstm<strong>als</strong> vorgestellte<br />
5G-System zur leimfreien Verlegung von<br />
Hartbodenbelägen <strong>und</strong> die daraus abgeleiteten<br />
Varianten vergeben. In den letzten<br />
Monaten hat sich die Lizenzvergabe<br />
aufgr<strong>und</strong> der inzwischen entstandenen<br />
patentrechtlichen Unsicherheiten allerdings<br />
deutlich verlangsamt. <strong>Die</strong> letzten Lizenzen<br />
für das ursprüngliche 5G-System<br />
wurden daher bereits im vergangenen<br />
Jahr abgeschlossen. 2010 gab es für<br />
dieses System keine neuen Lizenzvereinbarungen.<br />
<strong>Die</strong> Lizenzvergabe von Välinge Innovation<br />
hat sich damit im Verlauf der letzten<br />
Monate zunehmend auf die 5G-Varianten<br />
5G-S <strong>und</strong> 5G-Wedge verlagert. Für diese<br />
beiden Systeme wurden inzwischen<br />
insgesamt neun Lizenzvereinbarungen<br />
abgeschlossen; laut Välinge Innovation<br />
sind zudem die Verhandlungen mit weiteren<br />
r<strong>und</strong> zehn Unternehmen bereits relativ<br />
weit fortgeschritten. Darüber hinaus<br />
prüfen verschiedene 5G-Lizenznehmer<br />
derzeit eine Umstellung auf 5G-S <strong>und</strong><br />
5G-Wedge; neben möglichen technologischen<br />
Vorteilen spielen dabei wohl auch<br />
die geringeren Lizenzgebühren <strong>und</strong> die<br />
Mounting uncertainty among existing licensees<br />
Patent disputes over fold-down installation technology escalated, as expected, during<br />
2010. The cancellations of two cross licences entered into in recent years and a new<br />
partnership forged a shift in alliances. Several patent infringement suits were subsequently<br />
filed in Europe and North America against both patent holders and licensees<br />
alike. These developments led to a great deal of legal uncertainty during 2010,<br />
hampering plans to increase the use of fold-down systems. A number of hard flooring<br />
manufacturers have shelved plans to introduce these types of products and to enter<br />
into the necessary licence agreements. At the same time, uncertainty and sometimes<br />
resentment have emerged among existing licensees, as well. These businesses had<br />
believed that their licence agreements and the ensuing licence fee payments exempted<br />
them from potential patent claims even from other firms. However, patent infringement<br />
cases filed against Shaw Industries Inc. (Dalton, Georgia, US), Hamberger<br />
Flooring GmbH & Co. KG (Rosenheim, Germany) and ter Hürne GmbH & Co. KG (Südlohn,<br />
Germany) during this year have raised doubts about the value of existing licence<br />
agreements, especially as defendants were confronted with demands for additional licence<br />
payments. A number of licensees have made it clear in recent months that they<br />
expect such licence agreements to provide legal certainty, even in the longer term. At<br />
the same time, they rejected any calls for multiple licence payments to various patent<br />
holders. Against this backdrop, just a few new licences for fold-down systems were<br />
issued this year. Work to switch existing production lines to this installation technology<br />
or to introduce new systems to make these products has thus slowed significantly.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
aus Sicht von Välinge Innovation höhere<br />
Rechtssicherheit eine Rolle. Välinge Innovation<br />
geht davon aus, mit den beiden<br />
Verlegesystemen 5G-S <strong>und</strong> 5G-Wedge im<br />
Jahr 2011 eine weltweite Absatzmenge<br />
von r<strong>und</strong> 20 Mio m² erreichen zu können.<br />
Für das ursprüngliche 5G-System rechnet<br />
das Unternehmen im kommenden Jahr<br />
mit einem weltweiten Absatz zwischen<br />
30 <strong>und</strong> 50 Mio m²; bei dieser Schätzung<br />
sind allerdings die von den Välinge<br />
Innovation-Anteilseignern Kronospan <strong>und</strong><br />
Krono-Gruppe Schweiz sowie von Kaindl<br />
Flooring mit dem 5G-System produzierten<br />
Mengen nicht berücksichtigt.<br />
Rechtsunsicherheit<br />
wird zum Problem<br />
<strong>Die</strong> über den Jahreswechsel 2009/2010<br />
eingetretenen Veränderungen bei den<br />
Cross-Lizenzen <strong>und</strong> die in der Folge<br />
von allen drei beteiligten Unternehmen<br />
eingeleiteten Patentverletzungsklagen<br />
haben im Verlauf des Jahres 2010 zu<br />
einer erheblichen Rechtsunsicherheit<br />
geführt, die einen stärkeren Einsatz von<br />
Folddown-Systemen erschwert. Verschiedene<br />
Hersteller von Hartbodenbelägen<br />
haben entsprechende Überlegungen zur<br />
Einführung derartiger Produktlinien <strong>und</strong><br />
zum Abschluss der dafür erforderlichen<br />
Lizenzvereinbarungen zurückgestellt.<br />
Parallel dazu ist es auch bei den bisherigen<br />
Lizenznehmern zu einer Verunsicherung<br />
<strong>und</strong> zum Teil auch zu Verstimmungen<br />
gekommen. <strong>Die</strong>se Unternehmen waren<br />
davon ausgegangen, mit den zumeist<br />
bei Välinge Innovation abgeschlossenen<br />
Lizenzvereinbarungen <strong>und</strong> der daraus<br />
resultierenden Zahlung von Lizenzgebühren<br />
von möglichen Patentansprüchen<br />
auch anderer Unternehmen freigestellt<br />
zu sein. <strong>Die</strong> im Verlauf dieses Jahres<br />
eingereichten Patentverletzungsklagen<br />
gegen Shaw Industries, Hamberger <strong>und</strong><br />
ter Hürne haben allerdings den Wert<br />
der bisherigen Lizenzvereinbarungen<br />
in Frage gestellt, zumal die beklagten<br />
Unternehmen mit der Forderung nach<br />
zusätzlichen Lizenzzahlungen konfrontiert<br />
wurden. <strong>Die</strong>se Forderungen waren<br />
zum Teil bereits im Vorfeld der Klagen<br />
in direkten Verhandlungen aufgestellt,<br />
dort aber von den Unternehmen unter<br />
Verweis auf die bereits abgeschlossenen<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Lizenzvereinbarungen zurückgewiesen<br />
worden. In der Folge war es dann zu den<br />
Klagen gekommen.<br />
Verschiedene Lizenznehmer haben im<br />
Verlauf der letzten Monate deutlich gemacht,<br />
dass sie von abgeschlossenen<br />
Lizenzvereinbarungen eine auch längerfristig<br />
wirksame Rechtssicherheit erwarten.<br />
Gleichzeitig erteilten sie mehrfachen<br />
Lizenzzahlungen an verschiedene Patentinhaber<br />
eine Absage. Vor diesem<br />
Hintergr<strong>und</strong> wurden im laufenden Jahr<br />
nur noch wenige neue Lizenzen für Folddown-Systeme<br />
abgeschlossen. Dementsprechend<br />
hat sich auch die Umstellung<br />
von bestehenden Produktlinien auf diese<br />
Verlegetechnik bzw. die Neueinführung<br />
von entsprechenden Systemen deutlich<br />
verlangsamt.<br />
Mit der bislang ungeklärten Patentsituation<br />
bei Folddown-Verlegesystemen sind<br />
erhebliche wirtschaftliche Interessen verb<strong>und</strong>en.<br />
Bei der Einführung der ersten<br />
Systeme war sowohl in der Laminatboden-<br />
<strong>als</strong> auch in der Parkettbranche noch<br />
die Auffassung vertreten worden, dass<br />
diese Verlegeverfahren auf bestimmte<br />
Marktsegmente beschränkt bleiben <strong>und</strong><br />
daher auch nur einen überschaubaren<br />
Anteil am Gesamtmarkt erreichen werden.<br />
Bereits im vergangenen Jahr hatten<br />
allerdings verschiedene Unternehmen<br />
einen nennenswerten Teil ihrer Produktion<br />
umgestellt. Inzwischen entfällt bei<br />
mehreren Laminatboden- <strong>und</strong> Parkettherstellern<br />
über die Hälfte der Produktion<br />
auf Folddown-Systeme. Parallel dazu ist<br />
auch das Gesamtmarktvolumen deutlich<br />
gestiegen.<br />
Zumindest für einzelne Patentinhaber<br />
sind die Folddown-Verlegesysteme nicht<br />
zuletzt deshalb von Bedeutung, da die<br />
Patente für die herkömmlichen Click-<br />
oder Loc-Verbindungen für die Längsseite<br />
im Verlauf der nächsten Jahre<br />
auslaufen werden. Der daraus resultierende<br />
Wegfall der für diese Systeme<br />
bislang erhobenen Lizenzgebühren soll<br />
durch die Entwicklung neuer Technologien<br />
möglichst ausgeglichen werden.<br />
Neben den Folddown-Verlegsystemen<br />
spielen in diesem Zusammenhang auch<br />
verschiedene Oberflächentechnologien<br />
eine Rolle.<br />
Extreme wear resistance<br />
Easy installation with 5G<br />
Deep emboseed surfaces<br />
Digital powder print<br />
True deep colours<br />
Superior impact resistance<br />
Licensed by<br />
www.valinge.se<br />
A new Floor is born!<br />
Välinge launches Wood Powder Technology
94<br />
Laminatboden<br />
Kronotex <strong>und</strong> Tarkett wollen Anfang 2011 mit Vermarktung beginnen<br />
Bislang drei Lizenznehmer für<br />
Wood Fibre FloorTechnologie<br />
<strong>Die</strong> MeisterWerke Schulte GmbH,<br />
Rüthen-Meiste, ist der bislang dritte<br />
Lizenznehmer für die von der Välinge<br />
Innovation AB, Viken/Schweden,<br />
entwickelte Powder-Technologie. Mit<br />
der am 20. September 2010 abgeschlossenen,<br />
weltweit gültigen Produktions-<br />
<strong>und</strong> Vertriebslizenz kann<br />
MeisterWerke diese Technologie sowohl<br />
bei Bodenbelägen <strong>als</strong> auch bei<br />
Wand-/Deckenpaneelen nutzen.<br />
Entsprechende Verhandlungen waren seit<br />
Dezember 2009 geführt worden. Nach<br />
dem jetzt erreichten Lizenzabschluss wollen<br />
beide Unternehmen die Technologie für<br />
die von MeisterWerke anvisierten Einsatzbereiche<br />
weiterentwickeln. Parallel dazu<br />
sollen die erforderlichen Maschineninvestitionen<br />
im Werk Rüthen-Meiste umgesetzt<br />
werden. MeisterWerke geht dabei von<br />
einem Investitionsvolumen im niedrigen<br />
einstelligen Millionen Euro-Bereich aus.<br />
Produktion <strong>und</strong> Vermarktung sollen voraussichtlich<br />
Ende 2011 anlaufen. Auf<br />
lange Sicht will das Unternehmen mit<br />
den auf Basis der Powder-Technologie<br />
hergestellten Produkten ein ähnliches<br />
Absatzvolumen wie bei Laminatboden<br />
erreichen.<br />
Välinge Innovation hatte eine erste Lizenz im<br />
Dezember 2009 mit der zur Krono-Gruppe<br />
Schweiz gehörenden Kronotex Fußboden<br />
GmbH Co. KG, Wittstock-Heiligengrabe,<br />
abgeschlossen. Mitte Januar 2010 folgte<br />
eine vergleichbare Vereinbarung mit<br />
der Tarkett-Holding GmbH, Frankenthal.<br />
Kronotex hat im Verlauf dieses Jahres mit<br />
der Installation der dafür erforderlichen,<br />
von Välinge Innovation entwickelten <strong>und</strong><br />
gelieferten Produktionsanlagen im Werk<br />
Wittstock-Heiligengrabe begonnen <strong>und</strong> wird<br />
voraussichtlich Anfang 2011 die ersten Produkte<br />
vorstellen. Tarkett wird die gemeinsam<br />
mit Välinge Innovation entwickelte Produktpalette<br />
bei dem mit der Sonae Industria<br />
SGPS S.A., Maia/Portugal, geführten Joint<br />
Venture Laminate Park GmbH & Co. KG,<br />
Eiweiler, produzieren. <strong>Die</strong> Markteinführung<br />
ist ebenfalls für Anfang 2011 geplant.<br />
Alle bislang erteilten Lizenzen gelten laut<br />
Välinge Innovation weltweit. Das Unternehmen<br />
verhandelt derzeit mit weiteren<br />
möglichen Lizenznehmern in Europa,<br />
Nordamerika <strong>und</strong> Asien, will bei der Vergabe<br />
weiterer Lizenzen allerdings eher<br />
zurückhaltend vorgehen. Für das nächste<br />
Jahr sind dennoch erste Abschlüsse im<br />
nordamerikanischen Raum geplant.<br />
Välinge Innovation hatte die Powder-Technologie<br />
erstm<strong>als</strong> im November 2007<br />
vorgestellt; die mit diesem Verfahren<br />
hergestellten Produkte waren dam<strong>als</strong> <strong>als</strong><br />
„Wood Fibre Floor (ww)“ bzw. „Solid Laminate<br />
Floor“ bezeichnet worden. Das in<br />
einem separaten Arbeitsgang hergestellte<br />
Ausgangssubstrat, das sich aus aufgeschlossenen<br />
<strong>Holz</strong>fasern, Bindemitteln,<br />
Melamin, abriebfesten Substanzen (Aluminiumoxid)<br />
<strong>und</strong> Pigmenten zusammensetzt,<br />
wird über ein vor einer Kurztaktpresse<br />
installiertes Auftragsaggregat auf eine HDF-<br />
Trägerplatte aufgebracht <strong>und</strong> anschließend<br />
verpresst. Das Ausgangssubstrat wird in<br />
Abhängigkeit von der Spezifikation <strong>und</strong> der<br />
angestrebten Produktqualität gemischt<br />
<strong>und</strong> in Batches bereitgestellt. <strong>Die</strong> Auftragsmenge<br />
variiert in Abhängigkeit von der<br />
Spezifikation zwischen 200 <strong>und</strong> 800 g/m².<br />
Kapazitäten in Viken<br />
werden weiter ausgebaut<br />
Im Verlauf des Jahres 2008 hatte Välinge<br />
Innovation am Standort Viken in einem<br />
ersten Schritt Laboranlagen installiert, auf<br />
denen bis zu 1 m² große Produktmuster<br />
hergestellt werden konnten. Im Zuge der im<br />
zweiten Quartal 2009 erfolgten Inbetriebnahme<br />
des neuen R&D-Zentrums wurde in<br />
einem separaten Hallenbereich eine auf<br />
den industriellen Maßstab ausgerichtete<br />
Produktionslinie, bestehend aus Misch- <strong>und</strong><br />
Auftragsaggregaten sowie einer Kurztaktpresse,<br />
aufgebaut.<br />
Anfang 2010 hatte Välinge Innovation<br />
angekündigt, die Produktionskapazität<br />
für die Wood Fibre Floor-Platten auf r<strong>und</strong><br />
10 Mio m²/Jahr ausbauen zu wollen. <strong>Die</strong><br />
Im Jahr 2009 hat Välinge Innovation am<br />
Standort Viken eine auf den industriellen<br />
Maßstab ausgerichtete Produktionslinie für<br />
Wood FibreFloors aufgebaut.<br />
(Foto: Välinge Innovation)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
Profilierung dieser Platten erfolgt im R&D-<br />
Zentrum; dort können auf sieben Profilierungsanlagen<br />
r<strong>und</strong> 20 Mio m²/Jahr<br />
verarbeitet werden.<br />
Der nächste, derzeit laufende Investitionsschritt<br />
in Viken umfasst den Bau<br />
einer weiteren Produktionslinie für das<br />
Ausgangssubstrat, der bis Anfang 2011<br />
abgeschlossen werden soll. <strong>Die</strong> Anlage<br />
zur Mahlung der <strong>Holz</strong>fasern wurde bereits<br />
