Nach - EUWID Holz und Holzwerkstoffe
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E 5318 <strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe - Sondernummer vom 21.06.2010<br />
<strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
Möbelbranche - Zulieferbranche<br />
Anlagenbau - <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Melamin - Dekorpapier - Oberflächen
Achtung! SchöneR kAnn uneben nicht Sein.<br />
[Design: Rigoletto]<br />
[Oberfläche: D.Release ® Structal Schilf 9085]<br />
Wenn attraktive Dekore Karriere machen, kann das an D.Release ® liegen. Das Trennpapier von Süddekor besticht hier nicht nur<br />
durch seine feine bis ausgeprägte Struktur, sondern auch mit einer ganz besonders einfühlsamen Haptik. Wie beim Design<br />
RigoleTTo, lässt sich mit D.Release ® Schönes noch eindrucksvoller gestalten. Darüber hinaus überzeugt RigoleTTo durch<br />
interessante effekte <strong>und</strong> eine gradlinig, streifig optimierte Ausarbeitung mit dreidimensionaler Tiefenwirkung – horizontal wie<br />
vertikal. So entsteht das perfekte Zusammenspiel von Design <strong>und</strong> Struktur<br />
aus einer Hand bei Süddekor – mit D.Release ® ein garant für das Höchstmaß<br />
an Flexibilität, Designvielfalt <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit.
Umsatzrückgänge im weit zweistelligen<br />
Prozentbereich, deutliche Ergebniseinbußen<br />
<strong>und</strong> eine Verschlechterung der<br />
meisten Kennzahlen sind in fast allen<br />
Teilbereichen der <strong>Holz</strong>werkstoff- <strong>und</strong><br />
Oberflächenindustrie die Bilanz des Jahres<br />
2009. Die von vielen Unternehmen<br />
bereits ab 2008 noch ausgeweiteten<br />
Kostensenkungs- <strong>und</strong> Restrukturierungsmaßnahmen<br />
haben die Folgen des beinahe<br />
weltweiten Konjunktureinbruchs zwar<br />
etwas abgepuffert. Zum Teil haben sie<br />
aber auch die Handlungs- <strong>und</strong> Reaktionsmöglichkeiten<br />
der betreffenden Firmen<br />
eingeschränkt.<br />
Mit diesen Maßnahmen ist auch die Konsolidierung<br />
der <strong>Holz</strong>werkstoff- <strong>und</strong> Oberflächenbranche<br />
weiter fortgeschritten.<br />
Weitere, nicht mehr konkurrenzfähige<br />
Anlagen oder Standorte wurden stillgelegt.<br />
Einzelne Unternehmen sind ganz<br />
aus dem Markt ausgeschieden.<br />
Seit dem vierten Quartal 2009 hat sich<br />
die Situation in den meisten Teilbranchen<br />
wieder deutlich stabilisiert. Eine anziehende<br />
<strong>Nach</strong>frage hat in Verbindung mit dem<br />
Wiederaufbau der Lagerbestände zu einer<br />
besseren Auslastung der zuvor angepassten<br />
Produktionskapazitäten geführt. In<br />
einzelnen Bereichen ist es sogar wieder<br />
zu länger anhaltenden Versorgungsproblemen<br />
gekommen. Die in der Folge<br />
durchgesetzten Preisanhebungen werden<br />
allerdings durch ebenfalls steigende Roh-<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
stoff- <strong>und</strong> Produktionskosten zumindest<br />
teilweise kompensiert. Eine nachhaltige<br />
Verbesserung der Ertragslage ist damit in<br />
vielen Fällen bislang noch nicht möglich.<br />
Die vorliegende Sonderausgabe „<strong>EUWID</strong><br />
<strong>Holz</strong> special“ beschreibt, wie sich die weltweite<br />
Konjunkturkrise auf verschiedene<br />
Märkte <strong>und</strong> Branchen ausgewirkt hat.<br />
Neben einem Rückblick auf die Umsatz-<br />
<strong>und</strong> Ergebniszahlen des vergangenen<br />
Jahres wird dabei auch auf Konsolidierungsschritte<br />
eingegangen.<br />
For almost all sectors of the wood-based<br />
panels and surfaces industry, 2009 ended<br />
with significant double-digit percentage<br />
declines in revenues, plunging profits and<br />
a worsening of most balance sheet items.<br />
Cost-cutting and restructuring measures<br />
that many companies have expanded<br />
since 2008 have cushioned the blow from<br />
the economic downswing seen almost the<br />
entire world over. However, they have also<br />
restricted these businesses‘ ability to act<br />
and react in some instances.<br />
These actions also expanded the consolidation<br />
within the wood-based panels and<br />
surfaces industries. Other plants or sites<br />
xxx Editorial<br />
that were no longer competitive had been<br />
closed. A few businesses have vanished<br />
from the market altogether.<br />
The situation in most sectors has started<br />
to level out again since the fourth<br />
quarter of 2009. Rising demand has<br />
combined with inventory rebuilding to<br />
improve operating efficiencies at plants<br />
that had previously curtailed their output.<br />
Longer-lasting supply problems have even<br />
surfaced in a few sectors. However, the<br />
subsequent price increases are being<br />
offset, at least in part, by the fact that raw<br />
material and production costs are also<br />
on an upward path. In many instances,<br />
firms have thus not managed to improve<br />
their profitability in the long run.<br />
This edition of <strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special describes<br />
the impact of the global economic<br />
crisis on a number of markets and<br />
industries. As well as reviewing 2009<br />
revenues and profits, this issue also looks<br />
at consolidation measures.<br />
3
4<br />
Inhalt<br />
Messen & Termine 6-24<br />
Maschinenmessen müssen hohe Ausstellerverluste hinnehmen<br />
Clarion Events bietet auch für Veranstaltungen im Ausland<br />
Küchen: Messelandschaft ordnet sich nochmals neu<br />
Möbel 26-27<br />
Möbelindustrie baut 2010 auf Erholung der Exportmärkte<br />
Beschläge 28-29<br />
Beschlägehersteller wieder mit Stahlpreisanstieg konfrontiert<br />
Anlagenbau 30-38<br />
Maschinenbau verlor 2009 fast die Hälfte des Umsatzes<br />
Veränderungen im Anlagenbau haben sich weiter fortgesetzt<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe 40-59<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffbranche musste stärkere Rückgänge hinnehmen<br />
Seit Ende der 90er Jahre sind r<strong>und</strong> 75 Werke weggefallen<br />
Swedspan-Kapazitäten erhöhen sich auf 1,7 Mio m³<br />
Rohmelamin 60-65<br />
Melaminmarkt hat sich in den letzten Quartalen wieder erholt<br />
Dekorpapier 66-71<br />
Angespannte Versorgungslage hat Preisanhebungen erleichtert<br />
Oberflächen 71-106<br />
Stilllegung mehrerer Kanäle führt zu besserer Auslastung<br />
Bislang noch keine klare Linie beim Einsatz des Digitaldrucks<br />
Interprint-Umsatz ist unter das Niveau von 2003 zurückgegangen<br />
Schattdecor hat Bauprojekte im Frühjahr wieder aufgenommen<br />
Süddekor hat ESH-Anlage im Werk II in Betrieb genommen<br />
Surteco schließt verschiedene Kapazitätsanpassungen ab<br />
Impress decor hat Produktion in Aschaffenburg eingestellt<br />
Titelabbildung:<br />
Resopal GmbH<br />
Impressum<br />
Verlag<br />
<strong>EUWID</strong> Europäischer<br />
Wirtschaftsdienst GmbH, Gernsbach<br />
Herausgeber<br />
Andreas Ruf<br />
(Chefredakteur)<br />
Redaktion<br />
Andreas Ruf (verantw.)<br />
Eva Ernst<br />
Abigail Dahlberg, Kansas City/MO<br />
Schlussredaktion<br />
Eva Ernst<br />
Elena Gross<br />
Verlagsanschrift<br />
<strong>EUWID</strong> Europäischer<br />
Wirtschaftsdienst GmbH<br />
Bleichstraße 20-22<br />
D-76593 Gernsbach<br />
Tel. 07224/9397-0<br />
Fax 07224/9397-910<br />
http://www.euwid.de<br />
http://www.euwid-holz.de<br />
Anzeigen<br />
<strong>EUWID</strong> Europäischer<br />
Wirtschaftsdienst GmbH<br />
Sylvia Kühn<br />
Tel. 07224/9397-515<br />
Fax 07224/9397-908<br />
E-Mail: anzeigen@euwid.de<br />
Gestaltung & Produktion<br />
Jörg Schumacher<br />
Repro & Litho<br />
Jörg Schumacher<br />
Druck & Verarbeitung<br />
B&K Offsetdruck GmbH<br />
„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special“ ist eine<br />
Sonderausgabe des wöchentlich<br />
erscheinenden Informationsdienstes<br />
„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe“.<br />
Jahresbezugspreis € 420,-<br />
zzgl. MwSt. <strong>und</strong> Porto.<br />
<strong>Nach</strong>drucke <strong>und</strong> Vervielfältigungen<br />
nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
Einzelverkaufspreis: € 5,-<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
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6<br />
Messen<br />
Krise wirkt sich deutlich auf Xylexpo, Technodomus, AWFS <strong>und</strong> IWF aus<br />
Maschinenmessen müssen hohe<br />
Ausstellerverluste hinnehmen<br />
Die weltweite Konjunkturkrise im<br />
<strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenbau,<br />
die sich im vergangenen Jahr in<br />
dramatischen Produktions-, Absatz-<br />
<strong>und</strong> Umsatzrückgängen äußerte, hat<br />
auch zahlreiche Maschinenmessen<br />
erheblich in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Bei einzelnen Veranstaltungen<br />
wurden dadurch bereits seit längerer<br />
Zeit bestehende bzw. neu aufgekommene<br />
strukturelle Probleme noch<br />
verstärkt.<br />
Dem allgemeinen Abwärtstrend konnte<br />
sich kaum eine <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenmesse<br />
entziehen. Die einzelnen<br />
Veranstaltungen waren allerdings in<br />
unterschiedlich starkem Maße von den<br />
Rückgängen betroffen. Die Gründe für diese<br />
Entwicklung sind in dem anhaltenden<br />
Bedeutungsverlust der früher in bestimmten<br />
Märkten wichtigsten Messen, in der<br />
zunehmenden Etablierung von Terminen<br />
in den BRIC-Staaten, in der Konkurrenz<br />
durch neue Veranstaltungen sowie in den<br />
aus diesen Faktoren resultierenden Ausstellerverschiebungen<br />
zu suchen.<br />
Die „Ligna“ in Hannover kann ihre Position<br />
als weltweit wichtigste Leitmesse trotz<br />
des deutlichen Besucherrückgangs bei<br />
der letzten Veranstaltung im Jahr 2008<br />
<strong>und</strong> leichter Ausstellerverluste wohl<br />
auch in Zukunft halten. Diese Messe<br />
profitiert zum Teil auch von dem eher<br />
noch zunehmenden Bedeutungsverlust<br />
verschiedener Veranstaltungen aus der<br />
zweiten Reihe, die zumindest bislang in<br />
bestimmten Märkten bzw. Regionen eine<br />
dominierende Rolle spielten. Beispiele<br />
sind die aus der früheren „Interbimall“ hervorgegangene<br />
„Xylexpo“ in Mailand/Italien,<br />
die „Fimma“ in Valencia/Spanien, die<br />
„Drema“ in Posen/Polen sowie inzwischen<br />
wohl auch die beiden US-amerikanischen<br />
Messen „International Woodworking Fair<br />
(IWF)“, Atlanta/Georgia, <strong>und</strong> „Association<br />
of Woodworking & Furnishings Suppliers<br />
Fair (AWFS)“, Las Vegas/Nevada.<br />
Die Interbimall bzw. die Xylexpo sprach<br />
bislang als weltweit zweitgrößte <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenmesse<br />
neben<br />
Unternehmen aus Italien vor allem auch<br />
Besuchergruppen aus dem gesamten Mit-<br />
telmeerraum, dem Nahen Osten, aus verschiedenen<br />
asiatischen Märkten <strong>und</strong> aus<br />
Südamerika an. Mit der Terminänderung<br />
der Möbelzuliefermesse „Sasmil“, die im<br />
Jahr 2008 an die im Februar veranstaltete<br />
„Milano Architettura Design Edilizia<br />
Expo (Made Expo)“ angekoppelt wurde,<br />
war aus der früheren Doppelmesse eine<br />
reine Maschinenmesse geworden. Die<br />
konzeptionellen Änderungen konnten die<br />
bereits seit Jahren schwächelnde Sasmil<br />
aber auch nicht mehr vor dem endgültigen<br />
Aus retten. Aufgr<strong>und</strong> des über einen<br />
längeren Zeitraum anhaltenden Abwärtstrends<br />
dieser Zuliefermesse blieben die<br />
Auswirkungen auf die Xylexpo überschaubar.<br />
Allerdings hat bei den letzten beiden<br />
Xylexpo-Veranstaltungen der internationale<br />
Zuspruch spürbar nachgelassen.<br />
Im Gegenzug haben in verschiedenen<br />
der bislang von der Interbimall bzw. der<br />
Xylexpo mit abgedeckten Märkten lokale<br />
Veranstaltungen an Bedeutung gewonnen.<br />
In den letzten Jahren war dies zum<br />
Beispiel die in Verbindung mit der Zuliefermesse<br />
„Intermob“ durchgeführte „Wood<br />
Processing Machinery“ in Istanbul/Türkei.<br />
Mit der diesjährigen Veranstaltung ist<br />
auch die „Indiawood“ in Bangalore/Indien<br />
zu einer stärkeren Konkurrenz geworden;<br />
vom 4. bis 8. März konnten die Aussteller-<br />
<strong>und</strong> Besucherzahlen bereits zum fünften<br />
Mal in Folge gesteigert werden. Der südamerikanische<br />
Markt hat sich bereits im<br />
Verlauf der letzten Jahre schrittweise von<br />
der Xylexpo abgekoppelt.<br />
Die ebenfalls als Doppelmessen konzipierten<br />
Veranstaltungen in Valencia <strong>und</strong><br />
Posen konnten ihre früheren Positionen<br />
Bei den meisten Maschinenmessen hat<br />
sich die Stimmung zuletzt verdüstert.<br />
Dies gilt auch für die in <strong>Nach</strong>barschaft zu<br />
dem „Centenniel Olympic Parc“ (s. Bild)<br />
veranstaltete IWF in Atlanta/Georgia.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Die diesjährige IWF wird nur noch in den<br />
Hallen A (s. Bild) <strong>und</strong> B durchgeführt. Die<br />
bei den letzten Veranstaltungen einbezogene<br />
Halle C fällt aufgr<strong>und</strong> der deutlich<br />
geringeren Ausstellerzahlen weg.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
ebenfalls nicht mehr halten. Sowohl die<br />
Maschinenbaumessen Fimma bzw. Drema<br />
als auch die parallel dazu veranstalteten<br />
Zuliefermessen „Maderalia“ bzw.<br />
„Furnica“ haben inzwischen wohl eher<br />
regionale Bedeutung. Bei der letzten,<br />
vom 3. bis zum 6. November 2009 durchgeführten<br />
Fimma/Maderalia ist die Zahl<br />
der Aussteller auf 917 (2007: 1.329)<br />
zurückgegangen; davon entfielen 413<br />
Unternehmen auf die Fimma <strong>und</strong> 504<br />
auf die Maderalia. An der Drema/Furnica<br />
haben sich nach Angaben des Veranstalters<br />
Poznan International Fair Ltd. (MTP),<br />
Posen, in den letzten drei Jahren jeweils<br />
r<strong>und</strong> 800 Aussteller beteiligt.<br />
Die US-amerikanischen Messen IWF<br />
<strong>und</strong> AWFS haben derzeit vor allem mit<br />
den Folgen des Konjunktureinbruchs<br />
im nordamerikanischen Wohnungsbau<br />
<strong>und</strong> in den damit verb<strong>und</strong>enen Branchen<br />
zu kämpfen. Aufgr<strong>und</strong> der dadurch bereits<br />
seit dem Jahr 2008 sehr geringen<br />
Investitionstätigkeit in der <strong>Holz</strong>-, <strong>Holz</strong>werkstoff-<br />
<strong>und</strong> Möbelindustrie haben vor<br />
allem die europäischen Maschinen- <strong>und</strong><br />
Anlagenlieferanten ihre Messeaktivitäten<br />
in den USA erheblich zurückgefahren.<br />
Aus Sicht dieser Unternehmen bietet<br />
der nordamerikanische Markt in seiner<br />
derzeitigen Verfassung keinen Raum für<br />
zwei vergleichbare Veranstaltungen.<br />
Trotz der bereits seit längerer Zeit schwierigen<br />
Rahmenbedingungen wurden ähnlich<br />
wie in anderen Themenfeldern, wie<br />
zum Beispiel bei Zuliefermessen, auch<br />
im Bereich Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />
neue Veranstaltungen gegründet oder<br />
von bestimmten Interessengruppen weiter<br />
forciert. Die daraus resultierenden<br />
Konkurrenzsituationen haben sich in entsprechenden<br />
Ausstellerverschiebungen<br />
niedergeschlagen. So hat die Mailänder<br />
Xylexpo zahlreiche italienische Aussteller<br />
an die von den Unternehmen Biesse<br />
S.p.A. (Pesaro), Cefla Finishing Group<br />
S.p.A. (Imola) <strong>und</strong> SCM Group S.p.A.<br />
(Rimini) unterstützte Technodomus in<br />
Rimini verloren, während die internatio-<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
nalen Aussteller eher an der Mailänder<br />
Veranstaltung festgehalten haben. In der<br />
Türkei ist mit der Gründung der „ZOW“ in<br />
Istanbul <strong>und</strong> der seit dem Jahr 2009 parallel<br />
dazu durchgeführten Maschinenmesse<br />
„Z-TEC“ gleich in zwei Bereichen eine<br />
Konkurrenzsituation entstanden. Beide<br />
Themenfelder waren in der Türkei bislang<br />
von der Doppelmesse Intermob/Wood<br />
Processing Machinery belegt worden.<br />
Europäische Hersteller<br />
verzichten auf IWF<br />
<strong>Nach</strong> dem zumeist bereits im Januar<br />
2010 erklärten Verzicht mehrerer europäischer<br />
Maschinenhersteller weist die<br />
Anfang Mai von dem IWF-Veranstalter<br />
The International Woodworking Fair,<br />
Atlanta/Georgia, veröffentlichte Ausstellerliste<br />
754 (Anfang Mai 2008: 810)<br />
Unternehmen aus. Insgesamt rechnet<br />
der Veranstalter bei der diesjährigen IWF<br />
mit gut 800 (2008: 1.172) Ausstellern.<br />
Die Ausstellerzahl wird sich gegenüber<br />
der Vorveranstaltung im Jahr 2008 also<br />
deutlich reduzieren. Da es sich bei den<br />
Absagen mehrheitlich um große Unternehmen<br />
handelt, wird die Ausstellungsfläche<br />
voraussichtlich noch stärker zurückgehen.<br />
Die IWF 2010 wird in jedem Fall<br />
lediglich die Hallen A (Zulieferindustrie)<br />
<strong>und</strong> B (Maschinen) des Georgia World<br />
Congress Center belegen, nachdem bei<br />
den Vorveranstaltungen auch die Halle<br />
C für den Ausstellungsbereich <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />
genutzt worden war.<br />
Messen<br />
Trotz dieser geänderten Hallenbelegung<br />
gibt es vor allem in Halle B noch größere<br />
freie bzw. lediglich als „on hold“ ausgewiesene<br />
Standflächen.<br />
Zu den europäische Herstellern bzw. deren<br />
amerikanischen Tochtergesellschaften,<br />
die der IWF bereits im Januar eine Absage<br />
erteilt hatten, gehören die Michael<br />
Weinig Inc. (Mooresville/North Carolina),<br />
die SCM Group North America (Duluth/<br />
Georgia) <strong>und</strong> die Delmac Machinery Group<br />
(Greensboro/North Carolina). Die amerikanische<br />
Biesse-Gesellschaft Biesse<br />
America Inc. (Charlotte/North Carolina)<br />
hatte zunächst im September 2009 eine<br />
Teilnahme an der IWF 2010 angekündigt,<br />
nachdem das Unternehmen zuvor die<br />
Standbuchung für die im Juli 2009 veranstaltete<br />
AWFS storniert hatte. Im Januar<br />
2010 hat sich dann aber auch Biesse<br />
gegen die IWF-Teilnahme entschieden <strong>und</strong><br />
die für Atlanta bereits getätigte Buchung<br />
wieder storniert. Neben den Herstellern<br />
selbst wird auch die US-amerikanische<br />
Stiles Machinery Inc., Grand Rapids/<br />
Michigan, die als Vertriebsorganisation<br />
für zahlreiche europäische Maschinenproduzenten<br />
fungiert, erstmals nicht auf<br />
der IWF vertreten sein.<br />
Die Unternehmen begründen den Verzicht<br />
auf die IWF vor allem mit dem hohen<br />
Kostenaufwand. Außerdem wurden<br />
die Konjunkturlage in den USA <strong>und</strong> die<br />
Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise<br />
auf die <strong>Holz</strong>industrie als Gründe<br />
7
8<br />
Messen<br />
angeführt. Stiles hatte daher angeregt,<br />
die diesjährige IWF um ein Jahr zu verschieben,<br />
da sich das Unternehmen im<br />
laufenden Jahr nur einen geringen Nutzen<br />
von der Teilnahme verspricht. So würden<br />
momentan Investitionen in neue Maschinen<br />
häufig auf Eis gelegt <strong>und</strong> auch auf<br />
Besucherseite würden die Budgets für<br />
Messeteilnahmen zurückgefahren. <strong>Nach</strong><br />
dem Einbruch der Ausstellerzahlen wird<br />
daher auch ein deutlicher Rückgang der<br />
Besucherzahlen für wahrscheinlich gehalten.<br />
Die Veranstalter waren auf diesen<br />
Vorschlag aber nicht eingegangen.<br />
Aussteller fordern<br />
Konsolidierung<br />
Gleichzeitig fordern Stiles <strong>und</strong> andere<br />
Unternehmen sowohl aus dem Maschinenbereich<br />
als auch aus der Zulieferindustrie<br />
mittlerweile eine generelle Konsolidierung<br />
der amerikanischen Messelandschaft.<br />
<strong>Nach</strong> den Vorstellungen dieser Unternehmen<br />
sollte es in den USA anstatt der<br />
momentan jährlich alternierenden IWF in<br />
Atlanta bzw. AWFS in Las Vegas künftig<br />
nur alle zwei Jahre eine große Leitmesse<br />
für die <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen- <strong>und</strong><br />
Zulieferbranchen mit Relevanz für den gesamten<br />
amerikanischen Kontinent geben.<br />
Neben Stiles befürwortet beispielsweise<br />
auch die US-amerikanische Tochtergesellschaft<br />
des österreichischen Funktionsbeschlägeherstellers<br />
Julius Blum GmbH<br />
(Höchst), die Blum Inc. (Stanley/North Carolina),<br />
eine solche Konsolidierung. Das Unternehmen<br />
hat bereits einen offenen Brief<br />
mit entsprechendem Inhalt an die IWF- <strong>und</strong><br />
AWFS-Organisatoren veröffentlicht. Blum<br />
nimmt aber dennoch an der diesjährigen<br />
IWF teil. Ob bereits ernsthafte Gespräche<br />
zwischen den betroffenen Messeorganisatoren<br />
geführt werden, ist bislang noch<br />
unklar. Bei den AWFS-Organisatoren laufen<br />
offensichtlich die Planungen für eine reguläre<br />
Veranstaltung im kommenden Jahr. Die<br />
AWFS hat 2009 einen noch deutlicheren<br />
Rückgang bei den Ausstellerzahlen hinnehmen<br />
müssen als die IWF im laufenden<br />
Jahr. So umfasste die Ausstellerliste der<br />
letzten AWFS lediglich 551 (2007: 910)<br />
Unternehmen, ein Rückgang um fast 40 %<br />
gegenüber der Vorveranstaltung.<br />
Anstelle der IWF-Teilnahme haben sich<br />
die genannten Unternehmen im Frühjahr<br />
2010 verstärkt auf regionale Marketingaktivitäten<br />
in den USA konzentriert. So<br />
haben sich Weinig <strong>und</strong> Biesse vom 8.<br />
bis 10. Februar an den unter dem Dach<br />
der „NexGen“ zusammengefassten, von<br />
insgesamt zehn Unternehmen parallel<br />
an ihren jeweiligen Standorten veranstalteten<br />
Hausmessen in North Carolina<br />
beteiligt. Diese Veranstaltung wurde<br />
auch von Stiles mit organisiert. Weinig<br />
führte darüber hinaus am 29. <strong>und</strong> 30.<br />
April 2010 eine gesonderte Hausmesse<br />
am Standort Mooresville durch. Biesse<br />
America organisierte im April eine Reise<br />
zur Technodomus nach Rimini. Stiles wird<br />
im nächsten Jahr eine entsprechende<br />
Reise zur Ligna veranstalten. SCM <strong>und</strong><br />
Delmac haben ihre jeweiligen Showrooms<br />
in Duluth <strong>und</strong> Greensboro erweitert bzw.<br />
renoviert <strong>und</strong> führen dort nach eigenen<br />
Angaben verstärkt k<strong>und</strong>enspezifische<br />
Veranstaltungen durch.<br />
Xylexpo erholte sich<br />
nach schwachem Start<br />
<strong>Nach</strong> einem sehr schwachen Start hat<br />
sich die <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenmesse<br />
„Xylexpo“ im weiteren Verlauf wieder<br />
leicht erholt. Insbesondere der erste<br />
Messetag litt unter einer sehr niedrigen<br />
Besucherresonanz; der zweite Tag fiel<br />
nur wenig besser aus. Das Interesse aus<br />
dem Ausland hatte dabei noch stärker<br />
nachgegeben als der Besuch von Seiten<br />
italienischer Unternehmen. Verschiedene,<br />
bei früheren Xylexpo-Veranstaltungen unter<br />
den Besuchern stärkere vertretene<br />
Regionen haben weiter an Bedeutung<br />
verloren. Dies gilt insbesondere für die<br />
Iberische Halbinsel <strong>und</strong> für den mittel- <strong>und</strong><br />
südamerikanischen Raum. Am dritten <strong>und</strong><br />
vierten Tag zog der Besuch sowohl aus<br />
Italien als auch aus dem Ausland wieder<br />
etwas an. Dementsprechend fielen die<br />
Bewertungen der Aussteller über die Xylexpo<br />
zum Schluss bzw. nach der Messe<br />
wieder etwas besser aus, nachdem an<br />
den ersten beiden Messetagen fast durch-<br />
Karl Ruedisser, CEO der US-amerikanischen Blum<br />
Inc., hat in einem Anfang März 2010 unter anderem<br />
bei dem Internet-Newsletter Woodworking Network<br />
veröffentlichten Brief eine Neuordnung unter den<br />
nordamerikanischen Zuliefermessen angeregt.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
weg heftige Kritik geäußert worden war.<br />
In der Folge hatten zahlreiche Aussteller<br />
bereits während der Messe erneut<br />
die schon seit vielen Jahren gestellte<br />
Frage nach der Zukunft der Xylexpo aufgeworfen.<br />
Dies gilt insbesondere für die<br />
in den Hallen 6 <strong>und</strong> 10 angesiedelten<br />
Ausstellungsbereiche Sägewerkstechnik,<br />
Massivholzbearbeitung <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffanlagenbau.<br />
Verschiedene dort vertretene<br />
Unternehmen haben bereits in<br />
der Vergangenheit einen Verzicht auf die<br />
Xylexpo geprüft, dann aber doch immer<br />
wieder an dieser Messe teilgenommen.<br />
Mit dem deutlichen Rückgang der Aussteller-<br />
<strong>und</strong> Besucherzahlen, der aus Sicht<br />
verschiedener Aussteller immer geringer<br />
werdenden internationalen Relevanz der<br />
Xylexpo sowie der besseren Entwicklung<br />
von Messen in Regionen, die früher von<br />
der Xylexpo mit abgedeckt worden waren,<br />
wird ein weiteres Xylexpo-Engagement<br />
insbesondere vom <strong>Holz</strong>werkstoffanlagenbau<br />
wieder stärker in Frage gestellt.<br />
Kritisiert wurde zudem die angesichts der<br />
schwachen Resonanz zu lange Dauer<br />
der Xylexpo.<br />
In den Ausstellungsbereichen Maschinen<br />
<strong>und</strong> Anlagen für die Möbel- <strong>und</strong> Bauelementindustrie<br />
sowie für das verarbeitende<br />
Handwerk (Hallen 1 bis 4) wurde<br />
auch während der Messe das Fehlen<br />
der italienischen Unternehmen Biesse,<br />
Cefla Finishing Group <strong>und</strong> SCM Group<br />
kritisiert, die in diesem Jahr erstmals auf<br />
die Xylexpo verzichtet <strong>und</strong> stattdessen<br />
auf der Technodomus ausgestellt hatten.<br />
<strong>Nach</strong> Aussage zahlreicher Unternehmen<br />
war damit weder auf der Xylexpo noch<br />
auf der Technodomus ein ausreichender<br />
Überblick über das aktuelle Angebot <strong>und</strong><br />
laufende Entwicklungen möglich. Dabei<br />
wurde die Technodomus hinsichtlich Angebotsüberblick<br />
<strong>und</strong> Besucherresonanz<br />
in vielen Fällen noch schlechter bewertet<br />
als die Mailänder Xylexpo.<br />
<strong>Nach</strong> Aussage des Xylexpo-Veranstalters<br />
Centro promozionale Acimall S.p.A. (Cepra),<br />
Assago/Italien, haben sich an der<br />
vom 4. bis 8. Mai auf dem Messegelände<br />
Fiera Milano Rho veranstalteten Xylexpo<br />
insgesamt 652 (2008: 853) Aussteller<br />
beteiligt, ein Rückgang von 23,5 %. Damit<br />
blieb die Ausstellerzahl unter den im<br />
Vorfeld von Cepra erwarteten r<strong>und</strong> 700<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
Teilnehmern. 225 (282) Unternehmen<br />
kamen aus dem Ausland, so dass der<br />
Auslandsanteil gegenüber der Vorveranstaltung<br />
leicht auf 34,5 (33) % gestiegen<br />
ist. Aus Deutschland kamen 70 (90) Aussteller,<br />
aus China 21 (19), aus Taiwan 19<br />
(27). Tschechien, Spanien <strong>und</strong> Österreich<br />
waren mit jeweils elf Unternehmen vertreten.<br />
Die Nettoausstellungsfläche ging<br />
mit einem Minus von 44 % auf 42.500<br />
(75.628) m² noch stärker zurück als die<br />
Ausstellerzahl.<br />
Die Zahl der Besucher lag laut Cepra<br />
bei 51.480 (81.890), ein Rückgang um<br />
37,1 % gegenüber der Vorveranstaltung.<br />
Messen<br />
Xylexpo: Entwicklung der Ausstellerzahlen 1998-2010<br />
m² netto<br />
700 80.000<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Inland<br />
Ausland<br />
Ausstellungsfläche<br />
1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />
Davon kamen 48 % aus dem Ausland; der<br />
internationale Besuch ist damit etwas<br />
stärker zurückgegangen als die Resonanz<br />
aus Italien.<br />
Mit diesen Zahlen hat sich der bereits<br />
bei der vorletzten, vom 27. bis 31. Mai<br />
2008 veranstalteten Xylexpo beobachtete<br />
Abwärtstrend noch verstärkt. Die<br />
Ausstellerzahl war damals zwar auf 853<br />
(804) gesteigert worden; 284 (256) Aussteller<br />
kamen aus dem Ausland. <strong>Nach</strong><br />
der Abspaltung der 2006 noch parallel<br />
durchgeführten Sasmil hatte sich der<br />
Xylexpo-Veranstalter Cepra unter dem<br />
Projektnamen „Xylexpo New“ allerdings<br />
9<br />
75.000<br />
70.000<br />
65.000<br />
60.000<br />
55.000<br />
50.000<br />
45.000<br />
40.000<br />
35.000<br />
30.000<br />
Quelle: Cepra<br />
Xylexpo: Entwicklung der Besucherzahlen 1998-2010<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
Inland<br />
Ausland<br />
1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />
Quelle: Cepra
10<br />
Messen<br />
um eine Erweiterung des Ausstellungsprogramms<br />
auf Zulieferprodukte bemüht.<br />
Die Besucherzahl war dagegen bereits<br />
bei der Xylexpo 2008 um r<strong>und</strong> 12 % auf<br />
81.980 (2006: 93.266) zurückgegangen.<br />
Der Inlandsbesuch hatte dabei um<br />
12,5 % auf 39.466 nachgegeben; die<br />
Resonanz aus dem Ausland war um 11,4<br />
% auf 42.524 Besucher zurückgegangen.<br />
Der Anteil der ausländischen Besucher<br />
war mit 51,8 (51,5) % nahezu stabil geblieben.<br />
Technodomus künftig<br />
im Zweijahresrhythmus<br />
Die Technodomus soll nach Angaben<br />
des Veranstalters Rimini Fiera S.p.a. in<br />
Zukunft doch wieder im Zweijahresrhythmus<br />
stattfinden. <strong>Nach</strong> der ersten, vom<br />
11. bis 14. März 2009 durchgeführten<br />
Veranstaltung war der ursprünglich<br />
erst für 2011 geplante Folgetermin<br />
auf Ende April 2010 vorgezogen <strong>und</strong><br />
parallel dazu die Messedauer von vier<br />
auf fünf Tage verlängert worden. Mit<br />
der jetzt beschlossenen Rückkehr zu<br />
einem zweijährlichen Rhythmus ist die<br />
nächste Technodomus erst wieder im<br />
Jahr 2012 <strong>und</strong> im direkten Anschluss an<br />
die üblicherweise im April stattfindende<br />
Mailänder Möbel- <strong>und</strong> Einrichtungsmesse<br />
„Salone Internazionale del Mobile“<br />
geplant. Damit wird die Technodomus<br />
wie in diesem Jahr kurz vor der Xylexpo<br />
liegen, die 2012 vom 8. bis zum 12. Mai<br />
stattfinden soll.<br />
An der diesjährigen, vom 20. bis 24. April<br />
veranstalteten Technodomus haben sich<br />
insgesamt 300 (2009: 140) Aussteller<br />
beteiligt, von denen r<strong>und</strong> 10 % aus dem<br />
Ausland kamen. Die Ausstellungsfläche<br />
nahm auf 42.000 (25.000) m² zu; damit<br />
wurden insgesamt 8 (6) Hallen belegt.<br />
Der größte Teil dieser Fläche, insgesamt<br />
sechs Hallen, war für Hersteller von <strong>Holz</strong>verarbeitungsmaschinen<br />
<strong>und</strong> Zulieferteilen<br />
vorgesehen. Jeweils eine Halle stand<br />
für Technologien <strong>und</strong> Zulieferteile für den<br />
<strong>Holz</strong>bau sowie für Maschinen <strong>und</strong> Vorprodukte<br />
für die Oberflächenbearbeitung zur<br />
Wie schon oft, gab es nach dem schwachen<br />
Verlauf der diesjährigen Xylexpo<br />
Spekulationen über die Zukunft dieser<br />
früher weltweit zweitwichtigsten<br />
<strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenmesse.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
Verfügung. Die Besucherzahl stieg nach<br />
Angaben des Veranstalters auf 30.865<br />
(18.156); der Auslandsanteil soll sich<br />
dabei auf 31 (28) % erhöht haben.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des im Vergleich zur Xylexpo<br />
eher noch schwächeren Messeverlaufs<br />
<strong>und</strong> der relativ starken Fokussierung auf<br />
die drei großen Aussteller Biesse, Cefla<br />
Finishing Group <strong>und</strong> SCM Group wurden<br />
die von dem Veranstalter genannten<br />
Besucherzahlen von verschiedenen, auf<br />
der Technodomus als Aussteller bzw.<br />
Besucher vertretenen Unternehmen <strong>und</strong><br />
Verbänden allerdings angezweifelt.<br />
Rimini Fiera will sich bei der nächsten<br />
Veranstaltung vor allem um eine stärkere<br />
Beteiligung internationaler Aussteller bemühen.<br />
So sollen unter anderem auch die<br />
großen deutschen Maschinenhersteller,<br />
die sich in diesem Jahr noch mehrheitlich<br />
für die Xylexpo entschieden hatten,<br />
verstärkt angesprochen werden. Im<br />
Gegensatz zu dem Xylexpo-Veranstalter<br />
Machinery fairs suffer sizeable fall in exhibitors<br />
The global economic crisis, which manifested itself in dramatic reductions in production,<br />
deliveries and revenues for wood processing machinery firms last year,<br />
has also left its mark on a number of machinery trade fairs. The crisis aggravated<br />
longstanding and recent structural problems facing a few events. Hardly any<br />
wood processing machinery fair was able to escape the overall downward trend.<br />
However, events were affected by this slump to varying degrees. This situation<br />
was caused by the dwindling importance of what used to be the largest trade fairs<br />
in certain markets, the growing establishment of events in BRIC countries, competition<br />
from new events and the shift in exhibitors caused by these factors. The<br />
Ligna in Hanover will likely maintain its position as the world’s foremost trade show<br />
despite the significant decline in visitors attending the last edition in 2008 and the<br />
minor loss in exhibitors. This fair partially benefits from the loss in popularity of<br />
a number of secondary events that had played a crucial role in specific markets<br />
or regions, at least in the past. Examples include the Xylexpo in Milan, Italy that<br />
emerged from the Interbimall fair, as well as the Fimma in Valencia, Spain, the<br />
Drema in Poznan, Poland and even the US trade fairs International Woodworking<br />
Fair (IWF) in Atlanta, Georgia and the Association of Woodworking & Furnishings<br />
Suppliers Fair (AWFS) in Las Vegas, Nevada.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Cepra wollte Rimini Fiera im <strong>Nach</strong>gang<br />
zu den diesjährigen Veranstaltungen auch<br />
eine Annäherung zwischen den beiden<br />
konkurrierenden Maschinenmessen nicht<br />
ausschließen.<br />
Die bereits seit dem Jahr 2008 geführten<br />
Diskussionen über diese beiden Messen<br />
waren Mitte September 2009 eskaliert.<br />
<strong>Nach</strong>dem sich der Verband der italienischen<strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenhersteller<br />
<strong>und</strong> Xylexpo-Organisator Acimall,<br />
Assago, in einer am 15. September veröffentlichten<br />
Mitteilung erneut kritisch mit<br />
den Technodomus-Planungen auseinandergesetzt<br />
<strong>und</strong> weitere Schritte gegen<br />
die Konkurrenzveranstaltung angekündigt<br />
hatte, hatten Biesse, Cefla <strong>und</strong> SCM am<br />
18. September in gleichlautenden Stellungnahmen<br />
ihren Verzicht auf die nächste<br />
Xylexpo erklärt. Die drei Gruppen, auf die<br />
nach eigener Einschätzung r<strong>und</strong> 50 %<br />
des Gesamtumsatzes der italienischen<br />
<strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenbranche entfallen,<br />
begründeten den damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Wechsel zur Technodomus unter<br />
anderem mit den zu hohen Kosten der<br />
Xylexpo-Beteiligung. Das Messegelände<br />
in Rimini liegt in direkter <strong>Nach</strong>barschaft<br />
zu dem SCM-Stammsitz; die Hauptwerke<br />
von Biesse <strong>und</strong> Cefla sind nur 50 km bzw.<br />
70 km entfernt.<br />
Die Technodomus war ursprünglich aus<br />
der <strong>Holz</strong>baumesse Domuslegno hervorgegangen.<br />
Diese auf die Bereiche <strong>Holz</strong>bau<br />
<strong>und</strong> Baulemente ausgerichtete Messe<br />
war in den Jahren 2004 <strong>und</strong> 2005 in Turin<br />
durchgeführt worden, nach dem im Januar<br />
2006 vereinbarten Einstieg der Survey<br />
Marketing + Consulting GmbH & Co. KG,<br />
Bielefeld, allerdings nach Rimini verlagert<br />
worden. Die folgenden Veranstaltungen<br />
fanden 2006 <strong>und</strong> 2007 jeweils im November<br />
statt. Ende 2007 hatten sich die<br />
Organisatoren Survey <strong>und</strong> Domuslegno<br />
s.r.l., Arese/Italien, zurückgezogen <strong>und</strong><br />
die Domuslegno-Rechte an Rimini Fiera<br />
verkauft. Im Rahmen einer sich daran anschließenden<br />
Neuausrichtung der Messe<br />
wurde das Ausstellungsprogramm auf<br />
<strong>Holz</strong>verarbeitungsmaschinen <strong>und</strong> Zulieferteile<br />
für die <strong>Holz</strong>industrie erweitert, die<br />
Domuslegno in Technodomus umbenannt<br />
<strong>und</strong> die bereits auf November 2008 terminierte<br />
nächste Veranstaltung auf März<br />
2009 verlegt.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
Messen 2010/2011<br />
Messen<br />
24.06.-27.06.2010 Furnitech/Woodtech, Bangkok/Thailand<br />
27.07.-30.07.2010 Formobile, São Paulo/Brasilien<br />
18.08.-21.08.2010 Tecno Mueble Internacional, Guadalajara/Mexiko<br />
25.08.-28.08.2010 IWF, Atlanta/Georgia<br />
03.09.-07.09.2010 Meuble Paris, Paris/Frankreich<br />
07.09.-10.09.2010 Furniture China/FMC, Shanghai/China<br />
08.09.-11.09.2010 Woodpro, Johannesburg/Südafrika<br />
08.09.-12.09.2010 Bife-Timb, Bukarest/Rumänien<br />
16.09.-19.09.2010 ZOW, Istanbul/Türkei<br />
16.09.-19.09.2010 Z-TEC, Istanbul/Türkei<br />
18.09.-23.09.2010 Focus Küche & Bad, Hiddenhausen<br />
21.09.-24.09.2010 Woodprocessing, Kiew/Ukraine<br />
27.09.-01.10.2010 Lesdrevmasch, St. Petersburg/Russland<br />
27.09.-01.10.2010 Hout, Rotterdam/Niederlande<br />
28.09.-30.09.2010 ZOW, Madrid/Spanien<br />
03.10.-06.10.2010 W10 – Working with Wood, Birmingham/Großbr.<br />
05.10.-08.10.2010 Lignumexpo, Nitra/Slowakei<br />
06.10.-09.10.2010 Woodtech, Budapest/Ungarn<br />
08.10.-11.10.2010 Index Furniture, Mumbai/Indien<br />
12.10.-16.10.2010 <strong>Holz</strong>, Basel/Schweiz<br />
13.10.-15.10.2010 Woodworking, Lahti/Finnland<br />
13.10.-16.10.2010 ZOW, Verona/Italien<br />
16.10.-20.10.2010 Intermob/Wood Machinery, Istanbul/Türkei<br />
19.10.-21.10.2010 Tekhnodrev, St. Petersburg/Russland<br />
20.10.-23.10.2010 Fimap/Ferrália, Porto/Portugal<br />
20.10.-23.10.2010 SICAM, Pordenone/Italien<br />
26.10.-29.10.2010 Woodworking, Minsk/Weißrussland<br />
02.11.-05.11.2010 Aseanwood/Furnitecno, Jakarta/Indonesien<br />
22.11.-26.11.2010 ZOW, Moskau/Russland<br />
22.11.-26.11.2010 Mebel, Moskau/Russland<br />
25.11.-27.11.2010 Woodworking Machinery, Tokio/Japan<br />
25.11.-27.11.2010 Woodworking Machinery, Riga/Lettland<br />
15.01.-18.01.2011 Domotex, Hannover<br />
18.01.-23.01.2011 IMM Cologne, Köln<br />
14.02.-17.02.2011 ZOW, Bad Salzuflen<br />
15.02.-18.02.2011 Eurobois, Lyon/Frankreich<br />
17.02.-20.02.2011 Delhiwood, New Delhi/Indien<br />
26.02.-02.03.2011 EuroShop, Düsseldorf<br />
01.03.-04.03.2011 Woodmac/Furnitek, Shanghai/China<br />
21.03.-25.03.2011 Fimma, Bento Goncalves/Brasilien<br />
27.03.-30.03.2011 Interzum Guangzhou, Guangzhou/China<br />
29.03.-31.03.2011 European Coatings Show, Nürnberg<br />
05.04.-07.04.2011 Dubai Wood Show, Dubai/VAE<br />
12.04.-15.04.2011 Drema/Furnica, Posen/Polen<br />
12.04.-17.04.2011 Salone Internazionale del Mobile, Mailand/Italien<br />
08.05.-12.05.2011 MOW, Ostwestfalen<br />
25.05.-28.05.2011 Interzum, Köln<br />
30.05.-03.06.2011 Ligna, Hannover<br />
20.07.-23.07.2011 AWFS, Las Vegas/Nevada<br />
Nähere Informationen zu den einzelnen Terminen unter www.euwid-holz.de<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
11
12<br />
Messen<br />
Mit der Expansion der ZOW hatten auch die Probleme zugenommen<br />
Clarion Events bietet auch für<br />
Veranstaltungen im Ausland<br />
<strong>Nach</strong>dem<br />
der britische Messeveranstalter<br />
Clarion Events Ltd., London, im März<br />
2010 die Mehrheit an den deutschen<br />
Messeaktivitäten der Survey<br />
Marketing+Consulting GmbH & Co.<br />
KG, Bielefeld, übernommen hat, werden<br />
derzeit die Möglichkeiten für<br />
eine Fortführung der Veranstaltungen<br />
im Ausland geprüft. Mögliche<br />
Optionen sind die Übernahme durch<br />
Clarion Events, der Verkauf an Dritte,<br />
eine Fortführung über Lizenzregelungen<br />
oder die Abwicklung.<br />
Einzelne Entscheidungen sind dabei bereits<br />
gefallen. Die „ZOW“-Veranstaltung<br />
in Shanghai/China, die nach dem Umzug<br />
an einen neuen Standort bereits im Jahr<br />
2008 mit einem deutlichen Aussteller- <strong>und</strong><br />
Besucherrückgang zum kämpfen hatte<br />
<strong>und</strong> 2009 abgesagt worden war, wurde<br />
endgültig aufgegeben. Survey ist auch<br />
bei der im vergangenen Jahr als zweite<br />
Veranstaltung in China gestarteten ZOW<br />
in Shenzhen ausgestiegen. Der bisherige<br />
Kooperationspartner Shenzhen Furniture<br />
Trade Association (SZFA) wird parallel zu<br />
der Möbelmesse SIFE Shenzhen International<br />
Furniture Exhibition allerdings<br />
eine Zuliefermesse unter eigener Regie<br />
fortführen; dieses neue Konzept wurde<br />
bereits im März 2010 zum ersten Mal<br />
umgesetzt. Damit wird es in Zukunft keine<br />
ZOW-Veranstaltungen in China mehr<br />
geben.<br />
Für die ZOW-Messen in Moskau/Russland<br />
<strong>und</strong> in Madrid/Spanien könnten Lizenzregelungen<br />
in Frage kommen. Survey<br />
würde sich damit aus der Organisation<br />
dieser Messen zurückziehen; die Veranstaltungen<br />
könnten aber weiterhin unter<br />
dem Titel ZOW laufen. Als mögliche<br />
Lizenznehmer kommen der bisherige<br />
Kooperationspartner in Russland, die<br />
Restec Exhibition Company, St. Pe-<br />
tersburg <strong>und</strong> Moskau, bzw. das lokale<br />
Survey-Management in Frage. Auch für<br />
die bislang in Posen/Polen durchgeführte<br />
Polstermöbelzuliefermesse Furnifab, die<br />
durch die Terminverlegung der Posener<br />
Möbelmesse stark geschwächt worden<br />
war, wird derzeit eine Lizenzvergabe geprüft.<br />
Diese Messe könnte damit künftig<br />
in Verbindung mit der sich in Ostroda neu<br />
formierenden Möbelmesse weitergeführt<br />
werden.<br />
Clarion Events hat im Zuge der Übernahme<br />
der drei deutschen Messen auch ein<br />
gr<strong>und</strong>sätzliches Interesse an einzelnen<br />
Auslandsveranstaltungen signalisiert.<br />
Dies gilt insbesondere für die von Survey<br />
in der Türkei gestarteten Veranstaltungen<br />
ZOW bzw. „Z-TEC“, „Focus Mutfak Banyo“<br />
<strong>und</strong> „BuildIST“. In den vergangenen<br />
Monaten wurden die Verhandlungen über<br />
eine solche Transaktion fortgeführt; eine<br />
konkrete Entscheidung steht bislang allerdings<br />
noch aus.<br />
Unklare Zukunft für<br />
die italienische ZOW<br />
Noch offen ist dagegen die Zukunft der<br />
italienischen ZOW. Diese bis zum Jahr<br />
2008 relativ erfolgreiche Veranstaltung<br />
ist durch den Umzug nach Verona, die<br />
Konkurrenzsituation zu der dadurch neu<br />
gegründeten „Salone internazionale per i<br />
componenti e gli accessori dell’industria<br />
del mobile (SICAM)“ in Pordenone, den daraus<br />
resultierenden Rechtsstreit zwischen<br />
Survey <strong>und</strong> den SICAM-Veranstaltern sowie<br />
durch negative Reaktionen auf Seiten<br />
Die Geschäftsführung der neu gegründeten<br />
Clarion Survey GmbH setzt sich aus Simon<br />
Kimble (links) <strong>und</strong> Tim Pilcher (Mitte),<br />
beide von Clarion Events, sowie dem<br />
Survey-Inhaber Peter H. Meyer<br />
(zweiter von rechts) zusammen.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
der Aussteller in größere Schwierigkeiten<br />
geraten. Die bisherige gute Ausgangssituation<br />
wurde damit größtenteils verspielt.<br />
Die ZOW in Pordenone war über die Jahre<br />
nahezu kontinuierlich gewachsen, während<br />
andere, früher wesentlich bedeutendere<br />
italienische Zuliefermessen wie zum<br />
Beispiel die Mailänder Sasmil nach <strong>und</strong><br />
nach in der Versenkung verschwanden.<br />
Die nächste ZOW in Verona soll nach der<br />
bisherigen Planung vom 13. bis 16. Oktober<br />
2010 <strong>und</strong> damit eine Woche vor<br />
der SICAM stattfinden. Innerhalb der Zulieferbranche<br />
wird allerdings zunehmend<br />
angezweifelt, dass die italienische ZOW in<br />
diesem Jahr auch tatsächlich stattfinden<br />
wird. Survey hat sich bislang noch nicht<br />
zu einer möglichen Absage geäußert.<br />
Unkommentiert blieb auch die von Carlo<br />
Giobbi während der Anfang Mai 2010<br />
veranstalteten Maschinenmesse Xylexpo<br />
gemachte Aussage, dass die SICAM in<br />
diesem Jahr die einzige auch international<br />
relevante Zuliefermesse in Italien sein<br />
wird. Giobbi, bis Juni 2008 Geschäftsführer<br />
der Survey Marketing+Consulting s.r.l.<br />
mit Sitz in Mailand, organisiert inzwischen<br />
als Geschäftsführer der Business International<br />
s.r.l., Mailand, über die ExpoSicam<br />
s.r.l. die SICAM in Pordenone. Er kooperiert<br />
dabei mit der Messegesellschaft<br />
Pordenone Fiere S.p.a., Pordenone.<br />
Giobbi schloss zudem eine von dem Survey-Geschäftsführer<br />
Peter H. Meyer im<br />
Verlauf des ersten Quartals 2010 ins Gespräch<br />
gebrachte Annäherung zwischen<br />
den beiden konkurrierenden italienischen<br />
Zuliefermessen aus. Er verwies in diesem<br />
Zusammenhang auf den aus seiner Sicht<br />
besseren Verlauf der SICAM <strong>und</strong> auf die<br />
Akzeptanzprobleme der ZOW in Verona<br />
bei bestimmten Ausstellergruppen <strong>und</strong><br />
Unternehmen. Meyer strebt in dem seit<br />
dem Jahr 2008 laufenden Rechtsstreit<br />
mit den SICAM-Organisatoren eine außergerichtliche<br />
Einigung an, nachdem die<br />
von Survey aufgebrachten Vorwürfe von<br />
zwei italienischen Gerichtsinstanzen größtenteils<br />
zurückgewiesen worden waren.<br />
ZOW will Zahlen im<br />
nächsten Jahr halten<br />
Der neue ZOW-Veranstalter Clarion<br />
Survey GmbH, Bielefeld, will bei der<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
nächsten, auf den 14. bis 17. Februar<br />
2011 terminierten ZOW in Bad Salzuflen<br />
die Aussteller- <strong>und</strong> Besucherzahlen<br />
der diesjährigen Messe halten. <strong>Nach</strong><br />
Survey-Angaben hatten im Februar<br />
2010 auf einer Nettofläche von gut<br />
17.000 (2009: 14.000) m² insgesamt<br />
663 (619) Unternehmen ausgestellt;<br />
in diesen Zahlen waren auch die auf<br />
Ständen übergeordneter Unternehmen<br />
vertretenen Unteraussteller berücksichtigt<br />
worden. Die Zahl der Eintritte war auf<br />
18.730 (17.281) gestiegen. Damit hatte<br />
die Messe sämtliche Werte gegenüber<br />
dem Vorjahr verbessert, in dem sich<br />
allerdings zahlreiche Unternehmen aus<br />
der Beschläge- <strong>und</strong> Oberflächenindus-<br />
Messen<br />
ZOW: Entwicklung der Ausstellerzahlen 2005-2010<br />
m² netto<br />
750 24.000<br />
700<br />
650<br />
600<br />
550<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
Aussteller<br />
Ausstellungsfläche<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
ZOW: Entwicklung der Besucherzahlen 2005-2010<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
trie zugunsten der im Zweijahresrhythmus<br />
veranstalteten Interzum nicht an<br />
der ZOW beteiligt hatten. Die Zahlen von<br />
2008 (771 Aussteller, 21.600 Eintritte)<br />
konnten dagegen nicht erreicht werden.<br />
Die seit Ende 2009 zu beobachtende<br />
wirtschaftliche Erholung soll dazu beitragen,<br />
dass die diesjährigen Aussteller-<br />
<strong>und</strong> Besucherzahlen trotz der dann<br />
wohl wieder schwächeren Beteiligung<br />
von Seiten der Beschäge- <strong>und</strong> Oberflächenbranche<br />
auch im Interzum-Jahr<br />
2011 gehalten werden können. Darüber<br />
hinaus ist eine Erweiterung der<br />
Sortimente angedacht. Beispielsweise<br />
soll die Messe künftig für die Anbieter<br />
13<br />
22.000<br />
20.000<br />
18.000<br />
16.000<br />
14.000<br />
12.000<br />
10.000<br />
Quelle: AUMA<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
(Zahl der Eintritte) Quelle: AUMA
Februar 1995<br />
Die von der Survey GmbH &<br />
Co. KG, Bielefeld, konzipierte<br />
<strong>und</strong> organisierte „Zuliefermesse<br />
Ostwestfalen (ZOW)“<br />
startet mit 47 Ausstellern im<br />
Musterring-Zentrum in Rietberg.<br />
Februar 1996<br />
Die Ausstellerzahl auf der<br />
zweiten ZOW in Rietberg hat<br />
sich mit 97 Unternehmen im<br />
Vergleich zum Vorjahr mehr<br />
als verdoppelt.<br />
Die Möbel Ordermesse GmbH<br />
mit Sitz in Lemgo, die die Möbel<br />
Ordermesse Westfalica<br />
(M.O.W.) durchführt, veranstaltet<br />
im Messezentrum B<br />
239 in Bad Salzuflen zum<br />
ersten Mal die Zuliefermesse<br />
„Z.U.T.“ <strong>und</strong> kooperiert dabei<br />
mit der Herforder „Postmoderne“.<br />
Die Ausstellerliste<br />
der Z.U.T. weist r<strong>und</strong> 70 Unternehmen<br />
aus.<br />
Die „Postmoderne“ führt parallel<br />
zur ZOW <strong>und</strong> zur Z.U.T.<br />
in ihrem ständigen Ausstellungszentrum<br />
in der Alten<br />
Post in Herford zum fünften<br />
Mal das „PostForum“ durch.<br />
Das Ausstellungszentrum<br />
der Postmoderne in der Alten<br />
Post in Herford, in der<br />
26 Zulieferfirmen der Küchenindustrie<br />
permanent<br />
vertreten sind, soll um einen<br />
zweiten Ausstellungsbereich<br />
in direkter <strong>Nach</strong>barschaft<br />
erweitert werden.<br />
Die Ausstellungsfläche soll<br />
damit von zuvor 1.000 m²<br />
auf r<strong>und</strong> 3.500 m² steigen.<br />
In dem neuen Bereich sollen<br />
vorrangig Zulieferer 14<br />
Messen<br />
von Polsterstoffen geöffnet werden;<br />
der Bereich Beleuchtung soll weiter<br />
ausgebaut werden. In Bezug auf die<br />
Hallenbelegung wird Clarion Survey nach<br />
Aussage von Horst Rudolph, der in der<br />
neuen Gesellschaft als Group Event Manager<br />
für die Organisation der Messen<br />
verantwortlich ist, künftig flexibler sein<br />
können. Im Wesentlichen soll die ZOW in<br />
den Hallen 20, 21 <strong>und</strong> 22 des Bad Salzuflener<br />
Messegeländes stattfinden. Bei<br />
Bedarf wird die Halle 19 hinzu kommen.<br />
In den Vorjahren musste dagegen auch<br />
die Halle 23 mit ZOW-Ausstellern belegt<br />
werden. Ab Herbst 2010 wird diese<br />
für andere Möbelbranchen<br />
platziert werden.<br />
Z.U.T. <strong>und</strong> Postmoderne wollen<br />
ihre Zusammenarbeit auch in<br />
Zukunft weiterführen. Ein Kooperationsangebot<br />
an die ZOW<br />
bleibt vorerst unbeantwortet.<br />
Die Veranstalter der ZOW<br />
sehen ihr Konzept bestätigt.<br />
Problematisch sind allerdings<br />
die beengten Platzverhältnisse<br />
in Rietberg. Die Z.U.T. verfügt<br />
in dem Messezentrum in Bad<br />
Salzuflen dagegen über mehr<br />
als ausreichende Flächen.<br />
Februar 1997<br />
Die ZOW findet zum ersten<br />
Mal im Messezentrum B 239<br />
in Bad Salzuflen statt <strong>und</strong><br />
wird dabei im Vergleich zur<br />
Vorjahresveranstaltung um<br />
einen Tag auf vier Tage verkürzt.<br />
Von den insgesamt 141<br />
Ausstellern kommen 47 aus<br />
dem Ausland. In der Halle 21<br />
wird eine Ausstellungsfläche<br />
von insgesamt 6.000 m² belegt.<br />
Insgesamt 3.200 Besucher<br />
werden registriert.<br />
Die ursprünglich für Einkäufer<br />
aus der Küchen-,<br />
Kasten- <strong>und</strong> Badmöbelindustrie<br />
sowie deren Zulieferer<br />
konzipierte ZOW spricht<br />
zunehmend auch andere<br />
Besuchergruppen an, zum<br />
Beispiel den Handel <strong>und</strong> den<br />
Objektbereich. Parallel dazu<br />
nimmt der Besuch aus dem<br />
benachbarten Ausland zu.<br />
Verschiedene Aussteller der<br />
Postmoderne buchen erstmals<br />
parallel dazu auch einen<br />
Stand auf der ZOW. Mittelfristig<br />
soll die Postmoderne<br />
eventuell in das von dem Ministerpräsidenten<br />
von Nord-<br />
Halle aber voraussichtlich an einen Sitzmöbelhersteller<br />
dauerhaft vermietet.<br />
Übernahme wurde<br />
im März vereinbart<br />
Der Einstieg von Clarion Events bei den<br />
deutschen Survey-Messeaktivitäten war<br />
Anfang März vereinbart <strong>und</strong> am 11. März<br />
bekannt gegeben worden. Die Mehrheitsbeteiligung<br />
betrifft die in Bad Salzuflen<br />
veranstaltete Möbelzuliefermesse ZOW,<br />
die „Focus Küche & Bad“ in Hiddenhausen<br />
sowie die ebenfalls in Bad Salzuflen<br />
stattfindende „FMB Zuliefermesse Ma-<br />
rhein-Westfalen, Wolfgang<br />
Clement, initiierte „Haus der<br />
Möbel“ in Herford umziehen.<br />
Februar 1998<br />
Die ZOW wird mit der Einbeziehung<br />
von Teilen der Halle<br />
20 erweitert. Damit können<br />
neue Aussteller angesprochen<br />
werden. Die Halle 21<br />
wird größtenteils von den bereits<br />
etablierten Ausstellern<br />
belegt. Insgesamt beteiligen<br />
sich 250 Aussteller an der<br />
ZOW, ein Anstieg von 63 %<br />
gegenüber dem Vorjahr. Aus<br />
dem Ausland kommen 82<br />
Aussteller, was einem Anteil<br />
von 33 % entspricht. Die<br />
Ausstellungsfläche hat sich<br />
gegenüber dem Vorjahr auf<br />
11.000 m² beinahe verdoppelt.<br />
Die Besucherzahl steigt<br />
um 53 % auf 4.900; noch höhere<br />
Zuwachsraten werden<br />
beim Besuch aus dem Ausland<br />
verzeichnet. Die ZOW<br />
entwickelt sich damit bereits<br />
in ihrem vierten Jahr zu einer<br />
auch international relevanten<br />
Zuliefermesse.<br />
Erste Unternehmen überlegen<br />
gut ein Jahr vor der<br />
nächsten „Interzum“, in Zukunft<br />
nur noch auf der ZOW<br />
auszustellen. Exportorientierte<br />
Zulieferer wollen im<br />
Jahr 1999 dagegen zugunsten<br />
der Interzum auf die ZOW<br />
verzichten. Survey rechnet<br />
daher für das kommende<br />
Jahr mit einer Stabilisierung<br />
der Aussteller- <strong>und</strong> Besucherzahlen<br />
auf dem im Februar<br />
1998 erreichten Niveau.<br />
Bereits während der ZOW<br />
werden künftige Erweiterungsmöglichkeiten<br />
in Bad<br />
Salzuflen diskutiert. In den<br />
schinenbau“. Zum Zweck der Übernahme<br />
wurde die Clarion Survey GmbH mit Sitz in<br />
Bielefeld gegründet. Der Survey-Inhaber<br />
Peter H. Meyer hält eine Minderheitsbeteiligung<br />
an der neuen Gesellschaft.<br />
Der Geschäftsführung von Clarion Survey<br />
gehören neben Meyer Simon Kimble (CEO<br />
Clarion Events) <strong>und</strong> Tim Pilcher (COO<br />
Clarion Events) an. 19 der bisherigen<br />
Survey-Mitarbeiter wurden von der neu<br />
gegründeten Gesellschaft übernommen.<br />
Nicht Bestandteil der Übernahme war der<br />
Survey-Geschäftsbereich „Material ConneXion<br />
Cologne“ mit sechs Mitarbeitern,<br />
beiden zur Verfügung stehenden<br />
Hallen können insgesamt<br />
bis zu 18.000 m² belegt<br />
werden (Halle 21 6.000 m²,<br />
Halle 20 12.000 m²).<br />
<strong>Nach</strong> Einschätzung verschiedener<br />
Aussteller <strong>und</strong> Besucher<br />
werden mit dem anhaltenden<br />
Wachstum der ZOW<br />
erstmals logistische Grenzen<br />
im Hinblick auf Anreise,<br />
Parkplätze, Auf-/Abbau <strong>und</strong><br />
Bewirtung erreicht. Einzelne<br />
Aussteller befürworten daher<br />
eine Begrenzung des weiteren<br />
Wachstums. Zum Teil<br />
wird auch eine Abgrenzung<br />
gegenüber einer stärkeren<br />
Beteiligung von ausländischen<br />
Ausstellern gefordert.<br />
Weitgehende Einigkeit besteht<br />
allerdings darin, dass<br />
der Workshop-Charakter beibehalten<br />
werden soll.<br />
Februar 1999<br />
Bei der in der Karnevalswoche<br />
veranstalteten ZOW<br />
werden die Hallen 20 <strong>und</strong> 21<br />
erstmals vollständig einbezogen,<br />
allerdings noch nicht<br />
komplett belegt. Auf 16.000<br />
m² sind insgesamt 360<br />
Aussteller aus 18 Ländern<br />
vertreten. 217 Aussteller<br />
kommen aus Deutschland,<br />
143 aus dem Ausland. Der<br />
Auslandsanteil liegt bei 40 %.<br />
Die wegen der im Mai 1999<br />
stattfindenden Interzum zum<br />
Teil erwartete Stagnation der<br />
Ausstellerzahlen tritt damit<br />
nicht ein.<br />
nen, wogegen die Beschlagindustrie<br />
auch weiterhin auf<br />
die Interzum setzt.<br />
Die Hornitex-Werke Gebr.<br />
Künnemeyer GmbH & Co.<br />
KG (Horn-Bad Meinberg), die<br />
Pfleiderer Industrie GmbH<br />
(Neumarkt) <strong>und</strong> die Thermopal<br />
GmbH (Leutkirch) veranstalten<br />
parallel zur ZOW<br />
Hausmessen bzw. eigene<br />
Hotelausstellungen, prüfen<br />
aber für das kommende Jahr<br />
eine direkte Beteiligung an<br />
der ZOW.<br />
Februar 2000<br />
Der Anteil von ausländischen<br />
Ausstellern <strong>und</strong> Besuchern<br />
nimmt weiter zu. 44 % der<br />
435 ZOW-Aussteller kommen<br />
aus dem Ausland. Mit<br />
einer Ausstellungsfläche von<br />
20.000 m² können die beiden<br />
Hallen 20 <strong>und</strong> 21 erstmals<br />
voll belegt werden. Dennoch<br />
gibt es eine Warteliste mit 30,<br />
zumeist ausländischen Unternehmen.<br />
Februar 2001<br />
An der ZOW beteiligen sich<br />
445 Aussteller aus 20 Ländern.<br />
Die Hallen 20 <strong>und</strong><br />
21 werden damit wieder<br />
vollständig belegt. Für die<br />
nächste ZOW wird daher die<br />
Einbeziehung einer dritten<br />
Halle geplant.<br />
September 2001<br />
Der ZOW-Beirat löst sich<br />
Im direkten Vergleich zwi- auf. Mit Martin Plümer (Egschen<br />
der ZOW <strong>und</strong> der Inger <strong>Holz</strong>werkstoffe GmbH<br />
terzum hat die Veranstaltung & Co. KG), Helmut Schön<br />
in Bad Salzuflen vor allem für (Unternehmensgruppe Berg)<br />
die <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie <strong>und</strong> Joachim Dausch (Döll-<br />
<strong>EUWID</strong> weiter an <strong>Holz</strong> Bedeutung special: gewon- <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
ken Kunststoffverarbeitung
der sich seit der Gründung nicht zufrieden<br />
stellend entwickelt hatte. Material Conne-<br />
Xion verblieb damit bei der alten Survey-<br />
Gesellschaft, soll aber voraussichtlich<br />
bis zum Jahresende unter Beteiligung<br />
der Mitarbeiter in ein eigenständiges<br />
Unternehmen ausgegliedert werden.<br />
Die 50 %-Beteiligung von Survey an der<br />
PR-Agentur <strong>und</strong> Beratungsgesellschaft<br />
PH Meyer Wirtschaftsberatung GmbH &<br />
Co. KG, Bielefeld, wurde ebenfalls nicht<br />
übernommen <strong>und</strong> liegt damit weiterhin bei<br />
Survey. Die restlichen 50 % an PH Meyer<br />
werden von Frank B. Müller gehalten. Survey<br />
ist zudem noch an den Messehallen<br />
GmbH) scheiden drei der<br />
vier Beiratsmitglieder aus<br />
dem Gremium aus. Edm<strong>und</strong><br />
Volmer (Westag & Getalit AG)<br />
will dem Beirat auch bei einem<br />
Neustart angehören.<br />
Oktober 2001<br />
Survey veranstaltet in Kooperation<br />
mit der Business<br />
International s.r.l., Mailand,<br />
die erste ZOW in Italien <strong>und</strong><br />
überträgt das Messekonzept<br />
damit ins Ausland. Insgesamt<br />
280 Aussteller nehmen teil.<br />
Januar 2002<br />
Der im Herbst 2001 von Survey<br />
aufgelöste ZOW-Beirat<br />
wird im Vorfeld der nächsten<br />
Messe neu besetzt. Der neue<br />
Beirat setzt sich zusammen<br />
aus Edm<strong>und</strong> Volmer, Ulrich<br />
Bühler (Egger <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
GmbH & Co. KG), Dr. Helmut<br />
Kern (Glunz AG) <strong>und</strong> Bernd<br />
Riechers (Hettich International).<br />
gazingeschäft <strong>und</strong> zieht dabei<br />
unter anderem den Kauf<br />
eines im Möbel-/Möbelzulieferbereich<br />
bereits tätigen<br />
Verlags oder Verlagsbereichs<br />
in Erwägung.<br />
Februar 2002<br />
Bei der ZOW in Bad Salzuflen<br />
wird erstmals eine dritte<br />
Halle einbezogen. Damit<br />
stößt die Zuliefermesse nach<br />
Aussage des Veranstalters<br />
Survey endgültig an ihre<br />
Kapazitätsgrenzen. Eine<br />
nochmalige Erweiterung der<br />
ZOW in Bad Salzuflen ist nicht<br />
geplant. Stattdessen soll die<br />
Expansion in ausländische<br />
Märkte forciert werden.<br />
Survey beendet die in den<br />
Mit der erstmaligen Einbeziehung<br />
der Halle 19 erhöht<br />
sich die Zahl der Aussteller<br />
auf 580 Unternehmen aus 25<br />
Ländern; die Ausstellungsfläche<br />
beläuft sich auf 28.000<br />
m². Die Zahl der Besucher<br />
steigt um r<strong>und</strong> 30 % auf<br />
12.000; damit wird erstmals<br />
die Marke von 10.000 Besu-<br />
vorangegangenen Jahren chern überschritten.<br />
praktizierte Zusammenarbeit<br />
mit den Verlagen DRW-Verlag Mit verschiedenen organi-<br />
Weinbrenner GmbH & Co. KG, satorischen Änderungen will<br />
Leinfelden-Echterdingen, Survey die ZOW wieder stär-<br />
<strong>und</strong> m+t Ritthammer Publiker auf die Möbelindustrie<br />
shing GmbH, Nürnberg. Bis ausrichten. Die Besucher<br />
zum Jahr 2001 war Survey aus dem <strong>Holz</strong>fachhandel<br />
über Provisionsregelungen <strong>und</strong> aus dem verarbeitenden<br />
an den Anzeigenumsätzen Gewerbe sollen dagegen auf<br />
der Sonderausgaben von die für Herbst 2002 geplante<br />
DRW-Verlag <strong>und</strong> m+t beteiligt;<br />
im Gegenzug empfahl<br />
„ZOOM“ umgeleitet werden.<br />
Survey den ZOW-Ausstellern Survey gründet für die Ex-<br />
eine Anzeigen- oder PR- pansion in Polen eine eigene<br />
Schaltung in den betreffenden<br />
Magazinen.<br />
Messegesellschaft.<br />
Survey kündigt für das Jahr<br />
Survey prüft ein stärkeres 2002 zwei weitere Auslands-<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
eigenes Engagement im Maveranstaltungen an. Anfang<br />
in Bad Salzuflen <strong>und</strong> Hiddenhausen beteiligt.<br />
Material ConneXion, PH Meyer <strong>und</strong><br />
die Immobilien sollen in Zukunft als reine<br />
Kapitalbeteiligungen der alten Survey-<br />
Gesellschaft geführt werden.<br />
Die Veranstaltungsorte der deutschen<br />
Survey-Messen sollen ebenso wie der<br />
jährliche Rhythmus beibehalten werden.<br />
Clarion Events will über das neu gegründete<br />
Gemeinschaftsunternehmen auch<br />
andere Aktivitäten auf dem deutschen<br />
Markt ausweiten. So soll Clarion Survey<br />
zum einen Aussteller aus Deutschland<br />
für die in anderen Ländern veranstalte-<br />
Mai 2002 soll in Komorniki/<br />
Posen zeitgleich zur Posener<br />
Doppelmesse Drema/Meble<br />
<strong>und</strong> der Küchenmesse<br />
Kuchnia die „Fokus Akzesoria<br />
Meblarski“ stattfinden.<br />
Unterstützt wird die Posener<br />
Veranstaltung von der<br />
Schieder-Gruppe, Schieder-<br />
Schwalenberg. Mitte Juni<br />
folgt in Madrid die erste ZOW-<br />
Veranstaltung in Spanien.<br />
Oktober 2002<br />
Die Zuliefermesse für das<br />
<strong>Holz</strong>handwerk ZOOM, die<br />
vom 24. bis 26. Oktober 2002<br />
in Bad Salzuflen stattfinden<br />
sollte, wird kurzfristig abgesagt<br />
<strong>und</strong> auf Oktober 2003<br />
verschoben.<br />
Februar 2003<br />
Die ZOW wird von vier auf<br />
fünf Tage verlängert <strong>und</strong><br />
beginnt damit bereits am<br />
Montag.<br />
Die Zahl der Aussteller geht<br />
erstmals zurück. Mit 556<br />
Unternehmen wird der Vorjahreswert<br />
um 4 % verfehlt.<br />
299 Aussteller kommen aus<br />
Deutschland, 257 aus dem<br />
Ausland. Dennoch bleibt<br />
die Ausstellungsfläche mit<br />
28.000 m² in drei Hallen im<br />
Vergleich zum Vorjahr nahezu<br />
unverändert. Die Zahl der Besucher<br />
steigt nochmals um<br />
7,5 % auf knapp 13.000.<br />
August 2003<br />
Aufgr<strong>und</strong> des schwachen Besucherinteresses<br />
am letzten<br />
Tag der ZOW 2003 beschließen<br />
Survey <strong>und</strong> der Beirat,<br />
die nächste ZOW wieder auf<br />
vier Tage zu verkürzen <strong>und</strong><br />
Messen<br />
ten Messen akquirieren. Zum anderen ist<br />
angedacht, Veranstaltungen zu den von<br />
Clarion Events bereits im Ausland abgedeckte<br />
Themenfeldern auch in Deutschland<br />
zu etablieren. Auch die Übernahme<br />
weiterer Messen in Deutschland steht<br />
zur Diskussion. Die britische Gesellschaft<br />
hatte sich bereits vor dem Einstieg bei<br />
den Survey-Veranstaltungen um Akquisitionen<br />
auf dem deutschen Markt bemüht.<br />
Die Aktivitäten von Clarion Events umfassen<br />
bislang 15 verschiedene Marktsektoren<br />
wie Freizeit, Unterhaltung, Spiele oder<br />
Einzelhandel, darunter neben Fachmessen<br />
den Freitag zu streichen.<br />
Die nächste ZOW wird damit<br />
erstmals von Montag bis<br />
Donnerstag stattfinden.<br />
Oktober 2003<br />
Die Zuliefermesse für das<br />
<strong>Holz</strong>handwerk ZOOM wird<br />
erneut abgesagt; das Konzept<br />
wird damit aufgegeben.<br />
Survey stellt während der<br />
dritten ZOW in Italien die<br />
nächsten Expansionspläne<br />
vor. Eine in Kooperation mit<br />
der russischen Restec Exhibition<br />
Company, St. Petersburg,<br />
<strong>und</strong> der Innotech <strong>Holz</strong>technologien<br />
GmbH, Berlin,<br />
veranstaltete russische ZOW<br />
soll jährlich abwechselnd in<br />
St. Petersburg <strong>und</strong> Moskau<br />
stattfinden. Mit einer spätestens<br />
für das Jahr 2005 geplanten<br />
ZOW in China soll das<br />
Konzept erstmals in außereuropäische<br />
Märkte übertragen<br />
werden.<br />
Im Rahmen der auf dem<br />
Lenexpo-Gelände in St.<br />
Petersburg durchgeführten<br />
Messen „Tekhnodrev“,<br />
„IFEP“, „ISAP“, „Interles“,<br />
„Woodpulpexpo“ <strong>und</strong> „Country<br />
Housing“ wird unter dem<br />
Motto „ZOW Trend & Design“<br />
mit 15 Ausstellern das Konzept<br />
für eine russische ZOW<br />
vorgestellt.<br />
