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Die gesamte Ausgabe als PDF-Download - EUWID Holz und ...

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E 5318 <strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe - Sondernummer vom 13.12.2010<br />

<strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Laminatboden – Vinylbeläge<br />

Oberflächen – <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Parkett – Thermoholz


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die Neuigkeiten<br />

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<strong>Die</strong> <strong>Holz</strong>werkstoff-, Oberflächen- <strong>und</strong><br />

Bauelementindustrie wird das Jahr<br />

2010 voraussichtlich wieder mit teilweise<br />

deutlichen Produktions- <strong>und</strong><br />

Absatzsteigerungen gegenüber dem<br />

Vorjahr abschließen. Der daraus resultierende<br />

Umsatzanstieg schlägt sich<br />

allerdings nicht in einer entsprechenden<br />

Ergebnisverbesserung nieder. Bei<br />

einzelnen Unternehmen wird es trotz<br />

höherer Umsätze <strong>und</strong> besserer Kapazitätsauslastung<br />

sogar zu einer weiteren<br />

Verschlechterung gekommen.<br />

Fast alle Branchen wurden im Verlauf<br />

des Jahres 2010 mit einem deutlichen<br />

Anstieg der Rohstoffkosten konfrontiert,<br />

der sich voraussichtlich auch in den<br />

kommenden Monaten weiter fortsetzen<br />

wird. Bei verschiedenen Vorprodukten<br />

sind zudem Versorgungsprobleme entstanden,<br />

die sich im zweiten Halbjahr<br />

noch verschärft <strong>und</strong> damit den Aufwärtstrend<br />

der Rohstoffkosten beschleunigt<br />

haben. <strong>Die</strong>se Kostensteigerungen<br />

konnten bislang nur zum Teil auf die<br />

Verkaufspreise umgelegt werden.<br />

Zahlreiche Unternehmen haben daher<br />

für Anfang 2011 weitere, in vielen<br />

Fällen über die bisherigen Aufschläge<br />

hinausgehende Preisanhebungen angekündigt.<br />

<strong>Die</strong> Durchsetzung dieser<br />

Anhebungen könnte allerdings durch<br />

die inzwischen wieder leicht rückläufige<br />

Nachfrage erschwert werden. <strong>Die</strong><br />

betroffenen Branchen haben auf diese<br />

Entwicklung bereits mit kurzzeitigen<br />

Produktionsabstellungen reagiert. In den<br />

letzten Monaten wurden zudem weitere<br />

Werksstilllegungen angekündigt, mit<br />

denen die Kapazitäten noch weiter an<br />

die in einzelnen Branchen wohl auch<br />

längerfristig reduzierte Nachfrage an-<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

gepasst werden sollen. <strong>Die</strong> stärksten<br />

Veränderungen zeichnen sich derzeit<br />

in der <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie ab.<br />

In der vorliegenden Sonderausgabe<br />

„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special“ werden diese Veränderungen<br />

überblicksartig dargestellt.<br />

Im Gegenzug wird auch auf die Investitionspläne<br />

in der OSB-, Dämmplatten- <strong>und</strong><br />

Dekorpapierindustrie eingegangen. <strong>Die</strong><br />

aktuelle Patentsituation bei Folddown-<br />

Verlegesystemen, der Einstieg zahlreicher<br />

Unternehmen ins LVT-Geschäft <strong>und</strong><br />

die Entwicklung der Laminatboden- <strong>und</strong><br />

Parkettbranche sind Themen aus dem<br />

Bodenbelagsbereich.<br />

The wood-based panels, surfaces and<br />

building components industry looks<br />

poised to end 2010 with at times considerable<br />

increases in production and deliveries<br />

compared with 2009. However,<br />

the resulting upswing in revenues is not<br />

translating into an equal improvement in<br />

profits. A few companies will even face<br />

another deterioration in their earnings<br />

in spite of higher revenues and better<br />

operating efficiencies.<br />

Virtually all sectors were confronted<br />

with a sharp rise in raw material costs<br />

xxx Editorial<br />

during 2010 that will likely persist over<br />

the coming months, too. Supply problems<br />

have <strong>als</strong>o emerged for a variety<br />

of upstream products that intensified<br />

in the second half of the year, thus<br />

accelerating the upward spiral in raw<br />

material costs. Suppliers have so far<br />

only managed to pass on a portion of<br />

these cost increases to sales prices.<br />

A number of companies have hence<br />

announced additional mark-ups for the<br />

start of 2011, many of which are even<br />

larger in magnitude than the price rises<br />

carried out to date. However, instituting<br />

these higher prices might be complicated<br />

by the recent dip in demand. Affected<br />

sectors have already reacted to<br />

these developments by shutting down<br />

production for brief periods. More plant<br />

closures have <strong>als</strong>o been announced<br />

over the past few months that aim to<br />

modify capacities even more to the<br />

longstanding decline in demand in a<br />

few industries. The greatest changes<br />

currently look to be on the horizon for<br />

the wood-based panels industry.<br />

This issue of <strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special provides<br />

an overview of these developments.<br />

More in-depth coverage is provided<br />

of investment plans within the OSB,<br />

insulated board and the decor paper<br />

industries. Topics from the flooring industry<br />

include the current state of patent<br />

disputes for fold-down installation<br />

systems, the entry of a large number of<br />

companies into the LVT business and<br />

developments in the laminate flooring<br />

and parquet industry.<br />

3


WIrkUng.<br />

Messen & Termine 6-13<br />

Zahl der Laminatbodenaussteller bleibt auf Domotex fast konstant<br />

Baukonjunktur 14-17<br />

Europa: Fertigstellungen rutschen 2010 weiter ab<br />

Deutscher Wohnungsbau hat allmählich wieder angezogen<br />

Englischer Wohnungsbau hat sich in diesem Jahr stabilisiert<br />

US-Wohnungsbau kommt nicht richtig in Schwung<br />

DIY-Branche 18-20<br />

Baumarktbranche wird 2010 die Erwartungen übertreffen<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe 22-51<br />

Auftragseingang im Anlagenbau ist wieder deutlich angestiegen<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffindustrie baut wieder verstärkt Kapazitäten ab<br />

In Osteuropa sollen bis 2012 mehrere OSB-Werke anlaufen<br />

Dämmplattenhersteller setzen weitere Investitionsprojekte um<br />

Anstieg der Rohstoffkosten setzt Unternehmen weiter unter Druck<br />

Oberflächen 52-64<br />

Dekorpapierkapazitäten werden bis Ende 2011 wieder ansteigen<br />

Coveright-Gruppe wird noch verbliebene Assets verkaufen<br />

Verschiedene Verfahren für scheuer-/kratzfeste Overlays<br />

Laminatboden 66-95<br />

Laminatbodenhersteller wollen ihre Preise im Januar anheben<br />

Laminatbodenhersteller bauen Angebotsprogramm weiter aus<br />

Patentstreitigkeiten bremsen stärkeren Einsatz von Folddown-Systemen<br />

Bislang drei Lizenznehmer für Wood Fibre Floor-Technologie<br />

Vinylbeläge 96-105<br />

Hersteller von PVC-Belägen haben Marktanteile gewonnen<br />

Deutliche Absatzsteigerungen bei LVT <strong>und</strong> Vinyl-Fertigboden<br />

Parkett 106-109<br />

Weitere Veränderungen in der europäischen Parkettbranche<br />

Thermoholz 110-114<br />

Europäische Thermoholzanbieter bauen weitere Kapazitäten auf<br />

[Dekor: Eiche Lafite]<br />

nderungen bringen mit sich, dass bestehende Vorstellungen revolutioniert werden.<br />

ür diese These ist die Dekorkreation Eiche Lafite. Im Ursprung eher schlicht mit sanfter<br />

entwickelt sie ihre wahre Charakterstärke erst durch markant, die Wuchsrichtung<br />

, die mit längs oder quer verpressten Oberflächenstrukturen ihre volle Tiefenwirkung<br />

. So sorgt kreative Andersartigkeit im Zusammenspiel<br />

ss ein neuer Trendsetter den Markt erobert.<br />

4<br />

Inhalt<br />

25.11.10 13:54<br />

Titelabbildung:<br />

Dekorentwicklungen der<br />

Süddekor GmbH<br />

Impressum<br />

Verlag<br />

<strong>EUWID</strong> Europäischer<br />

Wirtschaftsdienst GmbH, Gernsbach<br />

Herausgeber<br />

Andreas Ruf<br />

(Chefredakteur)<br />

Redaktion<br />

Andreas Ruf (verantw.)<br />

Eva Ernst<br />

Abigail Dahlberg, Kansas City/MO<br />

Schlussredaktion<br />

Eva Ernst<br />

Elena Gross<br />

Sarah Storck<br />

Verlagsanschrift<br />

<strong>EUWID</strong> Europäischer<br />

Wirtschaftsdienst GmbH<br />

Bleichstraße 20-22<br />

D-76593 Gernsbach<br />

Tel. 07224/9397-0<br />

Fax 07224/9397-910<br />

http://www.euwid.de<br />

http://www.euwid-holz.de<br />

Anzeigen<br />

<strong>EUWID</strong> Europäischer<br />

Wirtschaftsdienst GmbH<br />

Sylvia Kühn<br />

Florian Mai<br />

Tel. 07224/9397-515<br />

Fax 07224/9397-908<br />

E-Mail: anzeigen@euwid.de<br />

Gestaltung & Produktion<br />

Jörg Schumacher<br />

Repro & Litho<br />

Jörg Schumacher<br />

Druck & Verarbeitung<br />

B&K Offsetdruck GmbH<br />

„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special“ ist eine<br />

Sonderausgabe des wöchentlich<br />

erscheinenden Informationsdienstes<br />

„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe“.<br />

Jahresbezugspreis € 420,-<br />

zzgl. MwSt. <strong>und</strong> Porto.<br />

Nachdrucke <strong>und</strong> Vervielfältigungen<br />

nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Einzelverkaufspreis: € 5,-<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


DECOR TRENDS 10/11<br />

Natur <strong>als</strong> Prinzip<br />

Der Einfluss der Natur zeigt sich noch deutlicher <strong>als</strong> bisher in allen Lebensbereichen. Für Designer <strong>und</strong><br />

Architekten dient die Natur <strong>als</strong> Vorbild <strong>und</strong> Inspiration für neue Gestaltungslösungen. So distanzieren<br />

sie sich langsam vom kühlen Minimalismus <strong>und</strong> es entsteht eine Symbiose mit natürlichen, warmen<br />

Elementen. Im Möbeldesign entsteht ein neuer Trend, der die Formensprache der Natur interpretiert <strong>und</strong><br />

durch spannende Lösungen überrascht.<br />

So steht bei FOR ALL die Natur immer im Kontrast zu kühlen, industriellen Materialien.<br />

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6<br />

Messen<br />

Parkett- <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>fußbodenhersteller tendieren wieder mehr zur Bau<br />

Zahl der Laminatbodenaussteller<br />

bleibt auf Domotex fast konstant<br />

<strong>Die</strong> europäische Laminatbodenindus-<br />

trie wird auf der vom 15. bis zum<br />

18. Januar 2011 stattfindenden<br />

Bodenbelagsmesse Domotex voraussichtlich<br />

wieder in ähnlichem<br />

Umfang vertreten sein wie bei der<br />

letzten Veranstaltung.<br />

Laut einer Mitte November vorliegenden<br />

Ausstellerübersicht haben bis zu diesem<br />

Zeitpunkt r<strong>und</strong> 15 Unternehmen einen<br />

Stand gebucht. <strong>Die</strong>s entspricht ungefähr<br />

dem Ende Oktober 2009 erreichten Anmeldestand<br />

für die Domotex 2010. <strong>Die</strong><br />

vom 17. bis 22. Januar 2011 auf dem<br />

Münchner Messegelände stattfindende<br />

Bau wirkt sich damit kaum mehr auf die<br />

Beteiligung der Laminatbodenindustrie<br />

an der Domotex aus.<br />

Einzelne Unternehmen konzentrieren sich<br />

zwar auch weiterhin in den ungeraden<br />

Jahren auf die Bau <strong>und</strong> setzen damit auf<br />

der Domotex aus. Der daraus resultierende<br />

Rückgang wird allerdings durch<br />

andere Hersteller ausgeglichen, die<br />

inzwischen von dem in den letzten Jah-<br />

ren in der Laminatbodenbranche immer<br />

wieder diskutierten Zweijahresrhythmus<br />

abgewichen sind.<br />

Im Januar 2011 werden so zum Beispiel<br />

die zur Krono-Gruppe Schweiz gehörenden<br />

Unternehmen Kronotex Fußboden<br />

GmbH & Co. KG (Wittstock-Heiligengrabe),<br />

Kronospan Schweiz AG (Menznau/<br />

Schweiz) <strong>und</strong> Kronopol Sp.zo.o. (Zary/<br />

Polen) wieder mit einem größeren Stand<br />

auf die Domotex zurückkehren. <strong>Die</strong>se drei<br />

Unternehmen hatten sich zuletzt an der<br />

Domotex 2008 beteiligt. Im Januar 2009<br />

wurde unter dem Titel „Kronotex Gallery“<br />

eine Produktpräsentation in dem dem<br />

Messegelände benachbarten Radisson-<br />

Hotel veranstaltet. Im vergangenen Jahr<br />

war die Krono-Gruppe Schweiz von dem<br />

zuvor praktizierten Zweijahresrhythmus<br />

abgerückt <strong>und</strong> hatte auf die Domotex<br />

verzichtet; stattdessen fand erneut<br />

eine Produktpräsentation im Radisson-<br />

Hotel statt. 2011 wird die Krono-Gruppe<br />

Schweiz zudem auf der Bau ausstellen;<br />

Kronotex <strong>und</strong> die Kronospan Schweiz AG<br />

werden auch die bereits seit mehreren<br />

Jahren laufende Beteiligung an der Bodenbelagsmesse<br />

Surfaces in La Vegas/<br />

Nevada fortführen. <strong>Die</strong> zur Kronospan-<br />

Gruppe gehörende Kronoflooring GmbH,<br />

Lampertswalde, wird im Januar dagegen<br />

nicht wie geplant auf die Domotex<br />

zurückkehren. Das Unternehmen war<br />

zuletzt in den Jahren 2007 <strong>und</strong> 2009<br />

mit größeren Ständen in der Halle 7<br />

vertreten <strong>und</strong> wollte im Rahmen dieses<br />

auf die ungeraden Jahre ausgerichteten<br />

Zweijahresrhythmus eigentlich wieder im<br />

Januar 2011 ausstellen. Nach der Entscheidung<br />

gegen eine erneute Domotex-<br />

Beteiligung wird sich Kronoflooring im<br />

kommenden Jahr auf die vom 13. bis 20.<br />

Januar 2011 am Standort Lampertswalde<br />

durchgeführte Hausmesse „Kronoevent“<br />

konzentrieren. In den vergangenen Jahren<br />

hatte Kronoflooring zum Teil parallel<br />

zur Domotex-Beteiligung vergleichbare<br />

Veranstaltungen durchgeführt; die letzte<br />

Hausmesse fand vom 14. bis 21. Januar<br />

2010 in Lampertswalde statt.<br />

Gegenüber 2010 gibt<br />

es Zu- <strong>und</strong> Abgänge<br />

Mit der französischen Espace Production<br />

International S.A. (EPI), Marlenheim, <strong>und</strong><br />

der Välinge Innovation AB, Viken/Schweden,<br />

werden auf der nächsten Domotex<br />

auch zwei Unternehmen fehlen, die in<br />

den vergangenen Jahren regelmäßig<br />

auf der Domotex ausgestellt hatten. Välinge<br />

Innovation war in früheren Jahren<br />

mit einem separaten Bereich auf dem<br />

Stand der verb<strong>und</strong>enen Unternehmen<br />

Berry Floor N.V., Menen/Belgien, <strong>und</strong><br />

Auf der nächsten Domotex werden r<strong>und</strong><br />

15 Unternehmen aus der Laminatbodenindustrie<br />

vertreten sein. Damit wird das<br />

Niveau der letzten Veranstaltung im<br />

Januar 2010 wieder erreicht.<br />

(Foto: Deutsche Messe)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


Alloc A/S, Lyngdal/Norwegen, vertreten.<br />

Seit 2006 hat das Unternehmen einen<br />

eigenen Stand belegt. 2011 wird Välinge<br />

Innovation sowohl auf die Domotex <strong>als</strong><br />

auch auf die Surfaces verzichten <strong>und</strong> nur<br />

noch auf der vom 22. bis 24. März 2011<br />

in Shanghai/China anstehenden Domotex<br />

Asia/Chinafloor ausstellen. Im Mai 2011<br />

plant das Unternehmen zudem eine erste<br />

große Hausmesse am Stammsitz Viken.<br />

EPI hat seit Mitte der 90er Jahre durchgehend<br />

auf der Domotex ausgestellt, wird<br />

sich im kommenden Jahr aber an keiner<br />

größeren Messe beteiligen.<br />

Berry Floor hatte im Jahr 2009 erstm<strong>als</strong><br />

auf der Domotex ausgesetzt <strong>und</strong> war<br />

stattdessen auf der Bau vertreten. In der<br />

Folge wollte das Unternehmen eigentlich<br />

zwischen beiden Messen wechseln <strong>und</strong><br />

damit nur noch alle zwei Jahre in Hannover<br />

ausstellen. Nach der diesem Turnus<br />

entsprechenden Domotex-Beteiligung im<br />

Januar 2010 hat Berry Floor allerdings<br />

für die anstehende Domotex wieder den<br />

gleichen Stand gebucht.<br />

Mit der Unilin bvba Division Flooring,<br />

Wielsbeke/Belgien, <strong>und</strong> der Gruppo Frati<br />

S.p.A., Pomponesco/Italien, werden<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

im kommenden Jahr zwei Unternehmen<br />

nach einjähriger Pause wieder auf die<br />

Domotex zurückkehren. Unilin hatte in<br />

den vorangegangenen Jahren immer einen<br />

der größten Stände in der Mitte der<br />

Halle 7 belegt, im Januar 2010 dann aber<br />

erstm<strong>als</strong> auf die Domotex verzichtet <strong>und</strong><br />

stattdessen eine Hausmesse in Wielsbeke<br />

durchgeführt. <strong>Die</strong> Gruppo Frati hatte sich<br />

mit ihrem Geschäftsbereich „Bipan“ auf<br />

der Domotex zuletzt vor allem auf die von<br />

dem Unternehmen entwickelten digital<br />

bedruckten Laminatboden konzentriert.<br />

Nach der Entscheidung gegen eine erneute<br />

Domotex-Beteiligung war der bislang<br />

von der Gruppo Frati belegte Stand im<br />

Übergangsbereich von Halle 7 auf Halle 8<br />

im Januar 2010 von dem chinesischen Laminatbodenhersteller<br />

Power Dekor Group<br />

Co., Shanghai, übernommen worden.<br />

Bei der nächsten Domotex werden die<br />

Gruppo Frati <strong>und</strong> Power Dekor zwei direkt<br />

benachbarte Stände in der Halle 7<br />

belegen. Im gleichen Hallenbereich wird<br />

auch die Chinafloors Timber Shanghai<br />

Co. Ltd., Shanghai/China, ausstellen.<br />

Aus der Türkei hat die Kastamonu<br />

Entegre Agac Sanayi Ve Ticaret A.S.,<br />

Istanbul, erneut einen Stand auf der Do-<br />

Messen<br />

<strong>Die</strong> Stände der Laminatbodenaussteller sind auf<br />

der Domotex wie gewohnt vor allem in<br />

Halle 7 zu finden. Der mit Abstand größte Stand<br />

wird im kommenden Jahr von der Tarkett­<br />

Gruppe belegt, die dort allerdings auch elastische<br />

Bodenbeläge <strong>und</strong> Parkett ausstellen wird.<br />

(Grafik: Deutsche Messe)<br />

motex gebucht. Das Unternehmen war<br />

im vergangenen Januar zum ersten Mal<br />

in Hannover vertreten. <strong>Die</strong> Yildiz Sunta<br />

MDF A.S. mit Sitz in Izmit/Türkei, die bis<br />

zum Jahr 2009 über mehrere Jahre an<br />

der Domotex teilgenommen hatte, wird<br />

dagegen wie bereits 2010 fehlen.<br />

<strong>Die</strong> Classen-Gruppe (Kaisersesch), die<br />

Spanolux div. Balterio N.V. (Sint-Baafs-<br />

Vijve/Belgien) <strong>und</strong> die Industrias Auxiliares<br />

Faus S.L.U. (Gandia/Spanien) halten auch<br />

weiterhin an der bereits seit längerer Zeit<br />

praktizierten regelmäßigen Domotex-Teilnahme<br />

fest <strong>und</strong> werden im Januar die zum<br />

Teil bereits seit mehreren Jahren gewohnten<br />

Stände in Halle 7 belegen. <strong>Die</strong> Witex<br />

Flooring Products GmbH, Augustdorf wird<br />

dagegen bei der nächsten Domotex in die<br />

Halle 4 ins Umfeld der „Contractworld“<br />

umziehen. In den letzten Jahren hatte<br />

das Unternehmen <strong>als</strong> einer der wenigen<br />

Laminatbodenhersteller regelmäßig einen<br />

Stand in der Halle 9 belegt.<br />

7


Messen 2011<br />

8<br />

Messen<br />

11.01.-14.01.2011 Budma , Posen/Polen<br />

12.01.-15.01.2011 International Builders’ Show, Orlando/Florida<br />

15.01.-18.01.2011 Domotex, Hannover<br />

17.01.-22.01.2011 Bau, München<br />

18.01.-23.01.2011 IMM Cologne, Köln<br />

23.01.-26.01.2011 National Floor Show, Birmingham/Großbritannien<br />

23.01.-26.01.2011 Interiors, Birmingham/Großbritannien<br />

25.01.-27.01.2011 Surfaces, Las Vegas/Nevada<br />

09.02.-12.02.2011 Samulegno, Pordenone/Italien<br />

10.02.-13.02.2011 Bauen+Wohnen, Salzburg/Österreich<br />

14.02.-17.02.2011 ZOW, Bad Salzuflen<br />

15.02.-17.02.2011 Surface Design Show, London/Großbritannien<br />

15.02.-18.02.2011 Eurobois, Lyon/Frankreich<br />

24.02.-06.03.2011 Batibouw, Brüssel/Belgien<br />

26.02.-02.03.2011 Euroshop, Düsseldorf<br />

01.03.-04.03.2011 WoodMac/WoodBuild/FurniTek, Shanghai/China<br />

08.03.-12.03.2011 Bulgaria Building Week, Sofia/Bulgarien<br />

09.03.-11.03.2011 Asia-Pacific Sourcing, Köln<br />

16.03.-22.03.2011 Int. Handwerksmesse, München<br />

17.03.-20.03.2011 Legno & Edilizia, Verona/Italien<br />

22.03.-24.03.2011 Domotex Asia/Chinafloor, Shanghai/China<br />

27.03.-30.03.2011 Interzum Guangzhou, Guangzhou/China<br />

29.03.-31.03.2011 European Coatings Show, Nürnberg<br />

29.03.-01.04.2011 Drema/Furnica, Posen/Polen<br />

12.04.-17.04.2011 Salone Internazionale del Mobile, Mailand/Italien<br />

15.04.-17.04.2011 Haus/<strong>Holz</strong>/Energie, Stuttgart<br />

17.05.-20.05.2011 Interkomplekt, Moskau/Russland<br />

25.05.-28.05.2011 Interzum, Köln<br />

30.05.-03.06.2011 Ligna, Hannover<br />

16.06.-21.06.2011 Construmat, Barcelona/Spanien<br />

08.07.-11.07.2011 Flooring Canton, Guangzhou/China<br />

20.07.-23.07.2011 AWFS, Las Vegas/Nevada<br />

25.08.-27.08.2011 Japan DIY Homecenter Show, Tokio/Japan<br />

12.09.-14.09.2011 Domotex Middle East, Dubai/VAE<br />

14.09.-17.09.2011 FMC Premium, Shanghai/China<br />

15.09.-18.09.2011 ZOW, Istanbul/Türkei<br />

04.10.-06.10.2011 Tekhnodrev, St. Petersburg/Russland<br />

05.10.-08.10.2011 Saie, Bologna/Italien<br />

05.10.-08.10.2011 Made Expo, Mailand/Italien<br />

15.10.-19.10.2011 Intermob, Istanbul/Türkei<br />

18.10.-21.10.2011 Wood-Tec, Brünn/Tschechien<br />

19.10.-22.10.2011 Sicam, Pordenone/Italien<br />

19.10.-23.10.2011 Ambienta, Zagreb/Kroatien<br />

02.11.-03.11.2011 Branchentag <strong>Holz</strong>, Köln<br />

07.11.-12.11.2011 Batimat, Paris/Frankreich<br />

10.11-13.11.2011 <strong>Holz</strong>haus, Moskau/Russland<br />

21.11.-25.11.2011 Mebel, Moskau/Russland<br />

21.11.-25.11.2011 ZOW, Moskau/Russland<br />

29.11.-02.12.2011 Woodex, Moskau/Russland<br />

Nähere Informationen zu den einzelnen Terminen unter www.euwid-holz.de<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Bei der nächsten Domotex werden in der<br />

Halle 9, in der vor allem Anbieter von<br />

Parkett sowie von Verlege-, Pflege- <strong>und</strong><br />

Anwendungstechnik zusammengefasst<br />

sind, nur wenige Laminatbodenhersteller<br />

aus China ausstellen. Das einzige bekannte<br />

Unternehmen mit eigenem Stand<br />

ist die Yekalon Industry Inc., Shenzhen/<br />

Provinz Guangdong; darüber hinaus werden<br />

verschiedene kleinere chinesische<br />

Hersteller auf einem Gemeinschaftsstand<br />

vertreten sein.<br />

Laminatbodenbranche<br />

vor allem in Halle 7<br />

<strong>Die</strong> Laminatbodenindustrie wird sich<br />

damit auf der kommenden Domotex<br />

größtenteils in Halle 7 konzentrieren.<br />

Der mit Abstand größte Stand wird von<br />

der Tarkett Holding GmbH, Frankenthal,<br />

belegt. Auf einer Gesamtfläche von über<br />

1.000 m² werden dort neben Parkett <strong>und</strong><br />

Laminatboden allerdings auch elastische<br />

Bodenbeläge gezeigt. Das Unternehmen<br />

war nach einjähriger Pause im Januar<br />

2010 mit einem vor allem auf Laminatboden<br />

<strong>und</strong> Parkett ausgerichteten<br />

Ausstellungsprogramm wieder auf die<br />

Domotex zurückgekehrt <strong>und</strong> dabei von<br />

der früher gebuchten Halle 4 in die Halle<br />

7 gewechselt. <strong>Die</strong> Unternehmen der<br />

Krono-Gruppe Schweiz werden auf r<strong>und</strong><br />

400 m² den zweitgrößten Stand belegen.<br />

Auf Balterio, Classen, Berry Floor <strong>und</strong><br />

Faus entfallen wie im vergangenen Jahr<br />

Standflächen zwischen 210 <strong>und</strong> 320 m².<br />

Es folgen Unilin mit r<strong>und</strong> 200 m² sowie<br />

Chinafloors, Kastamonu <strong>und</strong> Bipan mit<br />

120 bis 170 m².<br />

Gegenüber der Domotex 2010 fehlt<br />

neben EPI <strong>und</strong> Välinge Innovation die<br />

MeisterWerke Schulte GmbH, Rüthen-<br />

Meiste. <strong>Die</strong>ses Unternehmen hatte sich<br />

im vergangenen Januar mit der auf den<br />

Bodenbelagshandel ausgerichteten<br />

Vertriebsmarke „Schulte Räume“ an<br />

der Messe beteiligt. <strong>Die</strong> Pergo Europe<br />

AB, Trelleborg/Schweden, hatte in den<br />

letzten Jahren im Radisson-Hotel unter<br />

der Bezeichnung „PergoTex“ parallel zur<br />

Domotex eine eigene Präsentation durchgeführt,<br />

wird diese im kommenden Jahr<br />

aber nicht fortführen <strong>und</strong> sich stattdessen<br />

auf einzelne, eher regional ausgerichtete<br />

Veranstaltungen konzentrieren. Darüber<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


Trotz der nahezu konstanten Ausstellerzahl<br />

kommt es bei den Laminatbodenausstellern<br />

im Vergleich zum Vorjahr zu Verschiebungen.<br />

Mehrere Unternehmen werden auf die Domotex<br />

zurückkehren, andere wie zum Beispiel<br />

Kronoflooring dagegen fehlen.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

hinaus wird Pergo gemeinsam mit der<br />

Wodego GmbH, der Pfleiderer Industrie<br />

GmbH (beide Neumarkt) <strong>und</strong> der Duropal<br />

GmbH (Arnsberg) auf der Bau vertreten<br />

sein. <strong>Die</strong> vier zur Pfleiderer AG, Neumarkt,<br />

gehörenden Unternehmen werden in gleicher<br />

Besetzung auch auf der im Mai in<br />

Köln stattfindenden Möbelzuliefermesse<br />

Interzum ausstellen. <strong>Die</strong> auf den Objektbereich<br />

fokussierte <strong>und</strong> nur alle drei Jahre<br />

durchgeführte Euroshop in Düsseldorf<br />

wird im Februar von Pergo, Wodego <strong>und</strong><br />

Duropal belegt.<br />

Auch die vor allem auf die Belieferung<br />

des <strong>Holz</strong>fachhandels ausgerichteten<br />

Laminatbodenhersteller werden sich im<br />

kommenden Jahr wieder vorrangig auf<br />

eigene Hausmessen bzw. auf die Bau konzentrieren.<br />

MeisterWerke hat die Produktneuheiten<br />

bereits auf der im September<br />

durchgeführten Hausmesse vorgestellt.<br />

<strong>Die</strong> Parador GmbH & Co. KG, Coesfeld,<br />

wird vom 6. bis 16. Januar 2010 wieder<br />

die im Zweijahresrhythmus veranstaltete<br />

„Paravision“ durchführen. Ebenfalls im<br />

Januar wird die Hausmesse der Kaindl<br />

Flooring GmbH, W<strong>als</strong>/Österreich, im<br />

Kaindl Floor House stattfinden. <strong>Die</strong> Egger<br />

Retail Products GmbH (St. Johann/<br />

Österreich <strong>und</strong> Brilon), die Hamberger<br />

Flooring GmbH & Co. KG (Rosenheim),<br />

die ter Hürne GmbH & Co. KG (Südlohn),<br />

die Boxler GmbH & Co. KG (Rammingen)<br />

<strong>und</strong> die HDM GmbH (Moers) werden dagegen<br />

auf der Bau ausstellen. Tarkett <strong>und</strong><br />

Balterio werden sowohl zur Domotex <strong>als</strong><br />

auch zur Bau gehen.<br />

Zahl der Parkettaussteller<br />

wird weiter zurückgehen<br />

<strong>Die</strong> Zahl der Aussteller aus den Bereichen<br />

Parkett, <strong>Holz</strong>-, Funier- <strong>und</strong> Korkfußböden<br />

wird im Vergleich zu den beiden letzten<br />

Veranstaltungen nochm<strong>als</strong> zurückgehen.<br />

Gegenüber Januar 2010 wird laut der<br />

bislang vorliegenden Ausstellerliste neben<br />

MeisterWerke <strong>und</strong> Boxler auch die<br />

Trumpf Fertigparkett GmbH & Co. KG,<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Rottenburg, fehlen. Das Unternehmen<br />

wird wie Boxler stattdessen auf der Bau<br />

ausstellen.<br />

Der österreichische Parketthersteller Vito<br />

<strong>Holz</strong>industrie GmbH, St. Veit/Glan, hatte<br />

im Verlauf des Jahres 2009 zwar einen<br />

Stand für die Domotex 2010 gebucht,<br />

die Beteiligung dann aber kurzfristig wieder<br />

abgesagt. Nach dem im Juli 2010<br />

vereinbarten Ausstieg des bisherigen<br />

Mehrheitseigners Pios Handel- <strong>und</strong> Beteiligungs<br />

GmbH, Puch/Salzburg, wird das<br />

Unternehmen im kommenden Jahr weder<br />

auf die Domotex noch auf die Bau gehen.<br />

<strong>Die</strong> Parkett- <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>fußbodenhersteller<br />

Flamingo Parkett B.V. (Barneveld/Niederlande),<br />

Flexura N.V. (Desselgem/Belgien),<br />

Gazzotti S.p.A. (Trebbo di Reno/Italien) <strong>und</strong><br />

Barlinek S.A. (Kielce/Polen) hatten auf der<br />

letzten Domotex noch jeweils ausgestellt,<br />

werden im kommenden Januar aber voraussichtlich<br />

fehlen. <strong>Die</strong>se Unternehmen<br />

haben sich bislang weder für die Domotex<br />

noch für die Bau angemeldet.<br />

Wie bereits in den letzten Jahren werden<br />

die Parkett- <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>fußbodenhersteller<br />

auch auf der kommenden Domotex vor<br />

allem in der Halle 8 zu finden sein. Gegenüber<br />

dem letzten Jahr werden dort<br />

die Unternehmen Gazzoti <strong>und</strong> Boxler fehlen.<br />

Der spanische Parketthersteller Maderas<br />

Iglesias S.A. (Grupo IG) mit Sitz in<br />

Messen<br />

Vigo/Galizien, der in früheren Jahren<br />

immer mit einem relativ großen Stand<br />

vertreten war, im Januar 2010 aber ausgesetzt<br />

hatte, wird dagegen wieder auf<br />

die Domotex zurückkehren. Mit knapp<br />

160 m² hat das Unternehmen einen<br />

der größten Stände in Halle 8 gebucht;<br />

ähnlich große Flächen werden durch die<br />

Baltic Wood S.A., Jaslo/Polen, <strong>und</strong> das<br />

chinesische Unternehmen New Sihe Wood<br />

Co. Ltd., Shanghai/China, belegt.<br />

Auf fast den gleichen Ständen wie im<br />

Januar 2010 werden die Plyquet GmbH<br />

(Bremen), Osmo <strong>Holz</strong> & Color GmbH &<br />

Co. KG (Warendorf), der Massivholzdielenhersteller<br />

Bimbo <strong>Holz</strong>werk GmbH &<br />

Co. KG (Sexau), die Scheucher <strong>Holz</strong>industrie<br />

GmbH (Mettersdorf/Österreich),<br />

Pan Parket D.O.O. (Cacinci/Kroatien) <strong>und</strong><br />

Magnum Parket a.s. (Vyškov/Tschechien)<br />

ausstellen. Aus Asien ist erneut der malaysische<br />

Parketthersteller B.K.B. Hevea<br />

Products Sdn. Bhd. Ipoh, vertreten. <strong>Die</strong><br />

bei der letzten Domotex noch in Halle 7<br />

platzierte spanische Galparquet S.A.,<br />

A Coruña/Galizien, wechselt wieder in<br />

Halle 8 <strong>und</strong> wird dabei die Standfläche<br />

im Vergleich zur Vorveranstaltung auf nur<br />

noch r<strong>und</strong> ein Drittel reduzieren.<br />

Neben Herstellern finden sich in Halle 8<br />

auch mehrere Handelsunternehmen mit<br />

größeren Ständen. <strong>Die</strong> We are Wood <strong>Holz</strong>-<br />

9


10<br />

Messen<br />

agentur GmbH, Hamburg, <strong>und</strong> Fetim Professional<br />

B.V., Amsterdam/Niederlande,<br />

werden dabei wie im Januar 2010 r<strong>und</strong><br />

100 m² große Stände belegen. <strong>Die</strong> Silva<br />

Trade S.A., Wasserbillig/Luxemburg, hat<br />

ihre Standfläche im Vergleich zur letzten<br />

Domotex um r<strong>und</strong> 50 % gesteigert <strong>und</strong><br />

damit fast zu den anderen Handelsunternehmen<br />

aufgeschlossen. In einer ähnlichen<br />

Größenordnung liegt auch der Stand<br />

der Heinrich Krüger+Sohn GmbH & Co.<br />

KG, Münster, die auf der letzten Domotex<br />

in kleinerem Umfang in der Halle 9<br />

ausgestellt hatte. Der größte Stand in<br />

Halle 8 wird erneut durch die National<br />

Wood Flooring Association Inc. (NWFA),<br />

Chesterfield/Missouri, belegt, die ihre<br />

von verschiedenen nordamerikanischen<br />

Parkett- <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>fußbodenherstellern genutzte<br />

Ausstellungsfläche von 175 m² auf<br />

273 m² gesteigert hat.<br />

Mehrere Wechsel in<br />

den Hallen 9 <strong>und</strong> 7<br />

In Halle 9 werden im Januar 2011 im<br />

Vergleich zur letzten Domotex die relativ<br />

großen Stände von Trumpf <strong>und</strong> Barlinek<br />

fehlen. Dafür ist der nordamerikanische<br />

<strong>Holz</strong>fußbodenanbieter Coswick Hardwood<br />

Inc., Oakville/Ontario, neu dazugekommen.<br />

Vertex Floors, Hainesport/<br />

New Jersey, ist erneut mit einem relativ<br />

großen Stand vertreten. <strong>Die</strong> durch den<br />

Wechsel von Witex in Halle 4 frei werdende<br />

Fläche wird unter anderem von den<br />

südeuropäischen Unternehmen Floover<br />

(Sant Sadurní d’Anoia/Spanien), Alberto<br />

Mazzonetto SnC (San Giorgio in Bosco/<br />

Italien) <strong>und</strong> XPZ Madeiras S.A. (Esposende/Portugal)<br />

belegt. Floover lässt<br />

bei der Schweizer Li & Co AG, Müstair,<br />

Vinyl-Fertigboden mit HDF-Träger produzieren<br />

<strong>und</strong> vermarktet zudem massive<br />

LVT. Im Januar 2010 hatte das Unternehmen<br />

in Halle 8 ausgestellt. <strong>Die</strong> beiden<br />

anderen Unternehmen, von denen Mazzonetto<br />

bereits auf der Domotex 2010<br />

war, produzieren <strong>Holz</strong>fußböden. Aus der<br />

mitteleuropäischen Parkettbranche wird<br />

die Georg Gunreben GmbH & Co. KG,<br />

Strullendorf, den größten Stand in Halle<br />

9 belegen. <strong>Die</strong> Elephant Bambusprodukte<br />

GmbH, Bremen, wird im kommenden Jahr<br />

erstm<strong>als</strong> auf der Domotex ausstellen.<br />

Darüber hinaus gibt es in Halle 9 wie<br />

bereits bei der letzten Domotex Gemeinschaftsstände<br />

der Croatian Chamber<br />

of Economy, des Québec Wood Export<br />

Bureau <strong>und</strong> verschiedener chinesischer<br />

Hersteller.<br />

In der wie bereits in früheren Jahren vor allem<br />

von der Laminatbodenbranche belegten<br />

Halle 7 stellen mit Tarkett, Berry Floor<br />

bzw. Berry Wood (Meaulne/Frankreich),<br />

<strong>Die</strong> Parkettbranche wird bei der nächsten<br />

Domotex schwerpunktmäßig die Hallen 8<br />

<strong>und</strong> 9 belegen. Ausstellerzahl <strong>und</strong> Ausstellungsfläche<br />

liegen dabei leicht unter dem<br />

im Januar 2010 erreichten Niveau.<br />

(Foto: Deutsche Messe)<br />

Unilin <strong>und</strong> Chinafloors mehrere Unternehmen<br />

aus, die neben Laminatboden auch<br />

Parkett anbieten. Darüber hinaus sind in<br />

dieser Halle unter anderem die Furnierbodenhersteller<br />

Parky N.V. (Menen/Belgien)<br />

<strong>und</strong> Golvabia AB (Anderstorp/Schweden)<br />

sowie der seit August 2010 zum Verkauf<br />

stehende französische Parkettproduzent<br />

Panaget S.A.S. (Bourgbarré) platziert.<br />

Aussteller aus Bereichen<br />

Leisten, Kork, Maschinen<br />

<strong>Die</strong> Leistenhersteller Neuhofer <strong>Holz</strong><br />

GmbH (Zell am Moos/Österreich) <strong>und</strong><br />

Karl Pedross AG, Latsch/Italien, haben in<br />

Halle 7 wie in den Vorjahren zwei größere<br />

Stände gebucht. Aus der Leistenbranche<br />

sind auf der kommenden Domotex in<br />

Halle 7 zudem die Unternehmen Döllken-Weimar<br />

GmbH (Nohra), die Küberit<br />

Profile Systems GmbH & Co. KG (Lüdenscheid)<br />

<strong>und</strong> die Profilpas Deutschland<br />

GmbH (Obersontheim) vertreten. In Halle<br />

8 wird die Sörensen <strong>Holz</strong>leisten GmbH<br />

& Co. KG, Süderbrarup, <strong>und</strong> in Halle 9<br />

die Decora S.A., Sroda Wielkopolska/<br />

Polen, ausstellen.<br />

Der Bereich Korkboden wird auf der<br />

kommenden Domotex in Halle 7 wie im<br />

Januar 2010 durch die die portugiesischen<br />

Hersteller Amorim Revestimentos<br />

S.A. (São Paio Oleiros), Granorte Revestimentos<br />

de Cortiça Lda. (Rio Meão)<br />

<strong>und</strong> Corkart Industria de Cortiça Lda.<br />

(Vendas) sowie den Lohnproduzenten Li<br />

& Co. abgedeckt. <strong>Die</strong> Manuel Joaquim<br />

Orvalho S.A., Vendas Novas/Portugal, hat<br />

erneut einen Stand in Halle 9 gebucht. <strong>Die</strong><br />

im Januar 2010 noch auf der Domotex<br />

präsenten Handelsunternehmen Cortex<br />

Kork-Vertriebs GmbH, Fürth, <strong>und</strong> Ziro,<br />

Kenzingen, werden in der bislang vorliegenden<br />

Ausstellerliste dagegen nicht<br />

aufgeführt.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


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12<br />

Messen<br />

Wie bereits seit mehreren Jahren werden<br />

auf der kommenden Domotex auch<br />

verschiedene, auf den Bereich Laminat-/<br />

<strong>Holz</strong>fußboden ausgerichtete Maschinenhersteller<br />

ausstellen. Beispiele sind die<br />

Homag <strong>Holz</strong>bearbeitungssysteme GmbH<br />

(Schopfloch), die Delmac S.p.A. (Thiene/<br />

Italien) <strong>und</strong> erstm<strong>als</strong> auch die Cefla Finishing<br />

Group (Imola/Italien).<br />

Insgesamt wird der in den Hallen 7, 8 <strong>und</strong><br />

9 zusammengefasste Domotex-Ausstellungsbereich<br />

„Parkett <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>fußböden,<br />

Laminatbeläge“ auch unter Berücksichtigung<br />

des am Rand dieser Hallen angeordneten<br />

Bereichs „Verlege-, Pflege- <strong>und</strong><br />

Anwendungstechnik“ etwas weniger Fläche<br />

einnehmen <strong>als</strong> im Januar 2010. In den Hallen<br />

2 bis 6 findet sich der Bereich „Textile<br />

<strong>und</strong> elastischer Bodenbeläge, maschinell<br />

hergestellte Webteppiche“. Der Ausstellungsbereich<br />

„Handgefertigte Teppiche“<br />

war mit der letzten Domotex in die Hallen<br />

19, 20, 21 <strong>und</strong> 23 verlegt worden; diese<br />

Halleneinteilung wurde beibehalten.<br />

Auf der vom 16. bis 19. Januar veranstalteten<br />

Domotex 2010 war es bei den Ausstellerzahlen<br />

zu einem leichten Rückgang<br />

auf 1.376 (2009: 1.394) gekommen. Der<br />

Auslandsanteil belief sich auf 82 %. Dem<br />

Bereich Parkett- <strong>und</strong> Laminatboden waren<br />

in der von dem Domotex-Organisator veröffentlichten<br />

Ausstellerstatistik insgesamt<br />

211 Unternehmen zugeordnet worden.<br />

<strong>Die</strong> Zahl der Besucher lag mit 38.704<br />

(35.400) wieder über dem Vorjahreswert.<br />

<strong>Die</strong>ser Anstieg war aber unter anderem<br />

auf die in geraden Jahren fehlende Konkurrenz<br />

durch die Bau zurückzuführen.<br />

Auf der in dieser Hinsicht zu 2010 vergleichbaren<br />

Domotex 2008 waren noch<br />

über 47.000 Besucher registriert worden.<br />

Bau-Veranstalter rechnen<br />

mit stabiler Beteiligung<br />

<strong>Die</strong> Messe München GmbH rechnet für<br />

die Bau 2011 mit einer ähnlichen Besucher-<br />

<strong>und</strong> Ausstellerbeteiligung wie<br />

Number of laminate flooring exhibitors<br />

at the Domotex almost steady<br />

<strong>Die</strong> bislang auf den deutschsprachigen<br />

bzw. mitteleuropäischen Raum<br />

fokussierte Bau soll in Zukunft internationaler<br />

ausgerichtet werden.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

bei der letzten Veranstaltung im Jahr<br />

2009. <strong>Die</strong> Besucherzahl soll erneut auf<br />

über 210.000 gesteigert <strong>und</strong> der Anteil<br />

ausländischer Besucher nochm<strong>als</strong><br />

erhöht werden. Im Jahr 2009 war mit<br />

insgesamt 212.035 Besuchern der bisherige<br />

Rekordwert verzeichnet worden.<br />

Davon stammten 37.201 Besucher aus<br />

dem Ausland; für 2011 erhofft sich<br />

der Veranstalter eine Steigerung auf<br />

mindestens 40.000.<br />

Auch insgesamt will die Messe München<br />

die bislang auf den deutschsprachigen<br />

bzw. mitteleuropäischen Raum fokussierte<br />

Baumesse in Zukunft internationaler<br />

ausrichten <strong>und</strong> hat in diesem<br />

Zusammenhang bereits im Frühjahr<br />

2010 ein stärkeres Engagement im<br />

Ausland angekündigt. Dabei soll der Bau<br />

in Zukunft eine weltweite Führungsrolle<br />

zukommen; der Untertitel der Messe<br />

The 2011 Domotex flooring trade fair, which will run from 15 to 18 January, is<br />

poised to welcome a similar number of European laminate flooring producers<br />

as last year. A list of exhibitors available in mid-November showed that some 15<br />

companies had already reserved space by that time. This is broadly in line with the<br />

level seen at the end of October 2009 for the Domotex 2010. The Bau trade fair,<br />

which will take place from 17 to 22 January 2011 at the Munich fair gro<strong>und</strong>s, will<br />

thus hardly have any impact on the laminate flooring industry’s participation in the<br />

Domotex. A few companies continue to focus on the Bau and sit out the Domotex<br />

in odd years. However, other manufacturers have decided to back away from the<br />

much-discussed practice of attending every other year and offset this downturn.<br />

On the other hand, the number of exhibitors from the parquet, wood, veneer and<br />

cork flooring sector will fall again compared with the last two editions.The latest<br />

list of exhibitors indicates that aro<strong>und</strong> ten companies that set up stands at the last<br />

Domotex will not be in attendance next year. All in all, Domotex’s parquet and wood<br />

flooring, laminate coverings section in hall 7, 8 and 9 will occupy a little less space<br />

than in January 2010, even when taking into account the installation, care and user<br />

technology area on the periphery of these halls.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


wurde dementsprechend in „Weltleitmesse<br />

für Architektur, Materialien,<br />

Systeme“ umformuliert.<br />

Zur Realisierung dieser Zielsetzung hat<br />

die Messe München ebenfalls bereits<br />

im Frühjahr ein Maßnahmenpaket verabschiedet,<br />

das unter anderem Allianzen<br />

mit der Fachmesse TurkeyBuild Istanbul,<br />

dem Turkey’s Building Information<br />

Centre (YEM) <strong>und</strong> der Builder’s Association<br />

of India (BAI), die Beteiligung<br />

an internationalen Baumessen sowie<br />

die Übersetzung der Bau-Informationsmaterialien<br />

in insgesamt 17 Sprachen<br />

beinhaltet.<br />

Für die kommende Bau wird laut der<br />

Anfang November vorliegenden Version<br />

des fortlaufend aktualisierten<br />

Online-Katalogs mit 1.864 Ausstellern<br />

gerechnet. Damit sind die 17<br />

Messehallen mit einer Gesamtausstellungsfläche<br />

von 180.000 m² bereits<br />

weitgehend ausgebucht. Einige Mitaussteller<br />

sind in dem Katalog allerdings<br />

noch nicht erfasst, so dass die Zahl<br />

bis zum Start der Messe voraussichtlich<br />

noch geringfügig nach oben gehen<br />

wird. <strong>Die</strong> Messe München rechnet mit<br />

insgesamt r<strong>und</strong> 1.900 Ausstellern aus<br />

40 Ländern. 2009 hatten sich 1.920<br />

Unternehmen aus 43 Ländern an der<br />

Bau beteiligt. Der Anteil ausländischer<br />

Unternehmen soll im kommenden Januar<br />

erneut bei r<strong>und</strong> 25 % liegen. Bei<br />

der letzten Veranstaltung waren 464<br />

ausländische Unternehmen vertreten.<br />

Österreich lag dabei an der Spitze, gefolgt<br />

von Italien, der Schweiz, Belgien<br />

<strong>und</strong> der Türkei.<br />

<strong>Holz</strong>branche konzentriert<br />

sich in Hallen B4 bis B6<br />

<strong>Die</strong> Ausstellungsbereiche der Bau<br />

sind nach Materialien, Produkten<br />

<strong>und</strong> Themen gegliedert. In der unter<br />

der Bezeichnung „<strong>Holz</strong>werkstoffe,<br />

<strong>Holz</strong>bau, Innenausbau, Treppen“ laufenden<br />

Halle B5 werden die größten<br />

Stände von Pfleiderer, der Egger-<br />

Gruppe (St. Johann/Österreich) <strong>und</strong> der<br />

Haas-Gruppe (Falkenberg) belegt. Ebenfalls<br />

mit relativ großen Ständen sind<br />

unter anderem die Schweiker GmbH<br />

(Grünbach), die Schwering Türenwerk<br />

GmbH & Co. KG (Reken) <strong>und</strong> die Roro<br />

Türen+Fenster GmbH (Sankt Wolfgang)<br />

vertreten.<br />

Messen<br />

Der Themenbereich „Bodenbeläge“<br />

findet sich erneut in Halle B6. Größter<br />

Aussteller in dieser Halle ist Hamberger<br />

Flooring. Nennenswerte Flächen<br />

werden zudem von folgenden Unternehmen<br />

belegt: Tarkett, Tilo GmbH<br />

(Lohnsburg/Österreich), Kährs Parkett<br />

Deutschland GmbH & Co. KG (Tübingen),<br />

Bauwerk Parkett Deutschland<br />

(Bodelshausen), Forbo Flooring GmbH<br />

(Paderborn), ter Hürne, W. & L. Jordan<br />

GmbH (Kassel), Stia <strong>Holz</strong>industrie<br />

GmbH (Admont/Österreich) <strong>und</strong> Amorim<br />

Deutschland GmbH & Co. KG (Delmenhorst).<br />

Türen <strong>und</strong> Fenster werden hauptsächlich<br />

in den Hallen C4 <strong>und</strong> B4 gezeigt.<br />

Aus diesem Anbieterkreis werden beispielsweise<br />

die beiden österreichischen<br />

Fensterhersteller Internorm International<br />

GmbH (Traun) <strong>und</strong> Gaulhofer<br />

Industrie-Holding GmbH (Übelbach),<br />

der Türenanbieter Jeld-Wen Deutschland<br />

GmbH & Co. KG (Oettingen), die<br />

Beschlaghersteller Siegenia-Aubi KG<br />

(Wilnsdorf) <strong>und</strong> Häfele GmbH & Co.<br />

KG (Nagold) sowie der Türsystemhersteller<br />

Dorma Holding GmbH & Co. KG<br />

(Ennepetal) erwartet.


14<br />

Baukonjunktur<br />

Erst für 2012 wird Zunahme der Fertigstellungszahlen prognostiziert<br />

Europa: Fertigstellungen<br />

rutschen 2010 weiter ab<br />

<strong>Die</strong> T<strong>als</strong>ohle bei den Wohnungsfertig-<br />

stellungen in Europa ist nach Einschätzung<br />

von Euroconstruct, dem<br />

Netzwerk 19 europäischer Bauforschungsinstitute,<br />

in diesem <strong>und</strong> im<br />

kommenden Jahr erreicht. Zu einem<br />

geringfügigen Anstieg der Fertigstellungszahlen<br />

soll es dagegen erst<br />

wieder im Jahr 2012 kommen.<br />

Nach einem Einbruch in den Euroconstruct-Ländern<br />

um 21 % im Jahr 2009<br />

wird die Zahl fertig gestellter Wohnungen<br />

im Jahr 2010 mit einem Minus von 23<br />

% auf 1,461 (2009: 1,908) Mio Einheiten<br />

voraussichtlich noch etwas stärker<br />

zurückgehen. Für 2011 rechnet Euro-<br />

construct mit einer Stagnation auf dem<br />

damit erreichten Niveau. 2012 sollen die<br />

Fertigstellungen laut der jüngsten Prognose<br />

dagegen wieder leicht um 2,1 %<br />

auf 1,492 Mio Wohneinheiten zunehmen.<br />

Von dem im Jahr 2007 erreichten Höchststand<br />

von 2,637 Mio Fertigstellungen<br />

ist dieser Wert aber noch weit entfernt.<br />

Dabei wird sich der Wohnungsbau in den<br />

einzelnen Euroconstruct-Ländern sehr unterschiedlich<br />

entwickeln. Nur in Deutschland,<br />

in der Schweiz <strong>und</strong> in den vier osteuropäischen<br />

Euroconstruct-Ländern (EC4)<br />

wird mit einem kontinuierlichen Anstieg<br />

der Fertigstellungszahlen gerechnet. Der<br />

erwartete Anstieg in den EC4 ist im we-<br />

Euroconstruct-Länder: Fertigstellungen im Wohnungsbau*<br />

(in 1.000 Einheiten) 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Belgien 52,5 46,9 41,5 42,6 38,2<br />

Dänemark 26,0 17,0 10,0 11,0 12,0<br />

Deutschland 152,3 136,5 157,0 166,0 183,0<br />

Finnland 30,5 22,2 24,0 28,0 27,5<br />

Frankreich 423,0 357,0 320,0 335,0 325,0<br />

Großbritannien 168,0 139,0 145,0 131,0 133,0<br />

Irland 51,3 18,0 7,5 7,5 8,0<br />

Italien 278,2 244,3 190,3 159,0 159,6<br />

Niederlande 78,9 83,0 62,0 63,5 64,5<br />

Norwegen 28,6 21,7 20,0 22,0 27,0<br />

Österreich 46,6 45,4 43,2 42,0 41,7<br />

Portugal 56,8 50,1 36,5 22,1 19,3<br />

Schweden 35,3 22,6 18,5 23,1 28,2<br />

Schweiz 44,2 43,5 44,5 46,6 48,9<br />

Spanien 692,0 414,0 100,0 115,0 120,0<br />

EC-15 2.164,3 1.661,2 1.219,9 1.214,3 1.235,9<br />

Polen 165,2 160,0 170,0 175,0 175,0<br />

Slowakei 17,2 18,8 15,3 15,8 16,2<br />

Tschechien 38,4 35,5 31,0 29,1 31,6<br />

Ungarn 36,1 32,0 25,0 27,0 33,0<br />

EC-4 256,9 246,3 241,3 246,9 255,8<br />

Gesamt 2.421,1 1.907,5 1.461,2 1.461,2 1.491,7<br />

*) Fertiggestellte Wohnungen in neu errichteten Wohngebäuden<br />

2010 <strong>und</strong> 2011: Prognose; 2012: Ausblick<br />

(Quelle: Euroconstruct/Ifo-Institut; Konferenz in Dublin - Juni 2010)<br />

sentlichen von Polen abhängig, auf das<br />

die höchste Fertigstellungszahl entfällt.<br />

Bei der Beurteilung der prognostizierten<br />

Steigerung in Deutschland ist zu berücksichtigen,<br />

dass der Wohnungsneubau<br />

hier seit dem Jahr 1997 kontinuierlich<br />

geschrumpft war.<br />

Europaweit am stärksten soll die Bautätigkeit<br />

in Irland abnehmen; dort war<br />

bereits 2009 ein sehr niedriges Niveau<br />

erreicht worden. In Spanien waren die<br />

Fertigstellungszahlen im Zuge einer<br />

Überhitzung des Immobilienmarktes in<br />

den letzten Jahren am höchsten ausgefallen.<br />

2008 war es in der dortigen<br />

Bauwirtschaft allerdings zu dem schon<br />

seit längerer Zeit erwarteten Abschwung<br />

gekommen, der sich auch 2009 fortgesetzt<br />

hat. <strong>Die</strong> Fertigstellungen von<br />

Wohnungen in Spanien brachen im letzten<br />

Jahr erneut um 40 % auf 414.000 (2008:<br />

692.000) ein. 2010 soll die Zahl um weitere<br />

76 % auf 100.000 zurückgehen; erst<br />

ab 2011 wird wieder mit einem leichten<br />

Anstieg gerechnet.<br />

Bestandsmaßnahmen<br />

bleiben stabil<br />

Während die Fertigstellungen im Neubau<br />

in diesem Jahr europaweit voraussichtlich<br />

nochm<strong>als</strong> abnehmen, soll die Renovierungstätigkeit<br />

nach Einschätzung<br />

von Euroconstruct stabil bleiben. Durch<br />

den Rückgang im Neubausegment soll<br />

der Anteil der Bestandsmaßnahmen am<br />

<strong>gesamte</strong>n Wohnungsbau in Westeuropa<br />

damit auf 63 % steigen. 2006 machten<br />

Renovierungen noch weniger <strong>als</strong> die<br />

Hälfte der Wohnungsbauleistung aus. In<br />

den EC4-Ländern haben Bestandsmaßnahmen<br />

dagegen eine deutlich geringere<br />

Bedeutung. Dort liegt der Anteil am<br />

<strong>gesamte</strong>n Wohnungsbauvolumen laut<br />

Euroconstruct seit 2000 nahezu konstant<br />

bei 30 %.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


Bei den seit 2007 rückläufigen<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Baukonjunktur<br />

Erste Erholungstendenzen zeichnen sich auch im Nichtwohnbau ab<br />

Deutscher Wohnungsbau hat<br />

allmählich wieder angezogen<br />

Wohnungsbaugenehmigungen in<br />

Deutschland hat Mitte 2009 eine<br />

allmähliche Trendwende eingesetzt.<br />

Während das erste Halbjahr<br />

2009 noch mit einem deutlichen<br />

Rückgang der Genehmigungszahlen<br />

abgeschlossen worden war, fiel<br />

das zweite Halbjahr im Vorjahresvergleich<br />

so positiv aus, dass die<br />

Baugenehmigungen im <strong>gesamte</strong>n<br />

Jahr 2009 dennoch um 1,9 % auf<br />

177.939 (2008: 174.595) gesteigert<br />

werden konnten.<br />

Auch für die ersten drei Quartale 2010<br />

meldet das Statistische B<strong>und</strong>esamt,<br />

Wiesbaden, einen Anstieg um 7 % auf<br />

137.869 (Jan.-Sept. 2009: 128.842)<br />

genehmigte Wohnungen. Von den insgesamt<br />

genehmigten Wohnungen waren<br />

120.529 (111.884) Neubauwohnungen<br />

in Wohngebäuden; das waren 7,7 %<br />

mehr <strong>als</strong> in den ersten neun Monaten<br />

2009. Der Anstieg von Baugenehmigungen<br />

für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />

(+9,5 %) fiel dabei etwas<br />

stärker aus <strong>als</strong> bei Ein- (+6,3 %) <strong>und</strong><br />

Zweifamilienhäusern (+8,2 %). <strong>Die</strong>se<br />

Tendenz hatte sich auch schon im Gesamtjahr<br />

2009 gezeigt.<br />

<strong>Die</strong> Fertigstellungen nahmen im letzten<br />

Jahr nochm<strong>als</strong> um 9,6 % auf 159.000<br />

(2008: 175.927) Wohnungen ab. Auch<br />

2008 (-16,5%) <strong>und</strong> 2007 (-15,5%) waren<br />

weniger Wohnungen gegenüber dem jeweiligen<br />

Vorjahr fertig gestellt worden.<br />

Seit dem Höchststand von 603.000<br />

fertig gestellten Wohneinheiten im Jahr<br />

1995 ging die Zahl um mehr <strong>als</strong> 73 %<br />

zurück <strong>und</strong> erreichte 2009 den niedrigsten<br />

Wert seit der deutschen Wiedervereinigung.<br />

Ausgehend von diesem<br />

Tiefstand wird aber in diesem Jahr mit<br />

einer Belebung gerechnet.<br />

Fertigstellungszahlen veröffentlicht das<br />

Statistische B<strong>und</strong>esamt nur einmal im<br />

Jahr, so dass für den bisherigen Jahresverlauf<br />

noch keine Daten verfügbar<br />

sind. Das Münchner ifo-Institut geht<br />

nach derzeitigem Stand davon aus,<br />

dass die Zahl der fertig gestellten Woh-<br />

Deutschland: Erteilte Wohnungsbaugenehmigungen<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-14,9<br />

-20<br />

-20,8<br />

-30<br />

Veränderung zum Vorjahresmonat in %<br />

Jan. 2009<br />

Febr. 2009<br />

1,9<br />

März 2009<br />

-11,9<br />

April 2009<br />

5,9<br />

Mai 2009<br />

-8,6<br />

Juni 2009<br />

0,4<br />

Juli 2009<br />

9,9 10,5 9,8<br />

Aug. 2009<br />

Sept. 2009<br />

Okt. 2009<br />

19<br />

Nov. 2009<br />

25,7<br />

Dez. 2009<br />

15,4<br />

12,4<br />

Jan. 2010<br />

Febr. 2010<br />

4,6<br />

März 2010<br />

-9,6<br />

April 2010<br />

0,2<br />

Mai 2010<br />

12,7 13,3 14,4<br />

Juni 2010<br />

Juli 2010<br />

Aug. 2010<br />

2,2<br />

Sept. 2010<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt<br />

nungen in Deutschland in diesem Jahr<br />

wieder 166.000 erreichen wird, was<br />

eine Steigerung um gut 4 % bedeuten<br />

würde. 2012 soll die Zahl dann wieder<br />

auf 183.000 wachsen.<br />

Im Nichtwohnbau hatte der Abwärtstrend<br />

erst 2009 im Zuge der Wirtschaftskrise<br />

eingesetzt. <strong>Die</strong> Genehmigungen<br />

im Nichtwohnbau, die bezogen<br />

auf den umbauten Raum ermittelt werden,<br />

brachen im letzten Jahr um 22,5 %<br />

auf 193,4 (2008: 249,6) Mio³ ein. <strong>Die</strong>se<br />

Einbußen kamen ausschließlich aus dem<br />

nichtöffentlichen Bereich (-26,7 %), der<br />

auch den deutlich größeren Anteil am<br />

Nichtwohnbau ausmacht. Bei öffentlichen<br />

Bauprojekten nahm der fertig<br />

gestellte umbaute Raum hingegen sogar<br />

um 30,1 % zu.<br />

In den Fertigstellungen spiegelte sich<br />

dieser Genehmigungseinbruch im vergangenen<br />

Jahr noch nicht in vollem<br />

Ausmaß wider. Nachdem sich der umbaute<br />

Raum in fertig gestellten, neuen<br />

Nichtwohngebäuden 2008 noch um<br />

15,3 % erhöht hatte, war 2009 ein<br />

Rückgang um 5,1 % auf 196,2 (2008:<br />

206,8) Mio m³ zu verzeichnen.<br />

<strong>Die</strong> Genehmigungszahlen für den<br />

Zeitraum Januar bis September<br />

2010 lassen darauf schließen, dass<br />

auch im Nichtwohnbau eine Erholung<br />

bevorsteht. So erhöhte sich der umbaute<br />

Raum der in den ersten drei<br />

Quartalen genehmigten Nichtwohngebäude<br />

gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

wieder um 1,4 % auf 142,2<br />

(Jan.-Sept. 2009: 140,2) Mio m³. Einen<br />

wesentlichen Beitrag dazu leistete mit<br />

einem Plus von 10,4 % die öffentliche<br />

Hand, aber auch die nichtöffentlichen<br />

Bauherren steigerten das Genehmigungsvolumen<br />

wieder geringfügig<br />

um 0,3 %.<br />

15


16<br />

Baukonjunktur<br />

Im zweiten Quartal sind auch die Fertigstellungen leicht angestiegen<br />

Englischer Wohnungsbau hat<br />

sich in diesem Jahr stabilisiert<br />

<strong>Die</strong> Erholung des englischen Wohnungs-<br />

baus, die sich im vergangenen Jahr<br />

in wieder steigenden Bauanträgen<br />

<strong>und</strong> Baubeginnen gezeigt hatte, hat<br />

in diesem Jahr auch wieder zu einer<br />

Stabilisierung der Fertigstellungszahl<br />

geführt.<br />

Zwar blieb die Zahl der fertig gestellten<br />

Wohnungen in England laut der aktuellen<br />

Veröffentlichung des Office for National<br />

Statistics (ONS), London, in den zwölf<br />

Monaten bis einschließlich September<br />

2010 mit 107.460 noch um 13 % hinter<br />

der Vorjahresperiode zurück. Im zweiten<br />

Quartal gab es jedoch erstm<strong>als</strong> wieder eine<br />

leichte Steigerung der saisonbereinigten<br />

Zahl gegenüber dem ersten Quartal. Im<br />

dritten Quartal konnte dieser Wert dann<br />

fast gehalten werden.<br />

<strong>Die</strong>se allmähliche Erholung folgt auf einen<br />

zwei Jahre andauernden deutlichen Abschwung.<br />

Nachdem 2007 noch der höchste<br />

Fertigstellungsstand der vorangegangenen<br />

18 Jahre verzeichnet worden war, gab<br />

es bereits im Jahr 2008 einen Einbruch um<br />

19 %. 2009 gingen die Fertigstellungen von<br />

Wohnungen in England dann nochm<strong>als</strong> um<br />

England: Quart<strong>als</strong>weise Entwicklung des Wohnungsbaus<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

Q1<br />

2007<br />

1.000 Wohneinheiten<br />

Q2<br />

2007<br />

Q3<br />

2007<br />

Q4<br />

2007<br />

Q1<br />

2008<br />

Q2<br />

2008<br />

Q3<br />

2008<br />

17 % zurück <strong>und</strong> erreichten lediglich noch<br />

118.840 (2008: 143.390).<br />

<strong>Die</strong> Baubeginne von Wohnungen in England<br />

hatten schon im letzten Jahr von Quartal zu<br />

Quartal fast kontinuierlich angezogen <strong>und</strong><br />

sich damit auch gegenüber 2008 wieder<br />

spürbar verbessert. <strong>Die</strong> letzten veröffentlichten<br />

Daten gelten für das dritte Quartal<br />

Construction industry in Germany, England and US<br />

A gradual turnaro<strong>und</strong> has been completed since the second half of 2009 from<br />

the slump in the number of residential building permits issued in Germany that<br />

developed from 2007 onwards. The number of permits increased 1.9% to stand<br />

at 177,939 (2008: 174,595) last year. The German Federal Statistical Office in<br />

Wiesbaden has <strong>als</strong>o recorded a 7% upturn in residential permits in the first three<br />

quarters of 2010. The revival that emerged in England last year has continued,<br />

too. The number of home completions stabilised again in 2010 after the number<br />

of building permits and starts started to climb in 2009. By contrast, the recovery<br />

in the US proved to be weaker than projected. A rise in building starts until April<br />

2010 then gave way to a sharp three-month decline reportedly linked to the end<br />

of tax credits for first-time property buyers in late April. Uncertainty about the US<br />

economic outlook <strong>als</strong>o grew again in the second half of 2010.<br />

Q4<br />

2008<br />

Baustarts<br />

Fertigstellungen<br />

Q1<br />

2009<br />

Q2<br />

2009<br />

Q3<br />

2009<br />

Q4<br />

2009<br />

Q1<br />

2010<br />

Q2<br />

2010<br />

Q3<br />

2010<br />

Quelle: ONS<br />

2010. In diesem Zeitraum blieben die Baustarts<br />

mit saisonbereinigt 25.870 (Juli-Sept.<br />

2009: 22.410) zwar wieder um 9 % hinter<br />

denen des zweiten Quart<strong>als</strong> zurück, übertrafen<br />

den Vorjahreswert aber um 15 %.<br />

Im Vergleich zu dem Tiefstand im ersten<br />

Quartal 2009 war das sogar ein Plus von<br />

67 %. Von dem Hoch im ersten Quartal<br />

2007, <strong>als</strong> mit dem Bau von 49.460 neuen<br />

Wohnungen begonnen wurde, blieben die<br />

Baustarts im dritten Quartal 2010 aber<br />

noch um 48 % entfernt.<br />

<strong>Die</strong> jüngste Prognose des Branchenverbandes<br />

Construction Products Association,<br />

London, aus dem Herbst 2010 geht in<br />

diesem Jahr von insgesamt nur 96.000<br />

Wohnungsbaubeginnen aus. <strong>Die</strong> vor einem<br />

Jahr abgegebene Prognose zwischen<br />

110.000 <strong>und</strong> 130.000 wird damit wohl<br />

nicht erreicht. 2011 erwartet der Verband<br />

eine Zunahme der Zahlen um 8 % <strong>und</strong> in<br />

den darauffolgenden drei Jahren ein zweistelliges<br />

Wachstum. Mit einer Rückkehr<br />

zu den Rekordwerten von vor drei Jahren<br />

wird dennoch in den nächsten Jahren nicht<br />

gerechnet.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


<strong>Die</strong> für dieses Jahr prognostizierte<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Baukonjunktur<br />

NAHB hat Prognose für 2010 wieder nach unten korrigiert<br />

US­Wohnungsbau kommt<br />

nicht richtig in Schwung<br />

Erholung der US-amerikanischen<br />

Baukonjunktur ist in den ersten Monaten<br />

des Jahres zwar eingetreten.<br />

Einem Anstieg der Baubeginne bis<br />

April 2010 folgte dann aber wieder<br />

ein deutlicher Rückgang, der mit der<br />

Ende April ausgelaufenen Steuergutschrift<br />

für Erstkäufer von Immobilien<br />

in Zusammenhang gebracht wurde.<br />

Im zweiten Halbjahr 2010 nahm darüber<br />

hinaus die Unsicherheit über die<br />

künftige konjunkturelle Entwicklung<br />

in den USA wieder zu.<br />

<strong>Die</strong> National Association of Home Builders<br />

(NAHB), Washington, hat daraufhin Ende<br />

Oktober ihre Prognose für die Entwicklung<br />

des Einfamilienhausbaus im Jahr 2010<br />

nach unten korrigiert. Im Mai war der Verband<br />

noch von einem Anstieg der Baubeginne<br />

auf 552.000 Einfamilienhäuser<br />

ausgegangen. Gegenüber 2009, <strong>als</strong> mit<br />

442.000 die niedrigste Zahl von Baustarts<br />

USA: Housing Starts*<br />

2,45<br />

2,25<br />

2,05<br />

1,85<br />

1,65<br />

1,45<br />

1,25<br />

1,05<br />

0,85<br />

0,65<br />

0,45<br />

Mio Einheiten<br />

seit Beginn der statistischen Erfassung<br />

erreicht wurde, entspräche das einem<br />

Anstieg um 25 %. Mittlerweile rechnet die<br />

NAHB aber nur noch mit einer Zunahme<br />

um 8,4 % auf 479.000 Baubeginne.<br />

<strong>Die</strong> jüngsten Daten des US Census Bureau,<br />

Washington/D.C., für den <strong>gesamte</strong>n<br />

Wohnungsbau weisen für den Zwölfmonatszeitraum<br />

bis einschließlich Oktober<br />

2010 insgesamt 519.000 Baustarts aus.<br />

Im Vergleich zum September war das<br />

ein Rückgang um 11,7 %, gegenüber<br />

dem Vorjahr ein Minus von 1,9 %. Damit<br />

lagen die Baubeginne auf dem niedrigsten<br />

Niveau der letzten eineinhalb Jahre.<br />

In den ersten zehn Monaten dieses Jahres<br />

nahmen die Baustarts im Vorjahresvergleich<br />

um 7,5 % auf 510.500 (Jan.-Okt.<br />

2009: 475.000) zu. <strong>Die</strong>s war vor allem auf<br />

den Einfamilienhausbau zurückzuführen,<br />

der um 8,4 % auf 411.600 (379.900)<br />

Häuser zulegte. <strong>Die</strong> Baustarts von Zwei-<br />

2005/2004<br />

2006/2005<br />

bis Vierfamilienhäusern nahmen um<br />

5,5 % auf 9.400 (9.900) Wohnungen ab.<br />

Auf Mehrfamilienhäuser entfielen 89.400<br />

(85.200) Wohnungen, das war ein Anstieg<br />

um 4,9 %. Auch die Baugenehmigungen<br />

lagen im Zeitraum Januar bis Oktober<br />

um 4,9 % über Vorjahr, während sich die<br />

Fertigstellungen um 15,3 % auf 549.900<br />

(649.400) Wohneinheiten reduzierten. Bei<br />

den Fertigstellungen fiel in erster Linie der<br />

deutlich rückläufige Mehrfamilienhausbau<br />

(-41,2 %) ins Gewicht. <strong>Die</strong> Fertigstellungen<br />

von Einfamilienhäusern verfehlten das<br />

Vorjahresniveau nur um 1,5 %.<br />

Im Jahr 2009 hatten die Wohnungsbaugenehmigungen<br />

in den USA gegenüber<br />

dem Vorjahr um 15,8 % auf 653.000<br />

(2008: 564.000) zugenommen <strong>und</strong> die<br />

Baustarts bei 557.000 (556.000) etwa<br />

stagniert. <strong>Die</strong> Fertigstellungen hatten<br />

demgegenüber auch im letzten Jahr um<br />

25 % auf 768.000 (1,028 Mio) Wohneinheiten<br />

deutlich nachgegeben.<br />

2007/2006<br />

2008/2007<br />

2009/2008<br />

2010/2009<br />

Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt.<br />

*Zwölfmonatszeitraum bis einschließlich Berichtsmonat Quelle: US Census Bureau<br />