fertiggestellt; die Installation der Aggregate<br />
für die Mischung der einzelnen Komponenten<br />
läuft noch. Nach der vollständigen<br />
Inbetriebnahme kann Välinge Innovation<br />
auf der neuen Produktionslinie nach eigenen<br />
Angaben jährlich r<strong>und</strong> 15.000 t<br />
Ausgangssubstrat produzieren. Mit dieser<br />
Menge können r<strong>und</strong> 30 Mio m² Wood<br />
Fibre Floor hergestellt werden; bislang ist<br />
die Produktionskapazität für r<strong>und</strong> 3 Mio<br />
m²/Jahr ausgelegt. Das Unternehmen hat<br />
für die Technologieentwicklung <strong>und</strong> die<br />
Anlageninvestitionen in den vergangenen<br />
Jahren nach eigenen Angaben insgesamt<br />
r<strong>und</strong> 30 Mio € investiert. Bis Ende 2012<br />
soll die Investitionssumme auf r<strong>und</strong> 60<br />
Mio € steigen.<br />
WFF-Vermarktung läuft<br />
über mehrere Schienen<br />
Das in Viken produzierte Ausgangssubstrat<br />
wird zum einen auf den am gleichen Standort<br />
bestehenden Weiterverarbeitungsanlagen<br />
zu Fertigprodukten verarbeitet <strong>und</strong><br />
zum anderen an die Lizenznehmer mit eigenen<br />
Produktionskapazitäten geliefert.<br />
<strong>Die</strong> in Viken hergestellten Wood Fibre Floor-<br />
Produkte sollen über zwei Vertriebswege<br />
vermarktet werden. Välinge Innovation<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
wird einen Teil der Produktion über eine<br />
eigene Organisation im skandinavischen<br />
Raum absetzen. Darüber hinaus sollen<br />
auch Unternehmen beliefert werden, die<br />
zwar Välinge Innovation-Lizenznehmer für<br />
andere Technologien, wie zum Beispiel im<br />
Bereich der Verlegesysteme sind, die Wood<br />
Fibre Floor-Produkte aber ohne eigene WFF-<br />
Lizenz bei Välinge Innovation zukaufen <strong>und</strong><br />
<strong>als</strong> Ergänzung zum bestehenden Angebotsprogramm<br />
vermarkten wollen. Välinge<br />
Innovation hat nach eigenen Angaben entsprechende<br />
Regelungen bislang mit zwei<br />
Lizenznehmern abgeschlossen; weitere<br />
Verhandlungen laufen derzeit.<br />
<strong>Die</strong> Lieferung des Ausgangssubstrats an Lizenznehmer<br />
mit eigenen WFF-Produktionsanlagen<br />
soll in absehbarer Zeit anlaufen.<br />
Mittelfristig könnten einzelne Lizenznehmer<br />
auch eigene Produktionsanlagen für das<br />
Three licensees for wood fibre<br />
flooring technology to date<br />
Laminatboden<br />
<strong>Die</strong> Produktionskapazität für das Ausgangssubstrat<br />
wird mit dem fast abgeschlossenen<br />
Bau einer neuen Anlage deutlich ausgebaut.<br />
(Foto: Välinge Innovation)<br />
Ausgangssubstrat aufbauen. Eine solche<br />
Investitionsentscheidung hängt laut Välinge<br />
Innovation von der Bedarfsmenge, der<br />
Transportentfernung <strong>und</strong> von möglichen<br />
technologischen Anforderungen an das<br />
Ausgangssubstrat ab. Spezielle Qualitäten<br />
sollen demnach auch längerfristig vorrangig<br />
in Viken produziert werden.<br />
Bislang sind auf den Anlagen in Viken nur<br />
Testproduktionen gelaufen. <strong>Die</strong> reguläre<br />
Produktion von Wood Fibre Floor-Produkten<br />
soll parallel zu dem Produktionsstart<br />
bei den ersten Lizenznehmern im ersten<br />
Halbjahr 2011 aufgenommen werden.<br />
Nach Einschätzung von Välinge Innovation<br />
werden die WFF-Produkte in erster<br />
Linie mit keramischen Bodenbelägen <strong>und</strong><br />
hochwertigen Laminatböden konkurrieren;<br />
auf lange Sicht hält das Unternehmen<br />
ein weltweites Marktpotenzial von r<strong>und</strong><br />
500 Mio m²/Jahr für möglich. Während<br />
bei den ersten Produktmustern vor allem<br />
keramische oder Steinoberflächen nachgestellt<br />
wurden, wurde die Produktpalette<br />
inzwischen auch auf <strong>Holz</strong>dekore erweitert.<br />
Das Unternehmen hat dazu nach eigenen<br />
Angaben eine eigene Drucktechnologie<br />
entwickelt.<br />
MeisterWerke Schulte GmbH (Rüthen-Meiste, Germany) has become the third firm<br />
to secure a licence for the powder technology developed by Välinge Innovation AB<br />
(Viken, Sweden). Välinge Innovation granted the first licence to Krono-Gruppe<br />
Schweiz’s subsidiary Kronotex Fußboden GmbH Co. KG (Wittstock-Heiligengrabe,<br />
Germany) in December 2009. A similar agreement was reached with Tarkett-<br />
Holding GmbH (Frankenthal, Germany) in January 2010. Kronotex started installing<br />
the necessary production machinery that Välinge Innovation developed and<br />
delivered at its Wittstock-Heiligengrabe plant this year and will likely unveil the first<br />
products at the start of 2011. Tarkett will manufacture a range of products developed<br />
together with Välinge Innovation via Laminate Park GmbH & Co. KG (Eiweiler,<br />
Germany). These products should <strong>als</strong>o be launched at the start of 2011. Välinge<br />
Innovation is currently in talks with other potential licensees in Europe, North America<br />
and Asia, but intends to a rather cautious approach to issuing other licences.<br />
Nevertheless, the firm expects to grant the first North American licences next year.<br />
95
96<br />
Vinylbeläge<br />
Mehrere Unternehmen mussten 2009 dennoch Umsatzeinbußen hinnehmen<br />
Hersteller von PVCBelägen<br />
haben Marktanteile gewonnen<br />
<strong>Die</strong> Hersteller von elastischen Boden-<br />
belägen haben sich in den letzten<br />
Jahren tendenziell besser entwickelt<br />
<strong>als</strong> die <strong>gesamte</strong> Bodenbelagsbranche.<br />
<strong>Die</strong> Produzenten von Teppichboden,<br />
Parkett, Laminatboden <strong>und</strong><br />
keramischen Fliesen wurden von<br />
dem durch die Wirtschafts- <strong>und</strong> Finanzkrise<br />
ausgelösten Konjunkturabschwung<br />
stärker getroffen.<br />
<strong>Die</strong>se Entwicklung ist vor allem auf den<br />
im Vergleich zu anderen Bodenbelägen<br />
deutlich höheren Anteil des Objektgeschäfts<br />
am Gesamtabsatz der Hersteller<br />
von elastischen Bodenbelägen zurückzuführen.<br />
Es wird geschätzt, dass in Mittel-<br />
<strong>und</strong> Westeuropa mehr <strong>als</strong> die Hälfte der<br />
insgesamt abgesetzten PVC-Beläge in<br />
Objektanwendungen gehen.<br />
Der Objektbereich hatte sich aufgr<strong>und</strong><br />
der bei zahlreichen Projekten bestehenden<br />
Vorlaufzeiten auch in der Krise<br />
über einen längeren Zeitraum noch stabil<br />
entwickelt; der Abschwung setzte damit<br />
erst zeitverzögert ein. <strong>Die</strong> PVC-Hersteller<br />
profitierten zudem von Unterschieden<br />
innerhalb des Objektgeschäfts. Verschiedene<br />
Unternehmen haben bereits seit längerer<br />
Zeit eine relativ starke Position im<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> im Erziehungs-/<br />
Bildungsbereich. Beide Bereiche werden<br />
von konjunkturellen Faktoren weniger<br />
stark beeinflusst. Mit der damit auch<br />
in den letzten Jahren relativ konstanten<br />
Entwicklung in diesen Absatzsegmenten<br />
konnten Einbußen in anderen Bereichen<br />
des Objektgeschäfts, wie zum Beispiel<br />
im Büro- <strong>und</strong> Ladenbau, <strong>und</strong> die Rückgänge<br />
im privaten Wohnbereich teilweise<br />
ausgeglichen werden.<br />
<strong>Die</strong> Hersteller von elastischen Bodenbelägen<br />
konnten in den letzten Jahren<br />
allerdings auch im privaten Wohnbereich<br />
zulegen. Im Zuge der Wirtschaftskrise<br />
wurde in vielen Bereichen eine Verlagerung<br />
der Nachfrage zu preisgünstigeren<br />
Produkten beobachtet („Trading Down“).<br />
<strong>Die</strong> Hersteller von<br />
elastischen Bodenbelägen<br />
rechnen<br />
im laufenden Jahr<br />
wieder mit einer<br />
Absatzsteigerung gegenüber<br />
2009. Aufgr<strong>und</strong><br />
des höheren<br />
Objektanteils war<br />
der vorangegangene<br />
Abschwung weniger<br />
stark ausgefallen <strong>als</strong><br />
bei anderen Bodenbelagsarten.<br />
(Foto: Tarkett)<br />
Als Alternativen kamen dabei vor allem<br />
einfache Qualitäten von PVC-Rollenware<br />
<strong>und</strong> Laminatboden in Frage.<br />
Neue Konkurrenz<br />
für Hartbodenbeläge<br />
Gegenüber Hartbodenbelägen konnten<br />
sich elastische Bodenbeläge zunehmend<br />
über bestimmte Gebrauchseigenschaften<br />
absetzen. Stärkeres Gewicht hatten dabei<br />
vor allem die weiche <strong>und</strong> wärmere Oberfläche,<br />
der geringere Tritt- <strong>und</strong> Raumschall<br />
sowie die Feuchtebeständigkeit. Zum Teil<br />
spielt auch eine höhere mechanische<br />
Belastbarkeit eine Rolle. <strong>Die</strong> früher bestehenden<br />
Akzeptanzprobleme gegenüber<br />
PVC-Produkten sind demgegenüber in den<br />
Hintergr<strong>und</strong> getreten; in den letzten Jahren<br />
haben sich die ursprünglich weit vielschichtigeren<br />
Diskussionen vor allem auf<br />
die bei PVC-Bodenbelägen eingesetzten<br />
Phthalat-Weichmacher konzentriert. Auf<br />
die bei der PVC-Verbrennung entstehende<br />
Schadstoffproblematik hat die Industrie<br />
bereits vor längerer Zeit mit dem Aufbau<br />
von Recyclingkapazitäten reagiert. Verschiedene<br />
Hersteller von PVC-Belägen<br />
können damit die in der Produktion bzw.<br />
bei der Weiterverarbeitung anfallenden<br />
Reste zum Beispiel in der Rückseitenproduktion<br />
einsetzen, wie zum Beispiel die<br />
Tarkett Holding GmbH (Frankenthal), die<br />
Gerflor Group (Villeurbanne/Frankreich)<br />
<strong>und</strong> die zur britischen James H<strong>als</strong>tead plc<br />
gehörende Polyflor Ltd., beide mit Sitz<br />
in Manchester. Polyflor ist zudem einer<br />
der Gründer des PVC-Rücknahmesystems<br />
„Recofloor“.<br />
Mit den seit einigen Jahren vermarkteten<br />
„Luxury Vinyl Tiles (LVT)“ <strong>und</strong> den in<br />
diesem Bereich erreichten, inzwischen<br />
zweistelligen Zuwachsraten hat der von<br />
elastischen Bodenbelägen ausgehende<br />
Substitutionsdruck gegenüber Hartbodenbelägen<br />
in der letzten Zeit deutlich<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
<strong>Die</strong> pure<br />
Wohnlichkeit.<br />
So vielfältig wie die Natur –<br />
so variantenreich ist diese Kollektion.<br />
Unter schied liche Oberflächenveredelungen,<br />
abwechslungsreiche<br />
Fugenausbildungen <strong>und</strong> der nahezu<br />
unerschöpfliche Farbreichtum dieser<br />
Kollektion ergeben unzählige Möglichkeiten<br />
der Bodengestaltung. <strong>Die</strong><br />
breite Auswahl ausdrucksstarker<br />
<strong>Holz</strong>arten von kanadischem Ahorn<br />
über Eiche bis hin zu kerngeräucherter<br />
Douglasie lässt dabei keine<br />
Wünsche offen.<br />
Im Bild: PD 400 Cottage<br />
Eiche lebhaft cappuccino gekälkt<br />
8085 | gebürstet | UV-geölt<br />
MEISTER – eine Marke der<br />
MeisterWerke Schulte GmbH<br />
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www.meister.com
98<br />
Vinylbeläge<br />
PVC flooring producers have gained market share<br />
Resilient flooring manufacturers have tended to fare better than the industry as a<br />
whole over the past few years. Producers of carpet, parquet, laminate flooring and<br />
ceramic tiles suffered much more as a result of the downswing caused by the global<br />
economic and financial crisis. This situation is mainly thanks to the fact that building<br />
projects make up a much larger proportion of resilient flooring producers’ deliveries<br />
compared with other flooring producers. Estimates show that more than half of all<br />
PVC flooring sold in Central and Western Europe ends up in building projects. This<br />
sector had been steady for a longer period of time, even during the crisis, due to the<br />
lead times for a number of projects; the downturn thus only set in after a delay. PVC<br />
manufacturers <strong>als</strong>o reaped the rewards of differences within the building project<br />
business itself. A number of companies have long held a relatively strong position<br />
in the healthcare and education sector. Both segments are less susceptible to<br />
economic developments. These sectors’ relatively constant performance in recent<br />
years offset losses in other areas of the building project business, such as office<br />
and shop construction as well as the fall in the private housing sector. However,<br />
resilient flooring manufacturers have experienced growth in the private housing<br />
construction over the past few years, as well. The economic crisis led customers to<br />
trade down to cheaper products in many areas, the main alternatives being simple<br />
PVC reels and laminate flooring. Luxury vinyl tiles that have been sold for a few years<br />
and the double-digit growth rates for these products have significantly boosted the<br />
competition from resilient flooring for hard flooring in the recent past.<br />
zugenommen. Mit der Weiterentwicklung<br />
der Drucktechnologie sowie der Anpassung<br />
von Dekoren, Formaten <strong>und</strong> Oberflächenstrukturen<br />
konnten die LVT-Produkte<br />
optisch immer mehr an Hartbodenbeläge<br />
angenähert werden. LVT konkurrieren dabei<br />
in erster Linie mit Laminatboden <strong>und</strong><br />
keramischen Fliesen. Produktvarianten<br />
mit Selbstkleberücken, Falzverbindungen<br />
<strong>und</strong> HDF-Trägern haben zusätzliche Absatzmöglichkeiten<br />
im Heimwerkerbereich<br />
erschlossen.<br />
Nach Schätzungen aus der PVC-Branche<br />
haben LVT-Beläge auf den europäischen<br />
Märkten im laufenden Jahr bereits einen<br />
Anteil von r<strong>und</strong> 10 % am Gesamtmarkt<br />
für PVC-Bodenbeläge erreicht. Das LVT-<br />
Geschäft wird dabei bislang von massiven<br />
Materialien dominiert, die zu einem relativ<br />
hohen Anteil im Objektbereich eingesetzt<br />
werden. <strong>Die</strong> im wesentlichen seit dem<br />
Jahr 2009 auf den europäischen Märkten<br />