November 2003<br />
In Bad Salzuflen findet zum<br />
ersten Mal die „European<br />
Surface Show & Engineered<br />
Stone Exhibition” (E3S) statt.<br />
Im Vorfeld wurde die für den<br />
Mineralwerkstoffbereich<br />
konzipierte Messe noch um<br />
den Bereich Engineered<br />
15<br />
Stone erweitert. Gleichzeitig<br />
wurde der ursprünglich auf<br />
den Oktober angesetzte Termin<br />
in den November verlegt<br />
<strong>und</strong> damit die E3S zeitlich<br />
an die jährlich im November<br />
veranstaltete Hauptversammlung<br />
der europäischen<br />
Sektion der International<br />
Solid Surface Fabricators Association<br />
(ISSFA), Henderson/<br />
Nevada, angeb<strong>und</strong>en. Weder<br />
die thematische Erweiterung<br />
noch die Zusammenarbeit<br />
mit der ISSFA tragen allerdings<br />
zu einem stärkeren<br />
Zulauf bei.<br />
Februar 2004<br />
Die ZOW wird wieder von fünf<br />
auf vier Tage verkürzt. Der<br />
Messebeginn am Montag<br />
wird beibehalten; der in den<br />
Vorjahren eher besuchsschwache<br />
Freitag fällt weg.<br />
Die Zahl der Aussteller liegt<br />
mit 549 knapp unter dem<br />
Vorjahreswert; im Gegensatz<br />
zur letzten ZOW gibt es<br />
allerdings wieder eine Warteliste.<br />
Die Besucherzahl steigt<br />
nochmals leicht an.<br />
März 2004<br />
Mit der Festlegung des<br />
Standortes <strong>und</strong> des Kooperationspartnerskonkretisiert<br />
Survey den geplanten<br />
Markteintritt in China. Das<br />
ZOW-Konzept soll dabei in<br />
zwei Stufen umgesetzt werden.<br />
Für September 2004 ist<br />
im Rahmen der Möbelmesse<br />
„Furniture China“ eine ZOW-<br />
Präsentation geplant; die<br />
erste vollwertige ZOW soll<br />
ein Jahr später <strong>und</strong> ebenfalls<br />
parallel zur Furniture China<br />
stattfinden. Ziel ist dabei die<br />
Belegung einer Halle auf dem
Shanghai New International<br />
Expo Center (SNIEC).<br />
April 2004<br />
Survey veranstaltet in Zusammenarbeit<br />
mit der Restec<br />
Exhibition Company, St.<br />
Petersburg <strong>und</strong> Moskau,<br />
erstmals eine ZOW in Moskau,<br />
an der sich 150 Aussteller<br />
<strong>und</strong> 3.750 Besucher<br />
beteiligen.<br />
September 2004<br />
Als Vorbereitung auf die im<br />
Jahr 2005 geplante erste<br />
ZOW in Shanghai veranstaltet<br />
Survey zusammen mit dem<br />
chinesischen Messeveranstalter<br />
Shanghai CMP Sinoexpo<br />
International Exhibition<br />
Co. Ltd. die „ZOW Trend &<br />
Design“. Diese ZOW-Präsentation<br />
findet parallel zu<br />
der von CMP organisierten<br />
Möbelmesse Furniture China<br />
im Shanghai New International<br />
Expo Center (SNIEC) statt.<br />
Insgesamt 5.000 Besucher<br />
werden registriert.<br />
Oktober 2004<br />
Die Survey-Schwestergesellschaft<br />
Arguz GmbH Publishing,<br />
Bielefeld, veröffentlicht<br />
die erste Ausgabe des<br />
Magazins „engineeredsurfaces“,<br />
das zweimal jährlich<br />
erscheinen <strong>und</strong> sich in erster<br />
Linie mit Mineralwerkstoffen<br />
<strong>und</strong> Engineered Stone beschäftigen<br />
soll.<br />
November 2004<br />
An der zweiten E3S nehmen<br />
r<strong>und</strong> 40 Aussteller <strong>und</strong><br />
1.200 Besucher teil. Bei den<br />
16<br />
Messen<br />
auch Endverbraucherveranstaltungen.<br />
Insgesamt werden im Jahresverlauf r<strong>und</strong><br />
80 Veranstaltungen organisiert. In den von<br />
Survey abgedeckten Bereichen war das<br />
Unternehmen bislang nicht aktiv. Clarion<br />
Events beschäftigt derzeit über 80 Mitarbeiter<br />
an den elf Standorten London<br />
(Earls Court Exhibition Centre <strong>und</strong> Hatton<br />
Garden), Cheltenham, Birmingham, Maarsen/Niederlande,<br />
Südafrika/Kapstadt,<br />
USA (Connecticut <strong>und</strong> Reno/Kalifornien),<br />
São Paulo/Brasilien, Dubai <strong>und</strong> Singapur.<br />
Seit 2004 hat Clarion nach eigenen Angaben<br />
acht Akquisitionen abgeschlos-<br />
ausstellenden Unternehmen<br />
handelte es sich jedoch<br />
hauptsächlich um Verarbeiter,<br />
Zulieferfirmen <strong>und</strong> Hersteller<br />
aus verwandten Bereichen;<br />
der Anteil von Herstellern<br />
von Mineralwerkstoffen<br />
<strong>und</strong> Engineered Stone bleibt<br />
hingegen erneut gering.<br />
Februar 2005<br />
Survey-Geschäftsführer<br />
Peter H. Meyer dementiert<br />
Gerüchte über eine Verlagerung<br />
der ZOW nach Hannover<br />
<strong>und</strong> über eine Umstellung<br />
auf einen Zweijahresrhythmus.<br />
<strong>Nach</strong> Einschätzung<br />
von Meyer erfordern die<br />
Entwicklungszyklen in der<br />
Möbelindustrie eine jährliche<br />
Veranstaltung. Meyer betont<br />
zudem, dass die ZOW eine<br />
internationale Leitmesse für<br />
die Zulieferindustrie nicht<br />
ersetzen kann <strong>und</strong> dass auch<br />
keine derartigen Pläne verfolgt<br />
werden. Die verschiedenen<br />
ZOW-Veranstaltungen<br />
sollen dagegen auf die Anforderungen<br />
der jeweiligen Regionen<br />
ausgerichtet werden.<br />
Das Messegelände in Bad<br />
Salzuflen soll mit dem Neubau<br />
einer Halle um 5.300<br />
m² erweitert werden. Der<br />
Baubeginn ist für Mai 2005<br />
geplant, so dass die zusätzlichen<br />
Flächen bereits bei der<br />
ZOW 2006 genutzt werden<br />
können. Die Erweiterungsinvestition<br />
soll über eine<br />
neue Gesellschaft finanziert<br />
werden, an der sich neben<br />
der Inhaberfamilie Reibchen<br />
auch Survey <strong>und</strong> Rolf Demuth<br />
beteiligen werden.<br />
sen, 15 neue Veranstaltungen ins Leben<br />
gerufen <strong>und</strong> ist drei Joint Ventures eingegangen.<br />
Clarion Events gehört seit<br />
Februar 2008 der US-amerikanischen<br />
Private Equity-Gesellschaft Veronis<br />
Suhler Stevenson (VSS), New York, die<br />
sich auf Beteiligungen an Medien- <strong>und</strong><br />
Messeunternehmen spezialisiert hat.<br />
ZOW hatte in den ersten<br />
Jahren stark expandiert<br />
Die im Februar 1995 im ostwestfälischen<br />
Rietberg erstmals veranstaltete<br />
ZOW war in den ersten Jahren relativ<br />
Survey will in Bereiche außerhalb<br />
der Möbelindustrie<br />
expandieren. Für Herbst<br />
2005 ist in Pordenone/Italien<br />
die „Sicailux“ als Zuliefermesse<br />
für die Leuchtenindustrie<br />
vorgesehen.<br />
Im gleichen Zeitraum soll in<br />
Bad Salzuflen mit der „ZOW<br />
Maschinenbau“ eine Zuliefermesse<br />
für die Maschinenbauindustrie<br />
stattfinden.<br />
April 2005<br />
Die im Vorfeld von den Veranstaltern<br />
der ZOW in Moskau<br />
geplante Steigerung der<br />
Ausstellerzahl um 50 % wird<br />
deutlich verfehlt. Mit 150 Unternehmen<br />
wird das Niveau<br />
der Vorjahresveranstaltung<br />
erreicht; der Anteil russischer<br />
Aussteller kann dabei auf<br />
knapp 30 % mehr als verdoppelt<br />
werden.<br />
Juni 2005<br />
Im Rahmen der ZOW Madrid<br />
wird erstmals eine „Furniture<br />
Fabric Show“ (FurniFab) als<br />
Zuliefermesse für die Sitz-<br />
<strong>und</strong> Polstermöbelindustrie<br />
durchgeführt. Die Zahl der<br />
Aussteller bei der ZOW Madrid<br />
steigt um r<strong>und</strong> 30 %<br />
auf 260; der Auslandsanteil<br />
liegt bei 35 %. Die Ausstellungsfläche<br />
beläuft sich auf<br />
10.000 m².<br />
September 2005<br />
Auf der ersten vollständigen<br />
Zuliefermesse ZOW in Shanghai<br />
stellen r<strong>und</strong> 120 Unternehmen<br />
aus. Davon kommt<br />
r<strong>und</strong> ein Drittel aus China.<br />
Die E3S, die ursprünglich<br />
vom 23. bis 25. November<br />
stark gewachsen. Die im Jahr 1996<br />
durch den Neustart der zeitgleich in Bad<br />
Salzuflen durchgeführten Zuliefermesse<br />
„Z.U.T.“ kurzzeitig entstandene Konkurrenzsituation<br />
konnte relativ schnell<br />
wieder bereinigt werden. <strong>Nach</strong> einer<br />
Einigung zwischen den Veranstaltern<br />
der beiden Zuliefermessen fand ab<br />
dem Jahr 1997 nur noch die ZOW in<br />
Bad Salzuflen statt. Auch die anfänglich<br />
noch parallel laufende, aus der Dauerausstellung<br />
„Postmoderne“ abgeleitete<br />
Veranstaltung „PostForum“ in Herford<br />
wurde später nicht mehr fortgeführt,<br />
nachdem bereits im Jahr 1997 die ers-<br />
2005 stattfinden sollte, wird<br />
als eigenständige Veranstaltung<br />
abgesagt <strong>und</strong> soll ab<br />
2006 in die ZOW integriert<br />
werden.<br />
Oktober 2005<br />
Survey gibt über die Schwestergesellschaft<br />
Arguz im Vorfeld<br />
der ZOW in Pordenone/<br />
Italien erstmals ein Magazin<br />
für die Möbel- <strong>und</strong> Einrichtungsbranche<br />
heraus. Dieses<br />
viermal jährlich erscheinende<br />
Magazin soll sich unter<br />
dem Titel „M“ an Leser aus<br />
den Bereichen Zuliefermaterialien,<br />
Design, Architektur<br />
<strong>und</strong> Technologien richten<br />
<strong>und</strong> über Designtrends bzw.<br />
aktuelle Entwicklungen in<br />
angrenzenden Branchen berichten.<br />
Die Erscheinungstermine<br />
der einzelnen Ausgaben<br />
von M werden mit den von<br />
Survey veranstalteten Messen<br />
im Möbelzuliefer- <strong>und</strong><br />
Möbelbereich abgestimmt.<br />
Januar 2006<br />
Die eigentlich für Mitte April<br />
geplante nächste ZOW Moskau<br />
<strong>und</strong> die Polstermöbelzuliefermesse<br />
„Furnifab Moskau“<br />
werden auf November<br />
verschoben. Damit werden<br />
diese Messen parallel zur<br />
Möbel- <strong>und</strong> Zuliefermesse<br />
„Mebel“, zur Maschinenmesse<br />
„Technodrev“ <strong>und</strong> zu<br />
dem Möbelkongress „International<br />
Furniture Forum“<br />
stattfinden.<br />
Februar 2006<br />
Mit der erstmaligen Nutzung<br />
der Hallen 22 <strong>und</strong> 23 erhöht<br />
sich die für die ZOW zur<br />
Verfügung stehende Ausstellungsfläche<br />
von zuvor<br />
28.000 m² auf r<strong>und</strong> 42.000<br />
m². Die Ausstellerzahl steigt<br />
um 26 % auf 710; die Zahl<br />
der Besucher liegt mit<br />
15.620 um 15 % über dem<br />
Vorjahreswert.<br />
Das im Oktober 2004 gestar- Im Zusammenhang mit der<br />
tete Magazin Engineered- erstmaligen Nutzung der<br />
surfaces, das sich aufgr<strong>und</strong> neuen Hallen wird auf der<br />
seiner starken thematischen ZOW 2006 ein neues Flä-<br />
Spezialisierung nicht in dem chenkonzept umgesetzt. Un-<br />
gewünschten Maße am<br />
Markt etablieren <strong>und</strong> daher<br />
nicht als eigenständige Publikation<br />
tragen konnte, wird in<br />
die breiter gefasste Publikation<br />
M integriert.<br />
ternehmen aus dem Bereich<br />
„Beschläge” stellen in Halle<br />
19 aus. In der Halle 20 werden<br />
Aussteller zum Thema<br />
„Elemente <strong>und</strong> Systeme”<br />
zusammengefasst. In den<br />
Hallen 21, 22 <strong>und</strong> 23 finden<br />
An der ZOW in Italien beteili- sich die Unternehmen aus<br />
gen sich 650 Aussteller <strong>und</strong> dem Bereich „Material <strong>und</strong><br />
damit mehr Unternehmen Oberflächen”. Hier ist auch<br />
als auf der im Februar 2005 die Sonderausstellung E3S<br />
veranstalteten Messe in integriert.<br />
Bad Salzuflen. Die Zahl der<br />
Eintritte in Pordenone steigt Am 23. Februar 2006 findet<br />
erneut auf knapp 17.800; die auf der ZOW zum ersten Mal<br />
Besucherzahl liegt bei r<strong>und</strong> ein Architektentag statt, der<br />
<strong>EUWID</strong> 10.000. <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe Ausstellern & Oberflächen <strong>und</strong> Planern die
ten Postmoderne-Aussteller auch einen<br />
Stand auf der ZOW gebucht hatten.<br />
Einzelne <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller hatten<br />
sich anfänglich noch auf eigene, parallel<br />
zur ZOW veranstaltete Hausmessen<br />
oder Hotelausstellungen in der Region<br />
Ostwestfalen konzentriert, waren dann<br />
Ende der 90er Jahre aber doch schrittweise<br />
zur ZOW gewechselt.<br />
Relativ schnell hatte die anfänglich als<br />
regionale Zuliefermesse für die west-<br />
<strong>und</strong> norddeutsche Möbelindustrie konzipierte<br />
ZOW auch international an Bedeutung<br />
gewonnen. Darüber hinaus zog<br />
Gelegenheit zum Ideenaustausch<br />
geben soll.<br />
Insbesondere am zweiten<br />
Tag der ZOW kommt es zu<br />
lang anhaltenden Staus bei<br />
der Anfahrt zum Messegelände<br />
<strong>und</strong> zu größeren<br />
Problemen bei dem Shuttle-<br />
Service von <strong>und</strong> zu den weiter<br />
entfernt liegenden Parkplätzen.<br />
Im <strong>Nach</strong>gang zu der<br />
Messe entschuldigt sich Survey<br />
in einem R<strong>und</strong>schreiben<br />
an Aussteller <strong>und</strong> Besucher<br />
für diese Missstände.<br />
Mai 2006<br />
Mit ersten Zusagen aus der<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffindustrie gewinnen<br />
die sowohl von der<br />
Köln Messe GmbH als auch<br />
von verschiedenen Zulieferunternehmen<br />
verfolgten<br />
Bemühungen um einen<br />
Neustart der Interzum an<br />
Fahrt. Der Anstoß für diese<br />
Bemühungen kam aus der<br />
Beschlagindustrie; in der Folge<br />
haben sich auch einzelne<br />
Dekordrucker für die Interzum<br />
engagiert. Verschiedene<br />
Unternehmen aus der Beschlagindustrie<br />
<strong>und</strong> aus dem<br />
Bereich Dekordruck kündigen<br />
zudem an, ihre mitteleuropäischen<br />
Messeaktivitäten<br />
im Jahr 2007 auf die Interzum<br />
konzentrieren <strong>und</strong> damit<br />
auf eine Beteiligung an der<br />
ZOW verzichten zu wollen.<br />
Ausstellern wird damit deutlich<br />
verfehlt.<br />
September 2006<br />
Survey kündigt zusätzlich<br />
zu den Veranstaltungen in<br />
Pordenone/Italien, Madrid/<br />
Spanien, Shanghai/China<br />
<strong>und</strong> Moskau/Russland eine<br />
weitere Auslands-ZOW in der<br />
Türkei an. Mittelfristig soll ein<br />
zweiter Standort in China dazukommen.<br />
Auf lange Sicht<br />
ist eine eigene Veranstaltung<br />
in Indien geplant.<br />
Bei der ZOW Shanghai liegt<br />
der Anteil der chinesischen<br />
Unternehmen unter den<br />
Ausstellern erstmals über<br />
50 %. Insgesamt sind 160<br />
Unternehmen vertreten. Eine<br />
stärkere Expansion ist nicht<br />
möglich, da für die ZOW nur<br />
die Hälfte der Halle W4 zur<br />
Verfügung steht. Dies wird<br />
sich auch mit dem Bau von<br />
zwei neuen Messehallen<br />
nicht ändern, da die zusätzlichen<br />
Flächen für die Furniture<br />
China benötigt werden.<br />
Oktober 2006<br />
Die für die ZOW in Italien<br />
genutzte Ausstellungsfläche<br />
wird um eine zusätzliche, neu<br />
errichtete Halle erweitert. Die<br />
Zahl der Eintritte steigt auf<br />
knapp unter 20.000, die der<br />
Besucher auf r<strong>und</strong> 11.500.<br />
Juni 2006<br />
Survey entscheidet sich für<br />
Istanbul als Standort der<br />
An der ZOW in Madrid be- fünften Auslandsveranstalteiligen<br />
sich auf insgesamt tung der ZOW. Neben Istanbul<br />
16.000 m² r<strong>und</strong> 300 Aus- stand zuvor auch Kayseri zur<br />
steller, darunter erstmals ein Diskussion. Die Messe soll<br />
Maschinenbauunternehmen. bereits im ersten Halbjahr<br />
Die noch kurz vor der Mes- 2007 stattfinden.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
se angestrebte Zahl von 400<br />
die Messe schon in den Anfangsjahren<br />
weitere Zielgruppen aus angrenzenden<br />
Bereichen an, wie zum Beispiel aus der<br />
Bauelementbranche, dem Objekt-, Messe-<br />
<strong>und</strong> Ladenbau sowie dem Handel.<br />
Mit dieser Ausrichtung <strong>und</strong> dem starken<br />
Wachstum wurde die ZOW schon nach<br />
wenigen Jahren in Teilbereichen eine<br />
Konkurrenz für die Kölner Interzum, die<br />
bereits in der zweiten Hälfte der 90er<br />
Jahre mit verschiedenen Problemen zu<br />
kämpfen hatte. Dies galt insbesondere<br />
für die <strong>Holz</strong>werkstoffbranche, die bis<br />
Mitte der 90er Jahre noch sehr große<br />
November 2006<br />
Auf der von April auf November<br />
verlegten ZOW in Moskau<br />
wird unter Beteiligung mehrerer<br />
Unternehmen <strong>und</strong> mit<br />
dem Titel „Work Cell Center“<br />
eine komplette Möbelfertigungsstraße<br />
für Kinderzimmermöbel<br />
gezeigt. Trotz der<br />
Terminverlegung kommt es<br />
sowohl bei den Aussteller-<br />
als auch bei den Besucherzahlen<br />
zu Rückgängen. Damit<br />
hat die Messe innerhalb<br />
von zwei Jahren r<strong>und</strong> die<br />
Hälfte der Aussteller verloren.<br />
Januar 2007<br />
Die bislang im Pavillon 57 des<br />
Allrussischen Ausstellungsgeländes<br />
VVC durchgeführte<br />
ZOW Moskau soll gemeinsam<br />
mit der parallel veranstalteten<br />
Furnifab Moskau <strong>und</strong><br />
der Maschinenmesse Technodrev<br />
im November 2007<br />
in das Moskauer Expocentr<br />
Krasnaja Presnja umziehen<br />
<strong>und</strong> damit am gleichen Ort<br />
wie die Möbel- <strong>und</strong> Zuliefermesse<br />
Mebel stattfinden.<br />
Der Termin der ersten ZOW in<br />
Istanbul wird von April 2007<br />
auf Ende Januar/Anfang<br />
Februar 2008 verlegt. Als<br />
Veranstaltungsort wird das<br />
Messezentrum TCM Istanbul<br />
gewählt.<br />
Februar 2007<br />
Trotz des mit einer Interzum-<br />
Präferenz begründeten Verzichts<br />
verschiedener Unternehmen,<br />
vor allem aus den<br />
Bereichen Beschläge <strong>und</strong><br />
Dekordruck, geht die Ausstellerzahl<br />
auf der ZOW nur<br />
von 710 auf 682 zurück.<br />
Messen<br />
Stände auf der Interzum belegt hatte,<br />
dann aber schrittweise nach Bad Salzuflen<br />
abgewandert war. Im Vorfeld der<br />
Interzum 1999 überlegten die ersten<br />
Unternehmen, auf die internationale<br />
Leitmesse in Köln zu verzichten <strong>und</strong><br />
stattdessen nur noch in Bad Salzuflen<br />
auszustellen.<br />
Im Rahmen von Sonderausstellungen,<br />
zum Beispiel zu<br />
den Themen Direktdruck <strong>und</strong><br />
Logistik, beteiligen sich neue<br />
Ausstellergruppen an der<br />
ZOW, darunter auch einzelne<br />
Maschinenhersteller.<br />
Juni 2007<br />
Mehrmalige Erweiterung<br />
der Ausstellungsfläche<br />
Mit dem anhaltenden Wachstum war<br />
die anfänglich nur in der Halle 21 des<br />
Messezentrums Bad Salzuflen veran-<br />
Auf der ZOW in Madrid werden<br />
neue Ausstellergruppen<br />
integriert. Beispiele sind Hersteller<br />
von Fenstern, Türen,<br />
Treppen, Schleifmitteln, Leimen<br />
<strong>und</strong> Klebstoffen. Darüber<br />
hinaus nehmen mehrere<br />
Maschinenhersteller teil.<br />
September 2007<br />
Die ZOW in Shanghai leidet<br />
auch weiterhin unter Platzproblemen;<br />
eine Erweiterung<br />
der Ausstellungsflächen ist<br />
aufgr<strong>und</strong> des Platzbedarfs<br />
der Furniture China kaum<br />
möglich. Survey stellt daher<br />
erstmals eine zweite ZOW in<br />
China in Aussicht, die erstmals<br />
im Frühjahr 2009 im<br />
Süden Chinas stattfinden<br />
könnte <strong>und</strong> einen stärkeren<br />
regionalen Charakter hätte.<br />
Survey will in einzelnen<br />
Märkten unter der Bezeichnung<br />
„Z-Mac“ auch Messen<br />
für <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />
durchführen. Dieses<br />
Konzept soll erstmals im<br />
Juni 2008 parallel zur ZOW<br />
in Madrid realisiert werden.<br />
2009 soll auch in Istanbul<br />
eine Z-Mac stattfinden. Für<br />
die Standorte Bad Salzuflen<br />
<strong>und</strong> Pordenone schließt Peter<br />
H. Meyer eine solche Erweiterung<br />
dagegen aus.<br />
17<br />
Oktober 2007<br />
Die Messe in Pordenone legt<br />
nochmals auf knapp 20.700<br />
Eintritte <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 12.200 Besucher<br />
zu. Die Ausstellerzahl<br />
erhöht sich ebenfalls auf 712.<br />
November 2007<br />
Mit dem Umzug in das Expocentr<br />
Krasnopresnenskaja<br />
<strong>und</strong> der damit erreichten<br />
Anbindung an die Mebel kann<br />
die Zahl der ZOW Moskau-<br />
Besucher von 4.000 im Vorjahr<br />
auf r<strong>und</strong> 10.000 mehr<br />
als verdoppelt werden. Die<br />
Ausstellerzahl liegt mit 110<br />
nur wenig über dem Vorjahreswert.<br />
Januar 2008<br />
An der parallel zur Möbelmesse<br />
„Imob“ veranstalteten<br />
ZOW in Istanbul beteiligen<br />
sich 150 Unternehmen <strong>und</strong><br />
14.000 Besucher. Davon<br />
kommen jeweils drei Viertel<br />
aus der Türkei.<br />
Februar 2008<br />
Bei der ZOW wird erstmals<br />
auch das mit der Hallennummer<br />
23.1 bezeichnete<br />
Untergeschoss der 2006 eingeweihten<br />
Halle 23 genutzt.<br />
Die Bruttoausstellungsfläche<br />
erhöht sich damit um 3.000<br />
m² auf insgesamt 45.000 m².<br />
Der Großteil der Aussteller,<br />
die 2007 zugunsten der Interzum<br />
auf eine ZOW-Beteiligung<br />
verzichtet hatten, kehrt<br />
wieder nach Bad Salzuflen<br />
zurück. Die Zahl der Aussteller<br />
erhöht sich damit auf 771.<br />
Im Rahmen von Sonderpräsentationen<br />
zu neuen Tech
nologien beteiligen sich auch<br />
weitere Maschinenhersteller.<br />
Die Zahl der Besucher liegt<br />
mit 16.500 sogar über dem<br />
bisherigen Rekordwert aus<br />
dem Jahr 2006 (15.600).<br />
Survey gibt bekannt, dass<br />
die ZOW in Shanghai ab September<br />
2008 an einem neuen<br />
Standort <strong>und</strong> mit neuen Kooperationspartnerndurchgeführt<br />
werden soll. Gleichzeitig<br />
will der Messeveranstalter<br />
mit einer zweiten chinesischen<br />
ZOW in Shenzhen<br />
expandieren. Diese Messe<br />
soll im März 2009 parallel zu<br />
der „Shenzhen International<br />
Furniture Exhibition“ (SIFE)<br />
veranstaltet werden.<br />
Der chinesische Messeveranstalter<br />
Shanghai CMP<br />
Sinoexpo International Exhibition<br />
Co. Ltd. kündigt an,<br />
in diesem Jahr parallel zur<br />
Möbelmesse Furniture China<br />
auf die „Furniture Manufacturing<br />
China Premium“ (FMC<br />
Premium) zu veranstalten.<br />
Das Unternehmen reagiert<br />
damit auf die Verlegung der<br />
ZOW in Shanghai an einen<br />
neuen Standort <strong>und</strong> das damit<br />
verb<strong>und</strong>ene Ende der<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
CMP <strong>und</strong> Survey.<br />
März 2008<br />
Survey verhandelt mit der<br />
European Federation of<br />
Woodworking Machinery<br />
Manufacturers (Eumabois),<br />
Brüssel, über die Aufnahme<br />
der geplanten Maschinenmesse<br />
Z-Mac in das Eumabois-World<br />
Exhibition Network.<br />
Das Konzept der Z-Mac<br />
soll erstmals im Mai 2008 in<br />
Madrid/Spanien <strong>und</strong> im Sep- 18<br />
Messen<br />
staltete ZOW relativ schnell an ihre<br />
räumlichen Grenzen gestoßen. Daher<br />
wurden bereits bei dem dritten Termin<br />
in Bad Salzuflen im Jahr 1998 Teile der<br />
benachbarten Halle 20 einbezogen.<br />
Schon zwei Jahre später, im Februar<br />
2000, waren die beiden Hallen 20 <strong>und</strong><br />
21 voll belegt, so dass für Aussteller<br />
erneut eine Warteliste eingeführt werden<br />
musste. Im Februar 2002 kam die<br />
Halle 19 dazu. Survey bezeichnete damals<br />
eine nochmalige Erweiterung der<br />
ZOW in Bad Salzuflen als nicht sinnvoll<br />
<strong>und</strong> wollte stattdessen die Expansion<br />
tember 2008 in Istanbul/Türkei<br />
umgesetzt werden.<br />
Mai 2008<br />
Survey kündigt für das Jahr<br />
2009 den Umzug der italienischen<br />
ZOW von Pordenone<br />
nach Verona an.<br />
Die Messegesellschaft Fiera<br />
Pordenone will auf dem bislang<br />
von der ZOW genutzten<br />
Gelände ab 2009 eine eigene<br />
Zuliefermesse unter dem Namen<br />
„Salone internazionale<br />
per i componenti e gli accessori<br />
dell’industria del mobile<br />
(SICAM)“ veranstalten.<br />
Juni 2008<br />
Trotz der Erweiterung um<br />
die Z-Mac stagniert die Zahl<br />
der Aussteller auf der ZOW in<br />
Madrid bei 300. Die Zahl der<br />
Besucher liegt mit 10.000<br />
knapp unter dem Vorjahreswert.<br />
Survey kündigt die Verlagerung<br />
der spanischen ZOW<br />
<strong>und</strong> der parallel veranstalteten<br />
Z-Mac von Madrid<br />
nach Saragossa an. Anfang<br />
Juni 2009 soll dort soll die<br />
nächste spanische ZOW<br />
stattfinden. Darüber hinaus<br />
ist eine Erweiterung des<br />
Ausstellungsprogramms um<br />
Bauelemente, Innenausbauprodukte<br />
<strong>und</strong> Halbfabrikate<br />
geplant.<br />
Carlo Giobbi wird aufgr<strong>und</strong><br />
von Meinungsunterschieden<br />
hinsichtlich der<br />
weiteren Unternehmensentwicklung<br />
vorzeitig als<br />
Geschäftsführer der Survey<br />
Marketing+Consulting s.r.l.,<br />
Mailand/Italien, abberufen;<br />
ins Ausland stärker vorantreiben. Parallel<br />
dazu sollte die Veranstaltung in<br />
Bad Salzuflen mit verschiedenen organisatorischen<br />
Änderungen wieder<br />
stärker auf die Möbelindustrie ausgerichtet<br />
werden.<br />
In den Jahren 2004 <strong>und</strong> 2005 kamen<br />
zunehmend Spekulationen über einen<br />
möglichen Umzug der ZOW an einen<br />
größeren Messestandort auf. Dabei wurde<br />
vor allem Hannover ins Gespräch<br />
gebracht. Survey dementierte derartige<br />
Umzugspläne <strong>und</strong> beteiligte sich<br />
stattdessen an der im Frühjahr 2005<br />
übergangsweise ist Peter<br />
H. Meyer damit alleiniger<br />
Geschäftsführer der italienischenSurvey-Tochtergesellschaft.<br />
September 2008<br />
Mehrere österreichische <strong>und</strong><br />
deutsche Beschlägehersteller<br />
entscheiden sich für<br />
die SICAM 2009 <strong>und</strong> wollen<br />
damit auf die wenig später<br />
stattfindende italienische<br />
ZOW verzichten.<br />
Die ZOW in Shanghai muss<br />
nach dem Umzug an den<br />
neuen Veranstaltungsort,<br />
das JSBW Global Home Furnishings<br />
Center am westlichen<br />
Standrand von Shanghai,<br />
deutliche Einbußen bei<br />
den Aussteller- <strong>und</strong> Besucherzahlen<br />
hinnehmen. Während<br />
im Jahr 2007, als die<br />
ZOW noch parallel zu der Möbelmesse<br />
Furniture China im<br />
Shanghai New International<br />
Expo Center (SNIEC) veranstaltet<br />
worden war, noch 168<br />
Aussteller <strong>und</strong> 12.000 Besucher<br />
teilgenommen hatten,<br />
sind diese Zahlen auf r<strong>und</strong> 30<br />
bzw. 4.000 zurückgegangen.<br />
Oktober 2008<br />
Bei der letzten ZOW in Pordenone<br />
steigt die Ausstellerzahl<br />
nochmals leicht auf 733, die<br />
Zahl der Eintritte geht im Vergleich<br />
zum Vorjahr dagegen<br />
um 5 % auf knapp 19.600<br />
zurück. Es werden insgesamt<br />
r<strong>und</strong> 11.500 Besucher registriert.<br />
November 2008<br />
Survey reicht eine Klage<br />
gegen die SICAM-Organisa-<br />
anlaufenden Erweiterung des Messezentrums<br />
Bad Salzuflen um die Hallen<br />
22 <strong>und</strong> 23. Teile dieser Hallen wurden<br />
bei der ZOW 2006 erstmals belegt.<br />
Im Februar 2008 wurde auch das Untergeschoss<br />
der Halle 23 einbezogen,<br />
wodurch die Ausstellungsfläche auf<br />
45.000 m² gesteigert werden konnte.<br />
Der kontinuierliche Anstieg der Aussteller-<br />
<strong>und</strong> Besucherzahlen hatte immer<br />
wieder zu größeren logistischen Problemen<br />
auf der ZOW geführt. Bereits im<br />
Jahr 1998 war erstmals in stärkerem<br />
Maße Kritik an den beengten Platzver-<br />
toren ein. Das Unternehmen<br />
argumentiert dabei, dass es<br />
aufgr<strong>und</strong> des gewählten Namens<br />
sowie des identischen<br />
Organisationsschemas, der<br />
gleichen Ausstellungsmodule<br />
sowie des gleichen Formats<br />
<strong>und</strong> Konzepts zu Verwechslungen<br />
mit der ZOW<br />
kommen könne.<br />
Die ZOW Moskau kann erstmals<br />
wieder sowohl bei den<br />
Ausstellern als auch bei den<br />
Besuchern deutlich zulegen.<br />
Dezember 2008<br />
Ein Gericht in Mailand weist<br />
in einem erstinstanzlichen<br />
Urteil die Anschuldigungen<br />
des ZOW-Veranstalters Survey<br />
gegen die SICAM-Organisatoren<br />
zurück.<br />
Die nächsten Veranstaltungstermine<br />
der „Shanghai<br />
Furniture Sourcing Fair“ <strong>und</strong><br />
der ZOW in Shanghai werden<br />
von September 2009 auf das<br />
Frühjahr 2010 verschoben.<br />
Februar 2009<br />
In zweiter Instanz gibt ein<br />
Mailänder Gericht die Veranstaltung<br />
der in Pordenone geplanten<br />
SICAM frei. Laut dem<br />
Urteil darf sich die SICAM allerdings<br />
nicht mehr als <strong>Nach</strong>folgeveranstaltung<br />
der ZOW<br />
Pordenone bezeichnen.<br />
Die Ausstellerzahl in Bad<br />
Salzuflen geht um knapp<br />
200 Unternehmen bzw. 26 %<br />
auf 572 zurück. Hintergr<strong>und</strong><br />
ist die im Mai anstehende<br />
Interzum; gegenüber 2007<br />
hat eine noch größere Zahl<br />
von Ausstellern auf die ZOW<br />
verzichtet. Die Zahl der Besucher<br />
geht ebenfalls zurück<br />
<strong>und</strong> wird mit 15.200 angegeben.<br />
März 2009<br />
Parallel zu der Möbelmesse<br />
Shenzhen International Furniture<br />
Exhibition findet erstmals<br />
eine ZOW in Shenzhen/<br />
China statt. Trotz einer relativ<br />
geringen Ausstellerbeteiligung<br />
von 40 Unternehmen<br />
werden r<strong>und</strong> 8.000 Besucher<br />
registriert. Entgegen der ursprünglichen<br />
Planung, die<br />
für die zweite ZOW Shenzhen<br />
eine Terminverlegung in den<br />
Herbst vorsah, soll der der<br />
März-Termin auch im Jahr<br />
2010 beibehalten werden.<br />
Parallel dazu wird auch die<br />
für 2010 geplante Terminverlegung<br />
der ZOW in Shanghai<br />
vom September auf das<br />
Frühjahr wieder zurückgenommen.<br />
Die nächste ZOW<br />
in Shanghai soll damit erst<br />
wieder im September 2010<br />
stattfinden.<br />
April 2009<br />
Survey <strong>und</strong> der „Ligna“-<br />
Bis Mitte April haben sich<br />
nach Angaben der Veran-<br />
Veranstalter Deutsche Messe stalter jeweils r<strong>und</strong> 250 Un-<br />
AG, Hannover, wollen bei der ternehmen als Aussteller für<br />
Organisation der parallel zur die ZOW in Verona bzw. für<br />
ZOW in Istanbul geplanten die SICAM in Pordenone an-<br />
Maschinenmesse kooperieren.<br />
Parallel dazu soll diese<br />
gemeldet.<br />
Messe von Z-Mac in „Z-TEC“<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
umbenannt werden.
hältnissen im Umfeld des Messezentrums<br />
Bad Salzuflen geäußert worden,<br />
die in Staus <strong>und</strong> langen Verzögerungen<br />
bei der An- <strong>und</strong> Abfahrt sowie in nicht<br />
ausreichenden Parkmöglichkeiten deutlich<br />
wurden. Darüber hinaus gab es vereinzelt<br />
Probleme beim Auf- <strong>und</strong> Abbau<br />
der Messestände sowie bei der von<br />
Anfang an kostenfreien Bewirtung der<br />
Messegäste. Obwohl sich Survey immer<br />
wieder um eine Beseitigung dieser<br />
logistischen Schwierigkeiten bemühte<br />
<strong>und</strong> dabei auch Fortschritte erzielte,<br />
gehörten die Engpässe beinahe zum<br />
Rahmenprogramm der ZOW. Eine nach-<br />
Mai 2009<br />
Die geplante Kooperation<br />
zwischen Survey <strong>und</strong> Deutsche<br />
Messe AG kommt doch<br />
nicht zustande. Als Gr<strong>und</strong><br />
wird eine Neuordnung der<br />
internationalen Aktivitäten<br />
der Deutsche Messe AG angegeben.<br />
Aufgr<strong>und</strong> eines zu geringen<br />
Anmeldestandes sagt<br />
Survey die auf Anfang Juni<br />
terminierte spanische ZOW<br />
sowie die parallel angesetzte<br />
Maschinenmesse Z-Mac<br />
ab. Die von 2003 bis 2008<br />
in Madrid veranstaltete ZOW<br />
sollte erstmals in Saragossa<br />
stattfinden. <strong>Nach</strong> der Absage<br />
wird als neuer Termin der Mai<br />
2010 genannt.<br />
September 2009<br />
Aufgr<strong>und</strong> der mangelnden<br />
Akzeptanz der Aussteller<br />
für den Standort Saragossa<br />
soll die spanische ZOW im<br />
Jahr 2010 wieder in Madrid<br />
stattfinden; Termin <strong>und</strong> Ausstellungsort<br />
sollen kurzfristig<br />
festgelegt werden.<br />
Aus dem Wettstreit der italienischen<br />
Zuliefermessen<br />
SICAM in Pordenone <strong>und</strong><br />
ZOW in Verona ist die SICAM<br />
zumindest in Bezug auf die<br />
erreichte Ausstellerzahl als<br />
Sieger hervorgegangen. Auf<br />
der ZOW in Verona waren<br />
etwa 250 <strong>und</strong> auf der SICAM<br />
knapp 400 ausstellende<br />
Unternehmen vertreten. Die<br />
jeweiligen Veranstalter haben<br />
in Verona 12.000 <strong>und</strong> in<br />
Pordenone 13.000 Eintritte<br />
registriert; gegenüber r<strong>und</strong><br />
19.600 Eintritten bei der letzten<br />
ZOW in Pordenone.<br />
Ab dem Jahr 2010 soll im<br />
JSWB Global Home Fur- Die nächste Ausgabe der<br />
nishings Center in Shanghai SICAM wird gegenüber dem<br />
parallel zur „JSWB Internati- diesjährigen Termin um eine<br />
onal Furniture Fair“ <strong>und</strong> zur Woche nach hinten verscho-<br />
ZOW auch die „Focus Küche ben <strong>und</strong> auf den Zeitraum 20.<br />
& Bad“ (FKB) stattfinden. bis 23. Oktober 2010 terminiert.<br />
Damit besetzt die Mes-<br />
Oktober 2009<br />
se den in diesem Jahr von<br />
der ZOW genutzten Termin.<br />
Die ZOW in Istanbul wechselt Survey nennt demgegenüber<br />
mit ihrer zweiten Veranstal- vorerst noch keinen neuen<br />
tung auf einen Oktober-Ter- Termin für die nächste ZOW<br />
min <strong>und</strong> rückt damit näher<br />
an die Konkurrenzveranstal-<br />
in Italien.<br />
tung „Intermob“, die Mitte Verschiedene Beschlag-<br />
November stattfindet. 250 <strong>und</strong> Oberflächenhersteller,<br />
ZOW-Aussteller sowie die 60 die im Februar 2009 erneut<br />
auf der parallel dazu veran- zugunsten der Interzum auf<br />
stalteten Maschinenmesse die ZOW verzichtet hatten,<br />
Z-TEC vertretenen Unter- buchen für die nächste Vernehmen<br />
belegen insgesamt anstaltung in Bad Salzuflen.<br />
25.000 m². Auf beiden Mes- Damit werden zuvor umlausen<br />
werden 19.000 Besucher fende Gerüchte widerlegt,<br />
registriert.<br />
dass eine nennenswerte Zahl<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe von Unternehmen & Oberflächen aus diesen<br />
haltige Verbesserung wurde erst in den<br />
letzten Jahren erreicht.<br />
Diskussion über den<br />
Zweijahresrhythmus<br />
In den letzten Jahren hat sich der Anstieg<br />
der Ausstellerzahlen auf der ZOW<br />
in Bad Salzuflen zunehmend abgeflacht.<br />
Diese Entwicklung ist zum einen auf die<br />
immer wieder ausgereizten Platzreserven,<br />
zum anderen aber auch auf die Diskussion<br />
über einen Zweijahresrhythmus<br />
für die ZOW zurückzuführen. Ende 2004<br />
war von Ausstellerseite erstmals der<br />
Branchen nicht mehr auf die<br />
ZOW zurückkehren will.<br />
November 2009<br />
Der Termin der nächsten ZOW<br />
in Verona wird festgelegt. Die<br />
zweite Veranstaltung an dem<br />
neuen Ort soll vom 13. bis 16.<br />
Oktober 2010 stattfinden.<br />
Die nächste Ausgabe der<br />
spanischen ZOW wird auf<br />
den 28. bis 30. September<br />
2010 terminiert <strong>und</strong> im Palacio<br />
Municipal de Congresos<br />
de Madrid stattfinden. Die<br />
Veranstaltung wird dabei auf<br />
ein „ZOW Trend & Design“-<br />
Konzept reduziert. Auf dem<br />
benachbarten Ifema-Messegelände<br />
laufen in diesem<br />
Zeitraum die Küchenmöbelmesse<br />
„SICI“ sowie die<br />
Baumesse „Construtec“. Auf<br />
dem Ifema-Messegelände<br />
war die ZOW in den Jahren<br />
2003 bis 2008 durchgeführt<br />
worden, bevor sie im Jahr<br />
2009 nach Saragossa verlagert<br />
werden sollte.<br />
Februar 2010<br />
In Bad Salzuflen sind 663<br />
Aussteller vertreten. Gegenüber<br />
der letzten vergleichbaren<br />
Veranstaltung im Februar<br />
2008 gingen sowohl die<br />
Ausstellerzahl als auch die<br />
Ausstellungsfläche um r<strong>und</strong><br />
15 % zurück. Der Anteil deutscher<br />
Unternehmen stieg dabei<br />
wieder auf 57 %.<br />
Survey will im Hinblick auf<br />
die im September 2009 erstmals<br />
in Verona durchgeführte<br />
italienische Ausgabe der Möbelzuliefermesse<br />
ZOW Kooperationsgespräche<br />
mit den<br />
Organisatoren von Konkur-<br />
Messen<br />
Vorschlag gemacht worden, die ZOW<br />
nur noch alle zwei Jahre <strong>und</strong> damit im<br />
Wechsel zu der Kölner Interzum durchzuführen.<br />
Dieser Vorschlag wurde von<br />
Survey allerdings mit der Begründung<br />
abgelehnt, dass die Entwicklungszyklen<br />
in der Möbelindustrie eine jährliche<br />
Neuheitenschau für Zulieferprodukte<br />
erforderlich machen würden.<br />
Im Zuge der vor allem von Unternehmen<br />
aus der Beschlägebranche initiierten<br />
Bemühungen um eine Stärkung der<br />
Interzum als internationale Leitmesse<br />
kam die Diskussion über einen Zweijah-<br />
renzveranstaltungen führen.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der im<br />
Oktober 2010 kurz aufeinanderfolgenden<br />
Messen „Made<br />
Expo“, ZOW <strong>und</strong> SICAM, die<br />
jeweils ähnliche Zielgruppen<br />
ansprechen, ist nach Auffassung<br />
von Peter H. Meyer eine<br />
Bereinigung der Messelandschaft<br />
erforderlich.<br />
März 2010<br />
Der britische Messeveranstalter<br />
Clarion Events Ltd.,<br />
London, übernimmt die deutsche<br />
ZOW-Ausgabe in Bad<br />
Salzuflen, die Focus Küche &<br />
Bad in Hiddenhausen sowie<br />
die ebenfalls in Bad Salzuflen<br />
stattfindende „FMB Zuliefermesse<br />
Maschinenbau“. Die<br />
Transaktion wird über die neu<br />
gegründete Clarion Survey<br />
GmbH, Bielefeld, abgewickelt.<br />
Der Inhaber des bisherigen<br />
ZOW-Veranstalters<br />
Survey, Peter H. Meyer, hält<br />
auch weiterhin eine Minderheitsbeteiligung.<br />
Survey hält nach dem Verkauf<br />
der Messeaktivitäten<br />
noch eine Beteiligung an den<br />
Messehallen in Bad Salzuflen<br />
<strong>und</strong> Anteile an der PH Meyer<br />
Wirtschaftsberatung GmbH<br />
& Co. KG, Bielefeld. Diese<br />
beiden Aktivitäten sollen als<br />
Kapitalbeteiligungen unverändert<br />
fortgeführt werden.<br />
Der Geschäftsbereich „Material<br />
ConneXion Cologne“<br />
wird vor aussichtlich bis zum<br />
Jahres ende in ein eigenständiges<br />
Unternehmen ausgegliedert.<br />
Für die von den Survey-<br />
Auslandsgesellschaften<br />
veranstalteten Messen werden<br />
verschieden Optionen<br />
19<br />
geprüft. Neben einer Übernahme<br />
durch Clarion Survey<br />
oder der Weiterführung durch<br />
externe Veranstalter kann bei<br />
einzelnen Veranstaltungen<br />
auch eine Abwicklung nicht<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Survey zieht sich wieder<br />
aus dem asiatischen Markt<br />
zurück. Die ZOW-Veranstaltung<br />
in Shanghai/China wird<br />
eingestellt. Die Messe in<br />
Shenzhen/China wird ohne<br />
Beteiligung von Survey von<br />
dem bisherigen Kooperationspartner<br />
Shenzhen Furniture<br />
Trade Association (SZFA)<br />
fortgeführt.<br />
April 2010<br />
Clarion Survey will bei der<br />
nächsten, vom 14. bis 17.<br />
Februar 2011 stattfindenden<br />
ZOW die Aussteller- <strong>und</strong> Besucherzahlen<br />
der diesjährigen<br />
Messe wieder erreichen.<br />
Dazu soll das Ausstellungsprogramm<br />
um Polsterstoffe<br />
erweitert <strong>und</strong> im Bereich<br />
Beleuchtung ausgebaut werden.<br />
Anmerkung: Die Auflistung<br />
enthält Beispiele für Veränderungen<br />
bei den verschiedenen<br />
ZOW-Veranstaltungen.<br />
Die genannten Aussteller-<br />
<strong>und</strong> Besucherzahlen beruhen<br />
auf Angaben der Veranstalter.<br />
Über die einzelnen Vorgänge<br />
wurde in ausführlicher Form<br />
jeweils im wöchentlich erscheinendenInformationsdienst<br />
„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe“<br />
berichtet.
20<br />
Messen<br />
resrhythmus der ZOW ab dem Frühjahr<br />
2006 erneut auf. Mehrere Beschlägehersteller<br />
<strong>und</strong> Dekordrucker kündigten<br />
bereits r<strong>und</strong> ein Jahr vor der nächsten<br />
Interzum an, sich im Jahr 2007 auf<br />
die Interzum konzentrieren <strong>und</strong> damit<br />
die Beteiligung an der ZOW aussetzen<br />
zu wollen. In den folgenden Monaten<br />
schlossen sich weitere Unternehmen<br />
dieser Vorgehensweise an.<br />
In der Folge kam es zu teilweise kontroversen<br />
Diskussionen zwischen<br />
diesen, bislang zumeist regelmäßig<br />
auf der ZOW vertretenen Ausstellern<br />
<strong>und</strong> Survey. Survey stellte dabei unter<br />
anderem klar, dass den auf der ZOW<br />
2007 aussetzenden Unternehmen bei<br />
einer Rückkehr auf die Folgeveranstaltung<br />
unter Umständen nicht mehr der<br />
zum Teil über mehrere Jahre belegte<br />
Standplatz angeboten werden könnte.<br />
Trotz dieser Meinungsunterschiede waren<br />
bis zum Februar 2007 vor allem<br />
in den Ausstellungsbereichen Beschläge<br />
<strong>und</strong> Dekordruck größere Lücken<br />
entstanden. Diese Lücken konnten<br />
im darauffolgenden Jahr allerdings<br />
wieder ohne größere Probleme geschlossen<br />
werden; auch im Hinblick<br />
auf die Vergabe der Standplätze wur-<br />
den zumeist einvernehmliche Lösungen<br />
gef<strong>und</strong>en.<br />
Im Jahr 2009 entschieden sich weitere<br />
Aussteller für ein Aussetzen bei der<br />
ZOW. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des konjunkturellen<br />
Einbruchs verzichteten einzelne<br />
Unternehmen aber auch komplett auf<br />
die im Februar bzw. Mai anstehenden<br />
Zuliefermessen ZOW <strong>und</strong> Interzum.<br />
Expansion ins Ausland<br />
lief anfangs erfolgreich<br />
Die Expansion ins Ausland hatte bereits<br />
im September 2001 mit der ersten<br />
ZOW-Veranstaltung in Pordenone/Italien<br />
begonnen. Im Jahr 2002 folgten die<br />
unter anderem mit Unterstützung der<br />
Schieder-Gruppe, Schieder-Schwalenberg,<br />
gegründete „Fokus Akzesoria<br />
Meblarski“ in Posen/Polen <strong>und</strong> die<br />
erste ZOW-Veranstaltung in Madrid/<br />
Spanien. Im Oktober 2003 wurde in<br />
St. Petersburg unter dem Motto „ZOW<br />
Trend & Design“ das Konzept für eine<br />
russische ZOW vorgestellt. Zu diesem<br />
Zeitpunkt war Survey noch von einem<br />
jährlichen Wechsel zwischen den Veranstaltungsorten<br />
St. Petersburg <strong>und</strong><br />
Moskau ausgegangen. Mit der ersten<br />
Die ZOW in Shanghai fand nach ihrem Wechsel<br />
in ein Ausstellungszentrum am westlichen<br />
Stadtrand von Shanghai nur noch einmal,<br />
im September 2008, statt.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
regulären ZOW im April 2004 legten sich<br />
Survey <strong>und</strong> der Kooperationspartner<br />
Restec dann allerdings auf Moskau fest.<br />
Im Verlauf des Jahres 2004 wurde der<br />
geplante Markteintritt in China <strong>und</strong><br />
damit der Schritt in Überseemärkte<br />
konkretisiert. Die erste vollwertige ZOW<br />
fand im September 2005 in Shanghai<br />
in einer im Rahmen der Möbelmesse<br />
„Furniture China“ belegten Halle auf<br />
dem Shanghai New International Expo<br />
Center (SNIEC) statt.<br />
Im Oktober 2006 entschied sich Survey<br />
für Istanbul als Standort der fünften<br />
Auslandsveranstaltung der ZOW. Der<br />
zu diesem Zeitpunkt geplante erste<br />
Termin im April 2007 musste später<br />
auf Januar 2008 verlegt werden. Mit<br />
der zweiten Veranstaltung wurde die<br />
ZOW in Istanbul im Oktober 2009 um<br />
die Maschinenmesse Z-TEC erweitert.<br />
Die nächsten Expansionsschritte erfolgten<br />
dann wieder in Asien. Bereits im<br />
Verlauf des Jahres 2006 hatte Survey<br />
mittelfristig einen zweiten Veranstaltungsort<br />
in China in Aussicht gestellt.<br />
Im September 2007 waren diese Planungen<br />
auf den Süden Chinas eingeengt<br />
worden. Anfang 2008 fiel die Entscheidung<br />
für den Standort Shenzhen; die<br />
erste Veranstaltung fand dort im März<br />
2009 statt. Die von Survey bereits im<br />
Jahr 2006 als denkbar bezeichnete<br />
längerfristige Expansion auf den indischen<br />
Markt wurde dagegen nicht mehr<br />
weiterverfolgt.<br />
Die Veranstaltungen in Italien, Madrid,<br />
Shanghai <strong>und</strong> Istanbul waren jeweils<br />
relativ erfolgreich gestartet. Ähnlich wie<br />
bei der ZOW in Bad Salzuflen konnten<br />
die Aussteller- <strong>und</strong> Besucherzahlen in<br />
kurzer Zeit deutlich gesteigert werden.<br />
Bei der italienischen Veranstaltung setzte<br />
sich dieser Trend fast bis zum Bruch<br />
zwischen den Organisatoren Survey<br />
bzw. Business International <strong>und</strong> dem<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Standortwechsel nach Verona fort. Damit<br />
war die italienische ZOW zusammen<br />
mit der Messe in Bad Salzuflen über<br />
lange Zeit die erfolgreichste Veranstaltung<br />
von Survey.<br />
Wechsel der Standorte<br />
sorgte für Probleme<br />
In Madrid flachte sich der positive Trend<br />
dagegen schneller ab. Die Wirtschaftskrise<br />
auf der iberischen Halbinsel führte<br />
in Verbindung mit dem von Survey für<br />
die Veranstaltung 2009 angekündigten<br />
Standortwechsel von Madrid nach Saragossa<br />
dann allerdings zu einem Einbruch<br />
der Ausstellerzahlen. Im März 2009<br />
musste die erste ZOW in Saragossa aufgr<strong>und</strong><br />
eines zu geringen Anmeldestandes<br />
abgesagt werden. Im Oktober 2009<br />
fiel die Entscheidung für eine Rückkehr<br />
nach Madrid; die erste Veranstaltung<br />
wurde auf das kleinere „ZOW Trend &<br />
Design“-Konzept reduziert <strong>und</strong> auf Ende<br />
September 2010 terminiert.<br />
In Shanghai führte der Wechsel des<br />
Veranstaltungsorts zu einem noch<br />
stärkeren Einbruch der Aussteller-<br />
<strong>und</strong> Besucherzahlen. Unter anderem<br />
aufgr<strong>und</strong> der beengten Platzverhältnisse<br />
im SNIEC <strong>und</strong> der wegen des<br />
Platzbedarfs der Furniture China kaum<br />
möglichen Erweiterung der Ausstellungsflächen<br />
entschied sich Survey im<br />
Februar 2008 für einen Umzug in ein<br />
Ausstellungszentrum am westlichen<br />
Stadtrand von Shanghai. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
fehlenden Akzeptanz auf Aussteller- <strong>und</strong><br />
Besucherseite fand dort aber nur eine<br />
ZOW im September 2008 statt. Ende<br />
2008 wurde der Termin der nächsten<br />
ZOW in Shanghai von September 2009<br />
auf das Frühjahr 2010 verschoben. Im<br />
März 2009 folgte die erneute Verlegung<br />
auf September 2010. Mit dem Einstieg<br />
von Clarion Events bei den Survey-<br />
Messen <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Neuordnung der Auslandsaktivitäten<br />
kam es zum endgültigen Aus.<br />
Die ZOW in Moskau hatte dagegen<br />
bereits bei ihren ersten Terminen mit<br />
Anlaufproblemen zu kämpfen, die sich<br />
dann über mehrere Jahre hinzogen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der zumeist hinter den Erwartungen<br />
zurückbleibenden Ausstel-<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
ler- <strong>und</strong> Besucherzahlen entschieden<br />
sich Survey <strong>und</strong> Restec mehrfach für<br />
organisatorische <strong>und</strong> konzeptionelle<br />
Änderungen; unter anderem waren der<br />
Veranstaltungsort <strong>und</strong> der Termin gewechselt<br />
worden. Eine gr<strong>und</strong>legende<br />
Verbesserung der Situation wurde zumindest<br />
in den Anfangsjahren dennoch<br />
nicht erreicht.<br />
Thematische Expansion<br />
war weniger erfolgreich<br />
Parallel zum Ausbau der Auslandsaktivitäten<br />
hatte sich Survey um eine Expansion<br />
in angrenzende Produktbereiche<br />
<strong>und</strong> Branchen bemüht. Mehrere der im<br />
Lauf der Jahre gegründeten Messen<br />
konnten sich aber nicht etablieren <strong>und</strong><br />
mussten in der Folge wieder abgesagt<br />
oder in übergeordnete Veranstaltungen<br />
integriert werden. Die als Zuliefermesse<br />
für das Handwerk konzipierte „ZOOM“,<br />
die erstmals im Oktober 2002 in Bad<br />
Salzuflen stattfinden sollte, musste so<br />
zum Beispiel zweimal abgesagt werden.<br />
Das Konzept wurde in der Folge aufgegeben,<br />
ohne jemals realisiert worden<br />
zu sein. Die „European Surface Show<br />
& Engineered Stone Exhibition (E3S)”<br />
konnte nur zweimal als eigenständige<br />
Veranstaltung durchgeführt werden <strong>und</strong><br />
wurde ab dem Jahr 2006 in die ZOW in<br />
Bad Salzuflen integriert.<br />
Messen<br />
Clarion Events looking into offering<br />
events outside Germany<br />
Auch im Ausland wurden verschiedene<br />
Messen für angrenzende Themengebiete<br />
gegründet. Beispiel sind die Zuliefermesse<br />
für die Leuchtenindustrie<br />
„Sicailux“ in Italien, die in verschiedenen<br />
Ländern realisierten „FurniFab“- <strong>und</strong><br />
Focus Küche & Bad-Veranstaltungen<br />
sowie die vor allem in Spanien <strong>und</strong> in<br />
der Türkei unter der Bezeichnung „Zmac“<br />
bzw. Z-TEC etablierten Maschinenmessen.<br />
Der Wechsel einiger Aussteller der ZOW<br />
Bad Salzuflen auf einen Zweijahresrhythmus,<br />
hohe Anfangsinvestitionen <strong>und</strong><br />
zunehmende Probleme bei einzelnen<br />
Auslandsveranstaltungen sowie die<br />
inzwischen als strategisch problematische<br />
Entscheidungen zu bewertenden<br />
Standortwechsel in Italien, Spanien <strong>und</strong><br />
Shanghai haben in Verbindung mit den<br />
Folgen der Wirtschaftskrise zu finanziellen<br />
Schwierigkeiten bei Survey geführt.<br />
In der Folge gab es in den letzten zwei<br />
Jahren zunehmend Spekulationen über<br />
einen möglichen Verkauf von Survey. Mit<br />
dem im März erfolgten Einstieg von Clarion<br />
Events konnte nach Aussage von<br />
Survey zum einen die Kapitalbasis der<br />
deutschen Veranstaltungen verbessert<br />
<strong>und</strong> parallel dazu eine <strong>Nach</strong>folgeregelung<br />
eingeleitet werden.<br />
The British trade fair organiser Clarion Events Ltd is looking into the possibility of<br />
continuing to offer events outside Germany following its March 2010 purchase of a<br />
majority stake in German trade fair operations run by Survey Marketing+Consulting<br />
GmbH & Co. KG. Possible options include Clarion Events acquiring these events,<br />
selling them third parties, continuing to run these fairs through licensing arrangements<br />
or their liquidation. Some decisions have already been made. The ZOW fair<br />
in Shanghai, China has been abandoned altogether. Survey has also parted ways<br />
with the ZOW in Shenzhen, which was launched last year as a second event in China.<br />
Consequently, ZOW events will no longer take place in China in the future. Licensing<br />
arrangements might be an option for the ZOW fairs in Moscow, Russia and Madrid,<br />
Spain. Clarion Events had indicated a f<strong>und</strong>amental interest in individual events<br />
abroad during talks to acquire the three German fairs, especially the events organised<br />
by Survey in Turkey. Negotiations about this possibility have continued in recent<br />
months, but a firm decision has not yet been reached. On the other hand, the future<br />
of the Italian ZOW show is still up in the air. This event, which enjoyed comparative<br />
success until 2008, ran into difficulties following its move to Verona, thus largely<br />
squandering the good position that it had held in the past.<br />
21
22<br />
Messen<br />
Erneuter Anlauf für eine Kölner Küchenmesse erhält viel Unterstützung<br />
Küchen: Messelandschaft<br />
ordnet sich nochmals neu<br />
Durch<br />
die für 2011 geplante Kölner Kü-<br />
chenmesse „Living Kitchen“, die<br />
vom 18. bis 23. Januar im Rahmen<br />
der IMM Cologne stattfinden soll, ist<br />
erneut Bewegung in die Messebeteiligungen<br />
der deutschen Küchenbranche<br />
gekommen.<br />
In Deutschland gab es seit über fünf Jahren<br />
keine internationale Küchenmesse<br />
mehr. Bei der letzten, im Jahr 2005 in<br />
Köln veranstalteten IMM cuisinale waren<br />
zwar mehrere bedeutende Unternehmen<br />
der Hausgeräteindustrie mit großen Ausstellungsflächen<br />
vertreten. Dafür blieben<br />
wichtige Küchenmöbelhersteller wie die<br />
Alno AG (Pfullendorf), die Nolte Küchen<br />
GmbH & Co. KG (Löhne), die Häcker Küchen<br />
GmbH & Co. KG (Rödinghausen),<br />
die Rational Einbauküchen GmbH (Melle)<br />
<strong>und</strong> die Bulthaup GmbH & Co. KG (Aich)<br />
der Messe fern.<br />
Ende März 2006 hatte die Köln Messe<br />
GmbH versucht, über ein für die Veranstaltung<br />
im Jahr 2007 geplantes Premiumkonzept<br />
die Attraktivität der IMM cuisinale<br />
zu erhöhen. Zusätzlich zu Küchen- <strong>und</strong><br />
Hausgeräteherstellern sollten erstmals<br />
auch Zubehörlieferanten aus dem Hochwertbereich<br />
in Köln ausstellen. <strong>Nach</strong>dem<br />
sich jedoch bis Ende August 2006 trotz<br />
des neuen Konzepts nicht genügend Unternehmen<br />
aus der Küchenmöbelindustrie<br />
angemeldet hatten, entschlossen sich<br />
die Markenküchenhersteller Poggenpohl<br />
Möbelwerke GmbH (Herford), Leicht<br />
Küchen AG (Waldstetten) <strong>und</strong> Siematic<br />
Möbelwerke GmbH & Co. KG (Löhne),<br />
ihre Zusagen für die IMM Cuisinale wieder<br />
zurückzuziehen. Kurze Zeit später gaben<br />
dann auch die Hausgerätehersteller <strong>und</strong><br />
die letzten verbliebenen Unternehmen aus<br />
der Küchenmöbelindustrie Nobilia Werke<br />
J. Stickling GmbH & Co. KG (Verl), Zeyko<br />
Möbelwerk GmbH & Co. KG (Mönchweiler)<br />
<strong>und</strong> Allmilmö Zeiler Möbelwerke GmbH<br />
& Co. KG (Zeil) ihren Rückzug bekannt.<br />
In der Folge musste die Köln Messe die<br />
IMM cuisinale absagen.<br />
Anschließend hatte die Köln Messe einen<br />
Versuch mit dem Hochwert-Projekt „Art<br />
of kitchen“ gestartet, das bei seinem<br />
Debüt im Jahr 2008 nur auf fünf Aussteller<br />
verweisen konnte <strong>und</strong> danach nicht noch<br />
einmal zu Stande kam. Dennoch hatte<br />
die Kölner Messegesellschaft 2009 ihre<br />
Bemühungen verstärkt, mit Unterstützung<br />
von Industrie, Handel <strong>und</strong> Verbänden ein<br />
Konzept für den Neustart einer Küchenmesse<br />
in Deutschland zu erarbeiten.<br />
Erste Eckpunkte wurden im September<br />
2009 vorgestellt. Die Ausstellerwerbung<br />
gestaltete sich zunächst sehr zäh; insbesondere<br />
die Terminierung im Januar war<br />
immer wieder Gegenstand von Diskussionen.<br />
Schließlich konnte die Köln Messe<br />
dann aber im Januar 2010 die ersten 27<br />
Anmeldungen präsentieren. Seitdem hat<br />
sich die Zahl der gemeldeten Aussteller<br />
stetig erhöht.<br />
Ausstellungsfläche für<br />
Living Kitchen erweitert<br />
Inzwischen wurde die Ausstellungsfläche<br />
von den vorgesehenen zwei auf drei Hallen<br />
ausgeweitet. Das ursprüngliche Ziel<br />
von 80 Ausstellern bei der Premiere wurde<br />
bereits überschritten. So umfasst die<br />
am 31. Mai aktualisierte Ausstellerliste<br />
inklusive Unterausstellern 94 Einträge,<br />
darunter zahlreiche Unternehmen aus<br />
der deutschen Küchenmöbelindustrie<br />
wie Nobilia, Alno, Nolte Küchen, Schüller<br />
Möbelwerk KG (Herrieden), die Bauformat-Gruppe<br />
(Löhne) <strong>und</strong> Poggenpohl. Von<br />
den großen deutschen Küchenherstellern<br />
ist jetzt noch die Entscheidung von<br />
Häcker Küchen offen. Bulthaup <strong>und</strong><br />
Siematic werden nicht teilnehmen. Aus<br />
der Hausgeräteindustrie haben sich ebenfalls<br />
schon verschiedene große Unter-<br />
Bei der nächsten IMM wird erstmals auch<br />
wieder die Halle 1 im Süden des Kölner<br />
Messegeländes belegt. Dort führt der<br />
Einkaufsverband Begros während der<br />
Messe seine Verbandsmesse durch.<br />
(Foto: Köln Messe)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
nehmen zur Living Kitchen angemeldet.<br />
Einige ausländische Hersteller sind inzwischen<br />
ebenfalls dabei, hauptsächlich aus<br />
Italien <strong>und</strong> den Niederlanden. Insgesamt<br />
ist die Zahl der internationalen Aussteller<br />
bislang allerdings noch recht gering.<br />
Auch in Bezug auf die gesamte IMM Cologne<br />
zeichnet sich für das nächste Jahr<br />
eine Steigerung der Ausstellerzahl ab.<br />
Für die Veranstaltung im Januar 2011<br />
waren bereits Mitte Mai 2010 mehr als<br />
70 % der geplanten Fläche gebucht; in<br />
Teilbereichen waren die zur Verfügung<br />
stehenden Flächen nach Angaben der<br />
Messegesellschaft schon ausverkauft.<br />
Im kommenden Jahr soll auch die Halle 1<br />
des Kölner Messegeländes wieder belegt<br />
werden. Hier wird der Einkaufsverband<br />
Begros GmbH, Oberhausen, während der<br />
IMM seine Verbandsmesse durchführen.<br />
Die Halle im Süden des Geländes mit etwa<br />
8.500 m² Ausstellungsfläche war in dem<br />
zuvor veröffentlichten Belegungsplan der<br />
IMM 2011 nicht zur Nutzung vorgesehen.<br />
Die voraussichtlich positive Entwicklung<br />
der Ausstellerbeteiligung kommt für viele<br />
Marktteilnehmer relativ unerwartet. In<br />
den vergangenen Jahren war die Zahl<br />
der ausstellenden Unternehmen immer<br />
weiter zurückgegangen <strong>und</strong> hatte sich<br />
erst in diesem Jahr bei 1.053 (2009:<br />
1.044) stabilisiert. Auch der Rückgang<br />
der Besucherzahlen konnte erst bei der<br />
letzten Veranstaltung gestoppt werden.<br />
Unter den 2010 gezählten 100.000 Eintritten<br />
bei der IMM Cologne waren 44.200<br />
Fachbesucher aus dem Inland, 23.000<br />
Endverbraucher <strong>und</strong> 32.800 internationale<br />
Fachbesucher. Für 2011 rechnet<br />
die Köln Messe GmbH mindestens mit<br />
stabilen Besucherzahlen. Infolge der<br />
voraussichtlich höheren Ausstellerbeteiligung<br />
<strong>und</strong> der Erweiterung um den<br />
Küchenbereich könnten die Werte aus<br />
diesem Jahr möglicherweise aber auch<br />
übertroffen werden.<br />
Hausmessen werden<br />
nicht in Frage gestellt<br />
International stellten einige große deutsche<br />
Küchenmöbelhersteller bis in diesem<br />
Jahr nur noch auf der in geraden<br />
Jahren stattfindenden „Eurocucina“ in<br />
Mailand aus. Als wichtigste Veranstaltung<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
Messen<br />
Kitchens: New life breathed into the trade fair calendar<br />
Plans to create the Living Kitchen trade fair, which is scheduled to take place in<br />
Cologne, Germany between 18 and 23 January 2011 during the IMM Cologne,<br />
have brought change to the trade fair landscape for German kitchen providers. An<br />
international kitchen fair has not taken place in Germany for more than five years<br />
now. After several failed attempts to lure the kitchen industry back to Cologne, the<br />
trade fair organiser Köln Messe GmbH renewed its efforts to develop a strategy for<br />
relaunching a kitchen fair in Germany in 2009 with the support of industry, traders<br />
and associations. The first outlines were unveiled in September 2009. Landing<br />
exhibitors initially proved very tough, with the timing in January repeatedly a topic<br />
of discussion. Ultimately, though, the fair organiser was able to report the first 27<br />
registrations in January 2010 and has since exceeded its original goal of 80 exhibitors<br />
attending the premiere event. The list of exhibitors updated on 21 May 2010<br />
included 92 entries including sub-exhibitors. As things currently stand, the kitchen<br />
industry’s return to Cologne will likely not have an impact on German companies’<br />
participation in the Milan Eurocucina fair, which takes place <strong>und</strong>er the auspices of<br />
the furnishing expo iSaloni. The strategy for the Cologne kitchen furniture event<br />
provides for the fair to take place every other year in rotation with the Milan expo.<br />
wurden die ostwestfälischen Hausmessen<br />
der Küchenmöbelindustrie im September<br />
gesehen, die nach wie vor nicht in<br />
Frage gestellt werden. In der Folge des<br />
Scheiterns der IMM cuisinale <strong>und</strong> auch<br />
der Hausgerätemesse „Domotechnica“<br />
blieben insbesondere die Geräte- <strong>und</strong><br />
Zubehöranbieter für einige Jahre ohne<br />
Heimat. Für den deutschen Markt <strong>und</strong><br />
angrenzende europäische Märkte war<br />
die „Focus Küche & Bad (FKB)“ in Enger/<br />
Hiddenhausen eine Alternative <strong>und</strong> wurde<br />
während dieser Zeit von Anbietern dieser<br />
Produktgruppen auch gestärkt. Ein Großteil<br />
der Exportmärkte wurde über diese<br />
Plattform jedoch nicht erreicht.<br />
Verschiedene Gerätehersteller haben sich<br />
in diesem Zusammenhang im Verlauf des<br />
Jahres 2007 darauf geeinigt, ab 2008<br />
jährlich bei der „Internationalen Funkausstellung<br />
(IFA)“ in Berlin auszustellen. Die<br />
IFA ist auch für Endverbraucher geöffnet.<br />
Auf der Fachbesucherseite spricht die<br />
Messe durch die Präsenz der Unterhaltungselektronikanbieter<br />
in erster Linie<br />
Vertreter des internationalen Elektrofachhandels<br />
an. Dementsprechend sind die<br />
Präsentationen der Großgerätehersteller<br />
auf der IFA auch auf diese Zielgruppe<br />
ausgerichtet. Damit stehen vor allem<br />
Standgeräte <strong>und</strong> Einbaugeräte für den<br />
Ersatzbedarf im Vordergr<strong>und</strong>. Einbaugeräte<br />
für den Absatz im Küchen- <strong>und</strong><br />
Möbelhandel wurden nach wie vor im Sep-<br />
tember in Ostwestfalen gezeigt, <strong>und</strong> hier<br />
größtenteils bei der Focus Küche & Bad.<br />
Focus Küche & Bad<br />
um einen Tag verkürzt<br />
<strong>Nach</strong>dem sich die FKB mehrere Jahre<br />
lang in Bezug auf die Flächenbelegung<br />
so positiv entwickelt hatte, dass nach<br />
einem Umzug in neue Gebäude im Jahr<br />
2006 eigentlich eine nochmalige Erweiterung<br />
geplant war, machte sich 2008<br />
<strong>und</strong> 2009 eine leichte Abwärtstendenz<br />
bemerkbar. Für die diesjährige FKB wurde<br />
das Konzept nach Angaben des Veranstalters<br />
Clarion Survey GmbH, Bielefeld,<br />
der die Messe im März übernommen hat,<br />
unter Berücksichtigung der Ausstellerkritik<br />
überarbeitet. In diesem Jahr wird<br />
die Messe vom 18. bis 23. September<br />
veranstaltet <strong>und</strong> somit einen Tag kürzer<br />
sein als in den Vorjahren. Eine weitere<br />
Änderung ist die Verlängerung der Öffnungszeiten<br />
bis 20 Uhr am Sonntag <strong>und</strong><br />
Montag der Messe, die sich als Hauptreisetage<br />
niederländischer Küchenhändler<br />
herausgestellt haben.<br />
In Bezug auf die Vertragslaufzeiten sollen<br />
künftig keine Dreijahresverträge mehr<br />
verlangt werden. Anstelle einer ganzjährigen<br />
Anmietung der Standfläche wird<br />
auch die Möglichkeit bestehen, die Fläche<br />
nur für die Dauer der Messe zu buchen.<br />
Dauermieter werden allerdings bei den<br />
23
24<br />
Messen<br />
Standpreisen bevorzugt. Auch die Flächenbelegung<br />
soll in diesem Jahr verändert<br />
werden. Stammaussteller sollen die<br />
attraktiveren Standplätze im vorderen Hallenbereich<br />
erhalten. Im hinteren Bereich<br />
sollen unter anderem Neuaussteller mit<br />
möglicherweise kleineren Standflächen<br />
platziert werden. Die Frequenz soll im<br />
hinteren Hallenbereich durch Kommunikations-<br />
<strong>und</strong> Eventflächen gewährleistet<br />
werden.<br />
Unter den bisherigen Ausstellern werden<br />
sich 2010 voraussichtlich einige nicht<br />
zurück melden. Die zu den größeren<br />
ausstellenden Unternehmen gehörende<br />
Blanco GmbH & Co. KG, Oberderdingen,<br />
begründet ihren Verzicht auf die FKB mit<br />
einer Konzentration auf die Living Kitchen.<br />
Die Gorenje Vertriebs-GmbH, München,<br />
wird ihr Einbaugerätesortiment dagegen<br />
weiterhin während der ostwestfälischen<br />
Küchenhausmessen, aber in dem Schulungszentrum<br />
der Bauformat-Gruppe,<br />
Löhne, zeigen. Andere Unternehmen aus<br />
der Geräteindustrie prüfen zurzeit noch<br />
ihr Engagement. Im Mai hatten sich erst<br />
r<strong>und</strong> 50 Unternehmen zur diesjährigen<br />
FKB angemeldet, im letzten Jahr hatten<br />
sich 89 <strong>und</strong> 2008 sogar noch 102 Firmen<br />
beteiligt.<br />
Auch die Besucherzahl bei der FKB war<br />
zuletzt rückläufig. 2009 wurden 11.150<br />
Besucher registriert. Gegenüber der im<br />
Vorjahr angegebenen Zahl von r<strong>und</strong><br />
13.000 entsprach das einem Rückgang<br />
von etwa 14 %. Fast unverändert blieb<br />
mit 16 % der Auslandsanteil unter den<br />
Besuchern, während die Verweildauer<br />
auf der Messe abnahm.<br />
Eurocucina von Köln<br />
zunächst unbeeinflusst<br />
Auf die Beteiligung der deutschen Unternehmen<br />
an der Mailänder „Eurocucina“,<br />
die im Rahmen der Einrichtungsmesse<br />
„iSaloni“ stattfindet, wird sich die Rückkehr<br />
der Küchenmöbelindustrie nach<br />
Köln nach derzeitigem Stand wohl nicht<br />
auswirken. Das für Köln unter Mitwirkung<br />
der Küchenindustrie erarbeitete Konzept<br />
sieht einen zweijährlichen Rhythmus im<br />
Wechsel zu Mailand vor.<br />
Bei der letzten, vom 14. bis 19. April<br />
2010 veranstalteten Mailänder Möbelmesse<br />
wurden nach Angaben der Messegesellschaft<br />
Cosmit S.p.A., Mailand,<br />
insgesamt 329.563 (2009: 313.385)<br />
Besucher gezählt. Gegenüber dem Vorjahr<br />
entsprach das einem Plus von r<strong>und</strong><br />
5 %. Das Niveau des Jahres 2008, als<br />
die Küchenmöbelindustrie sich zuletzt an<br />