17


18<br />

DIY-Branche<br />

Wachstum spiegelt sich in diesem Jahr in allen Warengruppen wider<br />

Baumarktbranche wird 2010<br />

die Erwartungen übertreffen<br />

Seit Mitte 2009 ist in der deutschen<br />

Baumarktbranche ein positiver Trend<br />

zu verzeichnen, der sich zuletzt noch<br />

verstärkt hat. Das Jahr 2010 wird<br />

dadurch voraussichtlich mit einer<br />

Umsatzsteigerung im unteren einstelligen<br />

Prozentbereich <strong>und</strong> auch<br />

besser <strong>als</strong> erwartet abgeschlossen.<br />

Zum Jahresanfang hatte der B<strong>und</strong>esverband<br />

Deutscher Heimwerker-,<br />

Bau- <strong>und</strong> Gartenfachmärkte (BHB),<br />

Köln, aufgr<strong>und</strong> eines witterungsbedingt<br />

schlechten Starts in das Jahr<br />

lediglich mit einem stabilen Umsatz<br />

gerechnet. Im Januar waren die Umsätze<br />

flächenbereinigt um 4 % hinter<br />

dem Vorjahr zurück geblieben.<br />

Laut dem vom BHB bei dem Marktforschungsinstitut<br />

GfK SE, Nürnberg, in<br />

Auftrag gegebenen BHB/GfK-Report haben<br />

die deutschen Baumärkte ab 1.000<br />

m² Verkaufsfläche in den ersten neun<br />

Monaten 2010 aber einen Bruttoumsatz<br />

von 14,04 (Jan.-Sept. 2009: 13,7)<br />

Mrd € erwirtschaftet. Gegenüber dem<br />

Vorjahr war das ein Plus von 2,4 %; auf<br />

vergleichbarer Fläche legte der Umsatz<br />

ebenfalls um 2,1 % zu. Im dritten Quartal<br />

verstärkte sich die Steigerungsrate noch<br />

auf 3,9 %.<br />

Im kumulierten Zeitraum haben sich die<br />

Umsätze in fast allen Warengruppen<br />

wieder besser entwickelt <strong>als</strong> 2009.<br />

Lediglich bei den Sortimenten „Tapeten/Bodenbeläge/Innendeko“<br />

(-0,7 %)<br />

<strong>und</strong> „Lebendes Grün“ (-2,1 %) blieb die<br />

Entwicklung noch hinter dem Vorjahr<br />

zurück. Besonders deutlich legte der<br />

Umsatz in den Bereichen „Freizeit/<br />

Basteln/Werken“ (+13,1 %), „Klein- <strong>und</strong><br />

Selbstbaumöbel (+7,5 %) <strong>und</strong> „Sanitär/<br />

Heizung“ (+6,1 %) sowie bei den Sortimenten<br />

„Werkzeuge/Maschinen“ (+6<br />

%) <strong>und</strong> „Gartenhartware“ (+5,9 %) zu.<br />

Darüber hinaus konnten auch in den<br />

Produktgruppen „Baustoffe/Bauchemie“<br />

(+3,1 %), „Anstrichmittel/Zubehör“ (+2<br />

%), „Sonstige“ (+2 %), „Fliesen“ (+1,4<br />

%) <strong>und</strong> „Eisenwaren/Sicherungstechnik“<br />

(+1,2 %) Steigerungen verzeichnet werden.<br />

Knapp über den Vorjahreswerten<br />

lagen die Umsätze in den Bereichen<br />

Umsatzentwicklung der deutschen Baumärkte<br />

nach Produktgruppen (Jan.-Sept. 2010)<br />

Umsatzveränderung zum Vorjahr in %<br />

<strong>Holz</strong>/Kunststoffe<br />

Elektro<br />

Gartenmöbel/-dekoration<br />

Eisenwaren/Sicherungstechn.<br />

Fliesen<br />

Sonstige<br />

Anstrichmittel/Zubehör<br />

Baustoffe/Bauchemie<br />

Gartenhartware<br />

Werkzeuge/Maschinen<br />

Sanitär/Heizung<br />

Klein- <strong>und</strong> Selbstbaumöbel<br />

Freizeit/Basteln/Werken<br />

-2,1<br />

-0,7<br />

0,2<br />

0,3<br />

0,8<br />

1,2<br />

1,4<br />

2,0<br />

2,0<br />

3,1<br />

Lebendes Grün<br />

Tapeten/Bodenbeläge/Innendeko<br />

-4 -2 0 2 4 6 8 10 12 14<br />

5,9<br />

6,0<br />

6,1<br />

7,5<br />

13,1<br />

Quelle: BHB, GfK<br />

„Gartenmöbel/-dekoration“ (+0,8 %),<br />

„Elektro“ (+0,3 %) <strong>und</strong> „<strong>Holz</strong>/Kunststoffe“<br />

(+0,2 %).<br />

Schon 2009 war leichter<br />

Anstieg erreicht worden<br />

Bereits im Gesamtjahr 2009 hatten die<br />

deutschen Bau- <strong>und</strong> Heimwerkermärkte<br />

ihren Umsatz um 2 % auf 17,9 (2008:<br />

17,55) Mrd € erhöht, obwohl der Start<br />

in das Jahr 2009 mit einem Umsatzminus<br />

von 4,8 % im ersten Quartal relativ<br />

schlecht verlaufen war. Im weiteren Verlauf<br />

des ersten Halbjahrs konnte dieser<br />

Rückgang allerdings wieder ausgeglichen<br />

werden. Nach dem Ablauf der ersten drei<br />

Quartale 2009 lag der Baumarktumsatz<br />

bereits wieder um 1,5 % über dem Vorjahr.<br />

Auch flächenbereinigt hatte sich nach<br />

neun Monaten ein leichtes Plus von 0,2 %<br />

ergeben, das bis zum Jahresende noch<br />

auf 0,7 % ausgebaut werden konnte.<br />

In der Warengruppe „Baustoffe/Bauchemie“<br />

ermittelte der BHB für die deutsche<br />

DIY-Branche im letzten Jahr r<strong>und</strong> 3 %<br />

mehr Umsatz <strong>als</strong> im Vorjahr. Im Bereich<br />

„Gartenmöbel/-dekoration“ nahm der Umsatz<br />

um 4,3 % gegenüber dem Vorjahr zu.<br />

Der Umsatz im Bereich „Klein- <strong>und</strong> Selbstbaumöbel“<br />

lag mit einem Plus von 0,1 %<br />

erstm<strong>als</strong> wieder leicht über dem Vorjahresniveau.<br />

Demgegenüber verzeichneten die<br />

Unternehmen in der Warengruppe „<strong>Holz</strong>/<br />

Kunststoffe“ einen Umsatzrückgang um<br />

4,1 %. Ebenso blieb auch der Umsatz in<br />

der Warengruppe „Tapeten/Bodenbeläge/<br />

Innendekoration“ um 1,4 % hinter dem<br />

Vorjahreswert zurück.<br />

Verkaufsfläche legt<br />

auch weiterhin zu<br />

<strong>Die</strong> Gemaba Gesellschaft für Markt- <strong>und</strong><br />

Betriebsanalyse mbH, Leverkusen, hat<br />

im Jahr 2009 wie in den Vorjahren einen<br />

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20<br />

DIY-Branche<br />

Umsatzentwicklung in der<br />

deutschen Baumarktbranche 2001-2009<br />

18,0<br />

17,8<br />

17,6<br />

17,4<br />

17,2<br />

17,0<br />

16,8<br />

Mrd €<br />

16,6<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Umsatz deutscher Bau-, Heimwerker- <strong>und</strong> Gartenfachmärkte<br />

mit einer Mindestfläche von 1.000 m²<br />

Quelle: BHB, GfK<br />

leichten zahlenmäßigen Rückgang der<br />

Betriebe ermittelt, die der Baumarktdefinition<br />

des BHB entsprechen. <strong>Die</strong>se setzt<br />

eine Innenverkaufsfläche von mindestens<br />

1.000 m² voraus. Darüber hinaus<br />

muss das Sortiment die Warengruppen<br />

Baustoffe, <strong>Holz</strong>, Eisenwaren <strong>und</strong> Malerbedarf<br />

enthalten. Während es zum<br />

Jahresanfang 2009 insgesamt 2.428<br />

Baumärkte gab, sank die Zahl bis Anfang<br />

2010 auf noch 2.421. Dabei erhöhte<br />

sich aber die Innenverkaufsfläche nochm<strong>als</strong><br />

um gut 200.000 m² auf 12,6 Mio<br />

m². Bei der gewichteten Verkaufsfläche,<br />

die neben der Innenfläche Freifläche,<br />

offenen Außenbereich <strong>und</strong> Baustoff-<br />

Drive in-Bereich anteilig berücksichtigt,<br />

ergab sich eine Flächenzunahme um<br />

250.000 m² auf 14 Mio m². Der durchschnittliche<br />

deutsche Baumarkt weist<br />

damit jetzt eine Innenverkaufsfläche<br />

von r<strong>und</strong> 5.220 m² auf; gewichtet liegt<br />

die durchschnittliche Betriebsgröße bei<br />

etwa 5.770 m².<br />

Laut Gemaba lassen sich trotz der geringen<br />

zahlenmäßigen Veränderung im<br />

letzten Jahr in der Verteilung auf die<br />

verschiedenen Betriebsgrößen einige<br />

Verschiebungen erkennen. So haben<br />

die Kleinflächen unter 1.500 m² Innenverkaufsfläche,<br />

die insbesondere in<br />

ländlichen Bereichen <strong>als</strong> lokale Gr<strong>und</strong>versorger<br />

dienen, ihre Position behauptet.<br />

Rückgänge gab es in den mittleren<br />

Größenklassen zwischen 1.500 m² <strong>und</strong><br />

7.400 m². Dagegen hat die Bedeutung<br />

von Großflächen ab 7.500 m² weiter<br />

zugenommen. Momentan entfallen auf<br />

Märkte ab 7.500 m² Innenverkaufsfläche<br />

bereits 23 % aller Objekte. Baumärkte<br />

dieser Größe vereinen r<strong>und</strong> 42 % der<br />

Gesamtverkaufsfläche auf sich.<br />

Im vergangenen Jahr gab es im Gegensatz<br />

zu den Vorjahren, die von zahlreichen<br />

Übernahmen gekennzeichnet waren, nur<br />

wenige Veränderungen im Unternehmensbereich.<br />

Nach Einschätzung der Gemaba<br />

beschränkten sich die Veränderungen<br />

auf Kooperationswechsel. Bei einigen<br />

Unternehmen kam es allerdings zu Personalwechseln,<br />

denen entsprechende<br />

konzeptionelle Veränderungen folgten.<br />

Europa: 2009 Rückgänge<br />

in den meisten Ländern<br />

Während in der deutschen DIY-Branche im<br />

letzten Jahr flächenbereinigt Umsatzzuwächse<br />

erzielt werden konnten, berichtet<br />

der europäische Dachverband European<br />

Retail Association (EDRA), Köln, für die<br />

meisten europäischen Länder von Umsatzrückgängen<br />

in der DIY-Branche. Lediglich in<br />

Österreich <strong>und</strong> Belgien konnten die flächenbereinigten<br />

Umsätze um 3,1 % bzw. 1 %<br />

gegenüber den Vorjahreswerten gesteigert<br />

werden. Für Frankreich wurde 2009 ein Umsatzrückgang<br />

auf vergleichbarer Fläche von<br />

2,4 % ermittelt. In den Niederlanden lag<br />

der Umsatz flächenbereinigt um 5 % unter<br />

dem Vorjahreswert. In Großbritannien<br />

ergab sich ein Umsatzrückgang von<br />

1 % in lokaler Währung; in Euro fakturiert<br />

blieb der Umsatz aber um 13 % unter<br />

dem Vorjahr. Besonders deutlich waren<br />

die Umsatzrückgänge in Spanien <strong>und</strong><br />

Irland; hier verzeichnete EDRA gegenüber<br />

dem Vorjahr Umsatzrückgänge um<br />

jeweils 16 %. Das stärkste Umsatzminus<br />

wurde 2009 mit -20 % in Russland verzeichnet.<br />

DIY industry set to beat expectations in 2010<br />

The German DIY sector has experienced positive fortunes since the middle of<br />

2009 in a trend that has intensified in the recent past. 2010 will likely exceed<br />

forecasts and end with a percentage growth in revenues in the low single digits as<br />

a result. At the start of the year, the German federation of DIY and garden stores<br />

(BHB), based in Cologne, had anticipated stable revenues following the poor start<br />

to the year due to inclement weather. Same-store turnover had declined 4% in a<br />

year-on-year comparison during January. However, the BHB/GfK report that the<br />

BHB commissioned from the market research institute GfK SE, headquartered in<br />

Nuremberg, fo<strong>und</strong> that German DIY stores with a sales area of more than 1,000m²<br />

generated gross revenues of €14.04bn (Jan.-Sept. 2009: 13.7bn) in the first nine<br />

months of 2010. This was an increase of 2.4% over the prior-year period. Samestore<br />

revenues were <strong>als</strong>o up 2.1%. The growth rate strengthened to 3.9% in the<br />

third quarter. German DIY stores elevated their turnover 2% to €17.9bn last year<br />

(2008: 17.55bn), even though 2009 started on a relatively slow note with a 4.8%<br />

decrease in the first quarter. However, this downturn was eliminated as the year<br />

progressed. DIY store revenues were 1.5% higher than the prior-year stretch after<br />

the end of the first three quarters of 2009. Same store sales were <strong>als</strong>o up 0.2% at<br />

the end of nine months, a figure that swelled to 0.7% by the year’s end.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


77 – die magische Zahl<br />

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<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Siempelkamp <strong>und</strong> <strong>Die</strong>ffenbacher haben fast 40 Aufträge abgeschlossen<br />

Auftragseingang im Anlagenbau<br />

ist wieder deutlich angestiegen<br />

Nach<br />

einer längeren Schwächephase von<br />

Herbst 2008 bis Herbst 2009 konnten<br />

die Anbieter von <strong>Holz</strong>werkstoffanlagen<br />

in den letzten Monaten wieder<br />

zahlreiche Aufträge über Gesamtanlagen<br />

abschließen.<br />

Dadurch sind die Auftragsbestände, die<br />

zuvor nahezu kontinuierlich zurückgegangen<br />

waren, seit Anfang 2010 wieder<br />

deutlich angestiegen. Im Gesamtjahr<br />

werden sowohl die Siempelkamp Maschinen-<br />

<strong>und</strong> Anlagenbau GmbH & Co.<br />

KG, Krefeld, <strong>als</strong> auch die <strong>Die</strong>ffenbacher<br />

GmbH & Co. KG, Eppingen, den Auftragseingang<br />

des Vorjahres deutlich<br />

übertreffen. Bis Ende Oktober haben<br />

die beiden Unternehmen zusammen fast<br />

40 Aufträge abgeschlossen. Mit diesen<br />

Aufträgen können beide Unternehmen<br />

ihre Auslastung bis ins Jahr 2012 hinein<br />

absichern. Neue Bestellungen kommen<br />

inzwischen in der Regel frühestens im<br />

zweiten Halbjahr 2011 zur Auslieferung;<br />

die Inbetriebnahme dieser Projekte wird<br />

sich zumeist bis ins zweite Halbjahr<br />

2012 hinziehen.<br />

22<br />

Im Verlauf des zweiten Halbjahrs 2010<br />

wurden zahlreiche Projekte in Osteuropa,<br />

der Türkei, in China, Südostasien <strong>und</strong> in<br />

Südamerika vergeben, die zum Teil bereits<br />

seit längerer Zeit verhandelt worden waren.<br />

<strong>Die</strong> Investitionstätigkeit in der Türkei,<br />

in Südostasien <strong>und</strong> Südamerika wird sich<br />

in der Folge voraussichtlich wieder verlangsamen.<br />

In Osteuropa <strong>und</strong> in China wird dagegen<br />

auch in den nächsten Monaten mit<br />

weiteren Anlagenbestellungen gerechnet.<br />

In Russland gibt es zudem mehrere noch<br />

aktive Projekte, die im Verlauf der letzten<br />

zwei Jahre gestoppt oder zurückgestellt<br />

wurden <strong>und</strong> in absehbarer Zeit wieder aufgenommen<br />

werden könnten. An einem<br />

neuen Standort in der russischen Republik<br />

Tatarstan will der türkische <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />

Kastamonu Entegre Agac San.<br />

ve Tic. A.S., Istanbul, in einem nächsten<br />

Investitionsschritt zudem ein größeres<br />

Projekt realisieren, das Produktionslinien<br />

für Spanplatten, MDF/HDF <strong>und</strong> OSB umfasst.<br />

In China liegt der Fokus auch weiterhin<br />

auf MDF/HDF-Projekten, mit denen<br />

bestehende Mehr- oder Einetagenanlagen<br />

ersetzt werden. Darüber hinaus gibt es<br />

auch mehrere Spanplattenprojekte; für<br />

OSB <strong>und</strong> LVL liegen aus China nur einzelne<br />

Anfragen vor.<br />

<strong>Die</strong> Märkte in West-, Mittel- <strong>und</strong> Südeuropa<br />

sind dagegen auch weiterhin relativ<br />

ruhig. Neuinvestitionen werden sich auf<br />

einzelne, derzeit geprüfte Dämm- <strong>und</strong><br />

Dünnplattenprojekte konzentrieren. Darüber<br />

hinaus stehen auch wenige Ersatz-<br />

<strong>und</strong> Erweiterungsinvestitionen an. <strong>Die</strong><br />

Swedspan-Gruppe will so zum Beispiel<br />

die bestehende Acht-Etagenanlage am<br />

Standort Malacky/Slowakei durch eine<br />

kontinuierliche Produktionslinie ersetzen.<br />

<strong>Die</strong> endgültige Investitionsentscheidung ist<br />

allerdings noch nicht gefallen; alternativ<br />

zu dem Malacky-Projekt prüft Swedspan<br />

eine Greenfield-Investition im südosteuropäischen<br />

Raum. In Italien wird über eine<br />

mögliche Ersatzinvestition bei dem zur<br />

Gruppo Mauro Saviola, Viadana, gehörenden<br />

MDF-Hersteller Nuova Rivart s.r.l.,<br />

Radicofani, verhandelt.<br />

Siempelkamp steuert<br />

auf Rekordergebnis zu<br />

Siempelkamp hat bis Ende Oktober nach<br />

eigenen Angaben 21 Aufträge über kontinuierliche<br />

<strong>Holz</strong>werkstofflinien sowie einen<br />

Auftrag für ein Dämmplattenprojekt erhalten.<br />

2009 waren insgesamt acht Aufträge<br />

für kontinuierliche Produktionslinien eingegangen;<br />

davon waren vier auf das neu<br />

entwickelte 4 ft-Konzept entfallen. Im Jahr<br />

2007 hatte Siempelkamp 15 Aufträge für<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffanlagen mit kontinuierlichen<br />

Pressen verbucht, zudem waren dam<strong>als</strong><br />

drei Mehretagenpressen bestellt worden.<br />

Siempelkamp hat seit Anfang 2009<br />

insgesamt elf 4 ft­Anlagen nach China<br />

verkauft. Eine weitere wird nach<br />

Vietnam geliefert.<br />

(Foto: Siempelkamp)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


2008 waren insgesamt 14 Aufträge für<br />

Contiroll-Anlagen <strong>und</strong> zwei für Mehretagenanlagen<br />

abgeschlossen worden.<br />

Das Geschäftsjahr 2010 hatte für Siempelkamp<br />

mit nur einem Auftrag im ersten<br />

Quartal verhalten begonnen. Ab dem zweiten<br />

Quartal hat sich der Auftragseingang<br />

dann aber zunehmend beschleunigt. Zur<br />

Jahresmitte lagen bereits neun Aufträge<br />

für Contiroll-Anlagen vor. Seither konnten<br />

zwölf weitere Bestellungen abgeschlossen<br />

werden.<br />

Von den bis Ende Oktober eingegangenen<br />

21 Aufträgen über kontinuierliche<br />

<strong>Holz</strong>werkstofflinien entfallen sechs auf<br />

Spanplatten, zwei auf OSB <strong>und</strong> 13 auf<br />

MDF/HDF. Bei acht MDF/HDF-Projekten<br />

wird eine 4 ft-Presse zum Einsatz kommen;<br />

davon werden sieben in China <strong>und</strong> eine in<br />

Vietnam installiert.<br />

<strong>Die</strong> kumulierte Pressenlänge der 21 Projekte<br />

beläuft sich auf insgesamt 763,3 m.<br />

<strong>Die</strong> größten Pressen werden mit 50,4 m<br />

bzw. 48,7 m Länge bei den zwei osteu-<br />

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ropäischen OSB-Projekten installiert. <strong>Die</strong><br />

zwei größten, im laufenden Jahr bestellten<br />

MDF-Linien wurden mit Pressenlängen von<br />

47,1 m bzw. 47 m geplant. Bei den 4 ft-<br />

Projekten in China kommen Pressen mit<br />

38,7 m oder 33,8 m Länge zum Einsatz.<br />

Mit der längeren Variante soll eine Jahreskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 130.000 m³ erreicht<br />

werden; die kürzere Presse ist auf eine<br />

Leistung von 100.000 m³/Jahr ausgelegt.<br />

China bleibt weiter der<br />

größte Absatzmarkt<br />

Zwölf Projekte werden in Asien realisiert.<br />

China bleibt mit insgesamt acht Aufträgen<br />

der größte Absatzmarkt für Siempelkamp;<br />

bereits im vergangenen Jahr war die Hälfte<br />

der dam<strong>als</strong> acht Bestellungen von chinesischen<br />

Unternehmen platziert worden.<br />

Das China-Geschäft von Siempelkamp<br />

wird inzwischen von 4 ft breiten Anlagen<br />

dominiert; bei elf der seit Anfang 2009<br />

von chinesischen Unternehmen insgesamt<br />

erteilten zwölf Aufträge kommt dieser Pressentyp<br />

zum Einsatz. Im laufenden Jahr<br />

konnte Siempelkamp in China sieben<br />

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<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

4 ft-Anlagen <strong>und</strong> eine 8 ft breite Produktionslinie<br />

abschließen. <strong>Die</strong> 4 ft-Projekte<br />

laufen bei Siempelkamp unter den Bezeichnungen<br />

Gulin, Jianfeng, Dong Zheng I, Dong<br />

Zheng II, Yichang, Aosheng <strong>und</strong> Jiangsu<br />

Senmao. Auf diesen Anlagen soll jeweils<br />

MDF produziert werden. <strong>Die</strong> von Hengshui<br />

Bamailong bestellte 8 ft breite Anlage ist<br />

dagegen Teil eines Spanplattenprojektes.<br />

Thailand <strong>und</strong> Vietnam sind im laufenden<br />

Jahr mit jeweils zwei Aufträgen in der Siempelkamp-Referenzliste<br />

vertreten. Im Juni<br />

2010 hatte das vietnamesische Joint Venture<br />

MDF VRG Dongwha JSC, Minh Hung/<br />

Binh Phuoc, den Großteil der Anlagen für<br />

ein MDF-Werk (8 ft x 47 m, 360.000 m³)<br />

bei Siempelkamp in Auftrag gegeben.<br />

Im Juli konnten zwei MDF-Aufträge der<br />

thailändischen Unternehmen Panel Plus,<br />

Bangkok, <strong>und</strong> Rayong Particle Board Co.<br />

Ltd., Klaeng, abgeschlossen werden. <strong>Die</strong><br />

Panel Plus-Anlage (8 ft x 38,7 m, 330.000<br />

m³) wird am Standort Hat Yai in Songkhla<br />

errichtet. Das MDF-Projekt von Rayong soll<br />

mit einer Anlage im Format 8 ft x 38,7<br />

m <strong>und</strong> einer Kapazität von 300.000 m³<br />

handwerk-holz-mehr.de


<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

eine ähnliche Größenordnung erreichen.<br />

Von dem vietnamesischen Unternehmen<br />

May Forestry kam ein Auftrag über eine<br />

MDF-Anlage (4 ft x 38,7 m, 130.000 m³).<br />

Osteuropa ist mit insgesamt vier Aufträgen<br />

über kontinuierliche Produktionslinien die<br />

zweitwichtigste Region im Auftragseingang<br />

des laufenden Jahres. Im einzelnen<br />

handelt es sich dabei um eine OSB-Anlage<br />

für die österreichische Egger-Gruppe, ein<br />

Spanplattenprojekt des weißrussischen<br />

Unternehmens Retchizadrev sowie um<br />

die zwei bereits im zweiten Quartal erteilten<br />

Aufträge der litauischen UAB Vakaru<br />

Medienos Grupe (VMG), Klaipeda/<br />

Litauen, <strong>und</strong> der OOO DOK Kalevala, St.<br />

Petersburg/Russland. VMG wird über ihre<br />

neu gegründete Tochtergesellschaft VMG<br />

Industries Ltd. am Standort Mogilev/Weißrussland<br />

ein Spanplattenwerk (7 ft x 15,5<br />

m, 150.000 m³) errichten, das ausschließlich<br />

für den Ikea-Konzern produzieren soll.<br />

Kalevala plant ein OSB-Werk (9 ft x 50,4 m,<br />

240.000 m³) am Standort Petrozawodsk/<br />

Provinz Karelien.<br />

Egger hat bei Siempelkamp eine OSB-<br />

Anlage (9 ft x 48,7 m, 500.000 m³) bestellt<br />

<strong>und</strong> parallel dazu eine Option für eine<br />

zweite Anlage abgeschlossen. Das Unternehmen<br />

hatte den Standort für das erste<br />

der beiden für Osteuropa angekündigten<br />

OSB-Projekte Anfang Oktober auf Radauti/<br />

Rumänien konkretisiert <strong>und</strong> dabei für die<br />

erste Ausbaustufe eine Produktionskapazität<br />

von 300.000 m³/Jahr angegeben.<br />

Nach Weißrussland wird Siempelkamp die<br />

Spanplattenanlage für Retchizadrev sowie<br />

Komponenten für ein unter der Bezeichnung<br />

Mozyrdoc laufendes Dämmplattenprojekt<br />

liefern; die Gesamtanlage ist auf<br />

eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 230.000<br />

m³ ausgelegt.<br />

<strong>Die</strong> türkische Yildiz Entegre Agac Sanayi<br />

Ve Ticaret A.S., Kocaeli, hat im September<br />

eine weitere MDF-Anlage (8 ft x 47,1 m,<br />

300.000 m³) sowie eine Spanplattenanlage<br />

(8 ft x 42,1 m, 400.000 m³) an Siempelkamp<br />

vergeben. <strong>Die</strong> MDF-Anlage soll<br />

am Standort Mersin im Süden der Türkei<br />

errichtet werden. Kastamonu plant an dem<br />

r<strong>und</strong> 50 km entfernten Standort Adana<br />

ebenfalls ein MDF-Werk; die Anlagenaufträge<br />

für dieses Projekt wurden Anfang November<br />

bei <strong>Die</strong>ffenbacher <strong>und</strong> der Metso<br />

24<br />

Corp., Helsinki/Finnland, platziert. Alle drei<br />

Anlagen sollen voraussichtlich im Verlauf<br />

des Sommers 2012 in Betrieb gehen.<br />

<strong>Die</strong> verbleibenden drei Aufträge entfallen<br />

auf Südamerika. <strong>Die</strong> chilenische Celulosa<br />

Arauco y Constitución, Santiago de Chile,<br />

hat für ihren Geschäftsbereich „Panels“<br />

eine MDF-Anlage (Contiroll 9 ft x 45 m,<br />

Kapazität 480.000 m³/Jahr) für einen<br />

Standort in Brasilien <strong>und</strong> eine Spanplattenlinie<br />

(8 ft x 20,5 m, 200.000 m³) für Chile<br />

bestellt. An den argentinischen Spanplatten-<br />

<strong>und</strong> Möbelhersteller Cuyoplacas S.A.,<br />

Las Heras/Mendoza, wird Siempelkamp<br />

eine Spanplattenanlage liefern (7 ft x 25,5<br />

m, 230.000 m³).<br />

<strong>Die</strong>ffenbacher hat 18<br />

Aufträge abgeschlossen<br />

<strong>Die</strong>ffenbacher hat von Anfang 2010 bis<br />

Ende Oktober insgesamt 17 Bestellungen<br />

über kontinuierliche <strong>Holz</strong>werkstofflinien<br />

erhalten. Davon laufen 13 über <strong>Die</strong>ffenbacher<br />

<strong>und</strong> vier über die im Mai 2009<br />

mehrheitlich übernommene Shanghai<br />

Wood Based Panel Machinery Co. Ltd.<br />

(SWBPM), Shanghai/China. Im vergangenen<br />

Jahr hatte die <strong>Die</strong>ffenbacher-Gruppe<br />

insgesamt zwölf Aufträge erhalten, von<br />

denen jeweils sechs auf <strong>Die</strong>ffenbacher <strong>und</strong><br />

SWBPM entfallen waren. Anfang November<br />

hat zudem der türkische <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />

Kastamonu die wesentlichen<br />

Anlagen für das am Standort Adana geplante<br />

MDF/HDF-Werk bei <strong>Die</strong>ffenbacher<br />

bestellt, so dass sich die Gesamtzahl der<br />

Aufträge auf 18 erhöht hat.<br />

<strong>Die</strong> kumulierte Pressenlänge der in diesem<br />

Jahr abgeschlossenen Aufträge beläuft<br />

sich nach <strong>Die</strong>ffenbacher-Angaben auf<br />

584,3 m. <strong>Die</strong> größten Pressen werden in<br />

der von Kastamonu bestellten MDF/HDF-<br />

Anlage (8 ft x 55,3 m), bei der Ersatzinvestition<br />

des französischen Spanplattenherstellers<br />

Linex Panneaux S.A.S., Yvetot<br />

(8 ft x 55 m) <strong>und</strong> bei dem OSB-Projekt der<br />

Kronospan-Gruppe in Russland (8,5 ft x 53<br />

m) zum Einsatz kommen.<br />

Der Auftragseingang des laufenden Jahres<br />

umfasst bislang zwölf MDF/HDF-Anlagen,<br />

fünf Spanplatten- <strong>und</strong> eine OSB-Anlage.<br />

In zehn Fällen wird <strong>Die</strong>ffenbacher die<br />

komplette Produktionslinie liefern, sechs<br />

Aufträge umfassen den Form- <strong>und</strong> Pressenstrang.<br />

Darüber hinaus hat <strong>Die</strong>ffenbacher<br />

auch zwei Aufträge für kontinuierliche<br />

Plant builders experience sharp surge in incoming orders<br />

Wood-based panels machinery suppliers have landed a large number of orders for<br />

complete plants over the past few months following a lengthy slump between the<br />

autumn of 2008 and the autumn of 2009. Their order backlogs, which had previously<br />

declined almost without interruption, have thus lengthened significantly again<br />

since the start of 2010. Siempelkamp Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau GmbH & Co. KG<br />

(Krefeld, Germany) and <strong>Die</strong>ffenbacher GmbH & Co. KG (Eppingen, Germany) will<br />

surpass last year’s order intake by some distance during 2010 as a whole. Both<br />

companies had secured just shy of 40 orders combined by the end of October.<br />

These contracts will allow the two firms to keep their plants busy well into 2012.<br />

New machinery orders will typically not be ready for delivery until the second half<br />

of 2011 at the earliest, with the start-up of these projects dragging on until the<br />

second half of 2012 in most instances. Siempelkamp reported having won 21 contracts<br />

for continuous wood-based panels lines by the end of October. Six of these<br />

machines will make particleboard, two will produce OSB and 13 MDF/HDF. These<br />

21 projects will have a combined press length of 763.3m. <strong>Die</strong>ffenbacher received<br />

a total of 17 orders for continuous wood-based panels lines between the start of<br />

2010 and the end of October. In early November, the Turkish wood-based panels<br />

manufacturer Kastamonu <strong>als</strong>o ordered the core components for a MDF/HDF mill<br />

that it is planning to build in Adana from <strong>Die</strong>ffenbacher, bringing the number of<br />

contracts to 18. <strong>Die</strong>ffenbacher said that the combined press length of the<br />

machines ordered so far this year stood at 584.3m. The sales made so far this<br />

year comprise twelve MDF/HDF plants, five particleboard mills and an OSB facility.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


Der türkische <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />

Kastamonu hat Anfang November 2010<br />

die wesentlichen Anlagen für das am<br />

Standort Adana geplante MDF/HDF­<br />

Werk bei <strong>Die</strong>ffenbacher bestellt.<br />

(Foto: <strong>Die</strong>ffenbacher)<br />

Pressen erhalten, die im Rahmen von Anlagenverlagerungen<br />

in eine vorhandene<br />

Produktionslinie integriert werden.<br />

Bei 14 Projekten wird eine breite Presse<br />

zum Einsatz kommen. Auf die von<br />

der <strong>Die</strong>ffenbacher-Mehrheitsbeteiligung<br />

SWBPM gelieferten 4 ft-Pressen entfallen<br />

vier Aufträge. Davon kamen drei aus der<br />

chinesischen <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie; ein<br />

bislang nicht näher spezifizierter asiatischer<br />

K<strong>und</strong>en hat eine 4 ft-Presse (4 ft<br />

x 38,5 m, Kapazität 150.000 m³/Jahr)<br />

für ein Spanplattenprojekt bestellt. <strong>Die</strong><br />

im vergangenen Jahr abgeschlossenen<br />

sechs Aufträge für 4 ft-Pressen <strong>und</strong> die<br />

ersten drei Bestellungen des laufenden<br />

Jahres gehören dagegen jeweils zu MDF/<br />

HDF-Projekten. Damit hat SWBPM für diesen<br />

Pressentyp bislang insgesamt zehn<br />

Bestellungen erhalten. Im August ist die<br />

erste Anlage (4 ft x 33,5 m, 120.000 m³)<br />

bei der Yuncheng Xinyuan J<strong>und</strong>a Wood<br />

Industry Co. Ltd. in Betrieb gegangen. <strong>Die</strong><br />

fünf anderen, bereits im vergangenen Jahr<br />

bestellten Anlagen sollen in den nächsten<br />

Monaten folgen.<br />

Zehn Bestellungen<br />

kamen aus China<br />

Mit insgesamt zehn Bestellungen entfallen<br />

r<strong>und</strong> 55 % der von <strong>Die</strong>ffenbacher bzw.<br />

SWBPM im laufenden Jahr abgeschlossenen<br />

Aufträge auf chinesische K<strong>und</strong>en. <strong>Die</strong><br />

Shandong Yucheng Heyou Group Co. Ltd.<br />

hat zwei Form- <strong>und</strong> Pressenlinien (4 ft x<br />

38,5 m, 150.000 m³) bestellt; die dritte 4<br />

ft-Presse geht an die Hebei Wenan Tianhua<br />

(4 ft x 38,5 m, 150.000 m³). Darüber<br />

hinaus wird <strong>Die</strong>ffenbacher fünf breite MDF/<br />

HDF-Anlagen sowie zwei Spanplattenlinien<br />

nach China liefern. <strong>Die</strong> Guangxi Hezhou<br />

Xinrong Xing Forestry Co. Ltd. hat eine<br />

Form- <strong>und</strong> Pressenlinie für MDF bestellt<br />

(8 ft x 23,5 m, 220.000 m³). <strong>Die</strong> Unternehmen<br />

Hunan Yiyang Senghua Co. Ltd.<br />

(8 ft x 28 m, 220.000 m³) <strong>und</strong> Henan<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Zhoukou Hongyi Wood Co. Ltd. (9 ft x<br />

28 m, 220.000 m³) werden jeweils eine<br />

THDF-Anlage erhalten. Der erste Auftrag<br />

umfasst dabei nur die Form- <strong>und</strong> Pressenlinie,<br />

während das zweite Unternehmen die<br />

komplette Produktionslinie bestellt hat.<br />

<strong>Die</strong> Fujian Furen Wood Industry Co. Ltd. hat<br />

bei <strong>Die</strong>ffenbacher zwei MDF-Anlagen bestellt,<br />

die an einem neuen Standort errichtet<br />

werden sollen. Dabei handelt es sich<br />

zum einen um eine kontinuierliche Presse<br />

(8 ft x 19,5 m, 220.000 m³), zum anderen<br />

um eine Komplettanlage (8 ft x 30,5 m,<br />

250.000 m³). <strong>Die</strong> Presse soll eine im Jahr<br />

1995 von der Küsters Maschinenfabrik<br />

GmbH & Co. KG, Krefeld, gelieferte Presse<br />

in einer bestehenden Produktionslinie<br />

ersetzen, die aus dem alten Werk an den<br />

neuen Standort verlagert wird. Dort wird<br />

auch die Komplettanlage installiert. <strong>Die</strong> beiden<br />

in Größe <strong>und</strong> Kapazität vergleichbaren<br />

Spanplattenlinien (8 ft x 20,5 m, 220.000<br />

m³) gehen an die Unternehmen Guangxi<br />

Xiangsheng Wood Industry Co. Ltd. <strong>und</strong><br />

Huizhou Xiangyi Wood Industry Co. Ltd.<br />

<strong>Die</strong> verbleibenden acht Aufträge kamen<br />

aus Frankreich, der Türkei, Weißrussland,<br />

Russland, Kolumbien, Vietnam, Thailand<br />

<strong>und</strong> einem weiteren asiatischen Land. <strong>Die</strong><br />

kolumbianische Tablemac MDF S.A.S.,<br />

Medellin, hat für ihr MDF-Projekt eine kontinuierliche<br />

Presse (8 ft x 16,5 m, 130.000<br />

m³) bestellt. Linex wird für eine Ersatzinvestition<br />

eine Spanplattenlinie (8 ft x 55 m,<br />

760.000 m³) erhalten. Der weißrussische<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffhersteller OAO Mostovdrev<br />

will mit der bei <strong>Die</strong>ffenbacher bestellten<br />

Komplettanlage (7 ft x 32 m, 200.000<br />

m³) sein Produktionsprogramm auf MDF<br />

erweitern. <strong>Die</strong> Kronospan-Gruppe hat bei<br />

<strong>Die</strong>ffenbacher eine weitere OSB-Anlage<br />

(8,5 ft x 53 m) bestellt, die an einem noch<br />

nicht endgültig festgelegten Standort in<br />

Russland aufgebaut werden <strong>und</strong> in der<br />

ersten Stufe eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />

260.000 m³ erreichen soll.<br />

<strong>Die</strong> Sumitomo Forestry Co. Ltd., Tokio/<br />

Japan, wird bei ihrer vietnamesischen<br />

Tochtergesellschaft Vina Eco Board Co.<br />

Ltd. (Veco), Phu An Thanh/District Ben Luc,<br />

eine Spanplattenanlage (8 ft x 24,5 m,<br />

260.000 m³) installieren. Aus Thailand kam<br />

ein Auftrag des Möbelherstellers S. Kijchai<br />

Group, Klaeng, über eine MDF-Anlage (8<br />

ft x 23,5 m, 210.000 m³).<br />

Kastamonu hat <strong>Die</strong>ffenbacher im Verlauf<br />

dieses Jahres bereits mit der Verlängerung<br />

einer kontinuierlichen Spanplattenpresse<br />

von bislang 34,8 m auf 39,2 m<br />

beauftragt. <strong>Die</strong>se Anlage, die bislang am<br />

Standort Gebze produziert hat, soll nach<br />

Reghin/Rumänien verlagert werden. Der<br />

Anfang November erteilte Auftrag über<br />

die Lieferung einer neuen Produktionslinie<br />

umfasst ein „PROjet“-Faserbeleimungssystem,<br />

Trockner, Sichter, Form- <strong>und</strong><br />

Pressenstrang (8 ft x 55,3 m, 420.000<br />

m³), die Endfertigung mit der Schleifstraße<br />

sowie eine Energieanlage mit 75 MW<br />

thermischer Leistung.<br />

25


<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Mit der Stilllegung von fünf Werken werden 2 Mio m³/Jahr wegfallen<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffindustrie baut<br />

wieder verstärkt Kapazitäten ab<br />

<strong>Die</strong> bereits seit einiger Zeit unbe-<br />

friedigende Ertragssituation in der<br />

europäischen <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie<br />

<strong>und</strong> die daraus resultierenden<br />

wirtschaftlichen Schwierigkeiten bei<br />

einzelnen Unternehmen haben nach<br />

einer vorübergehend etwas ruhigeren<br />

Phase in den letzten Monaten<br />

wieder zu größeren Branchenveränderungen<br />

geführt.<br />

Bereits Mitte Oktober hatte die Pfleiderer<br />

AG, Neumarkt, das seit Juni 2009<br />

abgestellte Spanplattenwerk Gschwend<br />

endgültig stillgelegt. Am 8. November<br />

folgte die Ankündigung, dass auch das<br />

unter Bau- <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>technik Thüringen<br />

GmbH (BHT) firmierende Spanplattenwerk<br />

Ebersdorf-Friesau <strong>und</strong> das MDF-<br />

Werk der Pfleiderer <strong>Holz</strong>werkstoffe Nidda<br />

GmbH & Co. KG, Nidda, innerhalb der<br />

nächsten Monate aufgegeben werden.<br />

Der Stilllegungstermin für das Werk<br />

Ebersdorf-Friesau wurde inzwischen auf<br />

Ende Januar 2011 konkretisiert. <strong>Die</strong><br />

MDF-Produktion in Nidda soll im Verlauf<br />

des ersten Halbjahrs 2011 auslaufen.<br />

26<br />

Ebenfalls im Januar wird die Krono-Gruppe<br />

Schweiz die Produktion von rohen<br />

<strong>und</strong> beschichteten Spanplatten bei ihrer<br />

ungarischen Tochtergesellschaft Interspan<br />

Kft., Vasarosnamény, endgültig<br />

einstellen. Am 11. <strong>und</strong> 12. November informierte<br />

zudem die Kronospan-Gruppe<br />

Belegschaft, Lieferanten <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />

über die in den nächsten zwei bis drei<br />

Monate geplante Stilllegung des erst<br />

in den Jahren 2003 bis 2009 gr<strong>und</strong>legend<br />

modernisierten Spanplattenwerkes<br />

Bischweier.<br />

Mit diesen Desinvestitionen werden sich<br />

die <strong>Holz</strong>werkstoffkapazitäten in Mitteleuropa<br />

innerhalb kurzer Zeit um insgesamt<br />

r<strong>und</strong> 2,1 Mio m³/Jahr reduzieren. Das<br />

Spanplattenwerk Bischweier fällt mit<br />

einer technischen Kapazität von r<strong>und</strong><br />

800.000 m³/Jahr dabei am stärksten<br />

ins Gewicht. BHT ist auf eine Kapazität<br />

von r<strong>und</strong> 530.000 m³/Jahr ausgelegt.<br />

Bei Interspan können auf drei Einetagenanlagen<br />

r<strong>und</strong> 330.000 m³/Jahr produziert<br />

werden. <strong>Die</strong> Kapazität des Werkes<br />

Gschwend in Höhe von r<strong>und</strong> 300.000<br />

m³ war bereits mit der Einführung der<br />

100 %igen Kurzarbeit Ende Juni 2009<br />

aus dem Markt genommen worden.<br />

Das MDF-Werk Nidda erreicht nach den<br />

im Jahr 2008 vorgenommenen Erweiterungsinvestitionen<br />

inzwischen eine<br />

Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 170.000 m³.<br />

Abnehmer befürchten<br />

Versorgungsprobleme<br />

<strong>Die</strong> von diesen Werken abgedeckten<br />

Produktionsmengen sollen zumindest<br />

teilweise von anderen Standorten der<br />

jeweiligen Unternehmen übernommen<br />

werden. Kronospan will die bislang aus<br />

dem Werk Bischweier belieferten K<strong>und</strong>en<br />

in Zukunft vor allem aus dem Spanplatten-<br />

<strong>und</strong> MDF/HDF-Werk Steinheim-<br />

Sandebeck versorgen; einzelne Aufträge<br />

sollen auch zur Kronospan CR Spol.<br />

s.r.o., Jihlava/Tschechien, gehen. Das<br />

in Ebersdorf-Friesau <strong>und</strong> Nidda abgedeckte<br />

Produktionsprogramm wird vor<br />

allem auf die beiden Spanplattenwerke<br />

in Neumarkt <strong>und</strong> Gütersloh sowie auf<br />

das MDF/HDF-Werk in Baruth übertragen.<br />

<strong>Die</strong> Stilllegung von Interspan soll<br />

im wesentlichen mit Lieferungen der<br />

Krono-Ukraine LLC, Kamyanka-Buzka/<br />

Ukraine, ausgeglichen werden.<br />

Trotz dieser Umschichtungen wird es auf<br />

den europäischen Spanplattenmärkten in<br />

den kommenden Monaten voraussichtlich<br />

zu Versorgungsschwierigkeiten<br />

kommen. Hauptproblem sind dabei die<br />

bislang in Ebersdorf-Friesau produzierten<br />

Spezialitäten sowie die großvolumigen<br />

Aufträge des Kronospan-Werkes<br />

Das BHT­Spanplattenwerk, das im Jahr<br />

1999 von der Kunz­Gruppe errichtet <strong>und</strong><br />

nach der Übernahme durch Pfleiderer<br />

noch erweitert worden war, soll Ende<br />

Januar 2011 abgestellt werden.<br />

(Foto: Kunz)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


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<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Bischweier. Das Produktionsprogramm<br />

von BHT umfasst neben Standard-<br />

Möbelspanplatten, die vor allem an<br />

Ikea-Zulieferer geliefert wurden, auch<br />

Spanplatten mit reduzierten Rohdichten<br />

<strong>und</strong> in größeren Stärken. Darüber<br />

hinaus werden in dem Werk auch PMDIgeb<strong>und</strong>ene<br />

Spanplatten produziert, die<br />

in erster Linie im Baubereich eingesetzt<br />

werden. <strong>Die</strong> von BHT erreichte Rohdichtereduzierung<br />

bis auf 500 kg/m³ ist nur<br />

bei wenigen anderen Hersteller ebenfalls<br />

möglich; die französische Linex<br />

Panneaux S.A.S., Yvetot, kann dabei<br />

aufgr<strong>und</strong> einer im kommenden Jahr anstehenden<br />

Erweiterungsinvestition nur<br />

in eingeschränktem Umfang zusätzliche<br />

Aufträge übernehmen.<br />

Bei PMDI-Platten zeichnen sich ebenfalls<br />

Engpässe ab. Pfleiderer will die bislang<br />

am Standort Ebersdorf-Friesau konzentrierte<br />

Produktion von PMDI-geb<strong>und</strong>enen<br />

Platten auf die kontinuierliche Produktionslinie<br />

im Werk Neumarkt übertragen.<br />

Auf Seiten der Abnehmer gibt es allerdings<br />

Zweifel, ob diese Übertragung<br />

im Hinblick auf den Zeitbedarf, den<br />

künftigen Ausstoß <strong>und</strong> die in Neumarkt<br />

erreichbaren Qualitätsparameter planmäßig<br />

laufen wird. Einzelne Abnehmer<br />

aus der Fertighausindustrie haben so<br />

zum Beispiel bereits einen alternativen<br />

Einsatz von OSB geprüft. Mit einer Pressenbreite<br />

von 3,10 m kann das Spanplattenwerk<br />

Ebersdorf-Friesau zudem ein<br />

großes Formatspektrum abdecken. <strong>Die</strong><br />

28<br />

im Baubereich <strong>und</strong> auch von einzelnen<br />

größeren Rohspanplattenverarbeitern<br />

aus der Möbelindustrie nachgefragten<br />

Plattenbreiten von über 2,50 m können<br />

in Deutschland nach der Stilllegung<br />

von BHT nur noch im Pfleiderer-Werk<br />

Neumarkt, bei der Nolte <strong>Holz</strong>werkstoff<br />

GmbH & Co. KG (Germersheim) sowie in<br />

den Werken Nettgau <strong>und</strong> Beeskow der<br />

Glunz AG (Meppen) produziert werden.<br />

Das ursprünglich stärker auf Industrieabnehmer<br />

ausgerichtete Kronospan-<br />

Werk in Bischweier hat im Verlauf der<br />

letzten Jahre zunehmend auch seine<br />

Handelsaktivitäten ausgebaut. In diesem<br />

Zusammenhang war Ende 2009<br />

auch eine Nut/Federanlage für die Produktion<br />

von Verlegespanplatten installiert<br />

worden. Bislang hat sich Kronospan<br />

im Handelsgeschäft vor allem auf die<br />

Belieferung des DIY-Bereichs sowie<br />

von größeren <strong>Holz</strong>- <strong>und</strong> Baustoffhändlern<br />

konzentriert. Wie im Industriegeschäft<br />

ist das Unternehmen dabei vor<br />

allem preisorientiert vorgegangen <strong>und</strong><br />

hat sich damit auch in schwierigeren<br />

Phasen eine relativ gute Auslastung<br />

gesichert. Im Verlauf der letzten Wochen<br />

hat sich Kronospan um stärkere<br />

Preisanhebungen bemüht, musste dabei<br />

allerdings Mengenverluste hinnehmen.<br />

<strong>Die</strong> bislang vor allem auf niedrige Einkaufspreise<br />

ausgerichteten Abnehmer<br />

aus der Möbelindustrie <strong>und</strong> aus dem<br />

Handel werden nach der Stilllegung<br />

des Werkes Bischweier voraussichtlich<br />

<strong>Die</strong> Ankündigung der Kronospan­Gruppe,<br />

das erst in den Jahren 2003 bis 2009<br />

gr<strong>und</strong>legend modernisierte Spanplattenwerk<br />

Bischweier stilllegen zu wollen, kam für<br />

viele überraschend.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

Schwierigkeiten haben, ihren Mengenbedarf<br />

zu den gewohnten Konditionen<br />

zu decken.<br />

<strong>Die</strong> Stilllegung des MDF-Werkes in Nidda<br />

wird nach Einschätzung verschiedener<br />

Hersteller <strong>und</strong> Abnehmer dagegen kaum<br />

auf dem Markt zu spüren sein. In der<br />

mitteleuropäischen MDF/HDF-Branche<br />

gibt es derzeit noch ausreichend zusätzliche<br />

Kapazitäten. <strong>Die</strong> meisten Hersteller<br />

fahren bereits seit längerer Zeit mit<br />

gedrosselter Leistung; mehrere Unternehmen<br />

stellen zudem in regelmäßigen<br />

Abständen kurzzeitig ab. Pfleiderer will<br />

die MDF/HDF-Produktion im Business<br />

Center „Westeuropa“ künftig am Standort<br />

Baruth zusammenfassen, der nach<br />

dem Wegfall der im vergangenen Jahr<br />

noch abgewickelten HDF-Lieferungen<br />

nach Nordamerika in der letzten Zeit<br />

ebenfalls mit Auslastungsproblemen zu<br />

kämpfen hatte.<br />

Ähnliche Begründungen<br />

für die Stilllegungspläne<br />

Pfleiderer, Kronospan <strong>und</strong> die Krono-<br />

Gruppe Schweiz begründeten ihre jetzt<br />

konkretisierten Desinvestitionspläne<br />

jeweils mit den in Mitteleuropa bestehenden<br />

Überkapazitäten, den bereits<br />

eingetretenen bzw. erwarteten weiteren<br />

Kostensteigerungen sowie mit der zunehmenden<br />

Konkurrenz um den Rohstoff<br />

<strong>Holz</strong>. <strong>Die</strong> Kostensteigerungen konnten<br />

aufgr<strong>und</strong> der bestehenden Überkapazitäten<br />

nur teilweise auf die Verkaufspreise<br />

umgeschlagen werden. In der<br />

Folge hat sich die Ertragssituation der<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffhersteller in den letzten<br />

Jahren deutlich verschlechtert; eine<br />

Verbesserung ist bislang nicht in Sicht.<br />

Mit den Abstellungen sollen die Kapazitäten<br />

wieder an die nach dem Konjunktureinbruch<br />

der Jahre 2008 <strong>und</strong><br />

2009 wohl auch längerfristig reduzierte<br />

Nachfrage aus dem mitteleuropäischen<br />

Raum angepasst werden, zumal sich<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


die Exportmöglichkeiten in verschiedene<br />

der bislang bearbeiteten Länder<br />

aufgr<strong>und</strong> der dort seit einiger Zeit umgesetzten<br />

Neu- <strong>und</strong> Erweiterungsinvestitionen<br />

ebenfalls stetig verschlechtert<br />

haben. <strong>Die</strong>ser Ausgleich von Angebot<br />

<strong>und</strong> Nachfrage soll bereits kurzfristig<br />

stärkere Preisanhebungen ermöglichen;<br />

entsprechende Ankündigungen wurden<br />

bereits gemacht.<br />

Innerhalb der <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie wird<br />

dennoch nicht ausgeschlossen, dass es<br />

aufgr<strong>und</strong> der schwierigen wirtschaftlichen<br />

Situation bei einzelnen Unternehmen<br />

auch in der nächsten Zeit zu befristeten<br />

Abstellungen, weiteren Desinvestitionen<br />

oder Werksverkäufen kommen<br />

wird. Mehrere <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />

wollen so zum Beispiel die bereits seit<br />

einiger Zeit laufenden, bislang zumeist<br />

kurzzeitigen Produktionsstillstände bei<br />

einem Andauern der derzeitigen Markt-<br />

<strong>und</strong> Preissituation in den nächsten Monaten<br />

noch ausweiten. Bereits über den<br />

Jahreswechsel sollen einzelne MDF/HDF-<br />

Anlagen über mehrere Wochen aus der<br />

Produktion genommen werden. Darüber<br />

hinaus gibt es zum Beispiel in Frankreich<br />

<strong>und</strong> in Norwegen Planungen zur endgültigen<br />

Stilllegung von älteren Spanplattenanlagen.<br />

Ein Verkauf von Werken<br />

war zuletzt vor allem bei Pfleiderer ein<br />

Thema. Im Verlauf des Novembers haben<br />

sich dabei die Verhandlungen zum<br />

Verkauf der Thermopal GmbH, Leutkirch,<br />

zunehmend konkretisiert; ein Abschluss<br />

konnte bis Ende November aber nicht<br />

erreicht werden.<br />

<strong>Die</strong> ohnehin schon angespannte Ertragslage<br />

in der <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie wird in<br />

den kommenden Monaten voraussichtlich<br />

durch weitere Kostensteigerungen<br />

im Rohstoffeinkauf belastet werden. <strong>Die</strong><br />

Preise für die in der <strong>Holz</strong>werkstoffproduktion<br />

eingesetzten Industrieholzsortimente<br />

werden in den Wintermonaten<br />

wieder stärker anziehen, nachdem sich<br />

der Aufwärtstrend im zweiten <strong>und</strong> dritten<br />

Quartal saisonbedingt verlangsamt<br />

hatte. <strong>Die</strong> Dekorpapierindustrie hat ihre<br />

Preise nach einem längerfristigen Rückgang<br />

in nahezu jedem Quartal des Jahres<br />

2010 angehoben <strong>und</strong> will im Januar<br />

2011 weitere Aufschläge durchsetzen.<br />

<strong>Die</strong> Dekordrucker versuchen inzwischen<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

mit zunehmendem Nachdruck, die Kostensteigerungen<br />

im Dekorpapiereinkauf<br />

weiterzugeben. In den letzten Monaten<br />

sind auch die Preise für die in der Harzproduktion<br />

eingesetzten Vorprodukte<br />

sowie für Leim-/Imprägnierharze wieder<br />

stärker angestiegen. Als Reaktion darauf<br />

haben auch die Imprägnierer ihre<br />

eigenen Preisforderungen schrittweise<br />

erhöht.<br />

Damit sind in den letzten Monaten die<br />

Preise für alle relevanten Vorprodukte<br />

der <strong>Holz</strong>werkstoffproduktion kontinuierlich<br />

gestiegen. <strong>Die</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie<br />

hat vor dem Hintergr<strong>und</strong> der in<br />

den letzten Monaten eher hinter den<br />

Erwartungen zurückgebliebenen Absatzentwicklung<br />

Schwierigkeiten, diese Kostensteigerungen<br />

zeitnah auf die eigenen<br />

Preise weiterzugeben. Nach Aussage<br />

verschiedener Unternehmen gingen<br />

die niedrigsten, von den Herstellern<br />

zur Auslastungssicherung akzeptierten<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffpreise zeitweilig unter die<br />

variablen Kosten zurück. <strong>Die</strong> im Verlauf<br />

Pfleiderer hat<br />

verschiedene<br />

Möglichkeiten für<br />

eine konzerninterne<br />

Verlagerung<br />

des Form­ <strong>und</strong><br />

Pressenstrangs aus<br />

dem im Juni 2009<br />

vorübergehend<br />

<strong>und</strong> im Oktober<br />

2010 dann endgültig<br />

stillgelegten<br />

Spanplattenwerk<br />

Gschwend geprüft.<br />

(Foto: Kunz)<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

des Jahres 2010 angekündigten Preisanhebungen<br />

konnten aufgr<strong>und</strong> des anhaltenden<br />

Mengendrucks meistens nicht in<br />

vollem Umfang durchgesetzt werden; bei<br />

einzelnen Sortimenten kam es kurzzeitig<br />

sogar wieder zu Preisreduzierungen. Gestützt<br />

auf die im Verlauf des Novembers<br />

angekündigten Desinvestitionen sollen<br />

die Spanplatten- <strong>und</strong> MDF/HDF-Preise<br />

ab Januar 2011 allerdings in stärkerem<br />

Umfang angehoben werden.<br />

Pfleiderer-Werke waren<br />

nicht mehr voll ausgelastet<br />

<strong>Die</strong> Werke Ebersdorf-Friesau <strong>und</strong> Nidda<br />

waren nach Aussage von Pfleiderer zuletzt<br />

nicht mehr voll ausgelastet. Bei BHT<br />

war die Produktion im September <strong>und</strong><br />

Oktober mehrm<strong>als</strong> kurzzeitig ausgesetzt<br />

worden, nach einem erneuten Stillstand<br />

am 28. Oktober aber wieder angelaufen.<br />

Das MDF-Werk Nidda stand ab dem 25.<br />

Oktober. Nach einem r<strong>und</strong> einwöchigen<br />

Wartungsstillstand ruhte die Rohplattenproduktion<br />

aufgr<strong>und</strong> von Auftragsmangel<br />

29


<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

auch in der ersten Novemberwoche; für<br />

diesen marktbedingten Stillstand war erstm<strong>als</strong><br />

wieder Kurzarbeit vereinbart worden.<br />

In den Bereichen Beschichtung <strong>und</strong><br />

Zuschnitt lief die Produktion aber weiter.<br />

<strong>Die</strong> in Nidda wieder aufgenommene<br />

Kurzarbeit wird nach der Bestätigung<br />

der Stilllegungsentscheidung durch<br />

Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat allerdings<br />

aufgehoben; wie in Ebersdorf-Friesau<br />

<strong>und</strong> in Gschwend müssen die bis zur<br />

endgültigen Stilllegung dann noch anfallenden<br />

Produktionsanpassungen über<br />

die bestehenden Arbeitszeitregelungen<br />

abgewickelt werden. Pfleiderer hatte bereits<br />

im vergangenen Jahr in den Werken<br />

Ebersdorf-Friesau, Nidda, Gschwend, Baruth,<br />

Gütersloh, Arnsberg <strong>und</strong> Leutkirch<br />

zeitweise kurzgearbeitet. Im Zuge der<br />

Nachfragebelebung auf den Spanplatten-<br />

<strong>und</strong> MDF/HDF-Märkten konnten diese<br />

Kurzarbeitsregelungen im vierten Quartal<br />

2009 in allen Werken mit Ausnahme von<br />

Gschwend wieder aufgehoben werden.<br />

<strong>Die</strong> endgültige Stilllegung der Werke<br />

Ebersdorf-Friesau <strong>und</strong> Nidda wird laut<br />

Pfleiderer zum Wegfall von r<strong>und</strong> 300<br />

Arbeitsplätzen führen. In Nidda werden<br />

noch r<strong>und</strong> 140 Mitarbeiter beschäftigt;<br />

bei BHT arbeiten r<strong>und</strong> 115 Beschäftigte.<br />

Darüber hinaus wird es in übergeordneten<br />

Verwaltungsbereichen an den Standorten<br />

Neumarkt <strong>und</strong> Gütersloh zu einem<br />

Abbau von Arbeitsplätzen kommen.<br />

30<br />

Das bislang in Ebersdorf-Friesau <strong>und</strong><br />

Nidda abgedeckte Produktionsprogramm<br />

soll im Zuge der Stilllegung<br />

vor allem auf die beiden Spanplattenwerke<br />

in Neumarkt <strong>und</strong> Gütersloh sowie<br />

auf das MDF/HDF-Werk in Baruth<br />

übertragen werden. Um dabei auch<br />

die Produktion der bislang bei BHT<br />

bzw. in Nidda hergestellten speziellen<br />

Qualitäten sicherzustellen können,<br />

sind in Neumarkt <strong>und</strong> Baruth kleinere<br />

Umbaumaßnahmen vorgesehen. Das<br />

BHT-Programm, das unter anderem<br />

leichtgewichtige, stärkere <strong>und</strong> PMDIgeb<strong>und</strong>ene<br />

Spanplatten umfasst, soll<br />

in Zukunft vor allem auf der im Jahr<br />

1997 in Betrieb genommenen kontinuierlichen<br />

Spanplattenlinie im Werk III in<br />

Neumarkt hergestellt werden. Ein Teil<br />

der Möbelplattenaufträge wird auch an<br />

das Werk Gütersloh gehen.<br />

<strong>Die</strong> MDF-Produktion des Werkes Nidda<br />

soll vom Standort Baruth übernommen<br />

werden, das bislang vor allem<br />

auf die Produktion von HDF-Platten<br />

ausgelegt ist. Technisch können auf<br />

der im Jahr 2001 in Betrieb genommenen<br />

kontinuierlichen Presse mit<br />

den Abmessungen 2,80 x 46,7 m Plattenstärken<br />

von 5-40 mm hergestellt<br />

werden. <strong>Die</strong> Produktionskapazität liegt<br />

inzwischen bei r<strong>und</strong> 470.000 m³/Jahr.<br />

Das Werk Baruth hatte in den letzten<br />

Monaten allerdings ebenfalls mit<br />

Auslastungsproblemen zu kämpfen,<br />

weshalb Pfleiderer die Produktion seit<br />

September mehrfach über Kurzarbeit<br />

ausgesetzt hat.<br />

Standorte gehören seit<br />

2004/2005 zu Pfleiderer<br />

Pfleiderer hatte das MDF-Werk Nidda<br />

im November 2004 im Rahmen einer<br />

übertragenden Sanierung aus dem<br />

laufenden Insolvenzverfahren über die<br />

Hornitex-Gruppe übernommen. <strong>Die</strong> von<br />

der Siempelkamp Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />

GmbH & Co. KG gelieferte <strong>und</strong> im<br />

Jahr 1988 in Betrieb genommene MDF-<br />

Produktionslinie hatte zum Zeitpunkt der<br />

Übernahme mit einer kontinuierlichen<br />

Presse in den Abmessungen 2,15 x 28<br />

m eine Produktionskapazität von r<strong>und</strong><br />

130.000 m³/Jahr erreicht. Mit der Ersetzung<br />

des Refiners <strong>und</strong> dem Einbau<br />

einer Mikrowellenvorwärmung konnte<br />

die Leistung im Jahr 2008 um 30 % auf<br />

r<strong>und</strong> 170.000 m³ gesteigert werden.<br />

Das aktuelle Produktionsvolumen liegt<br />

bei r<strong>und</strong> 140.000 m³/Jahr. Im Werk Nidda<br />

laufen zudem zwei Siempelkamp-<br />

Kurztaktpressen <strong>und</strong> zwei Aufteilsägen.<br />

Das BHT-Rohspanplattenwerk gehört<br />

seit der im Juli 2005 vereinbarten Übernahme<br />

der <strong>Holz</strong>werkstoffaktivitäten der<br />

Kunz-Holding GmbH & Co. KG, Unterensingen,<br />

zu Pfleiderer. <strong>Die</strong> im Jahr 1999<br />

von der <strong>Die</strong>ffenbacher GmbH & Co. KG,<br />

Eppingen, gelieferte Produktionslinie ist<br />

mit einer kontinuierlichen Presse in den<br />

Abmessungen 3,10 m x 43,8 m ausgestattet.<br />

Nach den in den vergangenen<br />

Jahren von Pfleiderer vorgenommenen<br />

Investitionen, die unter anderem den Einbau<br />

einer Dampfvorwärmung umfassten,<br />

können auf dieser Anlage r<strong>und</strong> 530.000<br />

m³/Jahr in Stärken von 6-80 mm hergestellt<br />

werden. Das anfänglich vor allem<br />

auf die Belieferung der Möbelindustrie<br />

ausgerichtete Produktionsprogramm<br />

wurde bereits wenige Jahre nach der<br />

Inbetriebnahme auf Bauplatten ausgeweitet.<br />

Das Ende 2004 von Pfleiderer übernommene<br />

MDF­Werk Nidda wurde in den letzten<br />

beiden Jahren nicht mehr voll ausgelastet.<br />

Ende Oktober/Anfang November stand das<br />

Werk für r<strong>und</strong> zwei Wochen.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


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Spanplatte <strong>und</strong> lässt sich<br />

auf bestehenden Spanplattenanlagen<br />

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® = eingetragene Marke der BASF SE<br />

Und auch bei der Weiterverarbeitung<br />

gibt es keine Unterschiede zu einer herkömmlichen<br />

Spanplatte. So lassen sich<br />

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<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Nach Aussagen von Pfleiderer gibt es<br />

bislang noch keine konkreten Planungen<br />

für die Verwertung der beiden Produktionslinien<br />

in Nidda <strong>und</strong> in Ebersdorf-<br />

Friesau. Im Verlauf des Herbstes haben<br />

allerdings bereits erste Interessenten das<br />

BHT-Werk besichtigt. Dabei ging es unter<br />

anderem um eine Verlagerung der Spanplattenlinie<br />

an einen osteuropäischen<br />

Standort. Nach Informationen aus der<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffbranche waren unter anderem<br />

Vertreter der Kronospan-Gruppe in<br />

Ebersdorf-Friesau. Kronospan <strong>und</strong> auch<br />

die Krono-Gruppe Schweiz hatten bereits<br />

vor einigen Jahren, noch vor dem Verkauf<br />

der Kunz-Aktivitäten an Pfleiderer, die<br />

Möglichkeiten für eine Übernahme des<br />

Standorts Ebersdorf-Friesau geprüft.<br />

<strong>Die</strong> MDF-Anlage aus dem Werk Nidda<br />

soll ebenfalls verkauft werden. <strong>Die</strong> Verhandlungen<br />

über die Verwertung des<br />

Werkes Gschwend sind dagegen schon<br />

weiter fortgeschritten. Laut Pfleiderer<br />

gibt es verschiedene Interessenten für<br />

die Immobilien sowie für die stillgelegten<br />

Anlagen. Von Seiten der Kommune wurde<br />

die Ausweisung eines gemischten Gewerbegebietes<br />

vorgeschlagen. <strong>Die</strong> German<br />

Pellets GmbH, Wismar, hatte Interesse<br />

an dem Aufbau eines Pelletwerkes am<br />

Standort Gschwend, in das ein Teil der<br />

bestehenden Spanaufbereitung <strong>und</strong> der<br />

Trockner integriert werden könnten. Für<br />

den Form- <strong>und</strong> Pressenstrang wurde zumindest<br />

bislang eine Verlagerung innerhalb<br />

des Pfleiderer-Konzerns geprüft.<br />

32<br />

Neben dem Werk Neumarkt <strong>und</strong> Standorten<br />

in Osteuropa war dabei auch ein<br />

Werk in Nordamerika in Betracht gezogen<br />

worden. <strong>Die</strong> von <strong>Die</strong>ffenbacher gelieferte<br />

<strong>und</strong> im Jahr 1990 in Betrieb genommene<br />

Anlage hat mit einer kontinuierlichen<br />

Presse in den Abmessungen 2,30 x 24<br />

m zuletzt eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />

300.000 m³ erreicht. <strong>Die</strong> Presse war<br />

bereits beim Aufbau für eine spätere<br />

Verlängerung um vier Meter vorbereitet<br />

worden; diese Erweiterungsinvestition<br />

wurde allerdings nicht realisiert.<br />

Kronospan-Entscheidung<br />

kam überraschend<br />

<strong>Die</strong> Geschäftsleitung der Kronospan<br />

GmbH, Bischweier, hatte die Belegschaft,<br />

Lieferanten <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en am 11. <strong>und</strong> 12.<br />

November über die geplante Stilllegung<br />

des erst in den Jahren 2003 bis 2009<br />

gr<strong>und</strong>legend modernisierten Spanplattenwerkes<br />

Bischweier informiert. <strong>Die</strong>se<br />

Entscheidung kam für viele überraschend,<br />

obwohl das Unternehmen zum<br />

Beispiel in einzelnen Preisverhandlungen<br />

mit Abnehmern bereits im Verlauf der<br />

letzten Monate die längerfristige Fortführung<br />

des Werkes Bischweier in Frage<br />

gestellt hatte.<br />

Ein konkreter Stilllegungstermin wurde<br />

bislang nicht genannt. Das Unternehmen<br />

will die Produktion nach der Bewältigung<br />

des derzeitigen Auftragsbestands allerdings<br />

bereits im Verlauf der nächsten<br />

Betriebsrat <strong>und</strong> Gewerkschaft haben am<br />

12. November gegen die geplante Stilllegung<br />

des Kronospan­Spanplattenwerkes<br />

Bischweier demonstriert.<br />

(Foto: IGM Gaggenau)<br />

zwei bis drei Monate auslaufen lassen.<br />

Nach Informationen aus der Kronospan-<br />

Gruppe könnte die Stilllegung unter Umständen<br />

bereits zum Jahresende erfolgen.<br />

Der genaue Zeitplan hängt unter<br />

anderem auch vom Verlauf der jetzt<br />

anstehenden Verhandlungen über einen<br />

Interessenausgleich mit den insgesamt<br />

190 Mitarbeitern im Werk Bischweier<br />

ab. Anfänglich war noch unklar, ob es<br />

sich um eine endgültige oder um eine<br />

vorübergehende Stilllegung handelt. Inzwischen<br />

hat das Unternehmen allerdings<br />

mehrfach deutlich gemacht, dass das<br />

Werk auch bei einer Verbesserung der<br />

Rahmenbedingungen in absehbarer Zeit<br />

nicht mehr in Betrieb gehen wird. <strong>Die</strong><br />

Produktionsanlagen werden zumindest<br />

vorerst in Bischweier bleiben; eine Demontage<br />

<strong>und</strong> eine Verlagerung an einen<br />

anderen Standort sind laut Kronospan<br />

derzeit nicht geplant.<br />

Das Unternehmen begründete die Entscheidung<br />

für die Stilllegung des Werkes<br />

Bischweier mit den Schwierigkeiten bei<br />

der Umsetzung der geplanten Preisanhebungen,<br />

dem rückläufigen Auftragseingang,<br />

deutlichen Rohstoffkostensteigerungen<br />

<strong>und</strong> der daraus resultierenden<br />

Verlustsituation. Bei der Modernisierung<br />

des Werkes Bischweiers hätten zudem<br />

Verzögerungen im Genehmigungsverfahren<br />

<strong>und</strong> hohe Umweltauflagen zu<br />

zusätzlichen Kosten geführt. Dadurch<br />

seien allein in den Geschäftsjahren 2008<br />

<strong>und</strong> 2009 im Werk Bischweier Verluste<br />

in einer Größenordnung von insgesamt<br />

r<strong>und</strong> 45 Mio € aufgelaufen.<br />

<strong>Die</strong> bislang aus dem Werk Bischweier<br />

belieferten K<strong>und</strong>en sollen in Zukunft vor<br />

allem aus Steinheim-Sandebeck versorgt<br />

werden. Der Schwerpunkt wird dabei<br />

vor allem bei beschichteten Spanplatten<br />

liegen. Bereits im Verlauf der letzten Monate<br />

waren Beschichtungsaufträge von<br />

Bischweier nach Sandebeck verlagert<br />

worden; in der Folge war Bischweier<br />

stärker auf Rohspanplattensortimente<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


ausgerichtet worden. <strong>Die</strong> in Bischweier<br />

im Verlauf des vergangenen Jahres aufgenommene<br />

Produktion von Verlegespanplatten<br />

soll künftig von dem Kronospan-<br />

Werk in Jihlava übernommen werden.<br />

Kronospan hatte das Werk Bischweier<br />

Anfang 2001 von der Gruber+Weber<br />

Dekorapan GmbH & Co. KG, Gernsbach-<br />

Obertsrot, übernommen. Bis Januar<br />

2002 waren die zuvor von Gruber+Weber<br />

stillgelegten Produktionsanlagen wieder<br />

angefahren worden. Im Sommer<br />

2003 wurde eine neue, kontinuierliche<br />

Produktionslinie in Betrieb genommen,<br />

die im Sommer 2008 von zuvor 42,8<br />

m auf 52,8 m verlängert wurde. In den<br />

Jahren 2007 <strong>und</strong> 2008 wurden zudem<br />

die Bereiche <strong>Holz</strong>platz, Trocknung, Spanaufbereitung<br />

<strong>und</strong> Beleimung erweitert.<br />

Kronospan hat in den letzten Jahren auch<br />

die Weiterverarbeitung ausgebaut; zuletzt<br />

wurde Ende 2009 eine gebrauchte<br />

Nut/Federplattenanlage installiert.<br />

Mit der Verlängerung der Presse <strong>und</strong><br />

den Erweiterungsinvestitionen in den vor-<br />

<strong>und</strong> nachgelagerten Anlagenteilen wurde<br />

die technische Kapazität des Werkes<br />

Bischweier auf r<strong>und</strong> 2.500 m³/Tag bzw.<br />

r<strong>und</strong> 800.000 m³/Jahr gesteigert. Im<br />

laufenden Jahr wird das Unternehmen<br />

voraussichtlich ein Produktionsvolumen<br />

von r<strong>und</strong> 600.000 m³ erreichen. Im Sommer<br />

lag der Ausstoß zum Teil bei über<br />

60.000 m³/Monat. Auf den insgesamt<br />

drei Kurztaktpressen, darunter eine<br />

Tandempresse, können bis zu 80 % der<br />

Produktion beschichtet werden. In der<br />

letzten Zeit wurde der Beschichtungsanteil<br />

über Schichtreduzierungen <strong>und</strong><br />

kurzfristige Abstellungen allerdings deutlich<br />

zurückgefahren; zuletzt lag er noch<br />

bei r<strong>und</strong> 30 %. Seit der Übernahme des<br />

Werkes hat Kronospan insgesamt r<strong>und</strong><br />

180 Mio € in den Standort Bischweier<br />

investiert.<br />

Spanplattenwerk von<br />

Interspan wird stillgelegt<br />

<strong>Die</strong> Krono-Gruppe Schweiz begründete<br />

die geplante Stilllegung des ungarischen<br />

Interspan-Spanplattenwerkes mit den<br />

im Vergleich zu umliegenden Ländern<br />

deutlich höheren <strong>Holz</strong>- <strong>und</strong> Energiekosten.<br />