eingeführten LVT-Beläge auf HDF-Trägern,<br />
die in vielen Fällen <strong>als</strong> „Vinyl-Fertigboden“<br />
vermarktet werden, werden dagegen<br />
vorrangig im privaten Wohnbereich<br />
abgesetzt. Derartige Produktvarianten<br />
werden bislang vor allem von Kork- <strong>und</strong><br />
Laminatbodenherstellern angeboten; die<br />
Zahl der Anbieter ist dabei bereits im<br />
Verlauf des Jahres 2010 deutlich angestiegen<br />
<strong>und</strong> wird sich im kommenden<br />
Jahr voraussichtlich noch erhöhen. Nicht<br />
zuletzt vor diesem Hintergr<strong>und</strong> wird für<br />
diese Vinyl-Fertigboden im Verlauf der<br />
nächsten drei Jahre in Mitteleuropa ein<br />
Marktvolumen von bis zu 10 % des derzeitigen<br />
Laminatbodenabsatzes für möglich<br />
gehalten.<br />
Mit dem stabileren Objektgeschäft, der<br />
Vermarktung von preisgünstigen Produktvarianten<br />
für den privaten Wohnbereich<br />
<strong>und</strong> den deutlichen Zuwächsen im<br />
LVT-Bereich war der Absatz von elastischen<br />
Bodenbelägen in den Jahren 2008<br />
<strong>und</strong> 2009 im Vergleich zu anderen Bodenbelagstypen<br />
weniger stark zurückgegangen.<br />
Im Jahr 2010 werden die Hersteller<br />
von elastischen Bodenbelägen über alle<br />
Produkte voraussichtlich wieder zulegen<br />
können.<br />
Der Gesamtmarkt für elastische Bodenbeläge<br />
auf PVC-Basis lässt sich im wesentlichen<br />
in drei Produktgruppen unterteilen.<br />
<strong>Die</strong> vor allem im Objektbereich eingesetzten<br />
homogenen Beläge sind nur aus PVC<br />
aufgebaut. Heterogene Beläge setzen<br />
sich dagegen aus mehreren Schichten<br />
mit unterschiedlichen Materialien zusammen,<br />
in der Regel bestehen sie aus einer<br />
Rückenkonstruktion mit Glasvliesarmierung,<br />
einer Dekorschicht, einer PVC- <strong>und</strong><br />
einer PUR-Nutzschicht. Bei Cushion Vinyl<br />
(CV)-Belägen werden einzelne Schichten<br />
im Produktionsprozess aufgeschäumt,<br />
so dass eine weichere Oberfläche entsteht.<br />
Während die genannten Produkte<br />
in der Regel <strong>als</strong> Rollenware vermarktet<br />
werden, kommen LVT-Beläge in <strong>Die</strong>len-<br />
oder Fliesenformaten auf den Markt. LVT<br />
unterteilen sich wiederum in massive Produkte,<br />
selbstklebende Varianten <strong>und</strong> in<br />
Vinyl-Fertigboden mit HDF-Träger.<br />
Absatz von PVC-Belägen<br />
wird 2010 wieder steigen<br />
Laut einer Statistik des Fachverbandes<br />
der elastischen Bodenbelagshersteller<br />
(FEB), Wuppertal, konnten die in diesem<br />
Verband zusammengeschlossenen 13<br />
Hersteller im ersten Halbjahr 2010 ihre<br />
Absatzmengen im Vergleich zum Vorjahr<br />
um insgesamt 5 % steigern. Bei homogenen<br />
<strong>und</strong> heterogenen PVC-Belägen<br />
wurde wieder ein leichtes Plus erreicht.<br />
Der Absatz von CV-Belägen legte noch<br />
etwas stärker zu. Bei Designbelägen<br />
hat sich der bereits seit längerer Zeit<br />
beobachtete Aufwärtstrend fortgesetzt.<br />
In dieser Produktgruppe waren wie bei<br />
Sicherheitsbelägen (R10 <strong>und</strong> höher) <strong>und</strong><br />
Komfortbelägen (Klassen 31-43) gegenüber<br />
dem Vorjahr zweistellige Absatzsteigerungen<br />
möglich. Bei Linoleum- <strong>und</strong><br />
Kautschukbelägen sowie bei Belägen<br />
aus anderen Kunststoffen gab der Absatz<br />
dagegen leicht nach.<br />
Im Gesamtjahr 2009 hatte der Absatz<br />
von elastischen Bodenbelägen laut der<br />
FEB-Statistik gegenüber dem Vorjahr<br />
leicht nachgegeben, obwohl auch dam<strong>als</strong><br />
in der ersten Jahreshälfte die<br />
Vorjahresmengen noch leicht übertroffen<br />
worden waren. Im ersten Halbjahr<br />
2009 hatte sich vor allem der Absatz<br />
von homogenen PVC-Belägen rückläufig<br />
entwickelt. Der Absatz von CV-Belägen<br />
erholte sich erstm<strong>als</strong> wieder. Designbeläge<br />
hatte sich mit deutlichen Zuwachsraten<br />
sowohl im ersten Halbjahr <strong>als</strong> auch<br />
im Gesamtjahr 2009 von den anderen<br />
Produktkategorien abgesetzt.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
Nach Schätzungen von Tarkett hat der<br />
deutsche CV-Markt im Gesamtjahr 2009<br />
um 1 % zugelegt, im laufenden Jahr hält<br />
Tarkett einen Anstieg um 3-4 % für möglich.<br />
Für 2011 geht das Unternehmen<br />
dagegen wieder von einer Stagnation<br />
aus. Homogene PVC-Beläge werden nach<br />
+4-5 % im Jahr 2009 in diesem Jahr<br />
voraussichtlich um 5-6 % <strong>und</strong> 2011 um<br />
2 % zulegen. Der Umsatz mit heterogenen<br />
PVC-Belägen, der 2009 um 1-2 %<br />
angestiegen war, soll sich nach Tarkett-<br />
Schätzungen 2010 um 2-3 % <strong>und</strong> 2011<br />
wieder um 1-2 % erhöhen. Der LVT-Absatz<br />
ist laut Tarkett im vergangenen Jahr bereits<br />
um 22 % gestiegen; für 2010 <strong>und</strong><br />
2011 wird ein Marktwachstum von jeweils<br />
r<strong>und</strong> 25 % für möglich gehalten.<br />
Bei Parkett <strong>und</strong> Laminatboden rechnet<br />
Tarkett dagegen auch in den kommenden<br />
beiden Jahren mit weiteren Einbußen. Der<br />
deutsche Parkettmarkt soll nach einem<br />
Minus von 14 % im Jahr 2009 in diesem<br />
Jahr um weitere 8-10 % <strong>und</strong> 2011 um<br />
1-2 % nachgeben. Der Gesamtabsatz von<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Laminatboden lag 2009 nach Tarkett-<br />
Schätzungen 14 % unter dem Vorjahreswert.<br />
Im laufenden Jahr rechnet Tarkett<br />
mit einem Minus von 6-8 %; 2011 soll der<br />
Laminatbodenabsatz in Deutschland um<br />
weitere 3 % nachgeben.<br />
Kostensteigerungen <strong>und</strong><br />
Versorgungsengpässe<br />
Ähnlich wie die Laminatbodenindustrie<br />
haben auch die Hersteller von elastischen<br />
Bodenbelägen seit einiger Zeit<br />
mit deutlichen Kostensteigerungen <strong>und</strong><br />
zum Teil auch mit Versorgungsengpässen<br />
im Rohstoffbereich zu kämpfen. Nach<br />
Angaben des FEB sind zum Beispiel die<br />
Preise für Weichmacher von Januar bis<br />
September 2010 um durchschnittlich<br />
66 % gestiegen. PVC-Pulver habe sich im<br />
gleichen Zeitraum um r<strong>und</strong> 15 % verteuert.<br />
<strong>Die</strong>se Kostensteigerungen werden<br />
bei verschiedenen Produkten noch durch<br />
zunehmende Versorgungsschwierigkeiten<br />
überlagert. Hintergr<strong>und</strong> sind die aufgr<strong>und</strong><br />
der konjunkturellen Schwächephase in<br />
Vinylbeläge<br />
den vergangenen zwei Jahren angepassten<br />
Produktionskapazitäten, die dadurch<br />
zurückgefahrenen Lagerbestände sowie<br />
die seit Ende 2009 in zahlreichen Regionen<br />
wieder steigende Nachfrage.<br />
Als besonders kritisch bezeichnet der<br />
FEB die Situation bei Weichmachern. <strong>Die</strong><br />
BASF SE, Ludwigshafen, hatte am 22. Juli<br />
2010 für die auf Isononanol-Basis (INA)<br />
hergestellten Weichmacher Force Majeure<br />
erklären müssen, nachdem es in der<br />
vorgelagerten INA-Anlage zu technischen<br />
Problemen gekommen war. Nach Bewältigung<br />
dieser Probleme konnte die Force<br />
Majeure am 12. August wieder aufgehoben<br />
werden. Andere Hersteller von Weichmachern<br />
haben zuletzt ihre Produktportfolios<br />
auf die ertragsstärksten Produkte<br />
konzentriert. Nach Einschätzung des<br />
FEB wird sich die angespannte Versorgungssituation<br />
auch in der nächsten Zeit<br />
fortsetzen. <strong>Die</strong> Hersteller von elastischen<br />
Bodenbelägen haben inzwischen mit einer<br />
zum Teil sogar globalen Ausweitung ihrer<br />
Einkaufsaktivitäten sowie mit einer Ver-<br />
Ihre (T)Räume<br />
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Weitergabe der Kostensteigerungen auf<br />
die Verkaufspreise war bislang allenfalls<br />
in eingeschränktem Umfang möglich, so<br />
dass sich die Ertragslage der Hersteller<br />
von PVC-Bodenbelägen in der letzten Zeit<br />
sukzessive verschlechtert hat.<br />
Unterschiedliche<br />
Umsatzentwicklung<br />
<strong>Die</strong> Zahl der Anbieter von PVC-Bodenbelägen<br />
hat in den letzten Jahren trotz des<br />
in diesem Zeitraum eher rückläufigen<br />
Gesamtmarktvolumens zugenommen.<br />
<strong>Die</strong>se Entwicklung ist zum einen auf<br />
die Ausweitung der Produktpalette auf<br />
LVT-Beläge <strong>und</strong> das damit verb<strong>und</strong>ene<br />
Engagement von Unternehmen aus angrenzenden<br />
Bereichen, zum anderen auf<br />
die zunehmenden Aktivitäten von ausländischen<br />
Herstellern, insbesondere aus<br />
dem asiatischen Raum, zurückzuführen.<br />
Im Jahr 2009 entfielen knapp 60 % des<br />
europäischen Marktes auf die vier Hersteller<br />
Gerflor, Tarkett, Forbo Flooring<br />
Systems (Baar/Schweiz) <strong>und</strong> Armstrong<br />
DLW GmbH (Bietigheim-Bissingen). <strong>Die</strong><br />
H<strong>als</strong>tead-Gruppe kommt mit der Objektflor<br />
Art <strong>und</strong> Design GmbH (Köln), der<br />
Karndean International GmbH (Troisdorf)<br />
<strong>und</strong> Polyflor auf einen Anteil von knapp<br />
10 %. Im unteren einstelligen Prozentbereich<br />
liegen die Unternehmen Altro<br />
Ltd. (Letchworth/Großbritannien), IVC<br />
Group (Avelgem/Belgien), die zur Beaulieu<br />
International Group (BIG) gehörende<br />
Division Beauflor (Wielsbeke/Belgien) <strong>und</strong><br />
Amtico International, Coventry/Großbritannien.<br />
Das verbleibende Viertel des<br />
europäischen Marktes entfällt auf kleinere<br />
Anbieter.<br />
<strong>Die</strong> meisten Unternehmen hatten für die<br />
Geschäftsjahre 2007 <strong>und</strong> 2008 zum Teil<br />
deutliche Umsatzsteigerungen ausgewiesen,<br />
mussten 2009 aber wieder Einbußen<br />
hinnehmen. IVC <strong>und</strong> H<strong>als</strong>tead (Geschäftsjahr<br />
2008/2009, 30. Juni) konnten im<br />
Vergleich zum Vorjahr weiter zulegen.<br />
Der IVC-Umsatz stieg um 3 % auf r<strong>und</strong><br />
175 Mio €; H<strong>als</strong>tead lag mit r<strong>und</strong> 5 % im<br />
Plus. Forbo Flooring konnte den Umsatz<br />
mit Vinyl-, Linoleum-, Teppichfliesen- <strong>und</strong><br />
Nadelvliesbelägen um 1,3 % auf 904<br />
Mio sfr steigern. Gerflor musste 2009<br />
dagegen einen Umsatzrückgang um 3 %<br />
auf r<strong>und</strong> 370 Mio € ausweisen. Bei Altro<br />
<strong>und</strong> Amtico (Geschäftsjahr 2009/2010,<br />
31. März) lagen die Einbußen im oberen<br />
einstelligen Prozentbereich.<br />
Tarkett, Armstrong <strong>und</strong> BIG mussten<br />
deutlich stärkere Umsatzrückgänge<br />
hinnehmen. Der Gesamtumsatz von<br />
Tarkett reduzierte sich im Vergleich zu<br />
2008 um 18 % auf r<strong>und</strong> 1,7 Mrd €,<br />
was vor allem auf stärkere Einbrüche<br />
in Osteuropa, vor allem in Russland<br />
<strong>und</strong> der Ukraine, zurückzuführen war.<br />
In West- <strong>und</strong> Mitteleuropa haben sich<br />
die Märkte in Skandinavien, Spanien<br />
<strong>und</strong> Großbritannien am schwächsten<br />
entwickelt. Dagegen konnten die Absatzvolumina<br />
in Frankreich, unter anderem<br />
durch eine positive Entwicklung im Objektgeschäft,<br />
nahezu auf Vorjahresniveau<br />
gehalten werden. Auf dem deutschen<br />
Markt konnte Tarkett sogar Mengenzuwächse<br />
realisieren. BIG verzeichnete<br />
einen vergleichbaren Umsatzrückgang<br />
auf r<strong>und</strong> 1,1 Mrd €. Armstrong büßte bei<br />
den „Resilient Europe“-Aktivitäten im Vorjahresvergleich<br />
17 % seines Umsatzes<br />
ein <strong>und</strong> erwirtschaftete damit 294 Mio<br />
US$. Im <strong>gesamte</strong>n Geschäftsbereich<br />
„Resilient Flooring“ ging der Umsatz um<br />
16 % auf 1,031 Mrd US$ zurück; der<br />
Konzernumsatz der Armstrong World<br />
Industries Inc. (AWI), Lancaster/Pennsylvania,<br />
reduzierte sich ebenfalls um<br />
16 % auf 2,8 Mrd US$.<br />
Auch im Hinblick auf die Ergebnissituation<br />
gab es innerhalb der PVC-Bodenbelagsbranche<br />
größere Unterschiede.<br />
Während einzelne Unternehmen mit einer<br />
eher angespannten Ertragslage zu kämpfen<br />
hatten <strong>und</strong> in der Folge auch weitere<br />
Restrukturierungsmaßnahmen durchführen<br />
mussten, konnten andere Anbieter<br />
bessere Ergebnisse erwirtschaften <strong>und</strong><br />
zum Teil auch weitere Investitionsprojekte<br />
umsetzen.<br />
IVC <strong>und</strong> Tarkett haben<br />
auch zuletzt investiert<br />
Größere Expansionspläne verfolgt derzeit<br />
vor allem die IVC Group, die nach längeren<br />
Verhandlungen im Oktober 2008 die CV-<br />
Aktivitäten der Domo International N.V.,<br />
Zwijnaarde/Belgien, übernommen hatte.<br />
<strong>Die</strong>se Transaktion umfasste die Marke,<br />
den Großteil der Kollektionen sowie die<br />
im September 2008 stillgelegten CV-<br />
Produktionsanlagen von Domo. <strong>Die</strong> Nutzung<br />
der Domo-Markenrechte war dabei<br />
bis zum Jahr 2011 beschränkt. Anfang<br />
2010 hat das Unternehmen die parallel<br />
zu dem bisherigen IVC-Produktprogramm<br />
geführte Marke Domo in „Avenue“ umbenannt.<br />
Bereits im Zuge der Übernahme<br />
der CV-Aktivitäten von Domo sickerte<br />
Tarkett will mit der im Oktober vereinbarten<br />
Übernahme der ArmstrongMarke<br />
„Rhinofloor“ seine Position im<br />
Bodenbelagsgroßhandel wieder ausbauen.<br />
(Foto: Tarkett)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
durch, dass IVC die Produktionsanlagen<br />
eventuell beim Aufbau eines neuen CV-<br />
Werkes in den USA einsetzen will. <strong>Die</strong>ses<br />
Projekt wurde im September 2009 von<br />
IVC konkretisiert. Als Standort wurde Dalton/Georgia<br />
gewählt, wo IVC über die<br />
US-amerikanische Tochtergesellschaft<br />
IVC US Inc. bereits ein Vertriebszentrum<br />
betreibt. Das neue Werk ist auf eine Jahreskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 30 Mio m² ausgelegt<br />
<strong>und</strong> soll voraussichtlich Anfang 2011<br />