der Messe beteiligt hatte <strong>und</strong> insgesamt<br />
378.825 Besucher registriert wurden,<br />
wurde aber um etwa 13 % verfehlt. Die<br />
Zahlen sind nicht unmittelbar vergleichbar,<br />
da 2008 neben der Küchenmöbel-<br />
<strong>und</strong> Gerätebranche auch die Büromöbelindustrie<br />
in Mailand ausgestellt hatte. Die<br />
Büromöbelmesse „SaloneUfficio“ wurde<br />
jedoch auf 2011 verschoben.<br />
Die Zahl der Fachbesucher in Mailand<br />
belief sich in diesem Jahr auf 297.460<br />
(278.000). Das war gegenüber dem Jahr<br />
2009 ein Anstieg um 7 %, gegenüber<br />
2008 (348.452) allerdings ein Rückgang<br />
um knapp 15 %. Unter den Fachbesuchern<br />
lag der Auslandsanteil in diesem<br />
Jahr bei 56 %. Die Gesamtausstellerzahl<br />
lag einschließlich der 700 auf dem „Salone<br />
Satellite“ vertretenen Designer bei<br />
2.542 (2009: 2.723). Auf dem jährlich<br />
stattfindenden „Salone Internazionale del<br />
Mobile“ stellten 1.493 (2009: 1.496)<br />
Unternehmen aus, weitere 155 (2008:<br />
140) Aussteller waren auf Küchenmöbelausstellung<br />
Eurocucina vertreten.<br />
Erstmals innerhalb der Hallen traten die<br />
Teilnehmer der „FTK – Technology for<br />
the Kitchen“ auf, deren Zahl sich auf<br />
26 (2008: 21) leicht erhöhte; auch die<br />
Ausstellerzahl bei der Teilausstellung<br />
„Salone Internazionale del Bagno“ stieg<br />
auf 168 (2008: 133).<br />
Bei der Auslastung des in den Vorjahren<br />
komplett ausgebuchten Messegeländes<br />
machte sich die Abwesenheit der<br />
Büromöbelhersteller bemerkbar. Die<br />
geringere Ausstellerzahl fiel in einigen<br />
Hallen durch breitere Gänge <strong>und</strong> Freiflächen<br />
auf. Der hohen Besucherfrequenz<br />
tat dies allerdings kaum einen Abbruch.<br />
<strong>Nach</strong> Einschätzung von Carlo Guglielmi,<br />
Präsident von Cosmit, wäre allerdings die<br />
Steigerung der Besucherzahl ohne die in<br />
der zweiten Messehälfte im Zusammenhang<br />
mit dem Vulkanausbruch in Island<br />
aufgetretenen Schwierigkeiten bei der<br />
Anreise doppelt so hoch ausgefallen. Ab<br />
Donnerstag/Freitag der Messe führte das<br />
Flugverbot über weiten Teilen Europas<br />
darüber hinaus zu chaotischen Zuständen<br />
bei der Abreise.<br />
Die nächsten Ausgaben von Eurocucina,<br />
FTK <strong>und</strong> Salone Internazionale del Bagno<br />
sind für den 17. bis 22. April 2012<br />
angesetzt.<br />
Die im Rahmen der Einrichtungsmesse iSaloni<br />
in Mailand stattfindende Eurocucina hat sich<br />
in den letzten Jahren als wichtigste <strong>und</strong> bestbesuchte<br />
Küchenmesse in Europa etabliert.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
26<br />
Möbel<br />
Umsätze der Möbelhersteller brachen im letzten Jahr um 11,5 % ein<br />
Möbelindustrie baut 2010 auf<br />
Erholung der Exportmärkte<br />
<strong>Nach</strong><br />
teilweise deutlichen Rückgängen<br />
der Möbelindustrieumsätze im Jahr<br />
2009 erwarten die deutschen Möbelhersteller<br />
in diesem Jahr überwiegend<br />
eine Stagnation. Eine Erholung<br />
des im vergangenen Jahr stark<br />
eingebrochenen Exportgeschäfts soll<br />
dabei mögliche Rückgänge auf dem<br />
Inlandsmarkt ausgleichen.<br />
Die <strong>Nach</strong>frage auf dem deutschen Markt<br />
hatte sich im letzten Jahr mit Ausnahme<br />
einzelner Monate im Schnitt stabil entwickelt,<br />
wobei es deutliche Unterschiede<br />
zwischen den einzelnen Unternehmen<br />
gab. Einbußen mussten vor allem Hersteller<br />
von sehr hochwertigen Möbeln<br />
hinnehmen.<br />
Demgegenüber entwickelte sich der<br />
Preiseinstiegsbereich gestützt von der<br />
Expansion der großen Möbeldiscounter<br />
zumeist positiv. Stärker als in anderen<br />
Teilbereichen der Möbelindustrie fielen<br />
die Rückgänge im letzten Jahr im Investitionsgüterbereich<br />
aus, dem die Büromöbelindustrie<br />
zuzurechnen ist.<br />
Die Planung für das laufende Jahr sieht<br />
zumeist einen moderaten Umsatzrückgang<br />
vor. Diese Erwartungen haben sich<br />
im bisherigen Jahresverlauf im Schnitt<br />
auch erfüllt. In den ersten beiden Monaten<br />
des Jahres mussten nochmals deutliche<br />
Rückgänge hingenommen werden, die<br />
mit dem lang anhaltenden Winter <strong>und</strong> den<br />
daraus folgenden Verkehrsbehinderungen<br />
begründet wurden. Dies hatte regional zu<br />
einer extrem geringen Besucherfrequenz<br />
im Möbelhandel geführt. Seit einem deutlichen<br />
Anziehen der Auftragseingänge im<br />
März hat die <strong>Nach</strong>frage monatsweise<br />
geschwankt. Das schlechte Geschäft<br />
im Januar <strong>und</strong> Februar konnte bei den<br />
meisten Unternehmen allerdings noch<br />
nicht wieder ausgeglichen werden. Mit<br />
einer Belebung im zweiten Halbjahr wird<br />
überwiegend nicht mehr gerechnet.<br />
Exportgeschäft<br />
läuft wieder besser<br />
Auf den meisten internationalen Märkten,<br />
in denen die <strong>Nach</strong>frage 2009 stärker<br />
eingebrochen war als im Inland, wird<br />
Deutschland:<br />
Umsatzentwicklung in der Möbelindustrie 2009<br />
5,0<br />
0,0<br />
-5,0<br />
-10,0<br />
-15,0<br />
-20,0<br />
-25,0<br />
-30,0<br />
Veränderung zum Vorjahr in %<br />
Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai 09 Juni 09 Juli 09 Aug. 09 Sept. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09<br />
Gesamtumsatz<br />
Inland<br />
Ausland<br />
Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, VDM<br />
im Verlauf dieses Jahres hingegen wieder<br />
eine Erholung erwartet. Im vierten<br />
Quartal 2009 hatten sich, auch bedingt<br />
durch ein geringes Vergleichsniveau,<br />
die Rückgangsraten im Export bereits<br />
abgeschwächt. Einige Möbelhersteller<br />
hatten sogar im Dezember schon wieder<br />
über Steigerungen berichtet. Das<br />
Jahr 2010 lief dann allerdings auch im<br />
Export schlechter an als erwartet. Erst<br />
in den Monaten April <strong>und</strong> Mai konnte die<br />
Mehrheit der Möbelhersteller im Export<br />
wieder eine Verbesserung erreichen. In<br />
einigen Ländern wie den Niederlanden<br />
<strong>und</strong> zahlreichen osteuropäischen Staaten<br />
lässt die Belebung allerdings noch immer<br />
auf sich warten.<br />
Während die größten Schwierigkeiten<br />
in Bezug auf die Umsatz- <strong>und</strong> Auftragsentwicklung<br />
der Möbelindustrie nach<br />
mehrheitlicher Einschätzung bereits im<br />
letzten Jahr durchgestanden wurden, wird<br />
in diesem Jahr im Zusammenhang mit<br />
der Kostenentwicklung wieder mit einem<br />
zunehmenden Ergebnisdruck gerechnet.<br />
Trotz einer negativen Umsatzentwicklung<br />
hatten zahlreiche Hersteller im vergangenen<br />
Jahr ihre Ergebnissituation gehalten<br />
oder verbessert, was in erster Linie auf<br />
die gesunkenen Material- <strong>und</strong> Transportkosten<br />
zurückzuführen war. In diesem<br />
Jahr gibt es dagegen wieder Kostensteigerungen<br />
im Vorproduktbereich sowie<br />
bei der Logistik.<br />
Bei stagnierenden Umsätzen <strong>und</strong> steigenden<br />
Kosten erwarten Marktteilnehmer,<br />
dass sich bei einigen Herstellern in diesem<br />
Jahr wirtschaftliche Schwierigkeiten<br />
zuspitzen <strong>und</strong> es zu einer stärkeren Marktbereinigung<br />
kommt. 2009 hatte es trotz<br />
der teilweise massiven Umsatzeinbrüche<br />
nicht wesentlich mehr Insolvenzen als in<br />
den Vorjahren gegeben. Zudem waren die<br />
Insolvenzen zumeist auch nicht nur auf die<br />
Marktlage, sondern auch auf strukturelle<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Probleme der betroffenen Unternehmen<br />
zurückzuführen.<br />
Umsatz 2009 deutlich<br />
schlechter als Prognose<br />
Laut den Zahlen des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes,<br />
Wiesbaden, ging der Gesamtumsatz<br />
der deutschen Möbelindustrie im<br />
Jahr 2009 um 11,5 % auf 15,401 Mrd<br />
€ zurück. Die Prognose des Verbands<br />
der Deutschen Möbelindustrie (VDM),<br />
Bad Honnef, der Anfang 2009 vor dem<br />
Hintergr<strong>und</strong> des mutmaßlichen „Homing“-<br />
Trends noch eine Stagnation der Umsätze<br />
erwartet hatte, trat damit nicht ein.<br />
Den stärksten Umsatzeinbruch von 15,6<br />
% verzeichneten im letzten Jahr die Hersteller<br />
von Büro- <strong>und</strong> Ladenmöbeln. In der<br />
Wohnmöbelindustrie, zu der die Kasten-<br />
<strong>und</strong> Polstermöbelhersteller gerechnet<br />
werden, nahm der Umsatz um 11,1 % ab.<br />
Die Hersteller von Küchenmöbeln (-9,2<br />
%) <strong>und</strong> Matratzen (-8,2 %) verbuchten<br />
ebenfalls eine rückläufige Entwicklung.<br />
Auch das erste Quartal 2010 musste der<br />
Statistik zufolge mit leichten Umsatzeinbußen<br />
von 1,8 % abgeschlossen werden,<br />
da im Januar (-6,8 %) <strong>und</strong> Februar (-0,9<br />
%) nochmals Rückgänge gegenüber dem<br />
schwachen Vorjahr verzeichnet worden<br />
waren. Im März erhöhte sich der Umsatz<br />
dann geringfügig um 1,6 %.<br />
Die Hersteller von Küchenmöbeln (+1,2<br />
%) <strong>und</strong> Wohnmöbeln (+4,8 %) schlossen<br />
die ersten drei Monate 2010 mit leichten<br />
Umsatzzuwächsen ab, während es in<br />
der Büro- (-15,5 %), Ladenmöbel- (-0,2<br />
%), Matratzen- (-3,9 %) <strong>und</strong> Polstermöbelindustrie<br />
(-14,5 %) Umsatzrückgänge<br />
gab. Insbesondere bei der Bewertung der<br />
Umsatzangabe für die Polstermöbelindustrie<br />
ist zu beachten, dass aufgr<strong>und</strong> einer<br />
Veränderung des Meldekreises in diesem<br />
Jahr etwa 30 % weniger Unternehmen in<br />
diesem Segment ihre Umsätze an das<br />
Statistische B<strong>und</strong>esamt berichten als im<br />
Vorjahr, wodurch der Umsatzrückgang<br />
stark überzeichnet ist.<br />
Auch bei der Klassifizierung der Produktgruppen<br />
gab es zum Jahreswechsel<br />
Veränderungen. So werden Polstermöbel<br />
nicht mehr zu den Wohnmöbeln gezählt;<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
Möbel<br />
Furniture industry building on resurgent<br />
export markets in 2010<br />
Most German furniture manufacturers expect stagnant business this year after<br />
booking sometimes substantial drops in revenues in 2009. A recovery on the<br />
export market, which plunged sharply last year, should offset a potential downturn<br />
on the domestic market. Demand was stable on average in Germany last year<br />
apart from in a few months, although clear differences emerged from business to<br />
business. Most firms expect to see a moderate slide in revenues with both merchants<br />
and domestic furniture sellers. These forecasts have also been borne out<br />
on average so far this year. A good number of insiders no longer expect a revival<br />
in the second half of 2010. On the other hand, most international markets, which<br />
suffered a larger downturn in demand than the German market in 2009, are expected<br />
to bounce back this year. The pace of the decrease in exports had already<br />
subsided in the final quarter of 2009, also due to a low level of business in the<br />
last quarter of 2008. A few furniture manufacturers had even reported an upturn<br />
in business in December. However, 2010 started off with slower-than-expected<br />
business. The majority of furniture manufacturers did not manage to increase their<br />
exports until April or May. The revival has yet to spread to a few markets, such as<br />
the Netherlands and numerous Eastern European countries.<br />
Büro- <strong>und</strong> Ladenmöbel werden ebenfalls<br />
getrennt erfasst.<br />
Exporte sind 2009<br />
deutlich gesunken<br />
Den vorläufigen Zahlen des Statistischen<br />
B<strong>und</strong>esamtes zufolge wurden im Jahr<br />
2009 insgesamt Möbel im Wert von 7,222<br />
(2008: 8,291) Mrd € aus Deutschland<br />
exportiert. Das entspricht gegenüber<br />
dem endgültigen Wert für 2008 einem<br />
Rückgang von r<strong>und</strong> 13 %. Es kann aber<br />
davon ausgegangen werden, dass sich die<br />
Rückgangsrate mit der Veröffentlichung<br />
der endgültigen Zahlen für 2009 wieder<br />
reduziert, da diese erfahrungsgemäß über<br />
den vorläufigen Werten liegen. Vergleicht<br />
man den vorläufigen Wert für 2009 mit<br />
dem vorläufigen Wert für 2008, ergibt<br />
sich ein Rückgang des Exportumsatzes<br />
von r<strong>und</strong> 7 %.<br />
Die fünf wichtigsten Exportmärkte für die<br />
deutschen Möbelhersteller waren auch<br />
im vergangenen Jahr Frankreich, die Niederlande,<br />
Österreich, Großbritannien <strong>und</strong><br />
Belgien. Die Lieferungen nach Frankreich<br />
<strong>und</strong> Österreich gaben in vergleichsweise<br />
geringem Umfang um 3,4 % auf 1,025<br />
(1,061) Mrd € bzw. um 2,7 % auf 785<br />
(806) Mio € nach. Die Exporte in die<br />
Niederlande <strong>und</strong> nach Großbritannien<br />
fielen dagegen deutlich geringer aus<br />
<strong>und</strong> sanken um 13,1 % auf 851 (980)<br />
Mio € bzw. um 20,1 % auf 466 (583)<br />
Mio €. Wie im Vorjahr wurden r<strong>und</strong> 73<br />
(73) % des gesamten Exportumsatzes<br />
in der EU erzielt.<br />
Die deutschen Importe von Möbeln erreichten<br />
im vergangenen Jahr insgesamt 7,732<br />
(8,029) Mrd €, was im Vergleich mit den<br />
endgültigen Zahlen für 2008 einen Rückgang<br />
von 3,7 % ergibt. Im Vergleich mit<br />
den vorläufigen Zahlen für 2008 sanken<br />
die Importe nur um r<strong>und</strong> 1%. Rückläufige<br />
Einfuhren aus Europa standen im letzten<br />
Jahr steigenden Möbellieferungen aus<br />
Asien gegenüber. So erhöhten sich die<br />
Importe aus Asien um knapp 4 % auf 1,493<br />
(1,437) Mio €, während die Lieferungen<br />
aus der EU um 4 % auf 5,240 (5,458) Mrd<br />
€ <strong>und</strong> aus dem übrigen Europa um knapp<br />
10 % auf 725 (803) Mio € nachgaben. Im<br />
Jahresverlauf deutlich erholt haben sich<br />
dabei allerdings die Importe aus Polen,<br />
die im ersten Halbjahr noch um 5 % unter<br />
dem Vorjahreswert gelegen hatten.<br />
Bis einschließlich Dezember erhöhten<br />
sich die Einfuhren aus Polen um 3 % auf<br />
1,641 (1,590) Mrd €. Ebenfalls zulegen<br />
konnten die Möbellieferungen aus<br />
Rumänien, die das Vorjahresniveau sogar<br />
um 18,5 % überschritten, mit 173<br />
(146) Mio € allerdings nach wie vor nur<br />
einen geringen Anteil an den Gesamtimporten<br />
haben.<br />
27
28<br />
Beschläge<br />
<strong>Nach</strong>frage hat in diesem Jahr in den meisten Märkten wieder angezogen<br />
Beschlägehersteller wieder mit<br />
Stahlpreisanstieg konfrontiert<br />
Die Hersteller von Möbelfunktionsbe-<br />
schlägen müssen beim Stahleinkauf<br />
im zweiten Halbjahr 2010 voraussichtlich<br />
Aufschläge im deutlich zweistelligen<br />
Prozentbereich hinnehmen,<br />
nachdem der Anstieg der Stahlpreise<br />
zum Jahresbeginn 2010 noch vergleichsweise<br />
moderat ausgefallen<br />
war.<br />
In Abhängigkeit von den eingesetzten Qualitäten<br />
liegen die Preise bei den neuen,<br />
überwiegend ab 1. Juli geltenden Verträgen<br />
um bis zu 30 % über dem Vorjahresniveau.<br />
Die Preise sind wie bei dem<br />
letzten stärkeren Anstieg vor genau zwei<br />
Jahren kaum verhandelbar. Abschlüsse<br />
über mehr als drei Monate sind zumeist<br />
nur zu noch höheren Preisen möglich.<br />
Auch andere Materialien wie Kunststoffe<br />
weisen eine steigende Preistendenz auf,<br />
allerdings nicht in demselben Ausmaß. Der<br />
Zinkpreis war zuletzt wie in den Vormonaten<br />
starken Schwankungen unterworfen.<br />
Derzeit verteuern die Kursverluste<br />
des Euro gegenüber dem US-Dollar den<br />
Einkauf von Zink für die europäischen<br />
Hersteller.<br />
Spätestens im Herbst wollen die meisten<br />
Beschlägehersteller eigene Preisanhebungen<br />
ankündigen, die im unteren bis mittleren<br />
einstelligen Prozentbereich liegen<br />
sollen. Dabei soll hauptsächlich mit den<br />
gestiegenen Stahlpreisen argumentiert<br />
werden. Bislang wurden die Preise allenfalls<br />
punktuell angehoben. Nur einzelne<br />
Unternehmen haben in diesem Jahr nach<br />
eigenen Angaben bereits pauschale Preiserhöhungen<br />
umgesetzt. Dabei standen<br />
zumeist die im ersten Quartal gestiegenen<br />
Zinkpreise im Vordergr<strong>und</strong>, so dass sich<br />
diese Korrekturen vor allem auf Produkte<br />
mit hohem Zinkanteil bezogen.<br />
Auftragslage hat<br />
sich entspannt<br />
Während die Kostensituation für die Beschlägehersteller<br />
wieder problematischer wird,<br />
hat sich die Auftragslage im Verlauf des<br />
zweiten Quartals weiter erholt. Im Durchschnitt<br />
bewegt sich die <strong>Nach</strong>frage im mittleren<br />
bis oberen einstelligen Prozentbereich<br />
über den schwachen Vorjahreswerten. Von<br />
dem im Jahr 2008 erreichten Niveau ist der<br />
Auftragseingang aber noch weit entfernt.<br />
Das Jahr 2009 haben die Unternehmen<br />
aus der Beschlägeindustrie mehrheitlich<br />
mit Auftrags- <strong>und</strong> Umsatzrückgängen im<br />
oberen einstelligen Prozentbereich abgeschlossen,<br />
teilweise fiel das Minus sogar<br />
zweistellig aus. Der Abschwung hatte bereits<br />
im zweiten Halbjahr 2008 eingesetzt<br />
<strong>und</strong> sich im vierten Quartal noch verstärkt.<br />
Auf diesem niedrigen Niveau setzte sich<br />
das Geschäft fast im gesamten ersten<br />
Halbjahr 2009 fort. Ab dem späten Frühjahr<br />
fielen die Rückgangsraten dann auf<br />
Basis der niedrigen Vorjahresvergleichswerte<br />
geringer aus. Steigerungen werden<br />
aber erst seit diesem Jahr wieder erzielt.<br />
Deutscher Markt war<br />
2009 relativ stabil<br />
In Deutschland war die <strong>Nach</strong>frage auch<br />
während der Wirtschaftskrise im vergangenen<br />
Jahr weniger stark eingebrochen<br />
<strong>und</strong> zudem von den Firmenkonjunkturen<br />
einzelner Abnehmer abhängig. Auch in<br />
den letzten Wochen <strong>und</strong> Monaten blieb<br />
der Auftragseingang auf dem deutschen<br />
Markt relativ stabil. Insgesamt bewegt<br />
sich das Deutschlandgeschäft auf oder<br />
etwas unterhalb des zufriedenstellenden<br />
Vorjahresniveaus. Ähnlich stellt sich die<br />
Situation im deutschsprachigen Ausland<br />
dar. Schwerpunktmäßig im Küchenmöbelbereich<br />
aktive Beschlägehersteller berichten<br />
für das Inland in der letzten Zeit<br />
wieder über eine Belebung, nachdem<br />
das Jahr in diesem Segment relativ zäh<br />
begonnen hatte. International macht sich<br />
im Küchenbereich noch die Abhängigkeit<br />
von der in verschiedenen Ländern kaum<br />
anziehenden Baukonjunktur bemerkbar.<br />
Einzelne Beschlägehersteller haben als<br />
Reaktion auf die im ersten Quartal<br />
gestiegenen Preise für Zink (s. Bild) Preisanhebungen<br />
für Produkte mit hohem<br />
Zinkanteil durchgesetzt.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Beim Absatz an die Wohnmöbelindustrie<br />
mussten nach mehrheitlicher Aussage im<br />
Inland zuletzt leichte Rückgänge hingenommen<br />
werden; im Export hat dieses<br />
Segment wohl am schnellsten angezogen.<br />
Demgegenüber entwickelt sich die <strong>Nach</strong>frage<br />
von K<strong>und</strong>en aus der Büromöbelindustrie<br />
nach wie vor verhalten. In Deutschland<br />
erreichen die Beschlägehersteller mit<br />
Abnehmern aus der Büromöbelindustrie<br />
allenfalls das Vorjahresniveau; der Export in<br />
einige Länder hat sich in diesem Absatzbereich<br />
dagegen zuletzt wieder verbessert.<br />
Wachstumsmärkte im<br />
asiatischen Raum<br />
Ein besonders starkes Wachstum wird<br />
aktuell in Asien erzielt. Die in den letzten<br />
zwei Jahren zunächst von der Immobilienkrise<br />
<strong>und</strong> schließlich von der weltweiten<br />
Wirtschaftskrise stark getroffenen Märkte<br />
Großbritannien <strong>und</strong> Spanien scheinen sich<br />
ausgehend von dem erreichten niedrigen<br />
Niveau zu erholen. Dort konnten einige<br />
Beschlägeproduzenten bereits mehrere<br />
Monate in Folge geringfügige Steigerungen<br />
verzeichnen.<br />
In den USA, die für einige große Marktteilnehmer<br />
zu den Hauptabsatzmärkten<br />
gehören, waren bis zuletzt überhaupt keine<br />
Ansätze für eine Belebung erkennbar.<br />
Allerdings ist dort nach Ansicht mehrerer<br />
Anbieter inzwischen zumindest der Bodensatz<br />
erreicht. Positiver als im vergangenen<br />
Jahr verläuft mittlerweile wieder die <strong>Nach</strong>frage<br />
in den meisten westeuropäischen<br />
Ländern, speziell in Frankreich <strong>und</strong> Italien.<br />
Eine Ausnahme bilden die Niederlande, in<br />
denen weiter spürbare Rückgänge hingenommen<br />
werden müssen. Auch in Osteuropa<br />
scheint die Talsohle in der Summe<br />
inzwischen überwiegend durchschritten<br />
zu sein, wobei diese Entwicklung nicht<br />
einheitlich auf alle Länder zutrifft.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der wieder besseren<br />
<strong>Nach</strong>frageentwicklung hat sich auch die<br />
Beschäftigungssituation in der Beschlägeindustrie<br />
inzwischen verbessert. Zum Beginn<br />
dieses Jahres musste bei einigen<br />
Beschlägeherstellern noch kurz gearbeitet<br />
werden. Der Umfang der Kurzarbeit war<br />
aber im Vergleich zum Vorjahr deutlich<br />
reduziert. Hierzu haben der frühzeitige<br />
Abbau von Leiharbeitern, das Auslaufen<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
Beschläge<br />
Fittings manufacturers facing rise in steel prices again<br />
Functional furniture fittings manufacturers will likely encounter a significant doubledigit<br />
growth in steel purchasing costs in the second half of 2010 after a relatively<br />
moderate rise in steel prices as 2010 got <strong>und</strong>erway. New contracts, most of which<br />
take effect from 1 July, will feature prices up to 30% higher in a year-on-year comparison<br />
depending on the grades in question. Prices are virtually non-negotiable,<br />
as they had been with the last sharp surge exactly two years ago. Contracts lasting<br />
more than three months are only possible when even higher prices are paid<br />
in most instances. The costs of other materials, such as plastics, are heading<br />
higher, too, albeit not to the same extent. Zinc prices have recently shown strong<br />
fluctuations, as in previous months. The weakness of the euro against the US dollar<br />
is also making it more expensive for European manufacturers to buy zinc. Most fittings<br />
producers intend to announce plans to charge more for their products in the<br />
autumn at the latest. They hope to raise their prices by low to medium single-digit<br />
percentages, chiefly citing higher steel prices. Prices have so far increased occasionally<br />
at best. Just a few businesses report having managed to institute flat-rate<br />
price hikes. In most cases, these mark-ups were based on higher first-quarter zinc<br />
prices, meaning that these modifications chiefly affected products with a high zinc<br />
content. While costs are becoming more worrisome for fittings producers again,<br />
their order books have filled again during the second quarter. On average, demand<br />
is surpassing the low levels seen last year by amounts in the middle to upper<br />
single-digit percentage range. However, order intake is far from returning to the<br />
levels seen in 2008.<br />
befristeter Arbeitsverträge <strong>und</strong> die Ausnutzung<br />
von Fluktuation beigetragen. Dadurch<br />
wurde die Mitarbeiterzahl in den<br />
meisten Unternehmen gegenüber dem<br />
letzten Jahr ausreichend reduziert, um die<br />
Beschäftigung des verbleibenden Mitarbeiterstamms<br />
zu sichern. Auf Kurzarbeit kann<br />
mittlerweile in den meisten Unternehmen<br />
fast vollständig verzichtet werden.<br />
Konsolidierung hat<br />
sich 2009 fortgesetzt<br />
Für Bewegung innerhalb der Beschlägeindustrie<br />
sorgte 2009 in erster Linie die<br />
Zerschlagung der seit Herbst 2006 zum<br />
TitusPlus-Konzern gehörenden Huwil-Werke<br />
GmbH, Ruppichteroth. In den Jahren zuvor<br />
waren es hauptsächlich die Veränderungen<br />
innerhalb der zum Würth-Konzern (Künzelsau)<br />
gehörenden Grass-Gruppe (Höchst/<br />
Österreich), die die Mepla-Alfit-Gruppe<br />
(Götzis/Österreich <strong>und</strong> Reinheim) sowie die<br />
Hetal-Gruppe (Alpirsbach) integriert hatte.<br />
<strong>Nach</strong>dem Huwil bereits Mitte 2008 die<br />
drei Betriebsteile „Galvanik“, „Automotive/<br />
Verschlusssysteme“ <strong>und</strong> „Griffe“ stillgelegt<br />
<strong>und</strong> die Modellrechte des Bereichs Griffe<br />
an die Wilhelm Becker GmbH & Co. KG,<br />
Herford, verkauft hatte, übernahm mit<br />
Wirkung zum 1. April 2009 die Lehmann<br />
Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG, Minden,<br />
den Bereich Schlösser von Huwil. Zum<br />
1. August warb zudem die Grass-Gruppe<br />
fünf Produktentwickler von Huwil ab <strong>und</strong><br />
erhielt dadurch zusätzliches Know How<br />
im Bereich Klappenbeschläge.<br />
Schließlich wurden zum 1. September<br />
die Huwil-Geschäftsbereiche „Liftbeschläge“<br />
<strong>und</strong> „Schiebetürsysteme“ an<br />
die Kesseböhmer-Gruppe, Bad Essen,<br />
<strong>und</strong> die Häfele-Gruppe, Nagold, veräußert.<br />
Die Transaktion erfolgte über das neu<br />
gegründete Gemeinschaftsunternehmen<br />
Toplifter Beteiligungs- <strong>und</strong> Vertriebs GmbH<br />
& Co. KG, Bad Essen. Bestandteil der<br />
Übernahme waren die Produktlinien <strong>und</strong><br />
-rechte sowie die ungarische Produktionsgesellschaft<br />
Huwil KFT, Budapest, mit 180<br />
Mitarbeitern. Die Rechte an der Marke<br />
„Huwil“ blieben Eigentum der Titus-Gruppe,<br />
dürfen aber zunächst von Toplifter weiter<br />
genutzt werden. Der Standort Ruppichteroth,<br />
an dem zum Schluss nur noch r<strong>und</strong><br />
45 Huwil-Mitarbeiter beschäftigt waren,<br />
blieb im Besitz der Titus-Gruppe.<br />
29
30<br />
Anlagenbau<br />
Exportmärkte haben noch stärker nachgegeben als das Inlandsgeschäft<br />
Maschinenbau verlor 2009<br />
fast die Hälfte des Umsatzes<br />
Die europäischen Hersteller von <strong>Holz</strong>-<br />
bearbeitungsmaschinen haben 2009<br />
im Vergleich zum Vorjahr fast die<br />
Hälfte ihres Umsatzes bzw. ihres Produktionsvolumens<br />
verloren.<br />
Die deutschen Maschinenlieferanten<br />
mussten laut der Statistik des Fachverbands<br />
<strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />
im Verband Deutscher Maschinen- <strong>und</strong><br />
Anlagenbau (VDMA), Frankfurt, einen<br />
Umsatzeinbruch von 42 % hinnehmen.<br />
In Italien kam es nach Angaben des<br />
Branchenverbandes Acimall, Assago, zu<br />
einem Produktionsrückgang von 48,3 %.<br />
In beiden Fällen gaben die Exportmärkte<br />
stärker nach als das Inlandsgeschäft.<br />
In Deutschland waren die Unterschiede<br />
zwischen Inlands- <strong>und</strong> Exportumsätzen<br />
dabei noch ausgeprägter als in Italien.<br />
VDMA: Schlechtestes<br />
Jahr seit Jahrzehnten<br />
Mit dem Umsatzeinbruch von 42 % war<br />
2009 nach Einschätzung des VDMA für<br />
die deutschen Hersteller von <strong>Holz</strong>bearbei-<br />
tungsmaschinen das schlechteste Jahr<br />
seit Jahrzehnten. Das Inlandsgeschäft<br />
ging um 34 % zurück, der Exportumsatz<br />
lag um 44 % unter dem Vorjahresniveau.<br />
Der Auftragseingang der deutschen <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenhersteller<br />
ging<br />
im vergangenen Jahr um 44 % zurück.<br />
Im Inland nahmen die Bestellungen um<br />
15 % ab, im Ausland sogar um 51 %.<br />
Bei Differenzierung nach den einzelnen<br />
Produktbereichen entwickelte sich das<br />
Geschäft mit Standardmaschinen etwas<br />
besser. Unter anderem aufgr<strong>und</strong> eines<br />
stabileren Absatzes an das Handwerk<br />
sank der Auftragseingang in diesem<br />
Bereich im letzten Jahr nur um 18 %.<br />
Der Auftragseingang der Anlagenbauer<br />
lag laut der VDMA-Statistik dagegen um<br />
55 % unter dem Vorjahreswert. Einem<br />
Auftragsplus von 15 % im Inland stand<br />
dabei im Ausland ein Rückgang um<br />
62 % gegenüber.<br />
Ausgehend von den sehr hohen Rückgangsraten<br />
in den ersten beiden Quartalen<br />
2009 hat sich der Auftragseingang<br />
der deutschen Hersteller von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />
in der zweiten Jahreshälfte<br />
wieder leicht erholt. Dabei ist<br />
allerdings auch der Basiseffekt zu berücksichtigen.<br />
<strong>Nach</strong> überdurchschnittlichen<br />
Wachstumsraten in den Jahren 2006 <strong>und</strong><br />
2007 sowie in den ersten drei Quartalen<br />
2008 <strong>und</strong> damit einem noch relativ guten<br />
Geschäftsverlauf bis zum Herbst 2008<br />
war es im vierten Quartal zu einem unerwartet<br />
starken Einbruch gekommen, der<br />
sich in den ersten Monaten des Jahres<br />
2009 noch verstärkt hatte. Die ab dem<br />
Herbst 2008 beobachteten Rückgänge<br />
schlagen sich in entsprechend niedrigeren<br />
Vergleichswerten für das Folgejahr<br />
nieder.<br />
Tiefpunkt wurde im<br />
Februar 2009 erreicht<br />
Im ersten Quartal 2009 blieb der Auftragseingang<br />
der deutschen Hersteller<br />
von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen um<br />
63 % unter dem Vorjahreswert. Mit einem<br />
Minus von 70 % war der Monat Februar<br />
besonders schlecht ausgefallen. Das<br />
Auslandsgeschäft war dabei deutlich<br />
stärker eingebrochen als der Inlandsmarkt.<br />
Bezogen auf die verschiedenen<br />
Produktbereiche hatte sich die <strong>Nach</strong>frage<br />
nach Anlagen für die <strong>Holz</strong>werkstoff- <strong>und</strong><br />
Sägeindustrie am schlechtesten entwickelt.<br />
In diesen Bereichen hatten einzelne<br />
Unternehmen ab dem dritten Quartal<br />
2008 über mehrere Monate fast gar keine<br />
Aufträge mehr abgeschlossen. Parallel<br />
dazu waren bereits abgeschlossene Aufträge<br />
zurückgestellt oder ganz storniert<br />
Die Anlagenhersteller mussten im zweiten<br />
Halbjahr 2008 <strong>und</strong> in der ersten Jahreshälfte<br />
2009 einen Einbruch des zuvor hohen<br />
Auftragseingangs hinnehmen. Seit Mitte 2009<br />
hat sich die Situation wieder etwas entspannt.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
worden. Dadurch war der zuvor in vielen<br />
Fällen noch relativ hohe Auftragsbestand,<br />
der eigentlich eine Auslastung bis weit in<br />
das Jahr 2009 bzw. zum Teil sogar bis<br />
2010 sicherstellen sollte, immer weiter<br />
zurückgegangen. Ähnlich stellte sich die<br />
Situation bei größeren Anlagen für die<br />
Produktion von Möbeln, Bauelementen<br />
<strong>und</strong> <strong>Holz</strong>produkten dar. Im Geschäft mit<br />
Einzelmaschinen, Handwerksmaschinen<br />
<strong>und</strong> Anlagen für den Energiebereich waren<br />
die Rückgänge dagegen weniger stark<br />
ausgefallen.<br />
Das zweite Quartal 2009 hatte sich ähnlich<br />
schwach entwickelt wie die ersten<br />
drei Monate, so dass der Auftragseingang<br />
der deutschen <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenbranche<br />
auch im gesamten<br />
ersten Halbjahr 2009 um 63 % unter<br />
dem Vorjahreswert geblieben war. Das<br />
Inlandsgeschäft hatte dabei um 32 % <strong>und</strong><br />
somit deutlich weniger stark als der Export<br />
nachgegeben. Die Aufträge aus dem<br />
Ausland waren um 69 % zurückgegangen.<br />
Im dritten Quartal verschlechterte sich<br />
der Auftragseingang gegenüber dem<br />
Vorjahr um 46 %. Die Inlandsaufträge<br />
verringerten sich dabei nur noch um<br />
22 %. Die Auslandsnachfrage entwickelte<br />
sich mit einem Minus von 51 % erneut<br />
deutlich schlechter. Die leichte Erholung<br />
gegenüber den ersten beiden Quartalen<br />
war dabei laut VDMA nicht auf einzelne<br />
Länder zurückzuführen; vielmehr hatten<br />
sich die Rückgangsraten in nahezu allen<br />
Absatzmärkten etwas reduziert.<br />
Kumuliert über die ersten neun Monate<br />
2009 belief sich das Auftragsminus im<br />
Bereich <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen auf<br />
58 %. Dabei wurde im Inland ein Minus<br />
von 29 % <strong>und</strong> im Ausland ein Rückgang<br />
von 64 % ausgewiesen. Ausgehend von<br />
diesen Zahlen <strong>und</strong> unter Berücksichtigung<br />
des Basiseffektes hatte der VDMA im<br />
Herbst seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr<br />
auf -35 % bis -45 % nach unten<br />
korrigiert. Zuvor war der Fachverband für<br />
2009 noch von einem Umsatzrückgang<br />
von 20 % ausgegangen.<br />
In den letzten drei Monaten des Jahres lag<br />
der Auftragseingang der deutschen Hersteller<br />
von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />
erstmals wieder über dem Vorjahreswert;<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
das niedrige Niveau des vierten Quartals<br />
2008 wurde um 42 % übertroffen.<br />
Ausgehend von der im vierten Quartal<br />
eingetretenen Trendwende <strong>und</strong> unter Berücksichtigung<br />
der niedrigen Vergleichswerte<br />
des Jahres 2009 rechnet der VDMA<br />
für das laufende Jahr 2010 wieder mit<br />
einer leichten Aufwärtsentwicklung im<br />
Bereich <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen.<br />
2010 soll der Umsatz zunächst wieder<br />
um 10 bis 15 % steigen. Mit einer nachhaltigen<br />
Erholung wird allerdings noch<br />
nicht gerechnet, da die Unternehmen der<br />
<strong>Holz</strong>- <strong>und</strong> Möbelindustrie in vielen Fällen<br />
über ausreichende Kapazitätsreserven<br />
verfügen <strong>und</strong> die Finanzierung vor allem<br />
Anlagenbau<br />
Deutschland:<br />
Produktion von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />
Mrd €<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
Produktionswert nominal, inklusive Reparatur <strong>und</strong> Montagen. 2009 geschätzt. Quelle: VDMA<br />
Deutschland:<br />
Produktion von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
50<br />
Veränderung zum Vorjahr in %<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
Produktionswert nominal, inklusive Reparatur <strong>und</strong> Montagen. 2009 geschätzt. Quelle: VDMA<br />
2000<br />
2001<br />
2001<br />
2002<br />
2002<br />
2003<br />
2003<br />
2004<br />
2004<br />
2005<br />
2005<br />
größerer Projekte noch immer als problematisch<br />
gilt. Dementsprechend werden<br />
Neu- <strong>und</strong> Erweiterungsinvestitionen nach<br />
Einschätzung des Verbands in absehbarer<br />
Zeit weit hinter dem in den Jahren 2007<br />
<strong>und</strong> 2008 erreichten Niveau zurückbleiben.<br />
Die Investitionstätigkeit wird sich vor<br />
allem auf Ersatz-, Modernisierungs- <strong>und</strong><br />
Anpassungsmaßnahmen konzentrieren.<br />
Exporte lagen um 40 %<br />
unter dem Vorjahreswert<br />
Die Exporte von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />
aus Deutschland nahmen laut<br />
einer vom VDMA bearbeiteten Statistik<br />
des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes, Wies-<br />
31<br />
2006<br />
2006<br />
2007<br />
2007<br />
2008<br />
2008<br />
2009<br />
2009
32<br />
Anlagenbau<br />
Deutschland: Auftragseingang<br />
bei <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen 2009<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
-80<br />
Veränderung zum Vorjahr in %<br />
Q1 2009 Q2 2009 Q3 2009 Q4 2009 2009<br />
baden, im Gesamtjahr 2009 um 39,9 %<br />
auf 1,434 Mrd € ab. <strong>Holz</strong>werkstoffpressen<br />
schnitten mit einem Minus von 24,2<br />
% auf 348,5 Mio € deutlich besser ab<br />
als der Gesamtexport. In der zweitgrößten<br />
Warengruppe, Maschinen für verschiedene<br />
Bearbeitungsvorgänge ohne<br />
Werkzeugwechsel <strong>und</strong> mit automatischer<br />
Werkstückzufuhr, hat sich der Exportwert<br />
im Vergleich zum Vorjahr dagegen auf<br />
312,5 Mio € halbiert. Bei Spalt-, Hack- <strong>und</strong><br />
Schälmaschinen war ein Rückgang um<br />
32,4 % auf 82,7 Mio € zu verzeichnen.<br />
Die einzelnen Regionen haben sich im vergangenen<br />
Jahr unterschiedlich entwickelt.<br />
Die Exporte in die EU gingen um 40,2 %<br />
auf 650,5 Mio € zurück. Dabei mussten<br />
in allen Ländern Rückgänge ausgewiesen<br />
werden. Österreich entwickelte sich mit<br />
einem Minus von 6,5 % auf 88,1 Mio €<br />
mit Abstand am besten. Über dem EU-<br />
Schnitt lagen zudem die Lieferungen nach<br />
Frankreich (-33,1 % auf 102,5 Mio €),<br />
Italien (-32,6 % auf 78,3 Mio €), Belgien<br />
(-31,2 % auf 44 Mio €) <strong>und</strong> in die Niederlande<br />
(-38,2 % auf 43 Mio €). Deutlich<br />
schlechter entwickelten sich die Exporte<br />
nach Großbritannien (-49,6 % auf 36,6<br />
Mio €) <strong>und</strong> Spanien (-51,9 % auf 26,7<br />
Mio €). Auch Osteuropa fiel gegenüber<br />
dem EU-Durchschnitt ab. Die geringsten<br />
Rückgänge verzeichneten Polen (-42,8 %<br />
auf 59 Mio €) <strong>und</strong> Tschechien (-40,5 % auf<br />
31,5 Mio €). Deutlich höhere Einbußen<br />
mussten Rumänien (-70 %), die Slowakei<br />
(-49,2 %), Ungarn (-62,5 %), Lettland<br />
Quelle: VDMA<br />
(-52,7 %), Litauen (-77 %), Estland (-55,2<br />
%) <strong>und</strong> Bulgarien (-90 %) hinnehmen.<br />
Die Exporte in andere europäische Länder<br />
gaben um 48,3 % auf 288,7 Mio<br />
€ nach. Dabei konnten die Lieferungen<br />
in die Ukraine um 60 % auf 34,1 Mio €<br />
gesteigert werden, wogegen die Exporte<br />
nach Russland (-61,1 % auf 114,8 Mio €)<br />
<strong>und</strong> in die Türkei (-58 % auf 47,9 Mio €)<br />
nachgaben. Für die Schweiz wurde ein<br />
im Vergleich zu den meisten anderen Ländern<br />
relativ moderates Minus von 22,4<br />
% auf 60,3 Mio € ausgewiesen.<br />
Die Lieferungen nach Nordamerika gaben<br />
um 52,9 % auf 70,2 Mio € nach. Die USA<br />
Deutschland:<br />
Exporte von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />
China<br />
Russland<br />
Frankreich<br />
Österreich<br />
Italien<br />
Schweiz<br />
Polen<br />
USA<br />
Türkei<br />
Brasilien<br />
Mio €<br />
(-51,8 % auf 58 Mio €) <strong>und</strong> Kanada (-57,5<br />
% auf 12,2 Mio €) entwickelten sich dabei<br />
ähnlich schwach. Mit einem Minus von<br />
67,1 % auf 64,6 Mio € gaben die Exporte<br />
nach Südamerika noch stärker nach; vor<br />
allem aufgr<strong>und</strong> der deutlich schwächeren<br />
Entwicklung im Brasilien-Geschäft (-67,7<br />
% auf 42,6 Mio €).<br />
Der Anstieg der Exporte nach Zentral-/<br />
Südasien um 47,3 % auf 21,5 Mio € war<br />
vor allem auf die beinahe verdoppelten<br />
Lieferungen nach Indien (+80 % auf 18,2<br />
Mio €) zurückzuführen. Die Lieferungen<br />
nach Ostasien erhöhten sich aufgr<strong>und</strong> der<br />
um 54,6 % auf 200,4 Mio € gesteigerten<br />
Exporte nach China um 18,2 % auf 239,7<br />
Mio €. Das China- <strong>und</strong> Indien-Geschäft erstreckte<br />
sich dabei in erster Linie auf Anlagen<br />
für die <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie. Die<br />
Exporte nach Südostasien brachen dagegen<br />
auf 12,5 Mio € ein; ein Rückgang von<br />
76,2 % gegenüber dem Vorjahr. Dabei<br />
mussten alle relevanten Abnehmerländer<br />
(Thailand, Malaysia, Indonesien, Vietnam)<br />
vergleichbare Einbußen hinnehmen. Die<br />
<strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenexporte nach<br />
Australien/Ozeanien gingen um 33,6 %<br />
auf 26,3 Mio € zurück.<br />
Geringere Rückgänge<br />
in der Gesamtbranche<br />
Der Bereich <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />
hatte sich sowohl in den einzelnen Quartalen<br />
als auch im Gesamtjahr deutlich<br />
schlechter entwickelt als der deutsche<br />
2009<br />
2008<br />
2007<br />
0 50 100 150 200 250 300 350<br />
Quelle: VDMA<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Der deutliche <strong>Nach</strong>fragerückgang hat bei<br />
den Herstellern von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />
im vergangenen Jahr zu<br />
größeren Auslastungsproblemen geführt.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau insgesamt.<br />
Dort war der Auftragseingang im ersten<br />
Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr um<br />
real 42 % zurückgegangen. Die Inlandsaufträge<br />
gaben dabei um 39 % nach; das<br />
Auslandsgeschäft fiel um 43 %.<br />
Für das zweite Quartal wurde ein Gesamtrückgang<br />
von 51 % ausgewiesen;<br />
das Inlandsgeschäft entwickelte sich<br />
mit einem Minus von 47 % erneut etwas<br />
besser als der Auftragseingang aus dem<br />
Ausland (-53 %). Im dritten Quartal ging<br />
der Auftragseingang des deutschen Maschinen-<br />
<strong>und</strong> Anlagenbaus um 40 % zurück.<br />
Der deutsche Markt hatte dabei mit<br />
einem Minus von 40 % erstmals stärker<br />
nachgegeben als das Auslandsgeschäft<br />
(-39 %). Dieser Trend setzte sich auch in<br />
den letzten drei Monaten des Jahres 2009<br />
fort. Insgesamt ging der Auftragseingang<br />
um 13 % zurück; die Inlandsaufträge lagen<br />
um 16 % <strong>und</strong> die Exportaufträge um<br />
11 % unter dem Vorjahreswert.<br />
<strong>Nach</strong> VDMA-Angaben fielen die Maschinenbestellungen<br />
im Gesamtjahr so<br />
drastisch wie nie zuvor. Der Gesamtauftragseingang<br />
blieb 2009 um 38 %<br />
hinter dem Vorjahr zurück. Im Dezember<br />
(+8 %) lag der Bestelleingang im<br />
deutschen Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />
im Vorjahresvergleich zum ersten Mal<br />
seit 15 Monaten wieder im Plus. Dabei<br />
ist allerdings zu berücksichtigen, dass<br />
der Dezember 2008 der mit Abstand<br />
schwächste Monat des Vergleichsjahres<br />
war. Das zum Jahresende 2009 erreichte<br />
Bestellniveau lag noch immer um mehr<br />
als 20 % unter dem Durchschnittswert<br />
des Fünfjahreszeitraums 2004-2008.<br />
Im Gesamtjahr 2009 musste der deutsche<br />
Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau einen<br />
Umsatzrückgang um nominal 23,1 %<br />
auf 160 (2008: 208) Mrd € hinnehmen.<br />
Die Exporte gingen nominal um 24 %<br />
auf 110 (146) Mrd € zurück. Lediglich<br />
die Lieferungen nach China konnten ausgeweitet<br />
werden, womit China früher als<br />
erwartet die USA als Hauptabnehmerland<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
deutscher Maschinen ablöste. Der Export<br />
nach Russland brach mit -43 % besonders<br />
stark ein. Die Kapazitätsauslastung bei<br />
den Maschinenherstellern <strong>und</strong> Anlagenbauern<br />
erreichte im letzten Jahr durchschnittlich<br />
nur noch 70,7 (2008: 88,9) %.<br />
Italien: Einbußen lagen<br />
zwischen 40 <strong>und</strong> 50 %<br />
Die italienischen Hersteller von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />
mussten im Gesamtjahr<br />
2009 nach vorläufigen Angaben<br />
einen Produktionsrückgang um 48,3 %<br />
hinnehmen. Absolute Zahlen werden erst<br />
mit dem Acimall-Jahresbericht veröffentlicht.<br />
Der Export gab mit einem Minus von<br />
48,7 % sogar noch etwas stärker nach.<br />
Die italienischen Importe von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />
lagen um 40,6 % unter<br />
dem Vorjahreswert. Damit ergibt sich für<br />
den italienischen Markt ein Rückgang des<br />
apparenten Verbrauchs um 46 %.<br />
Im Jahr 2008 war die Produktion der<br />
italienischen Hersteller von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />
trotz zweistelliger<br />
Rückgänge im Auftragseingang lediglich<br />
um 1,7 % auf 1,835 (2007: 1,866) Mrd<br />
€ gesunken. Dabei hatte der Export um<br />
0,8 % auf 1,519 (1,532) Mrd € <strong>und</strong> die<br />
Produktion für den Inlandsmarkt um 5 %<br />
auf 316 (334) Mio € nachgegeben.<br />
Bei den zu einem Großteil aus Deutschland<br />
stammenden Importen war 2008<br />
dagegen noch eine Zunahme um 6,6 %<br />
auf 196 (183) Mio € registriert worden.<br />
Anlagenbau<br />
Der apparente Verbrauch hatte sich damit<br />
um 0,9 % auf 512 (517) Mio € reduziert.<br />
Über Importe waren somit 38,3 (35,3)<br />
% des italienischen Marktes abgedeckt<br />
worden. Laut Acimall ist dabei allerdings<br />
zu berücksichtigen, dass ein Teil der importierten<br />
Maschinen <strong>und</strong> Anlagen wieder<br />
reexportiert wird.<br />
Bei den Außenhandelsdaten greift Acimall<br />
auf Erhebungen der italienischen Statistikbehörde<br />
Istat, Rom, zurück, bei denen<br />
Werkzeuge nicht berücksichtigt werden.<br />
Die von dem Verband veröffentlichten<br />
Produktionszahlen beruhen dagegen auf<br />
Meldungen der Acimall-Mitgliedsunternehmen,<br />
zu denen auch Werkzeughersteller<br />
gehören. Um eine einheitliche Datenbasis<br />
zu erhalten, hatte Acimall die von Istat<br />
erhobenen Exportzahlen um die Angaben<br />
seiner Mitglieder zum Werkzeugexport<br />
ergänzt.<br />
Der von Istat angegebene Exportwert, bei<br />
dem Werkzeuge nicht berücksichtigt wurden,<br />
belief sich im Jahr 2008 auf 1,455<br />
(2007: 1,470) Mrd € <strong>und</strong> lag um 1 % unter<br />
dem Vorjahresniveau. 1,015 (1,018)<br />
Mrd € oder 69,8 % des Gesamtexports<br />
gingen in das europäische Ausland. Davon<br />
entfielen 718 (717) Mio € auf die EU<br />
<strong>und</strong> 297 (301) Mio € auf europäische<br />
Länder außerhalb der EU. Während die<br />
Lieferungen in europäische Märkte damit<br />
nur unwesentlich zurückgegangen waren,<br />
brachen die Exporte nach Nordamerika<br />
um 24,6 % auf 116 (153) Mio € ein. Zuwächse<br />
konnten 2008 demgegenüber im<br />
33
34<br />
Anlagenbau<br />
Italien: Auftragseingang<br />
bei <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen 2008/2009<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
-60<br />
Veränderung zum Vorjahr in %<br />
Q1 2008 Q2 2008 Q3 2008 Q4 2008 Q1 2009 Q2 2009 Q3 2009 Q4 2009<br />
Mittleren Osten (+20,3 %), dem übrigen<br />
Asien (+10,2 %), Mittel- <strong>und</strong> Südamerika<br />
(+10,2 %) <strong>und</strong> auch in Afrika (+1,3 %)<br />
verbucht werden.<br />
Acimall rechnet 2010<br />
mit leichtem Anstieg<br />
Ausgehend von dem niedrigen Niveau<br />
des Jahres 2009 <strong>und</strong> der in den letzten<br />
Monaten auch in der italienischen<br />
<strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenbranche zu<br />
beobachtenden Stabilisierung rechnet<br />
Acimall für das Jahr 2010 wieder mit<br />
einem Produktionsanstieg um 5-10 %.<br />
Dazu sollen vor allem wieder bessere<br />
Auftragszahlen aus denjenigen Märkten<br />
beitragen, die 2008 <strong>und</strong> 2009 besonders<br />
stark eingebrochen waren, wie zum Beispiel<br />
USA, Spanien <strong>und</strong> Russland.<br />
Bereits im vierten Quartal 2009 ist der<br />
Auftragseingang der italienischen Hersteller<br />
von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />
im Vergleich zum Vorjahr wieder um 5,5<br />
% angestiegen. Diese Verbesserung war<br />
ausschließlich auf das Auslandsgeschäft<br />
zurückzuführen. So erhöhte sich der Auftragseingang<br />
aus dem Ausland um 17,6<br />
%, während die Inlandsnachfrage nochmals<br />
um 22,4 % zurückging.<br />
Zuvor mussten die italienischen Hersteller<br />
von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen dagegen<br />
sieben Quartale in Folge zum Teil<br />
drastische Umsatzeinbußen gegenüber<br />
den Vergleichsperioden hinnehmen. Der<br />
Quelle: Acimall<br />
Abwärtstrend hatte bereits Anfang 2008<br />
eingesetzt <strong>und</strong> sich dann bis Mitte 2009<br />
kontinuierlich verstärkt. <strong>Nach</strong>dem das<br />
Minus im ersten Quartal 2008 mit -5,8<br />
% noch relativ moderat ausgefallen war,<br />
brachten das zweite (-12,5 %) <strong>und</strong> dritte<br />
Quartal (-13,2 %) bereits zweistellige<br />
Rückgangsraten im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Diese waren in erster Linie auf den<br />
schwachen Inlandsmarkt zurückzuführen,<br />
wogegen sich das Auslandsgeschäft noch<br />
stabiler entwickelt hatte. Der deutlich stärkere<br />
Rückgang des Auftragseingangs<br />
im vierten Quartal 2008 (-38,8 %) war<br />
dagegen zum einen auf die weiter rückläufigen<br />
Inlandsaufträge (-37,8 %), zum<br />
anderen aber auch auf den Einbruch der<br />
Bestellungen aus dem Ausland (-39,2 %)<br />
zurückzuführen.<br />
Im ersten Halbjahr 2009 erreichte der<br />
Auftragseingang der italienischen <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenbranche<br />
nicht<br />
einmal die Hälfte der Vorjahreswerte,<br />
die ja bereits gegenüber 2007 zurückgegangen<br />
waren. Das Auslandsgeschäft<br />
schnitt dabei noch deutlich schlechter<br />
ab als der italienische Markt. Für das<br />
erste Quartal 2009 wurde ein Rückgang<br />
von insgesamt 54,8 % ermittelt. Der Auftragseingang<br />
aus dem Ausland brach<br />
dabei um 56 % ein; in Italien wurde ein<br />
Minus von 50 % verbucht. Im zweiten<br />
Quartal ging der Auftragseingang aus<br />
dem Ausland sogar um 58,5 % zurück,<br />
wogegen der italienische Markt mit -35,6<br />
% wieder weniger stark nachgab. Insgesamt<br />
musste im zweiten Quartal damit<br />
ein Rückgang um 53,8 % ausgewiesen<br />
werden. Im dritten Quartal 2009 blieb der<br />
Auftragseingang um 47,5 % unter dem<br />
Vorjahreswert. Dabei entwickelte sich<br />
das Auslandsgeschäft mit einem Minus<br />
von 50,5 % erneut schlechter als der<br />
italienische Markt, aus dem 35 % weniger<br />
Aufträge als im Vorjahr eingingen.<br />
Machinery builders saw revenues cut almost by half in 2009<br />
European wood processing machinery manufacturers experienced a drop of almost<br />
50% in their revenues and production volumes last year compared with 2008. Statistics<br />
released by the Wood Processing Machinery Federation within the German Machinery<br />
and Plant Manufacturing Association (VDMA) showed that German machinery<br />
suppliers suffered a 42% plunge in revenues in 2009. The Italian association Acimall<br />
reported a 48.3% fall in Italy’s production of wood processing technology. In both<br />
countries, export markets fared worse than the domestic market. At the same time,<br />
the gap between domestic and export revenues was more pronounced in Germany<br />
than in Italy. The VDMA reported that the 42% downturn in turnover made 2009 the<br />
worst year in decades for German wood processing machinery producers. Domestic<br />
business dwindled 34%, while export turnover was down 44% compared with 2008.<br />
German wood processing machinery makers saw their order intake subside 44%<br />
last year. Domestic orders were 15% lower, while orders from abroad plummeted<br />
as much as 51%. In terms of the fortunes of the different product groups, standard<br />
machines fared a little better than the pack last year. More stable deliveries to carpenters,<br />
among other factors, slimmed ordering of these machines by just 18% last year.<br />
On the other hand, the VDMA’s statistics indicated that plant builders’ order intake<br />
tumbled 55% compared with 2008. In the process, a 15% improvement in domestic<br />
orders contrasted with a 62% drop in orders from outside Germany.<br />
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36<br />
Anlagenbau<br />
Drei chinesische Unternehmen wollen kontinuierliche Pressen liefern<br />
Veränderungen im Anlagenbau<br />
haben sich weiter fortgesetzt<br />
Auch<br />
nach Abschluss der in den Jahren<br />
2007 <strong>und</strong> 2008 vereinbarten Akquisitionen<br />
<strong>und</strong> Desinvestitionen bleibt der<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffanlagenbau in Bewegung.<br />
Die Marktführer Siempelkamp<br />
Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau GmbH &<br />
Co. KG, Krefeld, <strong>und</strong> Dieffenbacher<br />
GmbH & Co. KG, Eppingen, haben ihr<br />
Angebotsprogramm im Verlauf des<br />
vergangenen Jahres über Zukäufe<br />
nochmals erweitert.<br />
Siempelkamp hat im August 2009 die<br />
Hombak Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />
GmbH, Bad Kreuznach, übernommen;<br />
eine entsprechende Vereinbarung war<br />
nach mehrmonatigen Verhandlungen Mitte<br />
Mai getroffen worden. Zum Jahresende<br />
2009 wurde die Beteiligung an der CMC<br />
Texpan s.r.l., Colzate/Italien, von zuvor<br />
30 % auf 70 % ausgebaut. Im Gegenzug<br />
hatte sich Siempelkamp bereits im<br />
Jahr 2008 von den 20 %-Beteiligungen<br />
an den italienischen Unternehmen PAL<br />
s.r.l., Ponte de Piave, <strong>und</strong> Imal s.r.l.,<br />
San Damaso, getrennt. Der Krefelder<br />
Anlagenhersteller hatte in den 80er bzw.<br />
90er Jahren Minderheitsbeteiligungen an<br />
den beiden Unternehmen erworben <strong>und</strong><br />
zuletzt an beiden Unternehmen jeweils<br />
20 % gehalten.<br />
Die durch den Verkauf dieser Anteile<br />
entstandenen Lücken im Siempelkamp-<br />
Angebotsprogramm wurden durch die<br />
Hombak-Übernahme sowie durch den<br />
inzwischen vollzogenen Einstieg in den<br />
Bau von Messerringzerspanern <strong>und</strong> Beleimungsanlagen<br />
zumindest teilweise<br />
geschlossen. Bei der Entwicklung dieser<br />
Anlagen konnte Siempelkamp unter<br />
anderem auf das Know How der beiden<br />
Tochtergesellschaften Hombak <strong>und</strong> CMC<br />
Texpan zurückgreifen. In den Werken Bad<br />
Kreuznach <strong>und</strong> Colzate sowie an den<br />
Siempelkamp-Standorten Blatnice/Tschechien<br />
<strong>und</strong> Wuxi (Provinz Jiangsu/China)<br />
werden verschiedene Komponenten gefertigt.<br />
Die Produktion von Zerspanungs-<br />
<strong>und</strong> Beleimungsanlagen wurde ansonsten<br />
größtenteils in Krefeld konzentriert. Die<br />
ersten derartigen Anlagen wurden im<br />
Verlauf des ersten Halbjahrs 2010 ausgeliefert.<br />
Dieffenbacher hat seine Aktivitäten im<br />
Frontend-Bereich in den letzten Jahren<br />
ebenfalls deutlich verstärkt. Im Verlauf<br />
des Jahres 2006 wurde eine 30 %-Beteiligung<br />
an der Instalmec S.r.l., San Giorgio<br />
di Nogaro/Italien, erworben. Ende Januar<br />
2008 folgte der Kauf der in Nastola/Finnland<br />
<strong>und</strong> S<strong>und</strong>svall/Schweden ansässigen<br />
Aktivitäten von Metso Panelboard in den<br />
Bereichen Spanplatten- <strong>und</strong> MDF-Anlagen.<br />
Mitte Mai 2009 hat sich Dieffenbacher mit<br />
der Kronospan-Gruppe auf die Übernahme<br />
der 70 %-Beteiligung an dem chinesischen<br />
Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenhersteller<br />
Shanghai Wood Based Panel Machinery<br />
Co. Ltd. (SWBPM) verständigt. Beide Unternehmen<br />
hatten seit dem vierten Quartal<br />
2008 über die Übernahme verhandelt <strong>und</strong><br />
Ende April eine gr<strong>und</strong>sätzliche Einigung<br />
erzielt. Die Transaktion wurde im Juli abgeschlossen.<br />
Der bisherige chinesische<br />
Joint Venture-Partner Shanghai Electric<br />
Sowohl Siempelkamp als<br />
auch Dieffenbacher haben<br />
in den vergangenen<br />
Jahren mit gezielten Akquisitionen<br />
<strong>und</strong> Investitionen<br />
ihre Aktivitäten<br />
im Frontend-Bereich<br />
deutlich ausgebaut.<br />
(Foto: Dieffenbacher)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Mit der Übernahme von Hombak hat<br />
Siempelkamp sein Angebotsprogramm<br />
um verschiedene Frontend-Anlagen,<br />
wie zum Beispiel Hacker, erweitert.<br />
(Foto: Siempelkamp)<br />
Co. Ltd., Shanghai, blieb als Minderheitsgesellschafter<br />
beteiligt.<br />
Mit der Anfang September 2009 im Rahmen<br />
eines Asset Deals erfolgten Übernahme<br />
der B. Maier Zerkleinerungstechnik<br />
GmbH, Bielefeld, ist Dieffenbacher zudem<br />
in den Bereich Spanaufbereitung<br />
eingestiegen. Die Transaktion umfasste<br />
das Engineering, den Vertrieb <strong>und</strong> den<br />
K<strong>und</strong>enstamm von Maier im Bereich Zerkleinerungstechnik;<br />
die Produktionsaktivitäten<br />
wurden dagegen nicht übernommen.<br />
Maier hatte ursprünglich mit Siempelkamp<br />
über einen Verkauf des Gesamtunternehmens<br />
verhandelt. Diese Transaktion sollte<br />
neben Engineering <strong>und</strong> Vertrieb auch den<br />
Fertigungsbereich umfassen. Die Verhandlungen<br />
waren dann allerdings noch<br />
im ersten Quartal 2009 ohne Ergebnis<br />
beendet worden. Wenig später kam es<br />
zu ersten Gesprächen zwischen Maier<br />
<strong>und</strong> Dieffenbacher, die im Mai in ernsthafte<br />
Verhandlungen übergeleitet wurden.<br />
<strong>Nach</strong>dem verschiedene Gr<strong>und</strong>satzfragen,<br />
insbesondere die Ausklammerung der Produktionsaktivitäten<br />
geklärt waren, wurden<br />
die endgültigen Vertragsdetails im Verlauf<br />
des Augusts festgelegt.<br />
Ausbau der Aktivitäten<br />
im Frontend-Bereich<br />
Sowohl Siempelkamp als auch Dieffenbacher<br />
verfolgen bereits seit mehreren<br />
Jahren die Strategie, durch gezielte Übernahmen<br />
<strong>und</strong> Investitionen zum Komplettanbieter<br />
für <strong>Holz</strong>werkstoffanlagen zu<br />
werden. Mit den im Verlauf der letzten<br />
drei Jahre vorgenommenen Programmerweiterungen<br />
konnten die zuletzt vor<br />
allem noch in den Bereichen Frontend<br />
<strong>und</strong> Energieanlagen bestehenden Lücken<br />
größtenteils geschlossen werden.<br />
Beide Anlagenhersteller können nach<br />
diesen Akquisitionen <strong>und</strong> Investitionen nahezu<br />
alle Komponenten für Spanplatten-,<br />
MDF/HDF- <strong>und</strong> OSB-Produktionslinien<br />
aus eigener Fertigung liefern. Die letzte<br />
größere Lücke ist bei beiden Unterneh-<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
mensgruppen der Refiner, der für MDF/<br />
HDF- bzw. Faserplattenprojekte auch<br />
weiterhin bei der Division „Refinersysteme“<br />
der Andritz AG (Graz/Österreich),<br />
der Metso Corp. (Helsinki/Finnland) oder<br />
der Pallmann Maschinenfabrik GmbH &<br />
Co. KG (Zweibrücken) zugekauft werden<br />
muss. Dieffenbacher kann über SWBPM<br />
lediglich kleinere Refiner für die in China<br />
noch immer nachgefragten einfachen<br />
Ein- oder Mehretagenlinien liefern. Derzeit<br />
gibt es keine Anzeichen dafür, dass<br />
Siempelkamp oder Dieffenbacher in absehbarer<br />
Zeit in den Bau von größeren<br />
Refinern einsteigen werden.<br />
Der Zukauf von <strong>Holz</strong>platz-, Frontend-<br />
<strong>und</strong> Endfertigungsanlagen wurde in den<br />
letzten Jahren sowohl von Siempelkamp<br />
als auch von Dieffenbacher dagegen<br />
schrittweise zurückgefahren <strong>und</strong> durch<br />
eigene Maschinenlieferungen ersetzt.<br />
Im Frontend waren dabei alle relevanten<br />
Bereiche, wie zum Beispiel die Span-/<br />
Faseraufbereitung, die Trocknung <strong>und</strong> die<br />
Beleimung betroffen. Dementsprechend<br />
haben sich die Absatzmöglichkeiten der<br />
Lieferanten von Einzelmaschinen <strong>und</strong> Peripherieanlagen<br />
in einem in den letzten<br />
zwei Jahren ohnehin stark rückläufigen<br />
Markt erheblich verschlechtert. Parallel<br />
dazu erschwert die Konkurrenz mit den<br />
Gesamtanlagenanbietern den Zugang zu<br />
zahlreichen Projekten. Mehrere Unternehmen<br />
haben daher bereits vor einiger Zeit<br />
damit begonnen, ihr Angebotsprogramm<br />
über den Zukauf von einzelnen Maschinen<br />
Anlagenbau<br />
oder gebrauchten Anlagen zu erweitern<br />
<strong>und</strong> damit zumindest in Teilbereichen zu<br />
komplettieren.<br />
Pallmann hat so zum Beispiel im Jahr<br />
2003 Rotorentrinder <strong>und</strong> 2007 Trommelentrinder<br />
in sein Programm aufgenommen.<br />
Das Unternehmen kann damit<br />
inzwischen die vor dem Trockner liegenden<br />
Anlagenbereiche weitgehend selbst<br />
abdecken. Die Binos GmbH, Springe, will<br />
in absehbarer Zeit in den Pressenbau einsteigen<br />
<strong>und</strong> zumindest Einetagenpressen<br />
aus eigener Produktion liefern. In einem<br />
ersten Schritt sollen damit wieder kleinere<br />
Gesamtanlagen realisiert werden. Im<br />
zweiten Halbjahr 2009 hat Binos bereits<br />
eine Produktionslinie für Dünn-MDF an den<br />
MDF-Hersteller OAO Borisovdrev, Borisov/<br />
Weißrussland, geliefert. Die bei diesem<br />
Projekt eingesetzte Kalanderpresse wurde<br />
von Binos selbst gefertigt; verschiedene<br />
vor- <strong>und</strong> nachgeschaltete Anlagenkomponenten<br />
wurden bei anderen Maschinenherstellern<br />
zugekauft.<br />
PAL <strong>und</strong> Imal wollen<br />
Komplettanlagen liefern<br />
Als Reaktion auf die von Siempelkamp <strong>und</strong><br />
Dieffenbacher im Verlauf der letzten Jahre<br />
nochmals forcierten Bemühungen um<br />
eine Erweiterung ihrer Angebotsprogramme<br />
wollen die verb<strong>und</strong>enen italienischen<br />
Maschinenhersteller PAL <strong>und</strong> Imal in Zukunft<br />
auch komplette Produktionslinien<br />
für <strong>Holz</strong>werkstoffe liefern. Bereits seit<br />
37
38<br />
Anlagenbau<br />
längerer Zeit bestehende Überlegungen<br />
wurden nach dem im Verlauf des Jahres<br />
2008 vollzogenen Ausstieg der Siempelkamp-Gruppe<br />
konkretisiert.<br />
PAL <strong>und</strong> Imal kooperieren bereits seit<br />
dem Jahr 1998, als beide Unternehmen<br />
wechselseitig eine Minderheitsbeteiligung<br />
aneinander erworben <strong>und</strong> in der Folge<br />
Überschneidungen in der Angebotspalette<br />
eliminiert hatten. 2006 übernahm Imal die<br />
Firmenanteile von Romeo Paladin, der<br />
gemeinsam mit Antonio Dal Ben im Jahr<br />
1978 PAL gegründet hatte. Parallel dazu<br />
stieg der Imal-Geschäftsführer Loris Zanasi<br />
auch in die Geschäftsführung von PAL ein.<br />
In der Folge haben beide Unternehmen ihre<br />
Zusammenarbeit schrittweise ausgebaut.<br />
In den letzten zwei Jahren wurde zudem<br />
das vor allem auf Screening-, Beleimungs-<br />
<strong>und</strong> Messanlagen ausgerichtete<br />
Angebots programm um Anlagen<br />
für den Bereich Form-/Pressenstrang<br />
erweitert. Neben Formstationen für die<br />
Span-, MDF- <strong>und</strong> OSB-Produktion („Dynaformer“)<br />
<strong>und</strong> einer Dampfvorwärmung für<br />
den Einsatz vor kontinuierlichen Pressen<br />
(„Dynasteam“) bieten die beiden Unternehmen<br />
über die Kooperation mit einem<br />
chinesischen Anlagenhersteller unter der<br />
Bezeichnung „Dynapress“ inzwischen<br />
auch eine kontinuierliche Presse an.<br />
PAL <strong>und</strong> Imal haben nach eigenen Angaben<br />
inzwischen zwei MDF-Anlagen<br />
mit kontinuierlicher Presse nach China<br />
verkauft. Die mit einem europäischen<br />
Unternehmen geführten Verhandlungen<br />
über eine kontinuierliche Spanplattenanlage<br />
sollen bis zum Ende des ersten<br />
Halbjahrs 2010 abgeschlossen werden.<br />
Darüber hinaus können inzwischen auch<br />
Einetagen- <strong>und</strong> Mehretagenanlagen sowie<br />
komplette Dämmplattenlinien geliefert<br />
werden. Eine erste MDF-Mehretagenanlage<br />
soll nach Weißrussland gehen. Im<br />
Dämmplattenbereich haben PAL <strong>und</strong> Imal<br />
einen Auftrag über das Frontend für ein<br />
in Frankreich laufendes Projekt erhalten;<br />
derzeit wird zudem über die Lieferung der<br />
nachfolgenden Anlagenteile verhandelt.<br />
PAL <strong>und</strong> Imal würden die dabei eingesetzte<br />
Kalibrierpresse selbst fertigen.<br />
Bereits in den vergangenen Jahren<br />
haben beide Unternehmen versucht,<br />
unter Einsatz von zugekauften oder gebrauchten<br />
Anlagen <strong>und</strong> Maschinen erste<br />
Gesamtanlagenprojekte abzuschließen.<br />
Ein Beispiel ist die von dem italienischen<br />
Unternehmen Safwood S.p.A., Piacenza,<br />
an einem russischen Standort geplante<br />
OSB-Anlage, bei der eine ursprünglich<br />
von Dieffenbacher an die Trillium Corp.,<br />
Bellingham/Washington, gelieferte <strong>und</strong><br />
für einen Standort in Venezuela vorgesehene<br />
kontinuierliche Produktionslinie<br />
zum Einsatz kommen sollte.<br />
Neue Anbieter von<br />
kontinuierlichen Pressen<br />
<strong>Nach</strong>dem die von Siempelkamp <strong>und</strong> Dieffenbacher<br />
verfolgte Expansionsstrategie<br />
in den letzten Jahren zu einer deutlichen<br />
Konsolidierung des Anbieterspektrums<br />
für kontinuierliche Pressen für die<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffproduktion geführt hatte,<br />
zeichnet sich mit dem geplanten Einstieg<br />
von zumindest drei chinesischen Maschinen-<br />
<strong>und</strong> Anlagenherstellern inzwischen<br />
wieder eine Trendwende ab. Mit der im<br />
Sommer 2007 erfolgten Übernahme des<br />
Metso Panelboard-Pressenbaus durch<br />
Siempelkamp <strong>und</strong> der im Juli 2009 abgeschlossenen<br />
SWBPM-Akquisition durch<br />
Dieffenbacher gab es zuletzt nur noch<br />
zwei relevante Anbieter solcher Anlagen.<br />
Siempelkamp setzt dabei auf die in<br />
Shifting fortunes for machinery producers<br />
den 80er Jahren entwickelte <strong>und</strong> in<br />
der Folge um verschiedene Varianten<br />
erweiterte Contiroll-Presse. Zuletzt hat<br />
Siempelkamp eine 4 ft breite Anlage<br />
entwickelt, die vor allem im asiatischen<br />
Raum vermarktet werden soll. Die von<br />
Metso Panelboard im Sommer 2007<br />
übernommene kontinuierliche Pressentechnologie<br />
hat Siempelkamp dagegen<br />
nicht weitergeführt.<br />
Dieffenbacher kann nach der Übernahme<br />
der SWBPM-Mehrheit auf zwei<br />
verschiedene Konzepte zurückgreifen,<br />