Nach Aussage der Krono-Gruppe<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

sind in Ungarn bereits vor einigen Jahren<br />

große Kraftwerke auf die Verbrennung<br />

von <strong>Holz</strong> umgerüstet worden. Der daraus<br />

resultierende Nachfrageanstieg hat<br />

zu entsprechenden Kostensteigerungen<br />

im <strong>Holz</strong>einkauf geführt. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

bereits seit längerer Zeit angespannten<br />

<strong>Holz</strong>versorgungssituation sowie der steigenden<br />

<strong>Holz</strong>- <strong>und</strong> Energiekosten hatte die<br />

Krono-Gruppe zudem geplante Modernisierungen<br />

<strong>und</strong> Investitionsprojekte in dem<br />

Interspan-Werk immer wieder aufgeschoben.<br />

Das Unternehmen hat sich zuletzt<br />

verstärkt um ein Fortführungskonzept für<br />

den Standort bemüht, ohne dass dabei<br />

ein Ergebnis erzielt werden konnte.<br />

Das im Jahr 1987 von der Krono-Gruppe<br />

übernommene Werk in Vasarosnamény<br />

erreicht derzeit auf drei Einetagenanlagen<br />

eine Produktionskapazität von r<strong>und</strong><br />

30.000 m³/Monat bzw. r<strong>und</strong> 330.000<br />

m³/Jahr. R<strong>und</strong> 75 % der Produktion werden<br />

auf drei Kurztaktpressen beschichtet.<br />

Hauptabsatzmärkte von Interspan<br />

sind Ungarn, Rumänien, Serbien, Mon-<br />

Wood-based panels industry<br />

increasing capacity cutbacks<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

tenegro, Kosovo, Mazedonien <strong>und</strong> die<br />

Ukraine. Darüber hinaus liefert das Unternehmen<br />

auch in andere osteuropäische<br />

Länder. Neben rohen <strong>und</strong> beschichteten<br />

Spanplatten aus eigener Produktion werden<br />

Produkte aus anderen Krono-Werken<br />

vermarktet.<br />

Nach der Stilllegung soll der Großteil<br />

der bislang von Interspan bearbeiteten<br />

Aufträge von Krono-Ukraine übernommen<br />

werden. Das Unternehmen betreibt<br />

an den Standorten Kamyanka-Buzka<br />

(Region Lviv), Broshniv-Osada (Region<br />

Ivano-Frankivsk) <strong>und</strong> Solonizevka (Region<br />

Kharkiv) drei Spanpattenwerke, von<br />

denen eines bis Mitte 2011 auf OSB<br />

umgebaut werden soll. Darüber hinaus<br />

sollen künftig auch die Kronopol Sp.zo.o.,<br />

Zary/Polen, <strong>und</strong> die Kronospan Schweiz<br />

AG, Menznau, verstärkt in die bislang von<br />

Interspan bearbeiteten Märkte liefern.<br />

<strong>Die</strong> Produktionsanlagen von Interspan<br />

sollen nach der Stilllegung zum Teil an<br />

anderen Standorten der Krono-Gruppe<br />

eingesetzt werden.<br />

Unsatisfactory margins for some time and the associated financial difficulties facing<br />

a few firms have triggered major developments in the wood-based panels sectors<br />

in recent weeks after a brief lull. In the middle of October, Pfleiderer AG, based<br />

in Neumarkt, Germany, permanently closed its Gschwend particleboard mill, which<br />

had stood idle since June 2009. On 8 November, Pfleiderer then announced that it<br />

would <strong>als</strong>o close its particleboard mill in Ebersdorf-Friesau, which operates as Bau<br />

<strong>und</strong> <strong>Holz</strong>technik Thüringen GmbH (BHT), as well as an MDF facility run by Pfleiderer<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe Nidda GmbH & Co. KG in Nidda over the coming months. The closure<br />

date for the Ebersdorf Friesau mill has since been set for the end of January<br />

2011. MDF production is due to come to an end in Nidda during the first half of<br />

2011, as well. Krono Gruppe Schweiz will <strong>als</strong>o cease raw and coated particleboard<br />

production at its Hungarian subsidiary Interspan Kft., based in Vasarosnamény, in<br />

January. Kronospan group <strong>als</strong>o informed its workers, suppliers and customers on<br />

11 and 12 November about plans to close the Bischweier particleboard mill. This<br />

mill had <strong>und</strong>ergone a major overhaul between 2003 and 2009. These divestments<br />

will reduce Central European wood-based panels capacity by a total of some 2.1m<br />

m³ per year within just a short period of time. The Bischweier particleboard mill will<br />

have the greatest impact with a technical capacity of approximately 800,000 m³<br />

per year. BHT has an installed annual capacity of aro<strong>und</strong> 530,000 m³. Interspan<br />

can make roughly 330,000 m³ per year using three single-opening plants. The<br />

Gschwend mill’s capacity of 300,000 m³ had been removed from the market at the<br />

end of June 2009 when 100% short-time work began. The Nidda MDF plant now<br />

has an annual capacity of aro<strong>und</strong> 170,000 m³ following investments to expand the<br />

plant in 2008.<br />

33


<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Produktionskapazitäten werden um 60 % auf 3,2 Mio m³ ansteigen<br />

In Osteuropa sollen bis 2012<br />

mehrere OSB­Werke anlaufen<br />

Im Verlauf der nächsten zwei Jahre<br />

sollen in Osteuropa voraussichtlich<br />

fünf neue OSB-Werke errichtet werden,<br />

für die die wesentlichen Anlagenbestellungen<br />

bereits abgeschlossen<br />

wurden. Darüber hinaus gibt es mehrere<br />

OSB-Projekte im Planungsstadium,<br />

bei denen die Realisierung noch<br />

unsicher ist.<br />

Parallel dazu könnten auch einzelne der<br />

bereits in den letzten drei Jahren für osteuropäische<br />

Standorte angekündigten<br />

OSB-Investitionen, die aufgr<strong>und</strong> von Finanzierungsproblemen,<br />

Schwierigkeiten<br />

bei der Standortsuche <strong>und</strong> der deutlich<br />

verschlechterten Rahmenbedingungen<br />

zurückgestellt worden waren, wieder<br />

aufgegriffen werden.<br />

Relativ konkret sind die von der Egger-<br />

Gruppe, der Kronospan-Gruppe <strong>und</strong> der<br />

Krono-Gruppe Schweiz verfolgten Projekte.<br />

Egger <strong>und</strong> Kronospan haben im<br />

Verlauf des dritten Quart<strong>als</strong> 2010 bereits<br />

die wesentlichen Anlagenbestellungen für<br />

OSB-Werke in Rumänien bzw. in Russland<br />

34<br />

abgeschlossen. <strong>Die</strong> Krono-Gruppe wird in<br />

einem ersten Schritt an einem Standort<br />

in der Ukraine eine bestehende Spanplattenanlage<br />

auf OSB umbauen. Mittelfristig<br />

plant das Unternehmen ein Neubauprojekt<br />

an einem russischen Standort.<br />

Mit der OOO DOK Kalevala, St. Petersburg,<br />

hat auch ein russisches Unternehmen<br />

zuletzt seine Investitionsplanungen<br />

konkretisiert. Das Unternehmen hatte bereits<br />

seit längerer Zeit einen Einstieg in<br />

die OSB-Produktion geprüft <strong>und</strong> in diesem<br />

Zusammenhang auch schon ab dem Jahr<br />

2006 mit verschiedenen Anlagenherstellern<br />

verhandelt. <strong>Die</strong> im Mai 2010 bei der<br />

Siempelkamp Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />

GmbH & Co. KG, Krefeld, bestellte Komplettanlage<br />

soll voraussichtlich im Verlauf<br />

des Jahres 2012 in Betrieb gehen.<br />

<strong>Die</strong> zu der russischen Investmentgesellschaft<br />

Arkley Capital OOO, Moskau, gehörende<br />

OOO Oris <strong>und</strong> das italienische<br />

Unternehmen Safwood S.p.A., Piacenza,<br />

haben ihre für Russland angekündigten<br />

OSB-Projekte dagegen wieder zurückge-<br />

stellt. Oris hatte bereits im Sommer 2008<br />

die wesentlichen Anlagenkomponenten für<br />

ein OSB-Werk in Auftrag gegeben. 2009<br />

wurde die Realisierung des Projektes vorerst<br />

wieder gestoppt. Bei Safwood kam<br />

es im Verlauf des ersten Halbjahres 2010<br />

zum vorläufigen Aus für das seit dem Jahr<br />

2008 verfolgte OSB-Projekt.<br />

Das 2008 von der UPM-Kymmene RUS<br />

Holdings Oy <strong>und</strong> der mit dem russischen<br />

Sperrholzhersteller Sveza verb<strong>und</strong>enen<br />

Brist Ltd., Malta, gegründete Joint Venture<br />

OOO Borea wird frühestens Ende 2011<br />

über eine Fortführung seines OSB-Projektes<br />

entscheiden. Beide Unternehmen<br />

wollten am Standort Sheksna/Region<br />

Vologda bis zum Jahr 2012 einen integrierten<br />

<strong>Holz</strong>industriekomplex errichten,<br />

zu dem unter anderem auch ein OSB-Werk<br />

gehört.<br />

Produktionskapazität<br />

erhöht sich um 60 %<br />

Bislang gibt es in Osteuropa insgesamt<br />

fünf OSB-Anlagen mit einer Gesamtkapazität<br />

von r<strong>und</strong> 2 Mio m³/Jahr. <strong>Die</strong> zur<br />

Krono-Gruppe Schweiz gehörende Kronopol<br />

Sp.zo.o., Zary/Polen, erreicht auf ihrer<br />

im Jahr 1997 in Betrieb genommenen<br />

kontinuierlichen Anlage inzwischen eine<br />

Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 360.000 m³/<br />

Jahr. <strong>Die</strong> Kronospan-Gruppe, die im Jahr<br />

1996 mit einer am Standort Sanem/Luxemburg<br />

errichteten Mehretagenanlage<br />

in die OSB-Produktion eingestiegen war,<br />

hat im Jahr 2000 in Bourgas/Bulgarien<br />

eine gebrauchte Einetagenanlage installiert.<br />

<strong>Die</strong>se Anlage war zuvor bei der<br />

Kronospan UK Ltd., Chirk/Großbritannien,<br />

<strong>Die</strong> Kronospan­Gruppe verfügt in Osteuropa<br />

inzwischen über drei OSB­Werke mit<br />

kontinuierlichen Pressen. <strong>Die</strong> neueste Anlage<br />

ist im August 2009 im rumänischen Brasov<br />

in Betrieb gegangen.<br />

(Foto: Kronospan)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


für die Spanplattenproduktion eingesetzt<br />

<strong>und</strong> im Zuge der Verlagerung auf OSB<br />

umgerüstet worden. <strong>Die</strong> Jahreskapazität<br />

dieser von der Kronospan Bulgaria EOOD<br />

betriebenen Anlage beläuft sich auf r<strong>und</strong><br />

140.000 m³.<br />

Mit dem Bau von drei weiteren, nahezu<br />

baugleichen kontinuierlichen OSB-Linien<br />

in Tschechien, Lettland <strong>und</strong> Rumänien<br />

ist Kronospan inzwischen zum größten<br />

OSB-Hersteller im osteuropäischen Raum<br />

geworden. <strong>Die</strong> erste dieser drei von der<br />

<strong>Die</strong>ffenbacher GmbH & Co. KG, Eppingen,<br />

gelieferten Anlagen war Ende Juni<br />

2005 bei der Kronospan CR spol.s.r.o.,<br />

Jihlava/Tschechien, in Betrieb gegangen.<br />

Bereits kurz nach der Inbetriebnahme<br />

hatte Kronospan die Installation eines<br />

zweiten Strangs für die Strandaufbereitung<br />

sowie die Verlängerung der kontinuierlichen<br />

Presse in Auftrag gegeben.<br />

<strong>Die</strong>se Erweiterungsmaßnahmen wurden<br />

im dritten Quartal 2006 abgeschlossen.<br />

In der ersten Ausbaustufe hatte die Anlage<br />

in Jihlava mit einer 38,5 m langen kontinuierlichen<br />

Presse eine Produktionskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 250.000 m³/Jahr erreicht. Mit<br />

dem Ausbau der Strandproduktion <strong>und</strong> der<br />

Pressenverlängerung auf 53 m konnte die<br />

Produktionskapazität auf r<strong>und</strong> 500.000<br />

m³/Jahr gesteigert werden.<br />

Bei den folgenden Investitionen wurden<br />

die Anlagen gleich in der längeren Variante<br />

aufgebaut. <strong>Die</strong> bei der im Jahr 2005 mehrheitlich<br />

von Kronospan übernommenen<br />

AS Bolderaja, Riga/Lettland, installierte<br />

Produktionslinie wurde im August 2007<br />

in Betrieb genommen. Das OSB-Werk in<br />

Brasov/Rumänien sollte eigentlich noch<br />

im Verlauf des Jahres 2008 anlaufen; der<br />

Produktionsstart zog sich dann allerdings<br />

bis August 2009 hin. Auch diese beiden<br />

Werke sind wie die Anlage in Jihlava mit<br />

einer kontinuierlichen Presse in den Abmessungen<br />

9 ft x 53 m im Endausbau auf<br />

eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 500.000<br />

m³ ausgelegt.<br />

Mit dem Bau eines weiteren Kronospan-<br />

Werkes in Russland, der Egger-Investition<br />

in Rumänien, dem Umbauprojekt der<br />

Krono-Gruppe in der Ukraine <strong>und</strong> dem<br />

von Kalevala geplanten Werk werden sich<br />

die osteuropäischen OSB-Kapazitäten im<br />

Verlauf der nächsten zwei Jahre um r<strong>und</strong><br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

1,2 Mio m³/Jahr erhöhen. <strong>Die</strong>s entspricht<br />

einer Steigerung von r<strong>und</strong> 60 % gegenüber<br />

dem derzeitigen Stand. <strong>Die</strong> zweite<br />

Ausbaustufe des Kalevala-Werkes, die<br />

Realisierung des zweiten Egger-Projektes<br />

an einem russischen Standort sowie<br />

eine mögliche Neuinvestition der Krono-<br />

Gruppe Schweiz könnten mittelfristig zu<br />

einem weiteren Kapazitätsausbau von<br />

knapp 1 Mio m³/Jahr führen. Sollte das<br />

ursprünglich auf 500.000 m³/Jahr ausgelegte<br />

Oris-Projekt in der jetzt geplanten<br />

kleineren Variante verwirklicht werden,<br />

würden weitere r<strong>und</strong> 300.000 m³/Jahr<br />

dazukommen.<br />

Kronospan <strong>und</strong> Krono<br />

haben Pläne konkretisiert<br />

<strong>Die</strong> Kronospan-Gruppe will ihre OSB-Kapazitäten<br />

bis 2012 mit einer Neuinvestition<br />

in Russland <strong>und</strong> der Verlagerung einer<br />

gebrauchten Anlage in die Türkei weiter<br />

ausbauen. <strong>Die</strong> Baumaßnahmen für das<br />

neue OSB-Werk in Russland sollen im<br />

Verlauf der nächsten Monate beginnen.<br />

Das Projekt wird voraussichtlich an dem<br />

im Jahr 2003 in Betrieb genommenen<br />

Standort Egorievsk realisiert, an dem<br />

das Unternehmen bislang Spanplatten,<br />

MDF/HDF, Laminatboden, Wandpaneele<br />

sowie Leim- <strong>und</strong> Imprägnierharze produziert.<br />

<strong>Die</strong> Aufträge für die wesentlichen<br />

Anlagenkomponenten wurden im August<br />

2010 an <strong>Die</strong>ffenbacher, vergeben. <strong>Die</strong> für<br />

das Russland-Projekt vorgesehene Anlage<br />

soll mit einer kontinuierlichen Presse in<br />

den Abmessungen 8,5 ft x 53 m in der<br />

ersten Stufe eine Produktionskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 850 m³/Tag bzw. r<strong>und</strong> 280.000<br />

m³/Jahr erreichen. Im Endausbau können<br />

auf der Anlage laut <strong>Die</strong>ffenbacher bis zu<br />

1.850 m³/Tag bzw. 600.000 m³/Jahr<br />

produziert werden.<br />

<strong>Die</strong> Kronospan-Gruppe war im Verlauf<br />

der vergangenen Jahre immer wieder<br />

mit möglichen OSB-Projekten in Russland<br />

in Zusammenhang gebracht worden. Im<br />

Sommer 2008 hatten so zum Beispiel<br />

verschiedene russische Wirtschaftszeitungen<br />

über angebliche Investitionspläne<br />

von Kronospan zum Aufbau von<br />

zwei OSB-Werken in den Regionen Perm<br />

<strong>und</strong> Kirov berichtet. Das Perm-Projekt<br />

sollte auf eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />

300.000-400.000 m³ ausgelegt werden.<br />

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<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

In Kirov war laut den Zeitungsberichten<br />

ein kombinierter Standort für OSB <strong>und</strong><br />

Spanplatten mit einer Jahreskapazität<br />

von jeweils r<strong>und</strong> 170.000 m³ geplant.<br />

Eine Konkretisierung dieser Projekte blieb<br />

dann aber aus.<br />

Im Verlauf des nächsten Jahres soll auch<br />

bei dem Ende September 2010 mehrheitlich<br />

von Kronospan übernommenen<br />

türkischen Spanplatten- <strong>und</strong> MDF/HDF-<br />

Hersteller SFC Entegre Orman Urunleri<br />

Sanayi ve Ticaret A.S., Kastamonu, eine<br />

OSB-Linie installiert werden. Kronospan<br />

wird dabei die Mehretagenanlage aus dem<br />

im Juni 2009 stillgelegten Werk Châtellerault<br />

der Isoroy S.A.S., Rungis/Frankreich,<br />

einsetzen. <strong>Die</strong>se Anlage war ursprünglich<br />

über die Modul Systeme AG, Laufen, an<br />

ein russisches Unternehmen verkauft worden.<br />

Nach der Rückabwicklung dieses<br />

Kontraktes hat Kronospan die Anlage<br />

übernommen, die bei der Inbetriebnahme<br />

im Jahr 1986 auf eine Jahreskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 70.000 m³ ausgelegt war <strong>und</strong><br />

nach verschiedenen Erweiterungsinvestitionen<br />

zuletzt r<strong>und</strong> 125.000 m³/Jahr<br />

produziert hatte. Kronospan hatte bereits<br />

im Zuge der SFC-Übernahme angekündigt,<br />

in absehbarer Zeit die Kapazitäten weiter<br />

ausbauen zu wollen. Das Unternehmen<br />

kann dabei zum einen auf größere Flächenreserven<br />

im Umfeld des Werkes im<br />

nordtürkischen Kastamonu, zum anderen<br />

auf ein von SFC bereits vor einigen Jahren<br />

gekauftes, r<strong>und</strong> 95 ha großes Gelände<br />

in Afyon in der Nähe des südtürkischen<br />

Antalya zurückgreifen.<br />

36<br />

<strong>Die</strong> zur Krono-Gruppe Schweiz gehörende<br />

Krono-Ukraine LLC, Kamyanka-Buzka, hat<br />

im Verlauf des Herbstes 2010 mit dem<br />

Umbau der bislang für die Produktion<br />

von Spanplatten eingesetzten Zweietagenanlage<br />

auf OSB begonnen. Nach dem<br />

Abschluss der Umbauarbeiten soll die OSB-<br />

Produktion voraussichtlich im Mai 2011<br />

aufgenommen werden. <strong>Die</strong> Produktionskapazität<br />

wird bei r<strong>und</strong> 120.000 m³/Jahr liegen.<br />

<strong>Die</strong> in Kamyanka-Buzka produzierten<br />

OSB sollen vorrangig in der Ukraine <strong>und</strong> in<br />

Weißrussland abgesetzt werden. In einem<br />

nächsten Schritt will die Krono-Gruppe an<br />

einem neuen Standort in Osteuropa in eine<br />

weitere kontinuierliche OSB-Anlage investieren.<br />

Das Unternehmen prüft derzeit zwei<br />

Standortalternativen in Russland sowie eine<br />

in einem weiteren osteuropäischen Land.<br />

Als Inbetriebnahmetermin wird derzeit das<br />

Jahr 2012 anvisiert.<br />

<strong>Die</strong> Krono-Gruppe Schweiz war mit der<br />

bei Kronopol errichteten Anlage in die<br />

OSB-Produktion eingestiegen <strong>und</strong> betreibt<br />

inzwischen drei OSB-Werke mit kontinuierlichen<br />

Produktionslinien. <strong>Die</strong> beiden in<br />

den Jahren 2000 bzw. 2001 in Betrieb<br />

genommenen OSB-Anlagen der Kronoply<br />

GmbH & Co. KG, Wittstock-Heiligengrabe,<br />

<strong>und</strong> der Kronofrance S.A., Sully-sur-Loire/<br />

Frankreich, sind mit einer kontinuierlichen<br />

Presse im Format 9 ft x 43,7 m weitgehend<br />

baugleich. Beide Produktionslinien<br />

waren ursprünglich auf eine Kapazität von<br />

r<strong>und</strong> 350.000 m³/Jahr ausgelegt, können<br />

nach verschiedenen Umbaumaßnahmen<br />

<strong>und</strong> Optimierungen aber inzwischen deut-<br />

Das von der Kronospan­Gruppe für<br />

Russland angekündigte OSB­Projekt<br />

wird voraussichtlich an dem im Jahr 2003<br />

in Betrieb genommenen Standort<br />

Egorievsk bei Moskau realisiert.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

lich über 400.000 m³/Jahr produzieren.<br />

Kronoply hat nach der im zweiten Quartal<br />

2010 durchgeführten Anlagenmodernisierung<br />

zum Teil bereits eine Leistung von<br />

über 40.000 m³/Monat erreicht.<br />

Egger will in Rumänien<br />

<strong>und</strong> Russland investieren<br />

Egger hat Anfang August 2010 zwei<br />

OSB-Projekte für Osteuropa angekündigt.<br />

Parallel dazu war bereits die Ausführungs-<br />

<strong>und</strong> Genehmigungsplanung aufgenommen<br />

worden. Das erste Projekt sollte möglichst<br />

schnell realisiert werden; der Bau des<br />

zweiten OSB-Werkes dann wenig später<br />

folgen. <strong>Die</strong> erste Anlage wurde im Verlauf<br />

des dritten Quart<strong>als</strong> bei der Siempelkamp<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau GmbH & Co.<br />

KG, Krefeld, bestellt; für die zweite Anlage<br />

wurde eine Option erteilt.<br />

Konkrete Standorte wurden zunächst<br />

nicht genannt; laut Egger sollten die beiden<br />

Werke in Russland sowie in einem<br />

weiteren, anfänglich noch nicht näher spezifizierten<br />

osteuropäischen Land errichtet<br />

werden. Weißrussland war allerdings<br />

bereits zum Zeitpunkt der Ankündigung<br />

aus dem Rennen. Egger hatte dort seit<br />

dem Jahr 2009 über einen möglichen<br />

OSB-Standort verhandelt. In diesen unter<br />

anderem mit der weißrussischen Regierung<br />

geführten Verhandlungen konnte<br />

aber bis zuletzt keine Einigung über eine<br />

mittel- <strong>und</strong> langfristig abgesicherte <strong>Holz</strong>versorgung<br />

erreicht werden, so dass Egger<br />

die Gespräche im Verlauf des zweiten<br />

Quart<strong>als</strong> 2010 ergebnislos beendet hat.<br />

Das Unternehmen hatte zuvor bereits im<br />

Herbst 2009 <strong>und</strong> im April 2010 Aussagen<br />

von Vertretern der weißrussischen<br />

Regierung über eine bereits erreichte<br />

weitgehende Einigung über ein Projekt<br />

am Standort Borisov jeweils <strong>als</strong> verfrüht<br />

bezeichnet.<br />

Im September hat Egger die Planungen für<br />

das erste der für Osteuropa angekündigten<br />

OSB-Projekte auf den Standort Radauti/<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


Rumänien konkretisiert. Nach Abschluss<br />

des derzeit laufenden Genehmigungsverfahrens<br />

soll voraussichtlich noch in diesem<br />

Jahr mit den Baumaßnahmen begonnen<br />

werden. <strong>Die</strong> Anlageninstallationen werden<br />

nach den derzeitigen Planungen im dritten<br />

Quartal 2011 beginnen. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme<br />

ist für Ende 2011 vorgesehen. Das<br />

neue OSB-Werk, in dem r<strong>und</strong> 100 Mitarbeiter<br />

beschäftigt werden sollen, ist in einem<br />

ersten Schritt auf eine Jahreskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 300.000 m³ ausgelegt. <strong>Die</strong> in<br />

der Anlage eingesetzte kontinuierliche<br />

Presse ist mit den Abmessungen 2,80 x<br />

48 m weitgehend bau gleich zu der am<br />

gleichen Standort bereits laufenden Spanplattenpresse.<br />

Bei der SC Egger România S.r.l., Radauti,<br />

produziert Egger bislang rohe<br />

<strong>und</strong> beschichtete Spanplatten. In der<br />

zweiten Investitionsstufe sollten nach<br />

der ursprünglichen Planung ein Leim-/<br />

Imprägnierharzwerk sowie ein Biomassekraftwerk<br />

errichtet werden. <strong>Die</strong> auf<br />

eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 120.000<br />

t ausgelegte Leimfabrik soll Ende 2011<br />

in Betrieb gehen; nach Abschluss des<br />

Genehmigungsverfahrens wurde im Juni<br />

2010 mit den Baumaßnahmen begonnen.<br />

<strong>Die</strong> Errichtung des auf eine Leistung<br />

von 40,5 MW ausgelegten Biomassekraftwerks<br />

wurde dagegen vorerst zurückgestellt.<br />

<strong>Die</strong> Gr<strong>und</strong>satzentscheidung<br />

ist zwar bereits gefallen, Konfiguration<br />

<strong>und</strong> Zeitplan sind allerdings noch offen.<br />

Nach der aktuellen Planung wird das<br />

Projekt voraussichtlich erst nach der<br />

Inbetriebnahme des OSB-Werkes realisiert.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Für den ersten Investitionsabschnitt, der<br />

den Bau eines Spanplattenwerkes mit<br />

Beschichtung <strong>und</strong> Imprägnierung umfasste,<br />

hat Egger insgesamt r<strong>und</strong> 210 Mio €<br />

investiert. Für den Bau der Leimfabrik sind<br />

r<strong>und</strong> 40 Mio € veranschlagt. <strong>Die</strong> Investitionssummen<br />

für das Biomassekraftwerk<br />

<strong>und</strong> die OSB-Anlage wurden bislang noch<br />

nicht konkretisiert. Das OSB-Projekt wird<br />

voraussichtlich in einer Größenordnung<br />

von 130-140 Mio € liegen.<br />

Mit der Investition in Radauti wird sich die<br />

OSB-Gesamtkapazität der Egger-Gruppe<br />

auf r<strong>und</strong> 650.000 m³/Jahr erhöhen. Damit<br />

soll auch die Position von Egger auf<br />

den europäischen OSB-Märkten deutlich<br />

verbessert werden. Das Unternehmen<br />

produziert OSB bislang nur in dem im<br />

Jahr 2000 in Betrieb genommenen Werk<br />

Wismar <strong>und</strong> hat aufgr<strong>und</strong> der daraus resultierenden<br />

Limitationen in dem wieder<br />

wachsenden europäischen OSB-Markt<br />

nach eigener Einschätzung Anteile verloren.<br />

Das OSB-Werk am Standort Wismar<br />

erreicht mit einer kontinuierlichen Presse<br />

in den Abmessungen 2,80 x 38,5 m inzwischen<br />

eine Produktionskapazität von<br />

r<strong>und</strong> 350.000 m³/Jahr.<br />

Kalevala-Projekt wird in<br />

zwei Stufen realisiert<br />

Kalevala hat im Mai 2010 eine OSB-Komplettanlage<br />

bei Siempelkamp bestellt. Das<br />

Werk soll am Standort Petrozawodsk/<br />

Provinz Karelien errichtet werden. Der<br />

Baubeginn ist für Juni 2011 <strong>und</strong> die Inbetriebnahme<br />

für Anfang 2012 geplant. <strong>Die</strong><br />

Anlage ist in der ersten Ausbaustufe auf<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

eine Produktionskapazität von 750 m³/<br />

Tag bzw. 250.000 m³/Jahr ausgelegt.<br />

<strong>Die</strong>se Kapazität soll im März 2012 erreicht<br />

werden. Mit der zweiten Ausbaustufe soll<br />

die Anlagenleistung auf 1.500 m³/Tag<br />

bzw. r<strong>und</strong> 500.000 m³/Jahr gesteigert<br />

werden.<br />

Kalevala wird in dem neuen OSB-Werk<br />

zu 90 % Espenholz verarbeiten. <strong>Die</strong> produzierten<br />

OSB im Stärkenspektrum von<br />

6-40 mm sollen vorrangig im Baubereich<br />

eingesetzt werden. Auf einer ebenfalls<br />

projektierten Nut/Federanlage will das<br />

Unternehmen auch Fußbodenplatten<br />

herstellen. Hauptanteilseigner von Kalevala<br />

ist der börsennotierte russische<br />

Baukonzern Compact, der vor allem im<br />

Industriebau tätig ist <strong>und</strong> einen Teil der<br />

OSB-Produktion abnehmen wird.<br />

<strong>Die</strong> Form- <strong>und</strong> Pressenstraße sowie die<br />

Endfertigung sind bereits von Anfang an<br />

auf die volle Kapazität ausgelegt. Für die<br />

Verdoppelung der Anfangskapazität sind<br />

die Installation eines zweiten Frontend-<br />

Strangs sowie der Aufbau einer zweiten<br />

Energieanlage erforderlich. <strong>Die</strong> beiden<br />

Frontend-Stränge <strong>und</strong> die auf eine Leistung<br />

von 50 MW ausgelegten Energieanlagen<br />

sind jeweils weitgehend baugleich. Der an<br />

Siempelkamp vergebene Auftrag umfasst<br />

das komplette Frontend (R<strong>und</strong>holzaufgabe,<br />

Entrindungsanlage, Strander, Siebe,<br />

Beleimungsanlagen, Austragsbunker), die<br />

<strong>Die</strong> Egger­Gruppe will in den nächsten Jahren<br />

zwei OSB­Werke in Osteuropa errichten. <strong>Die</strong> erste<br />

Anlage soll im Verlauf des kommenden Jahres<br />

am Standort Radauti/Rumänien installiert werden;<br />

dort werden bislang rohe <strong>und</strong> beschichtete<br />

Spanplatten produziert. (Foto: Egger)<br />

37


<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Several OSB mills due to start operating<br />

in Eastern Europe by 2012<br />

Five new OSB mills will likely be built in Eastern Europe over the next two years. The<br />

main technology orders for these facilities have already been placed. Moreover,<br />

several OSB plants are at the planning stage, with their ultimate outcome uncertain.<br />

At the same time, producers might well reactivate a few of the OSB investment<br />

projects announced for Eastern European sites over the past three years that<br />

had been shelved due to financing problems, difficulties finding a site and the much<br />

tougher climate. Eastern Europe is currently home to a total of five OSB plants with<br />

a combined annual capacity of aro<strong>und</strong> 2m m³. The creation of another Kronospan<br />

mill in Russia, Egger group’s planned investment in Romania, a Ukrainian conversion<br />

project pursued by Krono-Gruppe Schweiz and an OOO DOK Kalevala plant<br />

in the pipeline will raise Eastern Europe’s OSB capacity by aro<strong>und</strong> 1.2m m³ per<br />

year over the coming two years. This corresponds to an increase of roughly 60%<br />

compared with current capacity. The second expansion phase for the Kalevala mill,<br />

the completion of Egger’s second project at a Russian location as well as Krono-<br />

Gruppe Schweiz’s possible investment in a new mill might add close to another 1m<br />

m³ in annual capacity in the medium term. An additional 300,000 m³ in capacity will<br />

come on stream if OOO Oris’s project, which was originally due to have an annual<br />

capacity of 500,000 m³, is now executed on a smaller scale.<br />

Form- <strong>und</strong> Pressenlinie mit einer kontinuierlichen<br />

Presse in den Abmessungen 9’<br />

x 50,4 m sowie die Endfertigung (zwei<br />

Doppel-Diagon<strong>als</strong>ägen, Kühl-/Abstapelanlage,<br />

Großstapellager, Aufteilanlage, Verpackungslinie).<br />

Der Trockner wird von der<br />

Büttner Gesellschaft für Trocknungs- <strong>und</strong><br />

Umwelttechnik mbH, Krefeld, geliefert;<br />

die Siempelkamp Energy Systems GmbH<br />

(SES), Hannover, wird beide Ausbaustufen<br />

der Energieanlage installieren. Planung,<br />

Engineering <strong>und</strong> Inbetriebnahme laufen<br />

über die Sicoplan N.V., Menen-Lauwe/<br />

Belgien.<br />

Mehrere andere Projekte<br />

wurden zurückgestellt<br />

Im Verlauf der letzten Jahre gab es in<br />

Russland noch weitere Investitionsplanungen<br />

für neue OSB-Werke, die sich in den<br />

meisten Fällen aber nicht weiter konkretisiert<br />

haben bzw. inzwischen wieder zurückgestellt<br />

wurden. <strong>Die</strong>se Projekte liefen<br />

zumeist unter Beteiligung von russischen<br />

Investoren. <strong>Die</strong> inzwischen aufgelaufenen,<br />

zum Teil bereits mehrjährigen Verzögerungen<br />

sind zum einen auf Finanzierungsprobleme,<br />

zum anderen auf Probleme bei der<br />

Standortsuche zurückzuführen. Neben<br />

der <strong>Holz</strong>versorgung spielte dabei unter<br />

anderem die infrastrukturelle Anbindung<br />

der geplanten Werke eine Rolle.<br />

38<br />

Am weitesten fortgeschritten war das<br />

Oris-Projekt. <strong>Die</strong>ses im Verlauf des Jahres<br />

2007 von der russischen Investmentgesellschaft<br />

Arkley Capital gegründete<br />

Unternehmen wollte nach den ursprünglichen<br />

Plänen an dem r<strong>und</strong> 1.000 km<br />

östlich von Moskau liegenden Standort<br />

Vostochnyy/Republik Tatarstan einen<br />

integrierten Produktionsstandort errichten.<br />

Neben einem OSB-Werk mit einer<br />

Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 500.000 m³<br />

waren ein Sägewerk (240.000 m³/Jahr),<br />

ein Pelletwerk (93.000 t/Jahr) sowie<br />

eine Produktionsanlage für I-Joists (24<br />

Mio m²/Jahr) geplant. <strong>Die</strong> anfallenden<br />

Produktionsreste sollten in einem am<br />

gleichen Standort geplanten Biomassekraftwerk<br />

verwertet werden. Über eigene<br />

Einschlagskapazitäten sollten pro Jahr<br />

r<strong>und</strong> 1,4 Mio m³ R<strong>und</strong>holz bereitgestellt<br />

werden. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme war für das<br />

Jahr 2011 geplant.<br />

<strong>Die</strong> wesentlichen Anlagen für das OSB-<br />

Werk waren im Sommer 2008 bestellt<br />

worden. Der kanadische Anlagenhersteller<br />

Carmanah Design and Manufacturing Inc.,<br />

Vancouver/British Columbia, sollte zwei<br />

28/81 Smart-Ring Batch Strander mit Beschickung<br />

liefern. <strong>Die</strong>ffenbacher hat den<br />

Auftrag für den Form- <strong>und</strong> Pressenstrang<br />

erhalten, der mit einer kontinuierlichen<br />

Presse in den Abmessungen 9’ x 60 m auf<br />

eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 500.000<br />

m³ ausgelegt war. In der Folge kam es allerdings<br />

immer wieder zu Verzögerungen;<br />

im November 2009 wurde das Projekt<br />

schließlich ganz zurückgestellt.<br />

Seither hat Oris verschiedene Umplanungen<br />

vorgenommen. So ist das Unternehmen<br />

inzwischen von dem ursprünglich<br />

vorgesehenen Standort abgerückt. In<br />

der Folge wurden verschiedene Standortalternativen<br />

geprüft. Nach russischen<br />

Zeitungsberichten haben sich die Planungen<br />

im Verlauf des letzten Jahres auf den<br />

in der Region Perm liegenden Standort<br />

Chaykovsky konkretisiert. Parallel dazu<br />

wurde der Umfang des Projektes reduziert.<br />

<strong>Die</strong> aktuellen Planungen gehen so<br />

zum Beispiel von einer deutlich geringeren<br />

OSB-Kapazität aus. Ein neuer Zeitplan<br />

wurde bislang allerdings noch nicht vorgelegt.<br />

Das Unternehmen sucht derzeit<br />

noch nach einem industriellen Partner,<br />

mit dem das Projekt doch noch realisiert<br />

werden kann.<br />

<strong>Die</strong> Haupttätigkeitsfelder der hinter dem<br />

Oris-Projekt stehenden russischen Investmentgesellschaften<br />

Arkley Capital <strong>und</strong><br />

MiraMax Capital Partners liegen in den Bereichen<br />

Metalle/Bergbau, Ölfördertechnik,<br />

Maschinenbau, Automobilbau, Immobilen<br />

<strong>und</strong> Forst-/<strong>Holz</strong>wirtschaft. Das Unternehmensportfolio<br />

umfasst neben Oris unter<br />

anderem den Stahlrohrhersteller ChTPZ<br />

ZAO Group, den Zulieferer für die Öl- <strong>und</strong><br />

Gasbranche Rimera ZAO <strong>und</strong> den früher<br />

unter Severstal-Auto firmierenden Autoproduzenten<br />

Sollers.<br />

Auch die Investitionspläne des Joint<br />

Venture-Unternehmens Borea liegen inzwischen<br />

weit hinter dem ursprünglichen<br />

Zeitplan zurück. UPM-Kymmene <strong>und</strong> die<br />

Sveza-Gruppe hatten im Dezember 2007<br />

einen Letter of Intent für das Projekt unterzeichnet;<br />

das Joint Venture war dann<br />

im April 2008 gegründet worden. Beide<br />

Partner sind mit jeweils 50 % an dem<br />

Gemeinschaftsunternehmen beteiligt.<br />

<strong>Die</strong> ursprüngliche Planung sah den Bau<br />

eines integrierten Produktionsstandortes<br />

in Sheksna in der nordwestrussischen<br />

Provinz Vologda vor. Neben einem OSB-<br />

Werk mit einer Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />

450.000 m³ sollten auch ein Zellstoff-<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


werk (800.000 t/Jahr) <strong>und</strong> ein Sägewerk<br />

(300.000 m³/Jahr) errichtet werden. <strong>Die</strong><br />

endgültigen Investitionsentscheidungen<br />

wurden bereits beim Start des Joint Ventures<br />

an die Sicherstellung einer ausreichenden<br />

<strong>Holz</strong>versorgung <strong>und</strong> an die<br />

Realisierung von Infrastrukturinvestitionen<br />

durch den russischen Staat gekoppelt.<br />

Über das OSB- <strong>und</strong> das Sägewerk sollte<br />

frühestens im Herbst 2008 entschieden<br />

werden; die Entscheidung über das Zellstoffwerk<br />

wurde auf das Jahr 2009 terminiert.<br />

Bei Einhaltung dieses Zeitplans<br />

sollte das Zellstoffwerk im Jahr 2012<br />

anlaufen. Das Gesamtinvestitionsvolumen<br />

wurde von den beteiligten Unternehmen<br />

auf über 1 Mrd € beziffert.<br />

Im Herbst 2009 wurden die zu diesem<br />

Zeitpunkt bereits verspäteten Investitionsentscheidungen<br />

auf unbestimmte Zeit zurückgestellt.<br />

<strong>Die</strong> laufende Feasibility-Studie<br />

wird zwar fortgeführt; in die Planungen<br />

wurden allerdings verschiedene Alternativstandorte<br />

einbezogen. Entscheidungen<br />

über die nächsten Schritte werden damit<br />

laut Borea frühestens Ende 2011 fallen.<br />

Das italienische Unternehmen Safwood,<br />

das in den letzten Jahren verschiedene<br />

Investitionen in der russischen <strong>Holz</strong>industrie<br />

umgesetzt hat <strong>und</strong> dort bislang unter<br />

anderem mit einem Sägewerk <strong>und</strong> einem<br />

Spanplattenwerk in der Region Syktyvkar<br />

vertreten ist, wollte bis zum Jahr 2012 in<br />

der Provinz Komi ein OSB-Werk errichten.<br />

<strong>Die</strong> Planungen sahen den Einsatz einer<br />

gebrauchten Anlage vor. Safwood hat-<br />

te in diesem Zusammenhang im Verlauf<br />

der letzten zwei Jahre unter anderem<br />

über den Kauf einer Produktionslinie mit<br />

Zehn etagenpresse verhandelt, die im<br />

Jahr 2000 von <strong>Die</strong>ffenbacher an die zu<br />

der US-amerikanischen Trillium Corp.,<br />

Bellingham/Washington, gehörenden<br />

Forestal Trillium de Venezuela, Puerto<br />

Ordaz/Venezuela, geliefert, dann aber<br />

nie in Betrieb genommen worden war.<br />

Das Investitionsvolumen wurde von dem<br />

Unternehmen mit r<strong>und</strong> 125 Mio € angegeben,<br />

von denen 52,5 Mio € über<br />

eigene Mittel <strong>und</strong> 72,5 Mio € über Kredite<br />

finanziert werden sollten. Das unter<br />

der Bezeichnung „Zavod OSB“ laufende<br />

Projekt hatte sich zuletzt immer wieder<br />

verzögert; parallel dazu war die geplante<br />

Jahreskapazität bei einer unveränderten<br />

Leistung von r<strong>und</strong> 1.200 m³/Tag über<br />

eine geringere Auslastung von zuvor<br />

396.000 m³ auf 376.000 m³ zurückgenommen<br />

worden. Im Verlauf des ersten<br />

Halbjahrs 2010 wurde das OSB-Projekt<br />

auf unbestimmte Zeit zurückgestellt. Safwood<br />

begründete diese Entscheidung mit<br />

dem zunehmenden Wettbewerb auf den<br />

bearbeiteten Märkten. Das Unternehmen<br />

will sich daher vorerst auf den Ausbau der<br />

bestehenden Aktivitäten konzentrieren;<br />

so sind unter anderem Erweiterungsinvestitionen<br />

im Sägewerks- <strong>und</strong> Spanplattenbereich<br />

geplant.<br />

Ebenfalls bereits seit mehreren Jahren<br />

laufen die Investitionsplanungen der russischen<br />

Magistral OOO zum Bau eines<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

integrierten Produktionsstandorts in<br />

der Region Sverdlovsk. Neben einem<br />

OSB- <strong>und</strong> einem Sägewerk sollte dabei<br />

eine Fertigungsanlage für <strong>Holz</strong>häuser<br />

errichtet werden. Das Unternehmen hatte<br />

in diesem Zusammenhang im Verlauf<br />

des Jahres 2008 mit drei kanadischen<br />

Firmen über ein mögliches Joint Venture<br />

verhandelt, war dabei aber zu keinem<br />

Abschluss gekommen. Auf Initiative<br />

der Regierung der Region Sverdlovsk<br />

wurden die Planungen im ersten Quartal<br />

2010 wieder aufgenommen. Magistral<br />

sollte demnach das insolvente Sägewerksunternehmen<br />

OJSC Lobva übernehmen,<br />

um dort ein OSB-Werk mit einer<br />

Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 200.000 m³<br />

zu errichten. Das Investitionsvolumen<br />

wurde mit umgerechnet r<strong>und</strong> 100 Mio<br />

€ angegeben; die Projektfinanzierung<br />

sollte unter anderem über Garantiezusagen<br />

der Regierung abgesichert werden.<br />

Neben dem OSB-Werk sieht die im ersten<br />

Quartal vorgelegte Planung den Aufbau<br />

von Produktionsanlagen für Schnittholz<br />

<strong>und</strong> <strong>Holz</strong>häuser vor.<br />

Mit dem türkischen <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />

Kastamonu Entegre Agac San.<br />

ve Tic. A.S., Istanbul, plant derzeit auch<br />

ein weiterer ausländischer Investor den<br />

Aufbau eines OSB-Werkes in Russland.<br />

Nach den im Verlauf dieses Jahres bekannt<br />

gewordenen Planungen will das<br />

Unternehmen in der russischen Provinz<br />

Tatarstan ein größeres Werk errichten,<br />

das eine Spanplatten-, eine MDF- <strong>und</strong> eine<br />

OSB-Produktion umfassen soll.<br />

Entdecke die Platte für die kommenden Generationen<br />

auf der Bau 2011 in München.<br />

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Sechs Anlagen in Polen, Frankreich, Deutschland <strong>und</strong> Weißrussland<br />

Dämmplattenhersteller setzen<br />

weitere Investitionsprojekte um<br />

Nach<br />

einer vorübergehend etwas ruhi-<br />

geren Phase zieht die Investitionstätigkeit<br />

bei den europäischen Herstellern<br />

von <strong>Holz</strong>faser-Dämmstoffen<br />

wieder an. Darüber hinaus gibt es<br />

inzwischen auch erste konkrete<br />

Projekte in weiter östlich gelegenen<br />

Ländern. Bis 2012 sollen damit<br />

insgesamt mindestens sechs weitere<br />

Dämmplattenanlagen mit unterschiedlichem<br />

Produktionsspektrum<br />

in Betrieb genommen werden. Alle<br />

Produktionslinien werden nach dem<br />

Trockenverfahren arbeiten.<br />

In Polen hat die Steico AG, Feldkirchen,<br />

im Verlauf des Herbstes eine Anlage für<br />

druckfeste Dämmplatten in Betrieb genommen.<br />

Im ersten Halbjahr 2011 sollen<br />

zwei Produktionslinien in Deutschland<br />

<strong>und</strong> Frankreich anlaufen. Auf der neuen<br />

Anlage der <strong>Holz</strong>werk Gebr. Schneider<br />

GmbH, Eberhardzell, werden sowohl<br />

druckfeste <strong>als</strong> auch flexible Dämmstoffe<br />

produziert. Steico wird mit der Erweiterung<br />

des Werkes Casteljaloux/Frankreich<br />

die Produktionskapazitäten für flexible<br />

40<br />

Dämmstoffe deutlich ausbauen. Im dritten<br />

Quartal 2011 plant die Homatherm<br />

GmbH, Berga, den Produktionsstart in<br />

dem neu erworbenen Standort St. Dizier/<br />

Frankreich.<br />

Im weiteren Verlauf des Jahres 2011 will<br />

Steico zudem eine bis zum ersten Quartal<br />

2010 für die Herstellung von Hartfaserplatten<br />

genutzte Produktionsanlage an<br />

dem polnischen Standort Czarnków auf<br />

Dämmplatten umbauen. Das weißrussische<br />

Unternehmen Mozyrdoc wird bis<br />

zum Jahr 2012 in eine nach dem Trockenverfahren<br />

arbeitende Dämmplattenanlage<br />

investieren. Im dritten Quartal 2010 wurden<br />

die wesentlichen Anlagenkomponenten<br />

bei der Siempelkamp Maschinen- <strong>und</strong><br />

Anlagenbau GmbH & Co. KG, Krefeld,<br />

in Auftrag gegeben. <strong>Die</strong> Gesamtanlage<br />

ist auf eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />

230.000 m³ ausgelegt.<br />

Mit dem Mozyrdoc-Projekt hat auch<br />

Siempelkamp einen zweiten Auftrag<br />

für eine Dämmplattenlinie erhalten.<br />

Das Unternehmen hatte bereits im Jahr<br />

2005 eine Anlage an die Gutex <strong>Holz</strong>faserplattenwerk<br />

H. Henselmann GmbH<br />

& Co. KG, Waldshut-Tiengen, geliefert.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Die</strong>ffenbacher GmbH & Co. KG, Eppingen,<br />

war mit der im Jahr 2008 an<br />

Homatherm gelieferten Produktionslinie<br />

in das Geschäft mit Dämmplattenanlagen<br />

eingestiegen. Im Dezember 2009 folgte<br />

der Auftrag von Schneider. Sowohl Siempelkamp<br />

<strong>als</strong> auch <strong>Die</strong>ffenbacher gehen<br />

davon aus, auch in der nächsten Zeit in<br />

Europa weitere Dämmplattenprojekte<br />

abschließen zu können. <strong>Die</strong> verb<strong>und</strong>enen<br />

italienischen Maschinenhersteller PAL<br />

s.r.l., Ponte de Piave, <strong>und</strong> Imal s.r.l.,<br />

San Damaso, können nach eigenen Angaben<br />

inzwischen ebenfalls komplette<br />

Dämmplattenlinien liefern. Im Verlauf<br />

des ersten Halbjahrs 2010 haben die<br />

beiden Unternehmen aus Frankreich einen<br />

Auftrag über das Frontend für eine<br />

Dämmplattenanlage erhalten. Laut PAL<br />

<strong>und</strong> Imal können auch nachfolgende Anlagenteile<br />

geliefert werden; die dabei<br />

eingesetzte Kalibrierpresse soll dabei an<br />

den italienischen Standorten der beiden<br />

Unternehmen gefertigt werden.<br />

Investitionstätigkeit<br />

hatte sich verlangsamt<br />

In den letzten zwei Jahren hatte sich die<br />

Investitionstätigkeit in der europäischen<br />

Dämmplattenbranche wieder etwas verlangsamt.<br />

Zuvor waren in verschiedenen<br />

Ländern mehrere Produktionslinien<br />

in Betrieb genommen worden. Parallel<br />

dazu wurden bestehende Anlagen zum<br />

Teil deutlich ausgebaut. <strong>Die</strong> Investitionsschwerpunkte<br />

lagen dabei in den Ländern<br />

Sowohl Siempelkamp <strong>als</strong> auch <strong>Die</strong>ffenbacher<br />

haben in den letzten Jahren erste<br />

Produktionslinien für Dämmplatten<br />

geliefert. Siempelkamp hat im Jahr 2005<br />

eine Anlage bei Gutex installiert.<br />

(Foto: Siempelkamp)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


Homatherm hat im Jahr 2009 am Standort<br />

Berga eine von <strong>Die</strong>ffenbacher gelieferte<br />

Dämmplattenanlage in Betrieb genommen. Im<br />

zweiten Halbjahr 2010 wurde das Werk um eine<br />

Anlage für Zellulosedämmflocken erweitert.<br />

(Foto: <strong>Die</strong>ffenbacher)<br />

Deutschland, Schweiz <strong>und</strong> Polen; einzelne<br />

Projekte waren in anderen osteuropäischen<br />

Märkten umgesetzt worden.<br />

Steico hatte bei den dam<strong>als</strong> realisierten<br />

Investitionen überwiegend gebrauchte<br />

Anlagen eingesetzt, die aus zuvor stillgelegten<br />

skandinavischen Werken übernommen<br />

worden waren. Der litauische Dämmplattenhersteller<br />

AB Medienos Plaušas,<br />

Vilnius, hatte beim Aufbau eines Werkes<br />

an einem neuen Standort in Estland auf<br />

zwei Produktionslinien zurückgegriffen,<br />

die bis zum Jahr 2004 bei der Unalit N.V.,<br />

Grammont/Belgien, produziert hatten.<br />

Neuinvestitionen wurden von Gutex, Homatherm<br />

<strong>und</strong> der Kronoply GmbH & Co. KG,<br />

Wittstock-Heiligengrabe, realisiert. <strong>Die</strong> von<br />

der Schweizer Pavatex S.A., Fribourg,<br />

ursprünglich bereits im Jahr 2006 angekündigte<br />

Erweiterung des Werkes Cham<br />

wurde dagegen inzwischen mehrfach zurückgestellt.<br />

Zuletzt sollte sie im Zeitraum<br />

2009 bis 2010 realisiert werden.<br />

<strong>Die</strong>sem Aufbau neuer Kapazitäten bzw.<br />

der Erweiterung bestehender Anlagen<br />

standen aber auch Desinvestitionen gegenüber.<br />

So waren zum Beispiel mehrere<br />

Produktionslinien in Norwegen <strong>und</strong><br />

Schweden stillgelegt worden. <strong>Die</strong> betroffenen<br />

Anlagen kamen zum Teil wieder bei<br />

Projekten an anderen Standorten zum<br />

Einsatz. In Mitteleuropa war es unter<br />

anderem in Belgien <strong>und</strong> Frankreich zu<br />

einem Kapazitätsabbau gekommen. In<br />

den letzten Jahren hatten zudem mehrere<br />

osteuropäische Unternehmen mit<br />

Schwierigkeiten zu kämpfen. Steigende<br />

Produktionskosten, zunehmender Mengen-<br />

<strong>und</strong> Preisdruck, ungünstige Wechselkursverhältnisse<br />

sowie die zu geringe<br />

Fokussierung auf das Dämmplattengeschäft<br />

waren die Hauptursachen.<br />

Angebotsprogramm<br />

wurde ausgebaut<br />

Demgegenüber haben die mitteleuropäischen<br />

Dämmplattenhersteller ihr<br />

Angebots programm im Verlauf der letzten<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Jahre schrittweise ausgebaut. Mehrere Unternehmen<br />

produzieren inzwischen sowohl<br />

im Nass- <strong>als</strong> auch im Trockenverfahren. Parallel<br />

dazu wurde die ursprünglich vor allem<br />

auf Standard-Dämmplatten ausgerichtete<br />

Produktpalette auf flexible Dämmmatten<br />

sowie auf druckfeste Platten erweitert.<br />

Das Thema Wärmedämmverb<strong>und</strong>systeme<br />

wurde in der Regel über Kooperationen mit<br />

Außenputzanbietern erschlossen.<br />

Verschiedene Dämmplattenhersteller sind<br />

auch in angrenzende Produktbereiche<br />

eingestiegen. Steico hat unter anderem<br />

mit dem Aufbau einer Stegträgerproduktion<br />

<strong>und</strong> einer Vertriebskooperation mit<br />

einem russischen Furnierschichtholz-<br />

Produzenten verschiedene konstruktive<br />

<strong>Holz</strong>produkte in sein Angebotsprogramm<br />

aufgenommen. Homatherm liefert neben<br />

Dämmplatten bereits seit längerer Zeit<br />

Zellulosedämmflocken <strong>und</strong> will die bislang<br />

zugekauften Produkte in Zukunft selbst<br />

produzieren. <strong>Die</strong> Schweizer Pavatex S.A.,<br />

Fribourg, hat ihr eigentlich vor allem auf<br />

<strong>Holz</strong>faserdämmstoffe zum Einsatz in der<br />

Gebäudehülle ausgerichtetes Angebotsprogramm<br />

bereits im Verlauf des Jahres<br />

2006 um verschiedene Produkte für die<br />

Innenraumdämmung erweitert.<br />

Mit den in den letzten Jahren vorgenommenen<br />

Angebotserweiterungen können<br />

inzwischen verschiedene Dämmplattenhersteller<br />

ein relativ breites Programm<br />

von <strong>Holz</strong>faser-Dämmstoffen abdecken.<br />

Steico ist mit der im Herbst abgeschlos-<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

senen Investition in Czarnków auch in<br />

die Produktion von druckfesten Platten<br />

eingestiegen. Mit der noch in diesem Jahr<br />

geplanten Inbetriebnahme einer zweiten<br />

Anlage in Casteljaloux wird das Unternehmen<br />

zudem seine Kapazitäten für flexible<br />

Dämmmatten deutlich ausbauen. Steico<br />

kann damit nach eigener Einschätzung <strong>als</strong><br />

einziger Hersteller sowohl feste Dämmstoffplatten<br />

nach dem Nassverfahren <strong>als</strong><br />

auch flexible Dämmmatten <strong>und</strong> druckfeste<br />

Dämmplatten nach dem Trockenverfahren<br />

herstellen. Homatherm argumentiert<br />

ebenfalls mit einem Komplettprogramm<br />

von jeweils im Trockenverfahren hergestellten<br />

druckfesten Dämmplatten <strong>und</strong><br />

flexiblen Dämmmatten, das noch um<br />

Dämmflocken ergänzt wird.<br />

Pavatex hat seine Produktpalette im<br />

Verlauf des ersten Halbjahrs 2009 über<br />

eine strategische Kooperation mit Kronoply<br />

um flexible Dämmstoffe erweitert.<br />

Das Unternehmen hat den Vertrieb der<br />

von Kronoply produzierten flexiblen<br />

Dämmstoffe nach eigenen Angaben in<br />

verschiedenen europäischen Märkten<br />

exklusiv übernommen. In Deutschland<br />

werden die von Kronoply produzierten<br />

flexiblen Dämmstoffe sowohl über Kronoply<br />

selbst <strong>als</strong> auch über die deutsche<br />

Pavatex-Vertriebsgesellschaft Pavatex<br />

GmbH, Leutkirch, angeboten.<br />

Mit den von Steico <strong>und</strong> Homatherm abgeschlossenen<br />

Akquisitionen in Frankreich<br />

<strong>und</strong> den nachfolgenden Investitionen an<br />

41


<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

den übernommenen Standorten hat inzwischen<br />

auch eine geographische Expansion<br />

in der Dämmplattenindustrie eingesetzt.<br />

Beide Unternehmen schaffen sich<br />

mit dieser Vorgehensweise einen direkten<br />

Zugang auf den aus ihrer Sicht relativ<br />

wichtigen französischen Markt; darüber<br />

hinaus sollen von den neuen Standorten<br />

auch die benachbarten Länder beliefert<br />

werden. Mit der Inbetriebnahme von zwei<br />

Anlagen von flexiblen Dämmmatten haben<br />

im Verlauf des letzten Jahres auch zwei<br />

französische Unternehmen in diesem<br />

Bereich investiert. Eine dieser Anlagen<br />

steht bei Lyon; das zweite Projekt wurde<br />

im Südwesten Frankreichs realisiert.<br />

Steico hat Projekte<br />

verzögert umgesetzt<br />

Bei den letzten Investitionsprojekten von<br />

Steico ist es jeweils zu Verzögerungen<br />

gegenüber der ursprünglichen Planung<br />

gekommen. Der Bau einer zweiten Produktionslinie<br />

in dem im März 2008 von<br />

der Sonae Industria SGPS S.A., Maia/<br />

Portugal, übernommenen Werk Casteljaloux<br />

sollte eigentlich bereits im Jahr<br />

2008 anlaufen, war dann aber aufgr<strong>und</strong><br />

der schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen<br />

<strong>und</strong> des in der Folge von<br />

Steico für den französischen Standort<br />

verabschiedeten Restrukturierungsprogramms<br />

zurückgestellt worden. Im ersten<br />

Quartal 2010 wurde das Investitionsprojekt<br />

allerdings wieder aufgenommen; die<br />

Inbetriebnahme soll im Verlauf des ersten<br />

42<br />

Halbjahrs 2011 erfolgen. Das Investitionsvolumen<br />

für dieses Projekt wird von<br />

Steico mit 7,5 Mio € angegeben.<br />

Beim Aufbau der Produktionslinie kommen<br />

Teile einer bestehenden, bislang für<br />

die Produktion von flexiblen Dämmmatten<br />

eingesetzten Anlage aus Czarnków zum<br />

Einsatz, die mit verschiedenen anderen<br />

Komponenten ergänzt <strong>und</strong> dabei deutlich<br />

erweitert wird. In Casteljaloux laufen derzeit<br />

vorbereitende Baumaßnahmen; die<br />

Demontage der Anlage in Czarnków <strong>und</strong><br />

die Verlagerung nach Frankreich sind in<br />

den nächsten Monaten vorgesehen. Nach<br />

der Wiederinbetriebnahme sollen auf der<br />

Anlage flexible <strong>Holz</strong>faser-Dämmstoffe hergestellt<br />

werden. <strong>Die</strong> Produktionskapazität<br />

wird sich laut Steico auf r<strong>und</strong> 360.000<br />

m³/Jahr belaufen. Bislang produziert das<br />

Unternehmen an dem Standort auf einer<br />

nach dem Nassverfahren arbeitenden, auf<br />

eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 125.000<br />

m³ ausgelegten Anlage herkömmliche<br />

Dämmplatten. Im Verlauf des Jahres<br />

2010 hat Steico am Standort Casteljaloux<br />

zudem in den Bau eines Biomassekraftwerkes<br />

investiert.<br />

Der Aufbau einer im Trockenverfahren<br />

arbeitenden Dämmplattenanlage in Czarnków<br />

war bereits Ende 2008 angelaufen.<br />

Dabei kam eine Strohplattenanlage zum<br />

Einsatz, die Steico im Herbst 2007 aus<br />

der Insolvenzmasse der Stropoly Verwaltungsgesellschaft<br />

mbH & Co. Produktions<br />

KG, Güstrow, übernommen hatte.<br />

Mit der Inbetriebnahme einer neuen, im<br />

Trockenverfahren arbeitenden Produktionslinie<br />

im Werk Czarnków hat Steico sein Angebots ­<br />

programm um druckfeste Platten erweitert.<br />

(Foto: Steico)<br />

Stropoly hatte auf dieser Anlage Mitte<br />

2003 mit der Produktion von Strohplatten<br />

begonnen, dann aber im ersten Halbjahr<br />

2005 Insolvenz anmelden müssen. Nach<br />

dem Scheitern der Verhandlungen über<br />

eine übertragende Sanierung war der<br />

Anlagenbestand verwertet worden.<br />

Nach der ursprünglichen Planung wollte<br />

Steico auf der umgebauten Stropoly-Anlage<br />

Hanfschäbenplatten mit Rohdichten<br />

zwischen 200 <strong>und</strong> 800 kg/m³ <strong>und</strong> Plattenstärken<br />

bis zu 100 mm produzieren.<br />

Dabei sollten die in der Produktion von<br />

flexiblen Hanf-Dämmstoffen anfallenden<br />

Schäben verarbeitet werden. Das Investitionsvolumen<br />

belief sich laut Steico auf<br />

insgesamt r<strong>und</strong> 5 Mio €, von denen knapp<br />

1,1 Mio € auf den Anlagenkauf entfallen<br />

waren. <strong>Die</strong> Produktion der Hanfschäbenplatten<br />

sollte im ersten Halbjahr 2008<br />

anlaufen. Das Projekt wurde dann aber<br />

doch nicht realisiert. <strong>Die</strong> Stropoly-Anlage<br />

wurde stattdessen auf die Produktion von<br />

druckfesten Platten mit mit Rohdichten<br />

von 80 bis 650 kg/m³ <strong>und</strong> Plattenstärken<br />

bis zu 240 mm umgebaut.<br />

Das Investitionsvolumen belief sich laut<br />

Steico auf r<strong>und</strong> 12 Mio €. <strong>Die</strong> ursprünglich<br />

für Anfang 2010 geplante Inbetriebnahme<br />

hat sich bis in den Oktober hingezogen.<br />

Derzeit befindet sich die Anlage im Probebetrieb;<br />

die reguläre Produktion soll<br />

parallel zum Abschluss der erforderlichen<br />

Zulassungs- <strong>und</strong> Zertifizierungsverfahren<br />

im Januar 2011 anlaufen. <strong>Die</strong> Produktionskapazität<br />

der Anlage wird von Steico<br />

mit r<strong>und</strong> 250.000 m³/Jahr angegeben,<br />

womit sich die Dämmplatten-Gesamtkapazität<br />

des Werkes Czarnków um knapp<br />

30 % erhöhen wird. Auf den nach dem<br />

Nassverfahren arbeitenden Produktionslinien<br />

können r<strong>und</strong> 1 Mio m³ produziert<br />

werden. Bei Vollauslastung soll die neue<br />

Anlage ein jährliches Umsatzvolumen von<br />

r<strong>und</strong> 30 Mio € erwirtschaften.<br />

Steico betreibt mit der im Oktober in<br />

Betrieb genommenen Dämmplattenanlage<br />

an den Standorten Czarnków,<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


Czarna Woda/Polen <strong>und</strong> Casteljaloux<br />

insgesamt sieben Produktionslinien für<br />

<strong>Holz</strong>faser-Dämmstoffe im Nassverfahren<br />

sowie eine Anlage im Trockenverfahren.<br />

In Czarnków verfügt Steico zudem über<br />

eine im Trockenverfahren arbeitende<br />

Anlage für flexible Dämmmatten, die<br />

ursprünglich auf die Produktion von Hanf-<br />

Dämmstoffen ausgelegt war, im Verlauf<br />

des Jahres 2009 aber größtenteils auf<br />

flexible <strong>Holz</strong>faser-Dämmmatten umgestellt<br />

wurde. <strong>Die</strong> zweite, im Verlauf des<br />

vergangenen Jahres stillgelegte Dämmmattenlinie<br />

in Czarnków kommt bei der<br />

Erweiterungsinvestition in Casteljaloux<br />

zum Einsatz. An den beiden polnischen<br />

Standorten laufen zudem zwei Hartfaserplattenanlagen,<br />

eine Lackieranlage<br />

sowie eine Produktionslinie für Stegträger.<br />

<strong>Die</strong> inzwischen nur noch in Czarna<br />

Woda produzierten Hartfaserplatten<br />

werden <strong>als</strong> Halbprodukt für die Stegträgerproduktion<br />

eingesetzt oder an die<br />

Möbelindustrie geliefert. Eine weitere,<br />

im ersten Quartal 2010 im Werk Czarnków<br />

stillgelegte Hartfaserplattenlinie soll<br />

bis zum Herbst 2011 auf Dämmplatten<br />

umgerüstet werden.<br />

Sowohl in Frankreich <strong>als</strong> auch in Polen<br />

steht dem Unternehmen nach eigenen<br />

Angaben ausreichend Fläche für weitere<br />

Expansionsvorhaben zur Verfügung. So<br />

werden am polnischen Standort Czarna<br />

Woda derzeit nur r<strong>und</strong> 84 ha des über<br />

500 ha großen Gesamtgeländes für die<br />

Produktion genutzt. In Casteljaloux nutzt<br />

Steico momentan neun von insgesamt<br />

34 ha <strong>als</strong> Produktionsfläche.<br />

Homatherm will neues<br />

Dämmplattenwerk bauen<br />

<strong>Die</strong> zur Homann-Gruppe gehörende<br />

Homa therm GmbH will nach der Übernahme<br />

des im Juni 2009 von der Isoroy<br />

S.A.S, Rungis/Frankreich, stillgelegten<br />

MDF-Werkes St. Dizier/Frankreich an dem<br />

Standort bis Mitte 2011 eine neue, nach<br />

dem Trockenverfahren arbeitende Pro-<br />

Homatherm hat im Juli 2010 das von der<br />

Isoroy­Gruppe im Juni 2009 stillgelegte<br />

MDF­Werk St. Dizier gekauft <strong>und</strong> will dort<br />

bis Mitte 2011 eine Produktionslinie für<br />

Dämmplatten errichten.<br />

(Foto: Homatherm)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

duktionslinie für <strong>Holz</strong>faserdämmplatten<br />

errichten. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme ist für das<br />

dritte Quartal 2011 geplant. Das Produktionsprogramm<br />

der neuen Anlage <strong>und</strong> die<br />

Kapazität wurden von Homatherm bislang<br />

noch nicht bekannt gegeben.<br />

<strong>Die</strong> zu Sonae Industria gehörende Isoroy<br />

hatte Anfang Februar 2009 die Stilllegung<br />

des vor allem auf die Produktion von dicken<br />

Platten <strong>und</strong> auf eine Jahreskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 190.000 m³ ausgelegte MDF-<br />

Werkes St. Dizier angekündigt. In der<br />

Folge wurde der Termin für die Stilllegung,<br />

von der insgesamt r<strong>und</strong> 100 Mitarbeiter<br />

betroffen waren, auf Ende Juni 2009 konkretisiert.<br />

In der zweiten Oktoberhälfte<br />

2009 einigte sich der Sonae Industria-<br />

Mehrheitseigner Efanor Investimentos<br />

SGPS S.A. mit der von Arnaud Becker <strong>als</strong><br />

PDG geführten Frauli S.A.S., Chamouilley/Frankreich,<br />

über einen Verkauf des<br />

stillgelegten MDF-Werkes. Frauli wollte<br />

an diesem Standort eine Pelletproduktion<br />

mit einer Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />

100.000 t errichten, hat das Projekt in<br />

den folgenden Monaten allerdings nicht<br />

weiterentwickelt <strong>und</strong> das Werk daher an<br />

Homatherm weiterverkauft. <strong>Die</strong>ser Kontrakt<br />

trat laut Homatherm am 30. Juli<br />

2010 in Kraft.<br />

Zum 1. Januar 2011 werden die französischen<br />

Vertriebsaktivitäten von Homatherm<br />

auf die neu gegründete Homatherm<br />

France S.A.S. mit Sitz in Chamouilley/<br />

Saint-Dizier übertragen. Im Verlauf des<br />

zweiten Quart<strong>als</strong> 2011 soll ein Vertriebs-<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

zentrum in St. Dizier in Betrieb gehen,<br />

über das die Homatherm-Produktpalette<br />

an die französischen Abnehmer ausgeliefert<br />

wird. Mit dem neuen Produktions- <strong>und</strong><br />

Logistikstandort will Homatherm seine<br />

Aktivitäten auf dem französischen Markt<br />

weiter ausbauen, auf dem bislang r<strong>und</strong><br />

40 % des Gesamtumsatzes erwirtschaftet<br />

werden. Der Standort St. Dizier, der<br />

auf insgesamt r<strong>und</strong> 200.000 m² über<br />

Produktions- <strong>und</strong> Lagerhallen mit einer<br />

Fläche von r<strong>und</strong> 27.000 m² <strong>und</strong> einen<br />

eigenen Gleisanschluss verfügt, zeichnet<br />

sich laut Homatherm durch ausreichende<br />

Rohstoffressourcen sowie eine gute<br />

logistische Anbindung aus.<br />

Homatherm hatte bereits im Verlauf der<br />

letzten Jahre sein Produktionsprogramm<br />

schrittweise erweitert <strong>und</strong> die Kapazitäten<br />

deutlich gesteigert. Auf einer im Jahr<br />

1994 in Betrieb genommenen Produktionslinie<br />

werden flexible Dämmmatten<br />

im Trockenverfahren hergestellt. <strong>Die</strong>se<br />

Anlage war anfänglich auf Zellulosefasern<br />

ausgelegt, mit zusätzlichen Investitionen<br />

ab dem Jahr 2000 allerdings auf<br />

die Verarbeitung von <strong>Holz</strong>fasern erweitert<br />

worden. 2006 wurde eine eigene<br />

<strong>Holz</strong>faseraufbereitung <strong>und</strong> -trocknung<br />

installiert. Im April 2009 ging schließlich<br />

die neue, nach dem Trockenverfahren<br />

arbeitende Dämmplattenanlage für die<br />

Produktion von druckfesten Platten in<br />

Betrieb. Nach einer Staubexplosion am<br />

20. November 2009 konnte die Produktion<br />

von Dämmmatten erst wieder<br />

im Januar 2010 in Betrieb genommen<br />

43


<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

werden; in der neuen Dämmplattenlinie<br />

zogen sich die Reparaturarbeiten bis<br />

März 2010 hin. Trotz dieses Produktionsausfalls<br />

wird das Unternehmen die<br />

für 2010 geplante Produktionsmenge<br />

nach eigenen Angaben voraussichtlich<br />

übertreffen. Im Verlauf dieses Jahres<br />

hat das Unternehmen am Stammsitz in<br />

Berga zudem in eine Verpackungsanlage<br />

für die bislang zugekauften Zellulosedämmflocken<br />

investiert; derzeit läuft<br />

der Probebetrieb.<br />

Schneider steigt neu in die<br />

Dämmstoffproduktion ein<br />

<strong>Die</strong> <strong>Holz</strong>werk Gebr. Schneider GmbH will<br />

im Verlauf des ersten Halbjahrs 2011 mit<br />

einer neuen, von <strong>Die</strong>ffenbacher gelieferten<br />

Produktionslinie in die Dämmplattenproduktion<br />

einsteigen. <strong>Die</strong> Bauarbeiten<br />

waren im Februar 2010 angelaufen; mit<br />

der Anlagenmontage wurde im Mai begonnen.<br />

<strong>Die</strong> im Trockenverfahren arbeitende<br />

Anlage wurde so ausgelegt, dass ohne<br />

Umbau- oder Umrüstarbeiten sowohl<br />

druckfeste <strong>als</strong> auch flexible Dämmstoffplatten<br />

in Stärken von 20-240 mm <strong>und</strong><br />

mit Rohdichten zwischen 35 <strong>und</strong> 200<br />

kg/m³ hergestellt werden können. <strong>Die</strong><br />

Produktionskapazität beläuft sich auf r<strong>und</strong><br />

250.000 m³/Jahr.<br />

Schneider hat nach eigenen Angaben<br />

r<strong>und</strong> 30 Mio € in das Dämmplattenprojekt<br />

investiert, von denen r<strong>und</strong> 25 Mio €<br />

auf die Anlagenausstattung sowie r<strong>und</strong><br />

44<br />

5 Mio € auf Gr<strong>und</strong>stücke <strong>und</strong> Gebäude<br />

entfallen. Der Rohstoffbedarf des<br />

neuen Werkes soll in erster Linie über<br />

Hackschnitzel aus dem unternehmenseigenen<br />

Sägewerk abgedeckt werden;<br />

darüber hinaus ist auch der Einsatz von<br />

R<strong>und</strong>holzsortimenten angedacht. <strong>Die</strong> für<br />

die Dämmplattenproduktion benötigte<br />

thermische <strong>und</strong> elektrische Energie<br />

wird über das im Jahr 2004 in Betrieb<br />

genommene Biomasse-Kraftwerk bereitgestellt.<br />

Insulation board manufacturers<br />

making additional investments<br />

<strong>Die</strong> <strong>Holz</strong>werk Gebr. Schneider GmbH errichtet<br />

derzeit am Standort Eberhardzell eine neue<br />

Dämmplattenanlage, die im Verlauf des<br />

ersten Halbjahrs 2011 in Betrieb gehen soll.<br />

(Foto: Schneider)<br />

Das Produktionsprogramm von Schneider<br />

umfasst bislang Bauholz, KVH,<br />

Balken- <strong>und</strong> Brettschichtholz sowie<br />

verleimte Großflächenelemente. Im Geschäftsjahr<br />

2009 hat das Unternehmen<br />

insgesamt 160.000 m³ konstruktive Hölzer<br />

vermarktet <strong>und</strong> damit einen Umsatz<br />

von r<strong>und</strong> 50 Mio € erwirtschaftet. Der<br />

Einstieg in die Dämmstoffproduktion<br />

soll nach Aussage des Unternehmens<br />

ein zusätzliches Umsatzpotenzial von<br />

r<strong>und</strong> 30 Mio €/Jahr bringen. Schneider<br />

will den Großteil der Dämmstoffproduktion<br />

zunächst über das bestehende<br />

Vertriebsnetz vermarkten. Ein kleinerer<br />

Teil der Dämmstoffproduktion soll allerdings<br />

intern weiterverarbeitet werden.<br />

Das Unternehmen hat dafür zeitgleich<br />

zum Bau der Dämmplattenlinie eine Produktionsanlage<br />

für Sandwichelemente<br />

installiert. Auf dieser Anlage werden verleimte<br />

Großflächenelemente mit einer<br />

Dämmstoffebene versehen <strong>und</strong> dann <strong>als</strong><br />

Halbfertigprodukte vermarktet.<br />

European manufacturers of insulation materi<strong>als</strong> made out of wood fibre are stepping<br />

up their investment activity again after a temporary lull. In addition, the first<br />

firm projects are now being developed in countries farther to the east. Therefore,<br />

at least six additional insulation board facilities with varying product ranges should<br />

start operating by 2012. All production lines will utilise dry production technology.<br />