in Betrieb gehen. Das Investitionsvolumen<br />
beläuft sich nach IVC-Angaben auf r<strong>und</strong><br />
70 Mio US$.<br />
Am Stammsitz Avelgem errichtet das<br />
Unternehmen derzeit zudem eine Produktionsanlage<br />
für LVT, die im Verlauf des<br />
ersten Halbjahrs 2011 anlaufen soll. Bislang<br />
bezieht IVC die Oberflächen für die<br />
Anfang 2010 auf dem Markt eingeführten<br />
<strong>und</strong> unter den Bezeichnungen „Moduleo“<br />
<strong>und</strong> „Stepper“ laufenden LVT-Beläge von<br />
einem asiatischen Lieferanten. Mit der<br />
Inbetriebnahme des neuen Werkes will<br />
das Unternehmen alle Produktionsschritte<br />
selbst abdecken. <strong>Die</strong> IVC Group war bis<br />
zum Einstieg von Dougthy Hanson Teil<br />
der Balta Group; seither wird das Unternehmen<br />
<strong>als</strong> separate Geschäftseinheit<br />
von Filip Balcaen geführt.<br />
Tarkett hatte im Jahr 2008 ebenfalls<br />
mit Domo über die CV-Aktivitäten verhandelt,<br />
war dam<strong>als</strong> aber nicht zum Zug<br />
gekommen. Im Oktober 2010 konnte das<br />
Unternehmen allerdings eine vergleichbare<br />
Transaktion abschließen. Tarkett hat<br />
damit von Armstrong die auf den Wohnbereich<br />
ausgerichtete Marke „Rhinofloor“<br />
mit den zugehörigen CV-Kollektionen <strong>und</strong><br />
Druckzylindern übernommen. Nach der<br />
Verlagerung der bislang in dem britischen<br />
Armstrong-Werk Teesside eingesetzten<br />
Druckzylinder in das dem Business<br />
Center Resilient Heterogeneous (RHE)<br />
von Tarkett zugeordnete Werk Konz soll<br />
dort die Rhinofloor-Kollektion produziert<br />
werden.<br />
Armstrong hatte Mitte August 2010 angekündigt,<br />
sich in Europa aus dem Bereich<br />
„Residential Flooring“ zurückziehen <strong>und</strong><br />
auf das Objektgeschäft konzentrieren zu<br />
wollen. In diesem Zusammenhang sollte<br />
auch das der britischen Tochtergesellschaft<br />
Armstrong World Industries Ltd.,<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Thornaby on Tees/Cleveland, zugeordnete<br />
Cushion Vinyl (CV)-Werk Teesside<br />
bis zum ersten Quartal 2011 stillgelegt<br />
werden. Inzwischen wurde der Stilllegungstermin<br />
auf Ende 2010 konkretisiert.<br />
Das Unternehmen begründete die<br />
geplante Desinvestition mit den bereits<br />
seit mehreren Jahren rückläufigen Absatz-<br />
<strong>und</strong> Umsatzzahlen, der ungünstigen<br />
Kostensituation sowie einer zu niedrigen<br />
Produktivität im Werk Teesside. Am 23.<br />
September hat Armstrong zudem die Still-<br />
Vinylbeläge<br />
legung des schwedischen Werkes Holms<strong>und</strong><br />
bekannt gegeben. Damit wird sich<br />
das Unternehmen in Europa auch aus der<br />
Produktion von heterogenen PVC-Belägen<br />
zurückziehen. Während Armstrong bereits<br />
seit Ende 2008 eine mögliche Stilllegung<br />
des schwedischen Werkes geprüft hatte,<br />
kam die Entscheidung für die Aufgabe<br />
des Werkes Teesside <strong>und</strong> den Rückzug<br />
aus dem Residential Flooring-Geschäft für<br />
andere Hersteller von elastischen Bodenbelägen<br />
eher überraschend.<br />
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Vinylbeläge<br />
Unternehmen aus mehreren Branchen steigen in dieses Segment ein<br />
Deutliche Absatzsteigerungen<br />
bei LVT <strong>und</strong> VinylFertigboden<br />
<strong>Die</strong> für den Markt für „Luxury Vinyl Ti-<br />
les (LVT)“ prognostizierten Zuwachsraten<br />
haben im Verlauf der letzten<br />
zwei Jahre zu einem deutlichen Anstieg<br />
der Anbieterzahl geführt.<br />
Neben den Herstellern von PVC-Belägen<br />
hatten sich anfänglich vor allem Korkbodenanbieter<br />
in diesem Produktsegment<br />
engagiert. Inzwischen haben auch verschiedene<br />
Hersteller von Laminat- <strong>und</strong><br />
<strong>Holz</strong>böden ihr Angebotsprogramm um<br />
LVT-Beläge bzw. darauf basierende Produkte<br />
erweitert. Weitere Unternehmen<br />
bereiten derzeit einen Einstieg vor oder<br />
wollen in absehbarer Zeit entsprechende<br />
Investitionsentscheidungen treffen.<br />
Gleichzeitig gibt es aber auch <strong>Holz</strong>- <strong>und</strong><br />
Laminatbodenhersteller, die mit einem<br />
Ausbau des bestehenden Sortiments auf<br />
den zunehmenden Substitutionsdruck<br />
durch LVT-Beläge reagieren wollen.<br />
Der Bereich LVT-Beläge ist mit geschätzten<br />
jährlichen Zuwachsraten von r<strong>und</strong><br />
20 % das derzeit am stärksten wachsende<br />
Segment auf dem europäischen<br />
Bodenbelagsmarkt. Im Hinblick auf Produktaufbau,<br />
Qualitätsparameter, Preisstellung,<br />
Vertriebswege <strong>und</strong> Anwendungsbereiche<br />
wird dabei bislang ein relativ<br />
breites Spektrum abgedeckt.<br />
PVC-Oberfläche soll<br />
Vorteile bringen<br />
Herkömmliche LVT-Beläge sind größtenteils<br />
aus PVC aufgebaut. Daneben<br />
gibt es Fertigboden mit HDF-Träger,<br />
PVC/PU-Oberfläche <strong>und</strong> zum Teil auch<br />
Bislang gibt es in<br />
Europa nur zwei<br />
Hersteller von<br />
LVTBelägen. <strong>Die</strong><br />
meisten Anbieter<br />
beziehen die unter<br />
eigenen Marken<br />
vertriebenen<br />
Produkte aus dem<br />
asiatischen Raum.<br />
(Foto: Tarkett)<br />
mit einer dazwischen eingefügten Trittschalldämmung.<br />
Einzelne Anbieter von<br />
Laminatboden gehen davon aus, dass<br />
derartige Produkte bei einer Verkaufspreisstellung<br />
zwischen 15-20 €/m² (inkl.<br />
MwSt.) innerhalb der nächsten drei Jahre<br />
in Mitteleuropa ein Marktvolumen in einer<br />
Größenordnung von r<strong>und</strong> 10 % des derzeitigen<br />
Laminatbodenabsatzes erreichen<br />
können. <strong>Die</strong>se zum Teil <strong>als</strong> Vinylboden<br />
oder Vinyl-Fertigboden bezeichneten<br />
Produkte werden gegenüber Laminatboden<br />
oder anderen Hartbodenbelägen<br />
vor allem über die weichere, wärmere<br />
Oberfläche, die damit verb<strong>und</strong>enen Trittschalleigenschaften<br />
<strong>und</strong> zum Teil auch<br />
über eine höhere mechanische Belastbarkeit<br />
abgegrenzt.<br />
Bei massiven LVT-Belägen spielt zudem<br />
die deutlich höhere Feuchtebeständigkeit<br />
eine Rolle. Damit können derartige Beläge<br />
auch in Anwendungsbereichen eingesetzt<br />
werden, die für herkömmliche Laminatboden<br />
bzw. für Vinylboden mit HDF-Träger<br />
eher problematisch sind (z.B. Küche,<br />
Bad). <strong>Die</strong> wie bei allen PVC-Produkten<br />
nachteilige ökologische Bewertung der<br />
LVT-Beläge ist in der letzten Zeit dagegen<br />
offensichtlich wieder etwas in den<br />
Hintergr<strong>und</strong> getreten.<br />
LVT-Beläge <strong>und</strong> Vinyl-Fertigboden decken<br />
mit den verschiedenen Qualitäten<br />
derzeit eine relativ breite Verkaufspreisspanne<br />
zwischen 15 <strong>und</strong> 70 €/m² (inkl.<br />
MwSt.) ab. Höherwertige, massive LVT-<br />
Produkte gehen bislang vorrangig in den<br />
Objektbereich. Mit der Entwicklung von<br />
selbstklebenden Produktvarianten <strong>und</strong><br />
Vinyl-Fertigboden auf HDF-Trägern wurde<br />
in der letzten Zeit aber auch der Vertrieb<br />
über den Fachhandel <strong>und</strong> über den Baumarktbereich<br />
an Endverbraucher deutlich<br />
ausgebaut. Sowohl der Fachhandel <strong>als</strong><br />
auch die Baumärkte zeigen nach Aussage<br />
verschiedener in diesem Bereich tätiger<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
<strong>Holz</strong> special 2/2010<br />
Im Gegensatz zu den herkömmlichen, in Rollenform<br />
vermarkteten PVCBelägen werden LVTBeläge in<br />
<strong>Die</strong>len oder Fliesenformaten sowie mit relativ<br />
aufwändigen Dekorentwicklungen angeboten.<br />
(Foto: Tarkett)<br />
Anbieter aufgr<strong>und</strong> der derzeit noch möglichen<br />
hohen Margen ein relativ großes<br />
Interesse an der neuen Produktkategorie.<br />
Dementsprechend haben in der letzten<br />
Zeit zahlreiche Handelsunternehmen<br />
ihr Angebotsprogramm um LVT-Beläge<br />
erweitert.<br />
Nach Schätzungen von LVT-Anbietern werden<br />
bislang noch über 80 % der in Europa<br />
vermarkteten LVT-Beläge in China <strong>und</strong> in<br />
Südkorea zugekauft. In Europa gibt es mit<br />
der Amtico International, Coventry/Großbritannien,<br />
<strong>und</strong> der Tarkett Holding GmbH,<br />
Frankenthal, bislang nur zwei Hersteller.<br />
Mit der für das erste Halbjahr 2011<br />
geplanten Inbetriebnahme einer neuen<br />
Anlage wird die belgische International<br />
Vinyl Company (IVC), Avelgem, weitere<br />
LVT-Kapazitäten in Europa aufbauen.<br />
<strong>Die</strong> Produktkategorie LVT ist im Gegensatz<br />
zu anderen PVC-Belägen, die<br />
in Rollenbreiten zwischen 2 m <strong>und</strong> 5 m<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
gefertigt werden <strong>und</strong> in der Regel nur mit<br />
einfacher Optik ausgestattet sind, durch<br />
<strong>Die</strong>len- oder Fliesenformate sowie durch<br />
relativ aufwändige Dekorentwicklungen<br />
charakterisiert. Dadurch soll eine möglichst<br />
starke Annäherung an <strong>Holz</strong>-, Laminatboden<br />
oder Fliesen- <strong>und</strong> Steinbeläge<br />
erreicht werden. <strong>Die</strong> Produkte sind <strong>als</strong><br />
heterogene PVC-Beläge in den meisten<br />
Fällen aus einer Rückenkonstruktion mit<br />
Vinylbeläge<br />
Glasvliesarmierung, einer Dekorschicht,<br />
einer PVC- <strong>und</strong> einer PUR-Nutzschicht<br />
aufgebaut.<br />
<strong>Die</strong> einzelnen LVT-Produkte können<br />
nach Trägermaterial (PVC oder HDF),<br />
Gesamtstärke, Nutzschichtstärke,<br />
Oberflächenausrüstung, Formaten, Fasen<br />
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103
104<br />
Vinylbeläge<br />
möglich) sowie dem Vorhandensein von<br />
oberseitigen Strukturprägungen oder einer<br />
rückseitigen selbstklebenden Schicht<br />
differenziert werden. <strong>Die</strong> allgemeinen<br />
Produkteigenschaften von LVT-Belägen<br />
werden in den Normen EN 649 <strong>und</strong> EN<br />
14085 beschrieben; darüber hinaus gibt<br />
es weitere Normen für zusätzliche Qualitätsparameter<br />
wie den Abriebwiderstand<br />
(EN 660) <strong>und</strong> die Rutschfestigkeit (EN<br />
14041).<br />
Mehrere neue Ansätze<br />
für Verlegung von LVT<br />
Massive LVT-Beläge sind zumeist zwischen<br />
2 <strong>und</strong> 3 mm stark. Der Großteil dieser<br />
Beläge wird bislang noch auf dem Untergr<strong>und</strong><br />
verklebt. In der Regel erfolgt das<br />
über einen separaten Kleberauftrag. <strong>Die</strong><br />
über den DIY-Bereich vermarkteten LVT<br />
werden in zunehmendem Umfang aber<br />
auch mit Selbstkleberücken ausgestattet.<br />
Derartige Produkte wurden bislang zum<br />
Beispiel von Tarkett, IVC oder der Gerflor<br />
Group (Villeurbanne/Frankreich) auf den<br />
Markt gebracht. Tarkett vermarktet die<br />
selbstklebenden LVT unter der Bezeichnung<br />
„Starfloor“, bei IVC laufen sie unter<br />
„Stepper“ <strong>und</strong> bei Gerflor unter „Senso“.<br />
Andere massive LVT-Beläge können<br />
über eine selbstklebende Falzverbindung<br />
(Grip Strip bzw. Adhesive Strip)<br />
überlappend verlegt werden. Beispiele<br />
sind die Produktlinien „Konekto“ von<br />
Metroflor (Darien/Connecticut), „Connections“<br />
von Congoleum Corp. (Mercerville/New<br />
Jersey) <strong>und</strong> „Luxe Plank“<br />
von Armstrong World Industries Inc.<br />
(Lancaster/Pennsylvania).<br />
Darüber hinaus gibt es auch Produktausführungen<br />
mit bis zu 5 mm Stärke,<br />
die über eine an den Kanten angefräste<br />
Clickverbindung schwimmend verlegt<br />
werden. Ein solches Produkt wird in<br />
Europa zum Beispiel von der Windmöller<br />
Flooring GmbH, Detmold, unter der<br />
Bezeichnung „Design Line Connect“ vermarktet.<br />
<strong>Die</strong> von Windmöller gehaltenen<br />
Patente für das bei dieser Produktlinie<br />
eingesetzte leimfreie Verlegesystem<br />
werden auf Basis einer im Februar 2010<br />
getroffenen Vereinbarung von der zur<br />
Unilin bvba, Wielsbeke/Belgien, gehörende<br />
Intellectual Property-Gesellschaft<br />
Flooring Industries Ltd. S.a.r.l., Bertrange/Luxemburg,<br />
sublizenziert. Flooring<br />
Industries verfügt zudem über eigene<br />
Patente für die leimlose Verlegung von<br />
LVT-Belägen.<br />
Entsprechende Lizenzen wurden bislang<br />
an die US-amerikanischen LVT-Hersteller<br />
Mannington Mills Inc. (Salem/New Jersey)<br />
<strong>und</strong> Adore Floors Ltd. (Farmingdale/<br />
New York), die südkoreanische Nox Che-<br />
Seit Anfang 2009 haben verschiedene Laminatbodenhersteller<br />
ihr Angebotsprogramm<br />
um VinylFertigböden mit HDFTräger<br />
erweitert. Pergo hat im September 2010 mit<br />
der Vermarktung der zum Jahresanfang<br />
vorgestellten Kollektion begonnen.<br />
(Foto: Pergo)<br />
mical Co. Ltd. (Seoul) sowie an die chinesischen<br />
Unternehmen Jiangsu Daou<br />
Decorative Materi<strong>als</strong> Co. Ltd., Jiangsu<br />
Lodgi Wood Industry Co. Ltd. (beide<br />
mit Sitz in Changzhou/Provinz Jiangsu),<br />
Novalis International Ltd. (Hongkong),<br />
Shanghai Jinka Flooring Technology Co.<br />
Ltd. (Shanghai) <strong>und</strong> Zhangjiagang Yihua<br />
Plastic Co. Ltd. (Zhangjiagang/Provinz<br />
Jiangsu) vergeben.<br />
Mannington ist bereits vor einigen Jahren<br />
in das LVT-Geschäft eingestiegen<br />
<strong>und</strong> hat sein Angebotsprogramm inzwischen<br />
um die clickfähige Produktlinie<br />
„Adura LockSolid“ erweitert. Adore<br />
Floors hat auf Basis der Unilin-Lizenz<br />
die Produktlinie „Adore Touch“ auf den<br />
Markt gebracht <strong>und</strong> im vergangenen<br />
Jahr seine Vertriebsaktivitäten auch auf<br />
den britischen Markt ausgeweitet. Bei<br />
Nox laufen die LVT-Produkte unter der<br />
Bezeichnung „Nox Prime“.<br />
Der britische Hersteller Amtico hat sein<br />