die im Rahmen einer Zweimarkenstrategie<br />
fortgeführt werden sollen. Die<br />
von Dieffenbacher selbst entwickelte<br />
CPS-Technologie kommt bei allen breiten<br />
Anlagen zum Einsatz. Der Bereich<br />
der 4 ft-Pressen wird dagegen mit der<br />
von SWBPM in Zusammenarbeit mit<br />
Unternehmen der Kronospan-Gruppe<br />
entwickelten Contiplus-Technologie abgedeckt.<br />
SWBPM hatte vor dem Einstieg<br />
von Dieffenbacher bereits breite Anlagen<br />
gefertigt <strong>und</strong> zum Teil schon aufgebaut.<br />
Eine erste derartige Anlage war Anfang<br />
Oktober 2007 bei der Kronospan Zvolen<br />
s.r.o., Zvolen/Slowakei, in Betrieb<br />
genommen worden. Für Kronospan wurde<br />
bei SWBPM auch eine weitere breite<br />
Anlage vorproduziert, bislang aber noch<br />
nicht ausgeliefert. SWBPM hat sich unter<br />
The wood-based panels technology business remains in flux even after the completion<br />
of acquisitions and divestments inked in 2007 and 2008. The market leaders<br />
Siempelkamp Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau GmbH & Co. KG and Dieffenbacher<br />
GmbH & Co. KG have expanded their product ranges over the past year by making<br />
acquisitions. For several years, both firms have been pursuing a strategy of becoming<br />
a complete service provider for wood-based panels plants by conducting<br />
targeted take-overs and investments. By expanding its product lines over the past<br />
three years, these companies recently managed to close gaps in the front-end and<br />
power plant areas in particular. Both plant manufacturers are able to deliver almost<br />
all components for particleboard, MDF/HDF and OSB production lines on their own<br />
following these acquisitions and investments. The last major gap for both firms<br />
is the refiner. At the same time, Siempelkamp and Dieffenbacher have gradually<br />
limited their outsourcing of lumberyards, front-ends and end production machinery<br />
in recent years, using their own machinery instead. The sales prospects for suppliers<br />
of individual machines and peripheral plants have thus worsened significantly in<br />
what had already been a market in steep decline over the past two years. Several<br />
businesses thus started to strengthen their product lines by acquiring individual<br />
machines or second-hand plants, thus completing their ranges in at least some<br />
areas.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Dieffenbacher-Regie allerdings wieder<br />
aus der Fertigung breiter kontinuierlicher<br />
Pressen zurückgezogen.<br />
Hersteller aus China<br />
bereiten Einstieg vor<br />
<strong>Nach</strong> Informationen aus dem <strong>Holz</strong>werkstoffanlagenbau<br />
arbeiten derzeit zumindest<br />
drei chinesische Maschinen- <strong>und</strong><br />
Anlagenhersteller an einem Einstieg in<br />
die kontinuierliche Pressentechnologie.<br />
Am weitesten fortgeschritten ist dabei<br />
die Jilin Yalian Machinery Co. Ltd., die<br />
bereits im Jahr 2008 eine erste 4 ft breite<br />
Pilotanlage in einem zu dem Unternehmen<br />
gehörenden MDF-Werk installiert<br />
hat. Inzwischen hat das Unternehmen von<br />
verschiedenen chinesischen <strong>Holz</strong>werkstoffherstellern<br />
vier weitere Aufträge über<br />
4 ft breite Anlagen für die MDF-Produktion<br />
erhalten <strong>und</strong> einen Kontrakt über die Lieferung<br />
einer 8 ft breite Presse für eine<br />
Spanplattenanlage abgeschlossen.<br />
Die dem chinesischen Staat gehörende<br />
Sufoma Machinery Co. Ltd., Suzhou/Provinz<br />
Jiangsu, will voraussichtlich noch im<br />
Verlauf des Jahres 2010 die erste Anlage<br />
mit einer 8 ft breiten kontinuierlichen Presse<br />
an einen chinesischen MDF-Hersteller<br />
ausliefern <strong>und</strong> im kommenden Jahr in<br />
Betrieb nehmen. Das Unternehmen deckt<br />
mit Ein- <strong>und</strong> Mehretagenanlagen für die<br />
Spanplatten- <strong>und</strong> MDF/HDF-Produktion,<br />
Schleifmaschinen, Kurztaktpressen <strong>und</strong><br />
Imprägnieranlagen bereits ein relativ<br />
breites Angebotsspektrum für die <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie<br />
ab.<br />
Die erst im Jahr 1995 gegründete Shanghai<br />
Jiecheng Baihe Woodworking Machinery<br />
Co. Ltd., Shanghai, arbeitet derzeit<br />
an einer 4 ft breiten Pilotanlage, in einem<br />
nächsten Schritt sind auch bis zu 8 ft<br />
breite Anlagen geplant. Die kontinuierliche<br />
Pressentechnologie soll dabei unter<br />
der Bezeichnung „Bino Press“ vermarktet<br />
werden. Das Unternehmen liefert bislang<br />
vor allem Mehretagenanlagen für die MDF/<br />
HDF-Produktion, Kalanderanlagen <strong>und</strong><br />
Spanplattenlinien. Im Bereich MDF/HDF<br />
hat Baihe nach eigenen Angaben bereits<br />
über 100 Anlagen installiert, die mit einem<br />
Format von 4x16 ft <strong>und</strong> 12-18 Etagen<br />
auf Jahreskapazitäten von r<strong>und</strong> 30.000-<br />
80.000 m³ ausgelegt sind.<br />
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<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Einzelne Unternehmen sind nur noch eingeschränkt handlungsfähig<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffbranche musste<br />
stärkere Rückgänge hinnehmen<br />
Der im zweiten Halbjahr 2008 einge-<br />
tretene Einbruch der <strong>Nach</strong>frage <strong>und</strong><br />
der dadurch ausgelöste Preisverfall<br />
haben im vergangenen Jahr auch<br />
deutliche Spuren in den Konzernbilanzen<br />
der europäischen <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />
hinterlassen.<br />
Zahlreiche Hersteller mussten weit<br />
zweistellige Umsatzrückgänge hinnehmen.<br />
Die Ergebnisse gaben in<br />
den meisten Fällen noch stärker<br />
nach. Im Vorjahresvergleich wieder<br />
niedrigere Rohstoffkosten waren<br />
unter anderem durch den in den<br />
meisten Produktgruppen fast über<br />
das ganze Jahr 2009 anhaltenden<br />
Abwärtstrend der Verkaufspreise sowie<br />
durch Einmalaufwendungen für<br />
Restrukturierungsmaßnahmen <strong>und</strong><br />
Desinvestitionen überkompensiert<br />
worden.<br />
Diese ungünstigen Rahmenbedingungen<br />
haben dazu geführt, dass verschiedene<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffhersteller im vergangenen<br />
Jahr in die roten Zahlen gerutscht sind.<br />
40<br />
Einzelne Unternehmen mussten bereits<br />
das zweite Jahr in Folge negative Ergebnisse<br />
ausweisen. Die aufgelaufenen<br />
Verluste haben sich in einer Verschlechterung<br />
verschiedener Bilanzkennzahlen<br />
niedergeschlagen, die nur teilweise<br />
durch die in den vergangenen zwei Jahren<br />
deutlich forcierten Bemühungen um<br />
eine Reduzierung des Working Capital<br />
abgefedert werden konnten. Der Abbau<br />
der Lagerbestände, die zum Beispiel über<br />
Factoring erreichte Verminderung der<br />
Forderungen sowie die Reduzierung der<br />
kurzfristigen Verbindlichkeiten war dabei<br />
durch das im Vergleich zu den Vorjahren<br />
deutlich reduzierte Geschäftsvolumen<br />
erleichtert worden.<br />
Der bei einer längerfristigen bzw. nachhaltigen<br />
Belebung der Absatzmärkte wieder<br />
erforderliche Aufbau dieser Positionen<br />
führt im Gegenzug allerdings wieder zu<br />
einem zusätzlichen Finanzierungsbedarf,<br />
den vor allem wirtschaftlich angeschlagene<br />
Unternehmen nur noch schwer abdecken<br />
können. Dementsprechend ist davon<br />
auszugehen, dass besser positionierte<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffhersteller deutlich schneller<br />
von einer konjunkturellen Belebung profitieren<br />
<strong>und</strong> sich damit weiter vom Rest<br />
der Branche absetzen können.<br />
Finanzierung ist deutlich<br />
schwieriger geworden<br />
Finanzierungsfragen werden in der<br />
nächsten Zeit auch insgesamt deutliche<br />
Auswirkungen auf die Entwicklung der<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffbranche <strong>und</strong> eine mögliche<br />
weitere Konsolidierung haben. Verschiedene<br />
Unternehmen sind aufgr<strong>und</strong> einer<br />
rückläufigen Eigenkapitalausstattung<br />
<strong>und</strong> einer relativ hohen Verschuldung nur<br />
noch eingeschränkt handlungsfähig. Eine<br />
aktive Weiterentwicklung durch eigene<br />
Investitionen oder gezielte Akquisitionen<br />
wird dadurch erheblich erschwert. Der<br />
anhaltende Ertragsdruck <strong>und</strong> die daraus<br />
Während die Preise für zahlreiche andere<br />
Rohstoffe im vergangenen Jahr wieder zurückgegangen<br />
sind, hat sich der Anstieg der <strong>Holz</strong>kosten<br />
eher noch beschleunigt. (Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
esultierenden Finanzierungsprobleme<br />
könnten dagegen weitere Restrukturierungsmaßnahmen,<br />
wie zum Beispiel die<br />
Stilllegung von nicht mehr konkurrenzfähigen<br />
Anlagen oder den Verkauf einzelner<br />
Standorte erforderlich machen. Die damit<br />
wieder zunehmenden Unterschiede in<br />
der Entwicklungsgeschwindigkeit werden<br />
sich in der Positionierung der einzelnen<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffhersteller im Wettbewerbsumfeld<br />
niederschlagen.<br />
Die bei verschiedenen Unternehmen<br />
inzwischen aufgelaufene Verschuldung<br />
<strong>und</strong> die daraus resultierenden Finanzierungskosten<br />
sind vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
der angespannten Ertragslage bei einigen<br />
Unternehmen inzwischen zu einem größeren<br />
Problem geworden. Die den laufenden<br />
Kreditvereinbarungen zugr<strong>und</strong>e liegenden<br />
„Financial Covenants“, die in der Regel<br />
bei deutlich besseren wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen festgelegt worden<br />
waren, können nur noch schwer eingehalten<br />
werden. Zum Teil ist es bereits zur<br />
Verletzung dieser Covenants gekommen,<br />
wodurch die betroffenen Kredite fällig<br />
gestellt wurden <strong>und</strong> neu verhandelt werden<br />
mussten.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der inzwischen weitaus zurückhaltenderen<br />
Kreditvergabe durch<br />
die Banken <strong>und</strong> des aus der schwierigeren<br />
konjunkturellen Lage resultierenden<br />
größeren Kreditrisikos ist der Abschluss<br />
neuer Kreditvereinbarungen in der Regel<br />
mit höheren Zinszahlungen verb<strong>und</strong>en. Da<br />
insbesondere bei den größeren <strong>Holz</strong>werkstoffherstellern<br />
inzwischen Nettoverbindlichkeiten<br />
in Höhe von mehreren h<strong>und</strong>ert<br />
Millionen Euro aufgelaufen sind, ergeben<br />
sich daraus beträchtliche jährliche Zins-<br />
<strong>und</strong> Tilgungsbelastungen, die sich in der<br />
Spitze auf deutlich über 50 Mio € belaufen<br />
können. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> bemüht<br />
sich auch die <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie in<br />
zunehmendem Umfang um alternative<br />
Finanzierungsmöglichkeiten. Mehrere<br />
Unternehmen haben so zum Beispiel<br />
in den letzten Jahren eigene Anleihen<br />
ausgegeben.<br />
Pfleiderer verlor ein<br />
Fünftel des Umsatzes<br />
Der Konzerumsatz der Pfleiderer AG,<br />
Neumarkt, hat sich im vergangenen Jahr<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
um 20,4 % auf 1,382 (2008: 1,736) Mrd<br />
€ reduziert. <strong>Nach</strong> Angaben des Unternehmens<br />
entfielen r<strong>und</strong> 10 % dieses Umsatzrückgangs<br />
auf geringere Absatzmengen,<br />
7 % auf den Preisverfall <strong>und</strong> 3 % auf Wechselkurseffekte.<br />
<strong>Nach</strong>dem es bereits im<br />
vierten Quartal 2008 zu einem starken<br />
Umsatzeinbruch auf 382,6 Mio € gekommen<br />
war, setzte sich der Abwärtstrend<br />
im ersten Halbjahr 2009 weiter fort. Im<br />
ersten Quartal erwirtschaftete Pfleiderer<br />
358 Mio €, im zweiten Quartal wurden<br />
334,5 Mio € erreicht. Im dritten Quartal<br />
zogen die Umsätze wieder auf 347,3 Mio<br />
€ an, im vierten Quartal wurden 341,8<br />
Mio € erwirtschaftet.<br />
Im Business Center „Westeuropa“ gab<br />
der Umsatz im Gesamtjahr 2009 um<br />
21,6 % auf 741,9 (945,8) Mio € nach;<br />
dabei waren 13 Prozentpunkte auf<br />
den Rückgang der Absatzmengen <strong>und</strong><br />
neun Prozentpunkte auf fallende Preise<br />
zurückzuführen. Das Business Center<br />
„Osteuropa“ schnitt mit einem Minus<br />
von 32,2 % auf 285 (420,3) Mio € noch<br />
deutlich schlechter ab. Knapp die Hälfte<br />
des Umsatzrückgangs wurde mit Wechselkurseffekten<br />
begründet, geringere<br />
Absatzmengen <strong>und</strong> Preise waren für die<br />
andere Hälfte verantwortlich. Der im<br />
Business Center „Nordamerika“ erwirtschaftete<br />
Umsatz lag mit 401,8 (404,9)<br />
Mio € nur leicht unter dem Vorjahreswert;<br />
währungsbereinigt wäre der Nordamerika-Umsatz<br />
allerdings auf 392,9 Mio €<br />
zurückgegangen.<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Pfleiderer: Umsatzentwicklung 2008/2009<br />
Mio €<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
Q1 2008 Q2 2008 Q3 2008 Q4 2008 Q1 2009 Q2 2009 Q3 2009 Q4 2009 Q1 2010<br />
Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Pfleiderer<br />
18 % des Pfleiderer-Konzerumsatzes wurden<br />
mit Rohspanplatten erwirtschaftet,<br />
33 % entfielen auf beschichtete Spanplatten.<br />
Roh-MDF/HDF trugen 9 % zum<br />
Umsatz bei, beschichtete MDF/HDF 2 %.<br />
Auf HPL entfielen 5 %, auf Elemente 7 %,<br />
auf Laminatboden 20 % <strong>und</strong> auf sonstige<br />
Produkte 5 %. Bei Differenzierung des<br />
Gesamtumsatzes nach Absatzkanälen<br />
ergibt sich folgende Verteilung: Möbelindustrie<br />
33 %, Handel 32 %, DIY 12 %,<br />
Einzelhandel 6 %, Sonstige 17 %.<br />
Ähnliche Rückgänge<br />
bei Pfleiderer Grajewo<br />
Die mehrheitlich zu Pfleiderer gehörende<br />
Pfleiderer Grajewo S.A., Grajewo/Polen,<br />
musste in ihrem eigenen Abschluss einen<br />
Umsatzrückgang um 16 % auf 1,234<br />
(2008: 1,476) Mrd Złoty ausweisen;<br />
umgerechnet in Euro verlor das Unternehmen<br />
aufgr<strong>und</strong> der ungünstigen Wechselkursentwicklung<br />
mit 284,3 (418) Mio<br />
€ sogar 32 % seines Umsatzes.<br />
Das Unternehmen führte den Rückgang<br />
vor allem auf die rückläufige <strong>Nach</strong>frage<br />
in Russland <strong>und</strong> anderen osteuropäischen<br />
Ländern sowie auf den im Jahresverlauf<br />
eingetretenen Preisverfall zurück. In Polen<br />
<strong>und</strong> Russland wurde ein Umsatz von<br />
909,9 Mio (1,080 Mrd) Złoty erwirtschaftet.<br />
Der Exportumsatz belief sich auf 324<br />
(395,6) Mio Złoty, woraus sich ein nahezu<br />
gleichbleibender Exportanteil von 26,3<br />
(26,8) % ergibt.<br />
41
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Der in Polen erwirtschaftete Umsatz ging<br />
um 11,2 % auf 741,7 (835,3) Mio Złoty<br />
zurück. Russland blieb trotz eines Rückgangs<br />
um 30 % auf 190,8 (273,5) Mio<br />
Złoty der zweitgrößte Absatzmarkt von<br />
Pfleiderer Grajewo. Die Exporte nach<br />
Deutschland konnten auf 96,9 (86,9) Mio<br />
Złoty gesteigert werden; alle anderen<br />
relevanten Exportmärkte entwickelten<br />
sich dagegen rückläufig.<br />
Die Umsätze von MDF/HDF <strong>und</strong> Halbfabrikaten<br />
lagen im vergangenen Jahr<br />
auf oder sogar leicht über den Vorjahreswerten.<br />
Mit rohen MDF/HDF wurden<br />
89,1 (84,5) Mio Złoty <strong>und</strong> mit melaminbeschichteten<br />
MDF 45,8 (42,9) Mio<br />
Złoty erwirtschaftet. Die Umsätze mit<br />
Arbeitsplatten bzw. furnierten Teilen<br />
haben sich mit 45,4 (45,7) Mio Złoty<br />
bzw. 37,7 (37,4) Mio Złoty jeweils auf<br />
dem Vorjahresniveau stabilisiert. Bei<br />
Spanplatten, Oberflächenmaterialien <strong>und</strong><br />
Harzen gingen die Umsätze dagegen<br />
durchgehend zurück: Rohspanplatten<br />
143,8 (226,4) Mio Złoty, melaminbeschichtete<br />
Spanplatten 596,5 (724,6)<br />
Mio Złoty, folienbeschichtete Spanplatten<br />
35,4 (36,2) Mio Złoty, Melaminfilme<br />
21,4 (41,7) Mio Złoty, Finishfolien 46,5<br />
(51,1) Mio Złoty, Harze 109,2 (111,8)<br />
Mio Złoty.<br />
Pfleiderer Grajewo ist in insgesamt vier<br />
Geschäftsbereiche gegliedert. Von diesen<br />
konnte im vergangenen Jahr nur<br />
„MDF Grajewo“ eine Umsatzsteigerung<br />
Egger: Umsatzentwicklung 1999-2009<br />
Mio €<br />
1.800<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
1999/<br />
2000<br />
2000/<br />
2001<br />
42<br />
2001/<br />
2002<br />
2002/<br />
2003<br />
2003/<br />
2004<br />
auf 167,1 (146,1) Mio Złoty ausweisen.<br />
Der Umsatz von „Panel Polska“ ging um<br />
14,4 % auf 890,3 Mio (1,040 Mrd) Złoty<br />
zurück. Der Geschäftsbereich „Silekol“<br />
erwirtschaftete 211,4 (249,7) Mio Złoty;<br />
auf den Geschäftsbereich „Russia“ entfielen<br />
noch 208,3 (284) Mio Złoty. Von<br />
den genannten, nicht konsolidierten Umsätzen<br />
entfielen insgesamt 243,2 (243)<br />
Mio Złoty auf Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />
zwischen den einzelnen Geschäftsbereichen.<br />
Egger hatte von 2004 bis<br />
2007 deutlich zugelegt<br />
Die Egger-Gruppe, St. Johann/Österreich,<br />
hatte im Geschäftsjahr<br />
2008/2009 (30. April) einen Umsatz<br />
von 1,503 (2007/2008: 1,640) Mrd €<br />
erwirtschaftet; ein Rückgang von 8 % gegenüber<br />
dem Vorjahr. Trotz dieses Rückgangs<br />
konnte das im Jahr 2006/2007<br />
erreichte Umsatzvolumen von 1,471<br />
Mrd € noch übertroffen werden. In den<br />
vorangegangenen Jahren hatte Egger<br />
den Gruppenumsatz kontinuierlich gesteigert.<br />
Im Geschäftsjahr 2001/2002<br />
wurde mit 1,025 Mrd € erstmals die 1<br />
Mrd €-Marke überschritten. In der Folge<br />
stiegen die Umsatzzahlen nur leicht an;<br />
2002/2003 wurden 1,043 Mrd € <strong>und</strong><br />
2003/2004 1,079 Mrd € erwirtschaftet.<br />
Ab dem Geschäftsjahr 2004/2005<br />
(1,164 Mrd €) wurden wieder höhere<br />
Zuwachsraten erreicht. Für 2005/2006<br />
wurde eine Steigerung um 11,1 % auf<br />
2004/<br />
2005<br />
2005/<br />
2006<br />
2006/<br />
2007<br />
2007/<br />
2008<br />
2008/<br />
2009<br />
Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Egger<br />
1,293 Mrd € ausgewiesen. 2006/2007<br />
legte der Umsatz um 13,8 % auf 1,471<br />
Mrd € zu; dieser Wert wurde 2007/2008<br />
nochmals um 10,3 % übertroffen.<br />
Im Geschäftsjahr 2008/2009 wurden<br />
70,1 % des Gruppenumsatzes in Westeuropa<br />
erwirtschaftet, 26,6 % entfielen<br />
auf Osteuropa <strong>und</strong> 3,3 % auf außereuropäische<br />
Märkte. Im Fachhandelsgeschäft<br />
musste die Egger-Gruppe einen leichten<br />
Umsatzrückgang um 2 % hinnehmen. Der<br />
Industrieabsatz gab dagegen deutlich<br />
stärker um 12 % nach. Damit entfielen<br />
auf beide Vertriebskanäle jeweils 46<br />
% des Gruppenumsatzes. Mit der DIY-<br />
Branche hat Egger 8 % seiner Umsätze<br />
erwirtschaftet; im Vergleich zum Vorjahr<br />
konnte dabei eine stabile Entwicklung<br />
verzeichnet werden.<br />
In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres<br />
2009/2010 gab der Egger-Gruppenumsatz<br />
mit -10 % auf 741 (Mai-Okt.<br />
2008: 824) Mio € noch etwas stärker<br />
nach als im Gesamtjahr 2008/2009.<br />
Dieses Minus sollte allerdings mit einer<br />
wieder besseren Entwicklung in der zweiten<br />
Hälfte des Geschäftsjahres wieder<br />
weitgehend ausgeglichen werden. Die<br />
endgültigen Zahlen für das gesamte Geschäftsjahr<br />
wurden bislang noch nicht<br />
bekannt gegeben.<br />
Kaindl-Umsatz ging<br />
erstmals wieder zurück<br />
Die M. Kaindl <strong>Holz</strong>industrie KG mit Sitz<br />
in Wals/Österreich, der über die Holdinggesellschaft<br />
Kaindl Invest GmbH auch<br />
die operativ tätigen Tochtergesellschaften<br />
Kaindl Flooring GmbH, Kaindl Dekor<br />
GmbH, Container Terminal Salzburg GmbH<br />
<strong>und</strong> Kronotrans Internationale Transporte<br />
<strong>und</strong> <strong>Holz</strong>handels GmbH angehören, konnte<br />
im Geschäftsjahr 2007/2008 (30.<br />
September) mit 444 (2006/2007: 443)<br />
Mio € noch einen Gesamtumsatz auf Vorjahresniveau<br />
erwirtschaften. 2008/2009<br />
verschlechterte sich der Umsatz dann um<br />
12,6 % auf 388 Mio €.<br />
Damit musste das Unternehmen erstmals<br />
seit dem Geschäftsjahr 1989/90, das<br />
durch den Großbrand im Spanplattenwerk<br />
Wals beeinträchtigt worden war,<br />
wieder einen Umsatzrückgang hinneh-<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
men. Gleichzeitig fiel der Umsatz auf das<br />
Niveau des Jahres 2004/2005. Bereits<br />
im Geschäftsjahr 2007/2008 hatte das<br />
angestrebte Umsatzziel von 458 Mio<br />
€ nicht mehr erreicht werden können.<br />
2006/2007 hatte die Kaindl-Gruppe einen<br />
Umsatz von 443 Mio € erwirtschaftet; für<br />
das Jahr 2005/2006 waren 402 Mio €<br />
ausgewiesen worden.<br />
Die Umsatzverteilung auf die einzelnen<br />
Absatzmärkte <strong>und</strong> Vertriebswege blieb<br />
auch 2008/2009 im Vergleich zu den<br />
Vorjahren weitgehend unverändert. Der<br />
Exportanteil lag bei 93 %. In der EU wurden<br />
69 % des Umsatzes erwirtschaftet.<br />
Auf Nordamerika entfielen 18 %, auf<br />
Osteuropa 6 %, auf Asien 5 % <strong>und</strong> auf<br />
andere Märkte 2 %. Jeweils r<strong>und</strong> 30 %<br />
des Umsatzes wurden mit der Möbelindustrie<br />
<strong>und</strong> dem Fachhandel erzielt;<br />
die verbleibenden 40 % entfielen auf die<br />
DIY-Branche.<br />
Sonae <strong>und</strong> Finsa mit<br />
ähnlichen Einbußen<br />
Der konsolidierte Konzernumsatz der<br />
Sonae Industria SGPS S.A., Maia/Portugal,<br />
reduzierte sich im Gesamtjahr 2009<br />
um 27 % auf 1,283 (2008: 1,769) Mrd<br />
€. Dabei war in den einzelnen Quartalen<br />
seit Anfang 2008 ein nahezu kontinuierlicher<br />
Rückgang zu beobachten. Im ersten<br />
Quartal 2008 hatte Sonae Industria noch<br />
einen Umsatz von 498 Mio € erreicht.<br />
In den folgenden Quartalen wurden 437<br />
Mio €, 431 Mio € <strong>und</strong> 373 Mio € erwirtschaftet.<br />
Dieser Abwärtstrend setzte<br />
sich im Geschäftsjahr 2009 weiter fort.<br />
<strong>Nach</strong> 346 Mio € im ersten <strong>und</strong> 325 Mio<br />
€ im zweiten Quartal wurde im Zeitraum<br />
Juli bis September mit 301 Mio € der<br />
bisherige Tiefpunkt erreicht. Im vierten<br />
Quartal 2009 zog der Umsatz dann erstmals<br />
wieder leicht auf 312 Mio € an. Im<br />
ersten Quartal 2010 wurden 320 Mio €<br />
erwirtschaftet.<br />
Im Gesamtjahr 2009 war im Geschäftsbereich<br />
„Iberia“ mit einem Minus von 25<br />
% auf 341 (471) Mio € ein vergleichbarer<br />
Umsatzrückgang wie im Gesamtunternehmen<br />
zu verzeichnen. Im Geschäftsbereich<br />
„Central Europe“ ging der Umsatz um<br />
29 % auf 694 (959) Mio € zurück. Der<br />
Geschäftsbereich „Rest of the World“, der<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Sonae Industria: Ergebnisentwicklung 2008/2009<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
-80<br />
-100<br />
Mio €<br />
EBITDA<br />
Nettoergebnis<br />
Q1 2008 Q2 2008 Q3 2008 Q4 2008 Q1 2009 Q2 2009 Q3 2009 Q4 2009 Q1 2010<br />
nach dem im August 2009 vereinbarten<br />
Verkauf der Tafisa Brasil S.A., Pién, an<br />
die Cellulosa Arauco y Constitución S.A.,<br />
Santiago de Chile, noch die Aktivitäten in<br />
Kanada <strong>und</strong> Südafrika umfasst, musste<br />
einen Umsatzrückgang um 27 % auf 263<br />
(362) Mio € hinnehmen.<br />
Eine vergleichbare Entwicklung wie Sonae<br />
Industria verzeichnete die spanische<br />
Financiera Maderera S.A. (Finsa), Santiago<br />
de Compostela. Mit 725 Mio (2008:<br />
1,007 Mrd) € lag der Umsatz um 28 %<br />
unter dem Vorjahreswert. Damit hat sich<br />
der Finsa-Umsatz bereits zum zweiten Mal<br />
in Folge reduziert. Im Jahr 2007 hatte das<br />
Unternehmen noch insgesamt 1,191 Mrd<br />
€ erwirtschaftet. Dies entsprach einer<br />
Steigerung von 68 % gegenüber den<br />
für das Jahr 2006 ausgewiesenen 711<br />
Mio €. Hintergr<strong>und</strong> war unter anderem<br />
die erstmalige Konsolidierung des im<br />
Jahr 2000 gegründeten Joint Venture-<br />
Unternehmens Utisa Tableros del Mediterraneo<br />
S.L., Cella. Die Umsätze des im<br />
April 2006 mehrheitlich übernommenen<br />
Laminatboden- <strong>und</strong> Möbelteilherstellers<br />
Industrias Auxiliares Faus S.L.U., Gandia,<br />
sind in den Konzernzahlen dagegen<br />
nicht enthalten; Faus hat im vergangenen<br />
Jahr einen Umsatz von 130 (166) Mio €<br />
erreicht.<br />
Seit Ende der 80er Jahre bis zum Jahr<br />
2007 hatte die Finsa-Gruppe ihren Umsatz<br />
kontinuierlich steigern können.<br />
1989 hatte das Unternehmen 122 Mio €<br />
Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Sonae Industria<br />
erwirtschaftet. Mit 536 Mio € war im<br />
Jahr 2002 erstmals die 500 Mio €-Marke<br />
überschritten worden. <strong>Nach</strong> dem deutlichen<br />
Anstieg im Jahr 2007 <strong>und</strong> dem<br />
Rückgang in den letzten beiden Jahren<br />
ist der Gruppenumsatz inzwischen fast<br />
wieder auf das Niveau des Jahres 2006<br />
gefallen.<br />
Umsatzrückgänge auch<br />
bei anderen Firmen<br />
Auch andere europäische <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />
mussten im vergangenen Jahr<br />
deutliche Umsatzrückgänge ausweisen.<br />
Verschiedene größere Unternehmen veröffentlichen<br />
allerdings keine regelmäßigen,<br />
gruppenübergreifenden Umsatz- <strong>und</strong><br />
Ergebniszahlen. Dies gilt insbesondere<br />
für die Kronospan-Gruppe <strong>und</strong> die Krono-<br />
Gruppe Schweiz. Die Kronospan-Gruppe,<br />
die weltweit insgesamt 28 Produktionsstandorte<br />
betreibt, erreicht nach eigenen<br />
Angaben ein jährliches Umsatzvolumen<br />
von über 2,7 Mrd €.<br />
Die Spano Group NV, Oostrozebeke/<br />
Belgien, verzeichnete im vergangenen<br />
Jahr einen Umsatzrückgang um 22 %<br />
auf 181,4 (2008: 233,7) Mio €. Im Geschäftsjahr<br />
2007 hatte das Unternehmen<br />
noch einen Umsatz von 264,6 Mio €<br />
erreicht.<br />
Der konsolidierte Umsatz der Gruppo<br />
Mauro Saviola, Viadana/Italien, ist im<br />
vergangenen Jahr um knapp 30 % auf<br />
43
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
575 (2008: 820) Mio € zurückgegangen.<br />
Davon entfielen r<strong>und</strong> 50 % auf die <strong>Holz</strong>werkstoffaktivitäten,<br />
r<strong>und</strong> 36 % auf den<br />
Bereich Chemikalien <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 14 % auf<br />
die Möbelproduktion. Im <strong>Holz</strong>werkstoffbereich<br />
wurden r<strong>und</strong> 85 % des Umsatzes<br />
in Italien erwirtschaftet, wogegen der<br />
Auslandsanteil bei den Chemikalienaktivitäten<br />
bei r<strong>und</strong> 50 % lag.<br />
Ergebniszahlen fielen<br />
noch schlechter aus<br />
Die Ergebniszahlen der einzelnen Unternehmen<br />
gaben in den meisten Fällen<br />
noch stärker nach als die Umsätze. Dabei<br />
mussten zum Teil beträchtliche operative<br />
<strong>und</strong> auch Nettoverluste ausgewiesen<br />
werden.<br />
44<br />
Das EBITDA von Pfleiderer hat sich 2009<br />
gegenüber dem Vorjahr auf 100,4 (2008:<br />
223,7) Mio € mehr als halbiert; die EBIT-<br />
DA-Marge ging damit auf 7,3 (12,9) %<br />
zurück. Im ersten Quartal 2009 lag das<br />
EBITDA noch bei 52,9 Mio €, im zweiten<br />
<strong>und</strong> dritten Quartal wurden jeweils 26,4<br />
Mio € ausgewiesen, im vierten Quartal<br />
halbierte sich das EBITDA nochmals auf<br />
12,4 Mio €.<br />
Das EBIT rutschte im Gesamtjahr 2009<br />
mit -16,1 (+97,6) Mio € deutlich in den<br />
negativen Bereich, war dabei allerdings<br />
durch Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen<br />
<strong>und</strong> außerordentliche<br />
Abschreibungen in Höhe von 6,7 Mio €<br />
belastet. Nur im ersten Quartal (+23 Mio<br />
€) wurde ein positiver Wert erreicht; im<br />
Die <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie hat in den vergangenen<br />
zwei Jahren ihre Bemühungen<br />
um einen Abbau der Lagerbestände<br />
<strong>und</strong> eine Reduzierung des Working<br />
Capital deutlich forciert.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
weiteren Jahresverlauf hat sich das um Restrukturierungsaufwendungen<br />
bereinigte<br />
EBIT kontinuierlich verschlechtert (Q2 -0,4<br />
Mio €, Q3 -3,2 Mio €, Q4 -11,1 Mio €).<br />
In West- <strong>und</strong> Osteuropa wurde jeweils ein<br />
noch leicht positives EBIT von 1,3 (112,5)<br />
Mio € bzw. 2,6 (28,9) Mio € erwirtschaftet.<br />
<strong>Nach</strong> deutlichen, restrukturierungsbedingten<br />
Verlusten im Vorjahr lag das<br />
EBIT in Nordamerika mit 4,3 (-20,2) Mio<br />
€ ebenfalls wieder im Plus.<br />
Das Vorsteuerergebnis der fortzuführenden<br />
Aktivitäten verschlechterte sich auf<br />
-64,8 (+17,6) Mio €. Das unter Berücksichtigung<br />
der nicht fortzuführenden Aktivitäten<br />
ermittelte Periodenergebnis fiel<br />
mit -56,7 (+28,8) Mio € nur unwesentlich<br />
besser aus. <strong>Nach</strong> Minderheitsanteilen <strong>und</strong><br />
Ergebnisanteilen der Hybridkapitalgeber<br />
ergab sich daraus ein Nettoergebnis von<br />
-69,8 (+5,8) Mio €.<br />
Der Geschäftsbericht von Pfleiderer Grajewo<br />
fiel ähnlich enttäuschend aus. Das<br />
EBITDA gab im vergangenen Jahr um<br />
38 % auf 129,2 (2008: 208,3) Mio Złoty<br />
nach. Der operative Gewinn erreichte mit<br />
13,1 (97,2) Mio Złoty nur noch einen<br />
Bruchteil des Vorjahreswertes. In der<br />
Folge musste das Unternehmen einen<br />
Vorsteuerverlust von -71,3 (-30,7) Mio<br />
Złoty, einen Nettoverlust von -69,5 (-40,3)<br />
Mio Złoty <strong>und</strong> einen fast verdreifachten<br />
Nettoverlust nach Minderheitsanteilen<br />
in Höhe von -40,5 (-14,4) Mio Złoty ausweisen.<br />
Das Unternehmen begründete<br />
die aufgelaufenen Verluste mit dem eingetretenen<br />
<strong>Nach</strong>frage- <strong>und</strong> Preisverfall,<br />
dem daraus resultierenden Rückgang des<br />
EBITDA sowie den im Zusammenhang<br />
mit dem Stopp des MDF/HDF-Projektes<br />
in Novgorod/Russland entstandenen außerordentlichen<br />
Belastungen.<br />
Von den vier Pfleiderer Grajewo-Geschäftsbereichen<br />
konnte nur Panel Polska<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
ein positives Vorsteuerergebnis von 2,3<br />
(9,1) Mio Złoty ausweisen. Der Vorsteuerverlust<br />
von MDF Grajewo hat sich im<br />
Vergleich zum Vorjahr auf -24,4 (-46,5)<br />
Mio Złoty halbiert. Silekol ist mit -15,6<br />
(+18,7) Mio Złoty dagegen in die Verlustzone<br />
gerutscht. Im Geschäftsbereich<br />
Russia hat sich der Vorsteuerverlust im<br />
Vergleich zum Vorjahr sogar auf -66,1<br />
(-4,6) Mio Złoty vervielfacht.<br />
Sonae Industria hat<br />
167 Mio € verloren<br />
Das EBITDA von Sonae Industria lag im<br />
Geschäftsjahr 2009 mit 104 (2008: 139)<br />
Mio € um 25 % unter dem Vorjahreswert.<br />
Das unter anderem um Erlöse aus dem<br />
Verkauf von Tafisa Brasil (84 Mio €) <strong>und</strong><br />
Restrukturierungskosten (31 Mio €) bereinigte<br />
Recurrent EBITDA wurde mit 46<br />
(100) Mio € sogar mehr als halbiert.<br />
Alle anderen Ergebniszahlen konnten im<br />
Vergleich zum Vorjahr zwar verbessert<br />
werden, blieben aber dennoch im negativen<br />
Bereich. Das operative Ergebnis lag<br />
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bei -2 (-23) Mio €, das Vorsteuerergebnis<br />
erreichte -56 (-101) Mio € <strong>und</strong> das Nettoergebnis<br />
-59 (-108) Mio €. Damit sind in<br />
dem Konzern allein in den letzten beiden<br />
Geschäftjahren kumulierte Nettoverluste<br />
von 167 Mio € aufgelaufen. In den<br />
beiden vorangegangenen Jahren hatte<br />
Sonae Industria dagegen noch jeweils<br />
einen Nettogewinn von 32 Mio € (2006)<br />
bzw. 79 Mio € (2007) ausweisen können.<br />
Im Gegensatz zum Umsatz, der in den<br />
einzelnen Quartalen seit Anfang 2008<br />
fast durchgehend zurückgegangen war,<br />
hat sich das EBITDA im vergangenen Jahr<br />
zumindest zeitweise wieder erholt. Im ersten<br />
Quartal 2008 hatte Sonae Industria<br />
noch ein EBITDA von 88 Mio € ausgewiesen.<br />
<strong>Nach</strong> 38 Mio € im zweiten <strong>und</strong><br />
17 Mio € im dritten Quartal rutschte das<br />
EBITDA im vierten Quartal 2008 mit -4 Mio<br />
€ in den negativen Bereich. In den ersten<br />
beiden Quartalen 2009 war das EBITDA<br />
mit 4 Mio € bzw. 9 Mio € wieder leicht<br />
positiv. Im dritten Quartal konnte mit 64<br />
Mio € wieder ein deutlich höherer Wert<br />
erwirtschaftet werden; zum Jahresende<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
gab das EBITDA dann aber wieder auf 27<br />
Mio € nach. Dieser Abwärtstrend setzte<br />
sich auch in den ersten Monaten des<br />
Jahres 2010 fort; das EBITDA fiel mit -6<br />
Mio € wieder negativ aus.<br />
Im Gesamtjahr 2009 hat vor allem der<br />
Geschäftsbereich Central Europe die<br />
Ergebnissituation des Gesamtkonzerns<br />
belastet. In dieser Region lag das um<br />
außerordentliche Einflüsse bereinigte Recurrent<br />
EBITDA bei -28 (+6) Mio €, woraus<br />
sich eine EBITDA-Marge von -16,6 (+3,1)<br />
% ergibt. Der Geschäftsbereich Iberia<br />
erreichte eine im Vorjahresvergleich nur<br />
wenig veränderte EBITDA-Marge von 9,9<br />
(9,6) %. Im Geschäftsbereich Rest of the<br />
World konnte die EBITDA-Marge auf 15 %<br />
verbessert werden; bei Bereinigung um<br />
die verkauften Brasilien-Aktivitäten wurde<br />
eine EBITDA-Marge von 14 (7) % erreicht.<br />
Egger wieder im Plus,<br />
Spano leicht im Minus<br />
Die Egger-Gruppe konnte ihr EBITDA im<br />
ersten Halbjahr 2009/2010 wieder um<br />
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45
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
27 % auf 127,7 (Mai-Okt. 2008: 100,3)<br />
Mio € verbessern. <strong>Nach</strong> Angaben des<br />
Unternehmens wurden die zum Teil noch<br />
weiter rückläufigen Absatzpreise <strong>und</strong><br />
die eingeschränkte Auslastung einiger<br />
Anlagen durch niedrigere Rohstoffkosten<br />
<strong>und</strong> eine verbesserte Kostenstruktur<br />
überkompensiert. Das EBIT stieg im<br />
gleichen Zeitraum auf 60 (39) Mio €;<br />
das Periodenergebnis legte auf 46 (12)<br />
Mio € zu.<br />
Im Geschäftsjahr 2008/2009 hatte sich<br />
das EBITDA der Egger-Gruppe dagegen<br />
auf 178 (2007/2008: 292) Mio € <strong>und</strong> das<br />
EBIT auf 48 (177) Mio € verschlechtert;<br />
das Periodenergebnis war auf 1 (112)<br />
Mio € eingebrochen.<br />
Bei der Spano Group ist das EBITDA<br />
im Jahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 30 % auf 16,6 (2008: 23,8) Mio<br />
€ zurückgegangen. Die EBITDA-Marge<br />
reduzierte sich auf 9,1 (11,7) % <strong>und</strong><br />
lag damit erstmals wieder im einstelligen<br />
Bereich. Parallel dazu musste<br />
das Unternehmen einen Nettoverlust<br />
von -2,9 (+2,4) Mio € ausweisen. Im<br />
Geschäftsjahr 2007 hatte die Spano<br />
Group noch ein EBITDA von 42,1 Mio<br />
€ <strong>und</strong> ein Nettoergebnis von 17,2 Mio<br />
€ erwirtschaftet.<br />
Verschlechterung der<br />
Bilanzkennziffern<br />
Bei Pfleiderer schlug sich das negative<br />
Konzernergebnis in einer Reduzierung<br />
des Eigenkapitals um 11,1 % auf 631,7<br />
(2008: 710,9) Mio € nieder. Bei einer um<br />
4,4 % auf 1,971 (1,888) Mrd € gesteigerten<br />
Bilanzsumme ging die Eigenkapitalquote<br />
damit auf 32 (37,7) % zurück. Die<br />
Nettoverschuldung zum Jahresende erhöhte<br />
sich um 34,4 % auf 854,2 (635,5)<br />
Mio €. In den nächsten Jahren will sich<br />
Pfleiderer allerdings verstärkt um einen<br />
Abbau dieser Verschuldung bemühen.<br />
Erste Maßnahmen waren der Verkauf<br />
eigener Anteile <strong>und</strong> die Anfang Februar<br />
2010 durchgeführte Kapitalerhöhung. Die<br />
Ertragslage soll durch weitere Restrukturierungs-<br />
<strong>und</strong> Kostensenkungsmaßnahmen<br />
verbessert werden, nachdem<br />
die 2009 durchgeführten Maßnahmen<br />
Kosteneinsparungen in Höhe von r<strong>und</strong><br />
100 Mio € ermöglicht hatten.<br />
46<br />
Sonae Industria konnte über die im Verlauf<br />
des vergangenen Jahres durchgeführten<br />
Desinvestitionen <strong>und</strong> weitere Kostensenkungsmaßnahmen<br />
die Fixkosten<br />
im Vergleich zum Vorjahr um 51 Mio €<br />
reduzieren. Ein Teil der Maßnahmen wird<br />
sich erst im laufenden Jahr in vollem Umfang<br />
auswirken. Die Reduzierung des<br />
Working Capital um 101 Mio € war vor<br />
allem auf den weiter fortgesetzten Abbau<br />
von Lagerbeständen (59 Mio €) <strong>und</strong><br />
Forderungen (56 Mio €) zurückzuführen.<br />
Damit konnte in Verbindung mit den Erlösen<br />
aus dem Verkauf von Tafisa Brasil<br />
die Nettoverschuldung um 133 Mio € auf<br />
757 (2008: 890) Mio € reduziert werden.<br />
Die Assets des Unternehmens lagen zum<br />
Jahresende bei 1,602 (2008: 1,918)<br />
Mrd €. Das Eigenkapital ging ebenfalls<br />
auf 355 (400) Mio € zurück. Die Gesamtverbindlichkeiten<br />
beliefen sich auf 1,248<br />
(1,518) Mrd €.<br />
Die Egger-Gruppe hat zum Ende des<br />
Geschäftsjahres 2008/2009 eine Nettoverschuldung<br />
von 567 (30. April 2008:<br />
492) Mio € ausgewiesen. Die Gesamtverbindlichkeiten<br />
beliefen sich auf 937<br />
Mio (1,015 Mrd) €, von denen 692 (700)<br />
Wood-based panels industry<br />
faced major downturn<br />
Mio € auf Finanzverbindlichkeiten <strong>und</strong><br />
Anleihen sowie 245 (315) Mio € auf<br />
sonstige Verbindlichkeiten einschließlich<br />
aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />
entfielen. Bei einer auf 1,497 (1,642)<br />
Mrd € reduzierten Bilanzsumme belief<br />
sich das Eigenkapital der Egger-Gruppe<br />
(einschließlich nicht rückzahlbarer Investitionszuschüsse<br />
<strong>und</strong> Minderheitenanteile)<br />
auf 508 (571) Mio €, woraus<br />
sich eine Eigenkapitalquote von 33,9<br />
(34,8) % ergab.<br />
Zur Hälfte des Geschäftsjahres<br />
2009/2010 konnte die Nettoverschuldung<br />
wieder auf 488 (31. Oktober 2008:<br />
571) Mio € zurückgeführt werden. Die<br />
Gesamtverbindlichkeiten gingen auf 836<br />
Mio (1,065 Mrd) € zurück, wobei sowohl<br />
die Finanzverbindlichkeiten/Anleihen auf<br />
579 (739) Mio € als auch die sonstigen<br />
Verbindlichkeiten auf 257 (335) Mio €<br />
reduziert werden konnten. Die Bilanzsumme<br />
lag zum Halbjahresende bei 1,436<br />
(1,704) Mrd € <strong>und</strong> das Eigenkapital bei<br />
548 (583) Mio €. Die Eigenkapitalquote<br />
wurde damit per Ende Oktober 2009 auf<br />
38,2 (34,2) % verbessert.<br />
Plummeting demand since the second half of 2008 and the associated drop in<br />
prices made a deep impression on European wood-based panels producers’<br />
balance sheets last year, too. A number of manufacturers suffered significant<br />
double-digit percentage decreases in revenues. In most instances, profits fell<br />
even more strongly. Lower raw material costs in a year-on-year comparison<br />
were more than offset by deteriorating sales prices for most product groups<br />
throughout almost all of 2009 as well as by extraordinary charges for restructuring<br />
measures and divestments. This unfavourable climate led numerous<br />
wood-based panels manufacturers to dip into negative territory last year. A<br />
few companies even booked losses for the second year in a row. The accrued<br />
losses translated into a decrease in a number of balance sheet items that were<br />
only partially offset by much greater efforts to reduce working capital over the<br />
past two years. Efforts to deplete inventories, to lower receivables, for instance<br />
through factoring, and to reduce short-term liabilities were aided by much lower<br />
business volumes than in years past. However, the need to build up these positions<br />
again in the event of a lasting sustainable revival on sales markets will<br />
create an additional need for financing that companies in financial dire straits<br />
will find especially hard to meet. Consequently, insiders anticipate that betterpositioned<br />
wood-based panels manufacturers will be able to benefit from an<br />
economic upswing much faster and thus set themselves apart from the rest of<br />
the industry.<br />
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Konsolidierung in der europäischen Plattenindustrie setzt sich fort<br />
Seit Ende der 90er Jahre sind<br />
r<strong>und</strong> 75 Werke weggefallen<br />
In der europäischen <strong>Holz</strong>werkstoff-<br />
branche (ohne Russland, Weißrussland,<br />
Ukraine <strong>und</strong> Türkei) sind in<br />
den letzten zehn Jahren insgesamt<br />
r<strong>und</strong> 75 Werke stillgelegt worden.<br />
Davon entfielen r<strong>und</strong> 60 Werke auf<br />
den Zeitraum 1999 bis 2006; seit<br />
2007 sind weitere r<strong>und</strong> 15 <strong>Holz</strong>werk-<br />
Desinvestitionen in der europäischen<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffindustrie 2007-2010<br />
48<br />
stoffstandorte weggefallen. Darüber<br />
hinaus wurden im Gesamtzeitraum<br />
über zehn Produktionslinien in Werken<br />
mit mehreren Anlagen aus der<br />
Produktion genommen.<br />
In den meisten Fällen handelte es sich um<br />
Standorte mit älteren Ein- oder Mehreta-<br />
Termin Unternehmen Werk Produkt Kapazität<br />
(m³/Jahr)<br />
Dez. 2009 Glunz AG 1) Duisburg Span 370.000<br />
Sept. 2009 Glunz AG Kaisersesch Span 350.000<br />
Dez. 2009 Linopan N.V. 2) Wielsbeke/Belgien Span 225.000<br />
Nov. 2009 ACB Laminat AB Brunflo/Schweden Span 65.000<br />
Juli 2009 Isoroy S.A.S. St. Dizier/Frankreich MDF 190.000<br />
Juli 2009 Isoroy S.A.S. Châtellerault/Frankr. OSB 115.000<br />
März 2009 Pfleiderer AG 3) Gschwend Span 300.000<br />
Febr. 2009 Österr. Novopan 4) Leoben/Österreich Span 170.000<br />
Febr. 2009 Spanboard Products Ltd. Coleraine/Nordirland Span 100.000<br />
Jan. 2009 Falco CC 5) Szombathely/Ungarn Span 300.000<br />
Jan. 2009 Kronospan Slovakia s.r.o. Presov/Slowakei Span 250.000<br />
Jan. 2009 Homanit GmbH & Co. KG Herzberg MDF 130.000<br />
Nov. 2008 Valentin GmbH & Co. KG 6) Mittenaar-Bicken Span 120.000<br />
Aug. 2008 Glunz AG 7) Meppen MDF 110.000<br />
Juli 2008 Sia s.r.l. 8) Viadana/Italien Span 250.000<br />
Mai 2008 Tafisa S.A. Valladolid/Spanien Span 160.000<br />
März 2008 Norbord N.V. 9) Genk/Belgien Span 150.000<br />
Okt. 2007 Unilin N.V. Ooigem/Belgien Span 120.000<br />
Aug. 2007 Glunz AG Horn-Bad Meinberg Span 350.000<br />
Die Auflistung enthält Beispiele für Desinvestitionen in der europäischen <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie.<br />
Über die einzelnen Stilllegungen wurde in ausführlicher Form jeweils im wöchentlich erscheinenden<br />
Informationsdienst „<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe“ berichtet.<br />
1) ab Februar 2009 Kurzarbeit 100 %, im Dezember endgültig stillgelegt<br />
2) Kapazität bei 100 % <strong>Holz</strong>spanplatten 225.000 m³, bei 100 % Flachsspanplatten 175.000 m³<br />
3) ab März 2009 Kurzarbeit, ab Juni Kurzarbeit 100 %<br />
4) zuerst auf vier Monate befristete Abstellung, im Mai endgültig stillgelegt<br />
5) Wiederinbetriebnahme im Mai 2009<br />
6) Stilllegung der ersten Anlage im Sommer 2008, der zweiten Anlage im November<br />
7) Stilllegung der älteren MDF-Linie Topan 1<br />
8) Mehretagenanlage wurde durch kontinuierliche Anlage ersetzt<br />
9) Kapazität war im Sommer 2005 durch Änderungen im Schichtsystem von zuvor 250.000 m³ auf<br />
150.000 m³ reduziert worden<br />
Quelle: <strong>EUWID</strong><br />
genanlagen, die aufgr<strong>und</strong> einer ungünstigen<br />
Kostenstruktur nicht mehr wettbewerbsfähig<br />
waren. Darüber hinaus wurden<br />
seit Ende der 90er Jahre in den genannten<br />
Märkten auch r<strong>und</strong> zehn Produktionslinien<br />
mit kontinuierlichen Pressen abgestellt.<br />
Diese Anlagen wurden nach ihrer Stilllegung<br />
zumeist verkauft <strong>und</strong> in anderen<br />
Ländern, vor allem in Osteuropa, wieder<br />
aufgebaut. Die Kronospan-Gruppe hat<br />
sich am stärksten an diesen Anlagenverlagerungen<br />
beteiligt <strong>und</strong> drei von anderen<br />
Unternehmen in Mitteleuropa stillgelegte<br />
Anlagen übernommen. Die Pfleiderer<br />
AG, Neumarkt, hat die Anlagen des Ende<br />
2004 abgestellten Spanplattenwerkes<br />
Rheda-Wiedenbrück beim Aufbau eines<br />
neuen Werkes in Podberezje (Novgorod/<br />
Russland) eingesetzt.<br />
Knapp 70 Abstellungen<br />
im Spanplattenbereich<br />
Mit knapp 70 kompletten Standorten<br />
entfiel der Großteil der in den letzten<br />
zehn Jahren erfolgten Desinvestitionen<br />
auf den Spanplattenbereich. Von diesen<br />
Werken waren vier mit einer kontinuierlichen<br />
Presse ausgestattet; an über 60<br />
Standorten wurde dagegen mit Ein- oder<br />
Mehretagenlinien produziert. Darüber hinaus<br />
waren auch im Spanplattenbereich<br />
einzelne Produktionsanlagen von dem<br />
Kapazitätsabbau betroffen.<br />
So hatte zum Beispiel im Jahr 2001 die<br />
Egger-Gruppe, St. Johann/Österreich, in<br />
dem nur wenige Monate zuvor von der<br />
Hiag AG, Riehen/Schweiz, übernommenen<br />
Werk Rambersvillers/Frankreich eine<br />
ältere Einetagenlinie abgestellt <strong>und</strong> damit<br />
die Produktion auf die kontinuierliche<br />
Anlage konzentriert. Die Spano Group<br />
N.V. legte im Oktober 2003 bereits die<br />
zweite der ursprünglich fünf kontinuierlichen<br />
Anlagen am Unternehmenssitz in<br />
Oostrozebeke/Belgien still.<br />
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Desinvestitionen in der europäischen <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie 1999-2006<br />
Deutschland<br />
Pfleiderer AG Peiting 1998<br />
Schlingmann GmbH & Co. Nittenau 2000<br />
Rhenodur <strong>Holz</strong>werkstoff GmbH Worms 2000<br />
Formaplan GmbH & Co. Hövelhof 2001<br />
Glunz AG Sassenburg 2001<br />
Glunz AG Göttingen 2002<br />
Atex-Werke GmbH & Co. KG 1) Grafenau 2002<br />
Stammschröer GmbH Bad Lippspringe 2002<br />
Kunz GmbH & Co. Crailsheim 2003<br />
Pfleiderer AG 2) Rheda-Wiedenbrück 2004<br />
Österreich<br />
F<strong>und</strong>er Ges.m.b.H. (MDF) Kühnsdorf 2000<br />
Schweiz<br />
Spanplattenwerk Fideris AG Fideris 2002<br />
Belgien<br />
Flaxipan N.V. Hooglede 1999<br />
Placolin N.V. Hooglede 1999<br />
Sovalbois S.A. Villers-le-Gambon 2001<br />
Spano Group N.V. 3) Oostrozebeke 2003<br />
Agglo NV - Interlin Beveren 2003<br />
Skandinavien<br />
Novopan Træindustri A/S Glumsjö/Dänemark 2000<br />
Junckers A/S (MDF) 4) Koge/Dänemark 2000<br />
Byggelit AB Storuman/Schweden 2002<br />
Forestia A/S Agnes/Norwegen 2002<br />
Finnforest TIWI Keuruu/Finnland 2006<br />
Großbritannien<br />
Norbord Ltd. 5) Cowie 2000<br />
Cape Calsil Systems Ltd. Ystrad Mynach 2002<br />
Masistar Ltd. 6) Shildon 2003<br />
Norbord Ltd.(MDF) 7) Cowie 2006<br />
Norbord Ltd. 8) South Molton 2006<br />
Frankreich<br />
Egger S.A.S. 9) Rambersvillers 2001<br />
Isoroy S.A.S. St. Pierre sur Dives 2002<br />
Polyrey International Ussel 2005<br />
Fontex Lezoux 2006<br />
Interbois Chantonnay 2007<br />
Spanien<br />
Tafisa S.A. 10) Pontevedra 2003<br />
Aglomerados Ecar S.A. Mondoñedo 2005<br />
50<br />
Aglomerados Ecar S.A. Mondoñedo 2005<br />
Portugal<br />
Casca S.A. 11) Coimbra 2000<br />
Sotima S.A. Proença-a-Nova 2001<br />
Cidesa F<strong>und</strong>ao 2002<br />
Italien<br />
Medaspan S.p.A. Costasmasnaga 2001<br />
Sep S.p.A. Castellavazzo 2001<br />
Panda S.p.A./Axaff s.r.l. Villafranca in Lunigiana 2001<br />
Verpan S.p.A. Vinovo 2001<br />
Sipav s.r.l. Vinovo 2003<br />
Polen<br />
Alpex Ltd. Karlino 2000<br />
Zaklady Plyt Wiorowych Czarnkow 2001<br />
Zaklady Przemyslu Sklejek Pisz 2001<br />
Zaklady Przemyslu Lenwitt Witaszyce 2003<br />
Tschechien<br />
Sumavske Drevarske Zavody Volary 1999<br />
Drevokombinat Vrbno 2000<br />
Ploma a.s. Hodonin 2003<br />
Slowenien<br />
Meblo Nova Gorica 2003<br />
Glin Tip Nazzarje 2005<br />
Ungarn<br />
Nagylaki Hemp Co. Ltd. Nagylak 2003<br />
Rumänien<br />
Dumbrava S.A. Falticeni 2000<br />
Imar S.A. Arad 2000<br />
Mopaf S.A. Focsani 2002<br />
Stratusmob S.A. Blaj 2004<br />
Alprom Piteşti 2005<br />
Mopal S.A. Bistrita Nasaud 2005<br />
Sigstrat S.A. Sighetul 2005<br />
Griechenland<br />
Athens Papermill Ltd. Drama 2003<br />
Balkan S.A. Salonica 2003<br />
Zypern<br />
Cyprus Forest Industries Ltd. Nikosia 2001<br />
Lettland<br />
JSC Ventspils Koks Ventspils 2001<br />
Quelle: <strong>EUWID</strong>, z.T. nach Auswertung der EPF-Jahresberichte<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Die Sonae Industria SGPS S.A., Maia/<br />
Portugal, hat in den vergangenen drei<br />
Jahren zwei Anlagen an weiter fortgeführten<br />
Standorten aus der Produktion<br />
genommen. Die zu der portugiesischen<br />
Gruppe gehörenden Unternehmen Glunz<br />
AG, Meppen, <strong>und</strong> Tafisa S.A., Madrid,<br />
haben in dem früheren Hornitex-Werk<br />
Horn-Bad Meinberg bzw. im Spanplattenwerk<br />
Valladolid/Spanien jeweils eine<br />
Mehretagenanlage stillgelegt. Die der<br />
kanadischen Norbord Inc., Toronto/<br />
Ontario, zugeordnete Norbord Ltd.<br />
hat in den vergangenen zehn Jahren<br />
sogar drei Desinvestitionen an ihren<br />
beiden Standorten in Großbritannien<br />
vorgenommen. Am Stammsitz Cowie<br />
wurde von den ursprünglich zwei Spanplatten-<br />
<strong>und</strong> zwei MDF-Anlagen je eine<br />
Linie abgestellt, in South Molton produziert<br />
das Unternehmen nur noch auf<br />
einer der früher zwei Spanplattenlinien.<br />
Die Kronofrance S.A., Sully-sur-Loire/<br />
Frankreich, hat 2008 eine ältere Einetagenanlage<br />
stillgelegt.<br />
Bei MDF/HDF <strong>und</strong> OSB gab es in den<br />
letzten Jahren nur einzelne Anlagenabstellungen.<br />
Seit dem Jahr 2000 wurden in<br />
Europa fünf MDF/HDF-Werke sowie zwei<br />
Anlagen an größeren Standorten aus der<br />
Produktion genommen. Bei vier dieser<br />
Desinvestitionen waren Mehretagenanlagen<br />
betroffen. Die dänische Junckers<br />
Industrier A/S (Koge), die Homanit GmbH<br />
& Co. KG (Herzberg) <strong>und</strong> Glunz haben<br />
dagegen kontinuierliche Produktionslinien<br />
stillgelegt. Glunz wollte die betroffene<br />
Topan I-Linie im Werk Meppen ursprünglich<br />
in einem betriebsbereiten Zustand<br />
Die Auflistung enthält Beispiele für Desinvestitionen in der<br />
europäischen <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie. Über die einzelnen<br />
Stilllegungen wurde in ausführlicher Form jeweils im wöchentlich<br />
erscheinenden Informationsdienst „<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe“ berichtet.<br />
1) Stilllegung der Span- <strong>und</strong> Hartfaserplattenproduktion<br />
2) Anlage wurde nach Novgorod/Russland verlagert<br />
3) Stilllegung einer älteren Produktionslinie<br />
4) Kontinuierliche Anlage wurde von Kronospan übernommen<br />
<strong>und</strong> nach Mielec verlagert<br />
5) Stilllegung der älteren Produktionslinie<br />
6) Zwei Einetagenanlagen wurden von Egger übernommen<br />
7) Stilllegung der Mehretagenanlage<br />
8) Stilllegung einer der zwei Mehretagenanlagen<br />
9) Stilllegung der älteren Einetagenanlage<br />
10) Stilllegung der Span- <strong>und</strong> Hartfaserplattenproduktion<br />
11) Zeitgleich Ersatzinvestition im Casca-Werk Oliveira do<br />
Hospital<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Europa: Anzahl von Spanplattenwerken<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Großbritannien<br />
Spanien<br />
Belgien<br />
Frankreich<br />
halten <strong>und</strong> bei einer Verbesserung der<br />
Rahmenbedingungen wieder in Betrieb<br />
nehmen; inzwischen wurde die Anlage<br />
allerdings verkauft.<br />
Mit dem Isoroy-Werk Châtellerault/Frankreich<br />
ist im Juli 2009 auch ein OSB-Standort<br />
weggefallen. Das im Jahr 1986 als<br />
Isorex S.A. angelaufene Werk war mit<br />
einer Mehretagenpresse ursprünglich<br />
auf 70.000 m³/Jahr ausgelegt, dann<br />
aber in mehreren Schritten auf bis zu<br />
115.000 m³ erweitert worden. Das ursprünglich<br />
unter Isorex S.A. firmierende<br />
Unternehmen gehörte gemeinsam mit der<br />
später von Glunz <strong>und</strong> dann von Norbord<br />
übernommenen Highland Forest Products<br />
Ltd., Inverness/Schottland, zu den ersten<br />
europäischen OSB-Werken.<br />
Konsolidierung wurde<br />
weiter vorangetrieben<br />
Italien<br />
Mit den seit Ende der 90er Jahre insgesamt<br />
r<strong>und</strong> 75 in Europa stillgelegten<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffstandorten sind in erster<br />
Linie kleine <strong>und</strong> mittelgroße Hersteller<br />
mit zumeist veralteter Produktionstechnologie<br />
<strong>und</strong> relativ geringen Anlagenkapazitäten<br />
ausgeschieden. Von den<br />
r<strong>und</strong> 65 Desinvestitionen im Zeitraum<br />
1999 bis 2006 entfielen 55 auf solche<br />
Unternehmen. Daneben waren allerdings<br />
auch fünf größere Mehretagenanlagen mit<br />
jährlichen Produktionskapazitäten über<br />
300.000 m³/Jahr <strong>und</strong> fünf kontinuierliche<br />
Deutschland<br />
Österreich<br />
Skandinavien<br />
2000<br />
2010<br />
Produktionslinien stillgelegt worden. Von<br />
den fünf Mehretagenanlagen hatten vier<br />
in Deutschland produziert; die kontinuierlichen<br />
Anlagen waren in Deutschland<br />
(2), Österreich, Belgien <strong>und</strong> Dänemark<br />
weggefallen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der in zahlreichen Märkten<br />
schon relativ weit fortgeschrittenen<br />
Branchenkonsolidierung waren diese<br />
größeren Anlagen bei den Desinvestitionen<br />
der letzten drei Jahre schon deutlich<br />
stärker vertreten. Glunz, Homanit <strong>und</strong> die<br />
Linopan N.V., Wielsbeke/Belgien, haben<br />
jeweils eine kontinuierliche Anlage abgestellt.<br />
Die Pfleiderer AG, Neumarkt, hat<br />
das ebenfalls mit einer kontinuierlichen<br />
Presse ausgestattete Werk Gschwend<br />
über Kurzarbeit für unbestimmte Zeit<br />
aus der Produktion genommen. In den<br />
Glunz-Werken Horn-Bad Meinberg, Kaisersesch<br />
<strong>und</strong> Duisburg sind zudem drei<br />
größere Mehretagenpressen für die<br />
Spanplattenproduktion weggefallen.<br />
Die Isoroy S.A.S., Rungis/Frankreich,<br />
hat mit dem auf die Produktion von dicken<br />
Platten ausgerichteten MDF-Werk<br />
St. Dizier <strong>und</strong> dem OSB-Werk Châtellerault<br />
ebenfalls zwei Mehretagenanlagen<br />
stillgelegt. Darüber hinaus wurden seit<br />
2007 auch noch r<strong>und</strong> zehn kleinere<br />
bzw. mittelgroße Anlagen abgestellt.<br />
Mit der zur Kosche-Gruppe gehörenden<br />
Valentin <strong>Holz</strong>werkstoffe GmbH & Co. KG,<br />
Mittenaar-Bicken, <strong>und</strong> der schwedischen<br />
ACB Laminat AB, Brunflo, sind dabei zwei<br />
51<br />
Polen<br />
Rumänien<br />
Quelle: <strong>EUWID</strong>/EPF
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
weitere Spanplattenhersteller aus dem<br />
Markt ausgeschieden.<br />
Große Gruppen sind<br />
jetzt stärker beteiligt<br />
Die fünf großen <strong>Holz</strong>werkstoffkonzerne<br />
Kronospan, Krono Schweiz, Sonae Industria,<br />
Egger <strong>und</strong> Pfleiderer sind unter den<br />
Desinvestitionen der letzten Zeit deutlich<br />
stärker vertreten, nachdem sie in den Jahren<br />
zuvor mit einem relativ starken Kapazitätsausbau<br />
eher die Konsolidierung der<br />
europäischen <strong>Holz</strong>werkstoffbranche forciert<br />
hatten. Diese Investitionen wurden<br />
vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Konjunkturkrise<br />
<strong>und</strong> der daraus zum Teil resultierenden<br />
wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der<br />
letzten Zeit schrittweise zurückgefahren.<br />
Im Gegenzug haben auch diese Gruppen<br />
ältere Werke oder Anlagen stillgelegt. Im<br />
Zeitraum 2007 bis 2010 entfielen r<strong>und</strong><br />
drei Viertel der in Europa insgesamt zu<br />
beobachtenden Desinvestitionen auf diese<br />
Unternehmen, während sie in den acht<br />
Jahren davor nur an fünf der insgesamt<br />
r<strong>und</strong> 65 Werks- oder Anlagenstilllegungen<br />
beteiligt waren.<br />
Mit der endgültigen Stilllegung von fünf<br />
europäischen Werken <strong>und</strong> zwei Produktionslinien<br />
an weiteren Standorten seit<br />
Mitte 2008 sowie der daraus resultierenden<br />
Kapazitätsreduzierung von knapp 1,4<br />
Mio m³/Jahr hat Sonae Industria seine<br />
Kapazitäten mit Abstand am stärksten<br />
reduziert. Im April 2010 hat das Unternehmen<br />
zudem das auf eine Jahreskapazität<br />
von bislang 450.000 m³ ausgelegte<br />
Spanplattenwerk Lure/Frankreich an die<br />
zum Ikea-Konzern gehörende Swedspan<br />
Holding B.V. verkauft.<br />
Die Kronospan-Gruppe hat vor dem<br />
Hintergr<strong>und</strong> der anhaltend schwachen<br />
Marktsituation im Februar 2009 die<br />
Rohspanplattenproduktion in Szombathely/Ungarn<br />
<strong>und</strong> Presov/Slowakei für<br />
unbestimmte Zeit stillgelegt. Parallel dazu<br />
wurde das Spanplatten- <strong>und</strong> MDF/HDF-<br />
Werk Sebes/Rumänien vorübergehend<br />
auf einen Wechselbetrieb umgestellt. Im<br />
Zuge einer Verbesserung der Marktsituation<br />
in Ost- <strong>und</strong> Südosteuropa konnte<br />
bei der Falco CC, Szombathely/Ungarn,<br />
im Mai 2009 die Spanplattenproduktion<br />
wieder aufgenommen werden.<br />
52<br />
Egger <strong>und</strong> Pfleiderer haben im vergangenen<br />
Jahr jeweils ein Werk aus der<br />
Produktion genommen. In beiden Fällen<br />
war die Stilllegung anfänglich auf unbestimmte<br />
Zeit erfolgt. Im Juni 2009 hat<br />
das Gemeinschaftsunternehmen Österreichische<br />
Novopan <strong>Holz</strong>industrie GmbH mit<br />
Sitz in Leoben-Göss, an dem Egger <strong>und</strong><br />
die Mayr-Melnhof-Gruppe mit jeweils 50<br />
% beteiligt waren, die Spanplatten- <strong>und</strong><br />
Leimharzproduktion allerdings endgültig<br />
stillgelegt. Pfleiderer hält sich dagegen<br />
für das Spanplattenwerk Gschwend zumindest<br />
bislang noch die Möglichkeit<br />
einer Wiederinbetriebnahme offen. Im<br />
Frühjahr 2010 hat das Unternehmen allerdings<br />
angedeutet, dass die seit Juni<br />
2009 laufende 100 %ige Kurzarbeit voraussichtlich<br />
bis zum Ende des rechtlich<br />
möglichen Zeitraums <strong>und</strong> damit bis zum<br />
Jahresende 2010 fortgeführt werden soll.<br />
Länderunterschiede<br />
bestehen weiterhin<br />
Der Konsolidierungsprozess ist innerhalb<br />
Europas unterschiedlich weit fortgeschritten.<br />
In einzelnen Ländern ist in<br />
den letzten zehn Jahren im Spanplattenbereich<br />
fast die Hälfte der Werke aus dem<br />
Markt verschw<strong>und</strong>en. Mit dieser Bereinigung<br />
wurde auch der durch umfangreiche<br />
Investitionen ab der zweiten Hälfte der<br />
80er Jahre eingeleitete Wechsel zur kontinuierlichen<br />
Pressentechnologie noch<br />
verstärkt. In den mitteleuropäischen Ländern<br />
ist dieser Prozess am weitesten<br />
vorangekommen.<br />
Seit Ende der 90er Jahre hat sich so<br />
zum Beispiel die Zahl der deutschen<br />
Spanplattenwerke beinahe halbiert. Mit<br />
dem Pfleiderer-Werk Neumarkt II <strong>und</strong> der<br />
Elka-<strong>Holz</strong>werke Lud. Kuntz GmbH, Morbach,<br />
gibt es in Deutschland inzwischen<br />
nur noch zwei, nicht mit kontinuierlichen<br />
Pressen arbeitende Spanplattenwerke.<br />
Darüber hinaus produziert die Sauerländer<br />
Spanplatten GmbH & Co. KG an<br />
ihren Standorten Arnsberg <strong>und</strong> Gotha<br />
Strangpressplatten; die Wilhelm Mende<br />
GmbH & Co. KG, Gittelde, fertigt auf einer<br />
Kalanderanlage Dünnspanplatten. Auch<br />
in Österreich, Belgien <strong>und</strong> Großbritannien/Irland<br />
gibt es nur noch einzelne Ein-<br />
oder Mehretagenanlagen. In der Schweiz<br />
<strong>und</strong> in Dänemark ist jeweils nur noch<br />
ein <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller aktiv; beide<br />
Unternehmen betreiben ausschließlich<br />
kontinuierliche Anlagen.<br />
Auch in den meisten osteuropäischen<br />
Ländern hat sich die Anbieterstruktur im<br />
Verlauf der letzten Jahre immer stärker<br />
ausgedünnt; verschiedene dieser Märkte<br />
werden inzwischen von den großen <strong>Holz</strong>werkstoffgruppen<br />
dominiert. In Frankreich<br />
<strong>und</strong> in Italien gibt es dagegen immer<br />
noch relativ viele kleinere <strong>und</strong> mittelgroße<br />
Hersteller, die sich dem Konsolidierungsdruck<br />
bislang noch entziehen konnten.<br />
Zumindest in Italien ist diese Entwicklung<br />
darauf zurückzuführen, dass dort in den<br />
letzten zwei Jahrzehnten im Vergleich zu<br />
anderen Ländern nur wenige größere<br />
Neuinvestitionen in <strong>Holz</strong>werkstoffanlagen<br />
umgesetzt worden sind.<br />
Some 75 mills have closed since the end of the 1990s<br />
The European wood-based panels industry (excluding Russia, Belarus, Ukraine<br />
and Turkey) has closed a total of approximately 75 mills over the past decade.<br />
Some 60 of these plants shut between 1999 and 2006, with another 15 woodbased<br />
panels facilities putting up the shutters since 2007. Furthermore, more<br />
than ten production lines at complexes with several plants stopped operations<br />
during the ten-year period. In most instances, these sites operated older singleopening<br />
or multi-opening presses that were no longer competitive given the unfavourable<br />
cost structure. Roughly ten production lines using continuous presses<br />
have also closed in these markets since the end of the 1990s. Most of these<br />
plants were sold following their closure and reassembled in other countries,<br />
primarily in Eastern Europe. The majority of the divestments made over the past<br />
decade involved particleboard mills, with almost 70 complete sites closing. Just<br />
a few MDF/HDF and OSB mills shut up shop during the period.<br />
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<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Swedspan betreibt inzwischen vier Spanplattenwerke in Europa<br />
Rohspanplattenkapazitäten<br />
erhöhen sich auf 1,7 Mio m³<br />
Mit der am 16. April 2010 abgeschlos-<br />
senen Übernahme des Werkes Lure/<br />
Frankreich haben sich die Rohspanplattenkapazitäten<br />
der zum Ikea-<br />
Konzern gehörenden Swedspan-<br />
Gruppe auf r<strong>und</strong> 1,7 Mio m³/Jahr<br />
erhöht. Die Melaminbeschichtungskapazitäten<br />
belaufen sich auf 12<br />
Mio m²/Jahr, in dem Ende 2008<br />
übernommenen Werk Kazlu Ruda/<br />
Litauen können zudem 14 Mio m² mit<br />
Finishfolien kaschiert werden. Die<br />
für Mitte 2011 geplante Inbetriebnahme<br />
des auf eine Jahreskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 250.000 m³ ausgelegten<br />
Dünnplattenwerkes in Orla/Polen<br />
wird zu einem weiteren Anstieg der<br />
Swedspan-<strong>Holz</strong>werkstoffkapazitäten<br />
auf knapp 2 Mio m³ führen.<br />
Die im Verlauf des Jahres 2008 als Spin<br />
off der ebenfalls zum Ikea-Konzern gehörenden<br />
Swedwood International AB,<br />
54<br />
Ångelholm/Schweden, gegründete<br />
Swedspan-Gruppe soll im Rahmen der<br />
Ende 2008 formulierten Zielsetzung<br />
innerhalb von fünf Jahren über Akquisitionen<br />
<strong>und</strong> Neuinvestitionen eine Gesamtkapazität<br />
von 2,2 Mio m³/Jahr Spanplatten<br />
<strong>und</strong> Dünn-MDF/HDF aufbauen.<br />
Die ursprünglich der Swedwood-Gruppe<br />
zugeordneten, im Verlauf des vergangenen<br />
Jahres aber in Swedspan umfirmierten<br />
Spanplattenwerke in Hultsfred<br />
<strong>und</strong> Malacky steuern weitere 600.000<br />
m³/Jahr bei.<br />
Mit den bis zum Jahr 2013 angestrebten<br />
Produktionskapazitäten von insgesamt<br />
r<strong>und</strong> 2,8 Mio m³/Jahr soll der steigende<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffbedarf der Ikea-Gruppe<br />
bzw. der auf die Möbelproduktion ausgerichteten<br />
Swedwood International AB in<br />
den geforderten Qualitäten abgesichert<br />
werden. Das Unternehmen geht davon<br />
aus, dass der <strong>Holz</strong>werkstoffbedarf der<br />
eigenen Möbelwerke bzw. der externen<br />
Lieferanten deutlich stärker steigen<br />
wird als der Gesamtmarkt. Diese Einschätzung<br />
wird zum einen mit der weiter<br />
fortgeführten Expansion der gesamten<br />
Ikea-Gruppe begründet, zum anderen<br />
mit überproportionalen Zuwachsraten<br />
im Ikea-Geschäftsbereich „Flat Line Furniture“.<br />
Werk Lure wurde im<br />
April übernommen<br />
Der zur Sonae Industria SGPS S.A.,<br />
Maia/Portugal, gehörende französische<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffhersteller Isoroy S.A.S.,<br />
Rungis, hat das Spanplattenwerk Lure<br />
am 16. April 2010 an die Swedspan Hol-<br />
Swedspan will die Produktionskapazität des<br />
im April übernommenen Spanplattenwerkes<br />
Lure auf r<strong>und</strong> 550.000 m³/Jahr steigern.<br />
Mittelfristig sollen auch die Beschichtungskapazitäten<br />
ausgebaut werden.<br />
(Foto: Swedspan)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
ding B.V. verkauft. Beide Unternehmen<br />