Steico AG (Feldkirchen, Germany) commissioned a plant manufacturing rigid insulation<br />

board in Poland this autumn. Two production lines are due to come online in<br />

Germany and France in the first half of 2011. <strong>Holz</strong>werk Gebr. Schneider GmbH’s<br />

(Eberhardzell, Germany) new plant will manufacture both rigid and flexible insulation<br />

materi<strong>als</strong>. Steico will significantly increase its flexible insulation board capacity<br />

by expanding its plant in Casteljaloux, France. Homatherm GmbH (Berga, Germany)<br />

is planning to start production at a site that it recently acquired in St. Dizier, France,<br />

in the third quarter of 2011. Steico <strong>als</strong>o intends to convert a production plant in<br />

Czarnków, Poland that manufactured rigid fibreboard until the first quarter of 2010<br />

to making insulation board during 2011. The Belarusian firm Mozyrdoc will invest in<br />

an insulation board plant using dry technology by 2012. Siempelkamp Maschinen-<br />

<strong>und</strong> Anlagenbau GmbH & Co. KG (Krefeld, Germany) landed the orders for the main<br />

plant components in the third quarter of 2010. This facility will have an installed<br />

annual capacity of aro<strong>und</strong> 230,000 m³.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


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die Produktivität zu steigern oder die Umwelt mit intelligenten Lösungen<br />

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<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Bei verschiedenen Vorprodukten kommt es zu Versorgungsproblemen<br />

Anstieg der Rohstoffkosten setzt<br />

Unternehmen weiter unter Druck<br />

<strong>Die</strong> Rohstoffkosten haben sich im Ver-<br />

lauf des Jahres 2010 zum Hauptproblem<br />

der europäischen <strong>Holz</strong>werkstoff-,<br />

Oberflächen- <strong>und</strong> Bauelementindustrie<br />

entwickelt. Nachdem es<br />

über den Winter 2009/2010 bereits<br />

zu einem deutlichen Anstieg der Industrieholzpreise<br />

gekommen war,<br />

haben im Verlauf der letzten Monate<br />

auch die Kosten für Dekorpapiere,<br />

Melaminfilme <strong>und</strong> für chemische Vorprodukte<br />

immer stärker angezogen.<br />

<strong>Die</strong>se Kostensteigerungen sind in den<br />

meisten Fällen auch mit zunehmenden<br />

Versorgungsproblemen verb<strong>und</strong>en. Beim<br />

Einkauf der benötigten Industriewaldholz-,<br />

Sägerestholz- <strong>und</strong> Altholzsortimente hat<br />

die europäische <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie<br />

bereits seit einiger Zeit mit einer immer<br />

stärker werdenden Konkurrenz durch die<br />

Pellet- <strong>und</strong> Kraftwerksbranche zu kämpfen.<br />

Begünstigt durch die inzwischen in<br />

zahlreichen Ländern eingeführte Subventionierung<br />

der energetischen Nutzung von<br />

<strong>Holz</strong> ist es in diesen Bereichen zu einem<br />

deutlichen Kapazitätsausbau gekommen,<br />

46<br />

der voraussichtlich auch in den kommenden<br />

Jahren anhalten wird. Das Angebot<br />

hält mit dieser Bedarfsentwicklung nicht<br />

mehr Schritt; in einzelnen Regionen ist es<br />

im Verlauf des letzten Jahres zeitweise<br />

sogar zu Einschränkungen <strong>und</strong> in der<br />

Folge auch zu Produktionsabstellungen<br />

in der <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie gekommen.<br />

Im laufenden Jahr sind auch bei Dekorpapieren<br />

<strong>und</strong> bei Rohmelamin größere<br />

Engpässe entstanden. <strong>Die</strong>se Situation<br />

hat sich in den letzten Monaten noch<br />

verschärft; mit einer kurzfristigen Entspannung<br />

ist derzeit in beiden Fällen eher<br />

nicht zu rechnen. <strong>Die</strong> Verknappung auf<br />

den Dekorpapiermärkten ist dabei eine<br />

direkte Folge der im Jahresverlauf zuerst<br />

bei Eukalyptuszellstoff <strong>und</strong> dann bei Titandioxid<br />

aufgelaufenen Versorgungsprobleme.<br />

<strong>Die</strong> Versorgung mit Rohmelamin wird<br />

vor allem durch die Produktionsstillstände<br />

bei den europäischen Herstellern <strong>und</strong><br />

den Einbruch der Importe aus China beeinträchtigt.<br />

Bei Methanol <strong>und</strong> Harnstoff<br />

gilt die Versorgungssituation trotz kurzzeitiger<br />

Turbulenzen zwar <strong>als</strong> unkritisch;<br />

die Preise sind zuletzt dennoch wieder<br />

angestiegen. Im Sommer war zudem das<br />

vor allem in der OSB-Industrie <strong>und</strong> von<br />

einzelnen Spanplatten-/MDF-Herstellern<br />

eingesetzte PMDI knapp geworden. Verschiedene<br />

Verarbeiter mussten in der<br />

Folge Produktionsumstellungen vornehmen.<br />

Zum Ende des dritten Quart<strong>als</strong> hat<br />

sich die Situation aber wieder weitgehend<br />

normalisiert.<br />

Titandioxid wird auch<br />

2011 knapp bleiben<br />

<strong>Die</strong> europäische Dekorpapierindustrie,<br />

die in den vergangenen drei Jahren mehrere<br />

Werke stillgelegt <strong>und</strong> damit die Produktion<br />

an die rückläufige Nachfrage angepasst<br />

hatte, musste im ersten Halbjahr<br />

2010 zuerst mit Versorgungsproblemen<br />

im Zellstoffeinkauf fertig werden. Hintergr<strong>und</strong><br />

waren die erdbebenbedingten<br />

Produktionsausfälle in der chilenischen<br />

Zellstoffindustrie, die nur unzureichend<br />

durch Eukalyptuszellstoffhersteller in anderen<br />

Regionen ausgeglichen werden<br />

konnten.<br />

Ab dem zweiten Quartal wurde die Zellstoffproblematik<br />

durch die immer schwieriger<br />

werdende Versorgungssituation bei<br />

Titandioxid überlagert. <strong>Die</strong> im Vergleich<br />

zum Vorjahr deutlich reduzierten Titandioxidkapazitäten,<br />

Produktionsausfälle <strong>und</strong><br />

technische Probleme bei verschiedenen<br />

Herstellern, Verschiebungen innerhalb der<br />

weltweiten Warenströme, die Umleitung<br />

von Mengen in andere Anwendungsbereiche<br />

<strong>und</strong> die insgesamt deutlich über den<br />

Zusätzlich zu den bereits seit längerer Zeit<br />

bestehenden Problemen bei der <strong>Holz</strong>versorgung<br />

hat die <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie mit Engpässen<br />

bei Dekorpapier, Rohmelamin <strong>und</strong> zuletzt auch<br />

Imprägnierharzen zu kämpfen.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


Erwartungen liegende Nachfrage sind die<br />

Ursachen für die wohl auch längerfristig<br />

bestehenden Engpässe.<br />

Im Verlauf des vergangenen Jahres haben<br />

Anlagenstilllegungen in Großbritannien,<br />

Frankreich, Osteuropa, USA, Brasilien<br />

<strong>und</strong> China zu einem Wegfall von Produktionskapazitäten<br />

in einer Größenordnung<br />

von r<strong>und</strong> 500.000 t/Jahr geführt,<br />

dem nur ein leichter Kapazitätszuwachs<br />

durch Neuanlagen gegenüberstand. Nach<br />

Schätzungen aus der Titandioxidbranche<br />

stehen damit im Jahr 2011 bei einem<br />

voraussichtlichen weltweiten Titandioxidbedarf<br />

von r<strong>und</strong> 5,3 Mio t Kapazitäten in<br />

einer Größenordnung von r<strong>und</strong> 5,5 Mio<br />

t zur Verfügung. In den letzten Monaten<br />

kam es bei verschiedenen Titandioxidherstellern<br />

zudem immer wieder zu technisch<br />

bedingten Stillständen. Sortenumstellungen<br />

in der Titandioxidbranche haben<br />

sich ebenfalls auf die Angebotssituation<br />

ausgewirkt. So haben europäische Hersteller<br />

ihre Rutil-Produktion zugunsten von<br />

Anatas-Pigmenten zurückgefahren, nachdem<br />

sich asiatische Anatas-Lieferanten<br />

stärker aus dem europäischen Markt<br />

zurückgezogen hatten. Nordamerikanische<br />

Hersteller liefern zudem bereits seit<br />

einiger Zeit verstärkt nach Asien. <strong>Die</strong><br />

Lieferungen aus Ost- nach Westeuropa<br />

sind ebenfalls zurückgegangen.<br />

<strong>Die</strong> weltweite Nachfrage ist dagegen<br />

stärker gestiegen <strong>als</strong> erwartet. In der<br />

Dekorpapierindustrie liegen die Produktionsmengen<br />

weit über Budget, der Bedarf<br />

der Farben- <strong>und</strong> Lackbranche hat ebenfalls<br />

deutlich angezogen. <strong>Die</strong> sonst im<br />

Herbst eintretende Abschwächung der<br />

Nachfrage aus dem Farbenbereich ist<br />

in diesem Jahr weitgehend ausgefallen.<br />

Sämtliche Verarbeiter bemühen sich zudem<br />

um einen Wiederaufbau der in den<br />

letzten Monaten immer weiter zurückgegangenen<br />

Titandioxid-Lagerbestände.<br />

Auch in der Dekorpapierindustrie befinden<br />

sich die Titandioxidbestände in vielen<br />

Fällen auf einem sehr niedrigen Niveau.<br />

Trotz der vorgenommenen Sortenumstellungen<br />

ist es dadurch bei einigen Dekorpapierherstellern<br />

im Verlauf des zweiten<br />

Halbjahrs zu kurzzeitigen Produktionsstillständen<br />

gekommen. Verschiedene<br />

Unternehmen wollen daher aufgr<strong>und</strong> der<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

angespannten Titandioxidversorgung die<br />

Produktion über den Jahreswechsel trotz<br />

der hohen Auftragsbestände für ein bis<br />

zwei Wochen aussetzen.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der angespannten<br />

Versorgungssituation haben die Titandioxidhersteller<br />

inzwischen über mehrere<br />

Schritte deutliche Preisanhebungen<br />

durchgesetzt. Nach ersten Korrekturen<br />

im Januar, März <strong>und</strong> April wurden die<br />

Preise für die in der Dekorpapierindustrie<br />

vorrangig eingesetzten Rutil-Pigmente<br />

im Juni <strong>und</strong> Juli in zwei Stufen um insgesamt<br />

200-250 €/t auf durchschnittlich<br />

1.900-2.000 €/t angehoben. Mit den für<br />

Lieferungen ab Oktober durchgesetzten<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Europa: Entwicklung der Dekorpapierpreise<br />

€/100 kg<br />

210<br />

200<br />

190<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

Q1 2006<br />

Q2 2006<br />

Q3 2006<br />

Q4 2006<br />

Q1 2007<br />

Q2 2007<br />

Q3 2007<br />

Q4 2007<br />

Q1 2008<br />

Q2 2008<br />

(Durchschnittspreise für hochgefüllte Dekorpapiere 80g weiß) Quelle: <strong>EUWID</strong><br />

Europa: Entwicklung der Titandioxidpreise<br />

€/t<br />

2.300<br />

2.200<br />

2.100<br />

2.000<br />

1.900<br />

1.800<br />

1.700<br />

1.600<br />

1.500<br />

Q1 2007<br />

Q2 2007<br />

Q3 2007<br />

Q4 2007<br />

Q1 2008<br />

Q2 2008<br />

Q3 2008<br />

Q4 2008<br />

(Durchschnittspreise für Rutil-Pigmente) Quelle: <strong>EUWID</strong><br />

Q3 2008<br />

Q1 2009<br />

Q4 2008<br />

Q2 2009<br />

Q1 2009<br />

Q2 2009<br />

Q3 2009<br />

Q3 2009<br />

Q4 2009<br />

Q4 2009<br />

Q1 2010<br />

Aufschlägen von 150-200 €/t sind die<br />

Rutil-Preise im Schnitt auf 2.100-2.300<br />

€/t angestiegen. <strong>Die</strong> Hersteller sind in<br />

den zuletzt geführten Verhandlungen<br />

kaum von ihren Forderungen abgerückt;<br />

aufgr<strong>und</strong> fehlender Ausweichmöglichkeiten<br />

musste die Abnehmerseite die<br />

Aufschläge in der Regel akzeptieren.<br />

Parallel dazu wurden auch die Preise<br />

in längerfristigen, noch bis Ende 2010<br />

laufenden Verträgen angepasst. Für<br />

Januar haben die Titandioxidhersteller<br />

bereits weitere Preisanhebungen in einer<br />

Größenordnung von 100-150 €/t<br />

angekündigt. Zum Beginn der „Painting<br />

Season“, der schon in normalen Jahren<br />

durch einen Anstieg der Nachfrage aus<br />

47<br />

Q1 2010<br />

Q2 2010<br />

Q2 2010<br />

Q3 2010<br />

Q3 2010<br />

Q4 2010<br />

Q4 2010


<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Europa: Entwicklung der Rohmelaminpreise<br />

1.600<br />

1.500<br />

1.400<br />

1.300<br />

1.200<br />

1.100<br />

1.000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

€/t<br />

Q1 2008<br />

Q2 2008<br />

(Durchschnittliche Kontraktpreise für Rohmelamin) Quelle: <strong>EUWID</strong><br />

dem Bereich Farben <strong>und</strong> Lacke gekennzeichnet<br />

ist, sollen weitere 100-150 €/t<br />

durchgesetzt werden.<br />

Keine Entspannung bei<br />

Rohmelamin in Sicht<br />

<strong>Die</strong> Rohmelaminversorgung hat sich<br />

im Verlauf des Jahres 2010 ebenfalls<br />

sukzessive verschlechtert. Zahlreiche<br />

Produktionsausfälle bei den europäischen<br />

Herstellern, stark rückläufige Importe<br />

aus Asien <strong>und</strong> deutliche Verzögerungen<br />

bei der Inbetriebnahme der zwei neuen<br />

Rohmelaminwerke in Katar <strong>und</strong> Trinidad<br />

and Tobago haben sich in einem in dem<br />

Maß nicht erwarteten Angebotsrückgang<br />

niedergeschlagen, dem eine im Vergleich<br />

zu dem schwachen Vorjahr wieder deutlich<br />

steigende Nachfrage gegenüberstand.<br />

Dadurch ist es im Verlauf des Herbstes<br />

zu ersten Versorgungsengpässen bei den<br />

Harzherstellern <strong>und</strong> bei Imprägnierern<br />

mit eigener Harzproduktion gekommen.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der immer schwieriger<br />

werdenden Versorgungssituation<br />

konnten die Rohmelaminanbieter auch<br />

ihre für das vierte Quartal geforderten<br />

Preisanhebungen größtenteils durchsetzen.<br />

Ausgehend von den für das dritte<br />

Quartal vereinbarten 1.200-1.300 €/t<br />

waren die Preise bei neuen Abschlüssen<br />

zum Teil bereits im September auf 1.300-<br />

1.400 €/t angestiegen. Für das vierte<br />

Quartal wurden im Schnitt 1.400-1.550<br />

€/t vereinbart; gegenüber dem dritten<br />

48<br />

Q3 2008<br />

Q4 2008<br />

Q1 2009<br />

Q2 2009<br />

Q3 2009<br />

Q4 2009<br />

Q1 2010<br />

Q2 2010<br />

Q3 2010<br />

Q4 2010<br />

Quartal haben sich die Preise damit um<br />

r<strong>und</strong> 200 €/t erhöht. Auf dem Spotmarkt<br />

werden bei einem nur geringen Angebot<br />

zum Teil noch deutlich höhere Preise<br />

erzielt. Mit den Kontrakten für das vierte<br />

Quartal haben die Rohmelaminpreise<br />

bereits das bisherige Rekordniveau aus<br />

dem vierten Quartal 2008 wieder erreicht.<br />

Der polnische<br />

Rohmelaminhersteller<br />

Pulawy musste<br />

die Produktion im<br />

laufenden Jahr<br />

aufgr<strong>und</strong> von technischen<br />

Problemen<br />

in zwei der drei<br />

Anlagen deutlich<br />

zurückfahren.<br />

(Foto: Pulawy)<br />

<strong>Die</strong> damaligen Notierungen waren allerdings<br />

vor allem auf den vorangegangenen<br />

starken Anstieg der Harnstoffpreise zurückzuführen.<br />

Im Verlauf des dritten Quart<strong>als</strong><br />

2008 war Harnstoff sowohl in der Lieferregion<br />

Yuzhny <strong>als</strong> auch im Baltikum für<br />

über 800 US$/t fob gehandelt worden.<br />

In der Folge hatten die Harnstoffpreise<br />

allerdings wieder stark nachgegeben.<br />

Der Abwärtstrend der Rohmelaminpreise<br />

hatte etwas zeitverzögert Ende 2008<br />

eingesetzt <strong>und</strong> sich dann, verstärkt durch<br />

die schwache Nachfrageentwicklung, bis<br />

zum dritten Quartal 2009 fortgesetzt.<br />

Im vierten Quartal 2009 konnten die<br />

Rohmelaminhersteller ihre Preise dann<br />

erstm<strong>als</strong> wieder nach oben korrigieren;<br />

im laufenden Jahr kam es in jedem Quartal<br />

zu teilweise deutlichen Anhebungen.<br />

Das inzwischen erreichte Preisniveau<br />

korreliert dabei allerdings mit aktuellen<br />

Harnstoffpreisen von r<strong>und</strong> 350 US$/t.<br />

Angebot ist unerwartet<br />

stark zurückgegangen<br />

<strong>Die</strong> europäische Rohmelaminproduktion<br />

wurde in den letzten Monaten immer<br />

wieder durch geplante <strong>und</strong> ungeplante<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


Produktionsstillstände beeinträchtigt. <strong>Die</strong><br />

inzwischen in OCI Melamine B.V. umfirmierte<br />

DSM Melamine B.V. Sittard/Niederlande,<br />

hatte die auf eine Jahreskapazität von<br />

30.000 t ausgelegte SLP-Anlage im Werk<br />

Geelen im November 2008 abgestellt <strong>und</strong><br />

seither nicht wieder in Betrieb genommen.<br />

Bei der rumänischen Azomures S.A., Targu<br />

Mures, war die Produktion im ersten Quartal<br />

für r<strong>und</strong> vier Wochen gestanden; die<br />

Auslieferung der verschobenen Kontrakte<br />

hatte sich dann bis in den Juni hingezogen.<br />

<strong>Die</strong> bereits seit längerer Zeit bestehenden<br />

technischen Probleme bei dem<br />

polnischen Hersteller Zaklady Azotowe<br />

Pulawy S.A., Pulawy, haben im Verlauf des<br />

dritten Quart<strong>als</strong> noch zugenommen. Eine<br />

Anlage steht bereits seit mehreren Monaten;<br />

die eigentlich für Anfang November<br />

geplante Wiederinbetriebnahme musste<br />

erneut verschoben werden. Parallel dazu<br />

ist eine weitere, ebenfalls auf eine Produktionskapazität<br />

von 30.000 t/Jahr ausgelegte<br />

Anlage Ende Oktober ausgefallen.<br />

<strong>Die</strong> Borealis Agrolinz Melamine GmbH,<br />

Linz/Österreich, hat zuletzt im September<br />

<strong>und</strong> Oktober Wartungsmaßnahmen<br />

in den Werken Wittenberg-Piesteritz <strong>und</strong><br />

Linz durchgeführt. OCI Melamine plant für<br />

Anfang 2011 einen Revisionsstillstand im<br />

Werk Geelen.<br />

<strong>Die</strong> Rohmelaminimporte aus China sind bereits<br />

im Verlauf der letzten Monate deutlich<br />

zurückgegangen. Nach der Verhängung<br />

von vorläufigen Antidumpingzöllen durch<br />

die EU-Kommission werden sie wohl weitgehend<br />

zum Erliegen kommen. Für drei<br />

chinesische Produzenten, die in dem Mitte<br />

Februar von der EU-Kommission eingeleiteten<br />

Antidumpingverfahren kooperiert<br />

hatten, wurden separate Zollsätze zwischen<br />

44,9 % <strong>und</strong> 49 %, bezogen auf den<br />

unverzollten cif-Nettopreis frei EU-Grenze,<br />

festgelegt. Für alle anderen chinesischen<br />

Rohmelaminhersteller gilt ein vorläufiger<br />

Antidumpingzoll von 65,2 %. <strong>Die</strong>se seit<br />

dem 16. November geltende Regelung<br />

ist auf sechs Monate <strong>und</strong> damit bis zum<br />

16. Mai 2011 befristet.<br />

<strong>Die</strong> EU-Kommission begründete die<br />

Einführung der Antidumpingzölle damit,<br />

dass die in der EU ansässigen Rohmelaminhersteller<br />

in dem der Untersuchung<br />

zugr<strong>und</strong>egelegten Betrachtungszeitraum<br />

von 2006 bis 2009 durch die Importe<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

<strong>Die</strong> EU­Kommission<br />

hat in einem seit<br />

Februar 2010<br />

laufenden Antidumpingverfahren<br />

gegen<br />

Rohmelaminimporte<br />

aus China Mitte November<br />

vorläufige<br />

Antidumpingzölle<br />

zwischen 44,9 % <strong>und</strong><br />

65,2 % festgelegt.<br />

aus China in beträchtlichem Umfang geschädigt<br />

wurden. <strong>Die</strong>se Importe gingen<br />

zwar um 34 % <strong>und</strong> damit stärker zurück<br />

<strong>als</strong> der Gesamtverbrauch in der EU, der<br />

sich im gleichen Zeitraum um 28 % reduzierte.<br />

Gleichzeitig gaben aber auch die<br />

Einfuhrpreise für chinesisches Rohmelamin<br />

deutlich nach.<br />

Trotz der über den Betrachtungszeitraum<br />

rückläufigen Mengen hatten die Importe<br />

aus China im ersten Halbjahr 2009 einen<br />

Anteil von 15 % am EU-Markt erreicht.<br />

Nach Einschätzung der EU-Kommission<br />

mussten die EU-Hersteller zur Absicherung<br />

ihrer Marktanteile in diesem Zeitraum die<br />

Verkaufspreise senken. Im zweiten Halbjahr<br />

gingen die Einfuhren aus China zwar<br />

wieder deutlich zurück. <strong>Die</strong> relativ hohen<br />

Liefermengen der ersten Monate <strong>und</strong> die<br />

dabei vereinbarten niedrigen Preise beeinträchtigten<br />

allerdings auch weiterhin die<br />

europäischen Rohmelaminmärkte.<br />

<strong>Die</strong> beiden neuen, im Verlauf des zweiten<br />

Quart<strong>als</strong> 2010 in Betrieb gegangenen<br />

Rohmelaminwerke in Katar <strong>und</strong> Trinidad<br />

and Tobago sind auf dem europäischen<br />

Markt auch weiterhin kaum zu spüren. <strong>Die</strong><br />

von der Qatar Fertilizer Company (Qafco)<br />

am Standort Mesaieed/Katar errichtete<br />

<strong>und</strong> auf eine Jahreskapazität von 60.000 t<br />

ausgelegte Anlage ist Anfang Mai angelaufen.<br />

<strong>Die</strong> Methanol Holdings Trinidad<br />

Ltd. (MHTL), Point Lisas/Trinidad and<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Tobago, hat die beiden auf eine Produktionskapazität<br />

von jeweils r<strong>und</strong> 30.000<br />

t/Jahr ausgelegten Rohmelaminanlagen<br />

im Verlauf des Junis gestartet. Aus Katar<br />

kommen seit dem dritten Quartal zwar erste<br />

Mengen; der Umfang der Lieferungen<br />

bleibt allerdings noch immer deutlich hinter<br />

den Erwartungen zurück. <strong>Die</strong> Aufnahme<br />

regulärer Lieferungen aus Trinidad and<br />

Tobago hat sich weiter verzögert; inzwischen<br />

wird vor dem ersten Quartal 2011<br />

nicht mit nennenswerten Mengen gerechnet.<br />

Demgegenüber wurde im Verlauf des<br />

Herbstes wieder verstärkt Rohmelamin<br />

aus Nordamerika importiert.<br />

Preissteigerungen bei<br />

Methanol <strong>und</strong> Harnstoff<br />

Auch die zuvor eher ausgeglichenen<br />

Methanol- <strong>und</strong> Harnstoffmärkte sind im<br />

Verlauf des zweiten Halbjahres 2010<br />

zumindest zeitweise wieder schwieriger<br />

geworden. Bei Methanol führten Wartungsstillstände<br />

<strong>und</strong> technische Probleme in<br />

mehreren größeren Anlagen in den letzten<br />

Monaten zu Angebotseinschränkungen,<br />

die allerdings durch erste Lieferungen<br />

aus den im Verlauf des zweiten Quart<strong>als</strong><br />

in Betrieb gegangenen Neuanlagen in Brunei<br />

<strong>und</strong> Oman weitgehend ausgeglichen<br />

werden konnten. Im dritten Quartal sind<br />

auch erste Lieferungen aus dem neuen<br />

Werk Metor-2 in Venezuela in Europa eingetroffen.<br />

49


<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Europa: Entwicklung der Methanolpreise<br />

€/t<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Q1 2008<br />

Q2 2008<br />

(Kontraktpreise für Methanol) Quelle: <strong>EUWID</strong><br />

Der Produktionsstart des unter Beteiligung<br />

der Methanex Corp., Vancouver/British<br />

Columbia, errichteten EMethanex-Werkes<br />

in Ägypten wird sich dagegen bis ins erste<br />

Quartal 2011 hinziehen. Damit ist es bei<br />

allen vier Projekten zu teilweise deutlichen<br />

Verzögerungen gegenüber der ursprünglichen<br />

Planung gekommen. <strong>Die</strong> aus diesen<br />

vier Projekten resultierende zusätzliche<br />

Kapazität von insgesamt r<strong>und</strong> 4 Mio t/<br />

Jahr wird damit voraussichtlich erst im<br />

Verlauf des Jahres 2011 in vollem Umfang<br />

zur Verfügung stehen. Dementsprechend<br />

sind auf dem Spotmarkt auch im vierten<br />

Quartal nur begrenzte Mengen verfügbar;<br />

die Lagerbestände bei Herstellern <strong>und</strong><br />

Verarbeitern liegen noch immer auf einem<br />

relativ niedrigen Niveau.<br />

<strong>Die</strong> Methanolpreise, die von dem Anfang<br />

2008 erreichten hohen Niveau bis Mitte<br />

2009 stark zurückgegangen waren, sind<br />

seither nahezu kontinuierlich angestiegen.<br />

Wegen der auseinander liegenden Vorstellungen<br />

von Lieferanten <strong>und</strong> Abnehmern<br />

haben sich die Kontraktpreisverhandlungen<br />

für das vierte Quartal bis Mitte Oktober hingezogen.<br />

<strong>Die</strong> Methanolhersteller hatten bis<br />

zuletzt an ihrer Forderung nach stärkeren<br />

Aufschlägen von 30-35 €/t fob Rotterdam<br />

gegenüber den im dritten Quartal 2010<br />

geltenden 255 €/t festgehalten, wogegen<br />

die Abnehmerseite zumeist nicht über Aufschläge<br />

von 10 €/t hinausgehen wollte. <strong>Die</strong><br />

dann vereinbarten 277 €/t wurde von den<br />

Beteiligten <strong>als</strong> Kompromisslösung bezeichnet,<br />

um die schwierigen Verhandlungen zu<br />

50<br />

Q3 2008<br />

Q4 2008<br />

Q1 2009<br />

Q2 2009<br />

Q3 2009<br />

Q4 2009<br />

Q1 2010<br />

Q2 2010<br />

einem Ende zu bringen. <strong>Die</strong> Anbieter konnten<br />

damit ihre Vorstellungen bereits zum<br />

zweiten Mal in Folge nicht durchsetzen.<br />

Bereits in den Verhandlungen für das dritte<br />

Quartal hatten sie sich einen Kontraktpreis<br />

von 270-280 €/t zum Ziel gesetzt.<br />

Nach dem Kontraktpreisabschluss für das<br />

vierte Quartal sind allerdings die Spotpreise<br />

weiter angestiegen <strong>und</strong> haben bereits<br />

in der ersten Novemberhälfte das<br />

Kontraktpreisniveau fast wieder erreicht.<br />

Rising raw material costs continue<br />

to put the pinch on margins<br />

Q3 2010<br />

Q4 2010<br />

Parallel dazu ist es im November auch<br />

zu deutlichen Preisaufschlägen in Nordamerika<br />

<strong>und</strong> Asien gekommen. In beiden<br />

Regionen wurden die Preise gegenüber<br />

Oktober um über 20 % angehoben, so<br />

dass der europäische Kontraktpreis wieder<br />

überschritten wird.<br />

<strong>Die</strong> Versorgungssituation bei Harnstoff war<br />

vor allem im September kritisch, hat sich<br />

in der Folge aber wieder leicht entspannt.<br />

Dennoch ist es auf den internationalen<br />

Märkten auch im Oktober <strong>und</strong> November<br />

zu weiteren Preissteigerungen gekommen.<br />

Sowohl im Baltikum <strong>als</strong> auch in der<br />

Lieferregion Yuzhni sind die Basispreise<br />

dadurch bis Mitte November im Schnitt<br />

auf r<strong>und</strong> 340-360 US$ fob gestiegen. In<br />

der zweiten Septemberhälfte lagen die<br />

Preise bei r<strong>und</strong> 325-340 US$/t; Anfang<br />

August war dagegen noch zu Preisen von<br />

240-250 US$/t abgeschlossen worden.<br />

Der zuletzt verlangsamte, aber noch<br />

immer anhaltende Aufwärtstrend der in<br />

US-Dollar gehandelten Basispreise wird<br />

aus Sicht der europäischen Verarbeiter<br />

durch die anhaltenden Kursverluste des<br />

US-Dollar gegenüber dem Euro inzwischen<br />

weitgehend ausgeglichen, so dass die<br />

franko-Preise nach dem deutlichen Anstieg<br />

von September auf Oktober im November<br />

nur noch leicht angezogen haben.<br />

Raw material costs have become the main problem facing Europe’s wood-based panels,<br />

surfaces and building components manufacturers over the course of this year. Decor<br />

paper, melamine film and chemical upstream product costs have spiralled again<br />

over recent months, coming on the heels of a considerable surge in industrial pulpwood<br />

prices over the winter of 2009/2010. Most of these cost increases have <strong>als</strong>o<br />

set the scene for mounting supply problems. The European wood-based panels sector<br />

has for some time been battling growing competition from pellet producers and<br />

power plants when sourcing the industrial pulpwood, sawmilling residues and waste<br />

wood. Supply can no longer keep pace with this upturn in demand. Bottlenecks have<br />

even emerged in a few regions at times over the past year. Major shortages of decor<br />

paper and raw melamine have surfaced this year, as well. This situation has intensified<br />

over the past few months, with an improvement not expected for either product any<br />

time in the near future. The scarcity of decor paper is a direct consequence of difficulties<br />

sourcing eucalyptus pulp at first and then titanium dioxide over the course of the<br />

year. Raw melamine supply is primarily being constrained by European manufacturers’<br />

production stoppages and a plunge in imports from China. The availability of methanol<br />

and urea is not deemed to be critical, but prices of these materi<strong>als</strong> have increased in<br />

recent times nonetheless. PMDI turned tight over the summer, as well. However, supply<br />

of this grade largely returned to normal by the end of the third quarter.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


<strong>Die</strong> Versorgungsengpässe im September<br />

waren zum einen auf die in den letzten<br />

zwei Monaten stark gestiegene Nachfrage<br />

aus dem Düngemittelbereich, zum<br />

anderen auf Wartungsstillstände <strong>und</strong><br />

Produktionsausfälle in mehreren mitteleuropäischen<br />

Werken zurückzuführen. In<br />

der Folge waren vertraglich vereinbarte<br />

Harnstoff-Lieferungen zumindest in Einzelfällen<br />

gekürzt worden. Ein Ausgleich<br />

über Bezüge bei anderen Herstellern war<br />

aufgr<strong>und</strong> der angespannten Marktsituation<br />

nur schwer möglich.<br />

PMDI-Verknappung hat<br />

OSB-Fertigung erschwert<br />

<strong>Die</strong> im Verlauf des ersten Halbjahrs 2010<br />

entstandene Verknappung bei Polyurethan-Rohstoffen<br />

hat sich im zweiten <strong>und</strong><br />

dritten Quartal auch auf die europäische<br />

OSB-Produktion ausgewirkt. Mehrere<br />

OSB-Hersteller hatten ab Juni mit Versorgungsproblemen<br />

beim Einkauf von<br />

PMDI-Leimen zu kämpfen, nachdem die<br />

Lieferanten die zum Teil in längerfristigen<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Verträgen festgelegten Mengen kontingentiert<br />

hatten. In der Folge kam es auch<br />

zu Produktionskürzungen. Einzelne OSB-<br />

Hersteller, die ihre Produktion im Verlauf<br />

der letzten Jahre weitgehend auf PMDI-<br />

Verleimung umgestellt haben, waren vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> der PMDI-Engpässe<br />

bei einzelnen OSB-Sortimenten wieder<br />

auf eine Mischverleimung mit PMDI in<br />

der Mittelschicht <strong>und</strong> MUPF-Leimen<br />

in der Deckschicht umgestiegen. Ab<br />

August hat sich die Situation allerdings<br />

wieder relativ schnell entspannt. In der<br />

Folge wurden auch die Umstellungen in<br />

der Verleimung wieder zurückgenommen.<br />

<strong>Die</strong> Versorgungsprobleme bei MDI bzw.<br />

PMDI waren größtenteils erst im Verlauf<br />

des zweiten Quart<strong>als</strong> 2010 entstanden.<br />

Bis Ende März hatten sowohl die MDI-<br />

Lieferanten <strong>als</strong> auch die OSB-Hersteller<br />

noch von einer eher unproblematischen<br />

Versorgungssituation gesprochen. Ab<br />

April führte der deutliche Anstieg der<br />

Nachfrage in fast allen relevanten Ab-<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

satzbereichen in Verbindung mit Produktionsproblemen<br />

bei verschiedenen<br />

MDI-Herstellern zu einer zunehmenden<br />

Unterversorgung des Marktes.<br />

<strong>Die</strong> PMDI-Nachfrage aus dem OSB-Bereich<br />

lief bereits seit dem vergangenen<br />

Jahr auf einem relativ hohen Niveau. Im<br />

Verlauf des Frühjahrs war es zudem in<br />

baunahen Absatzbereichen zu einer saisonbedingten<br />

Belebung der Nachfrage<br />

gekommen. Auch andere Absatzbereiche,<br />

wie zum Beispiel die Automobil- bzw.<br />

Automobilzulieferindustrie, hatten wieder<br />

deutlich stärker geordert. Parallel dazu<br />

kam es allerdings zu Einschränkungen<br />

bei der MDI-Produktion. <strong>Die</strong>se waren<br />

zum einen auf eine nicht ausreichende<br />

Rohstoffversorgung, zum Beispiel im<br />

Anilinbereich, zum anderen auf Produktionsprobleme<br />

<strong>und</strong> ungeplante Stillstände<br />

bei verschiedenen MDI-Herstellern zurückzuführen.<br />

<strong>Die</strong> ungarische Borsodchem<br />

Zrt., Kazincbarcika, musste Mitte<br />

Juni für ihre MDI-Produktion sogar Force<br />

Majeure erklären.<br />

51


52<br />

Oberflächen<br />

Einer Maschinenabstellung stehen mehrere Investitionen gegenüber<br />

Dekorpapierkapazitäten werden<br />

bis Ende 2011 wieder ansteigen<br />

<strong>Die</strong> europäischen Dekorpapierkapa-<br />

zitäten werden auch im kommenden<br />

Jahr in Bewegung bleiben. Im<br />

Oktober 2010 wurde die Stilllegung<br />

einer Papiermaschine angekündigt,<br />

der allerdings voraussichtlich ein<br />

stärkerer Kapazitätsaufbau gegenüberstehen<br />

wird.<br />

Nachdem es bereits in den Jahren 2007<br />

bis 2009 bei verschiedenen Unternehmen<br />

zu umfangreichen Desinvestitionen gekommen<br />

war, wird die Technocell Dekor<br />

GmbH & Co. KG, Osnabrück, die PM 17<br />

im Werk Titisee-Neustadt spätestens bis<br />

Ende 2011 aus der Produktion nehmen.<br />

Im Gegenzug fährt das Unternehmen derzeit<br />

die nach mehrmaligen Verzögerungen<br />

im März 2010 in Betrieb genommene<br />

PM 1 hoch. Im Verlauf des Sommers<br />

2010 haben zudem die Malta-Decor<br />

S.A., Posen/Polen, <strong>und</strong> die Cartiere de<br />

Guarcino S.p.A., Guarcino/Italien, einen<br />

Ausbau ihrer Dekorpapierkapazitäten<br />

angekündigt.<br />

Malta-Decor hatte bereits Anfang 2010<br />

eine bislang vorrangig auf die Produktion<br />

von Overlaypapieren ausgerichtete Papiermaschine<br />

im Werk Rudawa umgebaut<br />

<strong>und</strong> damit weitgehend auf Dekorpapier<br />

umgestellt. In einem nächsten Schritt hat<br />

das Unternehmen die Investition in eine<br />

sechste Dekorpapiermaschine geprüft,<br />

die nach der ursprünglichen Planung entweder<br />

in Posen oder in Rudawa errichtet<br />

werden <strong>und</strong> bis Ende 2011 in Betrieb<br />

gehen sollte. Nach bislang unbestätigten<br />

Informationen wurde dieses Projekt<br />

inzwischen aber wieder zurückgestellt.<br />

<strong>Die</strong> zur italienischen Valentini-Gruppe,<br />

Rimini, gehörende Cartiere de Guarcino<br />

will die nach der Insolvenz der Vorgängergesellschaft<br />

DEA S.p.A. im Jahr<br />

2001 stillgelegte PM 2 (Jahreskapazität<br />

30.000 t/Jahr, Arbeitsbreite 2,95 cm)<br />

Anfang 2011 wieder in Betrieb nehmen.<br />

Damit wird sich die Produktionskapazität<br />

nach Angaben des Unternehmens von<br />

derzeit r<strong>und</strong> 25.000 t auf 55.000 t/Jahr<br />

erhöhen.<br />

Bereits im März 2009 hatte das Joint<br />

Venture-Unternehmen OOO Mayak-<br />

Technocell, Penza/Russland, eine neue<br />

Dekorpapiermaschine in Betrieb genommen.<br />

<strong>Die</strong> PM 5 ist mit einer Arbeitsbreite<br />

von 2,30 m auf eine Jahreskapazität<br />

von 30.000 t ausgelegt. Im Gegenzug<br />

wurde die Dekorpapierproduktion der<br />

am gleichen Standort laufenden PM 3<br />

(15.000 t/Jahr, 1,90 m) auf die neue<br />

Anlage übertragen.<br />

Mit der neuen Anlage von Mayak-Technocell<br />

<strong>und</strong> den Umbauprojekten bei<br />

Technocell Dekor <strong>und</strong> Malta-Decor sind<br />

seit Anfang 2009 bereits drei zusätzliche<br />

Dekorpapiermaschinen auf den Markt gekommen.<br />

Bei Berücksichtigung der noch<br />

nicht endgültig fixierten Neuinvestition bei<br />

Malta-Decor <strong>und</strong> der Wiederinbetriebnahme<br />

der PM 2 von Cartiere de Guarcino<br />

würden bis zum Jahr 2012 zwei weitere<br />

Anlagen anlaufen. <strong>Die</strong> Gesamtkapazität<br />

dieser fünf Papiermaschinen beläuft sich<br />

auf r<strong>und</strong> 150.000 t/Jahr. Demgegenüber<br />

schlägt sich die Sortenumstellung<br />

auf der PM 3 von Mayak-Technocell <strong>und</strong><br />

die geplante Stilllegung der PM 17 von<br />

Technocell Dekor in einer Kapazitätsreduzierung<br />

um r<strong>und</strong> 40.000 t nieder.<br />

Außerhalb Europas liegt der Investitionsschwerpunkt<br />

auch weiterhin in China. Das<br />

Joint Venture-Unternehmen Kingdecor<br />

Co. Ltd., Quzhou (Provinz Zhejiang/China),<br />

will im kommenden Jahr eine dritte<br />

Dekorpapiermaschine in Betrieb nehmen.<br />

Darüber hinaus gibt es verschiedene Investitionsprojekte<br />

lokaler Hersteller.<br />

Im laufenden Jahr konnte die europäische<br />

Dekorpapierindustrie ihre in den letzten<br />

Jahren zurückgefahrenen Produktionskapazitäten<br />

wieder voll auslasten. Mit den bereits<br />

umgesetzten bzw. angekündigten Neu­ <strong>und</strong><br />

Erweiterungsinvestitionen könnte sich diese<br />

Situation allerdings wieder drehen.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


Technocell Dekor wird im Rahmen eines Ende<br />

September bekannt gegebenen Restrukturierungsprogramms<br />

eine der zwei Papiermaschinen<br />

im Werk Titisee­Neustadt spätestens bis<br />

Ende September 2011 stilllegen.<br />

(Foto: Technocell Dekor)<br />

In Südamerika steht schließlich ein Umbauprojekt<br />

bei der zur brasilianischen<br />

Formitex-Gruppe gehörenden MD Papéis<br />

Ltda., Caieiras/São Paulo, an. Das Unternehmen<br />

will bis Anfang 2012 die bislang<br />

für andere Spezialpapiere genutzte PM<br />

5 (18.000 t/Jahr) umbauen <strong>und</strong> dadurch<br />

seine Dekorpapierkapazitäten um r<strong>und</strong><br />

50 % auf über 45.000 t/Jahr steigern. Mit<br />

Technocell Dekor prüft auch ein europäischer<br />

Dekorpapierhersteller bereits seit<br />

mehreren Jahren einen stärkeren Einstieg<br />

auf dem südamerikanischen Markt. Im<br />

Jahr 2008 hat das Unternehmen in Brasilien<br />

eine eigene Vertriebsgesellschaft<br />

gegründet; in einem nächsten Schritt<br />

sollen über eine Kooperation mit einem<br />

brasilianischen Papierhersteller auch eigene<br />

Produktionskapazitäten aufgebaut<br />

werden.<br />

Felix Schoeller setzt<br />

Restrukturierung um<br />

<strong>Die</strong> Felix Schoeller-Gruppe, Osnabrück,<br />

will im Rahmen eines Ende September<br />

2010 bekannt gegebenen Restrukturierungsprogramms<br />

r<strong>und</strong> 300 der derzeit<br />

2.490 Arbeitsplätze abbauen <strong>und</strong> in<br />

diesem Zusammenhang auch eine der<br />

beiden Papiermaschinen an dem Technocell<br />

Dekor zugeordneten Standort<br />

Titisee-Neustadt stilllegen. <strong>Die</strong> vorrangig<br />

für die Produktion von Druckbasis-<br />

<strong>und</strong> Unipapieren genutzte PM 17 soll im<br />

Verlauf des nächsten Jahres abgestellt<br />

werden. Als spätesten Termin nannte das<br />

Unternehmen den 30. September 2011;<br />

der genaue Zeitpunkt wird voraussichtlich<br />

im ersten Quartal 2011 festgelegt. Nach<br />

Abschluss der geplanten Maßnahmen<br />

stehen nach Aussage des Unternehmens<br />

bis Ende 2012 keine weiteren Entscheidungen<br />

über Desinvestitionen an, sofern<br />

es in diesem Zeitraum nicht zu einem<br />

unvorhergesehenen Einbruch auf einem<br />

der von der Felix Schoeller-Gruppe bearbeiteten<br />

Märkte kommt. Langfristig<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

kann das Unternehmen allerdings keine<br />

Standort- oder Beschäftigungsgarantien<br />

abgeben.<br />

Mit dem geplanten Stellenabbau <strong>und</strong><br />

der Stilllegung der PM 17 setzt die Felix<br />

Schoeller-Gruppe die bereits in den vergangenen<br />

Jahren eingeleiteten Anpassungsmaßnahmen<br />

an den anhaltenden<br />

Rückgang der Nachfrage nach Fotobasispapieren<br />

fort. Größte Einzelmaßnahme<br />

war dabei der im Oktober 2007 angekündigte<br />

Umbau der PM 1 am Standort<br />

Osnabrück. Mit diesem Projekt sollte die<br />

bislang über diese Papiermaschine abgedeckte<br />

Produktion von Fotobasispapieren<br />

in das Werk Weißenborn verlagert <strong>und</strong><br />

im Gegenzug die 4,70 m breite Anlage<br />

für die Produktion von Dekorpapieren,<br />

Digital Imaging-, Inkjet- <strong>und</strong> Thermotransferpapieren<br />

qualifiziert werden. Bei der<br />

Realisierung des Projektes kam es allerdings<br />

mehrfach zu Verzögerungen;<br />

darüber hinaus wurde das Budget deutlich<br />

überschritten. Laut der ursprünglichen<br />

Planung sollten für den Umbau der PM<br />

1 insgesamt r<strong>und</strong> 35 Mio € investiert<br />

werden. Nach Abschluss des Projektes<br />

bezifferte die Felix Schoeller-Gruppe das<br />

Investitionsvolumen auf r<strong>und</strong> 56 Mio €.<br />

PM 17 ist nur<br />

wenig spezialisiert<br />

<strong>Die</strong> mit einem Yankee-Zylinder ausgestattete<br />

PM 17 im Werk Neustadt war bis<br />

zum Jahr 2005 unter anderem für die<br />

Oberflächen<br />

Produktion von einseitig glatten Papieren<br />

genutzt worden. Technocell Dekor hatte<br />

diesen Produktbereich mit Wirkung zum<br />

1. Juni 2005 allerdings an die Koehler<br />

decor GmbH & Co. KG, Ettlingen, veräußert,<br />

diese Transaktion dann aber wenig<br />

später wieder rückabgewickelt. In der<br />

Folge hatte das Unternehmen die weiter<br />

rückläufigen Produktionsmengen von<br />

einseitig glatten Papieren auf die PM 12<br />

im Werk Günzach konzentriert. <strong>Die</strong> PM<br />

17 im Werk Titisee-Neustadt wurde seither<br />

in erster Linie für die Produktion von<br />

Standard-Druckbasispapieren <strong>und</strong> LPL-<br />

Papieren genutzt. <strong>Die</strong> Papiermaschine<br />

ist damit nur wenig spezialisiert; zudem<br />

sind die auf dieser Anlage gefahrenen<br />

Produkte auf jeweils zumindest einer weiteren<br />

Papiermaschine von Technocell<br />

Dekor qualifiziert.<br />

Nach der im Dezember 1997 abgeschlossenen<br />

Übernahme des Werkes Titisee-<br />

Neustadt durch Technocell Dekor war die<br />

2,30 m breite PM 17 umgebaut <strong>und</strong> im<br />

Mai 1998 mit einer Produktionskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 16.000 t/Jahr wieder in Betrieb<br />

genommen worden. Mit dem geänderten<br />

Produktionsprogramm erreicht die Anlage<br />

inzwischen eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />

24.000 t. Mit der Stilllegung der PM 17<br />

wird Technocell Dekor die Produktion am<br />

Standort Titisee-Neustadt auf die 3,30<br />

m breite PM 18 konzentrieren, auf der<br />

Vorimprägnate <strong>und</strong> harzsparende Dekorpapiere<br />

(„RSP“) produziert werden.<br />

Nach dem Hochfahren der umgebauten<br />

53


54<br />

Oberflächen<br />

<strong>Die</strong> von der Felix Schoeller­Gruppe umgebaute<br />

PM 1 am Standort Osnabrück wurde<br />

ab Anfang Juli schrittweise für die Dekorpapierproduktion<br />

qualifiziert. Im kommenden<br />

Jahr sollen auf der Anlage r<strong>und</strong> 40.000<br />

t Dekorpapier produziert werden.<br />

(Foto: Technocell Dekor)<br />

PM 1 am Standort Osnabrück wird die<br />

PM 18 im RSP-Bereich in der Regel nur<br />

noch Losgrößen bis zu 100 t produzieren,<br />

während die größeren Aufträge auf die PM<br />

1 verlagert werden sollen.<br />

Im Verlauf der letzten Monate hatte die<br />

Felix Schoeller-Gruppe auch für die PM<br />

17 die Möglichkeiten für eine stärkere<br />

Spezialisierung geprüft. <strong>Die</strong> angedachte<br />

Produktion anderer Spezialpapiere wurde<br />

aufgr<strong>und</strong> technischer <strong>und</strong> marktbedingter<br />

Limitationen dann allerdings doch nicht<br />

weiterverfolgt. Nach der Stilllegung wird<br />

die PM 17 vorerst eingemottet; eine<br />

Demontage oder Verlagerung ist nicht<br />

geplant.<br />

PM 1 wurde im zweiten<br />

Halbjahr hochgefahren<br />

<strong>Die</strong> Felix Schoeller-Gruppe hatte im Zusammenhang<br />

mit dem Umbau der PM 1<br />

am Standort Osnabrück bereits im Verlauf<br />

des letzten Jahres deutlich gemacht, dass<br />

diese Investition nicht zu einer Steigerung<br />

der Dekorpapierkapazitäten führen solle<br />

<strong>und</strong> dass daher entsprechende Anpassungsmaßnahmen<br />

an anderen Standorten<br />

geprüft würden. Nach den ursprünglichen<br />

Plänen hätte der Umbau über den Jahreswechsel<br />

2008/2009 stattfinden sollen.<br />

Mitte 2008 wurde das Projekt auf Februar/März<br />

2009 verschoben. Ende 2008<br />

wurde die Planung erneut angepasst <strong>und</strong><br />

der Umbau in zwei Teilschritte gegliedert.<br />

Im Frühjahr 2009 wurde eine Filmpresse<br />

eingebaut <strong>und</strong> damit das zuvor auf Fotobasispapiere<br />

ausgerichtete Produktionsprogramm<br />

auf Digital Imaging-Papiere<br />

erweitert. <strong>Die</strong> für die Dekorpapierproduktion<br />

benötigten Komponenten wurden im<br />

Januar <strong>und</strong> Februar 2010 installiert. Nach<br />

der Wiederinbetriebnahme Anfang März<br />

wurden auf der PM 1 vorrangig Digital<br />

Imaging-Papiere produziert. Im Mai <strong>und</strong><br />

Juni musste die Anlage aufgr<strong>und</strong> von<br />

Anlaufproblemen, die unter anderem<br />

Nachbesserungen im F<strong>und</strong>amentbereich<br />

erforderlich machten, nochm<strong>als</strong> für r<strong>und</strong><br />

drei Wochen abgestellt werden.<br />

Ab Anfang Juli wurde die PM 1 schrittweise<br />

für die Dekorpapierproduktion qualifiziert.<br />

Im Verlauf des dritten Quart<strong>als</strong> konnten damit<br />

auch die ersten regulären Lieferungen<br />

aufgenommen werden. Inzwischen werden<br />

auf der PM 1 im Schnitt r<strong>und</strong> 1.500 t/Monat<br />

Dekorpapier produziert. Für 2010 wird<br />

damit ein Produktionsvolumen von knapp<br />

10.000 t angestrebt. Im kommenden Jahr<br />

sollen auf der PM 1 bereits r<strong>und</strong> 40.000 t<br />

Dekorpapier produziert werden. Bei einer<br />

Gesamtkapazität von r<strong>und</strong> 80.000 t/Jahr<br />

will Technocell Dekor auf der PM 1 mittelfristig<br />

r<strong>und</strong> 50.000-60.000 t Dekorpapier<br />

produzieren. <strong>Die</strong> verbleibenden 20.000-<br />

30.000 t werden dann auf Digital Imaging-<br />

<strong>und</strong> Thermotransferpapiere entfallen.<br />

Malta-Decor plant Bau der<br />

sechsten Papiermaschine<br />

<strong>Die</strong> zur Kronospan-Gruppe gehörende Malta-Decor<br />

hat im Verlauf des Sommers eine<br />

sechste Papiermaschine projektiert, die<br />

ausschließlich Dekorpapier produzieren<br />

<strong>und</strong> mit einer Arbeitsbreite von 2,20-2,25<br />

m eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 25.000 t<br />

erreichen soll. Mit dieser Investition würde<br />

sich die Gesamtkapazität von Malta-Decor<br />

auf r<strong>und</strong> 145.000 t/Jahr erhöhen. <strong>Die</strong> erneute<br />

Kapazitätssteigerung sollte in erster<br />

Linie zum Ausbau der Aktivitäten auf dem<br />

freien Markt genutzt werden. Das Unter-<br />

nehmen hatte sich bereits im Verlauf der<br />

letzten Jahre zunehmend um eine stärkere<br />

Belieferung externer Abnehmer bemüht.<br />

Bislang erreicht Malta-Decor auf drei Papiermaschinen<br />

im Werk Posen <strong>und</strong> zwei<br />

Anlagen am Standort Rudawa eine Gesamtkapazität<br />

von knapp 120.000 t/Jahr,<br />

die nach Aussage des Unternehmens auch<br />

weitgehend ausgelastet werden können.<br />

Kronospan hatte Malta-Decor im Jahr<br />

1991 übernommen; in der Folge war die<br />

bestehende Papiermaschine im Werk Posen<br />

im Jahr 1993 gr<strong>und</strong>legend umgebaut<br />

<strong>und</strong> modernisiert worden. <strong>Die</strong>se 2,20 m<br />

breite PM 1 erreicht eine Jahreskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 25.000 t. Im Jahr 1999 wurde<br />

in Posen die 2,64 m breite <strong>und</strong> auf eine<br />

Jahreskapazität von 35.000 t ausgelegte<br />

PM 2 in Betrieb genommen. Auf diesen<br />

beiden Anlagen werden jeweils in erster<br />

Linie Uni- <strong>und</strong> Druckbasispapiere produziert.<br />

<strong>Die</strong> an dem zuvor von Malta-Decor<br />

übernommenen <strong>und</strong> unter Rudawadecor<br />

S.A. firmierenden Standort Rudawa betriebene<br />

<strong>und</strong> ursprünglich vor allem für die<br />

Produktion von Gegenzugpapieren genutzte<br />

Papiermaschine war im Sommer 2004<br />

gr<strong>und</strong>legend umgebaut <strong>und</strong> modernisiert<br />

worden. Mit diesem Umbau wurde das Produktionsprogramm<br />

der 2,20 m breiten PM<br />

3 weitgehend auf Dekorpapier umgestellt.<br />

Im ersten Quartal 2006 wurden die Standorte<br />

Posen <strong>und</strong> Rudawa jeweils um eine<br />

weitere Papiermaschine ergänzt. Beide<br />

Anlagen sollten ursprünglich mit einer<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


Arbeitsbreite von 2,20 m auf eine Jahreskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 15.000 t ausgelegt<br />

werden. Im Rahmen des Projekts war die<br />

Planung allerdings auf Arbeitsbreiten von<br />

2,80 m <strong>und</strong> entsprechend höhere Kapazitäten<br />

abgeändert worden. <strong>Die</strong> PM 4 in<br />

Posen hat von Anfang an ausschließlich<br />

Dekorpapier (Uni <strong>und</strong> Druckbasis) produziert.<br />

<strong>Die</strong> in Rudawa errichtete PM 5 war<br />

dagegen ursprünglich auf die Produktion<br />

von Overlaypapieren mit Grammaturen<br />

zwischen 22 <strong>und</strong> 40 g/m² ausgerichtet,<br />

die in erster Linie an Unternehmen der<br />

Kronospan-Gruppe <strong>und</strong> an einzelne externe<br />

Verarbeiter geliefert wurden. Im<br />

Rahmen einer betriebswirtschaftlichen<br />

Optimierung wurde die Overlaypapierproduktion<br />

allerdings zum Jahresende 2009<br />

zumindest vorübergehend ausgesetzt. Mit<br />

einem im ersten Quartal 2010 vorgenommenen<br />

Umbau, der unter anderem den<br />

Einbau eines Kalanders umfasste, wurde<br />

die Anlage für die Produktion von Druckbasispapieren<br />

qualifiziert. Inzwischen erstreckt<br />

sich das Produktionsprogramm<br />

dieser Anlage auf Uni-, Druckbasis- <strong>und</strong><br />

Gegenzugpapiere.<br />

Mit der Produktionsumstellung auf der PM<br />

5 hat sich Malta-Decor weitgehend auf die<br />

Produktion von Druckbasispapier konzentriert,<br />

auf die inzwischen r<strong>und</strong> 80 % der<br />

Gesamtproduktion des Unternehmens entfallen.<br />

<strong>Die</strong> verbleibenden 20 % verteilen sich<br />

auf Uni- <strong>und</strong> Gegenzugpapiere. Mit den im<br />

Verlauf der letzten Jahre entwickelten leichtgewichtigen<br />

Druckbasispapieren hat sich<br />

Malta-Decor nach eigener Einschätzung zudem<br />

ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet.<br />

<strong>Die</strong>se Papiere mit Grammaturen von bis zu<br />

35 g/m² werden aufgr<strong>und</strong> der besonderen<br />

technologischen Anforderungen bislang<br />

ausschließlich innerhalb der Kronospan-<br />

Gruppe eingesetzt, sind gr<strong>und</strong>sätzlich aber<br />

auch für externe Abnehmer verfügbar. <strong>Die</strong><br />

Verarbeitung ist nur auf kontinuierlichen<br />

Beschichtungsanlagen möglich; ein Einsatz<br />

auf Kurztaktpressen wird durch Probleme<br />

in der Papierlegung erschwert.<br />

Kingdecor investiert in<br />

dritte Papiermaschine<br />

R<strong>und</strong> neun Monate nach der Inbetriebnahme<br />

einer neuen Dekorpapiermaschine hat<br />

das chinesische Joint Venture-Unternehmen<br />

Kingdecor, an dem die Schattdecor<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

AG, Thansau, mit 50 % beteiligt ist, im<br />

Verlauf des zweiten Quart<strong>als</strong> 2010 mit den<br />

Baumaßnahmen für eine weitere Anlage<br />

begonnen. Entsprechende Investitionspläne<br />

waren bereits im ersten Halbjahr<br />

2008 entwickelt worden. <strong>Die</strong> damaligen<br />

Planungen sahen den kurz aufeinanderfolgenden<br />

Aufbau von zwei Papiermaschinen<br />

an einem neuen, separaten Standort vor.<br />

An diesem Standort war dann eine erste<br />

Anlage installiert <strong>und</strong> im September 2009<br />

in Betrieb genommen worden. Das Projekt<br />

zum Aufbau einer zweiten Papiermaschine<br />

wurde in der Folge konkretisiert. <strong>Die</strong> endgültige<br />

Investitionsentscheidung fiel Ende<br />

2009. Nach Abschluss der Planungs- <strong>und</strong><br />

Projektierungsphase sowie der Anlagenbestellungen<br />

sollte noch im Verlauf des<br />

vierten Quart<strong>als</strong> 2010 mit der Installation<br />

begonnen werden. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme<br />

ist für das zweite Quartal 2011 geplant.<br />

<strong>Die</strong> neue Papiermaschine soll weitgehend<br />

baugleich zu der bestehenden, <strong>als</strong> PM 1<br />

Decor paper capacities set to rise<br />

again until the end of 2011<br />

Oberflächen<br />

bezeichneten Anlage sein, die mit einer<br />

Arbeitsbreite von 2,80 m auf eine Jahreskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 35.000 t ausgelegt<br />

ist. Nach Abschluss der derzeit laufenden<br />

Erweiterungsinvestition wird Kingdecor<br />

an dem neuen Standort mit zwei Papiermaschinen<br />

eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />

70.000 t erreichen.<br />

In dem Werk des Joint Venture-Partners<br />

Zhejiang Xian He Special Paper Co. betreibt<br />

Kingdecor seit Anfang 2006 eine<br />

weitere Dekorpapiermaschine (PM 13),<br />

die mit einer Arbeitsbreite von 2,80 m<br />

auf eine Kapazität von 25.000 t/Jahr ausgelegt<br />

ist. Nach der Inbetriebnahme der<br />

PM 2 wird Kingdecor erneut prüfen, ob<br />

diese PM 13 auch weiterhin Dekorpapier<br />

produzieren oder ob sie wieder auf andere<br />

Papiersorten umgestellt wird. Ähnliche<br />

Überlegungen wurden bereits nach dem<br />

Anlauf der PM 1 angestellt. In der Folge<br />

konnten allerdings beide Papiermaschinen<br />

relativ schnell mit Dekorpapier ausgelastet<br />

werden.<br />

Europe’s decor paper capacities will fluctuate again next year. Technocell Dekor<br />

GmbH & Co. KG, based in Osnabrück, Germany, will take its PM17 in Titisee-Neustadt<br />

out of service by the end of 2011 at the latest. In return, the company is currently<br />

ramping up production at its PM 1, which was converted and commissioned<br />

in March 2010 after repeated delays. Malta-Decor S.A., based in Poznan, Poland<br />

and Cartiere de Guarcino S.p.A., located in Guarcino, Italy <strong>als</strong>o announced plans<br />

to expand their decor paper capacities over the summer. Malta-Decor had already<br />

converted a paper machine in Rudawa that had previously focused on manufacturing<br />

overlay papers at the start of 2010 and thus switched to predominantly making<br />

decor paper. In the next phase, the company looked at investing in a sixth decor<br />

paper machine that was originally due to start operating in either Poznan or Rudawa<br />

by the end of 2011. Unconfirmed reports indicate that this project has since<br />

been shelved again. Cartiere de Guarcino, which is part of the Valentini group of<br />

Rimini, intends to resume operations at the PM2 at the start of 2011. This machine<br />

had closed in 2001 following the insolvency of its predecessor DEA S.p.A. The joint<br />

venture OOO Mayak-Technocell, based in Penza, Russia, commissioned a new decor<br />

paper machine in March 2009. In response, decor paper production was transferred<br />

from PM 3 at this site to the new machine. Mayak-Technocell’s new plant<br />

and Technocell Dekor and Malta-Decor conversion projects already added three<br />

decor paper machines to the market at the start of 2009. The new investment at<br />

Malta-Decor, which is not yet set in stone, and the restart of Cartiere de Guarcino’s<br />

PM 2 would add two more plants by 2012. These five paper machines have a total<br />

capacity of aro<strong>und</strong> 150,000 tonnes per year. On the other hand, the switch in the<br />

grades made by Mayak-Technocell’s PM3 and the planned closure of Technocell<br />

Dekor’s PM will reduce capacity by 40,000 tonnes.<br />

55


Nach der Ende Juni erteilten<br />

Freigabe durch das B<strong>und</strong>eskartellamt<br />

wird der Verkauf<br />

von Casco Impregnated<br />

Papers an die Investmentgesellschaften<br />

Deutsche<br />

Beteiligungs AG <strong>und</strong> an Harvest<br />

Partners abgeschlossen.<br />

Im Zuge dieser Transaktion<br />

beteiligt sich auch das Management<br />

an dem übernommenen<br />

Unternehmen.<br />

Der ursprünglich vereinbarte 56<br />

Oberflächen<br />

Verhandlungen sollen bis zum ersten Quartal abgeschlossen werden<br />

Coveright­Gruppe wird noch<br />

verbliebene Assets verkaufen<br />

<strong>Die</strong> Coveright-Gruppe will sich auch von<br />

den letzten verbliebenen Standorten<br />

in Schöppenstedt <strong>und</strong> Martorelles/<br />

Spanien trennen. Entsprechende<br />

Planungen wurden am 15. November<br />

2010 bekannt gegeben. Das<br />

Unternehmen geht davon aus, die<br />

Verhandlungen bis zum ersten Quartal<br />

2011 abschließen zu können; bei<br />

einem günstigen Verlauf könnte es<br />

sogar noch in diesem Jahr zu ersten<br />

Ergebnissen kommen.<br />

Mit der Durchführung des Verkaufsprozesses<br />

wurde die Angermann M & A International<br />

GmbH mit Sitz in Hamburg<br />

<strong>und</strong> Stuttgart beauftragt, die Coveright<br />

bereits beim Verkauf des russischen Joint<br />

Ventures OOO Coveright Rus, Samara, beraten<br />

hatte. Nach Aussage von Coveright<br />

hatten die Interessenten für die Aktivitäten<br />

in Nord- <strong>und</strong> Südamerika während der seit<br />

August 2010 geführten Verhandlungen<br />

Mai 2003<br />

Der niederländische Chemiekonzern<br />

Akzo Nobel NV,<br />

Arnheim, einigt sich mit den<br />

beiden Investmentgesellschaften<br />

Deutsche Beteiligungs<br />

AG, Frankfurt, <strong>und</strong><br />

Harvest Partners Inc., New<br />

York, auf den Verkauf der<br />

Casco Products-Sub Business<br />

Unit „Casco Impregnated<br />

Papers”. Als Kaufpreis<br />

werden 114 Mio € vereinbart.<br />

Juli 2003<br />

Kaufpreis hat sich durch die<br />

Vornahme einzelner Korrekturen<br />

leicht auf 112 Mio €<br />

(ohne Barbestände <strong>und</strong> Verbindlichkeiten)<br />

reduziert. Das<br />

übernommene Unternehmen<br />

wird mit dem Abschluss der<br />

Übernahme vorläufig in Casco<br />

Surfaces umbenannt; die<br />

Organisationsstruktur der<br />

bisherigen Casco Impregnated<br />

Papers wird weitgehend<br />

unverändert übernommen.<br />

Januar 2004<br />

Im Werk Arches/Frankreich<br />

werden zwei der drei dort<br />

betriebenen Imprägnierkanäle<br />

auf die Produktion von<br />

Flooringfilmen umgerüstet.<br />

Coveright will sich dabei auf<br />

die Produktion von Filmen<br />

konzentrieren, bei denen<br />

das Kor<strong>und</strong> im Verlauf der<br />

Imprägnierung direkt auf das<br />

bedruckte Dekorpapier aufgebracht<br />

wird, so dass in der<br />

Laminatbodenproduktion auf<br />

zum Teil auch ein Interesse an den beiden<br />

europäischen Standorten signalisiert.<br />

Parallel dazu hatte das Unternehmen im<br />

Verlauf der letzten Monate über ein Management<br />

Buy Out für das deutsche Werk<br />

Schöppenstedt verhandelt; diese Verhandlungen<br />

waren dann aber ohne Ergebnis<br />

beendet worden. Dennoch könnte es im<br />

Verlauf des jetzt gestarteten formellen<br />

Verkaufsprozesses laut Coveright auch<br />

weiterhin zu einer Lösung mit Beteiligung<br />

des Managements kommen.<br />

<strong>Die</strong> seit August laufenden <strong>und</strong> von dem<br />

Beratungsunternehmen William Blair &<br />

Company LLC, Chicago/Illinois, koordinierten<br />

Verhandlungen zum Verkauf der<br />

Aktivitäten in Nord- <strong>und</strong> Südamerika sind<br />

nach Angaben der Coveright Surfaces<br />

Beteiligungs GmbH mit Sitz in Frankfurt,<br />

die <strong>als</strong> Holdinggesellschaft für die operativ<br />

tätigen Coveright-Unternehmen fungiert,<br />

bereits relativ weit fortgeschritten <strong>und</strong><br />

einen zusätzlichen Overlayfilm<br />

verzichtet werden kann.<br />

In Moskau wird ein neues<br />

Vertriebsbüro eröffnet, von<br />

dem aus die Aktivitäten auf<br />

dem russischen Markt ausgeweitet<br />

werden sollen. Coveright<br />

kündigt in diesem Zusammenhang<br />

an, mittelfristig<br />

in Russland auch in die Produktion<br />

einsteigen zu wollen.<br />

Ähnliche Pläne bestehen für<br />

den chinesischen Markt.<br />

Februar 2004<br />

Casco Surfaces wird in Coveright<br />

Surfaces umbenannt. In<br />

der Folge werden die einzelnen<br />

Teilunternehmen schrittweise<br />

in Coveright Surfaces<br />

umfirmiert.<br />

Dezember 2004<br />

Am Standort Klang/Malaysia<br />

wird ein dritter Imprägnierkanal<br />

in Betrieb genommen.<br />

können voraussichtlich noch im Verlauf<br />

des Jahres 2010 abgeschlossen werden.<br />

Nach Informationen aus der Oberflächenbranche<br />

haben sich an diesen<br />

Verhandlungen neben Finanzinvestoren<br />

unter anderem auch zwei europäische Dekordrucker<br />

beteiligt. Coveright verhandelte<br />

Mitte November nach eigenen Angaben<br />

noch mit mehreren Interessenten, wollte<br />

zu diesem Zeitpunkt aber relativ bald in<br />

exklusive Verhandlungen eintreten. Bislang<br />

ist noch offen, ob die Aktivitäten in Nord-<br />

<strong>und</strong> Südamerika komplett oder in Teilen<br />

verkauft werden.<br />

Unternehmen wird<br />

jetzt doch zerschlagen<br />

<strong>Die</strong> geplanten Desinvestitionen sind laut<br />

Coveright Teil eines seit dem Jahr 2007<br />

laufenden Restrukturierungsprogramms,<br />

das ursprünglich die Stilllegung bzw. den<br />

Verkauf von einzelnen Produktionsstandor-<br />

Oktober 2005<br />

Coveright kündigt an, die<br />

Imprägnierung bei der Coveright<br />

Sweden AB am Standort<br />

Kristinehamn/Schweden bis<br />

zum Frühjahr 2006 einstellen<br />

zu wollen. Das Unternehmen<br />

produziert dort auf drei Imprägnierkanälen<br />

mit einer<br />

Gesamtkapazität von r<strong>und</strong> 60<br />

Mio m²/Jahr. R<strong>und</strong> zwei Drittel<br />

der Produktion entfallen<br />

auf Phenolfilme, die in erster<br />

Linie an außereuropäische<br />

Sperrholzhersteller geliefert<br />

werden. <strong>Die</strong> Produktionsmengen<br />

des Werkes Kristinehamn<br />

sollen auf die Standorte<br />

Schöppenstedt, Arches/<br />

Frankreich <strong>und</strong> Martorelles/<br />

Spanien verlagert werden<br />

Mio m²/Jahr ausgebaut. <strong>Die</strong><br />

Gesamtkapazität an den zwei<br />

nordamerikanischen Produktionsstandorten<br />

Cobourg <strong>und</strong><br />

Blythewood/South Carolina<br />

steigt damit auf 300 Mio m²/<br />

Jahr.<br />

Februar 2006<br />

Coveright <strong>und</strong> der aus dem<br />

Baustoffkonzern Versivo<br />

Association, Samara, hervorgegangene<br />

Imprägnierer<br />

Samara Melamin Decor LLC,<br />

Samara, unterzeichnen einen<br />

Letter of Intent zur Gründung<br />

eines Joint Venture-Unternehmens.<br />

Juni 2006<br />

<strong>Die</strong> Coveright Surfaces do<br />

Mit der Installation eines neu-<br />

Brasil Ltda., São José dos<br />

en, vorrangig auf leichtge-<br />

Pinhais (Paraná/Brasilien),<br />

wichtige Overlaypapiere aus-<br />

nimmt einen zweiten ImprägerichtetenImprägnierkagnierkanal<br />

in Betrieb, der<br />

n<strong>als</strong> wird die Produktionska-<br />

zuvor im Werk Arches produpazität<br />

des Werkes Cobourg/<br />

Ontario auf <strong>EUWID</strong> insgesamt <strong>Holz</strong> special: 180 Bau ziert & hat Innenausbau <strong>und</strong> im Zuge der Ver-