LVT-Programm um die 4 mm starke Produktlinie<br />
„Spacia Easyfit“ erweitert, bei<br />
der die Verlegung ebenfalls über ein<br />
Locking-System erfolgt. Damit wird<br />
diese Produktlinie vorrangig über den<br />
DIY-Bereich vermarktet.<br />
Laminatbodenhersteller<br />
arbeiten mit HDF-Träger<br />
Während die Unternehmen aus dem Bereich<br />
elastische Bodenbeläge fast ausschließlich<br />
massive LVT-Beläge vermarkten,<br />
arbeiten die bislang im LVT-Geschäft<br />
vertretenen Hersteller von Hartbodenbelägen<br />
größtenteils mit Produkten, bei<br />
denen die PVC/PU-Oberfläche auf eine<br />
HDF-Trägerplatte aufkaschiert wird.<br />
Mit den dabei eingesetzten leimfreien<br />
Verlegesystemen können diese Beläge<br />
schwimmend verlegt werden.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
<strong>Die</strong> Anbieter von Korkbodenbelägen<br />
befassen sich bereits seit einiger Zeit<br />
mit diesem Produktsegment. Zum Teil<br />
setzen diese Unternehmen dabei eine<br />
zusätzliche Korkschicht zwischen dem<br />
HDF-Träger <strong>und</strong> der aufkaschierten PVC/<br />
PU-Oberfläche ein. Mit einer solchen,<br />
unter der Bezeichnung „Vinylcomfort“<br />
vermarkteten Produktlinie hat zum<br />
Beispiel die portugiesische Amorim<br />
Revestimentos S.A., São Paio Oleiros,<br />
zuletzt hohe Zuwachsraten erreicht.<br />
<strong>Die</strong> Schweizer Li & Co. AG, Müstair,<br />
produziert die aus einem HDF-Träger<br />
mit PVC-Oberfläche aufgebaute Produktlinie<br />
„Pronto Design“ in vier Varianten<br />
mit unterschiedlichen PVC-Stärken<br />
unter anderem für verschiedene Korkbodenanbieter.<br />
Darüber hinaus lässt<br />
der spanische Bodenbelagsanbieter<br />
Floover, Sant Sadurní d’Anoia, bei Li &<br />
Co. Vinyl-Fertigboden mit HDF-Träger<br />
produzieren. Floover vermarktet zudem<br />
massive LVT.<br />
Im Verlauf des letzten Jahres sind auch<br />
mehrere Unternehmen aus der europäischen<br />
Laminatbodenbranche in das<br />
LVT-Geschäft eingestiegen. <strong>Die</strong>se Unternehmen<br />
kaufen die LVT-Beläge zu<br />
<strong>und</strong> kaschieren sie auf HDF-Träger. Als<br />
eines der ersten Unternehmen hatte<br />
die Witex Flooring Products GmbH, Augustdorf,<br />
bereits im Jahr 2005 unter<br />
der Bezeichnung „Elastoclic PUR“ einen<br />
vor allem auf den Einsatz im Objektbereich<br />
ausgelegten Bodenbelag mit<br />
PU-Oberfläche vorgestellt. Anfang 2010<br />
folgte die Produktreihe „Elastoclic Design<br />
Vinyl“, bei der eine PVC-Oberfläche<br />
eingesetzt wird. Inzwischen entfallen<br />
r<strong>und</strong> 20 % des Witex-Umsatzes auf diese<br />
Produktlinien. In einem nächsten Schritt<br />
will das Unternehmen einen massiven<br />
LVT-Belag mit geringerer Aufbauhöhe<br />
auf den Markt bringen.<br />
<strong>Die</strong> zur Krono-Gruppe Schweiz gehörende<br />
Kronotex Fußboden GmbH & Co.<br />
KG, Wittstock-Heiligengrabe, hat im Januar<br />
2010 ihre Vinylboden-Produktlinie<br />
„Pssst!“ vorgestellt. Ebenfalls Anfang<br />
2010 hat die Classen-Gruppe, Kaisersesch,<br />
ihr Angebotsprogramm um die<br />
Produktlinie „Soft & Silent“ mit anfänglich<br />
fünf Dekorvarianten erweitert; inzwischen<br />
können zehn Dekore geliefert<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
werden. Bei dem Produkt wird zwischen<br />
HDF-Träger <strong>und</strong> PVC-Oberfläche eine <strong>als</strong><br />
„Air-Solution“ bezeichnete Trittschalldämmung<br />
eingebracht.<br />
Im September 2010 hat die Pergo Europe<br />
AB, Trelleborg/Schweden, mit der<br />
Vermarktung ihrer Vinylbodenkollektion<br />
„Vinyl-<strong>Die</strong>len & Fliesen“ bzw. „Vinyl<br />
Planks & Tiles“ begonnen. Das Konzept<br />
<strong>und</strong> erste Produktmuster waren bereits<br />
auf der im Januar 2010 parallel zur Bodenbelagsmesse<br />
Domotex in Hannover<br />
durchgeführten „PergoTex“-Veranstaltung<br />
vorgestellt worden. <strong>Die</strong> MeisterWerke<br />
Schulte GmbH, Rüthen-Meiste, wird<br />
voraussichtlich ein PVC-freies Produkt<br />
auf den Markt bringen. Nach dem für<br />
Mitte 2011 geplanten Start mit einem<br />
LVT-Belag auf HDF-Träger soll in einem<br />
zweiten Schritt eventuell ein massives<br />
Material angeboten werden.<br />
Mit Unilin <strong>und</strong> der Parador GmbH & Co.<br />
KG, Coesfeld, prüfen derzeit weitere<br />
Unternehmen einen Einstieg in dieses<br />
Produktsegment; eine Entscheidung<br />
steht in beiden Fällen allerdings noch<br />
Vinylbeläge<br />
aus. Andere Laminatbodenhersteller<br />
verhalten sich dagegen bislang noch<br />
eher zurückhaltend. <strong>Die</strong> Egger-Gruppe,<br />
St. Johann/Österreich, will <strong>als</strong> Reaktion<br />
auf die Produktvorteile von Fertigböden<br />
mit PVC-Oberfläche Anfang 2011<br />
einen HDF-Fußboden mit einer direkt<br />
bedruckten Korkoberfläche auf den<br />
Markt bringen.<br />
<strong>Die</strong> über die Tilo GmbH bislang vor allem<br />
im <strong>Holz</strong>-, Furnier-, Kork- <strong>und</strong> Linoleumbodengeschäft<br />
aktive Schrattenecker Holding<br />
GmbH, Lohnsburg/Österreich, hat<br />
im Mai 2010 für das Geschäft mit Vinylfertigboden<br />
im Mai 2010 die eigenständige<br />
Vertriebsgesellschaft Lobofloors<br />
GmbH gegründet. <strong>Die</strong> Produkte, die aus<br />
einem HDF-Träger, einer Korkschicht<br />
<strong>und</strong> einer zugekauften PVC-Oberfläche<br />
aufgebaut sind, werden bei Tilo produziert.<br />
Mit der zur britischen H<strong>als</strong>tead<br />
plc, Manchester, gehörenden Objectflor<br />
GmbH, Köln, bietet inzwischen auch ein<br />
aus dem Bereich elastische Bodenbeläge<br />
kommendes Unternehmen unter<br />
der Bezeichnung „Expona Clic“ einen<br />
LVT-Belag auf HDF-Träger an.<br />
Significant rise in LVT and finished vinyl flooring deliveries<br />
The forecast growth in the luxury vinyl tiles (LVT) market has paved the way for a<br />
significant increase in the number of suppliers over the past two years. In addition<br />
to PVC flooring producers, cork flooring suppliers had been among the first to<br />
enter this product sector. A number of cork, laminate and wooden flooring<br />
manufacturers have <strong>als</strong>o now expanded their range to include LVT flooring and/or<br />
products made from these tiles. More firms are preparing to enter this business or<br />
intend to make decisions about investments in the foreseeable future. At the same<br />
time, however, some wooden and laminate flooring manufacturers <strong>als</strong>o intend<br />
to react to the mounting competition from LVT flooring by widening their existing<br />
range of products. LVT flooring is currently the fastest-growing sector of the European<br />
flooring market with estimated annual growth rates in the region of 20%. A<br />
relatively broad range of products is available in terms of design, quality para -<br />
meters, pricing, distribution methods and applications. Traditional LVT flooring is<br />
made largely out of PVC. Finished flooring is <strong>als</strong>o made from a HDF board, a PVC/<br />
PU surface and sometimes with a footfall absorption layer in-between. LVT and<br />
finished vinyl flooring currently attract a relatively wide range of sales prices from<br />
€15-70/m² (including VAT) with a variety of grades available. Higher-quality, solid<br />
LVT products are primarily used in building projects. However, the development of<br />
self-adhesive products and vinyl flooring mounted on to HDF board has <strong>als</strong>o helped<br />
to significantly increase sales to specialist merchants and to end customers via DIY<br />
stores in the recent past. Both specialist merchants and DIY stores are displaying<br />
relatively strong interest in this new category of products due to the high margins on<br />
these products, a number of suppliers in this sector note. Several merchants have<br />
thus recently expanded their range of products to include LVT flooring.<br />
105
106<br />
Parkett<br />
Trotz leichter Absatzstabilisierung stehen Margen weiter unter Druck<br />
Weitere Veränderungen in der<br />
europäischen Parkettbranche<br />
<strong>Die</strong> europäische Parkettbranche hat<br />
sich nach den Absatzrückgängen in<br />
den Jahren 2008 <strong>und</strong> 2009 nur langsam<br />
erholt. Der Abwärtstrend hat sich<br />
seit Mitte 2009 deutlich verlangsamt.<br />
Im Verlauf des Jahres 2010 konnten<br />
die Absatzmengen im Vergleich zum<br />
Vorjahr wieder schrittweise gesteigert<br />
werden. Das Absatzniveau der Jahre<br />
2007 <strong>und</strong> 2008 wird allerdings noch<br />
immer nicht erreicht.<br />
Der seit Mitte 2008 beobachtete Mengenrückgang<br />
folgte auf eine Phase, in der die<br />
Produktionskapazitäten der europäischen<br />
Parkettindustrie weiter ausgebaut worden<br />
waren. Das daraus resultierende Überangebot<br />
führte zu einem immer stärker<br />
werdenden Druck auf die Verkaufspreise<br />
<strong>und</strong> auf die Margen. In der Folge haben<br />
sich die bereits in den Vorjahren beobachteten<br />
Veränderungen in der europäischen<br />
Parkettbranche auch im Jahr 2010 fortgesetzt.<br />
<strong>Die</strong>se Veränderungen haben im zweiten<br />
Halbjahr 2010 noch zugenommen. Beispiele<br />
sind die im November gestellten Insolvenzanträge<br />
der verb<strong>und</strong>enen Unternehmen<br />
H. u. M. Plessmann GmbH & Co. KG <strong>und</strong><br />
Trio Parkett GmbH & Co. KG, beide mit Sitz<br />
in Uslar, sowie die Produktionseinstellung<br />
bei der insolventen Anton Lorenz GmbH &<br />
Co. KG, Niederzier. In Frankreich wird seit<br />
Ende August 2010 ein Käufer für den französischen<br />
Mehrschichtparketthersteller<br />
Panaget S.A.S., Bourgbarré, sowie den<br />
ebenfalls der MDB France S.A.S. zugeordneten<br />
Massivparketthersteller Chêne de<br />
L’Orne S.A.S., Bellême, gesucht. Bei der<br />
More changes in Europe’s parquet industry<br />
European parquet producers have faced a lengthy recovery from the slump in sales<br />
seen in 2008 and 2009. This downturn slowed considerably since the middle of<br />
2009. Sales volumes gradually increased during 2010 compared with the prioryear<br />
period. However, deliveries are still some distance from the levels recorded<br />
in 2007 and 2008. The decline in volumes that surfaced from the middle of 2008<br />
was followed by a period when European parquet manufacturers expanded their<br />
production capacities. The resulting supply surplus paved the way for mounting<br />
pressure on sales prices and margins. 2010 has thus again seen changes like<br />
those that have occurred in the European parquet sector over the past few years.<br />
These developments came thick and fast in the second half of 2010. Examples include<br />
November insolvency filings made by the affiliates H. u. M. Plessmann GmbH<br />
& Co. KG and Trio Parkett GmbH & Co. KG, both headquartered in Uslar, Germany,<br />
as well as the end of production at the insolvent firm Anton Lorenz GmbH & Co.<br />
KG, based in Niederzier, Germany. In France, negotiations to sell the French multilayer<br />
parquet producer Panaget S.A.S., based in Bourgbarré, as well as the solid<br />
parquet producer Chêne de L’Orne S.A.S. of Bellême, which is <strong>als</strong>o part of the MDB<br />
France S.A.S. group, have been <strong>und</strong>erway since the end of August 2010. Parquets<br />
Marty S.A.S., headquartered in Cuzorn, France, gained another shareholder in late<br />
September 2010. Boen AS, based in Tveit, Norway, is to cease production at its<br />
Norwegian headquarters and expand its Lithuanian plant instead. The Austrian firm<br />
Vito <strong>Holz</strong>industrie GmbH, headquartered in St. Veit an der Glan, <strong>als</strong>o faced shifts<br />
among its shareholders in July.<br />
Parquets Marty S.A.S., Cuzorn/Frankreich,<br />
ist Ende September 2010 ein weiterer<br />
Gesellschafter eingestiegen. <strong>Die</strong> Boen AS,<br />
Tveit/Norwegen, wird die Produktion am<br />
norwegischen Stammsitz einstellen <strong>und</strong> im<br />
Gegenzug das litauische Werk ausbauen.<br />
Im Juli kam es zudem zu Anteilsverschiebungen<br />
bei der österreichischen Vito<br />
<strong>Holz</strong>industrie GmbH, St. Veit an der Glan.<br />
Insolvenzverfahren bei<br />
Plessmann <strong>und</strong> Trio<br />
H. u. M. Plessmann <strong>und</strong> Trio Parkett haben<br />
am 22. November 2010 vor dem Amtsgericht<br />
Göttingen Insolvenz angemeldet;<br />
zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde<br />
Rechtsanwalt Jens Kröke aus Göttingen<br />
bestellt. <strong>Die</strong> Fertigung am Produktionsstandort<br />
Vogelsang/Brandenburg, an<br />
dem Trio Parkett mit r<strong>und</strong> 40 Mitarbeitern<br />
Dreischichtparkett herstellt, wird zunächst<br />
aufrecht erhalten. <strong>Die</strong> jährliche Produktionskapazität<br />
des Werkes beläuft sich auf r<strong>und</strong><br />
400.000 m²; der tatsächliche Produktionsausstoß<br />
lag zuletzt allerdings bei etwa der<br />
Hälfte. Auch die von Uslar aus gesteuerten<br />
Vertriebsaktivitäten sollen normal weiterlaufen.<br />
<strong>Die</strong> Produktion von Massivparkett<br />
am Plessmann-Standort Uslar ist nach<br />
Auskunft des Mehrheitsgesellschafters<br />
Stefan Schröder bereits Anfang 2010 eingestellt<br />
worden. Das auch weiterhin unter<br />
der Bezeichnung „Pamino“ vermarktete<br />
Massivparkett wird seither im Lohnauftrag<br />
von anderen Herstellern produziert.<br />
Gleiches gilt für das Zweischichtsortiment.<br />
Für den Schritt in die Insolvenz machte<br />
Schröder vor allem das schwache Exportgeschäft<br />
verantwortlich. Neben dem<br />
deutschsprachigen Raum gehören auch<br />
die Länder Italien, Spanien, Großbritannien<br />
<strong>und</strong> Russland zu den Hauptabsatzmärkten<br />