hatten bereits seit dem vergangenen<br />
Jahr über diese Transaktion verhandelt.<br />
Ende Januar 2010 hatte Swedspan ein<br />
konkretes Angebot abgegeben. In der<br />
Folge war das Werk Lure auf die Isoroy-<br />
Tochtergesellschaft Société Industrielle<br />
et Financière Isoroy S.A.S. (SIFI), Rungis,<br />
übertragen worden.<br />
Am 16. April haben Isoroy <strong>und</strong> Swedspan<br />
die Verträge zur Übernahme aller SIFI-<br />
Anteile durch Swedspan unterzeichnet.<br />
Die Transaktion wurde noch am gleichen<br />
Tag wirksam. Parallel dazu wurde SIFI in<br />
Swedspan France S.à.r.l. umfirmiert <strong>und</strong><br />
der Sitz des Unternehmens von Rungis<br />
nach Lure verlegt. Swedspan France<br />
wird wie die bereits bestehenden vier<br />
operativen Swedspan-Gesellschaften<br />
Swedspan Sweden AB (Hultsfred/Schweden),<br />
Swedspan Slovakia s.r.o. (Malacky/<br />
Slowakei), UAB Swedspan Giriu Bizonas<br />
(Kazlu Ruda/Litauen) <strong>und</strong> Swedspan<br />
Polska Sp.zo.o. (Bielsk Podlaski/Polen)<br />
der Management- <strong>und</strong> Engineeringgesellschaft<br />
Swedspan International s.r.o.,<br />
Bratislava/Slowakei, zugeordnet.<br />
Alle zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung<br />
in Lure beschäftigten 145<br />
Mitarbeiter wurden von Swedspan<br />
übernommen; im Zuge der geplanten<br />
Produktionsausweitung soll die Zahl der<br />
Mitarbeiter auf r<strong>und</strong> 180 gesteigert werden.<br />
Ein Kaufpreis wurde nicht bekannt<br />
gegeben. Laut einer am 16. April von Sonae<br />
Industria veröffentlichten Mitteilung<br />
wird sich die Transaktion im laufenden<br />
Jahr mit r<strong>und</strong> 130 Mio € in der Konzernbilanz<br />
niederschlagen.<br />
Swedspan hatte bereits seit dem vergangenen<br />
Jahr Möglichkeiten für die<br />
Übernahme eines Spanplattenwerkes in<br />
Frankreich sondiert. <strong>Nach</strong> Informationen<br />
aus der französischen <strong>Holz</strong>werkstoffbranche<br />
war neben dem Isoroy-Werk<br />
Lure zumindest anfänglich auch das<br />
zur Groupe Parisot gehörende <strong>und</strong> unter<br />
Compagnie Française du Panneaux<br />
(CFP) firmierende Spanplattenwerk in<br />
Saint-Loup-sur-Semouse ein Thema.<br />
Der Standort Lure zeichnet sich nach<br />
Angaben von Swedspan zum einen<br />
durch relativ moderne Produktionsanlagen<br />
<strong>und</strong> einen daher überschaubaren<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
Investitionsbedarf, zum anderen durch<br />
günstige <strong>Holz</strong>- <strong>und</strong> Logistikkosten aus.<br />
Aus Lure bzw. von den aus diesem Werk<br />
mit Spanplatten versorgten Möbelherstellern<br />
kann ein Großteil der west- <strong>und</strong><br />
mitteleuropäischen Ikea-Möbelhäuser<br />
beliefert werden.<br />
Kapazität soll auf r<strong>und</strong><br />
550.000 m³ steigen<br />
Das in den Jahren 2000 <strong>und</strong> 2001 gr<strong>und</strong>legend<br />
modernisierte Spanplattenwerk<br />
Lure ist mit einer kontinuierlichen Presse<br />
in den Abmessungen 43,050 m x 2.200<br />
mm auf ein Stärkenspektrum von 6-45<br />
mm <strong>und</strong> auf eine Jahreskapazität von<br />
r<strong>und</strong> 450.000 m³ ausgelegt. Vor dem<br />
Hintergr<strong>und</strong> der schwierigen konjunkturellen<br />
Situation konnte diese Kapazität<br />
in der letzten Zeit allerdings nur zum Teil<br />
ausgelastet werden. Mit der bereits im<br />
Verlauf des ersten Quartals 2010 aufgenommenen<br />
Belieferung von Ikea-Lieferanten<br />
konnte der Auftragseingang allerdings<br />
schrittweise gesteigert werden.<br />
Noch im laufenden Jahr will Swedspan<br />
einen monatlichen Auftragseingang von<br />
r<strong>und</strong> 40.000 m³ sicherstellen.<br />
In einem nächsten Schritt sind verschiedene<br />
Modernisierungsinvestitionen in<br />
der Rohspanplattenanlage geplant. Mit<br />
diesen Maßnahmen soll zum einen die<br />
Produktionskapazität auf r<strong>und</strong> 550.000<br />
m³/Jahr gesteigert werden, zum anderen<br />
sollen die Produktionsmöglichkeiten in<br />
Richtung niedriger Formaldeyhdemissionen<br />
<strong>und</strong> Leichtbauplatten erweitert<br />
werden. Bislang werden in Lure vorrangig<br />
Standardspanplatten in den Emissionsklassen<br />
E1 <strong>und</strong> E1/2 bzw. nach den<br />
Vorgaben von CARB 2 produziert. Mit Anpassungsmaßnahmen<br />
in den Bereichen<br />
Leimaufbereitung <strong>und</strong> Beleimung soll in<br />
absehbarer Zeit auch die Produktion von<br />
F****-Platten möglich werden. Investitionen<br />
im Bereich der Formstation sollen<br />
zudem eine Reduzierung der Rohdichten<br />
ermöglichen. Darüber hinaus ist die Installation<br />
eines elektrostatischen Filters<br />
geplant. Die einzelnen Projekte sollen<br />
im Verlauf der nächsten zwölf Monate<br />
umgesetzt werden.<br />
Das Werk Lure ist zudem mit zwei Kurztaktpressen<br />
<strong>und</strong> zwei Aufteilsägen aus-<br />
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Kurztaktpresse <strong>und</strong> eine Aufteilsäge in<br />
Betrieb. Die zweite Kurztaktpresse war<br />
von Isoroy bereits vor einiger Zeit aus<br />
der Produktion genommen worden. Im<br />
Verlauf des Jahres 2008 wurde auch eine<br />
der beiden Aufteilsägen vorübergehend<br />
stillgelegt; diese Anlage wurde nicht<br />
von Swedspan übernommen <strong>und</strong> daher<br />
von Isoroy demontiert. Mittelfristig will<br />
Swedspan die Beschichtungskapazitäten<br />
am Standort Lure weiter ausbauen.<br />
Angedacht ist dabei der Aufbau einer Folienkaschieranlage.<br />
Eine entsprechende<br />
Investitionsentscheidung soll im Verlauf<br />
des Geschäftsjahres 2010/2011 (31.<br />
August) fallen.<br />
Ikea-Lieferanten planen<br />
Investition in Möbelwerk<br />
Die von Ikea in den vergangenen zwei<br />
Jahren verfolgten Planungen zum Aufbau<br />
eines Möbelwerkes in Frankreich<br />
wurden dagegen zurückgestellt. Es ist<br />
allerdings vorgesehen, dass ein bislang<br />
nicht bekannt gegebener Ikea-Lieferant<br />
in direkter <strong>Nach</strong>barschaft zum Spanplat-<br />
Ikea gründet zum 1. April<br />
1991 das Produktionsunternehmen<br />
Swedwood International<br />
AB, Ångelholm/<br />
Schweden, <strong>und</strong> steigt damit<br />
in die Möbelfertigung ein. In<br />
den folgenden Jahren werden<br />
vorrangig in Osteuropa<br />
sowohl bisherige Ikea-Lieferanten<br />
als auch unabhängige<br />
Möbelhersteller übernommen.<br />
Darüber hinaus werden<br />
auch einzelne eigene Investitionsprojekte<br />
realisiert.<br />
1992/93<br />
Swedwood schließt 1992 mit<br />
dem Bau des Werkes Gardelegen<br />
die erste Greenfield-<br />
Investition ab. Parallel dazu<br />
werden 1992 <strong>und</strong> 1993<br />
insgesamt 13 Möbelwerke<br />
in Polen <strong>und</strong> der Slowakei<br />
übernommen.<br />
1995<br />
Zum Jahresende 1995 umfasst<br />
Swedwood insgesamt<br />
14 Produktionsstandorte mit<br />
3.300 Mitarbeitern.<br />
56<br />
1995/96<br />
Die Ikea Capital BV übernimmt<br />
in zwei Teilschritten<br />
das ursprünglich unter<br />
Swedspan Industrier AB firmierende<br />
Spanplattenwerk<br />
Hultsfred/Schweden.<br />
1996<br />
Von 1993 bis 1996 errichtet<br />
Swedwood drei neue Werke<br />
in Jasna/Slowakei, Lubawa/<br />
Polen <strong>und</strong> Goleniow/Polen.<br />
1996 werden zudem zwei<br />
Werke in der Ukraine übernommen.<br />
1999<br />
In der zweiten Hälfte der 90er<br />
Jahre errichtet Swedwood<br />
die ersten Produktionsstandorte<br />
im Baltikum <strong>und</strong> in<br />
Rumänien.<br />
Das Spanplattenwerk Hultsfred<br />
wird in die Swedwood-<br />
Gruppe integriert.<br />
2000<br />
Swedwood errichtet in Malacky/Slowakei<br />
ein zweites<br />
Spanplattenwerk.<br />
tenwerk Lure ein Möbelwerk errichtet.<br />
Die endgültige Investitionsentscheidung<br />
soll voraussichtlich noch im Verlauf des<br />
Jahres 2010 fallen; die Inbetriebnahme<br />
würde dann im ersten Halbjahr 2012<br />
erfolgen. Der Spanplattenbedarf dieses<br />
Möbelwerkes wird sich voraussichtlich<br />
auf r<strong>und</strong> 150.000 m³ belaufen. In einem<br />
nächsten Schritt ist der Bau eines weiteren<br />
Möbelwerkes durch einen zweiten<br />
Ikea-Lieferanten angedacht.<br />
Die französische Ikea-Tochtergesellschaft<br />
Meubles Ikea France S.N.C., Versailles,<br />
hatte erst im vergangenen Jahr deutlich<br />
gemacht, dass bei einem Andauern des<br />
Expansionstempos in Südwesteuropa der<br />
Aufbau eines weiteren eigenen Möbelwerkes<br />
in dieser Region erforderlich <strong>und</strong><br />
Frankreich dafür ein geeigneter Standort<br />
sei. Dementsprechend hatte Ikea<br />
für mehrere Standorte in verschiedenen<br />
französischen Regionen Machbarkeitsstudien<br />
erstellt. Dabei war von einem<br />
Investitionsvolumen von r<strong>und</strong> 90 Mio €<br />
ausgegangen worden; mit dem Projekt<br />
sollten insgesamt r<strong>und</strong> 2.000 Arbeitsplätze<br />
geschaffen werden. Im Zuge der Ver-<br />
2001<br />
<strong>Nach</strong> umfangreichen Restrukturierungs-<br />
<strong>und</strong> Modernisierungsmaßnahmen<br />
in<br />
den Jahren 1996 bis 2001 sowie<br />
dem Bau mehrerer neuer<br />
Werke betreibt Swedwood<br />
zum Jahresende 2001 insgesamt<br />
30 Produktionsstandorte<br />
mit 9.500 Mitarbeitern.<br />
2002<br />
Mit dem Neubau eines<br />
Werkes in Tikhvin erweitert<br />
Swedwood seine Produktionsaktivitäten<br />
nach Russland.<br />
Im Rahmen einer Modernisierung<br />
des Werkes Hultsfred<br />
wird die bestehende Mehretagenanlage<br />
durch eine kontinuierliche<br />
Produktionslinie<br />
ersetzt <strong>und</strong> die Produktionskapazität<br />
damit von zuvor<br />
175.000 m³/Jahr auf r<strong>und</strong><br />
400.000 m³ gesteigert.<br />
2003<br />
Swedwood kündigt den Bau<br />
eines Säge- <strong>und</strong> Möbelwerkes<br />
in Kostomus/Karelien an.<br />
In einem ersten Investitions-<br />
handlungen hinsichtlich einer Übernahme<br />
des Spanplattenwerkes Lure hatte Ikea<br />
auch die für ein Möbelwerk im Umfeld des<br />
Werkes erforderlichen Gr<strong>und</strong>stückskäufe<br />
<strong>und</strong> Genehmigungen sondiert.<br />
<strong>Nach</strong> der Zurückstellung des Frankreichprojekts<br />
prüft Ikea für den Geschäftsbereich<br />
„Flat Line Furniture“ derzeit den<br />
Aufbau von Möbelwerken in Südosteuropa.<br />
In einer Machbarkeitsstudie wurden<br />
verschiedene Standorte in den Ländern<br />
Slowakei, Rumänien, Bulgarien, Kroatien,<br />
Bosnien-Herzegowina <strong>und</strong> Serbien<br />
analysiert. Die Realisierung von Investitionsprojekten<br />
im Möbelbereich würde<br />
mit einem entsprechenden Aufbau von<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffkapazitäten in der Region<br />
verb<strong>und</strong>en werden. Eine von Swedspan<br />
eingesetzte Projektgruppe prüft in diesem<br />
Zusammenhang bereits seit dem<br />
vergangenen Jahr Modernisierungs- <strong>und</strong><br />
Erweiterungsinvestitionen im Spanplattenwerk<br />
Malacky.<br />
Der Absatzschwerpunkt des Spanplattenwerkes<br />
Lure wird in Zukunft bei den<br />
im Umfeld geplanten Möbelwerken so-<br />
schritt soll ein Sägewerk mit<br />
nachgelagerter Leimholzproduktion<br />
errichtet werden. Zu<br />
einem späteren Zeitpunkt ist<br />
der Bau eines Möbelwerkes<br />
geplant. Bislang ist das Unternehmen<br />
in Russland mit<br />
einem Säge- <strong>und</strong> Möbelwerk<br />
in Tikhvin/Region St. Petersburg<br />
vertreten.<br />
2004<br />
Der zu Swedwood gehörende<br />
MDF-Hersteller Karlit AB,<br />
Karlholmsbruk/Schweden,<br />
wird mit Wirkung zum 1.<br />
September 2004 im Rahmen<br />
eines Management Buy Out<br />
verkauft, da MDF für Ikea<br />
bzw. Swedwood nicht als<br />
strategisches Produkt gilt.<br />
schen 30.000 <strong>und</strong> 80.000 m³<br />
Rohspanplatten an die Swedwood<br />
Polska Sp. z o.o., Lubawa,<br />
liefern. Aus dem neuen<br />
Spanplattenwerk in Russland<br />
sollen im Zeitraum 1. Januar<br />
2006 bis 31. Dezember 2007<br />
jährlich zwischen 30.000<br />
<strong>und</strong> 100.000 m³ rohe <strong>und</strong><br />
beschichtete Spanplatten an<br />
die Swedwood Esipovo LLC,<br />
Esipovo bei Moskau, gehen.<br />
2006<br />
Von 2002 bis 2006 investiert<br />
Swedwood in sechs weitere<br />
Standorte in Russland <strong>und</strong> in<br />
der Ukraine.<br />
Ikea kündigt den Bau eines<br />
vierten Möbelwerkes in China<br />
an.<br />
Die zur Pfleiderer AG, Neumarkt,<br />
gehörenden Unter- Mit einer nochmals beschleunehmen<br />
Pfleiderer Grajewo nigten Investitionstätigkeit im<br />
S.A., Grajewo/Polen, <strong>und</strong> Zeitraum 2002 bis 2006 stei-<br />
Pfleiderer OOO, Podberezje/ gert Swedwood die Zahl sei-<br />
Russland, schließen Ende ner Produktionsstandorte auf<br />
2004 mit Swedwood Mehr- 35; die Zahl der Mitarbeiter<br />
jahresverträge über die erhöht sich auf 14.100.<br />
Lieferung von Spanplatten<br />
ab. Das Werk Grajewo soll<br />
während der Laufzeit vom Januar 2007<br />
1. Januar 2005 bis zum 31. Swedwood nimmt mit einer<br />
<strong>EUWID</strong><br />
August<br />
<strong>Holz</strong><br />
2009<br />
special:<br />
jährlich<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
zwi-<br />
& Oberflächen<br />
knapp halbjährigen Verspä-
wie bei Ikea-Lieferanten aus Frankreich<br />
<strong>und</strong> Italien liegen. Darüber hinaus sollen<br />
auch für Ikea produzierende Möbelwerke<br />
in anderen Regionen beliefert werden.<br />
Swedspan hat allerdings bereits im Vorfeld<br />
der Übernahme des Werkes Lure<br />
deutlich gemacht, dass auch in Zukunft<br />
r<strong>und</strong> 25-30 % der Gesamtproduktion<br />
des Werkes Lure an externe Abnehmer<br />
gehen sollen.<br />
Bauarbeiten in Orla<br />
sollen im Juni starten<br />
Die von Swedspan International im Juni<br />
2009 gegründete Swedspan Polska wird<br />
nach dem Abschluss der Genehmigungsverfahren<br />
voraussichtlich noch im Juni<br />
2010 mit dem Bau des neuen Dünnplattenwerkes<br />
am Standort Orla beginnen.<br />
<strong>Nach</strong> Angaben des Unternehmens sind<br />
inzwischen r<strong>und</strong> 90 % der erforderlichen<br />
Anlagenbestellungen abgeschlossen. Das<br />
komplette Frontend wird von der Metso<br />
Corp., Helsinki/Finnland, geliefert. Der Auftrag<br />
über die Form- <strong>und</strong> Pressenlinie sowie<br />
für das Biomasse-Kraftwerk ging an die<br />
Dieffenbacher GmbH & Co. KG, Eppingen.<br />
Dezember 2007<br />
tung ein neues Sägewerk in<br />
Wielbark/Polen in Betrieb.<br />
Februar 2007<br />
Der <strong>Holz</strong>werkstoffbedarf der<br />
Ikea-Gruppe belief sich im<br />
Jahr 2007 in Europa auf ins-<br />
Swedwood <strong>und</strong> die Sonae<br />
Industria SGPS S.A., Maia/<br />
Portugal, vereinbaren eine<br />
strategische Kooperation,<br />
über die die <strong>Holz</strong>werkstoffversorgung<br />
der Swedwood-<br />
Möbelwerke längerfristig<br />
abgesichert wer den soll.<br />
Darüber hinaus wollen beide<br />
Unternehmen im Bereich<br />
Forschung & Entwicklung<br />
zusammenarbeiten.<br />
gesamt 5 Mio m³ Spanplatten<br />
<strong>und</strong> 250.000 m³ Dünn-MDF/<br />
HDF in Stärken von 1,5-3<br />
mm. Für 2012 prognostiziert<br />
Ikea einen eigenen Bedarf<br />
von 9 Mio m³ Spanplatten<br />
<strong>und</strong> 500.000 m³ Dünn-MDF/<br />
HDF. Für 2017 rechnet das<br />
Unternehmen mit 14 Mio m³<br />
Spanplatten <strong>und</strong> 1,5 Mio m³<br />
Dünn-MDF/HDF. <strong>Nach</strong> der<br />
Ikea-Kalkulation wird sich<br />
der Spanplattenbedarf inner-<br />
August 2007<br />
halb von zehn Jahren damit<br />
nahezu verdreifachen; bei<br />
Die Swedwood Slovakia<br />
spol.s.r.o., Trnava/Slowakei,<br />
ersetzt die bestehenden Pro-<br />
Dünn-MDF/HDF wird sogar<br />
mit einer sechsfachen Bedarfsmenge<br />
gerechnet.<br />
duktionsanlagen in dem im<br />
Januar 2007 übernommenen Januar 2008<br />
Sägewerk Krasno nad Kysucou/Slowakei<br />
durch mehrere<br />
Bandsägenlinien. Die in dem<br />
neuen Werk produzierten<br />
Fichtenschnitthölzer werden<br />
an die Swedwood Slovakia<br />
spol.s.r.o. (Jasna), Liptovský<br />
Mikulás/Slowakei, geliefert.<br />
Die dortige Leimholzplatten-<br />
Swedwood gibt Pläne zum<br />
Bau eines Säge- <strong>und</strong> Massivholzplattenwerkes<br />
in der<br />
russischen Republik Komi<br />
bekannt. In einer zweiten<br />
Investitionsstufe ist der Aufbau<br />
einer Möbelproduktion<br />
angedacht.<br />
<strong>und</strong> Möbelproduktion wird<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
ebenfalls ausgebaut.<br />
Der Metso-Auftrag umfasst eine Entrindungsanlage,<br />
einen Scheibenhacker,<br />
die zugehörigen Transportsysteme,<br />
Hackschnitzellager <strong>und</strong> -sortierung<br />
sowie einen 56’’ großen EVO-Refiner,<br />
der auf eine Kapazität von 30 t/St<strong>und</strong>e<br />
ausgelegt ist. Dieffenbacher wird alle<br />
wesentlichen Anlagenkomponenten<br />
ab der Blowline liefern. Der Form- <strong>und</strong><br />
Pressenstrang ist mit einer kontinuierlichen<br />
Presse in den Abmessungen 3,1<br />
x 22,31 m auf Produktionsgeschwindigkeiten<br />
von bis zu 2.100 mm/sec,<br />
Plattenstärken von 1-3 mm <strong>und</strong> eine<br />
Jahreskapazität von 250.000 m³ ausgelegt.<br />
Die Presse wurde dabei speziell<br />
auf die Produktion dünner Platten<br />
(„Ultra Thin HDF, UTHDF“) mit hohen<br />
Oberflächenqualitäten ausgerichtet.<br />
Dieffenbacher wird darüber hinaus eine<br />
Biomasseanlage mit integrierter Dampfturbine<br />
liefern, über die der benötigte<br />
Prozessdampf <strong>und</strong> elektrische Energie<br />
bereitgestellt werden.<br />
Swedspan hatte kurz nach der Bekanntgabe<br />
des Dünnplattenprojekts in Orla<br />
eigentlich eine Entwicklungskooperation<br />
März 2008<br />
Swedwood nimmt in Danville/Virginia<br />
ein Werk für<br />
Leichtbauplatten <strong>und</strong> -möbel<br />
in Betrieb. Damit verfügt<br />
Swedwood auch über einen<br />
ersten Produktionsstandort<br />
in den USA.<br />
Die Ingka Holding B.V., Holdinggesellschaft<br />
aller Unternehmen<br />
des Ikea-Konzerns<br />
mit Sitz in den Niederlanden,<br />
kündigt in einer internen<br />
Ikea-Miteilung die Gründung<br />
eines eigenständigen Unternehmens<br />
für die Produktion<br />
von Spanplatten <strong>und</strong> HDF<br />
an. Dieses Unternehmen<br />
soll unter der Bezeichnung<br />
Swedspan firmieren.<br />
April 2008<br />
Die Spanplattenwerke Hultsfred<br />
<strong>und</strong> Malacky sollen nach<br />
der ursprünglichen Planung<br />
nicht in das neue Swedspan-<br />
Unternehmen integriert werden,<br />
sondern auch weiterhin<br />
Teil der Swedwood-Organisation<br />
bleiben. In der Folge wird<br />
das Spanplattenwerk Hultsfred<br />
von Swedspan in Swedwood<br />
Hultsfred AB umfirmiert.<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
mit der Siempelkamp Maschinen- <strong>und</strong><br />
Anlagenbau GmbH & Co. KG, Krefeld,<br />
vereinbart. Ziel war die Anpassung der<br />
Siempelkamp-Dünnplattenanlage auf die<br />
speziellen Anforderungen von Swedspan.<br />
Im Verlauf des Sommers 2009 hatte<br />
Swedspan dann aber auch Dieffenbacher<br />
zur Angebotsabgabe aufgefordert.<br />
Die sich daran anschließenden Verhandlungen<br />
führten im Januar <strong>und</strong> Februar<br />
schließlich zur Vergabe der zwei Aufträge<br />
für die Produktionslinie <strong>und</strong> das Biomassekraftwerk.<br />
Dieffenbacher muss bei der Realisierung<br />
der Swedspan-Anlage das Leistungsspektrum<br />
seiner Dünnplattentechnologie<br />
ebenfalls erweitern. Die<br />
von Dieffenbacher bislang gelieferten<br />
Dünnplattenanlagen sind auf Plattenstärken<br />
bis minimal 1,5 mm <strong>und</strong> auf<br />
Produktionsgeschwindigkeiten von bis<br />
zu 1.800 mm/sec ausgelegt. 1,5 mm<br />
starke Platten werden zum Beispiel auf<br />
der im Mai 2008 in Betrieb genommenen<br />
Anlage der Homanit Polska Sp.zo.o.,<br />
Karlino/Polen, produziert. Diese Produktionslinie<br />
deckt allerdings ein breiteres<br />
August 2008<br />
Christian Schwarz, bis Januar<br />
2008 stellvertretender<br />
Vorsitzender des Executive<br />
Committee <strong>und</strong> COO Central<br />
Europe von Sonae Industria<br />
sowie stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
<strong>und</strong> COO<br />
der Glunz AG, Meppen, wird<br />
zum CEO der Swedspan Holding<br />
<strong>und</strong> der Swedspan International<br />
ernannt. Er berichtet<br />
an Bruno Winborg, der für die<br />
Industrieaktivitäten innerhalb<br />
der Ikea-Gruppe verantwortlich<br />
ist.<br />
September 2008<br />
Die Massivholzmöbelproduktion<br />
bei der Swedwood<br />
Romania s.r.l., Siret/Rumänien,<br />
wird aus Rentabilitätsgründen<br />
vorübergehend<br />
stillgelegt. Die bereits vor<br />
der Produktionseinstellung<br />
aufgenommene Sondierung<br />
der Verkaufsmöglichkeiten<br />
für das Werk wird fortgeführt.<br />
Oktober 2008<br />
Die lettische Sia Swedwood<br />
Latvia, Incukalns, stellt die<br />
Massivholzplattenproduktion<br />
57<br />
aus Kostengründen ein. Die<br />
Produktionsanlagen sollen<br />
eventuell an einem anderen<br />
Standort eingesetzt werden.<br />
Die Schnittholzproduktion<br />
von Swedwood Latvia wird<br />
fortgeführt,<br />
Dezember 2008<br />
Die Swedspan International<br />
s.r.o., Bratislava/Slowakei,<br />
wird als Management- <strong>und</strong><br />
Engineeringgesellschaft<br />
für die operativ tätigen<br />
Swedspan-Unternehmen<br />
gegründet.<br />
Die Swedspan-Gruppe soll<br />
zusätzlich zu den bereits<br />
bestehenden zwei Spanplattenwerken<br />
in Hultsfred <strong>und</strong><br />
Malacky, die über eine Kapazität<br />
von insgesamt 600.000<br />
m³/Jahr verfügen, im Verlauf<br />
der nächsten fünf Jahre über<br />
Akquisitionen <strong>und</strong> Neuinvestitionen<br />
eine Gesamtkapazität<br />
von 2,2 Mio m³/Jahr<br />
Spanplatten <strong>und</strong> Dünn-MDF/<br />
HDF aufbauen.<br />
Ikea übernimmt über die in<br />
den Niederlanden ansässige<br />
Ikea-Holdinggesellschaft<br />
Ingka Beheer B.V., Amster-
dam, alle Anteile an dem litauischen<br />
Spanplatten- <strong>und</strong><br />
Möbelhersteller UAB Giriu<br />
Bizonas, Kazlu Ruda, von<br />
den bisherigen Eigentümern<br />
UAB Vakaru Medienos Grupe<br />
(VMG), Klaipeda/Litauen,<br />
<strong>und</strong> AB Vilnius Baldai, Vilnius/<br />
Litauen. Das Anfang 2007 in<br />
Betrieb genommene Spanplattenwerk<br />
in Kazlu Ruda<br />
wird in der Folge Swedspan<br />
zugeordnet <strong>und</strong> in UAB<br />
Swedspan Giriu Bizonas umfirmiert.<br />
Swedwood stellt das in der<br />
nordrussischen Republik<br />
Komi geplante Investitionsprojekt<br />
zum Bau eines Sägewerks<br />
mit angeschlossener<br />
Massivholzplattenproduktion<br />
zurück. Hintergr<strong>und</strong> sind die<br />
ungeklärte R<strong>und</strong>holzversorgung<br />
des Werkes sowie<br />
die hinter den Erwartungen<br />
zurückbleibende Bedarfsentwicklung<br />
innerhalb des Ikea-<br />
Konzerns.<br />
Januar 2009<br />
Jens Jensen, der früher als<br />
technischer Leiter für die<br />
Hornitex-Werke Gebr. Künnemeyer<br />
GmbH & Co. KG, Horn- 58<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Stärkenspektrum von 1,5 bis 10 mm<br />
ab. Dieffenbacher hat zudem inzwischen<br />
eine Dünnplattenlinie ausgeliefert, die<br />
auf eine Produktionsgeschwindigkeit von<br />
2.100 mm/sec ausgelegt ist, bislang<br />
allerdings nur mit bis zu 1.800 mm/<br />
sec gelaufen ist.<br />
Mittelfristig sind weitere<br />
Investitionen geplant<br />
Die Inbetriebnahme des neuen<br />
Swedspan-Werkes in Orla ist für Mai<br />
2011 vorgesehen. Auf dem r<strong>und</strong> 130<br />
ha großen Gelände sollen in einem<br />
zweiten Investitionsschritt Anlagen für<br />
die Lackierung <strong>und</strong> Folienkaschierung<br />
aufgebaut werden. Darüber hinaus ist in<br />
Orla der Bau eines Sägewerkes geplant.<br />
Auch an den anderen Swedspan-Standorten<br />
gibt es derzeit Investitionspläne.<br />
Die Werke in Hultsfred <strong>und</strong> Kazlu Ruda<br />
sollen eventuell um ein Biomassekraftwerk<br />
erweitert werden; in Malacky ist<br />
zumindest mittelfristig eine Ersatzinvestition<br />
vorgesehen. Die endgültigen<br />
Investitionsentscheidungen stehen aber<br />
jeweils noch aus.<br />
Bad Meinberg, <strong>und</strong> Glunz<br />
gearbeitet hat, steigt als<br />
Berater bei der Swedspan-<br />
Gruppe ein. Ziel der Zusammenarbeit<br />
ist in erster Linie<br />
die Effizienzsteigerung in<br />
den Swedspan-Werken; der<br />
Schwerpunkt liegt dabei anfänglich<br />
in dem Spanplattenwerk<br />
in Kazlu Ruda.<br />
Februar 2009<br />
Die Swedspan International<br />
s.r.o. nimmt in Bratislava die<br />
operative Tätigkeit auf.<br />
März 2009<br />
Luc Serdons, der zuvor als<br />
Manager KVP (Kontinuierlicher<br />
Verbesserungsprozess)<br />
<strong>und</strong> Country Manager Technologie<br />
bei Sonae Industria<br />
beschäftigt <strong>und</strong> dort für<br />
größere Investitionsprojekte<br />
verantwortlich war, wird<br />
bei Swedspan International<br />
zum Executive Manager Industrial<br />
Operations ernannt.<br />
Rastislav Bachár ist neuer<br />
Executive Manager Sales &<br />
Product Development. Werner<br />
Falk übernimmt in der<br />
Funktion des Key Account<br />
Managers die Betreuung der<br />
Swedspan will mit der neuen Dünnplattenanlage<br />
den steigenden Bedarf der<br />
Schwestergesellschaft Swedwood International<br />
<strong>und</strong> externer Ikea-Möbellieferanten<br />
abdecken. Das Unternehmen rechnet<br />
in diesem Bereich in den nächsten Jahren<br />
mit zweistelligen Zuwachsraten. Die Investition<br />
in Orla wird sich daher nach Aussage<br />
von Swedspan kaum auf die bestehenden<br />
Lieferbeziehungen mit Dünnplattenherstellern<br />
auswirken.<br />
Bislang beziehen Swedwood <strong>und</strong> andere<br />
Ikea-Lieferanten ihren Dünnplattenbedarf<br />
vorrangig bei Homanit Polska <strong>und</strong> bei<br />
der Pfleiderer MDF Sp.zo.o., Grajewo/<br />
Polen. Diese Dünnplatten werden unter<br />
anderem in den Ikea-Möbellinien<br />
„Lack“ <strong>und</strong> „Expedit“ eingesetzt. Ikea<br />
bzw. Swedwood wollen die Produktion<br />
von Leichtbaumöbeln, bei denen Dünnplatten<br />
als Decks eingesetzt werden,<br />
in den kommenden Jahren weiter ausbauen.<br />
Swedspan will dabei auch in der<br />
Produktion von Dünnplatten („Ultra thin<br />
high density fibreboard UHDF“) deutlich<br />
reduzierte Formaldehydemissionswerte<br />
erreichen.<br />
für Ikea tätigen Möbelhersteller.<br />
Das Swedwood-Werk im rumänischen<br />
Siret wird an die<br />
<strong>Holz</strong>industrie Schweighofer<br />
GmbH, Wien/Österreich, verkauft.<br />
In der Folge wird die im<br />
September 2008 vorübergehend<br />
stillgelegte Produktion<br />
von Massivholzplatten <strong>und</strong><br />
keilgezinkter Ware für die<br />
Möbelindustrie <strong>und</strong> den DIY-<br />
Bereich wieder aufgenommen.<br />
Juni 2009<br />
Alen Bukvic wird von<br />
Swedspan zum Area Sales<br />
Manager South Europe<br />
ernannt. Christian Höfer<br />
wechselt als Produktionsplaner<br />
aus dem Glunz-Werk<br />
Beeskow zu Swedspan. Die<br />
Projektleitung „Forschung &<br />
Entwicklung“ wird Thorsten<br />
Ober übertragen.<br />
Swedspan sondiert Möglichkeiten<br />
für die Übernahme<br />
eines Spanplattenwerkes in<br />
Frankreich.<br />
Swedspan gründet die<br />
Swedspan Polska Sp.zo.o.,<br />
Bielsk Podlaski/Polen, über<br />
die bis Mitte 2011 am Standort<br />
Orla ein Dünnplattenwerk<br />
errichtet werden soll.<br />
Juli 2009<br />
Über den Einsatz von „Low emission<br />
(LE)“-Leimsystemen soll die Einhaltung<br />
der japanischen F****-Vorgaben sichergestellt<br />
werden. Das Unternehmen hat<br />
die Produktion in den Spanplattenwerken<br />
Hultsfred, Malacky <strong>und</strong> Kazlu Ruda<br />
nach eigenen Angaben bereits komplett<br />
auf F**** umgestellt. In Hultsfred <strong>und</strong><br />
Malacky werden die niedrigeren Werte<br />
bereits seit längerer Zeit erreicht; in<br />
Kazlu Ruda wurde die Umstellung im<br />
September 2009 abgeschlossen. Die<br />
zwischenzeitlich geplante Rückführung<br />
des Spanplattenwerkes Malacky auf<br />
E1/2-Emissionswerte wurde wieder<br />
aufgegeben; nach der Umstellung des<br />
eingesetzten Leimsystems werden dort<br />
auch weiterhin durchgehend F****-Platten<br />
produziert.<br />
Weitere Schwerpunkte<br />
der Produktentwicklung<br />
In der Produktentwicklung bemüht sich<br />
Swedspan zudem um eine Reduzierung<br />
der Rohdichte bei Spanplatten, eine<br />
möglichst weitgehende Ersetzung von dicken<br />
MDF-Platten <strong>und</strong> um eine außerhalb<br />
Swedspan fordert die Dieffenbacher<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Eppingen, zur Abgabe eines<br />
Angebots für die Lieferung<br />
einer Dünnplattenanlage auf.<br />
September 2009<br />
Spol.s.r.o. laufenden Standorte<br />
in Swedspan Sweden<br />
AB <strong>und</strong> Swedspan Slovakia<br />
s.r.o. umfirmiert. Mit diesen<br />
Maßnahmen werden sämtliche<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffaktivitäten<br />
von Ikea in der Swedspan-<br />
Gruppe zusammengefasst.<br />
Die Swedwood-Gruppe wird<br />
dagegen auf der Produktion<br />
von Möbeln, Möbelteilen,<br />
Schnittholz <strong>und</strong> Furnier ausgerichtet.<br />
Der in der Swedspan Holding<br />
Die Swedspan-Gruppe be- B.V. zusammengefassten<br />
setzt weitere Management- Swedspan-Gruppe gehören<br />
positionen. Jörgen Lindquist künftig die Managementwird<br />
zum Chief Financial <strong>und</strong> Engineeringgesellschaft<br />
Officer <strong>und</strong> Group Controller Swedspan International, die<br />
ernannt. Hans-Joachim Iredi von der Swedwood-Gruppe<br />
übernimmt die Position des übertragenen Produktions-<br />
Chief Investment Officer. Angesellschaften Swedspan<br />
namarie Velic koordiniert den Sweden <strong>und</strong> Swedspan Slo-<br />
Bereich EHS (Environment, vakia, die UAB Swedspan<br />
Health & Safety).<br />
Giriu Bizonas sowie die neu<br />
gegründete Swedspan Pols-<br />
Die bis zu diesem Zeitpunkt ka an.<br />
noch Swedwood zugeordneten<br />
Spanplattenwerke Hults- Im Rahmen von Organisatifred<br />
<strong>und</strong> Malacky werden in onsänderungen auf Konzern-<br />
die Swedspan-Gruppe inteebene werden die Swedwodgriert.<br />
Parallel dazu werden <strong>und</strong> die Swedspan-Gruppe in<br />
die zuvor unter Swedwood der neugebildeten „Industry<br />
Hultsfred AB bzw. Werk Mala- Group“ der Ikea-Holding-<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
cky I der Swedwood Slovakia gesellschaft Ingka Beheer
des Bereichs Küchenmöbel verfolgte<br />
Substitution von melaminbeschichteten<br />
Oberflächen durch folierte oder lackierte<br />
Oberflächen.<br />
Im Spanplattenwerk Hultsfred produziert<br />
Swedspan bereits Spanplatten mit einer<br />
Rohdichte von r<strong>und</strong> 550 kg/m³. Von<br />
diesem Plattentyp sollen im Verlauf des<br />
Jahres 2010 insgesamt r<strong>und</strong> 150.000<br />
m³ produziert <strong>und</strong> größtenteils in dem<br />
benachbarten Möbelwerk verarbeitet<br />
werden. Die leichteren Spanplatten<br />
werden dort vor allem in der Produktion<br />
der „Pax“-Möbellinie eingesetzt. In<br />
einem nächsten Schritt ist eine weitere<br />
Rohdichtereduzierung auf 515-520 kg/<br />
m³ geplant. Entsprechende Versuche<br />
laufen bereits; im September 2010 soll<br />
im Werk Hultsfred mit der regulären Produktion<br />
begonnen werden. Wie auch bei<br />
anderen Produktentwicklungen fungiert<br />
das Werk Hultsfred mit dem dort ansässigen<br />
„Tech Center“ dabei als Pilotwerk<br />
der Swedspan-Gruppe. In der Folge soll<br />
auch das Produktionsprogramm der<br />
anderen Swedspan-Spanplattenwerke<br />
um Platten mit geringeren Rohdichten<br />
B.V., Amsterdam, zusammengefasst.<br />
Dieser Industry<br />
Group ist die „Ikea Group“<br />
gegenüberzustellen, die unter<br />
anderem die Teilbereiche<br />
Produktprogramm, Einkauf,<br />
Handel <strong>und</strong> Immobilien umfasst.<br />
Mit der Umstellung des Werkes<br />
Kazlu Ruda produzieren<br />
alle Swedspan-Spanplattenwerke<br />
nur noch F****-<br />
Platten.<br />
Swedwood legt das unter<br />
Swedwood Gardelegen<br />
GmbH firmierende einzige<br />
deutsche Möbelwerk der<br />
Gruppe still. Die bislang<br />
dort hergestellten Produkte<br />
werden in ein slowakisches<br />
Swedwood-Werk <strong>und</strong> zu einem<br />
externen Ikea-Lieferanten<br />
in Deutschland verlagert.<br />
Die Stilllegung wird mit Überkapazitäten<br />
in der Möbelproduktion<br />
<strong>und</strong> mit der ungünstigen<br />
Produktions- <strong>und</strong><br />
Kostenstruktur des Werkes<br />
Gardelegen begründet.<br />
Laminat AB, Brunflo, muss<br />
nach einem im November<br />
gestellten Konkursantrag die<br />
Produktion an den beiden verbliebenen<br />
Standorten Brunflo<br />
(Spanplatten) <strong>und</strong> Skanderåsen<br />
(Möbel) endgültig einstellen.<br />
Das Unternehmen hatte<br />
hauptsächlich für Ikea produziert.<br />
Der Konkurs wurde von<br />
dem Unternehmen auf das<br />
Auslaufen der Liefervereinbarung<br />
mit Ikea zurückgeführt.<br />
Januar 2010<br />
Andreas Weidenholzer wechselt<br />
von der Ikea-Gruppe<br />
zu Swedspan <strong>und</strong> wird dort<br />
Purchasing & Benchmarking<br />
Manager. In dieser Position<br />
koordiniert er die Bereiche<br />
Einkauf <strong>und</strong> Benchmarking<br />
für die gesamte Swedspan-<br />
Gruppe.<br />
Die Metso Corp., Helsinki/Finnland,<br />
erhält von<br />
Dezember 2009<br />
Swedspan Polska den Auftrag<br />
zur Lieferung des kompletten<br />
Frontends für das<br />
Dünnplattenwerk in Orla.<br />
In zwei separaten Kontrakten<br />
Der schwedische Spanplat- vergibt Swedspan Polska die<br />
ten- <strong>und</strong><br />
<strong>EUWID</strong><br />
Möbelhersteller<br />
<strong>Holz</strong> special:<br />
ACB<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Aufträge über<br />
& Oberflächen<br />
die Lieferung<br />
einer Dünnplattenanlage <strong>und</strong><br />
eines Biomassekraftwerks<br />
an Dieffenbacher.<br />
Die zu Sonae Industria<br />
gehörende Isoroy S.A.S.,<br />
Rungis/Frankreich, erhält<br />
ein Angebot der Swedspan<br />
Holding zur Übernahme des<br />
Spanplattenwerkes in Lure/<br />
Frankreich.<br />
Februar 2010<br />
Die Belegschaftsvertreter<br />
des Werkes Lure werden<br />
von der Isoroy-Geschäftsführung<br />
über die laufenden<br />
Verkaufsverhandlungen mit<br />
der Swedspan Holding informiert.<br />
Parallel zu den zwischen der<br />
Swedspan Holding <strong>und</strong> Sonae<br />
Industria geführten Übernahmeverhandlungen<br />
wird<br />
das Spanplattenwerk Lure<br />
auf die Isoroy-Tochtergesellschaft<br />
Société Industrielle<br />
et Financière Isoroy S.A.S.<br />
(SIFI), Rungis, übertragen.<br />
April 2010<br />
Am 16. April unterzeichnen<br />
die Swedspan Holding <strong>und</strong><br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Raw particleboard capacity increases to 1.7 million m³<br />
The acquisition of the Lure mill in France that closed on 16 April 2010 increased<br />
the Ikea subsidiary Swedspan’s raw particleboard capacity to roughly 1.7 million<br />
m³ per year. Plans to commission a thin particleboard plant in Orla, Poland with<br />
an annual capacity of roughly 250,000 m³ in the middle of 2011 will raise Swedspan’s<br />
wood-based panels capacity again to close to 2 million m². Under targets<br />
set at the end of 2008, the Swedwood group, which was created in 2008 as a<br />
spin-off from the Ikea subsidiary Swedwood International AB, should achieve a<br />
total capacity of 2.2 million m³ particleboard and thin MDF/HDF within five years<br />
through take-overs and new investments. Particleboard mills in Hultsfred and<br />
Malacky, which were originally part of the Swedwood group, but renamed Swedspan<br />
last year, add another 600,000 m³ per year. By boosting annual capacity to<br />
aro<strong>und</strong> 2.8m m³ by 2013, the firm should meet the growing demand for the woodbased<br />
panels from Ikea group and its furniture production subsidiary Swedwood<br />
International AB.<br />
erweitert werden. Mit diesen rohdichtereduzierten<br />
Spanplatten will Swedspan<br />
unter anderem auch den Einsatz von<br />
dickeren MDF zurückführen.<br />
Im Bereich Oberflächen soll der Einsatz<br />
der Melaminbeschichtung weitgehend<br />
auf Küchenmöbel beschränkt werden.<br />
Für die Ikea-Küchenmöbelserie „Faktum“<br />
werden pro Jahr insgesamt r<strong>und</strong> 1,5 Mio<br />
m³ melaminbeschichtete Spanplatten<br />
eingesetzt. Bei allen anderen Möbellinien,<br />
unter anderem auch im Büromöbelbereich,<br />
sollen dagegen vorrangig<br />
Folien- oder lackierte Oberflächen zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Sonae Industria die Verträge<br />
zur Übernahme des Spanplattenwerkes<br />
Lure. Die<br />
Transaktion wird am gleichen<br />
Tag wirksam. Im Anschluss<br />
daran wird SIFI in Swedspan<br />
France S.à.r.l. umfirmiert <strong>und</strong><br />
der Sitz des Unternehmens<br />
von Rungis nach Lure verlegt.<br />
Michael Germann, bis März<br />
2010 Geschäftsführer Technik<br />
bei dem Dünnspanplatten-<br />
<strong>und</strong> Tischlerplattenhersteller<br />
Wilhelm Mende GmbH<br />
& Co. KG in Gittelde, übernimmt<br />
die Position des Business<br />
Development Manager.<br />
Mai 2010<br />
Laimonas Rackauskas übernimmt<br />
als <strong>Nach</strong>folger von<br />
Knut Gullesen die Geschäftsführung<br />
bei Swedspan<br />
Polska. Rackauskas war<br />
zuvor Geschäftsführer bei<br />
Swedspan Giriu Bizonas.<br />
Diese Position wurde übergangsweise<br />
von Regina<br />
Zasiene übernommen <strong>und</strong><br />
soll kurzfristig neu besetzt<br />
werden.<br />
Horst Krüger, zuvor in verschiedenen<br />
Positionen für<br />
59<br />
die Kronospan-Gruppe tätig,<br />
übernimmt als Site Construction<br />
Manager von Swedspan<br />
Polska die Leitung des Neubauprojektes<br />
am Standort<br />
Orla.<br />
Juni 2010<br />
<strong>Nach</strong> dem Abschluss der<br />
Genehmigungsverfahren<br />
wird mit dem Bau des neuen<br />
Dünnplattenwerkes am<br />
Standort Orla begonnen.<br />
Anmerkung: Die Auflistung<br />
enthält Beispiele für Veränderungen<br />
in der Swedwood-<br />
<strong>und</strong> in der Swedspan-Gruppe.<br />
In diesen Unternehmen<br />
sind die Produktionsaktivitäten<br />
des Ikea-Konzerns<br />
zusammengefasst. Über die<br />
einzelnen Vorgänge wurde<br />
in ausführlicher Form jeweils<br />
im wöchentlich erscheinenden<br />
Informationsdienst<br />
„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe“<br />
berichtet.
60<br />
Rohmelamin<br />
Neue Werke in der Karibik <strong>und</strong> in Katar laufen im zweiten Quartal an<br />
Melaminmarkt hat sich in den<br />
letzten Quartalen wieder erholt<br />
Trotz<br />
eher ungünstiger Rahmenbedin-<br />
gungen <strong>und</strong> dementsprechend hoher<br />
Widerstände von Abnehmerseite haben<br />
die europäischen Rohmelaminhersteller<br />
in den letzten Quartalen<br />
stärkere Preisanhebungen durchsetzen<br />
<strong>und</strong> damit den seit Ende 2008<br />
beobachteten Preisverfall zumindest<br />
teilweise wieder kompensieren können.<br />
Für Lieferungen im vierten Quartal 2009<br />
hatten die Hersteller Aufschläge von 80-<br />
100 €/t gefordert, dann im Schnitt aber<br />
nur 60-80 €/t durchsetzen können. In<br />
den Verhandlungen für das erste Quartal<br />
zeigten die Lieferanten dagegen eine<br />
relativ feste Position <strong>und</strong> rückten kaum<br />
von ihren Forderungen ab. In der Folge<br />
wurden die Rohmelaminpreise in den zum<br />
Teil bis in die zweite Januarhälfte laufenden<br />
Verhandlungen im Schnitt um 100-<br />
125 €/t angehoben; in Abhängigkeit vom<br />
Ausgangsniveau sollen sogar Aufschläge<br />
von bis zu 150 €/t durchgesetzt worden<br />
sein. Damit hatten sich die Rohmelaminpreise<br />
zu Jahresbeginn 2010 im Schnitt<br />
bei 1.000-1.100 €/t eingependelt. Die<br />
Kontrakte wurden dabei zum Teil nicht<br />
mehr über ein ganzes Quartal, sondern<br />
nur für kürzere Zeiträume oder einzelne<br />
Liefermengen abgeschlossen.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der erwarteten<br />
Kapazitätssteigerungen waren die Abnehmer<br />
davon ausgegangen, dass der<br />
Aufwärtstrend der Rohmelaminpreise bereits<br />
im zweiten Quartal wieder zu einem<br />
Ende kommt. <strong>Nach</strong>dem sich die Inbetriebnahme<br />
der neuen Werke aber weiter verzögert<br />
hatte <strong>und</strong> die Liefersituation auch<br />
im Februar <strong>und</strong> März eher angespannt<br />
blieb, haben die europäischen Hersteller<br />
ihre Preisvorstellungen für Lieferungen<br />
im zweiten Quartal kurz vor den Verhandlungen<br />
deutlich nach oben korrigiert. Im<br />
Schnitt wurden Aufschläge von 50-100<br />
€/t gefordert. Die Rohmelaminhersteller<br />
begründeten diese Forderungen zumeist<br />
mit dem seit dem vierten Quartal 2009<br />
eher angespannten Verhältnis von Angebot<br />
<strong>und</strong> <strong>Nach</strong>frage sowie mit den noch<br />
immer relativ niedrigen Lagerbeständen.<br />
Zum Teil wurde auch auf steigende Rohstoffkosten<br />
verwiesen.<br />
Die Abnehmer bezeichneten die geforderten<br />
Preisanhebungen dagegen als zu<br />
hoch. Verschiedene Unternehmen führten<br />
die angespannte Versorgungssituation in<br />
erster Linie auf die anhaltenden Produktionskürzungen<br />
bei den europäischen<br />
Rohmelaminherstellern <strong>und</strong> eine daraus<br />
resultierende künstliche Verknappung<br />
zurück. Ein Ausweichen auf Importe aus<br />
China war aufgr<strong>und</strong> der unverändert niedrigen<br />
Liefermengen auch in den letzten<br />
Monaten kaum möglich. Im Verlauf des<br />
Aprils einigten sich Hersteller <strong>und</strong> Abnehmer<br />
dann auf eine Anhebung der Kontraktpreise<br />
um durchschnittlich 50-60 €/t. In<br />
der Spitze konnten Aufschläge von bis<br />
zu 75 €/t durchgesetzt werden; einzelne<br />
Abnehmer blieben auch unterhalb der<br />
genannten Spanne.<br />
Die Rohmelaminpreise sind damit seit<br />
dem Herbst 2009 im Schnitt um insgesamt<br />
210-265 €/t gestiegen. Das<br />
durchschnittliche Preisniveau hat sich im<br />
zweiten Quartal bei 1.100-1.150 €/t eingependelt;<br />
zum Teil wurden auch schon<br />
1.200 €/t erreicht. Einzelne Hersteller<br />
wollten noch im laufenden Quartal, für<br />
Lieferungen ab Juni, weitere Preisanhebungen<br />
durchsetzen. Weitere Aufschläge<br />
wurden für das dritte Quartal annonciert.<br />
Trotz der in den letzten drei Quartalen<br />
Obwohl sich die Rohstoffpreise, wie zum<br />
Beispiel für Harnstoff (s. Bild), im<br />
Vergleich zu früheren Jahren konstanter<br />
entwickelt haben, konnten die Rohmelaminhersteller<br />
in den letzten drei<br />
Quartalen ihre Preise jeweils anheben.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
durchgesetzten Preisanhebungen bleibt<br />
die Ertragslage der Melaminhersteller<br />
auch weiterhin angespannt. Mehrere Unternehmen<br />
hatten in den Jahren 2008<br />
<strong>und</strong> 2009 größere Verluste ausweisen<br />
müssen. 2008 waren diese Verluste<br />
vor allem auf den starken Anstieg der<br />
Rohstoffkosten zurückzuführen, der nur<br />
zum Teil mit Preisanhebungen ausgeglichen<br />
werden konnte. Im vergangenen<br />
Jahr waren dagegen der Einbruch der<br />
Absatzmärkte <strong>und</strong> der daraus resultierende<br />
Preisverfall die Hauptprobleme.<br />
Zusätzliche Belastungen ergaben sich<br />
durch die von fast allen Rohmelaminherstellern<br />
vorgenommenen, zum Teil<br />
über einen längeren Zeitraum laufenden<br />
Produktionsanpassungen.<br />
Melaminverbrauch ist<br />
weiter zurückgegangen<br />
<strong>Nach</strong> Schätzungen der zu dem niederländischen<br />
Chemiekonzern DSM N.V.,<br />
Heerlen, gehörenden DSM Melamine<br />
B.V., Sittard, ist der weltweite Rohmelaminverbrauch<br />
2009 im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 12 % auf r<strong>und</strong> 1 Mio<br />
t zurückgegangen. Das im Jahr 2007<br />
erreichte Niveau wurde damit um r<strong>und</strong><br />
20 % unterschritten.<br />
Laut dem am 17. März 2010 von DSM<br />
Melamine veröffentlichten „Melamine<br />
Industry Update“ hat sich die weltweite<br />
Rohmelaminnachfrage nach dem deutlichen<br />
Einbruch im vierten Quartal 2008<br />
im Verlauf des vergangenen Jahres aber<br />
schrittweise wieder erholt. Von Mitte<br />
2006 bis zum dritten Quartal 2008 lag<br />
der weltweite Rohmelaminverbrauch pro<br />
Quartal jeweils zwischen 300.000 t <strong>und</strong><br />
320.000 t. Im vierten Quartal 2008 brach<br />
er dann auf r<strong>und</strong> 220.000 t ein. Mit knapp<br />
über 200.000 t wurde im ersten Quartal<br />
2009 der Tiefpunkt erreicht. Von April<br />
bis Juni 2009 belief sich das weltweite<br />
Marktvolumen wieder auf knapp 250.000<br />
t; im dritten Quartal wurden r<strong>und</strong> 275.000<br />
t <strong>und</strong> im vierten Quartal r<strong>und</strong> 285.000 t<br />
erreicht. Das aus den Verbrauchszahlen<br />
des vierten Quartals 2009 hochgerechnete<br />
Gesamtjahresvolumen von r<strong>und</strong> 1,140<br />
Mio t lag laut DSM Melamine nur noch 9<br />
% bzw. r<strong>und</strong> 110.000 t unter dem im<br />
Jahr 2007 erreichten Rekordniveau von<br />
r<strong>und</strong> 1,250 Mio t.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
Rohmelamin<br />
Rohmelamin: Weltweites Marktvolumen 2006-2009<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
1.000 t<br />
Q1 2006<br />
Q2 2006<br />
Q3 2006<br />
Q4 2006<br />
Q1 2007<br />
Q2 2007<br />
Q3 2007<br />
Die im vergangenen Jahr von verschiedenen<br />
Rohmelaminherstellern vorgenommenen<br />
Produktionsanpassungen <strong>und</strong><br />
die wieder besser werdende <strong>Nach</strong>frage<br />
haben nach Einschätzung von DSM Melamine<br />
im vierten Quartal 2009 wieder<br />
zu einem relativ angespannten Verhältnis<br />
von Angebot <strong>und</strong> <strong>Nach</strong>frage geführt. Parallel<br />
dazu sollen die Lagerbestände auch<br />
zum Jahresende 2009 auf einem relativ<br />
niedrigen Niveau gelegen haben.<br />
DSM Melamine führte in seinem Melamine<br />
Industry Update die im vergangenen Jahr<br />
beobachtete schrittweise Erholung der<br />
weltweiten Rohmelaminmärkte vor allem<br />
auf die Entwicklung in China <strong>und</strong> in der<br />
Region Asia-Pacific zurück. Dort war es<br />
Ende 2008 nur zu einem kurzen <strong>Nach</strong>frageeinbruch<br />
gekommen. Bereits im<br />
ersten <strong>und</strong> zweiten Quartal 2009 zogen<br />
die asiatischen Märkte dann aber wieder<br />
an. Im vierten Quartal hat die <strong>Nach</strong>frage<br />
sowohl in China als auch in der Region<br />
Asia-Pacific wieder das Vorkrisenniveau<br />
erreicht.<br />
Aufgr<strong>und</strong> einer auch weiterhin eingeschränkten<br />
Erdgasversorgung bleibt<br />
die chinesische Rohmelaminproduktion<br />
dagegen eingeschränkt. In der Folge sind<br />
die chinesischen Rohmelaminexporte seit<br />
dem im dritten Quartal 2008 erreichten<br />
Höchstwert von r<strong>und</strong> 40.000 t nahezu<br />
kontinuierlich zurückgegangen. <strong>Nach</strong><br />
Angaben von DSM Melamine haben die<br />
chinesischen Rohmelaminexporte im drit-<br />
Q4 2007<br />
Q1 2008<br />
Q2 2008<br />
Q3 2008<br />
Q4 2008<br />
Q1 2009<br />
ten Quartal 2009 mit r<strong>und</strong> 20.000 t das<br />
tiefste Niveau seit Mitte 2006 erreicht;<br />
im vierten Quartal kam es wieder zu einem<br />
leichten Anstieg auf r<strong>und</strong> 22.000 t.<br />
Die Lieferungen nach Europa haben sich<br />
bereits im zweiten Quartal 2009 mit r<strong>und</strong><br />
6.000 t gegenüber den vorangegangenen<br />
drei Perioden mehr als halbiert, sind<br />
seither aber nahezu stabil geblieben. Die<br />
Exporte nach Nord-/Südamerika lagen<br />
dagegen vom zweiten Quartal 2008 bis<br />
zum zweiten Quartal 2009 relativ konstant<br />
bei 5.000-6.000 t, sind dann aber<br />
im dritten Quartal 2009 um mehr als die<br />
Hälfte zurückgegangen <strong>und</strong> zum Jahresende<br />
2009 nur noch leicht angestiegen.<br />
Die Lieferungen in die Region Asia-Pacific<br />
haben in den letzten zwei Jahren geringere<br />
Schwankungen gezeigt. Der Tiefpunkt<br />
wurde dabei im vierten Quartal 2008<br />
<strong>und</strong> im ersten Quartal 2009 erreicht;<br />
seither haben sich die Mengen wieder<br />
deutlich erholt.<br />
Die Rohmelaminnachfrage in Westeuropa<br />
<strong>und</strong> Nord-/Südamerika hat laut einer in<br />
dem Melamine Industry Update veröffentlichten<br />
Grafik ab Mitte 2008 deutlich<br />
nachgegeben, sich dann aber im Verlauf<br />
des Jahres 2009 wieder erholt. In Westeuropa<br />
war diese Erholung vor allem im<br />
zweiten Halbjahr zu beobachten, wobei<br />
sich die einzelnen Märkte unterschiedlich<br />
entwickelt haben. Die Märkte in Südeuropa<br />
<strong>und</strong> Großbritannien blieben unverändert<br />
schwach, wogegen die <strong>Nach</strong>frage<br />
aus Deutschland, dem mit einem Anteil<br />
61<br />
Q2 2009<br />
Q 2009<br />
Q4 2009<br />
Quelle: DSM Melamine
von r<strong>und</strong> 30 % größten Einzelmarkt in<br />
Europa, erkennbar anzog. In Osteuropa<br />
kam es laut DSM Melamine im zweiten<br />
Halbjahr zu einem noch deutlich stärkeren<br />
<strong>Nach</strong>frageanstieg. Dieser Aufwärtstrend<br />
war zum Teil auf Lagerzuführungen im<br />
dritten Quartal zurückzuführen, nachdem<br />
die Bestände im vierten Quartal 2008 <strong>und</strong><br />
ersten Quartal 2009 erheblich reduziert<br />
worden waren.<br />
In Nord-/Südamerika war in den letzten<br />
zwei Jahren eine ähnliche <strong>Nach</strong>frageentwicklung<br />
zu verzeichnen wie in Westeuropa.<br />
Der Abschwung im zweiten Halbjahr<br />
2008 fiel dabei etwas stärker aus; im<br />
Gegenzug zog die <strong>Nach</strong>frage zum Jahresende<br />
2009 noch deutlicher an. DSM<br />
Melamine führte diese Entwicklung auf<br />
eine zunehmende <strong>Nach</strong>frage nach Bauprodukten<br />
aus dem Renovierungsbereich<br />
sowie auf die im Zusammenhang mit den<br />
CARB-Vorgaben vorgenommene Umstellung<br />
von Harzsystemen in der nordamerikanischen<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffindustrie zurück.<br />
Acht größere Werke<br />
wurden stillgelegt<br />
62<br />
Rohmelamin<br />
Auf der Angebotsseite sind die laufenden<br />
bzw. geplanten Neu- <strong>und</strong> Erweiterungsinvestitionen<br />
den schon vollzogenen bzw.<br />
noch zu erwartenden Anlagenstilllegungen<br />
gegenüberzustellen. Im Zeitraum<br />
2002 bis 2008 gab es weltweit acht<br />
größere Anlagen- bzw. Werksstilllegun-<br />
gen, die zu einem Kapazitätsabbau von<br />
insgesamt r<strong>und</strong> 240.000 t/Jahr geführt<br />
haben. Der Kapazitätsabbau hat sich<br />
dabei in den letzten drei Jahren noch<br />
beschleunigt.<br />
Von 2002 bis 2005 sind die Anlagen des<br />
koreanischen Unternehmens Nam Hae<br />
(20.000 t/Jahr) <strong>und</strong> von Melamine Chemicals<br />
Inc. (MCI), Donaldsonville/Louisiana<br />
(55.000 t) weggefallen. Im Jahr 2006<br />
wurden drei Anlagen bei Samsung Fine<br />
Chemicals Ltd., Seoul/Südkorea (35.000<br />
t), Taiwan Fertilizer Co. Ltd., Taipeh/Taiwan<br />
(10.000 t), <strong>und</strong> Chang Chun Plastics<br />
Co. Ltd., Taipeh (15.000 t), stillgelegt. Im<br />
Jahr 2007 haben die Agrolinz Melamine<br />
International Italia S.r.l., Castellanza/<br />
Italien (50.000 t), <strong>und</strong> die Mitsubishi<br />
Chemical Holdings Corp., Tokio/Japan<br />
(35.000 t), die Produktion eingestellt.<br />
Im Frühjahr 2008 ist schließlich auch die<br />
Saudi Arabian Fertilizer Company (Safco),<br />
Jubail/Saudi Arabien (20.000 t), aus der<br />
Rohmelaminproduktion ausgestiegen.<br />
Über Neuinvestitionen wird sich die<br />
weltweite Rohmelaminkapazität nach<br />
Branchenschätzungen dagegen bis Ende<br />
2010 um r<strong>und</strong> 200.000 t/Jahr erhöhen.<br />
Derzeit werden die beiden neuen Melaminwerke<br />
der Qatar Melamine Company,<br />
Mesaieed/Katar, <strong>und</strong> der Methanol<br />
Holdings Trinidad Ltd. (MHTL), Point<br />
Lisas/Trinidad and Tobago, in Betrieb<br />
genommen. Beide Anlagen sind jeweils<br />
Die neuen Rohmaleminwerke in Katar <strong>und</strong><br />
in der Karibik sind im Verlauf des zweiten<br />
Quartals in Betrieb gegangen. In Europa<br />
waren die Kapazitäten zuletzt mit dem<br />
AMI-Werk in Wittenberg-Piesteritz (s. Bild)<br />
ausgebaut worden.<br />
(Foto: Borealis)<br />
auf eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 60.000<br />
t ausgelegt. In China wird für die Jahre<br />
2009 <strong>und</strong> 2010 von einem Kapazitätsaufbau<br />
in einer Größenordnung von 50.000-<br />
100.000 t/Jahr ausgegangen. Darüber<br />
hinaus wurden dort weitere Projekte in<br />
einer ähnlichen Größenordnung angekündigt.<br />
Bei Realisierung aller Projekte<br />
würden die chinesischen Rohmelaminkapazitäten<br />
um 100.000-200.000 t/Jahr<br />
steigen.<br />
Mittelfristig steht eine weitere Großinvestition<br />
in Russland an. Der russische<br />
Düngemittelhersteller EuroChem, Moskau,<br />
will im Verlauf des Jahres 2011 im<br />
Werk Nevinnomyssk Azot eine Rohmelaminanlage<br />
mit einer Kapazität von r<strong>und</strong><br />
50.000 t in Betrieb nehmen; parallel zu<br />
dieser Neuinvestition soll die Karbamidproduktion<br />
an dem Standort modernisiert<br />
werden. Der Auftrag für die Lieferung der<br />
Melaminanlage wurde bereits im zweiten<br />
Quartal 2008 an die Lurgi GmbH, Frankfurt,<br />
vergeben; der Kontrakt hat laut Lurgi<br />
ein Volumen von 92,7 Mio €.<br />
Die in Katar, Trinidad and Tobago <strong>und</strong> in<br />
Russland errichteten neuen Werke sind<br />
in erster Linie auf die Belieferung von<br />
Exportmärkten ausgerichtet.<br />
Investitionsprojekte<br />
haben sich verzögert<br />
Die Inbetriebnahme der beiden neuen<br />
Rohmelaminwerke in Katar <strong>und</strong> in Trinidad<br />
and Tobago hat sich gegenüber<br />
der ursprünglichen Planung mehrfach<br />
verzögert. Die Qatar Fertilizer Company<br />
(Qafco), Mesaieed/Katar, hatte die Pläne<br />
zum Aufbau eines neuen Rohmelaminwerkes<br />
Mitte Juli 2006 bekannt gegeben. Damals<br />
war von einem Baubeginn im vierten<br />
Quartal 2006 <strong>und</strong> einer Inbetriebnahme<br />
im ersten Quartal 2009 ausgegangen<br />
worden. Das Investitionsprojekt wurde<br />
über das Joint Venture Qatar Melamine<br />
realisiert, an dem Qafco mit 60 % <strong>und</strong><br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
die Qatar Intermediate Industries Holding<br />
Company mit 40 % beteiligt sind. Der<br />
norwegische Harnstoffhersteller Yara International<br />
ASA, Oslo, ist wiederum mit<br />
25 % an Qafco beteiligt; die restlichen<br />
Anteile werden von Industries Qatar (IQ)<br />
gehalten.<br />
Bei der Realisierung des Projektes ist es<br />
mehrfach zu Verzögerungen gekommen.<br />
Parallel dazu sind die von Qafco im Jahr<br />
2006 noch auf r<strong>und</strong> 250 Mio US$ bezifferten<br />
Investitionskosten auf r<strong>und</strong> 350<br />
Mio US$ angestiegen. Am 29. April 2008<br />
wurde der Gr<strong>und</strong>stein für das neue, auf<br />
Basis der Eurotecnica-Technologie konzipierte<br />
Rohmelaminwerk gelegt. <strong>Nach</strong> einer<br />
knapp zweijährigen Bauzeit ist die am<br />
Standort Mesaieed errichtete <strong>und</strong> auf eine<br />
Jahreskapazität von 60.000 t ausgelegte<br />
Anlage Anfang Mai angelaufen. <strong>Nach</strong> Abschluss<br />
der Inbetriebnahmephase sollen<br />
voraussichtlich im Verlauf des Junis die<br />
ersten Rohmelaminmengen nach Europa<br />
verschifft werden. Unter Berücksichtigung<br />
der Verschiffungszeiten von r<strong>und</strong><br />
zwei Wochen könnten diese Lieferungen<br />
dann ab Anfang Juli bei europäischen<br />
Verarbeitern eintreffen.<br />
Parallel zum Bau des neuen Rohmelaminwerkes<br />
hat Qafco die Produktionskapazität<br />
in der ältesten der vier Harnstoffanlagen<br />
am Standort Mesaieed von zuvor<br />
1.300 t/Tag auf 1.610 t/Tag erweitert,<br />
um damit die Harnstoffversorgung des<br />
Rohmelaminwerkes abzusichern. Damit<br />
kann Qafco in Mesaieed r<strong>und</strong> 2 Mio t/<br />
Jahr Ammoniak <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 2,8 Mio t Harnstoff<br />
auf jeweils vier Produktionslinien<br />
herstellen. Mit dem derzeit laufenden<br />
Investitionsprojekt „Qafco-5“ sollen die<br />
Jahreskapazitäten bis 2011 auf 3,8 Mio<br />
t Ammoniak <strong>und</strong> 4,3 Mio t Harnstoff<br />
gesteigert werden. In einem nächsten<br />
Schritt plant Qafco derzeit unter der<br />
Bezeichnung „Qafco-6“ den Bau einer<br />
weiteren, auf eine Leistung von 3.800 t/<br />
Tag ausgelegten Harnstoffanlage, mit der<br />
bis 2012 eine Harnstoffkapazität von 5,6<br />
Mio t/Jahr erreicht werden soll.<br />
Die Inbetriebnahme des ebenfalls nach<br />
der Eurotecnica-Technologie arbeitenden<br />
Rohmelaminwerkes in Trinidad and Tobago<br />
hat sich gegenüber der ursprünglichen<br />
Planung inzwischen um über ein<br />
Jahr verzögert. Bei der Bekanntgabe des<br />
Projektes im März 2006 war MHTL noch<br />
von einem Baubeginn im vierten Quartal<br />
2006 <strong>und</strong> einem Produktionsstart im<br />
ersten Quartal 2009 ausgegangen. In<br />
der Folge musste der Starttermin aber<br />
mehrfach verschoben werden. Der zum<br />
Ende des ersten Quartals 2010 in Aussicht<br />
gestellte Anlauf im April bzw. Mai<br />
konnte ebenfalls nicht eingehalten werden.<br />
<strong>Nach</strong> der nochmals aktualisierten<br />
Planung sollte die erste der zwei auf eine<br />
Jahreskapazität von 30.000 t ausgelegten<br />
Produktionslinien Ende Mai bzw.<br />
Anfang Juni in Betrieb gehen; die zweite<br />
Anlage soll im Verlauf des Junis folgen.<br />
<strong>Nach</strong> Abschluss der Inbetriebnahme kön-<br />
Rohmelamin<br />
nen die ersten Mengen voraussichtlich<br />
im Verlauf des dritten Quartals verschifft<br />
werden. Mit Ankünften in Europa ist damit<br />
wohl erst zum Ende des dritten Quartals<br />
zu rechnen.<br />
Vermarktung in Europa<br />
wird über Helm laufen<br />
Das Chemiehandelsunternehmen Helm<br />
AG, Hamburg, wird sowohl für MHTL als<br />
auch für Qatar Melamine die Rohmelamin-<br />
Vermarktung in Europa übernehmen.<br />
Helm ist über das Gemeinschaftsunternehmen<br />
Consolidated Energy Ltd.<br />
an MHTL beteiligt <strong>und</strong> wird die in Point<br />
Lisas produzierten 60.000 t weltweit ver-<br />
huntsman_ff_ad_deu_136x188.qxd:Artwork 1/6/10 14:33 Page 1<br />
Kein zusätzliches Formaldehyd – die richtige Wahl.<br />
I-Bond Klebstoffe, aus der Familie der formaldehydfreien MDI Klebstoffe von Huntsman, sind die<br />
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64<br />
Rohmelamin<br />
DSM Melamine: Umsatzentwicklung 2004-2009<br />
Mio €<br />
240<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
markten. R<strong>und</strong> die Hälfte dieser Menge<br />
soll unter anderem über die mit Helm<br />
verb<strong>und</strong>ene Southern Chemical Corp.,<br />
Houston/Texas, in Nord- <strong>und</strong> Südamerika<br />
abgesetzt werden. Für den europäischen<br />
Markt sind r<strong>und</strong> 20.000 t vorgesehen.<br />
Am 12. Mai 2010 haben Helm <strong>und</strong> Qafco<br />
zudem eine Vertriebsvereinbarung für<br />
den europäischen Markt unterzeichnet,<br />
die ein Volumen von 18.000 t/Jahr vorsieht.<br />
Damit kann Helm aus dem Joint Venture-<br />
Werk in Trinidad and Tobago <strong>und</strong> über<br />
die Qafco-Kooperation ab 2011 bis zu<br />
40.000 t/Jahr Rohmelamin für den europäischen<br />
Markt zur Verfügung stellen.<br />
<strong>Nach</strong> Anlauf der Lieferungen aus Katar<br />
<strong>und</strong> Trinidad and Tobago sollen im laufenden<br />
Jahr noch r<strong>und</strong> 10.000 t vermarktet<br />
werden. Die für den europäischen Markt<br />
bestimmten Rohmelaminmengen sollen<br />
dabei über zwei bis drei Hafenläger abgewickelt<br />
werden, um eine kurzfristige<br />
Belieferung der Abnehmer sicherstellen<br />
zu können. Darüber hinaus wird Helm<br />
auch weiterhin Rohmelamin aus den bisherigen<br />
Lieferquellen beziehen. Bislang<br />
kauft das Unternehmen Rohmelamin bei<br />
den osteuropäischen Herstellern Zaklady<br />
Azotowe Pulawy S.A., Pulawy/Polen, <strong>und</strong><br />
Azomures S.A., Targu Mures/Rumänien,<br />
sowie bei chinesischen Lieferanten zu.<br />
Unter Berücksichtigung der für andere<br />
Märkte vorgesehenen Liefermengen aus<br />
dem Werk in Trinidad and Tobago will<br />
Helm in Zukunft ein weltweites Vermark-<br />
Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von DSM Melamine<br />
tungsvolumen für Rohmelamin in einer<br />
Größenordnung von r<strong>und</strong> 100.000 t/Jahr<br />
erreichen.<br />
DSM Melamine wurde<br />
von OCI übernommen<br />
Am 31. Mai 2010 hat DSM den Ende<br />
März vereinbarten Verkauf des Rohmelaminherstellers<br />
DSM Melamine sowie des<br />
Düngemittel- <strong>und</strong> Ammoniakproduzenten<br />
DSM Agro B.V. an den ägyptischen<br />
Mischkonzern Orascom Construction<br />
Industries (OCI), Kairo, abgeschlossen.<br />
Am selben Tag wurden sämtliche Anteile<br />
an den betreffenden Unternehmen auf die<br />
von OCI neugegründete OCI Nitrogen B.V.<br />
mit Sitz in Amsterdam übertragen. Die<br />
Rohmelaminaktivitäten von OCI Nitrogen<br />
laufen in Zukunft unter der Bezeichnung<br />
OCI Melamine. Laut der Ende März von<br />
DSM <strong>und</strong> OCI unterzeichneten Vereinbarung<br />
beläuft sich der Kaufpreis für DSM<br />
Melamine <strong>und</strong> DSM Agro auf zusammen<br />
310 Mio € in bar <strong>und</strong> auf schuldenfreier<br />
Basis. Der Eigentumsübergang sollte<br />
rückwirkend zum 1. Januar 2010 erfolgen.<br />
Der Verkauf von DSM Melamine <strong>und</strong> DSM<br />
Agro ist Teil des von DSM im Oktober<br />
2005 vorgestellten <strong>und</strong> im September<br />
2007 nochmals erweiterten Strategieprogramms<br />
„Vision 2010“, das eine Konzentration<br />
auf die Kernaktivitäten Life Sciences<br />
<strong>und</strong> Material Sciences <strong>und</strong> damit<br />
auf die Geschäftsbereiche „Nutrition“,<br />
„Pharma“, „Performance Materials“ <strong>und</strong><br />
„Polymer Intermediates“ vorsieht. Um<br />
diese Konzentration zu beschleunigen,<br />
hat DSM im September 2007 die Desinvestition<br />
verschiedener, nicht zu diesen<br />
Kernaktivitäten gehörender Unternehmen<br />
angekündigt. Diese Unternehmen, darunter<br />
die dem damaligen Geschäftsbereich<br />
„Industrial Chemicals“ zugeordneten<br />
DSM Melamine <strong>und</strong> DSM Agro, wurden<br />
ab 2008 in einem neugeschaffenen<br />
Geschäftsbereich Base Chemicals and<br />
Materials zusammengefasst.<br />
DSM Melamine erreicht in den vier Werken<br />
Geelen, Bontang (Kalimantan/Indonesien),<br />
Pinglu <strong>und</strong> Jishan (beide in China)<br />
eine Gesamtkapazität von r<strong>und</strong> 262.000<br />
t/Jahr Rohmelamin <strong>und</strong> ist damit nach<br />
eigener Einschätzung der größte Rohmelaminhersteller<br />
weltweit. Die asiatischen<br />
Werke werden dabei jeweils als Joint Ventures<br />
geführt, an denen DSM Melamine<br />
mit 60 % (Malaysia) bzw. 49 % (China)<br />
beteiligt ist. Im vergangenen Jahr ist der<br />
Umsatz von DSM Melamine um 24,5 % auf<br />
151 (2008: 200) Mio € zurückgegangen.<br />
2007 hatte das Unternehmen noch einen<br />
Umsatz von 222 Mio € erwirtschaftet;<br />
2006 lag er bei 215 Mio €.<br />
Chinesische Importe<br />
werden von EU geprüft<br />
Die EU-Kommission hat Mitte Februar<br />
2010 ein Antidumpingverfahren gegen<br />
Rohmelaminimporte aus China<br />
eingeleitet. Ein entsprechender Antrag<br />
war am 4. Januar 2010 von den drei<br />
Rohmelaminherstellern DSM Melamine,<br />
Borealis Agrolinz Melamine GmbH (Linz/<br />
Österreich) <strong>und</strong> Zaklady Azotowe Pulawy<br />
gestellt worden. In einer ersten Prüfung<br />
der von den Antragsstellern vorgelegten<br />
Argumente kam die EU-Kommission zu<br />
der Auffassung, dass genügend Beweise<br />
für die Einleitung eines Verfahrens<br />
vorliegen. Mit der Untersuchung soll<br />
geprüft werden, ob die Rohmelaminimporte<br />
aus China gedumpt sind <strong>und</strong><br />
ob dadurch den Rohmelaminherstellern<br />
innerhalb der EU ein Schaden entsteht.<br />
Bei Vorliegen einer solchen Schädigung<br />
wird in einem zweiten Schritt die Einführung<br />
von Antidumpingmaßnahmen<br />
geprüft. Das Verfahren ist mit der am<br />
17. Februar erfolgten Veröffentlichung<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
im Amtsblatt der Europäischen Union<br />