Mit dem von Coveright geplanten Verkauf der<br />

Werke Schöppenstedt <strong>und</strong> Martorelles wird<br />

der bislang weltweit größte unabhängige<br />

Imprägnierer endgültig zerschlagen.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

ten, Produktivitätsverbesserungen in den<br />

verbleibenden Werken sowie den Abbau<br />

von Overhead- <strong>und</strong> Fixkosten vorsah.<br />

Bereits im Jahr 2006 war das schwedische<br />

Werk Kristinehamn stillgelegt worden. Ende<br />

November 2007 folgte die Aufgabe des<br />

erst im Februar 2007 von der Uniboard Inc.,<br />

Laval/Québec, übernommenen Werkes<br />

Drummondville/Québec. Der verbliebene<br />

Imprägnierkanal wurde in der Folge demontiert<br />

<strong>und</strong> bis zu einer Entscheidung über die<br />

weitere Verwendung am Standort Cobourg<br />

eingelagert. Zum Jahresende 2008 wurde<br />

die Produktion in dem französischen<br />

Werk Arches endgültig eingestellt. Coveright<br />

bemüht sich auch weiterhin um eine<br />

Veräußerung der dort verbliebenen zwei<br />

Imprägnierkanäle <strong>und</strong> der Harzproduktion.<br />

Der unter Coveright Surfaces Malaysia<br />

Sdn. Bhd. firmierende malaysische Standort<br />

Klang wurde Ende August 2009 von<br />

der bislang vor allem im Recycling- <strong>und</strong><br />

Chemiebereich tätigen Investmentgesellschaft<br />

Analab Resources Bhd., Kuala Lumpur/Malaysia,<br />

übernommen. Anfang Juli<br />

lagerung nach Brasilien unter<br />

Beteiligung des italienischen<br />

Anlagenherstellers Tocchio<br />

s.r.l., Vigevano, modernisiert<br />

<strong>und</strong> erweitert wurde. Im Gegenzug<br />

wird in Arches ein<br />

gebrauchter Imprägnierkanal<br />

aus dem von Coveright im<br />

Verlauf des ersten Halbjahrs<br />

2006 stillgelegten Werk<br />

Kristinehamn/Schweden installiert.<br />

Oktober 2006<br />

Im Werk Schöppenstedt<br />

läuft ein neuer, von Tocchio<br />

gelieferter Imprägnierkanal<br />

an. Mit dieser Investition<br />

wird eine ältere, im August<br />

2006 stillgelegte Anlage<br />

ersetzt.<br />

November 2006<br />

Juli 2006<br />

Nach mehrmonatigen Verhandlungen<br />

werden die Verträge<br />

zum Abschluss eines<br />

Das Werk Kristinehamn wird Joint Ventures in Russland<br />

mit der Einstellung der Pro- unterzeichnet. Coveright wird<br />

duktion auf den beiden Phe- im Rahmen dieser Vereinbanolkanälen<br />

endgültig stillgerung mit 51 % die Mehrheit<br />

legt. <strong>Die</strong> Produktion von Me- an dem russischen Impräglaminfilmen<br />

ist bereits Mitte nierer Samara Melamin<br />

Februar ausgelaufen; der Decor übernehmen; diese<br />

dafür eingesetzte Impräg- Beteiligung soll mittelfristig<br />

nierkanal wurde in der Folge weiter ausgebaut werden.<br />

in das Werk Arches verlagert. <strong>Die</strong> bisherigen Gesellschafter<br />

von Samara Melamin Decor<br />

werden in der ersten Phase<br />

die verbleibenden 49 % an<br />

dem Joint Venture halten.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Mit dem Abschluss des Joint<br />

2010 verständigte sich Coveright schließlich<br />

mit der Interprint GmbH, Arnsberg,<br />

auf einen Verkauf aller Anteile an dem<br />

russischen Joint Venture-Unternehmen<br />

OOO Coveright Rus, Samara.<br />

Mit den im August bzw. November angekündigten<br />

Verkäufen der Nord- <strong>und</strong> Südamerika-Aktivitäten<br />

sowie der Standorte in<br />

Deutschland <strong>und</strong> Spanien wird die Coveright-<br />

Gruppe, die noch immer der größte unabhängige<br />

Imprägnierer weltweit ist, endgültig<br />

zerschlagen. Damit werden sich auch die<br />

bisherigen Hauptanteilseigner wieder aus<br />

Ventures soll Samara Melamin<br />

Decor in Coveright umfirmiert<br />

werden.<br />

Februar 2007<br />

<strong>Die</strong> Coveright-Gruppe veräußert<br />

die Business Unit<br />

„Furniture Applications“ im<br />

Rahmen eines Management<br />

Buy Out an die neugegründete<br />

Tacon Décor S.L., Burgos/Spanien.<br />

Tacon Decor<br />

übernimmt damit die in den<br />

vorangegangenen Jahren auf<br />

den Standort Burgos konzentrierten<br />

Folien-, Schichtstoff-<br />

<strong>und</strong> Kantenaktivitäten von<br />

Coveright. Gleichzeitig wird<br />

das bislang der Coveright<br />

Surfaces Spain S.A. zugeordnete<br />

Werk Burgos aus<br />

der Coveright-Gruppe abgespalten.<br />

Beim Abschluss der<br />

Transaktion wird Coveright<br />

von der international tätigen<br />

Unternehmensberatung<br />

Clairfield Partners beraten.<br />

Oberflächen<br />

der Imprägnierbranche zurückziehen. <strong>Die</strong><br />

Anteile an der Coveright Surfaces Beteiligungs<br />

GmbH werden seit dem im Mai 2003<br />

vereinbarten <strong>und</strong> zum 1. Juli 2003 vollzogenen<br />

Management Buy Out im wesentlichen<br />

von verschiedenen Private Equity-Fonds<br />

gehalten. <strong>Die</strong> Deutsche Beteiligungs AG,<br />

Frankfurt, hält direkt <strong>und</strong> über Parallelfonds<br />

insgesamt 56,43 %. <strong>Die</strong> US-amerikanische<br />

Harvest Partners LLC, New York, ist über<br />

die Rhein-Main-Treuhand GmbH mit 42,14 %<br />

beteiligt. <strong>Die</strong> verbleibenden 1,43 % liegen<br />

bei Anteilseignern aus dem früheren bzw.<br />

aktuellen Coveright-Management.<br />

Coveright Surfaces North<br />

America übernimmt die Imprägnieraktivitäten<br />

des seit<br />

Ende 2005 zur Pfleiderer<br />

AG, Neumarkt, gehörenden<br />

kanadischen <strong>Holz</strong>werkstoff-<br />

<strong>und</strong> Laminatbodenherstellers<br />

Uniboard Inc., Laval/<br />

Québec. Uniboard betreibt<br />

am Standort Drummondville/<br />

Québec insgesamt vier Imprägnierkanäle<br />

mit Arbeitsbreiten<br />

von 4 bzw. 5 ft <strong>und</strong><br />

einer Gesamtkapazität von<br />

r<strong>und</strong> 60 Mio m²/Jahr sowie<br />

eine Imprägnierharzfertigung.<br />

Parallel zu der Transaktion<br />

unterzeichnen beide Unternehmen<br />

eine langfristige<br />

Liefervereinbarung, über die<br />

Coveright Surfaces die Uniboard-Beschichtungswerke<br />

mit Melaminfilmen beliefern<br />

wird. Der Absatzschwerpunkt<br />

liegt dabei im Bereich Laminatboden.<br />

<strong>Die</strong> russischen Kartellbehörden<br />

genehmigen das Joint<br />

Venture zwischen der Cove-<br />

57<br />

right-Gruppe <strong>und</strong> dem russischen<br />

Imprägnierer Samara<br />

Melamin Decor. Mit dieser<br />

Freigabe wird die in dem im<br />

November 2006 unterzeichneten<br />

Joint Venture-Vertrag<br />

festgelegte Übernahme von<br />

51 % der Samara Melamin<br />

Decor-Anteile durch Coveright<br />

wirksam.<br />

März 2007<br />

Coveright legt zwei der vier<br />

Imprägnierkanäle im Werk<br />

Drummondville still.<br />

Oktober 2007<br />

<strong>Die</strong> Coveright Surfaces Germany<br />

GmbH nimmt im Werk<br />

Schöppenstedt eine weitere<br />

neue Produktionslinie in Betrieb.<br />

Mit dem ebenfalls von<br />

Tocchio gelieferten Imprägnierkanal<br />

wird eine ältere<br />

Anlage ersetzt, die im Juli<br />

stillgelegt <strong>und</strong> in der Folge<br />

demontiert wurde. Der neue


Das erst im Februar 2007<br />

von Uniboard übernommene<br />

Werk Drummondville wird<br />

stillgelegt. Damit werden<br />

58<br />

Oberflächen<br />

<strong>Die</strong> Zerschlagung der Coveright-Gruppe<br />

wurde nach außen hin allerdings nur<br />

schrittweise deutlich. Im Zusammenhang<br />

mit den Verhandlungen zum Verkauf des<br />

russischen Joint Ventures hatte das Unternehmen<br />

noch mitgeteilt, dass diese<br />

Desinvestition der letzte größere Restrukturierungsschritt<br />

sei <strong>und</strong> dass sich das<br />

Unternehmen in Zukunft auf die Aktivitäten<br />

in Europa sowie in Nord- <strong>und</strong> Südamerika<br />

konzentrieren wolle. Bei der Bekanntgabe<br />

der Verkaufspläne für das Nord- <strong>und</strong><br />

Südamerika-Geschäft war dann von einer<br />

Fokussierung auf die beiden europäischen<br />

Standorte die Rede. Im Verlauf des Herbstes<br />

wurde allerdings immer deutlicher,<br />

dass die Deutsche Beteiligungs AG <strong>und</strong><br />

Harvest Partners das Engagement bei<br />

Coveright komplett aufgeben wollen.<br />

Schöppenstedt erweitert<br />

Phenolfilmproduktion<br />

Das der Coveright Surfaces Germany<br />

GmbH zugeordnete Werk Schöppenstedt<br />

betreibt insgesamt fünf Imprägnierkanäle<br />

sowie eine eigene Imprägnierharzproduktion.<br />

Das Unternehmen hatte zuletzt in<br />

den Jahren 2006 <strong>und</strong> 2007 ein größeres<br />

Investitionsprogramm umgesetzt, in<br />

dessen Verlauf zwei alte Anlagen durch<br />

neue, von der Tocchio s.r.l., Vigevano/<br />

Italien gelieferte Imprägnierkanäle ersetzt<br />

Imprägnierkanal, der wie die<br />

bereits im Oktober 2006 in<br />

Betrieb genommene Anlage<br />

über eine Arbeitsbreite von<br />

2.900 mm verfügt, mit Auftragswerken<br />

ausgestattet<br />

ist <strong>und</strong> in Abhängigkeit vom<br />

Produktionsprogramm Imprägniergeschwindigkeiten<br />

von über 100 m/min erreicht,<br />

wurde auf der freiwerdenden<br />

Fläche installiert.<br />

Parallel zu den Erweiterungsinvestitionen<br />

im Produktionsbereich<br />

hat Coveright<br />

im Werk Schöppenstedt die<br />

Lagerhallen umgebaut, um<br />

einen optimierten Materialfluss<br />

sicherzustellen, sowie<br />

Maßnahmen zur Emissionsreduzierung<br />

umgesetzt.<br />

November 2007<br />

die Nordamerika-Aktivitäten<br />

von Coveright wieder auf die<br />

beiden anderen Produktionsstandorte<br />

von Coveright<br />

Surfaces North America,<br />

Cobourg <strong>und</strong> Blythewood,<br />

konzentriert.<br />

Dezember 2007<br />

Coveright fährt die Produktion<br />

im Werk Arches über<br />

eine längerfristige Änderung<br />

des Schichtsystems weiter<br />

zurück. Das zuvor über<br />

sechs Tage laufende Vierschichtsystem<br />

wird auf ein<br />

Dreischichtsystem über fünf<br />

Tage umgestellt, womit sich<br />

die Zahl der Produktionsschichten<br />

auf den in Arches<br />

laufenden drei Imprägnierkanälen<br />

von r<strong>und</strong> 18 pro Woche<br />

auf 15 reduziert. Im Zuge der<br />

Verhandlungen über die Kapazitätsanpassungen<br />

kommt<br />

es zu Protestaktionen der Belegschaft,<br />

die auch Arbeitsniederlegungen<br />

beinhalten.<br />

wurden. Der erste Kanal wurde im Oktober<br />

2006 in Betrieb genommen; die zweite<br />

Anlage lief im Oktober 2007 an. <strong>Die</strong> beiden<br />

weitgehend baugleichen Neuanlagen verfügen<br />

über eine Arbeitsbreite von 2.900 mm<br />

<strong>und</strong> sind mit Auftragswerken ausgestattet,<br />

so dass zum Beispiel auch Flüssigoverlays<br />

produziert werden können. Laut Coveright<br />

erreichen die beiden Kanäle in Abhängigkeit<br />

vom Produktionsprogramm Imprägniergeschwindigkeiten<br />

von über 100 m/min.<br />

Parallel zu den Erweiterungsinvestitionen<br />

im Produktionsbereich hatte Coveright im<br />

Verlauf des Jahres 2007 auch die Lagerhallen<br />

umgebaut, um einen optimierten Materialfluss<br />

sicherzustellen, sowie Maßnahmen<br />

zur Emissionsreduzierung umgesetzt.<br />

Von den fünf Imprägnierkanälen in Schöppenstedt<br />

sind bislang zwei auf die Produktion<br />

von Phenolfilmen ausgelegt. Drei<br />

Imprägnierkanäle, darunter die zwei neuen<br />

Anlagen, werden für die Produktion von<br />

Melaminfilmen eingesetzt, können seit einiger<br />

Zeit aber nicht mehr voll ausgelastet<br />

werden. Coveright hat daher zuletzt die<br />

Umstellung eines dieser drei Imprägnierkanäle<br />

auf Phenolfilme geprüft. Bereits<br />

jetzt entfällt mehr <strong>als</strong> die Hälfte der Produktion<br />

auf Phenolfilme, die in erster Linie<br />

an die Sperrholz- <strong>und</strong> Schalungsindustrie<br />

geliefert werden. <strong>Die</strong> Melaminprodukte<br />

gehen vor allem in die Möbel- <strong>und</strong> Lami-<br />

Januar 2008<br />

Coveright kündigt für das<br />

zweite Halbjahr 2008 den<br />

Aufbau eines Phenolkan<strong>als</strong><br />

bei dem im November 2006<br />

gegründeten Joint Venture<br />

in Samara an. Dabei soll<br />

eine 2.700 mm breite Anlage<br />

aus dem im Sommer<br />

2006 stillgelegten Werk<br />

Kristinehamn zum Einsatz<br />

kommen. Das Projekt wird<br />

in der Folge aber doch nicht<br />

realisiert.<br />

September 2008<br />

Im Werk São José dos Pinhais<br />

läuft ein dritter Imprägnierkanal<br />

an. <strong>Die</strong>se Anlage hat<br />

bis zum Sommer 2008 im<br />

Werk Arches produziert <strong>und</strong><br />

wurde dann nach Brasilien<br />

verlagert.<br />

natbodenindustrie. Darüber hinaus werden<br />

in Schöppenstedt auch Spezialitäten für<br />

den Automotive-Bereich hergestellt. Von<br />

Schöppenstedt aus werden vor allem der<br />

mitteleuropäische Raum <strong>und</strong> die angrenzenden<br />

osteuropäischen Länder beliefert.<br />

<strong>Die</strong> Phenolfilmproduktion wird größtenteils<br />

an die osteuropäische <strong>und</strong> russische<br />

Sperrholzindustrie vermarktet.<br />

<strong>Die</strong> über die zwischengeschaltete Surfaces<br />

Spain S.L., Barcelona/Spanien, zur<br />

Coveright-Gruppe gehörende Coveright<br />

Surfaces Spain S.A., Sant Cugat de Valles,<br />

betreibt am Standort Martorelles insgesamt<br />

vier Imprägnierkanäle. Eine dieser Anlagen<br />

befindet sich allerdings im Besitz eines<br />

Coveright-Abnehmers. Von den drei anderen<br />

Imprägnierkanälen laufen derzeit zwei;<br />

die dritte Anlage bleibt aufgr<strong>und</strong> der in den<br />

letzten zwei Jahren deutlich zurückgegangenen<br />

Nachfrage größtenteils abgestellt.<br />

Das Werk Martorelles ist ausschließlich auf<br />

Melaminfilme sowie auf die Märkte Spanien,<br />

Portugal, Frankreich <strong>und</strong> Italien ausgerichtet.<br />

Hauptabnehmer sind die Möbel- <strong>und</strong><br />

Fußbodenindustrie; darüber hinaus werden<br />

aber auch Spezialitäten für verschiedene<br />

technische Anwendungen geliefert.<br />

Beide Standorte werden seit Ende 2009<br />

<strong>als</strong> eigenständig agierende Einheiten geführt<br />

<strong>und</strong> sind laut Coveright derzeit ope-<br />

Oktober 2008<br />

John Ahlström, Geschäftsführer<br />

der Coveright Surfaces<br />

Holding GmbH mit Sitz in<br />

Düsseldorf <strong>und</strong> damit CEO<br />

der Coveright Group, übergibt<br />

seine Position im Rahmen<br />

der laufenden Restrukturierungsmaßnahmen<br />

an Josef<br />

Kagon. Der Geschäftsführung<br />

der Coveright Holding gehören<br />

zu diesem Zeitpunkt zudem<br />

David Miers <strong>als</strong> COO <strong>und</strong><br />

Horst Sieben <strong>als</strong> CFO an. Der<br />

Verantwortungsbereich von<br />

Sieben wird Anfang 2009 von<br />

Miers übernommen.<br />

November 2008<br />

stedt der Coveright Surfaces<br />

Germany GmbH, Essen, bzw.<br />

über die Coveright Surfaces<br />

Spain S.A., Martorelles/Spanien,<br />

abgewickelt werden.<br />

August 2009<br />

<strong>Die</strong> bislang vor allem im<br />

Recycling- <strong>und</strong> Chemiebereich<br />

tätige Investmentgesellschaft<br />

Analab Resources<br />

Bhd., Kuala Lumpur/<br />

Malaysia, übernimmt den<br />

unter Coveright Surfaces<br />

Malaysia Sdn. Bhd. firmierenden<br />

malaysischen<br />

Standort Klang.<br />

Januar 2010<br />

<strong>Die</strong> Coveright-Gruppe nimmt Frank Fissel wird in die Ge-<br />

Verhandlungen über eine schäftsführung der Coveright<br />

Stilllegung des unter Cove- Surfaces Germany berufen<br />

right Surfaces France S.N.C. <strong>und</strong> übernimmt dort die Ver-<br />

firmierenden französischen antwortung für den kaufmän-<br />

Werkes Arches auf. <strong>Die</strong> zunischen Bereich <strong>und</strong> den Verletzt<br />

in Arches bearbeiteten trieb. Für den Bereich Technik<br />

Aufträge sollen in Zukunft<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau ist & seit Innenausbau<br />

März 2008 Dr. Gunther<br />

über das Werk Schöppen


Das im Jahr 2003 mit einem Imprägnierkanal<br />

in Betrieb genommene <strong>und</strong> 2006 bzw. 2008 um<br />

jeweils eine Anlage erweiterte Coveright­Werk<br />

in São José dos Pinhais/Brasilien soll im ersten<br />

Halbjahr 2011 nochm<strong>als</strong> ausgebaut werden<br />

(Foto: Coveright)<br />

rativ profitabel. In den vergangenen zwei<br />

Jahren hatte die deutsche Gesellschaft<br />

aufgr<strong>und</strong> der in diesem Zeitraum durchgeführten<br />

Restrukturierungsmaßnahmen<br />

dagegen Verluste ausweisen müssen.<br />

Für Südamerika liegen<br />

Ausbauprojekte vor<br />

<strong>Die</strong> im August zum Verkauf gestellten<br />

Aktivitäten in Nord- <strong>und</strong> Südamerika, die<br />

die beiden nordamerikanischen Produktions-<br />

<strong>und</strong> Vertriebsgesellschaften Coveright<br />

Surfaces Canada Inc. (Cobourg/<br />

Ontario) <strong>und</strong> Coveright Surfaces USA Co.<br />

(Blythewood/South Carolina), die US-amerikanische<br />

Holding Surfaces USA Corp.<br />

(Wilmington/Delaware) sowie die brasilianische<br />

Coveright Surfaces do Brasil<br />

Indústria e Comércio Ltda. (São José dos<br />

Pinhais/Paraná) umfassen, sollen unter<br />

den neuen Eigentümern weiter ausgebaut<br />

werden. Das Coveright-Management hat<br />

für die erforderlichen Investitionen einen<br />

strategischen Fünfjahresplan aufgestellt,<br />

der sowohl die Erweiterung der beste-<br />

Martin zuständig, der zuvor<br />

Leiter des Werks Schöppenstedt<br />

war.<br />

<strong>Die</strong> Geschäftsführung der<br />

spanischen Unternehmen<br />

Coveright Surfaces Spain<br />

S.A. <strong>und</strong> Surfaces Spain S.L.,<br />

beide mit Sitz in Martorelles,<br />

wird um Joan Padrós erweitert.<br />

Zuvor hat Ignacio Rivera<br />

die beiden Unternehmen <strong>als</strong><br />

alleiniger Geschäftsführer<br />

geleitet.<br />

Abstimmung mit den Joint<br />

Venture-Partnern wurde allerdings<br />

das <strong>gesamte</strong> Unternehmen<br />

zum Verkauf ausgeschrieben.<br />

Juli 2010<br />

Coveright <strong>und</strong> die Interprint<br />

GmbH, Arnsberg, einigen<br />

sich auf den Verkauf aller<br />

Anteile an dem russischen<br />

Joint Venture Coveright Rus.<br />

Parallel zur Unterzeichnung<br />

der Übernahmeverträge zwi-<br />

Mai 2010<br />

schen den bisherigen Joint<br />

Venture-Partnern, der Cove-<br />

<strong>Die</strong> Coveright Surfaces Beright Surfaces Beteiligungsteiligungs<br />

GmbH mit Sitz in gesellschaft bzw. der Jacobs<br />

Frankfurt, die <strong>als</strong> Holding- Trading Ltd., Samara, auf der<br />

gesellschaft für die operativ einen <strong>und</strong> Interprint auf der<br />

tätigen Coveright-Unterneh- anderen Seite, verständigen<br />

men fungiert, nimmt Ver- sich Coveright <strong>und</strong> Interprint<br />

handlungen über einen Ver- auf eine langfristige Lizenzkauf<br />

des russischen Joint vereinbarung.<br />

Ventures Coveright Rus LLC,<br />

Samara, auf. Coveright ist an<br />

diesem Unternehmen noch<br />

immer<br />

<strong>EUWID</strong><br />

mit 51<br />

<strong>Holz</strong><br />

% beteiligt.<br />

special:<br />

In<br />

Bau & Innenausbau<br />

henden Werke <strong>als</strong> auch den Aufbau neuer<br />

Standorte vorsieht. In einem ersten<br />

Schritt soll bereits im Verlauf des ersten<br />

Halbjahrs 2011 ein weiterer Imprägnierkanal<br />

in São José dos Pinhais installiert<br />

werden.<br />

Coveright betreibt in dem im Februar 2003<br />

in Betrieb genommenen Werk bislang drei<br />

Imprägnierkanäle mit einer Gesamtkapazität<br />

von r<strong>und</strong> 70 Mio m²/Jahr. <strong>Die</strong> erste<br />

August 2010<br />

Coveright leitet ein Verkaufsverfahren<br />

für die Aktivitäten<br />

in Nord- <strong>und</strong> Südamerika<br />

ein. Für die Abwicklung<br />

der Transaktion wird<br />

das Beratungsunternehmen<br />

William Blair & Company<br />

LLC, Chicago/Illinois, eingeschaltet.<br />

Für die zum Verkauf gestellten<br />

Aktivitäten in Nord- <strong>und</strong><br />

Südamerika wird ein strategischer<br />

Fünfjahresplan aufgestellt,<br />

der sowohl die Erweiterung<br />

der bestehenden<br />

Werke <strong>als</strong> auch den Aufbau<br />

neuer Standorte vorsieht.<br />

In einem ersten Schritt soll<br />

bereits im Verlauf des ersten<br />

Halbjahrs 2011 ein weiterer<br />

Imprägnierkanal in São José<br />

dos Pinhais installiert werden.<br />

Oberflächen<br />

Anlage war von der damaligen Vits Maschinenbau<br />

GmbH, Langenfeld, geliefert worden.<br />

<strong>Die</strong> beiden anderen Imprägnierkanäle<br />

wurden aus dem Werk Arches nach Brasilien<br />

verlagert <strong>und</strong> dort nach einer Modernisierung<br />

im Juni 2006 bzw. im September<br />

2008 wieder in Betrieb genommen. Als<br />

nächste Anlage wird voraussichtlich wieder<br />

ein neuer Imprägnierkanal zum Einsatz<br />

kommen. Coveright kann dabei eventuell<br />

auf eine Maschine zurückgreifen, die von<br />

September 2010<br />

Der erst im Januar 2010 in<br />

die Geschäftsführung der<br />

Coveright Surfaces Germany<br />

berufene Frank Fissel scheidet<br />

wieder aus dem Unternehmen<br />

aus.<br />

Oktober 2010<br />

Nach der Freigabe durch die<br />

russische Kartellbehörde FAS<br />

wird der Anfang Juli 2010<br />

vereinbarte Verkauf von Coveright<br />

Rus an Interprint abgeschlossen.<br />

November 2010<br />

Coveright kündigt den Verkauf<br />

der Standorte Schöppenstedt<br />

<strong>und</strong> Martorelles<br />

an. Mit der Durchführung<br />

des Verkaufsprozesses wird<br />

die Angermann M & A International<br />

GmbH mit Sitz in<br />

Hamburg <strong>und</strong> Stuttgart beauftragt.<br />

59<br />

Anmerkung: <strong>Die</strong> Auflistung<br />

enthält Beispiele für Veränderungen<br />

in der Coveright-<br />

Gruppe seit dem im Juli 2003<br />

abgeschlossenen Einstieg<br />

der beiden Investmentgesellschaften<br />

Deutsche Beteiligungs<br />

AG <strong>und</strong> Harvest Partners.<br />

Über die einzelnen Vorgänge<br />

wurde in ausführlicher<br />

Form jeweils im wöchentlich<br />

erscheinenden Informationsdienst<br />

„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe“ berichtet.<br />

Das <strong>EUWID</strong>-Archiv gibt zudem<br />

einen Überblick über die<br />

Entwicklung der Coveright-<br />

Vorgängergesellschaft Casco<br />

Impregnated Papers.


60<br />

Oberflächen<br />

einem anderen Unternehmen in Auftrag<br />

gegeben worden war, dann aber nicht<br />

abgenommen wurde.<br />

Bereits kurz nach dieser Erweiterungsinvestition<br />

soll ein zweites Werk in Süd- oder<br />

Mittelamerika aufgebaut werden. Coveright<br />

hat bereits mehrere mögliche Standorte<br />

in die engere Auswahl genommen. Während<br />

das bestehende Werk in São José<br />

dos Pinhais in erster Linie auf Brasilien <strong>und</strong><br />

direkt angrenzende Märkte ausgerichtet<br />

ist, sollen von dem neuen Standort eher<br />

die Märkte an der Westküste Südamerikas<br />

<strong>und</strong> in den an Südamerika angrenzenden<br />

mittelamerikanischen Ländern beliefert werden.<br />

Mittelfristig sind auch in Nordamerika<br />

weitere Investitionen geplant. Denkbar ist in<br />

diesem Zusammenhang auch der Aufbau<br />

eines Produktionsstandortes im Westen der<br />

USA, über den Abnehmer an der Westküste<br />

<strong>und</strong> in den sich südlich anschließenden<br />

mittelamerikanischen Ländern beliefert<br />

werden können. Voraussetzung für eine<br />

Konkretisierung dieses Projektes ist laut<br />

Coveright allerdings eine stärkere Belebung<br />

der nordamerikanischen Märkte.<br />

Interprint steigt in<br />

Imprägnierung ein<br />

<strong>Die</strong> Übernahme aller Anteile an dem Joint<br />

Venture Coveright Rus durch Interprint<br />

wurde nach der Freigabe durch die russische<br />

Kartellbehörde FAS im Verlauf des<br />

Oktobers abgeschlossen. <strong>Die</strong> Übernahmeverträge<br />

zwischen den bisherigen Joint<br />

Venture-Partnern, der Coveright Surfaces<br />

Beteiligungsgesellschaft bzw. der Jacobs<br />

Trading Ltd., Samara, auf der einen <strong>und</strong><br />

Interprint auf der anderen Seite, waren<br />

Anfang Juli unterzeichnet worden. Parallel<br />

dazu hatten sich Coveright <strong>und</strong> Interprint<br />

auf eine langfristige Lizenzvereinbarung<br />

verständigt. <strong>Die</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Übertragung<br />

von Produktions- <strong>und</strong> Produktdaten<br />

soll sicherstellen, dass das russische<br />

Coveright-Werk das auf Melaminfilme<br />

zum Einsatz im Beschichtungsbereich<br />

ausgerichtete Angebotsprogramm auch<br />

weiterhin uneingeschränkt fortführen kann.<br />

Das Joint Venture-Unternehmen bestand<br />

seit Anfang 2007. Bereits im Februar 2006<br />

hatten die Samara Melamine Decor LLC<br />

<strong>und</strong> Coveright eine Gr<strong>und</strong>satzvereinbarung<br />

über die Gründung eines Joint Ventures<br />

getroffen. <strong>Die</strong> daraus abgeleiteten Verträge<br />

wurden am 13. November 2006 unterzeichnet<br />

<strong>und</strong> Ende Februar 2007 von den<br />

russischen Kartellbehörden freigegeben.<br />

Im Juni 2007 folgte die Umfirmierung des<br />

Joint Ventures in Coveright Rus. Coveright<br />

war mit 51 % beteiligt; die verbleibenden<br />

49 % lagen bei Jacobs Trading. Beide<br />

Unternehmen hatten den russischen Imprägnierer<br />

zum Jahresbeginn 2010 zum<br />

Verkauf ausgeschrieben. <strong>Die</strong> sich daran<br />

anschließenden Verhandlungen sollten<br />

ursprünglich bis zum Ende des zweiten<br />

Quart<strong>als</strong> 2010 abgeschlossen werden.<br />

Coveright Rus betreibt derzeit zwei jeweils<br />

von Tocchio gelieferte <strong>und</strong> 7 ft breite Imprägnierkanäle,<br />

die im März 2005 bzw. im<br />

September 2006 in Betrieb genommen<br />

worden waren. <strong>Die</strong> in der Folge geplanten<br />

Investition in weitere Produktionslinien, mit<br />

denen das Produktionsprogramm unter<br />

anderem auf Phenolfilme erweitert werden<br />

sollte, wurden dagegen bislang noch nicht<br />

umgesetzt.<br />

Interprint ist in Russland bislang mit der<br />

OOO Interprint RUS, Egorievsk, <strong>und</strong> einem<br />

Vertriebsbüro in Moskau vertreten. <strong>Die</strong><br />

im August 2008 in Betrieb genommene<br />

Coveright to sell its remaining assets<br />

Druckerei soll bis zum Jahresende um eine<br />

zweite Druckmaschine erweitert werden,<br />

die Interprint im Verlauf des Frühjahrs 2010<br />

aus dem zur Verwertung ausgeschriebenen<br />

Anlagenbestand des insolventen belgischen<br />

Dekordruckers <strong>und</strong> Imprägnierers<br />

Mepa N.V. S.A., Oudenaarde, erworben<br />

hat. Das russische Coveright-Werk hat<br />

bereits in der Vergangenheit in größerem<br />

Umfang bedruckte Dekorpapiere von<br />

Interprint bezogen. <strong>Die</strong> ursprünglich vor<br />

allem über die polnische Interprint Polska<br />

Sp.zo.o., Ozorków, abgewickelten Lieferungen<br />

wurden im Verlauf der letzten zwei<br />

Jahre schrittweise auf das Werk Egorievsk<br />

umgestellt.<br />

Mit der Übernahme der Coveright Rus kann<br />

Interprint erstm<strong>als</strong> auch imprägnierte Papiere<br />

anbieten. Das Unternehmen hatte<br />

bereits seit längerer Zeit einen Einstieg in<br />

die Imprägnierung geprüft, dabei aber deutlich<br />

gemacht, dass eine solche Investition<br />

nur in einem bislang noch weniger stark<br />

entwickelten Exportmarkt in Frage komme.<br />

Der mitteleuropäische Markt für imprägnierte<br />

Papiere ist aus Sicht von Interprint<br />

mit den verbliebenen freien Herstellern <strong>und</strong><br />

den integrierten <strong>Holz</strong>werkstoffherstellern<br />

ausreichend besetzt.<br />

The Coveright group intends to part ways with its final locations in Schöppenstedt,<br />

Germany and Martorelles, Spain, as well. The firm announced plans to this effect on<br />

15 November 2010. The group expects to finalise negotiations by the first quarter of<br />

2011, with an outcome even possible by the year’s end if talks go well. Angermann<br />

M & A International GmbH, based in Hamburg and Stuttgart, was tasked with conducting<br />

the sale process. This company had previously advised Coveright on the sale<br />

of its Russian joint venture OOO Coveright Rus, based in Samara. Coveright stated<br />

that some businesses had indicated an interest in the two European sites during talks<br />

regarding North and South American operations that began back in August 2010.<br />

At the same time, the company had been in negotiations regarding a possible management<br />

buy-out for the German mill in Schöppenstedt over the past few months.<br />

However, these talks ultimately ended without a deal. Nonetheless, Coveright made<br />

it clear that the formal sale process that is now <strong>und</strong>erway might yet produce a solution<br />

involving the management team. Negotiations to sell the company’s activities in<br />

North and South America are already at a relatively advanced stage. This process<br />

started back in August and is being co-ordinated by the US consultancy William Blair<br />

& Company LLC, based in Chicago, Illinois. The holding firm for all operating<br />

Coveright subsidiaries, Coveright Surfaces Beteiligungs GmbH, headquartered<br />

in Frankfurt, noted that these talks might yield a result before the end of this year.<br />

Sources within the surfaces industry reported that these discussions involved financial<br />

investors as well as two European decor printers. It is still unclear whether Coveright’s<br />

operations in North and South America should be sold as a single unit or in parts.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


62<br />

Oberflächen<br />

Pergo hat Patentverletzungsklage gegen Imprägnierer DKB eingeleitet<br />

Verschiedene Verfahren für<br />

scheuer­/kratzfeste Overlays<br />

Der zur Pfleiderer AG, Neumarkt, gehö-<br />

rende Laminatbodenhersteller Pergo<br />

Europe AB, Trelleborg/Schweden,<br />

hat am 19. Oktober 2010 am Landgericht<br />

Düsseldorf eine Patentverletzungsklage<br />

gegen den Imprägnierer<br />

Dekor-Kunststoffe GmbH (DKB),<br />

Erndtebrück, eingeleitet.<br />

<strong>Die</strong>ser Klage war eine richterlich verfügte<br />

Besichtigung der DKB-Produktionsanlagen<br />

durch einen Gutachter vorangegangen.<br />

Nach Ansicht von Pergo verletzt<br />

DKB bei der Produktion von scheuerfesten<br />

Overlaypapieren zum Einsatz in der<br />

Laminatbodenproduktion das von der<br />

Pergo-Vorgängergesellschaft Perstorp<br />

AB, Perstorp, am 18. Juni 1996 international<br />

beantragte Patent EP 0 837 771<br />

„Process for the manufacturing of a decorative<br />

thermosetting plastic laminate“.<br />

<strong>Die</strong> bei der World Intellectual Property<br />

Organisation im Juni 1996 eingereichte<br />

internationale Patentanmeldung lief unter<br />

der Nummer WO 97/00172 <strong>und</strong> wurde<br />

am 3. Januar 1997 veröffentlicht. Das<br />

europäische Patent wurde am 19. Februar<br />

2003 erteilt; die Veröffentlichung<br />

im europäischen Patentblatt erfolgte am<br />

30. Oktober 2003. Parallel dazu wurden<br />

in zahlreichen Ländern nationale Patente<br />

abgeleitet; in Deutschland ist das Verfahren<br />

durch das Patent DE 696 26 284<br />

geschützt.<br />

<strong>Die</strong>ses Verfahren beschreibt die Herstellung<br />

eines abrieb- <strong>und</strong> kratzfesten Overlays<br />

für den Einsatz bei der Schichtstoffherstellung,<br />

das im Verlauf der Imprägnierung<br />

auf beiden Seiten unterschiedlich<br />

imprägniert wird. In einem ersten Schritt<br />

werden auf einer Seite abriebfeste Partikel<br />

mit einer Größe von 30-90 µm aufgetragen;<br />

nach der Trocknung werden auf<br />

der anderen Seite 1-15 µm große Partikel<br />

aufgebracht. Bei der Verpressung bildet<br />

die Seite mit den kleineren Partikeln die<br />

Laminatoberseite.<br />

DKB setzt für die Herstellung von scheuerfesten<br />

Overlays ein eigenes Verfahren<br />

ein, das in dem 2009 unter der Nummer<br />

09 001 209.7 beantragten <strong>und</strong> am 21.<br />

April 2010 vom Europäischen Patentamt<br />

erteilten Patent EP 20 90 695 beschrieben<br />

wird. Dabei wird auf der Overlayoberseite<br />

eine zusätzliche Schicht Feinkor<strong>und</strong><br />

aufgetragen. Das Unternehmen hat nach<br />

eigenen Angaben im Verlauf des ersten<br />

Halbjahres mit Pergo über eine mögliche<br />

Kooperation bei kratz- bzw. scheuerfesten<br />

Overlays verhandelt, ohne dass dabei<br />

ein Ergebnis erzielt werden konnte.<br />

Am 30. Juli 2010 hat DKB beim B<strong>und</strong>espatentgericht,<br />

München, eine Nichtigkeitsklage<br />

gegen den deutschen Teil<br />

des Pergo-Patents eingereicht. Das Unternehmen<br />

geht zudem davon aus, dass<br />

die von Pergo mit der jetzt eingeleiteten<br />

Patentverletzungsklage aufgebrachten<br />

Vorwürfe nicht zutreffen. So seien unter<br />

anderem bei der Betriebsbegehung<br />

durch den gerichtlich bestellten Gutachter<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche Unterschiede in den eingesetzten<br />

Verfahren festgestellt worden.<br />

Daher werden nach Auffassung von DKB<br />

mehrere Ansprüche des Pergo-Patents<br />

von dem bei DKB eingesetzten Verfahren<br />

nicht verletzt. Nach der Einreichung<br />

der Patentverletzungsklage durch Pergo<br />

hat DKB auch seine Abnehmer aus der<br />

Laminatbodenindustrie über diese Einschätzung<br />

informiert.<br />

Produkte laufen unter<br />

Titan-X <strong>und</strong> Liquilay SF<br />

Pergo setzt die unter Nutzung seines<br />

Verfahrens hergestellten kratzfesten<br />

Overlays unter der Bezeichnung<br />

Pergo setzt in der Produktion von Fußbodenlaminaten<br />

kratzfeste Overlays ein, die<br />

unter der Bezeichnung „Titan­X“ auch<br />

an einzelne andere Laminatbodenhersteller<br />

geliefert werden.<br />

(Foto: Pfleiderer)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


„Titan-X“ in seiner Laminatbodenproduktion<br />

ein. Darüber hinaus werden auch<br />

einzelne andere Laminatbodenhersteller<br />

mit diesem im Werk Perstorp produzierten<br />

Overlayfilm beliefert. DKB vermarktet<br />

seine Overlaypapiere seit dem Jahr<br />

2008 unter der Bezeichnung „Liquilay<br />

SF (extra scheuerfest)“. In beiden Fällen<br />

soll die Empfindlichkeit der Oberfläche<br />

gegenüber Kratzern <strong>und</strong> Scheuerspuren<br />

durch die Zugabe spezieller Partikel auf<br />

der Filmoberseite sowohl in der Weiterverarbeitung<br />

<strong>und</strong> beim Transport <strong>als</strong><br />

auch beim späteren Gebrauch deutlich<br />

reduziert werden.<br />

Nach Informationen aus der Imprägnier-<br />

<strong>und</strong> Laminatbodenbranche werden<br />

ähnliche Overlays auch von anderen<br />

Imprägnierern <strong>und</strong> integrierten<br />

Laminatbodenherstellern produziert.<br />

<strong>Die</strong> zur 2D Holding GmbH gehörende<br />

Dakor Melamin Imprägnierungen<br />

GmbH, beide mit Sitz in Heroldstatt,<br />

hat am 15. Mai 2009 unter der Nummer<br />

WO/2009/138124 das Patent<br />

Kaindl CHARISMO.<br />

Und Ihre Ideen werden real.<br />

EINEN SCHRITT VORAUS.<br />

Das Pergo­<br />

Vorgängerunternehmen<br />

Perstorp hatte<br />

im Jahr 1996 ein Patent<br />

für die Produktion<br />

von kratzfesten<br />

Overlays angemeldet,<br />

das schließlich<br />

im Februar 2003<br />

erteilt wurde.<br />

„Abrasion-resistant and scratch-resistant<br />

overlay film“ beantragt; die internationale<br />

Patentanmeldung wurde am<br />

19. November 2009 veröffentlicht.<br />

Bei diesem Verfahren werden auf der<br />

Overlayoberseite zwei verschiedene<br />

<strong>Holz</strong>furnierte Platte mit Brettcharakter: <strong>Die</strong> Kaindl Charismo zählt zu den markantesten<br />

Erscheinungen der Kaindl SPECTRUM Kollektion. Und macht ihrem Namen durch ihre<br />

natürlich lebendige <strong>Holz</strong>struktur in immer wiederkehrender Optik alle Ehre. Ob <strong>als</strong><br />

Furnierte Platte oder Finoboard: So kann sich <strong>Holz</strong> sehen lassen!<br />

Oberflächen<br />

Feststofffraktionen eingebracht. <strong>Die</strong><br />

erste Fraktion setzt sich aus Glaspartikeln<br />

in einer Größe von 0,8-250 µm,<br />

die zweite aus anderen abriebfesten<br />

Partikeln in einer Größe von 30-180<br />

µm zusammen.<br />

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NEUE KOLLEKTION<br />

NEu<br />

AB JANUAR 2011


64<br />

Oberflächen<br />

Zumindest ein weiterer deutscher Imprägnierer<br />

hat inzwischen die für die<br />

Produktion von kratz- bzw. scheuerfesten<br />

Overlays erforderlichen Anlagenmodifikationen<br />

abgeschlossen; Produktion<br />

<strong>und</strong> Vermarktung sind unter anderem<br />

aufgr<strong>und</strong> der nicht endgültig geklärten<br />

Patentfragen allerdings noch nicht<br />

angelaufen.<br />

Darüber hinaus gibt es auch integrierte<br />

Laminatbodenhersteller, die in ihrer Imprägnierung<br />

derartige Overlays produzieren<br />

können. <strong>Die</strong> Unilin bvba Division<br />

Flooring, Wielsbeke/Belgien, setzt in ihrer<br />

Laminatbodenproduktion kratzfeste<br />

Overlays seit dem vergangenen Jahr ein.<br />

Zumindest ein Teil dieser Unternehmen<br />

hat im Verlauf der letzten Monate ebenfalls<br />

Gespräche mit Pergo geführt. Neben<br />

der Patentsituation <strong>und</strong> möglichen<br />

Patentverletzungen sind dabei auch die<br />

wechselseitige Nutzung von Patenten<br />

sowie auch Lizenzvereinbarungen ein<br />

Thema. Konkrete Abschlüsse wurden<br />

bislang allerdings noch nicht bekannt.<br />

Zusätzliche Partikel<br />

auf der Filmoberseite<br />

Bei den meisten Verfahren wird die<br />

Kratzfestigkeit dadurch erreicht, dass<br />

während der Imprägnierung in einem<br />

separaten Verfahrensschritt auch<br />

Dakor setzt bei<br />

seinem, im vergangenen<br />

Jahr zum<br />

Patent angemeldeten<br />

Verfahren auf der<br />

Overlayoberseite<br />

zwei verschiedene<br />

Feststofffraktionen<br />

ein. Dabei kommen<br />

unter anderem<br />

Glaspartikel zum<br />

Einsatz.<br />

auf der Oberseite der Overlaypapiere<br />

abriebfeste Partikel aufgetragen<br />

werden. Dementsprechend muss die<br />

Imprägnieranlage mit einem geeigneten<br />

zweiten Auftragswerk ausgestattet<br />

sein. <strong>Die</strong>se Partikel sind aber deutlich<br />

feinkörniger <strong>als</strong> die auf der Unterseite<br />

der Flüssigoverlays aufgebrachten Kor<strong>und</strong>partikel.<br />

Bei einzelnen Verfahren<br />

werden sie noch zusätzlich abgedeckt,<br />

um dadurch den Verschleiß der Pressbleche<br />

zu reduzieren.<br />

Bei herkömmlichen Flüssigoverlays<br />

erfolgt dagegen nur ein einseitiger<br />

Kor<strong>und</strong>auftrag. Nach der Imprägnierung<br />

werden diese Filme gedreht, so<br />

dass die für die Abriebeigenschaften<br />

des Laminatbodens verantwortlichen<br />

Kor<strong>und</strong>partikel im Verlauf der Beschichtung<br />

nicht direkt mit den Pressblechen<br />

in Kontakt kommen.<br />

Nach Aussage verschiedener Laminatbodenhersteller<br />

ist die Kratzfestigkeit der<br />

Oberfläche („Antiscratch“) im Verlauf der<br />

letzten zwei Jahre vor allem im höherwertigen<br />

Bereich zu einem relativ wichtigen<br />

Qualitätsmerkmal geworden, mit dem<br />

sich die Unternehmen von Konkurrenzprodukten<br />

absetzen können. Mehrere<br />

Unternehmen setzen daher kratz- oder<br />

scheuerfeste Overlays bereits in größerem<br />

Umfang ein. Beispiele sind Unilin,<br />

die Spanolux div. Balterio (Belgien) <strong>und</strong><br />

die MeisterWerke Schulte GmbH (Rüthen-<br />

Meiste). Verschiedene andere Laminatbodenhersteller<br />

haben inzwischen ebenfalls<br />

mit der Erweiterung ihres Angebotsprogramms<br />

um Produktlinien mit kratzfester<br />

Oberfläche begonnen.<br />

Different technologies for making<br />

abrasion-resistant and scratch-proof overlays<br />

The laminate flooring producer Pergo Europe AB, based in Trelleborg, Sweden,<br />

filed a patent infringement suit against the impregnating firm Dekor-Kunststoffe<br />

GmbH (DKB), headquartered in Erndtebrück, Germany, with the Düsseldorf District<br />

Court on 19 October 2010. Pergo feels that by making abrasion-resistant overlay<br />

papers for use in laminate flooring production DKB infringes upon patent EP 0 837<br />

771 (process for the manufacturing of a decorative thermosetting plastic laminate)<br />

that was originally granted to Pergo’s predecessor Perstorp AB, based in Perstorp.<br />

This patent covers the production of an abrasion-resistant and scratchproof overlay<br />

for use in laminate manufacturing that is impregnated to differing degrees on<br />

both sides during the treating process. DKB uses its own technology described<br />

in patent EP 20 90 95 to manufacture abrasion-resistant overlays. The technology<br />

affixes an additional layer of fine cor<strong>und</strong>um on the upper side of the overlay.<br />

Sources in the impregnating and laminate flooring sector note that other impregnating<br />

firms and integrated laminate flooring producers make similar overlays. At<br />

least one other German impregnating firm has now finished modifying its plants to<br />

make scratchproof and abrasion-resistant overlays. However, the production and<br />

distribution of these products have not yet begun due to unresolved patent issues,<br />

among other factors. Moreover, integrated laminate flooring producers can manufacture<br />

these types of overlays in their treaters.<br />

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66<br />

Laminatboden<br />

Nachfrage hat sich ab dem vierten Quartal 2010 wieder abgeschwächt<br />

Laminatbodenhersteller wollen<br />

ihre Preise im Januar anheben<br />

Als Reaktion auf die weiter steigen-<br />

den Rohstoffkosten <strong>und</strong> die daraus<br />

resultierende Verschlechterung der<br />

Ertragslage bemühen sich die mitteleuropäischen<br />

Laminatbodenhersteller<br />

inzwischen mit stärkerem Nachdruck<br />

um eine Anhebung ihrer Verkaufspreise.<br />

Im Verlauf des vierten Quart<strong>als</strong> haben<br />

mehrere Unternehmen für Anfang 2011<br />

Preisanhebungen von durchschnittlich 4-6<br />

% angekündigt; im Preiseinstiegsbereich<br />

<strong>und</strong> bei größeren Abnahmemengen sind<br />

noch höhere Aufschläge geplant. Mehrere<br />

integrierte Laminatbodenhersteller haben<br />

für derartige Aufträge Preisanhebungen<br />

von 25-30 Cent/m² gefordert.<br />

In den west- <strong>und</strong> mitteleuropäischen Märkten<br />

waren frühere Korrekturen aufgr<strong>und</strong><br />

der längerfristigen, zumeist noch bis zum<br />

Jahresende 2010 laufenden Verträge kaum<br />

möglich. Erste Vorstöße wurden von den<br />

Abnehmern unter Verweis auf die geltenden<br />

Vereinbarungen bzw. auf die noch gültigen<br />

Bruttopreislisten zumeist abgeblockt.<br />

Im Verlauf des zweiten Quart<strong>als</strong> konnte<br />

zumindest der seit dem vergangenen Jahr<br />

in nahezu allen Vertriebsschienen anhaltende<br />

Abwärtstrend der Preise weitgehend<br />

gestoppt werden; einzelne Hersteller haben<br />

dabei auch erste Preisanhebungen<br />

durchgesetzt. Im Preiseinstiegsbereich<br />

<strong>und</strong> im Osteuropageschäft setzte sich<br />

der Preisdruck allerdings auch über die<br />

Sommermonate fort. Im Zuge der in Osteuropa<br />

im dritten Quartal wieder stärker<br />

anziehenden Nachfrage konnten in diesen<br />

Märkten die Preise im Verlauf des Herbstes<br />

erstm<strong>als</strong> wieder nach oben korrigiert<br />

werden. Auch in anderen Exportmärkten<br />

wurden in diesem Zeitraum erste Preiskorrekturen<br />

durchgesetzt.<br />

Höhere Kosten sollen<br />

ausgeglichen werden<br />

Mit den für das erste Quartal sowohl in<br />

West- <strong>und</strong> Mitteleuropa <strong>als</strong> auch in den<br />

osteuropäischen Märkten geplanten Preisanhebungen<br />

sollen die zum Jahresbeginn<br />

erwarteten, nächsten Kostensteigerungen<br />

im Einkauf von Trägerplatten <strong>und</strong> Ober-<br />

Mitteleuropa: Entwicklung der HDF-Preise<br />

€/m³<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Jan. 06<br />

März 06<br />

Mai 06<br />

Juli 06<br />

Sept. 06<br />

Nov. 06<br />

Jan. 07<br />

März 07<br />

Mai 07<br />

Juli 07<br />

Sept. 07<br />

Nov. 07<br />

Jan. 08<br />

März 08<br />

Mai 08<br />

Juli 08<br />

Sept. 08<br />

Nov. 08<br />

Jan. 09<br />

März 09<br />

Mai 09<br />

Juli 09<br />

Sept. 09<br />

Nov. 09<br />

Jan. 10<br />

März 10<br />

Mai 10<br />

Juli 10<br />

Sept. 10<br />

Nov. 10<br />

(Durchschnittspreise für HDF 6,8 mm, Quellung < 12 %, franko) Quelle: <strong>EUWID</strong><br />

flächenmaterialien ausgeglichen werden.<br />

Der Aufwärtstrend der HDF-Preise hat sich<br />

nach den im zweiten <strong>und</strong> dritten Quartal<br />

abgeschlossenen Preisanhebungen zuletzt<br />

allerdings wieder verlangsamt; die<br />

für Lieferungen ab Oktober geplanten Aufschläge<br />

konnten damit nur teilweise <strong>und</strong><br />

mit Verzögerungen durchgesetzt werden.<br />

Für Januar planen die meisten HDF-Anbieter<br />

trotz der auch weiterhin eher unbefriedigenden<br />

Kapazitätsauslastung wieder stärkere<br />

Preisanhebungen.<br />

<strong>Die</strong> Hersteller von Dekor- <strong>und</strong> Gegenzugpapieren<br />

haben für das erste Quartal ebenfalls<br />

weitere Anhebungen angekündigt, nachdem<br />

die Preise bereits im Jahr 2010 in jedem<br />

Quartal gestiegen sind. <strong>Die</strong> Dekordrucker<br />

haben den Anstieg der Einkaufspreise für<br />

Druckbasispapiere mit Verzögerungen <strong>und</strong><br />

zum Teil auch in größeren zeitlichen Abständen<br />

weitergegeben. Nach dem erneuten<br />

starken Anstieg der Preise für Rohmelamin<br />

<strong>und</strong> für Imprägnierharze im vierten<br />

Quartal haben auch die Imprägnierer ihre<br />

Bemühungen um eigene Preisanhebungen<br />

zuletzt deutlich forciert.<br />

Angesichts dieser Kostensteigerungen<br />

haben die Laminatbodenhersteller bei der<br />

Durchsetzung ihrer Preisforderungen in<br />

den jetzt anstehenden Kontrakten nach<br />

eigener Aussage kaum einen Verhandlungsspielraum.<br />

<strong>Die</strong> Abnehmer werden<br />

allerdings versuchen, diese Forderungen<br />

unter Verweis auf die in den letzten Wochen<br />

eher rückläufige Laminatbodennachfrage<br />

<strong>und</strong> die dadurch schlechter werdende<br />

Auslastung der Produktionskapazitäten<br />

abzublocken. Dabei ist insbesondere im<br />

Preiseinstiegsbereich <strong>und</strong> bei größeren<br />

Abnahmemengen mit Widerständen zu<br />

rechnen, zumal dort relativ hohe Aufschläge<br />

gefordert werden. <strong>Die</strong> Laminatbodenhersteller<br />

wollen aufgr<strong>und</strong> der durch die<br />

Kostensteigerungen entstandenen Margeneinbußen<br />

dagegen an ihren Forderun-<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


gen festhalten. Einzelne Unternehmen planen<br />

für das zweite Quartal bereits weitere<br />

Preisanhebungen.<br />

Exportnachfrage<br />

hat nachgegeben<br />

<strong>Die</strong> Laminatbodennachfrage hat sich nach<br />

einem relativ guten Geschäftsverlauf im<br />

zweiten <strong>und</strong> dritten Quartal seit Oktober wieder<br />

abgeschwächt. <strong>Die</strong>se Abschwächung<br />

kommt nach Aussage verschiedener Hersteller<br />

vor allem aus dem Exportgeschäft,<br />

das in der letzten Zeit wieder zunehmend<br />

durch Wechselkursschwankungen beeinträchtigt<br />

wurde. So hat der von Mai bis<br />

November wieder steigende Kurs des Euro<br />

gegenüber dem US-Dollar die aufgr<strong>und</strong><br />

der dort schwächer werdenden Märkte<br />

ohnehin rückläufigen Exporte nach Nordamerika<br />

zusätzlich erschwert. Seit Anfang<br />

November hat der US-Dollar gegenüber<br />

dem Euro allerdings wieder gewonnen.<br />

Der Kurs des russischen Rubel hat sich<br />

in den letzten Monaten ähnlich entwickelt.<br />

Nach anhaltenden Verlusten von Mai bis<br />

Anfang November hat sich der Rubel in den<br />

letzten Wochen wieder erholt. <strong>Die</strong> türkische<br />

Lira hat im ersten Halbjahr 2010 kontinuierlich<br />

nachgegeben <strong>und</strong> sich seither auf<br />

dem dadurch erreichten niedrigen Niveau<br />

stabilisiert. Dementsprechend haben sich<br />

die Rahmenbedingungen für den Laminatbodenexport<br />

in die Türkei im Verlauf dieses<br />

Jahres deutlich verschlechtert. Parallel dazu<br />

konnten die türkischen Hersteller, die ihre<br />

Produktionskapazitäten auch zuletzt weiter<br />

ausgebaut haben, zumindest in den<br />

an die Türkei angrenzenden Märkten ihre<br />

Wettbewerbsposition gegenüber mitteleuropäischen<br />

Anbietern weiter verbessern.<br />

In den west- <strong>und</strong> mitteleuropäischen Märkten<br />

läuft der Laminatbodenabsatz noch<br />

etwas besser, was nach Aussage verschiedener<br />

Hersteller allerdings vor allem auf größere<br />

Verkaufsaktionen mit Großabnehmern,<br />

insbesondere aus dem DIY-Bereich, zurückzuführen<br />

ist. Das Sortimentsgeschäft hat<br />

sich dagegen eher wieder abgeschwächt.<br />

Zum Teil ist diese Abschwächung auch darauf<br />

zurückzuführen, dass die Abnehmer<br />

im Sommer aufgr<strong>und</strong> der dam<strong>als</strong> zum Teil<br />

bestehenden Lieferzeiten längerfristig disponiert<br />

hatten <strong>und</strong> in der letzten Zeit die<br />

dadurch entstandenen Lagerbestände<br />

wieder zurückgefahren haben.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Der schwächer werdende Auftragseingang<br />

hat sich in den letzten Wochen zunehmend<br />

auf die Produktionstätigkeit der Laminatbodenhersteller<br />

ausgewirkt. Auch die zuletzt<br />

besser ausgelasteten Unternehmen können<br />

ihre Kapazitäten inzwischen nicht mehr voll<br />

ausfahren <strong>und</strong> ziehen bereits Produktionsabstellungen<br />

über den Jahreswechsel in<br />

Betracht. Verschiedene andere Hersteller<br />

mussten schon in den letzten Wochen ihre<br />

Produktion an die schwächer werdende<br />

Nachfrage anpassen. In Einzelfällen kam<br />

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es dabei auch zu längeren Stillständen von<br />

ein bis zwei Wochen Dauer.<br />

2009 brachte in Europa<br />

stärkere Einbußen<br />

Trotz der zuletzt eingetretenen Abschwächung<br />

rechnen die europäischen Laminatbodenhersteller<br />

im Gesamtjahr 2010 wieder<br />

mit einer Absatzsteigerung gegenüber<br />

dem Vorjahr. 2009 hatten die im Verband<br />

der Europäischen Laminatfußbodenher-<br />

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67<br />

IZ<br />

allg


68<br />

Laminatboden<br />

EPLF: Absatz von Laminatboden in Europa<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Mio m²<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

steller (EPLF), Bielefeld, organisierten<br />

Unternehmen in Westeuropa insgesamt<br />

284,7 (2008: 269,9) Mio m² abgesetzt.<br />

Der Anstieg in Westeuropa war dabei in<br />

erster Linie auf die erstmalige Berücksichtigung<br />

der zwei dem Verband neu beigetretenen<br />

türkischen Hersteller Yildiz Sunta<br />

A.S., Izmit, <strong>und</strong> Yildiz Entegre Agac Sanayi<br />

Ve Ticaret A.S., Kocaeli, ab dem zweiten<br />

Quartal 2009 zurückzuführen. Bereinigt<br />

um die auf r<strong>und</strong> 22 Mio m² Laminatboden<br />

geschätzte Absatzmenge dieser beiden<br />

Neuzugänge wäre der Vorjahreswert unterschritten<br />

worden.<br />

Deutschland blieb mit einer im Vergleich<br />

zum Vorjahr nur wenig veränderten Menge<br />

von 84,6 (84) Mio m² auch im Jahr 2009<br />

der mit Abstand größte Einzelmarkt. Der Absatz<br />

in Frankreich gab leicht auf 38,6 (39,6)<br />

Mio m² nach. <strong>Die</strong> Lieferungen in die Türkei<br />

haben sich aufgr<strong>und</strong> der Einbeziehung der<br />

von den beiden Yildiz-Unternehmen vermarkteten<br />

Mengen in der EPLF-Statistik auf<br />

36,2 (14,8) Mio m² mehr <strong>als</strong> verdoppelt.<br />

Damit war die Türkei, die vom EPLF unter<br />

Westeuropa geführt wird, in dieser Region<br />

der drittgrößte Einzelmarkt. Bei den auf den<br />

nächsten Plätzen folgenden Ländern haben<br />

die Mengen im vergangenen Jahr jeweils<br />

leicht nachgegeben. In Großbritannien haben<br />

die EPLF-Mitglieder im letzten Jahr 32,5<br />

(33) Mio m² abgesetzt. Für die Niederlande<br />

wurden 21,4 (22,3) Mio m² <strong>und</strong> für Spanien<br />

16 (18) Mio m² erfasst. Damit entfielen auf<br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

die sonstigen westeuropäischen Märkte<br />

insgesamt 55 (58) Mio m².<br />

<strong>Die</strong> Lieferungen nach Osteuropa brachen im<br />

vergangenen Jahr um r<strong>und</strong> 25 % auf 97,5<br />

(130,2) Mio m² ein. Im Jahr 2006 waren<br />

in dieser Region 88,1 Mio m² abgesetzt<br />

worden; 2007 hatte die Menge deutlich<br />

auf 128,8 Mio m² zugelegt. Im vergangenen<br />

Jahr mussten alle Länder deutliche<br />

Rückgänge hinnehmen. Unter den größeren<br />

Märkten schnitten Polen, Tschechien <strong>und</strong><br />

die Ukraine mit einem Minus von 11 % bzw.<br />

jeweils 16 % noch am besten ab. In Polen<br />

wurden im vergangenen Jahr 29,3 (33) Mio<br />

Großbritannien<br />

Niederlande<br />

Laminate flooring producers planning<br />

to charge more from January<br />

Spanien<br />

Türkei<br />

Quelle: EPLF (2000-2009), <strong>EUWID</strong> (Schätzung 2010)<br />

m² abgesetzt. Nach Tschechien gingen 5,4<br />

(6,4) Mio m², die Ukraine nahm 4,7 (5,6)<br />

Mio m² ab. <strong>Die</strong> Lieferungen nach Russland<br />

gingen dagegen um 36 % auf 17,7<br />

(27,8) Mio m² zurück. Für Rumänien weist<br />

die letztjährige EPLF-Absatzstatistik 12,5<br />

(18,2) Mio m² aus, für Ungarn 8,7 (6,1)<br />

Mio m² <strong>und</strong> für Bulgarien 6,1 (3,8) Mio m².<br />

Überseemärkte sind<br />

fast stabil geblieben<br />

<strong>Die</strong> Überseeregionen haben sich im Vergleich<br />

zu den west- bzw. osteuropäischen<br />

Märkten im vergangenen Jahr stabiler ent-<br />

Central European laminate flooring producers are now stepping up their efforts to<br />

raise their sales prices in reaction to the renewed upturn in raw material costs and<br />

the ensuing tightening of their margins. Several businesses announced mark-ups<br />

averaging 4-6% to take effect from the start of 2011 during the fourth quarter. Even<br />

larger increases are in the pipeline for low-priced products and large orders. Raising<br />

prices any sooner was virtually out of the question in West and Central Europe given<br />

that contracts ran longer, mostly until the end of 2010. Buyers said that most initial<br />

attempts to charge more had been blocked, citing ongoing agreements and gross<br />

price lists for specialist merchants. The downward slide in prices seen in almost all<br />

sales routes since last year at least came to an end during the second quarter. A few<br />

manufacturers have <strong>als</strong>o instituted the first mark-ups. However, prices for low-priced<br />

products and business with Eastern Europe remained <strong>und</strong>er pressure throughout<br />

the summer, too. With demand bouncing back strongly in Eastern Europe in the third<br />

quarter, prices edged higher again in these markets during the autumn.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


wickelt. Nach Nordamerika wurden insgesamt<br />

35,6 (36,4) Mio m² exportiert. <strong>Die</strong><br />

Lieferungen in die USA gingen nach dem<br />

starken Einbruch im Jahr 2008 nur noch<br />

leicht auf 20 (21,4) Mio m² zurück; Kanada<br />

legte sogar wieder auf 15,6 (15) Mio m² zu.<br />

Gegenüber dem Jahr 2006 haben sich die<br />

Exporte nach Nordamerika inzwischen fast<br />

halbiert. Dam<strong>als</strong> hatten die EPLF-Mitglieder<br />

aus ihren europäischen Werken noch 67,8<br />

Mio m² nach Nordamerika geliefert; davon<br />

waren 49,6 Mio m² auf die USA <strong>und</strong> 18,2<br />

Mio m² auf Kanada entfallen. 2007 waren<br />

die Nordamerika-Exporte um 21 % auf 53,6<br />

Mio m² zurückgegangen (33,9 Mio m² USA,<br />

19,7 Mio m² Kanada). 2008 gaben die<br />

Lieferungen nach Nordamerika mit einem<br />

Minus von 32 % noch stärker nach.<br />

Für Südamerika werden in der EPLF-Absatzstatistik<br />

für das Jahr 2009 insgesamt 10,6<br />

(11,8) Mio m² ausgewiesen, was einem<br />

Rückgang um 10 % entspricht. <strong>Die</strong> größten<br />

Absatzmärkte waren dabei Mexiko mit 4,3<br />

(5) Mio m², Chile mit 3,3 (3,2) Mio m² <strong>und</strong><br />

Kolumbien mit 1,1 (1,1) Mio m².<br />

<strong>Die</strong> Exporte nach Asien legten sogar wieder<br />

um 10 % auf 7,7 (7) Mio m² zu; das in den<br />

Jahren 2006 <strong>und</strong> 2007 erreichte Niveau<br />

von jeweils r<strong>und</strong> 8,2 Mio m² wurde aber<br />

nicht erreicht. Mit 1,5 (1,4) Mio m² konnte<br />

Israel seine bereits seit dem Jahr 2007<br />

gehaltene Position <strong>als</strong> größter Einzelmarkt<br />

halten. <strong>Die</strong> Lieferungen in den Iran haben<br />

sich auf 1,4 (0,8) Mio m² fast verdoppelt.<br />

China nahm 1,3 (1,1) Mio m² ab. Südkorea,<br />

das bis 2007 jeweils deutlich über 1 Mio<br />

m² Laminatboden aus Europa bezogen<br />

hatte, spielt für die europäischen Laminatbodenhersteller<br />

kaum mehr eine Rolle. Im<br />

vergangenen Jahr wurden nur noch r<strong>und</strong><br />

450.000 m² in dieses Land geliefert.<br />

<strong>Die</strong> Region Australien/Ozeanien wird in der<br />

EPLF-Statistik mit 1,8 (1,9) Mio m² erfasst.<br />

Damit hat sich der weltweite Gesamtabsatz<br />

der im EPLF zusammengeschlossenen<br />

Laminatbodenhersteller im vergangenen<br />

Jahr gegenüber 2008 um 4,4 % auf 442,6<br />

(462,4) Mio m² reduziert. Das zweite Halbjahr<br />

war dabei deutlich besser verlaufen <strong>als</strong><br />

die erste Jahreshälfte. Im ersten Quartal<br />

2009 hatten die EPLF-Mitglieder insgesamt<br />

100,3 (Jan.-März 2008: 122,2) Mio m²<br />

abgesetzt, im zweiten Quartal waren es<br />

108,8 (April-Juni 2008: 118,5) Mio m². Im<br />

dritten Quartal konnte der Vergleichswert<br />

des Vorjahres mit 122,9 (Juli-September:<br />

119,3) Mio m² erstm<strong>als</strong> wieder überschritten<br />

werden. Zum Jahresende vergrößerte<br />

sich der Abstand noch; im vierten Quartal<br />

wurden 110,6 (102,4) Mio m² abgesetzt.<br />

2010 wird wieder mit<br />

Zuwächsen gerechnet<br />

Ausgehend von den in den ersten drei Quartalen<br />

erreichten Zahlen wird im Gesamtjahr<br />

2010 eine weltweite Absatzmenge von r<strong>und</strong><br />

475 Mio m² für möglich gehalten. Damit<br />

würden die letzten beiden Jahre wieder<br />

übertroffen, der im Jahr 2007 erreichte<br />

bisherige Rekordwert von 507 Mio m² wird<br />

aber erneut deutlich verfehlt. In Westeuropa<br />

werden voraussichtlich r<strong>und</strong> 290-300 Mio<br />

m² erreicht; für Osteuropa wird eine leichte<br />

Erholung auf r<strong>und</strong> 105 Mio m² vorhergesagt.<br />

<strong>Die</strong> Überseemärkte werden voraussichtlich<br />

deutlich besser abschneiden <strong>als</strong><br />

im vergangenen Jahr. <strong>Die</strong> Lieferungen nach<br />

Nordamerika werden aufgr<strong>und</strong> einer relativ<br />

guten Entwicklung im ersten Halbjahr wieder<br />

über 40 Mio m² steigen; in Südamerika<br />

werden 15 Mio m² für möglich gehalten. <strong>Die</strong><br />

Gesamtjahresprognose für Asien beläuft<br />

sich auf r<strong>und</strong> 10 Mio m².<br />

Im bisherigen Jahresverlauf haben die<br />

Absatzmengen der im EPLF zusammengeschlossenen<br />

Laminatbodenhersteller<br />

kontinuierlich zugelegt. Nach 108 Mio m²<br />

im ersten <strong>und</strong> 123,3 Mio m² im zweiten<br />

Quartal wurden von Juli bis September<br />

weltweit 129,5 Mio m² abgesetzt. Damit<br />

wurde der bisherige Rekordwert von 131<br />

Mio m² aus dem dritten Quartal 2007 nur<br />

knapp verfehlt.<br />

<strong>Die</strong> in Westeuropa im dritten Quartal erreichte<br />

Absatzmenge von 77,3 Mio m²<br />

war bislang nur im ersten Quartal 2007<br />

mit 79,4 Mio m² übertroffen worden. Im<br />

zweiten Quartal 2010 wurden in Westeuropa<br />

laut der EPLF-Statistik 75,8 Mio m²<br />

abgesetzt, im ersten Quartal wurden 71,2<br />

Mio m² erreicht. Osteuropa hat sich von<br />

dem Einbruch des Jahres 2009 dagegen<br />

nur langsam erholt. Das erste Quartal war<br />

mit 19,1 Mio m² extrem schlecht ausgefallen.<br />

Im zweiten Quartal wurden wieder 26,1<br />

Mio m² erreicht. <strong>Die</strong> Folgeperiode lag dann<br />

mit 33,6 Mio m² wieder auf einem deutlich<br />

besseren Niveau.<br />

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<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau 69


70<br />

Laminatboden<br />

Direktdruck <strong>und</strong> Folienboden haben sich nicht wie geplant durchgesetzt<br />

Laminatbodenhersteller bauen<br />

Angebotsprogramm weiter aus<br />

<strong>Die</strong> bereits seit längerer Zeit zu beob-<br />

achtende Zweiteilung des mitteleuropäischen<br />

Laminatbodenmarktes<br />

hat sich auch im Verlauf des Jahres<br />

2010 weiter fortgesetzt. Das von einem<br />

hohen Preis- <strong>und</strong> Margendruck<br />

geprägte Mengengeschäft wird in<br />

immer stärkerem Umfang von den<br />

großen, integrierten Herstellern dominiert.<br />

<strong>Die</strong> meisten anderen Anbieter<br />

bemühen sich dagegen verstärkt<br />

um eine kontinuierliche Aufwertung<br />

ihrer Sortimente oder um eine stärkere<br />

Spezialisierung.<br />

Aber selbst in diesem Marktsegment<br />

hat die Konkurrenz durch die über alle<br />

Produktionsstufen integrierten Laminatbodenhersteller<br />

zugenommen. Vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> des in den vergangenen<br />

zwei Jahren rückläufigen Gesamtmarktvolumens,<br />

der in diesem Jahr nur<br />

leichten Erholung <strong>und</strong> der anhaltenden<br />

Kostensteigerungen im Rohstoffeinkauf<br />

wird es für diese Unternehmen immer<br />

schwieriger, ihre Skalenvorteile tatsächlich<br />

auszuspielen. <strong>Die</strong> ursprünglich auch<br />

mit Blick auf die Belieferung außereuropäischer<br />

Exportmärkte aufgebauten, an<br />

einzelnen Standorten über 40 Mio m²/<br />

Jahr liegenden Produktionskapazitäten<br />

können in vielen Fällen nur noch über eine<br />

preisaggressive Strategie ausgelastet<br />

werden, zumal die Großabnehmer trotz<br />

der bereits angespannten Ertragslage<br />

auch weiterhin erheblichen Druck auf ihre<br />

Lieferanten ausüben.<br />

Verschiedene integrierte Hersteller haben<br />

sich daher bereits in den letzten Jahren<br />

verstärkt um die Einführung höherwertiger<br />

Produktschienen bemüht, um sich<br />

damit von dem Preisdruck im Mengengeschäft<br />

abzusetzen. In vielen Fällen sind<br />

diese Bemühungen mit der Einführung<br />

neuer Produktionsverfahren verb<strong>und</strong>en,<br />

wie zum Beispiel der Direktdrucktechno-<br />

logie, dem Digitaldruck oder der Folienkaschierung.<br />

Der Einstieg der integrierten<br />

Laminatbodenhersteller in diese Produktbereiche<br />

hat aufgr<strong>und</strong> der dabei aus der<br />

Produktion von direktbeschichteten Laminatboden<br />

übernommenen Strategie, mit<br />

schlanken Produktionsprogrammen <strong>und</strong><br />

hohen Kapazitäten möglichst niedrige<br />

Produktionskosten zu erreichen, in vielen<br />

Fällen auch dort zu einem zunehmenden<br />

Druck auf die Verkaufspreise geführt.<br />

Aufwertung der<br />

Angebotsprogramme<br />

Laminatbodenhersteller ohne eigene<br />

HDF-Produktion haben sich dagegen im<br />

Verlauf der letzten Jahre weitgehend aus<br />

dem Preiseinstiegsbereich zurückgezogen.<br />

<strong>Die</strong> wenigen in diesem Segment<br />

noch tätigen Unternehmen arbeiten in<br />

der Regel mit einzelnen Großabnehmern<br />

zusammen, stehen dabei allerdings unter<br />

einem relativ starken Preis- <strong>und</strong> Ertragsdruck.<br />

<strong>Die</strong> steigenden Rohstoffkosten<br />

haben diese Problematik in den letzten<br />

Monaten noch verschärft.<br />

Um diesem Kosten- <strong>und</strong> Preisdruck zu<br />

entgehen, haben die meisten nicht integrierten<br />

Produzenten bereits in den<br />

vergangenen Jahren schrittweise ihr Angebotsprogramm<br />

aufgewertet. Durch die<br />

unterschiedliche Entwicklungsgeschwindigkeit<br />

sind dadurch anfänglich größere<br />

Unterschiede zwischen den einzelnen<br />

Unternehmen entstanden, die sich im<br />

Verlauf des letzten Jahres aber wieder<br />

zunehmend ausgeglichen haben. Darüber<br />

hinaus sind die Möglichkeiten für ein Upgrading<br />

der direktbeschichteten Laminatbodensortimente<br />

inzwischen weitgehend<br />

ausgereizt. Dementsprechend gab es in<br />

diesem Bereich im Verlauf des letzten<br />

Jahres nur noch wenige gr<strong>und</strong>legende<br />

Neuerungen. In den Jahren zuvor waren<br />

dagegen deutlich mehr neue Themen auf-<br />

gekommen, die sich zum Teil aber nicht<br />

richtig am Markt durchsetzen konnten<br />

<strong>und</strong> dadurch inzwischen wieder mehr in<br />

den Hintergr<strong>und</strong> getreten sind. Andere<br />

Produktentwicklungen, mit denen sich<br />

einzelne Anbieter vor einiger Zeit noch<br />

von der Konkurrenz absetzen konnten,<br />

sind inzwischen fast schon zu einem<br />

Standard geworden.<br />

In den letzten zwei Jahren standen Themen<br />

wie umlaufende V-Fugen, dekorgleiche<br />

Strukturen („Registered Embossing“),<br />

über mehrere Elemente durchlaufende<br />

Dekore, längere <strong>Die</strong>len ohne Dekorwiederholungen<br />

(„Querdruck-Technologie“),<br />

größere <strong>Die</strong>lenformate <strong>und</strong> der stärkere<br />

Einsatz von Folddown-Verlegesystemen<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Mit matten bzw. hochglänzenden<br />