von H. u. Plessmann <strong>und</strong> Trio Parkett. Während<br />
die Entwicklung im deutschsprachigen<br />
Raum unter anderem aufgr<strong>und</strong> der im April<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
<strong>Die</strong> Verhandlungen über einen Verkauf des<br />
insolventen Parkettherstellers Lopark sind<br />
aufgr<strong>und</strong> von arbeitsrechtlichen Unsicherheiten<br />
kurz vor dem Abschluss gescheitert.<br />
Das Unternehmen musste daraufhin Ende<br />
Oktober den Betrieb einstellen.<br />
(Foto: Lopark)<br />
2010 erfolgten Umstellungen des bislang<br />
eingesetzten Nut/Feder-Systems auf das<br />
5G-System der schwedischen Välinge Innovation<br />
AB, Viken, zufriedenstellend lief,<br />
lässt die Erholung im Exportgeschäft weiter<br />
auf sich warten.<br />
Von der Insolvenz sind insgesamt r<strong>und</strong><br />
60 Mitarbeiter betroffen, von denen 40<br />
in Vogelsang <strong>und</strong> 20 in Uslar beschäftigt<br />
sind. Momentan werden verschiedene<br />
Fortführungslösungen für die beiden Unternehmen<br />
geprüft. Der Fokus liegt derzeit<br />
auf einem Insolvenzplanverfahren. Aber<br />
auch der Eintritt externer Investoren oder<br />
eine Kooperation mit einem anderen Unternehmen<br />
werden <strong>als</strong> möglich bezeichnet.<br />
H. u. M. Plessmann <strong>und</strong> Trio Parkett gehörten<br />
bis Mitte 2009 zur Schlaadt-Gruppe mit<br />
Sitz in Lorch/Rhein, die die Unternehmen<br />
im Jahr 1994 übernommen hatte. Im Zuge<br />
einer Konzentration auf das Kerngeschäft<br />
im Bereich Kunststoffverpackung hat<br />
Schlaadt seine Parkettaktivitäten an die<br />
neu gegründete TrioPless Holding GmbH,<br />
Langenfeld, verkauft. An diesem Unternehmen<br />
sind Schröder mit 75 % <strong>und</strong> Dr.<br />
Wolfgang Lichtenwalde mit 25 % beteiligt.<br />
Während Lichtenwalde nur stiller Teilhaber<br />
ist, verantwortet Schröder die finanziellen<br />
Belange der beiden Unternehmen. Ralph<br />
Plessmann obliegt die operative Geschäftsführung<br />
für H. u. M. Plessmann <strong>und</strong> Trio<br />
Parkett.<br />
Insolvente Lopark musste<br />
Produktion einstellen<br />
Trotz der bereits weit fortgeschrittenen<br />
Verhandlungen über einen möglichen Unternehmensverkauf<br />
endete das im Mai<br />
2010 eingeleitete Insolvenzverfahren<br />
über den Parketthersteller Anton Lorenz<br />
(Lopark) mit der Aufgabe aller Aktivitäten.<br />
Mit Wirkung zum 31. Oktober musste das<br />
Unternehmen den Betrieb einstellen; den<br />
verbliebenen 21 Mitarbeitern wurde zum<br />
gleichen Zeitpunkt gekündigt. Im Zuge der<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
nun laufenden Abwicklung bemüht sich die<br />
Insolvenzverwaltung um eine Verwertung<br />
der Maschinen bzw. des restlichen Anlagenvermögens.<br />
Das Scheitern der Verkaufsgespräche<br />
wurde von dem Insolvenzverwalter Dr.<br />
Christoph Niering auf noch laufende Kündigungsklagen<br />
ehemaliger Mitarbeiter<br />
zurückgeführt, die für den potenziellen<br />
Käufer ein zu großes finanzielles Risiko<br />
dargestellt haben. <strong>Die</strong>se Klagen waren<br />
von insgesamt 26 Arbeitnehmern, die im<br />
Zuge der Schließung des firmeneigenen<br />
Laubholzsägewerkes zum 30. September<br />
2009 ihre Arbeitsplätze verloren hatten,<br />
gegen Lopark eingereicht worden. Derzeit<br />
werden diese Verfahren in der Berufungsinstanz<br />
behandelt, nachdem die Kläger<br />
in erster Instanz gewonnen hatten. Um<br />
dem potenziellen Käufer Rechtssicherheit<br />
zu bieten, wollte die Insolvenzverwaltung<br />
einen Vergleich mit den Klägern schließen.<br />
<strong>Die</strong>ser Vergleich, der bei einem rechtsverbindlichen<br />
Verzicht auf weitere Ansprüche<br />
Abfindungsleistungen vorsah, wurde von<br />
knapp zwei Dritteln der Kläger allerdings<br />
nicht angenommen, so dass der bereits unterzeichnete<br />
Kaufvertrag für das Unternehmen<br />
wieder annulliert werden musste. Der<br />
aus der <strong>Holz</strong>branche stammende Investor<br />
hatte <strong>als</strong> einziger ein ernstzunehmendes<br />
Interesse an der Übernahme von Lopark<br />
bek<strong>und</strong>et, obwohl im Zuge des Insolvenzverfahrens<br />
r<strong>und</strong> 40 <strong>als</strong> Käufer in Frage<br />
kommende Unternehmen aus dem In- <strong>und</strong><br />
Ausland kontaktiert worden waren.<br />
Parkett<br />
Lopark hatte am 26. Mai 2010 beim<br />
Amtsgericht Aachen die Eröffnung eines<br />
Insolvenzverfahrens beantragt. Nach Informationen<br />
der Aachener Zeitung war der<br />
Umsatz des relativ stark auf Exportmärkte<br />
ausgerichteten Unternehmens aufgr<strong>und</strong><br />
der weltweiten Wirtschaftskrise im Jahr<br />
2009 stark eingebrochen. Zuvor hatte<br />
Lopark zwischen Herbst 2007 <strong>und</strong> Frühjahr<br />
2008 einen Großauftrag über die Lieferung<br />
von r<strong>und</strong> 95.000 m² Zweischichtparkett<br />
für das „Burj Dubai“ abgewickelt. Nach<br />
Abschluss des Dubai-Projektes fehlten allerdigs<br />
Anschlussaufträge. <strong>Die</strong> daraus resultierenden<br />
Auslastungsprobleme wurden<br />
durch den konjunkturellen Einbruch noch<br />
verstärkt, so dass die laufenden Kredite<br />
im Verlauf des Jahres 2009 nicht mehr<br />
vollumfänglich bedient werden konnten.<br />
<strong>Die</strong>se Situation setzte sich auch in der<br />
ersten Jahreshälfte 2010 fort, woraufhin<br />
die Hausbanken eine erneute Verlängerung<br />
der Kreditlaufzeiten verweigert hatten. Das<br />
Insolvenzverfahren wurde am 28. Juli eröffnet.<br />
Im Verlauf dieses Verfahrens wurde<br />
die Zahl der Mitarbeiter im Parkettwerk<br />
zwar von 31 auf 21 reduziert, die Produktion<br />
konnte allerdings bis zur endgültigen<br />
Schließung im Oktober aufrecht erhalten<br />
werden.<br />
Lopark verfügte über eine jährliche Produktionskapazität<br />
zwischen 250.000<br />
<strong>und</strong> 300.000 m² Zweischichtparkett. <strong>Die</strong><br />
Exportquote schwankte zwischen 60 <strong>und</strong><br />
70 %. Ursprünglich hatte das Unterneh-<br />
107
108<br />
Parkett<br />
men auch Mosaik- <strong>und</strong> Stabparkett produziert.<br />
<strong>Die</strong> Vorproduktversorgung war bis<br />
September 2009 auch über ein eigenes<br />
Eichensägewerk am Standort Niederzier<br />
sichergestellt worden. Strategische Überlegungen<br />
<strong>und</strong> notwendige Kosteneinsparungen<br />
hatten 2008 zu dem Entschluss<br />
geführt, das Sägewerk aufzugeben. <strong>Die</strong><br />
dort ursprünglich beschäftigten r<strong>und</strong> 40<br />
Mitarbeiter waren in zwei Schritten zum<br />
Jahresende 2008 bzw. zum 30. September<br />
2009 entlassen worden.<br />
MDB Holding AG will<br />
Parkettbereich verkaufen<br />
Seit August 2010 stehen der französische<br />
Mehrschichtparketthersteller Panaget sowie<br />
der Massivparketthersteller Chêne de<br />
L’Orne zum Verkauf. Beide Unternehmen<br />
gehören über die MDB France S.A.S. bislang<br />
noch zu der Finanz- <strong>und</strong> Management-<br />
Holding MDB AG mit Sitz in München, die<br />
laut eines im Verlauf der ordentlichen<br />
Hauptversammlung am 27. August 2010<br />
getroffenen Beschlusses aufgelöst wurde<br />
<strong>und</strong> seither unter MDB AG i.L. (in Liquidation)<br />
firmiert. In der Zwischenzeit wurden<br />
die beiden Parketthersteller zum Verkauf<br />
gestellt; ein konkretes Ergebnis lag bis<br />
Anfang Dezember allerdings noch nicht vor.<br />
Ursprünglich war MDB an mehreren Unternehmen<br />
aus dem Bereich Bauelemente<br />
beteiligt. In einem ersten Schritt hatte sich<br />
MDB im März 2007 von der Hausprofi Bausysteme<br />
GmbH, Freudenstadt, getrennt.<br />
Mit der Insolvenz der österreichischen<br />
Dimex Accord GmbH, Alkoven, im Herbst<br />
2008 <strong>und</strong> der Dimex GmbH, Nehren, im<br />
März 2009 war MDB auch aus dem Bereich<br />
Fenster- <strong>und</strong> Türprofile ausgestiegen. <strong>Die</strong><br />
nicht von Insolvenz betroffenen Teile der<br />
Dimex-Gruppe wurden veräußert. Seither<br />
umfasst der Bauelementbereich von MDB<br />
nur noch Panaget mit zwei Standorten in<br />
Bourgbarré <strong>und</strong> Redon sowie Chêne de<br />
L’Orne in Bellême.<br />
Am Stammsitz von Panaget ist die<br />
Zweistabfertigparkettproduktion angesiedelt.<br />
In dem zweiten Werk Redon, das für<br />
insgesamt r<strong>und</strong> 6 Mio € errichtet <strong>und</strong> im<br />
Jahr 2005 in Betrieb genommenen worden<br />
war, werden dreischichtige Landhausdielen<br />
produziert. Mit einer Anlagenkapazität von<br />
r<strong>und</strong> 1,5 Mio m² <strong>Holz</strong>fußboden ist Panaget<br />
nach Parquets Marty der zweitgrößte<br />
französische Parketthersteller. <strong>Die</strong> Zahl<br />
der Mitarbeiter ist im Zuge von Restrukturierungsmaßnahmen<br />
in den letzten drei<br />
Jahren von 250 auf heute r<strong>und</strong> 180 reduziert<br />
worden. <strong>Die</strong> Jahresproduktion belief<br />
sich im Jahr 2009 auf r<strong>und</strong> 750.000 m²,<br />
wobei r<strong>und</strong> 85 % auf Fertigparkett, 10<br />
% auf Massivparkett <strong>und</strong> der Rest auf<br />
Sonderanfertigungen entfielen. Panagets<br />
Hauptabsatzmarkt ist Frankreich. In erster<br />
Linie werden hier Baustoffmärkte beliefert;<br />
ein wichtiger K<strong>und</strong>e ist die französische<br />
Saint-Gobain-Gruppe. Daneben wird aber<br />
auch der französische Bodenbelagsfachhandel<br />
beliefert. In Deutschland versucht<br />
das Unternehmen seit letztem Jahr stärker<br />
Der seit August 2010<br />
zum Verkauf stehende<br />
französische<br />
Parketthersteller<br />
Panaget hat im<br />
Jahr 2009 seine<br />
Vertriebsaktivitäten<br />
auf dem deutschen<br />
Markt intensiviert.<br />
(Foto: Panaget)<br />
Fuß zu fassen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> war<br />
am 15. September 2009 die Vertriebstochter<br />
Panaget Deutschland GmbH mit Sitz<br />
in München gegründet worden. Seit dem<br />
1. Juli 2010 ist das Unternehmen bei der<br />
<strong>Holz</strong>handelskooperation <strong>Holz</strong>land GmbH,<br />
Düsseldorf, gelistet.<br />
Boen wird Produktion<br />
in Norwegen einstellen<br />
Der norwegische Parketthersteller Boen<br />
wird die Produktion am norwegischen<br />
Stammsitz Tveit voraussichtlich im Verlauf<br />
des ersten Quart<strong>als</strong> 2011 einstellen <strong>und</strong><br />
die Produktionsanlagen an den litauischen<br />
Standort Kietaviskes verlagern. Um in dem<br />
unter Boen Lietuva UAB firmierenden Werk<br />
Platz für die zusätzlichen Maschinen zu<br />
schaffen, wurde im vierten Quartal 2010<br />
mit dem Bau einer neuen Halle begonnen.<br />
Dadurch wird sich die überdachte Fläche<br />
um r<strong>und</strong> 4.000 m² auf insgesamt 36.000<br />
m² vergrößern.<br />
Bislang erfolgt in Tveit die Profilierung<br />
<strong>und</strong> Oberflächenveredelung von Halbfabrikaten,<br />
die aus dem litauischen Werk<br />
zugeliefert werden. Außerdem fertigt Boen<br />
in Norwegen sein Sportbodenprogramm.<br />
Mit der geplanten Verlagerung der beiden<br />
Fertigungsbereiche nach Litauen sollen<br />
die Produktions- <strong>und</strong> Logistikkosten zurückgeführt<br />
werden. Der Standort Tveit<br />
bleibt Firmensitz. Das dort bestehende,<br />
auf den norwegischen Markt, weite Teile<br />
Skandinaviens, Großbritannien <strong>und</strong> die USA<br />
ausgerichtete Logistikzentrum soll zudem<br />
weiter ausgebaut werden.<br />
Mit dem Auslaufen der Fertigung in Norwegen<br />
betreibt die Boen-Gruppe noch<br />
zwei Produktionsstandorte in Litauen <strong>und</strong><br />
Deutschland. In Kietaviskes werden Drei-<br />
<strong>und</strong> Zweischichtparkett sowie Massivdielen<br />
hergestellt. Außerdem betreibt Boen<br />
an dem litauischen Standort ein eigenes<br />
Eichensägewerk mit Trockenkammer <strong>und</strong><br />
Hobellinie. Am deutschen Standort Mölln<br />
werden Landhausdielen mit Nut- <strong>und</strong> Federverbindung<br />
sowie Dreischichtparkett<br />
mit Click-Verbindung hergestellt. <strong>Die</strong> Produktionskapazitäten<br />
belaufen sich hier auf<br />
r<strong>und</strong> 1,2 Mio m². Sowohl Boen Lietuva<br />
<strong>als</strong> auch die deutsche Tochtergesellschaft<br />
Boen Parkett Deutschland GmbH Co. KG<br />
übernehmen darüber hinaus Vertriebsauf-<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
Nach dem im Juli 2009 abgeschlossenen<br />
Management Buy Out hat sich im<br />
September 2010 die französische Somfy<br />
Gruppe an Parquets Marty beteiligt.<br />
(Foto: Parquets Marty)<br />
gaben. So werden von Mölln aus die Märkte<br />
in Mittel- <strong>und</strong> Südeuropa, im Benelux-Raum<br />
sowie in Asien betreut, während über Litauen<br />
die baltischen Staaten, Russland,<br />
Ukraine <strong>und</strong> teilweise auch Finnland <strong>und</strong><br />
Schweden beliefert werden.<br />
Pios ist bei Vito<br />
wieder ausgestiegen<br />
Mitte Juli 2010 hat die Pios Handel- <strong>und</strong><br />
Beteiligungs GmbH, Puch/Salzburg, ihre<br />
75 %-Beteiligung an dem österreichischen<br />
Parketthersteller Vito an den technischen<br />
Geschäftsführer Norbert Sommerauer<br />
verkauft. Parallel dazu hat der Pios-<br />
Alleingesellschafter Josef Schwaiger seine<br />
Geschäftsführungsposition bei Vito aufgegeben.<br />
Schwaiger <strong>und</strong> Sommerauer<br />
waren Anfang 2008 gemeinsam in die<br />
Vito-Geschäftsführung eingetreten; die<br />
Bereiche Verkauf, Finanzen <strong>und</strong> Controlling<br />
hatte Karl Walder übernommen. <strong>Die</strong><br />
restlichen 25 % der Anteile an Vito befinden<br />
sich seit Anfang 2010 im Besitz von<br />
Norbert Abel, der allerdings nicht operativ<br />
im Unternehmen tätig ist.<br />
Pios hatte Anfang 2008 zunächst 50,3 %<br />
der Anteile an dem dam<strong>als</strong> noch unter<br />