angelaufen.<br />
Im Rahmen dieses Verfahrens wird die<br />
EU-Kommission sowohl chinesische<br />
Rohmelaminhersteller bzw. -exporteure<br />
als auch europäische Produzenten <strong>und</strong><br />
Verarbeiter befragen. Die chinesischen<br />
Unternehmen wurden aufgefordert, mit<br />
der EU-Kommission Kontakt aufzunehmen<br />
<strong>und</strong> ausführliche Informationen zu Absatz-<br />
<strong>und</strong> Umsatzzahlen, sowohl für den chinesischen<br />
Markt als auch für den Export in<br />
die EU, bereitzustellen. Die Untersuchung<br />
wird voraussichtlich in Form eines Stichprobenverfahrens<br />
durchgeführt. Parallel<br />
dazu wird die EU-Kommission ebenfalls<br />
als Stichprobenverfahren eine ähnliche<br />
Befragung unter von den chinesischen<br />
Herstellern unabhängigen Exporteuren<br />
bzw. Importeuren durchführen.<br />
Da China nach der der Untersuchung zugr<strong>und</strong>eliegenden<br />
EU-Verordnung als Land<br />
ohne Marktwirtschaft gilt, wird für die Untersuchung<br />
der Normalwert für die Rohmelamineinfuhren<br />
aus China auf Basis von<br />
Preisen bzw. rechnerisch ermittelten Werten<br />
in einem Drittland mit Marktwirtschaft<br />
Melamine market has bounced<br />
back again in recent quarters<br />
European raw melamine manufacturers have raised their prices significantly in<br />
recent months in spite of a rather unfavourable climate and thus strong opposition<br />
from buyers. This move at least partially offset the slide in prices that began<br />
back in late 2008. Raw melamine prices have climbed to an average of €210-<br />
265/t since autumn 2009. A few manufacturers intend to charge even more for<br />
their products before the end of this quarter, possibly for deliveries from June.<br />
Additional hikes have been announced for the third quarter. Even with the price increases<br />
that have taken effect over the past three quarters, melamine manufacturers’<br />
margins remain slim. Several businesses had posted sizeable losses in 2008<br />
and 2009. In 2008, these losses were triggered by the sharp rise in raw material<br />
costs that could only partially be offset by elevating prices. Last year, however, a<br />
slump on sales markets and the associated drop in prices were the main problems.<br />
Production curtailments carried out by virtually all raw melamine manufacturers,<br />
sometimes for a longer period of time, were another source of difficulties. DSM<br />
Melamine B.V. estimated that global raw melamine consumption declined 12%<br />
compared with 2008 to stand 1 million tonnes last year. This figure was some<br />
20% below 2007’s level. On the supply side of the market, ongoing and planned<br />
investments in new and expanded plants contrast with completed or anticipated<br />
plant closures. Eight major plants and mills closed aro<strong>und</strong> the world between 2002<br />
and 2008, cutting capacity by a total of roughly 240,000 tonnes per year. In the<br />
process, the pace of the reduction in capacity has gathered speed over the past<br />
three years.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
Mit der Veröffentlichung<br />
im EU-Amtsblatt<br />
ist die von DSM<br />
Melamine, Borealis<br />
Agrolinz Melamine<br />
<strong>und</strong> Zaklady Azotowe<br />
Pulawy beantragte<br />
Antidumping-<br />
Untersuchung gegen<br />
Rohmelaminimporte<br />
aus China<br />
angelaufen.<br />
ausgewählt. Die EU-Kommission wird für<br />
diese Vergleichsberechnung voraussichtlich<br />
die USA heranziehen <strong>und</strong> damit dem<br />
Vorschlag der drei Antragssteller folgen.<br />
Diese hatten in der Begründung ihres<br />
Antrags die Importpreise für chinesisches<br />
Rohmelamin<br />
Rohmelamin mit einem auf Basis der US-<br />
Preise ermittelten Normalwert verglichen<br />
<strong>und</strong> dabei erhebliche Dumpingspannen<br />
festgestellt. Parallel dazu hatten die drei<br />
Unternehmen argumentiert, dass die aus<br />
China in die EU importierten Rohmelaminmengen<br />
sowohl in absoluten Zahlen als<br />
auch gemessen am Marktanteil gestiegen<br />
seien. Die chinesischen Rohmelaminimporte<br />
hätten daher aufgr<strong>und</strong> ihrer Mengen<br />
<strong>und</strong> Preise zu einem Rückgang der europäischen<br />
Rohmelaminpreise beigetragen<br />
<strong>und</strong> in der Folge die wirtschaftliche Situation<br />
der europäischen Melaminbranche<br />
nachteilig beeinflusst.<br />
Zur Ermittlung dieser Einflüsse wird die<br />
EU-Kommission eine Befragung unter den<br />
europäischen Herstellern <strong>und</strong> Verbänden<br />
durchführen. Ein dafür erstellter Fragebogen<br />
enthält unter anderem Angaben zu<br />
Produktionskosten, Absatzmengen <strong>und</strong><br />
zur finanziellen Lage der Unternehmen.<br />
Darüber hinaus will die EU-Kommission<br />
auch europäische Rohmelaminverarbeiter<br />
in die Untersuchung einbeziehen. Die für die<br />
Untersuchung verwendeten Fragebögen<br />
mussten bis Ende März zurückgesendet<br />
werden. Das Verfahren muss dann von<br />
der EU-Kommission innerhalb von 15<br />
Monaten <strong>und</strong> damit bis Mitte Mai 2011<br />
abgeschlossen werden. Vorläufige Antidumpingmaßnahmen<br />
können neun Monate<br />
nach Veröffentlichung <strong>und</strong> damit Mitte<br />
November eingeführt werden.<br />
65
66<br />
Dekorpapier<br />
Dekorpapiermärkte wurden durch Kapazitätsanpassungen stabilisiert<br />
Angespannte Versorgungslage<br />
hat Preisanhebungen erleichtert<br />
<strong>Nach</strong><br />
einem über längere Zeit anhalten-<br />
den Preisrückgang haben die europäischen<br />
Dekorpapierhersteller im ersten<br />
<strong>und</strong> im zweiten Quartal erstmals wieder<br />
nennenswerte Preisanhebungen<br />
durchgesetzt. Für Lieferungen ab Juli<br />
wurden bereits die nächsten Aufschläge<br />
angekündigt.<br />
Im Gegensatz zu den bereits in den<br />
letzten drei Jahren immer wieder unternommenen<br />
Vorstößen konnten die aktuellen<br />
Preisanhebungen auch größtenteils<br />
durchgesetzt werden. <strong>Nach</strong>dem die Dekorpapierhersteller<br />
im ersten Quartal noch<br />
eher verhandlungsbereit waren, hielten<br />
sie in der folgenden Preisr<strong>und</strong>e relativ<br />
konsequent an ihren Forderungen fest.<br />
Zudem wurden auch die Preise der bis<br />
zum Ende des ersten Halbjahrs laufenden<br />
längerfristigen Kontrakte nach oben<br />
korrigiert; nur in einzelnen Fällen wurden<br />
die ursprünglich ausgehandelten Preisvereinbarungen<br />
eingehalten. Zum Teil wurden<br />
diese längerfristigen Kontrakte auch über<br />
die im März bzw. April als Reaktion auf die<br />
Zellstoffverknappung zusätzlich eingefügten<br />
Preisgleitklauseln angepasst. Einzelne<br />
Abnehmer wollten zwar niedrigere Preise<br />
aus den letzten Kontrakten fortführen,<br />
konnten sich damit aber kaum durchsetzen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der länger werdenden Auftragsbestände<br />
<strong>und</strong> Lieferzeiten hat sich<br />
die Umsetzung der zweiten Preisr<strong>und</strong>e<br />
allerdings wie bereits zu Jahresbeginn in<br />
das laufende Quartal hingezogen. Mit den<br />
zwei Anhebungen ist das durchschnittliche<br />
Preisniveau für hochgefüllte weiße Dekorpapiere<br />
innerhalb von zwei Quartalen<br />
um 10-15 % angestiegen. Die Preise für<br />
andere Dekorpapiersortimente wurden<br />
zumeist in ähnlichem Umfang angehoben.<br />
<strong>Nach</strong> Aussage mehrerer Dekorpapierhersteller<br />
mussten vor allem solche<br />
Abnehmer, die zuletzt eher opportunistisch<br />
eingekauft <strong>und</strong> dabei mehrfach ihre<br />
Lieferanten gewechselt hatten, aufgr<strong>und</strong><br />
der angespannten Versorgungssituation<br />
auch höhere Aufschläge hinnehmen. Bei<br />
einzelnen Spotgeschäften sind die Preise<br />
noch stärker angestiegen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />
bemühen sich die Dekorpapierhersteller<br />
zunehmend um eine Eliminierung der<br />
zu schlechteren Preisen abgeschlossenen<br />
Kontrakte. Die für das dritte Quartal zum<br />
Teil bereits annoncierte Preisanhebung soll<br />
eher noch etwas höher ausfallen als die<br />
beiden vorangegangen. Angedacht sind<br />
Aufschläge zwischen 10 <strong>und</strong> 15 €/100<br />
kg; einzelne Hersteller wollen sogar mit<br />
Forderungen von 20-25 €/100 kg in die<br />
Verhandlungen gehen.<br />
Die Dekorpapierhersteller stützen sich bei<br />
ihren Bemühungen um Preisanhebungen<br />
auf die bereits seit dem vierten Quartal<br />
2009 angespannte Versorgungssituation.<br />
Die Auftragsbestände sind bereits im<br />
ersten Quartal auf durchschnittlich acht<br />
bis zehn Wochen angestiegen <strong>und</strong> haben<br />
sich in der Folge nochmals leicht erhöht.<br />
Bei Berücksichtigung von fest eingeplanten<br />
Reservierungen lagen sie im zweiten<br />
Quartal mit durchschnittlich acht bis zwölf<br />
Wochen auf einem unverändert hohen Niveau.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der anhaltend<br />
guten Belegung der Papiermaschinen, der<br />
in den meisten Fällen auf sechs bis acht<br />
Wochen leicht verlängerten Farbzyklen,<br />
der zumindest vorerst fehlenden Kapazitätsreserven<br />
<strong>und</strong> der bei den meisten<br />
Papierherstellern zurückgefahrenen Lager-<br />
In den letzten Wochen haben mehrere Dekorpapierhersteller über<br />
den Anstieg der Rohstoffkosten, die schwieriger werdende<br />
Liefersituation <strong>und</strong> die geplanten Preisanhebungen informiert.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
estände ist es in den letzten Monaten zunehmend<br />
zu Problemen bei der Einhaltung<br />
der vereinbarten Liefertermine gekommen.<br />
Die daraus resultierenden Verzögerungen<br />
blieben mit durchschnittlich ein bis zwei<br />
Wochen jedoch überschaubar.<br />
Bei einem ausreichend langen Vorlauf<br />
<strong>und</strong> der damit erreichten Absicherung<br />
der Bedarfsmengen durch längerfristige<br />
Kontrakte konnten größere Versorgungsschwierigkeiten<br />
in den letzten Monaten<br />
zumeist vermieden werden. Abnehmer,<br />
die nur kurzfristig oder bei wechselnden<br />
Lieferanten eingekauft hatten, wurden allerdings<br />
zumindest zeitweise vor größere<br />
Probleme gestellt. Auch insgesamt waren<br />
kurzfristige <strong>Nach</strong>bestellungen von neuen<br />
oder von zusätzlichen Mengen nur schwer<br />
möglich.<br />
Schwierigkeiten im<br />
Rohstoffeinkauf<br />
Die auch im zweiten Quartal anhaltenden<br />
Schwierigkeiten im Rohstoffeinkauf haben<br />
ebenfalls zu den Lieferverzögerungen<br />
beigetragen. Die Beschaffungssituation<br />
bei Zellstoff ist noch immer angespannt;<br />
mit der Wiederinbetriebnahme der chilenischen<br />
Zellstoffwerke <strong>und</strong> den damit<br />
wieder anlaufenden Exporten nach Europa<br />
wird es bis zum Sommer voraussichtlich<br />
wieder zu einer Entspannung kommen.<br />
Die Preise für Eukalyptuszellstoff werden<br />
in der Folge wohl nur noch leicht ansteigen<br />
oder sich auf dem im Mai bzw. Juni<br />
erreichten Niveau stabilisieren; ein Rückgang<br />
wird zumindest in absehbarer Zeit<br />
nicht erwartet.<br />
Der bereits seit dem vergangenen Jahr beobachtete<br />
Anstieg der Zellstoffpreise hatte<br />
sich nach dem erdbebenbedingten Ausfall<br />
der chilenischen Zellstoffindustrie ab Ende<br />
Februar noch verstärkt. Ein Ausweichen auf<br />
andere Lieferregionen oder Zellstoffsortimente<br />
war nur in eingeschränktem Umfang<br />
möglich, zumal es auch bei diesen<br />
Alternativen zu Lieferengpässen <strong>und</strong><br />
deutlichen Preissteigerungen gekommen<br />
ist. In der Folge hatten verschiedene Dekorpapierhersteller<br />
zumindest zeitweise<br />
mit Versorgungsproblemen zu kämpfen;<br />
rohstoffbedingte Produktionseinschränkungen<br />
konnten allerdings weitgehend<br />
vermieden werden.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
Dafür ist im Verlauf des Frühjahrs der Einkauf<br />
von Titandioxid wieder schwieriger<br />
geworden. Diese Entwicklung ist unter<br />
anderem auf eine Havarie in dem auf<br />
eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 150.000 t<br />
ausgelegten Werk Stallingborough/Großbritannien<br />
des weltweit zweitgrößten Titandioxidherstellers<br />
Cristal Global, Dschidda/<br />
Saudi-Arabien, am 5. März 2010 <strong>und</strong> den<br />
daraus resultierenden Produktionsausfall<br />
zurückzuführen. Cristal hat in der Folge am<br />
23. März Force Majeure für Lieferungen<br />
aus dem britischen Werk erklärt. In einem<br />
Ende April versandten Schreiben hat ein<br />
mitteleuropäischer Dekorpapierhersteller<br />
seine K<strong>und</strong>en darüber informiert, dass<br />
der Ausfall der Titandioxid-Lieferungen aus<br />
Dekorpapier<br />
Europa: Entwicklung der Dekorpapierpreise<br />
€/100 kg<br />
180<br />
175<br />
170<br />
165<br />
160<br />
155<br />
150<br />
145<br />
140<br />
135<br />
130<br />
Q1 2006<br />
Q2 2006<br />
Q3 2006<br />
Q4 2006<br />
Q1 2007<br />
Q2 2007<br />
Q3 2007<br />
Q4 2007<br />
Q1 2008<br />
(Durchschnittspreise für hochgefüllte Dekorpapiere 80g weiß) Quelle: <strong>EUWID</strong><br />
Entwicklung der Eukalyptuszellstoffpreise<br />
US$/t<br />
1.000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
Jan. 08<br />
Feb. 08<br />
Mrz. 08<br />
Apr. 08<br />
Mai 08<br />
Juni 08<br />
Juli 08<br />
Aug. 08<br />
Sept. 08<br />
Okt. 08<br />
Nov. 08<br />
Dez. 08<br />
Jan. 09<br />
Feb. 09<br />
Mrz. 09<br />
Apr. 09<br />
Mai 09<br />
Juni 09<br />
Juli 09<br />
Aug. 09<br />
Sept. 09<br />
Okt. 09<br />
Nov. 09<br />
Dez. 09<br />
Jan. 10<br />
Feb. 10<br />
Mrz. 10<br />
Apr. 10<br />
Mai 10<br />
(Durchschnittspreise cif Nordseehafen) Quelle: <strong>EUWID</strong><br />
Q2 2008<br />
Q3 2008<br />
Q4 2008<br />
Q1 2009<br />
Q2 2009<br />
Stallingborough zu Verzögerungen bzw.<br />
Einschränkungen in der Dekorpapierproduktion<br />
führen könnte. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
des wegen der Force Majeure-Situation<br />
reduzierten Angebots haben die Titandioxidhersteller<br />
die bereits seit längerer Zeit<br />
laufenden Bemühungen um Preisanhebungen<br />
nochmals verstärkt.<br />
Die im Einkauf von Zellstoff, Titandioxid <strong>und</strong><br />
anderen Pigmenten entstandenen Kostensteigerungen<br />
können nach Aussage verschiedener<br />
Dekorpapierhersteller auch mit<br />
den im ersten <strong>und</strong> zweiten Quartal bereits<br />
durchgesetzten Preisanhebungen nicht<br />
in vollem Umfang ausgeglichen werden.<br />
Dementsprechend wurden für das dritte<br />
67<br />
Q 2009<br />
Q4 2009<br />
Q1 2010<br />
Q2 2010
November 2007<br />
Das B<strong>und</strong>eskartellamt, Bonn,<br />
ermittelt wegen möglicher<br />
wettbewerbsbeschränkender<br />
Absprachen gegen<br />
mehrere Dekorpapierhersteller<br />
<strong>und</strong> führt insgesamt<br />
vier Durchsuchungsaktionen<br />
durch.<br />
Dezember 2007<br />
Die schwedische Munksjö<br />
AB, Jönköping, legt das Werk<br />
Vaprio/Italien endgültig still.<br />
Bereits im November 2006<br />
war die auf die Produktion<br />
von HPL-Papieren spezialisierte<br />
PM 7 aus der Produktion<br />
genommen worden. Im<br />
dritten Quartal 2007 folgte<br />
die PM 8, auf der in erster<br />
Linie farbige Uni- <strong>und</strong> Druckbasispapiere<br />
hergestellt wurden.<br />
Die auf die Produktion<br />
von Masking Tape ausgelegte<br />
PM 6 wurde schließlich im<br />
November 2007 abgestellt.<br />
68<br />
Dekorpapier<br />
Die Dekorpapierhersteller mussten in<br />
den letzten Monaten teilweise deutliche<br />
Preissteigerungen bei Zellstoff (links) <strong>und</strong><br />
Titandioxid (rechts) hinnehmen.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
Quartal weitere Aufschläge angekündigt.<br />
Darüber hinaus verweisen die Unternehmen<br />
darauf, dass die Kostensteigerungen<br />
kurzfristiger greifen als die Anhebung der<br />
Dekorpapierpreise, wodurch die nach<br />
Aussage fast aller Dekorpapierhersteller<br />
bereits seit längerer Zeit unbefriedigende<br />
Ertragssituation zumindest für einen vorübergehenden<br />
Zeitraum zusätzlich unter<br />
Druck gerät.<br />
Mehrere Werke<br />
wurden stillgelegt<br />
Als Reaktion auf diese unbefriedigende<br />
Ertragslage haben mehrere Dekorpapierhersteller<br />
im Verlauf der letzten Jahre<br />
ihre Produktionskapazitäten längerfristig<br />
angepasst bzw. einzelne Werke endgültig<br />
stillgelegt. Die umfangreichsten Desinvestitionen<br />
gab es in diesem Zusammenhang<br />
bei der Munksjö AB, Jönköping/Schweden.<br />
<strong>Nach</strong>dem die beiden italienischen Munksjö-<br />
Werke in Vaprio <strong>und</strong> Besozzo bereits in<br />
den Jahren 2007 bzw. 2008 abgestellt<br />
worden waren, folgte im Juni 2009 der<br />
Die MeadWestvaco Corp.,<br />
Richmond/Virginia, legt die<br />
vor allem auf die Produktion<br />
von Flooring Overlays <strong>und</strong><br />
Dekorpapieren ausgerichtete<br />
Laurel Mill am Standort South<br />
Lee still.<br />
Januar 2008<br />
Wegen Preis- <strong>und</strong> Produktionsabsprachen<br />
verhängt<br />
das B<strong>und</strong>eskartellamt gegen<br />
die drei Dekorpapierhersteller<br />
Munksjö Paper GmbH<br />
(Aalen-Unterkochen), Felix<br />
Schoeller Holding GmbH &<br />
Co. KG (Osnabrück) <strong>und</strong> Arjo<br />
Wiggins Deutschland GmbH<br />
(Dettingen) sowie gegen fünf<br />
verantwortliche Personen<br />
Geldbußen in Höhe von insgesamt<br />
62 Mio €.<br />
Februar 2008<br />
Technocell Dekor gibt eine<br />
Bestandsgarantie für das der<br />
Technocell Inc. zugeordnete<br />
US-amerikanische Standort Fitchburg/<br />
Massachusetts. Darüber hinaus wurde<br />
die Produktion auf einer der drei Papiermaschinen<br />
im Werk Aalen-Unterkochen<br />
längerfristig angepasst.<br />
Die Papierfabrik August Koehler AG, Oberkirch,<br />
hat im Sommer 2008 das unter<br />
Koehler decor GmbH & Co. KG firmierende<br />
Werk Ettlingen endgültig stillgelegt <strong>und</strong><br />
damit die Dekorpapierproduktion auf die<br />
Standorte Oberkirch <strong>und</strong> Kehl konzentriert.<br />
Die erste der ursprünglich zwei Dekorpapiermaschinen<br />
in Ettlingen war bereits im<br />
kanadische Werk Drummondville/Québec<br />
für die<br />
nächsten drei Jahre ab.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der in<br />
den letzten Jahren kontinuierlich<br />
gestiegenen Verluste<br />
informiert die Munksjö Paper<br />
Inc., Fitchburg/Massachusetts,<br />
ihre nordamerikanischen<br />
Abnehmer über die<br />
drohende Stilllegung des<br />
Werkes. Für eine Fortführung<br />
der Produktion werden kurzfristige<br />
Preisanhebungen in<br />
einer Größenordnung von<br />
20-30 % über alle Sorten als<br />
unumgänglich bezeichnet.<br />
März 2008<br />
Der Board of Directors von<br />
Munksjö kündigt die Stilllegung<br />
des Werkes Fitchburg<br />
an, wenn die im Verlauf der<br />
letzten Jahre aufgelaufenen<br />
Verluste nicht kurzfristig<br />
wieder abgebaut werden<br />
können.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des<br />
anhaltenden Preis- <strong>und</strong> Ertragsdrucks<br />
auf dem Markt<br />
für Gegenzugpapiere zieht<br />
sich Munksjö aus diesem<br />
Marktsegment zurück.<br />
Die zu MeadWestvaco gehörende<br />
MW Custom Papers<br />
LLC, South Lee/Massachusetts,<br />
prüft einen möglichen<br />
Ausstieg aus der Dekorpapierproduktion<br />
<strong>und</strong> verhandelt<br />
erneut über einen Verkauf<br />
der Willow Mill in South<br />
Lee.<br />
April 2008<br />
März 2007 abgestellt worden. Mit diesem<br />
ersten Desinvestitionsschritt hatte Koehler<br />
decor auch die Produktion von einseitig<br />
glatten Papieren zum Einsatz bei nachimprägnierten<br />
Finishfolien aufgegeben.<br />
Mit der ebenfalls im Sommer 2008 erfolgten<br />
Stilllegung der PM 1 im Werk St.<br />
Cuthberts, Wells/Somerset, ist der englische<br />
Papierhersteller Inveresk plc, Denny/<br />
Stirlingshire, aus dem Vorimprägnatmarkt<br />
ausgeschieden. Die zur österreichischen<br />
Delfortgroup AG gehörende Dr. Franz Feurstein<br />
Ges.m.b.H, beide mit Sitz in Traun,<br />
Das B<strong>und</strong>eskartellamt<br />
stellt die seit Herbst 2007<br />
laufenden Ermittlungen<br />
wegen Preisabsprachen in<br />
der Dekorpapierindustrie<br />
endgültig ein. Ausgehend<br />
von Hinweisen, die sich im<br />
Zuge der Befragungen <strong>und</strong><br />
Durchsuchungsaktionen bei<br />
Munksjö, Technocell Dekor<br />
<strong>und</strong> Arjo Wiggins ergeben<br />
hatten, wurden die Ermittlungen<br />
gegen zwei weitere<br />
Dekorpapierhersteller fortgeführt.<br />
Diese Hinweise haben<br />
sich dann im weiteren Verlauf<br />
allerdings als nicht ausreichend<br />
herausgestellt.<br />
Die Munksjö Paper S.p.A.,<br />
Besozzo/Italien, nimmt die<br />
Mai 2008<br />
vor allem auf die Produktion Munksjö kündigt für Ende<br />
von Druckbasis- <strong>und</strong> Nie- Juni 2008 die Produktiderdruckpapierenausgeonseinstellung<br />
im Werk<br />
richtete PM 5 aufgr<strong>und</strong> von Besozzo/Italien an. <strong>Nach</strong><br />
Auslastungsschwierigkeiten der Bekanntgabe der Stillle-<br />
für vier Wochen aus der Progungsentscheidung tritt die<br />
duktion.<br />
Belegschaft in Streik <strong>und</strong><br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
besetzt<br />
& Oberflächen<br />
das Werk, so dass
hat sich im Verlauf der letzten zwei Jahre<br />
wieder schrittweise aus dem Dekorpapiergeschäft<br />
zurückgezogen. Dieses Unternehmen<br />
hatte erst im Frühjahr 2005<br />
eine zuvor für die Produktion von Tipping-<br />
Basispapieren <strong>und</strong> Dünndruckpapieren<br />
genutzte Papiermaschine im Werk Traun<br />
umgebaut <strong>und</strong> für die Dekorpapierproduktion<br />
qualifiziert. Auf dieser Maschine sollten<br />
vorrangig Druckbasispapiere hergestellt<br />
werden; die Produktionskapazität wurde<br />
mit r<strong>und</strong> 25.000 t/Jahr angegeben. Aus<br />
einem tschechischen Werk hat das Unternehmen<br />
zudem Dünnpapiere für die<br />
Herstellung von Finishfolien geliefert.<br />
Mehrere andere Dekorpapierhersteller<br />
haben ihre Produktionskapazitäten über<br />
längerfristig wirksame Anpassungsmaßnahmen,<br />
wie zum Beispiel Schichtreduzierungen<br />
oder Verringerung der Belegungstage,<br />
reduziert. Im vergangenen Jahr haben<br />
zudem fast alle Unternehmen zeitweise<br />
kurz gearbeitet. Mit diesen Maßnahmen<br />
wurden auch die zuvor in vielen Fällen<br />
überhöhten Lagerbestände schrittweise<br />
wieder abgebaut.<br />
<strong>Nach</strong>frage hat sich<br />
zuletzt wieder erholt<br />
Die bereits seit dem vierten Quartal 2009<br />
deutlich verbesserte Auslastung ist in ers-<br />
die Produktion auf beiden<br />
Papiermaschinen ruht.<br />
Die bislang in Besozzo produzierten<br />
Mengen werden in<br />
die Werke Unterkochen <strong>und</strong><br />
Tolosa/Spanien verlagert. Die<br />
Produktion von Masking Tape<br />
wird auf das schwedische<br />
Werk Billingsfors übertragen.<br />
Juni 2008<br />
Munksjö stellt die geplante<br />
Stilllegung des Werkes<br />
Fitchburg zumindest vorerst<br />
zurück, nachdem die im<br />
Verlauf des zweiten Quartals<br />
durchgesetzten Preisanhebungen<br />
trotz der noch<br />
immer unbefriedigenden<br />
Kapazitätsauslastung wieder<br />
zu einer leichten Verbesserung<br />
der Ertragslage<br />
geführt haben.<br />
Technocell (MTC) im Werk<br />
Penza/Russland errichtete<br />
neue Dekorpapiermaschine<br />
soll nach dem für Ende<br />
September geplanten Abschluss<br />
der Anlageninstallation<br />
im vierten Quartal<br />
anlaufen.<br />
Die Felix Schoeller Holding<br />
konkretisiert die im Oktober<br />
2007 bekannt gegebenen<br />
Pläne für den Umbau der<br />
bislang vorrangig für die<br />
Produktion von Fotobasispapieren<br />
genutzten PM 1 am<br />
Unternehmensstammsitz<br />
Osnabrück. Während ursprünglich<br />
von einer Realisierung<br />
im Dezember 2008<br />
ausgegangen wurde, wird<br />
jetzt das erste Quartal 2009<br />
als Termin genannt.<br />
Juli 2008<br />
Die von dem im Juni 2006 Munksjö <strong>und</strong> die Emergent<br />
gegründeten Joint Venture- Energy Group LLC, Natick/<br />
Unternehmen<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong><br />
OOO<br />
special:<br />
Mayak-<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Massachusetts,<br />
& Oberflächen<br />
unterzeich-<br />
ter Linie auf die in den vergangenen Jahren<br />
vorgenommenen Produktionsanpassungen<br />
zurückzuführen. Der dadurch erreichte<br />
Kapazitätsabbau ermöglichte einen Ausgleich<br />
von Angebot <strong>und</strong> <strong>Nach</strong>frage. Der<br />
aus dem weltweiten Konjunkturabschwung<br />
resultierende, vor allem ab dem zweiten<br />
Halbjahr 2008 zu beobachtende deutliche<br />
Rückgang der Dekorpapiernachfrage war<br />
im ersten Halbjahr 2009 durch den von<br />
den Abnehmern forcierten Lagerabbau<br />
noch verstärkt worden.<br />
Im Zuge der in der Folge einsetzenden<br />
konjunkturellen Verbesserung <strong>und</strong> des<br />
beginnenden Wiederaufbaus der zuvor<br />
stark zurückgefahrenen Lagerbestände<br />
hat sich die Dekorpapiernachfrage in der<br />
zweiten Jahreshälfte 2009 schrittweise<br />
wieder erholt. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der<br />
wieder besser werdenden Beschäftigung<br />
in verschiedenen Abnehmerbranchen hat<br />
sie in den letzten Monaten sogar noch<br />
einmal leicht angezogen.<br />
Das Exportgeschäft hat sich dabei aus<br />
Sicht der Dekorpapierindustrie besser<br />
entwickelt als die europäischen Märkte.<br />
Zuwächse konnten vor allem in Asien <strong>und</strong><br />
in Nord-/Südamerika erreicht werden. In<br />
Europa haben sich die osteuropäischen<br />
Märkte seit dem zweiten Halbjahr 2009<br />
wieder deutlich erholt. Südeuropa hängt<br />
nen einen Letter of Intent<br />
für die Gründung eines Joint<br />
Ventures. Mit dem Bau eines<br />
Biomassekraftwerks <strong>und</strong> der<br />
Modernisierung der beiden<br />
Papiermaschinen soll die<br />
Fortführung des von der Stilllegung<br />
bedrohten Standorts<br />
Fitchburg auch längerfristig<br />
abgesichert werden.<br />
Die MeadWestvaco Corp., die<br />
sich bereits im Verlauf des<br />
Jahres 2007 weitgehend aus<br />
dem Overlaygeschäft zurückgezogen<br />
hatte, gibt mit dem<br />
Verkauf des Kraftpapierwerks<br />
in North Charleston/South<br />
Carolina an die KapStone<br />
Paper and Packaging Corp.,<br />
Northbrook/Illinois, auch die<br />
Produktion von Kernpapieren<br />
für die Schichtstoffproduktion<br />
auf.<br />
Die Papierfabrik August<br />
Koehler AG, Oberkirch, kündigt<br />
für Ende September die<br />
Stilllegung der PM 3 bei der<br />
Koehler decor GmbH & Co.<br />
Dekorpapier<br />
auch weiterhin nach, wenngleich inzwischen<br />
vor allem in Spanien <strong>und</strong> Portugal<br />
leichte Belebungstendenzen zu erkennen<br />
sind.<br />
Investitionen in<br />
neue Kapazitäten<br />
Mit der im Verlauf des Jahres 2009 erfolgten<br />
Inbetriebnahme von neuen Dekorpapiermaschinen<br />
bei den Joint Venture-<br />
Unternehmen OOO Mayak-Technocell,<br />
Penza/Russland, <strong>und</strong> Kingdecor Co. Ltd.,<br />
Quzhou (Provinz Zhejiang/China), sowie<br />
mit dem Umbau der PM 1 im Werk Osnabrück<br />
der Technocell Dekor GmbH & Co.<br />
KG wurden seit Anfang 2009 auch wieder<br />
Investitionsprojekte abgeschlossen.<br />
Darüber hinaus laufen derzeit mehrere<br />
Projekte, die mittelfristig zu einem weiteren<br />
Ausbau der Dekorpapierkapazitäten<br />
führen könnten. Die zur italienischen<br />
Valentini-Gruppe gehörende Cartiere di<br />
Guarcino S.p.A., Guarcino/Italien, prüft<br />
auch weiterhin die Möglichkeiten für eine<br />
Wiederinbetriebnahme der im Jahr 2001<br />
stillgelegten PM 2. Kingdecor will an dem<br />
neuen Standort in Quzhou in absehbarer<br />
Zeit in eine dritte Dekorpapiermaschine<br />
investieren. Der zur brasilianischen Formitex-Gruppe<br />
gehörende Papierhersteller<br />
MD Papéis Ltda., Caieiras/São Paulo,<br />
will mit dem Umbau einer bestehenden<br />
KG, Ettlingen, an. Damit wird<br />
die Dekorpapierproduktion<br />
am Standort Ettlingen endgültig<br />
auslaufen; die PM 2<br />
war bereits Ende März 2007<br />
aus der Produktion genommen<br />
worden.<br />
Der englische Papierhersteller<br />
Inveresk plc, Denny/<br />
Stirlingshire, legt die PM 1<br />
im Werk St. Cuthberts, Wells/<br />
Somerset, still <strong>und</strong> zieht sich<br />
damit aus der Produktion von<br />
Vorimprägnaten zurück.<br />
Technocell Dekor hat für die<br />
Bearbeitung des südamerikanischen<br />
Marktes ein neues<br />
Vertriebsbüro Technocell do<br />
Brasil mit Sitz in São Paulo/<br />
Brasilien gegründet. In Abhängigkeit<br />
von der Marktentwicklung<br />
will das Unternehmen<br />
mittelfristig auch in<br />
Südamerika in die Dekorpapierproduktion<br />
einsteigen.<br />
69<br />
August 2008<br />
Koehler zieht die Stilllegung<br />
der PM 3 <strong>und</strong> damit die Aufgabe<br />
des Werkes Ettlingen<br />
um sieben Wochen vor. Die<br />
Anlage wird in der ersten Augusthälfte<br />
für einen bereits<br />
länger geplanten zweiwöchigen<br />
Wartungsstillstand<br />
abgestellt <strong>und</strong> danach nicht<br />
wieder in Betrieb genommen.<br />
September 2008<br />
MeadWestvaco verkauft die<br />
Cedar Mill in Potsdam/New<br />
York an die von einer Investorengruppe<br />
gegründete<br />
Potsdam Specialty Paper Inc.<br />
(PSPI).<br />
Die eigentlich für das dritte<br />
Quartal vorgesehene Unterzeichnung<br />
der endgültigen<br />
Joint Venture-Verträge zwischen<br />
Munksjö <strong>und</strong> Emergent<br />
ist noch immer offen.
Die Stora Enso Oy, Helsinki/<br />
Finnland, zieht die Ende Oktober<br />
2007 bekannt gegebenen<br />
Pläne zum Verkauf des Teilbereichs<br />
Laminating Papers<br />
zumindest vorerst wieder<br />
zurück. Der eingeleitete Verkaufsprozess<br />
wird gestoppt,<br />
da die von verschiedenen<br />
Interessenten angebotenen<br />
Verkaufskonditionen sich<br />
nicht mit den Vorstellungen<br />
von Stora Enso in Einklang<br />
bringen lassen.<br />
Oktober 2008<br />
Die bislang auf die Produktion<br />
von grafischen Papieren<br />
ausgerichtete Mochenwangen<br />
Papier GmbH, Mochenwangen,<br />
wickelt die ersten<br />
regulären Gegenzugpapier-<br />
Lieferungen ab.<br />
November 2008<br />
Der Start der Dekorpapierproduktion<br />
auf der neuen 70<br />
Dekorpapier<br />
Papiermaschine im Werk Caieiras seine<br />
Produktionskapazität für Dekorpapier bis<br />
Anfang 2012 um r<strong>und</strong> 50 % auf über<br />
45.000 t/Jahr steigern.<br />
Die im März 2009 in Betrieb genommene<br />
PM 5 von Mayak-Technocell ist mit<br />
einer Arbeitsbreite von 2,30 m <strong>und</strong> einer<br />
Produktionsgeschwindigkeit von bis<br />
zu 800 m/min auf eine Jahreskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 30.000 t ausgelegt. <strong>Nach</strong> der<br />
Inbetriebnahme wurde die Dekorpapierproduktion<br />
von der bestehenden PM 3,<br />
Papiermaschine von Mayak-<br />
Technocell verzögert sich<br />
weiter. Die Mitte November<br />
begonnene Inbetriebnahme<br />
muss aufgr<strong>und</strong> von Problemen<br />
im Bereich der Elektroinstallation<br />
wenig später<br />
wieder unterbrochen werden.<br />
Als neuer Starttermin<br />
wird Januar/Februar 2009<br />
genannt.<br />
Dezember 2008<br />
Munksjö prüft die Möglichkeiten<br />
für eine Belieferung<br />
des nordamerikanischen<br />
Dekorpapiermarkts aus den<br />
europäischen Werken Unterkochen<br />
<strong>und</strong> Tolosa/Spanien<br />
Damit wird auch die längerfristige<br />
Fortführung des Werkes<br />
Fitchburg wieder in Frage<br />
gestellt.<br />
<strong>Nach</strong>dem die beiden Papiermaschinen<br />
im Munksjö-<br />
Werk Fitchburg ab Anfang<br />
2008 zumindest zeitweise<br />
die mit einer Arbeitsbreite von 1,90 m<br />
eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 15.000 t<br />
erreicht hatte, schrittweise auf die neue<br />
Papiermaschine übertragen. Das Joint<br />
Venture war im Juni 2006 von Technocell<br />
Dekor <strong>und</strong> dem russischen Papierhersteller<br />
JSC Mayak gegründet worden. Die<br />
parallel dazu angekündigte Investition in<br />
eine neue Dekorpapiermaschine sollte<br />
nach der ursprünglichen Planung Anfang<br />
2008 abgeschlossen werden. Bei der Realisierung<br />
war es dann allerdings mehrfach<br />
zu Verzögerungen gekommen.<br />
nur noch im Wechselbetrieb<br />
gefahren worden waren,<br />
wird eine Papiermaschine<br />
im Verlauf des zweiten Halbjahres<br />
komplett abgestellt.<br />
Die zweite Anlage wird in der<br />
zweiten Dezemberwoche für<br />
einen verlängerten Stillstand<br />
über den Jahreswechsel<br />
ebenfalls aus der Produktion<br />
genommen.<br />
Die Felix Schoeller Holding<br />
überarbeitet die Planung für<br />
den Umbau der PM 1 in Osnabrück.<br />
Das Projekt soll jetzt<br />
in zwei Teilschritten realisiert<br />
werden. Im Frühjahr 2009<br />
werden die für die Produktion<br />
von Digital Imaging-Papiere<br />
erforderlichen Investitionen<br />
durchgeführt. Der Einbau der<br />
für die Produktion von harzsparenden<br />
Dekorpapieren<br />
benötigten Komponenten<br />
wird dagegen auf Anfang<br />
2010 verschoben.<br />
Das chinesische Joint Venture Kingdecor hat<br />
im September 2009 die zweite Dekorpapiermaschine<br />
in Betrieb genommen <strong>und</strong> plant<br />
derzeit die Investition in eine dritte Anlage.<br />
(Foto: Schattdecor)<br />
Das im September 2004 gegründete Joint<br />
Venture Kingdecor, an dem die Schattdecor<br />
AG, Thansau, <strong>und</strong> der Papierhersteller<br />
Zhejiang Xian He Special Paper Co. mit jeweils<br />
50 % beteiligt sind, hat im September<br />
2009 <strong>und</strong> damit etwas früher als geplant<br />
die an einem neuen Standort errichtete<br />
Dekorpapiermaschine in Betrieb genommen.<br />
Im Oktober wurden bereits die ersten<br />
verkaufsfähigen Unipapiermengen an Abnehmer<br />
im asiatischen Raum ausgeliefert.<br />
In einem nächsten Schritt wurde die mit<br />
einer Arbeitsbreite von 2.800 mm auf eine<br />
Jahreskapazität von 35.000 t ausgelegte<br />
Papiermaschine auch für die Produktion<br />
von Druckbasispapieren qualifiziert. Die<br />
als PM 1 bezeichnete Maschine wurde als<br />
Greenfield-Investition an einem separaten<br />
Standort in der Nähe des bestehenden<br />
Werkes Quzhou errichtet. Kingdecor betreibt<br />
bislang eine Papiermaschine, die in<br />
das Werk von Zhejiang Xian He integriert<br />
ist <strong>und</strong> daher unter der Bezeichnung PM 13<br />
läuft. Diese Anlage, die mit einer Arbeitsbreite<br />
von 2.800 mm auf eine Kapazität von<br />
Januar 2009<br />
Munksjö hat mit größeren<br />
Finanzierungsproblemen zu<br />
kämpfen <strong>und</strong> bemüht sich<br />
um eine Refinanzierung der<br />
bestehenden Verbindlichkeiten.<br />
<strong>Nach</strong> schwedischen Zeitungsberichten<br />
summieren<br />
sich die Gesamtverbindlichkeiten<br />
auf 4,5-5 Mrd skr (umgerechnet<br />
420-470 Mio €).<br />
März 2009<br />
<strong>Nach</strong> mehrfachen Verzögerungen<br />
nimmt Mayak-<br />
Technocell die neue PM 5 in<br />
Betrieb.<br />
einer Wiederinbetriebnahme<br />
offenhalten.<br />
Mai 2009<br />
Die Arjowiggins S.A.S., Issyles-Moulineaux/Frankreich,<br />
<strong>und</strong> Technocell Dekor verständigen<br />
sich nach mehrmonatigen<br />
Verhandlungen<br />
auf eine gegenseitige exklusive<br />
Lizenzvereinbarung<br />
für die von beiden Unternehmen<br />
entwickelten <strong>und</strong><br />
produzierten harzsparenden<br />
Papiere.<br />
Juli 2009<br />
Die schwedische Betei-<br />
April 2009<br />
ligungsgesellschaft EQT<br />
Partners AB, Stockholm, die<br />
Aufgr<strong>und</strong> der unverändert kreditgebenden Banken <strong>und</strong><br />
kritischen Ertragslage kün- Munksjö schließen die seit<br />
digt Munksjö an, dass das Ende 2008 laufenden Ver-<br />
US-amerikanische Werk handlungen über eine neue<br />
Fitchburg Ende Juni für Finanzierungsstruktur für<br />
unbestimmte Zeit stillge- den schwedischen Zellstoff-<br />
<strong>EUWID</strong><br />
legt wird.<br />
<strong>Holz</strong><br />
Munksjö<br />
special:<br />
will<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
sich <strong>und</strong> Spezialpapierhersteller<br />
& Oberflächen<br />
allerdings die Möglichkeit ab. Eine gr<strong>und</strong>sätzliche Eini-
25.000 t/Jahr ausgelegt ist, war Anfang<br />
2006 in Betrieb gegangen.<br />
Die Felix Schoeller Holding GmbH & Co. KG,<br />
Osnabrück, hat den zweiten Abschnitt der<br />
Umbauarbeiten an der bislang vorrangig für<br />
die Produktion von Fotobasispapieren genutzten<br />
PM 1 im Werk Osnabrück bis Ende<br />
Februar 2010 weitgehend abgeschlossen.<br />
Die Papiermaschine war Mitte Dezember<br />
2009 für vorbereitende Arbeiten aus der<br />
Produktion genommen worden. Der eigentliche<br />
Umbau, der unter anderem den<br />
Einbau der für die Dekorpapierproduktion<br />
benötigten Komponenten umfasste, war<br />
Mitte Januar angelaufen. Die umgebaute<br />
Papiermaschine wurde Anfang März wieder<br />
in Betrieb genommen werden <strong>und</strong> hat<br />
in der Folge schwerpunktmäßig Digital<br />
Imaging-Papiere produziert. Die Produktion<br />
von Dekorpapieren sollte im Verlauf des<br />
zweiten Quartals aufgenommen werden.<br />
Bis zum Jahresende 2010 will die zur Felix<br />
Schoeller Holding gehörende Technocell<br />
Dekor auf der umgebauten PM 1 insgesamt<br />
r<strong>und</strong> 20.000 t Dekorpapier produzieren.<br />
Mittelfristig soll ein jährliches Produktionsvolumen<br />
von r<strong>und</strong> 50.000-60.000 t erreicht<br />
werden. Die verbleibenden 20.000-<br />
30.000 t der auf eine Jahreskapazität von<br />
r<strong>und</strong> 80.000 t ausgelegten Papiermaschi-<br />
gung wurde bereits Anfang<br />
Mai erreicht.<br />
September 2009<br />
Die Felix Schoeller Holding<br />
legt den Termin für den<br />
zweiten Abschnitt des Umbaus<br />
der bislang vorrangig<br />
für die Produktion von Fotobasispapieren<br />
genutzten<br />
PM 1 im Werk Osnabrück<br />
auf Anfang Februar bis Mitte<br />
März fest.<br />
<strong>Holz</strong>hey als neuer Gesellschafter<br />
bei der Koehler<br />
Holding GmbH & Co. KG,<br />
der Dachgesellschaft der<br />
Papierfabrik August Koehler<br />
AG, ein. <strong>Holz</strong>hey wird nach<br />
den Familien Koehler/Furler,<br />
Brüggemann <strong>und</strong> Euler die<br />
inzwischen fünfte Eigentümerfamilie.<br />
Mit den über<br />
die Kapitalerhöhung zufließenden<br />
Mitteln von 30 Mio €<br />
soll unter anderem die weitere<br />
Expansion der Koehler-<br />
Gruppe finanziert werden.<br />
Das Joint Venture-Unternehmen<br />
Kingdecor Co. Ltd.<br />
mit Sitz in Quzhou (Provinz<br />
Oktober 2009<br />
Zhejiang/China), an dem die MeadWestvaco will sich mit<br />
Schattdecor AG, Thansau, <strong>und</strong> dem vereinbarten Verkauf<br />
der Papierhersteller Zhejiang der Willow Mill am Stand-<br />
Xian He Special Paper Co. mit ort South Lee/Massachu-<br />
jeweils 50 % beteiligt sind, setts endgültig aus dem<br />
nimmt die an einem neuen Spezialpapiergeschäft zu-<br />
Standort errichtete Dekorparückziehen. Das letzte der<br />
piermaschine in Betrieb. ursprünglich drei der MW<br />
Custom Papers LLC zuge-<br />
Über eine Kapitalerhöhung ordneten Werke soll an die<br />
steigt<br />
<strong>EUWID</strong><br />
die<br />
<strong>Holz</strong><br />
Familie<br />
special:<br />
Fritz<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
neu gegründete<br />
& Oberflächen<br />
Onyx Spe-<br />
Tight supply smoothing<br />
the way for price increases<br />
cialty Papers Inc. verkauft<br />
werden.<br />
Januar 2010<br />
Die Devon Valley Ltd., Hele/<br />
Exeter, erweitert das Produktionsprogramm<br />
der bislang<br />
unter anderem für Standard-<br />
<strong>und</strong> leichtgefüllte Overlaypapiere<br />
genutzten Papiermaschine<br />
auf bestimmte Dekorpapierqualitäten.<br />
März 2010<br />
<strong>Nach</strong> dem Umbau wird die<br />
PM 1 im Werk Osnabrück<br />
der Felix Schoeller Holding<br />
wieder in Betrieb genommen.<br />
In der ersten Phase werden<br />
schwerpunktmäßig Digital<br />
Imaging-Papiere produziert;<br />
die Dekorpapierproduktion<br />
läuft wenig später an.<br />
Der zur brasilianischen<br />
Formitex-Gruppe gehörende<br />
Papierhersteller MD Papéis<br />
Dekorpapier<br />
European decor paper manufacturers pushed through sizeable price increases<br />
again for the first time in a while during the first and second quarter after a<br />
long period of dwindling prices. The next ro<strong>und</strong> of mark-ups has already been<br />
announced for deliveries from July. Decor paper manufacturers are justifying<br />
their efforts to raise prices by pointing to the scarce supply situation since the<br />
fourth quarter of 2009. Order backlogs have lengthened again during the first<br />
quarter to average eight to ten weeks and have subsequently risen slightly<br />
again. Difficulties sourcing raw materials during the first half of 2010 have also<br />
led to delivery delays. A number of decor paper manufacturers stated that the<br />
price hikes already instituted in the first and second quarters did not fully offset<br />
elevated costs for pulp, titanium dioxide and other pigments. Several decor<br />
paper manufacturers have made long-term modifications to their production<br />
capacities or permanently closed individual mills in reaction to unsatisfactory<br />
margins for some time now. These production cutbacks have been the main<br />
factor in much better operating efficiencies since the end of 2009. The resulting<br />
capacity curtailments allowed supply and demand to be restored to a state<br />
of balance.<br />
ne werden dann auf Digital Imaging- <strong>und</strong><br />
Thermotransferpapiere entfallen. <strong>Nach</strong><br />
Aussage von Technocell Dekor soll die<br />
Ausweitung des Produktionsprogramms<br />
der PM 1 auf Dekorpapier nicht zu einem<br />
Anstieg der Dekorpapierkapazitäten führen;<br />
die auf der PM 1 erreichten Produktionsmengen<br />
sollen daher zumindest in<br />
der Anfangsphase durch befristete Produktionsanpassungen<br />
auf den bestehenden<br />
Dekorpapiermaschinen ausgeglichen<br />
werden. Mittelfristig könnte es auch zu<br />
weitergehenden Abstellungen kommen;<br />
entsprechende Entscheidungen sollen allerdings<br />
frühestens Ende 2010 getroffen<br />
werden.<br />
Ltda., Caieiras/São Paulo,<br />
kündigt den Umbau einer<br />
bestehenden Papiermaschine<br />
im Werk Caieiras an.<br />
Damit soll die Produktionskapazität<br />
für Dekorpapier<br />
bis Anfang 2012 um r<strong>und</strong><br />
50 % auf über 45.000 t/Jahr<br />
steigen.<br />
April 2010<br />
Der Teilbereich Laminating<br />
Papers von Stora Enso soll<br />
von dem US-amerikanischen<br />
Private Equity-Unternehmen<br />
Open Gate Capital, Los Angeles/Kalifornien,<br />
übernommen<br />
werden. Open Gate <strong>und</strong> Stora<br />
Enso haben eine entsprechende<br />
Vereinbarung zum<br />
Verkauf des Werkes Kotka/<br />
Finnland <strong>und</strong> des zugeordneten<br />
Standorts Pasir Gudang<br />
(Johor/Malaysia) unterzeichnet.<br />
71<br />
Mai 2010<br />
Kingdecor konkretisiert die<br />
Investitionspläne zum Bau<br />
einer dritten Dekorpapiermaschine,<br />
die neben der im<br />
September 2009 in Betrieb<br />
genommenen <strong>und</strong> unter der<br />
Bezeichnung PM 1 laufenden<br />
Anlage errichtet werden soll.<br />
Anmerkung: Die Auflistung<br />
enthält Beispiele für Veränderungen<br />
in der Dekorpapierbranche.<br />
Über die einzelnen<br />
Vorgänge wurde in ausführlicher<br />
Form jeweils im<br />
wöchentlich erscheinenden<br />
Informationsdienst „<strong>EUWID</strong><br />
<strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe“<br />
berichtet.
72<br />
Oberflächen<br />
Veränderungen in der Imprägnierbranche haben sich fortgesetzt<br />
Stilllegung mehrerer Kanäle<br />
führt zu besserer Auslastung<br />
Die seit dem vierten Quartal 2009 an-<br />
ziehende <strong>Nach</strong>frage aus den meisten<br />
Absatzmärkten hat in Verbindung mit<br />
den in den vergangenen Monaten<br />
vorgenommenen Desinvestitionen<br />
wieder zu einer besseren Beschäftigung<br />
bei den mitteleuropäischen<br />
Imprägnierern geführt. Die meisten<br />
Unternehmen können die im vergangenen<br />
Jahr durch verschiedene<br />
Maßnahmen zum Teil auch längerfristig<br />
reduzierten Produktionskapazitäten<br />
wieder normal auslasten.<br />
Mehrere Imprägnierer produzieren<br />
zumindest zeitweise auch wieder am<br />
Wochenende.<br />
Die wieder bessere Beschäftigungssituation<br />
wird zum einen auf die verbesserte<br />
<strong>Nach</strong>frage, zum anderen auf die Stilllegung<br />
mehrerer Imprägnierkanäle zurückgeführt.<br />
Seit Anfang 2009 wurden in<br />
Mitteleuropa r<strong>und</strong> zehn Imprägnierkanäle<br />
endgültig stillgelegt. Der Kapazitätseffekt<br />
fällt allerdings deutlich geringer aus, da<br />
mehrere dieser Anlagen bereits seit längerer<br />
Zeit nur noch zeitweise produziert<br />
hatten oder zuvor sogar für unbestimmte<br />
Zeit abgestellt waren.<br />
Dies gilt insbesondere für die beiden Unternehmen<br />
Mepa N.V. S.A., Ooudenaarde/Belgien,<br />
<strong>und</strong> Süd-West-Chemie GmbH<br />
(SWC), Neu-Ulm, die die Produktion von<br />
Melaminfilmen inzwischen endgültig aufgegeben<br />
haben. Mepa wollte im Rahmen<br />
eines seit dem 29. Oktober 2009 laufenden<br />
Insolvenzverfahrens nach belgischem<br />
Recht die Produktion fortführen<br />
<strong>und</strong> innerhalb einer zum gleichen Zeitpunkt<br />
angelaufenen Sechsmonatsfrist<br />
die Voraussetzungen für eine längerfristige<br />
Fortführung des Geschäftsbetriebs<br />
schaffen. Im Februar 2010 mussten die<br />
Produktionsaktivitäten allerdings endgültig<br />
eingestellt werden. Im Bereich Imprägnierung<br />
verfügte Mepa noch über<br />
fünf Anlagen, die allerdings bereits seit<br />
längerer Zeit nur noch unregelmäßig produziert<br />
hatten. Das Unternehmen hatte<br />
sich dabei in erster Linie auf die Lieferung<br />
von Flooring-Filmen konzentriert. SWC ist<br />
aufgr<strong>und</strong> einer auch längerfristig unbefriedigenden<br />
Ertragslage Ende November<br />
2009 endgültig aus der Imprägnierung<br />
ausgestiegen. Das ausschließlich auf<br />
die Lieferung von Melaminfilmen für die<br />
Beschichtungsindustrie ausgerichtete<br />
Unternehmen hatte zuletzt nur noch auf<br />
einer Anlage produziert.<br />
Mit der zur Beaulieu International Group<br />
(BIG), Waregem/Belgien, gehörenden<br />
Berry Décor S.A.S., Bousbecque/<br />
Frankreich, ist Ende 2009 auch ein integrierter<br />
Imprägnierer aus dem Markt<br />
ausgeschieden. Das Unternehmen hatte<br />
zwei Imprägnierkanäle betrieben, von<br />
denen einer auf die Produktion von Dekorfilmen<br />
<strong>und</strong> der andere auf Gegenzug- <strong>und</strong><br />
<strong>Nach</strong>dem das Geschäft mit Melaminfilmen<br />
Ende 2008 <strong>und</strong> im ersten Halbjahr 2009<br />
wie abgerissen wirkte, hat es sich in den<br />
letzten Monaten wieder schrittweise erholt.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Overlayfilme ausgelegt war. Die bereits im<br />
September 2008 abgeschlossene Übernahme<br />
der Assets der Württembergische<br />
Kunststoffplattenwerke GmbH & Co. KG<br />
(WKP), Unterensingen, durch die Süddekor<br />
GmbH, Laichingen, hat zur Stilllegung<br />
von zwei weiteren Imprägnierkanälen geführt.<br />
Die erste Anlage war Ende 2008,<br />
der zweite Kanal im Juli 2009 abgestellt<br />
worden. Einer dieser Imprägnierkanäle<br />
soll eventuell bei der geplanten Erweiterung<br />
der Produktionskapazitäten im Werk<br />
East Longmeadow der Sueddekor LLC,<br />
Agawam/Massachusetts, zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Mehrere freie Imprägnierer haben im Verlauf<br />
der letzten zwei Jahre zudem einzelne<br />
Imprägnierkanäle vorübergehend<br />
oder für einen unbestimmten Zeitraum<br />
aus der Produktion genommen. Diese<br />
Kapazitätsanpassungen waren teilweise<br />
auch mit einem Personalabbau bzw. mit<br />
einer Änderung der Schichtsysteme verb<strong>und</strong>en.<br />
Die betroffenen Anlagen können<br />
daher nur mit einem gewissen zeitlichen<br />
Vorlauf wieder in Betrieb genommen werden.<br />
Andere im ersten Halbjahr 2009<br />
vorübergehend abgestellte Imprägnierkanäle<br />
sind inzwischen wieder angelaufen.<br />
<strong>Nach</strong>frage hat zuletzt<br />
wieder angezogen<br />
Die Produktionsaufgabe bei Mepa, SWC<br />
<strong>und</strong> WKP sowie die zumindest zeitweise<br />
Abstellung von einzelnen Imprägnierkanälen<br />
haben im Verlauf der letzten Monate<br />
zu entsprechenden Mengenverschiebungen<br />
zwischen den freien Imprägnierern<br />
geführt. Einzelne Unternehmen konnten<br />
stärker von diesen Verschiebungen profitieren<br />
<strong>und</strong> sind daher bereits einiger Zeit<br />
relativ gut ausgelastet. <strong>Nach</strong> Aussage<br />
mehrerer Imprägnierer hat aber auch die<br />
seit dem vierten Quartal wieder anziehende<br />
<strong>Nach</strong>frage zu der besser werdenden<br />
Anlagenauslastung beigetragen.<br />
Diese Belebung ist in allen Absatzsegmenten<br />
in ähnlicher Weise zu beobachten.<br />
Das Geschäft mit Melaminfilmen zum<br />
Einsatz im Beschichtungsbereich hatte<br />
sich bereits ab dem dritten Quartal 2009<br />
relativ stabil entwickelt. Verschiedene<br />
freie Imprägnierer hatten daher bereits<br />
im Verlauf des letzten Jahres die Produk-<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
tion von weißen Melaminfilmen deutlich<br />
ausgebaut; einzelne Unternehmen sind<br />
sogar neu in dieses üblicherweise stark<br />
umkämpfte Marktsegment eingestiegen.<br />
Seit dem vierten Quartal hat auch die<br />
<strong>Nach</strong>frage nach Flooring-Filmen <strong>und</strong> nach<br />
Phenolfilmen zum Einsatz in der Schichtstoff-<br />
<strong>und</strong> in der Sperrholzindustrie wieder<br />
angezogen. In den ersten Monaten des<br />
laufenden Jahres konnte das dadurch<br />
erreichte Niveau zumindest gehalten<br />
werden; zum Teil hat sich die Situation<br />
weiter verbessert.<br />
Zusätzliche Impulse kommen aus dem<br />
Exportgeschäft. Die mittel- <strong>und</strong> osteuropäischen<br />
Märkte haben sich zuletzt gleichlaufend<br />
entwickelt. Deutlich schwächer<br />
bleibt der Absatz in Süd- <strong>und</strong> Westeuropa,<br />
wenngleich einzelne Imprägnierer zuletzt<br />
auch dort wieder stärkere Zuwächse<br />
gegenüber dem sehr niedrigen Vorjahresniveau<br />
erreichen konnten. Mehrere<br />
Unternehmen haben unter Ausnutzung<br />
der günstigen Wechselkursverhältnisse<br />
zuletzt auch wieder Lieferungen in verschiedene<br />
Überseemärkte, insbesondere<br />
in Richtung Nordamerika <strong>und</strong> Asien abgewickelt.<br />
Ertragslage bleibt<br />
weiter angespannt<br />
Trotz der wieder besseren Auslastung<br />
bleibt die bereits seit längerer Zeit als<br />
unbefriedigend bezeichnete Ertragslage<br />
auch weiterhin angespannt. Die in den<br />
letzten Monaten im Einkauf von Vorprodukten<br />
eingetretenen Kostensteigerungen<br />
konnten bislang nur teilweise durch<br />
Preisanhebungen ausgeglichen werden.<br />
Mehrere Imprägnierer hatten sich bereits<br />
im vierten Quartal 2009 <strong>und</strong> im ersten<br />
Quartal 2010 um Preisanhebungen bemüht,<br />
diese aufgr<strong>und</strong> des anhaltenden<br />
Wettbewerbsdrucks allerdings nur teilweise<br />
durchsetzen können. Diese Bemühungen<br />
wurden im zweiten Quartal weiter<br />
fortgeführt. Bei einzelnen Sortimenten,<br />
insbesondere bei Flooring-Filmen, ist es<br />
allerdings auch im Verlauf des ersten<br />
Quartals noch zu Preisunterbietungen<br />
gekommen. Ein stärkerer Preisdruck<br />
war vor allem bei der Neuvergabe der<br />
durch die Desinvestitionen frei werdenden<br />
Aufträge zu beobachten; einzelne Imprägnierer<br />
haben sich derartige Aufträge zum<br />
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74<br />
Oberflächen<br />
Teil durch Preisrücknahmen gesichert.<br />
Darüber hinaus kam es in der letzten Zeit<br />
auch insgesamt zu verschiedenen Lieferantenwechseln.<br />
Auslöser für derartige<br />
Wechsel sind zum Beispiel unterschiedliche<br />
Preisstrategien der Imprägnierer,<br />
strategische Schwächen einzelner Anbieter<br />
oder Bemühungen der Abnehmer<br />
um eine Reduzierung der Lieferantenzahl.<br />
Zum zweiten Quartal ist es bei fast allen<br />
Vorprodukten zu weiteren Kostensteigerungen<br />
gekommen. Bei Dekor- <strong>und</strong><br />
Gegenzugpapieren wird die Situation<br />
noch durch die zunehmenden Versorgungsprobleme<br />
verschärft. Die Mengen<br />
werden zum Teil bereits kontingentiert;<br />
über vorgenommene Reservierungen hinausgehenden<br />
Mengen können nur mit<br />
Schwierigkeiten bzw. mit einem längeren<br />
zeitlichen Vorlauf beschafft werden. In<br />
den zumeist erst in der zweiten Aprilhälfte<br />
abgeschlossenen Verhandlungen<br />
über Imprägnierharzlieferungen im zweiten<br />
Quartal mussten die Imprägnierer<br />
ebenfalls weitere Kostensteigerungen<br />
hinnehmen. Die Anbieter hatten dabei<br />
mit weiter steigenden Rohmelamin- <strong>und</strong><br />
Additivkosten argumentiert. <strong>Nach</strong> Aussage<br />
verschiedener Imprägnierer fielen die<br />
Forderungen der einzelnen Harzhersteller<br />
aber dennoch sehr unterschiedlich aus,<br />
was sich in einer relativ breiten Spanne<br />
der für April <strong>und</strong> Mai bzw. für das zweite<br />
Quartal abgeschlossenen Imprägnierharzpreise<br />
äußert.<br />
Mepa-Anlagen werden<br />
jetzt einzeln verkauft<br />
Die Produktionsanlagen des zu dem<br />
italienischen Schichtstoffhersteller Liri<br />
Industriale S.p.A., Nichelino, gehörenden<br />
insolventen belgischen Dekordruckers<br />
<strong>und</strong> Imprägnierers Mepa wurden nach<br />
der am 2. März 2010 ergangenen endgültigen<br />
Konkurserklärung einzeln zum<br />
Verkauf angeboten. In dem seit dem<br />
29. Oktober 2009 laufenden Insolvenzverfahren<br />
nach belgischem Recht hatte<br />
Mepa anfänglich noch weiterproduziert.<br />
Im Dezember 2009 war die Produktion allerdings<br />
deutlich zurückgefahren worden.<br />
In der Folge wurde auch der Großteil der<br />
141 Mitarbeiter freigestellt. Im Rahmen<br />
des laufenden Insolvenzverfahrens soll-<br />
Die Stilllegung<br />
von r<strong>und</strong> zehn<br />
Imprägnierkanälen<br />
seit Anfang<br />
2009 hat zu einer<br />
wieder besseren<br />
Auslastung der<br />
verbleibenden<br />
Kapazitäten<br />
beigetragen.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
te innerhalb einer sechsmonatigen Frist<br />
eine längerfristige Fortführungslösung<br />
erarbeitet werden.<br />
Wesentlicher Bestandteil einer solchen<br />
Lösung war die Begleichung von Verbindlichkeiten<br />
der Muttergesellschaft Liri<br />
gegenüber Mepa. <strong>Nach</strong> Informationen der<br />
Insolvenzverwaltung hatten sich diese auf<br />
r<strong>und</strong> 10 Mio € belaufen <strong>und</strong> entscheidend<br />
zu den Liquiditätsproblemen von<br />
Mepa beigetragen. Laut dem von Mepa<br />
bereits im Oktober 2009 vorgelegten<br />
Restrukturierungsplan sollte Liri in einem<br />
ersten Schritt im Verlauf des Novembers<br />
r<strong>und</strong> 3,5 Mio € bereitstellen; bis Ende<br />
April 2010 waren weitere Rückzahlungen<br />
vorgesehen. Liri blieb diese Zahlungen,<br />
die unter anderem mit dem Verkauf des<br />
Firmengeländes am Stammsitz Nichelino<br />
finanziert werden sollten, allerdings<br />
schuldig.<br />
Da Mepa in der Folge seine Lieferantenrechnungen<br />
nicht mehr bezahlen konnte,<br />
musste die Produktion im Februar endgültig<br />
eingestellt werden. Parallel dazu<br />
wurde allen Mitarbeitern gekündigt. Am 2.<br />
März hat das Handelsgericht in Oudenaarde<br />
Mepa mit einem offiziellen Urteil den<br />
endgültigen Konkurs erklärt. Liri musste<br />
wenig später selbst Antrag auf Eröffnung<br />
eines Insolvenzverfahrens stellen.<br />
Die Mepa-Insolvenzverwalter hatten bis<br />
Anfang März mit der Interprint-Gruppe,<br />
Arnsberg, über eine vollständige oder<br />
teilweise Übernahme von Mepa verhandelt.<br />
<strong>Nach</strong> dem Scheitern dieser<br />
Verhandlungen wurde die Liquidierung<br />
des Unternehmens <strong>und</strong> den Verkauf der<br />
Vermögenswerte beschlossen. In der Folge<br />
wurden vier Druckmaschinen, sechs<br />
Imprägnierkanäle, der Dekorbestand sowie<br />
die zugehörigen Druckzylinder zum<br />
Verkauf ausgeschrieben; die Angebotsfrist<br />
läuft noch bis Ende Juni.<br />
Drei Druckmaschinen waren von den<br />
mittlerweile zur Bobst Group, Lausanne/<br />
Schweiz, gehörenden Herstellern Rotomec,<br />
San Giorgio Monferrato/Italien, <strong>und</strong><br />
Maschinenbau Wilhelm Kochsiek GmbH,<br />
Leopoldshöhe, geliefert worden. Die vierte,<br />
im Jahr 2005 in Betrieb genommene<br />
Anlage stammt von der Cerutti S.p.A.,<br />
Casale Monferrato/Italien. Eine ältere<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Druckmaschine war bereits im Verlauf<br />
des Jahres 2008 stillgelegt <strong>und</strong> an den<br />
Folienhersteller M. Vettel GmbH, Lorsch,<br />
verkauft worden. Von den sechs Imprägnierkanälen<br />
sind nur noch fünf gasbeheizte<br />
Anlagen betriebsbereit; diese Anlagen<br />
hatten allerdings bereits im letzten<br />
Jahr nur noch zeitweise produziert. Der<br />
sechste Kanal war wegen zu hoher Energiekosten<br />
von Mepa bereits vor Beginn<br />
des Insolvenzverfahrens dauerhaft außer<br />
Betrieb gesetzt worden.<br />
Mepa war im Jahr 1975 als Tochtergesellschaft<br />
von Liri gegründet worden. Ab dem<br />
Frühjahr 2003 hatte sich Liri im Rahmen<br />
eines Restrukturierungsprogramms um<br />
den Verkauf von Mepa bemüht. Entsprechende<br />
Verhandlungen waren dann aber<br />
im März 2004 für gescheitert erklärt<br />
worden. In der Folge hatte Liri für Mepa<br />
Investitionen in einem Gesamtvolumen<br />
von etwa 9 Mio € angekündigt.<br />
SWC hat Imprägnierung<br />
im November eingestellt<br />
SWC hat Ende November 2009 die Imprägnierung<br />
endgültig eingestellt. <strong>Nach</strong><br />
Aussage des Unternehmens hatte dieser<br />
Bereich in den letzten beiden Jahren jeweils<br />
einen Verlust erwirtschaftet; eine<br />
nachhaltige Verbesserung der Ertragslage<br />
war aufgr<strong>und</strong> der angespannten<br />
Markt- <strong>und</strong> Wettbewerbssituation nicht<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
absehbar. Daher waren die Abnehmer<br />
von SWC bereits im Sommer 2009 über<br />
eine zum Jahresende drohende Produktionseinstellung<br />
informiert worden.<br />
SWC hatte in den letzten Jahren noch<br />
auf zwei Imprägnierkanälen produziert.<br />
Die ältere, im Jahr 1993 von der damaligen<br />
Vits Maschinenbau GmbH,<br />
Langenfeld, gelieferte <strong>und</strong> 1.900 mm<br />
breite Anlage war allerdings nur noch<br />
zeitweise in Betrieb <strong>und</strong> Anfang 2008<br />
für unbestimmte Zeit abgestellt worden.<br />
Damit hatte das Unternehmen seine Melaminfilmproduktion<br />
auf den im Frühjahr<br />
2002 von dem italienischen Anlagenhersteller<br />
Tocchio s.r.l., Vigevano, gelieferten,<br />
2.200 mm breiten Imprägnierkanal<br />
konzentriert. Im Vorfeld der damaligen<br />
Investition hatte SWC eine ältere Anlage<br />
stillgelegt <strong>und</strong> demontiert. Ein weiterer<br />
Kanal war nach dem Anlauf der neuen<br />
Anlage nur noch zeitweise betrieben<br />
<strong>und</strong> später ebenfalls aus der Produktion<br />
genommen worden.<br />
Die Verhandlungen zum Verkauf der beiden<br />
noch bestehenden Imprägnierkanäle<br />
sind nach Angaben von SWC inzwischen<br />
weitgehend abgeschlossen. Die ältere<br />
Anlage wurde in den Iran veräußert <strong>und</strong><br />
inzwischen bereits demontiert. Auch für<br />
den zweiten Imprägnierkanal hat SWC<br />
eine weitgehende Einigung mit einem<br />
Kaufinteressenten erzielt. <strong>Nach</strong> bislang<br />
Oberflächen<br />
Mit Mepa <strong>und</strong> SWC sind im vergangenen<br />
Jahr zwei freie Imprägnierer aus dem Markt<br />
ausgeschieden. Mit Berry Décor hat auch ein<br />
integriertes Unternehmen die Produktion von<br />
Melaminfilmen aufgegeben.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
nicht bestätigten Informationen wird diese<br />
Anlage in Osteuropa wieder aufgebaut.<br />
SWC war im Geschäft mit den unter der<br />
Bezeichnung „Supraplast“ vermarkteten<br />
Melaminfilmen relativ stark auf Exportmärkte<br />
ausgerichtet. Das Unternehmen<br />
hatte dabei in größerem Umfang auch<br />
Abnehmer in Überseemärkten, wie zum<br />
Beispiel in Asien <strong>und</strong> Ozeanien, beliefert.<br />
In den letzten Jahren hatte sich der<br />
Schwerpunkt der SWC-Aktivitäten allerdings<br />
zunehmend in Richtung Osteuropa<br />
verlagert.<br />
Coveright will Werk<br />
in Russland verkaufen<br />
Neben dem Verkauf von WKP <strong>und</strong> der<br />
Produktionseinstellung bei Mepa, SWC<br />
<strong>und</strong> Berry Décor trugen auch die von<br />
der Coveright-Gruppe im Verlauf der<br />
letzten zwei Jahre weiter fortgeführten<br />
Desinvestitionen zu den Veränderungen<br />
in der Imprägnierbranche bei. Derzeit<br />
verhandelt Coveright mit verschiedenen<br />
Interessenten über einen Verkauf des<br />
russischen Joint Ventures Coveright Rus<br />
LLC, Samara. Coveright ist an diesem<br />
Unternehmen mit 51 % beteiligt. In Abstimmung<br />
mit den Joint Venture-Partnern<br />
wurde allerdings das gesamte Unternehmen<br />
zum Verkauf ausgeschrieben. Die<br />
laufenden Verhandlungen sollen noch<br />
im Verlauf des zweiten Quartals 2010<br />
abgeschlossen werden.<br />
Das damals noch unter Samara Melamine<br />
Decor LLC firmierende Unternehmen hatte<br />
im März 2005 auf einem von Tocchio<br />
gelieferten Imprägnierkanal die Produktion<br />
aufgenommen. Im Februar 2006 hatte<br />
Samara Melamine Decor die Investition<br />
in einen zweiten Imprägnierkanal angekündigt,<br />
mit dem die Produktionskapazität<br />
auf r<strong>und</strong> 65 Mio m²/Jahr gesteigert<br />
werden sollte. Die neue, ebenfalls 7 ft<br />
breite Anlage wurde wie der erste Kanal<br />
von Tocchio geliefert <strong>und</strong> im September<br />
75
76<br />
Oberflächen<br />
2006 in Betrieb genommen. Mit der Installation<br />
eines Kor<strong>und</strong>-Auftragswerks<br />
sollte das Produktionsprogramm der neuen<br />
Anlage in einem zweiten Schritt auf<br />
Flooring-Filme erweitert werden; parallel<br />
dazu hatte Samara Melamine Decor für<br />
das Jahr 2007 den Aufbau eines dritten<br />
Imprägnierkanals in Aussicht gestellt.<br />
Bereits im Februar 2006 hatten Samara<br />
Melamine Decor <strong>und</strong> Coveright eine<br />
Gr<strong>und</strong>satzvereinbarung über die Gründung<br />
eines Joint Ventures getroffen. Die<br />
daraus abgeleiteten Verträge wurden<br />
am 13. November 2006 unterzeichnet<br />
<strong>und</strong> Ende Februar 2007 von den russischen<br />
Kartellbehörden freigegeben.<br />
Im Juni 2007 folgte die Umfirmierung<br />
des Joint Ventures in Coveright Rus. Die<br />
damaligen Planungen der beiden Joint<br />
Venture-Partner sahen die Installation von<br />
bis zu drei weiteren Imprägnierkanälen in<br />
einer neuen Produktionshalle vor. In einem<br />
ersten Schritt sollte noch im Verlauf des<br />
Jahres 2007 ein Phenolkanal aufgebaut<br />
werden. Coveright wollte dabei auf eine<br />
gebrauchte 9 ft breite Anlage aus dem<br />
im Sommer 2006 stillgelegten Werk<br />
Kristinehamn/Schweden zurückgreifen.<br />
Die geplante Erweiterung des Produktionsprogramms<br />
auf Phenolfilme hatte sich<br />
in der Folge aber mehrfach verzögert.<br />
Anfang 2008 war diese Investition auf das<br />
zweite Halbjahr 2008 terminiert worden.<br />
Der starke Einbruch der <strong>Nach</strong>frage nach<br />
Phenolfilmen in Osteuropa ab dem vierten<br />
Quartal 2008 führte dann aber zur Aufgabe<br />
dieses Projektes. <strong>Nach</strong> Aussage von<br />
Coveright hat sich der osteuropäische<br />
Markt für Phenolfilme inzwischen wieder<br />
erholt. Dieser Markt soll aber auch<br />
weiterhin aus dem Werk Schöppenstedt<br />
der Coveright Surfaces Germany GmbH,<br />
Essen, beliefert werden. Auf den dort<br />
laufenden Phenolanlagen bestehen nach<br />
Aussage des Unternehmens auch mittelfristig<br />
ausreichende Kapazitätsreserven.<br />
Restrukturierung wurde<br />
großteils abgeschlossen<br />
Der geplante Verkauf des russischen<br />
Werkes ist Teil des im Jahr 2007 von<br />
Coveright eingeleiteten Restrukturierungsprogramms,<br />
das nach Aussage des<br />
Unternehmens inzwischen weitgehend ab-<br />
geschlossen werden konnte. Diese nach<br />
Angaben des Unternehmens von dem<br />
Coveright-Hauptgesellschafter Deutsche<br />
Beteiligungs AG, Frankfurt, <strong>und</strong> den beteiligten<br />
Banken unterstützte Restrukturierung<br />
sah die Stilllegung bzw. den Verkauf<br />
von einzelnen Produktions standorten,<br />
Produktivitätsverbesserungen in den<br />
verbleibenden Werken sowie den Abbau<br />
von Overhead-<strong>und</strong> Fixkosten vor. Parallel<br />
dazu sollten die Unternehmensaktivitäten<br />
auf die Märkte in Europa, Nord- <strong>und</strong> Südamerika<br />
konzentriert werden.<br />
Bereits Ende November 2007 war das<br />
erst im Februar 2007 von der Uniboard<br />
Inc., Laval/Québec, übernommene<br />
Werk Drummondville/Québec stillgelegt<br />
worden. Damit hatte Coveright seine<br />
Nordamerika-Aktivitäten wieder auf die<br />
beiden anderen Produktionsstandorte<br />
von Coveright Surfaces North America,<br />
Cobourg/Ontario <strong>und</strong> Blythewood/South<br />
Carolina, konzentriert. Zum Jahresende<br />
2008 wurde die Produktion in dem unter<br />
Coveright Surfaces France S.N.C.<br />
firmierenden französischen Werk Arches<br />
endgültig eingestellt; die dadurch frei<br />
werdenden Aufträge sollten in der Folge<br />
vom Werk Schöppenstedt bzw. von der<br />
Coveright Surfaces Spain S.A., Martorelles/Spanien,<br />
übernommen werden. Im<br />
dritten Quartal 2009 wurde die malaysische<br />
Tochtergesellschaft Coveright Sur-<br />
Closure of several treaters leaving<br />
better operating efficiencies in its wake<br />
faces Malaysia Sdn. Bhd., Klang, an die<br />
bislang vor allem im Recycling- <strong>und</strong> Chemiebereich<br />
tätige Investmentgesellschaft<br />
Analab Resources Bhd., Kuala Lumpur/<br />
Malaysia, verkauft. Der Erlös aus dieser<br />
Transaktion sowie die im vergangenen<br />
Jahr weiter vorangetriebene Optimierung<br />
des Working Capital ermöglichten laut<br />
Coveright einen spürbaren Abbau der<br />
Verschuldung.<br />
Damit besteht erstmals wieder ein Spielraum<br />
für Investitionen. Derzeit wird insbesondere<br />
ein Ausbau der Produktionskapazitäten<br />
bei der 100 %igen brasilianischen<br />
Tochtergesellschaft Coveright Surfaces<br />
do Brasil Indústria e Comércio Ltda. in<br />
São José dos Pinhais/Paraná geprüft;<br />
eine Entscheidung soll noch in diesem<br />
Jahr fallen. Coveright betreibt in dem im<br />
Februar 2003 in Betrieb genommenen<br />
Werk bislang drei Imprägnierkanäle mit<br />
einer Gesamtkapazität von r<strong>und</strong> 70 Mio<br />
m²/Jahr. Die erste Anlage war von Vits<br />
Maschinenbau geliefert worden. Die beiden<br />
anderen Imprägnierkanäle wurden aus<br />
dem Werk Arches nach Brasilien verlagert<br />
<strong>und</strong> dort nach einer Modernisierung im<br />
Juni 2006 bzw. im September 2008 wieder<br />
in Betrieb genommen. Eine weitere Anlage<br />
könnte noch in der bestehenden Halle<br />
installiert werden; in der Folge müssten<br />
allerdings zusätzliche Lagerkapazitäten<br />
geschaffen werden.<br />
Rising demand on most sales markets since the final quarter of 2009 has combined<br />
with divestments conducted in recent months to improve operating efficiencies<br />
for Central European impregnating firms. Most businesses are able to<br />
run their production capacities as normal again after curtailing them sometimes<br />
for a long period of time, through a variety of measures last year. Several impregnating<br />
firms have started working on weekends again, at least at times. The better<br />
operating efficiencies are being credited partly to improved demand, partly<br />
to the closure of several treaters. Roughly ten treaters have closed permanently<br />
in Central Europe since the start of 2009. However, the capacity effect has been<br />
rather modest because several of these units had long only been running on an<br />
interim basis or had even been previously idled for an indefinite period. Several<br />
independent impregnating firms have also taken individual treaters offline temporarily<br />
or indefinitely over the past two years. These capacity cutbacks sometimes<br />
went hand in hand with red<strong>und</strong>ancies and changes to shift systems. These plants<br />
can thus only resume operations with a certain degree of advance planning.<br />
Other treaters that closed temporarily in the first half of 2009 have now started<br />
operating again.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
78<br />
Oberflächen<br />
Verschiedene Branchen haben sich in diesem Bereich engagiert<br />
Bislang noch keine klare Linie<br />
beim Einsatz des Digitaldrucks<br />
Bereits<br />
seit einiger Zeit beschäftigen<br />
sich verschiedene Branchen <strong>und</strong><br />
Unternehmen mit dem Einsatz des<br />
Digitaldrucks für die Veredelung von<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffen. Eine einheitliche<br />
Linie ist dabei allerdings noch nicht<br />
zu erkennen.<br />
Die bislang verfolgten Ansätze unterscheiden<br />
sich zum Beispiel in den eingesetzten<br />
Technologien, den Arbeitsbreiten<br />
sowie in den bedruckten Materialien.<br />
Die Anlagenleistungen <strong>und</strong> Produktionskapazitäten<br />
sind bislang in der Regel<br />
noch auf kleinere Mengen beschränkt.<br />
Mit einzelnen, derzeit laufenden Entwicklungsprojekten<br />
sollen allerdings<br />
bereits im Verlauf der nächsten zwei<br />
bis drei Jahre deutliche Leistungs- <strong>und</strong><br />
Kapazitätssteigerungen erreicht werden.<br />
In den meisten Fällen wird derzeit von<br />
einem Druck auf Oberflächenmaterialien<br />
ausgegangen, die anschließend<br />
auf <strong>Holz</strong>werkstoffe verpresst bzw. kaschiert<br />
werden. Zum Teil wurden aber<br />
auch schon Anlagen realisiert, bei denen<br />
direkt auf die Trägerplatte oder auf<br />
bereits beschichtete bzw. kaschierte<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe gedruckt wird.<br />
Im Gegensatz zu anderen Produktionstechnologien<br />
bzw. -verfahren ist auch<br />
eine klare Zuordnung des Digitaldrucks<br />
zu einer Branche bislang nicht möglich.<br />
<strong>Nach</strong>dem der Digitaldruck bislang vor<br />
allem von Schichtstoffherstellern für die<br />
Produktion von Kleinserien genutzt worden<br />
war, haben in den letzten zwei Jahren vor<br />
allem Unternehmen aus der <strong>Holz</strong>werkstoff-<br />
<strong>und</strong> Bauelementindustrie in diesem<br />
Bereich investiert. Die Dekordrucker haben<br />
dagegen bislang eher zurückhaltend agiert<br />
<strong>und</strong> den Digitaldruck in erster Linie für<br />
die Dekorentwicklung <strong>und</strong> Ausmusterung<br />
eingesetzt. Inzwischen bereiten mehrere<br />
Drucker den Aufbau von breiten Produktionsanlagen<br />
vor, mit denen in Zukunft vor<br />
allem Kleinserien gedruckt werden sollen.<br />
Erste größere Projekte<br />
wurden ab 2007 realisiert<br />
Die Schichtstoffindustrie setzt insbesondere<br />
für den Objektbereich bereits<br />
seit mehreren Jahren digital bedruckte<br />
Dekore ein. Die meisten Unternehmen<br />
arbeiten dabei mit externen Dienstleistern<br />
zusammen, die den Druck übernehmen.<br />
Einzelne Schichtstoffhersteller, wie die<br />
Westag & Getalit AG, Rheda-Wiedenbrück,<br />
<strong>und</strong> die zur Kronospan-Gruppe gehörende<br />
HPL Pustków Sp.zo.o., Pustków/Polen,<br />
haben allerdings auch in eigene Digitaldrucktechnik<br />
investiert.<br />
Im <strong>Holz</strong>werkstoff- <strong>und</strong> Bauelementbereich<br />
wurden die ersten größeren Investitionen<br />
im Verlauf der Jahre 2007 <strong>und</strong> 2008<br />
von der italienischen Gruppo Frati S.p.A.<br />
(Pomponesco), der Kaindl Flooring GmbH<br />
(Wals/Österreich) <strong>und</strong> der Parador GmbH<br />
& Co. KG (Coesfeld) umgesetzt.<br />
Die Gruppo Frati druckt in der im Verlauf<br />
des Jahres 2007 im Werk Codriopo bei<br />
Udine installierten Anlage direkt auf die<br />
Trägerplatten. Das Unternehmen setzt<br />
dabei ein knapp 230 mm breites „Kodak<br />
Versamark DS9100“-Drucksystem<br />
der zur Eastman Kodak Co. gehörenden<br />
Kodak Graphic Communication Group,<br />
Rochester/New York, ein. Dieses ursprünglich<br />
für den Druck auf Papier eingesetzte<br />
System war in umfangreichen<br />
Versuchsreihen im zweiten Halbjahr 2006<br />
auf den Druck auf HDF adaptiert worden.<br />
<strong>Nach</strong> Abschluss der Entwicklungsarbeiten<br />
<strong>und</strong> der Installation der Anlagen ist die<br />
Produktion im Verlauf des dritten Quartals<br />
2007 angelaufen. Die von Frati gewählte<br />
Konfiguration baut auf vier Druckköpfen<br />
auf, die in die Profilierungsanlage integriert<br />
wurden.<br />
Kaindl bedruckt mit dem 2008 im Werk<br />
Salzburg-Wals in Betrieb genommenen<br />
digitalen Inkjet-Drucker furnierte Platten<br />
<strong>und</strong> gr<strong>und</strong>ierte Trägerplatten.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
In dem im Mai 2008 angelaufenen Furnierfußbodenwerk<br />
von Kaindl Flooring werden<br />
einfache Furniere mittels einer von der<br />
Robert Bürkle GmbH, Freudenstadt, in<br />
Kooperation mit dem Druckerhersteller<br />
Durst Phototechnik AG, Brixen/Italien,<br />
gelieferten Digitaldruck-/Lackieranlage<br />
mit <strong>Holz</strong>dekoren bedruckt. Darüber hinaus<br />
kann das Unternehmen auch direkt<br />
auf gr<strong>und</strong>ierte Trägerplatten drucken. Der<br />
in der Anlage eingesetzte Single Pass<br />
Inkjet Drucker „Rho SP 60“ erreicht bei<br />
einer Arbeitsbreite von 630 mm eine<br />
Durchlaufgeschwindigkeit von 30-40 m/<br />
min. Parador druckt mit den im zweiten<br />
Halbjahr 2008 in Coesfeld installierten<br />
Digitaldruckanlagen dagegen direkt auf<br />
Papier, das anschließend auf der Trägerplatte<br />
verpresst wird.<br />
2009 sind auch Trombini<br />
<strong>und</strong> Saviola eingestiegen<br />
Im vergangenen Jahr sind mit der Gruppo<br />
Trombini S.p.A., Frossasco, <strong>und</strong> der Gruppo<br />
Mauro Saviola, Viadana, zwei weitere<br />
italienische <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller in die<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
Digitaldrucktechnologie eingestiegen.<br />
Trombini hat im Unternehmensbereich<br />
Rafal, Ravenna, im Juni 2009 ein als „Lab<br />
Show“ bezeichnetes Design- <strong>und</strong> Entwicklungszentrum<br />
eingeweiht, das mit einem<br />
Digitaldrucker für Dekorentwicklungen<br />
<strong>und</strong> Kleinserien ausgestattet ist.<br />
Die Gruppo Mauro Saviola hat im Mai<br />
2009 bei dem zur Gruppe gehörenden<br />
Spanplattenhersteller Sit s.r.l., Mortara,<br />
einen Digitaldrucker in Betrieb genommen.<br />
Auf der von Seiko Epson Corp.,<br />
Nagano/Japan, <strong>und</strong> Mutoh Industries<br />
Ltd., Phoenix/Arizona, gelieferten Anlage<br />
Mutoh Viper Extreme 90’’ können<br />
Dekorpapiere mit einer Breite von bis<br />
zu 90 Zoll bzw. 2.240 mm bedruckt<br />
werden. Der als Singlepass-Anlage ausgeführte<br />
Drucker deckt nach Angaben<br />
von Sit ein Leistungsspektrum von 12-<br />
60 m²/Std. ab. Sit verarbeitet auf der<br />
Digitaldruckanlage Rohpapiere mit bis zu<br />
2.120 mm Breite. Derzeit werden r<strong>und</strong><br />
80 % der auf dieser Anlage bedruckten<br />
Dekore in der CPL-Produktion eingesetzt;<br />
die verbleibenden 20 % entfallen<br />
Anzeige_Decor 168x121mm_end:Layout 1 08.06.2010 14:49 Uhr Seite 1<br />
Oberflächen<br />
auf direktbeschichtete Oberflächen. Die<br />
unter Einsatz von digital bedruckten Dekoren<br />
hergestellten Oberflächenmaterialien<br />
werden in erster Linie an externe<br />
Abnehmer geliefert. Ein kleinerer Teil<br />
der Produktion wird bei dem ebenfalls<br />
zur Gruppo Mauro Saviola gehörenden<br />
Mitnahmemöbelhersteller Composad<br />
s.r.l., Viadana, verarbeitet. Sit kann<br />
die Digitaldruckanlage nach eigenen<br />
Angaben im Durchfahrbetrieb bereits<br />
voll auslasten. Mittelfristig sollen die Digitaldruckkapazitäten<br />
weiter ausgebaut<br />
werden; in Abhängigkeit von der weiteren<br />
technologischen Entwicklung im Bereich<br />
Digitaldruck ist dabei auch der Wechsel<br />
auf ein anderes Druckverfahren denkbar.<br />
Mehrere Investitionen<br />
in Mitteleuropa<br />
Auch die großen mitteleuropäischen<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffkonzerne haben inzwischen<br />
erste Investitionsprojekte im Bereich Digitaldruck<br />
realisiert. Die Pfleiderer AG,<br />
Neumarkt, hat im ersten Halbjahr 2009 an<br />
einem deutschen Standort einen 1.300<br />
Auch auf der verzweifelten Suche<br />
nach einer Lösung für Ihre dimensionskritischen Anwendungen?<br />
79
80<br />
Oberflächen<br />
mm breiten Digitaldrucker aufgebaut.<br />
Entsprechend der für die erste Phase<br />
gewählten Arbeitsbreite werden zunächst<br />
vor allem HPL-Dekore gedruckt. Mit der<br />
Installation einer 2.100 mm breiten Anlage<br />
sollte der Anwendungsbereich des<br />
neuen Verfahrens aber auch auf direktbeschichtete<br />
Oberflächen ausgeweitet<br />
werden. In einem nächsten Schritt will<br />
Pfleiderer weitere Anlagen auch an anderen<br />
Standorten installieren. Pfleiderer will<br />
den Digitaldruck zum einen für die Produktion<br />
von Kleinserien nutzen; zum anderen<br />
sollen mit dem Verfahren Zeitaufwand <strong>und</strong><br />
Kosten für die Dekorentwicklung reduziert<br />
werden. Die auf der Digitaldruckanlage<br />
entwickelten <strong>und</strong> in kleineren Mengen<br />
gedruckten Dekore sollen bei einer entsprechenden<br />
<strong>Nach</strong>frageentwicklung auf<br />
herkömmliche Dekortiefdruckanlagen<br />
übertragen werden. Eine Übertragung<br />
der Dekore ist laut Pfleiderer möglich,<br />
da mit dem eingesetzten Verfahren eine<br />
mit dem Dekortiefdruck vergleichbare<br />
Druckqualität erreicht werden kann.<br />
Die Egger-Gruppe, St. Johann/Österreich,<br />
hat im Verlauf des zweiten Quartals 2010<br />
im Werk Brilon eine 2.070 mm breite Anlage<br />
installiert, die voraussichtlich in den<br />
kommenden Monaten in Betrieb gehen<br />
soll. Das Unternehmen will mit dieser<br />
Technologie vor allem wiederkehrende<br />
Kleinserien für die Möbelindustrie sowie<br />
objektbezogene Einzelaufträge mit einer<br />
Mindestmenge von 260 m² herstellen.<br />
Bereits zum Jahresbeginn hatte Egger<br />
in Brilon für den Bereich der Druckvorstufe<br />
zwei Arbeitsplätze zur digitalen<br />
Bearbeitung von Druckvorlagen eingerichtet.<br />
In Zusammenarbeit mit einem<br />
Kooperationspartner hat Egger zudem<br />
ein „Virtuelles Design Studio (VDS)“ entwickelt,<br />
mit dem die digital entwickelten<br />
Dekore farbgetreu visualisiert <strong>und</strong> mit<br />
anderen Dekoren kombiniert werden<br />
können. Das System ist in zwei Varianten<br />
verfügbar. Das „VDS HD“ kann über<br />
einen High Definition-Flachbildschirm abgespielt<br />
werden. Bei „VDS live“ erfolgt die<br />
Visualisierung über einen Multi-Beamer,<br />
mit dem die Dekore auf neutralfarbenen<br />
Korpusmöbeln wiedergegeben werden<br />
können. In einem ersten Schritt hat Egger<br />
zwei VDS-Systeme in den Showräumen<br />
in Brilon <strong>und</strong> am Stammsitz in St. Johann<br />
installiert. Zu einem späteren Zeitpunkt<br />
sollen auch andere Egger-Standorte mit<br />
diesem System ausgestattet werden.<br />
Die Kronospan-Gruppe prüft bereits seit<br />
einiger Zeit eine Investition am Standort<br />
Strzelce Opolskie/Polen. Die polnische<br />
Kronospan Pl Sp.zo.o., Szczecinek, hatte<br />
dort Ende 2008 eine konventionelle<br />
Druck-/Lackieranlage für die Produktion<br />
von direkt bedruckten Fußboden <strong>und</strong><br />
Möbelplatten in Betrieb genommen. Im<br />
Verlauf des vergangenen Jahres wurde in<br />
Strzelce Opolskie eine MDF/HDF-Anlage<br />
installiert. In einem nächsten Investitionsschritt<br />
war an dem Standort bis zum<br />
Jahr 2012 eigentlich der Bau einer weiteren<br />
Produktionslinie für <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />
Der Leistenhersteller Pedross hat im März<br />
2010 einen digitalen Inkjet-Drucker für die<br />
Leistenproduktion in Betrieb genommen.<br />
(Foto: Durst)<br />
vorgesehen. Diese Planungen wurden<br />
inzwischen allerdings zurückgestellt.<br />
Kronospan wird sich stattdessen beim<br />
weiteren Ausbau des Werkes Strzelce<br />
Opolskie vorerst auf die Weiterverarbeitung<br />
konzentrieren. Dabei ist unter<br />
anderem der Einstieg in neue Oberflächentechnologien,<br />
wie zum Beispiel den<br />
Digitaldruck, angedacht. Kronospan setzt<br />
den Digitaldruck bereits seit mehreren<br />
Jahren bei der Produktion von Dekoren<br />
für die Schichtstoffproduktion in Pustków<br />
ein. Das Unternehmen hatte in diesem<br />
Bereich unter anderem mit der italienischen<br />
Dectra s.r.l. Stampa Digitale, Busto<br />
Arsizio, zusammengearbeitet.<br />
Investitionen bei<br />
Leistenherstellern<br />
Im Bauelementbereich haben in den letzten<br />
Monaten zum Beispiel die beiden Leistenhersteller<br />
Neuhofer <strong>Holz</strong> GmbH, Zell<br />
am Moos/Österreich, <strong>und</strong> Karl Pedross<br />
AG, Latsch (Südtirol/Italien), größere<br />
Investitionen abgeschlossen. Neuhofer<br />
hat im Januar 2010 einen Digitaldrucker<br />
<strong>und</strong> eine nachgelagerte Lackieranlage im<br />
Werk Zell installiert. Der Lieferant wurde<br />
von dem Unternehmen nicht bekannt<br />
gegeben; nach unbestätigten Informationen<br />
aus dem Markt soll es sich um die<br />
Hymmen GmbH, Bielefeld, handeln. Die<br />
Anlage ist auf eine im Tiefdruck gängige<br />
Arbeitsbreite <strong>und</strong> eine Leistung von r<strong>und</strong><br />
50 m/min ausgelegt. Damit können sämtliche<br />
Leistendekore in Mehrfachnutzen<br />
sowie Paneeldekore bedruckt werden.<br />
Die Digitaldruck- <strong>und</strong> die Lackieranlage<br />
sind nach Angaben von Neuhofer so konzipiert,<br />
dass sie in einem zweiten Investitionsschritt<br />
sowohl in der Breite als auch<br />
im Hinblick auf die Produktionskapazität<br />
erweitert werden können. In einem ersten<br />
Schritt werden Papierfolien bedruckt <strong>und</strong><br />
lackiert; auf der Anlage können aber auch<br />
Furniere <strong>und</strong> thermoplastische Folien<br />
verarbeitet werden. In der Lackieranlage<br />
können neben herkömmlichen auch<br />
kor<strong>und</strong>haltige Lacke eingesetzt werden.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
In der Anfangsphase wird Neuhofer die<br />
digital bedruckten Dekore ausschließlich<br />
in der eigenen Leisten-, Profil- <strong>und</strong> Paneelproduktion<br />
verarbeiten; mittelfristig ist<br />
auch der Einstieg in die Lohnfertigung<br />
vorgesehen.<br />
Pedross will mit dem im März 2010 in<br />
Betrieb genommenen Digitaldrucker einen<br />
Teil der von dem Unternehmen eingesetzten<br />
Ummantelungsfolien <strong>und</strong> -furniere<br />
selbst bedrucken. Der von Durst gelieferte<br />
Single Pass-Digitaldrucker Tau 150i UV<br />
Inkjet ist mit einer Arbeitsbreite von 140<br />
mm auf eine Produktionsgeschwindigkeit<br />
von r<strong>und</strong> 50 m/min ausgelegt. Auf der<br />
Anlage können Papierfolien, thermoplastische<br />
Folien <strong>und</strong> Furniere digital bedruckt<br />
werden. In der Anfangsphase sollen vorrangig<br />
Papierfolien bedruckt werden; in<br />
einem nächsten Schritt soll das Produktionsspektrum<br />
dann auf Furniere <strong>und</strong> thermoplastische<br />
Folien erweitert werden.<br />
Durst <strong>und</strong> Pedross hatten die Anlage im<br />
Rahmen einer seit dem Jahr 2007 laufenden<br />
Kooperation gemeinsam entwickelt.<br />
Pedross will den Digitaldrucker in erster<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
Linie für kleine Losgrößen einsetzen; bei<br />
den in größeren Mengen laufenden Leistendekoren<br />
soll dagegen auch weiterhin<br />
auf die bislang eingesetzten Oberflächenmaterialien<br />
zurückgegriffen werden. Mit<br />
dieser Vorgehensweise soll die Zahl der<br />
im Lager vorgehaltenen Dekore deutlich<br />
reduziert werden; parallel dazu kann die<br />
durchschnittliche Losgröße der extern<br />
zugekauften Dekore angehoben werden.<br />
Mit der Produktionserweiterung auf digital<br />
bedruckte Leistendekore reagiert<br />
Pedross zudem auf Anforderungen von<br />
Fußbodenherstellern, die bereits selbst<br />
in die Digitaldrucktechnik investiert haben<br />
<strong>und</strong> inzwischen auch dekorgleiche Leisten<br />
nachfragen. In diesem Zusammenhang<br />
will Pedross unter anderem die Zusammenarbeit<br />
mit Kaindl weiter ausbauen.<br />
Dekordrucker geben<br />
ihre Zurückhaltung auf<br />
Inzwischen geben auch die Dekordrucker<br />
die bislang zu beobachtende Zurückhaltung<br />
beim Einsatz der Digitaldrucktechnologie<br />
im Produktionsbereich auf.<br />
Anzeige_Decor 168x121mm_end:Layout 1 08.06.2010 14:49 Uhr Seite 2<br />
Oberflächen<br />
Zahlreiche Unternehmen setzen den<br />
Digitaldruck bereits seit längerer Zeit in<br />
der Dekorentwicklung bzw. in der Druckvorstufe<br />
ein. Eine Anwendung im Produktionsbereich<br />
galt aufgr<strong>und</strong> einer aus Sicht<br />
verschiedener Drucker weder qualitativ<br />
noch mengenmäßig ausreichenden Verfügbarkeit<br />
geeigneter Druckbasispapiere<br />
<strong>und</strong> Druckfarben als problematisch. Dennoch<br />
haben im Verlauf des letzten Jahres<br />
mehrere Drucker Investitionsprojekte zum<br />
Aufbau größerer Anlagen gestartet, mit<br />
denen neue Dekore oder regelmäßig wiederkehrende<br />
Kleinserien gedruckt werden<br />
können. Zum Teil sollen diese Anlagen<br />
noch in diesem Jahr anlaufen.<br />
Die Schattdecor AG, Thansau, wird voraussichtlich<br />
im ersten Halbjahr 2011 im<br />
Stammwerk einen 2.200 mm breiten, als<br />
Multipass-Anlage ausgeführten Digitaldrucker<br />
in Betrieb nehmen. Die Bestellung<br />
wurde bereits im Oktober 2009 abgeschlossen.<br />
Schattdecor will mit dieser<br />
Investition unter anderem das auf der<br />
Interzum 2009 in Köln vorgestellte Konzept<br />
„Digital Visions“ weiter vorantreiben.<br />
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81
82<br />
Oberflächen<br />
Darüber hinaus soll der Digitaldrucker<br />
auch für die Produktion von Kleinserien<br />
qualifiziert werden.<br />
Bei der zur 2D Holding GmbH, Heroldstatt,<br />
gehörenden Süddekor GmbH,<br />
Laichingen, soll die Entscheidung über<br />
einen Einstieg in den Digitaldruck noch im<br />
Verlauf des Jahres 2010 fallen. Süddekor<br />
will diese Technologie ebenfalls in erster<br />
Linie für die Dekorentwicklung <strong>und</strong> für die<br />
Produktion von kleinen Losgrößen nutzen.<br />
Die Surteco SE, Buttenwiesen-Pfaffenhofen,<br />
hat die Investitionsentscheidung<br />
für den Digitaldruck bereits im Verlauf<br />
des ersten Quartals 2010 getroffen. Das<br />
Unternehmen wird in den nächsten Monaten<br />
in der Strategischen Geschäftseinheit<br />
(SGE) „Papier“ einen 2.200 mm breiten<br />
Digitaldrucker installieren. Standort wird<br />
voraussichtlich das Werk Sassenberg<br />
sein; die Inbetriebnahme ist für September<br />
2010 geplant.<br />
Noch einen Schritt weiter geht die Interprint<br />
GmbH mit Sitz in Arnsberg, die über<br />
das Ende Mai 2009 mit der Schweizer<br />
MDC Max Daetwyler AG, Bleienbach, gegründete<br />
Joint Venture DI Projekt AG ein<br />
neues Digitaldruckverfahren entwickeln<br />
<strong>und</strong> vermarkten will. Die ursprüngliche<br />
Planung sah vor, dass nach dem Abschluss<br />
der Entwicklungsarbeiten im<br />
Verlauf des ersten Halbjahrs 2010 am<br />
Interprint-Unternehmenssitz in Arnsberg<br />
ein erster Digitaldrucker mit einer Arbeits-<br />
breite von 530 mm installiert wird. Das<br />
Gemeinschaftsunternehmen ging bei der<br />
Entwicklung des neuen Digitaldruckverfahrens<br />
von der „LaserSonic“-Technologie<br />
aus, die ursprünglich von der Aurentum<br />
Innovationstechnologien GmbH, Mainz,<br />
entwickelt <strong>und</strong> patentiert wurde. Die im<br />
Jahr 1999 gegründete Aurentum hatte<br />
dieses Druckverfahren für den Druck auf<br />
verschiedenen Substraten, für den Einsatz<br />
von Standarddruckfarben <strong>und</strong> für<br />
Losgrößen von bis zu 10.000 m² konzipiert.<br />
Die von diesem Unternehmen ver-<br />
Die Dekordrucker setzen die Digitaldrucktechnologie<br />
bislang in erster Linie als<br />
Ergänzung zum bestehenden Tiefdruck ein.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
folgten Entwicklungsarbeiten führten bis<br />
zu einem Prototyp, der bei einer Arbeitsbreite<br />
von 520 mm <strong>und</strong> einer Auflösung<br />
von 600 dpi eine Druckgeschwindigkeit<br />
von r<strong>und</strong> 8 cm/sec erreichte. Die Rechte<br />
an der LaserSonic-Technologie wurden<br />
noch im zweiten Quartal 2009 von der<br />
DI Projekt AG übernommen.<br />
Weitere Kooperationen<br />
im Technologiebereich<br />
Mit der bereits seit längerer Zeit geltenden<br />
Vertriebsvereinbarung zwischen<br />
Bürkle <strong>und</strong> Durst, der im Mai 2009 erstmals<br />
angekündigten, bislang aber noch<br />
nicht vertraglich fixierten Zusammenarbeit<br />
zwischen der Gruppo Frati <strong>und</strong> dem<br />
Anlagenhersteller Dieffenbacher GmbH<br />
& Co. KG, Eppingen, sowie dem im vergangenen<br />
Jahr zwischen der Technocell<br />
Dekor GmbH & Co. KG, Osnabrück, <strong>und</strong><br />
der Padaluma GmbH, Markt Erlbach,<br />
gegründeten Joint Venture Padaluma<br />
No clear stance towards using digital printing at present<br />
A number of industries and businesses have been looking into using digital printing<br />
to refine wood-based panels for some time now. However, a uniform position has<br />
not yet emerged. The approaches taken to date vary in terms of the technologies<br />
used, working widths and materials printed, for example. As a rule, outputs and<br />
production capacities are currently small in size. However, production and capacity<br />
should grow significantly over the next two to three years as a result of individual<br />
projects currently <strong>und</strong>erway. In most instances, it is believed that surface materials<br />
are printed and then subsequently pressed or laminated on to wood-based panels.<br />
Some plants have already been completed that print directly onto board or woodbased<br />
panels that have previously been coated or laminated. Unlike other production<br />
technologies and processes, digital printing is not clearly used by a single industry<br />
at present. In the past, laminates manufacturers mainly used digital printing<br />
technology to make small batches. Over the past two years, however, wood-based<br />
panels and building component businesses in particular have invested in this technology.<br />
On the other hand, decor printers have tended to be more cautious, using<br />
digital printing primarily to develop decors and prototypes. Several printers are<br />
now preparing to install wide production plants that will mainly print small batches<br />
in the future.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Inkjet Solution GmbH & Co. KG (Palis)<br />
gibt es noch weitere Kooperationen im<br />
Technologiebereich.<br />
Bürkle vertreibt die von Durst entwickelte<br />
Digitaldrucktechnologie in der <strong>Holz</strong>werkstoff-<br />
<strong>und</strong> Oberflächenbranche weltweit<br />
exklusiv; ausgenommen ist allerdings der<br />
italienische Markt. Der Freudenstädter<br />
Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbauer liefert für<br />
die Digitaldruckprojekte dabei die erforderlichen<br />
Peripherieanlagen, wie zum<br />
Beispiel die Transporteinrichtungen <strong>und</strong><br />
die nachgeschaltete Lackierlinie. <strong>Nach</strong><br />
dem ersten größeren Auftrag über eine<br />
Single Pass-Anlage für Kaindl hat Bürkle<br />
im Verlauf des letzten Jahres zwei Multi<br />
Pass-Druck/Lackieranlagen an einen Möbelteilhersteller<br />
<strong>und</strong> ein Innenausbauunternehmen<br />
geliefert. Im April 2010 haben<br />
Bürkle <strong>und</strong> Durst einen zweiten Auftrag<br />
über eine größere Single Pass-Anlage<br />
erhalten; der Auftraggeber wurde bislang<br />
aber noch nicht bekannt gegeben. Ein<br />
weiteres Single Pass-Projekt wird derzeit<br />
verhandelt.<br />
Dieffenbacher will unter Nutzung der von<br />
der Gruppo Frati in Zusammenarbeit mit<br />
Eastman Kodak entwickelten Technologie<br />
auch in den Bereich Digitaldruck expandieren.<br />
Die Entwicklung dieser Anlagen<br />
ist bislang allerdings noch nicht abgeschlossen.<br />
Das Unternehmen hatte sich<br />
bereits im Mai 2009 mit der Gruppo Frati<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich auf eine Zusammenarbeit in<br />
diesem Bereich verständigt. Die Verhandlungen<br />
über die weltweiten Vertriebsrechte,<br />
mit Ausnahme der Märkte Italien <strong>und</strong><br />
Belgien, stehen kurz vor dem Abschluss.<br />
Organisatorisch wird der Bereich Digitaldruckanlagen<br />
bei der Dieffenbacher System<br />
Automation GmbH (DAS), Eppingen,<br />
angesiedelt.<br />
Technocell Dekor <strong>und</strong> Padaluma entwickeln<br />
über das Joint Venture Palis derzeit<br />
eine digitale Inkjet-Druckanlage für den<br />
industriellen Maßstab. Hauptzielgruppen<br />
sind in der Anfangsphase die <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie,<br />
die Dekordruckbranche<br />
sowie angrenzende Bereiche. Bis zum<br />
Juli 2010 soll eine erste Pilotanlage mit<br />
einer Arbeitsbreite von 750 mm vorgestellt<br />
werden. In einem nächsten Schritt<br />
ist eine 1.500 mm breite Anlage geplant.<br />
Im Verlauf der nächsten zwei Jahre soll<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
die Anlagenbreite dann auf bis zu 2.300<br />
mm gesteigert werden. Das Joint Venture<br />
will mit den neu entwickelten Inkjet-<br />
Druckern deutlich höhere Produktionsgeschwindigkeiten<br />
als bei den bislang in der<br />
<strong>Holz</strong>werkstoff- bzw. Oberflächenbranche<br />
eingesetzten digitalen Drucktechnologien<br />
erreichen. Dabei werden wasserlösliche<br />
Druckfarben eingesetzt. Die bedruckten<br />
Papiere sollen nach Aussage von Palis<br />
wie herkömmliche Dekorpapiere in Imprägnierkanälen,<br />
Beschichtungs- <strong>und</strong><br />
Schichtstoffpressen weiterverarbeitet<br />
werden können.<br />
An dem Entwicklungsprojekt sind neben<br />
Technocell Dekor <strong>und</strong> Padaluma auch<br />
weitere Unternehmen beteiligt, die<br />
Komponenten für die Inkjet-Druckanlage<br />
zuliefern. Die Konzeption <strong>und</strong> der<br />
Zusammenbau der Anlage laufen über<br />
Padaluma. <strong>Nach</strong> Abschluss der Entwicklungsarbeiten<br />
sollen die Injekt-Druckanlagen<br />
entweder über Padaluma oder über<br />
das Joint Venture vermarktet werden;<br />
eine Entscheidung über die endgültige<br />
Vertriebsstrategie steht bislang noch<br />
aus. Die bei dem Verfahren eingesetzten<br />
wasserlöslichen Druckfarben werden von<br />
Palis bereitgestellt. Technocell Dekor<br />
übernimmt die Lieferung der inkjetfähigen<br />
Dekorpapiere.<br />
Im Verlauf der letzten zwei Jahre haben<br />
auch mehrere, bislang vor allem<br />
Oberflächen<br />
im Bereich der Weiterverarbeitung von<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffen tätige Maschinen- <strong>und</strong><br />
Anlagenhersteller ihre Angebotsprogramme<br />
auf Digitaldruckanlagen erweitert.<br />
Beispiele sind Hymmen, die Barberán<br />
S.A., Castelldefels/Spanien, <strong>und</strong> die<br />
Wemhöner Surface Technologies GmbH<br />
& Co. KG, Herford. Die jeweils vorgestellten<br />
Anlagenkonzepte unterscheiden<br />
sich dabei im Hinblick auf Konzeption<br />
(Single Pass oder Multi Pass), die Art<br />
<strong>und</strong> Zahl der zugekauften Druckköpfe,<br />
in der Arbeitsbreite, der Leistung <strong>und</strong> in<br />
der Druckqualität.<br />
Bürkle kooperiert im Bereich Digitaldruck mit<br />
Durst <strong>und</strong> liefert bei den gemeinsam bearbeiteten<br />
Projekten die vor- <strong>und</strong> nachgeschalteten<br />
Anlagenbereiche, wie zum Beispiel<br />
die Lackierlinie. (Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
Hymmen hat für seine seit dem Jahr 2007<br />
selbstentwickelte, unter der Bezeichnung<br />
„Jupiter“ laufende Digitaldrucktechnologie<br />
inzwischen fünf Aufträge erhalten<br />
<strong>und</strong> zum Teil schon ausgeliefert.<br />
Der erste Digitaldrucker wurde im Mai<br />
2009 als Laboranlage an das Institut<br />
für <strong>Holz</strong>technologie Dresden (IHD) verkauft.<br />
Im Herbst 2009 folgte ein Auftrag<br />
über eine 600 mm breite Anlage. Bei<br />
den verbleibenden drei Aufträgen liegt<br />
die Arbeitsbreite jeweils bei über 1.000<br />
mm. In einem nächsten Schritt soll eine<br />
Anlage in Vollbreite (mindestens 2.100<br />
mm) entwickelt werden.<br />
83
84<br />
Oberflächen<br />
Fertigung von Postimprägnaten ist in mehreren Schritten ausgelaufen<br />
Impress decor hat Produktion<br />
in Aschaffenburg eingestellt<br />
Der zur Constantia Industries AG, Wien,<br />
gehörende Oberflächen- <strong>und</strong> Kantenhersteller<br />
Impress decor GmbH,<br />
Aschaffenburg, hat Ende April 2010<br />
den Großteil der Lackier-/Imprägnieranlagen<br />
im Werk Aschaffenburg<br />
<strong>und</strong> die Produktionsanlagen für die<br />
Melaminkantenfertigung in Dreieich<br />
stillgelegt. Mit diesen Desinvestitionen<br />
hat sich das Unternehmen endgültig<br />
aus dem Geschäft mit Postimprägnaten<br />
<strong>und</strong> Papierkanten zurückgezogen.<br />
Entsprechende Entscheidungen waren<br />
Mitte Dezember 2009 bekannt gegeben<br />
worden.<br />
Die mit einer Elektronenstrahlanlage ausgestattete<br />
<strong>und</strong> auf eine Jahreskapazität<br />
von 30 Mio m² ausgelegte LM 7 im Werk<br />
Aschaffenburg wird dagegen zumindest<br />
vorerst weiterlaufen. Diese Anlage wird<br />
in erster Linie auf einfache Vorimprägnatqualitäten<br />
ausgerichtet, wie sie unter anderem<br />
in der Paneelproduktion eingesetzt<br />
werden. Ansonsten bleibt die Produktion<br />
von lackierten Vorimprägnaten im Werk<br />
Berlin konzentriert.<br />
Im Verlauf des zweiten Quartals 2010 hat<br />
Impress decor auch die verbliebenen drei<br />
Druckmaschinen in Aschaffenburg aus der<br />
Produktion genommen. Die dadurch frei<br />
werdenden Dekordruckaufträge wurden<br />
auf andere Impress decor-Standorte,<br />
insbesondere zur Impress decor Polska<br />
Sp. zo.o., Elk/Polen, verlagert. Das Werk<br />
Aschaffenburg wird mit den umgesetzten<br />
Maßnahmen als Kompetenzzentrum für<br />
Dekorentwicklung <strong>und</strong> Laborfertigung positioniert,<br />
während die Serienproduktion<br />
künftig über die anderen europäischen<br />
Standorte von Impress decor laufen soll.<br />
In diesem Zusammenhang soll in Aschaffenburg<br />
eine fünfte Laboranlage installiert<br />
werden. Die stillgelegten Produktionsmaschinen<br />
sollen eventuell an andere Impress<br />
decor-Standorte verlagert werden.<br />
Impress decor begründete den Ausstieg<br />
aus dem Geschäft mit Postimprägnaten<br />
<strong>und</strong> Melaminkanten mit den in diesen<br />
beiden Produktbereichen bestehenden<br />
Überkapazitäten <strong>und</strong> dem daraus resultierenden<br />
Preisdruck. In der Folge haben<br />
die drei deutschen Impress decor-Stand-<br />
orte Aschaffenburg, Dreieich <strong>und</strong> Berlin<br />
im vergangenen Jahr mit insgesamt r<strong>und</strong><br />
450 Mitarbeitern einen Verlust im deutlich<br />
zweistelligen Millionenbereich eingefahren.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> sah das Unternehmen<br />
nur geringe Chancen, mit drei<br />
Produktionsstätten in Deutschland auch<br />
nachhaltig wieder in die Gewinnzone zurückkehren<br />
zu können.<br />
Aufträge wurden von<br />
Surteco übernommen<br />
Die bislang von Impress decor bearbeiteten<br />
Aufträge in den beiden Produktbereichen<br />
Postimprägnaten <strong>und</strong> Melaminkanten wurden<br />
von der zur Surteco SE, Buttenwiesen-<br />
Pfaffenhofen, gehörenden BauschLinnemann<br />
GmbH, Sassenberg, übernommen.<br />
Impress decor <strong>und</strong> BauschLinnemann<br />
hatten seit Dezember 2009 über eine<br />
solche Transaktion verhandelt <strong>und</strong> Ende<br />
April eine entsprechende Vereinbarung<br />
unterzeichnet.<br />
Impress decor hat in den Monaten Mai <strong>und</strong><br />
Juni die noch bestehenden Lagerbestände<br />
an die Abnehmer ausgeliefert. Parallel<br />
dazu wurden die bislang von Impress decor<br />
bearbeiteten Aufträge schrittweise<br />
von BauschLinnemann übernommen. Die<br />
Transaktion umfasste das Produktionsprogramm<br />
<strong>und</strong> den bestehenden K<strong>und</strong>enstamm<br />
von Impress decor in den Bereichen<br />
Postimprägnate <strong>und</strong> Melaminkanten. Die<br />
diesen Aktivitäten zugeordneten Assets<br />
verblieben dagegen bei Impress decor.<br />
BauschLinnemann verfügt an den beiden<br />
Standorten Sassenberg <strong>und</strong> Buttenwiesen-<br />
Pfaffenhofen nach eigenen Angaben über<br />
Der Impress decor-Standort Aschaffenburg soll<br />
nach der weitgehenden Aufgabe der Produktionsaktivitäten<br />
als Kompetenzzentrum für Dekorentwicklung<br />
<strong>und</strong> Laborfertigung ausgebaut werden.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
ausreichende Kapazitäten, um auch die<br />
Impress decor-Aufträge bearbeiten zu können.<br />
Im ersten Halbjahr 2009 hatte das Unternehmen<br />
die Papierkantenproduktion im<br />
Werk Buttenwiesen-Pfaffenhofen eingestellt<br />
<strong>und</strong> nach Sassenberg verlagert. Damit<br />
wurde das Werk Sassenberg in erster Linie<br />
auf die Kantenproduktion ausgerichtet.<br />
Erste Maßnahmen im<br />
ersten Halbjahr 2009<br />
Impress decor hatte bereits im Verlauf<br />
des ersten Halbjahrs 2009 das Produktportfolio<br />
im Werk Aschaffenburg<br />
bereinigt <strong>und</strong> die Produktion von Finishfolien<br />
auf die LM 7 konzentriert. Die<br />
drei älteren Imprägnier-/Lackieranlagen<br />
LM 4, LM 5 <strong>und</strong> LM 6 waren bis zur<br />
Umstellung der Rezepturen zeitweise<br />
noch weiterbetrieben worden. <strong>Nach</strong><br />
Abschluss der Umstellung wurde eine<br />
dieser Anlagen für die Bearbeitung<br />
einzelner Aufträge in betriebsbereitem<br />
Zustand gehalten; die anderen<br />
beiden Anlagen wurden stillgelegt. Parallel<br />
dazu wurde die Herstellung von<br />
postimprägnierten Finishfolien weiter<br />
zurückgefahren <strong>und</strong> auf Spezialitäten,<br />
zum Beispiel für den Einsatz im Caravanbereich,<br />
konzentriert.<br />
Die bislang am Standort Mainaschaff<br />
laufenden vier Kantenschneider für die<br />
Produktion von Melaminkanten waren im<br />
Januar 2009 in das Impress decor-Werk<br />
Dreieich verlagert worden. Diese Verlagerung<br />
war bereits seit der im zweiten<br />
Quartal 2007 getroffenen Investitionsentscheidung<br />
für den Aufbau einer Kunststoffkantenproduktion<br />
an dem früheren Masa<br />
Decor-Standort Dreieich vorgesehen; dieses<br />
Werk sollte damit als „Kantencenter<br />
Impress“ positioniert werden. Druck <strong>und</strong><br />
Imprägnierung der Papierkanten waren<br />
dagegen bis zuletzt in Aschaffenburg verblieben.<br />
Der Standort Mainaschaff wurde<br />
nach der Verlagerung der Melaminkantenproduktion<br />
als Logistikzentrum geführt, im<br />
Verlauf des ersten Halbjahrs 2010 aber<br />
aufgegeben. Die Immobilie soll verkauft<br />
werden.<br />
In Aschaffenburg <strong>und</strong> im Zweigwerk Mainaschaff<br />
waren bis Ende 2008 r<strong>und</strong> 300<br />
Mitarbeiter beschäftigt worden. Mit den<br />
Anfang 2009 bekannt gegebenen <strong>und</strong> im<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
Verlauf des ersten Halbjahrs umgesetzten<br />
Produktionsanpassungen waren r<strong>und</strong> 60<br />
Arbeitsplätze weggefallen. Die endgültige<br />
Aufgabe der Produktion von Postimprägnaten<br />
<strong>und</strong> Melaminkanten führte zum<br />
Verlust von weiteren r<strong>und</strong> 150 Stellen.<br />
Die ab Dezember 2009 geführten Sozialplanverhandlungen<br />
konnten bis Ende April<br />
abgeschlossen werden. Damit hat sich die<br />
Mitarbeiterzahl im Werk Aschaffenburg auf<br />
r<strong>und</strong> 90 reduziert.<br />
Aschaffenburg sollte<br />
Druckstandort werden<br />
Im Zusammenhang mit den im ersten<br />
Halbjahr 2009 umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen<br />
wurden die deutschen<br />
Standorte der Impress decor-Gruppe als<br />
Kompetenzzentren ausgerichtet. Das Werk<br />
Aschaffenburg sollte sich nach der damaligen<br />
Planung auf die Bereiche Dekordruck<br />
<strong>und</strong> Dekorentwicklung konzentrieren. Die<br />
in Aschaffenburg noch bearbeiteten Finishfolienaufträge<br />
wurden größtenteils über<br />
die ESH-Lackieranlage abgewickelt. Das<br />
Werk Berlin blieb wie bereits zuvor ausschließlich<br />
auf die Produktion von lackierten<br />
Vorimpräg naten ausgerichtet; das Unternehmen<br />
betreibt dort zwei Druck-/Lackiermaschinen<br />
sowie zwei Lackieranlagen.<br />
Im Werk Dreieich wurde die Kantenproduktion<br />
des Unternehmens zusammengefasst.<br />
Im Verlauf des zweiten Halbjahrs<br />
2007 waren in den bestehenden Hallen<br />
insgesamt sechs Extrusionsanlagen zur<br />
Herstellung von Möbelkanten auf Basis<br />
von Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) <strong>und</strong><br />
Polypropylen (PP) aufgebaut worden. Die<br />
ersten Produktionsversuche waren wie<br />
geplant im Dezember 2007 angelaufen;<br />
die industrielle Produktion läuft seit November<br />
2008. Die Verzögerungen wurden<br />
von Impress decor unter anderem auf<br />
Probleme bei den Maschinenlieferungen<br />
zurückgeführt. Das Investitionsvolumen für<br />
den Aufbau der Kunststoffkantenproduktion,<br />
die unter anderem Profil- <strong>und</strong> Folienextruder,<br />
schmale <strong>und</strong> breite Druckanlagen,<br />
Schneidemaschinen umfasste, belief sich<br />
auf 8,5 Mio €.<br />
Der Bereich Dekordruck in Aschaffenburg<br />
war im Januar 2008 noch mit der Inbetriebnahme<br />
einer sechsten Druckmaschine<br />
ausgebaut worden. Diese Anlage hatte bis
86<br />
Oberflächen<br />
zum Herbst 2006 an dem früheren Masa<br />
Decor-Standort Dreieich produziert. <strong>Nach</strong><br />
einer Modernisierung war die Druckmaschine<br />
in einer neu errichteten Halle im<br />
Werk Aschaffenburg installiert worden.<br />
Parallel dazu hatte Impress decor eine<br />
weitere Labormaschine aus Dreieich nach<br />
Aschaffenburg verlagert. Eine erste Anlage<br />
war bereits im Verlauf des ersten Halbjahrs<br />
2007 von Dreieich nach Aschaffenburg<br />
transferiert worden.<br />
Mit der Inbetriebnahme der Druckmaschine<br />
in Aschaffenburg hatte Impress decor die<br />
Verlagerung der ursprünglich drei Produktionsanlagen<br />
aus dem Masa Decor-Werk<br />
Dreieich abgeschlossen. Eine Anlage war<br />
nach einer Modernisierung bei Impress<br />
decor Polska aufgebaut <strong>und</strong> Mitte Juli<br />
2007 in Betrieb genommen worden. Die<br />
dritte Druckmaschine sollte ursprünglich<br />
bei der russischen Impress decor-Tochtergesellschaft<br />
OOO Sokol Yar, Jaroslawl,<br />
zum Einsatz kommen. Im Verlauf des Jahres<br />
2007 war Impress decor von dieser<br />
Planung allerdings wieder abgerückt. Die<br />
letzte Druckmaschine aus Dreieich wurde<br />
in der Folge verschrottet. In Jaroslawl hatte<br />
das Unternehmen stattdessen im ersten<br />
Halbjahr 2008 eine neue Druckmaschine<br />
installiert.<br />
Umsatz ist im Jahr 2009<br />
weiter zurückgegangen<br />
<strong>Nach</strong> im Dezember 2009 abgegebenen<br />
Prognosen (endgültige Zahlen wurden<br />
bislang noch nicht veröffentlicht) hat die<br />
Impress decor-Gruppe im vergangenen<br />
Jahr mit weltweit insgesamt r<strong>und</strong> 1.000<br />
Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von<br />
230 bis 235 Mio € erwirtschaftet. Damit<br />
wurde der Vorjahreswert um r<strong>und</strong> 15 %<br />
unterschritten. Gleichzeitig ist der Umsatz<br />
wieder auf das Niveau des Jahres 2006<br />
zurückgegangen. Damals hatte Impress<br />
decor 230,5 Mio € erwirtschaftet. Im Jahr<br />
2007 konnte der Umsatz auf 288,8 Mio<br />
€ gesteigert werden; deutliche Zuwächse<br />
in Ost-/Südosteuropa, Russland <strong>und</strong> Süd-/<br />
Mittelamerika hatten dabei die verhaltene<br />
Entwicklung auf den west- <strong>und</strong> mitteleuropäischen<br />
Märkten überkompensiert.<br />
Das Niveau des Jahres 2007 kann nach<br />
Einschätzung des Unternehmens voraussichtlich<br />
frühestens wieder 2013 erreicht<br />
werden.<br />
Die unterschiedliche Entwicklung der<br />
Märkte in Mittel- <strong>und</strong> Westeuropa auf der<br />
einen Seite <strong>und</strong> der Regionen Osteuropa,<br />
Russland, Süd-/Mittelamerika auf der<br />
anderen Seite war bereits im Jahr 2006<br />
zu beobachten. Dieser Trend hat sich in<br />
den Folgejahren <strong>und</strong> auch in den ersten<br />
Monaten des Jahres 2010 fortgesetzt.<br />
Im Geschäftsjahr 2008 ging der Umsatz der<br />
Impress decor-Gruppe, die innerhalb der<br />
Constantia Industries-Gruppe den Konzernbereich<br />
„Surfaces“ bildet, von den für 2007<br />
ausgewiesenen 288,8 Mio € um 5,4 %<br />
auf 273,2 Mio € zurück. Laut dem Constantia<br />
Industries-Geschäftsbericht hatten<br />
sich die einzelnen Produktgruppen dabei<br />
unterschiedlich entwickelt. Im Bereich Melaminfilme<br />
konnte Impress decor die Umsatz-<br />
<strong>und</strong> Ergebniszahlen wie bereits 2007<br />
weiter verbessern. Das Kantengeschäft<br />
wurde mit der Inbetriebnahme der im Werk<br />
Dreieich installierten Produktionsanlagen<br />
für thermoplastische Kanten ausgebaut.<br />
Im Finishfolienbereich hatte Impress decor<br />
bereits im Geschäftsjahr 2008 dagegen<br />
mit einer Verschärfung des Wettbewerbs<br />
<strong>und</strong> mit einem aus Überkapazitäten resultierenden<br />
Preisdruck zu kämpfen. Im<br />
Geschäftsfeld Dekorpapier war es in Mittel-<br />
<strong>und</strong> Südeuropa zu Umsatzrückgängen von<br />
bis zu 30 % gekommen, wogegen sich die<br />
Märkte in Polen, Brasilien <strong>und</strong> Russland<br />
erneut positiv entwickelt hatten. Dementsprechend<br />
waren in diesen Ländern 2008<br />
auch die größten Investitionen umgesetzt<br />
worden.<br />
Auf die Impress decor GmbH mit Sitz<br />
in Aschaffenburg, in der die deutschen<br />
Aktivitäten der Unternehmensgruppe zusammengefasst<br />
sind, entfiel im Geschäftsjahr<br />
2008 ein Umsatzvolumen von 123,5<br />
(2007: 140,2) Mio €. Dies entsprach einem<br />
Rückgang von knapp 12 % gegenüber<br />
dem Vorjahr. Die Exportumsätze gaben<br />
dagegen nur um 4,2 % auf 98,7 (103) Mio<br />
€ nach, so dass sich der Exportanteil auf<br />
79,9 (73,5) % erhöhte. Mit 49,7 (53,9) Mio<br />
€ wurde r<strong>und</strong> die Hälfte des Exportumsatzes<br />
in der EU erwirtschaftet. Auf das restliche<br />
Europa entfielen 34,7 (33,6) Mio €.<br />
Der Asien-Umsatz ging auf 9,7 (13,1) Mio<br />
€ zurück. In sonstigen Märkten wurde der<br />
Umsatz dagegen auf 4,6 (2,5) Mio € gesteigert.<br />
Mit 31,3 (34,6) Mio € entfielen 25 % des<br />
Umsatzes der Impress decor GmbH auf<br />
bedruckte Dekorpapiere. Der Umsatz mit<br />
Flächenfolien ging auf 74 (85,4) Mio € zurück.<br />
Mit Kanten wurden 18,3 (20,2) Mio €<br />
erwirtschaftet. Aufgr<strong>und</strong> des bis November<br />
2008 verzögerten Produktionsstarts für<br />
thermoplastische Kanten trugen dazu fast<br />
ausschließlich Melaminkanten bei.<br />
Impress decor ceases production in Aschaffenburg<br />
The surfaces and edgebanding manufacturer Impress decor GmbH, which is<br />
owned by Constantia Industries AG, shut down the majority of its varnishing units<br />
and treaters in Aschaffenburg, Germany and its melamine edgebanding production<br />
plants in Dreieich at the end of April 2010. These divestments mark the firm’s<br />
exit from the post-impregnate and paper edgebanding business. This decision<br />
had been announced in the middle of December 2009. By contrast, the LM7 in Aschaffenburg,<br />
which is equipped with an electron beam plant with an annual capacity<br />
of 30 million m², will continue operating for the time being. This unit will primarily<br />
focus on making simple pre-impregnated grades that can be used to make panels,<br />
among other purposes. Otherwise, the group’s varnished pre-impregnate business<br />
will be concentrated in Berlin. Impress decor also ceased production at its three<br />
remaining printing machines in Aschaffenburg during the second quarter of 2010.<br />
The decor printing contracts freed up as a result were transferred to Impress<br />
decor’s other sites, especially to Impress decor Polska Sp. zo.o. in Elk, Poland.<br />
These actions will establish the Aschaffenburg complex as a centre of expertise for<br />
developing and making decors, while series production will be handled by Impress<br />
decor’s other European sites in the future. In this context, the firm is planning to install<br />
a fifth laboratory plant in Aschaffenburg. Production machinery that was taken<br />
out of service might possibly be transferred to the group’s other locations.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
FührerschaFt bei<br />
vorimprägnierten papieren<br />
durch ständige innovation<br />
Arjowiggins erfreut sich wachsender Verkaufszahlen<br />
seiner vorimprägnierten Papiere. Dies bestätigt seine<br />
führende Rolle in diesem Segment trotz eines schwierigen<br />
Jahres 2009 mit einem allgemeinen Mengenrückgang in<br />
der Dekorpapierbranche. Arjowiggins Bestreben ist es,<br />
weiter zu wachsen <strong>und</strong> dabei sowohl dem Trend dieses<br />
Marksegmentes mit langfristigen Partnern zu folgen, als<br />
auch Dank seiner anerkannten technischen Expertise,<br />
hohem Serviceniveau <strong>und</strong> sehr guter Produktqualität<br />
zusätzliche Marktanteile bei neuen K<strong>und</strong>en zu gewinnen.<br />
«Dies ist ein typischer Kompetenzbereich von<br />
Arjowiggins», sagt Rodolphe Wittlin, Direktor Vertrieb<br />
<strong>und</strong> Marketing von Arjowiggins Decorative Papers, «Ein<br />
Gr<strong>und</strong>stein unserer zukünftigen Entwicklung, den wir<br />
daher stärken <strong>und</strong> in den wir weiterhin investieren».<br />
Ein Beweis der technischen Führerschaft ist die<br />
erfolgreiche Markteinführung von ArjoFoil S, der<br />
neuen Produktlinie formaldehydfreier Vorimprägnate.<br />
Diese Standardkollektion, bestehend aus 13 Farben,<br />
vervollständigt Arjowiggins umfangreiche Produktpalette<br />
von Folienbasispapieren. Durch andere Kombination der<br />
Eigenschaften als bei den bisherigen Produkten erfüllt<br />
die neue Kollektion damit auch jene K<strong>und</strong>enerwartungen,<br />
auf die Arjowiggins bis dahin keine Antwort hatte.<br />
ArjoFoil, die erste umfassende Palette<br />
patentierter Vorimprägnate:<br />
EP 0648248 - EP 739435<br />
ArjoFoil S ist eine weitere Produktserie, die Arjowiggins<br />
auf der Basis seiner Patente EP 0648248 <strong>und</strong> EP 739435<br />
geschaffen hat. Bis zum heutigen Tag sind diese Patente<br />
aus den Jahren 1992 <strong>und</strong> 1993 die einzigen kommerziell<br />
genutzten technischen Lösungen für die Herstellung<br />
von formaldehydfreien Vorimprägnaten. Arjowiggins hat<br />
eine eindeutig führende Position bei der Entwicklung <strong>und</strong><br />
Patentierung von vorimprägnierten Papieren <strong>und</strong> wird<br />
sicherstellen, dass diese Führerschaft auch zukünftig<br />
bestehen bleibt. «Dieses Marktsegment wächst<br />
schnell. Arjowiggins hat hier eine echte Gelegenheit,<br />
auch weiterhin einen Mehrwert anzubieten. Der Markt<br />
wird von einer ausreichenden Anzahl Lieferanten<br />
abgedeckt, so dass wir keine Notwendigkeit sehen,<br />
Zugang zu unseren Patenten zu gewähren, wie wir<br />
es für andere Papiersorten getan haben» sagt Agnès<br />
Roger, General Manager von Arjowiggins Industrial<br />
Solutions.<br />
Mit all den Möglichkeiten, die das einzigartige<br />
Forschungszentrum in Apprieu (Frankreich) bietet, in dem<br />
etwa vierzig Papieringenieure <strong>und</strong> Chemiker arbeiten,<br />
bereitet Arjowiggins die nächste Produktgeneration vor, um<br />
seinen K<strong>und</strong>en auch in Zukunft wertvolle Vorteile anbieten<br />
zu können, welche sowohl die Qualität des Papiers <strong>und</strong> der<br />
Endprodukte als auch die Verarbeitung bei Dekordruckern<br />
<strong>und</strong> Möbelherstellern betreffen.<br />
Die Herstellung von Vorimprägnaten ohne formaldehydhaltige<br />
Harzsysteme ist dabei nur ein Teil der strategischen Ziele<br />
von Arjowiggins im Bereich Umwelt, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
<strong>Nach</strong>haltigkeit. Der möglichst umfassende Einsatz von<br />
zertifiziertem Zellstoff ist ein weiteres wichtiges Element.<br />
Auch hier zeigt sich Arjowiggins als Vorreiter unter den<br />
Dekorpapierherstellern: bereits Anfang 2009 erhielten<br />
alle Vorimprägnate das Zertifikat «FSC ® -Mix» des Forest<br />
Stewardship Council A.C. (SCS-COC-001815). Sie werden im<br />
Werk Dettingen in Deutschland hergestellt.<br />
Arjowiggins Decorative Papers<br />
Tel. +33 3 90 22 30 50 - Fax. +33 3 90 22 30 99<br />
Email: decorative.papers@arjowiggins.com<br />
www.decor.arjowiggins.com
88<br />
Oberflächen<br />
Investitionstätigkeit wird sich zunehmend nach Osteuropa verlagern<br />
Interprint-Umsatz ist unter das<br />
Niveau von 2003 zurückgegangen<br />
Der Umsatz der Interprint-Gruppe, die<br />
den Geschäftsbereich „Dekorative<br />
Oberflächen“ der Wrede Industrieholding<br />
GmbH & Co. KG mit Sitz in<br />
Arnsberg bildet, ist im Geschäftsjahr<br />
2009 um 14,4 % auf 154 (2008:<br />
180) Mio € <strong>und</strong> damit wieder unter<br />
das Niveau des Jahres 2003 zurückgegangen.<br />
2003 hatte Interprint einen Umsatz von<br />
156 Mio € erwirtschaftet; für 2004 waren<br />
176 Mio € <strong>und</strong> für 2005 171 Mio €<br />
ausgewiesen worden. Eine Steigerung<br />
um 13 % führte 2006 zu dem bisherigen<br />
Höchstwert von 193 Mio €; dabei konnte<br />
der Absatz von bedruckten Dekorpapieren<br />
im Vergleich zum Vorjahr um 14<br />
% auf 47.394 t gesteigert werden. Im<br />
Jahr 2007 gab der Interprint-Umsatz um<br />
2,7 % auf 188 Mio € nach, mit einem<br />
weiteren Minus von 4,2 % wurden 2008<br />
noch 180 Mio € erreicht.<br />
Interprint führte den deutlichen Umsatzrückgang<br />
des vergangenen Jahres vor<br />
allem auf den <strong>Nach</strong>frageeinbruch zurück,<br />
der Ende 2008 eingesetzt <strong>und</strong> sich dann<br />
unvermindert in den ersten Monaten des<br />
Jahres 2009 fortgesetzt hatte. Die in<br />
der zweiten Jahreshälfte beobachtete<br />
<strong>Nach</strong>fragebelebung konnte die bis dahin<br />
aufgelaufenen Einbußen nicht mehr<br />
kompensieren. Die einzelnen Interprint-<br />
Unternehmen entwickelten sich dabei<br />
unterschiedlich. Während die Aktivitäten<br />
in Deutschland, Italien, Polen, Malaysia<br />
<strong>und</strong> in den USA jeweils Umsatzrückgänge<br />
hinnehmen mussten, konnten die OOO<br />
Interprint RUS, Egorievsk/Russland, <strong>und</strong><br />
die Interprint China Decorative Materials<br />
Co., Ltd., Changzhou/Provinz Jiangsu,<br />
deutlich zulegen.<br />
Interprint beschäftigt an den insgesamt<br />
sechs Produktionsstandorten (Arnsberg,<br />
Ozorków/Polen, Pittsfield/Massachusetts,<br />
Nilai/Malaysia, Egorievsk/Russland,<br />
Changzhou/China) <strong>und</strong> in den drei<br />
Vertriebsniederlassungen Affi/Italien,<br />
Moskau <strong>und</strong> Shanghai derzeit insgesamt<br />
855 Mitarbeiter. Das Unternehmen betreibt<br />
24 Druckmaschinen mit Arbeitsbreiten<br />
zwischen 2.230 <strong>und</strong> 2.730 mm<br />
Interprint: Umsatzentwicklung 2003-2009<br />
Mio €<br />
200<br />
190<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Wrede<br />
<strong>und</strong> elf Labormaschinen. Die technische<br />
Kapazität der Produktionsanlagen wird<br />
von dem Unternehmen mit insgesamt<br />
124.000 t angegeben (Arnsberg 51.000<br />
t, Ozorków 25.000 t, Pittsfield 23.000 t,<br />
Egorievsk 9.000 t, Nilai <strong>und</strong> Changzhou<br />
jeweils 8.000 t). In Ozorków läuft seit<br />
dem Jahr 2007 eine Lackieranlage; mittelfristig<br />
soll die Produktion von lackierten<br />
Vorimprägnaten weiter ausgebaut<br />
werden. In den Werken Arnsberg, Nilai<br />
<strong>und</strong> Pittsfield verfügt Interprint zudem<br />
über eine Repro-Abteilung <strong>und</strong> über eine<br />
eigene Zylindergravur mit insgesamt vier<br />
Gravuranlagen.<br />
Ähnlicher Trend in der<br />
Wrede Industrieholding<br />
Der Gesamtumsatz der Wrede Industrieholding,<br />
die sich in die Geschäftsbereiche<br />
Dekorative Oberflächen, „Haushaltsprodukte“<br />
(OKT Germany GmbH,<br />
OKT Polska Sp.zo.o., OKT Benelux S.A.)<br />
<strong>und</strong> „Sonstiges“ (Wrede Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH, Arcolor AG, Durcan<br />
Corp. Ltd. <strong>und</strong> Q.W. Page Associated<br />
Inc.) untergliedert, ist im vergangenen<br />
Jahr um 12,9 % auf 221 (254) Mio €<br />
zurückgegangen. Die Zahl der Mitarbeiter<br />
lag mit 1.366 um 2,8 % unter dem<br />
Vorjahreswert (1.405).<br />
Ausgehend von den im Jahr 2007 mit<br />
1.365 Mitarbeitern erwirtschafteten<br />
270 Mio € hatte der Gruppenumsatz<br />
bereits im Jahr 2008 nur aufgr<strong>und</strong><br />
der schwachen Entwicklung im vierten<br />
Quartal um 5,9 % nachgegeben. Auch<br />
in der gesamten Gruppe hatte sich<br />
der Geschäftsverlauf nach einem sehr<br />
schwachen ersten Halbjahr 2009 in der<br />
zweiten Jahreshälfte wieder schrittweise<br />
verbessert. Dieser positive Trend<br />
hat sich auch ins erste Quartal 2010<br />
hinein fortgesetzt. Dementsprechend<br />
lag der Gruppenumsatz in den ersten<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
drei Monaten um r<strong>und</strong> 40 % über dem<br />
Vergleichswert des Vorjahres.<br />
Im Geschäftsjahr 2009 wurden in der<br />
Wrede-Gruppe insgesamt 14 Mio € <strong>und</strong><br />
damit deutlich weniger als die ursprünglich<br />
geplanten 20 Mio € investiert. Für<br />
das laufende Jahr soll das Investitionsvolumen<br />
wieder auf r<strong>und</strong> 30 Mio € gesteigert<br />
werden. Vorgesehen ist unter<br />
anderem der Ausbau des russischen<br />
Interprint-Standorts. Im Geschäftsjahr<br />
2008 waren 24 Mio € investiert worden;<br />
2007 hatte sich die Investitionssumme<br />
auf 35 Mio € belaufen. In allen drei Jahren<br />
entfiel der Großteil der Maßnahmen auf<br />
die Interprint-Gruppe.<br />
Interprint Polska wird als<br />
Folienstandort ausgebaut<br />
Das unter Interprint Polska Sp.zo.o. firmierende<br />
Werk Ozorków soll mittelfristig<br />
noch stärker auf die Folienproduktion<br />
ausgerichtet werden. Das Unternehmen<br />
hatte dort im Jahr 2007 eine erste La-<br />
HydroWax – Klarer Vorteil!<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
ckieranlage installiert, die nach der Bewältigung<br />
der anfänglich aufgetretenen<br />
Anlaufschwierigkeiten inzwischen relativ<br />
stabil produziert.<br />
Die von der damaligen Vits Systems<br />
GmbH, Langenfeld, gelieferte Anlage<br />
war im September 2007 <strong>und</strong> damit r<strong>und</strong><br />
ein halbes Jahr später als ursprünglich<br />
geplant angelaufen. Bei der Bekanntgabe<br />
des Projektes im Mai 2006 war Interprint<br />
noch von einem Produktionsstart im ersten<br />
Quartal 2007 ausgegangen. Mit der<br />
Anlagenmontage war im Januar 2007<br />
begonnen worden; die ersten Testrollen<br />
wurden im Juni produziert. Im Jahr 2008<br />
wurde eine neue Logistikhalle mit 5.000<br />
m² Fläche errichtet, in der zudem neue<br />
Anlagen für die Folienkonfektionierung<br />
aufgebaut wurden. Damit hat Interprint<br />
in den letzten zwei Jahren r<strong>und</strong> 8 Mio €<br />
in den polnischen Standort investiert.<br />
In einem nächsten Schritt plant das Unternehmen<br />
im Jahr 2011 die Installation<br />
einer zweiten Lackieranlage. Damit soll<br />
Konstante Qualität <strong>und</strong> eine breite Rohstoffbasis aus natürlichen sowie synthetischen<br />
Paraffi nen nach dem Fischer-Tropsch Verfahren kennzeichnen unsere<br />
wachsbasierten Performance-Additive.<br />
Unser Anspruch ist die optimale Hydrophobierung Ihrer <strong>Holz</strong>werkstoffe <strong>und</strong> eine<br />
sichere Versorgung aus unseren Standorten.<br />
Oberflächen<br />
die steigende <strong>Nach</strong>frage nach lackierten<br />
Vorimprägnaten von Seiten osteuropäischer<br />
Abnehmer erfüllt werden. Mit<br />
dem Ausbau der Folienproduktion soll<br />
zudem die Verlagerung von Druckaufträgen<br />
aus Ozorków in das im zweiten<br />
Quartal 2008 in Betrieb genommene<br />
Werk Egorievsk/Russland ausgeglichen<br />
werden. Interprint Polska hatte bislang<br />
mit drei Druckmaschinen den gesamten<br />
osteuropäischen Markt abgedeckt; darüber<br />
hinaus hatte auch das Stammwerk<br />
in Arnsberg einzelne Aufträge in dieser<br />
Region übernommen. Die Belieferung<br />
der russischen Abnehmer wurde zum<br />
Jahresende 2008 fast komplett auf das<br />
Werk Egorievsk umgestellt.<br />
Der reguläre Produktionsstart des Werkes<br />
in Russland war im Mai 2008; die<br />
ersten verkaufsfähigen Mengen wurden<br />
ab Juni ausgeliefert. Auf einem 72.000<br />
m² großen Gr<strong>und</strong>stück produziert Interprint<br />
bislang auf einer von der Wematech<br />
AG, Wangenried/Schweiz, gelieferten<br />
Druckmaschine. <strong>Nach</strong> der derzeitigen<br />
Sasol Wax GmbH<br />
Worthdamm 13-27<br />
20457 Hamburg, Germany<br />
Fon: +49 40 78 115-771<br />
Fax: +49 40 78 115-778<br />
construction.board@de.sasol.com<br />
www.sasolwax.com<br />
89
90<br />
Oberflächen<br />
Interprint Polska soll innerhalb der<br />
Interprint-Gruppe noch stärker auf die<br />
Folienproduktion ausgerichtet werden.<br />
Im Jahr 2007 hatte das Unternehmen eine<br />
erste Lackieranlage in Betrieb genommen.<br />
(Foto: Interprint)<br />
Planung soll voraussichtlich zum Jahreswechsel<br />
2010/2011 eine zweite Anlage<br />
in Betrieb genommen werden.<br />
Mehrere Investitionen<br />
wurden abgeschlossen<br />
Neben dem Einstieg in die Folienproduktion<br />
<strong>und</strong> dem Neubau der Druckerei in<br />
Egorievsk hat die Interprint-Gruppe in den<br />
letzten zwei Jahren weitere Investitionen<br />
abgeschlossen. Die größten Einzelprojekte<br />
waren die Installation einer neuen<br />
Druckmaschine am Standort Arnsberg,<br />
der Aufbau einer Lasergravur bei der<br />
Interprint Inc., Pittsfield/Massachusetts<br />
sowie die bei dem Joint Venture-Unternehmen<br />
Asia Pacific Engravers Sdn. Bhd.<br />
(APE), Nilai/Malaysia, umgesetzten Investitionen.<br />
Darüber hinaus wurde der Druckfarbenhersteller<br />
Arcolor AG, Waldstatt/<br />
Schweiz, an dem Wrede beteiligt ist, im<br />
Verlauf der Jahre 2006 <strong>und</strong> 2007 an<br />
einen neuen Standort verlagert.<br />
Die neue Druckmaschine in Arnsberg<br />
war als Ersatz für eine ältere Anlage<br />
von der Kochsiek Maschinenbau GmbH,<br />
Bielefeld, geliefert <strong>und</strong> im Verlauf des<br />
dritten Quartals 2008 in Betrieb genommen<br />
worden. Diese Anlage ist mit fünf<br />
Druckwerken ausgestattet <strong>und</strong> mit einer<br />
Produktionsgeschwindigkeit von bis zu<br />
650 m/min nach Interprint-Angaben eine<br />
der schnellsten Dekordruckmaschinen<br />
weltweit. <strong>Nach</strong> dieser Ersatzinvestition<br />
betreibt Interprint am Standort Arnsberg<br />
weiterhin acht Druckmaschinen. Darüber<br />
hinaus laufen in dem Werk fünf Labormaschinen,<br />
von denen eine speziell für<br />
Folienlackierungen eingesetzt wird. Das<br />
im Jahr 2006 in Betrieb genommene<br />
Gravurzentrum ist mit einer Lasergravur<br />
sowie mit einer elektromechanischen<br />
Gravur ausgestattet.<br />
In einem nächsten Schritt will Interprint<br />
auch in den Digitaldruck einsteigen.<br />
Das Unternehmen hat hierzu Ende Mai<br />
2009 ein Joint Venture-Unternehmen<br />
mit der Schweizer MDC Max Daetwyler<br />
AG, Bleienbach, gegründet, über das<br />
ein neues Digitaldruckverfahren entwickelt<br />
<strong>und</strong> vermarktet werden soll. Die<br />
am Daetwyler-Stammsitz Bleienbach<br />
ansässige DI Projekt AG wurde am 29.<br />
Interprint revenues fall below 2003’s level<br />
Mai 2009 ins Schweizer Handelsregister<br />
eingetragen.<br />
Die über dieses Joint Venture laufende<br />
Entwicklung eines neuen Digitaldruckverfahrens<br />
geht von der „LaserSonic“-<br />
Technologie aus, die ursprünglich von<br />
der Aurentum Innovationstechnologien<br />