Oberflächen konnte zumindest<br />

anfänglich ebenfalls eine Abgrenzung<br />

vom Wettbewerb erreicht werden.<br />

Über die Einführung der Beanspruchungsklasse<br />

34 bzw. der Abriebklasse AC 6<br />

sollte in Verbindung mit Elementstärken<br />

über 10 mm der Objektbereich stärker erschlossen<br />

werden. In stärker beanspruchten<br />

Anwendungsbereichen haben sich im<br />

Verlauf des letzten Jahres mehrere Laminatbodenhersteller<br />

mit dem Einsatz von<br />

scheuer- bzw. kratzfesten Overlays von<br />

der Konkurrenz abgesetzt. Verschiedene<br />

Unternehmen haben versucht, Laminatbodenelemente<br />

auch im Bereich Wandverkleidungen<br />

zu vermarkten. Antibakterielle<br />

oder antistatische Oberflächen sowie<br />

Trittschalldämmungen sind im Vergleich<br />

zu früheren Jahren dagegen wieder etwas<br />

in den Hintergr<strong>und</strong> getreten.<br />

<strong>Die</strong>se Erweiterung der Angebotsprogramme<br />

wird zum Teil über einen Zukauf<br />

entsprechender Produktlinien bei<br />

darauf spezialisierten Herstellern erreicht.<br />

Einzelne, patentrechtlich geschützte<br />

Produktvarianten erfordern zudem den<br />

Abschluss von Lizenzvereinbarungen bei<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


den Patentinhabern. <strong>Die</strong>s gilt auch weiterhin<br />

in erster Linie in Bezug auf die<br />

eingesetzten Verlegesysteme; eine ähnliche<br />

Entwicklung zeichnet sich inzwischen<br />

allerdings auch bei einzelnen, neu entwickelten<br />

Oberflächentechnologien ab. Mit<br />

dem Zukauf von Produktlinien <strong>und</strong> den<br />

ausgehandelten Lizenzregelungen haben<br />

die Verbindungen zwischen den einzelnen<br />

Laminatbodenherstellern in den letzten<br />

Jahren schrittweise zugenommen.<br />

Stärkere Expansion in<br />

angrenzende Bereiche<br />

<strong>Die</strong> Laminatbodenindustrie geht bei ihren<br />

Bemühungen um eine Sortimentserweiterung<br />

inzwischen wieder stärker über<br />

die angestammten Produktkategorien<br />

hinaus. Bereits Ende der 90er Jahre<br />

hatten vor allem die auf die Belieferung<br />

des <strong>Holz</strong>fachhandels ausgerichteten<br />

Hersteller ihr Angebot um Furnier-, Kork-<br />

oder Linoleumböden ergänzt, bei denen<br />

die jeweilige Oberfläche auf einen HDF-<br />

Träger kaschiert wird. In den meisten<br />

Fällen konnten die damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Absatzerwartungen aber nicht erfüllt<br />

werden, so dass diese Produkte in den<br />

letzten Jahren wieder sukzessive aufgegeben<br />

wurden. Inzwischen führen nur<br />

noch wenige Laminatbodenhersteller die<br />

Produktion von Kork- <strong>und</strong> Linoleumböden<br />

fort; das Geschäft mit Furnierboden hat<br />

sich auf wenige darauf spezialisierte Anbieter<br />

konzentriert.<br />

<strong>Die</strong> bereits in der zweiten Hälfte der 90er<br />

Jahre von einzelnen Herstellern verfolgten,<br />

dann aber nicht fortgeführten Ansätze<br />

im Bereich direkt bedruckter Fußboden<br />

wurden ab dem Jahr 2005 wieder neu aufgenommen.<br />

Mit der MeisterWerke Schulte<br />

GmbH (Rüthen-Meiste), der Egger Retail<br />

Products GmbH (St. Johann/Österreich<br />

<strong>und</strong> Brilon), der Krono-Gruppe Schweiz<br />

<strong>und</strong> der Kronospan-Gruppe haben mehrere<br />

Unternehmen in den folgenden<br />

Jahren eigene Produktionskapazitäten<br />

aufgebaut. Ab dem Jahr 2007 kam es<br />

zudem zu weiteren Investitionen bei Laminatboden<br />

mit Folienoberfläche. <strong>Die</strong> <strong>Holz</strong><br />

Dammers Moers GmbH (HDM), Moers,<br />

<strong>und</strong> die im zweiten Quartal 2007 von<br />

der Krono-Gruppe Schweiz übernommene<br />

Scannery <strong>Holz</strong>technik GmbH sind in<br />

diesem Segment bereits seit Mitte der<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

90er Jahre tätig. HDM hat sich mit der<br />

dabei eingesetzten „Elesgo“-Oberfläche<br />

auf spezielle, höherwertige Qualitäten<br />

konzentriert. In den letzten Jahren haben<br />

auch die Classen-Gruppe (Kaisersesch),<br />

die BHK <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> Kunststoff KG (Büren)<br />

<strong>und</strong> die Espace Production International<br />

S.A. (EPI), Marlenheim/Frankreich, mit<br />

unterschiedlichen technologischen Ansätzen<br />

folienbeschichtete Laminatboden<br />

auf den Markt gebracht.<br />

Weder direktbedruckte noch folienbeschichtete<br />

Laminatboden konnten sich<br />

allerdings in der Folge in dem erwarteten<br />

Maße am Markt durchsetzen. Vor<br />

allem bei direktbedruckten Laminatboden<br />

waren die Hersteller <strong>und</strong> auch die<br />

Anlagen- <strong>und</strong> Lacklieferanten anfänglich<br />

von schnellen Produktionssteigerungen<br />

ausgegangen. Zum Teil war dabei sogar<br />

von einer anstehenden Ablösung der<br />

direktbeschichteten Laminatboden die<br />

Rede. Tatsächlich blieben die Produktionssteigerungen<br />

dann allerdings hinter<br />

den Erwartungen zurück. Parallel dazu<br />

fand ein Downgrading der direktbedruckten<br />

Laminatboden statt, die am Markt in<br />

zunehmendem Maße <strong>als</strong> preisgünstige<br />

Alternative zu direktbeschichteten Produkten<br />

wahrgenommen wurden.<br />

In der Folge haben sich die eher auf den<br />

höherwertigen Produktbereich ausgerichteten<br />

Hersteller wieder aus diesem<br />

Segment zurückgezogen. MeisterWerke<br />

wird die Produktion von direktbedruckten<br />

Laminatboden in absehbarer Zeit voraussichtlich<br />

wieder aufgeben. Im Verlauf des<br />

Herbstes wurden diese Produkte bereits<br />

aus den Fachhandelskollektionen für die<br />

deutschsprachigen Märkte ausgelistet.<br />

Der Direktdruck wird derzeit noch für den<br />

Zur Produktübersicht<br />

Laminatboden<br />

Export in außereuropäische Märkte fortgeführt;<br />

das Unternehmen prüft allerdings<br />

bereits die Möglichkeiten für eine alternative<br />

Nutzung der Direktdruckanlage. <strong>Die</strong><br />

Kronospan-Gruppe hatte die Produktion<br />

von direktbedruckten Laminatboden an<br />

dem neu errichteten Standort in Strzelce<br />

Opolskie/Polen konzentriert. Inzwischen<br />

wurde dort auch eine Doppelbandpresse<br />

installiert, so dass in dem Werk auch<br />

direktbeschichtete Laminatboden produziert<br />

werden können.<br />

Mit einer erneuten, ab dem Jahr 2009<br />

umgesetzten Technologieumstellung im<br />

Classen-Werk Baruth ist es auch bei den<br />

Anbietern von folienbeschichteten Laminatboden<br />

zu Veränderungen gekommen.<br />

Classen ist damit wieder von der Folienoberfläche<br />

abgerückt. <strong>Die</strong> in Baruth<br />

installierten zwei Kaschieranlagen wurden<br />

allerdings in ein neues, bei Classen unter<br />

der Bezeichnung „LLT“ laufendes Produktionsverfahren<br />

integriert. Bei diesem<br />

Verfahren werden Finishfolien auf eine<br />

Trägerplatte kaschiert, anschließend mit<br />

einem mehrschichtigen Flüssigauftrag<br />

versehen <strong>und</strong> dann in einer Doppelbandpresse<br />

bzw. Kurztaktpresse verpresst.<br />

<strong>Die</strong> damit hergestellten Produkte werden<br />

<strong>als</strong> direktbeschichtete Laminatboden<br />

vermarktet. Mittelfristig will Classen das<br />

Werk Baruth größtenteils auf diese Technologie<br />

umstellen.<br />

Seit Anfang 2010 haben verschiedene<br />

Laminatbodenhersteller ihr Angebotsprogramm<br />

auch um Vinylboden erweitert,<br />

bei denen eine PVC/PU-Oberfläche<br />

auf einen HDF-Träger aufkaschiert wird.<br />

Einzelne Unternehmen prüfen zudem die<br />

Vermarktung von massiven „Luxury Vinyl<br />

Tiles (LVT)“.<br />

<strong>Die</strong> Angaben in dem Produktüberblick auf den 16 folgenden Seiten beruhen auf<br />

Unternehmensangaben. Der Überblick enthält Informationen zum Produkt aufbau,<br />

zu Maßen <strong>und</strong> Dekoren, zu der jeweiligen Beanspruchungsklasse sowie zu Vertriebsfragen.<br />

<strong>Die</strong> Zuordnung zu einer der vier Preisklassen erfolgte nach dem<br />

Endverkaufspreis; sie bezieht sich auf das Standardangebot.<br />

<strong>Die</strong> Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bei den in der<br />

Aufstellung fehlenden Laminatbodenanbietern lagen die Informationen bis zum<br />

Redaktionsschluss nicht vor.<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

71


72<br />

Laminatboden<br />

Produktübersicht<br />

Laminatboden<br />

Firma<br />

Produktlinie<br />

direktbeschichtet<br />

HPL<br />

CPL<br />

Lackoberflächen<br />

Folie<br />

andere Oberflächen<br />

Registered Embossing<br />

Digitaldruck<br />

Antibakt. Oberfläche<br />

Antistat. Oberfläche<br />

HDF<br />

anderer Träger<br />

Fase<br />

Kantenimprägnierung<br />

Geräuschdämmung<br />

Länge<br />

Produktaufbau<br />

Abet Parqcolor gold x x 1200 190<br />

Italien Parqcolor ultra x x 1200 190<br />

Parqcolor chromatic x x 1200 190<br />

Parqcolor fiber x x 1200 190<br />

Parqwood mit Echtholzeinlage x x 1200 190<br />

Parquiet x x x 1200 190<br />

Parqcolor vintage x x 1800 190<br />

Parqcolor vintage quadrotte x x 590 590<br />

Alloc Alloc Commercial x x x x x 1207 193<br />

Norwegen Alloc Commercial Stone x x x x x x 1207 193<br />

Alloc Original x x x x x x 1207 193<br />

Alloc Original Trend x x x x x x 1207 193<br />

Alloc Universal x x x x x x 1198 187<br />

Alloc Domestic x x x x x x 1212 193<br />

Alloc XL x x x 2030 209<br />

Alloc Home Plus x x x x x 1285 186<br />

Alloc Home (Standard) x x x 1280 187<br />

Alloc Home (BevelEdge) x x x x 1285 192<br />

Alloc Home (Narrowplank) x x x x 1285 123<br />

Balterio Grandeur x x x x 2039 238<br />

Belgien Magnitude x x x x 1261 189<br />

Tradition Sapphire x x x x 1261 189<br />

Tradition Sculpture x x x x 1261 189<br />

Tradition Elegant x x x x 1261 189<br />

Tradition Quattro x x x x 1261 189<br />

Tradition Duo x x x x 1261 189<br />

Stretto x x x x 1263 134<br />

Impressio x x x 1261 244<br />

Conference x x x 1261 189<br />

Authentic Style Plus x x x 1261 189<br />

Senator x x 1261 189<br />

Pure Stone x x 1192 392,5<br />

Berry Floor Essenti<strong>als</strong>, Loft, Colours, Riviera, x x x x x x x x div. div.<br />

Belgien Regency, Quadrum, Natur<strong>als</strong>,<br />

Cottage, Riviera Tiles, Unique<br />

BHK Moderna vision x x x x 1380 156<br />

Moderna vision HG x x x x 1287 156<br />

Moderna vario x x x 635 328<br />

Moderna lifestyle x x x 1287 190<br />

Moderna lifestyle plus x x x 1287 190<br />

Moderna inspiration x x x 1287 190<br />

Moderna inspiration plus x x x 1287 190<br />

Moderna impuls x x 1294 192<br />

Moderna impuls plus x x x 1294 192<br />

Moderna impression x x x 1292 192<br />

Moderna direct x x x 1292 192<br />

Moderna ceramico x x 1292 326<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Paneelmaße<br />

Breite


Stärke<br />

VPE<br />

Paneele/VPE<br />

qm/VPE<br />

AC<br />

Beanspruchungsklassen<br />

21<br />

22<br />

23<br />

31<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

32<br />

33<br />

34<br />

Dekore Verkaufspreis<br />

Laminatboden<br />

8,0 8 1,820 4 x x 42 12 54 x x<br />

8,3 8 1,820 5 x 10 10 x x<br />

8,0 8 1,820 4 x x 10 10 x x<br />

8,0 8 1,820 4 x x 5 5 x x<br />

8,3 8 1,820 4 x x 10 10 x x<br />

9,0 7 1,640 4 x x 10 10 x x<br />

11,0 6 2,050 4 x x 20 10 30 x x<br />

11,0 1 4 x x 2 8 10 x x<br />

9,0 8 1,864 6 x x 11 11 x x x<br />

9,0 8 1,864 6 x x 11 11 x x x<br />

div. 8 1,864 5 x x 26 26 x x x<br />

div. 8 1,864 5 x x 27 27 x x x<br />

div. 8 1,792 5 x x 9 9 x x x<br />

8,8 8 1,871 4 x x 29 29 x x x<br />

11,0 4 1,697 4 x x 5 5 x x x<br />

8,0 7 1,673 4 x x 12 12 x x x<br />

8,0 9 2,154 4 x x 12 12 x x x<br />

8,0 9 2,220 4 x x 2 2 x x x<br />

8,0 12 1,897 4 x x 1 1 x x x<br />

<strong>Holz</strong><br />

Vertriebswege<br />

9,0 5 2,426 4 x 8 8 x x x x x x x<br />

8,0 9 2,145 4 x 12 12 x x x x x x x<br />

9,0 8 1,907 4 x 7 7 x x x x x x x<br />

9,0 8 1,907 4 x 4 4 x x x x x x x<br />

9,0 8 1,907 4 x 13 13 x x x x x x x<br />

9,0 8 1,907 4 x 8 8 x x x x x x x<br />

9,0 8 1,907 4 x 12 12 x x x x x x x<br />

8,0 12 2,031 4 x 12 12 x x x x x x x<br />

8,0 8 2,462 4 x 6 6 x x x x x x x<br />

8,0 9 2,145 6 x 8 8 x x x x x x x<br />

8,0 9 2,145 4 x 7 7 x x x x x x x<br />

7,0 10 2,383 4 x 16 16 x x x x x x x<br />

8,0 4 1,871 4 x 4 4 x x x x x x x<br />

Stein<br />

div. 6 div. div. x x x x x 90 10 100 x x x x x x<br />

8,0 9 1,938 4 x x 11 11 x x x<br />

8,0 9 1,807 3 x x 3 3 x x x<br />

8,0 8 1,666 4 x x 5 5 x x x<br />

7,0 9 2,201 4 x x 17 17 x x x<br />

10,5 6 1,670 4 x x 7 7 x x x<br />

7,0 9 2,201 3 x x 12 12 x x x<br />

9,0 7 1,711 3 x x 6 6 x x x<br />

6,0 10 2,484 3 x x 4 4 x x x<br />

8,0 8 1,988 3 x x 3 3 x x x<br />

7,0 10 2,481 3 x x 13 13 x x x<br />

6,0 11 2,730 3 x x 3 3 x x x<br />

8,0 6 2,527 4 x x 4 4 x x x<br />

Phantasie<br />

Dekore gesamt<br />

30 €/qm<br />

Bodenbelagshandel<br />

<strong>Holz</strong>fachhandel<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

73<br />

Parkettmärkte<br />

Baustofffachhandel<br />

Raumausstatter, Bodenleger<br />

Handwerk<br />

DIY- & Baumärkte


74<br />

Laminatboden<br />

Produktübersicht<br />

Laminatboden<br />

Firma<br />

Produktlinie<br />

direktbeschichtet<br />

HPL<br />

CPL<br />

Lackoberflächen<br />

Folie<br />

andere Oberflächen<br />

Registered Embossing<br />

Digitaldruck<br />

Antibakt. Oberfläche<br />

Antistat. Oberfläche<br />

HDF<br />

anderer Träger<br />

Fase<br />

Kantenimprägnierung<br />

Geräuschdämmung<br />

Länge<br />

Produktaufbau<br />

Boxler twinloc plus x x x 1285 192<br />

twinloc silent plus x x x x 1285 192<br />

Classen Style Feinpore x x x 1286 194<br />

Style Struktur x x x 1286 194<br />

Trend Struktur x x x 1286 194<br />

Premium Synchronstruktur x x x x x 1286 194<br />

Premium Handscraped x x x x 1286 194<br />

Premium 6 Inch x x x x 1286 160<br />

Visiogrande x x x x 605 282<br />

Extravagant (Steindekore) x x x x 605 288<br />

Extravagant (<strong>Holz</strong>dekore) x x x x 1286 192<br />

Extravagant History x x x x 1286 194<br />

Extravagant History x x x x 1286 282<br />

Extravagant Modern Art x x x x x 1286 194<br />

Extravagant Modern Art x x x x 605 282<br />

Extravagant Dynamic x x x x x 1286 160<br />

Extravagant Dynamic x x x x x 1286 282<br />

Extravagant Tradition x x x x x 1286 160<br />

Extravagant Tradition x x x x x 1286 160<br />

Soft & Silent x x x 1198 272<br />

Lack 700 x x x 1286 194<br />

Struktur 800 x x x 1286 194<br />

Naturale Handscraped x x x x 1286 194<br />

Naturale Structure x x x x 1286 160<br />

Naturale Authentic fibre x x x x x 1286 194<br />

Naturale Authentic grain x x x x x 1286 194<br />

Naturale Authentic grain + x x x x x 1286 160<br />

Naturale Authentic chrome x x x x x 1286 194<br />

Naturale Authentic timber x x x x x 1286 160<br />

ERP Floorline x x x x x x 1292 192<br />

Österreich Emotion x x x x x x 1292 192<br />

Megafloor x x x x x x 1292 193<br />

Spirit x x x x x 1292 193<br />

Vivo x x x x x x 1292 193<br />

EPI Clip 300 x x x x 1290 192<br />

Frankreich Clip 400 x x x x 1286 192<br />

Forte x x x x 1286 210<br />

Solid x x x x x 1286 210<br />

Solid Plus x x x x x 1286 210<br />

Osmoze x x x x x 1286 192<br />

So<strong>und</strong> Comfort x x x x 1290 192<br />

Visual x x x x x 1286 192<br />

Fruti Fruto x x x x 1290 192<br />

Dclic Aquastar x x x 1286 192<br />

Generation 12 x x x 1286 210<br />

Strong x x x x x 1286 210<br />

Presto 7 x x x x 1290 192<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Paneelmaße<br />

Breite


Stärke<br />

VPE<br />

Paneele/VPE<br />

qm/VPE<br />

AC<br />

Beanspruchungsklassen<br />

21<br />

22<br />

23<br />

31<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

32<br />

33<br />

34<br />

<strong>Holz</strong><br />

Dekore Verkaufspreis<br />

Laminatboden<br />

Vertriebswege<br />

8,0 9 2,200 4 x 12 12 x x x x x x<br />

10,0 7 1,730 4 x 12 12 x x x x x x<br />

Stein<br />

7,0 9 2,245 3 x x x x 16 16 x<br />

7,0 9 2,245 3 x x x x 15 15 x<br />

8,0 8 1,996 4 x x x x 29 29 x<br />

8,0 8 1,996 4 x x x x 3 3 x x x x x x x<br />

8,0 8 1,996 4 x x x x 5 5 x x x x x x x<br />

8,0 12 2,469 4 x x x x 6 6 x x x x x x x<br />

8,0 12 2,047 4 x x x x 20 20 x x x x x x x<br />

8,0 12 2,008 3 x x x x 4 4 x x x x x x x<br />

8,0 8 1,976 3 x x x x 2 2 x x x x x x x<br />

8,0 8 1,966 4 x x x x x 3 3 x x x x x x x<br />

8,0 6 2,176 4 x x x x x 3 3 x x x x x x x<br />

8,0 8 1,996 4 x x x x x 1 x x x x x x x<br />

8,0 12 2,047 4 x x x x x 5 5 x x x x x x x<br />

8,0 10 2,058 4 x x x x x 5 5 x x x x x x x<br />

8,0 6 2,176 4 x x x x x 5 5 x x x x x x x<br />

8,0 10 2,058 4 x x x x x 2 2 x x x x x x x<br />

10,0 8 1,646 4 x x x x x 5 5 x x x x x x x<br />

10,0 4 1,303 3 x x x x 7 2 1 10 x x x x x x x<br />

7,0 9 2,245 3 x x x x 17 17 x x x x x<br />

8,0 8 1,996 3 x x x x 12 12 x x x x x<br />

8,0 8 1,996 4 x x x x 4 4 x x x x x<br />

8,0 12 2,469 4 x x x x 6 6 x x x x x<br />

8,0 8 1,996 4 x x x x x x x x x<br />

8,0 8 1,996 4 x x x x 4 4 x x x x x<br />

10,0 8 1,646 5 x x x x 6 6 x x x x x<br />

8,0 8 1,996 4 x x x x 5 5 x x x x x<br />

8,0 12 2,469 5 x x x x 6 6 x x x x x<br />

div. div. div. x x x 65 3 6 74 x x x x<br />

div. div. div. x x x 49 5 4 58 x x x x<br />

div. div. div. x x x 35 6 7 48 x x<br />

div. div. div. x 20 20 x x<br />

div. div. div. x 20 20 x x x x<br />

7,0 10 2,480 3 x x 17 x x x x x x x<br />

8,0 9 2,220 4 x x 37 x x x x x x x<br />

12 6 1,620 5 x x 13 x x x x x x x<br />

12,0 6 1,620 5 x x 4 x x x x x x x<br />

12,0 6 1,620 5 x x 4 x x x x x x x<br />

8,0 9 2,220 4 x x 4 x x x x x x x<br />

div. 8 1,980 3 x x 9 x x x x x x x<br />

8,0 9 2,220 4 x x 8 x x x x x x x<br />

7,0 10 2,480 4 x x 8 x x x x x x x<br />

8,0 9 2,220 4 x x 17 x x x x x x x<br />

12,0 6 1,620 5 x x 11 x x x x x x x<br />

12,0 6 1,620 5 x x 13 x x x x x x x<br />

7,0 10 2,480 3 x x 21 x x x x x x x<br />

Phantasie<br />

Dekore gesamt<br />

30 €/qm<br />

Bodenbelagshandel<br />

<strong>Holz</strong>fachhandel<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

75<br />

Parkettmärkte<br />

Baustofffachhandel<br />

Raumausstatter, Bodenleger<br />

Handwerk<br />

DIY- & Baumärkte


76<br />

Laminatboden<br />

Produktübersicht<br />

Laminatboden<br />

Firma<br />

Produktlinie<br />

direktbeschichtet<br />

HPL<br />

CPL<br />

Lackoberflächen<br />

Folie<br />

andere Oberflächen<br />

Registered Embossing<br />

Digitaldruck<br />

Antibakt. Oberfläche<br />

Antistat. Oberfläche<br />

HDF<br />

anderer Träger<br />

Fase<br />

Kantenimprägnierung<br />

Geräuschdämmung<br />

Länge<br />

Produktaufbau<br />

EPI Presto 8 4 V Grooves x x x x x 1286 192<br />

(Forts.) Presto 8 x x x x 1286 192<br />

Strong Medium x x x x 1286 136<br />

Faus City x x x x 1200 30<br />

Spanien City x x x 1200 30<br />

City x x x x 1200 40<br />

Country x x x x 1200 30<br />

Country x x x 1200 30<br />

Country x x x x 1200 40<br />

Trends x x x x 1200 30<br />

Trends x x x 1200 30<br />

Trends x x x x 1200 40<br />

Trends x x x x 1200 40<br />

Faus Blue x x x x 1200 40<br />

Faus Blue x x x x 1200 30<br />

Faus Blue x x x 1200 30<br />

Faus Blue x x x x 1200 40<br />

Finsa Finfloor-Q Home x x x 1200 189<br />

Spanien Finfloor-Q Exotic x x x 1200 189<br />

Finfloor-Q Country x x x 1200 189<br />

Finfloor-Q Country Opt-V x x x 1200 189<br />

Finfloor-Q Comm x x x x 1200 189<br />

Finfloor-Q Junior V-G x x x x 1200 189<br />

Finfloor-Q Nature Gold x x x x 1310 132<br />

Finfloor-Q Style x x x x 1310 132<br />

Finfloor-Q Style W-I x x x x x 1310 132<br />

Finnfloor-Q Classics x x x x 1310 189<br />

Finfloor-Q Fire-Retardant x x x x 1200 189<br />

Gründorf trendfloor 7mm x x x 1285 192<br />

trendfloor So<strong>und</strong>Reduct x x x x 1285 192<br />

trendfloor 8mm x x x 1285 192<br />

residence x x x 1285 192<br />

residence So<strong>und</strong>Reduct x x x x 1285 192<br />

prestige x x x x 1285 192<br />

prestige profile x x x x x 1285 192<br />

dimension x x x 1276 327<br />

dimension large x x x 1276 327<br />

plankline x x x x x 1285 192<br />

plankline large x x x x x 1285 242<br />

vogue x x x x x 1285 123<br />

protect&style x x x x 1285 192<br />

Hamberger Haro Sonderedition NKL31 x x x 1282 193<br />

Haro Sonderedition NKL31 Silent x x x x 1282 193<br />

Haro Tritty 75 x x x x x x 1282 193<br />

Haro Tritty 75 SilentPro x x x x x x x 1282 193<br />

Haro Tritty 100 x x x x x x 1282 193<br />

Haro Tritty 100 SilentPro x x x x x x x 1282 193<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Paneelmaße<br />

Breite


Stärke<br />

VPE<br />

Paneele/VPE<br />

qm/VPE<br />

AC<br />

Beanspruchungsklassen<br />

21<br />

22<br />

23<br />

31<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

32<br />

33<br />

34<br />

<strong>Holz</strong><br />

Dekore Verkaufspreis<br />

Laminatboden<br />

Vertriebswege<br />

8,0 9 2,220 4 x x 8 x x x x x x x<br />

8,0 9 2,220 4 x x 28 x x x x x x x<br />

12,0 8 1,400 5 x x 3 x x x x x x x<br />

8,0 6 2,070 4 x x x x x 8 3 1 12 x x x x x x x<br />

8,0 6 2,070 4 x x x x x 14 14 x x x x x x x<br />

8,0 5 2,350 4 x x x x x 3 3<br />

8,0 6 2,070 4 x x x x x 16 4 20 x x x x x x x<br />

8,0 6 2,070 4 x x x x x 2 2 x x x x x x x<br />

8,0 5 2,350 4 x x x x x 3 9 1 13 x x x x x x x<br />

8,0 6 2,070 4 x x x x x 12 1 13 x x x x x x x<br />

8,0 6 2,070 4 x x x x x 3 3 x x x x x x x<br />

8,0 5 2,350 4 x x x x x 1 8 9 x x x x x x x<br />

8,0 5 2,350 5 x x x x x x 3 3 x x x x x x x<br />

8,0 5 2,350 5 x x x x x x 1 1 x x x x x x x<br />

8,0 6 2,070 4 x x x x x 4 4 8 x x x x x x x<br />

8,0 6 2,070 4 x x x x x 1 1 x x x x x x x<br />

8,0 5 2,350 4 x x x x x 4 1 5 x x x x x x x<br />

7 8 1,810 3 x x x x 20 20 x x x x x<br />

7 8 1,810 3 x x x x 7 7 x x x x x<br />

8 8 1,810 3 x x x x 5 5 x x x x x<br />

8 8 1,810 3 x x x x 6 6 x x x x x<br />

8 8 1,810 4 x x x x x 17 17 x x x x x x<br />

8 8 1,810 3 x x x x 10 10 x x x x x x<br />

8 10 1,730 4 x x x x x 10 10 x x x x x x<br />

8 10 1,730 4 x x x x x 9 9 x x x x x x<br />

8 10 1,730 4 x x x x x 7 7 x x x x x x<br />

10 6 1,480 4 x x x x x 6 6 x x x<br />

8 8 1,810 4 x x x x x 3 3 x x x<br />

7,0 10 2,470 3 x x 11 11 x x x x x<br />

8,5 7 1,727 3 x x 5 5 x x x x x<br />

8,0 9 2,220 3 x x 5 5 x x x x x<br />

7,0 10 2,470 4 x x 14 14 x x x x x<br />

8,5 7 1,727 4 x x 14 14 x x x x x<br />

8,0 9 2,220 4 x x 24 24 x x x x x<br />

8,0 9 2,220 4 x x 5 5 x x x x x<br />

8,0 6 2,500 4 x x 5 5 x x x x x<br />

8,0 6 2,500 4 x x 3 3 x x x x x<br />

8,0 9 2,220 4 x x 7 7 x x x x x<br />

8,0 8 2,490 4 x x 4 4 x x x x x<br />

8,0 12 1,900 4 x x 14 14 x x x x x<br />

12,0 6 1,480 5 x x 7 7 x x x x x<br />

7,0 9 2,220 3 x x 7 7 x<br />

9,5 7 1,730 3 x x 3 3 x<br />

7,0 9 2,220 3 x x 33 33 x x<br />

9,0 7 1,730 3 x x 20 20 x x<br />

8,0 8 1,980 4 x x 34 34 x x<br />

10,0 7 1,730 4 x x 10 10 x x<br />

Stein<br />

Phantasie<br />

Dekore gesamt<br />

30 €/qm<br />

Bodenbelagshandel<br />

<strong>Holz</strong>fachhandel<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

77<br />

Parkettmärkte<br />

Baustofffachhandel<br />

Raumausstatter, Bodenleger<br />

Handwerk<br />

DIY- & Baumärkte


78<br />

Laminatboden<br />

Produktübersicht<br />

Laminatboden<br />

Firma<br />

Produktlinie<br />

direktbeschichtet<br />

HPL<br />

CPL<br />

Lackoberflächen<br />

Folie<br />

andere Oberflächen<br />

Registered Embossing<br />

Digitaldruck<br />

Antibakt. Oberfläche<br />

Antistat. Oberfläche<br />

HDF<br />

anderer Träger<br />

Fase<br />

Kantenimprägnierung<br />

Geräuschdämmung<br />

Länge<br />

Produktaufbau<br />

Hamberger Haro Tritty Silent CT x x x x x x 1282 193<br />

(Forts.) Haro Tritty 100 Loft 4V x x x x x x 1282 135<br />

Haro Tritty 100 Gran Via 4V x x x x x x 2200 243<br />

Haro Tritty 100 Silent CT Gran Via 4V x x x x x x x 2200 243<br />

Haro Tritty 100 Plaza 4V x x x x x x 847 302<br />

Haro Tritty 250 x x x x x 1282 190<br />

Haro Tritty 250 SilentPro x x x x x x 1282 190<br />

Go Laminatboden 200 x x x x x 1282 193<br />

Go Laminatboden 200 Silent x x x x x x 1282 193<br />

Go Laminatboden 400 x x x x x x 1282 193<br />

Go Laminatboden 400 Silent x x x x x x x 1282 193<br />

Go Laminatboden 400 Cottage 4V x x x x x x 1282 135<br />

Go Laminatboden 400 Avenue 4V x x x x x x 2200 243<br />

Go Laminatboden 600 x x x x x 1282 190<br />

Go Laminatboden 600 Silent x x x x x x 1282 190<br />

HDM Wellness floor Langformat V4 x x x x x x 2386 185<br />

Country floor <strong>Die</strong>le x x x x x x 1184 185<br />

Country floor Doppeldiele x x x x x x 1184 185<br />

Aqua floor x x x x x 1200 167<br />

Superglanz floor Glattkante x x x x 1184 185<br />

Superglanz floor <strong>Die</strong>le extra sensitive x x x x x x 1294 185<br />

Superglanz floor V5 x x x x x 1184 185<br />

Click floor x x x x 1184 185<br />

Wellness floor Glattkante x x x x x 1184 185<br />

Wellness floor Glattk. extra sensitive x x x x x 1294 185<br />

Wellness floor <strong>Die</strong>le x x x x x x 1184 185<br />

Wellness floor V4/V5 x x x x x x 1184 185<br />

Kaindl Laminate Flooring Classic Touch 7.0 x x 1380 193<br />

Österreich Laminate Flooring Classic Touch 8.0 x x x x 1380 193<br />

Laminate Flooring Classic Touch 10.0 x x x x 1380 116<br />

Laminate Flooring Natural Touch 8.0 x x x x x 1380 193<br />

Laminate Flooring Natural Touch 8.0 x x x x x 1380 244<br />

Laminate Flooring Natural Touch 10.0 x x x x x 1380 116<br />

Laminate Flooring Soft Touch 8.0 x x x x x 918 306<br />

Laminate Flooring Soft Touch 10.0 x x x x x 1380 116<br />

Masterfloor 7.0 x x 1380 193<br />

Masterfloor 8.0 x x x x x div. div.<br />

Masterfloor 8.5 x x x x x x 1380 193<br />

Wood Flooring Classic x x x x opt. 1380 116<br />

Wood Flooring Authentic Oak x x x x x opt. 1380 116<br />

Wood Flooring Exotics x x x x x opt. 1380 116<br />

Kronoflooring Floordreams Silent x x x x x 1285 192<br />

Super Natural Wide Body x x x x x x 1285 242<br />

Super Natural Narrow x x x x x x 1285 123<br />

Super Natural Classic x x x x x x 1285 192<br />

Stone Impression Classic x x x x x 1285 327<br />

Variostep XL Woodline x x x x 1285 327<br />

Variostep Narrow x x x x x 1285 123<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Paneelmaße<br />

Breite


Stärke<br />

VPE<br />

Paneele/VPE<br />

qm/VPE<br />

AC<br />

Beanspruchungsklassen<br />

21<br />

22<br />

23<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Laminatboden<br />

10,0 7 1,730 4 x x 15 15 x x<br />

8,0 8 1,380 4 x x 12 12 x x<br />

8,0 5 2,680 4 x x 18 18 x x<br />

10,0 4 2,140 4 x x 7 7 x x<br />

8,0 8 2,050 4 x x 4 2 6 x x<br />

10,0 7 1,710 5 x x 14 14 x x<br />

12,0 6 1,460 5 x x 2 2 x x<br />

7,0 9 2,220 3 x x 17 17 x<br />

9,0 7 1,730 3 x x 8 8 x<br />

8,0 8 1,980 4 x x 13 13 x<br />

10,0 7 1,730 4 x x 5 5 x<br />

8,0 8 1,380 4 x x 8 8 x<br />

8,0 5 2,680 4 x x 11 11 x<br />

10,0 7 1,710 5 x x 14 14 x<br />

12,0 6 1,460 5 x x 2 2 x<br />

7,7 4 1,770 4 x x x x x 6 6<br />

7,7 9 1,970 4 x x x x x 17 17<br />

7,7 9 1,970 4 x x x x x 6 6<br />

8,0 8 1,600 4 x x x x x 5 5<br />

7,0 9 1,970 3 x x x x 12 8 20<br />

8,7 8 1,920 3 x x x x 11 1 12<br />

7,7 9 1,970 3 x x x x 4 2 6<br />

7,0 9 1,970 4 x x x x x 10 3 13<br />

7,7 9 1,970 4 x x x x x 46 46<br />

8,7 8 1,920 4 x x x x x 21 21<br />

7,7 9 1,970 4 x x x x x 3 3<br />

7,7 9 1,970 4 x x x x x 12 12<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

<strong>Holz</strong><br />

Stein<br />

Dekore Verkaufspreis<br />

Vertriebswege<br />

7,0 10 2,660 3 x 19 19 x x<br />

8,0 9 2,390 4 x 26 26 x x<br />

10,0 8 1,280 4 x 4 4 x x<br />

8,0 9 2,390 4 x 4 4 x x<br />

8,0 7 2,350 4 x 11 11<br />

10,0 8 1,280 4 x 28 28 x x<br />

8,0 9 2,240 4 x 2 9 3 14 x x<br />

10,0 8 1,280 4 x 7 7 14 x x<br />

7,0 8 2,130 3 x 13 13 x<br />

8,0 div. div. 4 x 33 1 1 35 x<br />

8,5 7 1,860 4 x 23 23 x<br />

10,5 12 1,920 3 x 7 7 x x x x x<br />

10,5 12 1,920 3 x 21 21 x x x x x<br />

10,5 12 1,920 3 x 7 7 x x x x x<br />

12,0 6 1,480 5 x x 9 9 x x x x<br />

8,0 8 2,487 4 x x 6 6 x x x x<br />

8,0 12 1,896 4 x x 5 5 x x x x<br />

8,0 9 2,220 4 x x 13 13 x x x x<br />

8,0 6 2,520 4 x x 9 9 x x x x<br />

8,0 6 2,520 4 x x 5 5 x x x x<br />

8,0 12 1,896 4 x x 10 10 x x x x<br />

Phantasie<br />

Dekore gesamt<br />

30 €/qm<br />

Bodenbelagshandel<br />

<strong>Holz</strong>fachhandel<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

79<br />

Parkettmärkte<br />

Baustofffachhandel<br />

Raumausstatter, Bodenleger<br />

Handwerk<br />

DIY- & Baumärkte


80<br />

Laminatboden<br />

Produktübersicht<br />

Laminatboden<br />

Firma<br />

Produktlinie<br />

direktbeschichtet<br />

HPL<br />

CPL<br />

Lackoberflächen<br />

Folie<br />

andere Oberflächen<br />

Registered Embossing<br />

Digitaldruck<br />

Antibakt. Oberfläche<br />

Antistat. Oberfläche<br />

HDF<br />

anderer Träger<br />

Fase<br />

Kantenimprägnierung<br />

Geräuschdämmung<br />

Länge<br />

Produktaufbau<br />

Kronoflooring Variostep Classic x x x x x 1285 192<br />

(Forts.) Castello XL Stoneline x x x 1285 327<br />

Castello Classic x x x 1285 192<br />

Kronofix Classic x x 1285 192<br />

Kronospan Luxfloor LX 7.0 x x 1285 193<br />

Luxemburg Luxfloor LX 8.0 x x 1285 193<br />

Luxfloor 8.0 relief 2 x x x x 1285 193<br />

Luxfloor 8.0 relief 4 x x x x 1285 193<br />

Luxfloor LX Trend x x x x 1285 173<br />

Luxfloor LX Premium x x x x 1285 193<br />

Luxfloor LX Pro x x x 1285 193<br />

Luxfloor LX Project x x x 1285 193<br />

Luxfloor LX Large x x x x 1285 242<br />

Luxfloor LX Panorama x x x x 1285 327<br />

Luxfloor LX Stone x x 1276 327<br />

Luxfloor LX Wood x x x x 1380 116<br />

Luxfloor LX Creative x x x x 1380 116<br />

Luxfloor LX Design x x x x 918 306<br />

Kronospan Swiss Noblesse x x x 1380 193<br />

Schweiz Swiss Solid x x x 1380 193<br />

Swiss Natural x x 1380 116<br />

Swiss Elite x x 1380 159<br />

Kronotex Basic x x 1376 193<br />

Smart x x x 1380 193<br />

Dynamic x x 1380 193<br />

Exquisit x x x x x x 1380 193<br />

Robusto x x x x x 1375 188<br />

Amazone x x x x x 1380 113<br />

Mega x x x x x div. div.<br />

Mammut x x x x x 1845 188<br />

Glamour x x x x x 644 310<br />

Glamour Wood Grain x x x x x 1376 193<br />

Bliss Art x x x x 1376 113<br />

Ocean x x x 1376 113<br />

Design x x div. div.<br />

Pssst! x x x 1380 193<br />

Meister Meister LB 250 x x x x 632 325<br />

Werke Meister LD 300 / 20 Melango x x x x x 2052 208<br />

Meister LD 300 / 20 S Melango x x x x x x 2052 208<br />

Meister LD 250 x x x 2052 198<br />

Meister LD 200 x x x x x 1287 198<br />

Meister LD 200 S x x x x x x 1287 198<br />

Meister LC 200 x x x x x 1287 198<br />

Meister LC 200 S x x x x x x 1287 198<br />

Meister LC 100 x x x 1287 198<br />

Meister LC 100 S x x x x 1287 198<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Paneelmaße<br />

Breite


Stärke<br />

VPE<br />

Paneele/VPE<br />

qm/VPE<br />

AC<br />

Beanspruchungsklassen<br />

21<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Laminatboden<br />

8,0 9 2,220 4 x x 32 32 x x x x<br />

8,0 6 2,500 4 x x 10 10 x x x x<br />

8,0 9 2,220 4 x x 45 45 x x x x<br />

7,0 10 2,470 3 x x 26 26 x x x x<br />

7,0 10 2,500 3 x x 12 12 x x x x<br />

8,0 9 2,200 4 x x 24 2 26 x x x x<br />

8,0 9 2,200 4 x x 10 10 x x x x<br />

8,0 9 2,200 4 x x 15 15 x x x x<br />

10,0 7 1,600 4 x x 8 8 x x x x<br />

12,0 6 1,500 5 x x 7 7 x x x x<br />

8,0 9 2,200 4 x x 7 7 x x x x<br />

10,0 7 1,700 5 x x 6 6 x x x x<br />

8,0 8 1,600 4 x x 3 3 x x x x<br />

8,0 6 2,500 4 x x 3 3 x x x x<br />

8,0 6 2,500 4 x x 4 4 x x x x<br />

11,0 12 1,900 4 x x 10 x x x x<br />

10,0 14 2,200 4 x x 4 4 x x x x<br />

8,0 7 2,000 4 x x 2 9 11 x x x x<br />

8,0 8 4 x 40<br />

12,0 5 5 x 20<br />

10,0 7 4 x 15<br />

10,0 7 4 x 15<br />

22<br />

23<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

Dekore Verkaufspreis<br />

6,0 10 2,656 3 x 7 7 x x x<br />

7,0 9 2,397 3 x 15 15 x x x x x<br />

8,0 8 2,131 4 x 39 39 x x x x x<br />

9,0 8 2,131 4 x 14 14 x x x x x<br />

12,0 5 1,293 5 x 10 10 x x x x x x<br />

10,0 8 1,248 4 x 10 10 x x x x x x<br />

8,0 0,5 div. 4 x 14 14 x x x x x<br />

12,0 4 1,387 5 x 11 11 x x x x x x<br />

8,0 10 1,996 3 x 7 4 11 x x x x x<br />

8,0 8 2,125 3 x 7 7 x x x x x<br />

10,0 8 1,244 div. x x 5 5 x x x x x x<br />

10,0 8 1,244 4 x 5 5 x x x x x x<br />

8,0 8 div. 4 x 1 4 5 x x x x x<br />

9,5 7 1,864 3 x 5 5 x x x x<br />

8,0 10 2,050 4 x x 8 4 12 x x x<br />

9,0 6 2,560 4 x x 17 17 x x x<br />

11,5 5 2,130 4 x x 17 17 x x x<br />

8,0 7 2,840 4 x x 6 6 x x x<br />

8,0 9 2,290 4 x x 8 8 x x x<br />

10,5 7 1,780 4 x x 8 8 x x x<br />

7,0 10 2,550 4 x x 25 1 26 x x x<br />

9,5 8 2,040 4 x x 25 1 26 x x x<br />

7,0 10 2,550 3 x x 20 20 x x x<br />

9,5 8 2,040 3 x x 20 20 x x x<br />

<strong>Holz</strong><br />

Stein<br />

Phantasie<br />

Dekore gesamt<br />

30 €/qm<br />

Bodenbelagshandel<br />

Vertriebswege<br />

<strong>Holz</strong>fachhandel<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

81<br />

Parkettmärkte<br />

Baustofffachhandel<br />

Raumausstatter, Bodenleger<br />

Handwerk<br />

DIY- & Baumärkte


82<br />

Laminatboden<br />

Produktübersicht<br />

Laminatboden<br />

Firma<br />

Produktlinie<br />

direktbeschichtet<br />

HPL<br />

CPL<br />

Lackoberflächen<br />

Folie<br />

andere Oberflächen<br />

Registered Embossing<br />

Digitaldruck<br />

Antibakt. Oberfläche<br />

Antistat. Oberfläche<br />

HDF<br />

anderer Träger<br />

Fase<br />

Kantenimprägnierung<br />

Geräuschdämmung<br />

Länge<br />

Produktaufbau<br />

Meister Meister LC 50 x x x 1288 198<br />

Werke Meister LC 50S x x x x 1288 198<br />

(Forts.) Meister LC 40 x x 1288 198<br />

Meister LC 40 S x x x 1288 198<br />

Meister LC 300 x x x x 1287 198<br />

Meister LC 300 S x x x x x x 1287 198<br />

Meister LS 300 x x x x x 1287 140<br />

Meister LS 300 S x x x x x x 1287 140<br />

Schulte Räume 250 Format x x x x 632 325<br />

Schulte Räume 300 Format x x x 850 325<br />

Schulte Räume 200 V-<strong>Die</strong>le Plus x x x x x x 2052 208<br />

Schulte Räume 200 V-<strong>Die</strong>le x x x x x 2052 208<br />

Schulte Räume 100 V-<strong>Die</strong>le x x x 2052 198<br />

Schulte Räume 200 x x x 1287 198<br />

Schulte Räume 200 Plus x x x x 1287 198<br />

Schulte Räume 50 x x x 1287 198<br />

Schulte Räume 50 Plus x x x x 1287 198<br />

Schulte Räume 30 x x x 1288 198<br />

Schulte Räume 30 Plus x x x x 1288 198<br />

Schulte Räume 25 x x 1288 198<br />

Schulte Räume 200 V-Stab x x x x 1287 140<br />

Schulte Räume 200 V-Stab Plus x x x x x 1287 140<br />

Schulte Räume 250 Format Design x x x x 632 325<br />

Parador Trendtime 1 x x x x x 1285 158<br />

Trendtime 2 x x x x x x 850 95<br />

Trendtime 4 x x x x x 1285 400<br />

Trendtime 5 x x x x 638 330<br />

Trendtime 6 x x x x 2200 234<br />

Trendtime 7 x x x x 2200 158<br />

Classic 1040 x x x x 1285 192<br />

Classic 1050 x x x x x 1285 192<br />

Classic 1060 x x x x x x 1285 192<br />

Edition 1 x x x x x 1285 400<br />

Identity x x x x x div. div.<br />

Schöner Wohnen x x x 1285 192<br />

Esprit home Standardformat x x x x x 1285 192<br />

Esprit home Großformat x x x x x 1285 400<br />

Laura Ashley home x x x x x 1285 192<br />

Parcolys Aqua-Step x x 1200 167<br />

Belgien<br />

Pergo public Extreme Classic Plank 200 x x x x x x x 1195 199,6<br />

Schweden public Extreme Plank 140 x x x x x x x 1195 147,2<br />

original Excellence Classic Plank 200 x x x x x x 1195 199,6<br />

original Excell. Classic Plank 200-ST x x x x x x 1195 199,6<br />

original Excellence Plank 140 x x x x x x 1195 147,2<br />

original Excellence Plank 140-4V x x x x x x x 1195 147,2<br />

1) unbegrenzt<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Paneelmaße<br />

Breite


Stärke<br />

VPE<br />

Paneele/VPE<br />

qm/VPE<br />

AC<br />

Beanspruchungsklassen<br />

21<br />

22<br />

23<br />

31<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

32<br />

33<br />

34<br />

Dekore Verkaufspreis<br />

Laminatboden<br />

7,0 12 3,060 3 x x 15 1 16 x x x<br />

8,5 10 2,550 3 x x 15 15 x x x<br />

7,0 12 3,060 3 x x 4 4 x x x<br />

8,0 10 2,560 3 x x 4 4 x x x<br />

9,3 8 2,040 5 x x 9 9 x x x<br />

11,8 6 1,530 5 x x 9 9 x x x<br />

8,0 10 1,800 4 x x 14 14 x x x<br />

10,5 8 1,440 4 x x 14 14 x x x<br />

8,0 10 2,050 4 x x 8 4 12 x x<br />

9,6 8 2,210 5 x x 3 3 x x<br />

11,5 5 2,130 4 x x 10 10 x x<br />

9,0 6 2,560 4 x x 10 10 x x<br />

8,0 7 2,840 4 x x 6 6 x x<br />

7,0 10 2,550 4 x x 16 16 x x<br />

9,5 8 2,040 4 x x 16 16 x x<br />

7,0 10 2,550 3 x x 16 16 x x<br />

9,5 8 2,040 3 x x 16 16 x x<br />

7,0 12 3,060 3 x x 15 1 16 x x<br />

8,5 10 2,550 3 x x 15 15 x x<br />

7,0 12 3,060 3 x x 4 4 x x<br />

8,0 10 1,800 4 x x 10 10 x x<br />

10,5 8 1,440 4 x x 10 10 x x<br />

8,5 9 1,850 5 x x 10 10 x x<br />

<strong>Holz</strong><br />

Vertriebswege<br />

8,0 8 1,620 4 x x 10 10 x x x x x<br />

8,0 26 2,100 4 x x 9 9 x x x x x<br />

8,0 5 2,570 4 x x 1 1 10 12 x x x x x<br />

8,0 10 2,110 4 x x 3 1 4 x x x x x<br />

9,0 5 2,670 4 x x 13 13 x x x x x<br />

9,0 6 2,080 4 x x 7 7 x x x x x<br />

7,0 9 2,220 4 x x 33 33 x x x x x<br />

8,0 8 1,970 4 x x 21 21 x x x x x<br />

8,0 7 1,720 6 x x x 27 27 x x x x x<br />

8,0 5 2,570 4 x x 24 24 x x x x<br />

8,0 5 2,570 4 x x 1) 1) x x x x<br />

7,0 9 2,220 3 x x 18 18 x x x x x<br />

8,0 8 1,970 4 x x 20 20 x x x x<br />

8,0 5 2,570 4 x x 1 7 8 x x x x<br />

8,0 8 1,970 4 x x 16 16 x x x x x<br />

div. div. div. 4 x x 23 4 27 x x x x x x x x<br />

11,0 6 1,431 6 x x 13 13 x x x x x x<br />

11,0 8 1,407 6 x x 10 10 x x x x x x<br />

9,0 8 1,909 5 x x 26 1 27 x x x x x x<br />

10,0 8 1,909 5 x x 9 9 x x x x x x<br />

9,0 10 1,759 5 x x 8 8 x x x x x x<br />

9,0 10 1,759 5 x x 16 16 x x x x x x<br />

Stein<br />

Phantasie<br />

Dekore gesamt<br />

30 €/qm<br />

Bodenbelagshandel<br />

<strong>Holz</strong>fachhandel<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

83<br />

Parkettmärkte<br />

Baustofffachhandel<br />

Raumausstatter, Bodenleger<br />

Handwerk<br />

DIY- & Baumärkte


84<br />

Laminatboden<br />

Produktübersicht<br />

Laminatboden<br />

Firma<br />

Produktlinie<br />

direktbeschichtet<br />

HPL<br />

CPL<br />

Lackoberflächen<br />

Folie<br />

andere Oberflächen<br />

Registered Embossing<br />

Digitaldruck<br />

Antibakt. Oberfläche<br />

Antistat. Oberfläche<br />

HDF<br />

anderer Träger<br />

Fase<br />

Kantenimprägnierung<br />

Geräuschdämmung<br />

Länge<br />

Produktaufbau<br />

Pergo original Excellence Plank 140-4V ST x x x x x x x 1195 147,2<br />

(Forts.) original Excell. Ship's Deck 140-2V x x x x x x x 1195 147,2<br />

original Excell. Ship's Deck 90-2V x x x x x x x 1198 94,7<br />

original Excellence Tile 400 x x x x x x 400 400<br />

original Excellence Big Slab 400 x x x x x x 1236 400<br />

original Excellence Slab 200-4V x x x x x x x 590 200<br />

living Expr. Classic Plank 200 HPL x x x x x 1195 199,6<br />

living Expression Classic Plank 200 ST x x x 1195 199,6<br />

living Expression Plank 140 x x x x 1288 136,2<br />

living Expression Plank 140-4V x x x x x 1288 136,2<br />

living Expression Classic Plank 200 x x x x 1288 194,7<br />

living Expression Classic Plank 200-2V x x x x x 1288 194,7<br />

living Expression Long Plank 200-4V x x x x 2054 208<br />

living Expression Slab 300-4V x x x x 635 328<br />

domestic Extra Plank 140 x x x 1288 136,2<br />

domestic Extra Classic Plank 200 x x x 1288 194,7<br />

domestic Extra Classic Plank 200-2V x x x x 1288 194,7<br />

domestic Extra Tiles on Plank 300 x x x 1132 283<br />

Resopal Resofloor x x 1488 293<br />

Resofloor x x x 1196 196<br />

Resofloor Raceway waterproof x x 1180 300<br />

SpaStyling Titanium Floor x x 985 400<br />

Skema Maxim x x x x x x 1288 198<br />

Italien Prestige x x x x x x 1288 198<br />

Facile x x x x x 1288 198<br />

Brio x x x x x 590 590<br />

K-Uno x x x x x x x 2052 189<br />

Prestige Design x x x x x 1295 395<br />

Make Up x x x x x x x 1287 140<br />

Tarkett Aquastyle 832 x x x div. div.<br />

Infinite 832 x x x x 1292 331<br />

Lamin'Art 832 x x x x 1292 div.<br />

Loft 832 x x x x div. 331<br />

Loft 1032 x x x x x 1292 194<br />

Vintage 832 x x x x x x 1292 194<br />

Legacy 832 x x x x x 1292 194<br />

Woodstock 832 x x x x x 1292 194<br />

Jungle 832 x x x 1292 194<br />

Cool 832 x x x 1292 194<br />

Playstyle 931 So<strong>und</strong>logic x x x x 1292 194<br />

Polaris Style 832 x x x x 1292 194<br />

Elite 1034 x x x x x x 1292 194<br />

Select 933 x x x x 1292 194<br />

Select 833 x x x x x 1292 div.<br />

Smart PRO 832 x x x x x 1292 div.<br />

Eden 931 So<strong>und</strong>logic x x x x 1292 194<br />

Eden 731 x x x 1292 194<br />

1) inkl. Unidekore<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Paneelmaße<br />

Breite


Stärke<br />

VPE<br />

Paneele/VPE<br />

qm/VPE<br />

AC<br />

Beanspruchungsklassen<br />

21<br />

22<br />

23<br />

31<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

32<br />

33<br />

34<br />

<strong>Holz</strong><br />

Dekore Verkaufspreis<br />

Laminatboden<br />

Vertriebswege<br />

10,0 9 1,583 5 x x 8 8 x x x x x x<br />

9,0 10 1,759 5 x x 3 3 x x x x x x<br />

9,0 16 1,820 5 x x 2 2 x x x x x x<br />

9,0 8 1,300 5 x x 16 16 x x x x x x<br />

9,0 5 2,471 5 x x 1 6 7 x x x x x x<br />

9,0 12 1,410 5 x x 3 2 5 x x x x x x<br />

8,0 9 2,147 4 x x 13 13 x x x x x x<br />

9,0 8 1,909 4 x x 10 10 x x x x x x<br />

9,0 10 1,755 4 x x 9 9 x x x x x x<br />

9,0 10 1,755 4 x x 19 19 x x x x x x<br />

9,0 8 2,007 4 x x 16 16 x x x x x x<br />

9,0 8 2,007 4 x x 10 10 x x x x x x<br />

9,0 6 2,560 4 x x 8 8 x x x x x x<br />

8,0 10 2,080 4 x x 10 10 x x x x x x<br />

8,0 11 1,930 4 x x 8 8 x x x x x x<br />

8,0 9 2,257 4 x x 16 16 x x x x x x<br />

8,0 9 2,257 4 x x 6 6 x x x x x x<br />

8,0 6 1,920 4 x x 2 2 x x x x x x<br />

11,4 4 1,740 5 x 4 1 4 13 1) x x x x x x<br />

11,1 6 1,410 5 x 3 5 1) x x x x<br />

20,0 5/6 x x x x x x x<br />

7,8 6 2,360 5/6 x 5 1 1 9 1) x x x x x x x<br />

10,5 7 1,785 6 x x 6 6 x x x x x x<br />

8,0 10 2,550 4 x x 17 17 x x x x x x<br />

8,0 10 2,550 3 x x 8 8 x x x x x x<br />

10,0 6 2,088 4/5 x x x 4 10 28 42 x x x x x x<br />

9,0 6 2,560 4 x x 8 8 x x x x x x<br />

9,0 5 2,597 4 x x 1 4 5 10 x x x x x x<br />

8,0 10 1,801 4 x x 6 6 x x x x x x<br />

8,0 div. div. 4 x x 5 4 9 x x x x x x x<br />

8,0 6 2,565 4 x x 8 8 x x x x x x x<br />

8,0 div. div. 4 x x 10 10 x x x x x x x<br />

8,0 6 div. 4 x x 6 6 x x x x x x x<br />

10,2 7 1,754 4 x x 2 2 x x x x x x x<br />

8,0 8 2,005 4 x x 10 10 x x x x x x x<br />

8,0 8 2,005 4 x x 5 5 x x x x x x x<br />

8,0 8 2,005 4 x x 18 18 x x x x x x x x<br />

8,0 8 2,005 4 x x 4 4 x x x x x x x<br />

8,0 8 2,005 4 x x 9 9 x x x x x x x<br />

9,2 7 1,754 3 x x 2 2 x x x x x x x<br />

8,0 9 2,005 4 x x 8 8 x x x x x x x<br />

10,0 6 1,504 6 x x 9 9 x x x x x x x<br />

9,0 7 1,754 5 x x 12 12 x x x x x x x<br />

8,0 div. div. 5 x x 21 21 x x x x x x x<br />

8,0 div. div. 4 x x 25 25 x x x x x x x<br />

9,2 7 1,754 3 x x 9 9 x x x x x x x<br />

7,0 9 2,255 3 x x 11 11 x x x x x x x<br />

Stein<br />

Phantasie<br />

Dekore gesamt<br />

30 €/qm<br />

Bodenbelagshandel<br />

<strong>Holz</strong>fachhandel<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

85<br />

Parkettmärkte<br />

Baustofffachhandel<br />

Raumausstatter, Bodenleger<br />

Handwerk<br />

DIY- & Baumärkte


86<br />

Laminatboden<br />

Produktübersicht<br />

Laminatboden<br />

Firma<br />

Produktlinie<br />

direktbeschichtet<br />

HPL<br />

CPL<br />

Lackoberflächen<br />

Folie<br />

andere Oberflächen<br />

Registered Embossing<br />

Digitaldruck<br />

Antibakt. Oberfläche<br />

Antistat. Oberfläche<br />

HDF<br />

anderer Träger<br />

Fase<br />

Kantenimprägnierung<br />

Geräuschdämmung<br />

Länge<br />

Produktaufbau<br />

Tarkett Free 931 So<strong>und</strong>logic x x x x 1292 194<br />

(Forts.) Free 731 x x x 1292 194<br />

ter Hürne Breeze Line, Vitality Line, Charme x x x 1285 192<br />

Line, Courage Line, Vanity Line, x x x x 1285 192<br />

Time Line x x x x 1285 192<br />

x x x x x 1285 192<br />

x x x 1276 327<br />

x x x x 1285 327<br />

x x x x x 1285 192<br />

x x x x x 1285 123<br />

x x x x x 1285 242<br />

x x x x 1285 192<br />

Unilin Flooring Quick-Step Lagune Uniclic x x x x 1380,5 99,8<br />

Belgien Quick-Step Arte Uniclic x x x x x 624 624<br />

Quick-Step Quadra Uniclic (Keramik) x x x x 394 394<br />

Quick-Step Quadra Uniclic (Naturstein) x x x x x 396 396<br />

Quick-Step Quadra Uniclic (Design) x x x x x 394 394<br />

Quick-Step Largo Uniclic x x x x 2050 205<br />

Quick-Step Country Uniclic x x x x 1380 156<br />

Quick-Step Vogue Uniclic x x x x x 1380 156<br />

Quick-Step Perspective Uniclic / V-2 x x x x x 1376 156<br />

Quick-Step Perspective Uniclic / V-4 x x x x x 1380 156<br />

Quick-Step Elite Uniclic x x x x x 1380 156<br />

Quick-Step Eligna Uniclic x x x 1380 146<br />

Quick-Step Classic Uniclic x x x 1200 190<br />

Quick-Step Go Uniclic x x x x 1200 190<br />

Quick-Step Majestic PRO Uniclic-X x x x x 1380 146<br />

Quick-Step Majestic PRO Uniclic-X x x x x 2050 205<br />

Quick-Step Rustic Uniclic x x x x 1200 123<br />

Witex bonita x x x 1280 192<br />

bonita mit Trittschalldämmung x x x x 1280 192<br />

artria x x x 1280 192<br />

liseo x x x 1280 192<br />

liseo mit Trittschalldämmung x x x x x 1280 192<br />

marena x x x x 1280 192<br />

marena mit Trittschalldämmung x x x x x 1280 192<br />

catania V4 x x x x 1376 156<br />

averto V4 x x x x x 1376 192<br />

novara V2 x x x x x 1376 156<br />

amaris V2 x x x x x 1376 192<br />

marena maxi V2 x x x x x 1376 240<br />

piazza x x x x 1280 192<br />

piazza mit Trittschalldämmung x x x x x 1280 192<br />

casa V4 x x x x x 396 396<br />

grande x x x x 1376 240<br />

xenia x x x x x 1208 305<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Paneelmaße<br />

Breite


Stärke<br />

VPE<br />

Paneele/VPE<br />

qm/VPE<br />

AC<br />

Beanspruchungsklassen<br />

21<br />

22<br />

23<br />

31<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

32<br />

33<br />

34<br />

Dekore Verkaufspreis<br />

Laminatboden<br />

9,2 7 1,754 3 x x 8 8 x x x x x x x<br />

7,0 9 2,255 3 x x 11 11 x x x x x x x<br />

7,0 10 2,467 4 x x 15 15 x x x x<br />

8,5 7 1,727 4 x x 15 15 x x x x<br />

8,0 9 2,220 4 x x 25 25 x x x x<br />

9,5 7 1,727 4 x x 25 25 x x x x<br />

8,0 6 2,500 4 x x 6 5 11 x x x x<br />

8,0 6 2,500 4 x x 2 2 x x x x<br />

8,0 9 2,220 4 x x 10 10 x x x x<br />

8,0 12 1,897 4 x x 14 14 x x x x<br />

8,0 8 2,490 4 x x 4 4 x x x x<br />

12,0 6 1,480 5 x x 7 7 x x x x<br />

<strong>Holz</strong><br />

Vertriebswege<br />

8,0 12 1,659 4 x 5 5 x x x x x x<br />

9,5 4 1,558 4 x 3 3 2 8 x x x x x x<br />

8,0 10 1,552 4 x 2 2 x x x x x x<br />

8,0 10 1,568 4 x 2 2 x x x x x x<br />

8,0 10 1,552 4 x 3 3 x x x x x x<br />

9,5 6 2,522 4 x 14 14 x x x x x x<br />

9,5 7 1,507 4 x 7 7 x x x x x x<br />

9,5 7 1,507 4 x 6 6 x x x x x x<br />

9,5 7 1,503 4 x 24 24 x x x x x x<br />

9,5 7 1,507 4 x 24 24 x x x x x x<br />

8,0 8 1,722 4 x 12 12 x x x x x x<br />

8,0 8 1,722 4 x 24 24 x x x x x x<br />

7,0 8 1,824 4 x 26 26 x x x x x x<br />

7,0 8 1,824 4 x 13 13 x x x x x x<br />

8,0 1,722 4 x 6 6 x x x x x x<br />

9,5 2,522 4 x 4 4 x x x x x x<br />

8,0 1,777 5 x 8 8 x x x x x x<br />

7,0 9 2,21 3 x x 12 12 x x x x x<br />

9,0 7 1,72 3 x x 12 12 x x x x x<br />

8,0 9 2,21 3 x x 6 6 x x x x x<br />

7,0 9 2,21 4 x 12 12 x x x x x<br />

9,0 7 1,72 4 x x 12 12 x x x x x<br />

8,0 9 2,21 4 x x 24 24 x x x x x<br />

10,0 7 1,72 4 x x 24 24 x x x x x<br />

8,0 9 1,94 4 x x 6 6 x x x x x<br />

8,0 9 2,38 4 x x 6 6 x x x x x<br />

8,0 9 1,94 4 x x 6 6 x x x x x<br />

8,0 9 2,38 4 x x 6 6 x x x x x<br />

8,0 7 2,31 4 x x 6 6 x x x x x<br />

8,0 9 2,21 5 x x 12 12 x x x x x<br />

10,0 7 1,72 5 x x 12 12 x x x x x<br />

8,0 10 1,57 4 x x 6 6 x x x x x<br />

10,0 6 1,98 5 x 6 x x x x x<br />

8,0 7 2,58 4 x x 12 12 x x x x x<br />

Stein<br />

Phantasie<br />

Dekore gesamt<br />

30 €/qm<br />

Bodenbelagshandel<br />

<strong>Holz</strong>fachhandel<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

87<br />

Parkettmärkte<br />

Baustofffachhandel<br />

Raumausstatter, Bodenleger<br />

Handwerk<br />

DIY- & Baumärkte


88<br />

Laminatboden<br />

Patentstreitigkeiten bremsen stärkeren Einsatz von Folddown-Systemen<br />

Zunehmende Verunsicherung<br />

bei bisherigen Lizenznehmern<br />

Im Verlauf des Jahres 2010 ist es zu<br />

der erwarteten Verschärfung der<br />

Patentstreitigkeiten bei Folddown-<br />

Verlegesystemen gekommen. Durch<br />

die Aufhebung von zwei in den vergangenen<br />

Jahren vereinbarten Cross-<br />

Lizenzen <strong>und</strong> den Abschluss einer<br />

neuen Kooperation haben sich die<br />

bestehenden Allianzen geändert. In<br />

der Folge wurden in Europa <strong>und</strong> Nordamerika<br />

mehrere Patentverletzungsklagen<br />

eingereicht, von denen sowohl<br />

Patentinhaber <strong>als</strong> auch Lizenznehmer<br />

betroffen sind.<br />

<strong>Die</strong> Classen-Gruppe (Kaisersesch), die<br />

Pergo AG (Baar/Schweiz) bzw. die Pergo<br />

Europe AB (Trelleborg/Schweden)<br />

<strong>und</strong> die Välinge Innovation AB (Viken/<br />

Schweden) verfügen über relativ weit<br />

zurückreichende Patentansprüche für<br />

verschiedene Folddown-Varianten <strong>und</strong><br />

haben im Verlauf der letzten Jahre in<br />

unterschiedlich starkem Umfang auch<br />

Lizenzen vergeben. Darüber hinaus gibt<br />

es weitere Unternehmen, die über einzelne,<br />

weniger weit reichende Schutzrechte<br />

verfügen <strong>und</strong> sich zum Teil bereits mit<br />

den Hauptpatentinhabern Classen, Pergo<br />

<strong>und</strong> Välinge Innovation verständigt haben.<br />

Beispiele sind die MeisterWerke Schulte<br />

GmbH (Rüthen-Meiste), die Egger Retail<br />

Products GmbH (St. Johann/Österreich<br />

<strong>und</strong> Brilon), die Unilin bvba Division Flooring<br />

(Wielsbeke/Belgien) <strong>und</strong> die Laminate<br />

Park GmbH & Co. KG (Eiweiler).<br />

Bislang ist strittig, welches Unternehmen<br />

die ältesten Patentrechte für Vertical<br />

Locking-Verfahren oder die daraus abgeleiteten<br />

Folddown-Verlegesysteme hält.<br />

<strong>Die</strong> entsprechenden Ansprüche reichen<br />

zum Teil bis Ende der 90er Jahre zurück.<br />

In den darauf folgenden Jahren wurden<br />

vor allem Basis-Patente beantragt; ab<br />

dem Jahr 2005 hat sich das Spektrum<br />

dann zunehmend auch auf verschiedene<br />

Verfahrensvarianten erweitert. In den<br />

Jahren 2006 <strong>und</strong> 2007 wurden so zum<br />

Beispiel die ersten Patentansprüche für<br />

Side Push-Systeme geltend gemacht. Inzwischen<br />

verfügen Classen, Pergo <strong>und</strong><br />

Välinge Innovation jeweils über ein relativ<br />

breites Portfolio von Patenten <strong>und</strong> Patentanmeldungen<br />

zum Thema Folddown-<br />

Verlegesysteme.<br />

Bei einem Teil dieser Patente laufen allerdings<br />

Einspruchsverfahren vor dem<br />

Europäischen Patentamt (EPO), München.<br />

Darüber hinaus gibt es unterschiedliche<br />

Meinungen über die praktische Umsetzbarkeit<br />

der in den Patenten beschriebenen<br />

Folddown-Systeme bzw. Verlegeverfahren.<br />

Nach Einschätzung verschiedener<br />

Unternehmen sind vor allem einzelne der<br />

in den ersten Jahren zum Patent angemeldeten<br />

Verlegesysteme in der Praxis nur<br />

in eingeschränktem Umfang einsetzbar,<br />

so dass sie sich am Markt bislang noch<br />

nicht richtig durchsetzen konnten.<br />

Veränderungen bei<br />

den Cross-Lizenzen<br />

Im Verlauf des letzten Jahres gab es größere<br />

Veränderungen bei den bestehenden<br />

Cross-Lizenzen. Välinge Innovation <strong>und</strong><br />

Pergo hatten sich bereits im März 2007<br />

in zwei separaten Vereinbarungen auf<br />

eine gegenseitige Freistellung von Patentansprüchen<br />

in Bezug auf einstückige<br />

Systeme <strong>und</strong> auf eine Cross-Lizenz für<br />

zweistückige Folddown-Systeme verständigt.<br />

Das auf drei Jahre befristete „Patent<br />

Cross License Agreement (PCLA)“ regelte<br />

zum einen die Nutzung des von Välinge<br />

Innovation entwickelten 5G-Systems durch<br />

Pergo <strong>und</strong> ermöglichte zum anderen Välinge<br />

Innovation, den Lizenznehmern des 5G-<br />

Systems eine Sublizenz für die unter der<br />

Bezeichnung „PerfectFold“ vermarktete<br />

Folddown-Technologie von Pergo zu erteilen.<br />

<strong>Die</strong>se Cross-Lizenz wurde aufgr<strong>und</strong><br />

<strong>Die</strong> Unternehmen Pergo, Välinge Innovation<br />

<strong>und</strong> Classen haben in den letzten Jahren<br />

verschiedene Folddown­Verlegesysteme<br />

entwickelt <strong>und</strong> patentieren lassen.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


von unterschiedlichen Vorstellungen über<br />

einzelne Vertragsdetails, insbesondere im<br />

Hinblick auf die Vergabe, Genehmigung<br />

<strong>und</strong> Vergütung von Sublizenzen, nicht verlängert<br />

<strong>und</strong> ist damit im ersten Quartal<br />

2010 ausgelaufen.<br />

<strong>Die</strong> gegenseitige Freistellung für einstückige<br />

Verlegesysteme, die unter der<br />

Bezeichnung „Settlement Corporation<br />

Agreement (SCA)“ läuft <strong>und</strong> sich vor allem<br />

auf die Längsseitenverbindung bezieht,<br />

wurde Ende 2009 von Välinge Innovation<br />

gekündigt. Pergo hat diese Kündigung<br />

allerdings nicht akzeptiert, worauf Välinge<br />

Innovation ein Schiedsgerichtsverfahren<br />

in Stockholm eingeleitet hat. Mit einem<br />

Abschluss dieses Verfahrens ist frühestens<br />

im Frühjahr 2011 zu rechnen.<br />

Auch die nach längeren Verhandlungen<br />

zwischen Välinge Innovation <strong>und</strong> Classen<br />

Anfang 2008 vereinbarte <strong>und</strong> im April<br />

2008 unterzeichnete Cross-Lizenz für<br />

den Bereich Folddown-Verlegesysteme<br />

hat nicht länger Bestand. Nach Angaben<br />

von Classen wurde die Vereinbarung, mit<br />

der unter anderem die Lizenzvergabe für<br />

das von dem Unternehmen entwickelte<br />

„Megaloc“-Verlegesystem an Välinge Innovation<br />

delegiert worden war, Mitte Dezember<br />

2009 gekündigt. Als Begründung<br />

führte Classen an, dass Välinge Innovation<br />

Berichtspflichten im Zusammenhang mit<br />

Lizenzabschlüssen, unter den Lizenzen<br />

produzierten Mengen <strong>und</strong> den daraus<br />

resultierenden Lizenzzahlungen nicht eingehalten<br />

habe. Ähnliche Kritikpunkte hatte<br />

auch Pergo gegenüber Välinge Innovation<br />

vorgebracht.<br />

Im Januar 2010 haben sich Classen <strong>und</strong><br />

Pergo auf eine Kooperation verständigt,<br />

die zum Jahresbeginn in Kraft trat <strong>und</strong> die<br />

eine gemeinsame Vermarktung der von<br />

beiden Unternehmen gehaltenen Patente<br />

für Folddown-Verlegesysteme vorsieht. Im<br />

Gr<strong>und</strong>satz können damit sowohl Classen<br />

<strong>als</strong> auch Pergo Produktions- <strong>und</strong> Vertriebslizenzen<br />

für solche Systeme vergeben <strong>und</strong><br />

entsprechende Lizenzgebühren einziehen.<br />

<strong>Die</strong> von Classen <strong>und</strong> Pergo separat abgeschlossenen<br />