dem Namen Vito Parkettproduktions GmbH<br />
firmierenden Parketthersteller erworben.<br />
Zeitgleich war die Vito-Geschäftsführung<br />
auf Schwaiger, Sommerauer <strong>und</strong> Walder<br />
übergegangen.<br />
Im Zuge der Wirtschaftskrise geriet Vito<br />
dann aber in finanzielle Schwierigkeiten, so<br />
dass Mitte April 2009 ein Konkursantrag<br />
gestellt werden musste. Nachdem eine<br />
anfänglich geplante gerichtliche Sanierung<br />
über einen Zwangsausgleich gescheitert<br />
war, wurde die Auffanggesellschaft Vito<br />
<strong>Holz</strong>industrie GmbH gegründet <strong>und</strong> im<br />
September 2009 zu 100 % von Pios übernommen.<br />
Anfang Januar 2010 veräußerte<br />
Pios dann allerdings 25 % der Firmenanteile<br />
an den Wiener Rechtsanwalt Abel. Im<br />
Zuge dieser Veränderungen hat sich die<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
Mitarbeiterzahl von Vito inzwischen fast<br />
halbiert. Im Jahr 2007 waren r<strong>und</strong> 120 Mitarbeiter<br />
beschäftigt. Im September 2009<br />
waren es noch 90, im Verlauf des ersten<br />
Halbjahrs 2010 fielen bei Vito weitere 25<br />
Arbeitsplätze weg.<br />
Somfy steigt mit 34 %<br />
bei Parquets Marty ein<br />
Ende September 2010 hat die französische<br />
Somfy-Gruppe, Cluses, über ihre<br />
Tochtergesellschaft Somfy Participations<br />
für einen Kaufpreis von 3 Mio € eine 34 %-<br />
Beteiligung an Parquets Marty übernommen.<br />
<strong>Die</strong> über diese Transaktion zufließenden<br />
Mittel sollen für eine weitere Diversifizierung<br />
der Produktpalette eingesetzt<br />
werden.So prüft das bislang auf <strong>Holz</strong>fußböden<br />
für den Innenbereich ausgerichtete<br />
Unternehmen unter anderem einen Einstieg<br />
in den Bereich Terrassendielen aus <strong>Holz</strong><br />
<strong>und</strong> Wood Plastic Composites (WPC).<br />
Mit dem Einstieg von Somfy hat sich die<br />
Zahl der Gesellschafter bei Parquets Marty<br />
auf acht erhöht. Der in Frankreich führende<br />
Parketthersteller agiert seit dem 1.<br />
Juli 2009 wieder eigenständig am Markt.<br />
Dam<strong>als</strong> war das Unternehmen im Rahmen<br />
eines Management Buy Out (MBO) aus<br />
der Nybron Flooring International Corp.<br />
(NFI), Jona/Schweiz, herausgelöst worden.<br />
An dem MBO beteiligt waren Stéphane<br />
Girard, der dem Unternehmen <strong>als</strong> Präsident<br />
vorsteht, sowie Christophe Collignon<br />
(Leitung Produktion), Sylvie Lameiras (Lei-<br />
Parkett<br />
tung K<strong>und</strong>enservice), Jean-Marie Marenghi<br />
(Technische Leitung), Marie-France Ramos<br />
(Leitung Personalwesen), David Sarcinella<br />
(Leitung Verkauf Frankreich <strong>und</strong> Key<br />
Account Management) <strong>und</strong> Philippe Perlemoine<br />
(Leitung Verkauf <strong>und</strong> Marketing).<br />
Nach zwei größeren Entlassungswellen im<br />
August 2008 <strong>und</strong> im März 2009 hat sich<br />
die Zahl der Mitarbeiter seitdem bei 250<br />
stabilisiert. Nach Auskunft aus dem Unternehmen<br />
lag die Jahresproduktion zuletzt<br />
bei r<strong>und</strong> 850.000 m² <strong>Holz</strong>fußboden. <strong>Die</strong><br />
technische Anlagenkapazität am Produktionsstandort<br />
Cuzorn beläuft sich auf r<strong>und</strong><br />
3 Mio m². Produziert wird in erster Linie<br />
Dreischichtparkett <strong>und</strong> in geringerem Umfang<br />
Massivparkett. Hauptabsatzmärkte<br />
neben Frankreich sind Italien, Spanien <strong>und</strong><br />
die Benelux-Länder. Im Verlauf des letzten<br />
Jahres hat Parquets Marty knapp 1 Mio €<br />
in neue Anlagentechnik investiert. Davon<br />
entfielen r<strong>und</strong> 450.000 € auf eine neue<br />
Profilierungsanlage, auf der das Välinge<br />
Innovation lizenzierte 5G-Verlegesystem<br />
produziert wird. Weitere 500.000 € flossen<br />
in eine neue Oberflächenlinie.<br />
<strong>Die</strong> Somfy-Gruppe produziert <strong>und</strong> vermarktet<br />
bislang vor allem Antriebe <strong>und</strong><br />
Steuerungssystemen für Rollläden, Sonnenschutz<br />
<strong>und</strong> Tore. Das Unternehmen hat<br />
2009 mit r<strong>und</strong> 4.450 Mitarbeitern einen<br />
Umsatz von 665,5 Mio € erwirtschaftet.<br />
Über die Beteiligungsgesellschaft Somfy<br />
Participations wurden zusätzliche 94,2<br />
Mio € erzielt.<br />
109
110<br />
Thermoholz<br />
Verschiedene Weiterverarbeiter planen Investitionen in eigene Anlagen<br />
Europäische Thermoholzanbieter<br />
bauen weitere Kapazitäten auf<br />
Wie die meisten Teilbranchen der euro-<br />
päischen <strong>Holz</strong>industrie hat auch die<br />
Thermoholzbranche die Wirtschaftskrise<br />
zu spüren bekommen. Allerdings<br />
wurden die einzelnen Anbieter in recht<br />
unterschiedlichem Ausmaß von den<br />
Folgen der Krise getroffen.<br />
So gibt es einerseits Unternehmen, die mit<br />
Absatzschwierigkeiten zu kämpfen haben<br />
<strong>und</strong> vor diesem Hintergr<strong>und</strong> Ausbaupläne<br />
vorerst auf Eis gelegt haben bzw. sogar<br />
darüber nachdenken, sich aus dem Geschäft<br />
ganz zurückzuziehen. Andererseits<br />
gibt es aber auch Anbieter, die die Krise<br />
weitgehend unbeschadet überstanden<br />
haben <strong>und</strong> bei denen Pläne zum Aufbau<br />
neuer Kapazitäten bestehen.<br />
Dabei lässt sich im deutschsprachigen<br />
Raum ein neuer Trend beobachten.<br />
Nachdem in den vergangenen Jahren<br />
vorwiegend ausgewiesene Spezialisten<br />
in Mitteleuropa Thermoholz produziert<br />
haben, prüfen derzeit auch verschiedene<br />
weiterverarbeitende Unternehmen eigene<br />
Investitionen im Bereich Thermoholz. So<br />
stehen aktuell bei dem österreichischen<br />
Parketthersteller Tilo GmbH, Lohnsburg,<br />
<strong>und</strong> dem deutschen Fensterkantelproduzenten<br />
<strong>Holz</strong> Schiller GmbH, Regen, konkrete<br />
Projekte zur Installation von Thermokammern<br />
an.<br />
Tilo will noch in diesem Jahr eine Anlage für<br />
die thermische Modifizierung von <strong>Holz</strong> am<br />
Standort Lohnsburg installieren. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme<br />
ist für Anfang 2011 vorgesehen.<br />
Anlagenlieferant wird voraussichtlich<br />
die dänische WTT A/S, Brande, sein. Tilo<br />
engagiert sich schon seit einigen Jahren im<br />
Bereich thermisch modifizierter Produkte,<br />
ließ die eigentliche Behandlung bislang<br />
aber von externen Lieferanten ausführen.<br />
Zum Produktportfolio gehören thermisch<br />
modifizierte Landhausdielen <strong>und</strong> Terrassendielen.<br />
<strong>Die</strong> Terrassendielen, die unter dem<br />
Namen „Natwood“ vermarktet werden,<br />
werden über ein von Tilo entwickeltes Verfahren<br />
zusätzlich zur Thermobehandlung<br />
auch noch unter Druck mit verschiedenen<br />
Wachsen <strong>und</strong> Harzen vergütet.<br />
<strong>Holz</strong> Schiller will im Verlauf des Jahres<br />
2011 in eine eigene Thermoholzkammer<br />
mit einer jährlichen Produktionskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 5.000 m³ investieren. Nach Auskunft<br />
von Geschäftsführer Heinrich Schiller<br />
beläuft sich das dafür veranschlagte<br />
Investitionsvolumen auf r<strong>und</strong> 2 Mio €. <strong>Die</strong><br />
Entscheidung, bei welchem Thermoanlagenhersteller<br />
die Kammer bestellt wird, ist<br />
noch nicht endgültig gefallen. Außerdem<br />
wird noch sondiert, ob die Kammer am<br />
Stammsitz in Regen oder an einem der beiden<br />
tschechischen Produktionsstandorte<br />
Klattau <strong>und</strong> Cheb installiert wird.<br />
<strong>Holz</strong> Schiller führt seit längerem thermisch<br />
behandelte Fensterkanteln in seinem<br />
Portfolio <strong>und</strong> verzeichnet eine stetig<br />
zunehmende Nachfrage nach diesem<br />
Nischenprodukt. Das bisherige Volumen<br />
von r<strong>und</strong> 1.000 m³ Rohlamellen pro Jahr<br />
bezieht der Kantelproduzent bislang über<br />
verschiedene spezialisierte deutsche<br />
<strong>und</strong> österreichische Thermoholzhersteller.<br />
Künftig wird <strong>Holz</strong> Schiller sämtliche<br />
Arbeitsschritte, angefangen vom R<strong>und</strong>holzeinschnitt<br />
über den Zuschnitt von<br />
fehlerfrei ausgekappten Rohlamellen <strong>und</strong><br />
deren thermische Behandlung bis hin zum<br />
anschließenden Hobeln <strong>und</strong> Verleimen, in<br />
Eigenregie vornehmen. In der Produktion<br />
von Thermoholzkanteln werden vor allem<br />
die <strong>Holz</strong>arten Fichte, Tanne, Buche <strong>und</strong><br />
Pappel eingesetzt.<br />
Neben Tilo sind in Österreich mit der Stia<br />
<strong>Holz</strong>industrie GmbH, Admont, <strong>und</strong> Mafi<br />
<strong>Holz</strong>verarbeitung GmbH, Schneegattern,<br />
bereits zwei Parketthersteller in der Thermoholzproduktion<br />
tätig. Stia hatte im Frühjahr<br />
2008 seine zweite 8 m³-Kammer des<br />
finnischen Maschinenherstellers Stellac Oy,<br />
Tilo will die bislang bei externen<br />
Lieferanten bezogenen thermisch<br />
modifizierten Landhausdielen <strong>und</strong><br />
Terrassendielen künftig selbst produzieren.<br />
(Foto: Tilo)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
112<br />
Thermoholz<br />
Mikkeli, in Betrieb genommen <strong>und</strong> verfügt<br />
seitdem über eine jährliche Produktionskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 3.500 bis 4.000 m³. Mafi<br />
kann jährlich r<strong>und</strong> 2.000 m³ Thermoholz<br />
herstellen.<br />
Veränderungen bei<br />
deutschen Anbietern<br />
In Deutschland gibt es neben dem Einstieg<br />
von <strong>Holz</strong> Schiller in die Thermoholzproduktion<br />
auch bei bereits bestehenden<br />
Anbietern Investitionspläne. So plant die<br />
Sägewerk Hagensieker GmbH, Bad Essen/Wehrendorf,<br />
den Bau einer dritten<br />
Thermoholzkammer für das Jahr 2011.<br />
Nach Unternehmensangaben soll eine<br />
Kammer mit 90 m³ in Eigenregie gebaut<br />
werden; die Jahresleistung ist auf r<strong>und</strong><br />
10.000 m³ projektiert. Vorbereitend für<br />
die geplante Erweiterung hat Hagensieker<br />
bereits in diesem Jahr eine neue Produktionshalle<br />
errichtet. Zudem wurden seit<br />
Mitte 2009 weitere Anlagen zur Weiterverarbeitung<br />
wie Verleimung, Besäumung<br />
<strong>und</strong> Oberflächenbearbeitung angeschafft.<br />
Das Investitionsvolumen beläuft sich auf<br />
insgesamt r<strong>und</strong> 5 Mio €, wovon 1 Mio<br />
€ auf die Thermoholzkammer entfallen.<br />
Das Unternehmen verfügt bereits über<br />
zwei Thermokammern mit einer Jahreskapazität<br />
von insgesamt r<strong>und</strong> 10.000 m³.<br />
Europa: Überblick über die Thermoholzbranche<br />
Firma Standort Anzahl<br />
Kammern<br />
Größe (m³) Lieferant Kapazität<br />
(m³/Jahr)<br />
Vorwiegend werden Laubhölzer behandelt<br />
<strong>und</strong> unter der Marke „Progoodwood“ im<br />
Fachhandel <strong>und</strong> im Objektbereich vertrieben.<br />
<strong>Die</strong> Bikos GmbH, Lübbenau, die aus<br />
der im vergangenen Jahr in Insolvenz<br />
geratenen THS Thermoholz Spreewald<br />
GmbH entstanden ist, hat im laufenden<br />
Jahr zwei der vier am Standort Lübbenau<br />
vorhandenen Kammern mit jeweils 10 m³<br />
aus der Insolvenzmasse übernommen.<br />
<strong>Die</strong> beiden anderen Anlagen werden weiterhin,<br />
wie auch die Produktionshalle,<br />
gepachtet. THS hatte im August 2005<br />
mit der Produktion von Thermoholz in<br />
Verfahren<br />
Oy Lunawood Ltd. Iisalmi/Finnland 3 35.000* ThermoWood<br />
Metsäliitto-Finnforest Metsä/Finnland 27.000 ThermoWood<br />
Suomen Lämpöpuu Oy Teuva/Finnland 3 2x35, 1x70 25.000* ThermoWood<br />
Stora Enso Timber Oy Ltd. Porvoo/Finnland 2 18.000 ThermoWood<br />
Oy SWM Wood Ltd. Mikkeli/Finnland 3 2x50, 1x45 Stellac/Jartek 15.000 Stellac<br />
HJT-<strong>Holz</strong> Oy Vilppula/Finnland 5 je 15 10.000 ThermoWood<br />
Ekosampo Oy Kerimäki/Finnland 1 Stellac 3.500 ThermoWood<br />
Heinolan Ruskopuu Oy Heinola/Finnland 1 Jartek 2.000 Öl-Hitze<br />
Hagensieker GmbH Bad Essen 2 je 60 Eigenentw. 10.000* Hagensieker<br />
Firstwood GmbH Premnitz 2 1x8, 1x60 Stellac 8.500 Stellac<br />
Timura GmbH Rottleberode 2 je 9 Opel Therm 6.000 Vakuumpresse<br />
Bikos GmbH Lübbenau 4 je 10 Bicos 5.000 Bicos<br />
Menz <strong>Holz</strong> GmbH & Co. KG Ehrenberg-Reulbach 1 Scholz 3.000 Öl-Hitze (Menz-OHT)<br />
X-Hotwood GmbH Grassau 1 40 4.000** Heißdampf<br />
<strong>Holz</strong> Schiller GmbH Regen * *<br />
Brenstol OÜ Tallin/Estland 2 je 50 Jartek 22.000 Heißdampf<br />
PPS-Galekovic Mraclin/Kroatien 2 je 20 5.000<br />
Silvalbp S.A.S. Thônes/Frankreich 2 je 50 Baschild 9.000 Heißdampf<br />
Plato International B.V. Arnhem/Niederlande 1 25.000 Plato<br />
Firmowood B.V. Venray/Niederlande 1 10 WTT 9.000 Heißdampf<br />
Mitteramskogler GmbH Gaflenz/Österreich 4 Mühlböck 10.000<br />
Stia <strong>Holz</strong>industrie GmbH Admont/Österreich 2 je 8 Stellac 4.000 Stellac<br />
Alois Aberger Weißbach/Österreich 1 12 Stellac 1.800 Stellac<br />
Mafi <strong>Holz</strong>verarbeitung GmbH Schneegattern/Österreich 1 2.000<br />
Thermowood Europe Litschau/Österreich 3 Sotralenz k.A.<br />
Tilo GmbH Lohnsburg/Österreich * geplant: WTT *<br />
Heatwood AB Hudiksvall/Schweden 1 40 Valutec 4.000 ThermoWood<br />
Balz <strong>Holz</strong> AG Langnau/Schweiz 1 3.500 Vakuum-Druck/Inertgas<br />
Corbat-Holding SA Vendlincourt/Schweiz 1 5 WTT 1.000 Wasserdampf-Druck<br />
Novawood Istanbul/Türkei 2 je 40 Jartek 16.000* ThermoWood<br />
<strong>Die</strong> Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
k.A. = Keine Angaben<br />
* Ausbau/Neue Kapazitäten in Planung, ** Anlage steht zum Verkauf<br />
Quelle: <strong>EUWID</strong> (nach Angaben von Thermoholzherstellern)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
Der estnische Thermoholzhersteller<br />