GmbH, Mainz, entwickelt <strong>und</strong> patentiert<br />
wurde. In einem ersten Schritt sollte<br />
das LaserSonic-Digitaldruckverfahren<br />
zur Produktionsreife gebracht werden.<br />
Im Anschluss ist der Aufbau einer ersten,<br />
nach der LaserSonic-Technologie<br />
arbeitenden Digitaldruckmaschine am<br />
Interprint-Unternehmenssitz in Arnsberg<br />
vorgesehen. Diese Anlage wird voraussichtlich<br />
über eine Arbeitsbreite von 530<br />
mm verfügen.<br />
The German company Interprint, which forms Wrede Industrieholding GmbH &<br />
Co. KG’s decorative surfaces division, recorded a 14.4% drop in revenues to<br />
€154m (2008: 180m) in the 2009 financial year. This sum was less than in 2003<br />
when Interprint generated sales of €156m. The group reported revenues of<br />
€176m in 2004 and €171m in 2005. A 13% upturn in 2006 resulted in the company’s<br />
current record of €193m. At the same time, deliveries of printed decor<br />
paper improved 14% over the prior year to 47,394 tonnes. Interprint registered<br />
a 2.7% dip in turnover to €188m in 2007 and another 4.2% decline to €180m in<br />
2008. The company blamed last year’s sharp fall in sales on plummeting demand<br />
that set in at the end of 2008 and continued unchecked into the first few months<br />
of 2009. The revival in demand seen in the second half of the year was not strong<br />
enough to offset the decreases that had accumulated beforehand. Interprint’s<br />
subsidiaries delivered mixed performances last year. While its operations in<br />
Germany, Italy, Poland, Malaysia and the US registered lower revenues, OOO Interprint<br />
RUS in Russia and Interprint China Decorative Materials Co. Ltd. in China<br />
enjoyed considerable growth.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
92<br />
Oberflächen<br />
Produktion konnte ab Mitte 2009 wieder hochgefahren werden<br />
Schattdecor hat Bauprojekte im<br />
Frühjahr wieder aufgenommen<br />
Die Schattdecor AG, Thansau, hat<br />
im Verlauf des Frühjahrs 2010 die<br />
Bauprojekte in der Türkei <strong>und</strong> in den<br />
USA wieder aufgenommen. Beide<br />
Projekte waren bereits Anfang 2008<br />
gestartet, vor dem Hintergr<strong>und</strong> des<br />
konjunkturellen Einbruchs dann<br />
aber im ersten Quartal 2009 wieder<br />
zurückgestellt worden. Im Dezember<br />
2009 hat der Aufsichtsrat<br />
des Unternehmens die Fortführung<br />
des US-Investitionsprojektes genehmigt.<br />
Die neuen Druckmaschinen<br />
sollen damit im Verlauf des zweiten<br />
Halbjahrs 2010 bzw. im ersten<br />
Quartal 2011 in Betrieb genommen<br />
werden.<br />
Noch im zweiten Quartal 2010 wird die<br />
dritte Druckmaschine in dem im August<br />
2008 neu in Betrieb genommenen Werk<br />
Tschechov/Russland anlaufen. Im laufenden<br />
Jahr steht zudem die Erweiterung<br />
der Finishfolienkapazitäten am Standort<br />
Glucholazy/Polen an.<br />
Schattdecor took up construction<br />
projects again this spring<br />
Mit dem Einstieg in die Lasergravur<br />
<strong>und</strong> der Erweiterung der Dekorpapierkapazitäten<br />
bei dem im Jahr 2004 gegründeten<br />
Joint Venture-Unternehmen<br />
Kingdecor Co. Ltd., Quzhou (Provinz<br />
Zhejiang/China), hat Schattdecor im<br />
Verlauf des letzten Jahres zudem verschiedene<br />
Investitionen in vorgelagerten<br />
Produktionsbereichen umgesetzt. Die<br />
an einem neuen Standort errichtete<br />
<strong>und</strong> auf eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />
35.000 t ausgelegte Dekorpapiermaschine<br />
wurde im September 2009 <strong>und</strong><br />
damit etwas früher als zuletzt geplant in<br />
Betrieb genommen. Kingdecor betreibt<br />
damit inzwischen zwei Papiermaschinen;<br />
die Investition in eine dritte Anlage wird<br />
derzeit vorbereitet.<br />
Standortwechsel<br />
in der Türkei<br />
Der Bau einer Druckerei in der Türkei<br />
wird an einem neuen Standort im Großraum<br />
Istanbul realisiert, nachdem die<br />
Schattdecor AG resumed its building projects in Turkey and the US during the<br />
spring of 2010. Both projects had been launched back at the start of 2008, but<br />
were shelved in the first quarter of 2009 due to the economic downswing. The new<br />
printing machines should now be commissioned some time in the second half of<br />
2010 or the first quarter of 2011. The third printing machine at the firm’s complex<br />
in Chekhov, Russia, which was commissioned in August 2008, will begin operating<br />
before the end of the second quarter of this year. The expansion of finishing foil<br />
capacities in Glucholazy, Poland is also on the schedule for this year. Schattdecor<br />
has also made a number of investments in upstream production operations over<br />
the past year by launching laser engraving operations and increasing decor paper<br />
capacities at the Chinese joint venture Kingdecor Co. Ltd, which was created in<br />
2004. The sharp fall in volumes in the first half of 2009 was only partially offset in<br />
the second half of the year. The Schattdecor group’s printing output thus fell 14.3%<br />
in a year-on-year comparison to approximately 85,000 (2008: 99,200) tonnes in<br />
2009. Group revenues tumbled 12.5% to roughly €350m (400m), according to<br />
figures released by Schattdecor.<br />
Genehmigungsprobleme an dem zuerst<br />
ausgewählten Standort auch bis zum<br />
vierten Quartal 2009 nicht ausgeräumt<br />
werden konnten. <strong>Nach</strong> der ursprünglichen<br />
Planung wollte Schattdecor in einer<br />
bereits im ersten Quartal 2008 gemieteten,<br />
8.000 m² großen Produktionshalle in<br />
Istanbul eine Druckmaschine installieren<br />
<strong>und</strong> Anfang 2009 mit der Produktion beginnen.<br />
Mit kurzem zeitlichem Abstand<br />
sollte eine zweite Produktionsanlage folgen.<br />
Im Verlauf des zweiten Halbjahrs<br />
2008 mussten dann allerdings die bereits<br />
angelaufenen Baumaßnahmen wegen<br />
ungeklärter Genehmigungsfragen unterbrochen<br />
werden.<br />
In der Folge hatte Schattdecor auch mehrere<br />
Alternativstandorte im Großraum<br />
Istanbul geprüft. Parallel dazu sollten<br />
aber auch die Genehmigungsprobleme<br />
im Zusammenhang mit der gemieteten<br />
Halle weitgehend ausgeräumt werden;<br />
noch Ende 2009 hatte Schattdecor damit<br />
eine Realisierung des Projektes an<br />
dem ursprünglich gewählten Standort in<br />
Betracht gezogen. Bei einem günstigen<br />
Verlauf wäre damit die Installation der<br />
Druckmaschine im ersten Quartal 2010<br />
<strong>und</strong> die Inbetriebnahme im Sommer 2010<br />
möglich gewesen.<br />
<strong>Nach</strong>dem die Probleme an dem ersten<br />
Standort allerdings doch nicht gelöst<br />
werden konnten, wird die neue Produktionshalle<br />
jetzt an einem der Alternativstandorte<br />
errichtet. Die Bauarbeiten<br />
laufen bislang noch über den Besitzer<br />
der Immobilie. Bis zum Ende des ersten<br />
Halbjahrs will Schattdecor entscheiden,<br />
ob diese Halle gemietet wird oder ob das<br />
bebaute Gr<strong>und</strong>stück übernommen werden<br />
soll. Die von der Rotodecor GmbH,<br />
Bad Salzuflen, gelieferte Druckmaschine<br />
soll im Verlauf des dritten Quartals installiert<br />
werden, so dass die Produktion noch<br />
in diesem Jahr anlaufen kann.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Schattdecor will bis Ende 2010 im<br />
Werk Glucholazy/Polen eine weitere<br />
Lackieranlage installieren.<br />
(Foto: Schattdecor)<br />
Schattdecor ist in der Türkei bislang über<br />
die im Verlauf des Jahres 2008 gegründete<br />
Vertriebsgesellschaft Schattdecor<br />
Dekoratif Kagit Baski San. ve Tic. Ltd.<br />
Sti., Tuzla/Istanbul, vertreten. Von dem<br />
neuen Standort in Istanbul sollen vorrangig<br />
der türkische Markt sowie die östlich<br />
daran angrenzenden <strong>Nach</strong>barländer beliefert<br />
werden.<br />
Bau der Druckerei in<br />
den USA läuft wieder<br />
Das Neubauprojekt in den USA wird dagegen<br />
wie geplant auf der im August 2008<br />
gekauften Immobilie in St. Louis/Missouri<br />
umgesetzt. Schattdecor hatte auf diesem<br />
Gr<strong>und</strong>stück bereits im Verlauf des zweiten<br />
Halbjahrs 2008 mit vorbereitenden<br />
Baumaßnahmen begonnen, diese unter<br />
anderem aufgr<strong>und</strong> des Einbruchs des<br />
nordamerikanischen Marktes dann aber<br />
für unbestimmte Zeit wieder eingestellt.<br />
<strong>Nach</strong> der im Dezember 2009 ergangenen<br />
positiven Entscheidung des Schattdecor-<br />
Aufsichtsrats konnten die Bauarbeiten<br />
witterungsbedingt erst im April 2010<br />
wieder aufgenommen werden. Derzeit<br />
läuft der Bau der Produktionshalle. Die<br />
ebenfalls von Rotodecor gelieferte Druckmaschine<br />
soll im vierten Quartal installiert<br />
werden. Der Produktionsstart ist für das<br />
erste Quartal 2011 geplant. Damit hat<br />
sich das USA-Projekt, das über die 2008<br />
gegründete Schattdecor Holding Inc. mit<br />
Sitz in St. Louis abgewickelt wird, gegenüber<br />
der ursprünglichen Zeitplanung um<br />
r<strong>und</strong> ein Jahr verzögert. Vor der vorübergehenden<br />
Einstellung der Bauarbeiten im<br />
Herbst 2008 war das Unternehmen noch<br />
von einer Inbetriebnahme Anfang 2010<br />
ausgegangen.<br />
Weiterer Ausbau der<br />
Folienproduktion<br />
Die Produktionskapazitäten für lackierte<br />
Vorimprägnate sollen bis Ende 2010<br />
mit der Inbetriebnahme einer weiteren<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
Lackieranlage in Glucholazy ausgebaut<br />
werden. Schattdecor betreibt dort bislang<br />
zwei Anlagen. Die neuere Anlage (PML 5)<br />
war von Rotodecor geliefert <strong>und</strong> im Mai<br />
2007 in Betrieb genommen worden; in<br />
der Folge waren zwei ältere Produktionslinien<br />
stillgelegt worden. Auf der jetzt<br />
projektierten dritten Anlage (PML 6) sollen<br />
unter anderem auch die von Schattdecor<br />
seit einiger Zeit vorbereiteten Produktinnovationen<br />
im Vorimprägnatbereich<br />
gefertigt werden.<br />
Das Unternehmen produziert lackierte<br />
Vorimprägnate zudem auf den im Verlauf<br />
des Jahres 2006 in Betrieb genommenen<br />
Lackieranlagen in den Werken Shanghai/<br />
China <strong>und</strong> Sao José dos Pinhais/Brasilien<br />
sowie in geringerem Umfang auch auf<br />
Imprägnieranlagen in Schatura/Russland<br />
<strong>und</strong> Rosate/Italien. Die Entwicklungsaktivitäten<br />
für den Bereich Folie waren Anfang<br />
2008 auf einer ebenfalls von Rotodecor<br />
im Stammwerk Thansau neu installierten<br />
Laboranlage konzentriert worden.<br />
Schattdecor führt auf dieser Anlage, auf<br />
der die Produktionsbedingungen der in<br />
der Gruppe laufenden Lackieranlagen<br />
nachgestellt werden können, auch die<br />
Ausmusterungen für die verschiedenen<br />
Vorimprägnatstandorte durch.<br />
Im Stammwerk Thansau konzentrierten<br />
sich die Investitionsmaßnahmen<br />
zuletzt auf die Bereiche Lasergravur<br />
<strong>und</strong> Digitaldruck. Anfang November<br />
2009 wurde mit dem Aufbau der von<br />
der Hell Gravure Systems GmbH & Co.<br />
KG, Kiel, gelieferten Lasergravuranlage<br />
begonnen. Im Gegenzug wurde die seit<br />
April 2009 für vorbereitende Versuche<br />
Oberflächen<br />
genutzte Laboranlage, auf der Zylinder<br />
bis zu 680 mm Breite graviert werden<br />
konnten, wieder zurückgegeben. Auf<br />
der neu installierten Produktionsanlage<br />
sollen bis zu 2.800 mm breite Druckzylinder<br />
graviert werden. Schattdecor<br />
sieht die Lasergravur in erster Linie als<br />
Ergänzung zu der bestehenden elektromechanischen<br />
Stichelgravur. Bei der<br />
Investitionsentscheidung wurde daher<br />
Wert darauf gelegt, die neue Technologie<br />
in dem bestehenden System (Gravur in<br />
Kupfer mit anschließender Verchromung)<br />
fortführen zu können. Dementsprechend<br />
bleibt auch die Gravur der Druckzylinder<br />
am Standort Thansau konzentriert. Die<br />
einzelnen Schattdecor-Druckereien übernehmen<br />
dagegen in Zusammenarbeit mit<br />
örtlichen Kooperationspartnern die Ent-/<br />
Neuverchromung der benutzten Zylinder.<br />
Der bei Schattdecor bereits für die Ausmusterung<br />
eingesetzte Digitaldruck soll<br />
mit der Installation einer 2.200 mm breiten<br />
Anlage weiter ausgebaut werden. Die<br />
Bestellung dieses als Multipass-Anlage<br />
ausgeführten Druckers wurde im Herbst<br />
2009 abgeschlossen; die Inbetriebnahme<br />
ist für das erste Halbjahr 2011 geplant.<br />
Schattdecor will mit dieser Investition unter<br />
anderem das auf der Interzum 2009 in<br />
Köln vorgestellte Konzept „Digital Visions“<br />
weiter vorantreiben. Darüber hinaus soll<br />
der Digitaldrucker auch für die Produktion<br />
von Kleinserien qualifiziert werden.<br />
Neue Druckmaschine<br />
für das Werk Tschechov<br />
Im Werk Tschechov läuft derzeit die<br />
Endmontage einer neuen Druckmaschi-<br />
93
94<br />
Oberflächen<br />
ne, die voraussichtlich noch im zweiten<br />
Quartal 2010 in Betrieb gehen soll. Diese<br />
Anlage war ursprünglich für das Türkei-<br />
Projekt vorgesehen, kommt aufgr<strong>und</strong><br />
der dort entstandenen Verzögerungen<br />
jetzt allerdings bei der Erweiterung des<br />
russischen Werkes zum Einsatz. Schattdecor<br />
produziert dort bislang auf zwei<br />
Druckmaschinen.<br />
Die dritte Anlage sollte nach der ursprünglichen<br />
Planung bereits im Verlauf<br />
des Jahres 2009 aufgebaut werden;<br />
die Realisierung dieses Projektes hatte<br />
sich aber ebenfalls verzögert. Insgesamt<br />
bietet das Werk in einer r<strong>und</strong> 13.000 m²<br />
großen Produktionshalle Platz für bis zu<br />
sechs Anlagen. Das Werk Tschechov ist<br />
seit September 2009 der einzige Druckstandort<br />
von Schattdecor in Russland.<br />
Das Werk Schatura war mit der Stilllegung<br />
der dort laufenden Druckmaschine<br />
bereits im Mai 2007 auf die Bereiche<br />
Imprägnierung <strong>und</strong> Kantenfertigung<br />
ausgerichtet worden. Die ab dem Jahr<br />
2002 als Joint Venture-Unternehmen mit<br />
dem russischen Papierhersteller Mayak<br />
JSC, Penza, geführte, dann aber im Januar<br />
2005 komplett von Schattdecor<br />
übernommene Druckerei in Penza sollte<br />
auch nach dem Produktionsstart in<br />
Tschechov ursprünglich bis zum dritten<br />
Quartal 2010 weitergeführt werden. Aufgr<strong>und</strong><br />
des Konjunktureinbruchs wurde<br />
das Werk Penza, in dem zuletzt noch drei<br />
Druckmaschinen liefen, dann allerdings<br />
bereits zum Ende des dritten Quartals<br />
2009 <strong>und</strong> damit r<strong>und</strong> ein Jahr früher als<br />
geplant stillgelegt.<br />
Produktion hat sich<br />
wieder normalisiert<br />
Diese vorgezogene Stilllegung war laut<br />
Schattdecor die einzige größere Desinvestition<br />
in den letzten zwei Jahren.<br />
Das Unternehmen hatte ansonsten in<br />
erster Linie mit Kurzarbeit auf den ab<br />
dem vierten Quartal 2008 beobachteten<br />
Einbruch der weltweiten <strong>Nach</strong>frage nach<br />
bedruckten Dekorpapieren reagiert. Am<br />
Unternehmensstammsitz Thansau wurde<br />
von Februar bis Mai 2009 kurzgearbeitet;<br />
nach Aufhebung dieser Kurzarbeit<br />
Das Werk Tschechov ist seit September 2009<br />
der einzige Druckstandort von Schattdecor<br />
in Russland. Derzeit wird dort eine dritte<br />
Druckmaschine in Betrieb genommen.<br />
(Foto: Schattdecor)<br />
konnte die Produktion dann aber ab Juni<br />
2009 wieder schrittweise hochgefahren<br />
werden. Dieser Aufwärtstrend hat sich im<br />
vierten Quartal 2009 noch weiter verstärkt<br />
<strong>und</strong> dann auch ins erste Quartal<br />
2010 fortgesetzt.<br />
Zu größeren Produktionsanpassungen<br />
war es im ersten Halbjahr 2009 auch in<br />
den Werken Rosate <strong>und</strong> Tarnowo Podgorne/Polen<br />
gekommen. In Russland<br />
hatte Schattdecor die Druckaufträge auf<br />
das neue Werk Tschechov konzentriert,<br />
während die Produktion in Penza immer<br />
stärker zurückgenommen <strong>und</strong> schließlich<br />
endgültig eingestellt worden war. Die im<br />
Werk Glucholazy konzentrierte Finishfolienproduktion<br />
auf Vorimprägnat-Basis<br />
war von dem Abschwung dagegen nicht<br />
betroffen <strong>und</strong> konnte daher im Jahr 2009<br />
sogar noch ausgeweitet werden.<br />
Absatz <strong>und</strong> Umsatz<br />
blieben unter Vorjahr<br />
Die im ersten Halbjahr 2009 eingetretenen<br />
starken Mengenrückgänge konnten<br />
in der zweiten Jahreshälfte allerdings<br />
nur teilweise ausgeglichen werden. Im<br />
Gesamtjahr 2009 ging damit die Druck-<br />
Schattdecor: Umsatzentwicklung 2003-2009<br />
Mio €<br />
440<br />
420<br />
400<br />
380<br />
360<br />
340<br />
320<br />
300<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Schattdecor<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
leistung in der Schattdecor-Gruppe im<br />
Vergleich zum Vorjahr um 14,3 % auf<br />
r<strong>und</strong> 85.000 (2008: 99.200) t zurück.<br />
Die Produktion von Finishfolien (Vor-/Postimprägnate)<br />
konnte dagegen nochmals<br />
leicht auf 220 (210) Mio m² gesteigert<br />
werden. Der Gruppenumsatz fiel laut den<br />
von Schattdecor veröffentlichten Zahlen<br />
um 12,5 % auf r<strong>und</strong> 350 (400) Mio €. Die<br />
Mitarbeiterzahl blieb mit 1.100 gegenüber<br />
dem Vorjahr nahezu unverändert.<br />
Die Zahl der Dekordruckmaschinen hat<br />
sich mit der Stilllegung des Werkes Penza<br />
auf 30 (33) reduziert. Darüber hinaus betreibt<br />
Schattdecor wie bereits im Vorjahr<br />
neun Imprägnier-/Lackierkanäle <strong>und</strong> zwölf<br />
Laborandruckmaschinen.<br />
Damit lag die Druckleistung wieder deutlich<br />
unter dem Niveau der vorangegangen<br />
Jahre. 2004 war zum ersten Mal<br />
die Marke von 100.000 t bedrucktem<br />
Dekorpapier überschritten worden. Im<br />
Jahr 2005 hatte Schattdecor weltweit<br />
101.000 t produziert; 2006 war mit<br />
105.000 t der bisherige Rekordwert<br />
erreicht worden. Auf Thansau waren<br />
damals r<strong>und</strong> 50.000 t entfallen, das<br />
Werk Tarnowo Podgorne hatte 25.000<br />
t <strong>und</strong> Rosate r<strong>und</strong> 10.000 t produziert.<br />
Auf die beiden Produktionsstandorte in<br />
Russland waren 2006 insgesamt 13.000<br />
t entfallen; das Werk Shanghai hatte ein<br />
Produktionsvolumen von r<strong>und</strong> 7.000 t<br />
erreicht. 2007 <strong>und</strong> 2008 war die Druckleistung<br />
nach Angaben von Schattdecor<br />
jeweils leicht auf 103.000 t bzw. 99.200<br />
t zurückgegangen.<br />
Eine ähnliche Entwicklung zeigte auch<br />
der Umsatz der Schattdecor-Gruppe. Im<br />
Geschäftsjahr 2004 hatte Schattdecor<br />
399 Mio € erwirtschaftet. 2005 war mit<br />
403 Mio € erstmals die 400 Mio €-Marke<br />
überschritten worden. Für 2006 <strong>und</strong><br />
2007 hatte das Unternehmen jeweils ein<br />
Umsatzvolumen von r<strong>und</strong> 420 Mio € angegeben.<br />
2008 ging der Umsatz nach den<br />
Bis Ende 2011 will Schattdecor auch die<br />
restlichen Anteile an dem Druckmaschinenhersteller<br />
Rotodecor abgeben.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
von Schattdecor veröffentlichten Zahlen<br />
wieder auf r<strong>und</strong> 400 Mio € zurück.<br />
Laut dem letzten im B<strong>und</strong>esanzeiger veröffentlichten<br />
Geschäftsbericht musste die<br />
Schattdecor AG im Geschäftsjahr 2008<br />
einen Umsatzrückgang um 9,6 % auf<br />
377,3 (2007: 417,2) Mio € hinnehmen.<br />
Davon entfielen 70,6 (89,5) Mio € auf<br />
Deutschland, 146,5 (163,6) Mio € auf<br />
andere EU-Länder <strong>und</strong> 160,3 (164,1) Mio<br />
€ auf das übrige Ausland. Das Ergebnis<br />
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit hat<br />
sich 2008 auf 33,7 (63,4) Mio € nahezu<br />
halbiert; der Konzernjahresüberschuss<br />
ging aufgr<strong>und</strong> geringerer Steuern nur<br />
auf 26,4 (45,2) Mio € zurück. Bei einer<br />
leicht auf 395,1 (388,5) Mio € erhöhten<br />
Bilanzsumme belief sich das Eigenkapital<br />
inklusive der Anteile anderer Gesellschafter<br />
auf 318,7 (306,4) Mio €, woraus sich<br />
eine Eigenkapitalquote in Höhe von 81<br />
(79) % ergibt. Laut dem Geschäftsbericht<br />
ist die Zahl der Mitarbeiter im Jahresverlauf<br />
2008 auf 1.234 (1.192) gestiegen.<br />
Rotodecor-Mehrheit<br />
wurde verkauft<br />
Zum 31. Dezember 2009 hat Schattdecor<br />
die Mehrheit an dem Druckmaschinenhersteller<br />
Rotodecor an die von dem<br />
früheren Schattdecor-Technikvorstand<br />
Roland Schmid geführte RMS Holding<br />
GmbH verkauft. In der Folge wurde der<br />
Sitz des Anfang 2003 gegründeten Unternehmens<br />
von Thansau nach Bad Salz-<br />
Oberflächen<br />
uflen verlegt. Die verbleibenden Anteile<br />
liegen bislang noch bei der Schattdecor<br />
AG, sollen mittelfristig aber ebenfalls abgegeben<br />
werden. Eine entsprechende<br />
Entscheidung soll bis spätestens Ende<br />
2011 fallen.<br />
Seit der Stilllegung der drei ursprünglich<br />
von der Cerutti S.p.A., Casale Monferrato/Italien,<br />
gelieferten <strong>und</strong> mit einer<br />
Arbeitsbreite von 1.860 mm auf die Belieferung<br />
des russischen Marktes ausgelegten<br />
Anlagen im Werk Penza betreibt<br />
die Schattdecor-Gruppe nur noch von der<br />
Kochsiek Maschinenbau GmbH, Bielefeld,<br />
oder von Rotodecor gelieferte Anlagen<br />
mit Arbeitsbreiten zwischen 2.200 <strong>und</strong><br />
2.700 mm. Im Bereich Lackierung läuft<br />
am Standort Glucholazy/Polen zudem<br />
noch eine ältere, von der Wematech AG,<br />
Wangenried/Schweiz, gelieferte Anlage.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der geringer werdenden<br />
Investitionstätigkeit im Bereich Dekordruck<br />
hatte sich Rotodecor seit dem<br />
zweiten Halbjahr 2008 zunehmend auf die<br />
Bereiche Wartung <strong>und</strong> Anlagenoptimierung<br />
konzentriert. Der Fokus lag dabei auf<br />
den in der gesamten Schattdecor-Gruppe<br />
laufenden Druck- <strong>und</strong> Lackiermaschinen.<br />
Mit dem Bereich Verpackungsdruck hat<br />
sich Rotodecor zudem ein zweites, von<br />
der Entwicklung der Schattdecor-Gruppe<br />
unabhängiges Standbein geschaffen.<br />
Die ersten Anlagenlösungen für diesen<br />
Bereich waren bereits im Jahr 2008 vorgestellt<br />
worden.<br />
95
96<br />
Oberflächen<br />
Geschäftsentwicklung hat sich in den letzten Monaten wieder verbessert<br />
Süddekor hat ESH-Anlage im<br />
Werk II in Betrieb genommen<br />
Die zur 2D Holding GmbH, Heroldstatt,<br />
gehörende Süddekor GmbH, Laichingen,<br />
hat im zweiten Quartal 2010 im<br />
Werk II eine neue ESH-Lackieranlage<br />
in Betrieb genommen. Beim Aufbau<br />
der neuen Anlage wurden Teile einer<br />
der beiden jeweils 2.150 mm breiten<br />
Produktionslinien der im September<br />
2008 von Süddekor übernommenen<br />
Württembergische Kunststoffplattenwerke<br />
GmbH & Co. KG (WKP),<br />
Unterensingen, eingesetzt. Diese<br />
Anlage war im November 2009 in<br />
Unterensingen abgestellt <strong>und</strong> anschließend<br />
demontiert worden. Die<br />
zweite ESH-Produktionslinie im Werk<br />
Unterensingen soll nach dem Anlauf<br />
der neuen Anlage im Werk II in Laichingen<br />
stillgelegt <strong>und</strong> anschließend<br />
verschrottet werden.<br />
Die unter der Bezeichnung „ESH-4“ laufende<br />
neue ESH-Lackieranlage ist mit zwei<br />
UV-Druckwerken, einem Flexodruckwerk,<br />
zwei „Curing against drum (CAD)“-Auftragswerken<br />
<strong>und</strong> einer Elektronenstrahlhärtung<br />
ausgestattet. Zwischen den UV-Druckwer-<br />
ken <strong>und</strong> dem nachfolgenden Flexodruckwerk<br />
ist ein Aggregat zum Drehen der<br />
Papierbahn zwischengeschaltet. Damit<br />
kann das Flexodruckwerk unter anderem<br />
zum Auftrag eines Primers auf der Rückseite<br />
der Bahn eingesetzt werden. Mit den<br />
zwei CAD-Auftragswerken sollen Matt/<br />
Glanz-Effekte erreicht werden.<br />
Parallel zum Aufbau der ESH-4 hat Süddekor<br />
im Werk II auch zwei Laboranlagen<br />
installiert, mit der das gesamte Produktspektrum<br />
der von dem Unternehmen<br />
betriebenen Produktions-Lackieranlagen<br />
abgedeckt werden kann. Die WKP-Technikumsanlage<br />
wurde im Verlauf des ersten<br />
Quartals 2010 aus dem Werk Unterensingen<br />
nach Laichingen verlagert. Im<br />
Zuge dieser Verlagerung wurden auch<br />
verschiedene Anlagenmodifizierungen<br />
<strong>und</strong> -erweiterungen vorgenommen. Die<br />
im Jahr 2005 von Süddekor in Betrieb<br />
genommene Laborlackieranlage wurde<br />
ebenfalls umgebaut. Unter anderem<br />
wurden ein neues Druckwerk, ein neuer<br />
Trockner <strong>und</strong> eine zusätzliche Drehvorrichtung<br />
eingebaut.<br />
Die Verlagerung der WKP-Produktionsanlagen<br />
<strong>und</strong> der Aufbau der neuen ESH-<br />
Lackierung im Werk II waren die Investitionsschwerpunkte<br />
des Jahres 2009.<br />
Insgesamt hat die 2D Holding im vergangenen<br />
Jahr 13 Mio € investiert. Für das<br />
laufende Jahr sind weitere Investitionen<br />
mit einem Gesamtvolumen von r<strong>und</strong> 17<br />
Mio € geplant; diese Mittel wurden bereits<br />
freigegeben.<br />
Neben dem Abschluss der WKP-Verlagerung<br />
steht insbesondere der Aufbau eines<br />
weiteren Imprägnierkanals in dem nordamerikanischen<br />
Werk East Long meadow/<br />
Massachusetts an. <strong>Nach</strong> Angaben von<br />
Süddekor sind die bestehenden zwei<br />
Anlagen in dem Werk voll ausgelastet.<br />
Für die geplante Erweiterungsinvestition<br />
könnte eventuell einer der beiden Imprägnierkanäle<br />
zum Einsatz kommen, die im<br />
Rahmen der WKP-Transaktion von Süddekor<br />
übernommen worden waren. Noch<br />
im Verlauf des Jahres 2010 soll zudem<br />
eine Entscheidung über einen Einstieg<br />
in den Digitaldruck fallen. Süddekor will<br />
diese Technologie voraussichtlich in erster<br />
Linie für die Dekorentwicklung <strong>und</strong> für die<br />
Produktion von Kleinserien nutzen.<br />
Deutlicher Ausbau<br />
der Folienkapazitäten<br />
<strong>Nach</strong> der Inbetriebnahme der ESH-4 wird<br />
Süddekor im Werk II über insgesamt drei<br />
Produktions-Lackieranlagen <strong>und</strong> zwei<br />
Laboranlagen verfügen. Auf den zwei<br />
bestehenden Produktionslinien werden<br />
säurehärtende Lacksysteme verarbeitet.<br />
Die Installation der neuen ESH-Lackieranlage<br />
im Werk II von Süddekor konnte im zweiten<br />
Quartal 2010 abgeschlossen werden.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Innovative<br />
Lösungen.<br />
Hans-Christoph Gallenkamp, Senior Vice President Sales, Marketing & Technology<br />
Die Dekorpapierbranche kann nicht auf bessere Rahmenbedingungen warten: Sie muss die Chance zur Veränderung selbst ergreifen. Deshalb<br />
wird Technocell Dekor auch in Zukunft konsequent in die Erarbeitung innovativer Lösungen, z. B. RSP ® , investieren. RSP ® ist ein harzsparendes<br />
Dekorpapier, das in der Weiterverarbeitung bis zu 25 % Harz bezogen auf die ursprünglich eingesetzte Harzmenge spart – bei konstanten<br />
Qualitätsparametern. Den Weg, erfolgreiche Produkte zu entwickeln <strong>und</strong> zu qualifizieren, die die Kosten der Weiterverarbeitung optimieren,<br />
neue Qualitätsstandards setzen oder neue technologische Möglichkeiten eröffnen, werden wir weitergehen: in engen <strong>und</strong> vertrauensvollen<br />
Entwicklungspartnerschaften mit unseren K<strong>und</strong>en.<br />
Technocell Dekor GmbH & Co. KG, Postfach 3667, 49026 Osnabrück, Telefon: +49 541 3800-0, Technocell@Felix-Schoeller.com, www.Technocell.com
98<br />
Oberflächen<br />
Die erste Anlage war von der inzwischen<br />
in der Vits Technology GmbH, Langenfeld,<br />
aufgegangenen Vits Systems GmbH geliefert<br />
<strong>und</strong> im zweiten Quartal 2005 in Betrieb<br />
genommen worden. Diese Lackieranlage<br />
ist mit einer Arbeitsbreite von 2.700 mm<br />
<strong>und</strong> einer Produktionsgeschwindigkeit von<br />
bis zu 300 m/min auf eine Jahreskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 100 Mio m² ausgelegt. Die<br />
Vits-Linie ist mit insgesamt acht, in zwei<br />
Trockengruppen gegliederten Schwebetrocknern<br />
ausgestattet. Über ein zwischengeschaltetes<br />
Druckwerk können auf der<br />
Anlage auch Einfarbendrucke produziert<br />
werden. Das Produktionsspektrum der<br />
Vits-Linie erstreckt sich damit auf ein- oder<br />
zweilagige Lackierungen sowie auf eine<br />
Kombination Druck/Lackierung.<br />
Die zweite, kleinere Anlage, die vor allem<br />
für Kleinserien, Schmalbreiten <strong>und</strong> Produktionsversuche<br />
eingesetzt wird, ist im<br />
zweiten Halbjahr 2006 angelaufen. Diese<br />
2.200 mm breite <strong>und</strong> mit zwei Trocknern<br />
ausgestattete Anlage erreicht eine Produktionskapazität<br />
von r<strong>und</strong> 30 Mio m²/Jahr;<br />
Anlagenlieferant war die LSF Maschinen-<br />
<strong>und</strong> Anlagenbau GmbH & Co. KG, Laußig.<br />
Im Verlauf des ersten Quartals 2010 hat<br />
Süddekor auch die beiden für die Produktion<br />
von Trennpapieren eingesetzten<br />
WKP-Prägekalander aus Unterensingen in<br />
das Werk II verlagert. An diesen Anlagen<br />
waren im Zuge der Verlagerung kleinere<br />
technische Modifikationen vorgenommen<br />
worden. Im Werk II betreibt Süddekor zu-<br />
dem zwei Umroller, mit denen die Folienrollen<br />
auf die k<strong>und</strong>enspezifischen Breiten<br />
geschnitten werden.<br />
WKP-Standort wird<br />
endgültig aufgegeben<br />
Mit der Verlagerung der zwei ESH-Anlagen,<br />
der Technikumsanlage <strong>und</strong> der zwei Prägekalander<br />
nach Laichingen sowie der<br />
endgültigen Stilllegung der derzeit noch<br />
laufenden ESH-Anlage wird Süddekor den<br />
Standort Unterensingen bis Mitte 2010<br />
endgültig aufgeben <strong>und</strong> die von dem WKP-<br />
Vorbesitzer Kunz Holding GmbH & Co.<br />
KG, Unterensingen, gemieteten Produktionsflächen<br />
wieder zurückgeben. Zum<br />
Zeitpunkt der im Rahmen eines Asset-<br />
Deals abgewickelten WKP-Übernahme war<br />
Süddekor noch davon ausgegangen, die<br />
Verlagerung der WKP-Produktionsaktivitäten<br />
bis Mitte 2009 abschließen zu können.<br />
Anfang 2009 hatte das Unternehmen dann<br />
allerdings entschieden, diese Planung zeitverzögert<br />
umzusetzen.<br />
Im Rahmen der WKP-Transaktion hatte<br />
Süddekor auch eine Druckmaschine <strong>und</strong><br />
zwei Imprägnierkanäle übernommen. Die<br />
Druckmaschine <strong>und</strong> der kleinere der<br />
zwei Imprägnierkanäle waren bereits<br />
wenige Monate nach dem Einstieg von<br />
Süddekor stillgelegt worden. Ende Juli<br />
2009 wurde auch der zweite, 2.700 mm<br />
breite Imprägnierkanal abgestellt. Die<br />
Druckmaschine wurde verschrottet; die<br />
beiden Imprägnierkanäle sollen dagegen<br />
2D Holding: Umsatzentwicklung 2005-2009<br />
Mio €<br />
260<br />
240<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben der 2D Holding<br />
für künftige Erweiterungsinvestitionen<br />
verwendet werden.<br />
2D Holding-Umsatz ist<br />
leicht zurückgegangen<br />
Im Geschäftsjahr 2009 hat die 2D Holding<br />
nach vorläufigen Zahlen einen Gesamtumsatz<br />
von r<strong>und</strong> 227 (2008: 236) Mio<br />
€ erwirtschaftet; dies entspricht einem<br />
Rückgang von 3,8 % gegenüber dem<br />
Vorjahr. Der Auslandsanteil blieb mit 63<br />
(62) % im Vorjahresvergleich nahezu konstant.<br />
Auf die Druckaktivitäten entfielen nur<br />
noch 50 (56) % des Gesamtumsatzes, der<br />
Bereich Folie trug 11 (9) % bei. Auf die<br />
Imprägnierung entfielen 36 (32) %; der<br />
Umsatzanteil der Trennpapieraktivitäten<br />
lag unverändert bei 3 %.<br />
In dem Rumpfgeschäftsjahr 2007 (27.<br />
März bis 31. Dezember 2007), das durch<br />
den zum 1. Juni 2007 über ein Secondary<br />
Buy Out abgeschlossenen erneuten Unternehmensverkauf<br />
entstanden war, hatte die<br />
2D Holding einen Umsatz von 130,8 Mio<br />
€ erreicht. Der Proforma-Umsatz für das<br />
Kalenderjahr 2007 hatte sich auf 230 Mio<br />
€ belaufen. Im Jahr 2006 waren 220,2<br />
Mio € erwirtschaftet worden; für das Jahr<br />
2005 hatte die 2D-Holding einen Umsatz<br />
von 193,3 Mio € ausgewiesen.<br />
Im laufenden Jahr strebt das Unternehmen<br />
ein Umsatzvolumen von r<strong>und</strong> 250<br />
Mio € an. Zu dieser Steigerung soll vor<br />
allem die Inbetriebnahme der neuen ESH-<br />
Lackieranlage bzw. der damit angestrebte<br />
Ausbau der im Werk II in Laichingen<br />
zusammengefassten Folienproduktion<br />
beitragen. Darüber hinaus soll auch das<br />
Geschäft mit Trennpapieren forciert werden.<br />
Zusätzliche Umsatzimpulse erhofft<br />
sich die 2D Holding aus der bereits seit<br />
einiger Zeit zu beobachtenden Erholung<br />
des Nordamerika-Geschäfts.<br />
Neue Organisation mit<br />
fünf Business Units<br />
Im Verlauf des vergangenen Jahres wurden<br />
die Aktivitäten der 2D Holding in insgesamt<br />
fünf Business Units unterteilt. Die<br />
Aufgliederung orientierte sich an Produktbereichen,<br />
so dass diese Business Units<br />
nicht mit den operativ tätigen Gesellschaften<br />
der 2D-Holding übereinstimmen. Die<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Süddekor GmbH <strong>und</strong> die Dakor Melamin<br />
Imprägnierungen GmbH, Heroldstatt, sind<br />
direkt der 2D Holding untergeordnet.<br />
Das Gravurunternehmen Süddekor Art<br />
Design & Engraving GmbH (Willich), der<br />
Druckfarbenhersteller DecoColor GmbH<br />
(Halle/Saale) <strong>und</strong> die nordamerikanische<br />
Sueddekor LLC (Agawam/Massachusetts)<br />
werden dagegen als Tochtergesellschaften<br />
der Süddekor GmbH geführt.<br />
Der Gesamtabsatz der Business Unit<br />
„Print Europe“ ist im Geschäftsjahr 2009<br />
um 17 % auf r<strong>und</strong> 30.000 t zurückgegangen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der erstmaligen Einbeziehung<br />
der früheren WKP-Aktivitäten über<br />
ein gesamtes Jahr konnte die Business<br />
Unit „Foil Europe“ eine Absatzsteigerung<br />
um 15 % auf 80 Mio m² ausweisen. Bei<br />
Bereinigung um die WKP-Aktivitäten hätte<br />
dieser Bereich einen leichten Umsatzrückgang<br />
im einstelligen Prozentbereich<br />
hinnehmen müssen. Die Business Unit<br />
„Treating Europe“, die die Imprägnieraktivitäten<br />
von Dakor umfasst, konnte<br />
ihre Absatzmengen um 10 % auf 190<br />
Mio m² steigern. Dakor führte diese<br />
Steigerung unter anderem auf die Erweiterung<br />
des Produktionsprogramms auf<br />
Folienoberflächen, kleinere Losgrößen<br />
<strong>und</strong> Spezialitäten sowie auf die bislang<br />
kaum produzierten weiß-Filme zurück.<br />
Darüber hinaus hat auch die Integration<br />
der WKP-Imprägnieraktivitäten zu der<br />
Mengensteigerung beigetragen.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
In Nordamerika konnte die 2D-Holding<br />
im vergangenen Jahr ihre Absatzmengen<br />
steigern. Die Business Unit „Print USA“ hat<br />
4.000 t bedruckte Dekorpapiere ausgeliefert;<br />
ein Plus von 3 % gegenüber dem<br />
Vorjahr. In der Business Unit „Treating<br />
USA“ konnten die Absatzmengen trotz<br />
eines mehrmonatigen Stillstands in dem<br />
im Januar 2008 übernommenen Werk<br />
Biscoe/North Carolina um 11 % auf 48<br />
Mio m² gesteigert werden. Das der Sueddekor<br />
LLC zugeordnete Werk Biscoe war<br />
im vierten Quartal 2008 aufgr<strong>und</strong> der<br />
schwachen Marktentwicklung in Nordame-<br />
Oberflächen<br />
Auf den aus dem WKP-Werk Unterensingen nach<br />
Laichingen verlagerten zwei Prägekalandern<br />
will Süddekor in Zukunft auch Trennpapiere für<br />
die Kunstlederproduktion fertigen.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
rika vorübergehend abgestellt worden <strong>und</strong><br />
ist erst im Juli 2009 wieder angelaufen.<br />
Das Trennpapiergeschäft wird künftig in<br />
einer sechsten Business Unit „Release<br />
Paper“ geführt. Im vergangenen Jahr ging<br />
der Trennpapierabsatz um 10 % auf r<strong>und</strong><br />
10 Mio m² zurück, was von der 2D Holding<br />
vor allem auf den Produktionsrückgang in<br />
der europäischen Schichtstoffindustrie<br />
zurückgeführt wurde. Die Abhängigkeit<br />
von der Schichtstoffbranche soll in den<br />
kommenden Jahren durch den Einstieg<br />
in neue Absatzgebiete verringert werden.<br />
Süddekor entwickelt derzeit Trennpapiere<br />
für die Kunstlederproduktion. Erste Lieferungen<br />
an Kunstlederhersteller sollen im<br />
Verlauf des zweiten Halbjahrs abgewickelt<br />
werden.<br />
Anlagenauslastung hat<br />
sich wieder verbessert<br />
<strong>Nach</strong> dem deutlichen Einbruch zum Jahresende<br />
2008 <strong>und</strong> im ersten Quartal<br />
2009 hat sich die Geschäftsentwicklung<br />
bei den verschiedenen Unternehmen der<br />
2D Holding bereits im Verlauf des zweiten<br />
Halbjahrs 2009 zunehmend erholt. Der<br />
Süddekor commissions EB unit at second plant<br />
2D Holding GmbH’s subsidiary Süddekor GmbH started operating a new varnishing<br />
facility using electron beam (EB) hardening technology at its second plant<br />
in Laichingen in the second quarter of 2010. The installation of the new EB varnishing<br />
unit and the transfer of WKP production technology had been the group’s<br />
main investments in 2009. All in all, 2D Holding invested some €13m last year.<br />
Additional investments to the tune of roughly €17m are in the works for this<br />
year. As well as completing the transfer of machinery from WKP, the group is<br />
planning to install another treater at its North American plant in East Longmeadow,<br />
Massachusetts. Preliminary figures show that 2D Holding generated group<br />
revenues of €227m (2008: 236m) in 2009, 3.8% less than in 2008. This year,<br />
the firm aims to generate turnover of approximately €250m. This growth should<br />
be chiefly driven by the start-up of the new electron beam hardening varnishing<br />
unit and the associated increase in foils production at its second plant in Laichingen.<br />
Moreover, the firm expects its release paper business to grow. 2D Holding<br />
also hoped that the revival in North American business would provide additional<br />
momentum.<br />
99
100<br />
Oberflächen<br />
Tiefpunkt war im Februar 2009 erreicht<br />
worden. Das zweite Quartal war ebenfalls<br />
noch schwach. <strong>Nach</strong> einem nur wenig<br />
ausgeprägten Sommerloch zog die <strong>Nach</strong>frage<br />
ab dem dritten Quartal wieder an.<br />
Im ersten Quartal 2010 lag der konsolidierte<br />
Umsatz der 2D Holding über dem<br />
Vorjahreswert. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />
dass der Umsatz im ersten Quartal<br />
2009 noch relativ stabil geblieben war; der<br />
parallel dazu beobachtete Einbruch des<br />
Auftragseingangs schlug sich erst ab dem<br />
zweiten Quartal voll in den Umsatzzahlen<br />
nieder. Der Auftragseingang hat sich in<br />
den letzten Monaten insbesondere im<br />
Vorjahresvergleich wieder deutlich erholt.<br />
Der wieder bessere Auftragseingang <strong>und</strong><br />
Absatz ermöglicht derzeit auch wieder<br />
eine weitgehend normale Auslastung der<br />
Produktionskapazitäten. Im Stammwerk<br />
in Laichingen produziert Süddekor seit<br />
dem vierten Quartal 2009 wieder auf<br />
neun Druckmaschinen. Die drei ältesten<br />
der ursprünglich zwölf Anlagen wurden<br />
im vergangenen Jahr längerfristig aus der<br />
Produktion genommen. Eine Anlage wurde<br />
inzwischen demontiert <strong>und</strong> verschrottet.<br />
Eine Anlage steht derzeit, die dritte<br />
Druckmaschine wird nur noch als Umroller<br />
genutzt. Süddekor betreibt in dem Werk<br />
zudem inzwischen acht Laboranlagen,<br />
nachdem die zuvor von WKP genutzte<br />
Anlage im Verlauf des vergangenen Jahres<br />
nach Laichingen transferiert worden war.<br />
Neue Finanzierung<br />
läuft bis Ende 2011<br />
Die neue Finanzierungsstruktur der 2D<br />
Holding, die im März 2009 gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
vereinbart <strong>und</strong> Anfang Mai vertraglich fixiert<br />
worden war, hat eine Laufzeit bis<br />
Ende 2011. Für die Folgezeit gibt es nach<br />
Aussage des Unternehmens bereits erste<br />
Willenserklärungen der Anteilseigner <strong>und</strong><br />
beteiligten Banken; die Verhandlungen<br />
über konkrete vertragliche Vereinbarungen<br />
werden allerdings erst im Laufe des<br />
kommenden Jahres geführt werden.<br />
Aktuelles Ziel ist die Stabilisierung der<br />
wirtschaftlichen Situation. Im vergangenen<br />
Jahr wurde daher die Tilgung von<br />
bestehenden Krediten ausgesetzt. Es ist<br />
geplant, dass diese Tilgung im laufenden<br />
Jahr wieder aufgenommen <strong>und</strong> 2011 auf<br />
das Normalniveau zurückgeführt wird. Die<br />
Refinanzierung der Verbindlichkeiten ab<br />
Anfang 2012 soll dann über verschiedene<br />
Maßnahmen erreicht werden. Neben<br />
Rückzahlungen aus operativen Erträgen,<br />
Die im Frühjahr<br />
2009 ausgehandelte<br />
neue<br />
Finanzierungsstruktur<br />
der 2D<br />
Holding hat eine<br />
Laufzeit bis Ende<br />
2011. Konkrete<br />
Verhandlungen<br />
über Anschlusskontrakte<br />
sollen<br />
im nächsten Jahr<br />
geführt werden.<br />
(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />
Forderungsverzichten, Rangrücktritten<br />
<strong>und</strong> zusätzlichen Kapitaleinlagen könnte<br />
zumindest mittelfristig auch wieder ein<br />
Verkauf des Unternehmens zu einem<br />
Thema werden.<br />
Die 2D Holding geht davon aus, dass die<br />
bestehende Finanzierungsstruktur bis zu<br />
ihrem Laufzeitende Bestand haben wird.<br />
Die zugr<strong>und</strong>eliegenden Covenants wurden<br />
aus einem auf Basis der schwierigen<br />
Ausgangssituation im Jahr 2008 von der<br />
Geschäftsführung der 2D Holding erstellten<br />
Businessplan <strong>und</strong> dem von der Gesellschaft<br />
für Mittelstandsberatung GmbH<br />
(GfM) erarbeiteten Sanierungsgutachten<br />
abgeleitet. Diese Kennziffern könnten<br />
nach Einschätzung der 2D Holding auch<br />
bei einer erneuten Verschlechterung der<br />
konjunkturellen Rahmenbedingungen eingehalten<br />
werden.<br />
Die Neuordnung der Finanzierung war<br />
erforderlich geworden, nachdem die<br />
<strong>Nach</strong>wirkungen des zum 1. Juni 2007<br />
abgeschlossenen Secondary Buy Out <strong>und</strong><br />
die im zweiten Halbjahr 2008 einsetzende<br />
Konjunkturkrise zu erheblichen finanziellen<br />
Problemen geführt hatten. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
der hohen Verschuldung <strong>und</strong> eines<br />
aus der Verschlechterung der Marktsituation<br />
resultierenden Abwertungsbedarfes<br />
bei verschiedenen Aktivitäten war es zu<br />
einer drastischen Verschlechterung der Ergebnissituation<br />
<strong>und</strong> in der Folge auch zum<br />
Bruch der in den laufenden Kreditverträgen<br />
vereinbarten Covenants gekommen.<br />
Zu den Anfang Mai 2009 ausgehandelten<br />
Maßnahmen, an der sich nach Angaben<br />
der 2D Holding alle Finanzierungspartner<br />
beteiligt haben <strong>und</strong> über die der Finanzrahmen<br />
in der Bilanz um einen dreistelligen<br />
Millionenbetrag erhöht werden konnte,<br />
gehörten unter anderem eine Kapitalzuführung<br />
durch den Hauptanteilseigner,<br />
die Private Equity-Gesellschaft Quadriga<br />
Capital Eigenkapital Beratung GmbH mit<br />
Sitz in Frankfurt, sowie die Einräumung zusätzlicher<br />
Kreditlinien. Die Eigentumsverhältnisse<br />
blieben unverändert. Quadriga<br />
ist über die Quadriga Capital Investment<br />
Holding L.P. auch weiterhin mit 96,41 %<br />
an der 2D Holding beteiligt. Die restlichen<br />
3,58 % werden von der Luca Managementbeteiligungs<br />
GmbH & Co. KG, Heroldstatt,<br />
gehalten.<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
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102<br />
Oberflächen<br />
Konzern- <strong>und</strong> SGE-Umsätze sind 2009 deutlich zurückgegangen<br />
Surteco schließt verschiedene<br />
Kapazitätsanpassungen ab<br />
Als Reaktion auf die konjunkturelle<br />
Abschwächung in den vergangenen<br />
zwei Jahren hat die Surteco SE,<br />
Buttenwiesen-Pfaffenhofen, das Kantenbandwerk<br />
in Montréal/Québec<br />
stillgelegt, die Papierkantenproduktion<br />
von Buttenwiesen-Pfaffenhofen<br />
nach Sassenberg verlagert <strong>und</strong> die<br />
Papieraktivitäten in China eingestellt.<br />
Darüber hinaus wurde die Investitionstätigkeit<br />
deutlich zurückgefahren.<br />
Die Stilllegung des Werkes Montréal <strong>und</strong><br />
die Verlagerung der Papierkantenproduktion<br />
von Buttenwiesen-Pfaffenhofen nach<br />
Sassenberg waren die größten Anpassungsmaßnahmen<br />
der letzten beiden Jahre;<br />
weitere Schritte sind derzeit nicht geplant.<br />
Unter anderem mit diesen beiden Desinvestitionen<br />
hat die Surteco-Gruppe von Mitte<br />
2008 bis Mitte 2009 insgesamt r<strong>und</strong> 320<br />
Arbeitsplätze abgebaut. Der Stellenabbau<br />
war damit noch größer ausgefallen als ursprünglich<br />
geplant; Ende Oktober 2008 war<br />
das Unternehmen noch von einer Kürzung<br />
um 200 Stellen ausgegangen. Zum Jahresende<br />
2009 beschäftigte die Surteco-Gruppe<br />
Surteco: Umsatzentwicklung 2004-2009<br />
Mio €<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Konzern<br />
SGE Kunststoff<br />
SGE Papier<br />
insgesamt 1.903 (2008: 2.137) Mitarbeiter;<br />
ein Rückgang von r<strong>und</strong> 11 %.<br />
Das unter Canplast Canada Ltd. firmierende<br />
Werk Montréal/Québec wurde zum<br />
30. Juni 2009 stillgelegt. Die in diesem<br />
Werk bearbeiteten Aufträge im Bereich<br />
Kunststoffkanten wurden auf die beiden<br />
anderen Surteco-Produktionsstandorte in<br />
Nordamerika, die Werke Brampton/Ontario<br />
<strong>und</strong> Greensboro/North Carolina, übertragen.<br />
Die drei Werke gehörten ursprünglich<br />
zur Canplast Inc., die im Oktober 2004 von<br />
Surteco übernommen <strong>und</strong> in der Folge in<br />
die Strategische Geschäftseinheit (SGE)<br />
„Kunststoff“ integriert worden war.<br />
Die Produktionsanlagen des Werkes<br />
Montréal wurden zum Teil in die beiden<br />
anderen, Anfang 2009 jeweils in Surteco<br />
umfirmierten nordamerikanischen Canplast-<br />
Werke verlagert. Drei Extrusionsanlagen<br />
kamen beim weiteren Ausbau des Ende<br />
2008 in Betrieb genommenen Werkes<br />
Santiago de Chile zum Einsatz. In einem<br />
ersten Investitionsschritt waren dort drei<br />
Extrusionsanlagen installiert worden, die<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Surteco<br />
ebenfalls von anderen Surteco-Standorten<br />
nach Chile verlagert worden waren. Das<br />
unter Canplast Sud S.A. firmierende Werk<br />
wird in Form eines Joint Ventures geführt,<br />
an dem Surteco mit 55 % <strong>und</strong> der chilenische<br />
Kunststoffverarbeiter De Vicente<br />
Plasticos (DVP), Santiago de Chile, mit 45 %<br />
beteiligt sind.<br />
Papierkantenproduktion<br />
wurde zusammengefasst<br />
Die von der SGE „Papier“ im Februar 2009<br />
bekannt gegebene Verlagerung der Papierkantenproduktion<br />
aus dem Werk Buttenwiesen-Pfaffenhofen<br />
nach Sassenberg<br />
wurde bis zum Ende des ersten Halbjahres<br />
2009 abgeschlossen. Die im Juli 2004 aus<br />
der Zusammenführung der Bausch GmbH,<br />
Buttenwiesen-Pfaffenhofen, <strong>und</strong> der Robert<br />
Linnemann GmbH & Co. KG, Sassenberg,<br />
entstandene BauschLinnemann GmbH,<br />
Sassenberg, hat damit ihre Papierkantenproduktion<br />
am Standort Sassenberg<br />
zusammengefasst. Die Produktion von<br />
Melamin- <strong>und</strong> Softkanten in Buttenwiesen-<br />
Pfaffenhofen, die die Teilschritte Imprägnierung,<br />
Prägung, Kantenschneider <strong>und</strong><br />
Schmelzkleberbeschichtung umfasste,<br />
wurde eingestellt. Damit werden in Buttenwiesen-Pfaffenhofen<br />
noch Flächenfolien<br />
(Durchimprägnate <strong>und</strong> lackierte Vorimprägnate,<br />
„Tecofoil“), CPL („Tecolam“) sowie<br />
bedruckte Dekorpapiere produziert. Im<br />
Gegenzug wurde der Standort Sassenberg<br />
vorrangig auf den unter der Bezeichnung<br />
„Tecoline“ laufenden Produktbereich<br />
Melamin-Papierkanten ausgerichtet; in geringerem<br />
Umfang werden dort auch noch<br />
weiterhin Flächenfolien produziert.<br />
Zum Jahresende 2009 hat Surteco zudem<br />
die Produktion von Melaminkanten in dem<br />
im Jahr 2005 in Betrieb genommenen <strong>und</strong><br />
unter Surteco Decorative Material (Taicang)<br />
Co. Ltd. firmierenden Werk Taicang/China<br />
eingestellt. Die ursprünglich geplante<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen
Erweiterung des Produktionsprogramms<br />
auf Finishfolien wird ebenfalls nicht mehr<br />
weiterverfolgt. Der Standort wird in Zukunft<br />
auf höherwertige Kunststoffkanten ausgerichtet,<br />
die in China <strong>und</strong> auf benachbarten<br />
asiatischen Märkten vermarktet werden<br />
sollen. Im Jahr 2008 waren in Taicang<br />
bereits zwei Extrusionsanlagen in Betrieb<br />
genommen worden; für das laufende<br />
Jahr ist der Aufbau einer dritten Anlage<br />
geplant. Damit wird das im Jahr 2004 als<br />
Bausch+Linnemann Decorative Material<br />
(Taicang) Co. Ltd. gegründete <strong>und</strong> später<br />
in Surteco umfirmierte Unternehmen, das<br />
bislang der BauschLinnemann GmbH <strong>und</strong><br />
damit der SGE Papier zugeordnet ist, in<br />
Zukunft bei der SGE Kunststoff konsolidiert.<br />
<strong>Nach</strong> der ursprünglichen Planung sollte<br />
das Werk Taicang den asiatischen Markt<br />
mit Kanten- <strong>und</strong> Flächenprodukten auf<br />
Papierbasis versorgen. In einem ersten<br />
Investitionsschritt waren im Jahr 2005<br />
Kantenschneider <strong>und</strong> Umroller installiert<br />
worden; der Produktionsschwerpunkt sollte<br />
damit anfänglich bei Kantenmaterialien<br />
liegen. Der in einem zweiten Schritt für das<br />
Jahr 2006 geplante Aufbau einer Imprägnierung<br />
war dann allerdings nicht mehr<br />
realisiert worden.<br />
Investitionstätigkeit<br />
wurde zurückgefahren<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der angespannten konjunkturellen<br />
Situation hat Surteco bereits im<br />
Bau<br />
Automotive<br />
Industrie<br />
<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />
vergangenen Jahr seine Investitionstätigkeit<br />
deutlich reduziert <strong>und</strong> im Wesentlichen auf<br />
Instandhaltungsmaßnahmen beschränkt.<br />
Von dem Gesamtinvestitionsvolumen in<br />
Höhe von 9,4 (2008: 20,8) Mio € entfielen<br />
r<strong>und</strong> 70 % auf die SGE Kunststoff <strong>und</strong> 30<br />
% auf die SGE Papier. Vor Konsolidierung<br />
wurden im Kunststoffbereich 7,4 (13,1)<br />
Mio € <strong>und</strong> im Papierbereich 3,2 (8,8) Mio<br />
€ investiert.<br />
Im laufenden Jahr sind in der gesamten<br />
Surteco-Gruppe Investitionen in Höhe von<br />
10-11 Mio € geplant, die sich je zur Hälfte<br />
auf die SGE Kunststoff <strong>und</strong> die SGE Papier<br />
verteilen werden. In der SGE Papier ist<br />
Oberflächen<br />
Surteco: Entwicklung des EBIT 2004-2009<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Mio €<br />
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2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Surteco<br />
unter anderem der Aufbau eines 2.200 mm<br />
breiten Digitaldruckers vorgesehen. Die Investitionsentscheidung<br />
ist bereits gefallen.<br />
Standort wird voraussichtlich das Werk<br />
Sassenberg sein; die Inbetriebnahme ist<br />
für September 2010 geplant.<br />
Die Verhandlungen zur Übernahme der Aktivitäten<br />
der Impress decor GmbH, Aschaffenburg,<br />
in den Bereichen Melaminkanten<br />
<strong>und</strong> Durchimprägnate konnten nach Angaben<br />
beider beteiligter Unternehmen am<br />
30. April endgültig abgeschlossen werden.<br />
<strong>Nach</strong> der bereits vor einiger Zeit erreichten<br />
gr<strong>und</strong>sätzlichen Einigung waren zuletzt nur<br />
noch einzelne Detailfragen zu klären. Surte-<br />
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103
104<br />
Oberflächen<br />
co wird demnach nur das Produktionsprogramm,<br />
den K<strong>und</strong>enstamm <strong>und</strong> einzelne<br />
Vertriebsmitarbeiter übernehmen; die zu<br />
dem Geschäft gehörenden Assets verbleiben<br />
dagegen bei Impress decor. Die bislang<br />
von Impress decor bearbeiteten Aufträge<br />
können laut Surteco ohne zusätzliche Investitionen<br />
von den BauschLinnemann-Werken<br />
Buttenwiesen-Pfaffenhofen <strong>und</strong> Sassenberg<br />
übernommen werden. Impress decor hat<br />
mit den betroffenen Aktivitäten bislang ein<br />
jährliches Umsatzvolumen von insgesamt<br />
r<strong>und</strong> 25 Mio € erreicht. Surteco will davon<br />
ab dem Jahr 2011 r<strong>und</strong> 15 Mio €/Jahr<br />
halten; nach Abschluss der Transaktion<br />
sollen im laufenden Jahr mit den übernommenen<br />
Aktivitäten noch r<strong>und</strong> 7-8 Mio €<br />
erwirtschaftet werden.<br />
Die Surteco-Vertriebsaktivitäten sollen im<br />
laufenden Jahr mit der für das dritte Quartal<br />
vorgesehenen Gründung einer Vertriebsgesellschaft<br />
in Spanien ausgebaut werden.<br />
Standort wird Madrid sein. Zuletzt war das<br />
Vertriebsnetz durch die im dritten Quartal<br />
2009 gegründete Vertriebsgesellschaft<br />
Surteco OOO, Moskau/Russland, ausgebaut<br />
worden. Über diese Gesellschaft wird<br />
der Vertrieb der SGE Papier <strong>und</strong> Kunststoff<br />
nach Russland <strong>und</strong> die angrenzenden osteuropäischen<br />
Staaten abgewickelt. Damit<br />
betreibt Surteco derzeit weltweit 15 Produktionsstandorte<br />
<strong>und</strong> 15 zusätzliche eigene<br />
Vertriebsgesellschaften.<br />
SGE Papier hat 2009<br />
Ergebnis verdoppelt<br />
Trotz eines Umsatzrückgangs um 12 % auf<br />
131,2 (2008: 148,3) Mio € hat die SGE<br />
Papier ihr unkonsolidiertes Vorsteuerergebnis<br />
im Geschäftsjahr 2009 auf 11 (6,1) Mio<br />
€ beinahe verdoppelt. Das Unternehmen<br />
führte diese Entwicklung in erster Linie<br />
auf die im Verlauf der letzten zwei Jahre<br />
umgesetzten Restrukturierungs- <strong>und</strong> Kostensenkungsmaßnahmen<br />
zurück.<br />
Die Papierumsätze haben sich bereits im<br />
fünften Jahr in Folge reduziert. Ausgehend<br />
von den im Jahr 2004 erwirtschafteten<br />
179,7 Mio € war der Umsatz im Jahr 2005<br />
um 4 % auf 172,5 Mio € zurückgegangen.<br />
Dieser Wert wurde 2006 mit 171,9 Mio €<br />
nur knapp unterschritten. Im Jahr 2007<br />
musste die SGE Papier einen Umsatzrückgang<br />
um 3 % auf 166,2 Mio € ausweisen,<br />
Surteco: Entwicklung Bilanzkennzahlen 2002-2009<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
Mio €<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
2008 gaben die Umsätze dann um 11 %<br />
auf 148,3 Mio nach.<br />
Das Inlandsgeschäft der SGE Papier entwickelte<br />
sich im Geschäftsjahr 2009 mit<br />
einem Umsatzminus von 10 % auf 48<br />
Mio € etwas besser als das Auslandsgeschäft.<br />
Dort ging der Umsatz um 13 % auf<br />
83,1 Mio € zurück. Zugewinnen in Italien<br />
<strong>und</strong> Großbritannien standen deutliche<br />
Umsatzeinbußen in Osteuropa gegenüber.<br />
Vom Gesamtumsatz der SGE Papier<br />
wurden 37 % in Deutschland erwirtschaftet,<br />
50 % entfielen auf das europäische<br />
Ausland <strong>und</strong> 13 % auf die Überseemärkte<br />
in Amerika, Asien <strong>und</strong> Australien. Bei<br />
den einzelnen Produktgruppen war eine<br />
Verschiebung von durchimprägnierten<br />
Folien zu lackierten Vorimprägnaten zu<br />
beobachten. Mit 46 % entfiel knapp die<br />
Hälfte des Umsatzes der SGE Papier auf<br />
Folien (Durchimprägnate, Vorimprägnate).<br />
37 % des Umsatzes wurden mit<br />
Melaminkanten erwirtschaftet, 13 %<br />
mit bedruckten Dekorpapieren, 2 % mit<br />
CPL <strong>und</strong> 2 % mit sonstigen Produkten.<br />
Kunststoff-Umsatz gab<br />
zum ersten Mal nach<br />
Nettofinanzierungsschulden<br />
Eigenkapital<br />
Der Umsatz der SGE Kunststoff lag im<br />
vergangenen Jahr mit 210 (254,7) Mio €<br />
um 18 % unter dem Vorjahreswert; das Vorsteuerergebnis<br />
ging um 20 % auf 22,4 (28)<br />
Mio € zurück. In den Jahren 2005 bis 2008<br />
hatte die SGE Kunststoff ihren Umsatz dagegen<br />
durchgehend ausbauen können. Im<br />
Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Surteco<br />
Jahr 2004 lag der Geschäftsbereichsumsatz<br />
noch bei 200,7 Mio €. Ein starker<br />
Ausbau der Auslandsaktivitäten schlug<br />
sich 2005 in einer Umsatzsteigerung um<br />
12 % auf 223,9 Mio € nieder. 2006 legte<br />
der Kunststoff-Umsatz um 3 % auf 231,2<br />
Mio € zu, 2007 wurde ein Anstieg um 7 %<br />
auf 248,3 Mio € erreicht. Im Jahr 2008<br />
erhöhte sich der Umsatz nochmals um 3 %<br />
auf 254,7 Mio €.<br />
Im vergangenen Jahr haben sich ähnlich<br />
wie in der SGE Papier einige europäische<br />
Märkte wie zum Beispiel Großbritannien<br />
<strong>und</strong> Frankreich wieder stabilisiert, wogegen<br />
in Osteuropa massive Einbrüche zu<br />
verzeichnen waren. Erst zum Jahresende<br />
2009 waren in Russland wieder erste Anzeichen<br />
für eine Stabilisierung zu erkennen.<br />
Die neue türkische Vertriebsgesellschaft<br />
entwickelte sich positiv, so dass im Jahr<br />
2010 ein Umsatz über 3 Mio € realisierbar<br />
scheint. Insgesamt gab der Auslandsumsatz<br />
der SGE Kunststoff im vergangenen<br />
Jahr um 35,2 Mio € bzw. 21 % nach; die<br />
Auslandsumsatzquote ging damit auf 65<br />
% zurück. Davon wurden 37 % in Europa<br />
erwirtschaftet, 15 % entfielen auf Nord-,<br />
Mittel- <strong>und</strong> Südamerika, 8 % auf Australien<br />
sowie 5 % auf Asien. Der Inlandsumsatz<br />
der SGE Kunststoff ging um 9,5 Mio € bzw.<br />
11 % auf zurück. Vom Gesamtumsatz der<br />
SGE Kunststoff entfielen 57 % auf Kunststoffkantenbänder,<br />
12 % auf Sockelleisten,<br />
10 % auf Folien, 7 % auf technische Profile<br />
sowie je 4 % auf Fassadensysteme <strong>und</strong><br />
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106<br />
Oberflächen<br />
Die in der Surteco-Bilanz über die beiden<br />
SGEs zusammengefassten Produktgruppen<br />
mussten im vergangenen Jahr durchgehend<br />
Umsatzeinbußen ausweisen. Mit<br />
Kantensystemen wurden 169,4 (203,2)<br />
Mio € erwirtschaftet, der Umsatz mit Folien<br />
ging auf 80,2 (95,1) Mio € zurück.<br />
Der Bereich Dekordruck musste nur einen<br />
moderaten Rückgang auf 17,4 (18,8) Mio<br />
€ hinnehmen. In den anderen Produktgruppen<br />
entwickelten sich die Umsätze ebenfalls<br />
rückläufig: Sockelleisten 25,5 (27,7)<br />
Mio €, DIY-Produkte 12,3 (12,9) Mio €,<br />
Technische Profile 14,2 (18) Mio €, Fassadensysteme<br />
9 (10,1) Mio € <strong>und</strong> Sonstiges<br />
13,1 (17) Mio €.<br />
Surteco-Umsatz fiel<br />
auf Niveau von 2002<br />
In der gesamten Surteco-Gruppe gab der<br />
Umsatz im vergangenen Jahr um 15 % auf<br />
341,1 (2008: 403) Mio € <strong>und</strong> damit auf den<br />
niedrigsten Wert seit dem Jahr 2002 nach.<br />
Dabei hat sich der rückläufige Umsatztrend<br />
zum Jahresende 2009 wieder verlangsamt.<br />
Im ersten <strong>und</strong> zweiten Quartal 2009 waren<br />
die Vorjahresumsätze noch jeweils um 22<br />
% verfehlt worden; im dritten Quartal belief<br />
sich das Minus auf 15 %. Von Januar bis<br />
September lagen die Umsatzzahlen damit<br />
noch um 20 % unter dem Vorjahreswert.<br />
Wie bereits in den einzelnen Quartalen<br />
hat sich das Auslandsgeschäft auch im<br />
Gesamtjahr 2009 schwächer entwickelt<br />
als die Inlandsaktivitäten. In Deutschland<br />
wurden 121,6 (136,2) Mio € erwirtschaftet,<br />
ein Minus von 11 % gegenüber dem Vorjahr.<br />
Der Auslandsumsatz reduzierte sich<br />
um 18 % auf 219,5 Mio €, womit sich die<br />
Auslandsumsatzquote auf 64 (66) % verringerte.<br />
Im europäischen Ausland wurden<br />
144,3 (179,5) Mio € erwirtschaftet, 40,6<br />
(49) Mio € in Amerika, 32,1 (35,2) Mio €<br />
in Asien/Australien <strong>und</strong> 2,5 (3) Mio € in<br />
sonstigen Märkten.<br />
Das EBITDA mit 54,3 (56,8) Mio € <strong>und</strong> das<br />
EBIT mit 34,4 (37,1) Mio € lagen jeweils<br />
leicht unter dem Vorjahreswert. Aufgr<strong>und</strong><br />
eines auf -16,9 (-21,3) Mio € verbesserten<br />
Finanzergebnisses konnte das Vorsteuerergebnis<br />
dennoch auf 17,6 (15,8) Mio €<br />
gesteigert werden. Der Konzerngewinn<br />
erhöhte sich damit um 37 % auf 9,2 (6,8)<br />
Mio €.<br />
Die Surteco-Ergebniszahlen waren in den<br />
vergangenen zwei Jahren zum einen durch<br />
die durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen,<br />
zum anderen durch die Abschreibungen<br />
auf das Anfang 2008 erworbene Aktienpaket<br />
an der Pfleiderer AG, Neumarkt,<br />
belastet worden. Im Jahr 2008 wurden<br />
für die damals verabschiedeten Restrukturierungsmaßnahmen<br />
Rückstellungen<br />
in Höhe von 7,3 Mio € gebildet. Darüber<br />
hinaus wurde das Pfleiderer-Aktienpaket<br />
mit 11,5 Mio € wertberichtigt. Im zweiten<br />
Quartal 2009 wurden weitere 6 Mio €<br />
des Pfleiderer-Aktienpakets abgeschrieben.<br />
Damit hat Surteco für das Anfang 2008<br />
für insgesamt r<strong>und</strong> 20 Mio € erworbene<br />
Pfleiderer-Aktienpaket, das damals einer<br />
Beteiligung von 3,02 % entsprach, inzwischen<br />
Wertberichtigungen in Höhe von 17,5<br />
Mio € gebildet. Die Pfleiderer-Aktien werden<br />
bei Surteco inzwischen mit einem Kurswert<br />
von 2,66 € <strong>und</strong> damit deutlich unter am<br />
aktuellen Wert bilanziert.<br />
Bilanzkennzahlen<br />
wurden verbessert<br />
Mit der wieder besseren Ergebnisentwicklung<br />
<strong>und</strong> der im Vergleich zu den Vorjahren<br />
deutlich reduzierten Investitionstätigkeit<br />
konnte Surteco die Nettofinanzverschuldung<br />
im vergangenen Jahr um 48,5 Mio €<br />
auf 122,8 (171,3) Mio € reduzieren. Damit<br />
lag sie sogar unter dem im Jahr 2006 erreichten<br />
Wert von 127,7 Mio €. Ausgehend<br />
von den für das Jahr 2002 ausgewiesenen<br />
207,6 Mio € war die Nettoverschuldung<br />
von Surteco bis zum Jahr 2006 kontinuierlich<br />
zurückgeführt worden, dann in den<br />
Surteco completes capacity reductions<br />
Jahren 2007 <strong>und</strong> 2008 allerdings wieder<br />
deutlich angestiegen. Das Eigenkapital<br />
konnte ausgehend von den im Jahr 2002<br />
erreichten 104 Mio € in den vergangenen<br />
Jahren dagegen fast durchgehend erhöht<br />
werden; lediglich im Jahr 2008 war es zu einer<br />
leichten Reduzierung gekommen. 2009<br />
stieg das Eigenkapital wieder auf 191,8<br />
(180,5) Mio € <strong>und</strong> lag damit leicht über dem<br />
für 2007 ausgewiesenen Wert von 189,5<br />
Mio €. Bei einer um 2 % auf 481,7 (490,1)<br />
Mio € reduzierten Bilanzsumme stieg die<br />
Eigenkapitalquote damit auf 39,8 (36,8) %.<br />
Die Verbindlichkeiten wurden dagegen auf<br />
289,9 (309,5) Mio € zurückgeführt; kurz-<br />
<strong>und</strong> langfristige Schulden gaben dabei in<br />
ähnlich starkem Umfang nach.<br />
Im Gesamtjahr 2010 rechnet Surteco<br />
mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau.<br />
Das Umsatzvolumen des Jahres 2007<br />
(414,5 Mio €) wird nach Einschätzung<br />
von Surteco voraussichtlich frühestens im<br />
Jahr 2014 wieder erreicht werden können.<br />
Dabei verfolgt das Unternehmen aber<br />
auch weiterhin das im Zusammenhang<br />
mit der im September 2007 abgeschlossenen<br />
Übernahme der Gislaved Folie AB,<br />
Gislaved/Schweden, formulierte Ziel, den<br />
Umsatz über weitere Akquisitionen auf<br />
r<strong>und</strong> 800 Mio € verdoppeln zu wollen. Die<br />
Zeitachse für diese Zielsetzung hat sich<br />
aufgr<strong>und</strong> der konjunkturellen Abschwächung<br />
allerdings deutlich nach hinten<br />
verschoben. <strong>Nach</strong> der ursprünglichen<br />
Planung sollte die Marke von 800 Mio €<br />
bereits im Jahr 2011 erreicht werden;<br />
gleichzeitig sollte die EBITDA-Marge auf<br />
20 % steigen.<br />
Surteco SE has closed its edgebanding plant in Montreal, Quebec, transferred<br />
paper edging production from Buttenwiesen-Pfaffenhofen to Sassenberg and<br />
shut down its paper operations in China in reaction to the economic downswing<br />
over the past two years. Moreover, the firm significantly reduced its investment<br />
activity, limiting it essentially to maintenance work. In 2009, the company<br />
invested a total of €9.4m (2008: 20.8m). The Surteco group as a whole is<br />
planning to invest some €10-11m this year. Group revenues tumbled 15% to<br />
€341.1m (403m) last year, the lowest level since 2002. The paper division’s<br />
revenues declined for the fifth year in a row to reach €131.2m (148.3m), while<br />
the plastics division’s sales were 18% below 2008 at €210m (254.7m). By<br />
contrast, Surteco’s plastics operations had steadily increased their turnover<br />
between 2005 and 2008.<br />
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