Lizenzregelungen gelten<br />

auch nach der Kooperationsvereinbarung<br />

in der ursprünglichen Form weiter; sie<br />

werden demnach nicht auf die Patente des<br />

jeweils anderen Unternehmens erweitert.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Classen <strong>und</strong> Pergo hatten sich in der<br />

Diskussion über die Patentsituation bei<br />

Folddown-Verlegesystemen bereits im<br />

Verlauf des letzten Jahres zunehmend aneinander<br />

angenähert. Im September 2009<br />

hatten sich die beiden Unternehmen über<br />

eine Cross-Lizenz gegenseitige Nutzungsrechte<br />

für diese Patente eingeräumt, ohne<br />

dass diese Regelung in der Folge offiziell<br />

bekannt gemacht worden wäre. Mit der<br />

Anfang Januar vereinbarten Kooperation<br />

wurde die Zusammenarbeit auch auf die<br />

Lizenzvergabe erweitert.<br />

Classen <strong>und</strong> Pergo agieren in Bezug auf<br />

Folddown-Verlegesysteme inzwischen gemeinsam<br />

am Markt. Mit der Erteilung des<br />

deutschen Patentes DE 10 2004 055 951<br />

im August 2010 hat Pergo seine Patentposition<br />

nach eigener Einschätzung noch<br />

weiter verbessert. <strong>Die</strong>ses Patent deckt<br />

laut Pergo auch Folddown-Verlegesysteme<br />

ab, bei denen die Verriegelung über einen<br />

speziellen, auch seitlich eingeschobenen<br />

Clip erfolgt („Vertical Push“). Das bisherige<br />

Patent-Portfolio von Pergo bezog sich<br />

dagegen in erster Linie auf herkömmliche,<br />

unter PerfectFold laufende Folddown-Systeme.<br />

Mit der Erweiterung der Patentansprüche<br />

auf Vertical Push-Systeme gibt<br />

es erneut Überschneidungen mit den von<br />

Välinge Innovation vermarkteten Produkten.<br />

Das nach dem Auslaufen bzw. der<br />

Kündigung der bisherigen Cross-Lizenzen<br />

mit Classen bzw. Pergo wieder isolierte<br />

Unternehmen hat sich in der letzten Zeit<br />

zunehmend auf die 5G-Varianten 5G-S<br />

<strong>und</strong> 5G-Wedge konzentriert.<br />

Mehrere Klagen<br />

wurden eingeleitet<br />

15 years ago Alloc introduced the first mechanical<br />

locking system for flooring together with Välinge.<br />

Now Alloc is again first to introduce the latest<br />

technology in locking systems with its 4G and<br />

5G-S for its new laminate collection.<br />

Bereits kurz nach der im Dezember 2009<br />

bzw. Januar 2010 erfolgten Neuordnung<br />

der Cross-Lizenzen hat Classen über ihre<br />

Tochtergesellschaften W. Classen GmbH<br />

<strong>und</strong> Akzenta Paneele+Profile GmbH am<br />

14. Januar 2010 vor dem U.S. District<br />

Court for the Eastern District of Texas eine<br />

Patentverletzungsklage gegen Välinge<br />

Innovation sowie gegen den US-Bodenbelagskonzern<br />

Shaw Industries Inc. (Dalton/<br />

Georgia) <strong>und</strong> die Bodenbelagshandelskooperation<br />

Carpet One Floor & Home<br />

(Manchester/New Hampshire) eingereicht.<br />

Nach Aussage von Classen verletzen die<br />

von Shaw Industries unter Nutzung einer Licensed by<br />

www.valinge.se<br />

Introduces new Välinge technology


90<br />

Laminatboden<br />

im Jahr 2006 erteilten Välinge Innovation-<br />

Lizenz produzierten <strong>und</strong> über Carpet One<br />

vermarkteten Laminatboden das Classen-<br />

Patent US 7.451.578. In der Klage hat<br />

Classen Välinge Innovation zudem irreführende<br />

Werbung, unerlaubte Einflussnahme<br />

in Geschäftsangelegenheiten <strong>und</strong> unlauteren<br />

Wettbewerb vorgeworfen.<br />

Das schwedische Unternehmen hat auf<br />

diesen Schritt mit zwei eigenen Klagen in<br />

Texas <strong>und</strong> vor dem Landgericht Düsseldorf<br />

reagiert. Mitte April wurde vor einem<br />

District Court in Texas eine Patentverletzungsklage<br />

angestrengt, in der Classen<br />

eine Verletzung der US-amerikanischen<br />

Patente US 7.634.884 <strong>und</strong> US 6.532.709<br />

sowie irreführende Werbung vorgeworfen<br />

wird. Sowohl Classen <strong>als</strong> auch Välinge<br />

Innovation haben in ihren beiden USamerikanischen<br />

Patentverletzungsklagen<br />

jeweils die Annullierung von Patenten der<br />

Gegenseite gefordert. Classen will so die<br />

Gültigkeit des Välinge Innovation-Patents<br />

US 7.634.884 überprüfen lassen. Välinge<br />

Innovation hat demgegenüber beantragt,<br />

das Classen-Patent 7.451.578 für ungültig<br />

zu erklären.<br />

<strong>Die</strong> von Välinge Innovation Mitte Juni in<br />

Düsseldorf eingereichte Klage bezieht<br />

sich auf eine mögliche Verletzung des<br />

<strong>Die</strong> <strong>Holz</strong>­ oder<br />

Kunststofffedern<br />

werden über ein in<br />

die Profilierungslinie<br />

integriertes<br />

Aggregat in die<br />

Kurzseiten­Nut<br />

eingeschoben.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

Bei den zweistückigen Folddown­Verlegesystemen<br />

werden die einzelnen Fußbodenelemente<br />

über eine auf der Kurzseite eingebrachte<br />

<strong>Holz</strong>­ oder Kunststofffeder verriegelt.<br />

(Foto: Välinge Innovation)<br />

Gebrauchsmusters DE 019869 durch<br />

das Megaloc-Verlegesystem von Classen.<br />

In Düsseldorf war Classen bereits im Mai<br />

mit einer Patentverletzungsklage gegen<br />

den Välinge Innovation-Lizenznehmer ter<br />

Hürne GmbH & Co. KG, Südlohn, aktiv<br />

geworden.<br />

Pergo ist im September mit zwei separaten<br />

Patentverletzungsklagen gegen die Välinge<br />

Innovation-Lizenznehmer Hamberger<br />

Flooring GmbH & Co. KG, Rosenheim, <strong>und</strong><br />

ter Hürne vorgegangen. Beide Klagen wurden<br />

ebenfalls am Landgericht Düsseldorf<br />

eingereicht. Nach Auffassung von Pergo<br />

verletzt das von Hamberger bei seinen<br />

„TopConnect“-Produkten verwendete<br />

Verlegesystem den deutschen Teil des<br />

europäischen Patents EP 1 276 941 B1<br />

sowie das deutsche Gebrauchsmuster DE<br />

201 22 912 U1 von Pergo. Gegen das in<br />

der Klage eingesetzte europäische Patent<br />

läuft allerdings bereits seit längerer Zeit<br />

ein Einspruchsverfahren vor dem Europäischen<br />

Patentamt. Pergo hat dieses Patent<br />

schon in der Mitte November 2009 vor<br />

dem Landgericht Düsseldorf gegen den<br />

belgischen Laminatbodenhersteller Spanolux<br />

div. Balterio N.V., Sint-Baafs-Vijve,<br />

eingereichten Patentverletzungsklage<br />

eingesetzt.<br />

<strong>Die</strong> gegen ter Hürne eingereichte Klage<br />

stützt sich auf das deutsche Pergo-Patent<br />

DE 10 2004 055 951 B4 <strong>und</strong> das deutsche<br />

Gebrauchsmuster DE 20 2004 021<br />

628 U1. <strong>Die</strong>se Schutzrechte werden laut<br />

Pergo von dem von Välinge Innovation<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


unter der Bezeichnung „5G-Side Push“<br />

bzw. „5G-S“ vermarkteten Folddown-<br />

Verlegesystem verletzt, das von ter<br />

Hürne in der Produktion von <strong>Holz</strong>fußböden<br />

eingesetzt wird.<br />

Im September hat Välinge Innovation vor<br />

dem District Court im US-amerikanischen<br />

Delaware eine Patentverletzungsklage gegen<br />

Pergo eingereicht. <strong>Die</strong>ser Klage, die<br />

sich allerdings nicht auf Folddown-Systeme,<br />

sondern auf einstückige Verlegesysteme<br />

bezieht, liegen die US-amerikanischen<br />

Välinge Innovation-Patente US 6.182.410,<br />

US 6.516.579, US 7.121.058 <strong>und</strong> US<br />

7.444.791 zugr<strong>und</strong>e. Nach Auffassung<br />

von Välinge Innovation werden diese Patente<br />

durch die Verlegesysteme „Smart-<br />

Lock“ <strong>und</strong> „ProLoc“ verletzt, die von Pergo<br />

bereits seit mehreren Jahren unter anderem<br />

über die US-amerikanischen DIY-<br />

Ketten The Home Depot Inc. (Atlanta/<br />

Georgia), Lowe’s Inc. (Mooresville/North<br />

Carolina) sowie über das zur Wal-Mart<br />

Inc., Bentonville/Arkansas, gehörende<br />

Vertriebsunternehmen Sam’s Club vermarktet<br />

werden.<br />

Kurz vor dieser Klage hatte Välinge Innovation<br />

die bereits Ende 2009 ergangene,<br />

von Pergo allerdings <strong>als</strong> nicht rechtswirksam<br />

bezeichnete Kündigung der<br />

gegenseitigen Freistellung in Bezug auf<br />

einstückige Systeme öffentlich gemacht.<br />

Välinge Innovation hatte dabei sowohl für<br />

Nordamerika <strong>als</strong> auch für Europa umfangreiche<br />

patentrechtliche Schritte gegen<br />

Pergo angekündigt, die laut Välinge Innovation<br />

zu Schadensersatzklagen in einer<br />

Größenordnung von bis zu 150 Mio €<br />

bzw. r<strong>und</strong> 200 Mio US$ führen könnten.<br />

Bislang wurde allerdings nur die Klage in<br />

Delaware eingereicht; über weitere Patentverletzungsklagen<br />

wurde bis Anfang<br />

Dezember nichts bekannt.<br />

Unterschiede bei<br />

der Lizenzvergabe<br />

Im Hinblick auf die Lizenzvergabe <strong>und</strong><br />

die Zahl der bislang erteilten Lizenzen<br />

für Folddown-Verlegesysteme gibt es<br />

größere Unterschiede zwischen Välinge<br />

Innovation, Pergo <strong>und</strong> Classen. <strong>Die</strong>se<br />

Unterschiede sind in erster Linie darauf<br />

zurückzuführen, dass Pergo <strong>und</strong> Classen<br />

ihre Lizenzvergabe über die 2007<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

bzw. 2008 vereinbarten, inzwischen aber<br />

ausgelaufenen bzw. gekündigten Cross-<br />

Lizenzen an Välinge Innovation delegiert<br />

hatten. <strong>Die</strong> von Välinge Innovation für das<br />

5G-Verlegesystem erteilten Lizenzen sollten<br />

damit auch eine Freistellung von Patentansprüchen<br />

von Pergo bzw. Classen<br />

beinhalten. Beide Unternehmen hatten in<br />

der Folge allerdings Unregelmäßigkeiten<br />

bei der Erteilung dieser Sublizenzen <strong>und</strong><br />

bei der Weiterleitung anteiliger Lizenzgebühren<br />

bemängelt. Nach der Aufhebung<br />

bzw. Kündigung der Cross-Lizenzen <strong>und</strong><br />

der anschließend vereinbarten Kooperation<br />

zwischen Pergo <strong>und</strong> Classen läuft<br />

die Lizenzierung der Folddown-Verlegesysteme<br />

wieder direkt über die beiden<br />

Unternehmen.<br />

Pergo hat daraufhin am 15. Mai eine<br />

Lizenzvereinbarung mit der US-amerikanischen<br />

Mannington Mills Inc., Salem/New<br />

Jersey, abgeschlossen, die sowohl die<br />

Patente von Pergo <strong>als</strong> auch von Classen<br />

abdeckt. Mit dieser Vereinbarung wurden<br />

zudem die zwischen Pergo <strong>und</strong> Mannington<br />

laufenden Patentauseinandersetzungen<br />

beigelegt. Im Herbst 2009 hatte<br />

sich Pergo bereits mit Unilin <strong>und</strong> Egger<br />

verständigt; diese vor der Kooperation<br />

mit Classen abgeschlossenen Lizenzen<br />

decken allerdings nur die Pergo-Patente<br />

ab. Unilin hat mit der Anfang November<br />

2009 ausgehandelten Regelung die<br />

Produktion von <strong>Holz</strong>fußböden mit dem<br />

Anfang 2009 erstm<strong>als</strong> vorgestellten<br />

„Multifit“-Verlegesystem patentrechtlich<br />

noch stärker abgesichert. Über die<br />

im Dezember 2006 bzw. im April 2007<br />

abgeschlossenen Cross-Lizenzen mit<br />

Classen <strong>und</strong> Välinge Innovation hatte sich<br />

das Unternehmen nach eigenen Angaben<br />

bereits gegenüber Folddown-Patentansprüchen<br />

dieser beiden Unternehmen<br />

freigestellt.<br />

Mit Egger war Mitte Oktober 2009 eine<br />

wechselseitige Lizenzvereinbarung für<br />

einstückige Folddown-Systeme unterzeichnet<br />

worden. Damit wurden beide<br />

Unternehmen von möglichen Ansprüchen<br />

aus dem PerfectFold-System von Pergo<br />

bzw. dem von Egger entwickelten <strong>und</strong><br />

im Jahr 2002 zum Patent angemeldeten<br />

einstückigen „Pro clic“-System freigestellt.<br />

Das inzwischen erteilte Patent läuft unter<br />

der Nummer EP 1 518 032.<br />

5G-S Technology<br />

5G Slide tongue<br />

5G-S Screw cutter<br />

5G-W Technology<br />

5G Wedge unlocked<br />

5G Wedge locked<br />

Licensed by<br />

www.valinge.se<br />

5G Fold Down Technology


92<br />

Laminatboden<br />

Schon im Oktober 2002 hatte Pergo<br />

eine erste Lizenzvereinbarung mit der<br />

Kronospan-Gruppe, der Krono Gruppe<br />

Schweiz <strong>und</strong> der Kaindl Flooring GmbH,<br />

W<strong>als</strong>/Österreich, getroffen. <strong>Die</strong> Krono-<br />

Gruppe Schweiz <strong>und</strong> die zur Kronospan-<br />

Gruppe gehörende Kronoflooring GmbH,<br />

Lampertswalde, hatten in der Folge auf<br />

der Domotex 2003 verschiedene Produktlinien<br />

mit dem auf dieser Lizenz<br />

basierenden Verlegesystem „Clic2Clic“<br />

vorgestellt, das über ein vertikales Ablegen<br />

der Kurzseite verriegelt werden sollte.<br />

<strong>Die</strong>se Produktlinien wurden dann doch<br />

nicht fortgeführt. <strong>Die</strong> zugr<strong>und</strong>eliegenden<br />

Lizenzen bestehen allerdings noch fort.<br />

Classen hatte Mitte Mai 2008 drei Lizenzvereinbarungen<br />

mit der Krono-Gruppe<br />

Schweiz, der Kronospan-Gruppe <strong>und</strong><br />

Kaindl Flooring hinsichtlich einer Nutzung<br />

des von Classen entwickelten „Megaloc“-<br />

Verlegesystems abgeschlossen, die rückwirkend<br />

zum 1. Januar 2008 in Kraft getreten<br />

waren. <strong>Die</strong> Vereinbarung mit der<br />

Krono-Gruppe Schweiz beinhaltete zudem<br />

die Aufhebung der zwischen Classen <strong>und</strong><br />

der Kronotex Fußboden GmbH & Co. KG,<br />

Wittstock-Heiligengrabe, bis zu diesem<br />

Zeitpunkt laufenden Patentstreitigkeiten.<br />

(In den vorangegangenen zwei Jahren hatten<br />

Classen <strong>und</strong> Kronotex verschiedene<br />

Patentverletzungs- <strong>und</strong> Einspruchsverfahren<br />

gegeneinander angestrengt. Im Juli<br />

2007 hatte das Landgericht Düsseldorf in<br />

einem Patentverletzungsverfahren gegen<br />

Kronotex zugunsten von Classen entschie-<br />

Mit der Erteilung<br />

des deutschen<br />

Patentes DE 10 2004<br />

055 951 im August<br />

2010 hat Pergo seine<br />

Patentposition nach<br />

eigener Einschätzung<br />

noch weiter<br />

verbessert.<br />

den. Kronotex hatte gegen dieses Urteil<br />

Berufung beim Oberlandesgericht Düsseldorf<br />

eingereicht. Ein von Kronotex <strong>und</strong><br />

Välinge Innovation eingereichter Antrag<br />

auf Widerruf des im Januar 2006 erteilten<br />

Classen-Patents EP 1 415 056, in dem<br />

das Megaloc-Verlegesystem beschrieben<br />

wird, war im September 2007 von der<br />

Einspruchsabteilung des Europäischen<br />

Patentamtes, München, zurückgewiesen<br />

worden.)<br />

Välinge Innovation hat nach eigenen Angaben<br />

inzwischen r<strong>und</strong> 50 Lizenzen für<br />

das im Jahr 2005 erstm<strong>als</strong> vorgestellte<br />

5G-System zur leimfreien Verlegung von<br />

Hartbodenbelägen <strong>und</strong> die daraus abgeleiteten<br />

Varianten vergeben. In den letzten<br />

Monaten hat sich die Lizenzvergabe<br />

aufgr<strong>und</strong> der inzwischen entstandenen<br />

patentrechtlichen Unsicherheiten allerdings<br />

deutlich verlangsamt. <strong>Die</strong> letzten Lizenzen<br />

für das ursprüngliche 5G-System<br />

wurden daher bereits im vergangenen<br />

Jahr abgeschlossen. 2010 gab es für<br />

dieses System keine neuen Lizenzvereinbarungen.<br />

<strong>Die</strong> Lizenzvergabe von Välinge Innovation<br />

hat sich damit im Verlauf der letzten<br />

Monate zunehmend auf die 5G-Varianten<br />

5G-S <strong>und</strong> 5G-Wedge verlagert. Für diese<br />

beiden Systeme wurden inzwischen<br />

insgesamt neun Lizenzvereinbarungen<br />

abgeschlossen; laut Välinge Innovation<br />

sind zudem die Verhandlungen mit weiteren<br />

r<strong>und</strong> zehn Unternehmen bereits relativ<br />

weit fortgeschritten. Darüber hinaus<br />

prüfen verschiedene 5G-Lizenznehmer<br />

derzeit eine Umstellung auf 5G-S <strong>und</strong><br />

5G-Wedge; neben möglichen technologischen<br />

Vorteilen spielen dabei wohl auch<br />

die geringeren Lizenzgebühren <strong>und</strong> die<br />

Mounting uncertainty among existing licensees<br />

Patent disputes over fold-down installation technology escalated, as expected, during<br />

2010. The cancellations of two cross licences entered into in recent years and a new<br />

partnership forged a shift in alliances. Several patent infringement suits were subsequently<br />

filed in Europe and North America against both patent holders and licensees<br />

alike. These developments led to a great deal of legal uncertainty during 2010,<br />

hampering plans to increase the use of fold-down systems. A number of hard flooring<br />

manufacturers have shelved plans to introduce these types of products and to enter<br />

into the necessary licence agreements. At the same time, uncertainty and sometimes<br />

resentment have emerged among existing licensees, as well. These businesses had<br />

believed that their licence agreements and the ensuing licence fee payments exempted<br />

them from potential patent claims even from other firms. However, patent infringement<br />

cases filed against Shaw Industries Inc. (Dalton, Georgia, US), Hamberger<br />

Flooring GmbH & Co. KG (Rosenheim, Germany) and ter Hürne GmbH & Co. KG (Südlohn,<br />

Germany) during this year have raised doubts about the value of existing licence<br />

agreements, especially as defendants were confronted with demands for additional licence<br />

payments. A number of licensees have made it clear in recent months that they<br />

expect such licence agreements to provide legal certainty, even in the longer term. At<br />

the same time, they rejected any calls for multiple licence payments to various patent<br />

holders. Against this backdrop, just a few new licences for fold-down systems were<br />

issued this year. Work to switch existing production lines to this installation technology<br />

or to introduce new systems to make these products has thus slowed significantly.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


aus Sicht von Välinge Innovation höhere<br />

Rechtssicherheit eine Rolle. Välinge Innovation<br />

geht davon aus, mit den beiden<br />

Verlegesystemen 5G-S <strong>und</strong> 5G-Wedge im<br />

Jahr 2011 eine weltweite Absatzmenge<br />

von r<strong>und</strong> 20 Mio m² erreichen zu können.<br />

Für das ursprüngliche 5G-System rechnet<br />

das Unternehmen im kommenden Jahr<br />

mit einem weltweiten Absatz zwischen<br />

30 <strong>und</strong> 50 Mio m²; bei dieser Schätzung<br />

sind allerdings die von den Välinge<br />

Innovation-Anteilseignern Kronospan <strong>und</strong><br />

Krono-Gruppe Schweiz sowie von Kaindl<br />

Flooring mit dem 5G-System produzierten<br />

Mengen nicht berücksichtigt.<br />

Rechtsunsicherheit<br />

wird zum Problem<br />

<strong>Die</strong> über den Jahreswechsel 2009/2010<br />

eingetretenen Veränderungen bei den<br />

Cross-Lizenzen <strong>und</strong> die in der Folge<br />

von allen drei beteiligten Unternehmen<br />

eingeleiteten Patentverletzungsklagen<br />

haben im Verlauf des Jahres 2010 zu<br />

einer erheblichen Rechtsunsicherheit<br />

geführt, die einen stärkeren Einsatz von<br />

Folddown-Systemen erschwert. Verschiedene<br />

Hersteller von Hartbodenbelägen<br />

haben entsprechende Überlegungen zur<br />

Einführung derartiger Produktlinien <strong>und</strong><br />

zum Abschluss der dafür erforderlichen<br />

Lizenzvereinbarungen zurückgestellt.<br />

Parallel dazu ist es auch bei den bisherigen<br />

Lizenznehmern zu einer Verunsicherung<br />

<strong>und</strong> zum Teil auch zu Verstimmungen<br />

gekommen. <strong>Die</strong>se Unternehmen waren<br />

davon ausgegangen, mit den zumeist<br />

bei Välinge Innovation abgeschlossenen<br />

Lizenzvereinbarungen <strong>und</strong> der daraus<br />

resultierenden Zahlung von Lizenzgebühren<br />

von möglichen Patentansprüchen<br />

auch anderer Unternehmen freigestellt<br />

zu sein. <strong>Die</strong> im Verlauf dieses Jahres<br />

eingereichten Patentverletzungsklagen<br />

gegen Shaw Industries, Hamberger <strong>und</strong><br />

ter Hürne haben allerdings den Wert<br />

der bisherigen Lizenzvereinbarungen<br />

in Frage gestellt, zumal die beklagten<br />

Unternehmen mit der Forderung nach<br />

zusätzlichen Lizenzzahlungen konfrontiert<br />

wurden. <strong>Die</strong>se Forderungen waren<br />

zum Teil bereits im Vorfeld der Klagen<br />

in direkten Verhandlungen aufgestellt,<br />

dort aber von den Unternehmen unter<br />

Verweis auf die bereits abgeschlossenen<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Lizenzvereinbarungen zurückgewiesen<br />

worden. In der Folge war es dann zu den<br />

Klagen gekommen.<br />

Verschiedene Lizenznehmer haben im<br />

Verlauf der letzten Monate deutlich gemacht,<br />

dass sie von abgeschlossenen<br />

Lizenzvereinbarungen eine auch längerfristig<br />

wirksame Rechtssicherheit erwarten.<br />

Gleichzeitig erteilten sie mehrfachen<br />

Lizenzzahlungen an verschiedene Patentinhaber<br />

eine Absage. Vor diesem<br />

Hintergr<strong>und</strong> wurden im laufenden Jahr<br />

nur noch wenige neue Lizenzen für Folddown-Systeme<br />

abgeschlossen. Dementsprechend<br />

hat sich auch die Umstellung<br />

von bestehenden Produktlinien auf diese<br />

Verlegetechnik bzw. die Neueinführung<br />

von entsprechenden Systemen deutlich<br />

verlangsamt.<br />

Mit der bislang ungeklärten Patentsituation<br />

bei Folddown-Verlegesystemen sind<br />

erhebliche wirtschaftliche Interessen verb<strong>und</strong>en.<br />

Bei der Einführung der ersten<br />

Systeme war sowohl in der Laminatboden-<br />

<strong>als</strong> auch in der Parkettbranche noch<br />

die Auffassung vertreten worden, dass<br />

diese Verlegeverfahren auf bestimmte<br />

Marktsegmente beschränkt bleiben <strong>und</strong><br />

daher auch nur einen überschaubaren<br />

Anteil am Gesamtmarkt erreichen werden.<br />

Bereits im vergangenen Jahr hatten<br />

allerdings verschiedene Unternehmen<br />

einen nennenswerten Teil ihrer Produktion<br />

umgestellt. Inzwischen entfällt bei<br />

mehreren Laminatboden- <strong>und</strong> Parkettherstellern<br />

über die Hälfte der Produktion<br />

auf Folddown-Systeme. Parallel dazu ist<br />

auch das Gesamtmarktvolumen deutlich<br />

gestiegen.<br />

Zumindest für einzelne Patentinhaber<br />

sind die Folddown-Verlegesysteme nicht<br />

zuletzt deshalb von Bedeutung, da die<br />

Patente für die herkömmlichen Click-<br />

oder Loc-Verbindungen für die Längsseite<br />

im Verlauf der nächsten Jahre<br />

auslaufen werden. Der daraus resultierende<br />

Wegfall der für diese Systeme<br />

bislang erhobenen Lizenzgebühren soll<br />

durch die Entwicklung neuer Technologien<br />

möglichst ausgeglichen werden.<br />

Neben den Folddown-Verlegsystemen<br />

spielen in diesem Zusammenhang auch<br />

verschiedene Oberflächentechnologien<br />

eine Rolle.<br />

Extreme wear resistance<br />

Easy installation with 5G<br />

Deep emboseed surfaces<br />

Digital powder print<br />

True deep colours<br />

Superior impact resistance<br />

Licensed by<br />

www.valinge.se<br />

A new Floor is born!<br />

Välinge launches Wood Powder Technology


94<br />

Laminatboden<br />

Kronotex <strong>und</strong> Tarkett wollen Anfang 2011 mit Vermarktung beginnen<br />

Bislang drei Lizenznehmer für<br />

Wood Fibre Floor­Technologie<br />

<strong>Die</strong> MeisterWerke Schulte GmbH,<br />

Rüthen-Meiste, ist der bislang dritte<br />

Lizenznehmer für die von der Välinge<br />

Innovation AB, Viken/Schweden,<br />

entwickelte Powder-Technologie. Mit<br />

der am 20. September 2010 abgeschlossenen,<br />

weltweit gültigen Produktions-<br />

<strong>und</strong> Vertriebslizenz kann<br />

MeisterWerke diese Technologie sowohl<br />

bei Bodenbelägen <strong>als</strong> auch bei<br />

Wand-/Deckenpaneelen nutzen.<br />

Entsprechende Verhandlungen waren seit<br />

Dezember 2009 geführt worden. Nach<br />

dem jetzt erreichten Lizenzabschluss wollen<br />

beide Unternehmen die Technologie für<br />

die von MeisterWerke anvisierten Einsatzbereiche<br />

weiterentwickeln. Parallel dazu<br />

sollen die erforderlichen Maschineninvestitionen<br />

im Werk Rüthen-Meiste umgesetzt<br />

werden. MeisterWerke geht dabei von<br />

einem Investitionsvolumen im niedrigen<br />

einstelligen Millionen Euro-Bereich aus.<br />

Produktion <strong>und</strong> Vermarktung sollen voraussichtlich<br />

Ende 2011 anlaufen. Auf<br />

lange Sicht will das Unternehmen mit<br />

den auf Basis der Powder-Technologie<br />

hergestellten Produkten ein ähnliches<br />

Absatzvolumen wie bei Laminatboden<br />

erreichen.<br />

Välinge Innovation hatte eine erste Lizenz im<br />

Dezember 2009 mit der zur Krono-Gruppe<br />

Schweiz gehörenden Kronotex Fußboden<br />

GmbH Co. KG, Wittstock-Heiligengrabe,<br />

abgeschlossen. Mitte Januar 2010 folgte<br />

eine vergleichbare Vereinbarung mit<br />

der Tarkett-Holding GmbH, Frankenthal.<br />

Kronotex hat im Verlauf dieses Jahres mit<br />

der Installation der dafür erforderlichen,<br />

von Välinge Innovation entwickelten <strong>und</strong><br />

gelieferten Produktionsanlagen im Werk<br />

Wittstock-Heiligengrabe begonnen <strong>und</strong> wird<br />

voraussichtlich Anfang 2011 die ersten Produkte<br />

vorstellen. Tarkett wird die gemeinsam<br />

mit Välinge Innovation entwickelte Produktpalette<br />

bei dem mit der Sonae Industria<br />

SGPS S.A., Maia/Portugal, geführten Joint<br />

Venture Laminate Park GmbH & Co. KG,<br />

Eiweiler, produzieren. <strong>Die</strong> Markteinführung<br />

ist ebenfalls für Anfang 2011 geplant.<br />

Alle bislang erteilten Lizenzen gelten laut<br />

Välinge Innovation weltweit. Das Unternehmen<br />

verhandelt derzeit mit weiteren<br />

möglichen Lizenznehmern in Europa,<br />

Nordamerika <strong>und</strong> Asien, will bei der Vergabe<br />

weiterer Lizenzen allerdings eher<br />

zurückhaltend vorgehen. Für das nächste<br />

Jahr sind dennoch erste Abschlüsse im<br />

nordamerikanischen Raum geplant.<br />

Välinge Innovation hatte die Powder-Technologie<br />

erstm<strong>als</strong> im November 2007<br />

vorgestellt; die mit diesem Verfahren<br />

hergestellten Produkte waren dam<strong>als</strong> <strong>als</strong><br />

„Wood Fibre Floor (ww)“ bzw. „Solid Laminate<br />

Floor“ bezeichnet worden. Das in<br />

einem separaten Arbeitsgang hergestellte<br />

Ausgangssubstrat, das sich aus aufgeschlossenen<br />

<strong>Holz</strong>fasern, Bindemitteln,<br />

Melamin, abriebfesten Substanzen (Aluminiumoxid)<br />

<strong>und</strong> Pigmenten zusammensetzt,<br />

wird über ein vor einer Kurztaktpresse<br />

installiertes Auftragsaggregat auf eine HDF-<br />

Trägerplatte aufgebracht <strong>und</strong> anschließend<br />

verpresst. Das Ausgangssubstrat wird in<br />

Abhängigkeit von der Spezifikation <strong>und</strong> der<br />

angestrebten Produktqualität gemischt<br />

<strong>und</strong> in Batches bereitgestellt. <strong>Die</strong> Auftragsmenge<br />

variiert in Abhängigkeit von der<br />

Spezifikation zwischen 200 <strong>und</strong> 800 g/m².<br />

Kapazitäten in Viken<br />

werden weiter ausgebaut<br />

Im Verlauf des Jahres 2008 hatte Välinge<br />

Innovation am Standort Viken in einem<br />

ersten Schritt Laboranlagen installiert, auf<br />

denen bis zu 1 m² große Produktmuster<br />

hergestellt werden konnten. Im Zuge der im<br />

zweiten Quartal 2009 erfolgten Inbetriebnahme<br />

des neuen R&D-Zentrums wurde in<br />

einem separaten Hallenbereich eine auf<br />

den industriellen Maßstab ausgerichtete<br />

Produktionslinie, bestehend aus Misch- <strong>und</strong><br />

Auftragsaggregaten sowie einer Kurztaktpresse,<br />

aufgebaut.<br />

Anfang 2010 hatte Välinge Innovation<br />

angekündigt, die Produktionskapazität<br />

für die Wood Fibre Floor-Platten auf r<strong>und</strong><br />

10 Mio m²/Jahr ausbauen zu wollen. <strong>Die</strong><br />

Im Jahr 2009 hat Välinge Innovation am<br />

Standort Viken eine auf den industriellen<br />

Maßstab ausgerichtete Produktionslinie für<br />

Wood Fibre­Floors aufgebaut.<br />

(Foto: Välinge Innovation)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


Profilierung dieser Platten erfolgt im R&D-<br />

Zentrum; dort können auf sieben Profilierungsanlagen<br />

r<strong>und</strong> 20 Mio m²/Jahr<br />

verarbeitet werden.<br />

Der nächste, derzeit laufende Investitionsschritt<br />

in Viken umfasst den Bau<br />

einer weiteren Produktionslinie für das<br />

Ausgangssubstrat, der bis Anfang 2011<br />

abgeschlossen werden soll. <strong>Die</strong> Anlage<br />

zur Mahlung der <strong>Holz</strong>fasern wurde bereits<br />

fertiggestellt; die Installation der Aggregate<br />

für die Mischung der einzelnen Komponenten<br />

läuft noch. Nach der vollständigen<br />

Inbetriebnahme kann Välinge Innovation<br />

auf der neuen Produktionslinie nach eigenen<br />

Angaben jährlich r<strong>und</strong> 15.000 t<br />

Ausgangssubstrat produzieren. Mit dieser<br />

Menge können r<strong>und</strong> 30 Mio m² Wood<br />

Fibre Floor hergestellt werden; bislang ist<br />

die Produktionskapazität für r<strong>und</strong> 3 Mio<br />

m²/Jahr ausgelegt. Das Unternehmen hat<br />

für die Technologieentwicklung <strong>und</strong> die<br />

Anlageninvestitionen in den vergangenen<br />

Jahren nach eigenen Angaben insgesamt<br />

r<strong>und</strong> 30 Mio € investiert. Bis Ende 2012<br />

soll die Investitionssumme auf r<strong>und</strong> 60<br />

Mio € steigen.<br />

WFF-Vermarktung läuft<br />

über mehrere Schienen<br />

Das in Viken produzierte Ausgangssubstrat<br />

wird zum einen auf den am gleichen Standort<br />

bestehenden Weiterverarbeitungsanlagen<br />

zu Fertigprodukten verarbeitet <strong>und</strong><br />

zum anderen an die Lizenznehmer mit eigenen<br />

Produktionskapazitäten geliefert.<br />

<strong>Die</strong> in Viken hergestellten Wood Fibre Floor-<br />

Produkte sollen über zwei Vertriebswege<br />

vermarktet werden. Välinge Innovation<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

wird einen Teil der Produktion über eine<br />

eigene Organisation im skandinavischen<br />

Raum absetzen. Darüber hinaus sollen<br />

auch Unternehmen beliefert werden, die<br />

zwar Välinge Innovation-Lizenznehmer für<br />

andere Technologien, wie zum Beispiel im<br />

Bereich der Verlegesysteme sind, die Wood<br />

Fibre Floor-Produkte aber ohne eigene WFF-<br />

Lizenz bei Välinge Innovation zukaufen <strong>und</strong><br />

<strong>als</strong> Ergänzung zum bestehenden Angebotsprogramm<br />

vermarkten wollen. Välinge<br />

Innovation hat nach eigenen Angaben entsprechende<br />

Regelungen bislang mit zwei<br />

Lizenznehmern abgeschlossen; weitere<br />

Verhandlungen laufen derzeit.<br />

<strong>Die</strong> Lieferung des Ausgangssubstrats an Lizenznehmer<br />

mit eigenen WFF-Produktionsanlagen<br />

soll in absehbarer Zeit anlaufen.<br />

Mittelfristig könnten einzelne Lizenznehmer<br />

auch eigene Produktionsanlagen für das<br />

Three licensees for wood fibre<br />

flooring technology to date<br />

Laminatboden<br />

<strong>Die</strong> Produktionskapazität für das Ausgangssubstrat<br />

wird mit dem fast abgeschlossenen<br />

Bau einer neuen Anlage deutlich ausgebaut.<br />

(Foto: Välinge Innovation)<br />

Ausgangssubstrat aufbauen. Eine solche<br />

Investitionsentscheidung hängt laut Välinge<br />

Innovation von der Bedarfsmenge, der<br />

Transportentfernung <strong>und</strong> von möglichen<br />

technologischen Anforderungen an das<br />

Ausgangssubstrat ab. Spezielle Qualitäten<br />

sollen demnach auch längerfristig vorrangig<br />

in Viken produziert werden.<br />

Bislang sind auf den Anlagen in Viken nur<br />

Testproduktionen gelaufen. <strong>Die</strong> reguläre<br />

Produktion von Wood Fibre Floor-Produkten<br />

soll parallel zu dem Produktionsstart<br />

bei den ersten Lizenznehmern im ersten<br />

Halbjahr 2011 aufgenommen werden.<br />

Nach Einschätzung von Välinge Innovation<br />

werden die WFF-Produkte in erster<br />

Linie mit keramischen Bodenbelägen <strong>und</strong><br />

hochwertigen Laminatböden konkurrieren;<br />

auf lange Sicht hält das Unternehmen<br />

ein weltweites Marktpotenzial von r<strong>und</strong><br />

500 Mio m²/Jahr für möglich. Während<br />

bei den ersten Produktmustern vor allem<br />

keramische oder Steinoberflächen nachgestellt<br />

wurden, wurde die Produktpalette<br />

inzwischen auch auf <strong>Holz</strong>dekore erweitert.<br />

Das Unternehmen hat dazu nach eigenen<br />

Angaben eine eigene Drucktechnologie<br />

entwickelt.<br />

MeisterWerke Schulte GmbH (Rüthen-Meiste, Germany) has become the third firm<br />

to secure a licence for the powder technology developed by Välinge Innovation AB<br />

(Viken, Sweden). Välinge Innovation granted the first licence to Krono-Gruppe<br />

Schweiz’s subsidiary Kronotex Fußboden GmbH Co. KG (Wittstock-Heiligengrabe,<br />

Germany) in December 2009. A similar agreement was reached with Tarkett-<br />

Holding GmbH (Frankenthal, Germany) in January 2010. Kronotex started installing<br />

the necessary production machinery that Välinge Innovation developed and<br />

delivered at its Wittstock-Heiligengrabe plant this year and will likely unveil the first<br />

products at the start of 2011. Tarkett will manufacture a range of products developed<br />

together with Välinge Innovation via Laminate Park GmbH & Co. KG (Eiweiler,<br />

Germany). These products should <strong>als</strong>o be launched at the start of 2011. Välinge<br />

Innovation is currently in talks with other potential licensees in Europe, North America<br />

and Asia, but intends to a rather cautious approach to issuing other licences.<br />

Nevertheless, the firm expects to grant the first North American licences next year.<br />

95


96<br />

Vinylbeläge<br />

Mehrere Unternehmen mussten 2009 dennoch Umsatzeinbußen hinnehmen<br />

Hersteller von PVC­Belägen<br />

haben Marktanteile gewonnen<br />

<strong>Die</strong> Hersteller von elastischen Boden-<br />

belägen haben sich in den letzten<br />

Jahren tendenziell besser entwickelt<br />

<strong>als</strong> die <strong>gesamte</strong> Bodenbelagsbranche.<br />

<strong>Die</strong> Produzenten von Teppichboden,<br />

Parkett, Laminatboden <strong>und</strong><br />

keramischen Fliesen wurden von<br />

dem durch die Wirtschafts- <strong>und</strong> Finanzkrise<br />

ausgelösten Konjunkturabschwung<br />

stärker getroffen.<br />

<strong>Die</strong>se Entwicklung ist vor allem auf den<br />

im Vergleich zu anderen Bodenbelägen<br />

deutlich höheren Anteil des Objektgeschäfts<br />

am Gesamtabsatz der Hersteller<br />

von elastischen Bodenbelägen zurückzuführen.<br />

Es wird geschätzt, dass in Mittel-<br />

<strong>und</strong> Westeuropa mehr <strong>als</strong> die Hälfte der<br />

insgesamt abgesetzten PVC-Beläge in<br />

Objektanwendungen gehen.<br />

Der Objektbereich hatte sich aufgr<strong>und</strong><br />

der bei zahlreichen Projekten bestehenden<br />

Vorlaufzeiten auch in der Krise<br />

über einen längeren Zeitraum noch stabil<br />

entwickelt; der Abschwung setzte damit<br />

erst zeitverzögert ein. <strong>Die</strong> PVC-Hersteller<br />

profitierten zudem von Unterschieden<br />

innerhalb des Objektgeschäfts. Verschiedene<br />

Unternehmen haben bereits seit längerer<br />

Zeit eine relativ starke Position im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> im Erziehungs-/<br />

Bildungsbereich. Beide Bereiche werden<br />

von konjunkturellen Faktoren weniger<br />

stark beeinflusst. Mit der damit auch<br />

in den letzten Jahren relativ konstanten<br />

Entwicklung in diesen Absatzsegmenten<br />

konnten Einbußen in anderen Bereichen<br />

des Objektgeschäfts, wie zum Beispiel<br />

im Büro- <strong>und</strong> Ladenbau, <strong>und</strong> die Rückgänge<br />

im privaten Wohnbereich teilweise<br />

ausgeglichen werden.<br />

<strong>Die</strong> Hersteller von elastischen Bodenbelägen<br />

konnten in den letzten Jahren<br />

allerdings auch im privaten Wohnbereich<br />

zulegen. Im Zuge der Wirtschaftskrise<br />

wurde in vielen Bereichen eine Verlagerung<br />

der Nachfrage zu preisgünstigeren<br />

Produkten beobachtet („Trading Down“).<br />

<strong>Die</strong> Hersteller von<br />

elastischen Bodenbelägen<br />

rechnen<br />

im laufenden Jahr<br />

wieder mit einer<br />

Absatzsteigerung gegenüber<br />

2009. Aufgr<strong>und</strong><br />

des höheren<br />

Objektanteils war<br />

der vorangegangene<br />

Abschwung weniger<br />

stark ausgefallen <strong>als</strong><br />

bei anderen Bodenbelagsarten.<br />

(Foto: Tarkett)<br />

Als Alternativen kamen dabei vor allem<br />

einfache Qualitäten von PVC-Rollenware<br />

<strong>und</strong> Laminatboden in Frage.<br />

Neue Konkurrenz<br />

für Hartbodenbeläge<br />

Gegenüber Hartbodenbelägen konnten<br />

sich elastische Bodenbeläge zunehmend<br />

über bestimmte Gebrauchseigenschaften<br />

absetzen. Stärkeres Gewicht hatten dabei<br />

vor allem die weiche <strong>und</strong> wärmere Oberfläche,<br />

der geringere Tritt- <strong>und</strong> Raumschall<br />

sowie die Feuchtebeständigkeit. Zum Teil<br />

spielt auch eine höhere mechanische<br />

Belastbarkeit eine Rolle. <strong>Die</strong> früher bestehenden<br />

Akzeptanzprobleme gegenüber<br />

PVC-Produkten sind demgegenüber in den<br />

Hintergr<strong>und</strong> getreten; in den letzten Jahren<br />

haben sich die ursprünglich weit vielschichtigeren<br />

Diskussionen vor allem auf<br />

die bei PVC-Bodenbelägen eingesetzten<br />

Phthalat-Weichmacher konzentriert. Auf<br />

die bei der PVC-Verbrennung entstehende<br />

Schadstoffproblematik hat die Industrie<br />

bereits vor längerer Zeit mit dem Aufbau<br />

von Recyclingkapazitäten reagiert. Verschiedene<br />

Hersteller von PVC-Belägen<br />

können damit die in der Produktion bzw.<br />

bei der Weiterverarbeitung anfallenden<br />

Reste zum Beispiel in der Rückseitenproduktion<br />

einsetzen, wie zum Beispiel die<br />

Tarkett Holding GmbH (Frankenthal), die<br />

Gerflor Group (Villeurbanne/Frankreich)<br />

<strong>und</strong> die zur britischen James H<strong>als</strong>tead plc<br />

gehörende Polyflor Ltd., beide mit Sitz<br />

in Manchester. Polyflor ist zudem einer<br />

der Gründer des PVC-Rücknahmesystems<br />

„Recofloor“.<br />

Mit den seit einigen Jahren vermarkteten<br />

„Luxury Vinyl Tiles (LVT)“ <strong>und</strong> den in<br />

diesem Bereich erreichten, inzwischen<br />

zweistelligen Zuwachsraten hat der von<br />

elastischen Bodenbelägen ausgehende<br />

Substitutionsdruck gegenüber Hartbodenbelägen<br />

in der letzten Zeit deutlich<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


<strong>Die</strong> pure<br />

Wohnlichkeit.<br />

So vielfältig wie die Natur –<br />

so variantenreich ist diese Kollektion.<br />

Unter schied liche Oberflächenveredelungen,<br />

abwechslungsreiche<br />

Fugenausbildungen <strong>und</strong> der nahezu<br />

unerschöpfliche Farbreichtum dieser<br />

Kollektion ergeben unzählige Möglichkeiten<br />

der Bodengestaltung. <strong>Die</strong><br />

breite Auswahl ausdrucksstarker<br />

<strong>Holz</strong>arten von kanadischem Ahorn<br />

über Eiche bis hin zu kerngeräucherter<br />

Douglasie lässt dabei keine<br />

Wünsche offen.<br />

Im Bild: PD 400 Cottage<br />

Eiche lebhaft cappuccino gekälkt<br />

8085 | gebürstet | UV-geölt<br />

MEISTER – eine Marke der<br />

MeisterWerke Schulte GmbH<br />

Zum Walde 16<br />

D-59602 Rüthen-Meiste<br />

Telefon +49 (0) 29 52 . 816 - 0<br />

Fax +49 (0) 29 52 . 816 - 66<br />

www.meister.com


98<br />

Vinylbeläge<br />

PVC flooring producers have gained market share<br />

Resilient flooring manufacturers have tended to fare better than the industry as a<br />

whole over the past few years. Producers of carpet, parquet, laminate flooring and<br />

ceramic tiles suffered much more as a result of the downswing caused by the global<br />

economic and financial crisis. This situation is mainly thanks to the fact that building<br />

projects make up a much larger proportion of resilient flooring producers’ deliveries<br />

compared with other flooring producers. Estimates show that more than half of all<br />

PVC flooring sold in Central and Western Europe ends up in building projects. This<br />

sector had been steady for a longer period of time, even during the crisis, due to the<br />

lead times for a number of projects; the downturn thus only set in after a delay. PVC<br />

manufacturers <strong>als</strong>o reaped the rewards of differences within the building project<br />

business itself. A number of companies have long held a relatively strong position<br />

in the healthcare and education sector. Both segments are less susceptible to<br />

economic developments. These sectors’ relatively constant performance in recent<br />

years offset losses in other areas of the building project business, such as office<br />

and shop construction as well as the fall in the private housing sector. However,<br />

resilient flooring manufacturers have experienced growth in the private housing<br />

construction over the past few years, as well. The economic crisis led customers to<br />

trade down to cheaper products in many areas, the main alternatives being simple<br />

PVC reels and laminate flooring. Luxury vinyl tiles that have been sold for a few years<br />

and the double-digit growth rates for these products have significantly boosted the<br />

competition from resilient flooring for hard flooring in the recent past.<br />

zugenommen. Mit der Weiterentwicklung<br />

der Drucktechnologie sowie der Anpassung<br />

von Dekoren, Formaten <strong>und</strong> Oberflächenstrukturen<br />

konnten die LVT-Produkte<br />

optisch immer mehr an Hartbodenbeläge<br />

angenähert werden. LVT konkurrieren dabei<br />

in erster Linie mit Laminatboden <strong>und</strong><br />

keramischen Fliesen. Produktvarianten<br />

mit Selbstkleberücken, Falzverbindungen<br />

<strong>und</strong> HDF-Trägern haben zusätzliche Absatzmöglichkeiten<br />

im Heimwerkerbereich<br />

erschlossen.<br />

Nach Schätzungen aus der PVC-Branche<br />

haben LVT-Beläge auf den europäischen<br />

Märkten im laufenden Jahr bereits einen<br />

Anteil von r<strong>und</strong> 10 % am Gesamtmarkt<br />

für PVC-Bodenbeläge erreicht. Das LVT-<br />

Geschäft wird dabei bislang von massiven<br />

Materialien dominiert, die zu einem relativ<br />

hohen Anteil im Objektbereich eingesetzt<br />

werden. <strong>Die</strong> im wesentlichen seit dem<br />

Jahr 2009 auf den europäischen Märkten<br />

eingeführten LVT-Beläge auf HDF-Trägern,<br />

die in vielen Fällen <strong>als</strong> „Vinyl-Fertigboden“<br />

vermarktet werden, werden dagegen<br />

vorrangig im privaten Wohnbereich<br />

abgesetzt. Derartige Produktvarianten<br />

werden bislang vor allem von Kork- <strong>und</strong><br />

Laminatbodenherstellern angeboten; die<br />

Zahl der Anbieter ist dabei bereits im<br />

Verlauf des Jahres 2010 deutlich angestiegen<br />

<strong>und</strong> wird sich im kommenden<br />

Jahr voraussichtlich noch erhöhen. Nicht<br />

zuletzt vor diesem Hintergr<strong>und</strong> wird für<br />

diese Vinyl-Fertigboden im Verlauf der<br />

nächsten drei Jahre in Mitteleuropa ein<br />

Marktvolumen von bis zu 10 % des derzeitigen<br />

Laminatbodenabsatzes für möglich<br />

gehalten.<br />

Mit dem stabileren Objektgeschäft, der<br />

Vermarktung von preisgünstigen Produktvarianten<br />

für den privaten Wohnbereich<br />

<strong>und</strong> den deutlichen Zuwächsen im<br />

LVT-Bereich war der Absatz von elastischen<br />

Bodenbelägen in den Jahren 2008<br />

<strong>und</strong> 2009 im Vergleich zu anderen Bodenbelagstypen<br />

weniger stark zurückgegangen.<br />

Im Jahr 2010 werden die Hersteller<br />

von elastischen Bodenbelägen über alle<br />

Produkte voraussichtlich wieder zulegen<br />

können.<br />

Der Gesamtmarkt für elastische Bodenbeläge<br />

auf PVC-Basis lässt sich im wesentlichen<br />

in drei Produktgruppen unterteilen.<br />

<strong>Die</strong> vor allem im Objektbereich eingesetzten<br />

homogenen Beläge sind nur aus PVC<br />

aufgebaut. Heterogene Beläge setzen<br />

sich dagegen aus mehreren Schichten<br />

mit unterschiedlichen Materialien zusammen,<br />

in der Regel bestehen sie aus einer<br />

Rückenkonstruktion mit Glasvliesarmierung,<br />

einer Dekorschicht, einer PVC- <strong>und</strong><br />

einer PUR-Nutzschicht. Bei Cushion Vinyl<br />

(CV)-Belägen werden einzelne Schichten<br />

im Produktionsprozess aufgeschäumt,<br />

so dass eine weichere Oberfläche entsteht.<br />

Während die genannten Produkte<br />

in der Regel <strong>als</strong> Rollenware vermarktet<br />

werden, kommen LVT-Beläge in <strong>Die</strong>len-<br />

oder Fliesenformaten auf den Markt. LVT<br />

unterteilen sich wiederum in massive Produkte,<br />

selbstklebende Varianten <strong>und</strong> in<br />

Vinyl-Fertigboden mit HDF-Träger.<br />

Absatz von PVC-Belägen<br />

wird 2010 wieder steigen<br />

Laut einer Statistik des Fachverbandes<br />

der elastischen Bodenbelagshersteller<br />

(FEB), Wuppertal, konnten die in diesem<br />

Verband zusammengeschlossenen 13<br />

Hersteller im ersten Halbjahr 2010 ihre<br />

Absatzmengen im Vergleich zum Vorjahr<br />

um insgesamt 5 % steigern. Bei homogenen<br />

<strong>und</strong> heterogenen PVC-Belägen<br />

wurde wieder ein leichtes Plus erreicht.<br />

Der Absatz von CV-Belägen legte noch<br />

etwas stärker zu. Bei Designbelägen<br />

hat sich der bereits seit längerer Zeit<br />

beobachtete Aufwärtstrend fortgesetzt.<br />

In dieser Produktgruppe waren wie bei<br />

Sicherheitsbelägen (R10 <strong>und</strong> höher) <strong>und</strong><br />

Komfortbelägen (Klassen 31-43) gegenüber<br />

dem Vorjahr zweistellige Absatzsteigerungen<br />

möglich. Bei Linoleum- <strong>und</strong><br />

Kautschukbelägen sowie bei Belägen<br />

aus anderen Kunststoffen gab der Absatz<br />

dagegen leicht nach.<br />

Im Gesamtjahr 2009 hatte der Absatz<br />

von elastischen Bodenbelägen laut der<br />

FEB-Statistik gegenüber dem Vorjahr<br />

leicht nachgegeben, obwohl auch dam<strong>als</strong><br />

in der ersten Jahreshälfte die<br />

Vorjahresmengen noch leicht übertroffen<br />

worden waren. Im ersten Halbjahr<br />

2009 hatte sich vor allem der Absatz<br />

von homogenen PVC-Belägen rückläufig<br />

entwickelt. Der Absatz von CV-Belägen<br />

erholte sich erstm<strong>als</strong> wieder. Designbeläge<br />

hatte sich mit deutlichen Zuwachsraten<br />

sowohl im ersten Halbjahr <strong>als</strong> auch<br />

im Gesamtjahr 2009 von den anderen<br />

Produktkategorien abgesetzt.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


Nach Schätzungen von Tarkett hat der<br />

deutsche CV-Markt im Gesamtjahr 2009<br />

um 1 % zugelegt, im laufenden Jahr hält<br />

Tarkett einen Anstieg um 3-4 % für möglich.<br />

Für 2011 geht das Unternehmen<br />

dagegen wieder von einer Stagnation<br />

aus. Homogene PVC-Beläge werden nach<br />

+4-5 % im Jahr 2009 in diesem Jahr<br />

voraussichtlich um 5-6 % <strong>und</strong> 2011 um<br />

2 % zulegen. Der Umsatz mit heterogenen<br />

PVC-Belägen, der 2009 um 1-2 %<br />

angestiegen war, soll sich nach Tarkett-<br />

Schätzungen 2010 um 2-3 % <strong>und</strong> 2011<br />

wieder um 1-2 % erhöhen. Der LVT-Absatz<br />

ist laut Tarkett im vergangenen Jahr bereits<br />

um 22 % gestiegen; für 2010 <strong>und</strong><br />

2011 wird ein Marktwachstum von jeweils<br />

r<strong>und</strong> 25 % für möglich gehalten.<br />

Bei Parkett <strong>und</strong> Laminatboden rechnet<br />

Tarkett dagegen auch in den kommenden<br />

beiden Jahren mit weiteren Einbußen. Der<br />

deutsche Parkettmarkt soll nach einem<br />

Minus von 14 % im Jahr 2009 in diesem<br />

Jahr um weitere 8-10 % <strong>und</strong> 2011 um<br />

1-2 % nachgeben. Der Gesamtabsatz von<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Laminatboden lag 2009 nach Tarkett-<br />

Schätzungen 14 % unter dem Vorjahreswert.<br />

Im laufenden Jahr rechnet Tarkett<br />

mit einem Minus von 6-8 %; 2011 soll der<br />

Laminatbodenabsatz in Deutschland um<br />

weitere 3 % nachgeben.<br />

Kostensteigerungen <strong>und</strong><br />

Versorgungsengpässe<br />

Ähnlich wie die Laminatbodenindustrie<br />

haben auch die Hersteller von elastischen<br />

Bodenbelägen seit einiger Zeit<br />

mit deutlichen Kostensteigerungen <strong>und</strong><br />

zum Teil auch mit Versorgungsengpässen<br />

im Rohstoffbereich zu kämpfen. Nach<br />

Angaben des FEB sind zum Beispiel die<br />

Preise für Weichmacher von Januar bis<br />

September 2010 um durchschnittlich<br />

66 % gestiegen. PVC-Pulver habe sich im<br />

gleichen Zeitraum um r<strong>und</strong> 15 % verteuert.<br />

<strong>Die</strong>se Kostensteigerungen werden<br />

bei verschiedenen Produkten noch durch<br />

zunehmende Versorgungsschwierigkeiten<br />

überlagert. Hintergr<strong>und</strong> sind die aufgr<strong>und</strong><br />

der konjunkturellen Schwächephase in<br />

Vinylbeläge<br />

den vergangenen zwei Jahren angepassten<br />

Produktionskapazitäten, die dadurch<br />

zurückgefahrenen Lagerbestände sowie<br />

die seit Ende 2009 in zahlreichen Regionen<br />

wieder steigende Nachfrage.<br />

Als besonders kritisch bezeichnet der<br />

FEB die Situation bei Weichmachern. <strong>Die</strong><br />

BASF SE, Ludwigshafen, hatte am 22. Juli<br />

2010 für die auf Isononanol-Basis (INA)<br />

hergestellten Weichmacher Force Majeure<br />

erklären müssen, nachdem es in der<br />

vorgelagerten INA-Anlage zu technischen<br />

Problemen gekommen war. Nach Bewältigung<br />

dieser Probleme konnte die Force<br />

Majeure am 12. August wieder aufgehoben<br />

werden. Andere Hersteller von Weichmachern<br />

haben zuletzt ihre Produktportfolios<br />

auf die ertragsstärksten Produkte<br />

konzentriert. Nach Einschätzung des<br />

FEB wird sich die angespannte Versorgungssituation<br />

auch in der nächsten Zeit<br />

fortsetzen. <strong>Die</strong> Hersteller von elastischen<br />

Bodenbelägen haben inzwischen mit einer<br />

zum Teil sogar globalen Ausweitung ihrer<br />

Einkaufsaktivitäten sowie mit einer Ver-<br />

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100<br />

Vinylbeläge<br />

änderung ihrer Rezepturen reagiert. Eine<br />

Weitergabe der Kostensteigerungen auf<br />

die Verkaufspreise war bislang allenfalls<br />

in eingeschränktem Umfang möglich, so<br />

dass sich die Ertragslage der Hersteller<br />

von PVC-Bodenbelägen in der letzten Zeit<br />

sukzessive verschlechtert hat.<br />

Unterschiedliche<br />

Umsatzentwicklung<br />

<strong>Die</strong> Zahl der Anbieter von PVC-Bodenbelägen<br />

hat in den letzten Jahren trotz des<br />

in diesem Zeitraum eher rückläufigen<br />

Gesamtmarktvolumens zugenommen.<br />

<strong>Die</strong>se Entwicklung ist zum einen auf<br />

die Ausweitung der Produktpalette auf<br />

LVT-Beläge <strong>und</strong> das damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Engagement von Unternehmen aus angrenzenden<br />

Bereichen, zum anderen auf<br />

die zunehmenden Aktivitäten von ausländischen<br />

Herstellern, insbesondere aus<br />

dem asiatischen Raum, zurückzuführen.<br />

Im Jahr 2009 entfielen knapp 60 % des<br />

europäischen Marktes auf die vier Hersteller<br />

Gerflor, Tarkett, Forbo Flooring<br />

Systems (Baar/Schweiz) <strong>und</strong> Armstrong<br />

DLW GmbH (Bietigheim-Bissingen). <strong>Die</strong><br />

H<strong>als</strong>tead-Gruppe kommt mit der Objektflor<br />

Art <strong>und</strong> Design GmbH (Köln), der<br />

Karndean International GmbH (Troisdorf)<br />

<strong>und</strong> Polyflor auf einen Anteil von knapp<br />

10 %. Im unteren einstelligen Prozentbereich<br />

liegen die Unternehmen Altro<br />

Ltd. (Letchworth/Großbritannien), IVC<br />

Group (Avelgem/Belgien), die zur Beaulieu<br />

International Group (BIG) gehörende<br />

Division Beauflor (Wielsbeke/Belgien) <strong>und</strong><br />

Amtico International, Coventry/Großbritannien.<br />

Das verbleibende Viertel des<br />

europäischen Marktes entfällt auf kleinere<br />

Anbieter.<br />

<strong>Die</strong> meisten Unternehmen hatten für die<br />

Geschäftsjahre 2007 <strong>und</strong> 2008 zum Teil<br />

deutliche Umsatzsteigerungen ausgewiesen,<br />

mussten 2009 aber wieder Einbußen<br />

hinnehmen. IVC <strong>und</strong> H<strong>als</strong>tead (Geschäftsjahr<br />

2008/2009, 30. Juni) konnten im<br />

Vergleich zum Vorjahr weiter zulegen.<br />

Der IVC-Umsatz stieg um 3 % auf r<strong>und</strong><br />

175 Mio €; H<strong>als</strong>tead lag mit r<strong>und</strong> 5 % im<br />

Plus. Forbo Flooring konnte den Umsatz<br />

mit Vinyl-, Linoleum-, Teppichfliesen- <strong>und</strong><br />

Nadelvliesbelägen um 1,3 % auf 904<br />

Mio sfr steigern. Gerflor musste 2009<br />

dagegen einen Umsatzrückgang um 3 %<br />

auf r<strong>und</strong> 370 Mio € ausweisen. Bei Altro<br />

<strong>und</strong> Amtico (Geschäftsjahr 2009/2010,<br />

31. März) lagen die Einbußen im oberen<br />

einstelligen Prozentbereich.<br />

Tarkett, Armstrong <strong>und</strong> BIG mussten<br />

deutlich stärkere Umsatzrückgänge<br />

hinnehmen. Der Gesamtumsatz von<br />

Tarkett reduzierte sich im Vergleich zu<br />

2008 um 18 % auf r<strong>und</strong> 1,7 Mrd €,<br />

was vor allem auf stärkere Einbrüche<br />

in Osteuropa, vor allem in Russland<br />

<strong>und</strong> der Ukraine, zurückzuführen war.<br />

In West- <strong>und</strong> Mitteleuropa haben sich<br />

die Märkte in Skandinavien, Spanien<br />

<strong>und</strong> Großbritannien am schwächsten<br />

entwickelt. Dagegen konnten die Absatzvolumina<br />

in Frankreich, unter anderem<br />

durch eine positive Entwicklung im Objektgeschäft,<br />

nahezu auf Vorjahresniveau<br />

gehalten werden. Auf dem deutschen<br />

Markt konnte Tarkett sogar Mengenzuwächse<br />

realisieren. BIG verzeichnete<br />

einen vergleichbaren Umsatzrückgang<br />

auf r<strong>und</strong> 1,1 Mrd €. Armstrong büßte bei<br />

den „Resilient Europe“-Aktivitäten im Vorjahresvergleich<br />

17 % seines Umsatzes<br />

ein <strong>und</strong> erwirtschaftete damit 294 Mio<br />

US$. Im <strong>gesamte</strong>n Geschäftsbereich<br />

„Resilient Flooring“ ging der Umsatz um<br />

16 % auf 1,031 Mrd US$ zurück; der<br />

Konzernumsatz der Armstrong World<br />

Industries Inc. (AWI), Lancaster/Pennsylvania,<br />

reduzierte sich ebenfalls um<br />

16 % auf 2,8 Mrd US$.<br />

Auch im Hinblick auf die Ergebnissituation<br />

gab es innerhalb der PVC-Bodenbelagsbranche<br />

größere Unterschiede.<br />

Während einzelne Unternehmen mit einer<br />

eher angespannten Ertragslage zu kämpfen<br />

hatten <strong>und</strong> in der Folge auch weitere<br />

Restrukturierungsmaßnahmen durchführen<br />

mussten, konnten andere Anbieter<br />

bessere Ergebnisse erwirtschaften <strong>und</strong><br />

zum Teil auch weitere Investitionsprojekte<br />

umsetzen.<br />

IVC <strong>und</strong> Tarkett haben<br />

auch zuletzt investiert<br />

Größere Expansionspläne verfolgt derzeit<br />

vor allem die IVC Group, die nach längeren<br />

Verhandlungen im Oktober 2008 die CV-<br />

Aktivitäten der Domo International N.V.,<br />

Zwijnaarde/Belgien, übernommen hatte.<br />

<strong>Die</strong>se Transaktion umfasste die Marke,<br />

den Großteil der Kollektionen sowie die<br />

im September 2008 stillgelegten CV-<br />

Produktionsanlagen von Domo. <strong>Die</strong> Nutzung<br />

der Domo-Markenrechte war dabei<br />

bis zum Jahr 2011 beschränkt. Anfang<br />

2010 hat das Unternehmen die parallel<br />

zu dem bisherigen IVC-Produktprogramm<br />

geführte Marke Domo in „Avenue“ umbenannt.<br />

Bereits im Zuge der Übernahme<br />

der CV-Aktivitäten von Domo sickerte<br />

Tarkett will mit der im Oktober vereinbarten<br />

Übernahme der Armstrong­Marke<br />

„Rhinofloor“ seine Position im<br />

Bodenbelagsgroßhandel wieder ausbauen.<br />

(Foto: Tarkett)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


durch, dass IVC die Produktionsanlagen<br />

eventuell beim Aufbau eines neuen CV-<br />

Werkes in den USA einsetzen will. <strong>Die</strong>ses<br />

Projekt wurde im September 2009 von<br />

IVC konkretisiert. Als Standort wurde Dalton/Georgia<br />

gewählt, wo IVC über die<br />

US-amerikanische Tochtergesellschaft<br />

IVC US Inc. bereits ein Vertriebszentrum<br />

betreibt. Das neue Werk ist auf eine Jahreskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 30 Mio m² ausgelegt<br />

<strong>und</strong> soll voraussichtlich Anfang 2011<br />

in Betrieb gehen. Das Investitionsvolumen<br />

beläuft sich nach IVC-Angaben auf r<strong>und</strong><br />

70 Mio US$.<br />

Am Stammsitz Avelgem errichtet das<br />

Unternehmen derzeit zudem eine Produktionsanlage<br />

für LVT, die im Verlauf des<br />

ersten Halbjahrs 2011 anlaufen soll. Bislang<br />

bezieht IVC die Oberflächen für die<br />

Anfang 2010 auf dem Markt eingeführten<br />

<strong>und</strong> unter den Bezeichnungen „Moduleo“<br />

<strong>und</strong> „Stepper“ laufenden LVT-Beläge von<br />

einem asiatischen Lieferanten. Mit der<br />

Inbetriebnahme des neuen Werkes will<br />

das Unternehmen alle Produktionsschritte<br />

selbst abdecken. <strong>Die</strong> IVC Group war bis<br />

zum Einstieg von Dougthy Hanson Teil<br />

der Balta Group; seither wird das Unternehmen<br />

<strong>als</strong> separate Geschäftseinheit<br />

von Filip Balcaen geführt.<br />

Tarkett hatte im Jahr 2008 ebenfalls<br />

mit Domo über die CV-Aktivitäten verhandelt,<br />

war dam<strong>als</strong> aber nicht zum Zug<br />

gekommen. Im Oktober 2010 konnte das<br />

Unternehmen allerdings eine vergleichbare<br />

Transaktion abschließen. Tarkett hat<br />

damit von Armstrong die auf den Wohnbereich<br />

ausgerichtete Marke „Rhinofloor“<br />

mit den zugehörigen CV-Kollektionen <strong>und</strong><br />

Druckzylindern übernommen. Nach der<br />

Verlagerung der bislang in dem britischen<br />

Armstrong-Werk Teesside eingesetzten<br />

Druckzylinder in das dem Business<br />

Center Resilient Heterogeneous (RHE)<br />

von Tarkett zugeordnete Werk Konz soll<br />

dort die Rhinofloor-Kollektion produziert<br />

werden.<br />

Armstrong hatte Mitte August 2010 angekündigt,<br />

sich in Europa aus dem Bereich<br />

„Residential Flooring“ zurückziehen <strong>und</strong><br />

auf das Objektgeschäft konzentrieren zu<br />

wollen. In diesem Zusammenhang sollte<br />

auch das der britischen Tochtergesellschaft<br />

Armstrong World Industries Ltd.,<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Thornaby on Tees/Cleveland, zugeordnete<br />

Cushion Vinyl (CV)-Werk Teesside<br />

bis zum ersten Quartal 2011 stillgelegt<br />

werden. Inzwischen wurde der Stilllegungstermin<br />

auf Ende 2010 konkretisiert.<br />

Das Unternehmen begründete die<br />

geplante Desinvestition mit den bereits<br />

seit mehreren Jahren rückläufigen Absatz-<br />

<strong>und</strong> Umsatzzahlen, der ungünstigen<br />

Kostensituation sowie einer zu niedrigen<br />

Produktivität im Werk Teesside. Am 23.<br />

September hat Armstrong zudem die Still-<br />

Vinylbeläge<br />

legung des schwedischen Werkes Holms<strong>und</strong><br />

bekannt gegeben. Damit wird sich<br />

das Unternehmen in Europa auch aus der<br />

Produktion von heterogenen PVC-Belägen<br />

zurückziehen. Während Armstrong bereits<br />

seit Ende 2008 eine mögliche Stilllegung<br />

des schwedischen Werkes geprüft hatte,<br />

kam die Entscheidung für die Aufgabe<br />

des Werkes Teesside <strong>und</strong> den Rückzug<br />

aus dem Residential Flooring-Geschäft für<br />

andere Hersteller von elastischen Bodenbelägen<br />

eher überraschend.<br />

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101


102<br />

Vinylbeläge<br />

Unternehmen aus mehreren Branchen steigen in dieses Segment ein<br />

Deutliche Absatzsteigerungen<br />

bei LVT <strong>und</strong> Vinyl­Fertigboden<br />

<strong>Die</strong> für den Markt für „Luxury Vinyl Ti-<br />

les (LVT)“ prognostizierten Zuwachsraten<br />

haben im Verlauf der letzten<br />

zwei Jahre zu einem deutlichen Anstieg<br />

der Anbieterzahl geführt.<br />

Neben den Herstellern von PVC-Belägen<br />

hatten sich anfänglich vor allem Korkbodenanbieter<br />

in diesem Produktsegment<br />

engagiert. Inzwischen haben auch verschiedene<br />

Hersteller von Laminat- <strong>und</strong><br />

<strong>Holz</strong>böden ihr Angebotsprogramm um<br />

LVT-Beläge bzw. darauf basierende Produkte<br />

erweitert. Weitere Unternehmen<br />

bereiten derzeit einen Einstieg vor oder<br />

wollen in absehbarer Zeit entsprechende<br />

Investitionsentscheidungen treffen.<br />

Gleichzeitig gibt es aber auch <strong>Holz</strong>- <strong>und</strong><br />

Laminatbodenhersteller, die mit einem<br />

Ausbau des bestehenden Sortiments auf<br />

den zunehmenden Substitutionsdruck<br />

durch LVT-Beläge reagieren wollen.<br />

Der Bereich LVT-Beläge ist mit geschätzten<br />

jährlichen Zuwachsraten von r<strong>und</strong><br />

20 % das derzeit am stärksten wachsende<br />

Segment auf dem europäischen<br />

Bodenbelagsmarkt. Im Hinblick auf Produktaufbau,<br />

Qualitätsparameter, Preisstellung,<br />

Vertriebswege <strong>und</strong> Anwendungsbereiche<br />

wird dabei bislang ein relativ<br />

breites Spektrum abgedeckt.<br />

PVC-Oberfläche soll<br />

Vorteile bringen<br />

Herkömmliche LVT-Beläge sind größtenteils<br />

aus PVC aufgebaut. Daneben<br />

gibt es Fertigboden mit HDF-Träger,<br />

PVC/PU-Oberfläche <strong>und</strong> zum Teil auch<br />

Bislang gibt es in<br />

Europa nur zwei<br />

Hersteller von<br />

LVT­Belägen. <strong>Die</strong><br />

meisten Anbieter<br />

beziehen die unter<br />

eigenen Marken<br />

vertriebenen<br />

Produkte aus dem<br />

asiatischen Raum.<br />

(Foto: Tarkett)<br />

mit einer dazwischen eingefügten Trittschalldämmung.<br />

Einzelne Anbieter von<br />

Laminatboden gehen davon aus, dass<br />

derartige Produkte bei einer Verkaufspreisstellung<br />

zwischen 15-20 €/m² (inkl.<br />

MwSt.) innerhalb der nächsten drei Jahre<br />

in Mitteleuropa ein Marktvolumen in einer<br />

Größenordnung von r<strong>und</strong> 10 % des derzeitigen<br />

Laminatbodenabsatzes erreichen<br />

können. <strong>Die</strong>se zum Teil <strong>als</strong> Vinylboden<br />

oder Vinyl-Fertigboden bezeichneten<br />

Produkte werden gegenüber Laminatboden<br />

oder anderen Hartbodenbelägen<br />

vor allem über die weichere, wärmere<br />

Oberfläche, die damit verb<strong>und</strong>enen Trittschalleigenschaften<br />

<strong>und</strong> zum Teil auch<br />

über eine höhere mechanische Belastbarkeit<br />

abgegrenzt.<br />

Bei massiven LVT-Belägen spielt zudem<br />

die deutlich höhere Feuchtebeständigkeit<br />

eine Rolle. Damit können derartige Beläge<br />

auch in Anwendungsbereichen eingesetzt<br />

werden, die für herkömmliche Laminatboden<br />

bzw. für Vinylboden mit HDF-Träger<br />

eher problematisch sind (z.B. Küche,<br />

Bad). <strong>Die</strong> wie bei allen PVC-Produkten<br />

nachteilige ökologische Bewertung der<br />

LVT-Beläge ist in der letzten Zeit dagegen<br />

offensichtlich wieder etwas in den<br />

Hintergr<strong>und</strong> getreten.<br />

LVT-Beläge <strong>und</strong> Vinyl-Fertigboden decken<br />

mit den verschiedenen Qualitäten<br />

derzeit eine relativ breite Verkaufspreisspanne<br />

zwischen 15 <strong>und</strong> 70 €/m² (inkl.<br />

MwSt.) ab. Höherwertige, massive LVT-<br />

Produkte gehen bislang vorrangig in den<br />

Objektbereich. Mit der Entwicklung von<br />

selbstklebenden Produktvarianten <strong>und</strong><br />

Vinyl-Fertigboden auf HDF-Trägern wurde<br />

in der letzten Zeit aber auch der Vertrieb<br />

über den Fachhandel <strong>und</strong> über den Baumarktbereich<br />

an Endverbraucher deutlich<br />

ausgebaut. Sowohl der Fachhandel <strong>als</strong><br />

auch die Baumärkte zeigen nach Aussage<br />

verschiedener in diesem Bereich tätiger<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


<strong>Holz</strong> special 2/2010<br />

Im Gegensatz zu den herkömmlichen, in Rollenform<br />

vermarkteten PVC­Belägen werden LVT­Beläge in<br />

<strong>Die</strong>len­ oder Fliesenformaten sowie mit relativ<br />

aufwändigen Dekorentwicklungen angeboten.<br />

(Foto: Tarkett)<br />

Anbieter aufgr<strong>und</strong> der derzeit noch möglichen<br />

hohen Margen ein relativ großes<br />

Interesse an der neuen Produktkategorie.<br />

Dementsprechend haben in der letzten<br />

Zeit zahlreiche Handelsunternehmen<br />

ihr Angebotsprogramm um LVT-Beläge<br />

erweitert.<br />

Nach Schätzungen von LVT-Anbietern werden<br />

bislang noch über 80 % der in Europa<br />

vermarkteten LVT-Beläge in China <strong>und</strong> in<br />

Südkorea zugekauft. In Europa gibt es mit<br />

der Amtico International, Coventry/Großbritannien,<br />

<strong>und</strong> der Tarkett Holding GmbH,<br />

Frankenthal, bislang nur zwei Hersteller.<br />

Mit der für das erste Halbjahr 2011<br />

geplanten Inbetriebnahme einer neuen<br />

Anlage wird die belgische International<br />

Vinyl Company (IVC), Avelgem, weitere<br />

LVT-Kapazitäten in Europa aufbauen.<br />

<strong>Die</strong> Produktkategorie LVT ist im Gegensatz<br />

zu anderen PVC-Belägen, die<br />

in Rollenbreiten zwischen 2 m <strong>und</strong> 5 m<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

gefertigt werden <strong>und</strong> in der Regel nur mit<br />

einfacher Optik ausgestattet sind, durch<br />

<strong>Die</strong>len- oder Fliesenformate sowie durch<br />

relativ aufwändige Dekorentwicklungen<br />

charakterisiert. Dadurch soll eine möglichst<br />

starke Annäherung an <strong>Holz</strong>-, Laminatboden<br />

oder Fliesen- <strong>und</strong> Steinbeläge<br />

erreicht werden. <strong>Die</strong> Produkte sind <strong>als</strong><br />

heterogene PVC-Beläge in den meisten<br />

Fällen aus einer Rückenkonstruktion mit<br />

Vinylbeläge<br />

Glasvliesarmierung, einer Dekorschicht,<br />

einer PVC- <strong>und</strong> einer PUR-Nutzschicht<br />

aufgebaut.<br />

<strong>Die</strong> einzelnen LVT-Produkte können<br />

nach Trägermaterial (PVC oder HDF),<br />

Gesamtstärke, Nutzschichtstärke,<br />

Oberflächenausrüstung, Formaten, Fasen<br />

(ohne, zweiseitig oder vierseitig;<br />

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103


104<br />

Vinylbeläge<br />

möglich) sowie dem Vorhandensein von<br />

oberseitigen Strukturprägungen oder einer<br />

rückseitigen selbstklebenden Schicht<br />

differenziert werden. <strong>Die</strong> allgemeinen<br />

Produkteigenschaften von LVT-Belägen<br />

werden in den Normen EN 649 <strong>und</strong> EN<br />

14085 beschrieben; darüber hinaus gibt<br />

es weitere Normen für zusätzliche Qualitätsparameter<br />

wie den Abriebwiderstand<br />

(EN 660) <strong>und</strong> die Rutschfestigkeit (EN<br />

14041).<br />

Mehrere neue Ansätze<br />

für Verlegung von LVT<br />

Massive LVT-Beläge sind zumeist zwischen<br />

2 <strong>und</strong> 3 mm stark. Der Großteil dieser<br />

Beläge wird bislang noch auf dem Untergr<strong>und</strong><br />

verklebt. In der Regel erfolgt das<br />

über einen separaten Kleberauftrag. <strong>Die</strong><br />

über den DIY-Bereich vermarkteten LVT<br />

werden in zunehmendem Umfang aber<br />

auch mit Selbstkleberücken ausgestattet.<br />

Derartige Produkte wurden bislang zum<br />

Beispiel von Tarkett, IVC oder der Gerflor<br />

Group (Villeurbanne/Frankreich) auf den<br />

Markt gebracht. Tarkett vermarktet die<br />

selbstklebenden LVT unter der Bezeichnung<br />

„Starfloor“, bei IVC laufen sie unter<br />

„Stepper“ <strong>und</strong> bei Gerflor unter „Senso“.<br />

Andere massive LVT-Beläge können<br />

über eine selbstklebende Falzverbindung<br />

(Grip Strip bzw. Adhesive Strip)<br />

überlappend verlegt werden. Beispiele<br />

sind die Produktlinien „Konekto“ von<br />

Metroflor (Darien/Connecticut), „Connections“<br />

von Congoleum Corp. (Mercerville/New<br />

Jersey) <strong>und</strong> „Luxe Plank“<br />

von Armstrong World Industries Inc.<br />

(Lancaster/Pennsylvania).<br />

Darüber hinaus gibt es auch Produktausführungen<br />

mit bis zu 5 mm Stärke,<br />

die über eine an den Kanten angefräste<br />

Clickverbindung schwimmend verlegt<br />

werden. Ein solches Produkt wird in<br />

Europa zum Beispiel von der Windmöller<br />

Flooring GmbH, Detmold, unter der<br />

Bezeichnung „Design Line Connect“ vermarktet.<br />

<strong>Die</strong> von Windmöller gehaltenen<br />

Patente für das bei dieser Produktlinie<br />

eingesetzte leimfreie Verlegesystem<br />

werden auf Basis einer im Februar 2010<br />

getroffenen Vereinbarung von der zur<br />

Unilin bvba, Wielsbeke/Belgien, gehörende<br />

Intellectual Property-Gesellschaft<br />

Flooring Industries Ltd. S.a.r.l., Bertrange/Luxemburg,<br />

sublizenziert. Flooring<br />

Industries verfügt zudem über eigene<br />

Patente für die leimlose Verlegung von<br />

LVT-Belägen.<br />

Entsprechende Lizenzen wurden bislang<br />

an die US-amerikanischen LVT-Hersteller<br />

Mannington Mills Inc. (Salem/New Jersey)<br />

<strong>und</strong> Adore Floors Ltd. (Farmingdale/<br />

New York), die südkoreanische Nox Che-<br />

Seit Anfang 2009 haben verschiedene Laminatbodenhersteller<br />

ihr Angebotsprogramm<br />

um Vinyl­Fertigböden mit HDF­Träger<br />

erweitert. Pergo hat im September 2010 mit<br />

der Vermarktung der zum Jahresanfang<br />

vorgestellten Kollektion begonnen.<br />

(Foto: Pergo)<br />

mical Co. Ltd. (Seoul) sowie an die chinesischen<br />

Unternehmen Jiangsu Daou<br />

Decorative Materi<strong>als</strong> Co. Ltd., Jiangsu<br />

Lodgi Wood Industry Co. Ltd. (beide<br />

mit Sitz in Changzhou/Provinz Jiangsu),<br />

Novalis International Ltd. (Hongkong),<br />

Shanghai Jinka Flooring Technology Co.<br />

Ltd. (Shanghai) <strong>und</strong> Zhangjiagang Yihua<br />

Plastic Co. Ltd. (Zhangjiagang/Provinz<br />

Jiangsu) vergeben.<br />

Mannington ist bereits vor einigen Jahren<br />

in das LVT-Geschäft eingestiegen<br />

<strong>und</strong> hat sein Angebotsprogramm inzwischen<br />

um die clickfähige Produktlinie<br />

„Adura LockSolid“ erweitert. Adore<br />

Floors hat auf Basis der Unilin-Lizenz<br />

die Produktlinie „Adore Touch“ auf den<br />

Markt gebracht <strong>und</strong> im vergangenen<br />

Jahr seine Vertriebsaktivitäten auch auf<br />

den britischen Markt ausgeweitet. Bei<br />

Nox laufen die LVT-Produkte unter der<br />

Bezeichnung „Nox Prime“.<br />

Der britische Hersteller Amtico hat sein<br />

LVT-Programm um die 4 mm starke Produktlinie<br />

„Spacia Easyfit“ erweitert, bei<br />

der die Verlegung ebenfalls über ein<br />

Locking-System erfolgt. Damit wird<br />

diese Produktlinie vorrangig über den<br />

DIY-Bereich vermarktet.<br />

Laminatbodenhersteller<br />

arbeiten mit HDF-Träger<br />

Während die Unternehmen aus dem Bereich<br />

elastische Bodenbeläge fast ausschließlich<br />

massive LVT-Beläge vermarkten,<br />

arbeiten die bislang im LVT-Geschäft<br />

vertretenen Hersteller von Hartbodenbelägen<br />

größtenteils mit Produkten, bei<br />

denen die PVC/PU-Oberfläche auf eine<br />

HDF-Trägerplatte aufkaschiert wird.<br />

Mit den dabei eingesetzten leimfreien<br />

Verlegesystemen können diese Beläge<br />

schwimmend verlegt werden.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


<strong>Die</strong> Anbieter von Korkbodenbelägen<br />

befassen sich bereits seit einiger Zeit<br />

mit diesem Produktsegment. Zum Teil<br />

setzen diese Unternehmen dabei eine<br />

zusätzliche Korkschicht zwischen dem<br />

HDF-Träger <strong>und</strong> der aufkaschierten PVC/<br />

PU-Oberfläche ein. Mit einer solchen,<br />

unter der Bezeichnung „Vinylcomfort“<br />

vermarkteten Produktlinie hat zum<br />

Beispiel die portugiesische Amorim<br />

Revestimentos S.A., São Paio Oleiros,<br />

zuletzt hohe Zuwachsraten erreicht.<br />

<strong>Die</strong> Schweizer Li & Co. AG, Müstair,<br />

produziert die aus einem HDF-Träger<br />

mit PVC-Oberfläche aufgebaute Produktlinie<br />

„Pronto Design“ in vier Varianten<br />

mit unterschiedlichen PVC-Stärken<br />

unter anderem für verschiedene Korkbodenanbieter.<br />

Darüber hinaus lässt<br />

der spanische Bodenbelagsanbieter<br />

Floover, Sant Sadurní d’Anoia, bei Li &<br />

Co. Vinyl-Fertigboden mit HDF-Träger<br />

produzieren. Floover vermarktet zudem<br />

massive LVT.<br />

Im Verlauf des letzten Jahres sind auch<br />

mehrere Unternehmen aus der europäischen<br />

Laminatbodenbranche in das<br />

LVT-Geschäft eingestiegen. <strong>Die</strong>se Unternehmen<br />

kaufen die LVT-Beläge zu<br />

<strong>und</strong> kaschieren sie auf HDF-Träger. Als<br />

eines der ersten Unternehmen hatte<br />

die Witex Flooring Products GmbH, Augustdorf,<br />

bereits im Jahr 2005 unter<br />

der Bezeichnung „Elastoclic PUR“ einen<br />

vor allem auf den Einsatz im Objektbereich<br />

ausgelegten Bodenbelag mit<br />

PU-Oberfläche vorgestellt. Anfang 2010<br />

folgte die Produktreihe „Elastoclic Design<br />

Vinyl“, bei der eine PVC-Oberfläche<br />

eingesetzt wird. Inzwischen entfallen<br />

r<strong>und</strong> 20 % des Witex-Umsatzes auf diese<br />

Produktlinien. In einem nächsten Schritt<br />

will das Unternehmen einen massiven<br />

LVT-Belag mit geringerer Aufbauhöhe<br />

auf den Markt bringen.<br />

<strong>Die</strong> zur Krono-Gruppe Schweiz gehörende<br />

Kronotex Fußboden GmbH & Co.<br />

KG, Wittstock-Heiligengrabe, hat im Januar<br />

2010 ihre Vinylboden-Produktlinie<br />

„Pssst!“ vorgestellt. Ebenfalls Anfang<br />

2010 hat die Classen-Gruppe, Kaisersesch,<br />

ihr Angebotsprogramm um die<br />

Produktlinie „Soft & Silent“ mit anfänglich<br />

fünf Dekorvarianten erweitert; inzwischen<br />

können zehn Dekore geliefert<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

werden. Bei dem Produkt wird zwischen<br />

HDF-Träger <strong>und</strong> PVC-Oberfläche eine <strong>als</strong><br />

„Air-Solution“ bezeichnete Trittschalldämmung<br />

eingebracht.<br />

Im September 2010 hat die Pergo Europe<br />

AB, Trelleborg/Schweden, mit der<br />

Vermarktung ihrer Vinylbodenkollektion<br />

„Vinyl-<strong>Die</strong>len & Fliesen“ bzw. „Vinyl<br />

Planks & Tiles“ begonnen. Das Konzept<br />

<strong>und</strong> erste Produktmuster waren bereits<br />

auf der im Januar 2010 parallel zur Bodenbelagsmesse<br />

Domotex in Hannover<br />

durchgeführten „PergoTex“-Veranstaltung<br />

vorgestellt worden. <strong>Die</strong> MeisterWerke<br />

Schulte GmbH, Rüthen-Meiste, wird<br />

voraussichtlich ein PVC-freies Produkt<br />

auf den Markt bringen. Nach dem für<br />

Mitte 2011 geplanten Start mit einem<br />

LVT-Belag auf HDF-Träger soll in einem<br />

zweiten Schritt eventuell ein massives<br />

Material angeboten werden.<br />

Mit Unilin <strong>und</strong> der Parador GmbH & Co.<br />

KG, Coesfeld, prüfen derzeit weitere<br />

Unternehmen einen Einstieg in dieses<br />

Produktsegment; eine Entscheidung<br />

steht in beiden Fällen allerdings noch<br />

Vinylbeläge<br />

aus. Andere Laminatbodenhersteller<br />

verhalten sich dagegen bislang noch<br />

eher zurückhaltend. <strong>Die</strong> Egger-Gruppe,<br />

St. Johann/Österreich, will <strong>als</strong> Reaktion<br />

auf die Produktvorteile von Fertigböden<br />

mit PVC-Oberfläche Anfang 2011<br />

einen HDF-Fußboden mit einer direkt<br />

bedruckten Korkoberfläche auf den<br />

Markt bringen.<br />

<strong>Die</strong> über die Tilo GmbH bislang vor allem<br />

im <strong>Holz</strong>-, Furnier-, Kork- <strong>und</strong> Linoleumbodengeschäft<br />

aktive Schrattenecker Holding<br />

GmbH, Lohnsburg/Österreich, hat<br />

im Mai 2010 für das Geschäft mit Vinylfertigboden<br />

im Mai 2010 die eigenständige<br />

Vertriebsgesellschaft Lobofloors<br />

GmbH gegründet. <strong>Die</strong> Produkte, die aus<br />

einem HDF-Träger, einer Korkschicht<br />

<strong>und</strong> einer zugekauften PVC-Oberfläche<br />

aufgebaut sind, werden bei Tilo produziert.<br />

Mit der zur britischen H<strong>als</strong>tead<br />

plc, Manchester, gehörenden Objectflor<br />

GmbH, Köln, bietet inzwischen auch ein<br />

aus dem Bereich elastische Bodenbeläge<br />

kommendes Unternehmen unter<br />

der Bezeichnung „Expona Clic“ einen<br />

LVT-Belag auf HDF-Träger an.<br />

Significant rise in LVT and finished vinyl flooring deliveries<br />

The forecast growth in the luxury vinyl tiles (LVT) market has paved the way for a<br />

significant increase in the number of suppliers over the past two years. In addition<br />

to PVC flooring producers, cork flooring suppliers had been among the first to<br />

enter this product sector. A number of cork, laminate and wooden flooring<br />

manufacturers have <strong>als</strong>o now expanded their range to include LVT flooring and/or<br />

products made from these tiles. More firms are preparing to enter this business or<br />

intend to make decisions about investments in the foreseeable future. At the same<br />

time, however, some wooden and laminate flooring manufacturers <strong>als</strong>o intend<br />

to react to the mounting competition from LVT flooring by widening their existing<br />

range of products. LVT flooring is currently the fastest-growing sector of the European<br />

flooring market with estimated annual growth rates in the region of 20%. A<br />

relatively broad range of products is available in terms of design, quality para -<br />

meters, pricing, distribution methods and applications. Traditional LVT flooring is<br />

made largely out of PVC. Finished flooring is <strong>als</strong>o made from a HDF board, a PVC/<br />

PU surface and sometimes with a footfall absorption layer in-between. LVT and<br />

finished vinyl flooring currently attract a relatively wide range of sales prices from<br />

€15-70/m² (including VAT) with a variety of grades available. Higher-quality, solid<br />

LVT products are primarily used in building projects. However, the development of<br />

self-adhesive products and vinyl flooring mounted on to HDF board has <strong>als</strong>o helped<br />

to significantly increase sales to specialist merchants and to end customers via DIY<br />

stores in the recent past. Both specialist merchants and DIY stores are displaying<br />

relatively strong interest in this new category of products due to the high margins on<br />

these products, a number of suppliers in this sector note. Several merchants have<br />

thus recently expanded their range of products to include LVT flooring.<br />

105


106<br />

Parkett<br />

Trotz leichter Absatzstabilisierung stehen Margen weiter unter Druck<br />

Weitere Veränderungen in der<br />

europäischen Parkettbranche<br />

<strong>Die</strong> europäische Parkettbranche hat<br />

sich nach den Absatzrückgängen in<br />

den Jahren 2008 <strong>und</strong> 2009 nur langsam<br />

erholt. Der Abwärtstrend hat sich<br />

seit Mitte 2009 deutlich verlangsamt.<br />

Im Verlauf des Jahres 2010 konnten<br />

die Absatzmengen im Vergleich zum<br />

Vorjahr wieder schrittweise gesteigert<br />

werden. Das Absatzniveau der Jahre<br />

2007 <strong>und</strong> 2008 wird allerdings noch<br />

immer nicht erreicht.<br />

Der seit Mitte 2008 beobachtete Mengenrückgang<br />

folgte auf eine Phase, in der die<br />

Produktionskapazitäten der europäischen<br />

Parkettindustrie weiter ausgebaut worden<br />

waren. Das daraus resultierende Überangebot<br />

führte zu einem immer stärker<br />

werdenden Druck auf die Verkaufspreise<br />

<strong>und</strong> auf die Margen. In der Folge haben<br />

sich die bereits in den Vorjahren beobachteten<br />

Veränderungen in der europäischen<br />

Parkettbranche auch im Jahr 2010 fortgesetzt.<br />

<strong>Die</strong>se Veränderungen haben im zweiten<br />

Halbjahr 2010 noch zugenommen. Beispiele<br />

sind die im November gestellten Insolvenzanträge<br />

der verb<strong>und</strong>enen Unternehmen<br />

H. u. M. Plessmann GmbH & Co. KG <strong>und</strong><br />

Trio Parkett GmbH & Co. KG, beide mit Sitz<br />

in Uslar, sowie die Produktionseinstellung<br />

bei der insolventen Anton Lorenz GmbH &<br />

Co. KG, Niederzier. In Frankreich wird seit<br />

Ende August 2010 ein Käufer für den französischen<br />

Mehrschichtparketthersteller<br />

Panaget S.A.S., Bourgbarré, sowie den<br />

ebenfalls der MDB France S.A.S. zugeordneten<br />

Massivparketthersteller Chêne de<br />

L’Orne S.A.S., Bellême, gesucht. Bei der<br />

More changes in Europe’s parquet industry<br />

European parquet producers have faced a lengthy recovery from the slump in sales<br />

seen in 2008 and 2009. This downturn slowed considerably since the middle of<br />

2009. Sales volumes gradually increased during 2010 compared with the prioryear<br />

period. However, deliveries are still some distance from the levels recorded<br />

in 2007 and 2008. The decline in volumes that surfaced from the middle of 2008<br />

was followed by a period when European parquet manufacturers expanded their<br />

production capacities. The resulting supply surplus paved the way for mounting<br />

pressure on sales prices and margins. 2010 has thus again seen changes like<br />

those that have occurred in the European parquet sector over the past few years.<br />

These developments came thick and fast in the second half of 2010. Examples include<br />

November insolvency filings made by the affiliates H. u. M. Plessmann GmbH<br />

& Co. KG and Trio Parkett GmbH & Co. KG, both headquartered in Uslar, Germany,<br />

as well as the end of production at the insolvent firm Anton Lorenz GmbH & Co.<br />

KG, based in Niederzier, Germany. In France, negotiations to sell the French multilayer<br />

parquet producer Panaget S.A.S., based in Bourgbarré, as well as the solid<br />

parquet producer Chêne de L’Orne S.A.S. of Bellême, which is <strong>als</strong>o part of the MDB<br />

France S.A.S. group, have been <strong>und</strong>erway since the end of August 2010. Parquets<br />

Marty S.A.S., headquartered in Cuzorn, France, gained another shareholder in late<br />

September 2010. Boen AS, based in Tveit, Norway, is to cease production at its<br />

Norwegian headquarters and expand its Lithuanian plant instead. The Austrian firm<br />

Vito <strong>Holz</strong>industrie GmbH, headquartered in St. Veit an der Glan, <strong>als</strong>o faced shifts<br />

among its shareholders in July.<br />

Parquets Marty S.A.S., Cuzorn/Frankreich,<br />

ist Ende September 2010 ein weiterer<br />

Gesellschafter eingestiegen. <strong>Die</strong> Boen AS,<br />

Tveit/Norwegen, wird die Produktion am<br />

norwegischen Stammsitz einstellen <strong>und</strong> im<br />

Gegenzug das litauische Werk ausbauen.<br />

Im Juli kam es zudem zu Anteilsverschiebungen<br />

bei der österreichischen Vito<br />

<strong>Holz</strong>industrie GmbH, St. Veit an der Glan.<br />

Insolvenzverfahren bei<br />

Plessmann <strong>und</strong> Trio<br />

H. u. M. Plessmann <strong>und</strong> Trio Parkett haben<br />

am 22. November 2010 vor dem Amtsgericht<br />

Göttingen Insolvenz angemeldet;<br />

zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde<br />

Rechtsanwalt Jens Kröke aus Göttingen<br />

bestellt. <strong>Die</strong> Fertigung am Produktionsstandort<br />

Vogelsang/Brandenburg, an<br />

dem Trio Parkett mit r<strong>und</strong> 40 Mitarbeitern<br />

Dreischichtparkett herstellt, wird zunächst<br />

aufrecht erhalten. <strong>Die</strong> jährliche Produktionskapazität<br />

des Werkes beläuft sich auf r<strong>und</strong><br />

400.000 m²; der tatsächliche Produktionsausstoß<br />

lag zuletzt allerdings bei etwa der<br />

Hälfte. Auch die von Uslar aus gesteuerten<br />

Vertriebsaktivitäten sollen normal weiterlaufen.<br />

<strong>Die</strong> Produktion von Massivparkett<br />

am Plessmann-Standort Uslar ist nach<br />

Auskunft des Mehrheitsgesellschafters<br />

Stefan Schröder bereits Anfang 2010 eingestellt<br />

worden. Das auch weiterhin unter<br />

der Bezeichnung „Pamino“ vermarktete<br />

Massivparkett wird seither im Lohnauftrag<br />

von anderen Herstellern produziert.<br />

Gleiches gilt für das Zweischichtsortiment.<br />

Für den Schritt in die Insolvenz machte<br />

Schröder vor allem das schwache Exportgeschäft<br />

verantwortlich. Neben dem<br />

deutschsprachigen Raum gehören auch<br />

die Länder Italien, Spanien, Großbritannien<br />

<strong>und</strong> Russland zu den Hauptabsatzmärkten<br />

von H. u. Plessmann <strong>und</strong> Trio Parkett. Während<br />

die Entwicklung im deutschsprachigen<br />

Raum unter anderem aufgr<strong>und</strong> der im April<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


<strong>Die</strong> Verhandlungen über einen Verkauf des<br />

insolventen Parkettherstellers Lopark sind<br />

aufgr<strong>und</strong> von arbeitsrechtlichen Unsicherheiten<br />

kurz vor dem Abschluss gescheitert.<br />

Das Unternehmen musste daraufhin Ende<br />

Oktober den Betrieb einstellen.<br />

(Foto: Lopark)<br />

2010 erfolgten Umstellungen des bislang<br />

eingesetzten Nut/Feder-Systems auf das<br />

5G-System der schwedischen Välinge Innovation<br />

AB, Viken, zufriedenstellend lief,<br />

lässt die Erholung im Exportgeschäft weiter<br />

auf sich warten.<br />

Von der Insolvenz sind insgesamt r<strong>und</strong><br />

60 Mitarbeiter betroffen, von denen 40<br />

in Vogelsang <strong>und</strong> 20 in Uslar beschäftigt<br />

sind. Momentan werden verschiedene<br />

Fortführungslösungen für die beiden Unternehmen<br />

geprüft. Der Fokus liegt derzeit<br />

auf einem Insolvenzplanverfahren. Aber<br />

auch der Eintritt externer Investoren oder<br />

eine Kooperation mit einem anderen Unternehmen<br />

werden <strong>als</strong> möglich bezeichnet.<br />

H. u. M. Plessmann <strong>und</strong> Trio Parkett gehörten<br />

bis Mitte 2009 zur Schlaadt-Gruppe mit<br />

Sitz in Lorch/Rhein, die die Unternehmen<br />

im Jahr 1994 übernommen hatte. Im Zuge<br />

einer Konzentration auf das Kerngeschäft<br />

im Bereich Kunststoffverpackung hat<br />

Schlaadt seine Parkettaktivitäten an die<br />

neu gegründete TrioPless Holding GmbH,<br />

Langenfeld, verkauft. An diesem Unternehmen<br />

sind Schröder mit 75 % <strong>und</strong> Dr.<br />

Wolfgang Lichtenwalde mit 25 % beteiligt.<br />

Während Lichtenwalde nur stiller Teilhaber<br />

ist, verantwortet Schröder die finanziellen<br />

Belange der beiden Unternehmen. Ralph<br />

Plessmann obliegt die operative Geschäftsführung<br />

für H. u. M. Plessmann <strong>und</strong> Trio<br />

Parkett.<br />

Insolvente Lopark musste<br />

Produktion einstellen<br />

Trotz der bereits weit fortgeschrittenen<br />

Verhandlungen über einen möglichen Unternehmensverkauf<br />

endete das im Mai<br />

2010 eingeleitete Insolvenzverfahren<br />

über den Parketthersteller Anton Lorenz<br />

(Lopark) mit der Aufgabe aller Aktivitäten.<br />

Mit Wirkung zum 31. Oktober musste das<br />

Unternehmen den Betrieb einstellen; den<br />

verbliebenen 21 Mitarbeitern wurde zum<br />

gleichen Zeitpunkt gekündigt. Im Zuge der<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

nun laufenden Abwicklung bemüht sich die<br />

Insolvenzverwaltung um eine Verwertung<br />

der Maschinen bzw. des restlichen Anlagenvermögens.<br />

Das Scheitern der Verkaufsgespräche<br />

wurde von dem Insolvenzverwalter Dr.<br />

Christoph Niering auf noch laufende Kündigungsklagen<br />

ehemaliger Mitarbeiter<br />

zurückgeführt, die für den potenziellen<br />

Käufer ein zu großes finanzielles Risiko<br />

dargestellt haben. <strong>Die</strong>se Klagen waren<br />

von insgesamt 26 Arbeitnehmern, die im<br />

Zuge der Schließung des firmeneigenen<br />

Laubholzsägewerkes zum 30. September<br />

2009 ihre Arbeitsplätze verloren hatten,<br />

gegen Lopark eingereicht worden. Derzeit<br />

werden diese Verfahren in der Berufungsinstanz<br />

behandelt, nachdem die Kläger<br />

in erster Instanz gewonnen hatten. Um<br />

dem potenziellen Käufer Rechtssicherheit<br />

zu bieten, wollte die Insolvenzverwaltung<br />

einen Vergleich mit den Klägern schließen.<br />

<strong>Die</strong>ser Vergleich, der bei einem rechtsverbindlichen<br />

Verzicht auf weitere Ansprüche<br />

Abfindungsleistungen vorsah, wurde von<br />

knapp zwei Dritteln der Kläger allerdings<br />

nicht angenommen, so dass der bereits unterzeichnete<br />

Kaufvertrag für das Unternehmen<br />

wieder annulliert werden musste. Der<br />

aus der <strong>Holz</strong>branche stammende Investor<br />

hatte <strong>als</strong> einziger ein ernstzunehmendes<br />

Interesse an der Übernahme von Lopark<br />

bek<strong>und</strong>et, obwohl im Zuge des Insolvenzverfahrens<br />

r<strong>und</strong> 40 <strong>als</strong> Käufer in Frage<br />

kommende Unternehmen aus dem In- <strong>und</strong><br />

Ausland kontaktiert worden waren.<br />

Parkett<br />

Lopark hatte am 26. Mai 2010 beim<br />

Amtsgericht Aachen die Eröffnung eines<br />

Insolvenzverfahrens beantragt. Nach Informationen<br />

der Aachener Zeitung war der<br />

Umsatz des relativ stark auf Exportmärkte<br />

ausgerichteten Unternehmens aufgr<strong>und</strong><br />

der weltweiten Wirtschaftskrise im Jahr<br />

2009 stark eingebrochen. Zuvor hatte<br />

Lopark zwischen Herbst 2007 <strong>und</strong> Frühjahr<br />

2008 einen Großauftrag über die Lieferung<br />

von r<strong>und</strong> 95.000 m² Zweischichtparkett<br />

für das „Burj Dubai“ abgewickelt. Nach<br />

Abschluss des Dubai-Projektes fehlten allerdigs<br />

Anschlussaufträge. <strong>Die</strong> daraus resultierenden<br />

Auslastungsprobleme wurden<br />

durch den konjunkturellen Einbruch noch<br />

verstärkt, so dass die laufenden Kredite<br />

im Verlauf des Jahres 2009 nicht mehr<br />

vollumfänglich bedient werden konnten.<br />

<strong>Die</strong>se Situation setzte sich auch in der<br />

ersten Jahreshälfte 2010 fort, woraufhin<br />

die Hausbanken eine erneute Verlängerung<br />

der Kreditlaufzeiten verweigert hatten. Das<br />

Insolvenzverfahren wurde am 28. Juli eröffnet.<br />

Im Verlauf dieses Verfahrens wurde<br />

die Zahl der Mitarbeiter im Parkettwerk<br />

zwar von 31 auf 21 reduziert, die Produktion<br />

konnte allerdings bis zur endgültigen<br />

Schließung im Oktober aufrecht erhalten<br />

werden.<br />

Lopark verfügte über eine jährliche Produktionskapazität<br />

zwischen 250.000<br />

<strong>und</strong> 300.000 m² Zweischichtparkett. <strong>Die</strong><br />

Exportquote schwankte zwischen 60 <strong>und</strong><br />

70 %. Ursprünglich hatte das Unterneh-<br />

107


108<br />

Parkett<br />

men auch Mosaik- <strong>und</strong> Stabparkett produziert.<br />

<strong>Die</strong> Vorproduktversorgung war bis<br />

September 2009 auch über ein eigenes<br />

Eichensägewerk am Standort Niederzier<br />

sichergestellt worden. Strategische Überlegungen<br />

<strong>und</strong> notwendige Kosteneinsparungen<br />

hatten 2008 zu dem Entschluss<br />

geführt, das Sägewerk aufzugeben. <strong>Die</strong><br />

dort ursprünglich beschäftigten r<strong>und</strong> 40<br />

Mitarbeiter waren in zwei Schritten zum<br />

Jahresende 2008 bzw. zum 30. September<br />

2009 entlassen worden.<br />

MDB Holding AG will<br />

Parkettbereich verkaufen<br />

Seit August 2010 stehen der französische<br />

Mehrschichtparketthersteller Panaget sowie<br />

der Massivparketthersteller Chêne de<br />

L’Orne zum Verkauf. Beide Unternehmen<br />

gehören über die MDB France S.A.S. bislang<br />

noch zu der Finanz- <strong>und</strong> Management-<br />

Holding MDB AG mit Sitz in München, die<br />

laut eines im Verlauf der ordentlichen<br />

Hauptversammlung am 27. August 2010<br />

getroffenen Beschlusses aufgelöst wurde<br />

<strong>und</strong> seither unter MDB AG i.L. (in Liquidation)<br />

firmiert. In der Zwischenzeit wurden<br />

die beiden Parketthersteller zum Verkauf<br />

gestellt; ein konkretes Ergebnis lag bis<br />

Anfang Dezember allerdings noch nicht vor.<br />

Ursprünglich war MDB an mehreren Unternehmen<br />

aus dem Bereich Bauelemente<br />

beteiligt. In einem ersten Schritt hatte sich<br />

MDB im März 2007 von der Hausprofi Bausysteme<br />

GmbH, Freudenstadt, getrennt.<br />

Mit der Insolvenz der österreichischen<br />

Dimex Accord GmbH, Alkoven, im Herbst<br />

2008 <strong>und</strong> der Dimex GmbH, Nehren, im<br />

März 2009 war MDB auch aus dem Bereich<br />

Fenster- <strong>und</strong> Türprofile ausgestiegen. <strong>Die</strong><br />

nicht von Insolvenz betroffenen Teile der<br />

Dimex-Gruppe wurden veräußert. Seither<br />

umfasst der Bauelementbereich von MDB<br />

nur noch Panaget mit zwei Standorten in<br />

Bourgbarré <strong>und</strong> Redon sowie Chêne de<br />

L’Orne in Bellême.<br />

Am Stammsitz von Panaget ist die<br />

Zweistabfertigparkettproduktion angesiedelt.<br />

In dem zweiten Werk Redon, das für<br />

insgesamt r<strong>und</strong> 6 Mio € errichtet <strong>und</strong> im<br />

Jahr 2005 in Betrieb genommenen worden<br />

war, werden dreischichtige Landhausdielen<br />

produziert. Mit einer Anlagenkapazität von<br />

r<strong>und</strong> 1,5 Mio m² <strong>Holz</strong>fußboden ist Panaget<br />

nach Parquets Marty der zweitgrößte<br />

französische Parketthersteller. <strong>Die</strong> Zahl<br />

der Mitarbeiter ist im Zuge von Restrukturierungsmaßnahmen<br />

in den letzten drei<br />

Jahren von 250 auf heute r<strong>und</strong> 180 reduziert<br />

worden. <strong>Die</strong> Jahresproduktion belief<br />

sich im Jahr 2009 auf r<strong>und</strong> 750.000 m²,<br />

wobei r<strong>und</strong> 85 % auf Fertigparkett, 10<br />

% auf Massivparkett <strong>und</strong> der Rest auf<br />

Sonderanfertigungen entfielen. Panagets<br />

Hauptabsatzmarkt ist Frankreich. In erster<br />

Linie werden hier Baustoffmärkte beliefert;<br />

ein wichtiger K<strong>und</strong>e ist die französische<br />

Saint-Gobain-Gruppe. Daneben wird aber<br />

auch der französische Bodenbelagsfachhandel<br />

beliefert. In Deutschland versucht<br />

das Unternehmen seit letztem Jahr stärker<br />

Der seit August 2010<br />

zum Verkauf stehende<br />

französische<br />

Parketthersteller<br />

Panaget hat im<br />

Jahr 2009 seine<br />

Vertriebsaktivitäten<br />

auf dem deutschen<br />

Markt intensiviert.<br />

(Foto: Panaget)<br />

Fuß zu fassen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> war<br />

am 15. September 2009 die Vertriebstochter<br />

Panaget Deutschland GmbH mit Sitz<br />

in München gegründet worden. Seit dem<br />

1. Juli 2010 ist das Unternehmen bei der<br />

<strong>Holz</strong>handelskooperation <strong>Holz</strong>land GmbH,<br />

Düsseldorf, gelistet.<br />

Boen wird Produktion<br />

in Norwegen einstellen<br />

Der norwegische Parketthersteller Boen<br />

wird die Produktion am norwegischen<br />

Stammsitz Tveit voraussichtlich im Verlauf<br />

des ersten Quart<strong>als</strong> 2011 einstellen <strong>und</strong><br />

die Produktionsanlagen an den litauischen<br />

Standort Kietaviskes verlagern. Um in dem<br />

unter Boen Lietuva UAB firmierenden Werk<br />

Platz für die zusätzlichen Maschinen zu<br />

schaffen, wurde im vierten Quartal 2010<br />

mit dem Bau einer neuen Halle begonnen.<br />

Dadurch wird sich die überdachte Fläche<br />

um r<strong>und</strong> 4.000 m² auf insgesamt 36.000<br />

m² vergrößern.<br />

Bislang erfolgt in Tveit die Profilierung<br />

<strong>und</strong> Oberflächenveredelung von Halbfabrikaten,<br />

die aus dem litauischen Werk<br />

zugeliefert werden. Außerdem fertigt Boen<br />

in Norwegen sein Sportbodenprogramm.<br />

Mit der geplanten Verlagerung der beiden<br />

Fertigungsbereiche nach Litauen sollen<br />

die Produktions- <strong>und</strong> Logistikkosten zurückgeführt<br />

werden. Der Standort Tveit<br />

bleibt Firmensitz. Das dort bestehende,<br />

auf den norwegischen Markt, weite Teile<br />

Skandinaviens, Großbritannien <strong>und</strong> die USA<br />

ausgerichtete Logistikzentrum soll zudem<br />

weiter ausgebaut werden.<br />

Mit dem Auslaufen der Fertigung in Norwegen<br />

betreibt die Boen-Gruppe noch<br />

zwei Produktionsstandorte in Litauen <strong>und</strong><br />

Deutschland. In Kietaviskes werden Drei-<br />

<strong>und</strong> Zweischichtparkett sowie Massivdielen<br />

hergestellt. Außerdem betreibt Boen<br />

an dem litauischen Standort ein eigenes<br />

Eichensägewerk mit Trockenkammer <strong>und</strong><br />

Hobellinie. Am deutschen Standort Mölln<br />

werden Landhausdielen mit Nut- <strong>und</strong> Federverbindung<br />

sowie Dreischichtparkett<br />

mit Click-Verbindung hergestellt. <strong>Die</strong> Produktionskapazitäten<br />

belaufen sich hier auf<br />

r<strong>und</strong> 1,2 Mio m². Sowohl Boen Lietuva<br />

<strong>als</strong> auch die deutsche Tochtergesellschaft<br />

Boen Parkett Deutschland GmbH Co. KG<br />

übernehmen darüber hinaus Vertriebsauf-<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


Nach dem im Juli 2009 abgeschlossenen<br />

Management Buy Out hat sich im<br />

September 2010 die französische Somfy­<br />

Gruppe an Parquets Marty beteiligt.<br />

(Foto: Parquets Marty)<br />

gaben. So werden von Mölln aus die Märkte<br />

in Mittel- <strong>und</strong> Südeuropa, im Benelux-Raum<br />

sowie in Asien betreut, während über Litauen<br />

die baltischen Staaten, Russland,<br />

Ukraine <strong>und</strong> teilweise auch Finnland <strong>und</strong><br />

Schweden beliefert werden.<br />

Pios ist bei Vito<br />

wieder ausgestiegen<br />

Mitte Juli 2010 hat die Pios Handel- <strong>und</strong><br />

Beteiligungs GmbH, Puch/Salzburg, ihre<br />

75 %-Beteiligung an dem österreichischen<br />

Parketthersteller Vito an den technischen<br />

Geschäftsführer Norbert Sommerauer<br />

verkauft. Parallel dazu hat der Pios-<br />

Alleingesellschafter Josef Schwaiger seine<br />

Geschäftsführungsposition bei Vito aufgegeben.<br />

Schwaiger <strong>und</strong> Sommerauer<br />

waren Anfang 2008 gemeinsam in die<br />

Vito-Geschäftsführung eingetreten; die<br />

Bereiche Verkauf, Finanzen <strong>und</strong> Controlling<br />

hatte Karl Walder übernommen. <strong>Die</strong><br />

restlichen 25 % der Anteile an Vito befinden<br />

sich seit Anfang 2010 im Besitz von<br />

Norbert Abel, der allerdings nicht operativ<br />

im Unternehmen tätig ist.<br />

Pios hatte Anfang 2008 zunächst 50,3 %<br />

der Anteile an dem dam<strong>als</strong> noch unter<br />

dem Namen Vito Parkettproduktions GmbH<br />

firmierenden Parketthersteller erworben.<br />

Zeitgleich war die Vito-Geschäftsführung<br />

auf Schwaiger, Sommerauer <strong>und</strong> Walder<br />

übergegangen.<br />

Im Zuge der Wirtschaftskrise geriet Vito<br />

dann aber in finanzielle Schwierigkeiten, so<br />

dass Mitte April 2009 ein Konkursantrag<br />

gestellt werden musste. Nachdem eine<br />

anfänglich geplante gerichtliche Sanierung<br />

über einen Zwangsausgleich gescheitert<br />

war, wurde die Auffanggesellschaft Vito<br />

<strong>Holz</strong>industrie GmbH gegründet <strong>und</strong> im<br />

September 2009 zu 100 % von Pios übernommen.<br />

Anfang Januar 2010 veräußerte<br />

Pios dann allerdings 25 % der Firmenanteile<br />

an den Wiener Rechtsanwalt Abel. Im<br />

Zuge dieser Veränderungen hat sich die<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

Mitarbeiterzahl von Vito inzwischen fast<br />

halbiert. Im Jahr 2007 waren r<strong>und</strong> 120 Mitarbeiter<br />

beschäftigt. Im September 2009<br />

waren es noch 90, im Verlauf des ersten<br />

Halbjahrs 2010 fielen bei Vito weitere 25<br />

Arbeitsplätze weg.<br />

Somfy steigt mit 34 %<br />

bei Parquets Marty ein<br />

Ende September 2010 hat die französische<br />

Somfy-Gruppe, Cluses, über ihre<br />

Tochtergesellschaft Somfy Participations<br />

für einen Kaufpreis von 3 Mio € eine 34 %-<br />

Beteiligung an Parquets Marty übernommen.<br />

<strong>Die</strong> über diese Transaktion zufließenden<br />

Mittel sollen für eine weitere Diversifizierung<br />

der Produktpalette eingesetzt<br />

werden.So prüft das bislang auf <strong>Holz</strong>fußböden<br />

für den Innenbereich ausgerichtete<br />

Unternehmen unter anderem einen Einstieg<br />

in den Bereich Terrassendielen aus <strong>Holz</strong><br />

<strong>und</strong> Wood Plastic Composites (WPC).<br />

Mit dem Einstieg von Somfy hat sich die<br />

Zahl der Gesellschafter bei Parquets Marty<br />

auf acht erhöht. Der in Frankreich führende<br />

Parketthersteller agiert seit dem 1.<br />

Juli 2009 wieder eigenständig am Markt.<br />

Dam<strong>als</strong> war das Unternehmen im Rahmen<br />

eines Management Buy Out (MBO) aus<br />

der Nybron Flooring International Corp.<br />

(NFI), Jona/Schweiz, herausgelöst worden.<br />

An dem MBO beteiligt waren Stéphane<br />

Girard, der dem Unternehmen <strong>als</strong> Präsident<br />

vorsteht, sowie Christophe Collignon<br />

(Leitung Produktion), Sylvie Lameiras (Lei-<br />

Parkett<br />

tung K<strong>und</strong>enservice), Jean-Marie Marenghi<br />

(Technische Leitung), Marie-France Ramos<br />

(Leitung Personalwesen), David Sarcinella<br />

(Leitung Verkauf Frankreich <strong>und</strong> Key<br />

Account Management) <strong>und</strong> Philippe Perlemoine<br />

(Leitung Verkauf <strong>und</strong> Marketing).<br />

Nach zwei größeren Entlassungswellen im<br />

August 2008 <strong>und</strong> im März 2009 hat sich<br />

die Zahl der Mitarbeiter seitdem bei 250<br />

stabilisiert. Nach Auskunft aus dem Unternehmen<br />

lag die Jahresproduktion zuletzt<br />

bei r<strong>und</strong> 850.000 m² <strong>Holz</strong>fußboden. <strong>Die</strong><br />

technische Anlagenkapazität am Produktionsstandort<br />

Cuzorn beläuft sich auf r<strong>und</strong><br />

3 Mio m². Produziert wird in erster Linie<br />

Dreischichtparkett <strong>und</strong> in geringerem Umfang<br />

Massivparkett. Hauptabsatzmärkte<br />

neben Frankreich sind Italien, Spanien <strong>und</strong><br />

die Benelux-Länder. Im Verlauf des letzten<br />

Jahres hat Parquets Marty knapp 1 Mio €<br />

in neue Anlagentechnik investiert. Davon<br />

entfielen r<strong>und</strong> 450.000 € auf eine neue<br />

Profilierungsanlage, auf der das Välinge<br />

Innovation lizenzierte 5G-Verlegesystem<br />

produziert wird. Weitere 500.000 € flossen<br />

in eine neue Oberflächenlinie.<br />

<strong>Die</strong> Somfy-Gruppe produziert <strong>und</strong> vermarktet<br />

bislang vor allem Antriebe <strong>und</strong><br />

Steuerungssystemen für Rollläden, Sonnenschutz<br />

<strong>und</strong> Tore. Das Unternehmen hat<br />

2009 mit r<strong>und</strong> 4.450 Mitarbeitern einen<br />

Umsatz von 665,5 Mio € erwirtschaftet.<br />

Über die Beteiligungsgesellschaft Somfy<br />

Participations wurden zusätzliche 94,2<br />

Mio € erzielt.<br />

109


110<br />

Thermoholz<br />

Verschiedene Weiterverarbeiter planen Investitionen in eigene Anlagen<br />

Europäische Thermoholzanbieter<br />

bauen weitere Kapazitäten auf<br />

Wie die meisten Teilbranchen der euro-<br />

päischen <strong>Holz</strong>industrie hat auch die<br />

Thermoholzbranche die Wirtschaftskrise<br />

zu spüren bekommen. Allerdings<br />

wurden die einzelnen Anbieter in recht<br />

unterschiedlichem Ausmaß von den<br />

Folgen der Krise getroffen.<br />

So gibt es einerseits Unternehmen, die mit<br />

Absatzschwierigkeiten zu kämpfen haben<br />

<strong>und</strong> vor diesem Hintergr<strong>und</strong> Ausbaupläne<br />

vorerst auf Eis gelegt haben bzw. sogar<br />

darüber nachdenken, sich aus dem Geschäft<br />

ganz zurückzuziehen. Andererseits<br />

gibt es aber auch Anbieter, die die Krise<br />

weitgehend unbeschadet überstanden<br />

haben <strong>und</strong> bei denen Pläne zum Aufbau<br />

neuer Kapazitäten bestehen.<br />

Dabei lässt sich im deutschsprachigen<br />

Raum ein neuer Trend beobachten.<br />

Nachdem in den vergangenen Jahren<br />

vorwiegend ausgewiesene Spezialisten<br />

in Mitteleuropa Thermoholz produziert<br />

haben, prüfen derzeit auch verschiedene<br />

weiterverarbeitende Unternehmen eigene<br />

Investitionen im Bereich Thermoholz. So<br />

stehen aktuell bei dem österreichischen<br />

Parketthersteller Tilo GmbH, Lohnsburg,<br />

<strong>und</strong> dem deutschen Fensterkantelproduzenten<br />

<strong>Holz</strong> Schiller GmbH, Regen, konkrete<br />

Projekte zur Installation von Thermokammern<br />

an.<br />

Tilo will noch in diesem Jahr eine Anlage für<br />

die thermische Modifizierung von <strong>Holz</strong> am<br />

Standort Lohnsburg installieren. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme<br />

ist für Anfang 2011 vorgesehen.<br />

Anlagenlieferant wird voraussichtlich<br />

die dänische WTT A/S, Brande, sein. Tilo<br />

engagiert sich schon seit einigen Jahren im<br />

Bereich thermisch modifizierter Produkte,<br />

ließ die eigentliche Behandlung bislang<br />

aber von externen Lieferanten ausführen.<br />

Zum Produktportfolio gehören thermisch<br />

modifizierte Landhausdielen <strong>und</strong> Terrassendielen.<br />

<strong>Die</strong> Terrassendielen, die unter dem<br />

Namen „Natwood“ vermarktet werden,<br />

werden über ein von Tilo entwickeltes Verfahren<br />

zusätzlich zur Thermobehandlung<br />

auch noch unter Druck mit verschiedenen<br />

Wachsen <strong>und</strong> Harzen vergütet.<br />

<strong>Holz</strong> Schiller will im Verlauf des Jahres<br />

2011 in eine eigene Thermoholzkammer<br />

mit einer jährlichen Produktionskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 5.000 m³ investieren. Nach Auskunft<br />

von Geschäftsführer Heinrich Schiller<br />

beläuft sich das dafür veranschlagte<br />

Investitionsvolumen auf r<strong>und</strong> 2 Mio €. <strong>Die</strong><br />

Entscheidung, bei welchem Thermoanlagenhersteller<br />

die Kammer bestellt wird, ist<br />

noch nicht endgültig gefallen. Außerdem<br />

wird noch sondiert, ob die Kammer am<br />

Stammsitz in Regen oder an einem der beiden<br />

tschechischen Produktionsstandorte<br />

Klattau <strong>und</strong> Cheb installiert wird.<br />

<strong>Holz</strong> Schiller führt seit längerem thermisch<br />

behandelte Fensterkanteln in seinem<br />

Portfolio <strong>und</strong> verzeichnet eine stetig<br />

zunehmende Nachfrage nach diesem<br />

Nischenprodukt. Das bisherige Volumen<br />

von r<strong>und</strong> 1.000 m³ Rohlamellen pro Jahr<br />

bezieht der Kantelproduzent bislang über<br />

verschiedene spezialisierte deutsche<br />

<strong>und</strong> österreichische Thermoholzhersteller.<br />

Künftig wird <strong>Holz</strong> Schiller sämtliche<br />

Arbeitsschritte, angefangen vom R<strong>und</strong>holzeinschnitt<br />

über den Zuschnitt von<br />

fehlerfrei ausgekappten Rohlamellen <strong>und</strong><br />

deren thermische Behandlung bis hin zum<br />

anschließenden Hobeln <strong>und</strong> Verleimen, in<br />

Eigenregie vornehmen. In der Produktion<br />

von Thermoholzkanteln werden vor allem<br />

die <strong>Holz</strong>arten Fichte, Tanne, Buche <strong>und</strong><br />

Pappel eingesetzt.<br />

Neben Tilo sind in Österreich mit der Stia<br />

<strong>Holz</strong>industrie GmbH, Admont, <strong>und</strong> Mafi<br />

<strong>Holz</strong>verarbeitung GmbH, Schneegattern,<br />

bereits zwei Parketthersteller in der Thermoholzproduktion<br />

tätig. Stia hatte im Frühjahr<br />

2008 seine zweite 8 m³-Kammer des<br />

finnischen Maschinenherstellers Stellac Oy,<br />

Tilo will die bislang bei externen<br />

Lieferanten bezogenen thermisch<br />

modifizierten Landhausdielen <strong>und</strong><br />

Terrassendielen künftig selbst produzieren.<br />

(Foto: Tilo)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


112<br />

Thermoholz<br />

Mikkeli, in Betrieb genommen <strong>und</strong> verfügt<br />

seitdem über eine jährliche Produktionskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 3.500 bis 4.000 m³. Mafi<br />

kann jährlich r<strong>und</strong> 2.000 m³ Thermoholz<br />

herstellen.<br />

Veränderungen bei<br />

deutschen Anbietern<br />

In Deutschland gibt es neben dem Einstieg<br />

von <strong>Holz</strong> Schiller in die Thermoholzproduktion<br />

auch bei bereits bestehenden<br />

Anbietern Investitionspläne. So plant die<br />

Sägewerk Hagensieker GmbH, Bad Essen/Wehrendorf,<br />

den Bau einer dritten<br />

Thermoholzkammer für das Jahr 2011.<br />

Nach Unternehmensangaben soll eine<br />

Kammer mit 90 m³ in Eigenregie gebaut<br />

werden; die Jahresleistung ist auf r<strong>und</strong><br />

10.000 m³ projektiert. Vorbereitend für<br />

die geplante Erweiterung hat Hagensieker<br />

bereits in diesem Jahr eine neue Produktionshalle<br />

errichtet. Zudem wurden seit<br />

Mitte 2009 weitere Anlagen zur Weiterverarbeitung<br />

wie Verleimung, Besäumung<br />

<strong>und</strong> Oberflächenbearbeitung angeschafft.<br />

Das Investitionsvolumen beläuft sich auf<br />

insgesamt r<strong>und</strong> 5 Mio €, wovon 1 Mio<br />

€ auf die Thermoholzkammer entfallen.<br />

Das Unternehmen verfügt bereits über<br />

zwei Thermokammern mit einer Jahreskapazität<br />

von insgesamt r<strong>und</strong> 10.000 m³.<br />

Europa: Überblick über die Thermoholzbranche<br />

Firma Standort Anzahl<br />

Kammern<br />

Größe (m³) Lieferant Kapazität<br />

(m³/Jahr)<br />

Vorwiegend werden Laubhölzer behandelt<br />

<strong>und</strong> unter der Marke „Progoodwood“ im<br />

Fachhandel <strong>und</strong> im Objektbereich vertrieben.<br />

<strong>Die</strong> Bikos GmbH, Lübbenau, die aus<br />

der im vergangenen Jahr in Insolvenz<br />

geratenen THS Thermoholz Spreewald<br />

GmbH entstanden ist, hat im laufenden<br />

Jahr zwei der vier am Standort Lübbenau<br />

vorhandenen Kammern mit jeweils 10 m³<br />

aus der Insolvenzmasse übernommen.<br />

<strong>Die</strong> beiden anderen Anlagen werden weiterhin,<br />

wie auch die Produktionshalle,<br />

gepachtet. THS hatte im August 2005<br />

mit der Produktion von Thermoholz in<br />

Verfahren<br />

Oy Lunawood Ltd. Iisalmi/Finnland 3 35.000* ThermoWood<br />

Metsäliitto-Finnforest Metsä/Finnland 27.000 ThermoWood<br />

Suomen Lämpöpuu Oy Teuva/Finnland 3 2x35, 1x70 25.000* ThermoWood<br />

Stora Enso Timber Oy Ltd. Porvoo/Finnland 2 18.000 ThermoWood<br />

Oy SWM Wood Ltd. Mikkeli/Finnland 3 2x50, 1x45 Stellac/Jartek 15.000 Stellac<br />

HJT-<strong>Holz</strong> Oy Vilppula/Finnland 5 je 15 10.000 ThermoWood<br />

Ekosampo Oy Kerimäki/Finnland 1 Stellac 3.500 ThermoWood<br />

Heinolan Ruskopuu Oy Heinola/Finnland 1 Jartek 2.000 Öl-Hitze<br />

Hagensieker GmbH Bad Essen 2 je 60 Eigenentw. 10.000* Hagensieker<br />

Firstwood GmbH Premnitz 2 1x8, 1x60 Stellac 8.500 Stellac<br />

Timura GmbH Rottleberode 2 je 9 Opel Therm 6.000 Vakuumpresse<br />

Bikos GmbH Lübbenau 4 je 10 Bicos 5.000 Bicos<br />

Menz <strong>Holz</strong> GmbH & Co. KG Ehrenberg-Reulbach 1 Scholz 3.000 Öl-Hitze (Menz-OHT)<br />

X-Hotwood GmbH Grassau 1 40 4.000** Heißdampf<br />

<strong>Holz</strong> Schiller GmbH Regen * *<br />

Brenstol OÜ Tallin/Estland 2 je 50 Jartek 22.000 Heißdampf<br />

PPS-Galekovic Mraclin/Kroatien 2 je 20 5.000<br />

Silvalbp S.A.S. Thônes/Frankreich 2 je 50 Baschild 9.000 Heißdampf<br />

Plato International B.V. Arnhem/Niederlande 1 25.000 Plato<br />

Firmowood B.V. Venray/Niederlande 1 10 WTT 9.000 Heißdampf<br />

Mitteramskogler GmbH Gaflenz/Österreich 4 Mühlböck 10.000<br />

Stia <strong>Holz</strong>industrie GmbH Admont/Österreich 2 je 8 Stellac 4.000 Stellac<br />

Alois Aberger Weißbach/Österreich 1 12 Stellac 1.800 Stellac<br />

Mafi <strong>Holz</strong>verarbeitung GmbH Schneegattern/Österreich 1 2.000<br />

Thermowood Europe Litschau/Österreich 3 Sotralenz k.A.<br />

Tilo GmbH Lohnsburg/Österreich * geplant: WTT *<br />

Heatwood AB Hudiksvall/Schweden 1 40 Valutec 4.000 ThermoWood<br />

Balz <strong>Holz</strong> AG Langnau/Schweiz 1 3.500 Vakuum-Druck/Inertgas<br />

Corbat-Holding SA Vendlincourt/Schweiz 1 5 WTT 1.000 Wasserdampf-Druck<br />

Novawood Istanbul/Türkei 2 je 40 Jartek 16.000* ThermoWood<br />

<strong>Die</strong> Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

k.A. = Keine Angaben<br />

* Ausbau/Neue Kapazitäten in Planung, ** Anlage steht zum Verkauf<br />

Quelle: <strong>EUWID</strong> (nach Angaben von Thermoholzherstellern)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


Der estnische Thermoholzhersteller<br />

Brenstol hat im vierten Quartal 2009<br />

eine zweite Produktionsanlage bei dem<br />

zuvor übernommenen Unternehmen<br />

Tretimber installiert.<br />

(Foto: Brenstol)<br />

einer 10 m³-Kammer nach russischer<br />

Bicos-Technologie begonnen <strong>und</strong> in den<br />

Folgejahren drei weitere Kammern installiert,<br />

die zusammen über eine Jahreskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 5.000 m³ verfügen. Auch<br />

nach der im vergangenen Jahr erfolgten<br />

Fortführungslösung durch übertragende<br />

Sanierung fertigt das Unternehmen vorwiegend<br />

im Lohnauftrag.<br />

Zu den K<strong>und</strong>en gehörte bis zum vergangenen<br />

Jahr auch die Menz <strong>Holz</strong> GmbH<br />

& Co. KG, Ehrenberg-Reulbach. Menz<br />

hatte bei THS behandeln lassen, nachdem<br />

die eigene Anlage im Februar 2008<br />

durch einen Brand zerstört worden war.<br />

Seit Februar 2009 produziert Menz in<br />

einer neuen Kammer des Herstellers<br />

Scholz Maschinenbau GmbH & Co. KG,<br />

Coesfeld, wieder selbst Thermoholz.<br />

<strong>Die</strong> Anlage, die im Oil Heat Treatment<br />

(OHT)-Verfahren arbeitet, verfügt über<br />

eine jährliche Kapazität von r<strong>und</strong> 2.500<br />

m³. Menz behandelt Esche, Ulme, Pappel,<br />

Fichte, Tanne <strong>und</strong> Eiche <strong>und</strong> fertigt<br />

vor allem Produkte für die Außenanwendung.<br />

<strong>Die</strong> letzten größeren Thermoholzprojekte<br />

in Deutschland waren im Herbst 2009<br />

fertig gestellt worden. <strong>Die</strong> Timura GmbH,<br />

Rottleberode, hatte dam<strong>als</strong> in ein neues<br />

Werk mit zwei 9 m³-Thermokammern<br />

der Opel Therm GmbH, Unterensingen,<br />

investiert. <strong>Die</strong> Jahreskapazität der beiden<br />

Kammern beläuft sich auf r<strong>und</strong> 6.000 m³.<br />

Im September 2009 hat die Firstwood<br />

GmbH, Premnitz, regulär ihre Produktion<br />

mit zwei Stellac-Anlagen aufgenommen.<br />

Dabei verfügt die eine Kammer über<br />

ein Volumen von 60 m³ <strong>und</strong> die andere<br />

über 8 m³. Zusammen können jährlich<br />

r<strong>und</strong> 8.500 m³ Thermoholz hergestellt<br />

werden. In Premnitz werden derzeit<br />

vorrangig heimische Kiefer, aber auch<br />

Laubhölzer thermisch behandelt. Das<br />

Produktprogramm umfasst unter anderem<br />

Terrassendielen, Fassadenelemente<br />

<strong>und</strong> Zäune, die unter dem Markennamen<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau<br />

„Firstwood“ exklusiv über die Bernd Jorkisch<br />

GmbH & Co. KG, Daldorf, vermarktet<br />

werden.<br />

Mehrere Ausbaupläne<br />

wurden ausgesetzt<br />

Gegenüber den genannten Investitionen im<br />

deutschsprachigen Raum sind auch eine<br />

Reihe von Projekten für unbestimmte Zeit<br />

auf Eis gelegt worden bzw. bestehen sogar<br />

Überlegungen einzelner Unternehmen, sich<br />

aus diesem Bereich zurückzuziehen. So<br />

hatte unter anderem die österreichische<br />

Alois Aberger KG, Weißbach bei Lofer, im<br />

vergangenen Jahr eine Erweiterungsinvestition<br />

für 2010 in Aussicht gestellt. Nach<br />

Angaben von Eigentümer Alois Aberger sind<br />

diese Pläne aber vorerst zurückgestellt worden.<br />

Aberger hatte im Januar 2009 regulär<br />

mit der Thermoholzproduktion begonnen.<br />

Bei der Anlage handelt es sich um eine<br />

12 m³-Stellac-Kammer mit einer jährlichen<br />

Kapazität zwischen 1.600 <strong>und</strong> 1.800 m³.<br />

Weiterhin ausgesetzt bleiben auch die<br />

Pläne von Stora Enso Oy, Helsinki/Finnland,<br />

am österreichischen Standort Bad<br />

St. Leonhard eine Thermoholzproduktion<br />

aufzubauen. Bau <strong>und</strong> Inbetriebnahme der<br />

auf r<strong>und</strong> 11.000 m³/Jahr projektierten<br />

Kammer waren ursprünglich für das Jahr<br />

2008 angekündigt worden. Im vergangenen<br />

Jahr wurde das Projekt dann für<br />

unbestimmte Zeit zurückgestellt.<br />

Bei der österreichischen Thermowood<br />

Europe, Litschau, wird derzeit darüber<br />

Thermoholz<br />

nachgedacht, die Aktivitäten im Bereich<br />

Thermoholz weiter einzuschränken bzw.<br />

gänzlich einzustellen. So sei die Auslastung<br />

der zwei Anlagen in Brasov/Rumänien sowie<br />

der Kammer im Bayerischen Wald nach<br />

Aussage von Geschäftsführer Markus Muck<br />

aktuell nicht zufriedenstellend. Vor diesem<br />

Hintergr<strong>und</strong> ist auch hier die Anschaffung<br />

einer im vergangenen Jahr avisierten weiteren<br />

Anlage vorerst ausgesetzt. Das Unternehmen<br />

hatte im Zusammenhang mit der<br />

geplanten Anlage Versuche unternommen,<br />

Thermoholz mittels Infrarot <strong>und</strong> Mikrowellen<br />

herzustellen. Bereits 2009 hatte das<br />

Unternehmen Pläne zur Anschaffung von<br />

zwei weiteren Anlagen in Frankreich gestoppt.<br />

Zuletzt hatte Thermowood Europe<br />

2008 in den Ausbau der Kapazitäten am<br />

Standort Brasov investiert <strong>und</strong> eine Anlage<br />

des französischen Anlagenherstellers<br />

Sotralentz S.A.S., Drulingen, angeschafft.<br />

Rückzugspläne bestehen auch bei der<br />

deutschen X-Hotwood GmbH, Grassau.<br />

Nach Angaben des Unternehmens steht<br />

die Produktion im tschechischen Budweis<br />

bereits seit Ende 2009 still. <strong>Die</strong> erst 2007<br />

angeschaffte 40 m³-Kammer mit einer<br />

Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 4.000 m³ steht<br />

derzeit zum Verkauf.<br />

Finnische Firmen bauen<br />

Kapazitäten weiter aus<br />

<strong>Die</strong> größten Thermoholzkapazitäten<br />

bestehen nach wie vor in Finnland. Mit<br />

verschiedenen, für das kommende Jahr<br />

geplanten Investitionsprojekten sollen die-<br />

113


114<br />

Thermoholz<br />

se Kapazitäten weiter ausgebaut werden.<br />

So will unter anderem die Oy Lunawood<br />

Ltd., Iisalmi, ihre Produktionskapazität<br />

um weitere 10.000 m³/Jahr erhöhen.<br />

Dazu sollen nach Unternehmensangaben<br />

zwei neue Thermokammern angeschafft<br />

werden. Über die technischen Details <strong>und</strong><br />

den Anlagenlieferanten ist bislang aber<br />

noch nicht entschieden worden. Um das<br />

nötige Kapital für das geplante Investitionsprojekt<br />

aufzubringen, wurde mit dem<br />

Private Equity-Unternehmen Capman plc,<br />

Helsinki, ein neuer Investor gewonnen.<br />

Derzeit verfügt das Unternehmen über<br />

eine Kapazität von r<strong>und</strong> 35.000 m³ <strong>und</strong><br />

gehört somit zu den weltweit größten<br />

Anbietern von Thermoholz. Das Unternehmen<br />

fertigt vor allem Thermoholzprodukte<br />

für Fassaden <strong>und</strong> Terrassen<br />

aus Fichte <strong>und</strong> Kiefer.<br />

Ebenfalls für das kommende Jahr plant<br />

die Suomen Lämpöpuu Oy, Teuva/Finnland,<br />

eine Erhöhung ihrer Kapazität auf<br />

r<strong>und</strong> 30.000 m³ Thermoholz. Nach Unternehmensangaben<br />

befindet sich eine<br />

vierte Anlage bereits im Bau. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme<br />

ist für den Sommer 2011 vorgesehen.<br />

Im laufenden Jahr hat das Unternehmen<br />

bereits zwei neue Kammern mit<br />

jeweils 35 m³ in Betrieb genommen <strong>und</strong><br />

so seine Kapazitäten auf r<strong>und</strong> 25.000 m³<br />

erhöht. Zudem betreibt das Unternehmen<br />

eine 70 m³-Kammer. Suomen Lämpöpuu<br />

fertigt vorwiegend Thermoholzprodukte<br />

aus Kiefer <strong>und</strong> Fichte für den Einsatz im<br />

Fassaden- <strong>und</strong> Terrassenbereich.<br />

Auch kleinere Unternehmen in Finnland<br />

investieren weiter in den Bereich Thermoholz.<br />

So hat die HJT-<strong>Holz</strong> Oy, Vilppula, im<br />

Oktober 2010 ihre fünfte 15 m³-Anlage<br />

in Betrieb genommen <strong>und</strong> damit ihre<br />

Kapazität auf r<strong>und</strong> 12.000 m³/Jahr ausgeweitet.<br />

Während die Pläne von Stora<br />

Enso in Österreich weiter ruhen, hat das<br />

Unternehmen seine finnische Produktion<br />

nach Uimaharju verlagert. Zwei Kammertrockner<br />

<strong>und</strong> eine Kesselanlage, die nach<br />

Unternehmensangaben über eine Leistung<br />

von 18.000 m³/Jahr verfügt, wurden<br />

im April 2010 in Kotka demontiert <strong>und</strong> im<br />

Mai am neuen Standort wieder in Betrieb<br />

genommen. Im Zuge der Verlagerung<br />

wurden unter anderem die Zuführung zur<br />

Sortieranlage sowie die Verpackungseinheit<br />

modernisiert.<br />

Im Herbst 2009 hat die Oy SWM Wood<br />

Ltd., Mikkeli, ihre dritte Anlage mit einem<br />

Volumen von 45 m³ in Betrieb genommen<br />

<strong>und</strong> somit die Jahreskapazität um r<strong>und</strong> 50<br />

% auf 15.000 m³ gesteigert. <strong>Die</strong> letzte<br />

Anlage wurde von der finnischen Jartek<br />

Oy, Lathi, geliefert, während die beiden<br />

anderen Kammern mit jeweils 50 m³ von<br />

Stellac stammen.<br />

Weitere Investitionen in<br />

Estland <strong>und</strong> der Türkei<br />

In Estland haben sich die Kapazitäten<br />

ebenfalls wieder erhöht, nachdem im<br />

vergangenen Jahr die beiden Thermokammern<br />

der Firma Brenstol OÜ, Tallinn,<br />

mit einer Gesamtjahreskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 12.000 m³ durch ein Feuer<br />

zerstört worden waren. 2009 wurde die<br />

ebenfalls in Tallinn ansässige Tretimber<br />

OÜ von Brenstol übernommen. Daraufhin<br />

hat Brenstol noch im Oktober 2009 mit<br />

dem Bau einer zweiten Thermoholzkammer<br />

mit einer jährlichen Produktionskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 10.000 m³ begonnen.<br />

Gemeinsam mit der bereits vorhandenen<br />

Kammer von Tretimber, die ebenfalls von<br />

Jartek stammt, verfügt das Unternehmen<br />

inzwischen über Produktionskapazitäten<br />

von r<strong>und</strong> 22.000 m³.<br />

Innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre<br />

will das Unternehmen weiter in seine Thermoholzproduktion<br />

investieren. So stellt<br />

Brenstol unter anderem die Anschaffung<br />

einer kleinen Anlage mit r<strong>und</strong> 3.000 m³<br />

Jahreskapazität in Aussicht, um mehr<br />

Flexibilität im Produktionsablauf zu erreichen.<br />

Darüber hinaus soll eine dritte<br />

große Kammer mit einer Kapazität von<br />

r<strong>und</strong> 10.000 m³ installiert werden. <strong>Die</strong><br />

Projektplanungen für diese Anlagen haben<br />

allerdings noch nicht begonnen.<br />

<strong>Die</strong> türkische Novawood Gruppe, Istanbul,<br />

plant ebenfalls für das kommende<br />

Jahr den Ausbau ihrer Thermoholzkapazitäten.<br />

Das Unternehmen will insgesamt<br />

r<strong>und</strong> 1,5 Mio € in seine Produktion investieren<br />

<strong>und</strong> so seine Kapazitäten um r<strong>und</strong><br />

50 % erhöhen. Dazu soll unter anderem<br />

bis Ende 2011 entweder eine neue Thermoholzkammer<br />

mit 40 m³ oder alternativ<br />

zwei Kammern mit je 20 m³ installiert<br />

werden. Über die genauen Spezifikationen<br />

<strong>und</strong> den Hersteller ist noch nicht<br />

entschieden worden.<br />

Des Weiteren soll bis Februar 2011 eine<br />

Trocknungsanlage des österreichischen<br />

Herstellers Mühlböck <strong>Holz</strong>trocknungsanlagen<br />

GmbH, Eberschwang, angeschafft<br />

werden. Im Zuge des Erweiterungsprojektes<br />

wurde bereits im laufenden Jahr<br />

eine neue Produktionshalle errichtet. Derzeit<br />

betreibt das Unternehmen zwei 40<br />

m³-Anlagen von Jartek <strong>und</strong> verfügt nach<br />

eigenen Angaben über eine Kapazität<br />

von 16.000 m³.<br />

European TMT-producers installing additional capacity<br />

Echoing most sectors of Europe’s timber industry, thermally modified timber (TMT)<br />

producers have <strong>als</strong>o felt the effects of the global economic crisis over the past two<br />

years. However, suppliers were hit by the crisis to very varying degrees. On the one<br />

hand, some companies are battling slow sales and have shelved plans to expand for<br />

the time being as a result or are even considering exiting the TMT business. Other<br />

suppliers have survived the crisis largely intact and are now pursuing new investment<br />

plans again. A new trend is emerging in German-speaking countries: After recognised<br />

specialists had been the main producers of TMT over the past few years, a number of<br />

converters are now looking into making investments in thermally modified timber. For<br />

instance, the Austrian parquet manufacturer Tilo GmbH, based in Lohnsburg, and the<br />

German window scantling producer <strong>Holz</strong> Schiller GmbH, headquartered in Regen, are<br />

currently working on fixed projects to install thermal kilns. Apart from Tilo, two other<br />

Austrian parquet producers already make TMT: Stia <strong>Holz</strong>industrie GmbH of Admont<br />

and Mafi <strong>Holz</strong>verarbeitung GmbH of Schneegattern. Beyond <strong>Holz</strong> Schiller’s plans to<br />

start making TMT, existing suppliers are now planning to make new investments in Germany.<br />

Finland is still home to the largest amount of TMT capacity. A number of investment<br />

projects in the works for next year should enhance this capacity further.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau


AChTUng! UnBESChränkTE xxx TIEfEnWIrkUng.<br />

Bahnbrechende Strukturveränderungen bringen mit sich, dass bestehende Vorstellungen revolutioniert werden.<br />

Ein eindrucksvoller Beweis für diese These ist die Dekorkreation Eiche Lafite. Im Ursprung eher schlicht mit sanfter<br />

Plankung <strong>und</strong> kräftiger Pore entwickelt sie ihre wahre Charakterstärke erst durch markant, die Wuchsrichtung<br />

kreuzende Sägegattermarken, die mit längs oder quer verpressten Oberflächenstrukturen ihre volle Tiefenwirkung<br />

<strong>und</strong> Authentizität entwickeln. So sorgt kreative Andersartigkeit im Zusammenspiel<br />

mit Traditionellem dafür, dass ein neuer Trendsetter den Markt erobert.<br />

116<br />

[Dekor: Eiche Lafite]<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: Bau & Innenausbau

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