Brenstol hat im vierten Quartal 2009<br />
eine zweite Produktionsanlage bei dem<br />
zuvor übernommenen Unternehmen<br />
Tretimber installiert.<br />
(Foto: Brenstol)<br />
einer 10 m³-Kammer nach russischer<br />
Bicos-Technologie begonnen <strong>und</strong> in den<br />
Folgejahren drei weitere Kammern installiert,<br />
die zusammen über eine Jahreskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 5.000 m³ verfügen. Auch<br />
nach der im vergangenen Jahr erfolgten<br />
Fortführungslösung durch übertragende<br />
Sanierung fertigt das Unternehmen vorwiegend<br />
im Lohnauftrag.<br />
Zu den K<strong>und</strong>en gehörte bis zum vergangenen<br />
Jahr auch die Menz <strong>Holz</strong> GmbH<br />
& Co. KG, Ehrenberg-Reulbach. Menz<br />
hatte bei THS behandeln lassen, nachdem<br />
die eigene Anlage im Februar 2008<br />
durch einen Brand zerstört worden war.<br />
Seit Februar 2009 produziert Menz in<br />
einer neuen Kammer des Herstellers<br />
Scholz Maschinenbau GmbH & Co. KG,<br />
Coesfeld, wieder selbst Thermoholz.<br />
<strong>Die</strong> Anlage, die im Oil Heat Treatment<br />
(OHT)-Verfahren arbeitet, verfügt über<br />
eine jährliche Kapazität von r<strong>und</strong> 2.500<br />
m³. Menz behandelt Esche, Ulme, Pappel,<br />
Fichte, Tanne <strong>und</strong> Eiche <strong>und</strong> fertigt<br />
vor allem Produkte für die Außenanwendung.<br />
<strong>Die</strong> letzten größeren Thermoholzprojekte<br />
in Deutschland waren im Herbst 2009<br />
fertig gestellt worden. <strong>Die</strong> Timura GmbH,<br />
Rottleberode, hatte dam<strong>als</strong> in ein neues<br />
Werk mit zwei 9 m³-Thermokammern<br />
der Opel Therm GmbH, Unterensingen,<br />
investiert. <strong>Die</strong> Jahreskapazität der beiden<br />
Kammern beläuft sich auf r<strong>und</strong> 6.000 m³.<br />
Im September 2009 hat die Firstwood<br />
GmbH, Premnitz, regulär ihre Produktion<br />
mit zwei Stellac-Anlagen aufgenommen.<br />
Dabei verfügt die eine Kammer über<br />
ein Volumen von 60 m³ <strong>und</strong> die andere<br />
über 8 m³. Zusammen können jährlich<br />
r<strong>und</strong> 8.500 m³ Thermoholz hergestellt<br />
werden. In Premnitz werden derzeit<br />
vorrangig heimische Kiefer, aber auch<br />
Laubhölzer thermisch behandelt. Das<br />
Produktprogramm umfasst unter anderem<br />
Terrassendielen, Fassadenelemente<br />
<strong>und</strong> Zäune, die unter dem Markennamen<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />
„Firstwood“ exklusiv über die Bernd Jorkisch<br />
GmbH & Co. KG, Daldorf, vermarktet<br />
werden.<br />
Mehrere Ausbaupläne<br />
wurden ausgesetzt<br />
Gegenüber den genannten Investitionen im<br />
deutschsprachigen Raum sind auch eine<br />
Reihe von Projekten für unbestimmte Zeit<br />
auf Eis gelegt worden bzw. bestehen sogar<br />
Überlegungen einzelner Unternehmen, sich<br />
aus diesem Bereich zurückzuziehen. So<br />
hatte unter anderem die österreichische<br />
Alois Aberger KG, Weißbach bei Lofer, im<br />
vergangenen Jahr eine Erweiterungsinvestition<br />
für 2010 in Aussicht gestellt. Nach<br />
Angaben von Eigentümer Alois Aberger sind<br />
diese Pläne aber vorerst zurückgestellt worden.<br />
Aberger hatte im Januar 2009 regulär<br />
mit der Thermoholzproduktion begonnen.<br />
Bei der Anlage handelt es sich um eine<br />
12 m³-Stellac-Kammer mit einer jährlichen<br />
Kapazität zwischen 1.600 <strong>und</strong> 1.800 m³.<br />
Weiterhin ausgesetzt bleiben auch die<br />
Pläne von Stora Enso Oy, Helsinki/Finnland,<br />
am österreichischen Standort Bad<br />
St. Leonhard eine Thermoholzproduktion<br />
aufzubauen. Bau <strong>und</strong> Inbetriebnahme der<br />
auf r<strong>und</strong> 11.000 m³/Jahr projektierten<br />
Kammer waren ursprünglich für das Jahr<br />
2008 angekündigt worden. Im vergangenen<br />
Jahr wurde das Projekt dann für<br />
unbestimmte Zeit zurückgestellt.<br />
Bei der österreichischen Thermowood<br />
Europe, Litschau, wird derzeit darüber<br />
Thermoholz<br />
nachgedacht, die Aktivitäten im Bereich<br />
Thermoholz weiter einzuschränken bzw.<br />
gänzlich einzustellen. So sei die Auslastung<br />
der zwei Anlagen in Brasov/Rumänien sowie<br />
der Kammer im Bayerischen Wald nach<br />
Aussage von Geschäftsführer Markus Muck<br />
aktuell nicht zufriedenstellend. Vor diesem<br />
Hintergr<strong>und</strong> ist auch hier die Anschaffung<br />
einer im vergangenen Jahr avisierten weiteren<br />
Anlage vorerst ausgesetzt. Das Unternehmen<br />
hatte im Zusammenhang mit der<br />
geplanten Anlage Versuche unternommen,<br />
Thermoholz mittels Infrarot <strong>und</strong> Mikrowellen<br />
herzustellen. Bereits 2009 hatte das<br />
Unternehmen Pläne zur Anschaffung von<br />
zwei weiteren Anlagen in Frankreich gestoppt.<br />
Zuletzt hatte Thermowood Europe<br />
2008 in den Ausbau der Kapazitäten am<br />
Standort Brasov investiert <strong>und</strong> eine Anlage<br />
des französischen Anlagenherstellers<br />
Sotralentz S.A.S., Drulingen, angeschafft.<br />
Rückzugspläne bestehen auch bei der<br />
deutschen X-Hotwood GmbH, Grassau.<br />
Nach Angaben des Unternehmens steht<br />
die Produktion im tschechischen Budweis<br />
bereits seit Ende 2009 still. <strong>Die</strong> erst 2007<br />
angeschaffte 40 m³-Kammer mit einer<br />
Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 4.000 m³ steht<br />
derzeit zum Verkauf.<br />
Finnische Firmen bauen<br />
Kapazitäten weiter aus<br />
<strong>Die</strong> größten Thermoholzkapazitäten<br />
bestehen nach wie vor in Finnland. Mit<br />
verschiedenen, für das kommende Jahr<br />
geplanten Investitionsprojekten sollen die-<br />
113
114<br />
Thermoholz<br />
se Kapazitäten weiter ausgebaut werden.<br />
So will unter anderem die Oy Lunawood<br />
Ltd., Iisalmi, ihre Produktionskapazität<br />
um weitere 10.000 m³/Jahr erhöhen.<br />
Dazu sollen nach Unternehmensangaben<br />
zwei neue Thermokammern angeschafft<br />
werden. Über die technischen Details <strong>und</strong><br />
den Anlagenlieferanten ist bislang aber<br />
noch nicht entschieden worden. Um das<br />
nötige Kapital für das geplante Investitionsprojekt<br />
aufzubringen, wurde mit dem<br />
Private Equity-Unternehmen Capman plc,<br />
Helsinki, ein neuer Investor gewonnen.<br />
Derzeit verfügt das Unternehmen über<br />
eine Kapazität von r<strong>und</strong> 35.000 m³ <strong>und</strong><br />
gehört somit zu den weltweit größten<br />
Anbietern von Thermoholz. Das Unternehmen<br />
fertigt vor allem Thermoholzprodukte<br />
für Fassaden <strong>und</strong> Terrassen<br />
aus Fichte <strong>und</strong> Kiefer.<br />
Ebenfalls für das kommende Jahr plant<br />
die Suomen Lämpöpuu Oy, Teuva/Finnland,<br />
eine Erhöhung ihrer Kapazität auf<br />
r<strong>und</strong> 30.000 m³ Thermoholz. Nach Unternehmensangaben<br />
befindet sich eine<br />
vierte Anlage bereits im Bau. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme<br />
ist für den Sommer 2011 vorgesehen.<br />
Im laufenden Jahr hat das Unternehmen<br />
bereits zwei neue Kammern mit<br />
jeweils 35 m³ in Betrieb genommen <strong>und</strong><br />
so seine Kapazitäten auf r<strong>und</strong> 25.000 m³<br />
erhöht. Zudem betreibt das Unternehmen<br />
eine 70 m³-Kammer. Suomen Lämpöpuu<br />
fertigt vorwiegend Thermoholzprodukte<br />
aus Kiefer <strong>und</strong> Fichte für den Einsatz im<br />
Fassaden- <strong>und</strong> Terrassenbereich.<br />
Auch kleinere Unternehmen in Finnland<br />
investieren weiter in den Bereich Thermoholz.<br />
So hat die HJT-<strong>Holz</strong> Oy, Vilppula, im<br />
Oktober 2010 ihre fünfte 15 m³-Anlage<br />
in Betrieb genommen <strong>und</strong> damit ihre<br />
Kapazität auf r<strong>und</strong> 12.000 m³/Jahr ausgeweitet.<br />
Während die Pläne von Stora<br />
Enso in Österreich weiter ruhen, hat das<br />
Unternehmen seine finnische Produktion<br />
nach Uimaharju verlagert. Zwei Kammertrockner<br />
<strong>und</strong> eine Kesselanlage, die nach<br />
Unternehmensangaben über eine Leistung<br />
von 18.000 m³/Jahr verfügt, wurden<br />
im April 2010 in Kotka demontiert <strong>und</strong> im<br />
Mai am neuen Standort wieder in Betrieb<br />
genommen. Im Zuge der Verlagerung<br />
wurden unter anderem die Zuführung zur<br />
Sortieranlage sowie die Verpackungseinheit<br />
modernisiert.<br />
Im Herbst 2009 hat die Oy SWM Wood<br />
Ltd., Mikkeli, ihre dritte Anlage mit einem<br />
Volumen von 45 m³ in Betrieb genommen<br />
<strong>und</strong> somit die Jahreskapazität um r<strong>und</strong> 50<br />
% auf 15.000 m³ gesteigert. <strong>Die</strong> letzte<br />
Anlage wurde von der finnischen Jartek<br />
Oy, Lathi, geliefert, während die beiden<br />
anderen Kammern mit jeweils 50 m³ von<br />
Stellac stammen.<br />
Weitere Investitionen in<br />
Estland <strong>und</strong> der Türkei<br />
In Estland haben sich die Kapazitäten<br />
ebenfalls wieder erhöht, nachdem im<br />
vergangenen Jahr die beiden Thermokammern<br />
der Firma Brenstol OÜ, Tallinn,<br />
mit einer Gesamtjahreskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 12.000 m³ durch ein Feuer<br />
zerstört worden waren. 2009 wurde die<br />
ebenfalls in Tallinn ansässige Tretimber<br />
OÜ von Brenstol übernommen. Daraufhin<br />
hat Brenstol noch im Oktober 2009 mit<br />
dem Bau einer zweiten Thermoholzkammer<br />
mit einer jährlichen Produktionskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 10.000 m³ begonnen.<br />
Gemeinsam mit der bereits vorhandenen<br />
Kammer von Tretimber, die ebenfalls von<br />
Jartek stammt, verfügt das Unternehmen<br />
inzwischen über Produktionskapazitäten<br />
von r<strong>und</strong> 22.000 m³.<br />
Innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre<br />
will das Unternehmen weiter in seine Thermoholzproduktion<br />
investieren. So stellt<br />
Brenstol unter anderem die Anschaffung<br />
einer kleinen Anlage mit r<strong>und</strong> 3.000 m³<br />
Jahreskapazität in Aussicht, um mehr<br />
Flexibilität im Produktionsablauf zu erreichen.<br />
Darüber hinaus soll eine dritte<br />
große Kammer mit einer Kapazität von<br />
r<strong>und</strong> 10.000 m³ installiert werden. <strong>Die</strong><br />
Projektplanungen für diese Anlagen haben<br />
allerdings noch nicht begonnen.<br />
<strong>Die</strong> türkische Novawood Gruppe, Istanbul,<br />
plant ebenfalls für das kommende<br />
Jahr den Ausbau ihrer Thermoholzkapazitäten.<br />
Das Unternehmen will insgesamt<br />
r<strong>und</strong> 1,5 Mio € in seine Produktion investieren<br />
<strong>und</strong> so seine Kapazitäten um r<strong>und</strong><br />
50 % erhöhen. Dazu soll unter anderem<br />
bis Ende 2011 entweder eine neue Thermoholzkammer<br />
mit 40 m³ oder alternativ<br />
zwei Kammern mit je 20 m³ installiert<br />
werden. Über die genauen Spezifikationen<br />
<strong>und</strong> den Hersteller ist noch nicht<br />
entschieden worden.<br />
Des Weiteren soll bis Februar 2011 eine<br />
Trocknungsanlage des österreichischen<br />
Herstellers Mühlböck <strong>Holz</strong>trocknungsanlagen<br />
GmbH, Eberschwang, angeschafft<br />
werden. Im Zuge des Erweiterungsprojektes<br />
wurde bereits im laufenden Jahr<br />
eine neue Produktionshalle errichtet. Derzeit<br />
betreibt das Unternehmen zwei 40<br />
m³-Anlagen von Jartek <strong>und</strong> verfügt nach<br />
eigenen Angaben über eine Kapazität<br />
von 16.000 m³.<br />
European TMT-producers installing additional capacity<br />
Echoing most sectors of Europe’s timber industry, thermally modified timber (TMT)<br />
producers have <strong>als</strong>o felt the effects of the global economic crisis over the past two<br />
years. However, suppliers were hit by the crisis to very varying degrees. On the one<br />
hand, some companies are battling slow sales and have shelved plans to expand for<br />
the time being as a result or are even considering exiting the TMT business. Other<br />
suppliers have survived the crisis largely intact and are now pursuing new investment<br />
plans again. A new trend is emerging in German-speaking countries: After recognised<br />
specialists had been the main producers of TMT over the past few years, a number of<br />
converters are now looking into making investments in thermally modified timber. For<br />
instance, the Austrian parquet manufacturer Tilo GmbH, based in Lohnsburg, and the<br />
German window scantling producer <strong>Holz</strong> Schiller GmbH, headquartered in Regen, are<br />
currently working on fixed projects to install thermal kilns. Apart from Tilo, two other<br />
Austrian parquet producers already make TMT: Stia <strong>Holz</strong>industrie GmbH of Admont<br />
and Mafi <strong>Holz</strong>verarbeitung GmbH of Schneegattern. Beyond <strong>Holz</strong> Schiller’s plans to<br />
start making TMT, existing suppliers are now planning to make new investments in Germany.<br />
Finland is still home to the largest amount of TMT capacity. A number of investment<br />
projects in the works for next year should enhance this capacity further.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau
AChTUng! UnBESChränkTE xxx TIEfEnWIrkUng.<br />
Bahnbrechende Strukturveränderungen bringen mit sich, dass bestehende Vorstellungen revolutioniert werden.<br />
Ein eindrucksvoller Beweis für diese These ist die Dekorkreation Eiche Lafite. Im Ursprung eher schlicht mit sanfter<br />
Plankung <strong>und</strong> kräftiger Pore entwickelt sie ihre wahre Charakterstärke erst durch markant, die Wuchsrichtung<br />
kreuzende Sägegattermarken, die mit längs oder quer verpressten Oberflächenstrukturen ihre volle Tiefenwirkung<br />
<strong>und</strong> Authentizität entwickeln. So sorgt kreative Andersartigkeit im Zusammenspiel<br />
mit Traditionellem dafür, dass ein neuer Trendsetter den Markt erobert.<br />
116<br />
[Dekor: Eiche Lafite]<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau