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Nach - EUWID Holz und Holzwerkstoffe

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E 5318 <strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe - Sondernummer vom 21.06.2010<br />

<strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

Möbelbranche - Zulieferbranche<br />

Anlagenbau - <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Melamin - Dekorpapier - Oberflächen


Achtung! SchöneR kAnn uneben nicht Sein.<br />

[Design: Rigoletto]<br />

[Oberfläche: D.Release ® Structal Schilf 9085]<br />

Wenn attraktive Dekore Karriere machen, kann das an D.Release ® liegen. Das Trennpapier von Süddekor besticht hier nicht nur<br />

durch seine feine bis ausgeprägte Struktur, sondern auch mit einer ganz besonders einfühlsamen Haptik. Wie beim Design<br />

RigoleTTo, lässt sich mit D.Release ® Schönes noch eindrucksvoller gestalten. Darüber hinaus überzeugt RigoleTTo durch<br />

interessante effekte <strong>und</strong> eine gradlinig, streifig optimierte Ausarbeitung mit dreidimensionaler Tiefenwirkung – horizontal wie<br />

vertikal. So entsteht das perfekte Zusammenspiel von Design <strong>und</strong> Struktur<br />

aus einer Hand bei Süddekor – mit D.Release ® ein garant für das Höchstmaß<br />

an Flexibilität, Designvielfalt <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit.


Umsatzrückgänge im weit zweistelligen<br />

Prozentbereich, deutliche Ergebniseinbußen<br />

<strong>und</strong> eine Verschlechterung der<br />

meisten Kennzahlen sind in fast allen<br />

Teilbereichen der <strong>Holz</strong>werkstoff- <strong>und</strong><br />

Oberflächenindustrie die Bilanz des Jahres<br />

2009. Die von vielen Unternehmen<br />

bereits ab 2008 noch ausgeweiteten<br />

Kostensenkungs- <strong>und</strong> Restrukturierungsmaßnahmen<br />

haben die Folgen des beinahe<br />

weltweiten Konjunktureinbruchs zwar<br />

etwas abgepuffert. Zum Teil haben sie<br />

aber auch die Handlungs- <strong>und</strong> Reaktionsmöglichkeiten<br />

der betreffenden Firmen<br />

eingeschränkt.<br />

Mit diesen Maßnahmen ist auch die Konsolidierung<br />

der <strong>Holz</strong>werkstoff- <strong>und</strong> Oberflächenbranche<br />

weiter fortgeschritten.<br />

Weitere, nicht mehr konkurrenzfähige<br />

Anlagen oder Standorte wurden stillgelegt.<br />

Einzelne Unternehmen sind ganz<br />

aus dem Markt ausgeschieden.<br />

Seit dem vierten Quartal 2009 hat sich<br />

die Situation in den meisten Teilbranchen<br />

wieder deutlich stabilisiert. Eine anziehende<br />

<strong>Nach</strong>frage hat in Verbindung mit dem<br />

Wiederaufbau der Lagerbestände zu einer<br />

besseren Auslastung der zuvor angepassten<br />

Produktionskapazitäten geführt. In<br />

einzelnen Bereichen ist es sogar wieder<br />

zu länger anhaltenden Versorgungsproblemen<br />

gekommen. Die in der Folge<br />

durchgesetzten Preisanhebungen werden<br />

allerdings durch ebenfalls steigende Roh-<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

stoff- <strong>und</strong> Produktionskosten zumindest<br />

teilweise kompensiert. Eine nachhaltige<br />

Verbesserung der Ertragslage ist damit in<br />

vielen Fällen bislang noch nicht möglich.<br />

Die vorliegende Sonderausgabe „<strong>EUWID</strong><br />

<strong>Holz</strong> special“ beschreibt, wie sich die weltweite<br />

Konjunkturkrise auf verschiedene<br />

Märkte <strong>und</strong> Branchen ausgewirkt hat.<br />

Neben einem Rückblick auf die Umsatz-<br />

<strong>und</strong> Ergebniszahlen des vergangenen<br />

Jahres wird dabei auch auf Konsolidierungsschritte<br />

eingegangen.<br />

For almost all sectors of the wood-based<br />

panels and surfaces industry, 2009 ended<br />

with significant double-digit percentage<br />

declines in revenues, plunging profits and<br />

a worsening of most balance sheet items.<br />

Cost-cutting and restructuring measures<br />

that many companies have expanded<br />

since 2008 have cushioned the blow from<br />

the economic downswing seen almost the<br />

entire world over. However, they have also<br />

restricted these businesses‘ ability to act<br />

and react in some instances.<br />

These actions also expanded the consolidation<br />

within the wood-based panels and<br />

surfaces industries. Other plants or sites<br />

xxx Editorial<br />

that were no longer competitive had been<br />

closed. A few businesses have vanished<br />

from the market altogether.<br />

The situation in most sectors has started<br />

to level out again since the fourth<br />

quarter of 2009. Rising demand has<br />

combined with inventory rebuilding to<br />

improve operating efficiencies at plants<br />

that had previously curtailed their output.<br />

Longer-lasting supply problems have even<br />

surfaced in a few sectors. However, the<br />

subsequent price increases are being<br />

offset, at least in part, by the fact that raw<br />

material and production costs are also<br />

on an upward path. In many instances,<br />

firms have thus not managed to improve<br />

their profitability in the long run.<br />

This edition of <strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special describes<br />

the impact of the global economic<br />

crisis on a number of markets and<br />

industries. As well as reviewing 2009<br />

revenues and profits, this issue also looks<br />

at consolidation measures.<br />

3


4<br />

Inhalt<br />

Messen & Termine 6-24<br />

Maschinenmessen müssen hohe Ausstellerverluste hinnehmen<br />

Clarion Events bietet auch für Veranstaltungen im Ausland<br />

Küchen: Messelandschaft ordnet sich nochmals neu<br />

Möbel 26-27<br />

Möbelindustrie baut 2010 auf Erholung der Exportmärkte<br />

Beschläge 28-29<br />

Beschlägehersteller wieder mit Stahlpreisanstieg konfrontiert<br />

Anlagenbau 30-38<br />

Maschinenbau verlor 2009 fast die Hälfte des Umsatzes<br />

Veränderungen im Anlagenbau haben sich weiter fortgesetzt<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe 40-59<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffbranche musste stärkere Rückgänge hinnehmen<br />

Seit Ende der 90er Jahre sind r<strong>und</strong> 75 Werke weggefallen<br />

Swedspan-Kapazitäten erhöhen sich auf 1,7 Mio m³<br />

Rohmelamin 60-65<br />

Melaminmarkt hat sich in den letzten Quartalen wieder erholt<br />

Dekorpapier 66-71<br />

Angespannte Versorgungslage hat Preisanhebungen erleichtert<br />

Oberflächen 71-106<br />

Stilllegung mehrerer Kanäle führt zu besserer Auslastung<br />

Bislang noch keine klare Linie beim Einsatz des Digitaldrucks<br />

Interprint-Umsatz ist unter das Niveau von 2003 zurückgegangen<br />

Schattdecor hat Bauprojekte im Frühjahr wieder aufgenommen<br />

Süddekor hat ESH-Anlage im Werk II in Betrieb genommen<br />

Surteco schließt verschiedene Kapazitätsanpassungen ab<br />

Impress decor hat Produktion in Aschaffenburg eingestellt<br />

Titelabbildung:<br />

Resopal GmbH<br />

Impressum<br />

Verlag<br />

<strong>EUWID</strong> Europäischer<br />

Wirtschaftsdienst GmbH, Gernsbach<br />

Herausgeber<br />

Andreas Ruf<br />

(Chefredakteur)<br />

Redaktion<br />

Andreas Ruf (verantw.)<br />

Eva Ernst<br />

Abigail Dahlberg, Kansas City/MO<br />

Schlussredaktion<br />

Eva Ernst<br />

Elena Gross<br />

Verlagsanschrift<br />

<strong>EUWID</strong> Europäischer<br />

Wirtschaftsdienst GmbH<br />

Bleichstraße 20-22<br />

D-76593 Gernsbach<br />

Tel. 07224/9397-0<br />

Fax 07224/9397-910<br />

http://www.euwid.de<br />

http://www.euwid-holz.de<br />

Anzeigen<br />

<strong>EUWID</strong> Europäischer<br />

Wirtschaftsdienst GmbH<br />

Sylvia Kühn<br />

Tel. 07224/9397-515<br />

Fax 07224/9397-908<br />

E-Mail: anzeigen@euwid.de<br />

Gestaltung & Produktion<br />

Jörg Schumacher<br />

Repro & Litho<br />

Jörg Schumacher<br />

Druck & Verarbeitung<br />

B&K Offsetdruck GmbH<br />

„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special“ ist eine<br />

Sonderausgabe des wöchentlich<br />

erscheinenden Informationsdienstes<br />

„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe“.<br />

Jahresbezugspreis € 420,-<br />

zzgl. MwSt. <strong>und</strong> Porto.<br />

<strong>Nach</strong>drucke <strong>und</strong> Vervielfältigungen<br />

nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Einzelverkaufspreis: € 5,-<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


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6<br />

Messen<br />

Krise wirkt sich deutlich auf Xylexpo, Technodomus, AWFS <strong>und</strong> IWF aus<br />

Maschinenmessen müssen hohe<br />

Ausstellerverluste hinnehmen<br />

Die weltweite Konjunkturkrise im<br />

<strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenbau,<br />

die sich im vergangenen Jahr in<br />

dramatischen Produktions-, Absatz-<br />

<strong>und</strong> Umsatzrückgängen äußerte, hat<br />

auch zahlreiche Maschinenmessen<br />

erheblich in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Bei einzelnen Veranstaltungen<br />

wurden dadurch bereits seit längerer<br />

Zeit bestehende bzw. neu aufgekommene<br />

strukturelle Probleme noch<br />

verstärkt.<br />

Dem allgemeinen Abwärtstrend konnte<br />

sich kaum eine <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenmesse<br />

entziehen. Die einzelnen<br />

Veranstaltungen waren allerdings in<br />

unterschiedlich starkem Maße von den<br />

Rückgängen betroffen. Die Gründe für diese<br />

Entwicklung sind in dem anhaltenden<br />

Bedeutungsverlust der früher in bestimmten<br />

Märkten wichtigsten Messen, in der<br />

zunehmenden Etablierung von Terminen<br />

in den BRIC-Staaten, in der Konkurrenz<br />

durch neue Veranstaltungen sowie in den<br />

aus diesen Faktoren resultierenden Ausstellerverschiebungen<br />

zu suchen.<br />

Die „Ligna“ in Hannover kann ihre Position<br />

als weltweit wichtigste Leitmesse trotz<br />

des deutlichen Besucherrückgangs bei<br />

der letzten Veranstaltung im Jahr 2008<br />

<strong>und</strong> leichter Ausstellerverluste wohl<br />

auch in Zukunft halten. Diese Messe<br />

profitiert zum Teil auch von dem eher<br />

noch zunehmenden Bedeutungsverlust<br />

verschiedener Veranstaltungen aus der<br />

zweiten Reihe, die zumindest bislang in<br />

bestimmten Märkten bzw. Regionen eine<br />

dominierende Rolle spielten. Beispiele<br />

sind die aus der früheren „Interbimall“ hervorgegangene<br />

„Xylexpo“ in Mailand/Italien,<br />

die „Fimma“ in Valencia/Spanien, die<br />

„Drema“ in Posen/Polen sowie inzwischen<br />

wohl auch die beiden US-amerikanischen<br />

Messen „International Woodworking Fair<br />

(IWF)“, Atlanta/Georgia, <strong>und</strong> „Association<br />

of Woodworking & Furnishings Suppliers<br />

Fair (AWFS)“, Las Vegas/Nevada.<br />

Die Interbimall bzw. die Xylexpo sprach<br />

bislang als weltweit zweitgrößte <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenmesse<br />

neben<br />

Unternehmen aus Italien vor allem auch<br />

Besuchergruppen aus dem gesamten Mit-<br />

telmeerraum, dem Nahen Osten, aus verschiedenen<br />

asiatischen Märkten <strong>und</strong> aus<br />

Südamerika an. Mit der Terminänderung<br />

der Möbelzuliefermesse „Sasmil“, die im<br />

Jahr 2008 an die im Februar veranstaltete<br />

„Milano Architettura Design Edilizia<br />

Expo (Made Expo)“ angekoppelt wurde,<br />

war aus der früheren Doppelmesse eine<br />

reine Maschinenmesse geworden. Die<br />

konzeptionellen Änderungen konnten die<br />

bereits seit Jahren schwächelnde Sasmil<br />

aber auch nicht mehr vor dem endgültigen<br />

Aus retten. Aufgr<strong>und</strong> des über einen<br />

längeren Zeitraum anhaltenden Abwärtstrends<br />

dieser Zuliefermesse blieben die<br />

Auswirkungen auf die Xylexpo überschaubar.<br />

Allerdings hat bei den letzten beiden<br />

Xylexpo-Veranstaltungen der internationale<br />

Zuspruch spürbar nachgelassen.<br />

Im Gegenzug haben in verschiedenen<br />

der bislang von der Interbimall bzw. der<br />

Xylexpo mit abgedeckten Märkten lokale<br />

Veranstaltungen an Bedeutung gewonnen.<br />

In den letzten Jahren war dies zum<br />

Beispiel die in Verbindung mit der Zuliefermesse<br />

„Intermob“ durchgeführte „Wood<br />

Processing Machinery“ in Istanbul/Türkei.<br />

Mit der diesjährigen Veranstaltung ist<br />

auch die „Indiawood“ in Bangalore/Indien<br />

zu einer stärkeren Konkurrenz geworden;<br />

vom 4. bis 8. März konnten die Aussteller-<br />

<strong>und</strong> Besucherzahlen bereits zum fünften<br />

Mal in Folge gesteigert werden. Der südamerikanische<br />

Markt hat sich bereits im<br />

Verlauf der letzten Jahre schrittweise von<br />

der Xylexpo abgekoppelt.<br />

Die ebenfalls als Doppelmessen konzipierten<br />

Veranstaltungen in Valencia <strong>und</strong><br />

Posen konnten ihre früheren Positionen<br />

Bei den meisten Maschinenmessen hat<br />

sich die Stimmung zuletzt verdüstert.<br />

Dies gilt auch für die in <strong>Nach</strong>barschaft zu<br />

dem „Centenniel Olympic Parc“ (s. Bild)<br />

veranstaltete IWF in Atlanta/Georgia.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Die diesjährige IWF wird nur noch in den<br />

Hallen A (s. Bild) <strong>und</strong> B durchgeführt. Die<br />

bei den letzten Veranstaltungen einbezogene<br />

Halle C fällt aufgr<strong>und</strong> der deutlich<br />

geringeren Ausstellerzahlen weg.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

ebenfalls nicht mehr halten. Sowohl die<br />

Maschinenbaumessen Fimma bzw. Drema<br />

als auch die parallel dazu veranstalteten<br />

Zuliefermessen „Maderalia“ bzw.<br />

„Furnica“ haben inzwischen wohl eher<br />

regionale Bedeutung. Bei der letzten,<br />

vom 3. bis zum 6. November 2009 durchgeführten<br />

Fimma/Maderalia ist die Zahl<br />

der Aussteller auf 917 (2007: 1.329)<br />

zurückgegangen; davon entfielen 413<br />

Unternehmen auf die Fimma <strong>und</strong> 504<br />

auf die Maderalia. An der Drema/Furnica<br />

haben sich nach Angaben des Veranstalters<br />

Poznan International Fair Ltd. (MTP),<br />

Posen, in den letzten drei Jahren jeweils<br />

r<strong>und</strong> 800 Aussteller beteiligt.<br />

Die US-amerikanischen Messen IWF<br />

<strong>und</strong> AWFS haben derzeit vor allem mit<br />

den Folgen des Konjunktureinbruchs<br />

im nordamerikanischen Wohnungsbau<br />

<strong>und</strong> in den damit verb<strong>und</strong>enen Branchen<br />

zu kämpfen. Aufgr<strong>und</strong> der dadurch bereits<br />

seit dem Jahr 2008 sehr geringen<br />

Investitionstätigkeit in der <strong>Holz</strong>-, <strong>Holz</strong>werkstoff-<br />

<strong>und</strong> Möbelindustrie haben vor<br />

allem die europäischen Maschinen- <strong>und</strong><br />

Anlagenlieferanten ihre Messeaktivitäten<br />

in den USA erheblich zurückgefahren.<br />

Aus Sicht dieser Unternehmen bietet<br />

der nordamerikanische Markt in seiner<br />

derzeitigen Verfassung keinen Raum für<br />

zwei vergleichbare Veranstaltungen.<br />

Trotz der bereits seit längerer Zeit schwierigen<br />

Rahmenbedingungen wurden ähnlich<br />

wie in anderen Themenfeldern, wie<br />

zum Beispiel bei Zuliefermessen, auch<br />

im Bereich Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />

neue Veranstaltungen gegründet oder<br />

von bestimmten Interessengruppen weiter<br />

forciert. Die daraus resultierenden<br />

Konkurrenzsituationen haben sich in entsprechenden<br />

Ausstellerverschiebungen<br />

niedergeschlagen. So hat die Mailänder<br />

Xylexpo zahlreiche italienische Aussteller<br />

an die von den Unternehmen Biesse<br />

S.p.A. (Pesaro), Cefla Finishing Group<br />

S.p.A. (Imola) <strong>und</strong> SCM Group S.p.A.<br />

(Rimini) unterstützte Technodomus in<br />

Rimini verloren, während die internatio-<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

nalen Aussteller eher an der Mailänder<br />

Veranstaltung festgehalten haben. In der<br />

Türkei ist mit der Gründung der „ZOW“ in<br />

Istanbul <strong>und</strong> der seit dem Jahr 2009 parallel<br />

dazu durchgeführten Maschinenmesse<br />

„Z-TEC“ gleich in zwei Bereichen eine<br />

Konkurrenzsituation entstanden. Beide<br />

Themenfelder waren in der Türkei bislang<br />

von der Doppelmesse Intermob/Wood<br />

Processing Machinery belegt worden.<br />

Europäische Hersteller<br />

verzichten auf IWF<br />

<strong>Nach</strong> dem zumeist bereits im Januar<br />

2010 erklärten Verzicht mehrerer europäischer<br />

Maschinenhersteller weist die<br />

Anfang Mai von dem IWF-Veranstalter<br />

The International Woodworking Fair,<br />

Atlanta/Georgia, veröffentlichte Ausstellerliste<br />

754 (Anfang Mai 2008: 810)<br />

Unternehmen aus. Insgesamt rechnet<br />

der Veranstalter bei der diesjährigen IWF<br />

mit gut 800 (2008: 1.172) Ausstellern.<br />

Die Ausstellerzahl wird sich gegenüber<br />

der Vorveranstaltung im Jahr 2008 also<br />

deutlich reduzieren. Da es sich bei den<br />

Absagen mehrheitlich um große Unternehmen<br />

handelt, wird die Ausstellungsfläche<br />

voraussichtlich noch stärker zurückgehen.<br />

Die IWF 2010 wird in jedem Fall<br />

lediglich die Hallen A (Zulieferindustrie)<br />

<strong>und</strong> B (Maschinen) des Georgia World<br />

Congress Center belegen, nachdem bei<br />

den Vorveranstaltungen auch die Halle<br />

C für den Ausstellungsbereich <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />

genutzt worden war.<br />

Messen<br />

Trotz dieser geänderten Hallenbelegung<br />

gibt es vor allem in Halle B noch größere<br />

freie bzw. lediglich als „on hold“ ausgewiesene<br />

Standflächen.<br />

Zu den europäische Herstellern bzw. deren<br />

amerikanischen Tochtergesellschaften,<br />

die der IWF bereits im Januar eine Absage<br />

erteilt hatten, gehören die Michael<br />

Weinig Inc. (Mooresville/North Carolina),<br />

die SCM Group North America (Duluth/<br />

Georgia) <strong>und</strong> die Delmac Machinery Group<br />

(Greensboro/North Carolina). Die amerikanische<br />

Biesse-Gesellschaft Biesse<br />

America Inc. (Charlotte/North Carolina)<br />

hatte zunächst im September 2009 eine<br />

Teilnahme an der IWF 2010 angekündigt,<br />

nachdem das Unternehmen zuvor die<br />

Standbuchung für die im Juli 2009 veranstaltete<br />

AWFS storniert hatte. Im Januar<br />

2010 hat sich dann aber auch Biesse<br />

gegen die IWF-Teilnahme entschieden <strong>und</strong><br />

die für Atlanta bereits getätigte Buchung<br />

wieder storniert. Neben den Herstellern<br />

selbst wird auch die US-amerikanische<br />

Stiles Machinery Inc., Grand Rapids/<br />

Michigan, die als Vertriebsorganisation<br />

für zahlreiche europäische Maschinenproduzenten<br />

fungiert, erstmals nicht auf<br />

der IWF vertreten sein.<br />

Die Unternehmen begründen den Verzicht<br />

auf die IWF vor allem mit dem hohen<br />

Kostenaufwand. Außerdem wurden<br />

die Konjunkturlage in den USA <strong>und</strong> die<br />

Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise<br />

auf die <strong>Holz</strong>industrie als Gründe<br />

7


8<br />

Messen<br />

angeführt. Stiles hatte daher angeregt,<br />

die diesjährige IWF um ein Jahr zu verschieben,<br />

da sich das Unternehmen im<br />

laufenden Jahr nur einen geringen Nutzen<br />

von der Teilnahme verspricht. So würden<br />

momentan Investitionen in neue Maschinen<br />

häufig auf Eis gelegt <strong>und</strong> auch auf<br />

Besucherseite würden die Budgets für<br />

Messeteilnahmen zurückgefahren. <strong>Nach</strong><br />

dem Einbruch der Ausstellerzahlen wird<br />

daher auch ein deutlicher Rückgang der<br />

Besucherzahlen für wahrscheinlich gehalten.<br />

Die Veranstalter waren auf diesen<br />

Vorschlag aber nicht eingegangen.<br />

Aussteller fordern<br />

Konsolidierung<br />

Gleichzeitig fordern Stiles <strong>und</strong> andere<br />

Unternehmen sowohl aus dem Maschinenbereich<br />

als auch aus der Zulieferindustrie<br />

mittlerweile eine generelle Konsolidierung<br />

der amerikanischen Messelandschaft.<br />

<strong>Nach</strong> den Vorstellungen dieser Unternehmen<br />

sollte es in den USA anstatt der<br />

momentan jährlich alternierenden IWF in<br />

Atlanta bzw. AWFS in Las Vegas künftig<br />

nur alle zwei Jahre eine große Leitmesse<br />

für die <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen- <strong>und</strong><br />

Zulieferbranchen mit Relevanz für den gesamten<br />

amerikanischen Kontinent geben.<br />

Neben Stiles befürwortet beispielsweise<br />

auch die US-amerikanische Tochtergesellschaft<br />

des österreichischen Funktionsbeschlägeherstellers<br />

Julius Blum GmbH<br />

(Höchst), die Blum Inc. (Stanley/North Carolina),<br />

eine solche Konsolidierung. Das Unternehmen<br />

hat bereits einen offenen Brief<br />

mit entsprechendem Inhalt an die IWF- <strong>und</strong><br />

AWFS-Organisatoren veröffentlicht. Blum<br />

nimmt aber dennoch an der diesjährigen<br />

IWF teil. Ob bereits ernsthafte Gespräche<br />

zwischen den betroffenen Messeorganisatoren<br />

geführt werden, ist bislang noch<br />

unklar. Bei den AWFS-Organisatoren laufen<br />

offensichtlich die Planungen für eine reguläre<br />

Veranstaltung im kommenden Jahr. Die<br />

AWFS hat 2009 einen noch deutlicheren<br />

Rückgang bei den Ausstellerzahlen hinnehmen<br />

müssen als die IWF im laufenden<br />

Jahr. So umfasste die Ausstellerliste der<br />

letzten AWFS lediglich 551 (2007: 910)<br />

Unternehmen, ein Rückgang um fast 40 %<br />

gegenüber der Vorveranstaltung.<br />

Anstelle der IWF-Teilnahme haben sich<br />

die genannten Unternehmen im Frühjahr<br />

2010 verstärkt auf regionale Marketingaktivitäten<br />

in den USA konzentriert. So<br />

haben sich Weinig <strong>und</strong> Biesse vom 8.<br />

bis 10. Februar an den unter dem Dach<br />

der „NexGen“ zusammengefassten, von<br />

insgesamt zehn Unternehmen parallel<br />

an ihren jeweiligen Standorten veranstalteten<br />

Hausmessen in North Carolina<br />

beteiligt. Diese Veranstaltung wurde<br />

auch von Stiles mit organisiert. Weinig<br />

führte darüber hinaus am 29. <strong>und</strong> 30.<br />

April 2010 eine gesonderte Hausmesse<br />

am Standort Mooresville durch. Biesse<br />

America organisierte im April eine Reise<br />

zur Technodomus nach Rimini. Stiles wird<br />

im nächsten Jahr eine entsprechende<br />

Reise zur Ligna veranstalten. SCM <strong>und</strong><br />

Delmac haben ihre jeweiligen Showrooms<br />

in Duluth <strong>und</strong> Greensboro erweitert bzw.<br />

renoviert <strong>und</strong> führen dort nach eigenen<br />

Angaben verstärkt k<strong>und</strong>enspezifische<br />

Veranstaltungen durch.<br />

Xylexpo erholte sich<br />

nach schwachem Start<br />

<strong>Nach</strong> einem sehr schwachen Start hat<br />

sich die <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenmesse<br />

„Xylexpo“ im weiteren Verlauf wieder<br />

leicht erholt. Insbesondere der erste<br />

Messetag litt unter einer sehr niedrigen<br />

Besucherresonanz; der zweite Tag fiel<br />

nur wenig besser aus. Das Interesse aus<br />

dem Ausland hatte dabei noch stärker<br />

nachgegeben als der Besuch von Seiten<br />

italienischer Unternehmen. Verschiedene,<br />

bei früheren Xylexpo-Veranstaltungen unter<br />

den Besuchern stärkere vertretene<br />

Regionen haben weiter an Bedeutung<br />

verloren. Dies gilt insbesondere für die<br />

Iberische Halbinsel <strong>und</strong> für den mittel- <strong>und</strong><br />

südamerikanischen Raum. Am dritten <strong>und</strong><br />

vierten Tag zog der Besuch sowohl aus<br />

Italien als auch aus dem Ausland wieder<br />

etwas an. Dementsprechend fielen die<br />

Bewertungen der Aussteller über die Xylexpo<br />

zum Schluss bzw. nach der Messe<br />

wieder etwas besser aus, nachdem an<br />

den ersten beiden Messetagen fast durch-<br />

Karl Ruedisser, CEO der US-amerikanischen Blum<br />

Inc., hat in einem Anfang März 2010 unter anderem<br />

bei dem Internet-Newsletter Woodworking Network<br />

veröffentlichten Brief eine Neuordnung unter den<br />

nordamerikanischen Zuliefermessen angeregt.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


weg heftige Kritik geäußert worden war.<br />

In der Folge hatten zahlreiche Aussteller<br />

bereits während der Messe erneut<br />

die schon seit vielen Jahren gestellte<br />

Frage nach der Zukunft der Xylexpo aufgeworfen.<br />

Dies gilt insbesondere für die<br />

in den Hallen 6 <strong>und</strong> 10 angesiedelten<br />

Ausstellungsbereiche Sägewerkstechnik,<br />

Massivholzbearbeitung <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffanlagenbau.<br />

Verschiedene dort vertretene<br />

Unternehmen haben bereits in<br />

der Vergangenheit einen Verzicht auf die<br />

Xylexpo geprüft, dann aber doch immer<br />

wieder an dieser Messe teilgenommen.<br />

Mit dem deutlichen Rückgang der Aussteller-<br />

<strong>und</strong> Besucherzahlen, der aus Sicht<br />

verschiedener Aussteller immer geringer<br />

werdenden internationalen Relevanz der<br />

Xylexpo sowie der besseren Entwicklung<br />

von Messen in Regionen, die früher von<br />

der Xylexpo mit abgedeckt worden waren,<br />

wird ein weiteres Xylexpo-Engagement<br />

insbesondere vom <strong>Holz</strong>werkstoffanlagenbau<br />

wieder stärker in Frage gestellt.<br />

Kritisiert wurde zudem die angesichts der<br />

schwachen Resonanz zu lange Dauer<br />

der Xylexpo.<br />

In den Ausstellungsbereichen Maschinen<br />

<strong>und</strong> Anlagen für die Möbel- <strong>und</strong> Bauelementindustrie<br />

sowie für das verarbeitende<br />

Handwerk (Hallen 1 bis 4) wurde<br />

auch während der Messe das Fehlen<br />

der italienischen Unternehmen Biesse,<br />

Cefla Finishing Group <strong>und</strong> SCM Group<br />

kritisiert, die in diesem Jahr erstmals auf<br />

die Xylexpo verzichtet <strong>und</strong> stattdessen<br />

auf der Technodomus ausgestellt hatten.<br />

<strong>Nach</strong> Aussage zahlreicher Unternehmen<br />

war damit weder auf der Xylexpo noch<br />

auf der Technodomus ein ausreichender<br />

Überblick über das aktuelle Angebot <strong>und</strong><br />

laufende Entwicklungen möglich. Dabei<br />

wurde die Technodomus hinsichtlich Angebotsüberblick<br />

<strong>und</strong> Besucherresonanz<br />

in vielen Fällen noch schlechter bewertet<br />

als die Mailänder Xylexpo.<br />

<strong>Nach</strong> Aussage des Xylexpo-Veranstalters<br />

Centro promozionale Acimall S.p.A. (Cepra),<br />

Assago/Italien, haben sich an der<br />

vom 4. bis 8. Mai auf dem Messegelände<br />

Fiera Milano Rho veranstalteten Xylexpo<br />

insgesamt 652 (2008: 853) Aussteller<br />

beteiligt, ein Rückgang von 23,5 %. Damit<br />

blieb die Ausstellerzahl unter den im<br />

Vorfeld von Cepra erwarteten r<strong>und</strong> 700<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

Teilnehmern. 225 (282) Unternehmen<br />

kamen aus dem Ausland, so dass der<br />

Auslandsanteil gegenüber der Vorveranstaltung<br />

leicht auf 34,5 (33) % gestiegen<br />

ist. Aus Deutschland kamen 70 (90) Aussteller,<br />

aus China 21 (19), aus Taiwan 19<br />

(27). Tschechien, Spanien <strong>und</strong> Österreich<br />

waren mit jeweils elf Unternehmen vertreten.<br />

Die Nettoausstellungsfläche ging<br />

mit einem Minus von 44 % auf 42.500<br />

(75.628) m² noch stärker zurück als die<br />

Ausstellerzahl.<br />

Die Zahl der Besucher lag laut Cepra<br />

bei 51.480 (81.890), ein Rückgang um<br />

37,1 % gegenüber der Vorveranstaltung.<br />

Messen<br />

Xylexpo: Entwicklung der Ausstellerzahlen 1998-2010<br />

m² netto<br />

700 80.000<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Inland<br />

Ausland<br />

Ausstellungsfläche<br />

1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />

Davon kamen 48 % aus dem Ausland; der<br />

internationale Besuch ist damit etwas<br />

stärker zurückgegangen als die Resonanz<br />

aus Italien.<br />

Mit diesen Zahlen hat sich der bereits<br />

bei der vorletzten, vom 27. bis 31. Mai<br />

2008 veranstalteten Xylexpo beobachtete<br />

Abwärtstrend noch verstärkt. Die<br />

Ausstellerzahl war damals zwar auf 853<br />

(804) gesteigert worden; 284 (256) Aussteller<br />

kamen aus dem Ausland. <strong>Nach</strong><br />

der Abspaltung der 2006 noch parallel<br />

durchgeführten Sasmil hatte sich der<br />

Xylexpo-Veranstalter Cepra unter dem<br />

Projektnamen „Xylexpo New“ allerdings<br />

9<br />

75.000<br />

70.000<br />

65.000<br />

60.000<br />

55.000<br />

50.000<br />

45.000<br />

40.000<br />

35.000<br />

30.000<br />

Quelle: Cepra<br />

Xylexpo: Entwicklung der Besucherzahlen 1998-2010<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

Inland<br />

Ausland<br />

1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />

Quelle: Cepra


10<br />

Messen<br />

um eine Erweiterung des Ausstellungsprogramms<br />

auf Zulieferprodukte bemüht.<br />

Die Besucherzahl war dagegen bereits<br />

bei der Xylexpo 2008 um r<strong>und</strong> 12 % auf<br />

81.980 (2006: 93.266) zurückgegangen.<br />

Der Inlandsbesuch hatte dabei um<br />

12,5 % auf 39.466 nachgegeben; die<br />

Resonanz aus dem Ausland war um 11,4<br />

% auf 42.524 Besucher zurückgegangen.<br />

Der Anteil der ausländischen Besucher<br />

war mit 51,8 (51,5) % nahezu stabil geblieben.<br />

Technodomus künftig<br />

im Zweijahresrhythmus<br />

Die Technodomus soll nach Angaben<br />

des Veranstalters Rimini Fiera S.p.a. in<br />

Zukunft doch wieder im Zweijahresrhythmus<br />

stattfinden. <strong>Nach</strong> der ersten, vom<br />

11. bis 14. März 2009 durchgeführten<br />

Veranstaltung war der ursprünglich<br />

erst für 2011 geplante Folgetermin<br />

auf Ende April 2010 vorgezogen <strong>und</strong><br />

parallel dazu die Messedauer von vier<br />

auf fünf Tage verlängert worden. Mit<br />

der jetzt beschlossenen Rückkehr zu<br />

einem zweijährlichen Rhythmus ist die<br />

nächste Technodomus erst wieder im<br />

Jahr 2012 <strong>und</strong> im direkten Anschluss an<br />

die üblicherweise im April stattfindende<br />

Mailänder Möbel- <strong>und</strong> Einrichtungsmesse<br />

„Salone Internazionale del Mobile“<br />

geplant. Damit wird die Technodomus<br />

wie in diesem Jahr kurz vor der Xylexpo<br />

liegen, die 2012 vom 8. bis zum 12. Mai<br />

stattfinden soll.<br />

An der diesjährigen, vom 20. bis 24. April<br />

veranstalteten Technodomus haben sich<br />

insgesamt 300 (2009: 140) Aussteller<br />

beteiligt, von denen r<strong>und</strong> 10 % aus dem<br />

Ausland kamen. Die Ausstellungsfläche<br />

nahm auf 42.000 (25.000) m² zu; damit<br />

wurden insgesamt 8 (6) Hallen belegt.<br />

Der größte Teil dieser Fläche, insgesamt<br />

sechs Hallen, war für Hersteller von <strong>Holz</strong>verarbeitungsmaschinen<br />

<strong>und</strong> Zulieferteilen<br />

vorgesehen. Jeweils eine Halle stand<br />

für Technologien <strong>und</strong> Zulieferteile für den<br />

<strong>Holz</strong>bau sowie für Maschinen <strong>und</strong> Vorprodukte<br />

für die Oberflächenbearbeitung zur<br />

Wie schon oft, gab es nach dem schwachen<br />

Verlauf der diesjährigen Xylexpo<br />

Spekulationen über die Zukunft dieser<br />

früher weltweit zweitwichtigsten<br />

<strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenmesse.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

Verfügung. Die Besucherzahl stieg nach<br />

Angaben des Veranstalters auf 30.865<br />

(18.156); der Auslandsanteil soll sich<br />

dabei auf 31 (28) % erhöht haben.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des im Vergleich zur Xylexpo<br />

eher noch schwächeren Messeverlaufs<br />

<strong>und</strong> der relativ starken Fokussierung auf<br />

die drei großen Aussteller Biesse, Cefla<br />

Finishing Group <strong>und</strong> SCM Group wurden<br />

die von dem Veranstalter genannten<br />

Besucherzahlen von verschiedenen, auf<br />

der Technodomus als Aussteller bzw.<br />

Besucher vertretenen Unternehmen <strong>und</strong><br />

Verbänden allerdings angezweifelt.<br />

Rimini Fiera will sich bei der nächsten<br />

Veranstaltung vor allem um eine stärkere<br />

Beteiligung internationaler Aussteller bemühen.<br />

So sollen unter anderem auch die<br />

großen deutschen Maschinenhersteller,<br />

die sich in diesem Jahr noch mehrheitlich<br />

für die Xylexpo entschieden hatten,<br />

verstärkt angesprochen werden. Im<br />

Gegensatz zu dem Xylexpo-Veranstalter<br />

Machinery fairs suffer sizeable fall in exhibitors<br />

The global economic crisis, which manifested itself in dramatic reductions in production,<br />

deliveries and revenues for wood processing machinery firms last year,<br />

has also left its mark on a number of machinery trade fairs. The crisis aggravated<br />

longstanding and recent structural problems facing a few events. Hardly any<br />

wood processing machinery fair was able to escape the overall downward trend.<br />

However, events were affected by this slump to varying degrees. This situation<br />

was caused by the dwindling importance of what used to be the largest trade fairs<br />

in certain markets, the growing establishment of events in BRIC countries, competition<br />

from new events and the shift in exhibitors caused by these factors. The<br />

Ligna in Hanover will likely maintain its position as the world’s foremost trade show<br />

despite the significant decline in visitors attending the last edition in 2008 and the<br />

minor loss in exhibitors. This fair partially benefits from the loss in popularity of<br />

a number of secondary events that had played a crucial role in specific markets<br />

or regions, at least in the past. Examples include the Xylexpo in Milan, Italy that<br />

emerged from the Interbimall fair, as well as the Fimma in Valencia, Spain, the<br />

Drema in Poznan, Poland and even the US trade fairs International Woodworking<br />

Fair (IWF) in Atlanta, Georgia and the Association of Woodworking & Furnishings<br />

Suppliers Fair (AWFS) in Las Vegas, Nevada.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Cepra wollte Rimini Fiera im <strong>Nach</strong>gang<br />

zu den diesjährigen Veranstaltungen auch<br />

eine Annäherung zwischen den beiden<br />

konkurrierenden Maschinenmessen nicht<br />

ausschließen.<br />

Die bereits seit dem Jahr 2008 geführten<br />

Diskussionen über diese beiden Messen<br />

waren Mitte September 2009 eskaliert.<br />

<strong>Nach</strong>dem sich der Verband der italienischen<strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenhersteller<br />

<strong>und</strong> Xylexpo-Organisator Acimall,<br />

Assago, in einer am 15. September veröffentlichten<br />

Mitteilung erneut kritisch mit<br />

den Technodomus-Planungen auseinandergesetzt<br />

<strong>und</strong> weitere Schritte gegen<br />

die Konkurrenzveranstaltung angekündigt<br />

hatte, hatten Biesse, Cefla <strong>und</strong> SCM am<br />

18. September in gleichlautenden Stellungnahmen<br />

ihren Verzicht auf die nächste<br />

Xylexpo erklärt. Die drei Gruppen, auf die<br />

nach eigener Einschätzung r<strong>und</strong> 50 %<br />

des Gesamtumsatzes der italienischen<br />

<strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenbranche entfallen,<br />

begründeten den damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Wechsel zur Technodomus unter<br />

anderem mit den zu hohen Kosten der<br />

Xylexpo-Beteiligung. Das Messegelände<br />

in Rimini liegt in direkter <strong>Nach</strong>barschaft<br />

zu dem SCM-Stammsitz; die Hauptwerke<br />

von Biesse <strong>und</strong> Cefla sind nur 50 km bzw.<br />

70 km entfernt.<br />

Die Technodomus war ursprünglich aus<br />

der <strong>Holz</strong>baumesse Domuslegno hervorgegangen.<br />

Diese auf die Bereiche <strong>Holz</strong>bau<br />

<strong>und</strong> Baulemente ausgerichtete Messe<br />

war in den Jahren 2004 <strong>und</strong> 2005 in Turin<br />

durchgeführt worden, nach dem im Januar<br />

2006 vereinbarten Einstieg der Survey<br />

Marketing + Consulting GmbH & Co. KG,<br />

Bielefeld, allerdings nach Rimini verlagert<br />

worden. Die folgenden Veranstaltungen<br />

fanden 2006 <strong>und</strong> 2007 jeweils im November<br />

statt. Ende 2007 hatten sich die<br />

Organisatoren Survey <strong>und</strong> Domuslegno<br />

s.r.l., Arese/Italien, zurückgezogen <strong>und</strong><br />

die Domuslegno-Rechte an Rimini Fiera<br />

verkauft. Im Rahmen einer sich daran anschließenden<br />

Neuausrichtung der Messe<br />

wurde das Ausstellungsprogramm auf<br />

<strong>Holz</strong>verarbeitungsmaschinen <strong>und</strong> Zulieferteile<br />

für die <strong>Holz</strong>industrie erweitert, die<br />

Domuslegno in Technodomus umbenannt<br />

<strong>und</strong> die bereits auf November 2008 terminierte<br />

nächste Veranstaltung auf März<br />

2009 verlegt.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

Messen 2010/2011<br />

Messen<br />

24.06.-27.06.2010 Furnitech/Woodtech, Bangkok/Thailand<br />

27.07.-30.07.2010 Formobile, São Paulo/Brasilien<br />

18.08.-21.08.2010 Tecno Mueble Internacional, Guadalajara/Mexiko<br />

25.08.-28.08.2010 IWF, Atlanta/Georgia<br />

03.09.-07.09.2010 Meuble Paris, Paris/Frankreich<br />

07.09.-10.09.2010 Furniture China/FMC, Shanghai/China<br />

08.09.-11.09.2010 Woodpro, Johannesburg/Südafrika<br />

08.09.-12.09.2010 Bife-Timb, Bukarest/Rumänien<br />

16.09.-19.09.2010 ZOW, Istanbul/Türkei<br />

16.09.-19.09.2010 Z-TEC, Istanbul/Türkei<br />

18.09.-23.09.2010 Focus Küche & Bad, Hiddenhausen<br />

21.09.-24.09.2010 Woodprocessing, Kiew/Ukraine<br />

27.09.-01.10.2010 Lesdrevmasch, St. Petersburg/Russland<br />

27.09.-01.10.2010 Hout, Rotterdam/Niederlande<br />

28.09.-30.09.2010 ZOW, Madrid/Spanien<br />

03.10.-06.10.2010 W10 – Working with Wood, Birmingham/Großbr.<br />

05.10.-08.10.2010 Lignumexpo, Nitra/Slowakei<br />

06.10.-09.10.2010 Woodtech, Budapest/Ungarn<br />

08.10.-11.10.2010 Index Furniture, Mumbai/Indien<br />

12.10.-16.10.2010 <strong>Holz</strong>, Basel/Schweiz<br />

13.10.-15.10.2010 Woodworking, Lahti/Finnland<br />

13.10.-16.10.2010 ZOW, Verona/Italien<br />

16.10.-20.10.2010 Intermob/Wood Machinery, Istanbul/Türkei<br />

19.10.-21.10.2010 Tekhnodrev, St. Petersburg/Russland<br />

20.10.-23.10.2010 Fimap/Ferrália, Porto/Portugal<br />

20.10.-23.10.2010 SICAM, Pordenone/Italien<br />

26.10.-29.10.2010 Woodworking, Minsk/Weißrussland<br />

02.11.-05.11.2010 Aseanwood/Furnitecno, Jakarta/Indonesien<br />

22.11.-26.11.2010 ZOW, Moskau/Russland<br />

22.11.-26.11.2010 Mebel, Moskau/Russland<br />

25.11.-27.11.2010 Woodworking Machinery, Tokio/Japan<br />

25.11.-27.11.2010 Woodworking Machinery, Riga/Lettland<br />

15.01.-18.01.2011 Domotex, Hannover<br />

18.01.-23.01.2011 IMM Cologne, Köln<br />

14.02.-17.02.2011 ZOW, Bad Salzuflen<br />

15.02.-18.02.2011 Eurobois, Lyon/Frankreich<br />

17.02.-20.02.2011 Delhiwood, New Delhi/Indien<br />

26.02.-02.03.2011 EuroShop, Düsseldorf<br />

01.03.-04.03.2011 Woodmac/Furnitek, Shanghai/China<br />

21.03.-25.03.2011 Fimma, Bento Goncalves/Brasilien<br />

27.03.-30.03.2011 Interzum Guangzhou, Guangzhou/China<br />

29.03.-31.03.2011 European Coatings Show, Nürnberg<br />

05.04.-07.04.2011 Dubai Wood Show, Dubai/VAE<br />

12.04.-15.04.2011 Drema/Furnica, Posen/Polen<br />

12.04.-17.04.2011 Salone Internazionale del Mobile, Mailand/Italien<br />

08.05.-12.05.2011 MOW, Ostwestfalen<br />

25.05.-28.05.2011 Interzum, Köln<br />

30.05.-03.06.2011 Ligna, Hannover<br />

20.07.-23.07.2011 AWFS, Las Vegas/Nevada<br />

Nähere Informationen zu den einzelnen Terminen unter www.euwid-holz.de<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

11


12<br />

Messen<br />

Mit der Expansion der ZOW hatten auch die Probleme zugenommen<br />

Clarion Events bietet auch für<br />

Veranstaltungen im Ausland<br />

<strong>Nach</strong>dem<br />

der britische Messeveranstalter<br />

Clarion Events Ltd., London, im März<br />

2010 die Mehrheit an den deutschen<br />

Messeaktivitäten der Survey<br />

Marketing+Consulting GmbH & Co.<br />

KG, Bielefeld, übernommen hat, werden<br />

derzeit die Möglichkeiten für<br />

eine Fortführung der Veranstaltungen<br />

im Ausland geprüft. Mögliche<br />

Optionen sind die Übernahme durch<br />

Clarion Events, der Verkauf an Dritte,<br />

eine Fortführung über Lizenzregelungen<br />

oder die Abwicklung.<br />

Einzelne Entscheidungen sind dabei bereits<br />

gefallen. Die „ZOW“-Veranstaltung<br />

in Shanghai/China, die nach dem Umzug<br />

an einen neuen Standort bereits im Jahr<br />

2008 mit einem deutlichen Aussteller- <strong>und</strong><br />

Besucherrückgang zum kämpfen hatte<br />

<strong>und</strong> 2009 abgesagt worden war, wurde<br />

endgültig aufgegeben. Survey ist auch<br />

bei der im vergangenen Jahr als zweite<br />

Veranstaltung in China gestarteten ZOW<br />

in Shenzhen ausgestiegen. Der bisherige<br />

Kooperationspartner Shenzhen Furniture<br />

Trade Association (SZFA) wird parallel zu<br />

der Möbelmesse SIFE Shenzhen International<br />

Furniture Exhibition allerdings<br />

eine Zuliefermesse unter eigener Regie<br />

fortführen; dieses neue Konzept wurde<br />

bereits im März 2010 zum ersten Mal<br />

umgesetzt. Damit wird es in Zukunft keine<br />

ZOW-Veranstaltungen in China mehr<br />

geben.<br />

Für die ZOW-Messen in Moskau/Russland<br />

<strong>und</strong> in Madrid/Spanien könnten Lizenzregelungen<br />

in Frage kommen. Survey<br />

würde sich damit aus der Organisation<br />

dieser Messen zurückziehen; die Veranstaltungen<br />

könnten aber weiterhin unter<br />

dem Titel ZOW laufen. Als mögliche<br />

Lizenznehmer kommen der bisherige<br />

Kooperationspartner in Russland, die<br />

Restec Exhibition Company, St. Pe-<br />

tersburg <strong>und</strong> Moskau, bzw. das lokale<br />

Survey-Management in Frage. Auch für<br />

die bislang in Posen/Polen durchgeführte<br />

Polstermöbelzuliefermesse Furnifab, die<br />

durch die Terminverlegung der Posener<br />

Möbelmesse stark geschwächt worden<br />

war, wird derzeit eine Lizenzvergabe geprüft.<br />

Diese Messe könnte damit künftig<br />

in Verbindung mit der sich in Ostroda neu<br />

formierenden Möbelmesse weitergeführt<br />

werden.<br />

Clarion Events hat im Zuge der Übernahme<br />

der drei deutschen Messen auch ein<br />

gr<strong>und</strong>sätzliches Interesse an einzelnen<br />

Auslandsveranstaltungen signalisiert.<br />

Dies gilt insbesondere für die von Survey<br />

in der Türkei gestarteten Veranstaltungen<br />

ZOW bzw. „Z-TEC“, „Focus Mutfak Banyo“<br />

<strong>und</strong> „BuildIST“. In den vergangenen<br />

Monaten wurden die Verhandlungen über<br />

eine solche Transaktion fortgeführt; eine<br />

konkrete Entscheidung steht bislang allerdings<br />

noch aus.<br />

Unklare Zukunft für<br />

die italienische ZOW<br />

Noch offen ist dagegen die Zukunft der<br />

italienischen ZOW. Diese bis zum Jahr<br />

2008 relativ erfolgreiche Veranstaltung<br />

ist durch den Umzug nach Verona, die<br />

Konkurrenzsituation zu der dadurch neu<br />

gegründeten „Salone internazionale per i<br />

componenti e gli accessori dell’industria<br />

del mobile (SICAM)“ in Pordenone, den daraus<br />

resultierenden Rechtsstreit zwischen<br />

Survey <strong>und</strong> den SICAM-Veranstaltern sowie<br />

durch negative Reaktionen auf Seiten<br />

Die Geschäftsführung der neu gegründeten<br />

Clarion Survey GmbH setzt sich aus Simon<br />

Kimble (links) <strong>und</strong> Tim Pilcher (Mitte),<br />

beide von Clarion Events, sowie dem<br />

Survey-Inhaber Peter H. Meyer<br />

(zweiter von rechts) zusammen.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


der Aussteller in größere Schwierigkeiten<br />

geraten. Die bisherige gute Ausgangssituation<br />

wurde damit größtenteils verspielt.<br />

Die ZOW in Pordenone war über die Jahre<br />

nahezu kontinuierlich gewachsen, während<br />

andere, früher wesentlich bedeutendere<br />

italienische Zuliefermessen wie zum<br />

Beispiel die Mailänder Sasmil nach <strong>und</strong><br />

nach in der Versenkung verschwanden.<br />

Die nächste ZOW in Verona soll nach der<br />

bisherigen Planung vom 13. bis 16. Oktober<br />

2010 <strong>und</strong> damit eine Woche vor<br />

der SICAM stattfinden. Innerhalb der Zulieferbranche<br />

wird allerdings zunehmend<br />

angezweifelt, dass die italienische ZOW in<br />

diesem Jahr auch tatsächlich stattfinden<br />

wird. Survey hat sich bislang noch nicht<br />

zu einer möglichen Absage geäußert.<br />

Unkommentiert blieb auch die von Carlo<br />

Giobbi während der Anfang Mai 2010<br />

veranstalteten Maschinenmesse Xylexpo<br />

gemachte Aussage, dass die SICAM in<br />

diesem Jahr die einzige auch international<br />

relevante Zuliefermesse in Italien sein<br />

wird. Giobbi, bis Juni 2008 Geschäftsführer<br />

der Survey Marketing+Consulting s.r.l.<br />

mit Sitz in Mailand, organisiert inzwischen<br />

als Geschäftsführer der Business International<br />

s.r.l., Mailand, über die ExpoSicam<br />

s.r.l. die SICAM in Pordenone. Er kooperiert<br />

dabei mit der Messegesellschaft<br />

Pordenone Fiere S.p.a., Pordenone.<br />

Giobbi schloss zudem eine von dem Survey-Geschäftsführer<br />

Peter H. Meyer im<br />

Verlauf des ersten Quartals 2010 ins Gespräch<br />

gebrachte Annäherung zwischen<br />

den beiden konkurrierenden italienischen<br />

Zuliefermessen aus. Er verwies in diesem<br />

Zusammenhang auf den aus seiner Sicht<br />

besseren Verlauf der SICAM <strong>und</strong> auf die<br />

Akzeptanzprobleme der ZOW in Verona<br />

bei bestimmten Ausstellergruppen <strong>und</strong><br />

Unternehmen. Meyer strebt in dem seit<br />

dem Jahr 2008 laufenden Rechtsstreit<br />

mit den SICAM-Organisatoren eine außergerichtliche<br />

Einigung an, nachdem die<br />

von Survey aufgebrachten Vorwürfe von<br />

zwei italienischen Gerichtsinstanzen größtenteils<br />

zurückgewiesen worden waren.<br />

ZOW will Zahlen im<br />

nächsten Jahr halten<br />

Der neue ZOW-Veranstalter Clarion<br />

Survey GmbH, Bielefeld, will bei der<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

nächsten, auf den 14. bis 17. Februar<br />

2011 terminierten ZOW in Bad Salzuflen<br />

die Aussteller- <strong>und</strong> Besucherzahlen<br />

der diesjährigen Messe halten. <strong>Nach</strong><br />

Survey-Angaben hatten im Februar<br />

2010 auf einer Nettofläche von gut<br />

17.000 (2009: 14.000) m² insgesamt<br />

663 (619) Unternehmen ausgestellt;<br />

in diesen Zahlen waren auch die auf<br />

Ständen übergeordneter Unternehmen<br />

vertretenen Unteraussteller berücksichtigt<br />

worden. Die Zahl der Eintritte war auf<br />

18.730 (17.281) gestiegen. Damit hatte<br />

die Messe sämtliche Werte gegenüber<br />

dem Vorjahr verbessert, in dem sich<br />

allerdings zahlreiche Unternehmen aus<br />

der Beschläge- <strong>und</strong> Oberflächenindus-<br />

Messen<br />

ZOW: Entwicklung der Ausstellerzahlen 2005-2010<br />

m² netto<br />

750 24.000<br />

700<br />

650<br />

600<br />

550<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

Aussteller<br />

Ausstellungsfläche<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

ZOW: Entwicklung der Besucherzahlen 2005-2010<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

trie zugunsten der im Zweijahresrhythmus<br />

veranstalteten Interzum nicht an<br />

der ZOW beteiligt hatten. Die Zahlen von<br />

2008 (771 Aussteller, 21.600 Eintritte)<br />

konnten dagegen nicht erreicht werden.<br />

Die seit Ende 2009 zu beobachtende<br />

wirtschaftliche Erholung soll dazu beitragen,<br />

dass die diesjährigen Aussteller-<br />

<strong>und</strong> Besucherzahlen trotz der dann<br />

wohl wieder schwächeren Beteiligung<br />

von Seiten der Beschäge- <strong>und</strong> Oberflächenbranche<br />

auch im Interzum-Jahr<br />

2011 gehalten werden können. Darüber<br />

hinaus ist eine Erweiterung der<br />

Sortimente angedacht. Beispielsweise<br />

soll die Messe künftig für die Anbieter<br />

13<br />

22.000<br />

20.000<br />

18.000<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

Quelle: AUMA<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

(Zahl der Eintritte) Quelle: AUMA


Februar 1995<br />

Die von der Survey GmbH &<br />

Co. KG, Bielefeld, konzipierte<br />

<strong>und</strong> organisierte „Zuliefermesse<br />

Ostwestfalen (ZOW)“<br />

startet mit 47 Ausstellern im<br />

Musterring-Zentrum in Rietberg.<br />

Februar 1996<br />

Die Ausstellerzahl auf der<br />

zweiten ZOW in Rietberg hat<br />

sich mit 97 Unternehmen im<br />

Vergleich zum Vorjahr mehr<br />

als verdoppelt.<br />

Die Möbel Ordermesse GmbH<br />

mit Sitz in Lemgo, die die Möbel<br />

Ordermesse Westfalica<br />

(M.O.W.) durchführt, veranstaltet<br />

im Messezentrum B<br />

239 in Bad Salzuflen zum<br />

ersten Mal die Zuliefermesse<br />

„Z.U.T.“ <strong>und</strong> kooperiert dabei<br />

mit der Herforder „Postmoderne“.<br />

Die Ausstellerliste<br />

der Z.U.T. weist r<strong>und</strong> 70 Unternehmen<br />

aus.<br />

Die „Postmoderne“ führt parallel<br />

zur ZOW <strong>und</strong> zur Z.U.T.<br />

in ihrem ständigen Ausstellungszentrum<br />

in der Alten<br />

Post in Herford zum fünften<br />

Mal das „PostForum“ durch.<br />

Das Ausstellungszentrum<br />

der Postmoderne in der Alten<br />

Post in Herford, in der<br />

26 Zulieferfirmen der Küchenindustrie<br />

permanent<br />

vertreten sind, soll um einen<br />

zweiten Ausstellungsbereich<br />

in direkter <strong>Nach</strong>barschaft<br />

erweitert werden.<br />

Die Ausstellungsfläche soll<br />

damit von zuvor 1.000 m²<br />

auf r<strong>und</strong> 3.500 m² steigen.<br />

In dem neuen Bereich sollen<br />

vorrangig Zulieferer 14<br />

Messen<br />

von Polsterstoffen geöffnet werden;<br />

der Bereich Beleuchtung soll weiter<br />

ausgebaut werden. In Bezug auf die<br />

Hallenbelegung wird Clarion Survey nach<br />

Aussage von Horst Rudolph, der in der<br />

neuen Gesellschaft als Group Event Manager<br />

für die Organisation der Messen<br />

verantwortlich ist, künftig flexibler sein<br />

können. Im Wesentlichen soll die ZOW in<br />

den Hallen 20, 21 <strong>und</strong> 22 des Bad Salzuflener<br />

Messegeländes stattfinden. Bei<br />

Bedarf wird die Halle 19 hinzu kommen.<br />

In den Vorjahren musste dagegen auch<br />

die Halle 23 mit ZOW-Ausstellern belegt<br />

werden. Ab Herbst 2010 wird diese<br />

für andere Möbelbranchen<br />

platziert werden.<br />

Z.U.T. <strong>und</strong> Postmoderne wollen<br />

ihre Zusammenarbeit auch in<br />

Zukunft weiterführen. Ein Kooperationsangebot<br />

an die ZOW<br />

bleibt vorerst unbeantwortet.<br />

Die Veranstalter der ZOW<br />

sehen ihr Konzept bestätigt.<br />

Problematisch sind allerdings<br />

die beengten Platzverhältnisse<br />

in Rietberg. Die Z.U.T. verfügt<br />

in dem Messezentrum in Bad<br />

Salzuflen dagegen über mehr<br />

als ausreichende Flächen.<br />

Februar 1997<br />

Die ZOW findet zum ersten<br />

Mal im Messezentrum B 239<br />

in Bad Salzuflen statt <strong>und</strong><br />

wird dabei im Vergleich zur<br />

Vorjahresveranstaltung um<br />

einen Tag auf vier Tage verkürzt.<br />

Von den insgesamt 141<br />

Ausstellern kommen 47 aus<br />

dem Ausland. In der Halle 21<br />

wird eine Ausstellungsfläche<br />

von insgesamt 6.000 m² belegt.<br />

Insgesamt 3.200 Besucher<br />

werden registriert.<br />

Die ursprünglich für Einkäufer<br />

aus der Küchen-,<br />

Kasten- <strong>und</strong> Badmöbelindustrie<br />

sowie deren Zulieferer<br />

konzipierte ZOW spricht<br />

zunehmend auch andere<br />

Besuchergruppen an, zum<br />

Beispiel den Handel <strong>und</strong> den<br />

Objektbereich. Parallel dazu<br />

nimmt der Besuch aus dem<br />

benachbarten Ausland zu.<br />

Verschiedene Aussteller der<br />

Postmoderne buchen erstmals<br />

parallel dazu auch einen<br />

Stand auf der ZOW. Mittelfristig<br />

soll die Postmoderne<br />

eventuell in das von dem Ministerpräsidenten<br />

von Nord-<br />

Halle aber voraussichtlich an einen Sitzmöbelhersteller<br />

dauerhaft vermietet.<br />

Übernahme wurde<br />

im März vereinbart<br />

Der Einstieg von Clarion Events bei den<br />

deutschen Survey-Messeaktivitäten war<br />

Anfang März vereinbart <strong>und</strong> am 11. März<br />

bekannt gegeben worden. Die Mehrheitsbeteiligung<br />

betrifft die in Bad Salzuflen<br />

veranstaltete Möbelzuliefermesse ZOW,<br />

die „Focus Küche & Bad“ in Hiddenhausen<br />

sowie die ebenfalls in Bad Salzuflen<br />

stattfindende „FMB Zuliefermesse Ma-<br />

rhein-Westfalen, Wolfgang<br />

Clement, initiierte „Haus der<br />

Möbel“ in Herford umziehen.<br />

Februar 1998<br />

Die ZOW wird mit der Einbeziehung<br />

von Teilen der Halle<br />

20 erweitert. Damit können<br />

neue Aussteller angesprochen<br />

werden. Die Halle 21<br />

wird größtenteils von den bereits<br />

etablierten Ausstellern<br />

belegt. Insgesamt beteiligen<br />

sich 250 Aussteller an der<br />

ZOW, ein Anstieg von 63 %<br />

gegenüber dem Vorjahr. Aus<br />

dem Ausland kommen 82<br />

Aussteller, was einem Anteil<br />

von 33 % entspricht. Die<br />

Ausstellungsfläche hat sich<br />

gegenüber dem Vorjahr auf<br />

11.000 m² beinahe verdoppelt.<br />

Die Besucherzahl steigt<br />

um 53 % auf 4.900; noch höhere<br />

Zuwachsraten werden<br />

beim Besuch aus dem Ausland<br />

verzeichnet. Die ZOW<br />

entwickelt sich damit bereits<br />

in ihrem vierten Jahr zu einer<br />

auch international relevanten<br />

Zuliefermesse.<br />

Erste Unternehmen überlegen<br />

gut ein Jahr vor der<br />

nächsten „Interzum“, in Zukunft<br />

nur noch auf der ZOW<br />

auszustellen. Exportorientierte<br />

Zulieferer wollen im<br />

Jahr 1999 dagegen zugunsten<br />

der Interzum auf die ZOW<br />

verzichten. Survey rechnet<br />

daher für das kommende<br />

Jahr mit einer Stabilisierung<br />

der Aussteller- <strong>und</strong> Besucherzahlen<br />

auf dem im Februar<br />

1998 erreichten Niveau.<br />

Bereits während der ZOW<br />

werden künftige Erweiterungsmöglichkeiten<br />

in Bad<br />

Salzuflen diskutiert. In den<br />

schinenbau“. Zum Zweck der Übernahme<br />

wurde die Clarion Survey GmbH mit Sitz in<br />

Bielefeld gegründet. Der Survey-Inhaber<br />

Peter H. Meyer hält eine Minderheitsbeteiligung<br />

an der neuen Gesellschaft.<br />

Der Geschäftsführung von Clarion Survey<br />

gehören neben Meyer Simon Kimble (CEO<br />

Clarion Events) <strong>und</strong> Tim Pilcher (COO<br />

Clarion Events) an. 19 der bisherigen<br />

Survey-Mitarbeiter wurden von der neu<br />

gegründeten Gesellschaft übernommen.<br />

Nicht Bestandteil der Übernahme war der<br />

Survey-Geschäftsbereich „Material ConneXion<br />

Cologne“ mit sechs Mitarbeitern,<br />

beiden zur Verfügung stehenden<br />

Hallen können insgesamt<br />

bis zu 18.000 m² belegt<br />

werden (Halle 21 6.000 m²,<br />

Halle 20 12.000 m²).<br />

<strong>Nach</strong> Einschätzung verschiedener<br />

Aussteller <strong>und</strong> Besucher<br />

werden mit dem anhaltenden<br />

Wachstum der ZOW<br />

erstmals logistische Grenzen<br />

im Hinblick auf Anreise,<br />

Parkplätze, Auf-/Abbau <strong>und</strong><br />

Bewirtung erreicht. Einzelne<br />

Aussteller befürworten daher<br />

eine Begrenzung des weiteren<br />

Wachstums. Zum Teil<br />

wird auch eine Abgrenzung<br />

gegenüber einer stärkeren<br />

Beteiligung von ausländischen<br />

Ausstellern gefordert.<br />

Weitgehende Einigkeit besteht<br />

allerdings darin, dass<br />

der Workshop-Charakter beibehalten<br />

werden soll.<br />

Februar 1999<br />

Bei der in der Karnevalswoche<br />

veranstalteten ZOW<br />

werden die Hallen 20 <strong>und</strong> 21<br />

erstmals vollständig einbezogen,<br />

allerdings noch nicht<br />

komplett belegt. Auf 16.000<br />

m² sind insgesamt 360<br />

Aussteller aus 18 Ländern<br />

vertreten. 217 Aussteller<br />

kommen aus Deutschland,<br />

143 aus dem Ausland. Der<br />

Auslandsanteil liegt bei 40 %.<br />

Die wegen der im Mai 1999<br />

stattfindenden Interzum zum<br />

Teil erwartete Stagnation der<br />

Ausstellerzahlen tritt damit<br />

nicht ein.<br />

nen, wogegen die Beschlagindustrie<br />

auch weiterhin auf<br />

die Interzum setzt.<br />

Die Hornitex-Werke Gebr.<br />

Künnemeyer GmbH & Co.<br />

KG (Horn-Bad Meinberg), die<br />

Pfleiderer Industrie GmbH<br />

(Neumarkt) <strong>und</strong> die Thermopal<br />

GmbH (Leutkirch) veranstalten<br />

parallel zur ZOW<br />

Hausmessen bzw. eigene<br />

Hotelausstellungen, prüfen<br />

aber für das kommende Jahr<br />

eine direkte Beteiligung an<br />

der ZOW.<br />

Februar 2000<br />

Der Anteil von ausländischen<br />

Ausstellern <strong>und</strong> Besuchern<br />

nimmt weiter zu. 44 % der<br />

435 ZOW-Aussteller kommen<br />

aus dem Ausland. Mit<br />

einer Ausstellungsfläche von<br />

20.000 m² können die beiden<br />

Hallen 20 <strong>und</strong> 21 erstmals<br />

voll belegt werden. Dennoch<br />

gibt es eine Warteliste mit 30,<br />

zumeist ausländischen Unternehmen.<br />

Februar 2001<br />

An der ZOW beteiligen sich<br />

445 Aussteller aus 20 Ländern.<br />

Die Hallen 20 <strong>und</strong><br />

21 werden damit wieder<br />

vollständig belegt. Für die<br />

nächste ZOW wird daher die<br />

Einbeziehung einer dritten<br />

Halle geplant.<br />

September 2001<br />

Der ZOW-Beirat löst sich<br />

Im direkten Vergleich zwi- auf. Mit Martin Plümer (Egschen<br />

der ZOW <strong>und</strong> der Inger <strong>Holz</strong>werkstoffe GmbH<br />

terzum hat die Veranstaltung & Co. KG), Helmut Schön<br />

in Bad Salzuflen vor allem für (Unternehmensgruppe Berg)<br />

die <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie <strong>und</strong> Joachim Dausch (Döll-<br />

<strong>EUWID</strong> weiter an <strong>Holz</strong> Bedeutung special: gewon- <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

ken Kunststoffverarbeitung


der sich seit der Gründung nicht zufrieden<br />

stellend entwickelt hatte. Material Conne-<br />

Xion verblieb damit bei der alten Survey-<br />

Gesellschaft, soll aber voraussichtlich<br />

bis zum Jahresende unter Beteiligung<br />

der Mitarbeiter in ein eigenständiges<br />

Unternehmen ausgegliedert werden.<br />

Die 50 %-Beteiligung von Survey an der<br />

PR-Agentur <strong>und</strong> Beratungsgesellschaft<br />

PH Meyer Wirtschaftsberatung GmbH &<br />

Co. KG, Bielefeld, wurde ebenfalls nicht<br />

übernommen <strong>und</strong> liegt damit weiterhin bei<br />

Survey. Die restlichen 50 % an PH Meyer<br />

werden von Frank B. Müller gehalten. Survey<br />

ist zudem noch an den Messehallen<br />

GmbH) scheiden drei der<br />

vier Beiratsmitglieder aus<br />

dem Gremium aus. Edm<strong>und</strong><br />

Volmer (Westag & Getalit AG)<br />

will dem Beirat auch bei einem<br />

Neustart angehören.<br />

Oktober 2001<br />

Survey veranstaltet in Kooperation<br />

mit der Business<br />

International s.r.l., Mailand,<br />

die erste ZOW in Italien <strong>und</strong><br />

überträgt das Messekonzept<br />

damit ins Ausland. Insgesamt<br />

280 Aussteller nehmen teil.<br />

Januar 2002<br />

Der im Herbst 2001 von Survey<br />

aufgelöste ZOW-Beirat<br />

wird im Vorfeld der nächsten<br />

Messe neu besetzt. Der neue<br />

Beirat setzt sich zusammen<br />

aus Edm<strong>und</strong> Volmer, Ulrich<br />

Bühler (Egger <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

GmbH & Co. KG), Dr. Helmut<br />

Kern (Glunz AG) <strong>und</strong> Bernd<br />

Riechers (Hettich International).<br />

gazingeschäft <strong>und</strong> zieht dabei<br />

unter anderem den Kauf<br />

eines im Möbel-/Möbelzulieferbereich<br />

bereits tätigen<br />

Verlags oder Verlagsbereichs<br />

in Erwägung.<br />

Februar 2002<br />

Bei der ZOW in Bad Salzuflen<br />

wird erstmals eine dritte<br />

Halle einbezogen. Damit<br />

stößt die Zuliefermesse nach<br />

Aussage des Veranstalters<br />

Survey endgültig an ihre<br />

Kapazitätsgrenzen. Eine<br />

nochmalige Erweiterung der<br />

ZOW in Bad Salzuflen ist nicht<br />

geplant. Stattdessen soll die<br />

Expansion in ausländische<br />

Märkte forciert werden.<br />

Survey beendet die in den<br />

Mit der erstmaligen Einbeziehung<br />

der Halle 19 erhöht<br />

sich die Zahl der Aussteller<br />

auf 580 Unternehmen aus 25<br />

Ländern; die Ausstellungsfläche<br />

beläuft sich auf 28.000<br />

m². Die Zahl der Besucher<br />

steigt um r<strong>und</strong> 30 % auf<br />

12.000; damit wird erstmals<br />

die Marke von 10.000 Besu-<br />

vorangegangenen Jahren chern überschritten.<br />

praktizierte Zusammenarbeit<br />

mit den Verlagen DRW-Verlag Mit verschiedenen organi-<br />

Weinbrenner GmbH & Co. KG, satorischen Änderungen will<br />

Leinfelden-Echterdingen, Survey die ZOW wieder stär-<br />

<strong>und</strong> m+t Ritthammer Publiker auf die Möbelindustrie<br />

shing GmbH, Nürnberg. Bis ausrichten. Die Besucher<br />

zum Jahr 2001 war Survey aus dem <strong>Holz</strong>fachhandel<br />

über Provisionsregelungen <strong>und</strong> aus dem verarbeitenden<br />

an den Anzeigenumsätzen Gewerbe sollen dagegen auf<br />

der Sonderausgaben von die für Herbst 2002 geplante<br />

DRW-Verlag <strong>und</strong> m+t beteiligt;<br />

im Gegenzug empfahl<br />

„ZOOM“ umgeleitet werden.<br />

Survey den ZOW-Ausstellern Survey gründet für die Ex-<br />

eine Anzeigen- oder PR- pansion in Polen eine eigene<br />

Schaltung in den betreffenden<br />

Magazinen.<br />

Messegesellschaft.<br />

Survey kündigt für das Jahr<br />

Survey prüft ein stärkeres 2002 zwei weitere Auslands-<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

eigenes Engagement im Maveranstaltungen an. Anfang<br />

in Bad Salzuflen <strong>und</strong> Hiddenhausen beteiligt.<br />

Material ConneXion, PH Meyer <strong>und</strong><br />

die Immobilien sollen in Zukunft als reine<br />

Kapitalbeteiligungen der alten Survey-<br />

Gesellschaft geführt werden.<br />

Die Veranstaltungsorte der deutschen<br />

Survey-Messen sollen ebenso wie der<br />

jährliche Rhythmus beibehalten werden.<br />

Clarion Events will über das neu gegründete<br />

Gemeinschaftsunternehmen auch<br />

andere Aktivitäten auf dem deutschen<br />

Markt ausweiten. So soll Clarion Survey<br />

zum einen Aussteller aus Deutschland<br />

für die in anderen Ländern veranstalte-<br />

Mai 2002 soll in Komorniki/<br />

Posen zeitgleich zur Posener<br />

Doppelmesse Drema/Meble<br />

<strong>und</strong> der Küchenmesse<br />

Kuchnia die „Fokus Akzesoria<br />

Meblarski“ stattfinden.<br />

Unterstützt wird die Posener<br />

Veranstaltung von der<br />

Schieder-Gruppe, Schieder-<br />

Schwalenberg. Mitte Juni<br />

folgt in Madrid die erste ZOW-<br />

Veranstaltung in Spanien.<br />

Oktober 2002<br />

Die Zuliefermesse für das<br />

<strong>Holz</strong>handwerk ZOOM, die<br />

vom 24. bis 26. Oktober 2002<br />

in Bad Salzuflen stattfinden<br />

sollte, wird kurzfristig abgesagt<br />

<strong>und</strong> auf Oktober 2003<br />

verschoben.<br />

Februar 2003<br />

Die ZOW wird von vier auf<br />

fünf Tage verlängert <strong>und</strong><br />

beginnt damit bereits am<br />

Montag.<br />

Die Zahl der Aussteller geht<br />

erstmals zurück. Mit 556<br />

Unternehmen wird der Vorjahreswert<br />

um 4 % verfehlt.<br />

299 Aussteller kommen aus<br />

Deutschland, 257 aus dem<br />

Ausland. Dennoch bleibt<br />

die Ausstellungsfläche mit<br />

28.000 m² in drei Hallen im<br />

Vergleich zum Vorjahr nahezu<br />

unverändert. Die Zahl der Besucher<br />

steigt nochmals um<br />

7,5 % auf knapp 13.000.<br />

August 2003<br />

Aufgr<strong>und</strong> des schwachen Besucherinteresses<br />

am letzten<br />

Tag der ZOW 2003 beschließen<br />

Survey <strong>und</strong> der Beirat,<br />

die nächste ZOW wieder auf<br />

vier Tage zu verkürzen <strong>und</strong><br />

Messen<br />

ten Messen akquirieren. Zum anderen ist<br />

angedacht, Veranstaltungen zu den von<br />

Clarion Events bereits im Ausland abgedeckte<br />

Themenfeldern auch in Deutschland<br />

zu etablieren. Auch die Übernahme<br />

weiterer Messen in Deutschland steht<br />

zur Diskussion. Die britische Gesellschaft<br />

hatte sich bereits vor dem Einstieg bei<br />

den Survey-Veranstaltungen um Akquisitionen<br />

auf dem deutschen Markt bemüht.<br />

Die Aktivitäten von Clarion Events umfassen<br />

bislang 15 verschiedene Marktsektoren<br />

wie Freizeit, Unterhaltung, Spiele oder<br />

Einzelhandel, darunter neben Fachmessen<br />

den Freitag zu streichen.<br />

Die nächste ZOW wird damit<br />

erstmals von Montag bis<br />

Donnerstag stattfinden.<br />

Oktober 2003<br />

Die Zuliefermesse für das<br />

<strong>Holz</strong>handwerk ZOOM wird<br />

erneut abgesagt; das Konzept<br />

wird damit aufgegeben.<br />

Survey stellt während der<br />

dritten ZOW in Italien die<br />

nächsten Expansionspläne<br />

vor. Eine in Kooperation mit<br />

der russischen Restec Exhibition<br />

Company, St. Petersburg,<br />

<strong>und</strong> der Innotech <strong>Holz</strong>technologien<br />

GmbH, Berlin,<br />

veranstaltete russische ZOW<br />

soll jährlich abwechselnd in<br />

St. Petersburg <strong>und</strong> Moskau<br />

stattfinden. Mit einer spätestens<br />

für das Jahr 2005 geplanten<br />

ZOW in China soll das<br />

Konzept erstmals in außereuropäische<br />

Märkte übertragen<br />

werden.<br />

Im Rahmen der auf dem<br />

Lenexpo-Gelände in St.<br />

Petersburg durchgeführten<br />

Messen „Tekhnodrev“,<br />

„IFEP“, „ISAP“, „Interles“,<br />

„Woodpulpexpo“ <strong>und</strong> „Country<br />

Housing“ wird unter dem<br />

Motto „ZOW Trend & Design“<br />

mit 15 Ausstellern das Konzept<br />

für eine russische ZOW<br />

vorgestellt.<br />

November 2003<br />

In Bad Salzuflen findet zum<br />

ersten Mal die „European<br />

Surface Show & Engineered<br />

Stone Exhibition” (E3S) statt.<br />

Im Vorfeld wurde die für den<br />

Mineralwerkstoffbereich<br />

konzipierte Messe noch um<br />

den Bereich Engineered<br />

15<br />

Stone erweitert. Gleichzeitig<br />

wurde der ursprünglich auf<br />

den Oktober angesetzte Termin<br />

in den November verlegt<br />

<strong>und</strong> damit die E3S zeitlich<br />

an die jährlich im November<br />

veranstaltete Hauptversammlung<br />

der europäischen<br />

Sektion der International<br />

Solid Surface Fabricators Association<br />

(ISSFA), Henderson/<br />

Nevada, angeb<strong>und</strong>en. Weder<br />

die thematische Erweiterung<br />

noch die Zusammenarbeit<br />

mit der ISSFA tragen allerdings<br />

zu einem stärkeren<br />

Zulauf bei.<br />

Februar 2004<br />

Die ZOW wird wieder von fünf<br />

auf vier Tage verkürzt. Der<br />

Messebeginn am Montag<br />

wird beibehalten; der in den<br />

Vorjahren eher besuchsschwache<br />

Freitag fällt weg.<br />

Die Zahl der Aussteller liegt<br />

mit 549 knapp unter dem<br />

Vorjahreswert; im Gegensatz<br />

zur letzten ZOW gibt es<br />

allerdings wieder eine Warteliste.<br />

Die Besucherzahl steigt<br />

nochmals leicht an.<br />

März 2004<br />

Mit der Festlegung des<br />

Standortes <strong>und</strong> des Kooperationspartnerskonkretisiert<br />

Survey den geplanten<br />

Markteintritt in China. Das<br />

ZOW-Konzept soll dabei in<br />

zwei Stufen umgesetzt werden.<br />

Für September 2004 ist<br />

im Rahmen der Möbelmesse<br />

„Furniture China“ eine ZOW-<br />

Präsentation geplant; die<br />

erste vollwertige ZOW soll<br />

ein Jahr später <strong>und</strong> ebenfalls<br />

parallel zur Furniture China<br />

stattfinden. Ziel ist dabei die<br />

Belegung einer Halle auf dem


Shanghai New International<br />

Expo Center (SNIEC).<br />

April 2004<br />

Survey veranstaltet in Zusammenarbeit<br />

mit der Restec<br />

Exhibition Company, St.<br />

Petersburg <strong>und</strong> Moskau,<br />

erstmals eine ZOW in Moskau,<br />

an der sich 150 Aussteller<br />

<strong>und</strong> 3.750 Besucher<br />

beteiligen.<br />

September 2004<br />

Als Vorbereitung auf die im<br />

Jahr 2005 geplante erste<br />

ZOW in Shanghai veranstaltet<br />

Survey zusammen mit dem<br />

chinesischen Messeveranstalter<br />

Shanghai CMP Sinoexpo<br />

International Exhibition<br />

Co. Ltd. die „ZOW Trend &<br />

Design“. Diese ZOW-Präsentation<br />

findet parallel zu<br />

der von CMP organisierten<br />

Möbelmesse Furniture China<br />

im Shanghai New International<br />

Expo Center (SNIEC) statt.<br />

Insgesamt 5.000 Besucher<br />

werden registriert.<br />

Oktober 2004<br />

Die Survey-Schwestergesellschaft<br />

Arguz GmbH Publishing,<br />

Bielefeld, veröffentlicht<br />

die erste Ausgabe des<br />

Magazins „engineeredsurfaces“,<br />

das zweimal jährlich<br />

erscheinen <strong>und</strong> sich in erster<br />

Linie mit Mineralwerkstoffen<br />

<strong>und</strong> Engineered Stone beschäftigen<br />

soll.<br />

November 2004<br />

An der zweiten E3S nehmen<br />

r<strong>und</strong> 40 Aussteller <strong>und</strong><br />

1.200 Besucher teil. Bei den<br />

16<br />

Messen<br />

auch Endverbraucherveranstaltungen.<br />

Insgesamt werden im Jahresverlauf r<strong>und</strong><br />

80 Veranstaltungen organisiert. In den von<br />

Survey abgedeckten Bereichen war das<br />

Unternehmen bislang nicht aktiv. Clarion<br />

Events beschäftigt derzeit über 80 Mitarbeiter<br />

an den elf Standorten London<br />

(Earls Court Exhibition Centre <strong>und</strong> Hatton<br />

Garden), Cheltenham, Birmingham, Maarsen/Niederlande,<br />

Südafrika/Kapstadt,<br />

USA (Connecticut <strong>und</strong> Reno/Kalifornien),<br />

São Paulo/Brasilien, Dubai <strong>und</strong> Singapur.<br />

Seit 2004 hat Clarion nach eigenen Angaben<br />

acht Akquisitionen abgeschlos-<br />

ausstellenden Unternehmen<br />

handelte es sich jedoch<br />

hauptsächlich um Verarbeiter,<br />

Zulieferfirmen <strong>und</strong> Hersteller<br />

aus verwandten Bereichen;<br />

der Anteil von Herstellern<br />

von Mineralwerkstoffen<br />

<strong>und</strong> Engineered Stone bleibt<br />

hingegen erneut gering.<br />

Februar 2005<br />

Survey-Geschäftsführer<br />

Peter H. Meyer dementiert<br />

Gerüchte über eine Verlagerung<br />

der ZOW nach Hannover<br />

<strong>und</strong> über eine Umstellung<br />

auf einen Zweijahresrhythmus.<br />

<strong>Nach</strong> Einschätzung<br />

von Meyer erfordern die<br />

Entwicklungszyklen in der<br />

Möbelindustrie eine jährliche<br />

Veranstaltung. Meyer betont<br />

zudem, dass die ZOW eine<br />

internationale Leitmesse für<br />

die Zulieferindustrie nicht<br />

ersetzen kann <strong>und</strong> dass auch<br />

keine derartigen Pläne verfolgt<br />

werden. Die verschiedenen<br />

ZOW-Veranstaltungen<br />

sollen dagegen auf die Anforderungen<br />

der jeweiligen Regionen<br />

ausgerichtet werden.<br />

Das Messegelände in Bad<br />

Salzuflen soll mit dem Neubau<br />

einer Halle um 5.300<br />

m² erweitert werden. Der<br />

Baubeginn ist für Mai 2005<br />

geplant, so dass die zusätzlichen<br />

Flächen bereits bei der<br />

ZOW 2006 genutzt werden<br />

können. Die Erweiterungsinvestition<br />

soll über eine<br />

neue Gesellschaft finanziert<br />

werden, an der sich neben<br />

der Inhaberfamilie Reibchen<br />

auch Survey <strong>und</strong> Rolf Demuth<br />

beteiligen werden.<br />

sen, 15 neue Veranstaltungen ins Leben<br />

gerufen <strong>und</strong> ist drei Joint Ventures eingegangen.<br />

Clarion Events gehört seit<br />

Februar 2008 der US-amerikanischen<br />

Private Equity-Gesellschaft Veronis<br />

Suhler Stevenson (VSS), New York, die<br />

sich auf Beteiligungen an Medien- <strong>und</strong><br />

Messeunternehmen spezialisiert hat.<br />

ZOW hatte in den ersten<br />

Jahren stark expandiert<br />

Die im Februar 1995 im ostwestfälischen<br />

Rietberg erstmals veranstaltete<br />

ZOW war in den ersten Jahren relativ<br />

Survey will in Bereiche außerhalb<br />

der Möbelindustrie<br />

expandieren. Für Herbst<br />

2005 ist in Pordenone/Italien<br />

die „Sicailux“ als Zuliefermesse<br />

für die Leuchtenindustrie<br />

vorgesehen.<br />

Im gleichen Zeitraum soll in<br />

Bad Salzuflen mit der „ZOW<br />

Maschinenbau“ eine Zuliefermesse<br />

für die Maschinenbauindustrie<br />

stattfinden.<br />

April 2005<br />

Die im Vorfeld von den Veranstaltern<br />

der ZOW in Moskau<br />

geplante Steigerung der<br />

Ausstellerzahl um 50 % wird<br />

deutlich verfehlt. Mit 150 Unternehmen<br />

wird das Niveau<br />

der Vorjahresveranstaltung<br />

erreicht; der Anteil russischer<br />

Aussteller kann dabei auf<br />

knapp 30 % mehr als verdoppelt<br />

werden.<br />

Juni 2005<br />

Im Rahmen der ZOW Madrid<br />

wird erstmals eine „Furniture<br />

Fabric Show“ (FurniFab) als<br />

Zuliefermesse für die Sitz-<br />

<strong>und</strong> Polstermöbelindustrie<br />

durchgeführt. Die Zahl der<br />

Aussteller bei der ZOW Madrid<br />

steigt um r<strong>und</strong> 30 %<br />

auf 260; der Auslandsanteil<br />

liegt bei 35 %. Die Ausstellungsfläche<br />

beläuft sich auf<br />

10.000 m².<br />

September 2005<br />

Auf der ersten vollständigen<br />

Zuliefermesse ZOW in Shanghai<br />

stellen r<strong>und</strong> 120 Unternehmen<br />

aus. Davon kommt<br />

r<strong>und</strong> ein Drittel aus China.<br />

Die E3S, die ursprünglich<br />

vom 23. bis 25. November<br />

stark gewachsen. Die im Jahr 1996<br />

durch den Neustart der zeitgleich in Bad<br />

Salzuflen durchgeführten Zuliefermesse<br />

„Z.U.T.“ kurzzeitig entstandene Konkurrenzsituation<br />

konnte relativ schnell<br />

wieder bereinigt werden. <strong>Nach</strong> einer<br />

Einigung zwischen den Veranstaltern<br />

der beiden Zuliefermessen fand ab<br />

dem Jahr 1997 nur noch die ZOW in<br />

Bad Salzuflen statt. Auch die anfänglich<br />

noch parallel laufende, aus der Dauerausstellung<br />

„Postmoderne“ abgeleitete<br />

Veranstaltung „PostForum“ in Herford<br />

wurde später nicht mehr fortgeführt,<br />

nachdem bereits im Jahr 1997 die ers-<br />

2005 stattfinden sollte, wird<br />

als eigenständige Veranstaltung<br />

abgesagt <strong>und</strong> soll ab<br />

2006 in die ZOW integriert<br />

werden.<br />

Oktober 2005<br />

Survey gibt über die Schwestergesellschaft<br />

Arguz im Vorfeld<br />

der ZOW in Pordenone/<br />

Italien erstmals ein Magazin<br />

für die Möbel- <strong>und</strong> Einrichtungsbranche<br />

heraus. Dieses<br />

viermal jährlich erscheinende<br />

Magazin soll sich unter<br />

dem Titel „M“ an Leser aus<br />

den Bereichen Zuliefermaterialien,<br />

Design, Architektur<br />

<strong>und</strong> Technologien richten<br />

<strong>und</strong> über Designtrends bzw.<br />

aktuelle Entwicklungen in<br />

angrenzenden Branchen berichten.<br />

Die Erscheinungstermine<br />

der einzelnen Ausgaben<br />

von M werden mit den von<br />

Survey veranstalteten Messen<br />

im Möbelzuliefer- <strong>und</strong><br />

Möbelbereich abgestimmt.<br />

Januar 2006<br />

Die eigentlich für Mitte April<br />

geplante nächste ZOW Moskau<br />

<strong>und</strong> die Polstermöbelzuliefermesse<br />

„Furnifab Moskau“<br />

werden auf November<br />

verschoben. Damit werden<br />

diese Messen parallel zur<br />

Möbel- <strong>und</strong> Zuliefermesse<br />

„Mebel“, zur Maschinenmesse<br />

„Technodrev“ <strong>und</strong> zu<br />

dem Möbelkongress „International<br />

Furniture Forum“<br />

stattfinden.<br />

Februar 2006<br />

Mit der erstmaligen Nutzung<br />

der Hallen 22 <strong>und</strong> 23 erhöht<br />

sich die für die ZOW zur<br />

Verfügung stehende Ausstellungsfläche<br />

von zuvor<br />

28.000 m² auf r<strong>und</strong> 42.000<br />

m². Die Ausstellerzahl steigt<br />

um 26 % auf 710; die Zahl<br />

der Besucher liegt mit<br />

15.620 um 15 % über dem<br />

Vorjahreswert.<br />

Das im Oktober 2004 gestar- Im Zusammenhang mit der<br />

tete Magazin Engineered- erstmaligen Nutzung der<br />

surfaces, das sich aufgr<strong>und</strong> neuen Hallen wird auf der<br />

seiner starken thematischen ZOW 2006 ein neues Flä-<br />

Spezialisierung nicht in dem chenkonzept umgesetzt. Un-<br />

gewünschten Maße am<br />

Markt etablieren <strong>und</strong> daher<br />

nicht als eigenständige Publikation<br />

tragen konnte, wird in<br />

die breiter gefasste Publikation<br />

M integriert.<br />

ternehmen aus dem Bereich<br />

„Beschläge” stellen in Halle<br />

19 aus. In der Halle 20 werden<br />

Aussteller zum Thema<br />

„Elemente <strong>und</strong> Systeme”<br />

zusammengefasst. In den<br />

Hallen 21, 22 <strong>und</strong> 23 finden<br />

An der ZOW in Italien beteili- sich die Unternehmen aus<br />

gen sich 650 Aussteller <strong>und</strong> dem Bereich „Material <strong>und</strong><br />

damit mehr Unternehmen Oberflächen”. Hier ist auch<br />

als auf der im Februar 2005 die Sonderausstellung E3S<br />

veranstalteten Messe in integriert.<br />

Bad Salzuflen. Die Zahl der<br />

Eintritte in Pordenone steigt Am 23. Februar 2006 findet<br />

erneut auf knapp 17.800; die auf der ZOW zum ersten Mal<br />

Besucherzahl liegt bei r<strong>und</strong> ein Architektentag statt, der<br />

<strong>EUWID</strong> 10.000. <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe Ausstellern & Oberflächen <strong>und</strong> Planern die


ten Postmoderne-Aussteller auch einen<br />

Stand auf der ZOW gebucht hatten.<br />

Einzelne <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller hatten<br />

sich anfänglich noch auf eigene, parallel<br />

zur ZOW veranstaltete Hausmessen<br />

oder Hotelausstellungen in der Region<br />

Ostwestfalen konzentriert, waren dann<br />

Ende der 90er Jahre aber doch schrittweise<br />

zur ZOW gewechselt.<br />

Relativ schnell hatte die anfänglich als<br />

regionale Zuliefermesse für die west-<br />

<strong>und</strong> norddeutsche Möbelindustrie konzipierte<br />

ZOW auch international an Bedeutung<br />

gewonnen. Darüber hinaus zog<br />

Gelegenheit zum Ideenaustausch<br />

geben soll.<br />

Insbesondere am zweiten<br />

Tag der ZOW kommt es zu<br />

lang anhaltenden Staus bei<br />

der Anfahrt zum Messegelände<br />

<strong>und</strong> zu größeren<br />

Problemen bei dem Shuttle-<br />

Service von <strong>und</strong> zu den weiter<br />

entfernt liegenden Parkplätzen.<br />

Im <strong>Nach</strong>gang zu der<br />

Messe entschuldigt sich Survey<br />

in einem R<strong>und</strong>schreiben<br />

an Aussteller <strong>und</strong> Besucher<br />

für diese Missstände.<br />

Mai 2006<br />

Mit ersten Zusagen aus der<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffindustrie gewinnen<br />

die sowohl von der<br />

Köln Messe GmbH als auch<br />

von verschiedenen Zulieferunternehmen<br />

verfolgten<br />

Bemühungen um einen<br />

Neustart der Interzum an<br />

Fahrt. Der Anstoß für diese<br />

Bemühungen kam aus der<br />

Beschlagindustrie; in der Folge<br />

haben sich auch einzelne<br />

Dekordrucker für die Interzum<br />

engagiert. Verschiedene<br />

Unternehmen aus der Beschlagindustrie<br />

<strong>und</strong> aus dem<br />

Bereich Dekordruck kündigen<br />

zudem an, ihre mitteleuropäischen<br />

Messeaktivitäten<br />

im Jahr 2007 auf die Interzum<br />

konzentrieren <strong>und</strong> damit<br />

auf eine Beteiligung an der<br />

ZOW verzichten zu wollen.<br />

Ausstellern wird damit deutlich<br />

verfehlt.<br />

September 2006<br />

Survey kündigt zusätzlich<br />

zu den Veranstaltungen in<br />

Pordenone/Italien, Madrid/<br />

Spanien, Shanghai/China<br />

<strong>und</strong> Moskau/Russland eine<br />

weitere Auslands-ZOW in der<br />

Türkei an. Mittelfristig soll ein<br />

zweiter Standort in China dazukommen.<br />

Auf lange Sicht<br />

ist eine eigene Veranstaltung<br />

in Indien geplant.<br />

Bei der ZOW Shanghai liegt<br />

der Anteil der chinesischen<br />

Unternehmen unter den<br />

Ausstellern erstmals über<br />

50 %. Insgesamt sind 160<br />

Unternehmen vertreten. Eine<br />

stärkere Expansion ist nicht<br />

möglich, da für die ZOW nur<br />

die Hälfte der Halle W4 zur<br />

Verfügung steht. Dies wird<br />

sich auch mit dem Bau von<br />

zwei neuen Messehallen<br />

nicht ändern, da die zusätzlichen<br />

Flächen für die Furniture<br />

China benötigt werden.<br />

Oktober 2006<br />

Die für die ZOW in Italien<br />

genutzte Ausstellungsfläche<br />

wird um eine zusätzliche, neu<br />

errichtete Halle erweitert. Die<br />

Zahl der Eintritte steigt auf<br />

knapp unter 20.000, die der<br />

Besucher auf r<strong>und</strong> 11.500.<br />

Juni 2006<br />

Survey entscheidet sich für<br />

Istanbul als Standort der<br />

An der ZOW in Madrid be- fünften Auslandsveranstalteiligen<br />

sich auf insgesamt tung der ZOW. Neben Istanbul<br />

16.000 m² r<strong>und</strong> 300 Aus- stand zuvor auch Kayseri zur<br />

steller, darunter erstmals ein Diskussion. Die Messe soll<br />

Maschinenbauunternehmen. bereits im ersten Halbjahr<br />

Die noch kurz vor der Mes- 2007 stattfinden.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

se angestrebte Zahl von 400<br />

die Messe schon in den Anfangsjahren<br />

weitere Zielgruppen aus angrenzenden<br />

Bereichen an, wie zum Beispiel aus der<br />

Bauelementbranche, dem Objekt-, Messe-<br />

<strong>und</strong> Ladenbau sowie dem Handel.<br />

Mit dieser Ausrichtung <strong>und</strong> dem starken<br />

Wachstum wurde die ZOW schon nach<br />

wenigen Jahren in Teilbereichen eine<br />

Konkurrenz für die Kölner Interzum, die<br />

bereits in der zweiten Hälfte der 90er<br />

Jahre mit verschiedenen Problemen zu<br />

kämpfen hatte. Dies galt insbesondere<br />

für die <strong>Holz</strong>werkstoffbranche, die bis<br />

Mitte der 90er Jahre noch sehr große<br />

November 2006<br />

Auf der von April auf November<br />

verlegten ZOW in Moskau<br />

wird unter Beteiligung mehrerer<br />

Unternehmen <strong>und</strong> mit<br />

dem Titel „Work Cell Center“<br />

eine komplette Möbelfertigungsstraße<br />

für Kinderzimmermöbel<br />

gezeigt. Trotz der<br />

Terminverlegung kommt es<br />

sowohl bei den Aussteller-<br />

als auch bei den Besucherzahlen<br />

zu Rückgängen. Damit<br />

hat die Messe innerhalb<br />

von zwei Jahren r<strong>und</strong> die<br />

Hälfte der Aussteller verloren.<br />

Januar 2007<br />

Die bislang im Pavillon 57 des<br />

Allrussischen Ausstellungsgeländes<br />

VVC durchgeführte<br />

ZOW Moskau soll gemeinsam<br />

mit der parallel veranstalteten<br />

Furnifab Moskau <strong>und</strong><br />

der Maschinenmesse Technodrev<br />

im November 2007<br />

in das Moskauer Expocentr<br />

Krasnaja Presnja umziehen<br />

<strong>und</strong> damit am gleichen Ort<br />

wie die Möbel- <strong>und</strong> Zuliefermesse<br />

Mebel stattfinden.<br />

Der Termin der ersten ZOW in<br />

Istanbul wird von April 2007<br />

auf Ende Januar/Anfang<br />

Februar 2008 verlegt. Als<br />

Veranstaltungsort wird das<br />

Messezentrum TCM Istanbul<br />

gewählt.<br />

Februar 2007<br />

Trotz des mit einer Interzum-<br />

Präferenz begründeten Verzichts<br />

verschiedener Unternehmen,<br />

vor allem aus den<br />

Bereichen Beschläge <strong>und</strong><br />

Dekordruck, geht die Ausstellerzahl<br />

auf der ZOW nur<br />

von 710 auf 682 zurück.<br />

Messen<br />

Stände auf der Interzum belegt hatte,<br />

dann aber schrittweise nach Bad Salzuflen<br />

abgewandert war. Im Vorfeld der<br />

Interzum 1999 überlegten die ersten<br />

Unternehmen, auf die internationale<br />

Leitmesse in Köln zu verzichten <strong>und</strong><br />

stattdessen nur noch in Bad Salzuflen<br />

auszustellen.<br />

Im Rahmen von Sonderausstellungen,<br />

zum Beispiel zu<br />

den Themen Direktdruck <strong>und</strong><br />

Logistik, beteiligen sich neue<br />

Ausstellergruppen an der<br />

ZOW, darunter auch einzelne<br />

Maschinenhersteller.<br />

Juni 2007<br />

Mehrmalige Erweiterung<br />

der Ausstellungsfläche<br />

Mit dem anhaltenden Wachstum war<br />

die anfänglich nur in der Halle 21 des<br />

Messezentrums Bad Salzuflen veran-<br />

Auf der ZOW in Madrid werden<br />

neue Ausstellergruppen<br />

integriert. Beispiele sind Hersteller<br />

von Fenstern, Türen,<br />

Treppen, Schleifmitteln, Leimen<br />

<strong>und</strong> Klebstoffen. Darüber<br />

hinaus nehmen mehrere<br />

Maschinenhersteller teil.<br />

September 2007<br />

Die ZOW in Shanghai leidet<br />

auch weiterhin unter Platzproblemen;<br />

eine Erweiterung<br />

der Ausstellungsflächen ist<br />

aufgr<strong>und</strong> des Platzbedarfs<br />

der Furniture China kaum<br />

möglich. Survey stellt daher<br />

erstmals eine zweite ZOW in<br />

China in Aussicht, die erstmals<br />

im Frühjahr 2009 im<br />

Süden Chinas stattfinden<br />

könnte <strong>und</strong> einen stärkeren<br />

regionalen Charakter hätte.<br />

Survey will in einzelnen<br />

Märkten unter der Bezeichnung<br />

„Z-Mac“ auch Messen<br />

für <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />

durchführen. Dieses<br />

Konzept soll erstmals im<br />

Juni 2008 parallel zur ZOW<br />

in Madrid realisiert werden.<br />

2009 soll auch in Istanbul<br />

eine Z-Mac stattfinden. Für<br />

die Standorte Bad Salzuflen<br />

<strong>und</strong> Pordenone schließt Peter<br />

H. Meyer eine solche Erweiterung<br />

dagegen aus.<br />

17<br />

Oktober 2007<br />

Die Messe in Pordenone legt<br />

nochmals auf knapp 20.700<br />

Eintritte <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 12.200 Besucher<br />

zu. Die Ausstellerzahl<br />

erhöht sich ebenfalls auf 712.<br />

November 2007<br />

Mit dem Umzug in das Expocentr<br />

Krasnopresnenskaja<br />

<strong>und</strong> der damit erreichten<br />

Anbindung an die Mebel kann<br />

die Zahl der ZOW Moskau-<br />

Besucher von 4.000 im Vorjahr<br />

auf r<strong>und</strong> 10.000 mehr<br />

als verdoppelt werden. Die<br />

Ausstellerzahl liegt mit 110<br />

nur wenig über dem Vorjahreswert.<br />

Januar 2008<br />

An der parallel zur Möbelmesse<br />

„Imob“ veranstalteten<br />

ZOW in Istanbul beteiligen<br />

sich 150 Unternehmen <strong>und</strong><br />

14.000 Besucher. Davon<br />

kommen jeweils drei Viertel<br />

aus der Türkei.<br />

Februar 2008<br />

Bei der ZOW wird erstmals<br />

auch das mit der Hallennummer<br />

23.1 bezeichnete<br />

Untergeschoss der 2006 eingeweihten<br />

Halle 23 genutzt.<br />

Die Bruttoausstellungsfläche<br />

erhöht sich damit um 3.000<br />

m² auf insgesamt 45.000 m².<br />

Der Großteil der Aussteller,<br />

die 2007 zugunsten der Interzum<br />

auf eine ZOW-Beteiligung<br />

verzichtet hatten, kehrt<br />

wieder nach Bad Salzuflen<br />

zurück. Die Zahl der Aussteller<br />

erhöht sich damit auf 771.<br />

Im Rahmen von Sonderpräsentationen<br />

zu neuen Tech


nologien beteiligen sich auch<br />

weitere Maschinenhersteller.<br />

Die Zahl der Besucher liegt<br />

mit 16.500 sogar über dem<br />

bisherigen Rekordwert aus<br />

dem Jahr 2006 (15.600).<br />

Survey gibt bekannt, dass<br />

die ZOW in Shanghai ab September<br />

2008 an einem neuen<br />

Standort <strong>und</strong> mit neuen Kooperationspartnerndurchgeführt<br />

werden soll. Gleichzeitig<br />

will der Messeveranstalter<br />

mit einer zweiten chinesischen<br />

ZOW in Shenzhen<br />

expandieren. Diese Messe<br />

soll im März 2009 parallel zu<br />

der „Shenzhen International<br />

Furniture Exhibition“ (SIFE)<br />

veranstaltet werden.<br />

Der chinesische Messeveranstalter<br />

Shanghai CMP<br />

Sinoexpo International Exhibition<br />

Co. Ltd. kündigt an,<br />

in diesem Jahr parallel zur<br />

Möbelmesse Furniture China<br />

auf die „Furniture Manufacturing<br />

China Premium“ (FMC<br />

Premium) zu veranstalten.<br />

Das Unternehmen reagiert<br />

damit auf die Verlegung der<br />

ZOW in Shanghai an einen<br />

neuen Standort <strong>und</strong> das damit<br />

verb<strong>und</strong>ene Ende der<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

CMP <strong>und</strong> Survey.<br />

März 2008<br />

Survey verhandelt mit der<br />

European Federation of<br />

Woodworking Machinery<br />

Manufacturers (Eumabois),<br />

Brüssel, über die Aufnahme<br />

der geplanten Maschinenmesse<br />

Z-Mac in das Eumabois-World<br />

Exhibition Network.<br />

Das Konzept der Z-Mac<br />

soll erstmals im Mai 2008 in<br />

Madrid/Spanien <strong>und</strong> im Sep- 18<br />

Messen<br />

staltete ZOW relativ schnell an ihre<br />

räumlichen Grenzen gestoßen. Daher<br />

wurden bereits bei dem dritten Termin<br />

in Bad Salzuflen im Jahr 1998 Teile der<br />

benachbarten Halle 20 einbezogen.<br />

Schon zwei Jahre später, im Februar<br />

2000, waren die beiden Hallen 20 <strong>und</strong><br />

21 voll belegt, so dass für Aussteller<br />

erneut eine Warteliste eingeführt werden<br />

musste. Im Februar 2002 kam die<br />

Halle 19 dazu. Survey bezeichnete damals<br />

eine nochmalige Erweiterung der<br />

ZOW in Bad Salzuflen als nicht sinnvoll<br />

<strong>und</strong> wollte stattdessen die Expansion<br />

tember 2008 in Istanbul/Türkei<br />

umgesetzt werden.<br />

Mai 2008<br />

Survey kündigt für das Jahr<br />

2009 den Umzug der italienischen<br />

ZOW von Pordenone<br />

nach Verona an.<br />

Die Messegesellschaft Fiera<br />

Pordenone will auf dem bislang<br />

von der ZOW genutzten<br />

Gelände ab 2009 eine eigene<br />

Zuliefermesse unter dem Namen<br />

„Salone internazionale<br />

per i componenti e gli accessori<br />

dell’industria del mobile<br />

(SICAM)“ veranstalten.<br />

Juni 2008<br />

Trotz der Erweiterung um<br />

die Z-Mac stagniert die Zahl<br />

der Aussteller auf der ZOW in<br />

Madrid bei 300. Die Zahl der<br />

Besucher liegt mit 10.000<br />

knapp unter dem Vorjahreswert.<br />

Survey kündigt die Verlagerung<br />

der spanischen ZOW<br />

<strong>und</strong> der parallel veranstalteten<br />

Z-Mac von Madrid<br />

nach Saragossa an. Anfang<br />

Juni 2009 soll dort soll die<br />

nächste spanische ZOW<br />

stattfinden. Darüber hinaus<br />

ist eine Erweiterung des<br />

Ausstellungsprogramms um<br />

Bauelemente, Innenausbauprodukte<br />

<strong>und</strong> Halbfabrikate<br />

geplant.<br />

Carlo Giobbi wird aufgr<strong>und</strong><br />

von Meinungsunterschieden<br />

hinsichtlich der<br />

weiteren Unternehmensentwicklung<br />

vorzeitig als<br />

Geschäftsführer der Survey<br />

Marketing+Consulting s.r.l.,<br />

Mailand/Italien, abberufen;<br />

ins Ausland stärker vorantreiben. Parallel<br />

dazu sollte die Veranstaltung in<br />

Bad Salzuflen mit verschiedenen organisatorischen<br />

Änderungen wieder<br />

stärker auf die Möbelindustrie ausgerichtet<br />

werden.<br />

In den Jahren 2004 <strong>und</strong> 2005 kamen<br />

zunehmend Spekulationen über einen<br />

möglichen Umzug der ZOW an einen<br />

größeren Messestandort auf. Dabei wurde<br />

vor allem Hannover ins Gespräch<br />

gebracht. Survey dementierte derartige<br />

Umzugspläne <strong>und</strong> beteiligte sich<br />

stattdessen an der im Frühjahr 2005<br />

übergangsweise ist Peter<br />

H. Meyer damit alleiniger<br />

Geschäftsführer der italienischenSurvey-Tochtergesellschaft.<br />

September 2008<br />

Mehrere österreichische <strong>und</strong><br />

deutsche Beschlägehersteller<br />

entscheiden sich für<br />

die SICAM 2009 <strong>und</strong> wollen<br />

damit auf die wenig später<br />

stattfindende italienische<br />

ZOW verzichten.<br />

Die ZOW in Shanghai muss<br />

nach dem Umzug an den<br />

neuen Veranstaltungsort,<br />

das JSBW Global Home Furnishings<br />

Center am westlichen<br />

Standrand von Shanghai,<br />

deutliche Einbußen bei<br />

den Aussteller- <strong>und</strong> Besucherzahlen<br />

hinnehmen. Während<br />

im Jahr 2007, als die<br />

ZOW noch parallel zu der Möbelmesse<br />

Furniture China im<br />

Shanghai New International<br />

Expo Center (SNIEC) veranstaltet<br />

worden war, noch 168<br />

Aussteller <strong>und</strong> 12.000 Besucher<br />

teilgenommen hatten,<br />

sind diese Zahlen auf r<strong>und</strong> 30<br />

bzw. 4.000 zurückgegangen.<br />

Oktober 2008<br />

Bei der letzten ZOW in Pordenone<br />

steigt die Ausstellerzahl<br />

nochmals leicht auf 733, die<br />

Zahl der Eintritte geht im Vergleich<br />

zum Vorjahr dagegen<br />

um 5 % auf knapp 19.600<br />

zurück. Es werden insgesamt<br />

r<strong>und</strong> 11.500 Besucher registriert.<br />

November 2008<br />

Survey reicht eine Klage<br />

gegen die SICAM-Organisa-<br />

anlaufenden Erweiterung des Messezentrums<br />

Bad Salzuflen um die Hallen<br />

22 <strong>und</strong> 23. Teile dieser Hallen wurden<br />

bei der ZOW 2006 erstmals belegt.<br />

Im Februar 2008 wurde auch das Untergeschoss<br />

der Halle 23 einbezogen,<br />

wodurch die Ausstellungsfläche auf<br />

45.000 m² gesteigert werden konnte.<br />

Der kontinuierliche Anstieg der Aussteller-<br />

<strong>und</strong> Besucherzahlen hatte immer<br />

wieder zu größeren logistischen Problemen<br />

auf der ZOW geführt. Bereits im<br />

Jahr 1998 war erstmals in stärkerem<br />

Maße Kritik an den beengten Platzver-<br />

toren ein. Das Unternehmen<br />

argumentiert dabei, dass es<br />

aufgr<strong>und</strong> des gewählten Namens<br />

sowie des identischen<br />

Organisationsschemas, der<br />

gleichen Ausstellungsmodule<br />

sowie des gleichen Formats<br />

<strong>und</strong> Konzepts zu Verwechslungen<br />

mit der ZOW<br />

kommen könne.<br />

Die ZOW Moskau kann erstmals<br />

wieder sowohl bei den<br />

Ausstellern als auch bei den<br />

Besuchern deutlich zulegen.<br />

Dezember 2008<br />

Ein Gericht in Mailand weist<br />

in einem erstinstanzlichen<br />

Urteil die Anschuldigungen<br />

des ZOW-Veranstalters Survey<br />

gegen die SICAM-Organisatoren<br />

zurück.<br />

Die nächsten Veranstaltungstermine<br />

der „Shanghai<br />

Furniture Sourcing Fair“ <strong>und</strong><br />

der ZOW in Shanghai werden<br />

von September 2009 auf das<br />

Frühjahr 2010 verschoben.<br />

Februar 2009<br />

In zweiter Instanz gibt ein<br />

Mailänder Gericht die Veranstaltung<br />

der in Pordenone geplanten<br />

SICAM frei. Laut dem<br />

Urteil darf sich die SICAM allerdings<br />

nicht mehr als <strong>Nach</strong>folgeveranstaltung<br />

der ZOW<br />

Pordenone bezeichnen.<br />

Die Ausstellerzahl in Bad<br />

Salzuflen geht um knapp<br />

200 Unternehmen bzw. 26 %<br />

auf 572 zurück. Hintergr<strong>und</strong><br />

ist die im Mai anstehende<br />

Interzum; gegenüber 2007<br />

hat eine noch größere Zahl<br />

von Ausstellern auf die ZOW<br />

verzichtet. Die Zahl der Besucher<br />

geht ebenfalls zurück<br />

<strong>und</strong> wird mit 15.200 angegeben.<br />

März 2009<br />

Parallel zu der Möbelmesse<br />

Shenzhen International Furniture<br />

Exhibition findet erstmals<br />

eine ZOW in Shenzhen/<br />

China statt. Trotz einer relativ<br />

geringen Ausstellerbeteiligung<br />

von 40 Unternehmen<br />

werden r<strong>und</strong> 8.000 Besucher<br />

registriert. Entgegen der ursprünglichen<br />

Planung, die<br />

für die zweite ZOW Shenzhen<br />

eine Terminverlegung in den<br />

Herbst vorsah, soll der der<br />

März-Termin auch im Jahr<br />

2010 beibehalten werden.<br />

Parallel dazu wird auch die<br />

für 2010 geplante Terminverlegung<br />

der ZOW in Shanghai<br />

vom September auf das<br />

Frühjahr wieder zurückgenommen.<br />

Die nächste ZOW<br />

in Shanghai soll damit erst<br />

wieder im September 2010<br />

stattfinden.<br />

April 2009<br />

Survey <strong>und</strong> der „Ligna“-<br />

Bis Mitte April haben sich<br />

nach Angaben der Veran-<br />

Veranstalter Deutsche Messe stalter jeweils r<strong>und</strong> 250 Un-<br />

AG, Hannover, wollen bei der ternehmen als Aussteller für<br />

Organisation der parallel zur die ZOW in Verona bzw. für<br />

ZOW in Istanbul geplanten die SICAM in Pordenone an-<br />

Maschinenmesse kooperieren.<br />

Parallel dazu soll diese<br />

gemeldet.<br />

Messe von Z-Mac in „Z-TEC“<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

umbenannt werden.


hältnissen im Umfeld des Messezentrums<br />

Bad Salzuflen geäußert worden,<br />

die in Staus <strong>und</strong> langen Verzögerungen<br />

bei der An- <strong>und</strong> Abfahrt sowie in nicht<br />

ausreichenden Parkmöglichkeiten deutlich<br />

wurden. Darüber hinaus gab es vereinzelt<br />

Probleme beim Auf- <strong>und</strong> Abbau<br />

der Messestände sowie bei der von<br />

Anfang an kostenfreien Bewirtung der<br />

Messegäste. Obwohl sich Survey immer<br />

wieder um eine Beseitigung dieser<br />

logistischen Schwierigkeiten bemühte<br />

<strong>und</strong> dabei auch Fortschritte erzielte,<br />

gehörten die Engpässe beinahe zum<br />

Rahmenprogramm der ZOW. Eine nach-<br />

Mai 2009<br />

Die geplante Kooperation<br />

zwischen Survey <strong>und</strong> Deutsche<br />

Messe AG kommt doch<br />

nicht zustande. Als Gr<strong>und</strong><br />

wird eine Neuordnung der<br />

internationalen Aktivitäten<br />

der Deutsche Messe AG angegeben.<br />

Aufgr<strong>und</strong> eines zu geringen<br />

Anmeldestandes sagt<br />

Survey die auf Anfang Juni<br />

terminierte spanische ZOW<br />

sowie die parallel angesetzte<br />

Maschinenmesse Z-Mac<br />

ab. Die von 2003 bis 2008<br />

in Madrid veranstaltete ZOW<br />

sollte erstmals in Saragossa<br />

stattfinden. <strong>Nach</strong> der Absage<br />

wird als neuer Termin der Mai<br />

2010 genannt.<br />

September 2009<br />

Aufgr<strong>und</strong> der mangelnden<br />

Akzeptanz der Aussteller<br />

für den Standort Saragossa<br />

soll die spanische ZOW im<br />

Jahr 2010 wieder in Madrid<br />

stattfinden; Termin <strong>und</strong> Ausstellungsort<br />

sollen kurzfristig<br />

festgelegt werden.<br />

Aus dem Wettstreit der italienischen<br />

Zuliefermessen<br />

SICAM in Pordenone <strong>und</strong><br />

ZOW in Verona ist die SICAM<br />

zumindest in Bezug auf die<br />

erreichte Ausstellerzahl als<br />

Sieger hervorgegangen. Auf<br />

der ZOW in Verona waren<br />

etwa 250 <strong>und</strong> auf der SICAM<br />

knapp 400 ausstellende<br />

Unternehmen vertreten. Die<br />

jeweiligen Veranstalter haben<br />

in Verona 12.000 <strong>und</strong> in<br />

Pordenone 13.000 Eintritte<br />

registriert; gegenüber r<strong>und</strong><br />

19.600 Eintritten bei der letzten<br />

ZOW in Pordenone.<br />

Ab dem Jahr 2010 soll im<br />

JSWB Global Home Fur- Die nächste Ausgabe der<br />

nishings Center in Shanghai SICAM wird gegenüber dem<br />

parallel zur „JSWB Internati- diesjährigen Termin um eine<br />

onal Furniture Fair“ <strong>und</strong> zur Woche nach hinten verscho-<br />

ZOW auch die „Focus Küche ben <strong>und</strong> auf den Zeitraum 20.<br />

& Bad“ (FKB) stattfinden. bis 23. Oktober 2010 terminiert.<br />

Damit besetzt die Mes-<br />

Oktober 2009<br />

se den in diesem Jahr von<br />

der ZOW genutzten Termin.<br />

Die ZOW in Istanbul wechselt Survey nennt demgegenüber<br />

mit ihrer zweiten Veranstal- vorerst noch keinen neuen<br />

tung auf einen Oktober-Ter- Termin für die nächste ZOW<br />

min <strong>und</strong> rückt damit näher<br />

an die Konkurrenzveranstal-<br />

in Italien.<br />

tung „Intermob“, die Mitte Verschiedene Beschlag-<br />

November stattfindet. 250 <strong>und</strong> Oberflächenhersteller,<br />

ZOW-Aussteller sowie die 60 die im Februar 2009 erneut<br />

auf der parallel dazu veran- zugunsten der Interzum auf<br />

stalteten Maschinenmesse die ZOW verzichtet hatten,<br />

Z-TEC vertretenen Unter- buchen für die nächste Vernehmen<br />

belegen insgesamt anstaltung in Bad Salzuflen.<br />

25.000 m². Auf beiden Mes- Damit werden zuvor umlausen<br />

werden 19.000 Besucher fende Gerüchte widerlegt,<br />

registriert.<br />

dass eine nennenswerte Zahl<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe von Unternehmen & Oberflächen aus diesen<br />

haltige Verbesserung wurde erst in den<br />

letzten Jahren erreicht.<br />

Diskussion über den<br />

Zweijahresrhythmus<br />

In den letzten Jahren hat sich der Anstieg<br />

der Ausstellerzahlen auf der ZOW<br />

in Bad Salzuflen zunehmend abgeflacht.<br />

Diese Entwicklung ist zum einen auf die<br />

immer wieder ausgereizten Platzreserven,<br />

zum anderen aber auch auf die Diskussion<br />

über einen Zweijahresrhythmus<br />

für die ZOW zurückzuführen. Ende 2004<br />

war von Ausstellerseite erstmals der<br />

Branchen nicht mehr auf die<br />

ZOW zurückkehren will.<br />

November 2009<br />

Der Termin der nächsten ZOW<br />

in Verona wird festgelegt. Die<br />

zweite Veranstaltung an dem<br />

neuen Ort soll vom 13. bis 16.<br />

Oktober 2010 stattfinden.<br />

Die nächste Ausgabe der<br />

spanischen ZOW wird auf<br />

den 28. bis 30. September<br />

2010 terminiert <strong>und</strong> im Palacio<br />

Municipal de Congresos<br />

de Madrid stattfinden. Die<br />

Veranstaltung wird dabei auf<br />

ein „ZOW Trend & Design“-<br />

Konzept reduziert. Auf dem<br />

benachbarten Ifema-Messegelände<br />

laufen in diesem<br />

Zeitraum die Küchenmöbelmesse<br />

„SICI“ sowie die<br />

Baumesse „Construtec“. Auf<br />

dem Ifema-Messegelände<br />

war die ZOW in den Jahren<br />

2003 bis 2008 durchgeführt<br />

worden, bevor sie im Jahr<br />

2009 nach Saragossa verlagert<br />

werden sollte.<br />

Februar 2010<br />

In Bad Salzuflen sind 663<br />

Aussteller vertreten. Gegenüber<br />

der letzten vergleichbaren<br />

Veranstaltung im Februar<br />

2008 gingen sowohl die<br />

Ausstellerzahl als auch die<br />

Ausstellungsfläche um r<strong>und</strong><br />

15 % zurück. Der Anteil deutscher<br />

Unternehmen stieg dabei<br />

wieder auf 57 %.<br />

Survey will im Hinblick auf<br />

die im September 2009 erstmals<br />

in Verona durchgeführte<br />

italienische Ausgabe der Möbelzuliefermesse<br />

ZOW Kooperationsgespräche<br />

mit den<br />

Organisatoren von Konkur-<br />

Messen<br />

Vorschlag gemacht worden, die ZOW<br />

nur noch alle zwei Jahre <strong>und</strong> damit im<br />

Wechsel zu der Kölner Interzum durchzuführen.<br />

Dieser Vorschlag wurde von<br />

Survey allerdings mit der Begründung<br />

abgelehnt, dass die Entwicklungszyklen<br />

in der Möbelindustrie eine jährliche<br />

Neuheitenschau für Zulieferprodukte<br />

erforderlich machen würden.<br />

Im Zuge der vor allem von Unternehmen<br />

aus der Beschlägebranche initiierten<br />

Bemühungen um eine Stärkung der<br />

Interzum als internationale Leitmesse<br />

kam die Diskussion über einen Zweijah-<br />

renzveranstaltungen führen.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der im<br />

Oktober 2010 kurz aufeinanderfolgenden<br />

Messen „Made<br />

Expo“, ZOW <strong>und</strong> SICAM, die<br />

jeweils ähnliche Zielgruppen<br />

ansprechen, ist nach Auffassung<br />

von Peter H. Meyer eine<br />

Bereinigung der Messelandschaft<br />

erforderlich.<br />

März 2010<br />

Der britische Messeveranstalter<br />

Clarion Events Ltd.,<br />

London, übernimmt die deutsche<br />

ZOW-Ausgabe in Bad<br />

Salzuflen, die Focus Küche &<br />

Bad in Hiddenhausen sowie<br />

die ebenfalls in Bad Salzuflen<br />

stattfindende „FMB Zuliefermesse<br />

Maschinenbau“. Die<br />

Transaktion wird über die neu<br />

gegründete Clarion Survey<br />

GmbH, Bielefeld, abgewickelt.<br />

Der Inhaber des bisherigen<br />

ZOW-Veranstalters<br />

Survey, Peter H. Meyer, hält<br />

auch weiterhin eine Minderheitsbeteiligung.<br />

Survey hält nach dem Verkauf<br />

der Messeaktivitäten<br />

noch eine Beteiligung an den<br />

Messehallen in Bad Salzuflen<br />

<strong>und</strong> Anteile an der PH Meyer<br />

Wirtschaftsberatung GmbH<br />

& Co. KG, Bielefeld. Diese<br />

beiden Aktivitäten sollen als<br />

Kapitalbeteiligungen unverändert<br />

fortgeführt werden.<br />

Der Geschäftsbereich „Material<br />

ConneXion Cologne“<br />

wird vor aussichtlich bis zum<br />

Jahres ende in ein eigenständiges<br />

Unternehmen ausgegliedert.<br />

Für die von den Survey-<br />

Auslandsgesellschaften<br />

veranstalteten Messen werden<br />

verschieden Optionen<br />

19<br />

geprüft. Neben einer Übernahme<br />

durch Clarion Survey<br />

oder der Weiterführung durch<br />

externe Veranstalter kann bei<br />

einzelnen Veranstaltungen<br />

auch eine Abwicklung nicht<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Survey zieht sich wieder<br />

aus dem asiatischen Markt<br />

zurück. Die ZOW-Veranstaltung<br />

in Shanghai/China wird<br />

eingestellt. Die Messe in<br />

Shenzhen/China wird ohne<br />

Beteiligung von Survey von<br />

dem bisherigen Kooperationspartner<br />

Shenzhen Furniture<br />

Trade Association (SZFA)<br />

fortgeführt.<br />

April 2010<br />

Clarion Survey will bei der<br />

nächsten, vom 14. bis 17.<br />

Februar 2011 stattfindenden<br />

ZOW die Aussteller- <strong>und</strong> Besucherzahlen<br />

der diesjährigen<br />

Messe wieder erreichen.<br />

Dazu soll das Ausstellungsprogramm<br />

um Polsterstoffe<br />

erweitert <strong>und</strong> im Bereich<br />

Beleuchtung ausgebaut werden.<br />

Anmerkung: Die Auflistung<br />

enthält Beispiele für Veränderungen<br />

bei den verschiedenen<br />

ZOW-Veranstaltungen.<br />

Die genannten Aussteller-<br />

<strong>und</strong> Besucherzahlen beruhen<br />

auf Angaben der Veranstalter.<br />

Über die einzelnen Vorgänge<br />

wurde in ausführlicher Form<br />

jeweils im wöchentlich erscheinendenInformationsdienst<br />

„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe“<br />

berichtet.


20<br />

Messen<br />

resrhythmus der ZOW ab dem Frühjahr<br />

2006 erneut auf. Mehrere Beschlägehersteller<br />

<strong>und</strong> Dekordrucker kündigten<br />

bereits r<strong>und</strong> ein Jahr vor der nächsten<br />

Interzum an, sich im Jahr 2007 auf<br />

die Interzum konzentrieren <strong>und</strong> damit<br />

die Beteiligung an der ZOW aussetzen<br />

zu wollen. In den folgenden Monaten<br />

schlossen sich weitere Unternehmen<br />

dieser Vorgehensweise an.<br />

In der Folge kam es zu teilweise kontroversen<br />

Diskussionen zwischen<br />

diesen, bislang zumeist regelmäßig<br />

auf der ZOW vertretenen Ausstellern<br />

<strong>und</strong> Survey. Survey stellte dabei unter<br />

anderem klar, dass den auf der ZOW<br />

2007 aussetzenden Unternehmen bei<br />

einer Rückkehr auf die Folgeveranstaltung<br />

unter Umständen nicht mehr der<br />

zum Teil über mehrere Jahre belegte<br />

Standplatz angeboten werden könnte.<br />

Trotz dieser Meinungsunterschiede waren<br />

bis zum Februar 2007 vor allem<br />

in den Ausstellungsbereichen Beschläge<br />

<strong>und</strong> Dekordruck größere Lücken<br />

entstanden. Diese Lücken konnten<br />

im darauffolgenden Jahr allerdings<br />

wieder ohne größere Probleme geschlossen<br />

werden; auch im Hinblick<br />

auf die Vergabe der Standplätze wur-<br />

den zumeist einvernehmliche Lösungen<br />

gef<strong>und</strong>en.<br />

Im Jahr 2009 entschieden sich weitere<br />

Aussteller für ein Aussetzen bei der<br />

ZOW. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des konjunkturellen<br />

Einbruchs verzichteten einzelne<br />

Unternehmen aber auch komplett auf<br />

die im Februar bzw. Mai anstehenden<br />

Zuliefermessen ZOW <strong>und</strong> Interzum.<br />

Expansion ins Ausland<br />

lief anfangs erfolgreich<br />

Die Expansion ins Ausland hatte bereits<br />

im September 2001 mit der ersten<br />

ZOW-Veranstaltung in Pordenone/Italien<br />

begonnen. Im Jahr 2002 folgten die<br />

unter anderem mit Unterstützung der<br />

Schieder-Gruppe, Schieder-Schwalenberg,<br />

gegründete „Fokus Akzesoria<br />

Meblarski“ in Posen/Polen <strong>und</strong> die<br />

erste ZOW-Veranstaltung in Madrid/<br />

Spanien. Im Oktober 2003 wurde in<br />

St. Petersburg unter dem Motto „ZOW<br />

Trend & Design“ das Konzept für eine<br />

russische ZOW vorgestellt. Zu diesem<br />

Zeitpunkt war Survey noch von einem<br />

jährlichen Wechsel zwischen den Veranstaltungsorten<br />

St. Petersburg <strong>und</strong><br />

Moskau ausgegangen. Mit der ersten<br />

Die ZOW in Shanghai fand nach ihrem Wechsel<br />

in ein Ausstellungszentrum am westlichen<br />

Stadtrand von Shanghai nur noch einmal,<br />

im September 2008, statt.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

regulären ZOW im April 2004 legten sich<br />

Survey <strong>und</strong> der Kooperationspartner<br />

Restec dann allerdings auf Moskau fest.<br />

Im Verlauf des Jahres 2004 wurde der<br />

geplante Markteintritt in China <strong>und</strong><br />

damit der Schritt in Überseemärkte<br />

konkretisiert. Die erste vollwertige ZOW<br />

fand im September 2005 in Shanghai<br />

in einer im Rahmen der Möbelmesse<br />

„Furniture China“ belegten Halle auf<br />

dem Shanghai New International Expo<br />

Center (SNIEC) statt.<br />

Im Oktober 2006 entschied sich Survey<br />

für Istanbul als Standort der fünften<br />

Auslandsveranstaltung der ZOW. Der<br />

zu diesem Zeitpunkt geplante erste<br />

Termin im April 2007 musste später<br />

auf Januar 2008 verlegt werden. Mit<br />

der zweiten Veranstaltung wurde die<br />

ZOW in Istanbul im Oktober 2009 um<br />

die Maschinenmesse Z-TEC erweitert.<br />

Die nächsten Expansionsschritte erfolgten<br />

dann wieder in Asien. Bereits im<br />

Verlauf des Jahres 2006 hatte Survey<br />

mittelfristig einen zweiten Veranstaltungsort<br />

in China in Aussicht gestellt.<br />

Im September 2007 waren diese Planungen<br />

auf den Süden Chinas eingeengt<br />

worden. Anfang 2008 fiel die Entscheidung<br />

für den Standort Shenzhen; die<br />

erste Veranstaltung fand dort im März<br />

2009 statt. Die von Survey bereits im<br />

Jahr 2006 als denkbar bezeichnete<br />

längerfristige Expansion auf den indischen<br />

Markt wurde dagegen nicht mehr<br />

weiterverfolgt.<br />

Die Veranstaltungen in Italien, Madrid,<br />

Shanghai <strong>und</strong> Istanbul waren jeweils<br />

relativ erfolgreich gestartet. Ähnlich wie<br />

bei der ZOW in Bad Salzuflen konnten<br />

die Aussteller- <strong>und</strong> Besucherzahlen in<br />

kurzer Zeit deutlich gesteigert werden.<br />

Bei der italienischen Veranstaltung setzte<br />

sich dieser Trend fast bis zum Bruch<br />

zwischen den Organisatoren Survey<br />

bzw. Business International <strong>und</strong> dem<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Standortwechsel nach Verona fort. Damit<br />

war die italienische ZOW zusammen<br />

mit der Messe in Bad Salzuflen über<br />

lange Zeit die erfolgreichste Veranstaltung<br />

von Survey.<br />

Wechsel der Standorte<br />

sorgte für Probleme<br />

In Madrid flachte sich der positive Trend<br />

dagegen schneller ab. Die Wirtschaftskrise<br />

auf der iberischen Halbinsel führte<br />

in Verbindung mit dem von Survey für<br />

die Veranstaltung 2009 angekündigten<br />

Standortwechsel von Madrid nach Saragossa<br />

dann allerdings zu einem Einbruch<br />

der Ausstellerzahlen. Im März 2009<br />

musste die erste ZOW in Saragossa aufgr<strong>und</strong><br />

eines zu geringen Anmeldestandes<br />

abgesagt werden. Im Oktober 2009<br />

fiel die Entscheidung für eine Rückkehr<br />

nach Madrid; die erste Veranstaltung<br />

wurde auf das kleinere „ZOW Trend &<br />

Design“-Konzept reduziert <strong>und</strong> auf Ende<br />

September 2010 terminiert.<br />

In Shanghai führte der Wechsel des<br />

Veranstaltungsorts zu einem noch<br />

stärkeren Einbruch der Aussteller-<br />

<strong>und</strong> Besucherzahlen. Unter anderem<br />

aufgr<strong>und</strong> der beengten Platzverhältnisse<br />

im SNIEC <strong>und</strong> der wegen des<br />

Platzbedarfs der Furniture China kaum<br />

möglichen Erweiterung der Ausstellungsflächen<br />

entschied sich Survey im<br />

Februar 2008 für einen Umzug in ein<br />

Ausstellungszentrum am westlichen<br />

Stadtrand von Shanghai. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

fehlenden Akzeptanz auf Aussteller- <strong>und</strong><br />

Besucherseite fand dort aber nur eine<br />

ZOW im September 2008 statt. Ende<br />

2008 wurde der Termin der nächsten<br />

ZOW in Shanghai von September 2009<br />

auf das Frühjahr 2010 verschoben. Im<br />

März 2009 folgte die erneute Verlegung<br />

auf September 2010. Mit dem Einstieg<br />

von Clarion Events bei den Survey-<br />

Messen <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Neuordnung der Auslandsaktivitäten<br />

kam es zum endgültigen Aus.<br />

Die ZOW in Moskau hatte dagegen<br />

bereits bei ihren ersten Terminen mit<br />

Anlaufproblemen zu kämpfen, die sich<br />

dann über mehrere Jahre hinzogen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der zumeist hinter den Erwartungen<br />

zurückbleibenden Ausstel-<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

ler- <strong>und</strong> Besucherzahlen entschieden<br />

sich Survey <strong>und</strong> Restec mehrfach für<br />

organisatorische <strong>und</strong> konzeptionelle<br />

Änderungen; unter anderem waren der<br />

Veranstaltungsort <strong>und</strong> der Termin gewechselt<br />

worden. Eine gr<strong>und</strong>legende<br />

Verbesserung der Situation wurde zumindest<br />

in den Anfangsjahren dennoch<br />

nicht erreicht.<br />

Thematische Expansion<br />

war weniger erfolgreich<br />

Parallel zum Ausbau der Auslandsaktivitäten<br />

hatte sich Survey um eine Expansion<br />

in angrenzende Produktbereiche<br />

<strong>und</strong> Branchen bemüht. Mehrere der im<br />

Lauf der Jahre gegründeten Messen<br />

konnten sich aber nicht etablieren <strong>und</strong><br />

mussten in der Folge wieder abgesagt<br />

oder in übergeordnete Veranstaltungen<br />

integriert werden. Die als Zuliefermesse<br />

für das Handwerk konzipierte „ZOOM“,<br />

die erstmals im Oktober 2002 in Bad<br />

Salzuflen stattfinden sollte, musste so<br />

zum Beispiel zweimal abgesagt werden.<br />

Das Konzept wurde in der Folge aufgegeben,<br />

ohne jemals realisiert worden<br />

zu sein. Die „European Surface Show<br />

& Engineered Stone Exhibition (E3S)”<br />

konnte nur zweimal als eigenständige<br />

Veranstaltung durchgeführt werden <strong>und</strong><br />

wurde ab dem Jahr 2006 in die ZOW in<br />

Bad Salzuflen integriert.<br />

Messen<br />

Clarion Events looking into offering<br />

events outside Germany<br />

Auch im Ausland wurden verschiedene<br />

Messen für angrenzende Themengebiete<br />

gegründet. Beispiel sind die Zuliefermesse<br />

für die Leuchtenindustrie<br />

„Sicailux“ in Italien, die in verschiedenen<br />

Ländern realisierten „FurniFab“- <strong>und</strong><br />

Focus Küche & Bad-Veranstaltungen<br />

sowie die vor allem in Spanien <strong>und</strong> in<br />

der Türkei unter der Bezeichnung „Zmac“<br />

bzw. Z-TEC etablierten Maschinenmessen.<br />

Der Wechsel einiger Aussteller der ZOW<br />

Bad Salzuflen auf einen Zweijahresrhythmus,<br />

hohe Anfangsinvestitionen <strong>und</strong><br />

zunehmende Probleme bei einzelnen<br />

Auslandsveranstaltungen sowie die<br />

inzwischen als strategisch problematische<br />

Entscheidungen zu bewertenden<br />

Standortwechsel in Italien, Spanien <strong>und</strong><br />

Shanghai haben in Verbindung mit den<br />

Folgen der Wirtschaftskrise zu finanziellen<br />

Schwierigkeiten bei Survey geführt.<br />

In der Folge gab es in den letzten zwei<br />

Jahren zunehmend Spekulationen über<br />

einen möglichen Verkauf von Survey. Mit<br />

dem im März erfolgten Einstieg von Clarion<br />

Events konnte nach Aussage von<br />

Survey zum einen die Kapitalbasis der<br />

deutschen Veranstaltungen verbessert<br />

<strong>und</strong> parallel dazu eine <strong>Nach</strong>folgeregelung<br />

eingeleitet werden.<br />

The British trade fair organiser Clarion Events Ltd is looking into the possibility of<br />

continuing to offer events outside Germany following its March 2010 purchase of a<br />

majority stake in German trade fair operations run by Survey Marketing+Consulting<br />

GmbH & Co. KG. Possible options include Clarion Events acquiring these events,<br />

selling them third parties, continuing to run these fairs through licensing arrangements<br />

or their liquidation. Some decisions have already been made. The ZOW fair<br />

in Shanghai, China has been abandoned altogether. Survey has also parted ways<br />

with the ZOW in Shenzhen, which was launched last year as a second event in China.<br />

Consequently, ZOW events will no longer take place in China in the future. Licensing<br />

arrangements might be an option for the ZOW fairs in Moscow, Russia and Madrid,<br />

Spain. Clarion Events had indicated a f<strong>und</strong>amental interest in individual events<br />

abroad during talks to acquire the three German fairs, especially the events organised<br />

by Survey in Turkey. Negotiations about this possibility have continued in recent<br />

months, but a firm decision has not yet been reached. On the other hand, the future<br />

of the Italian ZOW show is still up in the air. This event, which enjoyed comparative<br />

success until 2008, ran into difficulties following its move to Verona, thus largely<br />

squandering the good position that it had held in the past.<br />

21


22<br />

Messen<br />

Erneuter Anlauf für eine Kölner Küchenmesse erhält viel Unterstützung<br />

Küchen: Messelandschaft<br />

ordnet sich nochmals neu<br />

Durch<br />

die für 2011 geplante Kölner Kü-<br />

chenmesse „Living Kitchen“, die<br />

vom 18. bis 23. Januar im Rahmen<br />

der IMM Cologne stattfinden soll, ist<br />

erneut Bewegung in die Messebeteiligungen<br />

der deutschen Küchenbranche<br />

gekommen.<br />

In Deutschland gab es seit über fünf Jahren<br />

keine internationale Küchenmesse<br />

mehr. Bei der letzten, im Jahr 2005 in<br />

Köln veranstalteten IMM cuisinale waren<br />

zwar mehrere bedeutende Unternehmen<br />

der Hausgeräteindustrie mit großen Ausstellungsflächen<br />

vertreten. Dafür blieben<br />

wichtige Küchenmöbelhersteller wie die<br />

Alno AG (Pfullendorf), die Nolte Küchen<br />

GmbH & Co. KG (Löhne), die Häcker Küchen<br />

GmbH & Co. KG (Rödinghausen),<br />

die Rational Einbauküchen GmbH (Melle)<br />

<strong>und</strong> die Bulthaup GmbH & Co. KG (Aich)<br />

der Messe fern.<br />

Ende März 2006 hatte die Köln Messe<br />

GmbH versucht, über ein für die Veranstaltung<br />

im Jahr 2007 geplantes Premiumkonzept<br />

die Attraktivität der IMM cuisinale<br />

zu erhöhen. Zusätzlich zu Küchen- <strong>und</strong><br />

Hausgeräteherstellern sollten erstmals<br />

auch Zubehörlieferanten aus dem Hochwertbereich<br />

in Köln ausstellen. <strong>Nach</strong>dem<br />

sich jedoch bis Ende August 2006 trotz<br />

des neuen Konzepts nicht genügend Unternehmen<br />

aus der Küchenmöbelindustrie<br />

angemeldet hatten, entschlossen sich<br />

die Markenküchenhersteller Poggenpohl<br />

Möbelwerke GmbH (Herford), Leicht<br />

Küchen AG (Waldstetten) <strong>und</strong> Siematic<br />

Möbelwerke GmbH & Co. KG (Löhne),<br />

ihre Zusagen für die IMM Cuisinale wieder<br />

zurückzuziehen. Kurze Zeit später gaben<br />

dann auch die Hausgerätehersteller <strong>und</strong><br />

die letzten verbliebenen Unternehmen aus<br />

der Küchenmöbelindustrie Nobilia Werke<br />

J. Stickling GmbH & Co. KG (Verl), Zeyko<br />

Möbelwerk GmbH & Co. KG (Mönchweiler)<br />

<strong>und</strong> Allmilmö Zeiler Möbelwerke GmbH<br />

& Co. KG (Zeil) ihren Rückzug bekannt.<br />

In der Folge musste die Köln Messe die<br />

IMM cuisinale absagen.<br />

Anschließend hatte die Köln Messe einen<br />

Versuch mit dem Hochwert-Projekt „Art<br />

of kitchen“ gestartet, das bei seinem<br />

Debüt im Jahr 2008 nur auf fünf Aussteller<br />

verweisen konnte <strong>und</strong> danach nicht noch<br />

einmal zu Stande kam. Dennoch hatte<br />

die Kölner Messegesellschaft 2009 ihre<br />

Bemühungen verstärkt, mit Unterstützung<br />

von Industrie, Handel <strong>und</strong> Verbänden ein<br />

Konzept für den Neustart einer Küchenmesse<br />

in Deutschland zu erarbeiten.<br />

Erste Eckpunkte wurden im September<br />

2009 vorgestellt. Die Ausstellerwerbung<br />

gestaltete sich zunächst sehr zäh; insbesondere<br />

die Terminierung im Januar war<br />

immer wieder Gegenstand von Diskussionen.<br />

Schließlich konnte die Köln Messe<br />

dann aber im Januar 2010 die ersten 27<br />

Anmeldungen präsentieren. Seitdem hat<br />

sich die Zahl der gemeldeten Aussteller<br />

stetig erhöht.<br />

Ausstellungsfläche für<br />

Living Kitchen erweitert<br />

Inzwischen wurde die Ausstellungsfläche<br />

von den vorgesehenen zwei auf drei Hallen<br />

ausgeweitet. Das ursprüngliche Ziel<br />

von 80 Ausstellern bei der Premiere wurde<br />

bereits überschritten. So umfasst die<br />

am 31. Mai aktualisierte Ausstellerliste<br />

inklusive Unterausstellern 94 Einträge,<br />

darunter zahlreiche Unternehmen aus<br />

der deutschen Küchenmöbelindustrie<br />

wie Nobilia, Alno, Nolte Küchen, Schüller<br />

Möbelwerk KG (Herrieden), die Bauformat-Gruppe<br />

(Löhne) <strong>und</strong> Poggenpohl. Von<br />

den großen deutschen Küchenherstellern<br />

ist jetzt noch die Entscheidung von<br />

Häcker Küchen offen. Bulthaup <strong>und</strong><br />

Siematic werden nicht teilnehmen. Aus<br />

der Hausgeräteindustrie haben sich ebenfalls<br />

schon verschiedene große Unter-<br />

Bei der nächsten IMM wird erstmals auch<br />

wieder die Halle 1 im Süden des Kölner<br />

Messegeländes belegt. Dort führt der<br />

Einkaufsverband Begros während der<br />

Messe seine Verbandsmesse durch.<br />

(Foto: Köln Messe)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


nehmen zur Living Kitchen angemeldet.<br />

Einige ausländische Hersteller sind inzwischen<br />

ebenfalls dabei, hauptsächlich aus<br />

Italien <strong>und</strong> den Niederlanden. Insgesamt<br />

ist die Zahl der internationalen Aussteller<br />

bislang allerdings noch recht gering.<br />

Auch in Bezug auf die gesamte IMM Cologne<br />

zeichnet sich für das nächste Jahr<br />

eine Steigerung der Ausstellerzahl ab.<br />

Für die Veranstaltung im Januar 2011<br />

waren bereits Mitte Mai 2010 mehr als<br />

70 % der geplanten Fläche gebucht; in<br />

Teilbereichen waren die zur Verfügung<br />

stehenden Flächen nach Angaben der<br />

Messegesellschaft schon ausverkauft.<br />

Im kommenden Jahr soll auch die Halle 1<br />

des Kölner Messegeländes wieder belegt<br />

werden. Hier wird der Einkaufsverband<br />

Begros GmbH, Oberhausen, während der<br />

IMM seine Verbandsmesse durchführen.<br />

Die Halle im Süden des Geländes mit etwa<br />

8.500 m² Ausstellungsfläche war in dem<br />

zuvor veröffentlichten Belegungsplan der<br />

IMM 2011 nicht zur Nutzung vorgesehen.<br />

Die voraussichtlich positive Entwicklung<br />

der Ausstellerbeteiligung kommt für viele<br />

Marktteilnehmer relativ unerwartet. In<br />

den vergangenen Jahren war die Zahl<br />

der ausstellenden Unternehmen immer<br />

weiter zurückgegangen <strong>und</strong> hatte sich<br />

erst in diesem Jahr bei 1.053 (2009:<br />

1.044) stabilisiert. Auch der Rückgang<br />

der Besucherzahlen konnte erst bei der<br />

letzten Veranstaltung gestoppt werden.<br />

Unter den 2010 gezählten 100.000 Eintritten<br />

bei der IMM Cologne waren 44.200<br />

Fachbesucher aus dem Inland, 23.000<br />

Endverbraucher <strong>und</strong> 32.800 internationale<br />

Fachbesucher. Für 2011 rechnet<br />

die Köln Messe GmbH mindestens mit<br />

stabilen Besucherzahlen. Infolge der<br />

voraussichtlich höheren Ausstellerbeteiligung<br />

<strong>und</strong> der Erweiterung um den<br />

Küchenbereich könnten die Werte aus<br />

diesem Jahr möglicherweise aber auch<br />

übertroffen werden.<br />

Hausmessen werden<br />

nicht in Frage gestellt<br />

International stellten einige große deutsche<br />

Küchenmöbelhersteller bis in diesem<br />

Jahr nur noch auf der in geraden<br />

Jahren stattfindenden „Eurocucina“ in<br />

Mailand aus. Als wichtigste Veranstaltung<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

Messen<br />

Kitchens: New life breathed into the trade fair calendar<br />

Plans to create the Living Kitchen trade fair, which is scheduled to take place in<br />

Cologne, Germany between 18 and 23 January 2011 during the IMM Cologne,<br />

have brought change to the trade fair landscape for German kitchen providers. An<br />

international kitchen fair has not taken place in Germany for more than five years<br />

now. After several failed attempts to lure the kitchen industry back to Cologne, the<br />

trade fair organiser Köln Messe GmbH renewed its efforts to develop a strategy for<br />

relaunching a kitchen fair in Germany in 2009 with the support of industry, traders<br />

and associations. The first outlines were unveiled in September 2009. Landing<br />

exhibitors initially proved very tough, with the timing in January repeatedly a topic<br />

of discussion. Ultimately, though, the fair organiser was able to report the first 27<br />

registrations in January 2010 and has since exceeded its original goal of 80 exhibitors<br />

attending the premiere event. The list of exhibitors updated on 21 May 2010<br />

included 92 entries including sub-exhibitors. As things currently stand, the kitchen<br />

industry’s return to Cologne will likely not have an impact on German companies’<br />

participation in the Milan Eurocucina fair, which takes place <strong>und</strong>er the auspices of<br />

the furnishing expo iSaloni. The strategy for the Cologne kitchen furniture event<br />

provides for the fair to take place every other year in rotation with the Milan expo.<br />

wurden die ostwestfälischen Hausmessen<br />

der Küchenmöbelindustrie im September<br />

gesehen, die nach wie vor nicht in<br />

Frage gestellt werden. In der Folge des<br />

Scheiterns der IMM cuisinale <strong>und</strong> auch<br />

der Hausgerätemesse „Domotechnica“<br />

blieben insbesondere die Geräte- <strong>und</strong><br />

Zubehöranbieter für einige Jahre ohne<br />

Heimat. Für den deutschen Markt <strong>und</strong><br />

angrenzende europäische Märkte war<br />

die „Focus Küche & Bad (FKB)“ in Enger/<br />

Hiddenhausen eine Alternative <strong>und</strong> wurde<br />

während dieser Zeit von Anbietern dieser<br />

Produktgruppen auch gestärkt. Ein Großteil<br />

der Exportmärkte wurde über diese<br />

Plattform jedoch nicht erreicht.<br />

Verschiedene Gerätehersteller haben sich<br />

in diesem Zusammenhang im Verlauf des<br />

Jahres 2007 darauf geeinigt, ab 2008<br />

jährlich bei der „Internationalen Funkausstellung<br />

(IFA)“ in Berlin auszustellen. Die<br />

IFA ist auch für Endverbraucher geöffnet.<br />

Auf der Fachbesucherseite spricht die<br />

Messe durch die Präsenz der Unterhaltungselektronikanbieter<br />

in erster Linie<br />

Vertreter des internationalen Elektrofachhandels<br />

an. Dementsprechend sind die<br />

Präsentationen der Großgerätehersteller<br />

auf der IFA auch auf diese Zielgruppe<br />

ausgerichtet. Damit stehen vor allem<br />

Standgeräte <strong>und</strong> Einbaugeräte für den<br />

Ersatzbedarf im Vordergr<strong>und</strong>. Einbaugeräte<br />

für den Absatz im Küchen- <strong>und</strong><br />

Möbelhandel wurden nach wie vor im Sep-<br />

tember in Ostwestfalen gezeigt, <strong>und</strong> hier<br />

größtenteils bei der Focus Küche & Bad.<br />

Focus Küche & Bad<br />

um einen Tag verkürzt<br />

<strong>Nach</strong>dem sich die FKB mehrere Jahre<br />

lang in Bezug auf die Flächenbelegung<br />

so positiv entwickelt hatte, dass nach<br />

einem Umzug in neue Gebäude im Jahr<br />

2006 eigentlich eine nochmalige Erweiterung<br />

geplant war, machte sich 2008<br />

<strong>und</strong> 2009 eine leichte Abwärtstendenz<br />

bemerkbar. Für die diesjährige FKB wurde<br />

das Konzept nach Angaben des Veranstalters<br />

Clarion Survey GmbH, Bielefeld,<br />

der die Messe im März übernommen hat,<br />

unter Berücksichtigung der Ausstellerkritik<br />

überarbeitet. In diesem Jahr wird<br />

die Messe vom 18. bis 23. September<br />

veranstaltet <strong>und</strong> somit einen Tag kürzer<br />

sein als in den Vorjahren. Eine weitere<br />

Änderung ist die Verlängerung der Öffnungszeiten<br />

bis 20 Uhr am Sonntag <strong>und</strong><br />

Montag der Messe, die sich als Hauptreisetage<br />

niederländischer Küchenhändler<br />

herausgestellt haben.<br />

In Bezug auf die Vertragslaufzeiten sollen<br />

künftig keine Dreijahresverträge mehr<br />

verlangt werden. Anstelle einer ganzjährigen<br />

Anmietung der Standfläche wird<br />

auch die Möglichkeit bestehen, die Fläche<br />

nur für die Dauer der Messe zu buchen.<br />

Dauermieter werden allerdings bei den<br />

23


24<br />

Messen<br />

Standpreisen bevorzugt. Auch die Flächenbelegung<br />

soll in diesem Jahr verändert<br />

werden. Stammaussteller sollen die<br />

attraktiveren Standplätze im vorderen Hallenbereich<br />

erhalten. Im hinteren Bereich<br />

sollen unter anderem Neuaussteller mit<br />

möglicherweise kleineren Standflächen<br />

platziert werden. Die Frequenz soll im<br />

hinteren Hallenbereich durch Kommunikations-<br />

<strong>und</strong> Eventflächen gewährleistet<br />

werden.<br />

Unter den bisherigen Ausstellern werden<br />

sich 2010 voraussichtlich einige nicht<br />

zurück melden. Die zu den größeren<br />

ausstellenden Unternehmen gehörende<br />

Blanco GmbH & Co. KG, Oberderdingen,<br />

begründet ihren Verzicht auf die FKB mit<br />

einer Konzentration auf die Living Kitchen.<br />

Die Gorenje Vertriebs-GmbH, München,<br />

wird ihr Einbaugerätesortiment dagegen<br />

weiterhin während der ostwestfälischen<br />

Küchenhausmessen, aber in dem Schulungszentrum<br />

der Bauformat-Gruppe,<br />

Löhne, zeigen. Andere Unternehmen aus<br />

der Geräteindustrie prüfen zurzeit noch<br />

ihr Engagement. Im Mai hatten sich erst<br />

r<strong>und</strong> 50 Unternehmen zur diesjährigen<br />

FKB angemeldet, im letzten Jahr hatten<br />

sich 89 <strong>und</strong> 2008 sogar noch 102 Firmen<br />

beteiligt.<br />

Auch die Besucherzahl bei der FKB war<br />

zuletzt rückläufig. 2009 wurden 11.150<br />

Besucher registriert. Gegenüber der im<br />

Vorjahr angegebenen Zahl von r<strong>und</strong><br />

13.000 entsprach das einem Rückgang<br />

von etwa 14 %. Fast unverändert blieb<br />

mit 16 % der Auslandsanteil unter den<br />

Besuchern, während die Verweildauer<br />

auf der Messe abnahm.<br />

Eurocucina von Köln<br />

zunächst unbeeinflusst<br />

Auf die Beteiligung der deutschen Unternehmen<br />

an der Mailänder „Eurocucina“,<br />

die im Rahmen der Einrichtungsmesse<br />

„iSaloni“ stattfindet, wird sich die Rückkehr<br />

der Küchenmöbelindustrie nach<br />

Köln nach derzeitigem Stand wohl nicht<br />

auswirken. Das für Köln unter Mitwirkung<br />

der Küchenindustrie erarbeitete Konzept<br />

sieht einen zweijährlichen Rhythmus im<br />

Wechsel zu Mailand vor.<br />

Bei der letzten, vom 14. bis 19. April<br />

2010 veranstalteten Mailänder Möbelmesse<br />

wurden nach Angaben der Messegesellschaft<br />

Cosmit S.p.A., Mailand,<br />

insgesamt 329.563 (2009: 313.385)<br />

Besucher gezählt. Gegenüber dem Vorjahr<br />

entsprach das einem Plus von r<strong>und</strong><br />

5 %. Das Niveau des Jahres 2008, als<br />

die Küchenmöbelindustrie sich zuletzt an<br />

der Messe beteiligt hatte <strong>und</strong> insgesamt<br />

378.825 Besucher registriert wurden,<br />

wurde aber um etwa 13 % verfehlt. Die<br />

Zahlen sind nicht unmittelbar vergleichbar,<br />

da 2008 neben der Küchenmöbel-<br />

<strong>und</strong> Gerätebranche auch die Büromöbelindustrie<br />

in Mailand ausgestellt hatte. Die<br />

Büromöbelmesse „SaloneUfficio“ wurde<br />

jedoch auf 2011 verschoben.<br />

Die Zahl der Fachbesucher in Mailand<br />

belief sich in diesem Jahr auf 297.460<br />

(278.000). Das war gegenüber dem Jahr<br />

2009 ein Anstieg um 7 %, gegenüber<br />

2008 (348.452) allerdings ein Rückgang<br />

um knapp 15 %. Unter den Fachbesuchern<br />

lag der Auslandsanteil in diesem<br />

Jahr bei 56 %. Die Gesamtausstellerzahl<br />

lag einschließlich der 700 auf dem „Salone<br />

Satellite“ vertretenen Designer bei<br />

2.542 (2009: 2.723). Auf dem jährlich<br />

stattfindenden „Salone Internazionale del<br />

Mobile“ stellten 1.493 (2009: 1.496)<br />

Unternehmen aus, weitere 155 (2008:<br />

140) Aussteller waren auf Küchenmöbelausstellung<br />

Eurocucina vertreten.<br />

Erstmals innerhalb der Hallen traten die<br />

Teilnehmer der „FTK – Technology for<br />

the Kitchen“ auf, deren Zahl sich auf<br />

26 (2008: 21) leicht erhöhte; auch die<br />

Ausstellerzahl bei der Teilausstellung<br />

„Salone Internazionale del Bagno“ stieg<br />

auf 168 (2008: 133).<br />

Bei der Auslastung des in den Vorjahren<br />

komplett ausgebuchten Messegeländes<br />

machte sich die Abwesenheit der<br />

Büromöbelhersteller bemerkbar. Die<br />

geringere Ausstellerzahl fiel in einigen<br />

Hallen durch breitere Gänge <strong>und</strong> Freiflächen<br />

auf. Der hohen Besucherfrequenz<br />

tat dies allerdings kaum einen Abbruch.<br />

<strong>Nach</strong> Einschätzung von Carlo Guglielmi,<br />

Präsident von Cosmit, wäre allerdings die<br />

Steigerung der Besucherzahl ohne die in<br />

der zweiten Messehälfte im Zusammenhang<br />

mit dem Vulkanausbruch in Island<br />

aufgetretenen Schwierigkeiten bei der<br />

Anreise doppelt so hoch ausgefallen. Ab<br />

Donnerstag/Freitag der Messe führte das<br />

Flugverbot über weiten Teilen Europas<br />

darüber hinaus zu chaotischen Zuständen<br />

bei der Abreise.<br />

Die nächsten Ausgaben von Eurocucina,<br />

FTK <strong>und</strong> Salone Internazionale del Bagno<br />

sind für den 17. bis 22. April 2012<br />

angesetzt.<br />

Die im Rahmen der Einrichtungsmesse iSaloni<br />

in Mailand stattfindende Eurocucina hat sich<br />

in den letzten Jahren als wichtigste <strong>und</strong> bestbesuchte<br />

Küchenmesse in Europa etabliert.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


26<br />

Möbel<br />

Umsätze der Möbelhersteller brachen im letzten Jahr um 11,5 % ein<br />

Möbelindustrie baut 2010 auf<br />

Erholung der Exportmärkte<br />

<strong>Nach</strong><br />

teilweise deutlichen Rückgängen<br />

der Möbelindustrieumsätze im Jahr<br />

2009 erwarten die deutschen Möbelhersteller<br />

in diesem Jahr überwiegend<br />

eine Stagnation. Eine Erholung<br />

des im vergangenen Jahr stark<br />

eingebrochenen Exportgeschäfts soll<br />

dabei mögliche Rückgänge auf dem<br />

Inlandsmarkt ausgleichen.<br />

Die <strong>Nach</strong>frage auf dem deutschen Markt<br />

hatte sich im letzten Jahr mit Ausnahme<br />

einzelner Monate im Schnitt stabil entwickelt,<br />

wobei es deutliche Unterschiede<br />

zwischen den einzelnen Unternehmen<br />

gab. Einbußen mussten vor allem Hersteller<br />

von sehr hochwertigen Möbeln<br />

hinnehmen.<br />

Demgegenüber entwickelte sich der<br />

Preiseinstiegsbereich gestützt von der<br />

Expansion der großen Möbeldiscounter<br />

zumeist positiv. Stärker als in anderen<br />

Teilbereichen der Möbelindustrie fielen<br />

die Rückgänge im letzten Jahr im Investitionsgüterbereich<br />

aus, dem die Büromöbelindustrie<br />

zuzurechnen ist.<br />

Die Planung für das laufende Jahr sieht<br />

zumeist einen moderaten Umsatzrückgang<br />

vor. Diese Erwartungen haben sich<br />

im bisherigen Jahresverlauf im Schnitt<br />

auch erfüllt. In den ersten beiden Monaten<br />

des Jahres mussten nochmals deutliche<br />

Rückgänge hingenommen werden, die<br />

mit dem lang anhaltenden Winter <strong>und</strong> den<br />

daraus folgenden Verkehrsbehinderungen<br />

begründet wurden. Dies hatte regional zu<br />

einer extrem geringen Besucherfrequenz<br />

im Möbelhandel geführt. Seit einem deutlichen<br />

Anziehen der Auftragseingänge im<br />

März hat die <strong>Nach</strong>frage monatsweise<br />

geschwankt. Das schlechte Geschäft<br />

im Januar <strong>und</strong> Februar konnte bei den<br />

meisten Unternehmen allerdings noch<br />

nicht wieder ausgeglichen werden. Mit<br />

einer Belebung im zweiten Halbjahr wird<br />

überwiegend nicht mehr gerechnet.<br />

Exportgeschäft<br />

läuft wieder besser<br />

Auf den meisten internationalen Märkten,<br />

in denen die <strong>Nach</strong>frage 2009 stärker<br />

eingebrochen war als im Inland, wird<br />

Deutschland:<br />

Umsatzentwicklung in der Möbelindustrie 2009<br />

5,0<br />

0,0<br />

-5,0<br />

-10,0<br />

-15,0<br />

-20,0<br />

-25,0<br />

-30,0<br />

Veränderung zum Vorjahr in %<br />

Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai 09 Juni 09 Juli 09 Aug. 09 Sept. 09 Okt. 09 Nov. 09 Dez. 09<br />

Gesamtumsatz<br />

Inland<br />

Ausland<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, VDM<br />

im Verlauf dieses Jahres hingegen wieder<br />

eine Erholung erwartet. Im vierten<br />

Quartal 2009 hatten sich, auch bedingt<br />

durch ein geringes Vergleichsniveau,<br />

die Rückgangsraten im Export bereits<br />

abgeschwächt. Einige Möbelhersteller<br />

hatten sogar im Dezember schon wieder<br />

über Steigerungen berichtet. Das<br />

Jahr 2010 lief dann allerdings auch im<br />

Export schlechter an als erwartet. Erst<br />

in den Monaten April <strong>und</strong> Mai konnte die<br />

Mehrheit der Möbelhersteller im Export<br />

wieder eine Verbesserung erreichen. In<br />

einigen Ländern wie den Niederlanden<br />

<strong>und</strong> zahlreichen osteuropäischen Staaten<br />

lässt die Belebung allerdings noch immer<br />

auf sich warten.<br />

Während die größten Schwierigkeiten<br />

in Bezug auf die Umsatz- <strong>und</strong> Auftragsentwicklung<br />

der Möbelindustrie nach<br />

mehrheitlicher Einschätzung bereits im<br />

letzten Jahr durchgestanden wurden, wird<br />

in diesem Jahr im Zusammenhang mit<br />

der Kostenentwicklung wieder mit einem<br />

zunehmenden Ergebnisdruck gerechnet.<br />

Trotz einer negativen Umsatzentwicklung<br />

hatten zahlreiche Hersteller im vergangenen<br />

Jahr ihre Ergebnissituation gehalten<br />

oder verbessert, was in erster Linie auf<br />

die gesunkenen Material- <strong>und</strong> Transportkosten<br />

zurückzuführen war. In diesem<br />

Jahr gibt es dagegen wieder Kostensteigerungen<br />

im Vorproduktbereich sowie<br />

bei der Logistik.<br />

Bei stagnierenden Umsätzen <strong>und</strong> steigenden<br />

Kosten erwarten Marktteilnehmer,<br />

dass sich bei einigen Herstellern in diesem<br />

Jahr wirtschaftliche Schwierigkeiten<br />

zuspitzen <strong>und</strong> es zu einer stärkeren Marktbereinigung<br />

kommt. 2009 hatte es trotz<br />

der teilweise massiven Umsatzeinbrüche<br />

nicht wesentlich mehr Insolvenzen als in<br />

den Vorjahren gegeben. Zudem waren die<br />

Insolvenzen zumeist auch nicht nur auf die<br />

Marktlage, sondern auch auf strukturelle<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Probleme der betroffenen Unternehmen<br />

zurückzuführen.<br />

Umsatz 2009 deutlich<br />

schlechter als Prognose<br />

Laut den Zahlen des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes,<br />

Wiesbaden, ging der Gesamtumsatz<br />

der deutschen Möbelindustrie im<br />

Jahr 2009 um 11,5 % auf 15,401 Mrd<br />

€ zurück. Die Prognose des Verbands<br />

der Deutschen Möbelindustrie (VDM),<br />

Bad Honnef, der Anfang 2009 vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> des mutmaßlichen „Homing“-<br />

Trends noch eine Stagnation der Umsätze<br />

erwartet hatte, trat damit nicht ein.<br />

Den stärksten Umsatzeinbruch von 15,6<br />

% verzeichneten im letzten Jahr die Hersteller<br />

von Büro- <strong>und</strong> Ladenmöbeln. In der<br />

Wohnmöbelindustrie, zu der die Kasten-<br />

<strong>und</strong> Polstermöbelhersteller gerechnet<br />

werden, nahm der Umsatz um 11,1 % ab.<br />

Die Hersteller von Küchenmöbeln (-9,2<br />

%) <strong>und</strong> Matratzen (-8,2 %) verbuchten<br />

ebenfalls eine rückläufige Entwicklung.<br />

Auch das erste Quartal 2010 musste der<br />

Statistik zufolge mit leichten Umsatzeinbußen<br />

von 1,8 % abgeschlossen werden,<br />

da im Januar (-6,8 %) <strong>und</strong> Februar (-0,9<br />

%) nochmals Rückgänge gegenüber dem<br />

schwachen Vorjahr verzeichnet worden<br />

waren. Im März erhöhte sich der Umsatz<br />

dann geringfügig um 1,6 %.<br />

Die Hersteller von Küchenmöbeln (+1,2<br />

%) <strong>und</strong> Wohnmöbeln (+4,8 %) schlossen<br />

die ersten drei Monate 2010 mit leichten<br />

Umsatzzuwächsen ab, während es in<br />

der Büro- (-15,5 %), Ladenmöbel- (-0,2<br />

%), Matratzen- (-3,9 %) <strong>und</strong> Polstermöbelindustrie<br />

(-14,5 %) Umsatzrückgänge<br />

gab. Insbesondere bei der Bewertung der<br />

Umsatzangabe für die Polstermöbelindustrie<br />

ist zu beachten, dass aufgr<strong>und</strong> einer<br />

Veränderung des Meldekreises in diesem<br />

Jahr etwa 30 % weniger Unternehmen in<br />

diesem Segment ihre Umsätze an das<br />

Statistische B<strong>und</strong>esamt berichten als im<br />

Vorjahr, wodurch der Umsatzrückgang<br />

stark überzeichnet ist.<br />

Auch bei der Klassifizierung der Produktgruppen<br />

gab es zum Jahreswechsel<br />

Veränderungen. So werden Polstermöbel<br />

nicht mehr zu den Wohnmöbeln gezählt;<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

Möbel<br />

Furniture industry building on resurgent<br />

export markets in 2010<br />

Most German furniture manufacturers expect stagnant business this year after<br />

booking sometimes substantial drops in revenues in 2009. A recovery on the<br />

export market, which plunged sharply last year, should offset a potential downturn<br />

on the domestic market. Demand was stable on average in Germany last year<br />

apart from in a few months, although clear differences emerged from business to<br />

business. Most firms expect to see a moderate slide in revenues with both merchants<br />

and domestic furniture sellers. These forecasts have also been borne out<br />

on average so far this year. A good number of insiders no longer expect a revival<br />

in the second half of 2010. On the other hand, most international markets, which<br />

suffered a larger downturn in demand than the German market in 2009, are expected<br />

to bounce back this year. The pace of the decrease in exports had already<br />

subsided in the final quarter of 2009, also due to a low level of business in the<br />

last quarter of 2008. A few furniture manufacturers had even reported an upturn<br />

in business in December. However, 2010 started off with slower-than-expected<br />

business. The majority of furniture manufacturers did not manage to increase their<br />

exports until April or May. The revival has yet to spread to a few markets, such as<br />

the Netherlands and numerous Eastern European countries.<br />

Büro- <strong>und</strong> Ladenmöbel werden ebenfalls<br />

getrennt erfasst.<br />

Exporte sind 2009<br />

deutlich gesunken<br />

Den vorläufigen Zahlen des Statistischen<br />

B<strong>und</strong>esamtes zufolge wurden im Jahr<br />

2009 insgesamt Möbel im Wert von 7,222<br />

(2008: 8,291) Mrd € aus Deutschland<br />

exportiert. Das entspricht gegenüber<br />

dem endgültigen Wert für 2008 einem<br />

Rückgang von r<strong>und</strong> 13 %. Es kann aber<br />

davon ausgegangen werden, dass sich die<br />

Rückgangsrate mit der Veröffentlichung<br />

der endgültigen Zahlen für 2009 wieder<br />

reduziert, da diese erfahrungsgemäß über<br />

den vorläufigen Werten liegen. Vergleicht<br />

man den vorläufigen Wert für 2009 mit<br />

dem vorläufigen Wert für 2008, ergibt<br />

sich ein Rückgang des Exportumsatzes<br />

von r<strong>und</strong> 7 %.<br />

Die fünf wichtigsten Exportmärkte für die<br />

deutschen Möbelhersteller waren auch<br />

im vergangenen Jahr Frankreich, die Niederlande,<br />

Österreich, Großbritannien <strong>und</strong><br />

Belgien. Die Lieferungen nach Frankreich<br />

<strong>und</strong> Österreich gaben in vergleichsweise<br />

geringem Umfang um 3,4 % auf 1,025<br />

(1,061) Mrd € bzw. um 2,7 % auf 785<br />

(806) Mio € nach. Die Exporte in die<br />

Niederlande <strong>und</strong> nach Großbritannien<br />

fielen dagegen deutlich geringer aus<br />

<strong>und</strong> sanken um 13,1 % auf 851 (980)<br />

Mio € bzw. um 20,1 % auf 466 (583)<br />

Mio €. Wie im Vorjahr wurden r<strong>und</strong> 73<br />

(73) % des gesamten Exportumsatzes<br />

in der EU erzielt.<br />

Die deutschen Importe von Möbeln erreichten<br />

im vergangenen Jahr insgesamt 7,732<br />

(8,029) Mrd €, was im Vergleich mit den<br />

endgültigen Zahlen für 2008 einen Rückgang<br />

von 3,7 % ergibt. Im Vergleich mit<br />

den vorläufigen Zahlen für 2008 sanken<br />

die Importe nur um r<strong>und</strong> 1%. Rückläufige<br />

Einfuhren aus Europa standen im letzten<br />

Jahr steigenden Möbellieferungen aus<br />

Asien gegenüber. So erhöhten sich die<br />

Importe aus Asien um knapp 4 % auf 1,493<br />

(1,437) Mio €, während die Lieferungen<br />

aus der EU um 4 % auf 5,240 (5,458) Mrd<br />

€ <strong>und</strong> aus dem übrigen Europa um knapp<br />

10 % auf 725 (803) Mio € nachgaben. Im<br />

Jahresverlauf deutlich erholt haben sich<br />

dabei allerdings die Importe aus Polen,<br />

die im ersten Halbjahr noch um 5 % unter<br />

dem Vorjahreswert gelegen hatten.<br />

Bis einschließlich Dezember erhöhten<br />

sich die Einfuhren aus Polen um 3 % auf<br />

1,641 (1,590) Mrd €. Ebenfalls zulegen<br />

konnten die Möbellieferungen aus<br />

Rumänien, die das Vorjahresniveau sogar<br />

um 18,5 % überschritten, mit 173<br />

(146) Mio € allerdings nach wie vor nur<br />

einen geringen Anteil an den Gesamtimporten<br />

haben.<br />

27


28<br />

Beschläge<br />

<strong>Nach</strong>frage hat in diesem Jahr in den meisten Märkten wieder angezogen<br />

Beschlägehersteller wieder mit<br />

Stahlpreisanstieg konfrontiert<br />

Die Hersteller von Möbelfunktionsbe-<br />

schlägen müssen beim Stahleinkauf<br />

im zweiten Halbjahr 2010 voraussichtlich<br />

Aufschläge im deutlich zweistelligen<br />

Prozentbereich hinnehmen,<br />

nachdem der Anstieg der Stahlpreise<br />

zum Jahresbeginn 2010 noch vergleichsweise<br />

moderat ausgefallen<br />

war.<br />

In Abhängigkeit von den eingesetzten Qualitäten<br />

liegen die Preise bei den neuen,<br />

überwiegend ab 1. Juli geltenden Verträgen<br />

um bis zu 30 % über dem Vorjahresniveau.<br />

Die Preise sind wie bei dem<br />

letzten stärkeren Anstieg vor genau zwei<br />

Jahren kaum verhandelbar. Abschlüsse<br />

über mehr als drei Monate sind zumeist<br />

nur zu noch höheren Preisen möglich.<br />

Auch andere Materialien wie Kunststoffe<br />

weisen eine steigende Preistendenz auf,<br />

allerdings nicht in demselben Ausmaß. Der<br />

Zinkpreis war zuletzt wie in den Vormonaten<br />

starken Schwankungen unterworfen.<br />

Derzeit verteuern die Kursverluste<br />

des Euro gegenüber dem US-Dollar den<br />

Einkauf von Zink für die europäischen<br />

Hersteller.<br />

Spätestens im Herbst wollen die meisten<br />

Beschlägehersteller eigene Preisanhebungen<br />

ankündigen, die im unteren bis mittleren<br />

einstelligen Prozentbereich liegen<br />

sollen. Dabei soll hauptsächlich mit den<br />

gestiegenen Stahlpreisen argumentiert<br />

werden. Bislang wurden die Preise allenfalls<br />

punktuell angehoben. Nur einzelne<br />

Unternehmen haben in diesem Jahr nach<br />

eigenen Angaben bereits pauschale Preiserhöhungen<br />

umgesetzt. Dabei standen<br />

zumeist die im ersten Quartal gestiegenen<br />

Zinkpreise im Vordergr<strong>und</strong>, so dass sich<br />

diese Korrekturen vor allem auf Produkte<br />

mit hohem Zinkanteil bezogen.<br />

Auftragslage hat<br />

sich entspannt<br />

Während die Kostensituation für die Beschlägehersteller<br />

wieder problematischer wird,<br />

hat sich die Auftragslage im Verlauf des<br />

zweiten Quartals weiter erholt. Im Durchschnitt<br />

bewegt sich die <strong>Nach</strong>frage im mittleren<br />

bis oberen einstelligen Prozentbereich<br />

über den schwachen Vorjahreswerten. Von<br />

dem im Jahr 2008 erreichten Niveau ist der<br />

Auftragseingang aber noch weit entfernt.<br />

Das Jahr 2009 haben die Unternehmen<br />

aus der Beschlägeindustrie mehrheitlich<br />

mit Auftrags- <strong>und</strong> Umsatzrückgängen im<br />

oberen einstelligen Prozentbereich abgeschlossen,<br />

teilweise fiel das Minus sogar<br />

zweistellig aus. Der Abschwung hatte bereits<br />

im zweiten Halbjahr 2008 eingesetzt<br />

<strong>und</strong> sich im vierten Quartal noch verstärkt.<br />

Auf diesem niedrigen Niveau setzte sich<br />

das Geschäft fast im gesamten ersten<br />

Halbjahr 2009 fort. Ab dem späten Frühjahr<br />

fielen die Rückgangsraten dann auf<br />

Basis der niedrigen Vorjahresvergleichswerte<br />

geringer aus. Steigerungen werden<br />

aber erst seit diesem Jahr wieder erzielt.<br />

Deutscher Markt war<br />

2009 relativ stabil<br />

In Deutschland war die <strong>Nach</strong>frage auch<br />

während der Wirtschaftskrise im vergangenen<br />

Jahr weniger stark eingebrochen<br />

<strong>und</strong> zudem von den Firmenkonjunkturen<br />

einzelner Abnehmer abhängig. Auch in<br />

den letzten Wochen <strong>und</strong> Monaten blieb<br />

der Auftragseingang auf dem deutschen<br />

Markt relativ stabil. Insgesamt bewegt<br />

sich das Deutschlandgeschäft auf oder<br />

etwas unterhalb des zufriedenstellenden<br />

Vorjahresniveaus. Ähnlich stellt sich die<br />

Situation im deutschsprachigen Ausland<br />

dar. Schwerpunktmäßig im Küchenmöbelbereich<br />

aktive Beschlägehersteller berichten<br />

für das Inland in der letzten Zeit<br />

wieder über eine Belebung, nachdem<br />

das Jahr in diesem Segment relativ zäh<br />

begonnen hatte. International macht sich<br />

im Küchenbereich noch die Abhängigkeit<br />

von der in verschiedenen Ländern kaum<br />

anziehenden Baukonjunktur bemerkbar.<br />

Einzelne Beschlägehersteller haben als<br />

Reaktion auf die im ersten Quartal<br />

gestiegenen Preise für Zink (s. Bild) Preisanhebungen<br />

für Produkte mit hohem<br />

Zinkanteil durchgesetzt.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Beim Absatz an die Wohnmöbelindustrie<br />

mussten nach mehrheitlicher Aussage im<br />

Inland zuletzt leichte Rückgänge hingenommen<br />

werden; im Export hat dieses<br />

Segment wohl am schnellsten angezogen.<br />

Demgegenüber entwickelt sich die <strong>Nach</strong>frage<br />

von K<strong>und</strong>en aus der Büromöbelindustrie<br />

nach wie vor verhalten. In Deutschland<br />

erreichen die Beschlägehersteller mit<br />

Abnehmern aus der Büromöbelindustrie<br />

allenfalls das Vorjahresniveau; der Export in<br />

einige Länder hat sich in diesem Absatzbereich<br />

dagegen zuletzt wieder verbessert.<br />

Wachstumsmärkte im<br />

asiatischen Raum<br />

Ein besonders starkes Wachstum wird<br />

aktuell in Asien erzielt. Die in den letzten<br />

zwei Jahren zunächst von der Immobilienkrise<br />

<strong>und</strong> schließlich von der weltweiten<br />

Wirtschaftskrise stark getroffenen Märkte<br />

Großbritannien <strong>und</strong> Spanien scheinen sich<br />

ausgehend von dem erreichten niedrigen<br />

Niveau zu erholen. Dort konnten einige<br />

Beschlägeproduzenten bereits mehrere<br />

Monate in Folge geringfügige Steigerungen<br />

verzeichnen.<br />

In den USA, die für einige große Marktteilnehmer<br />

zu den Hauptabsatzmärkten<br />

gehören, waren bis zuletzt überhaupt keine<br />

Ansätze für eine Belebung erkennbar.<br />

Allerdings ist dort nach Ansicht mehrerer<br />

Anbieter inzwischen zumindest der Bodensatz<br />

erreicht. Positiver als im vergangenen<br />

Jahr verläuft mittlerweile wieder die <strong>Nach</strong>frage<br />

in den meisten westeuropäischen<br />

Ländern, speziell in Frankreich <strong>und</strong> Italien.<br />

Eine Ausnahme bilden die Niederlande, in<br />

denen weiter spürbare Rückgänge hingenommen<br />

werden müssen. Auch in Osteuropa<br />

scheint die Talsohle in der Summe<br />

inzwischen überwiegend durchschritten<br />

zu sein, wobei diese Entwicklung nicht<br />

einheitlich auf alle Länder zutrifft.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der wieder besseren<br />

<strong>Nach</strong>frageentwicklung hat sich auch die<br />

Beschäftigungssituation in der Beschlägeindustrie<br />

inzwischen verbessert. Zum Beginn<br />

dieses Jahres musste bei einigen<br />

Beschlägeherstellern noch kurz gearbeitet<br />

werden. Der Umfang der Kurzarbeit war<br />

aber im Vergleich zum Vorjahr deutlich<br />

reduziert. Hierzu haben der frühzeitige<br />

Abbau von Leiharbeitern, das Auslaufen<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

Beschläge<br />

Fittings manufacturers facing rise in steel prices again<br />

Functional furniture fittings manufacturers will likely encounter a significant doubledigit<br />

growth in steel purchasing costs in the second half of 2010 after a relatively<br />

moderate rise in steel prices as 2010 got <strong>und</strong>erway. New contracts, most of which<br />

take effect from 1 July, will feature prices up to 30% higher in a year-on-year comparison<br />

depending on the grades in question. Prices are virtually non-negotiable,<br />

as they had been with the last sharp surge exactly two years ago. Contracts lasting<br />

more than three months are only possible when even higher prices are paid<br />

in most instances. The costs of other materials, such as plastics, are heading<br />

higher, too, albeit not to the same extent. Zinc prices have recently shown strong<br />

fluctuations, as in previous months. The weakness of the euro against the US dollar<br />

is also making it more expensive for European manufacturers to buy zinc. Most fittings<br />

producers intend to announce plans to charge more for their products in the<br />

autumn at the latest. They hope to raise their prices by low to medium single-digit<br />

percentages, chiefly citing higher steel prices. Prices have so far increased occasionally<br />

at best. Just a few businesses report having managed to institute flat-rate<br />

price hikes. In most cases, these mark-ups were based on higher first-quarter zinc<br />

prices, meaning that these modifications chiefly affected products with a high zinc<br />

content. While costs are becoming more worrisome for fittings producers again,<br />

their order books have filled again during the second quarter. On average, demand<br />

is surpassing the low levels seen last year by amounts in the middle to upper<br />

single-digit percentage range. However, order intake is far from returning to the<br />

levels seen in 2008.<br />

befristeter Arbeitsverträge <strong>und</strong> die Ausnutzung<br />

von Fluktuation beigetragen. Dadurch<br />

wurde die Mitarbeiterzahl in den<br />

meisten Unternehmen gegenüber dem<br />

letzten Jahr ausreichend reduziert, um die<br />

Beschäftigung des verbleibenden Mitarbeiterstamms<br />

zu sichern. Auf Kurzarbeit kann<br />

mittlerweile in den meisten Unternehmen<br />

fast vollständig verzichtet werden.<br />

Konsolidierung hat<br />

sich 2009 fortgesetzt<br />

Für Bewegung innerhalb der Beschlägeindustrie<br />

sorgte 2009 in erster Linie die<br />

Zerschlagung der seit Herbst 2006 zum<br />

TitusPlus-Konzern gehörenden Huwil-Werke<br />

GmbH, Ruppichteroth. In den Jahren zuvor<br />

waren es hauptsächlich die Veränderungen<br />

innerhalb der zum Würth-Konzern (Künzelsau)<br />

gehörenden Grass-Gruppe (Höchst/<br />

Österreich), die die Mepla-Alfit-Gruppe<br />

(Götzis/Österreich <strong>und</strong> Reinheim) sowie die<br />

Hetal-Gruppe (Alpirsbach) integriert hatte.<br />

<strong>Nach</strong>dem Huwil bereits Mitte 2008 die<br />

drei Betriebsteile „Galvanik“, „Automotive/<br />

Verschlusssysteme“ <strong>und</strong> „Griffe“ stillgelegt<br />

<strong>und</strong> die Modellrechte des Bereichs Griffe<br />

an die Wilhelm Becker GmbH & Co. KG,<br />

Herford, verkauft hatte, übernahm mit<br />

Wirkung zum 1. April 2009 die Lehmann<br />

Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG, Minden,<br />

den Bereich Schlösser von Huwil. Zum<br />

1. August warb zudem die Grass-Gruppe<br />

fünf Produktentwickler von Huwil ab <strong>und</strong><br />

erhielt dadurch zusätzliches Know How<br />

im Bereich Klappenbeschläge.<br />

Schließlich wurden zum 1. September<br />

die Huwil-Geschäftsbereiche „Liftbeschläge“<br />

<strong>und</strong> „Schiebetürsysteme“ an<br />

die Kesseböhmer-Gruppe, Bad Essen,<br />

<strong>und</strong> die Häfele-Gruppe, Nagold, veräußert.<br />

Die Transaktion erfolgte über das neu<br />

gegründete Gemeinschaftsunternehmen<br />

Toplifter Beteiligungs- <strong>und</strong> Vertriebs GmbH<br />

& Co. KG, Bad Essen. Bestandteil der<br />

Übernahme waren die Produktlinien <strong>und</strong><br />

-rechte sowie die ungarische Produktionsgesellschaft<br />

Huwil KFT, Budapest, mit 180<br />

Mitarbeitern. Die Rechte an der Marke<br />

„Huwil“ blieben Eigentum der Titus-Gruppe,<br />

dürfen aber zunächst von Toplifter weiter<br />

genutzt werden. Der Standort Ruppichteroth,<br />

an dem zum Schluss nur noch r<strong>und</strong><br />

45 Huwil-Mitarbeiter beschäftigt waren,<br />

blieb im Besitz der Titus-Gruppe.<br />

29


30<br />

Anlagenbau<br />

Exportmärkte haben noch stärker nachgegeben als das Inlandsgeschäft<br />

Maschinenbau verlor 2009<br />

fast die Hälfte des Umsatzes<br />

Die europäischen Hersteller von <strong>Holz</strong>-<br />

bearbeitungsmaschinen haben 2009<br />

im Vergleich zum Vorjahr fast die<br />

Hälfte ihres Umsatzes bzw. ihres Produktionsvolumens<br />

verloren.<br />

Die deutschen Maschinenlieferanten<br />

mussten laut der Statistik des Fachverbands<br />

<strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />

im Verband Deutscher Maschinen- <strong>und</strong><br />

Anlagenbau (VDMA), Frankfurt, einen<br />

Umsatzeinbruch von 42 % hinnehmen.<br />

In Italien kam es nach Angaben des<br />

Branchenverbandes Acimall, Assago, zu<br />

einem Produktionsrückgang von 48,3 %.<br />

In beiden Fällen gaben die Exportmärkte<br />

stärker nach als das Inlandsgeschäft.<br />

In Deutschland waren die Unterschiede<br />

zwischen Inlands- <strong>und</strong> Exportumsätzen<br />

dabei noch ausgeprägter als in Italien.<br />

VDMA: Schlechtestes<br />

Jahr seit Jahrzehnten<br />

Mit dem Umsatzeinbruch von 42 % war<br />

2009 nach Einschätzung des VDMA für<br />

die deutschen Hersteller von <strong>Holz</strong>bearbei-<br />

tungsmaschinen das schlechteste Jahr<br />

seit Jahrzehnten. Das Inlandsgeschäft<br />

ging um 34 % zurück, der Exportumsatz<br />

lag um 44 % unter dem Vorjahresniveau.<br />

Der Auftragseingang der deutschen <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenhersteller<br />

ging<br />

im vergangenen Jahr um 44 % zurück.<br />

Im Inland nahmen die Bestellungen um<br />

15 % ab, im Ausland sogar um 51 %.<br />

Bei Differenzierung nach den einzelnen<br />

Produktbereichen entwickelte sich das<br />

Geschäft mit Standardmaschinen etwas<br />

besser. Unter anderem aufgr<strong>und</strong> eines<br />

stabileren Absatzes an das Handwerk<br />

sank der Auftragseingang in diesem<br />

Bereich im letzten Jahr nur um 18 %.<br />

Der Auftragseingang der Anlagenbauer<br />

lag laut der VDMA-Statistik dagegen um<br />

55 % unter dem Vorjahreswert. Einem<br />

Auftragsplus von 15 % im Inland stand<br />

dabei im Ausland ein Rückgang um<br />

62 % gegenüber.<br />

Ausgehend von den sehr hohen Rückgangsraten<br />

in den ersten beiden Quartalen<br />

2009 hat sich der Auftragseingang<br />

der deutschen Hersteller von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />

in der zweiten Jahreshälfte<br />

wieder leicht erholt. Dabei ist<br />

allerdings auch der Basiseffekt zu berücksichtigen.<br />

<strong>Nach</strong> überdurchschnittlichen<br />

Wachstumsraten in den Jahren 2006 <strong>und</strong><br />

2007 sowie in den ersten drei Quartalen<br />

2008 <strong>und</strong> damit einem noch relativ guten<br />

Geschäftsverlauf bis zum Herbst 2008<br />

war es im vierten Quartal zu einem unerwartet<br />

starken Einbruch gekommen, der<br />

sich in den ersten Monaten des Jahres<br />

2009 noch verstärkt hatte. Die ab dem<br />

Herbst 2008 beobachteten Rückgänge<br />

schlagen sich in entsprechend niedrigeren<br />

Vergleichswerten für das Folgejahr<br />

nieder.<br />

Tiefpunkt wurde im<br />

Februar 2009 erreicht<br />

Im ersten Quartal 2009 blieb der Auftragseingang<br />

der deutschen Hersteller<br />

von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen um<br />

63 % unter dem Vorjahreswert. Mit einem<br />

Minus von 70 % war der Monat Februar<br />

besonders schlecht ausgefallen. Das<br />

Auslandsgeschäft war dabei deutlich<br />

stärker eingebrochen als der Inlandsmarkt.<br />

Bezogen auf die verschiedenen<br />

Produktbereiche hatte sich die <strong>Nach</strong>frage<br />

nach Anlagen für die <strong>Holz</strong>werkstoff- <strong>und</strong><br />

Sägeindustrie am schlechtesten entwickelt.<br />

In diesen Bereichen hatten einzelne<br />

Unternehmen ab dem dritten Quartal<br />

2008 über mehrere Monate fast gar keine<br />

Aufträge mehr abgeschlossen. Parallel<br />

dazu waren bereits abgeschlossene Aufträge<br />

zurückgestellt oder ganz storniert<br />

Die Anlagenhersteller mussten im zweiten<br />

Halbjahr 2008 <strong>und</strong> in der ersten Jahreshälfte<br />

2009 einen Einbruch des zuvor hohen<br />

Auftragseingangs hinnehmen. Seit Mitte 2009<br />

hat sich die Situation wieder etwas entspannt.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


worden. Dadurch war der zuvor in vielen<br />

Fällen noch relativ hohe Auftragsbestand,<br />

der eigentlich eine Auslastung bis weit in<br />

das Jahr 2009 bzw. zum Teil sogar bis<br />

2010 sicherstellen sollte, immer weiter<br />

zurückgegangen. Ähnlich stellte sich die<br />

Situation bei größeren Anlagen für die<br />

Produktion von Möbeln, Bauelementen<br />

<strong>und</strong> <strong>Holz</strong>produkten dar. Im Geschäft mit<br />

Einzelmaschinen, Handwerksmaschinen<br />

<strong>und</strong> Anlagen für den Energiebereich waren<br />

die Rückgänge dagegen weniger stark<br />

ausgefallen.<br />

Das zweite Quartal 2009 hatte sich ähnlich<br />

schwach entwickelt wie die ersten<br />

drei Monate, so dass der Auftragseingang<br />

der deutschen <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenbranche<br />

auch im gesamten<br />

ersten Halbjahr 2009 um 63 % unter<br />

dem Vorjahreswert geblieben war. Das<br />

Inlandsgeschäft hatte dabei um 32 % <strong>und</strong><br />

somit deutlich weniger stark als der Export<br />

nachgegeben. Die Aufträge aus dem<br />

Ausland waren um 69 % zurückgegangen.<br />

Im dritten Quartal verschlechterte sich<br />

der Auftragseingang gegenüber dem<br />

Vorjahr um 46 %. Die Inlandsaufträge<br />

verringerten sich dabei nur noch um<br />

22 %. Die Auslandsnachfrage entwickelte<br />

sich mit einem Minus von 51 % erneut<br />

deutlich schlechter. Die leichte Erholung<br />

gegenüber den ersten beiden Quartalen<br />

war dabei laut VDMA nicht auf einzelne<br />

Länder zurückzuführen; vielmehr hatten<br />

sich die Rückgangsraten in nahezu allen<br />

Absatzmärkten etwas reduziert.<br />

Kumuliert über die ersten neun Monate<br />

2009 belief sich das Auftragsminus im<br />

Bereich <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen auf<br />

58 %. Dabei wurde im Inland ein Minus<br />

von 29 % <strong>und</strong> im Ausland ein Rückgang<br />

von 64 % ausgewiesen. Ausgehend von<br />

diesen Zahlen <strong>und</strong> unter Berücksichtigung<br />

des Basiseffektes hatte der VDMA im<br />

Herbst seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr<br />

auf -35 % bis -45 % nach unten<br />

korrigiert. Zuvor war der Fachverband für<br />

2009 noch von einem Umsatzrückgang<br />

von 20 % ausgegangen.<br />

In den letzten drei Monaten des Jahres lag<br />

der Auftragseingang der deutschen Hersteller<br />

von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />

erstmals wieder über dem Vorjahreswert;<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

das niedrige Niveau des vierten Quartals<br />

2008 wurde um 42 % übertroffen.<br />

Ausgehend von der im vierten Quartal<br />

eingetretenen Trendwende <strong>und</strong> unter Berücksichtigung<br />

der niedrigen Vergleichswerte<br />

des Jahres 2009 rechnet der VDMA<br />

für das laufende Jahr 2010 wieder mit<br />

einer leichten Aufwärtsentwicklung im<br />

Bereich <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen.<br />

2010 soll der Umsatz zunächst wieder<br />

um 10 bis 15 % steigen. Mit einer nachhaltigen<br />

Erholung wird allerdings noch<br />

nicht gerechnet, da die Unternehmen der<br />

<strong>Holz</strong>- <strong>und</strong> Möbelindustrie in vielen Fällen<br />

über ausreichende Kapazitätsreserven<br />

verfügen <strong>und</strong> die Finanzierung vor allem<br />

Anlagenbau<br />

Deutschland:<br />

Produktion von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />

Mrd €<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

Produktionswert nominal, inklusive Reparatur <strong>und</strong> Montagen. 2009 geschätzt. Quelle: VDMA<br />

Deutschland:<br />

Produktion von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

50<br />

Veränderung zum Vorjahr in %<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

Produktionswert nominal, inklusive Reparatur <strong>und</strong> Montagen. 2009 geschätzt. Quelle: VDMA<br />

2000<br />

2001<br />

2001<br />

2002<br />

2002<br />

2003<br />

2003<br />

2004<br />

2004<br />

2005<br />

2005<br />

größerer Projekte noch immer als problematisch<br />

gilt. Dementsprechend werden<br />

Neu- <strong>und</strong> Erweiterungsinvestitionen nach<br />

Einschätzung des Verbands in absehbarer<br />

Zeit weit hinter dem in den Jahren 2007<br />

<strong>und</strong> 2008 erreichten Niveau zurückbleiben.<br />

Die Investitionstätigkeit wird sich vor<br />

allem auf Ersatz-, Modernisierungs- <strong>und</strong><br />

Anpassungsmaßnahmen konzentrieren.<br />

Exporte lagen um 40 %<br />

unter dem Vorjahreswert<br />

Die Exporte von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />

aus Deutschland nahmen laut<br />

einer vom VDMA bearbeiteten Statistik<br />

des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes, Wies-<br />

31<br />

2006<br />

2006<br />

2007<br />

2007<br />

2008<br />

2008<br />

2009<br />

2009


32<br />

Anlagenbau<br />

Deutschland: Auftragseingang<br />

bei <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen 2009<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

Veränderung zum Vorjahr in %<br />

Q1 2009 Q2 2009 Q3 2009 Q4 2009 2009<br />

baden, im Gesamtjahr 2009 um 39,9 %<br />

auf 1,434 Mrd € ab. <strong>Holz</strong>werkstoffpressen<br />

schnitten mit einem Minus von 24,2<br />

% auf 348,5 Mio € deutlich besser ab<br />

als der Gesamtexport. In der zweitgrößten<br />

Warengruppe, Maschinen für verschiedene<br />

Bearbeitungsvorgänge ohne<br />

Werkzeugwechsel <strong>und</strong> mit automatischer<br />

Werkstückzufuhr, hat sich der Exportwert<br />

im Vergleich zum Vorjahr dagegen auf<br />

312,5 Mio € halbiert. Bei Spalt-, Hack- <strong>und</strong><br />

Schälmaschinen war ein Rückgang um<br />

32,4 % auf 82,7 Mio € zu verzeichnen.<br />

Die einzelnen Regionen haben sich im vergangenen<br />

Jahr unterschiedlich entwickelt.<br />

Die Exporte in die EU gingen um 40,2 %<br />

auf 650,5 Mio € zurück. Dabei mussten<br />

in allen Ländern Rückgänge ausgewiesen<br />

werden. Österreich entwickelte sich mit<br />

einem Minus von 6,5 % auf 88,1 Mio €<br />

mit Abstand am besten. Über dem EU-<br />

Schnitt lagen zudem die Lieferungen nach<br />

Frankreich (-33,1 % auf 102,5 Mio €),<br />

Italien (-32,6 % auf 78,3 Mio €), Belgien<br />

(-31,2 % auf 44 Mio €) <strong>und</strong> in die Niederlande<br />

(-38,2 % auf 43 Mio €). Deutlich<br />

schlechter entwickelten sich die Exporte<br />

nach Großbritannien (-49,6 % auf 36,6<br />

Mio €) <strong>und</strong> Spanien (-51,9 % auf 26,7<br />

Mio €). Auch Osteuropa fiel gegenüber<br />

dem EU-Durchschnitt ab. Die geringsten<br />

Rückgänge verzeichneten Polen (-42,8 %<br />

auf 59 Mio €) <strong>und</strong> Tschechien (-40,5 % auf<br />

31,5 Mio €). Deutlich höhere Einbußen<br />

mussten Rumänien (-70 %), die Slowakei<br />

(-49,2 %), Ungarn (-62,5 %), Lettland<br />

Quelle: VDMA<br />

(-52,7 %), Litauen (-77 %), Estland (-55,2<br />

%) <strong>und</strong> Bulgarien (-90 %) hinnehmen.<br />

Die Exporte in andere europäische Länder<br />

gaben um 48,3 % auf 288,7 Mio<br />

€ nach. Dabei konnten die Lieferungen<br />

in die Ukraine um 60 % auf 34,1 Mio €<br />

gesteigert werden, wogegen die Exporte<br />

nach Russland (-61,1 % auf 114,8 Mio €)<br />

<strong>und</strong> in die Türkei (-58 % auf 47,9 Mio €)<br />

nachgaben. Für die Schweiz wurde ein<br />

im Vergleich zu den meisten anderen Ländern<br />

relativ moderates Minus von 22,4<br />

% auf 60,3 Mio € ausgewiesen.<br />

Die Lieferungen nach Nordamerika gaben<br />

um 52,9 % auf 70,2 Mio € nach. Die USA<br />

Deutschland:<br />

Exporte von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />

China<br />

Russland<br />

Frankreich<br />

Österreich<br />

Italien<br />

Schweiz<br />

Polen<br />

USA<br />

Türkei<br />

Brasilien<br />

Mio €<br />

(-51,8 % auf 58 Mio €) <strong>und</strong> Kanada (-57,5<br />

% auf 12,2 Mio €) entwickelten sich dabei<br />

ähnlich schwach. Mit einem Minus von<br />

67,1 % auf 64,6 Mio € gaben die Exporte<br />

nach Südamerika noch stärker nach; vor<br />

allem aufgr<strong>und</strong> der deutlich schwächeren<br />

Entwicklung im Brasilien-Geschäft (-67,7<br />

% auf 42,6 Mio €).<br />

Der Anstieg der Exporte nach Zentral-/<br />

Südasien um 47,3 % auf 21,5 Mio € war<br />

vor allem auf die beinahe verdoppelten<br />

Lieferungen nach Indien (+80 % auf 18,2<br />

Mio €) zurückzuführen. Die Lieferungen<br />

nach Ostasien erhöhten sich aufgr<strong>und</strong> der<br />

um 54,6 % auf 200,4 Mio € gesteigerten<br />

Exporte nach China um 18,2 % auf 239,7<br />

Mio €. Das China- <strong>und</strong> Indien-Geschäft erstreckte<br />

sich dabei in erster Linie auf Anlagen<br />

für die <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie. Die<br />

Exporte nach Südostasien brachen dagegen<br />

auf 12,5 Mio € ein; ein Rückgang von<br />

76,2 % gegenüber dem Vorjahr. Dabei<br />

mussten alle relevanten Abnehmerländer<br />

(Thailand, Malaysia, Indonesien, Vietnam)<br />

vergleichbare Einbußen hinnehmen. Die<br />

<strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenexporte nach<br />

Australien/Ozeanien gingen um 33,6 %<br />

auf 26,3 Mio € zurück.<br />

Geringere Rückgänge<br />

in der Gesamtbranche<br />

Der Bereich <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />

hatte sich sowohl in den einzelnen Quartalen<br />

als auch im Gesamtjahr deutlich<br />

schlechter entwickelt als der deutsche<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

0 50 100 150 200 250 300 350<br />

Quelle: VDMA<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Der deutliche <strong>Nach</strong>fragerückgang hat bei<br />

den Herstellern von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />

im vergangenen Jahr zu<br />

größeren Auslastungsproblemen geführt.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau insgesamt.<br />

Dort war der Auftragseingang im ersten<br />

Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr um<br />

real 42 % zurückgegangen. Die Inlandsaufträge<br />

gaben dabei um 39 % nach; das<br />

Auslandsgeschäft fiel um 43 %.<br />

Für das zweite Quartal wurde ein Gesamtrückgang<br />

von 51 % ausgewiesen;<br />

das Inlandsgeschäft entwickelte sich<br />

mit einem Minus von 47 % erneut etwas<br />

besser als der Auftragseingang aus dem<br />

Ausland (-53 %). Im dritten Quartal ging<br />

der Auftragseingang des deutschen Maschinen-<br />

<strong>und</strong> Anlagenbaus um 40 % zurück.<br />

Der deutsche Markt hatte dabei mit<br />

einem Minus von 40 % erstmals stärker<br />

nachgegeben als das Auslandsgeschäft<br />

(-39 %). Dieser Trend setzte sich auch in<br />

den letzten drei Monaten des Jahres 2009<br />

fort. Insgesamt ging der Auftragseingang<br />

um 13 % zurück; die Inlandsaufträge lagen<br />

um 16 % <strong>und</strong> die Exportaufträge um<br />

11 % unter dem Vorjahreswert.<br />

<strong>Nach</strong> VDMA-Angaben fielen die Maschinenbestellungen<br />

im Gesamtjahr so<br />

drastisch wie nie zuvor. Der Gesamtauftragseingang<br />

blieb 2009 um 38 %<br />

hinter dem Vorjahr zurück. Im Dezember<br />

(+8 %) lag der Bestelleingang im<br />

deutschen Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />

im Vorjahresvergleich zum ersten Mal<br />

seit 15 Monaten wieder im Plus. Dabei<br />

ist allerdings zu berücksichtigen, dass<br />

der Dezember 2008 der mit Abstand<br />

schwächste Monat des Vergleichsjahres<br />

war. Das zum Jahresende 2009 erreichte<br />

Bestellniveau lag noch immer um mehr<br />

als 20 % unter dem Durchschnittswert<br />

des Fünfjahreszeitraums 2004-2008.<br />

Im Gesamtjahr 2009 musste der deutsche<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau einen<br />

Umsatzrückgang um nominal 23,1 %<br />

auf 160 (2008: 208) Mrd € hinnehmen.<br />

Die Exporte gingen nominal um 24 %<br />

auf 110 (146) Mrd € zurück. Lediglich<br />

die Lieferungen nach China konnten ausgeweitet<br />

werden, womit China früher als<br />

erwartet die USA als Hauptabnehmerland<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

deutscher Maschinen ablöste. Der Export<br />

nach Russland brach mit -43 % besonders<br />

stark ein. Die Kapazitätsauslastung bei<br />

den Maschinenherstellern <strong>und</strong> Anlagenbauern<br />

erreichte im letzten Jahr durchschnittlich<br />

nur noch 70,7 (2008: 88,9) %.<br />

Italien: Einbußen lagen<br />

zwischen 40 <strong>und</strong> 50 %<br />

Die italienischen Hersteller von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />

mussten im Gesamtjahr<br />

2009 nach vorläufigen Angaben<br />

einen Produktionsrückgang um 48,3 %<br />

hinnehmen. Absolute Zahlen werden erst<br />

mit dem Acimall-Jahresbericht veröffentlicht.<br />

Der Export gab mit einem Minus von<br />

48,7 % sogar noch etwas stärker nach.<br />

Die italienischen Importe von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />

lagen um 40,6 % unter<br />

dem Vorjahreswert. Damit ergibt sich für<br />

den italienischen Markt ein Rückgang des<br />

apparenten Verbrauchs um 46 %.<br />

Im Jahr 2008 war die Produktion der<br />

italienischen Hersteller von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />

trotz zweistelliger<br />

Rückgänge im Auftragseingang lediglich<br />

um 1,7 % auf 1,835 (2007: 1,866) Mrd<br />

€ gesunken. Dabei hatte der Export um<br />

0,8 % auf 1,519 (1,532) Mrd € <strong>und</strong> die<br />

Produktion für den Inlandsmarkt um 5 %<br />

auf 316 (334) Mio € nachgegeben.<br />

Bei den zu einem Großteil aus Deutschland<br />

stammenden Importen war 2008<br />

dagegen noch eine Zunahme um 6,6 %<br />

auf 196 (183) Mio € registriert worden.<br />

Anlagenbau<br />

Der apparente Verbrauch hatte sich damit<br />

um 0,9 % auf 512 (517) Mio € reduziert.<br />

Über Importe waren somit 38,3 (35,3)<br />

% des italienischen Marktes abgedeckt<br />

worden. Laut Acimall ist dabei allerdings<br />

zu berücksichtigen, dass ein Teil der importierten<br />

Maschinen <strong>und</strong> Anlagen wieder<br />

reexportiert wird.<br />

Bei den Außenhandelsdaten greift Acimall<br />

auf Erhebungen der italienischen Statistikbehörde<br />

Istat, Rom, zurück, bei denen<br />

Werkzeuge nicht berücksichtigt werden.<br />

Die von dem Verband veröffentlichten<br />

Produktionszahlen beruhen dagegen auf<br />

Meldungen der Acimall-Mitgliedsunternehmen,<br />

zu denen auch Werkzeughersteller<br />

gehören. Um eine einheitliche Datenbasis<br />

zu erhalten, hatte Acimall die von Istat<br />

erhobenen Exportzahlen um die Angaben<br />

seiner Mitglieder zum Werkzeugexport<br />

ergänzt.<br />

Der von Istat angegebene Exportwert, bei<br />

dem Werkzeuge nicht berücksichtigt wurden,<br />

belief sich im Jahr 2008 auf 1,455<br />

(2007: 1,470) Mrd € <strong>und</strong> lag um 1 % unter<br />

dem Vorjahresniveau. 1,015 (1,018)<br />

Mrd € oder 69,8 % des Gesamtexports<br />

gingen in das europäische Ausland. Davon<br />

entfielen 718 (717) Mio € auf die EU<br />

<strong>und</strong> 297 (301) Mio € auf europäische<br />

Länder außerhalb der EU. Während die<br />

Lieferungen in europäische Märkte damit<br />

nur unwesentlich zurückgegangen waren,<br />

brachen die Exporte nach Nordamerika<br />

um 24,6 % auf 116 (153) Mio € ein. Zuwächse<br />

konnten 2008 demgegenüber im<br />

33


34<br />

Anlagenbau<br />

Italien: Auftragseingang<br />

bei <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen 2008/2009<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

Veränderung zum Vorjahr in %<br />

Q1 2008 Q2 2008 Q3 2008 Q4 2008 Q1 2009 Q2 2009 Q3 2009 Q4 2009<br />

Mittleren Osten (+20,3 %), dem übrigen<br />

Asien (+10,2 %), Mittel- <strong>und</strong> Südamerika<br />

(+10,2 %) <strong>und</strong> auch in Afrika (+1,3 %)<br />

verbucht werden.<br />

Acimall rechnet 2010<br />

mit leichtem Anstieg<br />

Ausgehend von dem niedrigen Niveau<br />

des Jahres 2009 <strong>und</strong> der in den letzten<br />

Monaten auch in der italienischen<br />

<strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenbranche zu<br />

beobachtenden Stabilisierung rechnet<br />

Acimall für das Jahr 2010 wieder mit<br />

einem Produktionsanstieg um 5-10 %.<br />

Dazu sollen vor allem wieder bessere<br />

Auftragszahlen aus denjenigen Märkten<br />

beitragen, die 2008 <strong>und</strong> 2009 besonders<br />

stark eingebrochen waren, wie zum Beispiel<br />

USA, Spanien <strong>und</strong> Russland.<br />

Bereits im vierten Quartal 2009 ist der<br />

Auftragseingang der italienischen Hersteller<br />

von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen<br />

im Vergleich zum Vorjahr wieder um 5,5<br />

% angestiegen. Diese Verbesserung war<br />

ausschließlich auf das Auslandsgeschäft<br />

zurückzuführen. So erhöhte sich der Auftragseingang<br />

aus dem Ausland um 17,6<br />

%, während die Inlandsnachfrage nochmals<br />

um 22,4 % zurückging.<br />

Zuvor mussten die italienischen Hersteller<br />

von <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen dagegen<br />

sieben Quartale in Folge zum Teil<br />

drastische Umsatzeinbußen gegenüber<br />

den Vergleichsperioden hinnehmen. Der<br />

Quelle: Acimall<br />

Abwärtstrend hatte bereits Anfang 2008<br />

eingesetzt <strong>und</strong> sich dann bis Mitte 2009<br />

kontinuierlich verstärkt. <strong>Nach</strong>dem das<br />

Minus im ersten Quartal 2008 mit -5,8<br />

% noch relativ moderat ausgefallen war,<br />

brachten das zweite (-12,5 %) <strong>und</strong> dritte<br />

Quartal (-13,2 %) bereits zweistellige<br />

Rückgangsraten im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Diese waren in erster Linie auf den<br />

schwachen Inlandsmarkt zurückzuführen,<br />

wogegen sich das Auslandsgeschäft noch<br />

stabiler entwickelt hatte. Der deutlich stärkere<br />

Rückgang des Auftragseingangs<br />

im vierten Quartal 2008 (-38,8 %) war<br />

dagegen zum einen auf die weiter rückläufigen<br />

Inlandsaufträge (-37,8 %), zum<br />

anderen aber auch auf den Einbruch der<br />

Bestellungen aus dem Ausland (-39,2 %)<br />

zurückzuführen.<br />

Im ersten Halbjahr 2009 erreichte der<br />

Auftragseingang der italienischen <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinenbranche<br />

nicht<br />

einmal die Hälfte der Vorjahreswerte,<br />

die ja bereits gegenüber 2007 zurückgegangen<br />

waren. Das Auslandsgeschäft<br />

schnitt dabei noch deutlich schlechter<br />

ab als der italienische Markt. Für das<br />

erste Quartal 2009 wurde ein Rückgang<br />

von insgesamt 54,8 % ermittelt. Der Auftragseingang<br />

aus dem Ausland brach<br />

dabei um 56 % ein; in Italien wurde ein<br />

Minus von 50 % verbucht. Im zweiten<br />

Quartal ging der Auftragseingang aus<br />

dem Ausland sogar um 58,5 % zurück,<br />

wogegen der italienische Markt mit -35,6<br />

% wieder weniger stark nachgab. Insgesamt<br />

musste im zweiten Quartal damit<br />

ein Rückgang um 53,8 % ausgewiesen<br />

werden. Im dritten Quartal 2009 blieb der<br />

Auftragseingang um 47,5 % unter dem<br />

Vorjahreswert. Dabei entwickelte sich<br />

das Auslandsgeschäft mit einem Minus<br />

von 50,5 % erneut schlechter als der<br />

italienische Markt, aus dem 35 % weniger<br />

Aufträge als im Vorjahr eingingen.<br />

Machinery builders saw revenues cut almost by half in 2009<br />

European wood processing machinery manufacturers experienced a drop of almost<br />

50% in their revenues and production volumes last year compared with 2008. Statistics<br />

released by the Wood Processing Machinery Federation within the German Machinery<br />

and Plant Manufacturing Association (VDMA) showed that German machinery<br />

suppliers suffered a 42% plunge in revenues in 2009. The Italian association Acimall<br />

reported a 48.3% fall in Italy’s production of wood processing technology. In both<br />

countries, export markets fared worse than the domestic market. At the same time,<br />

the gap between domestic and export revenues was more pronounced in Germany<br />

than in Italy. The VDMA reported that the 42% downturn in turnover made 2009 the<br />

worst year in decades for German wood processing machinery producers. Domestic<br />

business dwindled 34%, while export turnover was down 44% compared with 2008.<br />

German wood processing machinery makers saw their order intake subside 44%<br />

last year. Domestic orders were 15% lower, while orders from abroad plummeted<br />

as much as 51%. In terms of the fortunes of the different product groups, standard<br />

machines fared a little better than the pack last year. More stable deliveries to carpenters,<br />

among other factors, slimmed ordering of these machines by just 18% last year.<br />

On the other hand, the VDMA’s statistics indicated that plant builders’ order intake<br />

tumbled 55% compared with 2008. In the process, a 15% improvement in domestic<br />

orders contrasted with a 62% drop in orders from outside Germany.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


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36<br />

Anlagenbau<br />

Drei chinesische Unternehmen wollen kontinuierliche Pressen liefern<br />

Veränderungen im Anlagenbau<br />

haben sich weiter fortgesetzt<br />

Auch<br />

nach Abschluss der in den Jahren<br />

2007 <strong>und</strong> 2008 vereinbarten Akquisitionen<br />

<strong>und</strong> Desinvestitionen bleibt der<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffanlagenbau in Bewegung.<br />

Die Marktführer Siempelkamp<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau GmbH &<br />

Co. KG, Krefeld, <strong>und</strong> Dieffenbacher<br />

GmbH & Co. KG, Eppingen, haben ihr<br />

Angebotsprogramm im Verlauf des<br />

vergangenen Jahres über Zukäufe<br />

nochmals erweitert.<br />

Siempelkamp hat im August 2009 die<br />

Hombak Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />

GmbH, Bad Kreuznach, übernommen;<br />

eine entsprechende Vereinbarung war<br />

nach mehrmonatigen Verhandlungen Mitte<br />

Mai getroffen worden. Zum Jahresende<br />

2009 wurde die Beteiligung an der CMC<br />

Texpan s.r.l., Colzate/Italien, von zuvor<br />

30 % auf 70 % ausgebaut. Im Gegenzug<br />

hatte sich Siempelkamp bereits im<br />

Jahr 2008 von den 20 %-Beteiligungen<br />

an den italienischen Unternehmen PAL<br />

s.r.l., Ponte de Piave, <strong>und</strong> Imal s.r.l.,<br />

San Damaso, getrennt. Der Krefelder<br />

Anlagenhersteller hatte in den 80er bzw.<br />

90er Jahren Minderheitsbeteiligungen an<br />

den beiden Unternehmen erworben <strong>und</strong><br />

zuletzt an beiden Unternehmen jeweils<br />

20 % gehalten.<br />

Die durch den Verkauf dieser Anteile<br />

entstandenen Lücken im Siempelkamp-<br />

Angebotsprogramm wurden durch die<br />

Hombak-Übernahme sowie durch den<br />

inzwischen vollzogenen Einstieg in den<br />

Bau von Messerringzerspanern <strong>und</strong> Beleimungsanlagen<br />

zumindest teilweise<br />

geschlossen. Bei der Entwicklung dieser<br />

Anlagen konnte Siempelkamp unter<br />

anderem auf das Know How der beiden<br />

Tochtergesellschaften Hombak <strong>und</strong> CMC<br />

Texpan zurückgreifen. In den Werken Bad<br />

Kreuznach <strong>und</strong> Colzate sowie an den<br />

Siempelkamp-Standorten Blatnice/Tschechien<br />

<strong>und</strong> Wuxi (Provinz Jiangsu/China)<br />

werden verschiedene Komponenten gefertigt.<br />

Die Produktion von Zerspanungs-<br />

<strong>und</strong> Beleimungsanlagen wurde ansonsten<br />

größtenteils in Krefeld konzentriert. Die<br />

ersten derartigen Anlagen wurden im<br />

Verlauf des ersten Halbjahrs 2010 ausgeliefert.<br />

Dieffenbacher hat seine Aktivitäten im<br />

Frontend-Bereich in den letzten Jahren<br />

ebenfalls deutlich verstärkt. Im Verlauf<br />

des Jahres 2006 wurde eine 30 %-Beteiligung<br />

an der Instalmec S.r.l., San Giorgio<br />

di Nogaro/Italien, erworben. Ende Januar<br />

2008 folgte der Kauf der in Nastola/Finnland<br />

<strong>und</strong> S<strong>und</strong>svall/Schweden ansässigen<br />

Aktivitäten von Metso Panelboard in den<br />

Bereichen Spanplatten- <strong>und</strong> MDF-Anlagen.<br />

Mitte Mai 2009 hat sich Dieffenbacher mit<br />

der Kronospan-Gruppe auf die Übernahme<br />

der 70 %-Beteiligung an dem chinesischen<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenhersteller<br />

Shanghai Wood Based Panel Machinery<br />

Co. Ltd. (SWBPM) verständigt. Beide Unternehmen<br />

hatten seit dem vierten Quartal<br />

2008 über die Übernahme verhandelt <strong>und</strong><br />

Ende April eine gr<strong>und</strong>sätzliche Einigung<br />

erzielt. Die Transaktion wurde im Juli abgeschlossen.<br />

Der bisherige chinesische<br />

Joint Venture-Partner Shanghai Electric<br />

Sowohl Siempelkamp als<br />

auch Dieffenbacher haben<br />

in den vergangenen<br />

Jahren mit gezielten Akquisitionen<br />

<strong>und</strong> Investitionen<br />

ihre Aktivitäten<br />

im Frontend-Bereich<br />

deutlich ausgebaut.<br />

(Foto: Dieffenbacher)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Mit der Übernahme von Hombak hat<br />

Siempelkamp sein Angebotsprogramm<br />

um verschiedene Frontend-Anlagen,<br />

wie zum Beispiel Hacker, erweitert.<br />

(Foto: Siempelkamp)<br />

Co. Ltd., Shanghai, blieb als Minderheitsgesellschafter<br />

beteiligt.<br />

Mit der Anfang September 2009 im Rahmen<br />

eines Asset Deals erfolgten Übernahme<br />

der B. Maier Zerkleinerungstechnik<br />

GmbH, Bielefeld, ist Dieffenbacher zudem<br />

in den Bereich Spanaufbereitung<br />

eingestiegen. Die Transaktion umfasste<br />

das Engineering, den Vertrieb <strong>und</strong> den<br />

K<strong>und</strong>enstamm von Maier im Bereich Zerkleinerungstechnik;<br />

die Produktionsaktivitäten<br />

wurden dagegen nicht übernommen.<br />

Maier hatte ursprünglich mit Siempelkamp<br />

über einen Verkauf des Gesamtunternehmens<br />

verhandelt. Diese Transaktion sollte<br />

neben Engineering <strong>und</strong> Vertrieb auch den<br />

Fertigungsbereich umfassen. Die Verhandlungen<br />

waren dann allerdings noch<br />

im ersten Quartal 2009 ohne Ergebnis<br />

beendet worden. Wenig später kam es<br />

zu ersten Gesprächen zwischen Maier<br />

<strong>und</strong> Dieffenbacher, die im Mai in ernsthafte<br />

Verhandlungen übergeleitet wurden.<br />

<strong>Nach</strong>dem verschiedene Gr<strong>und</strong>satzfragen,<br />

insbesondere die Ausklammerung der Produktionsaktivitäten<br />

geklärt waren, wurden<br />

die endgültigen Vertragsdetails im Verlauf<br />

des Augusts festgelegt.<br />

Ausbau der Aktivitäten<br />

im Frontend-Bereich<br />

Sowohl Siempelkamp als auch Dieffenbacher<br />

verfolgen bereits seit mehreren<br />

Jahren die Strategie, durch gezielte Übernahmen<br />

<strong>und</strong> Investitionen zum Komplettanbieter<br />

für <strong>Holz</strong>werkstoffanlagen zu<br />

werden. Mit den im Verlauf der letzten<br />

drei Jahre vorgenommenen Programmerweiterungen<br />

konnten die zuletzt vor<br />

allem noch in den Bereichen Frontend<br />

<strong>und</strong> Energieanlagen bestehenden Lücken<br />

größtenteils geschlossen werden.<br />

Beide Anlagenhersteller können nach<br />

diesen Akquisitionen <strong>und</strong> Investitionen nahezu<br />

alle Komponenten für Spanplatten-,<br />

MDF/HDF- <strong>und</strong> OSB-Produktionslinien<br />

aus eigener Fertigung liefern. Die letzte<br />

größere Lücke ist bei beiden Unterneh-<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

mensgruppen der Refiner, der für MDF/<br />

HDF- bzw. Faserplattenprojekte auch<br />

weiterhin bei der Division „Refinersysteme“<br />

der Andritz AG (Graz/Österreich),<br />

der Metso Corp. (Helsinki/Finnland) oder<br />

der Pallmann Maschinenfabrik GmbH &<br />

Co. KG (Zweibrücken) zugekauft werden<br />

muss. Dieffenbacher kann über SWBPM<br />

lediglich kleinere Refiner für die in China<br />

noch immer nachgefragten einfachen<br />

Ein- oder Mehretagenlinien liefern. Derzeit<br />

gibt es keine Anzeichen dafür, dass<br />

Siempelkamp oder Dieffenbacher in absehbarer<br />

Zeit in den Bau von größeren<br />

Refinern einsteigen werden.<br />

Der Zukauf von <strong>Holz</strong>platz-, Frontend-<br />

<strong>und</strong> Endfertigungsanlagen wurde in den<br />

letzten Jahren sowohl von Siempelkamp<br />

als auch von Dieffenbacher dagegen<br />

schrittweise zurückgefahren <strong>und</strong> durch<br />

eigene Maschinenlieferungen ersetzt.<br />

Im Frontend waren dabei alle relevanten<br />

Bereiche, wie zum Beispiel die Span-/<br />

Faseraufbereitung, die Trocknung <strong>und</strong> die<br />

Beleimung betroffen. Dementsprechend<br />

haben sich die Absatzmöglichkeiten der<br />

Lieferanten von Einzelmaschinen <strong>und</strong> Peripherieanlagen<br />

in einem in den letzten<br />

zwei Jahren ohnehin stark rückläufigen<br />

Markt erheblich verschlechtert. Parallel<br />

dazu erschwert die Konkurrenz mit den<br />

Gesamtanlagenanbietern den Zugang zu<br />

zahlreichen Projekten. Mehrere Unternehmen<br />

haben daher bereits vor einiger Zeit<br />

damit begonnen, ihr Angebotsprogramm<br />

über den Zukauf von einzelnen Maschinen<br />

Anlagenbau<br />

oder gebrauchten Anlagen zu erweitern<br />

<strong>und</strong> damit zumindest in Teilbereichen zu<br />

komplettieren.<br />

Pallmann hat so zum Beispiel im Jahr<br />

2003 Rotorentrinder <strong>und</strong> 2007 Trommelentrinder<br />

in sein Programm aufgenommen.<br />

Das Unternehmen kann damit<br />

inzwischen die vor dem Trockner liegenden<br />

Anlagenbereiche weitgehend selbst<br />

abdecken. Die Binos GmbH, Springe, will<br />

in absehbarer Zeit in den Pressenbau einsteigen<br />

<strong>und</strong> zumindest Einetagenpressen<br />

aus eigener Produktion liefern. In einem<br />

ersten Schritt sollen damit wieder kleinere<br />

Gesamtanlagen realisiert werden. Im<br />

zweiten Halbjahr 2009 hat Binos bereits<br />

eine Produktionslinie für Dünn-MDF an den<br />

MDF-Hersteller OAO Borisovdrev, Borisov/<br />

Weißrussland, geliefert. Die bei diesem<br />

Projekt eingesetzte Kalanderpresse wurde<br />

von Binos selbst gefertigt; verschiedene<br />

vor- <strong>und</strong> nachgeschaltete Anlagenkomponenten<br />

wurden bei anderen Maschinenherstellern<br />

zugekauft.<br />

PAL <strong>und</strong> Imal wollen<br />

Komplettanlagen liefern<br />

Als Reaktion auf die von Siempelkamp <strong>und</strong><br />

Dieffenbacher im Verlauf der letzten Jahre<br />

nochmals forcierten Bemühungen um<br />

eine Erweiterung ihrer Angebotsprogramme<br />

wollen die verb<strong>und</strong>enen italienischen<br />

Maschinenhersteller PAL <strong>und</strong> Imal in Zukunft<br />

auch komplette Produktionslinien<br />

für <strong>Holz</strong>werkstoffe liefern. Bereits seit<br />

37


38<br />

Anlagenbau<br />

längerer Zeit bestehende Überlegungen<br />

wurden nach dem im Verlauf des Jahres<br />

2008 vollzogenen Ausstieg der Siempelkamp-Gruppe<br />

konkretisiert.<br />

PAL <strong>und</strong> Imal kooperieren bereits seit<br />

dem Jahr 1998, als beide Unternehmen<br />

wechselseitig eine Minderheitsbeteiligung<br />

aneinander erworben <strong>und</strong> in der Folge<br />

Überschneidungen in der Angebotspalette<br />

eliminiert hatten. 2006 übernahm Imal die<br />

Firmenanteile von Romeo Paladin, der<br />

gemeinsam mit Antonio Dal Ben im Jahr<br />

1978 PAL gegründet hatte. Parallel dazu<br />

stieg der Imal-Geschäftsführer Loris Zanasi<br />

auch in die Geschäftsführung von PAL ein.<br />

In der Folge haben beide Unternehmen ihre<br />

Zusammenarbeit schrittweise ausgebaut.<br />

In den letzten zwei Jahren wurde zudem<br />

das vor allem auf Screening-, Beleimungs-<br />

<strong>und</strong> Messanlagen ausgerichtete<br />

Angebots programm um Anlagen<br />

für den Bereich Form-/Pressenstrang<br />

erweitert. Neben Formstationen für die<br />

Span-, MDF- <strong>und</strong> OSB-Produktion („Dynaformer“)<br />

<strong>und</strong> einer Dampfvorwärmung für<br />

den Einsatz vor kontinuierlichen Pressen<br />

(„Dynasteam“) bieten die beiden Unternehmen<br />

über die Kooperation mit einem<br />

chinesischen Anlagenhersteller unter der<br />

Bezeichnung „Dynapress“ inzwischen<br />

auch eine kontinuierliche Presse an.<br />

PAL <strong>und</strong> Imal haben nach eigenen Angaben<br />

inzwischen zwei MDF-Anlagen<br />

mit kontinuierlicher Presse nach China<br />

verkauft. Die mit einem europäischen<br />

Unternehmen geführten Verhandlungen<br />

über eine kontinuierliche Spanplattenanlage<br />

sollen bis zum Ende des ersten<br />

Halbjahrs 2010 abgeschlossen werden.<br />

Darüber hinaus können inzwischen auch<br />

Einetagen- <strong>und</strong> Mehretagenanlagen sowie<br />

komplette Dämmplattenlinien geliefert<br />

werden. Eine erste MDF-Mehretagenanlage<br />

soll nach Weißrussland gehen. Im<br />

Dämmplattenbereich haben PAL <strong>und</strong> Imal<br />

einen Auftrag über das Frontend für ein<br />

in Frankreich laufendes Projekt erhalten;<br />

derzeit wird zudem über die Lieferung der<br />

nachfolgenden Anlagenteile verhandelt.<br />

PAL <strong>und</strong> Imal würden die dabei eingesetzte<br />

Kalibrierpresse selbst fertigen.<br />

Bereits in den vergangenen Jahren<br />

haben beide Unternehmen versucht,<br />

unter Einsatz von zugekauften oder gebrauchten<br />

Anlagen <strong>und</strong> Maschinen erste<br />

Gesamtanlagenprojekte abzuschließen.<br />

Ein Beispiel ist die von dem italienischen<br />

Unternehmen Safwood S.p.A., Piacenza,<br />

an einem russischen Standort geplante<br />

OSB-Anlage, bei der eine ursprünglich<br />

von Dieffenbacher an die Trillium Corp.,<br />

Bellingham/Washington, gelieferte <strong>und</strong><br />

für einen Standort in Venezuela vorgesehene<br />

kontinuierliche Produktionslinie<br />

zum Einsatz kommen sollte.<br />

Neue Anbieter von<br />

kontinuierlichen Pressen<br />

<strong>Nach</strong>dem die von Siempelkamp <strong>und</strong> Dieffenbacher<br />

verfolgte Expansionsstrategie<br />

in den letzten Jahren zu einer deutlichen<br />

Konsolidierung des Anbieterspektrums<br />

für kontinuierliche Pressen für die<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffproduktion geführt hatte,<br />

zeichnet sich mit dem geplanten Einstieg<br />

von zumindest drei chinesischen Maschinen-<br />

<strong>und</strong> Anlagenherstellern inzwischen<br />

wieder eine Trendwende ab. Mit der im<br />

Sommer 2007 erfolgten Übernahme des<br />

Metso Panelboard-Pressenbaus durch<br />

Siempelkamp <strong>und</strong> der im Juli 2009 abgeschlossenen<br />

SWBPM-Akquisition durch<br />

Dieffenbacher gab es zuletzt nur noch<br />

zwei relevante Anbieter solcher Anlagen.<br />

Siempelkamp setzt dabei auf die in<br />

Shifting fortunes for machinery producers<br />

den 80er Jahren entwickelte <strong>und</strong> in<br />

der Folge um verschiedene Varianten<br />

erweiterte Contiroll-Presse. Zuletzt hat<br />

Siempelkamp eine 4 ft breite Anlage<br />

entwickelt, die vor allem im asiatischen<br />

Raum vermarktet werden soll. Die von<br />

Metso Panelboard im Sommer 2007<br />

übernommene kontinuierliche Pressentechnologie<br />

hat Siempelkamp dagegen<br />

nicht weitergeführt.<br />

Dieffenbacher kann nach der Übernahme<br />

der SWBPM-Mehrheit auf zwei<br />

verschiedene Konzepte zurückgreifen,<br />

die im Rahmen einer Zweimarkenstrategie<br />

fortgeführt werden sollen. Die<br />

von Dieffenbacher selbst entwickelte<br />

CPS-Technologie kommt bei allen breiten<br />

Anlagen zum Einsatz. Der Bereich<br />

der 4 ft-Pressen wird dagegen mit der<br />

von SWBPM in Zusammenarbeit mit<br />

Unternehmen der Kronospan-Gruppe<br />

entwickelten Contiplus-Technologie abgedeckt.<br />

SWBPM hatte vor dem Einstieg<br />

von Dieffenbacher bereits breite Anlagen<br />

gefertigt <strong>und</strong> zum Teil schon aufgebaut.<br />

Eine erste derartige Anlage war Anfang<br />

Oktober 2007 bei der Kronospan Zvolen<br />

s.r.o., Zvolen/Slowakei, in Betrieb<br />

genommen worden. Für Kronospan wurde<br />

bei SWBPM auch eine weitere breite<br />

Anlage vorproduziert, bislang aber noch<br />

nicht ausgeliefert. SWBPM hat sich unter<br />

The wood-based panels technology business remains in flux even after the completion<br />

of acquisitions and divestments inked in 2007 and 2008. The market leaders<br />

Siempelkamp Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau GmbH & Co. KG and Dieffenbacher<br />

GmbH & Co. KG have expanded their product ranges over the past year by making<br />

acquisitions. For several years, both firms have been pursuing a strategy of becoming<br />

a complete service provider for wood-based panels plants by conducting<br />

targeted take-overs and investments. By expanding its product lines over the past<br />

three years, these companies recently managed to close gaps in the front-end and<br />

power plant areas in particular. Both plant manufacturers are able to deliver almost<br />

all components for particleboard, MDF/HDF and OSB production lines on their own<br />

following these acquisitions and investments. The last major gap for both firms<br />

is the refiner. At the same time, Siempelkamp and Dieffenbacher have gradually<br />

limited their outsourcing of lumberyards, front-ends and end production machinery<br />

in recent years, using their own machinery instead. The sales prospects for suppliers<br />

of individual machines and peripheral plants have thus worsened significantly in<br />

what had already been a market in steep decline over the past two years. Several<br />

businesses thus started to strengthen their product lines by acquiring individual<br />

machines or second-hand plants, thus completing their ranges in at least some<br />

areas.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Dieffenbacher-Regie allerdings wieder<br />

aus der Fertigung breiter kontinuierlicher<br />

Pressen zurückgezogen.<br />

Hersteller aus China<br />

bereiten Einstieg vor<br />

<strong>Nach</strong> Informationen aus dem <strong>Holz</strong>werkstoffanlagenbau<br />

arbeiten derzeit zumindest<br />

drei chinesische Maschinen- <strong>und</strong><br />

Anlagenhersteller an einem Einstieg in<br />

die kontinuierliche Pressentechnologie.<br />

Am weitesten fortgeschritten ist dabei<br />

die Jilin Yalian Machinery Co. Ltd., die<br />

bereits im Jahr 2008 eine erste 4 ft breite<br />

Pilotanlage in einem zu dem Unternehmen<br />

gehörenden MDF-Werk installiert<br />

hat. Inzwischen hat das Unternehmen von<br />

verschiedenen chinesischen <strong>Holz</strong>werkstoffherstellern<br />

vier weitere Aufträge über<br />

4 ft breite Anlagen für die MDF-Produktion<br />

erhalten <strong>und</strong> einen Kontrakt über die Lieferung<br />

einer 8 ft breite Presse für eine<br />

Spanplattenanlage abgeschlossen.<br />

Die dem chinesischen Staat gehörende<br />

Sufoma Machinery Co. Ltd., Suzhou/Provinz<br />

Jiangsu, will voraussichtlich noch im<br />

Verlauf des Jahres 2010 die erste Anlage<br />

mit einer 8 ft breiten kontinuierlichen Presse<br />

an einen chinesischen MDF-Hersteller<br />

ausliefern <strong>und</strong> im kommenden Jahr in<br />

Betrieb nehmen. Das Unternehmen deckt<br />

mit Ein- <strong>und</strong> Mehretagenanlagen für die<br />

Spanplatten- <strong>und</strong> MDF/HDF-Produktion,<br />

Schleifmaschinen, Kurztaktpressen <strong>und</strong><br />

Imprägnieranlagen bereits ein relativ<br />

breites Angebotsspektrum für die <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie<br />

ab.<br />

Die erst im Jahr 1995 gegründete Shanghai<br />

Jiecheng Baihe Woodworking Machinery<br />

Co. Ltd., Shanghai, arbeitet derzeit<br />

an einer 4 ft breiten Pilotanlage, in einem<br />

nächsten Schritt sind auch bis zu 8 ft<br />

breite Anlagen geplant. Die kontinuierliche<br />

Pressentechnologie soll dabei unter<br />

der Bezeichnung „Bino Press“ vermarktet<br />

werden. Das Unternehmen liefert bislang<br />

vor allem Mehretagenanlagen für die MDF/<br />

HDF-Produktion, Kalanderanlagen <strong>und</strong><br />

Spanplattenlinien. Im Bereich MDF/HDF<br />

hat Baihe nach eigenen Angaben bereits<br />

über 100 Anlagen installiert, die mit einem<br />

Format von 4x16 ft <strong>und</strong> 12-18 Etagen<br />

auf Jahreskapazitäten von r<strong>und</strong> 30.000-<br />

80.000 m³ ausgelegt sind.<br />

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<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Einzelne Unternehmen sind nur noch eingeschränkt handlungsfähig<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffbranche musste<br />

stärkere Rückgänge hinnehmen<br />

Der im zweiten Halbjahr 2008 einge-<br />

tretene Einbruch der <strong>Nach</strong>frage <strong>und</strong><br />

der dadurch ausgelöste Preisverfall<br />

haben im vergangenen Jahr auch<br />

deutliche Spuren in den Konzernbilanzen<br />

der europäischen <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />

hinterlassen.<br />

Zahlreiche Hersteller mussten weit<br />

zweistellige Umsatzrückgänge hinnehmen.<br />

Die Ergebnisse gaben in<br />

den meisten Fällen noch stärker<br />

nach. Im Vorjahresvergleich wieder<br />

niedrigere Rohstoffkosten waren<br />

unter anderem durch den in den<br />

meisten Produktgruppen fast über<br />

das ganze Jahr 2009 anhaltenden<br />

Abwärtstrend der Verkaufspreise sowie<br />

durch Einmalaufwendungen für<br />

Restrukturierungsmaßnahmen <strong>und</strong><br />

Desinvestitionen überkompensiert<br />

worden.<br />

Diese ungünstigen Rahmenbedingungen<br />

haben dazu geführt, dass verschiedene<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffhersteller im vergangenen<br />

Jahr in die roten Zahlen gerutscht sind.<br />

40<br />

Einzelne Unternehmen mussten bereits<br />

das zweite Jahr in Folge negative Ergebnisse<br />

ausweisen. Die aufgelaufenen<br />

Verluste haben sich in einer Verschlechterung<br />

verschiedener Bilanzkennzahlen<br />

niedergeschlagen, die nur teilweise<br />

durch die in den vergangenen zwei Jahren<br />

deutlich forcierten Bemühungen um<br />

eine Reduzierung des Working Capital<br />

abgefedert werden konnten. Der Abbau<br />

der Lagerbestände, die zum Beispiel über<br />

Factoring erreichte Verminderung der<br />

Forderungen sowie die Reduzierung der<br />

kurzfristigen Verbindlichkeiten war dabei<br />

durch das im Vergleich zu den Vorjahren<br />

deutlich reduzierte Geschäftsvolumen<br />

erleichtert worden.<br />

Der bei einer längerfristigen bzw. nachhaltigen<br />

Belebung der Absatzmärkte wieder<br />

erforderliche Aufbau dieser Positionen<br />

führt im Gegenzug allerdings wieder zu<br />

einem zusätzlichen Finanzierungsbedarf,<br />

den vor allem wirtschaftlich angeschlagene<br />

Unternehmen nur noch schwer abdecken<br />

können. Dementsprechend ist davon<br />

auszugehen, dass besser positionierte<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffhersteller deutlich schneller<br />

von einer konjunkturellen Belebung profitieren<br />

<strong>und</strong> sich damit weiter vom Rest<br />

der Branche absetzen können.<br />

Finanzierung ist deutlich<br />

schwieriger geworden<br />

Finanzierungsfragen werden in der<br />

nächsten Zeit auch insgesamt deutliche<br />

Auswirkungen auf die Entwicklung der<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffbranche <strong>und</strong> eine mögliche<br />

weitere Konsolidierung haben. Verschiedene<br />

Unternehmen sind aufgr<strong>und</strong> einer<br />

rückläufigen Eigenkapitalausstattung<br />

<strong>und</strong> einer relativ hohen Verschuldung nur<br />

noch eingeschränkt handlungsfähig. Eine<br />

aktive Weiterentwicklung durch eigene<br />

Investitionen oder gezielte Akquisitionen<br />

wird dadurch erheblich erschwert. Der<br />

anhaltende Ertragsdruck <strong>und</strong> die daraus<br />

Während die Preise für zahlreiche andere<br />

Rohstoffe im vergangenen Jahr wieder zurückgegangen<br />

sind, hat sich der Anstieg der <strong>Holz</strong>kosten<br />

eher noch beschleunigt. (Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


esultierenden Finanzierungsprobleme<br />

könnten dagegen weitere Restrukturierungsmaßnahmen,<br />

wie zum Beispiel die<br />

Stilllegung von nicht mehr konkurrenzfähigen<br />

Anlagen oder den Verkauf einzelner<br />

Standorte erforderlich machen. Die damit<br />

wieder zunehmenden Unterschiede in<br />

der Entwicklungsgeschwindigkeit werden<br />

sich in der Positionierung der einzelnen<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffhersteller im Wettbewerbsumfeld<br />

niederschlagen.<br />

Die bei verschiedenen Unternehmen<br />

inzwischen aufgelaufene Verschuldung<br />

<strong>und</strong> die daraus resultierenden Finanzierungskosten<br />

sind vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

der angespannten Ertragslage bei einigen<br />

Unternehmen inzwischen zu einem größeren<br />

Problem geworden. Die den laufenden<br />

Kreditvereinbarungen zugr<strong>und</strong>e liegenden<br />

„Financial Covenants“, die in der Regel<br />

bei deutlich besseren wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen festgelegt worden<br />

waren, können nur noch schwer eingehalten<br />

werden. Zum Teil ist es bereits zur<br />

Verletzung dieser Covenants gekommen,<br />

wodurch die betroffenen Kredite fällig<br />

gestellt wurden <strong>und</strong> neu verhandelt werden<br />

mussten.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der inzwischen weitaus zurückhaltenderen<br />

Kreditvergabe durch<br />

die Banken <strong>und</strong> des aus der schwierigeren<br />

konjunkturellen Lage resultierenden<br />

größeren Kreditrisikos ist der Abschluss<br />

neuer Kreditvereinbarungen in der Regel<br />

mit höheren Zinszahlungen verb<strong>und</strong>en. Da<br />

insbesondere bei den größeren <strong>Holz</strong>werkstoffherstellern<br />

inzwischen Nettoverbindlichkeiten<br />

in Höhe von mehreren h<strong>und</strong>ert<br />

Millionen Euro aufgelaufen sind, ergeben<br />

sich daraus beträchtliche jährliche Zins-<br />

<strong>und</strong> Tilgungsbelastungen, die sich in der<br />

Spitze auf deutlich über 50 Mio € belaufen<br />

können. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> bemüht<br />

sich auch die <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie in<br />

zunehmendem Umfang um alternative<br />

Finanzierungsmöglichkeiten. Mehrere<br />

Unternehmen haben so zum Beispiel<br />

in den letzten Jahren eigene Anleihen<br />

ausgegeben.<br />

Pfleiderer verlor ein<br />

Fünftel des Umsatzes<br />

Der Konzerumsatz der Pfleiderer AG,<br />

Neumarkt, hat sich im vergangenen Jahr<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

um 20,4 % auf 1,382 (2008: 1,736) Mrd<br />

€ reduziert. <strong>Nach</strong> Angaben des Unternehmens<br />

entfielen r<strong>und</strong> 10 % dieses Umsatzrückgangs<br />

auf geringere Absatzmengen,<br />

7 % auf den Preisverfall <strong>und</strong> 3 % auf Wechselkurseffekte.<br />

<strong>Nach</strong>dem es bereits im<br />

vierten Quartal 2008 zu einem starken<br />

Umsatzeinbruch auf 382,6 Mio € gekommen<br />

war, setzte sich der Abwärtstrend<br />

im ersten Halbjahr 2009 weiter fort. Im<br />

ersten Quartal erwirtschaftete Pfleiderer<br />

358 Mio €, im zweiten Quartal wurden<br />

334,5 Mio € erreicht. Im dritten Quartal<br />

zogen die Umsätze wieder auf 347,3 Mio<br />

€ an, im vierten Quartal wurden 341,8<br />

Mio € erwirtschaftet.<br />

Im Business Center „Westeuropa“ gab<br />

der Umsatz im Gesamtjahr 2009 um<br />

21,6 % auf 741,9 (945,8) Mio € nach;<br />

dabei waren 13 Prozentpunkte auf<br />

den Rückgang der Absatzmengen <strong>und</strong><br />

neun Prozentpunkte auf fallende Preise<br />

zurückzuführen. Das Business Center<br />

„Osteuropa“ schnitt mit einem Minus<br />

von 32,2 % auf 285 (420,3) Mio € noch<br />

deutlich schlechter ab. Knapp die Hälfte<br />

des Umsatzrückgangs wurde mit Wechselkurseffekten<br />

begründet, geringere<br />

Absatzmengen <strong>und</strong> Preise waren für die<br />

andere Hälfte verantwortlich. Der im<br />

Business Center „Nordamerika“ erwirtschaftete<br />

Umsatz lag mit 401,8 (404,9)<br />

Mio € nur leicht unter dem Vorjahreswert;<br />

währungsbereinigt wäre der Nordamerika-Umsatz<br />

allerdings auf 392,9 Mio €<br />

zurückgegangen.<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Pfleiderer: Umsatzentwicklung 2008/2009<br />

Mio €<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

Q1 2008 Q2 2008 Q3 2008 Q4 2008 Q1 2009 Q2 2009 Q3 2009 Q4 2009 Q1 2010<br />

Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Pfleiderer<br />

18 % des Pfleiderer-Konzerumsatzes wurden<br />

mit Rohspanplatten erwirtschaftet,<br />

33 % entfielen auf beschichtete Spanplatten.<br />

Roh-MDF/HDF trugen 9 % zum<br />

Umsatz bei, beschichtete MDF/HDF 2 %.<br />

Auf HPL entfielen 5 %, auf Elemente 7 %,<br />

auf Laminatboden 20 % <strong>und</strong> auf sonstige<br />

Produkte 5 %. Bei Differenzierung des<br />

Gesamtumsatzes nach Absatzkanälen<br />

ergibt sich folgende Verteilung: Möbelindustrie<br />

33 %, Handel 32 %, DIY 12 %,<br />

Einzelhandel 6 %, Sonstige 17 %.<br />

Ähnliche Rückgänge<br />

bei Pfleiderer Grajewo<br />

Die mehrheitlich zu Pfleiderer gehörende<br />

Pfleiderer Grajewo S.A., Grajewo/Polen,<br />

musste in ihrem eigenen Abschluss einen<br />

Umsatzrückgang um 16 % auf 1,234<br />

(2008: 1,476) Mrd Złoty ausweisen;<br />

umgerechnet in Euro verlor das Unternehmen<br />

aufgr<strong>und</strong> der ungünstigen Wechselkursentwicklung<br />

mit 284,3 (418) Mio<br />

€ sogar 32 % seines Umsatzes.<br />

Das Unternehmen führte den Rückgang<br />

vor allem auf die rückläufige <strong>Nach</strong>frage<br />

in Russland <strong>und</strong> anderen osteuropäischen<br />

Ländern sowie auf den im Jahresverlauf<br />

eingetretenen Preisverfall zurück. In Polen<br />

<strong>und</strong> Russland wurde ein Umsatz von<br />

909,9 Mio (1,080 Mrd) Złoty erwirtschaftet.<br />

Der Exportumsatz belief sich auf 324<br />

(395,6) Mio Złoty, woraus sich ein nahezu<br />

gleichbleibender Exportanteil von 26,3<br />

(26,8) % ergibt.<br />

41


<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Der in Polen erwirtschaftete Umsatz ging<br />

um 11,2 % auf 741,7 (835,3) Mio Złoty<br />

zurück. Russland blieb trotz eines Rückgangs<br />

um 30 % auf 190,8 (273,5) Mio<br />

Złoty der zweitgrößte Absatzmarkt von<br />

Pfleiderer Grajewo. Die Exporte nach<br />

Deutschland konnten auf 96,9 (86,9) Mio<br />

Złoty gesteigert werden; alle anderen<br />

relevanten Exportmärkte entwickelten<br />

sich dagegen rückläufig.<br />

Die Umsätze von MDF/HDF <strong>und</strong> Halbfabrikaten<br />

lagen im vergangenen Jahr<br />

auf oder sogar leicht über den Vorjahreswerten.<br />

Mit rohen MDF/HDF wurden<br />

89,1 (84,5) Mio Złoty <strong>und</strong> mit melaminbeschichteten<br />

MDF 45,8 (42,9) Mio<br />

Złoty erwirtschaftet. Die Umsätze mit<br />

Arbeitsplatten bzw. furnierten Teilen<br />

haben sich mit 45,4 (45,7) Mio Złoty<br />

bzw. 37,7 (37,4) Mio Złoty jeweils auf<br />

dem Vorjahresniveau stabilisiert. Bei<br />

Spanplatten, Oberflächenmaterialien <strong>und</strong><br />

Harzen gingen die Umsätze dagegen<br />

durchgehend zurück: Rohspanplatten<br />

143,8 (226,4) Mio Złoty, melaminbeschichtete<br />

Spanplatten 596,5 (724,6)<br />

Mio Złoty, folienbeschichtete Spanplatten<br />

35,4 (36,2) Mio Złoty, Melaminfilme<br />

21,4 (41,7) Mio Złoty, Finishfolien 46,5<br />

(51,1) Mio Złoty, Harze 109,2 (111,8)<br />

Mio Złoty.<br />

Pfleiderer Grajewo ist in insgesamt vier<br />

Geschäftsbereiche gegliedert. Von diesen<br />

konnte im vergangenen Jahr nur<br />

„MDF Grajewo“ eine Umsatzsteigerung<br />

Egger: Umsatzentwicklung 1999-2009<br />

Mio €<br />

1.800<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

1999/<br />

2000<br />

2000/<br />

2001<br />

42<br />

2001/<br />

2002<br />

2002/<br />

2003<br />

2003/<br />

2004<br />

auf 167,1 (146,1) Mio Złoty ausweisen.<br />

Der Umsatz von „Panel Polska“ ging um<br />

14,4 % auf 890,3 Mio (1,040 Mrd) Złoty<br />

zurück. Der Geschäftsbereich „Silekol“<br />

erwirtschaftete 211,4 (249,7) Mio Złoty;<br />

auf den Geschäftsbereich „Russia“ entfielen<br />

noch 208,3 (284) Mio Złoty. Von<br />

den genannten, nicht konsolidierten Umsätzen<br />

entfielen insgesamt 243,2 (243)<br />

Mio Złoty auf Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />

zwischen den einzelnen Geschäftsbereichen.<br />

Egger hatte von 2004 bis<br />

2007 deutlich zugelegt<br />

Die Egger-Gruppe, St. Johann/Österreich,<br />

hatte im Geschäftsjahr<br />

2008/2009 (30. April) einen Umsatz<br />

von 1,503 (2007/2008: 1,640) Mrd €<br />

erwirtschaftet; ein Rückgang von 8 % gegenüber<br />

dem Vorjahr. Trotz dieses Rückgangs<br />

konnte das im Jahr 2006/2007<br />

erreichte Umsatzvolumen von 1,471<br />

Mrd € noch übertroffen werden. In den<br />

vorangegangenen Jahren hatte Egger<br />

den Gruppenumsatz kontinuierlich gesteigert.<br />

Im Geschäftsjahr 2001/2002<br />

wurde mit 1,025 Mrd € erstmals die 1<br />

Mrd €-Marke überschritten. In der Folge<br />

stiegen die Umsatzzahlen nur leicht an;<br />

2002/2003 wurden 1,043 Mrd € <strong>und</strong><br />

2003/2004 1,079 Mrd € erwirtschaftet.<br />

Ab dem Geschäftsjahr 2004/2005<br />

(1,164 Mrd €) wurden wieder höhere<br />

Zuwachsraten erreicht. Für 2005/2006<br />

wurde eine Steigerung um 11,1 % auf<br />

2004/<br />

2005<br />

2005/<br />

2006<br />

2006/<br />

2007<br />

2007/<br />

2008<br />

2008/<br />

2009<br />

Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Egger<br />

1,293 Mrd € ausgewiesen. 2006/2007<br />

legte der Umsatz um 13,8 % auf 1,471<br />

Mrd € zu; dieser Wert wurde 2007/2008<br />

nochmals um 10,3 % übertroffen.<br />

Im Geschäftsjahr 2008/2009 wurden<br />

70,1 % des Gruppenumsatzes in Westeuropa<br />

erwirtschaftet, 26,6 % entfielen<br />

auf Osteuropa <strong>und</strong> 3,3 % auf außereuropäische<br />

Märkte. Im Fachhandelsgeschäft<br />

musste die Egger-Gruppe einen leichten<br />

Umsatzrückgang um 2 % hinnehmen. Der<br />

Industrieabsatz gab dagegen deutlich<br />

stärker um 12 % nach. Damit entfielen<br />

auf beide Vertriebskanäle jeweils 46<br />

% des Gruppenumsatzes. Mit der DIY-<br />

Branche hat Egger 8 % seiner Umsätze<br />

erwirtschaftet; im Vergleich zum Vorjahr<br />

konnte dabei eine stabile Entwicklung<br />

verzeichnet werden.<br />

In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres<br />

2009/2010 gab der Egger-Gruppenumsatz<br />

mit -10 % auf 741 (Mai-Okt.<br />

2008: 824) Mio € noch etwas stärker<br />

nach als im Gesamtjahr 2008/2009.<br />

Dieses Minus sollte allerdings mit einer<br />

wieder besseren Entwicklung in der zweiten<br />

Hälfte des Geschäftsjahres wieder<br />

weitgehend ausgeglichen werden. Die<br />

endgültigen Zahlen für das gesamte Geschäftsjahr<br />

wurden bislang noch nicht<br />

bekannt gegeben.<br />

Kaindl-Umsatz ging<br />

erstmals wieder zurück<br />

Die M. Kaindl <strong>Holz</strong>industrie KG mit Sitz<br />

in Wals/Österreich, der über die Holdinggesellschaft<br />

Kaindl Invest GmbH auch<br />

die operativ tätigen Tochtergesellschaften<br />

Kaindl Flooring GmbH, Kaindl Dekor<br />

GmbH, Container Terminal Salzburg GmbH<br />

<strong>und</strong> Kronotrans Internationale Transporte<br />

<strong>und</strong> <strong>Holz</strong>handels GmbH angehören, konnte<br />

im Geschäftsjahr 2007/2008 (30.<br />

September) mit 444 (2006/2007: 443)<br />

Mio € noch einen Gesamtumsatz auf Vorjahresniveau<br />

erwirtschaften. 2008/2009<br />

verschlechterte sich der Umsatz dann um<br />

12,6 % auf 388 Mio €.<br />

Damit musste das Unternehmen erstmals<br />

seit dem Geschäftsjahr 1989/90, das<br />

durch den Großbrand im Spanplattenwerk<br />

Wals beeinträchtigt worden war,<br />

wieder einen Umsatzrückgang hinneh-<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


men. Gleichzeitig fiel der Umsatz auf das<br />

Niveau des Jahres 2004/2005. Bereits<br />

im Geschäftsjahr 2007/2008 hatte das<br />

angestrebte Umsatzziel von 458 Mio<br />

€ nicht mehr erreicht werden können.<br />

2006/2007 hatte die Kaindl-Gruppe einen<br />

Umsatz von 443 Mio € erwirtschaftet; für<br />

das Jahr 2005/2006 waren 402 Mio €<br />

ausgewiesen worden.<br />

Die Umsatzverteilung auf die einzelnen<br />

Absatzmärkte <strong>und</strong> Vertriebswege blieb<br />

auch 2008/2009 im Vergleich zu den<br />

Vorjahren weitgehend unverändert. Der<br />

Exportanteil lag bei 93 %. In der EU wurden<br />

69 % des Umsatzes erwirtschaftet.<br />

Auf Nordamerika entfielen 18 %, auf<br />

Osteuropa 6 %, auf Asien 5 % <strong>und</strong> auf<br />

andere Märkte 2 %. Jeweils r<strong>und</strong> 30 %<br />

des Umsatzes wurden mit der Möbelindustrie<br />

<strong>und</strong> dem Fachhandel erzielt;<br />

die verbleibenden 40 % entfielen auf die<br />

DIY-Branche.<br />

Sonae <strong>und</strong> Finsa mit<br />

ähnlichen Einbußen<br />

Der konsolidierte Konzernumsatz der<br />

Sonae Industria SGPS S.A., Maia/Portugal,<br />

reduzierte sich im Gesamtjahr 2009<br />

um 27 % auf 1,283 (2008: 1,769) Mrd<br />

€. Dabei war in den einzelnen Quartalen<br />

seit Anfang 2008 ein nahezu kontinuierlicher<br />

Rückgang zu beobachten. Im ersten<br />

Quartal 2008 hatte Sonae Industria noch<br />

einen Umsatz von 498 Mio € erreicht.<br />

In den folgenden Quartalen wurden 437<br />

Mio €, 431 Mio € <strong>und</strong> 373 Mio € erwirtschaftet.<br />

Dieser Abwärtstrend setzte<br />

sich im Geschäftsjahr 2009 weiter fort.<br />

<strong>Nach</strong> 346 Mio € im ersten <strong>und</strong> 325 Mio<br />

€ im zweiten Quartal wurde im Zeitraum<br />

Juli bis September mit 301 Mio € der<br />

bisherige Tiefpunkt erreicht. Im vierten<br />

Quartal 2009 zog der Umsatz dann erstmals<br />

wieder leicht auf 312 Mio € an. Im<br />

ersten Quartal 2010 wurden 320 Mio €<br />

erwirtschaftet.<br />

Im Gesamtjahr 2009 war im Geschäftsbereich<br />

„Iberia“ mit einem Minus von 25<br />

% auf 341 (471) Mio € ein vergleichbarer<br />

Umsatzrückgang wie im Gesamtunternehmen<br />

zu verzeichnen. Im Geschäftsbereich<br />

„Central Europe“ ging der Umsatz um<br />

29 % auf 694 (959) Mio € zurück. Der<br />

Geschäftsbereich „Rest of the World“, der<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Sonae Industria: Ergebnisentwicklung 2008/2009<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

-100<br />

Mio €<br />

EBITDA<br />

Nettoergebnis<br />

Q1 2008 Q2 2008 Q3 2008 Q4 2008 Q1 2009 Q2 2009 Q3 2009 Q4 2009 Q1 2010<br />

nach dem im August 2009 vereinbarten<br />

Verkauf der Tafisa Brasil S.A., Pién, an<br />

die Cellulosa Arauco y Constitución S.A.,<br />

Santiago de Chile, noch die Aktivitäten in<br />

Kanada <strong>und</strong> Südafrika umfasst, musste<br />

einen Umsatzrückgang um 27 % auf 263<br />

(362) Mio € hinnehmen.<br />

Eine vergleichbare Entwicklung wie Sonae<br />

Industria verzeichnete die spanische<br />

Financiera Maderera S.A. (Finsa), Santiago<br />

de Compostela. Mit 725 Mio (2008:<br />

1,007 Mrd) € lag der Umsatz um 28 %<br />

unter dem Vorjahreswert. Damit hat sich<br />

der Finsa-Umsatz bereits zum zweiten Mal<br />

in Folge reduziert. Im Jahr 2007 hatte das<br />

Unternehmen noch insgesamt 1,191 Mrd<br />

€ erwirtschaftet. Dies entsprach einer<br />

Steigerung von 68 % gegenüber den<br />

für das Jahr 2006 ausgewiesenen 711<br />

Mio €. Hintergr<strong>und</strong> war unter anderem<br />

die erstmalige Konsolidierung des im<br />

Jahr 2000 gegründeten Joint Venture-<br />

Unternehmens Utisa Tableros del Mediterraneo<br />

S.L., Cella. Die Umsätze des im<br />

April 2006 mehrheitlich übernommenen<br />

Laminatboden- <strong>und</strong> Möbelteilherstellers<br />

Industrias Auxiliares Faus S.L.U., Gandia,<br />

sind in den Konzernzahlen dagegen<br />

nicht enthalten; Faus hat im vergangenen<br />

Jahr einen Umsatz von 130 (166) Mio €<br />

erreicht.<br />

Seit Ende der 80er Jahre bis zum Jahr<br />

2007 hatte die Finsa-Gruppe ihren Umsatz<br />

kontinuierlich steigern können.<br />

1989 hatte das Unternehmen 122 Mio €<br />

Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Sonae Industria<br />

erwirtschaftet. Mit 536 Mio € war im<br />

Jahr 2002 erstmals die 500 Mio €-Marke<br />

überschritten worden. <strong>Nach</strong> dem deutlichen<br />

Anstieg im Jahr 2007 <strong>und</strong> dem<br />

Rückgang in den letzten beiden Jahren<br />

ist der Gruppenumsatz inzwischen fast<br />

wieder auf das Niveau des Jahres 2006<br />

gefallen.<br />

Umsatzrückgänge auch<br />

bei anderen Firmen<br />

Auch andere europäische <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller<br />

mussten im vergangenen Jahr<br />

deutliche Umsatzrückgänge ausweisen.<br />

Verschiedene größere Unternehmen veröffentlichen<br />

allerdings keine regelmäßigen,<br />

gruppenübergreifenden Umsatz- <strong>und</strong><br />

Ergebniszahlen. Dies gilt insbesondere<br />

für die Kronospan-Gruppe <strong>und</strong> die Krono-<br />

Gruppe Schweiz. Die Kronospan-Gruppe,<br />

die weltweit insgesamt 28 Produktionsstandorte<br />

betreibt, erreicht nach eigenen<br />

Angaben ein jährliches Umsatzvolumen<br />

von über 2,7 Mrd €.<br />

Die Spano Group NV, Oostrozebeke/<br />

Belgien, verzeichnete im vergangenen<br />

Jahr einen Umsatzrückgang um 22 %<br />

auf 181,4 (2008: 233,7) Mio €. Im Geschäftsjahr<br />

2007 hatte das Unternehmen<br />

noch einen Umsatz von 264,6 Mio €<br />

erreicht.<br />

Der konsolidierte Umsatz der Gruppo<br />

Mauro Saviola, Viadana/Italien, ist im<br />

vergangenen Jahr um knapp 30 % auf<br />

43


<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

575 (2008: 820) Mio € zurückgegangen.<br />

Davon entfielen r<strong>und</strong> 50 % auf die <strong>Holz</strong>werkstoffaktivitäten,<br />

r<strong>und</strong> 36 % auf den<br />

Bereich Chemikalien <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 14 % auf<br />

die Möbelproduktion. Im <strong>Holz</strong>werkstoffbereich<br />

wurden r<strong>und</strong> 85 % des Umsatzes<br />

in Italien erwirtschaftet, wogegen der<br />

Auslandsanteil bei den Chemikalienaktivitäten<br />

bei r<strong>und</strong> 50 % lag.<br />

Ergebniszahlen fielen<br />

noch schlechter aus<br />

Die Ergebniszahlen der einzelnen Unternehmen<br />

gaben in den meisten Fällen<br />

noch stärker nach als die Umsätze. Dabei<br />

mussten zum Teil beträchtliche operative<br />

<strong>und</strong> auch Nettoverluste ausgewiesen<br />

werden.<br />

44<br />

Das EBITDA von Pfleiderer hat sich 2009<br />

gegenüber dem Vorjahr auf 100,4 (2008:<br />

223,7) Mio € mehr als halbiert; die EBIT-<br />

DA-Marge ging damit auf 7,3 (12,9) %<br />

zurück. Im ersten Quartal 2009 lag das<br />

EBITDA noch bei 52,9 Mio €, im zweiten<br />

<strong>und</strong> dritten Quartal wurden jeweils 26,4<br />

Mio € ausgewiesen, im vierten Quartal<br />

halbierte sich das EBITDA nochmals auf<br />

12,4 Mio €.<br />

Das EBIT rutschte im Gesamtjahr 2009<br />

mit -16,1 (+97,6) Mio € deutlich in den<br />

negativen Bereich, war dabei allerdings<br />

durch Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> außerordentliche<br />

Abschreibungen in Höhe von 6,7 Mio €<br />

belastet. Nur im ersten Quartal (+23 Mio<br />

€) wurde ein positiver Wert erreicht; im<br />

Die <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie hat in den vergangenen<br />

zwei Jahren ihre Bemühungen<br />

um einen Abbau der Lagerbestände<br />

<strong>und</strong> eine Reduzierung des Working<br />

Capital deutlich forciert.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

weiteren Jahresverlauf hat sich das um Restrukturierungsaufwendungen<br />

bereinigte<br />

EBIT kontinuierlich verschlechtert (Q2 -0,4<br />

Mio €, Q3 -3,2 Mio €, Q4 -11,1 Mio €).<br />

In West- <strong>und</strong> Osteuropa wurde jeweils ein<br />

noch leicht positives EBIT von 1,3 (112,5)<br />

Mio € bzw. 2,6 (28,9) Mio € erwirtschaftet.<br />

<strong>Nach</strong> deutlichen, restrukturierungsbedingten<br />

Verlusten im Vorjahr lag das<br />

EBIT in Nordamerika mit 4,3 (-20,2) Mio<br />

€ ebenfalls wieder im Plus.<br />

Das Vorsteuerergebnis der fortzuführenden<br />

Aktivitäten verschlechterte sich auf<br />

-64,8 (+17,6) Mio €. Das unter Berücksichtigung<br />

der nicht fortzuführenden Aktivitäten<br />

ermittelte Periodenergebnis fiel<br />

mit -56,7 (+28,8) Mio € nur unwesentlich<br />

besser aus. <strong>Nach</strong> Minderheitsanteilen <strong>und</strong><br />

Ergebnisanteilen der Hybridkapitalgeber<br />

ergab sich daraus ein Nettoergebnis von<br />

-69,8 (+5,8) Mio €.<br />

Der Geschäftsbericht von Pfleiderer Grajewo<br />

fiel ähnlich enttäuschend aus. Das<br />

EBITDA gab im vergangenen Jahr um<br />

38 % auf 129,2 (2008: 208,3) Mio Złoty<br />

nach. Der operative Gewinn erreichte mit<br />

13,1 (97,2) Mio Złoty nur noch einen<br />

Bruchteil des Vorjahreswertes. In der<br />

Folge musste das Unternehmen einen<br />

Vorsteuerverlust von -71,3 (-30,7) Mio<br />

Złoty, einen Nettoverlust von -69,5 (-40,3)<br />

Mio Złoty <strong>und</strong> einen fast verdreifachten<br />

Nettoverlust nach Minderheitsanteilen<br />

in Höhe von -40,5 (-14,4) Mio Złoty ausweisen.<br />

Das Unternehmen begründete<br />

die aufgelaufenen Verluste mit dem eingetretenen<br />

<strong>Nach</strong>frage- <strong>und</strong> Preisverfall,<br />

dem daraus resultierenden Rückgang des<br />

EBITDA sowie den im Zusammenhang<br />

mit dem Stopp des MDF/HDF-Projektes<br />

in Novgorod/Russland entstandenen außerordentlichen<br />

Belastungen.<br />

Von den vier Pfleiderer Grajewo-Geschäftsbereichen<br />

konnte nur Panel Polska<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


ein positives Vorsteuerergebnis von 2,3<br />

(9,1) Mio Złoty ausweisen. Der Vorsteuerverlust<br />

von MDF Grajewo hat sich im<br />

Vergleich zum Vorjahr auf -24,4 (-46,5)<br />

Mio Złoty halbiert. Silekol ist mit -15,6<br />

(+18,7) Mio Złoty dagegen in die Verlustzone<br />

gerutscht. Im Geschäftsbereich<br />

Russia hat sich der Vorsteuerverlust im<br />

Vergleich zum Vorjahr sogar auf -66,1<br />

(-4,6) Mio Złoty vervielfacht.<br />

Sonae Industria hat<br />

167 Mio € verloren<br />

Das EBITDA von Sonae Industria lag im<br />

Geschäftsjahr 2009 mit 104 (2008: 139)<br />

Mio € um 25 % unter dem Vorjahreswert.<br />

Das unter anderem um Erlöse aus dem<br />

Verkauf von Tafisa Brasil (84 Mio €) <strong>und</strong><br />

Restrukturierungskosten (31 Mio €) bereinigte<br />

Recurrent EBITDA wurde mit 46<br />

(100) Mio € sogar mehr als halbiert.<br />

Alle anderen Ergebniszahlen konnten im<br />

Vergleich zum Vorjahr zwar verbessert<br />

werden, blieben aber dennoch im negativen<br />

Bereich. Das operative Ergebnis lag<br />

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bei -2 (-23) Mio €, das Vorsteuerergebnis<br />

erreichte -56 (-101) Mio € <strong>und</strong> das Nettoergebnis<br />

-59 (-108) Mio €. Damit sind in<br />

dem Konzern allein in den letzten beiden<br />

Geschäftjahren kumulierte Nettoverluste<br />

von 167 Mio € aufgelaufen. In den<br />

beiden vorangegangenen Jahren hatte<br />

Sonae Industria dagegen noch jeweils<br />

einen Nettogewinn von 32 Mio € (2006)<br />

bzw. 79 Mio € (2007) ausweisen können.<br />

Im Gegensatz zum Umsatz, der in den<br />

einzelnen Quartalen seit Anfang 2008<br />

fast durchgehend zurückgegangen war,<br />

hat sich das EBITDA im vergangenen Jahr<br />

zumindest zeitweise wieder erholt. Im ersten<br />

Quartal 2008 hatte Sonae Industria<br />

noch ein EBITDA von 88 Mio € ausgewiesen.<br />

<strong>Nach</strong> 38 Mio € im zweiten <strong>und</strong><br />

17 Mio € im dritten Quartal rutschte das<br />

EBITDA im vierten Quartal 2008 mit -4 Mio<br />

€ in den negativen Bereich. In den ersten<br />

beiden Quartalen 2009 war das EBITDA<br />

mit 4 Mio € bzw. 9 Mio € wieder leicht<br />

positiv. Im dritten Quartal konnte mit 64<br />

Mio € wieder ein deutlich höherer Wert<br />

erwirtschaftet werden; zum Jahresende<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

gab das EBITDA dann aber wieder auf 27<br />

Mio € nach. Dieser Abwärtstrend setzte<br />

sich auch in den ersten Monaten des<br />

Jahres 2010 fort; das EBITDA fiel mit -6<br />

Mio € wieder negativ aus.<br />

Im Gesamtjahr 2009 hat vor allem der<br />

Geschäftsbereich Central Europe die<br />

Ergebnissituation des Gesamtkonzerns<br />

belastet. In dieser Region lag das um<br />

außerordentliche Einflüsse bereinigte Recurrent<br />

EBITDA bei -28 (+6) Mio €, woraus<br />

sich eine EBITDA-Marge von -16,6 (+3,1)<br />

% ergibt. Der Geschäftsbereich Iberia<br />

erreichte eine im Vorjahresvergleich nur<br />

wenig veränderte EBITDA-Marge von 9,9<br />

(9,6) %. Im Geschäftsbereich Rest of the<br />

World konnte die EBITDA-Marge auf 15 %<br />

verbessert werden; bei Bereinigung um<br />

die verkauften Brasilien-Aktivitäten wurde<br />

eine EBITDA-Marge von 14 (7) % erreicht.<br />

Egger wieder im Plus,<br />

Spano leicht im Minus<br />

Die Egger-Gruppe konnte ihr EBITDA im<br />

ersten Halbjahr 2009/2010 wieder um<br />

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45


<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

27 % auf 127,7 (Mai-Okt. 2008: 100,3)<br />

Mio € verbessern. <strong>Nach</strong> Angaben des<br />

Unternehmens wurden die zum Teil noch<br />

weiter rückläufigen Absatzpreise <strong>und</strong><br />

die eingeschränkte Auslastung einiger<br />

Anlagen durch niedrigere Rohstoffkosten<br />

<strong>und</strong> eine verbesserte Kostenstruktur<br />

überkompensiert. Das EBIT stieg im<br />

gleichen Zeitraum auf 60 (39) Mio €;<br />

das Periodenergebnis legte auf 46 (12)<br />

Mio € zu.<br />

Im Geschäftsjahr 2008/2009 hatte sich<br />

das EBITDA der Egger-Gruppe dagegen<br />

auf 178 (2007/2008: 292) Mio € <strong>und</strong> das<br />

EBIT auf 48 (177) Mio € verschlechtert;<br />

das Periodenergebnis war auf 1 (112)<br />

Mio € eingebrochen.<br />

Bei der Spano Group ist das EBITDA<br />

im Jahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 30 % auf 16,6 (2008: 23,8) Mio<br />

€ zurückgegangen. Die EBITDA-Marge<br />

reduzierte sich auf 9,1 (11,7) % <strong>und</strong><br />

lag damit erstmals wieder im einstelligen<br />

Bereich. Parallel dazu musste<br />

das Unternehmen einen Nettoverlust<br />

von -2,9 (+2,4) Mio € ausweisen. Im<br />

Geschäftsjahr 2007 hatte die Spano<br />

Group noch ein EBITDA von 42,1 Mio<br />

€ <strong>und</strong> ein Nettoergebnis von 17,2 Mio<br />

€ erwirtschaftet.<br />

Verschlechterung der<br />

Bilanzkennziffern<br />

Bei Pfleiderer schlug sich das negative<br />

Konzernergebnis in einer Reduzierung<br />

des Eigenkapitals um 11,1 % auf 631,7<br />

(2008: 710,9) Mio € nieder. Bei einer um<br />

4,4 % auf 1,971 (1,888) Mrd € gesteigerten<br />

Bilanzsumme ging die Eigenkapitalquote<br />

damit auf 32 (37,7) % zurück. Die<br />

Nettoverschuldung zum Jahresende erhöhte<br />

sich um 34,4 % auf 854,2 (635,5)<br />

Mio €. In den nächsten Jahren will sich<br />

Pfleiderer allerdings verstärkt um einen<br />

Abbau dieser Verschuldung bemühen.<br />

Erste Maßnahmen waren der Verkauf<br />

eigener Anteile <strong>und</strong> die Anfang Februar<br />

2010 durchgeführte Kapitalerhöhung. Die<br />

Ertragslage soll durch weitere Restrukturierungs-<br />

<strong>und</strong> Kostensenkungsmaßnahmen<br />

verbessert werden, nachdem<br />

die 2009 durchgeführten Maßnahmen<br />

Kosteneinsparungen in Höhe von r<strong>und</strong><br />

100 Mio € ermöglicht hatten.<br />

46<br />

Sonae Industria konnte über die im Verlauf<br />

des vergangenen Jahres durchgeführten<br />

Desinvestitionen <strong>und</strong> weitere Kostensenkungsmaßnahmen<br />

die Fixkosten<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 51 Mio €<br />

reduzieren. Ein Teil der Maßnahmen wird<br />

sich erst im laufenden Jahr in vollem Umfang<br />

auswirken. Die Reduzierung des<br />

Working Capital um 101 Mio € war vor<br />

allem auf den weiter fortgesetzten Abbau<br />

von Lagerbeständen (59 Mio €) <strong>und</strong><br />

Forderungen (56 Mio €) zurückzuführen.<br />

Damit konnte in Verbindung mit den Erlösen<br />

aus dem Verkauf von Tafisa Brasil<br />

die Nettoverschuldung um 133 Mio € auf<br />

757 (2008: 890) Mio € reduziert werden.<br />

Die Assets des Unternehmens lagen zum<br />

Jahresende bei 1,602 (2008: 1,918)<br />

Mrd €. Das Eigenkapital ging ebenfalls<br />

auf 355 (400) Mio € zurück. Die Gesamtverbindlichkeiten<br />

beliefen sich auf 1,248<br />

(1,518) Mrd €.<br />

Die Egger-Gruppe hat zum Ende des<br />

Geschäftsjahres 2008/2009 eine Nettoverschuldung<br />

von 567 (30. April 2008:<br />

492) Mio € ausgewiesen. Die Gesamtverbindlichkeiten<br />

beliefen sich auf 937<br />

Mio (1,015 Mrd) €, von denen 692 (700)<br />

Wood-based panels industry<br />

faced major downturn<br />

Mio € auf Finanzverbindlichkeiten <strong>und</strong><br />

Anleihen sowie 245 (315) Mio € auf<br />

sonstige Verbindlichkeiten einschließlich<br />

aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />

entfielen. Bei einer auf 1,497 (1,642)<br />

Mrd € reduzierten Bilanzsumme belief<br />

sich das Eigenkapital der Egger-Gruppe<br />

(einschließlich nicht rückzahlbarer Investitionszuschüsse<br />

<strong>und</strong> Minderheitenanteile)<br />

auf 508 (571) Mio €, woraus<br />

sich eine Eigenkapitalquote von 33,9<br />

(34,8) % ergab.<br />

Zur Hälfte des Geschäftsjahres<br />

2009/2010 konnte die Nettoverschuldung<br />

wieder auf 488 (31. Oktober 2008:<br />

571) Mio € zurückgeführt werden. Die<br />

Gesamtverbindlichkeiten gingen auf 836<br />

Mio (1,065 Mrd) € zurück, wobei sowohl<br />

die Finanzverbindlichkeiten/Anleihen auf<br />

579 (739) Mio € als auch die sonstigen<br />

Verbindlichkeiten auf 257 (335) Mio €<br />

reduziert werden konnten. Die Bilanzsumme<br />

lag zum Halbjahresende bei 1,436<br />

(1,704) Mrd € <strong>und</strong> das Eigenkapital bei<br />

548 (583) Mio €. Die Eigenkapitalquote<br />

wurde damit per Ende Oktober 2009 auf<br />

38,2 (34,2) % verbessert.<br />

Plummeting demand since the second half of 2008 and the associated drop in<br />

prices made a deep impression on European wood-based panels producers’<br />

balance sheets last year, too. A number of manufacturers suffered significant<br />

double-digit percentage decreases in revenues. In most instances, profits fell<br />

even more strongly. Lower raw material costs in a year-on-year comparison<br />

were more than offset by deteriorating sales prices for most product groups<br />

throughout almost all of 2009 as well as by extraordinary charges for restructuring<br />

measures and divestments. This unfavourable climate led numerous<br />

wood-based panels manufacturers to dip into negative territory last year. A<br />

few companies even booked losses for the second year in a row. The accrued<br />

losses translated into a decrease in a number of balance sheet items that were<br />

only partially offset by much greater efforts to reduce working capital over the<br />

past two years. Efforts to deplete inventories, to lower receivables, for instance<br />

through factoring, and to reduce short-term liabilities were aided by much lower<br />

business volumes than in years past. However, the need to build up these positions<br />

again in the event of a lasting sustainable revival on sales markets will<br />

create an additional need for financing that companies in financial dire straits<br />

will find especially hard to meet. Consequently, insiders anticipate that betterpositioned<br />

wood-based panels manufacturers will be able to benefit from an<br />

economic upswing much faster and thus set themselves apart from the rest of<br />

the industry.<br />

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<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Konsolidierung in der europäischen Plattenindustrie setzt sich fort<br />

Seit Ende der 90er Jahre sind<br />

r<strong>und</strong> 75 Werke weggefallen<br />

In der europäischen <strong>Holz</strong>werkstoff-<br />

branche (ohne Russland, Weißrussland,<br />

Ukraine <strong>und</strong> Türkei) sind in<br />

den letzten zehn Jahren insgesamt<br />

r<strong>und</strong> 75 Werke stillgelegt worden.<br />

Davon entfielen r<strong>und</strong> 60 Werke auf<br />

den Zeitraum 1999 bis 2006; seit<br />

2007 sind weitere r<strong>und</strong> 15 <strong>Holz</strong>werk-<br />

Desinvestitionen in der europäischen<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffindustrie 2007-2010<br />

48<br />

stoffstandorte weggefallen. Darüber<br />

hinaus wurden im Gesamtzeitraum<br />

über zehn Produktionslinien in Werken<br />

mit mehreren Anlagen aus der<br />

Produktion genommen.<br />

In den meisten Fällen handelte es sich um<br />

Standorte mit älteren Ein- oder Mehreta-<br />

Termin Unternehmen Werk Produkt Kapazität<br />

(m³/Jahr)<br />

Dez. 2009 Glunz AG 1) Duisburg Span 370.000<br />

Sept. 2009 Glunz AG Kaisersesch Span 350.000<br />

Dez. 2009 Linopan N.V. 2) Wielsbeke/Belgien Span 225.000<br />

Nov. 2009 ACB Laminat AB Brunflo/Schweden Span 65.000<br />

Juli 2009 Isoroy S.A.S. St. Dizier/Frankreich MDF 190.000<br />

Juli 2009 Isoroy S.A.S. Châtellerault/Frankr. OSB 115.000<br />

März 2009 Pfleiderer AG 3) Gschwend Span 300.000<br />

Febr. 2009 Österr. Novopan 4) Leoben/Österreich Span 170.000<br />

Febr. 2009 Spanboard Products Ltd. Coleraine/Nordirland Span 100.000<br />

Jan. 2009 Falco CC 5) Szombathely/Ungarn Span 300.000<br />

Jan. 2009 Kronospan Slovakia s.r.o. Presov/Slowakei Span 250.000<br />

Jan. 2009 Homanit GmbH & Co. KG Herzberg MDF 130.000<br />

Nov. 2008 Valentin GmbH & Co. KG 6) Mittenaar-Bicken Span 120.000<br />

Aug. 2008 Glunz AG 7) Meppen MDF 110.000<br />

Juli 2008 Sia s.r.l. 8) Viadana/Italien Span 250.000<br />

Mai 2008 Tafisa S.A. Valladolid/Spanien Span 160.000<br />

März 2008 Norbord N.V. 9) Genk/Belgien Span 150.000<br />

Okt. 2007 Unilin N.V. Ooigem/Belgien Span 120.000<br />

Aug. 2007 Glunz AG Horn-Bad Meinberg Span 350.000<br />

Die Auflistung enthält Beispiele für Desinvestitionen in der europäischen <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie.<br />

Über die einzelnen Stilllegungen wurde in ausführlicher Form jeweils im wöchentlich erscheinenden<br />

Informationsdienst „<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe“ berichtet.<br />

1) ab Februar 2009 Kurzarbeit 100 %, im Dezember endgültig stillgelegt<br />

2) Kapazität bei 100 % <strong>Holz</strong>spanplatten 225.000 m³, bei 100 % Flachsspanplatten 175.000 m³<br />

3) ab März 2009 Kurzarbeit, ab Juni Kurzarbeit 100 %<br />

4) zuerst auf vier Monate befristete Abstellung, im Mai endgültig stillgelegt<br />

5) Wiederinbetriebnahme im Mai 2009<br />

6) Stilllegung der ersten Anlage im Sommer 2008, der zweiten Anlage im November<br />

7) Stilllegung der älteren MDF-Linie Topan 1<br />

8) Mehretagenanlage wurde durch kontinuierliche Anlage ersetzt<br />

9) Kapazität war im Sommer 2005 durch Änderungen im Schichtsystem von zuvor 250.000 m³ auf<br />

150.000 m³ reduziert worden<br />

Quelle: <strong>EUWID</strong><br />

genanlagen, die aufgr<strong>und</strong> einer ungünstigen<br />

Kostenstruktur nicht mehr wettbewerbsfähig<br />

waren. Darüber hinaus wurden<br />

seit Ende der 90er Jahre in den genannten<br />

Märkten auch r<strong>und</strong> zehn Produktionslinien<br />

mit kontinuierlichen Pressen abgestellt.<br />

Diese Anlagen wurden nach ihrer Stilllegung<br />

zumeist verkauft <strong>und</strong> in anderen<br />

Ländern, vor allem in Osteuropa, wieder<br />

aufgebaut. Die Kronospan-Gruppe hat<br />

sich am stärksten an diesen Anlagenverlagerungen<br />

beteiligt <strong>und</strong> drei von anderen<br />

Unternehmen in Mitteleuropa stillgelegte<br />

Anlagen übernommen. Die Pfleiderer<br />

AG, Neumarkt, hat die Anlagen des Ende<br />

2004 abgestellten Spanplattenwerkes<br />

Rheda-Wiedenbrück beim Aufbau eines<br />

neuen Werkes in Podberezje (Novgorod/<br />

Russland) eingesetzt.<br />

Knapp 70 Abstellungen<br />

im Spanplattenbereich<br />

Mit knapp 70 kompletten Standorten<br />

entfiel der Großteil der in den letzten<br />

zehn Jahren erfolgten Desinvestitionen<br />

auf den Spanplattenbereich. Von diesen<br />

Werken waren vier mit einer kontinuierlichen<br />

Presse ausgestattet; an über 60<br />

Standorten wurde dagegen mit Ein- oder<br />

Mehretagenlinien produziert. Darüber hinaus<br />

waren auch im Spanplattenbereich<br />

einzelne Produktionsanlagen von dem<br />

Kapazitätsabbau betroffen.<br />

So hatte zum Beispiel im Jahr 2001 die<br />

Egger-Gruppe, St. Johann/Österreich, in<br />

dem nur wenige Monate zuvor von der<br />

Hiag AG, Riehen/Schweiz, übernommenen<br />

Werk Rambersvillers/Frankreich eine<br />

ältere Einetagenlinie abgestellt <strong>und</strong> damit<br />

die Produktion auf die kontinuierliche<br />

Anlage konzentriert. Die Spano Group<br />

N.V. legte im Oktober 2003 bereits die<br />

zweite der ursprünglich fünf kontinuierlichen<br />

Anlagen am Unternehmenssitz in<br />

Oostrozebeke/Belgien still.<br />

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<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Desinvestitionen in der europäischen <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie 1999-2006<br />

Deutschland<br />

Pfleiderer AG Peiting 1998<br />

Schlingmann GmbH & Co. Nittenau 2000<br />

Rhenodur <strong>Holz</strong>werkstoff GmbH Worms 2000<br />

Formaplan GmbH & Co. Hövelhof 2001<br />

Glunz AG Sassenburg 2001<br />

Glunz AG Göttingen 2002<br />

Atex-Werke GmbH & Co. KG 1) Grafenau 2002<br />

Stammschröer GmbH Bad Lippspringe 2002<br />

Kunz GmbH & Co. Crailsheim 2003<br />

Pfleiderer AG 2) Rheda-Wiedenbrück 2004<br />

Österreich<br />

F<strong>und</strong>er Ges.m.b.H. (MDF) Kühnsdorf 2000<br />

Schweiz<br />

Spanplattenwerk Fideris AG Fideris 2002<br />

Belgien<br />

Flaxipan N.V. Hooglede 1999<br />

Placolin N.V. Hooglede 1999<br />

Sovalbois S.A. Villers-le-Gambon 2001<br />

Spano Group N.V. 3) Oostrozebeke 2003<br />

Agglo NV - Interlin Beveren 2003<br />

Skandinavien<br />

Novopan Træindustri A/S Glumsjö/Dänemark 2000<br />

Junckers A/S (MDF) 4) Koge/Dänemark 2000<br />

Byggelit AB Storuman/Schweden 2002<br />

Forestia A/S Agnes/Norwegen 2002<br />

Finnforest TIWI Keuruu/Finnland 2006<br />

Großbritannien<br />

Norbord Ltd. 5) Cowie 2000<br />

Cape Calsil Systems Ltd. Ystrad Mynach 2002<br />

Masistar Ltd. 6) Shildon 2003<br />

Norbord Ltd.(MDF) 7) Cowie 2006<br />

Norbord Ltd. 8) South Molton 2006<br />

Frankreich<br />

Egger S.A.S. 9) Rambersvillers 2001<br />

Isoroy S.A.S. St. Pierre sur Dives 2002<br />

Polyrey International Ussel 2005<br />

Fontex Lezoux 2006<br />

Interbois Chantonnay 2007<br />

Spanien<br />

Tafisa S.A. 10) Pontevedra 2003<br />

Aglomerados Ecar S.A. Mondoñedo 2005<br />

50<br />

Aglomerados Ecar S.A. Mondoñedo 2005<br />

Portugal<br />

Casca S.A. 11) Coimbra 2000<br />

Sotima S.A. Proença-a-Nova 2001<br />

Cidesa F<strong>und</strong>ao 2002<br />

Italien<br />

Medaspan S.p.A. Costasmasnaga 2001<br />

Sep S.p.A. Castellavazzo 2001<br />

Panda S.p.A./Axaff s.r.l. Villafranca in Lunigiana 2001<br />

Verpan S.p.A. Vinovo 2001<br />

Sipav s.r.l. Vinovo 2003<br />

Polen<br />

Alpex Ltd. Karlino 2000<br />

Zaklady Plyt Wiorowych Czarnkow 2001<br />

Zaklady Przemyslu Sklejek Pisz 2001<br />

Zaklady Przemyslu Lenwitt Witaszyce 2003<br />

Tschechien<br />

Sumavske Drevarske Zavody Volary 1999<br />

Drevokombinat Vrbno 2000<br />

Ploma a.s. Hodonin 2003<br />

Slowenien<br />

Meblo Nova Gorica 2003<br />

Glin Tip Nazzarje 2005<br />

Ungarn<br />

Nagylaki Hemp Co. Ltd. Nagylak 2003<br />

Rumänien<br />

Dumbrava S.A. Falticeni 2000<br />

Imar S.A. Arad 2000<br />

Mopaf S.A. Focsani 2002<br />

Stratusmob S.A. Blaj 2004<br />

Alprom Piteşti 2005<br />

Mopal S.A. Bistrita Nasaud 2005<br />

Sigstrat S.A. Sighetul 2005<br />

Griechenland<br />

Athens Papermill Ltd. Drama 2003<br />

Balkan S.A. Salonica 2003<br />

Zypern<br />

Cyprus Forest Industries Ltd. Nikosia 2001<br />

Lettland<br />

JSC Ventspils Koks Ventspils 2001<br />

Quelle: <strong>EUWID</strong>, z.T. nach Auswertung der EPF-Jahresberichte<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Die Sonae Industria SGPS S.A., Maia/<br />

Portugal, hat in den vergangenen drei<br />

Jahren zwei Anlagen an weiter fortgeführten<br />

Standorten aus der Produktion<br />

genommen. Die zu der portugiesischen<br />

Gruppe gehörenden Unternehmen Glunz<br />

AG, Meppen, <strong>und</strong> Tafisa S.A., Madrid,<br />

haben in dem früheren Hornitex-Werk<br />

Horn-Bad Meinberg bzw. im Spanplattenwerk<br />

Valladolid/Spanien jeweils eine<br />

Mehretagenanlage stillgelegt. Die der<br />

kanadischen Norbord Inc., Toronto/<br />

Ontario, zugeordnete Norbord Ltd.<br />

hat in den vergangenen zehn Jahren<br />

sogar drei Desinvestitionen an ihren<br />

beiden Standorten in Großbritannien<br />

vorgenommen. Am Stammsitz Cowie<br />

wurde von den ursprünglich zwei Spanplatten-<br />

<strong>und</strong> zwei MDF-Anlagen je eine<br />

Linie abgestellt, in South Molton produziert<br />

das Unternehmen nur noch auf<br />

einer der früher zwei Spanplattenlinien.<br />

Die Kronofrance S.A., Sully-sur-Loire/<br />

Frankreich, hat 2008 eine ältere Einetagenanlage<br />

stillgelegt.<br />

Bei MDF/HDF <strong>und</strong> OSB gab es in den<br />

letzten Jahren nur einzelne Anlagenabstellungen.<br />

Seit dem Jahr 2000 wurden in<br />

Europa fünf MDF/HDF-Werke sowie zwei<br />

Anlagen an größeren Standorten aus der<br />

Produktion genommen. Bei vier dieser<br />

Desinvestitionen waren Mehretagenanlagen<br />

betroffen. Die dänische Junckers<br />

Industrier A/S (Koge), die Homanit GmbH<br />

& Co. KG (Herzberg) <strong>und</strong> Glunz haben<br />

dagegen kontinuierliche Produktionslinien<br />

stillgelegt. Glunz wollte die betroffene<br />

Topan I-Linie im Werk Meppen ursprünglich<br />

in einem betriebsbereiten Zustand<br />

Die Auflistung enthält Beispiele für Desinvestitionen in der<br />

europäischen <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie. Über die einzelnen<br />

Stilllegungen wurde in ausführlicher Form jeweils im wöchentlich<br />

erscheinenden Informationsdienst „<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe“ berichtet.<br />

1) Stilllegung der Span- <strong>und</strong> Hartfaserplattenproduktion<br />

2) Anlage wurde nach Novgorod/Russland verlagert<br />

3) Stilllegung einer älteren Produktionslinie<br />

4) Kontinuierliche Anlage wurde von Kronospan übernommen<br />

<strong>und</strong> nach Mielec verlagert<br />

5) Stilllegung der älteren Produktionslinie<br />

6) Zwei Einetagenanlagen wurden von Egger übernommen<br />

7) Stilllegung der Mehretagenanlage<br />

8) Stilllegung einer der zwei Mehretagenanlagen<br />

9) Stilllegung der älteren Einetagenanlage<br />

10) Stilllegung der Span- <strong>und</strong> Hartfaserplattenproduktion<br />

11) Zeitgleich Ersatzinvestition im Casca-Werk Oliveira do<br />

Hospital<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Europa: Anzahl von Spanplattenwerken<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Großbritannien<br />

Spanien<br />

Belgien<br />

Frankreich<br />

halten <strong>und</strong> bei einer Verbesserung der<br />

Rahmenbedingungen wieder in Betrieb<br />

nehmen; inzwischen wurde die Anlage<br />

allerdings verkauft.<br />

Mit dem Isoroy-Werk Châtellerault/Frankreich<br />

ist im Juli 2009 auch ein OSB-Standort<br />

weggefallen. Das im Jahr 1986 als<br />

Isorex S.A. angelaufene Werk war mit<br />

einer Mehretagenpresse ursprünglich<br />

auf 70.000 m³/Jahr ausgelegt, dann<br />

aber in mehreren Schritten auf bis zu<br />

115.000 m³ erweitert worden. Das ursprünglich<br />

unter Isorex S.A. firmierende<br />

Unternehmen gehörte gemeinsam mit der<br />

später von Glunz <strong>und</strong> dann von Norbord<br />

übernommenen Highland Forest Products<br />

Ltd., Inverness/Schottland, zu den ersten<br />

europäischen OSB-Werken.<br />

Konsolidierung wurde<br />

weiter vorangetrieben<br />

Italien<br />

Mit den seit Ende der 90er Jahre insgesamt<br />

r<strong>und</strong> 75 in Europa stillgelegten<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffstandorten sind in erster<br />

Linie kleine <strong>und</strong> mittelgroße Hersteller<br />

mit zumeist veralteter Produktionstechnologie<br />

<strong>und</strong> relativ geringen Anlagenkapazitäten<br />

ausgeschieden. Von den<br />

r<strong>und</strong> 65 Desinvestitionen im Zeitraum<br />

1999 bis 2006 entfielen 55 auf solche<br />

Unternehmen. Daneben waren allerdings<br />

auch fünf größere Mehretagenanlagen mit<br />

jährlichen Produktionskapazitäten über<br />

300.000 m³/Jahr <strong>und</strong> fünf kontinuierliche<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

Skandinavien<br />

2000<br />

2010<br />

Produktionslinien stillgelegt worden. Von<br />

den fünf Mehretagenanlagen hatten vier<br />

in Deutschland produziert; die kontinuierlichen<br />

Anlagen waren in Deutschland<br />

(2), Österreich, Belgien <strong>und</strong> Dänemark<br />

weggefallen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der in zahlreichen Märkten<br />

schon relativ weit fortgeschrittenen<br />

Branchenkonsolidierung waren diese<br />

größeren Anlagen bei den Desinvestitionen<br />

der letzten drei Jahre schon deutlich<br />

stärker vertreten. Glunz, Homanit <strong>und</strong> die<br />

Linopan N.V., Wielsbeke/Belgien, haben<br />

jeweils eine kontinuierliche Anlage abgestellt.<br />

Die Pfleiderer AG, Neumarkt, hat<br />

das ebenfalls mit einer kontinuierlichen<br />

Presse ausgestattete Werk Gschwend<br />

über Kurzarbeit für unbestimmte Zeit<br />

aus der Produktion genommen. In den<br />

Glunz-Werken Horn-Bad Meinberg, Kaisersesch<br />

<strong>und</strong> Duisburg sind zudem drei<br />

größere Mehretagenpressen für die<br />

Spanplattenproduktion weggefallen.<br />

Die Isoroy S.A.S., Rungis/Frankreich,<br />

hat mit dem auf die Produktion von dicken<br />

Platten ausgerichteten MDF-Werk<br />

St. Dizier <strong>und</strong> dem OSB-Werk Châtellerault<br />

ebenfalls zwei Mehretagenanlagen<br />

stillgelegt. Darüber hinaus wurden seit<br />

2007 auch noch r<strong>und</strong> zehn kleinere<br />

bzw. mittelgroße Anlagen abgestellt.<br />

Mit der zur Kosche-Gruppe gehörenden<br />

Valentin <strong>Holz</strong>werkstoffe GmbH & Co. KG,<br />

Mittenaar-Bicken, <strong>und</strong> der schwedischen<br />

ACB Laminat AB, Brunflo, sind dabei zwei<br />

51<br />

Polen<br />

Rumänien<br />

Quelle: <strong>EUWID</strong>/EPF


<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

weitere Spanplattenhersteller aus dem<br />

Markt ausgeschieden.<br />

Große Gruppen sind<br />

jetzt stärker beteiligt<br />

Die fünf großen <strong>Holz</strong>werkstoffkonzerne<br />

Kronospan, Krono Schweiz, Sonae Industria,<br />

Egger <strong>und</strong> Pfleiderer sind unter den<br />

Desinvestitionen der letzten Zeit deutlich<br />

stärker vertreten, nachdem sie in den Jahren<br />

zuvor mit einem relativ starken Kapazitätsausbau<br />

eher die Konsolidierung der<br />

europäischen <strong>Holz</strong>werkstoffbranche forciert<br />

hatten. Diese Investitionen wurden<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Konjunkturkrise<br />

<strong>und</strong> der daraus zum Teil resultierenden<br />

wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der<br />

letzten Zeit schrittweise zurückgefahren.<br />

Im Gegenzug haben auch diese Gruppen<br />

ältere Werke oder Anlagen stillgelegt. Im<br />

Zeitraum 2007 bis 2010 entfielen r<strong>und</strong><br />

drei Viertel der in Europa insgesamt zu<br />

beobachtenden Desinvestitionen auf diese<br />

Unternehmen, während sie in den acht<br />

Jahren davor nur an fünf der insgesamt<br />

r<strong>und</strong> 65 Werks- oder Anlagenstilllegungen<br />

beteiligt waren.<br />

Mit der endgültigen Stilllegung von fünf<br />

europäischen Werken <strong>und</strong> zwei Produktionslinien<br />

an weiteren Standorten seit<br />

Mitte 2008 sowie der daraus resultierenden<br />

Kapazitätsreduzierung von knapp 1,4<br />

Mio m³/Jahr hat Sonae Industria seine<br />

Kapazitäten mit Abstand am stärksten<br />

reduziert. Im April 2010 hat das Unternehmen<br />

zudem das auf eine Jahreskapazität<br />

von bislang 450.000 m³ ausgelegte<br />

Spanplattenwerk Lure/Frankreich an die<br />

zum Ikea-Konzern gehörende Swedspan<br />

Holding B.V. verkauft.<br />

Die Kronospan-Gruppe hat vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> der anhaltend schwachen<br />

Marktsituation im Februar 2009 die<br />

Rohspanplattenproduktion in Szombathely/Ungarn<br />

<strong>und</strong> Presov/Slowakei für<br />

unbestimmte Zeit stillgelegt. Parallel dazu<br />

wurde das Spanplatten- <strong>und</strong> MDF/HDF-<br />

Werk Sebes/Rumänien vorübergehend<br />

auf einen Wechselbetrieb umgestellt. Im<br />

Zuge einer Verbesserung der Marktsituation<br />

in Ost- <strong>und</strong> Südosteuropa konnte<br />

bei der Falco CC, Szombathely/Ungarn,<br />

im Mai 2009 die Spanplattenproduktion<br />

wieder aufgenommen werden.<br />

52<br />

Egger <strong>und</strong> Pfleiderer haben im vergangenen<br />

Jahr jeweils ein Werk aus der<br />

Produktion genommen. In beiden Fällen<br />

war die Stilllegung anfänglich auf unbestimmte<br />

Zeit erfolgt. Im Juni 2009 hat<br />

das Gemeinschaftsunternehmen Österreichische<br />

Novopan <strong>Holz</strong>industrie GmbH mit<br />

Sitz in Leoben-Göss, an dem Egger <strong>und</strong><br />

die Mayr-Melnhof-Gruppe mit jeweils 50<br />

% beteiligt waren, die Spanplatten- <strong>und</strong><br />

Leimharzproduktion allerdings endgültig<br />

stillgelegt. Pfleiderer hält sich dagegen<br />

für das Spanplattenwerk Gschwend zumindest<br />

bislang noch die Möglichkeit<br />

einer Wiederinbetriebnahme offen. Im<br />

Frühjahr 2010 hat das Unternehmen allerdings<br />

angedeutet, dass die seit Juni<br />

2009 laufende 100 %ige Kurzarbeit voraussichtlich<br />

bis zum Ende des rechtlich<br />

möglichen Zeitraums <strong>und</strong> damit bis zum<br />

Jahresende 2010 fortgeführt werden soll.<br />

Länderunterschiede<br />

bestehen weiterhin<br />

Der Konsolidierungsprozess ist innerhalb<br />

Europas unterschiedlich weit fortgeschritten.<br />

In einzelnen Ländern ist in<br />

den letzten zehn Jahren im Spanplattenbereich<br />

fast die Hälfte der Werke aus dem<br />

Markt verschw<strong>und</strong>en. Mit dieser Bereinigung<br />

wurde auch der durch umfangreiche<br />

Investitionen ab der zweiten Hälfte der<br />

80er Jahre eingeleitete Wechsel zur kontinuierlichen<br />

Pressentechnologie noch<br />

verstärkt. In den mitteleuropäischen Ländern<br />

ist dieser Prozess am weitesten<br />

vorangekommen.<br />

Seit Ende der 90er Jahre hat sich so<br />

zum Beispiel die Zahl der deutschen<br />

Spanplattenwerke beinahe halbiert. Mit<br />

dem Pfleiderer-Werk Neumarkt II <strong>und</strong> der<br />

Elka-<strong>Holz</strong>werke Lud. Kuntz GmbH, Morbach,<br />

gibt es in Deutschland inzwischen<br />

nur noch zwei, nicht mit kontinuierlichen<br />

Pressen arbeitende Spanplattenwerke.<br />

Darüber hinaus produziert die Sauerländer<br />

Spanplatten GmbH & Co. KG an<br />

ihren Standorten Arnsberg <strong>und</strong> Gotha<br />

Strangpressplatten; die Wilhelm Mende<br />

GmbH & Co. KG, Gittelde, fertigt auf einer<br />

Kalanderanlage Dünnspanplatten. Auch<br />

in Österreich, Belgien <strong>und</strong> Großbritannien/Irland<br />

gibt es nur noch einzelne Ein-<br />

oder Mehretagenanlagen. In der Schweiz<br />

<strong>und</strong> in Dänemark ist jeweils nur noch<br />

ein <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller aktiv; beide<br />

Unternehmen betreiben ausschließlich<br />

kontinuierliche Anlagen.<br />

Auch in den meisten osteuropäischen<br />

Ländern hat sich die Anbieterstruktur im<br />

Verlauf der letzten Jahre immer stärker<br />

ausgedünnt; verschiedene dieser Märkte<br />

werden inzwischen von den großen <strong>Holz</strong>werkstoffgruppen<br />

dominiert. In Frankreich<br />

<strong>und</strong> in Italien gibt es dagegen immer<br />

noch relativ viele kleinere <strong>und</strong> mittelgroße<br />

Hersteller, die sich dem Konsolidierungsdruck<br />

bislang noch entziehen konnten.<br />

Zumindest in Italien ist diese Entwicklung<br />

darauf zurückzuführen, dass dort in den<br />

letzten zwei Jahrzehnten im Vergleich zu<br />

anderen Ländern nur wenige größere<br />

Neuinvestitionen in <strong>Holz</strong>werkstoffanlagen<br />

umgesetzt worden sind.<br />

Some 75 mills have closed since the end of the 1990s<br />

The European wood-based panels industry (excluding Russia, Belarus, Ukraine<br />

and Turkey) has closed a total of approximately 75 mills over the past decade.<br />

Some 60 of these plants shut between 1999 and 2006, with another 15 woodbased<br />

panels facilities putting up the shutters since 2007. Furthermore, more<br />

than ten production lines at complexes with several plants stopped operations<br />

during the ten-year period. In most instances, these sites operated older singleopening<br />

or multi-opening presses that were no longer competitive given the unfavourable<br />

cost structure. Roughly ten production lines using continuous presses<br />

have also closed in these markets since the end of the 1990s. Most of these<br />

plants were sold following their closure and reassembled in other countries,<br />

primarily in Eastern Europe. The majority of the divestments made over the past<br />

decade involved particleboard mills, with almost 70 complete sites closing. Just<br />

a few MDF/HDF and OSB mills shut up shop during the period.<br />

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<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Swedspan betreibt inzwischen vier Spanplattenwerke in Europa<br />

Rohspanplattenkapazitäten<br />

erhöhen sich auf 1,7 Mio m³<br />

Mit der am 16. April 2010 abgeschlos-<br />

senen Übernahme des Werkes Lure/<br />

Frankreich haben sich die Rohspanplattenkapazitäten<br />

der zum Ikea-<br />

Konzern gehörenden Swedspan-<br />

Gruppe auf r<strong>und</strong> 1,7 Mio m³/Jahr<br />

erhöht. Die Melaminbeschichtungskapazitäten<br />

belaufen sich auf 12<br />

Mio m²/Jahr, in dem Ende 2008<br />

übernommenen Werk Kazlu Ruda/<br />

Litauen können zudem 14 Mio m² mit<br />

Finishfolien kaschiert werden. Die<br />

für Mitte 2011 geplante Inbetriebnahme<br />

des auf eine Jahreskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 250.000 m³ ausgelegten<br />

Dünnplattenwerkes in Orla/Polen<br />

wird zu einem weiteren Anstieg der<br />

Swedspan-<strong>Holz</strong>werkstoffkapazitäten<br />

auf knapp 2 Mio m³ führen.<br />

Die im Verlauf des Jahres 2008 als Spin<br />

off der ebenfalls zum Ikea-Konzern gehörenden<br />

Swedwood International AB,<br />

54<br />

Ångelholm/Schweden, gegründete<br />

Swedspan-Gruppe soll im Rahmen der<br />

Ende 2008 formulierten Zielsetzung<br />

innerhalb von fünf Jahren über Akquisitionen<br />

<strong>und</strong> Neuinvestitionen eine Gesamtkapazität<br />

von 2,2 Mio m³/Jahr Spanplatten<br />

<strong>und</strong> Dünn-MDF/HDF aufbauen.<br />

Die ursprünglich der Swedwood-Gruppe<br />

zugeordneten, im Verlauf des vergangenen<br />

Jahres aber in Swedspan umfirmierten<br />

Spanplattenwerke in Hultsfred<br />

<strong>und</strong> Malacky steuern weitere 600.000<br />

m³/Jahr bei.<br />

Mit den bis zum Jahr 2013 angestrebten<br />

Produktionskapazitäten von insgesamt<br />

r<strong>und</strong> 2,8 Mio m³/Jahr soll der steigende<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffbedarf der Ikea-Gruppe<br />

bzw. der auf die Möbelproduktion ausgerichteten<br />

Swedwood International AB in<br />

den geforderten Qualitäten abgesichert<br />

werden. Das Unternehmen geht davon<br />

aus, dass der <strong>Holz</strong>werkstoffbedarf der<br />

eigenen Möbelwerke bzw. der externen<br />

Lieferanten deutlich stärker steigen<br />

wird als der Gesamtmarkt. Diese Einschätzung<br />

wird zum einen mit der weiter<br />

fortgeführten Expansion der gesamten<br />

Ikea-Gruppe begründet, zum anderen<br />

mit überproportionalen Zuwachsraten<br />

im Ikea-Geschäftsbereich „Flat Line Furniture“.<br />

Werk Lure wurde im<br />

April übernommen<br />

Der zur Sonae Industria SGPS S.A.,<br />

Maia/Portugal, gehörende französische<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffhersteller Isoroy S.A.S.,<br />

Rungis, hat das Spanplattenwerk Lure<br />

am 16. April 2010 an die Swedspan Hol-<br />

Swedspan will die Produktionskapazität des<br />

im April übernommenen Spanplattenwerkes<br />

Lure auf r<strong>und</strong> 550.000 m³/Jahr steigern.<br />

Mittelfristig sollen auch die Beschichtungskapazitäten<br />

ausgebaut werden.<br />

(Foto: Swedspan)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


ding B.V. verkauft. Beide Unternehmen<br />

hatten bereits seit dem vergangenen<br />

Jahr über diese Transaktion verhandelt.<br />

Ende Januar 2010 hatte Swedspan ein<br />

konkretes Angebot abgegeben. In der<br />

Folge war das Werk Lure auf die Isoroy-<br />

Tochtergesellschaft Société Industrielle<br />

et Financière Isoroy S.A.S. (SIFI), Rungis,<br />

übertragen worden.<br />

Am 16. April haben Isoroy <strong>und</strong> Swedspan<br />

die Verträge zur Übernahme aller SIFI-<br />

Anteile durch Swedspan unterzeichnet.<br />

Die Transaktion wurde noch am gleichen<br />

Tag wirksam. Parallel dazu wurde SIFI in<br />

Swedspan France S.à.r.l. umfirmiert <strong>und</strong><br />

der Sitz des Unternehmens von Rungis<br />

nach Lure verlegt. Swedspan France<br />

wird wie die bereits bestehenden vier<br />

operativen Swedspan-Gesellschaften<br />

Swedspan Sweden AB (Hultsfred/Schweden),<br />

Swedspan Slovakia s.r.o. (Malacky/<br />

Slowakei), UAB Swedspan Giriu Bizonas<br />

(Kazlu Ruda/Litauen) <strong>und</strong> Swedspan<br />

Polska Sp.zo.o. (Bielsk Podlaski/Polen)<br />

der Management- <strong>und</strong> Engineeringgesellschaft<br />

Swedspan International s.r.o.,<br />

Bratislava/Slowakei, zugeordnet.<br />

Alle zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung<br />

in Lure beschäftigten 145<br />

Mitarbeiter wurden von Swedspan<br />

übernommen; im Zuge der geplanten<br />

Produktionsausweitung soll die Zahl der<br />

Mitarbeiter auf r<strong>und</strong> 180 gesteigert werden.<br />

Ein Kaufpreis wurde nicht bekannt<br />

gegeben. Laut einer am 16. April von Sonae<br />

Industria veröffentlichten Mitteilung<br />

wird sich die Transaktion im laufenden<br />

Jahr mit r<strong>und</strong> 130 Mio € in der Konzernbilanz<br />

niederschlagen.<br />

Swedspan hatte bereits seit dem vergangenen<br />

Jahr Möglichkeiten für die<br />

Übernahme eines Spanplattenwerkes in<br />

Frankreich sondiert. <strong>Nach</strong> Informationen<br />

aus der französischen <strong>Holz</strong>werkstoffbranche<br />

war neben dem Isoroy-Werk<br />

Lure zumindest anfänglich auch das<br />

zur Groupe Parisot gehörende <strong>und</strong> unter<br />

Compagnie Française du Panneaux<br />

(CFP) firmierende Spanplattenwerk in<br />

Saint-Loup-sur-Semouse ein Thema.<br />

Der Standort Lure zeichnet sich nach<br />

Angaben von Swedspan zum einen<br />

durch relativ moderne Produktionsanlagen<br />

<strong>und</strong> einen daher überschaubaren<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

Investitionsbedarf, zum anderen durch<br />

günstige <strong>Holz</strong>- <strong>und</strong> Logistikkosten aus.<br />

Aus Lure bzw. von den aus diesem Werk<br />

mit Spanplatten versorgten Möbelherstellern<br />

kann ein Großteil der west- <strong>und</strong><br />

mitteleuropäischen Ikea-Möbelhäuser<br />

beliefert werden.<br />

Kapazität soll auf r<strong>und</strong><br />

550.000 m³ steigen<br />

Das in den Jahren 2000 <strong>und</strong> 2001 gr<strong>und</strong>legend<br />

modernisierte Spanplattenwerk<br />

Lure ist mit einer kontinuierlichen Presse<br />

in den Abmessungen 43,050 m x 2.200<br />

mm auf ein Stärkenspektrum von 6-45<br />

mm <strong>und</strong> auf eine Jahreskapazität von<br />

r<strong>und</strong> 450.000 m³ ausgelegt. Vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> der schwierigen konjunkturellen<br />

Situation konnte diese Kapazität<br />

in der letzten Zeit allerdings nur zum Teil<br />

ausgelastet werden. Mit der bereits im<br />

Verlauf des ersten Quartals 2010 aufgenommenen<br />

Belieferung von Ikea-Lieferanten<br />

konnte der Auftragseingang allerdings<br />

schrittweise gesteigert werden.<br />

Noch im laufenden Jahr will Swedspan<br />

einen monatlichen Auftragseingang von<br />

r<strong>und</strong> 40.000 m³ sicherstellen.<br />

In einem nächsten Schritt sind verschiedene<br />

Modernisierungsinvestitionen in<br />

der Rohspanplattenanlage geplant. Mit<br />

diesen Maßnahmen soll zum einen die<br />

Produktionskapazität auf r<strong>und</strong> 550.000<br />

m³/Jahr gesteigert werden, zum anderen<br />

sollen die Produktionsmöglichkeiten in<br />

Richtung niedriger Formaldeyhdemissionen<br />

<strong>und</strong> Leichtbauplatten erweitert<br />

werden. Bislang werden in Lure vorrangig<br />

Standardspanplatten in den Emissionsklassen<br />

E1 <strong>und</strong> E1/2 bzw. nach den<br />

Vorgaben von CARB 2 produziert. Mit Anpassungsmaßnahmen<br />

in den Bereichen<br />

Leimaufbereitung <strong>und</strong> Beleimung soll in<br />

absehbarer Zeit auch die Produktion von<br />

F****-Platten möglich werden. Investitionen<br />

im Bereich der Formstation sollen<br />

zudem eine Reduzierung der Rohdichten<br />

ermöglichen. Darüber hinaus ist die Installation<br />

eines elektrostatischen Filters<br />

geplant. Die einzelnen Projekte sollen<br />

im Verlauf der nächsten zwölf Monate<br />

umgesetzt werden.<br />

Das Werk Lure ist zudem mit zwei Kurztaktpressen<br />

<strong>und</strong> zwei Aufteilsägen aus-<br />

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gestattet. Derzeit sind allerdings nur eine<br />

Kurztaktpresse <strong>und</strong> eine Aufteilsäge in<br />

Betrieb. Die zweite Kurztaktpresse war<br />

von Isoroy bereits vor einiger Zeit aus<br />

der Produktion genommen worden. Im<br />

Verlauf des Jahres 2008 wurde auch eine<br />

der beiden Aufteilsägen vorübergehend<br />

stillgelegt; diese Anlage wurde nicht<br />

von Swedspan übernommen <strong>und</strong> daher<br />

von Isoroy demontiert. Mittelfristig will<br />

Swedspan die Beschichtungskapazitäten<br />

am Standort Lure weiter ausbauen.<br />

Angedacht ist dabei der Aufbau einer Folienkaschieranlage.<br />

Eine entsprechende<br />

Investitionsentscheidung soll im Verlauf<br />

des Geschäftsjahres 2010/2011 (31.<br />

August) fallen.<br />

Ikea-Lieferanten planen<br />

Investition in Möbelwerk<br />

Die von Ikea in den vergangenen zwei<br />

Jahren verfolgten Planungen zum Aufbau<br />

eines Möbelwerkes in Frankreich<br />

wurden dagegen zurückgestellt. Es ist<br />

allerdings vorgesehen, dass ein bislang<br />

nicht bekannt gegebener Ikea-Lieferant<br />

in direkter <strong>Nach</strong>barschaft zum Spanplat-<br />

Ikea gründet zum 1. April<br />

1991 das Produktionsunternehmen<br />

Swedwood International<br />

AB, Ångelholm/<br />

Schweden, <strong>und</strong> steigt damit<br />

in die Möbelfertigung ein. In<br />

den folgenden Jahren werden<br />

vorrangig in Osteuropa<br />

sowohl bisherige Ikea-Lieferanten<br />

als auch unabhängige<br />

Möbelhersteller übernommen.<br />

Darüber hinaus werden<br />

auch einzelne eigene Investitionsprojekte<br />

realisiert.<br />

1992/93<br />

Swedwood schließt 1992 mit<br />

dem Bau des Werkes Gardelegen<br />

die erste Greenfield-<br />

Investition ab. Parallel dazu<br />

werden 1992 <strong>und</strong> 1993<br />

insgesamt 13 Möbelwerke<br />

in Polen <strong>und</strong> der Slowakei<br />

übernommen.<br />

1995<br />

Zum Jahresende 1995 umfasst<br />

Swedwood insgesamt<br />

14 Produktionsstandorte mit<br />

3.300 Mitarbeitern.<br />

56<br />

1995/96<br />

Die Ikea Capital BV übernimmt<br />

in zwei Teilschritten<br />

das ursprünglich unter<br />

Swedspan Industrier AB firmierende<br />

Spanplattenwerk<br />

Hultsfred/Schweden.<br />

1996<br />

Von 1993 bis 1996 errichtet<br />

Swedwood drei neue Werke<br />

in Jasna/Slowakei, Lubawa/<br />

Polen <strong>und</strong> Goleniow/Polen.<br />

1996 werden zudem zwei<br />

Werke in der Ukraine übernommen.<br />

1999<br />

In der zweiten Hälfte der 90er<br />

Jahre errichtet Swedwood<br />

die ersten Produktionsstandorte<br />

im Baltikum <strong>und</strong> in<br />

Rumänien.<br />

Das Spanplattenwerk Hultsfred<br />

wird in die Swedwood-<br />

Gruppe integriert.<br />

2000<br />

Swedwood errichtet in Malacky/Slowakei<br />

ein zweites<br />

Spanplattenwerk.<br />

tenwerk Lure ein Möbelwerk errichtet.<br />

Die endgültige Investitionsentscheidung<br />

soll voraussichtlich noch im Verlauf des<br />

Jahres 2010 fallen; die Inbetriebnahme<br />

würde dann im ersten Halbjahr 2012<br />

erfolgen. Der Spanplattenbedarf dieses<br />

Möbelwerkes wird sich voraussichtlich<br />

auf r<strong>und</strong> 150.000 m³ belaufen. In einem<br />

nächsten Schritt ist der Bau eines weiteren<br />

Möbelwerkes durch einen zweiten<br />

Ikea-Lieferanten angedacht.<br />

Die französische Ikea-Tochtergesellschaft<br />

Meubles Ikea France S.N.C., Versailles,<br />

hatte erst im vergangenen Jahr deutlich<br />

gemacht, dass bei einem Andauern des<br />

Expansionstempos in Südwesteuropa der<br />

Aufbau eines weiteren eigenen Möbelwerkes<br />

in dieser Region erforderlich <strong>und</strong><br />

Frankreich dafür ein geeigneter Standort<br />

sei. Dementsprechend hatte Ikea<br />

für mehrere Standorte in verschiedenen<br />

französischen Regionen Machbarkeitsstudien<br />

erstellt. Dabei war von einem<br />

Investitionsvolumen von r<strong>und</strong> 90 Mio €<br />

ausgegangen worden; mit dem Projekt<br />

sollten insgesamt r<strong>und</strong> 2.000 Arbeitsplätze<br />

geschaffen werden. Im Zuge der Ver-<br />

2001<br />

<strong>Nach</strong> umfangreichen Restrukturierungs-<br />

<strong>und</strong> Modernisierungsmaßnahmen<br />

in<br />

den Jahren 1996 bis 2001 sowie<br />

dem Bau mehrerer neuer<br />

Werke betreibt Swedwood<br />

zum Jahresende 2001 insgesamt<br />

30 Produktionsstandorte<br />

mit 9.500 Mitarbeitern.<br />

2002<br />

Mit dem Neubau eines<br />

Werkes in Tikhvin erweitert<br />

Swedwood seine Produktionsaktivitäten<br />

nach Russland.<br />

Im Rahmen einer Modernisierung<br />

des Werkes Hultsfred<br />

wird die bestehende Mehretagenanlage<br />

durch eine kontinuierliche<br />

Produktionslinie<br />

ersetzt <strong>und</strong> die Produktionskapazität<br />

damit von zuvor<br />

175.000 m³/Jahr auf r<strong>und</strong><br />

400.000 m³ gesteigert.<br />

2003<br />

Swedwood kündigt den Bau<br />

eines Säge- <strong>und</strong> Möbelwerkes<br />

in Kostomus/Karelien an.<br />

In einem ersten Investitions-<br />

handlungen hinsichtlich einer Übernahme<br />

des Spanplattenwerkes Lure hatte Ikea<br />

auch die für ein Möbelwerk im Umfeld des<br />

Werkes erforderlichen Gr<strong>und</strong>stückskäufe<br />

<strong>und</strong> Genehmigungen sondiert.<br />

<strong>Nach</strong> der Zurückstellung des Frankreichprojekts<br />

prüft Ikea für den Geschäftsbereich<br />

„Flat Line Furniture“ derzeit den<br />

Aufbau von Möbelwerken in Südosteuropa.<br />

In einer Machbarkeitsstudie wurden<br />

verschiedene Standorte in den Ländern<br />

Slowakei, Rumänien, Bulgarien, Kroatien,<br />

Bosnien-Herzegowina <strong>und</strong> Serbien<br />

analysiert. Die Realisierung von Investitionsprojekten<br />

im Möbelbereich würde<br />

mit einem entsprechenden Aufbau von<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffkapazitäten in der Region<br />

verb<strong>und</strong>en werden. Eine von Swedspan<br />

eingesetzte Projektgruppe prüft in diesem<br />

Zusammenhang bereits seit dem<br />

vergangenen Jahr Modernisierungs- <strong>und</strong><br />

Erweiterungsinvestitionen im Spanplattenwerk<br />

Malacky.<br />

Der Absatzschwerpunkt des Spanplattenwerkes<br />

Lure wird in Zukunft bei den<br />

im Umfeld geplanten Möbelwerken so-<br />

schritt soll ein Sägewerk mit<br />

nachgelagerter Leimholzproduktion<br />

errichtet werden. Zu<br />

einem späteren Zeitpunkt ist<br />

der Bau eines Möbelwerkes<br />

geplant. Bislang ist das Unternehmen<br />

in Russland mit<br />

einem Säge- <strong>und</strong> Möbelwerk<br />

in Tikhvin/Region St. Petersburg<br />

vertreten.<br />

2004<br />

Der zu Swedwood gehörende<br />

MDF-Hersteller Karlit AB,<br />

Karlholmsbruk/Schweden,<br />

wird mit Wirkung zum 1.<br />

September 2004 im Rahmen<br />

eines Management Buy Out<br />

verkauft, da MDF für Ikea<br />

bzw. Swedwood nicht als<br />

strategisches Produkt gilt.<br />

schen 30.000 <strong>und</strong> 80.000 m³<br />

Rohspanplatten an die Swedwood<br />

Polska Sp. z o.o., Lubawa,<br />

liefern. Aus dem neuen<br />

Spanplattenwerk in Russland<br />

sollen im Zeitraum 1. Januar<br />

2006 bis 31. Dezember 2007<br />

jährlich zwischen 30.000<br />

<strong>und</strong> 100.000 m³ rohe <strong>und</strong><br />

beschichtete Spanplatten an<br />

die Swedwood Esipovo LLC,<br />

Esipovo bei Moskau, gehen.<br />

2006<br />

Von 2002 bis 2006 investiert<br />

Swedwood in sechs weitere<br />

Standorte in Russland <strong>und</strong> in<br />

der Ukraine.<br />

Ikea kündigt den Bau eines<br />

vierten Möbelwerkes in China<br />

an.<br />

Die zur Pfleiderer AG, Neumarkt,<br />

gehörenden Unter- Mit einer nochmals beschleunehmen<br />

Pfleiderer Grajewo nigten Investitionstätigkeit im<br />

S.A., Grajewo/Polen, <strong>und</strong> Zeitraum 2002 bis 2006 stei-<br />

Pfleiderer OOO, Podberezje/ gert Swedwood die Zahl sei-<br />

Russland, schließen Ende ner Produktionsstandorte auf<br />

2004 mit Swedwood Mehr- 35; die Zahl der Mitarbeiter<br />

jahresverträge über die erhöht sich auf 14.100.<br />

Lieferung von Spanplatten<br />

ab. Das Werk Grajewo soll<br />

während der Laufzeit vom Januar 2007<br />

1. Januar 2005 bis zum 31. Swedwood nimmt mit einer<br />

<strong>EUWID</strong><br />

August<br />

<strong>Holz</strong><br />

2009<br />

special:<br />

jährlich<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

zwi-<br />

& Oberflächen<br />

knapp halbjährigen Verspä-


wie bei Ikea-Lieferanten aus Frankreich<br />

<strong>und</strong> Italien liegen. Darüber hinaus sollen<br />

auch für Ikea produzierende Möbelwerke<br />

in anderen Regionen beliefert werden.<br />

Swedspan hat allerdings bereits im Vorfeld<br />

der Übernahme des Werkes Lure<br />

deutlich gemacht, dass auch in Zukunft<br />

r<strong>und</strong> 25-30 % der Gesamtproduktion<br />

des Werkes Lure an externe Abnehmer<br />

gehen sollen.<br />

Bauarbeiten in Orla<br />

sollen im Juni starten<br />

Die von Swedspan International im Juni<br />

2009 gegründete Swedspan Polska wird<br />

nach dem Abschluss der Genehmigungsverfahren<br />

voraussichtlich noch im Juni<br />

2010 mit dem Bau des neuen Dünnplattenwerkes<br />

am Standort Orla beginnen.<br />

<strong>Nach</strong> Angaben des Unternehmens sind<br />

inzwischen r<strong>und</strong> 90 % der erforderlichen<br />

Anlagenbestellungen abgeschlossen. Das<br />

komplette Frontend wird von der Metso<br />

Corp., Helsinki/Finnland, geliefert. Der Auftrag<br />

über die Form- <strong>und</strong> Pressenlinie sowie<br />

für das Biomasse-Kraftwerk ging an die<br />

Dieffenbacher GmbH & Co. KG, Eppingen.<br />

Dezember 2007<br />

tung ein neues Sägewerk in<br />

Wielbark/Polen in Betrieb.<br />

Februar 2007<br />

Der <strong>Holz</strong>werkstoffbedarf der<br />

Ikea-Gruppe belief sich im<br />

Jahr 2007 in Europa auf ins-<br />

Swedwood <strong>und</strong> die Sonae<br />

Industria SGPS S.A., Maia/<br />

Portugal, vereinbaren eine<br />

strategische Kooperation,<br />

über die die <strong>Holz</strong>werkstoffversorgung<br />

der Swedwood-<br />

Möbelwerke längerfristig<br />

abgesichert wer den soll.<br />

Darüber hinaus wollen beide<br />

Unternehmen im Bereich<br />

Forschung & Entwicklung<br />

zusammenarbeiten.<br />

gesamt 5 Mio m³ Spanplatten<br />

<strong>und</strong> 250.000 m³ Dünn-MDF/<br />

HDF in Stärken von 1,5-3<br />

mm. Für 2012 prognostiziert<br />

Ikea einen eigenen Bedarf<br />

von 9 Mio m³ Spanplatten<br />

<strong>und</strong> 500.000 m³ Dünn-MDF/<br />

HDF. Für 2017 rechnet das<br />

Unternehmen mit 14 Mio m³<br />

Spanplatten <strong>und</strong> 1,5 Mio m³<br />

Dünn-MDF/HDF. <strong>Nach</strong> der<br />

Ikea-Kalkulation wird sich<br />

der Spanplattenbedarf inner-<br />

August 2007<br />

halb von zehn Jahren damit<br />

nahezu verdreifachen; bei<br />

Die Swedwood Slovakia<br />

spol.s.r.o., Trnava/Slowakei,<br />

ersetzt die bestehenden Pro-<br />

Dünn-MDF/HDF wird sogar<br />

mit einer sechsfachen Bedarfsmenge<br />

gerechnet.<br />

duktionsanlagen in dem im<br />

Januar 2007 übernommenen Januar 2008<br />

Sägewerk Krasno nad Kysucou/Slowakei<br />

durch mehrere<br />

Bandsägenlinien. Die in dem<br />

neuen Werk produzierten<br />

Fichtenschnitthölzer werden<br />

an die Swedwood Slovakia<br />

spol.s.r.o. (Jasna), Liptovský<br />

Mikulás/Slowakei, geliefert.<br />

Die dortige Leimholzplatten-<br />

Swedwood gibt Pläne zum<br />

Bau eines Säge- <strong>und</strong> Massivholzplattenwerkes<br />

in der<br />

russischen Republik Komi<br />

bekannt. In einer zweiten<br />

Investitionsstufe ist der Aufbau<br />

einer Möbelproduktion<br />

angedacht.<br />

<strong>und</strong> Möbelproduktion wird<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

ebenfalls ausgebaut.<br />

Der Metso-Auftrag umfasst eine Entrindungsanlage,<br />

einen Scheibenhacker,<br />

die zugehörigen Transportsysteme,<br />

Hackschnitzellager <strong>und</strong> -sortierung<br />

sowie einen 56’’ großen EVO-Refiner,<br />

der auf eine Kapazität von 30 t/St<strong>und</strong>e<br />

ausgelegt ist. Dieffenbacher wird alle<br />

wesentlichen Anlagenkomponenten<br />

ab der Blowline liefern. Der Form- <strong>und</strong><br />

Pressenstrang ist mit einer kontinuierlichen<br />

Presse in den Abmessungen 3,1<br />

x 22,31 m auf Produktionsgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 2.100 mm/sec,<br />

Plattenstärken von 1-3 mm <strong>und</strong> eine<br />

Jahreskapazität von 250.000 m³ ausgelegt.<br />

Die Presse wurde dabei speziell<br />

auf die Produktion dünner Platten<br />

(„Ultra Thin HDF, UTHDF“) mit hohen<br />

Oberflächenqualitäten ausgerichtet.<br />

Dieffenbacher wird darüber hinaus eine<br />

Biomasseanlage mit integrierter Dampfturbine<br />

liefern, über die der benötigte<br />

Prozessdampf <strong>und</strong> elektrische Energie<br />

bereitgestellt werden.<br />

Swedspan hatte kurz nach der Bekanntgabe<br />

des Dünnplattenprojekts in Orla<br />

eigentlich eine Entwicklungskooperation<br />

März 2008<br />

Swedwood nimmt in Danville/Virginia<br />

ein Werk für<br />

Leichtbauplatten <strong>und</strong> -möbel<br />

in Betrieb. Damit verfügt<br />

Swedwood auch über einen<br />

ersten Produktionsstandort<br />

in den USA.<br />

Die Ingka Holding B.V., Holdinggesellschaft<br />

aller Unternehmen<br />

des Ikea-Konzerns<br />

mit Sitz in den Niederlanden,<br />

kündigt in einer internen<br />

Ikea-Miteilung die Gründung<br />

eines eigenständigen Unternehmens<br />

für die Produktion<br />

von Spanplatten <strong>und</strong> HDF<br />

an. Dieses Unternehmen<br />

soll unter der Bezeichnung<br />

Swedspan firmieren.<br />

April 2008<br />

Die Spanplattenwerke Hultsfred<br />

<strong>und</strong> Malacky sollen nach<br />

der ursprünglichen Planung<br />

nicht in das neue Swedspan-<br />

Unternehmen integriert werden,<br />

sondern auch weiterhin<br />

Teil der Swedwood-Organisation<br />

bleiben. In der Folge wird<br />

das Spanplattenwerk Hultsfred<br />

von Swedspan in Swedwood<br />

Hultsfred AB umfirmiert.<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

mit der Siempelkamp Maschinen- <strong>und</strong><br />

Anlagenbau GmbH & Co. KG, Krefeld,<br />

vereinbart. Ziel war die Anpassung der<br />

Siempelkamp-Dünnplattenanlage auf die<br />

speziellen Anforderungen von Swedspan.<br />

Im Verlauf des Sommers 2009 hatte<br />

Swedspan dann aber auch Dieffenbacher<br />

zur Angebotsabgabe aufgefordert.<br />

Die sich daran anschließenden Verhandlungen<br />

führten im Januar <strong>und</strong> Februar<br />

schließlich zur Vergabe der zwei Aufträge<br />

für die Produktionslinie <strong>und</strong> das Biomassekraftwerk.<br />

Dieffenbacher muss bei der Realisierung<br />

der Swedspan-Anlage das Leistungsspektrum<br />

seiner Dünnplattentechnologie<br />

ebenfalls erweitern. Die<br />

von Dieffenbacher bislang gelieferten<br />

Dünnplattenanlagen sind auf Plattenstärken<br />

bis minimal 1,5 mm <strong>und</strong> auf<br />

Produktionsgeschwindigkeiten von bis<br />

zu 1.800 mm/sec ausgelegt. 1,5 mm<br />

starke Platten werden zum Beispiel auf<br />

der im Mai 2008 in Betrieb genommenen<br />

Anlage der Homanit Polska Sp.zo.o.,<br />

Karlino/Polen, produziert. Diese Produktionslinie<br />

deckt allerdings ein breiteres<br />

August 2008<br />

Christian Schwarz, bis Januar<br />

2008 stellvertretender<br />

Vorsitzender des Executive<br />

Committee <strong>und</strong> COO Central<br />

Europe von Sonae Industria<br />

sowie stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

<strong>und</strong> COO<br />

der Glunz AG, Meppen, wird<br />

zum CEO der Swedspan Holding<br />

<strong>und</strong> der Swedspan International<br />

ernannt. Er berichtet<br />

an Bruno Winborg, der für die<br />

Industrieaktivitäten innerhalb<br />

der Ikea-Gruppe verantwortlich<br />

ist.<br />

September 2008<br />

Die Massivholzmöbelproduktion<br />

bei der Swedwood<br />

Romania s.r.l., Siret/Rumänien,<br />

wird aus Rentabilitätsgründen<br />

vorübergehend<br />

stillgelegt. Die bereits vor<br />

der Produktionseinstellung<br />

aufgenommene Sondierung<br />

der Verkaufsmöglichkeiten<br />

für das Werk wird fortgeführt.<br />

Oktober 2008<br />

Die lettische Sia Swedwood<br />

Latvia, Incukalns, stellt die<br />

Massivholzplattenproduktion<br />

57<br />

aus Kostengründen ein. Die<br />

Produktionsanlagen sollen<br />

eventuell an einem anderen<br />

Standort eingesetzt werden.<br />

Die Schnittholzproduktion<br />

von Swedwood Latvia wird<br />

fortgeführt,<br />

Dezember 2008<br />

Die Swedspan International<br />

s.r.o., Bratislava/Slowakei,<br />

wird als Management- <strong>und</strong><br />

Engineeringgesellschaft<br />

für die operativ tätigen<br />

Swedspan-Unternehmen<br />

gegründet.<br />

Die Swedspan-Gruppe soll<br />

zusätzlich zu den bereits<br />

bestehenden zwei Spanplattenwerken<br />

in Hultsfred <strong>und</strong><br />

Malacky, die über eine Kapazität<br />

von insgesamt 600.000<br />

m³/Jahr verfügen, im Verlauf<br />

der nächsten fünf Jahre über<br />

Akquisitionen <strong>und</strong> Neuinvestitionen<br />

eine Gesamtkapazität<br />

von 2,2 Mio m³/Jahr<br />

Spanplatten <strong>und</strong> Dünn-MDF/<br />

HDF aufbauen.<br />

Ikea übernimmt über die in<br />

den Niederlanden ansässige<br />

Ikea-Holdinggesellschaft<br />

Ingka Beheer B.V., Amster-


dam, alle Anteile an dem litauischen<br />

Spanplatten- <strong>und</strong><br />

Möbelhersteller UAB Giriu<br />

Bizonas, Kazlu Ruda, von<br />

den bisherigen Eigentümern<br />

UAB Vakaru Medienos Grupe<br />

(VMG), Klaipeda/Litauen,<br />

<strong>und</strong> AB Vilnius Baldai, Vilnius/<br />

Litauen. Das Anfang 2007 in<br />

Betrieb genommene Spanplattenwerk<br />

in Kazlu Ruda<br />

wird in der Folge Swedspan<br />

zugeordnet <strong>und</strong> in UAB<br />

Swedspan Giriu Bizonas umfirmiert.<br />

Swedwood stellt das in der<br />

nordrussischen Republik<br />

Komi geplante Investitionsprojekt<br />

zum Bau eines Sägewerks<br />

mit angeschlossener<br />

Massivholzplattenproduktion<br />

zurück. Hintergr<strong>und</strong> sind die<br />

ungeklärte R<strong>und</strong>holzversorgung<br />

des Werkes sowie<br />

die hinter den Erwartungen<br />

zurückbleibende Bedarfsentwicklung<br />

innerhalb des Ikea-<br />

Konzerns.<br />

Januar 2009<br />

Jens Jensen, der früher als<br />

technischer Leiter für die<br />

Hornitex-Werke Gebr. Künnemeyer<br />

GmbH & Co. KG, Horn- 58<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Stärkenspektrum von 1,5 bis 10 mm<br />

ab. Dieffenbacher hat zudem inzwischen<br />

eine Dünnplattenlinie ausgeliefert, die<br />

auf eine Produktionsgeschwindigkeit von<br />

2.100 mm/sec ausgelegt ist, bislang<br />

allerdings nur mit bis zu 1.800 mm/<br />

sec gelaufen ist.<br />

Mittelfristig sind weitere<br />

Investitionen geplant<br />

Die Inbetriebnahme des neuen<br />

Swedspan-Werkes in Orla ist für Mai<br />

2011 vorgesehen. Auf dem r<strong>und</strong> 130<br />

ha großen Gelände sollen in einem<br />

zweiten Investitionsschritt Anlagen für<br />

die Lackierung <strong>und</strong> Folienkaschierung<br />

aufgebaut werden. Darüber hinaus ist in<br />

Orla der Bau eines Sägewerkes geplant.<br />

Auch an den anderen Swedspan-Standorten<br />

gibt es derzeit Investitionspläne.<br />

Die Werke in Hultsfred <strong>und</strong> Kazlu Ruda<br />

sollen eventuell um ein Biomassekraftwerk<br />

erweitert werden; in Malacky ist<br />

zumindest mittelfristig eine Ersatzinvestition<br />

vorgesehen. Die endgültigen<br />

Investitionsentscheidungen stehen aber<br />

jeweils noch aus.<br />

Bad Meinberg, <strong>und</strong> Glunz<br />

gearbeitet hat, steigt als<br />

Berater bei der Swedspan-<br />

Gruppe ein. Ziel der Zusammenarbeit<br />

ist in erster Linie<br />

die Effizienzsteigerung in<br />

den Swedspan-Werken; der<br />

Schwerpunkt liegt dabei anfänglich<br />

in dem Spanplattenwerk<br />

in Kazlu Ruda.<br />

Februar 2009<br />

Die Swedspan International<br />

s.r.o. nimmt in Bratislava die<br />

operative Tätigkeit auf.<br />

März 2009<br />

Luc Serdons, der zuvor als<br />

Manager KVP (Kontinuierlicher<br />

Verbesserungsprozess)<br />

<strong>und</strong> Country Manager Technologie<br />

bei Sonae Industria<br />

beschäftigt <strong>und</strong> dort für<br />

größere Investitionsprojekte<br />

verantwortlich war, wird<br />

bei Swedspan International<br />

zum Executive Manager Industrial<br />

Operations ernannt.<br />

Rastislav Bachár ist neuer<br />

Executive Manager Sales &<br />

Product Development. Werner<br />

Falk übernimmt in der<br />

Funktion des Key Account<br />

Managers die Betreuung der<br />

Swedspan will mit der neuen Dünnplattenanlage<br />

den steigenden Bedarf der<br />

Schwestergesellschaft Swedwood International<br />

<strong>und</strong> externer Ikea-Möbellieferanten<br />

abdecken. Das Unternehmen rechnet<br />

in diesem Bereich in den nächsten Jahren<br />

mit zweistelligen Zuwachsraten. Die Investition<br />

in Orla wird sich daher nach Aussage<br />

von Swedspan kaum auf die bestehenden<br />

Lieferbeziehungen mit Dünnplattenherstellern<br />

auswirken.<br />

Bislang beziehen Swedwood <strong>und</strong> andere<br />

Ikea-Lieferanten ihren Dünnplattenbedarf<br />

vorrangig bei Homanit Polska <strong>und</strong> bei<br />

der Pfleiderer MDF Sp.zo.o., Grajewo/<br />

Polen. Diese Dünnplatten werden unter<br />

anderem in den Ikea-Möbellinien<br />

„Lack“ <strong>und</strong> „Expedit“ eingesetzt. Ikea<br />

bzw. Swedwood wollen die Produktion<br />

von Leichtbaumöbeln, bei denen Dünnplatten<br />

als Decks eingesetzt werden,<br />

in den kommenden Jahren weiter ausbauen.<br />

Swedspan will dabei auch in der<br />

Produktion von Dünnplatten („Ultra thin<br />

high density fibreboard UHDF“) deutlich<br />

reduzierte Formaldehydemissionswerte<br />

erreichen.<br />

für Ikea tätigen Möbelhersteller.<br />

Das Swedwood-Werk im rumänischen<br />

Siret wird an die<br />

<strong>Holz</strong>industrie Schweighofer<br />

GmbH, Wien/Österreich, verkauft.<br />

In der Folge wird die im<br />

September 2008 vorübergehend<br />

stillgelegte Produktion<br />

von Massivholzplatten <strong>und</strong><br />

keilgezinkter Ware für die<br />

Möbelindustrie <strong>und</strong> den DIY-<br />

Bereich wieder aufgenommen.<br />

Juni 2009<br />

Alen Bukvic wird von<br />

Swedspan zum Area Sales<br />

Manager South Europe<br />

ernannt. Christian Höfer<br />

wechselt als Produktionsplaner<br />

aus dem Glunz-Werk<br />

Beeskow zu Swedspan. Die<br />

Projektleitung „Forschung &<br />

Entwicklung“ wird Thorsten<br />

Ober übertragen.<br />

Swedspan sondiert Möglichkeiten<br />

für die Übernahme<br />

eines Spanplattenwerkes in<br />

Frankreich.<br />

Swedspan gründet die<br />

Swedspan Polska Sp.zo.o.,<br />

Bielsk Podlaski/Polen, über<br />

die bis Mitte 2011 am Standort<br />

Orla ein Dünnplattenwerk<br />

errichtet werden soll.<br />

Juli 2009<br />

Über den Einsatz von „Low emission<br />

(LE)“-Leimsystemen soll die Einhaltung<br />

der japanischen F****-Vorgaben sichergestellt<br />

werden. Das Unternehmen hat<br />

die Produktion in den Spanplattenwerken<br />

Hultsfred, Malacky <strong>und</strong> Kazlu Ruda<br />

nach eigenen Angaben bereits komplett<br />

auf F**** umgestellt. In Hultsfred <strong>und</strong><br />

Malacky werden die niedrigeren Werte<br />

bereits seit längerer Zeit erreicht; in<br />

Kazlu Ruda wurde die Umstellung im<br />

September 2009 abgeschlossen. Die<br />

zwischenzeitlich geplante Rückführung<br />

des Spanplattenwerkes Malacky auf<br />

E1/2-Emissionswerte wurde wieder<br />

aufgegeben; nach der Umstellung des<br />

eingesetzten Leimsystems werden dort<br />

auch weiterhin durchgehend F****-Platten<br />

produziert.<br />

Weitere Schwerpunkte<br />

der Produktentwicklung<br />

In der Produktentwicklung bemüht sich<br />

Swedspan zudem um eine Reduzierung<br />

der Rohdichte bei Spanplatten, eine<br />

möglichst weitgehende Ersetzung von dicken<br />

MDF-Platten <strong>und</strong> um eine außerhalb<br />

Swedspan fordert die Dieffenbacher<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Eppingen, zur Abgabe eines<br />

Angebots für die Lieferung<br />

einer Dünnplattenanlage auf.<br />

September 2009<br />

Spol.s.r.o. laufenden Standorte<br />

in Swedspan Sweden<br />

AB <strong>und</strong> Swedspan Slovakia<br />

s.r.o. umfirmiert. Mit diesen<br />

Maßnahmen werden sämtliche<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffaktivitäten<br />

von Ikea in der Swedspan-<br />

Gruppe zusammengefasst.<br />

Die Swedwood-Gruppe wird<br />

dagegen auf der Produktion<br />

von Möbeln, Möbelteilen,<br />

Schnittholz <strong>und</strong> Furnier ausgerichtet.<br />

Der in der Swedspan Holding<br />

Die Swedspan-Gruppe be- B.V. zusammengefassten<br />

setzt weitere Management- Swedspan-Gruppe gehören<br />

positionen. Jörgen Lindquist künftig die Managementwird<br />

zum Chief Financial <strong>und</strong> Engineeringgesellschaft<br />

Officer <strong>und</strong> Group Controller Swedspan International, die<br />

ernannt. Hans-Joachim Iredi von der Swedwood-Gruppe<br />

übernimmt die Position des übertragenen Produktions-<br />

Chief Investment Officer. Angesellschaften Swedspan<br />

namarie Velic koordiniert den Sweden <strong>und</strong> Swedspan Slo-<br />

Bereich EHS (Environment, vakia, die UAB Swedspan<br />

Health & Safety).<br />

Giriu Bizonas sowie die neu<br />

gegründete Swedspan Pols-<br />

Die bis zu diesem Zeitpunkt ka an.<br />

noch Swedwood zugeordneten<br />

Spanplattenwerke Hults- Im Rahmen von Organisatifred<br />

<strong>und</strong> Malacky werden in onsänderungen auf Konzern-<br />

die Swedspan-Gruppe inteebene werden die Swedwodgriert.<br />

Parallel dazu werden <strong>und</strong> die Swedspan-Gruppe in<br />

die zuvor unter Swedwood der neugebildeten „Industry<br />

Hultsfred AB bzw. Werk Mala- Group“ der Ikea-Holding-<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

cky I der Swedwood Slovakia gesellschaft Ingka Beheer


des Bereichs Küchenmöbel verfolgte<br />

Substitution von melaminbeschichteten<br />

Oberflächen durch folierte oder lackierte<br />

Oberflächen.<br />

Im Spanplattenwerk Hultsfred produziert<br />

Swedspan bereits Spanplatten mit einer<br />

Rohdichte von r<strong>und</strong> 550 kg/m³. Von<br />

diesem Plattentyp sollen im Verlauf des<br />

Jahres 2010 insgesamt r<strong>und</strong> 150.000<br />

m³ produziert <strong>und</strong> größtenteils in dem<br />

benachbarten Möbelwerk verarbeitet<br />

werden. Die leichteren Spanplatten<br />

werden dort vor allem in der Produktion<br />

der „Pax“-Möbellinie eingesetzt. In<br />

einem nächsten Schritt ist eine weitere<br />

Rohdichtereduzierung auf 515-520 kg/<br />

m³ geplant. Entsprechende Versuche<br />

laufen bereits; im September 2010 soll<br />

im Werk Hultsfred mit der regulären Produktion<br />

begonnen werden. Wie auch bei<br />

anderen Produktentwicklungen fungiert<br />

das Werk Hultsfred mit dem dort ansässigen<br />

„Tech Center“ dabei als Pilotwerk<br />

der Swedspan-Gruppe. In der Folge soll<br />

auch das Produktionsprogramm der<br />

anderen Swedspan-Spanplattenwerke<br />

um Platten mit geringeren Rohdichten<br />

B.V., Amsterdam, zusammengefasst.<br />

Dieser Industry<br />

Group ist die „Ikea Group“<br />

gegenüberzustellen, die unter<br />

anderem die Teilbereiche<br />

Produktprogramm, Einkauf,<br />

Handel <strong>und</strong> Immobilien umfasst.<br />

Mit der Umstellung des Werkes<br />

Kazlu Ruda produzieren<br />

alle Swedspan-Spanplattenwerke<br />

nur noch F****-<br />

Platten.<br />

Swedwood legt das unter<br />

Swedwood Gardelegen<br />

GmbH firmierende einzige<br />

deutsche Möbelwerk der<br />

Gruppe still. Die bislang<br />

dort hergestellten Produkte<br />

werden in ein slowakisches<br />

Swedwood-Werk <strong>und</strong> zu einem<br />

externen Ikea-Lieferanten<br />

in Deutschland verlagert.<br />

Die Stilllegung wird mit Überkapazitäten<br />

in der Möbelproduktion<br />

<strong>und</strong> mit der ungünstigen<br />

Produktions- <strong>und</strong><br />

Kostenstruktur des Werkes<br />

Gardelegen begründet.<br />

Laminat AB, Brunflo, muss<br />

nach einem im November<br />

gestellten Konkursantrag die<br />

Produktion an den beiden verbliebenen<br />

Standorten Brunflo<br />

(Spanplatten) <strong>und</strong> Skanderåsen<br />

(Möbel) endgültig einstellen.<br />

Das Unternehmen hatte<br />

hauptsächlich für Ikea produziert.<br />

Der Konkurs wurde von<br />

dem Unternehmen auf das<br />

Auslaufen der Liefervereinbarung<br />

mit Ikea zurückgeführt.<br />

Januar 2010<br />

Andreas Weidenholzer wechselt<br />

von der Ikea-Gruppe<br />

zu Swedspan <strong>und</strong> wird dort<br />

Purchasing & Benchmarking<br />

Manager. In dieser Position<br />

koordiniert er die Bereiche<br />

Einkauf <strong>und</strong> Benchmarking<br />

für die gesamte Swedspan-<br />

Gruppe.<br />

Die Metso Corp., Helsinki/Finnland,<br />

erhält von<br />

Dezember 2009<br />

Swedspan Polska den Auftrag<br />

zur Lieferung des kompletten<br />

Frontends für das<br />

Dünnplattenwerk in Orla.<br />

In zwei separaten Kontrakten<br />

Der schwedische Spanplat- vergibt Swedspan Polska die<br />

ten- <strong>und</strong><br />

<strong>EUWID</strong><br />

Möbelhersteller<br />

<strong>Holz</strong> special:<br />

ACB<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Aufträge über<br />

& Oberflächen<br />

die Lieferung<br />

einer Dünnplattenanlage <strong>und</strong><br />

eines Biomassekraftwerks<br />

an Dieffenbacher.<br />

Die zu Sonae Industria<br />

gehörende Isoroy S.A.S.,<br />

Rungis/Frankreich, erhält<br />

ein Angebot der Swedspan<br />

Holding zur Übernahme des<br />

Spanplattenwerkes in Lure/<br />

Frankreich.<br />

Februar 2010<br />

Die Belegschaftsvertreter<br />

des Werkes Lure werden<br />

von der Isoroy-Geschäftsführung<br />

über die laufenden<br />

Verkaufsverhandlungen mit<br />

der Swedspan Holding informiert.<br />

Parallel zu den zwischen der<br />

Swedspan Holding <strong>und</strong> Sonae<br />

Industria geführten Übernahmeverhandlungen<br />

wird<br />

das Spanplattenwerk Lure<br />

auf die Isoroy-Tochtergesellschaft<br />

Société Industrielle<br />

et Financière Isoroy S.A.S.<br />

(SIFI), Rungis, übertragen.<br />

April 2010<br />

Am 16. April unterzeichnen<br />

die Swedspan Holding <strong>und</strong><br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Raw particleboard capacity increases to 1.7 million m³<br />

The acquisition of the Lure mill in France that closed on 16 April 2010 increased<br />

the Ikea subsidiary Swedspan’s raw particleboard capacity to roughly 1.7 million<br />

m³ per year. Plans to commission a thin particleboard plant in Orla, Poland with<br />

an annual capacity of roughly 250,000 m³ in the middle of 2011 will raise Swedspan’s<br />

wood-based panels capacity again to close to 2 million m². Under targets<br />

set at the end of 2008, the Swedwood group, which was created in 2008 as a<br />

spin-off from the Ikea subsidiary Swedwood International AB, should achieve a<br />

total capacity of 2.2 million m³ particleboard and thin MDF/HDF within five years<br />

through take-overs and new investments. Particleboard mills in Hultsfred and<br />

Malacky, which were originally part of the Swedwood group, but renamed Swedspan<br />

last year, add another 600,000 m³ per year. By boosting annual capacity to<br />

aro<strong>und</strong> 2.8m m³ by 2013, the firm should meet the growing demand for the woodbased<br />

panels from Ikea group and its furniture production subsidiary Swedwood<br />

International AB.<br />

erweitert werden. Mit diesen rohdichtereduzierten<br />

Spanplatten will Swedspan<br />

unter anderem auch den Einsatz von<br />

dickeren MDF zurückführen.<br />

Im Bereich Oberflächen soll der Einsatz<br />

der Melaminbeschichtung weitgehend<br />

auf Küchenmöbel beschränkt werden.<br />

Für die Ikea-Küchenmöbelserie „Faktum“<br />

werden pro Jahr insgesamt r<strong>und</strong> 1,5 Mio<br />

m³ melaminbeschichtete Spanplatten<br />

eingesetzt. Bei allen anderen Möbellinien,<br />

unter anderem auch im Büromöbelbereich,<br />

sollen dagegen vorrangig<br />

Folien- oder lackierte Oberflächen zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Sonae Industria die Verträge<br />

zur Übernahme des Spanplattenwerkes<br />

Lure. Die<br />

Transaktion wird am gleichen<br />

Tag wirksam. Im Anschluss<br />

daran wird SIFI in Swedspan<br />

France S.à.r.l. umfirmiert <strong>und</strong><br />

der Sitz des Unternehmens<br />

von Rungis nach Lure verlegt.<br />

Michael Germann, bis März<br />

2010 Geschäftsführer Technik<br />

bei dem Dünnspanplatten-<br />

<strong>und</strong> Tischlerplattenhersteller<br />

Wilhelm Mende GmbH<br />

& Co. KG in Gittelde, übernimmt<br />

die Position des Business<br />

Development Manager.<br />

Mai 2010<br />

Laimonas Rackauskas übernimmt<br />

als <strong>Nach</strong>folger von<br />

Knut Gullesen die Geschäftsführung<br />

bei Swedspan<br />

Polska. Rackauskas war<br />

zuvor Geschäftsführer bei<br />

Swedspan Giriu Bizonas.<br />

Diese Position wurde übergangsweise<br />

von Regina<br />

Zasiene übernommen <strong>und</strong><br />

soll kurzfristig neu besetzt<br />

werden.<br />

Horst Krüger, zuvor in verschiedenen<br />

Positionen für<br />

59<br />

die Kronospan-Gruppe tätig,<br />

übernimmt als Site Construction<br />

Manager von Swedspan<br />

Polska die Leitung des Neubauprojektes<br />

am Standort<br />

Orla.<br />

Juni 2010<br />

<strong>Nach</strong> dem Abschluss der<br />

Genehmigungsverfahren<br />

wird mit dem Bau des neuen<br />

Dünnplattenwerkes am<br />

Standort Orla begonnen.<br />

Anmerkung: Die Auflistung<br />

enthält Beispiele für Veränderungen<br />

in der Swedwood-<br />

<strong>und</strong> in der Swedspan-Gruppe.<br />

In diesen Unternehmen<br />

sind die Produktionsaktivitäten<br />

des Ikea-Konzerns<br />

zusammengefasst. Über die<br />

einzelnen Vorgänge wurde<br />

in ausführlicher Form jeweils<br />

im wöchentlich erscheinenden<br />

Informationsdienst<br />

„<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe“<br />

berichtet.


60<br />

Rohmelamin<br />

Neue Werke in der Karibik <strong>und</strong> in Katar laufen im zweiten Quartal an<br />

Melaminmarkt hat sich in den<br />

letzten Quartalen wieder erholt<br />

Trotz<br />

eher ungünstiger Rahmenbedin-<br />

gungen <strong>und</strong> dementsprechend hoher<br />

Widerstände von Abnehmerseite haben<br />

die europäischen Rohmelaminhersteller<br />

in den letzten Quartalen<br />

stärkere Preisanhebungen durchsetzen<br />

<strong>und</strong> damit den seit Ende 2008<br />

beobachteten Preisverfall zumindest<br />

teilweise wieder kompensieren können.<br />

Für Lieferungen im vierten Quartal 2009<br />

hatten die Hersteller Aufschläge von 80-<br />

100 €/t gefordert, dann im Schnitt aber<br />

nur 60-80 €/t durchsetzen können. In<br />

den Verhandlungen für das erste Quartal<br />

zeigten die Lieferanten dagegen eine<br />

relativ feste Position <strong>und</strong> rückten kaum<br />

von ihren Forderungen ab. In der Folge<br />

wurden die Rohmelaminpreise in den zum<br />

Teil bis in die zweite Januarhälfte laufenden<br />

Verhandlungen im Schnitt um 100-<br />

125 €/t angehoben; in Abhängigkeit vom<br />

Ausgangsniveau sollen sogar Aufschläge<br />

von bis zu 150 €/t durchgesetzt worden<br />

sein. Damit hatten sich die Rohmelaminpreise<br />

zu Jahresbeginn 2010 im Schnitt<br />

bei 1.000-1.100 €/t eingependelt. Die<br />

Kontrakte wurden dabei zum Teil nicht<br />

mehr über ein ganzes Quartal, sondern<br />

nur für kürzere Zeiträume oder einzelne<br />

Liefermengen abgeschlossen.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der erwarteten<br />

Kapazitätssteigerungen waren die Abnehmer<br />

davon ausgegangen, dass der<br />

Aufwärtstrend der Rohmelaminpreise bereits<br />

im zweiten Quartal wieder zu einem<br />

Ende kommt. <strong>Nach</strong>dem sich die Inbetriebnahme<br />

der neuen Werke aber weiter verzögert<br />

hatte <strong>und</strong> die Liefersituation auch<br />

im Februar <strong>und</strong> März eher angespannt<br />

blieb, haben die europäischen Hersteller<br />

ihre Preisvorstellungen für Lieferungen<br />

im zweiten Quartal kurz vor den Verhandlungen<br />

deutlich nach oben korrigiert. Im<br />

Schnitt wurden Aufschläge von 50-100<br />

€/t gefordert. Die Rohmelaminhersteller<br />

begründeten diese Forderungen zumeist<br />

mit dem seit dem vierten Quartal 2009<br />

eher angespannten Verhältnis von Angebot<br />

<strong>und</strong> <strong>Nach</strong>frage sowie mit den noch<br />

immer relativ niedrigen Lagerbeständen.<br />

Zum Teil wurde auch auf steigende Rohstoffkosten<br />

verwiesen.<br />

Die Abnehmer bezeichneten die geforderten<br />

Preisanhebungen dagegen als zu<br />

hoch. Verschiedene Unternehmen führten<br />

die angespannte Versorgungssituation in<br />

erster Linie auf die anhaltenden Produktionskürzungen<br />

bei den europäischen<br />

Rohmelaminherstellern <strong>und</strong> eine daraus<br />

resultierende künstliche Verknappung<br />

zurück. Ein Ausweichen auf Importe aus<br />

China war aufgr<strong>und</strong> der unverändert niedrigen<br />

Liefermengen auch in den letzten<br />

Monaten kaum möglich. Im Verlauf des<br />

Aprils einigten sich Hersteller <strong>und</strong> Abnehmer<br />

dann auf eine Anhebung der Kontraktpreise<br />

um durchschnittlich 50-60 €/t. In<br />

der Spitze konnten Aufschläge von bis<br />

zu 75 €/t durchgesetzt werden; einzelne<br />

Abnehmer blieben auch unterhalb der<br />

genannten Spanne.<br />

Die Rohmelaminpreise sind damit seit<br />

dem Herbst 2009 im Schnitt um insgesamt<br />

210-265 €/t gestiegen. Das<br />

durchschnittliche Preisniveau hat sich im<br />

zweiten Quartal bei 1.100-1.150 €/t eingependelt;<br />

zum Teil wurden auch schon<br />

1.200 €/t erreicht. Einzelne Hersteller<br />

wollten noch im laufenden Quartal, für<br />

Lieferungen ab Juni, weitere Preisanhebungen<br />

durchsetzen. Weitere Aufschläge<br />

wurden für das dritte Quartal annonciert.<br />

Trotz der in den letzten drei Quartalen<br />

Obwohl sich die Rohstoffpreise, wie zum<br />

Beispiel für Harnstoff (s. Bild), im<br />

Vergleich zu früheren Jahren konstanter<br />

entwickelt haben, konnten die Rohmelaminhersteller<br />

in den letzten drei<br />

Quartalen ihre Preise jeweils anheben.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


durchgesetzten Preisanhebungen bleibt<br />

die Ertragslage der Melaminhersteller<br />

auch weiterhin angespannt. Mehrere Unternehmen<br />

hatten in den Jahren 2008<br />

<strong>und</strong> 2009 größere Verluste ausweisen<br />

müssen. 2008 waren diese Verluste<br />

vor allem auf den starken Anstieg der<br />

Rohstoffkosten zurückzuführen, der nur<br />

zum Teil mit Preisanhebungen ausgeglichen<br />

werden konnte. Im vergangenen<br />

Jahr waren dagegen der Einbruch der<br />

Absatzmärkte <strong>und</strong> der daraus resultierende<br />

Preisverfall die Hauptprobleme.<br />

Zusätzliche Belastungen ergaben sich<br />

durch die von fast allen Rohmelaminherstellern<br />

vorgenommenen, zum Teil<br />

über einen längeren Zeitraum laufenden<br />

Produktionsanpassungen.<br />

Melaminverbrauch ist<br />

weiter zurückgegangen<br />

<strong>Nach</strong> Schätzungen der zu dem niederländischen<br />

Chemiekonzern DSM N.V.,<br />

Heerlen, gehörenden DSM Melamine<br />

B.V., Sittard, ist der weltweite Rohmelaminverbrauch<br />

2009 im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 12 % auf r<strong>und</strong> 1 Mio<br />

t zurückgegangen. Das im Jahr 2007<br />

erreichte Niveau wurde damit um r<strong>und</strong><br />

20 % unterschritten.<br />

Laut dem am 17. März 2010 von DSM<br />

Melamine veröffentlichten „Melamine<br />

Industry Update“ hat sich die weltweite<br />

Rohmelaminnachfrage nach dem deutlichen<br />

Einbruch im vierten Quartal 2008<br />

im Verlauf des vergangenen Jahres aber<br />

schrittweise wieder erholt. Von Mitte<br />

2006 bis zum dritten Quartal 2008 lag<br />

der weltweite Rohmelaminverbrauch pro<br />

Quartal jeweils zwischen 300.000 t <strong>und</strong><br />

320.000 t. Im vierten Quartal 2008 brach<br />

er dann auf r<strong>und</strong> 220.000 t ein. Mit knapp<br />

über 200.000 t wurde im ersten Quartal<br />

2009 der Tiefpunkt erreicht. Von April<br />

bis Juni 2009 belief sich das weltweite<br />

Marktvolumen wieder auf knapp 250.000<br />

t; im dritten Quartal wurden r<strong>und</strong> 275.000<br />

t <strong>und</strong> im vierten Quartal r<strong>und</strong> 285.000 t<br />

erreicht. Das aus den Verbrauchszahlen<br />

des vierten Quartals 2009 hochgerechnete<br />

Gesamtjahresvolumen von r<strong>und</strong> 1,140<br />

Mio t lag laut DSM Melamine nur noch 9<br />

% bzw. r<strong>und</strong> 110.000 t unter dem im<br />

Jahr 2007 erreichten Rekordniveau von<br />

r<strong>und</strong> 1,250 Mio t.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

Rohmelamin<br />

Rohmelamin: Weltweites Marktvolumen 2006-2009<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

1.000 t<br />

Q1 2006<br />

Q2 2006<br />

Q3 2006<br />

Q4 2006<br />

Q1 2007<br />

Q2 2007<br />

Q3 2007<br />

Die im vergangenen Jahr von verschiedenen<br />

Rohmelaminherstellern vorgenommenen<br />

Produktionsanpassungen <strong>und</strong><br />

die wieder besser werdende <strong>Nach</strong>frage<br />

haben nach Einschätzung von DSM Melamine<br />

im vierten Quartal 2009 wieder<br />

zu einem relativ angespannten Verhältnis<br />

von Angebot <strong>und</strong> <strong>Nach</strong>frage geführt. Parallel<br />

dazu sollen die Lagerbestände auch<br />

zum Jahresende 2009 auf einem relativ<br />

niedrigen Niveau gelegen haben.<br />

DSM Melamine führte in seinem Melamine<br />

Industry Update die im vergangenen Jahr<br />

beobachtete schrittweise Erholung der<br />

weltweiten Rohmelaminmärkte vor allem<br />

auf die Entwicklung in China <strong>und</strong> in der<br />

Region Asia-Pacific zurück. Dort war es<br />

Ende 2008 nur zu einem kurzen <strong>Nach</strong>frageeinbruch<br />

gekommen. Bereits im<br />

ersten <strong>und</strong> zweiten Quartal 2009 zogen<br />

die asiatischen Märkte dann aber wieder<br />

an. Im vierten Quartal hat die <strong>Nach</strong>frage<br />

sowohl in China als auch in der Region<br />

Asia-Pacific wieder das Vorkrisenniveau<br />

erreicht.<br />

Aufgr<strong>und</strong> einer auch weiterhin eingeschränkten<br />

Erdgasversorgung bleibt<br />

die chinesische Rohmelaminproduktion<br />

dagegen eingeschränkt. In der Folge sind<br />

die chinesischen Rohmelaminexporte seit<br />

dem im dritten Quartal 2008 erreichten<br />

Höchstwert von r<strong>und</strong> 40.000 t nahezu<br />

kontinuierlich zurückgegangen. <strong>Nach</strong><br />

Angaben von DSM Melamine haben die<br />

chinesischen Rohmelaminexporte im drit-<br />

Q4 2007<br />

Q1 2008<br />

Q2 2008<br />

Q3 2008<br />

Q4 2008<br />

Q1 2009<br />

ten Quartal 2009 mit r<strong>und</strong> 20.000 t das<br />

tiefste Niveau seit Mitte 2006 erreicht;<br />

im vierten Quartal kam es wieder zu einem<br />

leichten Anstieg auf r<strong>und</strong> 22.000 t.<br />

Die Lieferungen nach Europa haben sich<br />

bereits im zweiten Quartal 2009 mit r<strong>und</strong><br />

6.000 t gegenüber den vorangegangenen<br />

drei Perioden mehr als halbiert, sind<br />

seither aber nahezu stabil geblieben. Die<br />

Exporte nach Nord-/Südamerika lagen<br />

dagegen vom zweiten Quartal 2008 bis<br />

zum zweiten Quartal 2009 relativ konstant<br />

bei 5.000-6.000 t, sind dann aber<br />

im dritten Quartal 2009 um mehr als die<br />

Hälfte zurückgegangen <strong>und</strong> zum Jahresende<br />

2009 nur noch leicht angestiegen.<br />

Die Lieferungen in die Region Asia-Pacific<br />

haben in den letzten zwei Jahren geringere<br />

Schwankungen gezeigt. Der Tiefpunkt<br />

wurde dabei im vierten Quartal 2008<br />

<strong>und</strong> im ersten Quartal 2009 erreicht;<br />

seither haben sich die Mengen wieder<br />

deutlich erholt.<br />

Die Rohmelaminnachfrage in Westeuropa<br />

<strong>und</strong> Nord-/Südamerika hat laut einer in<br />

dem Melamine Industry Update veröffentlichten<br />

Grafik ab Mitte 2008 deutlich<br />

nachgegeben, sich dann aber im Verlauf<br />

des Jahres 2009 wieder erholt. In Westeuropa<br />

war diese Erholung vor allem im<br />

zweiten Halbjahr zu beobachten, wobei<br />

sich die einzelnen Märkte unterschiedlich<br />

entwickelt haben. Die Märkte in Südeuropa<br />

<strong>und</strong> Großbritannien blieben unverändert<br />

schwach, wogegen die <strong>Nach</strong>frage<br />

aus Deutschland, dem mit einem Anteil<br />

61<br />

Q2 2009<br />

Q 2009<br />

Q4 2009<br />

Quelle: DSM Melamine


von r<strong>und</strong> 30 % größten Einzelmarkt in<br />

Europa, erkennbar anzog. In Osteuropa<br />

kam es laut DSM Melamine im zweiten<br />

Halbjahr zu einem noch deutlich stärkeren<br />

<strong>Nach</strong>frageanstieg. Dieser Aufwärtstrend<br />

war zum Teil auf Lagerzuführungen im<br />

dritten Quartal zurückzuführen, nachdem<br />

die Bestände im vierten Quartal 2008 <strong>und</strong><br />

ersten Quartal 2009 erheblich reduziert<br />

worden waren.<br />

In Nord-/Südamerika war in den letzten<br />

zwei Jahren eine ähnliche <strong>Nach</strong>frageentwicklung<br />

zu verzeichnen wie in Westeuropa.<br />

Der Abschwung im zweiten Halbjahr<br />

2008 fiel dabei etwas stärker aus; im<br />

Gegenzug zog die <strong>Nach</strong>frage zum Jahresende<br />

2009 noch deutlicher an. DSM<br />

Melamine führte diese Entwicklung auf<br />

eine zunehmende <strong>Nach</strong>frage nach Bauprodukten<br />

aus dem Renovierungsbereich<br />

sowie auf die im Zusammenhang mit den<br />

CARB-Vorgaben vorgenommene Umstellung<br />

von Harzsystemen in der nordamerikanischen<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffindustrie zurück.<br />

Acht größere Werke<br />

wurden stillgelegt<br />

62<br />

Rohmelamin<br />

Auf der Angebotsseite sind die laufenden<br />

bzw. geplanten Neu- <strong>und</strong> Erweiterungsinvestitionen<br />

den schon vollzogenen bzw.<br />

noch zu erwartenden Anlagenstilllegungen<br />

gegenüberzustellen. Im Zeitraum<br />

2002 bis 2008 gab es weltweit acht<br />

größere Anlagen- bzw. Werksstilllegun-<br />

gen, die zu einem Kapazitätsabbau von<br />

insgesamt r<strong>und</strong> 240.000 t/Jahr geführt<br />

haben. Der Kapazitätsabbau hat sich<br />

dabei in den letzten drei Jahren noch<br />

beschleunigt.<br />

Von 2002 bis 2005 sind die Anlagen des<br />

koreanischen Unternehmens Nam Hae<br />

(20.000 t/Jahr) <strong>und</strong> von Melamine Chemicals<br />

Inc. (MCI), Donaldsonville/Louisiana<br />

(55.000 t) weggefallen. Im Jahr 2006<br />

wurden drei Anlagen bei Samsung Fine<br />

Chemicals Ltd., Seoul/Südkorea (35.000<br />

t), Taiwan Fertilizer Co. Ltd., Taipeh/Taiwan<br />

(10.000 t), <strong>und</strong> Chang Chun Plastics<br />

Co. Ltd., Taipeh (15.000 t), stillgelegt. Im<br />

Jahr 2007 haben die Agrolinz Melamine<br />

International Italia S.r.l., Castellanza/<br />

Italien (50.000 t), <strong>und</strong> die Mitsubishi<br />

Chemical Holdings Corp., Tokio/Japan<br />

(35.000 t), die Produktion eingestellt.<br />

Im Frühjahr 2008 ist schließlich auch die<br />

Saudi Arabian Fertilizer Company (Safco),<br />

Jubail/Saudi Arabien (20.000 t), aus der<br />

Rohmelaminproduktion ausgestiegen.<br />

Über Neuinvestitionen wird sich die<br />

weltweite Rohmelaminkapazität nach<br />

Branchenschätzungen dagegen bis Ende<br />

2010 um r<strong>und</strong> 200.000 t/Jahr erhöhen.<br />

Derzeit werden die beiden neuen Melaminwerke<br />

der Qatar Melamine Company,<br />

Mesaieed/Katar, <strong>und</strong> der Methanol<br />

Holdings Trinidad Ltd. (MHTL), Point<br />

Lisas/Trinidad and Tobago, in Betrieb<br />

genommen. Beide Anlagen sind jeweils<br />

Die neuen Rohmaleminwerke in Katar <strong>und</strong><br />

in der Karibik sind im Verlauf des zweiten<br />

Quartals in Betrieb gegangen. In Europa<br />

waren die Kapazitäten zuletzt mit dem<br />

AMI-Werk in Wittenberg-Piesteritz (s. Bild)<br />

ausgebaut worden.<br />

(Foto: Borealis)<br />

auf eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 60.000<br />

t ausgelegt. In China wird für die Jahre<br />

2009 <strong>und</strong> 2010 von einem Kapazitätsaufbau<br />

in einer Größenordnung von 50.000-<br />

100.000 t/Jahr ausgegangen. Darüber<br />

hinaus wurden dort weitere Projekte in<br />

einer ähnlichen Größenordnung angekündigt.<br />

Bei Realisierung aller Projekte<br />

würden die chinesischen Rohmelaminkapazitäten<br />

um 100.000-200.000 t/Jahr<br />

steigen.<br />

Mittelfristig steht eine weitere Großinvestition<br />

in Russland an. Der russische<br />

Düngemittelhersteller EuroChem, Moskau,<br />

will im Verlauf des Jahres 2011 im<br />

Werk Nevinnomyssk Azot eine Rohmelaminanlage<br />

mit einer Kapazität von r<strong>und</strong><br />

50.000 t in Betrieb nehmen; parallel zu<br />

dieser Neuinvestition soll die Karbamidproduktion<br />

an dem Standort modernisiert<br />

werden. Der Auftrag für die Lieferung der<br />

Melaminanlage wurde bereits im zweiten<br />

Quartal 2008 an die Lurgi GmbH, Frankfurt,<br />

vergeben; der Kontrakt hat laut Lurgi<br />

ein Volumen von 92,7 Mio €.<br />

Die in Katar, Trinidad and Tobago <strong>und</strong> in<br />

Russland errichteten neuen Werke sind<br />

in erster Linie auf die Belieferung von<br />

Exportmärkten ausgerichtet.<br />

Investitionsprojekte<br />

haben sich verzögert<br />

Die Inbetriebnahme der beiden neuen<br />

Rohmelaminwerke in Katar <strong>und</strong> in Trinidad<br />

and Tobago hat sich gegenüber<br />

der ursprünglichen Planung mehrfach<br />

verzögert. Die Qatar Fertilizer Company<br />

(Qafco), Mesaieed/Katar, hatte die Pläne<br />

zum Aufbau eines neuen Rohmelaminwerkes<br />

Mitte Juli 2006 bekannt gegeben. Damals<br />

war von einem Baubeginn im vierten<br />

Quartal 2006 <strong>und</strong> einer Inbetriebnahme<br />

im ersten Quartal 2009 ausgegangen<br />

worden. Das Investitionsprojekt wurde<br />

über das Joint Venture Qatar Melamine<br />

realisiert, an dem Qafco mit 60 % <strong>und</strong><br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


die Qatar Intermediate Industries Holding<br />

Company mit 40 % beteiligt sind. Der<br />

norwegische Harnstoffhersteller Yara International<br />

ASA, Oslo, ist wiederum mit<br />

25 % an Qafco beteiligt; die restlichen<br />

Anteile werden von Industries Qatar (IQ)<br />

gehalten.<br />

Bei der Realisierung des Projektes ist es<br />

mehrfach zu Verzögerungen gekommen.<br />

Parallel dazu sind die von Qafco im Jahr<br />

2006 noch auf r<strong>und</strong> 250 Mio US$ bezifferten<br />

Investitionskosten auf r<strong>und</strong> 350<br />

Mio US$ angestiegen. Am 29. April 2008<br />

wurde der Gr<strong>und</strong>stein für das neue, auf<br />

Basis der Eurotecnica-Technologie konzipierte<br />

Rohmelaminwerk gelegt. <strong>Nach</strong> einer<br />

knapp zweijährigen Bauzeit ist die am<br />

Standort Mesaieed errichtete <strong>und</strong> auf eine<br />

Jahreskapazität von 60.000 t ausgelegte<br />

Anlage Anfang Mai angelaufen. <strong>Nach</strong> Abschluss<br />

der Inbetriebnahmephase sollen<br />

voraussichtlich im Verlauf des Junis die<br />

ersten Rohmelaminmengen nach Europa<br />

verschifft werden. Unter Berücksichtigung<br />

der Verschiffungszeiten von r<strong>und</strong><br />

zwei Wochen könnten diese Lieferungen<br />

dann ab Anfang Juli bei europäischen<br />

Verarbeitern eintreffen.<br />

Parallel zum Bau des neuen Rohmelaminwerkes<br />

hat Qafco die Produktionskapazität<br />

in der ältesten der vier Harnstoffanlagen<br />

am Standort Mesaieed von zuvor<br />

1.300 t/Tag auf 1.610 t/Tag erweitert,<br />

um damit die Harnstoffversorgung des<br />

Rohmelaminwerkes abzusichern. Damit<br />

kann Qafco in Mesaieed r<strong>und</strong> 2 Mio t/<br />

Jahr Ammoniak <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 2,8 Mio t Harnstoff<br />

auf jeweils vier Produktionslinien<br />

herstellen. Mit dem derzeit laufenden<br />

Investitionsprojekt „Qafco-5“ sollen die<br />

Jahreskapazitäten bis 2011 auf 3,8 Mio<br />

t Ammoniak <strong>und</strong> 4,3 Mio t Harnstoff<br />

gesteigert werden. In einem nächsten<br />

Schritt plant Qafco derzeit unter der<br />

Bezeichnung „Qafco-6“ den Bau einer<br />

weiteren, auf eine Leistung von 3.800 t/<br />

Tag ausgelegten Harnstoffanlage, mit der<br />

bis 2012 eine Harnstoffkapazität von 5,6<br />

Mio t/Jahr erreicht werden soll.<br />

Die Inbetriebnahme des ebenfalls nach<br />

der Eurotecnica-Technologie arbeitenden<br />

Rohmelaminwerkes in Trinidad and Tobago<br />

hat sich gegenüber der ursprünglichen<br />

Planung inzwischen um über ein<br />

Jahr verzögert. Bei der Bekanntgabe des<br />

Projektes im März 2006 war MHTL noch<br />

von einem Baubeginn im vierten Quartal<br />

2006 <strong>und</strong> einem Produktionsstart im<br />

ersten Quartal 2009 ausgegangen. In<br />

der Folge musste der Starttermin aber<br />

mehrfach verschoben werden. Der zum<br />

Ende des ersten Quartals 2010 in Aussicht<br />

gestellte Anlauf im April bzw. Mai<br />

konnte ebenfalls nicht eingehalten werden.<br />

<strong>Nach</strong> der nochmals aktualisierten<br />

Planung sollte die erste der zwei auf eine<br />

Jahreskapazität von 30.000 t ausgelegten<br />

Produktionslinien Ende Mai bzw.<br />

Anfang Juni in Betrieb gehen; die zweite<br />

Anlage soll im Verlauf des Junis folgen.<br />

<strong>Nach</strong> Abschluss der Inbetriebnahme kön-<br />

Rohmelamin<br />

nen die ersten Mengen voraussichtlich<br />

im Verlauf des dritten Quartals verschifft<br />

werden. Mit Ankünften in Europa ist damit<br />

wohl erst zum Ende des dritten Quartals<br />

zu rechnen.<br />

Vermarktung in Europa<br />

wird über Helm laufen<br />

Das Chemiehandelsunternehmen Helm<br />

AG, Hamburg, wird sowohl für MHTL als<br />

auch für Qatar Melamine die Rohmelamin-<br />

Vermarktung in Europa übernehmen.<br />

Helm ist über das Gemeinschaftsunternehmen<br />

Consolidated Energy Ltd.<br />

an MHTL beteiligt <strong>und</strong> wird die in Point<br />

Lisas produzierten 60.000 t weltweit ver-<br />

huntsman_ff_ad_deu_136x188.qxd:Artwork 1/6/10 14:33 Page 1<br />

Kein zusätzliches Formaldehyd – die richtige Wahl.<br />

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64<br />

Rohmelamin<br />

DSM Melamine: Umsatzentwicklung 2004-2009<br />

Mio €<br />

240<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

markten. R<strong>und</strong> die Hälfte dieser Menge<br />

soll unter anderem über die mit Helm<br />

verb<strong>und</strong>ene Southern Chemical Corp.,<br />

Houston/Texas, in Nord- <strong>und</strong> Südamerika<br />

abgesetzt werden. Für den europäischen<br />

Markt sind r<strong>und</strong> 20.000 t vorgesehen.<br />

Am 12. Mai 2010 haben Helm <strong>und</strong> Qafco<br />

zudem eine Vertriebsvereinbarung für<br />

den europäischen Markt unterzeichnet,<br />

die ein Volumen von 18.000 t/Jahr vorsieht.<br />

Damit kann Helm aus dem Joint Venture-<br />

Werk in Trinidad and Tobago <strong>und</strong> über<br />

die Qafco-Kooperation ab 2011 bis zu<br />

40.000 t/Jahr Rohmelamin für den europäischen<br />

Markt zur Verfügung stellen.<br />

<strong>Nach</strong> Anlauf der Lieferungen aus Katar<br />

<strong>und</strong> Trinidad and Tobago sollen im laufenden<br />

Jahr noch r<strong>und</strong> 10.000 t vermarktet<br />

werden. Die für den europäischen Markt<br />

bestimmten Rohmelaminmengen sollen<br />

dabei über zwei bis drei Hafenläger abgewickelt<br />

werden, um eine kurzfristige<br />

Belieferung der Abnehmer sicherstellen<br />

zu können. Darüber hinaus wird Helm<br />

auch weiterhin Rohmelamin aus den bisherigen<br />

Lieferquellen beziehen. Bislang<br />

kauft das Unternehmen Rohmelamin bei<br />

den osteuropäischen Herstellern Zaklady<br />

Azotowe Pulawy S.A., Pulawy/Polen, <strong>und</strong><br />

Azomures S.A., Targu Mures/Rumänien,<br />

sowie bei chinesischen Lieferanten zu.<br />

Unter Berücksichtigung der für andere<br />

Märkte vorgesehenen Liefermengen aus<br />

dem Werk in Trinidad and Tobago will<br />

Helm in Zukunft ein weltweites Vermark-<br />

Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von DSM Melamine<br />

tungsvolumen für Rohmelamin in einer<br />

Größenordnung von r<strong>und</strong> 100.000 t/Jahr<br />

erreichen.<br />

DSM Melamine wurde<br />

von OCI übernommen<br />

Am 31. Mai 2010 hat DSM den Ende<br />

März vereinbarten Verkauf des Rohmelaminherstellers<br />

DSM Melamine sowie des<br />

Düngemittel- <strong>und</strong> Ammoniakproduzenten<br />

DSM Agro B.V. an den ägyptischen<br />

Mischkonzern Orascom Construction<br />

Industries (OCI), Kairo, abgeschlossen.<br />

Am selben Tag wurden sämtliche Anteile<br />

an den betreffenden Unternehmen auf die<br />

von OCI neugegründete OCI Nitrogen B.V.<br />

mit Sitz in Amsterdam übertragen. Die<br />

Rohmelaminaktivitäten von OCI Nitrogen<br />

laufen in Zukunft unter der Bezeichnung<br />

OCI Melamine. Laut der Ende März von<br />

DSM <strong>und</strong> OCI unterzeichneten Vereinbarung<br />

beläuft sich der Kaufpreis für DSM<br />

Melamine <strong>und</strong> DSM Agro auf zusammen<br />

310 Mio € in bar <strong>und</strong> auf schuldenfreier<br />

Basis. Der Eigentumsübergang sollte<br />

rückwirkend zum 1. Januar 2010 erfolgen.<br />

Der Verkauf von DSM Melamine <strong>und</strong> DSM<br />

Agro ist Teil des von DSM im Oktober<br />

2005 vorgestellten <strong>und</strong> im September<br />

2007 nochmals erweiterten Strategieprogramms<br />

„Vision 2010“, das eine Konzentration<br />

auf die Kernaktivitäten Life Sciences<br />

<strong>und</strong> Material Sciences <strong>und</strong> damit<br />

auf die Geschäftsbereiche „Nutrition“,<br />

„Pharma“, „Performance Materials“ <strong>und</strong><br />

„Polymer Intermediates“ vorsieht. Um<br />

diese Konzentration zu beschleunigen,<br />

hat DSM im September 2007 die Desinvestition<br />

verschiedener, nicht zu diesen<br />

Kernaktivitäten gehörender Unternehmen<br />

angekündigt. Diese Unternehmen, darunter<br />

die dem damaligen Geschäftsbereich<br />

„Industrial Chemicals“ zugeordneten<br />

DSM Melamine <strong>und</strong> DSM Agro, wurden<br />

ab 2008 in einem neugeschaffenen<br />

Geschäftsbereich Base Chemicals and<br />

Materials zusammengefasst.<br />

DSM Melamine erreicht in den vier Werken<br />

Geelen, Bontang (Kalimantan/Indonesien),<br />

Pinglu <strong>und</strong> Jishan (beide in China)<br />

eine Gesamtkapazität von r<strong>und</strong> 262.000<br />

t/Jahr Rohmelamin <strong>und</strong> ist damit nach<br />

eigener Einschätzung der größte Rohmelaminhersteller<br />

weltweit. Die asiatischen<br />

Werke werden dabei jeweils als Joint Ventures<br />

geführt, an denen DSM Melamine<br />

mit 60 % (Malaysia) bzw. 49 % (China)<br />

beteiligt ist. Im vergangenen Jahr ist der<br />

Umsatz von DSM Melamine um 24,5 % auf<br />

151 (2008: 200) Mio € zurückgegangen.<br />

2007 hatte das Unternehmen noch einen<br />

Umsatz von 222 Mio € erwirtschaftet;<br />

2006 lag er bei 215 Mio €.<br />

Chinesische Importe<br />

werden von EU geprüft<br />

Die EU-Kommission hat Mitte Februar<br />

2010 ein Antidumpingverfahren gegen<br />

Rohmelaminimporte aus China<br />

eingeleitet. Ein entsprechender Antrag<br />

war am 4. Januar 2010 von den drei<br />

Rohmelaminherstellern DSM Melamine,<br />

Borealis Agrolinz Melamine GmbH (Linz/<br />

Österreich) <strong>und</strong> Zaklady Azotowe Pulawy<br />

gestellt worden. In einer ersten Prüfung<br />

der von den Antragsstellern vorgelegten<br />

Argumente kam die EU-Kommission zu<br />

der Auffassung, dass genügend Beweise<br />

für die Einleitung eines Verfahrens<br />

vorliegen. Mit der Untersuchung soll<br />

geprüft werden, ob die Rohmelaminimporte<br />

aus China gedumpt sind <strong>und</strong><br />

ob dadurch den Rohmelaminherstellern<br />

innerhalb der EU ein Schaden entsteht.<br />

Bei Vorliegen einer solchen Schädigung<br />

wird in einem zweiten Schritt die Einführung<br />

von Antidumpingmaßnahmen<br />

geprüft. Das Verfahren ist mit der am<br />

17. Februar erfolgten Veröffentlichung<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


im Amtsblatt der Europäischen Union<br />

angelaufen.<br />

Im Rahmen dieses Verfahrens wird die<br />

EU-Kommission sowohl chinesische<br />

Rohmelaminhersteller bzw. -exporteure<br />

als auch europäische Produzenten <strong>und</strong><br />

Verarbeiter befragen. Die chinesischen<br />

Unternehmen wurden aufgefordert, mit<br />

der EU-Kommission Kontakt aufzunehmen<br />

<strong>und</strong> ausführliche Informationen zu Absatz-<br />

<strong>und</strong> Umsatzzahlen, sowohl für den chinesischen<br />

Markt als auch für den Export in<br />

die EU, bereitzustellen. Die Untersuchung<br />

wird voraussichtlich in Form eines Stichprobenverfahrens<br />

durchgeführt. Parallel<br />

dazu wird die EU-Kommission ebenfalls<br />

als Stichprobenverfahren eine ähnliche<br />

Befragung unter von den chinesischen<br />

Herstellern unabhängigen Exporteuren<br />

bzw. Importeuren durchführen.<br />

Da China nach der der Untersuchung zugr<strong>und</strong>eliegenden<br />

EU-Verordnung als Land<br />

ohne Marktwirtschaft gilt, wird für die Untersuchung<br />

der Normalwert für die Rohmelamineinfuhren<br />

aus China auf Basis von<br />

Preisen bzw. rechnerisch ermittelten Werten<br />

in einem Drittland mit Marktwirtschaft<br />

Melamine market has bounced<br />

back again in recent quarters<br />

European raw melamine manufacturers have raised their prices significantly in<br />

recent months in spite of a rather unfavourable climate and thus strong opposition<br />

from buyers. This move at least partially offset the slide in prices that began<br />

back in late 2008. Raw melamine prices have climbed to an average of €210-<br />

265/t since autumn 2009. A few manufacturers intend to charge even more for<br />

their products before the end of this quarter, possibly for deliveries from June.<br />

Additional hikes have been announced for the third quarter. Even with the price increases<br />

that have taken effect over the past three quarters, melamine manufacturers’<br />

margins remain slim. Several businesses had posted sizeable losses in 2008<br />

and 2009. In 2008, these losses were triggered by the sharp rise in raw material<br />

costs that could only partially be offset by elevating prices. Last year, however, a<br />

slump on sales markets and the associated drop in prices were the main problems.<br />

Production curtailments carried out by virtually all raw melamine manufacturers,<br />

sometimes for a longer period of time, were another source of difficulties. DSM<br />

Melamine B.V. estimated that global raw melamine consumption declined 12%<br />

compared with 2008 to stand 1 million tonnes last year. This figure was some<br />

20% below 2007’s level. On the supply side of the market, ongoing and planned<br />

investments in new and expanded plants contrast with completed or anticipated<br />

plant closures. Eight major plants and mills closed aro<strong>und</strong> the world between 2002<br />

and 2008, cutting capacity by a total of roughly 240,000 tonnes per year. In the<br />

process, the pace of the reduction in capacity has gathered speed over the past<br />

three years.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

Mit der Veröffentlichung<br />

im EU-Amtsblatt<br />

ist die von DSM<br />

Melamine, Borealis<br />

Agrolinz Melamine<br />

<strong>und</strong> Zaklady Azotowe<br />

Pulawy beantragte<br />

Antidumping-<br />

Untersuchung gegen<br />

Rohmelaminimporte<br />

aus China<br />

angelaufen.<br />

ausgewählt. Die EU-Kommission wird für<br />

diese Vergleichsberechnung voraussichtlich<br />

die USA heranziehen <strong>und</strong> damit dem<br />

Vorschlag der drei Antragssteller folgen.<br />

Diese hatten in der Begründung ihres<br />

Antrags die Importpreise für chinesisches<br />

Rohmelamin<br />

Rohmelamin mit einem auf Basis der US-<br />

Preise ermittelten Normalwert verglichen<br />

<strong>und</strong> dabei erhebliche Dumpingspannen<br />

festgestellt. Parallel dazu hatten die drei<br />

Unternehmen argumentiert, dass die aus<br />

China in die EU importierten Rohmelaminmengen<br />

sowohl in absoluten Zahlen als<br />

auch gemessen am Marktanteil gestiegen<br />

seien. Die chinesischen Rohmelaminimporte<br />

hätten daher aufgr<strong>und</strong> ihrer Mengen<br />

<strong>und</strong> Preise zu einem Rückgang der europäischen<br />

Rohmelaminpreise beigetragen<br />

<strong>und</strong> in der Folge die wirtschaftliche Situation<br />

der europäischen Melaminbranche<br />

nachteilig beeinflusst.<br />

Zur Ermittlung dieser Einflüsse wird die<br />

EU-Kommission eine Befragung unter den<br />

europäischen Herstellern <strong>und</strong> Verbänden<br />

durchführen. Ein dafür erstellter Fragebogen<br />

enthält unter anderem Angaben zu<br />

Produktionskosten, Absatzmengen <strong>und</strong><br />

zur finanziellen Lage der Unternehmen.<br />

Darüber hinaus will die EU-Kommission<br />

auch europäische Rohmelaminverarbeiter<br />

in die Untersuchung einbeziehen. Die für die<br />

Untersuchung verwendeten Fragebögen<br />

mussten bis Ende März zurückgesendet<br />

werden. Das Verfahren muss dann von<br />

der EU-Kommission innerhalb von 15<br />

Monaten <strong>und</strong> damit bis Mitte Mai 2011<br />

abgeschlossen werden. Vorläufige Antidumpingmaßnahmen<br />

können neun Monate<br />

nach Veröffentlichung <strong>und</strong> damit Mitte<br />

November eingeführt werden.<br />

65


66<br />

Dekorpapier<br />

Dekorpapiermärkte wurden durch Kapazitätsanpassungen stabilisiert<br />

Angespannte Versorgungslage<br />

hat Preisanhebungen erleichtert<br />

<strong>Nach</strong><br />

einem über längere Zeit anhalten-<br />

den Preisrückgang haben die europäischen<br />

Dekorpapierhersteller im ersten<br />

<strong>und</strong> im zweiten Quartal erstmals wieder<br />

nennenswerte Preisanhebungen<br />

durchgesetzt. Für Lieferungen ab Juli<br />

wurden bereits die nächsten Aufschläge<br />

angekündigt.<br />

Im Gegensatz zu den bereits in den<br />

letzten drei Jahren immer wieder unternommenen<br />

Vorstößen konnten die aktuellen<br />

Preisanhebungen auch größtenteils<br />

durchgesetzt werden. <strong>Nach</strong>dem die Dekorpapierhersteller<br />

im ersten Quartal noch<br />

eher verhandlungsbereit waren, hielten<br />

sie in der folgenden Preisr<strong>und</strong>e relativ<br />

konsequent an ihren Forderungen fest.<br />

Zudem wurden auch die Preise der bis<br />

zum Ende des ersten Halbjahrs laufenden<br />

längerfristigen Kontrakte nach oben<br />

korrigiert; nur in einzelnen Fällen wurden<br />

die ursprünglich ausgehandelten Preisvereinbarungen<br />

eingehalten. Zum Teil wurden<br />

diese längerfristigen Kontrakte auch über<br />

die im März bzw. April als Reaktion auf die<br />

Zellstoffverknappung zusätzlich eingefügten<br />

Preisgleitklauseln angepasst. Einzelne<br />

Abnehmer wollten zwar niedrigere Preise<br />

aus den letzten Kontrakten fortführen,<br />

konnten sich damit aber kaum durchsetzen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der länger werdenden Auftragsbestände<br />

<strong>und</strong> Lieferzeiten hat sich<br />

die Umsetzung der zweiten Preisr<strong>und</strong>e<br />

allerdings wie bereits zu Jahresbeginn in<br />

das laufende Quartal hingezogen. Mit den<br />

zwei Anhebungen ist das durchschnittliche<br />

Preisniveau für hochgefüllte weiße Dekorpapiere<br />

innerhalb von zwei Quartalen<br />

um 10-15 % angestiegen. Die Preise für<br />

andere Dekorpapiersortimente wurden<br />

zumeist in ähnlichem Umfang angehoben.<br />

<strong>Nach</strong> Aussage mehrerer Dekorpapierhersteller<br />

mussten vor allem solche<br />

Abnehmer, die zuletzt eher opportunistisch<br />

eingekauft <strong>und</strong> dabei mehrfach ihre<br />

Lieferanten gewechselt hatten, aufgr<strong>und</strong><br />

der angespannten Versorgungssituation<br />

auch höhere Aufschläge hinnehmen. Bei<br />

einzelnen Spotgeschäften sind die Preise<br />

noch stärker angestiegen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />

bemühen sich die Dekorpapierhersteller<br />

zunehmend um eine Eliminierung der<br />

zu schlechteren Preisen abgeschlossenen<br />

Kontrakte. Die für das dritte Quartal zum<br />

Teil bereits annoncierte Preisanhebung soll<br />

eher noch etwas höher ausfallen als die<br />

beiden vorangegangen. Angedacht sind<br />

Aufschläge zwischen 10 <strong>und</strong> 15 €/100<br />

kg; einzelne Hersteller wollen sogar mit<br />

Forderungen von 20-25 €/100 kg in die<br />

Verhandlungen gehen.<br />

Die Dekorpapierhersteller stützen sich bei<br />

ihren Bemühungen um Preisanhebungen<br />

auf die bereits seit dem vierten Quartal<br />

2009 angespannte Versorgungssituation.<br />

Die Auftragsbestände sind bereits im<br />

ersten Quartal auf durchschnittlich acht<br />

bis zehn Wochen angestiegen <strong>und</strong> haben<br />

sich in der Folge nochmals leicht erhöht.<br />

Bei Berücksichtigung von fest eingeplanten<br />

Reservierungen lagen sie im zweiten<br />

Quartal mit durchschnittlich acht bis zwölf<br />

Wochen auf einem unverändert hohen Niveau.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der anhaltend<br />

guten Belegung der Papiermaschinen, der<br />

in den meisten Fällen auf sechs bis acht<br />

Wochen leicht verlängerten Farbzyklen,<br />

der zumindest vorerst fehlenden Kapazitätsreserven<br />

<strong>und</strong> der bei den meisten<br />

Papierherstellern zurückgefahrenen Lager-<br />

In den letzten Wochen haben mehrere Dekorpapierhersteller über<br />

den Anstieg der Rohstoffkosten, die schwieriger werdende<br />

Liefersituation <strong>und</strong> die geplanten Preisanhebungen informiert.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


estände ist es in den letzten Monaten zunehmend<br />

zu Problemen bei der Einhaltung<br />

der vereinbarten Liefertermine gekommen.<br />

Die daraus resultierenden Verzögerungen<br />

blieben mit durchschnittlich ein bis zwei<br />

Wochen jedoch überschaubar.<br />

Bei einem ausreichend langen Vorlauf<br />

<strong>und</strong> der damit erreichten Absicherung<br />

der Bedarfsmengen durch längerfristige<br />

Kontrakte konnten größere Versorgungsschwierigkeiten<br />

in den letzten Monaten<br />

zumeist vermieden werden. Abnehmer,<br />

die nur kurzfristig oder bei wechselnden<br />

Lieferanten eingekauft hatten, wurden allerdings<br />

zumindest zeitweise vor größere<br />

Probleme gestellt. Auch insgesamt waren<br />

kurzfristige <strong>Nach</strong>bestellungen von neuen<br />

oder von zusätzlichen Mengen nur schwer<br />

möglich.<br />

Schwierigkeiten im<br />

Rohstoffeinkauf<br />

Die auch im zweiten Quartal anhaltenden<br />

Schwierigkeiten im Rohstoffeinkauf haben<br />

ebenfalls zu den Lieferverzögerungen<br />

beigetragen. Die Beschaffungssituation<br />

bei Zellstoff ist noch immer angespannt;<br />

mit der Wiederinbetriebnahme der chilenischen<br />

Zellstoffwerke <strong>und</strong> den damit<br />

wieder anlaufenden Exporten nach Europa<br />

wird es bis zum Sommer voraussichtlich<br />

wieder zu einer Entspannung kommen.<br />

Die Preise für Eukalyptuszellstoff werden<br />

in der Folge wohl nur noch leicht ansteigen<br />

oder sich auf dem im Mai bzw. Juni<br />

erreichten Niveau stabilisieren; ein Rückgang<br />

wird zumindest in absehbarer Zeit<br />

nicht erwartet.<br />

Der bereits seit dem vergangenen Jahr beobachtete<br />

Anstieg der Zellstoffpreise hatte<br />

sich nach dem erdbebenbedingten Ausfall<br />

der chilenischen Zellstoffindustrie ab Ende<br />

Februar noch verstärkt. Ein Ausweichen auf<br />

andere Lieferregionen oder Zellstoffsortimente<br />

war nur in eingeschränktem Umfang<br />

möglich, zumal es auch bei diesen<br />

Alternativen zu Lieferengpässen <strong>und</strong><br />

deutlichen Preissteigerungen gekommen<br />

ist. In der Folge hatten verschiedene Dekorpapierhersteller<br />

zumindest zeitweise<br />

mit Versorgungsproblemen zu kämpfen;<br />

rohstoffbedingte Produktionseinschränkungen<br />

konnten allerdings weitgehend<br />

vermieden werden.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

Dafür ist im Verlauf des Frühjahrs der Einkauf<br />

von Titandioxid wieder schwieriger<br />

geworden. Diese Entwicklung ist unter<br />

anderem auf eine Havarie in dem auf<br />

eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 150.000 t<br />

ausgelegten Werk Stallingborough/Großbritannien<br />

des weltweit zweitgrößten Titandioxidherstellers<br />

Cristal Global, Dschidda/<br />

Saudi-Arabien, am 5. März 2010 <strong>und</strong> den<br />

daraus resultierenden Produktionsausfall<br />

zurückzuführen. Cristal hat in der Folge am<br />

23. März Force Majeure für Lieferungen<br />

aus dem britischen Werk erklärt. In einem<br />

Ende April versandten Schreiben hat ein<br />

mitteleuropäischer Dekorpapierhersteller<br />

seine K<strong>und</strong>en darüber informiert, dass<br />

der Ausfall der Titandioxid-Lieferungen aus<br />

Dekorpapier<br />

Europa: Entwicklung der Dekorpapierpreise<br />

€/100 kg<br />

180<br />

175<br />

170<br />

165<br />

160<br />

155<br />

150<br />

145<br />

140<br />

135<br />

130<br />

Q1 2006<br />

Q2 2006<br />

Q3 2006<br />

Q4 2006<br />

Q1 2007<br />

Q2 2007<br />

Q3 2007<br />

Q4 2007<br />

Q1 2008<br />

(Durchschnittspreise für hochgefüllte Dekorpapiere 80g weiß) Quelle: <strong>EUWID</strong><br />

Entwicklung der Eukalyptuszellstoffpreise<br />

US$/t<br />

1.000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

Jan. 08<br />

Feb. 08<br />

Mrz. 08<br />

Apr. 08<br />

Mai 08<br />

Juni 08<br />

Juli 08<br />

Aug. 08<br />

Sept. 08<br />

Okt. 08<br />

Nov. 08<br />

Dez. 08<br />

Jan. 09<br />

Feb. 09<br />

Mrz. 09<br />

Apr. 09<br />

Mai 09<br />

Juni 09<br />

Juli 09<br />

Aug. 09<br />

Sept. 09<br />

Okt. 09<br />

Nov. 09<br />

Dez. 09<br />

Jan. 10<br />

Feb. 10<br />

Mrz. 10<br />

Apr. 10<br />

Mai 10<br />

(Durchschnittspreise cif Nordseehafen) Quelle: <strong>EUWID</strong><br />

Q2 2008<br />

Q3 2008<br />

Q4 2008<br />

Q1 2009<br />

Q2 2009<br />

Stallingborough zu Verzögerungen bzw.<br />

Einschränkungen in der Dekorpapierproduktion<br />

führen könnte. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

des wegen der Force Majeure-Situation<br />

reduzierten Angebots haben die Titandioxidhersteller<br />

die bereits seit längerer Zeit<br />

laufenden Bemühungen um Preisanhebungen<br />

nochmals verstärkt.<br />

Die im Einkauf von Zellstoff, Titandioxid <strong>und</strong><br />

anderen Pigmenten entstandenen Kostensteigerungen<br />

können nach Aussage verschiedener<br />

Dekorpapierhersteller auch mit<br />

den im ersten <strong>und</strong> zweiten Quartal bereits<br />

durchgesetzten Preisanhebungen nicht<br />

in vollem Umfang ausgeglichen werden.<br />

Dementsprechend wurden für das dritte<br />

67<br />

Q 2009<br />

Q4 2009<br />

Q1 2010<br />

Q2 2010


November 2007<br />

Das B<strong>und</strong>eskartellamt, Bonn,<br />

ermittelt wegen möglicher<br />

wettbewerbsbeschränkender<br />

Absprachen gegen<br />

mehrere Dekorpapierhersteller<br />

<strong>und</strong> führt insgesamt<br />

vier Durchsuchungsaktionen<br />

durch.<br />

Dezember 2007<br />

Die schwedische Munksjö<br />

AB, Jönköping, legt das Werk<br />

Vaprio/Italien endgültig still.<br />

Bereits im November 2006<br />

war die auf die Produktion<br />

von HPL-Papieren spezialisierte<br />

PM 7 aus der Produktion<br />

genommen worden. Im<br />

dritten Quartal 2007 folgte<br />

die PM 8, auf der in erster<br />

Linie farbige Uni- <strong>und</strong> Druckbasispapiere<br />

hergestellt wurden.<br />

Die auf die Produktion<br />

von Masking Tape ausgelegte<br />

PM 6 wurde schließlich im<br />

November 2007 abgestellt.<br />

68<br />

Dekorpapier<br />

Die Dekorpapierhersteller mussten in<br />

den letzten Monaten teilweise deutliche<br />

Preissteigerungen bei Zellstoff (links) <strong>und</strong><br />

Titandioxid (rechts) hinnehmen.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

Quartal weitere Aufschläge angekündigt.<br />

Darüber hinaus verweisen die Unternehmen<br />

darauf, dass die Kostensteigerungen<br />

kurzfristiger greifen als die Anhebung der<br />

Dekorpapierpreise, wodurch die nach<br />

Aussage fast aller Dekorpapierhersteller<br />

bereits seit längerer Zeit unbefriedigende<br />

Ertragssituation zumindest für einen vorübergehenden<br />

Zeitraum zusätzlich unter<br />

Druck gerät.<br />

Mehrere Werke<br />

wurden stillgelegt<br />

Als Reaktion auf diese unbefriedigende<br />

Ertragslage haben mehrere Dekorpapierhersteller<br />

im Verlauf der letzten Jahre<br />

ihre Produktionskapazitäten längerfristig<br />

angepasst bzw. einzelne Werke endgültig<br />

stillgelegt. Die umfangreichsten Desinvestitionen<br />

gab es in diesem Zusammenhang<br />

bei der Munksjö AB, Jönköping/Schweden.<br />

<strong>Nach</strong>dem die beiden italienischen Munksjö-<br />

Werke in Vaprio <strong>und</strong> Besozzo bereits in<br />

den Jahren 2007 bzw. 2008 abgestellt<br />

worden waren, folgte im Juni 2009 der<br />

Die MeadWestvaco Corp.,<br />

Richmond/Virginia, legt die<br />

vor allem auf die Produktion<br />

von Flooring Overlays <strong>und</strong><br />

Dekorpapieren ausgerichtete<br />

Laurel Mill am Standort South<br />

Lee still.<br />

Januar 2008<br />

Wegen Preis- <strong>und</strong> Produktionsabsprachen<br />

verhängt<br />

das B<strong>und</strong>eskartellamt gegen<br />

die drei Dekorpapierhersteller<br />

Munksjö Paper GmbH<br />

(Aalen-Unterkochen), Felix<br />

Schoeller Holding GmbH &<br />

Co. KG (Osnabrück) <strong>und</strong> Arjo<br />

Wiggins Deutschland GmbH<br />

(Dettingen) sowie gegen fünf<br />

verantwortliche Personen<br />

Geldbußen in Höhe von insgesamt<br />

62 Mio €.<br />

Februar 2008<br />

Technocell Dekor gibt eine<br />

Bestandsgarantie für das der<br />

Technocell Inc. zugeordnete<br />

US-amerikanische Standort Fitchburg/<br />

Massachusetts. Darüber hinaus wurde<br />

die Produktion auf einer der drei Papiermaschinen<br />

im Werk Aalen-Unterkochen<br />

längerfristig angepasst.<br />

Die Papierfabrik August Koehler AG, Oberkirch,<br />

hat im Sommer 2008 das unter<br />

Koehler decor GmbH & Co. KG firmierende<br />

Werk Ettlingen endgültig stillgelegt <strong>und</strong><br />

damit die Dekorpapierproduktion auf die<br />

Standorte Oberkirch <strong>und</strong> Kehl konzentriert.<br />

Die erste der ursprünglich zwei Dekorpapiermaschinen<br />

in Ettlingen war bereits im<br />

kanadische Werk Drummondville/Québec<br />

für die<br />

nächsten drei Jahre ab.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der in<br />

den letzten Jahren kontinuierlich<br />

gestiegenen Verluste<br />

informiert die Munksjö Paper<br />

Inc., Fitchburg/Massachusetts,<br />

ihre nordamerikanischen<br />

Abnehmer über die<br />

drohende Stilllegung des<br />

Werkes. Für eine Fortführung<br />

der Produktion werden kurzfristige<br />

Preisanhebungen in<br />

einer Größenordnung von<br />

20-30 % über alle Sorten als<br />

unumgänglich bezeichnet.<br />

März 2008<br />

Der Board of Directors von<br />

Munksjö kündigt die Stilllegung<br />

des Werkes Fitchburg<br />

an, wenn die im Verlauf der<br />

letzten Jahre aufgelaufenen<br />

Verluste nicht kurzfristig<br />

wieder abgebaut werden<br />

können.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des<br />

anhaltenden Preis- <strong>und</strong> Ertragsdrucks<br />

auf dem Markt<br />

für Gegenzugpapiere zieht<br />

sich Munksjö aus diesem<br />

Marktsegment zurück.<br />

Die zu MeadWestvaco gehörende<br />

MW Custom Papers<br />

LLC, South Lee/Massachusetts,<br />

prüft einen möglichen<br />

Ausstieg aus der Dekorpapierproduktion<br />

<strong>und</strong> verhandelt<br />

erneut über einen Verkauf<br />

der Willow Mill in South<br />

Lee.<br />

April 2008<br />

März 2007 abgestellt worden. Mit diesem<br />

ersten Desinvestitionsschritt hatte Koehler<br />

decor auch die Produktion von einseitig<br />

glatten Papieren zum Einsatz bei nachimprägnierten<br />

Finishfolien aufgegeben.<br />

Mit der ebenfalls im Sommer 2008 erfolgten<br />

Stilllegung der PM 1 im Werk St.<br />

Cuthberts, Wells/Somerset, ist der englische<br />

Papierhersteller Inveresk plc, Denny/<br />

Stirlingshire, aus dem Vorimprägnatmarkt<br />

ausgeschieden. Die zur österreichischen<br />

Delfortgroup AG gehörende Dr. Franz Feurstein<br />

Ges.m.b.H, beide mit Sitz in Traun,<br />

Das B<strong>und</strong>eskartellamt<br />

stellt die seit Herbst 2007<br />

laufenden Ermittlungen<br />

wegen Preisabsprachen in<br />

der Dekorpapierindustrie<br />

endgültig ein. Ausgehend<br />

von Hinweisen, die sich im<br />

Zuge der Befragungen <strong>und</strong><br />

Durchsuchungsaktionen bei<br />

Munksjö, Technocell Dekor<br />

<strong>und</strong> Arjo Wiggins ergeben<br />

hatten, wurden die Ermittlungen<br />

gegen zwei weitere<br />

Dekorpapierhersteller fortgeführt.<br />

Diese Hinweise haben<br />

sich dann im weiteren Verlauf<br />

allerdings als nicht ausreichend<br />

herausgestellt.<br />

Die Munksjö Paper S.p.A.,<br />

Besozzo/Italien, nimmt die<br />

Mai 2008<br />

vor allem auf die Produktion Munksjö kündigt für Ende<br />

von Druckbasis- <strong>und</strong> Nie- Juni 2008 die Produktiderdruckpapierenausgeonseinstellung<br />

im Werk<br />

richtete PM 5 aufgr<strong>und</strong> von Besozzo/Italien an. <strong>Nach</strong><br />

Auslastungsschwierigkeiten der Bekanntgabe der Stillle-<br />

für vier Wochen aus der Progungsentscheidung tritt die<br />

duktion.<br />

Belegschaft in Streik <strong>und</strong><br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

besetzt<br />

& Oberflächen<br />

das Werk, so dass


hat sich im Verlauf der letzten zwei Jahre<br />

wieder schrittweise aus dem Dekorpapiergeschäft<br />

zurückgezogen. Dieses Unternehmen<br />

hatte erst im Frühjahr 2005<br />

eine zuvor für die Produktion von Tipping-<br />

Basispapieren <strong>und</strong> Dünndruckpapieren<br />

genutzte Papiermaschine im Werk Traun<br />

umgebaut <strong>und</strong> für die Dekorpapierproduktion<br />

qualifiziert. Auf dieser Maschine sollten<br />

vorrangig Druckbasispapiere hergestellt<br />

werden; die Produktionskapazität wurde<br />

mit r<strong>und</strong> 25.000 t/Jahr angegeben. Aus<br />

einem tschechischen Werk hat das Unternehmen<br />

zudem Dünnpapiere für die<br />

Herstellung von Finishfolien geliefert.<br />

Mehrere andere Dekorpapierhersteller<br />

haben ihre Produktionskapazitäten über<br />

längerfristig wirksame Anpassungsmaßnahmen,<br />

wie zum Beispiel Schichtreduzierungen<br />

oder Verringerung der Belegungstage,<br />

reduziert. Im vergangenen Jahr haben<br />

zudem fast alle Unternehmen zeitweise<br />

kurz gearbeitet. Mit diesen Maßnahmen<br />

wurden auch die zuvor in vielen Fällen<br />

überhöhten Lagerbestände schrittweise<br />

wieder abgebaut.<br />

<strong>Nach</strong>frage hat sich<br />

zuletzt wieder erholt<br />

Die bereits seit dem vierten Quartal 2009<br />

deutlich verbesserte Auslastung ist in ers-<br />

die Produktion auf beiden<br />

Papiermaschinen ruht.<br />

Die bislang in Besozzo produzierten<br />

Mengen werden in<br />

die Werke Unterkochen <strong>und</strong><br />

Tolosa/Spanien verlagert. Die<br />

Produktion von Masking Tape<br />

wird auf das schwedische<br />

Werk Billingsfors übertragen.<br />

Juni 2008<br />

Munksjö stellt die geplante<br />

Stilllegung des Werkes<br />

Fitchburg zumindest vorerst<br />

zurück, nachdem die im<br />

Verlauf des zweiten Quartals<br />

durchgesetzten Preisanhebungen<br />

trotz der noch<br />

immer unbefriedigenden<br />

Kapazitätsauslastung wieder<br />

zu einer leichten Verbesserung<br />

der Ertragslage<br />

geführt haben.<br />

Technocell (MTC) im Werk<br />

Penza/Russland errichtete<br />

neue Dekorpapiermaschine<br />

soll nach dem für Ende<br />

September geplanten Abschluss<br />

der Anlageninstallation<br />

im vierten Quartal<br />

anlaufen.<br />

Die Felix Schoeller Holding<br />

konkretisiert die im Oktober<br />

2007 bekannt gegebenen<br />

Pläne für den Umbau der<br />

bislang vorrangig für die<br />

Produktion von Fotobasispapieren<br />

genutzten PM 1 am<br />

Unternehmensstammsitz<br />

Osnabrück. Während ursprünglich<br />

von einer Realisierung<br />

im Dezember 2008<br />

ausgegangen wurde, wird<br />

jetzt das erste Quartal 2009<br />

als Termin genannt.<br />

Juli 2008<br />

Die von dem im Juni 2006 Munksjö <strong>und</strong> die Emergent<br />

gegründeten Joint Venture- Energy Group LLC, Natick/<br />

Unternehmen<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong><br />

OOO<br />

special:<br />

Mayak-<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Massachusetts,<br />

& Oberflächen<br />

unterzeich-<br />

ter Linie auf die in den vergangenen Jahren<br />

vorgenommenen Produktionsanpassungen<br />

zurückzuführen. Der dadurch erreichte<br />

Kapazitätsabbau ermöglichte einen Ausgleich<br />

von Angebot <strong>und</strong> <strong>Nach</strong>frage. Der<br />

aus dem weltweiten Konjunkturabschwung<br />

resultierende, vor allem ab dem zweiten<br />

Halbjahr 2008 zu beobachtende deutliche<br />

Rückgang der Dekorpapiernachfrage war<br />

im ersten Halbjahr 2009 durch den von<br />

den Abnehmern forcierten Lagerabbau<br />

noch verstärkt worden.<br />

Im Zuge der in der Folge einsetzenden<br />

konjunkturellen Verbesserung <strong>und</strong> des<br />

beginnenden Wiederaufbaus der zuvor<br />

stark zurückgefahrenen Lagerbestände<br />

hat sich die Dekorpapiernachfrage in der<br />

zweiten Jahreshälfte 2009 schrittweise<br />

wieder erholt. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der<br />

wieder besser werdenden Beschäftigung<br />

in verschiedenen Abnehmerbranchen hat<br />

sie in den letzten Monaten sogar noch<br />

einmal leicht angezogen.<br />

Das Exportgeschäft hat sich dabei aus<br />

Sicht der Dekorpapierindustrie besser<br />

entwickelt als die europäischen Märkte.<br />

Zuwächse konnten vor allem in Asien <strong>und</strong><br />

in Nord-/Südamerika erreicht werden. In<br />

Europa haben sich die osteuropäischen<br />

Märkte seit dem zweiten Halbjahr 2009<br />

wieder deutlich erholt. Südeuropa hängt<br />

nen einen Letter of Intent<br />

für die Gründung eines Joint<br />

Ventures. Mit dem Bau eines<br />

Biomassekraftwerks <strong>und</strong> der<br />

Modernisierung der beiden<br />

Papiermaschinen soll die<br />

Fortführung des von der Stilllegung<br />

bedrohten Standorts<br />

Fitchburg auch längerfristig<br />

abgesichert werden.<br />

Die MeadWestvaco Corp., die<br />

sich bereits im Verlauf des<br />

Jahres 2007 weitgehend aus<br />

dem Overlaygeschäft zurückgezogen<br />

hatte, gibt mit dem<br />

Verkauf des Kraftpapierwerks<br />

in North Charleston/South<br />

Carolina an die KapStone<br />

Paper and Packaging Corp.,<br />

Northbrook/Illinois, auch die<br />

Produktion von Kernpapieren<br />

für die Schichtstoffproduktion<br />

auf.<br />

Die Papierfabrik August<br />

Koehler AG, Oberkirch, kündigt<br />

für Ende September die<br />

Stilllegung der PM 3 bei der<br />

Koehler decor GmbH & Co.<br />

Dekorpapier<br />

auch weiterhin nach, wenngleich inzwischen<br />

vor allem in Spanien <strong>und</strong> Portugal<br />

leichte Belebungstendenzen zu erkennen<br />

sind.<br />

Investitionen in<br />

neue Kapazitäten<br />

Mit der im Verlauf des Jahres 2009 erfolgten<br />

Inbetriebnahme von neuen Dekorpapiermaschinen<br />

bei den Joint Venture-<br />

Unternehmen OOO Mayak-Technocell,<br />

Penza/Russland, <strong>und</strong> Kingdecor Co. Ltd.,<br />

Quzhou (Provinz Zhejiang/China), sowie<br />

mit dem Umbau der PM 1 im Werk Osnabrück<br />

der Technocell Dekor GmbH & Co.<br />

KG wurden seit Anfang 2009 auch wieder<br />

Investitionsprojekte abgeschlossen.<br />

Darüber hinaus laufen derzeit mehrere<br />

Projekte, die mittelfristig zu einem weiteren<br />

Ausbau der Dekorpapierkapazitäten<br />

führen könnten. Die zur italienischen<br />

Valentini-Gruppe gehörende Cartiere di<br />

Guarcino S.p.A., Guarcino/Italien, prüft<br />

auch weiterhin die Möglichkeiten für eine<br />

Wiederinbetriebnahme der im Jahr 2001<br />

stillgelegten PM 2. Kingdecor will an dem<br />

neuen Standort in Quzhou in absehbarer<br />

Zeit in eine dritte Dekorpapiermaschine<br />

investieren. Der zur brasilianischen Formitex-Gruppe<br />

gehörende Papierhersteller<br />

MD Papéis Ltda., Caieiras/São Paulo,<br />

will mit dem Umbau einer bestehenden<br />

KG, Ettlingen, an. Damit wird<br />

die Dekorpapierproduktion<br />

am Standort Ettlingen endgültig<br />

auslaufen; die PM 2<br />

war bereits Ende März 2007<br />

aus der Produktion genommen<br />

worden.<br />

Der englische Papierhersteller<br />

Inveresk plc, Denny/<br />

Stirlingshire, legt die PM 1<br />

im Werk St. Cuthberts, Wells/<br />

Somerset, still <strong>und</strong> zieht sich<br />

damit aus der Produktion von<br />

Vorimprägnaten zurück.<br />

Technocell Dekor hat für die<br />

Bearbeitung des südamerikanischen<br />

Marktes ein neues<br />

Vertriebsbüro Technocell do<br />

Brasil mit Sitz in São Paulo/<br />

Brasilien gegründet. In Abhängigkeit<br />

von der Marktentwicklung<br />

will das Unternehmen<br />

mittelfristig auch in<br />

Südamerika in die Dekorpapierproduktion<br />

einsteigen.<br />

69<br />

August 2008<br />

Koehler zieht die Stilllegung<br />

der PM 3 <strong>und</strong> damit die Aufgabe<br />

des Werkes Ettlingen<br />

um sieben Wochen vor. Die<br />

Anlage wird in der ersten Augusthälfte<br />

für einen bereits<br />

länger geplanten zweiwöchigen<br />

Wartungsstillstand<br />

abgestellt <strong>und</strong> danach nicht<br />

wieder in Betrieb genommen.<br />

September 2008<br />

MeadWestvaco verkauft die<br />

Cedar Mill in Potsdam/New<br />

York an die von einer Investorengruppe<br />

gegründete<br />

Potsdam Specialty Paper Inc.<br />

(PSPI).<br />

Die eigentlich für das dritte<br />

Quartal vorgesehene Unterzeichnung<br />

der endgültigen<br />

Joint Venture-Verträge zwischen<br />

Munksjö <strong>und</strong> Emergent<br />

ist noch immer offen.


Die Stora Enso Oy, Helsinki/<br />

Finnland, zieht die Ende Oktober<br />

2007 bekannt gegebenen<br />

Pläne zum Verkauf des Teilbereichs<br />

Laminating Papers<br />

zumindest vorerst wieder<br />

zurück. Der eingeleitete Verkaufsprozess<br />

wird gestoppt,<br />

da die von verschiedenen<br />

Interessenten angebotenen<br />

Verkaufskonditionen sich<br />

nicht mit den Vorstellungen<br />

von Stora Enso in Einklang<br />

bringen lassen.<br />

Oktober 2008<br />

Die bislang auf die Produktion<br />

von grafischen Papieren<br />

ausgerichtete Mochenwangen<br />

Papier GmbH, Mochenwangen,<br />

wickelt die ersten<br />

regulären Gegenzugpapier-<br />

Lieferungen ab.<br />

November 2008<br />

Der Start der Dekorpapierproduktion<br />

auf der neuen 70<br />

Dekorpapier<br />

Papiermaschine im Werk Caieiras seine<br />

Produktionskapazität für Dekorpapier bis<br />

Anfang 2012 um r<strong>und</strong> 50 % auf über<br />

45.000 t/Jahr steigern.<br />

Die im März 2009 in Betrieb genommene<br />

PM 5 von Mayak-Technocell ist mit<br />

einer Arbeitsbreite von 2,30 m <strong>und</strong> einer<br />

Produktionsgeschwindigkeit von bis<br />

zu 800 m/min auf eine Jahreskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 30.000 t ausgelegt. <strong>Nach</strong> der<br />

Inbetriebnahme wurde die Dekorpapierproduktion<br />

von der bestehenden PM 3,<br />

Papiermaschine von Mayak-<br />

Technocell verzögert sich<br />

weiter. Die Mitte November<br />

begonnene Inbetriebnahme<br />

muss aufgr<strong>und</strong> von Problemen<br />

im Bereich der Elektroinstallation<br />

wenig später<br />

wieder unterbrochen werden.<br />

Als neuer Starttermin<br />

wird Januar/Februar 2009<br />

genannt.<br />

Dezember 2008<br />

Munksjö prüft die Möglichkeiten<br />

für eine Belieferung<br />

des nordamerikanischen<br />

Dekorpapiermarkts aus den<br />

europäischen Werken Unterkochen<br />

<strong>und</strong> Tolosa/Spanien<br />

Damit wird auch die längerfristige<br />

Fortführung des Werkes<br />

Fitchburg wieder in Frage<br />

gestellt.<br />

<strong>Nach</strong>dem die beiden Papiermaschinen<br />

im Munksjö-<br />

Werk Fitchburg ab Anfang<br />

2008 zumindest zeitweise<br />

die mit einer Arbeitsbreite von 1,90 m<br />

eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong> 15.000 t<br />

erreicht hatte, schrittweise auf die neue<br />

Papiermaschine übertragen. Das Joint<br />

Venture war im Juni 2006 von Technocell<br />

Dekor <strong>und</strong> dem russischen Papierhersteller<br />

JSC Mayak gegründet worden. Die<br />

parallel dazu angekündigte Investition in<br />

eine neue Dekorpapiermaschine sollte<br />

nach der ursprünglichen Planung Anfang<br />

2008 abgeschlossen werden. Bei der Realisierung<br />

war es dann allerdings mehrfach<br />

zu Verzögerungen gekommen.<br />

nur noch im Wechselbetrieb<br />

gefahren worden waren,<br />

wird eine Papiermaschine<br />

im Verlauf des zweiten Halbjahres<br />

komplett abgestellt.<br />

Die zweite Anlage wird in der<br />

zweiten Dezemberwoche für<br />

einen verlängerten Stillstand<br />

über den Jahreswechsel<br />

ebenfalls aus der Produktion<br />

genommen.<br />

Die Felix Schoeller Holding<br />

überarbeitet die Planung für<br />

den Umbau der PM 1 in Osnabrück.<br />

Das Projekt soll jetzt<br />

in zwei Teilschritten realisiert<br />

werden. Im Frühjahr 2009<br />

werden die für die Produktion<br />

von Digital Imaging-Papiere<br />

erforderlichen Investitionen<br />

durchgeführt. Der Einbau der<br />

für die Produktion von harzsparenden<br />

Dekorpapieren<br />

benötigten Komponenten<br />

wird dagegen auf Anfang<br />

2010 verschoben.<br />

Das chinesische Joint Venture Kingdecor hat<br />

im September 2009 die zweite Dekorpapiermaschine<br />

in Betrieb genommen <strong>und</strong> plant<br />

derzeit die Investition in eine dritte Anlage.<br />

(Foto: Schattdecor)<br />

Das im September 2004 gegründete Joint<br />

Venture Kingdecor, an dem die Schattdecor<br />

AG, Thansau, <strong>und</strong> der Papierhersteller<br />

Zhejiang Xian He Special Paper Co. mit jeweils<br />

50 % beteiligt sind, hat im September<br />

2009 <strong>und</strong> damit etwas früher als geplant<br />

die an einem neuen Standort errichtete<br />

Dekorpapiermaschine in Betrieb genommen.<br />

Im Oktober wurden bereits die ersten<br />

verkaufsfähigen Unipapiermengen an Abnehmer<br />

im asiatischen Raum ausgeliefert.<br />

In einem nächsten Schritt wurde die mit<br />

einer Arbeitsbreite von 2.800 mm auf eine<br />

Jahreskapazität von 35.000 t ausgelegte<br />

Papiermaschine auch für die Produktion<br />

von Druckbasispapieren qualifiziert. Die<br />

als PM 1 bezeichnete Maschine wurde als<br />

Greenfield-Investition an einem separaten<br />

Standort in der Nähe des bestehenden<br />

Werkes Quzhou errichtet. Kingdecor betreibt<br />

bislang eine Papiermaschine, die in<br />

das Werk von Zhejiang Xian He integriert<br />

ist <strong>und</strong> daher unter der Bezeichnung PM 13<br />

läuft. Diese Anlage, die mit einer Arbeitsbreite<br />

von 2.800 mm auf eine Kapazität von<br />

Januar 2009<br />

Munksjö hat mit größeren<br />

Finanzierungsproblemen zu<br />

kämpfen <strong>und</strong> bemüht sich<br />

um eine Refinanzierung der<br />

bestehenden Verbindlichkeiten.<br />

<strong>Nach</strong> schwedischen Zeitungsberichten<br />

summieren<br />

sich die Gesamtverbindlichkeiten<br />

auf 4,5-5 Mrd skr (umgerechnet<br />

420-470 Mio €).<br />

März 2009<br />

<strong>Nach</strong> mehrfachen Verzögerungen<br />

nimmt Mayak-<br />

Technocell die neue PM 5 in<br />

Betrieb.<br />

einer Wiederinbetriebnahme<br />

offenhalten.<br />

Mai 2009<br />

Die Arjowiggins S.A.S., Issyles-Moulineaux/Frankreich,<br />

<strong>und</strong> Technocell Dekor verständigen<br />

sich nach mehrmonatigen<br />

Verhandlungen<br />

auf eine gegenseitige exklusive<br />

Lizenzvereinbarung<br />

für die von beiden Unternehmen<br />

entwickelten <strong>und</strong><br />

produzierten harzsparenden<br />

Papiere.<br />

Juli 2009<br />

Die schwedische Betei-<br />

April 2009<br />

ligungsgesellschaft EQT<br />

Partners AB, Stockholm, die<br />

Aufgr<strong>und</strong> der unverändert kreditgebenden Banken <strong>und</strong><br />

kritischen Ertragslage kün- Munksjö schließen die seit<br />

digt Munksjö an, dass das Ende 2008 laufenden Ver-<br />

US-amerikanische Werk handlungen über eine neue<br />

Fitchburg Ende Juni für Finanzierungsstruktur für<br />

unbestimmte Zeit stillge- den schwedischen Zellstoff-<br />

<strong>EUWID</strong><br />

legt wird.<br />

<strong>Holz</strong><br />

Munksjö<br />

special:<br />

will<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

sich <strong>und</strong> Spezialpapierhersteller<br />

& Oberflächen<br />

allerdings die Möglichkeit ab. Eine gr<strong>und</strong>sätzliche Eini-


25.000 t/Jahr ausgelegt ist, war Anfang<br />

2006 in Betrieb gegangen.<br />

Die Felix Schoeller Holding GmbH & Co. KG,<br />

Osnabrück, hat den zweiten Abschnitt der<br />

Umbauarbeiten an der bislang vorrangig für<br />

die Produktion von Fotobasispapieren genutzten<br />

PM 1 im Werk Osnabrück bis Ende<br />

Februar 2010 weitgehend abgeschlossen.<br />

Die Papiermaschine war Mitte Dezember<br />

2009 für vorbereitende Arbeiten aus der<br />

Produktion genommen worden. Der eigentliche<br />

Umbau, der unter anderem den<br />

Einbau der für die Dekorpapierproduktion<br />

benötigten Komponenten umfasste, war<br />

Mitte Januar angelaufen. Die umgebaute<br />

Papiermaschine wurde Anfang März wieder<br />

in Betrieb genommen werden <strong>und</strong> hat<br />

in der Folge schwerpunktmäßig Digital<br />

Imaging-Papiere produziert. Die Produktion<br />

von Dekorpapieren sollte im Verlauf des<br />

zweiten Quartals aufgenommen werden.<br />

Bis zum Jahresende 2010 will die zur Felix<br />

Schoeller Holding gehörende Technocell<br />

Dekor auf der umgebauten PM 1 insgesamt<br />

r<strong>und</strong> 20.000 t Dekorpapier produzieren.<br />

Mittelfristig soll ein jährliches Produktionsvolumen<br />

von r<strong>und</strong> 50.000-60.000 t erreicht<br />

werden. Die verbleibenden 20.000-<br />

30.000 t der auf eine Jahreskapazität von<br />

r<strong>und</strong> 80.000 t ausgelegten Papiermaschi-<br />

gung wurde bereits Anfang<br />

Mai erreicht.<br />

September 2009<br />

Die Felix Schoeller Holding<br />

legt den Termin für den<br />

zweiten Abschnitt des Umbaus<br />

der bislang vorrangig<br />

für die Produktion von Fotobasispapieren<br />

genutzten<br />

PM 1 im Werk Osnabrück<br />

auf Anfang Februar bis Mitte<br />

März fest.<br />

<strong>Holz</strong>hey als neuer Gesellschafter<br />

bei der Koehler<br />

Holding GmbH & Co. KG,<br />

der Dachgesellschaft der<br />

Papierfabrik August Koehler<br />

AG, ein. <strong>Holz</strong>hey wird nach<br />

den Familien Koehler/Furler,<br />

Brüggemann <strong>und</strong> Euler die<br />

inzwischen fünfte Eigentümerfamilie.<br />

Mit den über<br />

die Kapitalerhöhung zufließenden<br />

Mitteln von 30 Mio €<br />

soll unter anderem die weitere<br />

Expansion der Koehler-<br />

Gruppe finanziert werden.<br />

Das Joint Venture-Unternehmen<br />

Kingdecor Co. Ltd.<br />

mit Sitz in Quzhou (Provinz<br />

Oktober 2009<br />

Zhejiang/China), an dem die MeadWestvaco will sich mit<br />

Schattdecor AG, Thansau, <strong>und</strong> dem vereinbarten Verkauf<br />

der Papierhersteller Zhejiang der Willow Mill am Stand-<br />

Xian He Special Paper Co. mit ort South Lee/Massachu-<br />

jeweils 50 % beteiligt sind, setts endgültig aus dem<br />

nimmt die an einem neuen Spezialpapiergeschäft zu-<br />

Standort errichtete Dekorparückziehen. Das letzte der<br />

piermaschine in Betrieb. ursprünglich drei der MW<br />

Custom Papers LLC zuge-<br />

Über eine Kapitalerhöhung ordneten Werke soll an die<br />

steigt<br />

<strong>EUWID</strong><br />

die<br />

<strong>Holz</strong><br />

Familie<br />

special:<br />

Fritz<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

neu gegründete<br />

& Oberflächen<br />

Onyx Spe-<br />

Tight supply smoothing<br />

the way for price increases<br />

cialty Papers Inc. verkauft<br />

werden.<br />

Januar 2010<br />

Die Devon Valley Ltd., Hele/<br />

Exeter, erweitert das Produktionsprogramm<br />

der bislang<br />

unter anderem für Standard-<br />

<strong>und</strong> leichtgefüllte Overlaypapiere<br />

genutzten Papiermaschine<br />

auf bestimmte Dekorpapierqualitäten.<br />

März 2010<br />

<strong>Nach</strong> dem Umbau wird die<br />

PM 1 im Werk Osnabrück<br />

der Felix Schoeller Holding<br />

wieder in Betrieb genommen.<br />

In der ersten Phase werden<br />

schwerpunktmäßig Digital<br />

Imaging-Papiere produziert;<br />

die Dekorpapierproduktion<br />

läuft wenig später an.<br />

Der zur brasilianischen<br />

Formitex-Gruppe gehörende<br />

Papierhersteller MD Papéis<br />

Dekorpapier<br />

European decor paper manufacturers pushed through sizeable price increases<br />

again for the first time in a while during the first and second quarter after a<br />

long period of dwindling prices. The next ro<strong>und</strong> of mark-ups has already been<br />

announced for deliveries from July. Decor paper manufacturers are justifying<br />

their efforts to raise prices by pointing to the scarce supply situation since the<br />

fourth quarter of 2009. Order backlogs have lengthened again during the first<br />

quarter to average eight to ten weeks and have subsequently risen slightly<br />

again. Difficulties sourcing raw materials during the first half of 2010 have also<br />

led to delivery delays. A number of decor paper manufacturers stated that the<br />

price hikes already instituted in the first and second quarters did not fully offset<br />

elevated costs for pulp, titanium dioxide and other pigments. Several decor<br />

paper manufacturers have made long-term modifications to their production<br />

capacities or permanently closed individual mills in reaction to unsatisfactory<br />

margins for some time now. These production cutbacks have been the main<br />

factor in much better operating efficiencies since the end of 2009. The resulting<br />

capacity curtailments allowed supply and demand to be restored to a state<br />

of balance.<br />

ne werden dann auf Digital Imaging- <strong>und</strong><br />

Thermotransferpapiere entfallen. <strong>Nach</strong><br />

Aussage von Technocell Dekor soll die<br />

Ausweitung des Produktionsprogramms<br />

der PM 1 auf Dekorpapier nicht zu einem<br />

Anstieg der Dekorpapierkapazitäten führen;<br />

die auf der PM 1 erreichten Produktionsmengen<br />

sollen daher zumindest in<br />

der Anfangsphase durch befristete Produktionsanpassungen<br />

auf den bestehenden<br />

Dekorpapiermaschinen ausgeglichen<br />

werden. Mittelfristig könnte es auch zu<br />

weitergehenden Abstellungen kommen;<br />

entsprechende Entscheidungen sollen allerdings<br />

frühestens Ende 2010 getroffen<br />

werden.<br />

Ltda., Caieiras/São Paulo,<br />

kündigt den Umbau einer<br />

bestehenden Papiermaschine<br />

im Werk Caieiras an.<br />

Damit soll die Produktionskapazität<br />

für Dekorpapier<br />

bis Anfang 2012 um r<strong>und</strong><br />

50 % auf über 45.000 t/Jahr<br />

steigen.<br />

April 2010<br />

Der Teilbereich Laminating<br />

Papers von Stora Enso soll<br />

von dem US-amerikanischen<br />

Private Equity-Unternehmen<br />

Open Gate Capital, Los Angeles/Kalifornien,<br />

übernommen<br />

werden. Open Gate <strong>und</strong> Stora<br />

Enso haben eine entsprechende<br />

Vereinbarung zum<br />

Verkauf des Werkes Kotka/<br />

Finnland <strong>und</strong> des zugeordneten<br />

Standorts Pasir Gudang<br />

(Johor/Malaysia) unterzeichnet.<br />

71<br />

Mai 2010<br />

Kingdecor konkretisiert die<br />

Investitionspläne zum Bau<br />

einer dritten Dekorpapiermaschine,<br />

die neben der im<br />

September 2009 in Betrieb<br />

genommenen <strong>und</strong> unter der<br />

Bezeichnung PM 1 laufenden<br />

Anlage errichtet werden soll.<br />

Anmerkung: Die Auflistung<br />

enthält Beispiele für Veränderungen<br />

in der Dekorpapierbranche.<br />

Über die einzelnen<br />

Vorgänge wurde in ausführlicher<br />

Form jeweils im<br />

wöchentlich erscheinenden<br />

Informationsdienst „<strong>EUWID</strong><br />

<strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong>werkstoffe“<br />

berichtet.


72<br />

Oberflächen<br />

Veränderungen in der Imprägnierbranche haben sich fortgesetzt<br />

Stilllegung mehrerer Kanäle<br />

führt zu besserer Auslastung<br />

Die seit dem vierten Quartal 2009 an-<br />

ziehende <strong>Nach</strong>frage aus den meisten<br />

Absatzmärkten hat in Verbindung mit<br />

den in den vergangenen Monaten<br />

vorgenommenen Desinvestitionen<br />

wieder zu einer besseren Beschäftigung<br />

bei den mitteleuropäischen<br />

Imprägnierern geführt. Die meisten<br />

Unternehmen können die im vergangenen<br />

Jahr durch verschiedene<br />

Maßnahmen zum Teil auch längerfristig<br />

reduzierten Produktionskapazitäten<br />

wieder normal auslasten.<br />

Mehrere Imprägnierer produzieren<br />

zumindest zeitweise auch wieder am<br />

Wochenende.<br />

Die wieder bessere Beschäftigungssituation<br />

wird zum einen auf die verbesserte<br />

<strong>Nach</strong>frage, zum anderen auf die Stilllegung<br />

mehrerer Imprägnierkanäle zurückgeführt.<br />

Seit Anfang 2009 wurden in<br />

Mitteleuropa r<strong>und</strong> zehn Imprägnierkanäle<br />

endgültig stillgelegt. Der Kapazitätseffekt<br />

fällt allerdings deutlich geringer aus, da<br />

mehrere dieser Anlagen bereits seit längerer<br />

Zeit nur noch zeitweise produziert<br />

hatten oder zuvor sogar für unbestimmte<br />

Zeit abgestellt waren.<br />

Dies gilt insbesondere für die beiden Unternehmen<br />

Mepa N.V. S.A., Ooudenaarde/Belgien,<br />

<strong>und</strong> Süd-West-Chemie GmbH<br />

(SWC), Neu-Ulm, die die Produktion von<br />

Melaminfilmen inzwischen endgültig aufgegeben<br />

haben. Mepa wollte im Rahmen<br />

eines seit dem 29. Oktober 2009 laufenden<br />

Insolvenzverfahrens nach belgischem<br />

Recht die Produktion fortführen<br />

<strong>und</strong> innerhalb einer zum gleichen Zeitpunkt<br />

angelaufenen Sechsmonatsfrist<br />

die Voraussetzungen für eine längerfristige<br />

Fortführung des Geschäftsbetriebs<br />

schaffen. Im Februar 2010 mussten die<br />

Produktionsaktivitäten allerdings endgültig<br />

eingestellt werden. Im Bereich Imprägnierung<br />

verfügte Mepa noch über<br />

fünf Anlagen, die allerdings bereits seit<br />

längerer Zeit nur noch unregelmäßig produziert<br />

hatten. Das Unternehmen hatte<br />

sich dabei in erster Linie auf die Lieferung<br />

von Flooring-Filmen konzentriert. SWC ist<br />

aufgr<strong>und</strong> einer auch längerfristig unbefriedigenden<br />

Ertragslage Ende November<br />

2009 endgültig aus der Imprägnierung<br />

ausgestiegen. Das ausschließlich auf<br />

die Lieferung von Melaminfilmen für die<br />

Beschichtungsindustrie ausgerichtete<br />

Unternehmen hatte zuletzt nur noch auf<br />

einer Anlage produziert.<br />

Mit der zur Beaulieu International Group<br />

(BIG), Waregem/Belgien, gehörenden<br />

Berry Décor S.A.S., Bousbecque/<br />

Frankreich, ist Ende 2009 auch ein integrierter<br />

Imprägnierer aus dem Markt<br />

ausgeschieden. Das Unternehmen hatte<br />

zwei Imprägnierkanäle betrieben, von<br />

denen einer auf die Produktion von Dekorfilmen<br />

<strong>und</strong> der andere auf Gegenzug- <strong>und</strong><br />

<strong>Nach</strong>dem das Geschäft mit Melaminfilmen<br />

Ende 2008 <strong>und</strong> im ersten Halbjahr 2009<br />

wie abgerissen wirkte, hat es sich in den<br />

letzten Monaten wieder schrittweise erholt.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Overlayfilme ausgelegt war. Die bereits im<br />

September 2008 abgeschlossene Übernahme<br />

der Assets der Württembergische<br />

Kunststoffplattenwerke GmbH & Co. KG<br />

(WKP), Unterensingen, durch die Süddekor<br />

GmbH, Laichingen, hat zur Stilllegung<br />

von zwei weiteren Imprägnierkanälen geführt.<br />

Die erste Anlage war Ende 2008,<br />

der zweite Kanal im Juli 2009 abgestellt<br />

worden. Einer dieser Imprägnierkanäle<br />

soll eventuell bei der geplanten Erweiterung<br />

der Produktionskapazitäten im Werk<br />

East Longmeadow der Sueddekor LLC,<br />

Agawam/Massachusetts, zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Mehrere freie Imprägnierer haben im Verlauf<br />

der letzten zwei Jahre zudem einzelne<br />

Imprägnierkanäle vorübergehend<br />

oder für einen unbestimmten Zeitraum<br />

aus der Produktion genommen. Diese<br />

Kapazitätsanpassungen waren teilweise<br />

auch mit einem Personalabbau bzw. mit<br />

einer Änderung der Schichtsysteme verb<strong>und</strong>en.<br />

Die betroffenen Anlagen können<br />

daher nur mit einem gewissen zeitlichen<br />

Vorlauf wieder in Betrieb genommen werden.<br />

Andere im ersten Halbjahr 2009<br />

vorübergehend abgestellte Imprägnierkanäle<br />

sind inzwischen wieder angelaufen.<br />

<strong>Nach</strong>frage hat zuletzt<br />

wieder angezogen<br />

Die Produktionsaufgabe bei Mepa, SWC<br />

<strong>und</strong> WKP sowie die zumindest zeitweise<br />

Abstellung von einzelnen Imprägnierkanälen<br />

haben im Verlauf der letzten Monate<br />

zu entsprechenden Mengenverschiebungen<br />

zwischen den freien Imprägnierern<br />

geführt. Einzelne Unternehmen konnten<br />

stärker von diesen Verschiebungen profitieren<br />

<strong>und</strong> sind daher bereits einiger Zeit<br />

relativ gut ausgelastet. <strong>Nach</strong> Aussage<br />

mehrerer Imprägnierer hat aber auch die<br />

seit dem vierten Quartal wieder anziehende<br />

<strong>Nach</strong>frage zu der besser werdenden<br />

Anlagenauslastung beigetragen.<br />

Diese Belebung ist in allen Absatzsegmenten<br />

in ähnlicher Weise zu beobachten.<br />

Das Geschäft mit Melaminfilmen zum<br />

Einsatz im Beschichtungsbereich hatte<br />

sich bereits ab dem dritten Quartal 2009<br />

relativ stabil entwickelt. Verschiedene<br />

freie Imprägnierer hatten daher bereits<br />

im Verlauf des letzten Jahres die Produk-<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

tion von weißen Melaminfilmen deutlich<br />

ausgebaut; einzelne Unternehmen sind<br />

sogar neu in dieses üblicherweise stark<br />

umkämpfte Marktsegment eingestiegen.<br />

Seit dem vierten Quartal hat auch die<br />

<strong>Nach</strong>frage nach Flooring-Filmen <strong>und</strong> nach<br />

Phenolfilmen zum Einsatz in der Schichtstoff-<br />

<strong>und</strong> in der Sperrholzindustrie wieder<br />

angezogen. In den ersten Monaten des<br />

laufenden Jahres konnte das dadurch<br />

erreichte Niveau zumindest gehalten<br />

werden; zum Teil hat sich die Situation<br />

weiter verbessert.<br />

Zusätzliche Impulse kommen aus dem<br />

Exportgeschäft. Die mittel- <strong>und</strong> osteuropäischen<br />

Märkte haben sich zuletzt gleichlaufend<br />

entwickelt. Deutlich schwächer<br />

bleibt der Absatz in Süd- <strong>und</strong> Westeuropa,<br />

wenngleich einzelne Imprägnierer zuletzt<br />

auch dort wieder stärkere Zuwächse<br />

gegenüber dem sehr niedrigen Vorjahresniveau<br />

erreichen konnten. Mehrere<br />

Unternehmen haben unter Ausnutzung<br />

der günstigen Wechselkursverhältnisse<br />

zuletzt auch wieder Lieferungen in verschiedene<br />

Überseemärkte, insbesondere<br />

in Richtung Nordamerika <strong>und</strong> Asien abgewickelt.<br />

Ertragslage bleibt<br />

weiter angespannt<br />

Trotz der wieder besseren Auslastung<br />

bleibt die bereits seit längerer Zeit als<br />

unbefriedigend bezeichnete Ertragslage<br />

auch weiterhin angespannt. Die in den<br />

letzten Monaten im Einkauf von Vorprodukten<br />

eingetretenen Kostensteigerungen<br />

konnten bislang nur teilweise durch<br />

Preisanhebungen ausgeglichen werden.<br />

Mehrere Imprägnierer hatten sich bereits<br />

im vierten Quartal 2009 <strong>und</strong> im ersten<br />

Quartal 2010 um Preisanhebungen bemüht,<br />

diese aufgr<strong>und</strong> des anhaltenden<br />

Wettbewerbsdrucks allerdings nur teilweise<br />

durchsetzen können. Diese Bemühungen<br />

wurden im zweiten Quartal weiter<br />

fortgeführt. Bei einzelnen Sortimenten,<br />

insbesondere bei Flooring-Filmen, ist es<br />

allerdings auch im Verlauf des ersten<br />

Quartals noch zu Preisunterbietungen<br />

gekommen. Ein stärkerer Preisdruck<br />

war vor allem bei der Neuvergabe der<br />

durch die Desinvestitionen frei werdenden<br />

Aufträge zu beobachten; einzelne Imprägnierer<br />

haben sich derartige Aufträge zum<br />

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74<br />

Oberflächen<br />

Teil durch Preisrücknahmen gesichert.<br />

Darüber hinaus kam es in der letzten Zeit<br />

auch insgesamt zu verschiedenen Lieferantenwechseln.<br />

Auslöser für derartige<br />

Wechsel sind zum Beispiel unterschiedliche<br />

Preisstrategien der Imprägnierer,<br />

strategische Schwächen einzelner Anbieter<br />

oder Bemühungen der Abnehmer<br />

um eine Reduzierung der Lieferantenzahl.<br />

Zum zweiten Quartal ist es bei fast allen<br />

Vorprodukten zu weiteren Kostensteigerungen<br />

gekommen. Bei Dekor- <strong>und</strong><br />

Gegenzugpapieren wird die Situation<br />

noch durch die zunehmenden Versorgungsprobleme<br />

verschärft. Die Mengen<br />

werden zum Teil bereits kontingentiert;<br />

über vorgenommene Reservierungen hinausgehenden<br />

Mengen können nur mit<br />

Schwierigkeiten bzw. mit einem längeren<br />

zeitlichen Vorlauf beschafft werden. In<br />

den zumeist erst in der zweiten Aprilhälfte<br />

abgeschlossenen Verhandlungen<br />

über Imprägnierharzlieferungen im zweiten<br />

Quartal mussten die Imprägnierer<br />

ebenfalls weitere Kostensteigerungen<br />

hinnehmen. Die Anbieter hatten dabei<br />

mit weiter steigenden Rohmelamin- <strong>und</strong><br />

Additivkosten argumentiert. <strong>Nach</strong> Aussage<br />

verschiedener Imprägnierer fielen die<br />

Forderungen der einzelnen Harzhersteller<br />

aber dennoch sehr unterschiedlich aus,<br />

was sich in einer relativ breiten Spanne<br />

der für April <strong>und</strong> Mai bzw. für das zweite<br />

Quartal abgeschlossenen Imprägnierharzpreise<br />

äußert.<br />

Mepa-Anlagen werden<br />

jetzt einzeln verkauft<br />

Die Produktionsanlagen des zu dem<br />

italienischen Schichtstoffhersteller Liri<br />

Industriale S.p.A., Nichelino, gehörenden<br />

insolventen belgischen Dekordruckers<br />

<strong>und</strong> Imprägnierers Mepa wurden nach<br />

der am 2. März 2010 ergangenen endgültigen<br />

Konkurserklärung einzeln zum<br />

Verkauf angeboten. In dem seit dem<br />

29. Oktober 2009 laufenden Insolvenzverfahren<br />

nach belgischem Recht hatte<br />

Mepa anfänglich noch weiterproduziert.<br />

Im Dezember 2009 war die Produktion allerdings<br />

deutlich zurückgefahren worden.<br />

In der Folge wurde auch der Großteil der<br />

141 Mitarbeiter freigestellt. Im Rahmen<br />

des laufenden Insolvenzverfahrens soll-<br />

Die Stilllegung<br />

von r<strong>und</strong> zehn<br />

Imprägnierkanälen<br />

seit Anfang<br />

2009 hat zu einer<br />

wieder besseren<br />

Auslastung der<br />

verbleibenden<br />

Kapazitäten<br />

beigetragen.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

te innerhalb einer sechsmonatigen Frist<br />

eine längerfristige Fortführungslösung<br />

erarbeitet werden.<br />

Wesentlicher Bestandteil einer solchen<br />

Lösung war die Begleichung von Verbindlichkeiten<br />

der Muttergesellschaft Liri<br />

gegenüber Mepa. <strong>Nach</strong> Informationen der<br />

Insolvenzverwaltung hatten sich diese auf<br />

r<strong>und</strong> 10 Mio € belaufen <strong>und</strong> entscheidend<br />

zu den Liquiditätsproblemen von<br />

Mepa beigetragen. Laut dem von Mepa<br />

bereits im Oktober 2009 vorgelegten<br />

Restrukturierungsplan sollte Liri in einem<br />

ersten Schritt im Verlauf des Novembers<br />

r<strong>und</strong> 3,5 Mio € bereitstellen; bis Ende<br />

April 2010 waren weitere Rückzahlungen<br />

vorgesehen. Liri blieb diese Zahlungen,<br />

die unter anderem mit dem Verkauf des<br />

Firmengeländes am Stammsitz Nichelino<br />

finanziert werden sollten, allerdings<br />

schuldig.<br />

Da Mepa in der Folge seine Lieferantenrechnungen<br />

nicht mehr bezahlen konnte,<br />

musste die Produktion im Februar endgültig<br />

eingestellt werden. Parallel dazu<br />

wurde allen Mitarbeitern gekündigt. Am 2.<br />

März hat das Handelsgericht in Oudenaarde<br />

Mepa mit einem offiziellen Urteil den<br />

endgültigen Konkurs erklärt. Liri musste<br />

wenig später selbst Antrag auf Eröffnung<br />

eines Insolvenzverfahrens stellen.<br />

Die Mepa-Insolvenzverwalter hatten bis<br />

Anfang März mit der Interprint-Gruppe,<br />

Arnsberg, über eine vollständige oder<br />

teilweise Übernahme von Mepa verhandelt.<br />

<strong>Nach</strong> dem Scheitern dieser<br />

Verhandlungen wurde die Liquidierung<br />

des Unternehmens <strong>und</strong> den Verkauf der<br />

Vermögenswerte beschlossen. In der Folge<br />

wurden vier Druckmaschinen, sechs<br />

Imprägnierkanäle, der Dekorbestand sowie<br />

die zugehörigen Druckzylinder zum<br />

Verkauf ausgeschrieben; die Angebotsfrist<br />

läuft noch bis Ende Juni.<br />

Drei Druckmaschinen waren von den<br />

mittlerweile zur Bobst Group, Lausanne/<br />

Schweiz, gehörenden Herstellern Rotomec,<br />

San Giorgio Monferrato/Italien, <strong>und</strong><br />

Maschinenbau Wilhelm Kochsiek GmbH,<br />

Leopoldshöhe, geliefert worden. Die vierte,<br />

im Jahr 2005 in Betrieb genommene<br />

Anlage stammt von der Cerutti S.p.A.,<br />

Casale Monferrato/Italien. Eine ältere<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Druckmaschine war bereits im Verlauf<br />

des Jahres 2008 stillgelegt <strong>und</strong> an den<br />

Folienhersteller M. Vettel GmbH, Lorsch,<br />

verkauft worden. Von den sechs Imprägnierkanälen<br />

sind nur noch fünf gasbeheizte<br />

Anlagen betriebsbereit; diese Anlagen<br />

hatten allerdings bereits im letzten<br />

Jahr nur noch zeitweise produziert. Der<br />

sechste Kanal war wegen zu hoher Energiekosten<br />

von Mepa bereits vor Beginn<br />

des Insolvenzverfahrens dauerhaft außer<br />

Betrieb gesetzt worden.<br />

Mepa war im Jahr 1975 als Tochtergesellschaft<br />

von Liri gegründet worden. Ab dem<br />

Frühjahr 2003 hatte sich Liri im Rahmen<br />

eines Restrukturierungsprogramms um<br />

den Verkauf von Mepa bemüht. Entsprechende<br />

Verhandlungen waren dann aber<br />

im März 2004 für gescheitert erklärt<br />

worden. In der Folge hatte Liri für Mepa<br />

Investitionen in einem Gesamtvolumen<br />

von etwa 9 Mio € angekündigt.<br />

SWC hat Imprägnierung<br />

im November eingestellt<br />

SWC hat Ende November 2009 die Imprägnierung<br />

endgültig eingestellt. <strong>Nach</strong><br />

Aussage des Unternehmens hatte dieser<br />

Bereich in den letzten beiden Jahren jeweils<br />

einen Verlust erwirtschaftet; eine<br />

nachhaltige Verbesserung der Ertragslage<br />

war aufgr<strong>und</strong> der angespannten<br />

Markt- <strong>und</strong> Wettbewerbssituation nicht<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

absehbar. Daher waren die Abnehmer<br />

von SWC bereits im Sommer 2009 über<br />

eine zum Jahresende drohende Produktionseinstellung<br />

informiert worden.<br />

SWC hatte in den letzten Jahren noch<br />

auf zwei Imprägnierkanälen produziert.<br />

Die ältere, im Jahr 1993 von der damaligen<br />

Vits Maschinenbau GmbH,<br />

Langenfeld, gelieferte <strong>und</strong> 1.900 mm<br />

breite Anlage war allerdings nur noch<br />

zeitweise in Betrieb <strong>und</strong> Anfang 2008<br />

für unbestimmte Zeit abgestellt worden.<br />

Damit hatte das Unternehmen seine Melaminfilmproduktion<br />

auf den im Frühjahr<br />

2002 von dem italienischen Anlagenhersteller<br />

Tocchio s.r.l., Vigevano, gelieferten,<br />

2.200 mm breiten Imprägnierkanal<br />

konzentriert. Im Vorfeld der damaligen<br />

Investition hatte SWC eine ältere Anlage<br />

stillgelegt <strong>und</strong> demontiert. Ein weiterer<br />

Kanal war nach dem Anlauf der neuen<br />

Anlage nur noch zeitweise betrieben<br />

<strong>und</strong> später ebenfalls aus der Produktion<br />

genommen worden.<br />

Die Verhandlungen zum Verkauf der beiden<br />

noch bestehenden Imprägnierkanäle<br />

sind nach Angaben von SWC inzwischen<br />

weitgehend abgeschlossen. Die ältere<br />

Anlage wurde in den Iran veräußert <strong>und</strong><br />

inzwischen bereits demontiert. Auch für<br />

den zweiten Imprägnierkanal hat SWC<br />

eine weitgehende Einigung mit einem<br />

Kaufinteressenten erzielt. <strong>Nach</strong> bislang<br />

Oberflächen<br />

Mit Mepa <strong>und</strong> SWC sind im vergangenen<br />

Jahr zwei freie Imprägnierer aus dem Markt<br />

ausgeschieden. Mit Berry Décor hat auch ein<br />

integriertes Unternehmen die Produktion von<br />

Melaminfilmen aufgegeben.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

nicht bestätigten Informationen wird diese<br />

Anlage in Osteuropa wieder aufgebaut.<br />

SWC war im Geschäft mit den unter der<br />

Bezeichnung „Supraplast“ vermarkteten<br />

Melaminfilmen relativ stark auf Exportmärkte<br />

ausgerichtet. Das Unternehmen<br />

hatte dabei in größerem Umfang auch<br />

Abnehmer in Überseemärkten, wie zum<br />

Beispiel in Asien <strong>und</strong> Ozeanien, beliefert.<br />

In den letzten Jahren hatte sich der<br />

Schwerpunkt der SWC-Aktivitäten allerdings<br />

zunehmend in Richtung Osteuropa<br />

verlagert.<br />

Coveright will Werk<br />

in Russland verkaufen<br />

Neben dem Verkauf von WKP <strong>und</strong> der<br />

Produktionseinstellung bei Mepa, SWC<br />

<strong>und</strong> Berry Décor trugen auch die von<br />

der Coveright-Gruppe im Verlauf der<br />

letzten zwei Jahre weiter fortgeführten<br />

Desinvestitionen zu den Veränderungen<br />

in der Imprägnierbranche bei. Derzeit<br />

verhandelt Coveright mit verschiedenen<br />

Interessenten über einen Verkauf des<br />

russischen Joint Ventures Coveright Rus<br />

LLC, Samara. Coveright ist an diesem<br />

Unternehmen mit 51 % beteiligt. In Abstimmung<br />

mit den Joint Venture-Partnern<br />

wurde allerdings das gesamte Unternehmen<br />

zum Verkauf ausgeschrieben. Die<br />

laufenden Verhandlungen sollen noch<br />

im Verlauf des zweiten Quartals 2010<br />

abgeschlossen werden.<br />

Das damals noch unter Samara Melamine<br />

Decor LLC firmierende Unternehmen hatte<br />

im März 2005 auf einem von Tocchio<br />

gelieferten Imprägnierkanal die Produktion<br />

aufgenommen. Im Februar 2006 hatte<br />

Samara Melamine Decor die Investition<br />

in einen zweiten Imprägnierkanal angekündigt,<br />

mit dem die Produktionskapazität<br />

auf r<strong>und</strong> 65 Mio m²/Jahr gesteigert<br />

werden sollte. Die neue, ebenfalls 7 ft<br />

breite Anlage wurde wie der erste Kanal<br />

von Tocchio geliefert <strong>und</strong> im September<br />

75


76<br />

Oberflächen<br />

2006 in Betrieb genommen. Mit der Installation<br />

eines Kor<strong>und</strong>-Auftragswerks<br />

sollte das Produktionsprogramm der neuen<br />

Anlage in einem zweiten Schritt auf<br />

Flooring-Filme erweitert werden; parallel<br />

dazu hatte Samara Melamine Decor für<br />

das Jahr 2007 den Aufbau eines dritten<br />

Imprägnierkanals in Aussicht gestellt.<br />

Bereits im Februar 2006 hatten Samara<br />

Melamine Decor <strong>und</strong> Coveright eine<br />

Gr<strong>und</strong>satzvereinbarung über die Gründung<br />

eines Joint Ventures getroffen. Die<br />

daraus abgeleiteten Verträge wurden<br />

am 13. November 2006 unterzeichnet<br />

<strong>und</strong> Ende Februar 2007 von den russischen<br />

Kartellbehörden freigegeben.<br />

Im Juni 2007 folgte die Umfirmierung<br />

des Joint Ventures in Coveright Rus. Die<br />

damaligen Planungen der beiden Joint<br />

Venture-Partner sahen die Installation von<br />

bis zu drei weiteren Imprägnierkanälen in<br />

einer neuen Produktionshalle vor. In einem<br />

ersten Schritt sollte noch im Verlauf des<br />

Jahres 2007 ein Phenolkanal aufgebaut<br />

werden. Coveright wollte dabei auf eine<br />

gebrauchte 9 ft breite Anlage aus dem<br />

im Sommer 2006 stillgelegten Werk<br />

Kristinehamn/Schweden zurückgreifen.<br />

Die geplante Erweiterung des Produktionsprogramms<br />

auf Phenolfilme hatte sich<br />

in der Folge aber mehrfach verzögert.<br />

Anfang 2008 war diese Investition auf das<br />

zweite Halbjahr 2008 terminiert worden.<br />

Der starke Einbruch der <strong>Nach</strong>frage nach<br />

Phenolfilmen in Osteuropa ab dem vierten<br />

Quartal 2008 führte dann aber zur Aufgabe<br />

dieses Projektes. <strong>Nach</strong> Aussage von<br />

Coveright hat sich der osteuropäische<br />

Markt für Phenolfilme inzwischen wieder<br />

erholt. Dieser Markt soll aber auch<br />

weiterhin aus dem Werk Schöppenstedt<br />

der Coveright Surfaces Germany GmbH,<br />

Essen, beliefert werden. Auf den dort<br />

laufenden Phenolanlagen bestehen nach<br />

Aussage des Unternehmens auch mittelfristig<br />

ausreichende Kapazitätsreserven.<br />

Restrukturierung wurde<br />

großteils abgeschlossen<br />

Der geplante Verkauf des russischen<br />

Werkes ist Teil des im Jahr 2007 von<br />

Coveright eingeleiteten Restrukturierungsprogramms,<br />

das nach Aussage des<br />

Unternehmens inzwischen weitgehend ab-<br />

geschlossen werden konnte. Diese nach<br />

Angaben des Unternehmens von dem<br />

Coveright-Hauptgesellschafter Deutsche<br />

Beteiligungs AG, Frankfurt, <strong>und</strong> den beteiligten<br />

Banken unterstützte Restrukturierung<br />

sah die Stilllegung bzw. den Verkauf<br />

von einzelnen Produktions standorten,<br />

Produktivitätsverbesserungen in den<br />

verbleibenden Werken sowie den Abbau<br />

von Overhead-<strong>und</strong> Fixkosten vor. Parallel<br />

dazu sollten die Unternehmensaktivitäten<br />

auf die Märkte in Europa, Nord- <strong>und</strong> Südamerika<br />

konzentriert werden.<br />

Bereits Ende November 2007 war das<br />

erst im Februar 2007 von der Uniboard<br />

Inc., Laval/Québec, übernommene<br />

Werk Drummondville/Québec stillgelegt<br />

worden. Damit hatte Coveright seine<br />

Nordamerika-Aktivitäten wieder auf die<br />

beiden anderen Produktionsstandorte<br />

von Coveright Surfaces North America,<br />

Cobourg/Ontario <strong>und</strong> Blythewood/South<br />

Carolina, konzentriert. Zum Jahresende<br />

2008 wurde die Produktion in dem unter<br />

Coveright Surfaces France S.N.C.<br />

firmierenden französischen Werk Arches<br />

endgültig eingestellt; die dadurch frei<br />

werdenden Aufträge sollten in der Folge<br />

vom Werk Schöppenstedt bzw. von der<br />

Coveright Surfaces Spain S.A., Martorelles/Spanien,<br />

übernommen werden. Im<br />

dritten Quartal 2009 wurde die malaysische<br />

Tochtergesellschaft Coveright Sur-<br />

Closure of several treaters leaving<br />

better operating efficiencies in its wake<br />

faces Malaysia Sdn. Bhd., Klang, an die<br />

bislang vor allem im Recycling- <strong>und</strong> Chemiebereich<br />

tätige Investmentgesellschaft<br />

Analab Resources Bhd., Kuala Lumpur/<br />

Malaysia, verkauft. Der Erlös aus dieser<br />

Transaktion sowie die im vergangenen<br />

Jahr weiter vorangetriebene Optimierung<br />

des Working Capital ermöglichten laut<br />

Coveright einen spürbaren Abbau der<br />

Verschuldung.<br />

Damit besteht erstmals wieder ein Spielraum<br />

für Investitionen. Derzeit wird insbesondere<br />

ein Ausbau der Produktionskapazitäten<br />

bei der 100 %igen brasilianischen<br />

Tochtergesellschaft Coveright Surfaces<br />

do Brasil Indústria e Comércio Ltda. in<br />

São José dos Pinhais/Paraná geprüft;<br />

eine Entscheidung soll noch in diesem<br />

Jahr fallen. Coveright betreibt in dem im<br />

Februar 2003 in Betrieb genommenen<br />

Werk bislang drei Imprägnierkanäle mit<br />

einer Gesamtkapazität von r<strong>und</strong> 70 Mio<br />

m²/Jahr. Die erste Anlage war von Vits<br />

Maschinenbau geliefert worden. Die beiden<br />

anderen Imprägnierkanäle wurden aus<br />

dem Werk Arches nach Brasilien verlagert<br />

<strong>und</strong> dort nach einer Modernisierung im<br />

Juni 2006 bzw. im September 2008 wieder<br />

in Betrieb genommen. Eine weitere Anlage<br />

könnte noch in der bestehenden Halle<br />

installiert werden; in der Folge müssten<br />

allerdings zusätzliche Lagerkapazitäten<br />

geschaffen werden.<br />

Rising demand on most sales markets since the final quarter of 2009 has combined<br />

with divestments conducted in recent months to improve operating efficiencies<br />

for Central European impregnating firms. Most businesses are able to<br />

run their production capacities as normal again after curtailing them sometimes<br />

for a long period of time, through a variety of measures last year. Several impregnating<br />

firms have started working on weekends again, at least at times. The better<br />

operating efficiencies are being credited partly to improved demand, partly<br />

to the closure of several treaters. Roughly ten treaters have closed permanently<br />

in Central Europe since the start of 2009. However, the capacity effect has been<br />

rather modest because several of these units had long only been running on an<br />

interim basis or had even been previously idled for an indefinite period. Several<br />

independent impregnating firms have also taken individual treaters offline temporarily<br />

or indefinitely over the past two years. These capacity cutbacks sometimes<br />

went hand in hand with red<strong>und</strong>ancies and changes to shift systems. These plants<br />

can thus only resume operations with a certain degree of advance planning.<br />

Other treaters that closed temporarily in the first half of 2009 have now started<br />

operating again.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


78<br />

Oberflächen<br />

Verschiedene Branchen haben sich in diesem Bereich engagiert<br />

Bislang noch keine klare Linie<br />

beim Einsatz des Digitaldrucks<br />

Bereits<br />

seit einiger Zeit beschäftigen<br />

sich verschiedene Branchen <strong>und</strong><br />

Unternehmen mit dem Einsatz des<br />

Digitaldrucks für die Veredelung von<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffen. Eine einheitliche<br />

Linie ist dabei allerdings noch nicht<br />

zu erkennen.<br />

Die bislang verfolgten Ansätze unterscheiden<br />

sich zum Beispiel in den eingesetzten<br />

Technologien, den Arbeitsbreiten<br />

sowie in den bedruckten Materialien.<br />

Die Anlagenleistungen <strong>und</strong> Produktionskapazitäten<br />

sind bislang in der Regel<br />

noch auf kleinere Mengen beschränkt.<br />

Mit einzelnen, derzeit laufenden Entwicklungsprojekten<br />

sollen allerdings<br />

bereits im Verlauf der nächsten zwei<br />

bis drei Jahre deutliche Leistungs- <strong>und</strong><br />

Kapazitätssteigerungen erreicht werden.<br />

In den meisten Fällen wird derzeit von<br />

einem Druck auf Oberflächenmaterialien<br />

ausgegangen, die anschließend<br />

auf <strong>Holz</strong>werkstoffe verpresst bzw. kaschiert<br />

werden. Zum Teil wurden aber<br />

auch schon Anlagen realisiert, bei denen<br />

direkt auf die Trägerplatte oder auf<br />

bereits beschichtete bzw. kaschierte<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe gedruckt wird.<br />

Im Gegensatz zu anderen Produktionstechnologien<br />

bzw. -verfahren ist auch<br />

eine klare Zuordnung des Digitaldrucks<br />

zu einer Branche bislang nicht möglich.<br />

<strong>Nach</strong>dem der Digitaldruck bislang vor<br />

allem von Schichtstoffherstellern für die<br />

Produktion von Kleinserien genutzt worden<br />

war, haben in den letzten zwei Jahren vor<br />

allem Unternehmen aus der <strong>Holz</strong>werkstoff-<br />

<strong>und</strong> Bauelementindustrie in diesem<br />

Bereich investiert. Die Dekordrucker haben<br />

dagegen bislang eher zurückhaltend agiert<br />

<strong>und</strong> den Digitaldruck in erster Linie für<br />

die Dekorentwicklung <strong>und</strong> Ausmusterung<br />

eingesetzt. Inzwischen bereiten mehrere<br />

Drucker den Aufbau von breiten Produktionsanlagen<br />

vor, mit denen in Zukunft vor<br />

allem Kleinserien gedruckt werden sollen.<br />

Erste größere Projekte<br />

wurden ab 2007 realisiert<br />

Die Schichtstoffindustrie setzt insbesondere<br />

für den Objektbereich bereits<br />

seit mehreren Jahren digital bedruckte<br />

Dekore ein. Die meisten Unternehmen<br />

arbeiten dabei mit externen Dienstleistern<br />

zusammen, die den Druck übernehmen.<br />

Einzelne Schichtstoffhersteller, wie die<br />

Westag & Getalit AG, Rheda-Wiedenbrück,<br />

<strong>und</strong> die zur Kronospan-Gruppe gehörende<br />

HPL Pustków Sp.zo.o., Pustków/Polen,<br />

haben allerdings auch in eigene Digitaldrucktechnik<br />

investiert.<br />

Im <strong>Holz</strong>werkstoff- <strong>und</strong> Bauelementbereich<br />

wurden die ersten größeren Investitionen<br />

im Verlauf der Jahre 2007 <strong>und</strong> 2008<br />

von der italienischen Gruppo Frati S.p.A.<br />

(Pomponesco), der Kaindl Flooring GmbH<br />

(Wals/Österreich) <strong>und</strong> der Parador GmbH<br />

& Co. KG (Coesfeld) umgesetzt.<br />

Die Gruppo Frati druckt in der im Verlauf<br />

des Jahres 2007 im Werk Codriopo bei<br />

Udine installierten Anlage direkt auf die<br />

Trägerplatten. Das Unternehmen setzt<br />

dabei ein knapp 230 mm breites „Kodak<br />

Versamark DS9100“-Drucksystem<br />

der zur Eastman Kodak Co. gehörenden<br />

Kodak Graphic Communication Group,<br />

Rochester/New York, ein. Dieses ursprünglich<br />

für den Druck auf Papier eingesetzte<br />

System war in umfangreichen<br />

Versuchsreihen im zweiten Halbjahr 2006<br />

auf den Druck auf HDF adaptiert worden.<br />

<strong>Nach</strong> Abschluss der Entwicklungsarbeiten<br />

<strong>und</strong> der Installation der Anlagen ist die<br />

Produktion im Verlauf des dritten Quartals<br />

2007 angelaufen. Die von Frati gewählte<br />

Konfiguration baut auf vier Druckköpfen<br />

auf, die in die Profilierungsanlage integriert<br />

wurden.<br />

Kaindl bedruckt mit dem 2008 im Werk<br />

Salzburg-Wals in Betrieb genommenen<br />

digitalen Inkjet-Drucker furnierte Platten<br />

<strong>und</strong> gr<strong>und</strong>ierte Trägerplatten.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


In dem im Mai 2008 angelaufenen Furnierfußbodenwerk<br />

von Kaindl Flooring werden<br />

einfache Furniere mittels einer von der<br />

Robert Bürkle GmbH, Freudenstadt, in<br />

Kooperation mit dem Druckerhersteller<br />

Durst Phototechnik AG, Brixen/Italien,<br />

gelieferten Digitaldruck-/Lackieranlage<br />

mit <strong>Holz</strong>dekoren bedruckt. Darüber hinaus<br />

kann das Unternehmen auch direkt<br />

auf gr<strong>und</strong>ierte Trägerplatten drucken. Der<br />

in der Anlage eingesetzte Single Pass<br />

Inkjet Drucker „Rho SP 60“ erreicht bei<br />

einer Arbeitsbreite von 630 mm eine<br />

Durchlaufgeschwindigkeit von 30-40 m/<br />

min. Parador druckt mit den im zweiten<br />

Halbjahr 2008 in Coesfeld installierten<br />

Digitaldruckanlagen dagegen direkt auf<br />

Papier, das anschließend auf der Trägerplatte<br />

verpresst wird.<br />

2009 sind auch Trombini<br />

<strong>und</strong> Saviola eingestiegen<br />

Im vergangenen Jahr sind mit der Gruppo<br />

Trombini S.p.A., Frossasco, <strong>und</strong> der Gruppo<br />

Mauro Saviola, Viadana, zwei weitere<br />

italienische <strong>Holz</strong>werkstoffhersteller in die<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

Digitaldrucktechnologie eingestiegen.<br />

Trombini hat im Unternehmensbereich<br />

Rafal, Ravenna, im Juni 2009 ein als „Lab<br />

Show“ bezeichnetes Design- <strong>und</strong> Entwicklungszentrum<br />

eingeweiht, das mit einem<br />

Digitaldrucker für Dekorentwicklungen<br />

<strong>und</strong> Kleinserien ausgestattet ist.<br />

Die Gruppo Mauro Saviola hat im Mai<br />

2009 bei dem zur Gruppe gehörenden<br />

Spanplattenhersteller Sit s.r.l., Mortara,<br />

einen Digitaldrucker in Betrieb genommen.<br />

Auf der von Seiko Epson Corp.,<br />

Nagano/Japan, <strong>und</strong> Mutoh Industries<br />

Ltd., Phoenix/Arizona, gelieferten Anlage<br />

Mutoh Viper Extreme 90’’ können<br />

Dekorpapiere mit einer Breite von bis<br />

zu 90 Zoll bzw. 2.240 mm bedruckt<br />

werden. Der als Singlepass-Anlage ausgeführte<br />

Drucker deckt nach Angaben<br />

von Sit ein Leistungsspektrum von 12-<br />

60 m²/Std. ab. Sit verarbeitet auf der<br />

Digitaldruckanlage Rohpapiere mit bis zu<br />

2.120 mm Breite. Derzeit werden r<strong>und</strong><br />

80 % der auf dieser Anlage bedruckten<br />

Dekore in der CPL-Produktion eingesetzt;<br />

die verbleibenden 20 % entfallen<br />

Anzeige_Decor 168x121mm_end:Layout 1 08.06.2010 14:49 Uhr Seite 1<br />

Oberflächen<br />

auf direktbeschichtete Oberflächen. Die<br />

unter Einsatz von digital bedruckten Dekoren<br />

hergestellten Oberflächenmaterialien<br />

werden in erster Linie an externe<br />

Abnehmer geliefert. Ein kleinerer Teil<br />

der Produktion wird bei dem ebenfalls<br />

zur Gruppo Mauro Saviola gehörenden<br />

Mitnahmemöbelhersteller Composad<br />

s.r.l., Viadana, verarbeitet. Sit kann<br />

die Digitaldruckanlage nach eigenen<br />

Angaben im Durchfahrbetrieb bereits<br />

voll auslasten. Mittelfristig sollen die Digitaldruckkapazitäten<br />

weiter ausgebaut<br />

werden; in Abhängigkeit von der weiteren<br />

technologischen Entwicklung im Bereich<br />

Digitaldruck ist dabei auch der Wechsel<br />

auf ein anderes Druckverfahren denkbar.<br />

Mehrere Investitionen<br />

in Mitteleuropa<br />

Auch die großen mitteleuropäischen<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffkonzerne haben inzwischen<br />

erste Investitionsprojekte im Bereich Digitaldruck<br />

realisiert. Die Pfleiderer AG,<br />

Neumarkt, hat im ersten Halbjahr 2009 an<br />

einem deutschen Standort einen 1.300<br />

Auch auf der verzweifelten Suche<br />

nach einer Lösung für Ihre dimensionskritischen Anwendungen?<br />

79


80<br />

Oberflächen<br />

mm breiten Digitaldrucker aufgebaut.<br />

Entsprechend der für die erste Phase<br />

gewählten Arbeitsbreite werden zunächst<br />

vor allem HPL-Dekore gedruckt. Mit der<br />

Installation einer 2.100 mm breiten Anlage<br />

sollte der Anwendungsbereich des<br />

neuen Verfahrens aber auch auf direktbeschichtete<br />

Oberflächen ausgeweitet<br />

werden. In einem nächsten Schritt will<br />

Pfleiderer weitere Anlagen auch an anderen<br />

Standorten installieren. Pfleiderer will<br />

den Digitaldruck zum einen für die Produktion<br />

von Kleinserien nutzen; zum anderen<br />

sollen mit dem Verfahren Zeitaufwand <strong>und</strong><br />

Kosten für die Dekorentwicklung reduziert<br />

werden. Die auf der Digitaldruckanlage<br />

entwickelten <strong>und</strong> in kleineren Mengen<br />

gedruckten Dekore sollen bei einer entsprechenden<br />

<strong>Nach</strong>frageentwicklung auf<br />

herkömmliche Dekortiefdruckanlagen<br />

übertragen werden. Eine Übertragung<br />

der Dekore ist laut Pfleiderer möglich,<br />

da mit dem eingesetzten Verfahren eine<br />

mit dem Dekortiefdruck vergleichbare<br />

Druckqualität erreicht werden kann.<br />

Die Egger-Gruppe, St. Johann/Österreich,<br />

hat im Verlauf des zweiten Quartals 2010<br />

im Werk Brilon eine 2.070 mm breite Anlage<br />

installiert, die voraussichtlich in den<br />

kommenden Monaten in Betrieb gehen<br />

soll. Das Unternehmen will mit dieser<br />

Technologie vor allem wiederkehrende<br />

Kleinserien für die Möbelindustrie sowie<br />

objektbezogene Einzelaufträge mit einer<br />

Mindestmenge von 260 m² herstellen.<br />

Bereits zum Jahresbeginn hatte Egger<br />

in Brilon für den Bereich der Druckvorstufe<br />

zwei Arbeitsplätze zur digitalen<br />

Bearbeitung von Druckvorlagen eingerichtet.<br />

In Zusammenarbeit mit einem<br />

Kooperationspartner hat Egger zudem<br />

ein „Virtuelles Design Studio (VDS)“ entwickelt,<br />

mit dem die digital entwickelten<br />

Dekore farbgetreu visualisiert <strong>und</strong> mit<br />

anderen Dekoren kombiniert werden<br />

können. Das System ist in zwei Varianten<br />

verfügbar. Das „VDS HD“ kann über<br />

einen High Definition-Flachbildschirm abgespielt<br />

werden. Bei „VDS live“ erfolgt die<br />

Visualisierung über einen Multi-Beamer,<br />

mit dem die Dekore auf neutralfarbenen<br />

Korpusmöbeln wiedergegeben werden<br />

können. In einem ersten Schritt hat Egger<br />

zwei VDS-Systeme in den Showräumen<br />

in Brilon <strong>und</strong> am Stammsitz in St. Johann<br />

installiert. Zu einem späteren Zeitpunkt<br />

sollen auch andere Egger-Standorte mit<br />

diesem System ausgestattet werden.<br />

Die Kronospan-Gruppe prüft bereits seit<br />

einiger Zeit eine Investition am Standort<br />

Strzelce Opolskie/Polen. Die polnische<br />

Kronospan Pl Sp.zo.o., Szczecinek, hatte<br />

dort Ende 2008 eine konventionelle<br />

Druck-/Lackieranlage für die Produktion<br />

von direkt bedruckten Fußboden <strong>und</strong><br />

Möbelplatten in Betrieb genommen. Im<br />

Verlauf des vergangenen Jahres wurde in<br />

Strzelce Opolskie eine MDF/HDF-Anlage<br />

installiert. In einem nächsten Investitionsschritt<br />

war an dem Standort bis zum<br />

Jahr 2012 eigentlich der Bau einer weiteren<br />

Produktionslinie für <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

Der Leistenhersteller Pedross hat im März<br />

2010 einen digitalen Inkjet-Drucker für die<br />

Leistenproduktion in Betrieb genommen.<br />

(Foto: Durst)<br />

vorgesehen. Diese Planungen wurden<br />

inzwischen allerdings zurückgestellt.<br />

Kronospan wird sich stattdessen beim<br />

weiteren Ausbau des Werkes Strzelce<br />

Opolskie vorerst auf die Weiterverarbeitung<br />

konzentrieren. Dabei ist unter<br />

anderem der Einstieg in neue Oberflächentechnologien,<br />

wie zum Beispiel den<br />

Digitaldruck, angedacht. Kronospan setzt<br />

den Digitaldruck bereits seit mehreren<br />

Jahren bei der Produktion von Dekoren<br />

für die Schichtstoffproduktion in Pustków<br />

ein. Das Unternehmen hatte in diesem<br />

Bereich unter anderem mit der italienischen<br />

Dectra s.r.l. Stampa Digitale, Busto<br />

Arsizio, zusammengearbeitet.<br />

Investitionen bei<br />

Leistenherstellern<br />

Im Bauelementbereich haben in den letzten<br />

Monaten zum Beispiel die beiden Leistenhersteller<br />

Neuhofer <strong>Holz</strong> GmbH, Zell<br />

am Moos/Österreich, <strong>und</strong> Karl Pedross<br />

AG, Latsch (Südtirol/Italien), größere<br />

Investitionen abgeschlossen. Neuhofer<br />

hat im Januar 2010 einen Digitaldrucker<br />

<strong>und</strong> eine nachgelagerte Lackieranlage im<br />

Werk Zell installiert. Der Lieferant wurde<br />

von dem Unternehmen nicht bekannt<br />

gegeben; nach unbestätigten Informationen<br />

aus dem Markt soll es sich um die<br />

Hymmen GmbH, Bielefeld, handeln. Die<br />

Anlage ist auf eine im Tiefdruck gängige<br />

Arbeitsbreite <strong>und</strong> eine Leistung von r<strong>und</strong><br />

50 m/min ausgelegt. Damit können sämtliche<br />

Leistendekore in Mehrfachnutzen<br />

sowie Paneeldekore bedruckt werden.<br />

Die Digitaldruck- <strong>und</strong> die Lackieranlage<br />

sind nach Angaben von Neuhofer so konzipiert,<br />

dass sie in einem zweiten Investitionsschritt<br />

sowohl in der Breite als auch<br />

im Hinblick auf die Produktionskapazität<br />

erweitert werden können. In einem ersten<br />

Schritt werden Papierfolien bedruckt <strong>und</strong><br />

lackiert; auf der Anlage können aber auch<br />

Furniere <strong>und</strong> thermoplastische Folien<br />

verarbeitet werden. In der Lackieranlage<br />

können neben herkömmlichen auch<br />

kor<strong>und</strong>haltige Lacke eingesetzt werden.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


In der Anfangsphase wird Neuhofer die<br />

digital bedruckten Dekore ausschließlich<br />

in der eigenen Leisten-, Profil- <strong>und</strong> Paneelproduktion<br />

verarbeiten; mittelfristig ist<br />

auch der Einstieg in die Lohnfertigung<br />

vorgesehen.<br />

Pedross will mit dem im März 2010 in<br />

Betrieb genommenen Digitaldrucker einen<br />

Teil der von dem Unternehmen eingesetzten<br />

Ummantelungsfolien <strong>und</strong> -furniere<br />

selbst bedrucken. Der von Durst gelieferte<br />

Single Pass-Digitaldrucker Tau 150i UV<br />

Inkjet ist mit einer Arbeitsbreite von 140<br />

mm auf eine Produktionsgeschwindigkeit<br />

von r<strong>und</strong> 50 m/min ausgelegt. Auf der<br />

Anlage können Papierfolien, thermoplastische<br />

Folien <strong>und</strong> Furniere digital bedruckt<br />

werden. In der Anfangsphase sollen vorrangig<br />

Papierfolien bedruckt werden; in<br />

einem nächsten Schritt soll das Produktionsspektrum<br />

dann auf Furniere <strong>und</strong> thermoplastische<br />

Folien erweitert werden.<br />

Durst <strong>und</strong> Pedross hatten die Anlage im<br />

Rahmen einer seit dem Jahr 2007 laufenden<br />

Kooperation gemeinsam entwickelt.<br />

Pedross will den Digitaldrucker in erster<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

Linie für kleine Losgrößen einsetzen; bei<br />

den in größeren Mengen laufenden Leistendekoren<br />

soll dagegen auch weiterhin<br />

auf die bislang eingesetzten Oberflächenmaterialien<br />

zurückgegriffen werden. Mit<br />

dieser Vorgehensweise soll die Zahl der<br />

im Lager vorgehaltenen Dekore deutlich<br />

reduziert werden; parallel dazu kann die<br />

durchschnittliche Losgröße der extern<br />

zugekauften Dekore angehoben werden.<br />

Mit der Produktionserweiterung auf digital<br />

bedruckte Leistendekore reagiert<br />

Pedross zudem auf Anforderungen von<br />

Fußbodenherstellern, die bereits selbst<br />

in die Digitaldrucktechnik investiert haben<br />

<strong>und</strong> inzwischen auch dekorgleiche Leisten<br />

nachfragen. In diesem Zusammenhang<br />

will Pedross unter anderem die Zusammenarbeit<br />

mit Kaindl weiter ausbauen.<br />

Dekordrucker geben<br />

ihre Zurückhaltung auf<br />

Inzwischen geben auch die Dekordrucker<br />

die bislang zu beobachtende Zurückhaltung<br />

beim Einsatz der Digitaldrucktechnologie<br />

im Produktionsbereich auf.<br />

Anzeige_Decor 168x121mm_end:Layout 1 08.06.2010 14:49 Uhr Seite 2<br />

Oberflächen<br />

Zahlreiche Unternehmen setzen den<br />

Digitaldruck bereits seit längerer Zeit in<br />

der Dekorentwicklung bzw. in der Druckvorstufe<br />

ein. Eine Anwendung im Produktionsbereich<br />

galt aufgr<strong>und</strong> einer aus Sicht<br />

verschiedener Drucker weder qualitativ<br />

noch mengenmäßig ausreichenden Verfügbarkeit<br />

geeigneter Druckbasispapiere<br />

<strong>und</strong> Druckfarben als problematisch. Dennoch<br />

haben im Verlauf des letzten Jahres<br />

mehrere Drucker Investitionsprojekte zum<br />

Aufbau größerer Anlagen gestartet, mit<br />

denen neue Dekore oder regelmäßig wiederkehrende<br />

Kleinserien gedruckt werden<br />

können. Zum Teil sollen diese Anlagen<br />

noch in diesem Jahr anlaufen.<br />

Die Schattdecor AG, Thansau, wird voraussichtlich<br />

im ersten Halbjahr 2011 im<br />

Stammwerk einen 2.200 mm breiten, als<br />

Multipass-Anlage ausgeführten Digitaldrucker<br />

in Betrieb nehmen. Die Bestellung<br />

wurde bereits im Oktober 2009 abgeschlossen.<br />

Schattdecor will mit dieser<br />

Investition unter anderem das auf der<br />

Interzum 2009 in Köln vorgestellte Konzept<br />

„Digital Visions“ weiter vorantreiben.<br />

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81


82<br />

Oberflächen<br />

Darüber hinaus soll der Digitaldrucker<br />

auch für die Produktion von Kleinserien<br />

qualifiziert werden.<br />

Bei der zur 2D Holding GmbH, Heroldstatt,<br />

gehörenden Süddekor GmbH,<br />

Laichingen, soll die Entscheidung über<br />

einen Einstieg in den Digitaldruck noch im<br />

Verlauf des Jahres 2010 fallen. Süddekor<br />

will diese Technologie ebenfalls in erster<br />

Linie für die Dekorentwicklung <strong>und</strong> für die<br />

Produktion von kleinen Losgrößen nutzen.<br />

Die Surteco SE, Buttenwiesen-Pfaffenhofen,<br />

hat die Investitionsentscheidung<br />

für den Digitaldruck bereits im Verlauf<br />

des ersten Quartals 2010 getroffen. Das<br />

Unternehmen wird in den nächsten Monaten<br />

in der Strategischen Geschäftseinheit<br />

(SGE) „Papier“ einen 2.200 mm breiten<br />

Digitaldrucker installieren. Standort wird<br />

voraussichtlich das Werk Sassenberg<br />

sein; die Inbetriebnahme ist für September<br />

2010 geplant.<br />

Noch einen Schritt weiter geht die Interprint<br />

GmbH mit Sitz in Arnsberg, die über<br />

das Ende Mai 2009 mit der Schweizer<br />

MDC Max Daetwyler AG, Bleienbach, gegründete<br />

Joint Venture DI Projekt AG ein<br />

neues Digitaldruckverfahren entwickeln<br />

<strong>und</strong> vermarkten will. Die ursprüngliche<br />

Planung sah vor, dass nach dem Abschluss<br />

der Entwicklungsarbeiten im<br />

Verlauf des ersten Halbjahrs 2010 am<br />

Interprint-Unternehmenssitz in Arnsberg<br />

ein erster Digitaldrucker mit einer Arbeits-<br />

breite von 530 mm installiert wird. Das<br />

Gemeinschaftsunternehmen ging bei der<br />

Entwicklung des neuen Digitaldruckverfahrens<br />

von der „LaserSonic“-Technologie<br />

aus, die ursprünglich von der Aurentum<br />

Innovationstechnologien GmbH, Mainz,<br />

entwickelt <strong>und</strong> patentiert wurde. Die im<br />

Jahr 1999 gegründete Aurentum hatte<br />

dieses Druckverfahren für den Druck auf<br />

verschiedenen Substraten, für den Einsatz<br />

von Standarddruckfarben <strong>und</strong> für<br />

Losgrößen von bis zu 10.000 m² konzipiert.<br />

Die von diesem Unternehmen ver-<br />

Die Dekordrucker setzen die Digitaldrucktechnologie<br />

bislang in erster Linie als<br />

Ergänzung zum bestehenden Tiefdruck ein.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

folgten Entwicklungsarbeiten führten bis<br />

zu einem Prototyp, der bei einer Arbeitsbreite<br />

von 520 mm <strong>und</strong> einer Auflösung<br />

von 600 dpi eine Druckgeschwindigkeit<br />

von r<strong>und</strong> 8 cm/sec erreichte. Die Rechte<br />

an der LaserSonic-Technologie wurden<br />

noch im zweiten Quartal 2009 von der<br />

DI Projekt AG übernommen.<br />

Weitere Kooperationen<br />

im Technologiebereich<br />

Mit der bereits seit längerer Zeit geltenden<br />

Vertriebsvereinbarung zwischen<br />

Bürkle <strong>und</strong> Durst, der im Mai 2009 erstmals<br />

angekündigten, bislang aber noch<br />

nicht vertraglich fixierten Zusammenarbeit<br />

zwischen der Gruppo Frati <strong>und</strong> dem<br />

Anlagenhersteller Dieffenbacher GmbH<br />

& Co. KG, Eppingen, sowie dem im vergangenen<br />

Jahr zwischen der Technocell<br />

Dekor GmbH & Co. KG, Osnabrück, <strong>und</strong><br />

der Padaluma GmbH, Markt Erlbach,<br />

gegründeten Joint Venture Padaluma<br />

No clear stance towards using digital printing at present<br />

A number of industries and businesses have been looking into using digital printing<br />

to refine wood-based panels for some time now. However, a uniform position has<br />

not yet emerged. The approaches taken to date vary in terms of the technologies<br />

used, working widths and materials printed, for example. As a rule, outputs and<br />

production capacities are currently small in size. However, production and capacity<br />

should grow significantly over the next two to three years as a result of individual<br />

projects currently <strong>und</strong>erway. In most instances, it is believed that surface materials<br />

are printed and then subsequently pressed or laminated on to wood-based panels.<br />

Some plants have already been completed that print directly onto board or woodbased<br />

panels that have previously been coated or laminated. Unlike other production<br />

technologies and processes, digital printing is not clearly used by a single industry<br />

at present. In the past, laminates manufacturers mainly used digital printing<br />

technology to make small batches. Over the past two years, however, wood-based<br />

panels and building component businesses in particular have invested in this technology.<br />

On the other hand, decor printers have tended to be more cautious, using<br />

digital printing primarily to develop decors and prototypes. Several printers are<br />

now preparing to install wide production plants that will mainly print small batches<br />

in the future.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Inkjet Solution GmbH & Co. KG (Palis)<br />

gibt es noch weitere Kooperationen im<br />

Technologiebereich.<br />

Bürkle vertreibt die von Durst entwickelte<br />

Digitaldrucktechnologie in der <strong>Holz</strong>werkstoff-<br />

<strong>und</strong> Oberflächenbranche weltweit<br />

exklusiv; ausgenommen ist allerdings der<br />

italienische Markt. Der Freudenstädter<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbauer liefert für<br />

die Digitaldruckprojekte dabei die erforderlichen<br />

Peripherieanlagen, wie zum<br />

Beispiel die Transporteinrichtungen <strong>und</strong><br />

die nachgeschaltete Lackierlinie. <strong>Nach</strong><br />

dem ersten größeren Auftrag über eine<br />

Single Pass-Anlage für Kaindl hat Bürkle<br />

im Verlauf des letzten Jahres zwei Multi<br />

Pass-Druck/Lackieranlagen an einen Möbelteilhersteller<br />

<strong>und</strong> ein Innenausbauunternehmen<br />

geliefert. Im April 2010 haben<br />

Bürkle <strong>und</strong> Durst einen zweiten Auftrag<br />

über eine größere Single Pass-Anlage<br />

erhalten; der Auftraggeber wurde bislang<br />

aber noch nicht bekannt gegeben. Ein<br />

weiteres Single Pass-Projekt wird derzeit<br />

verhandelt.<br />

Dieffenbacher will unter Nutzung der von<br />

der Gruppo Frati in Zusammenarbeit mit<br />

Eastman Kodak entwickelten Technologie<br />

auch in den Bereich Digitaldruck expandieren.<br />

Die Entwicklung dieser Anlagen<br />

ist bislang allerdings noch nicht abgeschlossen.<br />

Das Unternehmen hatte sich<br />

bereits im Mai 2009 mit der Gruppo Frati<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich auf eine Zusammenarbeit in<br />

diesem Bereich verständigt. Die Verhandlungen<br />

über die weltweiten Vertriebsrechte,<br />

mit Ausnahme der Märkte Italien <strong>und</strong><br />

Belgien, stehen kurz vor dem Abschluss.<br />

Organisatorisch wird der Bereich Digitaldruckanlagen<br />

bei der Dieffenbacher System<br />

Automation GmbH (DAS), Eppingen,<br />

angesiedelt.<br />

Technocell Dekor <strong>und</strong> Padaluma entwickeln<br />

über das Joint Venture Palis derzeit<br />

eine digitale Inkjet-Druckanlage für den<br />

industriellen Maßstab. Hauptzielgruppen<br />

sind in der Anfangsphase die <strong>Holz</strong>werkstoffindustrie,<br />

die Dekordruckbranche<br />

sowie angrenzende Bereiche. Bis zum<br />

Juli 2010 soll eine erste Pilotanlage mit<br />

einer Arbeitsbreite von 750 mm vorgestellt<br />

werden. In einem nächsten Schritt<br />

ist eine 1.500 mm breite Anlage geplant.<br />

Im Verlauf der nächsten zwei Jahre soll<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

die Anlagenbreite dann auf bis zu 2.300<br />

mm gesteigert werden. Das Joint Venture<br />

will mit den neu entwickelten Inkjet-<br />

Druckern deutlich höhere Produktionsgeschwindigkeiten<br />

als bei den bislang in der<br />

<strong>Holz</strong>werkstoff- bzw. Oberflächenbranche<br />

eingesetzten digitalen Drucktechnologien<br />

erreichen. Dabei werden wasserlösliche<br />

Druckfarben eingesetzt. Die bedruckten<br />

Papiere sollen nach Aussage von Palis<br />

wie herkömmliche Dekorpapiere in Imprägnierkanälen,<br />

Beschichtungs- <strong>und</strong><br />

Schichtstoffpressen weiterverarbeitet<br />

werden können.<br />

An dem Entwicklungsprojekt sind neben<br />

Technocell Dekor <strong>und</strong> Padaluma auch<br />

weitere Unternehmen beteiligt, die<br />

Komponenten für die Inkjet-Druckanlage<br />

zuliefern. Die Konzeption <strong>und</strong> der<br />

Zusammenbau der Anlage laufen über<br />

Padaluma. <strong>Nach</strong> Abschluss der Entwicklungsarbeiten<br />

sollen die Injekt-Druckanlagen<br />

entweder über Padaluma oder über<br />

das Joint Venture vermarktet werden;<br />

eine Entscheidung über die endgültige<br />

Vertriebsstrategie steht bislang noch<br />

aus. Die bei dem Verfahren eingesetzten<br />

wasserlöslichen Druckfarben werden von<br />

Palis bereitgestellt. Technocell Dekor<br />

übernimmt die Lieferung der inkjetfähigen<br />

Dekorpapiere.<br />

Im Verlauf der letzten zwei Jahre haben<br />

auch mehrere, bislang vor allem<br />

Oberflächen<br />

im Bereich der Weiterverarbeitung von<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffen tätige Maschinen- <strong>und</strong><br />

Anlagenhersteller ihre Angebotsprogramme<br />

auf Digitaldruckanlagen erweitert.<br />

Beispiele sind Hymmen, die Barberán<br />

S.A., Castelldefels/Spanien, <strong>und</strong> die<br />

Wemhöner Surface Technologies GmbH<br />

& Co. KG, Herford. Die jeweils vorgestellten<br />

Anlagenkonzepte unterscheiden<br />

sich dabei im Hinblick auf Konzeption<br />

(Single Pass oder Multi Pass), die Art<br />

<strong>und</strong> Zahl der zugekauften Druckköpfe,<br />

in der Arbeitsbreite, der Leistung <strong>und</strong> in<br />

der Druckqualität.<br />

Bürkle kooperiert im Bereich Digitaldruck mit<br />

Durst <strong>und</strong> liefert bei den gemeinsam bearbeiteten<br />

Projekten die vor- <strong>und</strong> nachgeschalteten<br />

Anlagenbereiche, wie zum Beispiel<br />

die Lackierlinie. (Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

Hymmen hat für seine seit dem Jahr 2007<br />

selbstentwickelte, unter der Bezeichnung<br />

„Jupiter“ laufende Digitaldrucktechnologie<br />

inzwischen fünf Aufträge erhalten<br />

<strong>und</strong> zum Teil schon ausgeliefert.<br />

Der erste Digitaldrucker wurde im Mai<br />

2009 als Laboranlage an das Institut<br />

für <strong>Holz</strong>technologie Dresden (IHD) verkauft.<br />

Im Herbst 2009 folgte ein Auftrag<br />

über eine 600 mm breite Anlage. Bei<br />

den verbleibenden drei Aufträgen liegt<br />

die Arbeitsbreite jeweils bei über 1.000<br />

mm. In einem nächsten Schritt soll eine<br />

Anlage in Vollbreite (mindestens 2.100<br />

mm) entwickelt werden.<br />

83


84<br />

Oberflächen<br />

Fertigung von Postimprägnaten ist in mehreren Schritten ausgelaufen<br />

Impress decor hat Produktion<br />

in Aschaffenburg eingestellt<br />

Der zur Constantia Industries AG, Wien,<br />

gehörende Oberflächen- <strong>und</strong> Kantenhersteller<br />

Impress decor GmbH,<br />

Aschaffenburg, hat Ende April 2010<br />

den Großteil der Lackier-/Imprägnieranlagen<br />

im Werk Aschaffenburg<br />

<strong>und</strong> die Produktionsanlagen für die<br />

Melaminkantenfertigung in Dreieich<br />

stillgelegt. Mit diesen Desinvestitionen<br />

hat sich das Unternehmen endgültig<br />

aus dem Geschäft mit Postimprägnaten<br />

<strong>und</strong> Papierkanten zurückgezogen.<br />

Entsprechende Entscheidungen waren<br />

Mitte Dezember 2009 bekannt gegeben<br />

worden.<br />

Die mit einer Elektronenstrahlanlage ausgestattete<br />

<strong>und</strong> auf eine Jahreskapazität<br />

von 30 Mio m² ausgelegte LM 7 im Werk<br />

Aschaffenburg wird dagegen zumindest<br />

vorerst weiterlaufen. Diese Anlage wird<br />

in erster Linie auf einfache Vorimprägnatqualitäten<br />

ausgerichtet, wie sie unter anderem<br />

in der Paneelproduktion eingesetzt<br />

werden. Ansonsten bleibt die Produktion<br />

von lackierten Vorimprägnaten im Werk<br />

Berlin konzentriert.<br />

Im Verlauf des zweiten Quartals 2010 hat<br />

Impress decor auch die verbliebenen drei<br />

Druckmaschinen in Aschaffenburg aus der<br />

Produktion genommen. Die dadurch frei<br />

werdenden Dekordruckaufträge wurden<br />

auf andere Impress decor-Standorte,<br />

insbesondere zur Impress decor Polska<br />

Sp. zo.o., Elk/Polen, verlagert. Das Werk<br />

Aschaffenburg wird mit den umgesetzten<br />

Maßnahmen als Kompetenzzentrum für<br />

Dekorentwicklung <strong>und</strong> Laborfertigung positioniert,<br />

während die Serienproduktion<br />

künftig über die anderen europäischen<br />

Standorte von Impress decor laufen soll.<br />

In diesem Zusammenhang soll in Aschaffenburg<br />

eine fünfte Laboranlage installiert<br />

werden. Die stillgelegten Produktionsmaschinen<br />

sollen eventuell an andere Impress<br />

decor-Standorte verlagert werden.<br />

Impress decor begründete den Ausstieg<br />

aus dem Geschäft mit Postimprägnaten<br />

<strong>und</strong> Melaminkanten mit den in diesen<br />

beiden Produktbereichen bestehenden<br />

Überkapazitäten <strong>und</strong> dem daraus resultierenden<br />

Preisdruck. In der Folge haben<br />

die drei deutschen Impress decor-Stand-<br />

orte Aschaffenburg, Dreieich <strong>und</strong> Berlin<br />

im vergangenen Jahr mit insgesamt r<strong>und</strong><br />

450 Mitarbeitern einen Verlust im deutlich<br />

zweistelligen Millionenbereich eingefahren.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> sah das Unternehmen<br />

nur geringe Chancen, mit drei<br />

Produktionsstätten in Deutschland auch<br />

nachhaltig wieder in die Gewinnzone zurückkehren<br />

zu können.<br />

Aufträge wurden von<br />

Surteco übernommen<br />

Die bislang von Impress decor bearbeiteten<br />

Aufträge in den beiden Produktbereichen<br />

Postimprägnaten <strong>und</strong> Melaminkanten wurden<br />

von der zur Surteco SE, Buttenwiesen-<br />

Pfaffenhofen, gehörenden BauschLinnemann<br />

GmbH, Sassenberg, übernommen.<br />

Impress decor <strong>und</strong> BauschLinnemann<br />

hatten seit Dezember 2009 über eine<br />

solche Transaktion verhandelt <strong>und</strong> Ende<br />

April eine entsprechende Vereinbarung<br />

unterzeichnet.<br />

Impress decor hat in den Monaten Mai <strong>und</strong><br />

Juni die noch bestehenden Lagerbestände<br />

an die Abnehmer ausgeliefert. Parallel<br />

dazu wurden die bislang von Impress decor<br />

bearbeiteten Aufträge schrittweise<br />

von BauschLinnemann übernommen. Die<br />

Transaktion umfasste das Produktionsprogramm<br />

<strong>und</strong> den bestehenden K<strong>und</strong>enstamm<br />

von Impress decor in den Bereichen<br />

Postimprägnate <strong>und</strong> Melaminkanten. Die<br />

diesen Aktivitäten zugeordneten Assets<br />

verblieben dagegen bei Impress decor.<br />

BauschLinnemann verfügt an den beiden<br />

Standorten Sassenberg <strong>und</strong> Buttenwiesen-<br />

Pfaffenhofen nach eigenen Angaben über<br />

Der Impress decor-Standort Aschaffenburg soll<br />

nach der weitgehenden Aufgabe der Produktionsaktivitäten<br />

als Kompetenzzentrum für Dekorentwicklung<br />

<strong>und</strong> Laborfertigung ausgebaut werden.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


ausreichende Kapazitäten, um auch die<br />

Impress decor-Aufträge bearbeiten zu können.<br />

Im ersten Halbjahr 2009 hatte das Unternehmen<br />

die Papierkantenproduktion im<br />

Werk Buttenwiesen-Pfaffenhofen eingestellt<br />

<strong>und</strong> nach Sassenberg verlagert. Damit<br />

wurde das Werk Sassenberg in erster Linie<br />

auf die Kantenproduktion ausgerichtet.<br />

Erste Maßnahmen im<br />

ersten Halbjahr 2009<br />

Impress decor hatte bereits im Verlauf<br />

des ersten Halbjahrs 2009 das Produktportfolio<br />

im Werk Aschaffenburg<br />

bereinigt <strong>und</strong> die Produktion von Finishfolien<br />

auf die LM 7 konzentriert. Die<br />

drei älteren Imprägnier-/Lackieranlagen<br />

LM 4, LM 5 <strong>und</strong> LM 6 waren bis zur<br />

Umstellung der Rezepturen zeitweise<br />

noch weiterbetrieben worden. <strong>Nach</strong><br />

Abschluss der Umstellung wurde eine<br />

dieser Anlagen für die Bearbeitung<br />

einzelner Aufträge in betriebsbereitem<br />

Zustand gehalten; die anderen<br />

beiden Anlagen wurden stillgelegt. Parallel<br />

dazu wurde die Herstellung von<br />

postimprägnierten Finishfolien weiter<br />

zurückgefahren <strong>und</strong> auf Spezialitäten,<br />

zum Beispiel für den Einsatz im Caravanbereich,<br />

konzentriert.<br />

Die bislang am Standort Mainaschaff<br />

laufenden vier Kantenschneider für die<br />

Produktion von Melaminkanten waren im<br />

Januar 2009 in das Impress decor-Werk<br />

Dreieich verlagert worden. Diese Verlagerung<br />

war bereits seit der im zweiten<br />

Quartal 2007 getroffenen Investitionsentscheidung<br />

für den Aufbau einer Kunststoffkantenproduktion<br />

an dem früheren Masa<br />

Decor-Standort Dreieich vorgesehen; dieses<br />

Werk sollte damit als „Kantencenter<br />

Impress“ positioniert werden. Druck <strong>und</strong><br />

Imprägnierung der Papierkanten waren<br />

dagegen bis zuletzt in Aschaffenburg verblieben.<br />

Der Standort Mainaschaff wurde<br />

nach der Verlagerung der Melaminkantenproduktion<br />

als Logistikzentrum geführt, im<br />

Verlauf des ersten Halbjahrs 2010 aber<br />

aufgegeben. Die Immobilie soll verkauft<br />

werden.<br />

In Aschaffenburg <strong>und</strong> im Zweigwerk Mainaschaff<br />

waren bis Ende 2008 r<strong>und</strong> 300<br />

Mitarbeiter beschäftigt worden. Mit den<br />

Anfang 2009 bekannt gegebenen <strong>und</strong> im<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

Verlauf des ersten Halbjahrs umgesetzten<br />

Produktionsanpassungen waren r<strong>und</strong> 60<br />

Arbeitsplätze weggefallen. Die endgültige<br />

Aufgabe der Produktion von Postimprägnaten<br />

<strong>und</strong> Melaminkanten führte zum<br />

Verlust von weiteren r<strong>und</strong> 150 Stellen.<br />

Die ab Dezember 2009 geführten Sozialplanverhandlungen<br />

konnten bis Ende April<br />

abgeschlossen werden. Damit hat sich die<br />

Mitarbeiterzahl im Werk Aschaffenburg auf<br />

r<strong>und</strong> 90 reduziert.<br />

Aschaffenburg sollte<br />

Druckstandort werden<br />

Im Zusammenhang mit den im ersten<br />

Halbjahr 2009 umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen<br />

wurden die deutschen<br />

Standorte der Impress decor-Gruppe als<br />

Kompetenzzentren ausgerichtet. Das Werk<br />

Aschaffenburg sollte sich nach der damaligen<br />

Planung auf die Bereiche Dekordruck<br />

<strong>und</strong> Dekorentwicklung konzentrieren. Die<br />

in Aschaffenburg noch bearbeiteten Finishfolienaufträge<br />

wurden größtenteils über<br />

die ESH-Lackieranlage abgewickelt. Das<br />

Werk Berlin blieb wie bereits zuvor ausschließlich<br />

auf die Produktion von lackierten<br />

Vorimpräg naten ausgerichtet; das Unternehmen<br />

betreibt dort zwei Druck-/Lackiermaschinen<br />

sowie zwei Lackieranlagen.<br />

Im Werk Dreieich wurde die Kantenproduktion<br />

des Unternehmens zusammengefasst.<br />

Im Verlauf des zweiten Halbjahrs<br />

2007 waren in den bestehenden Hallen<br />

insgesamt sechs Extrusionsanlagen zur<br />

Herstellung von Möbelkanten auf Basis<br />

von Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) <strong>und</strong><br />

Polypropylen (PP) aufgebaut worden. Die<br />

ersten Produktionsversuche waren wie<br />

geplant im Dezember 2007 angelaufen;<br />

die industrielle Produktion läuft seit November<br />

2008. Die Verzögerungen wurden<br />

von Impress decor unter anderem auf<br />

Probleme bei den Maschinenlieferungen<br />

zurückgeführt. Das Investitionsvolumen für<br />

den Aufbau der Kunststoffkantenproduktion,<br />

die unter anderem Profil- <strong>und</strong> Folienextruder,<br />

schmale <strong>und</strong> breite Druckanlagen,<br />

Schneidemaschinen umfasste, belief sich<br />

auf 8,5 Mio €.<br />

Der Bereich Dekordruck in Aschaffenburg<br />

war im Januar 2008 noch mit der Inbetriebnahme<br />

einer sechsten Druckmaschine<br />

ausgebaut worden. Diese Anlage hatte bis


86<br />

Oberflächen<br />

zum Herbst 2006 an dem früheren Masa<br />

Decor-Standort Dreieich produziert. <strong>Nach</strong><br />

einer Modernisierung war die Druckmaschine<br />

in einer neu errichteten Halle im<br />

Werk Aschaffenburg installiert worden.<br />

Parallel dazu hatte Impress decor eine<br />

weitere Labormaschine aus Dreieich nach<br />

Aschaffenburg verlagert. Eine erste Anlage<br />

war bereits im Verlauf des ersten Halbjahrs<br />

2007 von Dreieich nach Aschaffenburg<br />

transferiert worden.<br />

Mit der Inbetriebnahme der Druckmaschine<br />

in Aschaffenburg hatte Impress decor die<br />

Verlagerung der ursprünglich drei Produktionsanlagen<br />

aus dem Masa Decor-Werk<br />

Dreieich abgeschlossen. Eine Anlage war<br />

nach einer Modernisierung bei Impress<br />

decor Polska aufgebaut <strong>und</strong> Mitte Juli<br />

2007 in Betrieb genommen worden. Die<br />

dritte Druckmaschine sollte ursprünglich<br />

bei der russischen Impress decor-Tochtergesellschaft<br />

OOO Sokol Yar, Jaroslawl,<br />

zum Einsatz kommen. Im Verlauf des Jahres<br />

2007 war Impress decor von dieser<br />

Planung allerdings wieder abgerückt. Die<br />

letzte Druckmaschine aus Dreieich wurde<br />

in der Folge verschrottet. In Jaroslawl hatte<br />

das Unternehmen stattdessen im ersten<br />

Halbjahr 2008 eine neue Druckmaschine<br />

installiert.<br />

Umsatz ist im Jahr 2009<br />

weiter zurückgegangen<br />

<strong>Nach</strong> im Dezember 2009 abgegebenen<br />

Prognosen (endgültige Zahlen wurden<br />

bislang noch nicht veröffentlicht) hat die<br />

Impress decor-Gruppe im vergangenen<br />

Jahr mit weltweit insgesamt r<strong>und</strong> 1.000<br />

Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von<br />

230 bis 235 Mio € erwirtschaftet. Damit<br />

wurde der Vorjahreswert um r<strong>und</strong> 15 %<br />

unterschritten. Gleichzeitig ist der Umsatz<br />

wieder auf das Niveau des Jahres 2006<br />

zurückgegangen. Damals hatte Impress<br />

decor 230,5 Mio € erwirtschaftet. Im Jahr<br />

2007 konnte der Umsatz auf 288,8 Mio<br />

€ gesteigert werden; deutliche Zuwächse<br />

in Ost-/Südosteuropa, Russland <strong>und</strong> Süd-/<br />

Mittelamerika hatten dabei die verhaltene<br />

Entwicklung auf den west- <strong>und</strong> mitteleuropäischen<br />

Märkten überkompensiert.<br />

Das Niveau des Jahres 2007 kann nach<br />

Einschätzung des Unternehmens voraussichtlich<br />

frühestens wieder 2013 erreicht<br />

werden.<br />

Die unterschiedliche Entwicklung der<br />

Märkte in Mittel- <strong>und</strong> Westeuropa auf der<br />

einen Seite <strong>und</strong> der Regionen Osteuropa,<br />

Russland, Süd-/Mittelamerika auf der<br />

anderen Seite war bereits im Jahr 2006<br />

zu beobachten. Dieser Trend hat sich in<br />

den Folgejahren <strong>und</strong> auch in den ersten<br />

Monaten des Jahres 2010 fortgesetzt.<br />

Im Geschäftsjahr 2008 ging der Umsatz der<br />

Impress decor-Gruppe, die innerhalb der<br />

Constantia Industries-Gruppe den Konzernbereich<br />

„Surfaces“ bildet, von den für 2007<br />

ausgewiesenen 288,8 Mio € um 5,4 %<br />

auf 273,2 Mio € zurück. Laut dem Constantia<br />

Industries-Geschäftsbericht hatten<br />

sich die einzelnen Produktgruppen dabei<br />

unterschiedlich entwickelt. Im Bereich Melaminfilme<br />

konnte Impress decor die Umsatz-<br />

<strong>und</strong> Ergebniszahlen wie bereits 2007<br />

weiter verbessern. Das Kantengeschäft<br />

wurde mit der Inbetriebnahme der im Werk<br />

Dreieich installierten Produktionsanlagen<br />

für thermoplastische Kanten ausgebaut.<br />

Im Finishfolienbereich hatte Impress decor<br />

bereits im Geschäftsjahr 2008 dagegen<br />

mit einer Verschärfung des Wettbewerbs<br />

<strong>und</strong> mit einem aus Überkapazitäten resultierenden<br />

Preisdruck zu kämpfen. Im<br />

Geschäftsfeld Dekorpapier war es in Mittel-<br />

<strong>und</strong> Südeuropa zu Umsatzrückgängen von<br />

bis zu 30 % gekommen, wogegen sich die<br />

Märkte in Polen, Brasilien <strong>und</strong> Russland<br />

erneut positiv entwickelt hatten. Dementsprechend<br />

waren in diesen Ländern 2008<br />

auch die größten Investitionen umgesetzt<br />

worden.<br />

Auf die Impress decor GmbH mit Sitz<br />

in Aschaffenburg, in der die deutschen<br />

Aktivitäten der Unternehmensgruppe zusammengefasst<br />

sind, entfiel im Geschäftsjahr<br />

2008 ein Umsatzvolumen von 123,5<br />

(2007: 140,2) Mio €. Dies entsprach einem<br />

Rückgang von knapp 12 % gegenüber<br />

dem Vorjahr. Die Exportumsätze gaben<br />

dagegen nur um 4,2 % auf 98,7 (103) Mio<br />

€ nach, so dass sich der Exportanteil auf<br />

79,9 (73,5) % erhöhte. Mit 49,7 (53,9) Mio<br />

€ wurde r<strong>und</strong> die Hälfte des Exportumsatzes<br />

in der EU erwirtschaftet. Auf das restliche<br />

Europa entfielen 34,7 (33,6) Mio €.<br />

Der Asien-Umsatz ging auf 9,7 (13,1) Mio<br />

€ zurück. In sonstigen Märkten wurde der<br />

Umsatz dagegen auf 4,6 (2,5) Mio € gesteigert.<br />

Mit 31,3 (34,6) Mio € entfielen 25 % des<br />

Umsatzes der Impress decor GmbH auf<br />

bedruckte Dekorpapiere. Der Umsatz mit<br />

Flächenfolien ging auf 74 (85,4) Mio € zurück.<br />

Mit Kanten wurden 18,3 (20,2) Mio €<br />

erwirtschaftet. Aufgr<strong>und</strong> des bis November<br />

2008 verzögerten Produktionsstarts für<br />

thermoplastische Kanten trugen dazu fast<br />

ausschließlich Melaminkanten bei.<br />

Impress decor ceases production in Aschaffenburg<br />

The surfaces and edgebanding manufacturer Impress decor GmbH, which is<br />

owned by Constantia Industries AG, shut down the majority of its varnishing units<br />

and treaters in Aschaffenburg, Germany and its melamine edgebanding production<br />

plants in Dreieich at the end of April 2010. These divestments mark the firm’s<br />

exit from the post-impregnate and paper edgebanding business. This decision<br />

had been announced in the middle of December 2009. By contrast, the LM7 in Aschaffenburg,<br />

which is equipped with an electron beam plant with an annual capacity<br />

of 30 million m², will continue operating for the time being. This unit will primarily<br />

focus on making simple pre-impregnated grades that can be used to make panels,<br />

among other purposes. Otherwise, the group’s varnished pre-impregnate business<br />

will be concentrated in Berlin. Impress decor also ceased production at its three<br />

remaining printing machines in Aschaffenburg during the second quarter of 2010.<br />

The decor printing contracts freed up as a result were transferred to Impress<br />

decor’s other sites, especially to Impress decor Polska Sp. zo.o. in Elk, Poland.<br />

These actions will establish the Aschaffenburg complex as a centre of expertise for<br />

developing and making decors, while series production will be handled by Impress<br />

decor’s other European sites in the future. In this context, the firm is planning to install<br />

a fifth laboratory plant in Aschaffenburg. Production machinery that was taken<br />

out of service might possibly be transferred to the group’s other locations.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


FührerschaFt bei<br />

vorimprägnierten papieren<br />

durch ständige innovation<br />

Arjowiggins erfreut sich wachsender Verkaufszahlen<br />

seiner vorimprägnierten Papiere. Dies bestätigt seine<br />

führende Rolle in diesem Segment trotz eines schwierigen<br />

Jahres 2009 mit einem allgemeinen Mengenrückgang in<br />

der Dekorpapierbranche. Arjowiggins Bestreben ist es,<br />

weiter zu wachsen <strong>und</strong> dabei sowohl dem Trend dieses<br />

Marksegmentes mit langfristigen Partnern zu folgen, als<br />

auch Dank seiner anerkannten technischen Expertise,<br />

hohem Serviceniveau <strong>und</strong> sehr guter Produktqualität<br />

zusätzliche Marktanteile bei neuen K<strong>und</strong>en zu gewinnen.<br />

«Dies ist ein typischer Kompetenzbereich von<br />

Arjowiggins», sagt Rodolphe Wittlin, Direktor Vertrieb<br />

<strong>und</strong> Marketing von Arjowiggins Decorative Papers, «Ein<br />

Gr<strong>und</strong>stein unserer zukünftigen Entwicklung, den wir<br />

daher stärken <strong>und</strong> in den wir weiterhin investieren».<br />

Ein Beweis der technischen Führerschaft ist die<br />

erfolgreiche Markteinführung von ArjoFoil S, der<br />

neuen Produktlinie formaldehydfreier Vorimprägnate.<br />

Diese Standardkollektion, bestehend aus 13 Farben,<br />

vervollständigt Arjowiggins umfangreiche Produktpalette<br />

von Folienbasispapieren. Durch andere Kombination der<br />

Eigenschaften als bei den bisherigen Produkten erfüllt<br />

die neue Kollektion damit auch jene K<strong>und</strong>enerwartungen,<br />

auf die Arjowiggins bis dahin keine Antwort hatte.<br />

ArjoFoil, die erste umfassende Palette<br />

patentierter Vorimprägnate:<br />

EP 0648248 - EP 739435<br />

ArjoFoil S ist eine weitere Produktserie, die Arjowiggins<br />

auf der Basis seiner Patente EP 0648248 <strong>und</strong> EP 739435<br />

geschaffen hat. Bis zum heutigen Tag sind diese Patente<br />

aus den Jahren 1992 <strong>und</strong> 1993 die einzigen kommerziell<br />

genutzten technischen Lösungen für die Herstellung<br />

von formaldehydfreien Vorimprägnaten. Arjowiggins hat<br />

eine eindeutig führende Position bei der Entwicklung <strong>und</strong><br />

Patentierung von vorimprägnierten Papieren <strong>und</strong> wird<br />

sicherstellen, dass diese Führerschaft auch zukünftig<br />

bestehen bleibt. «Dieses Marktsegment wächst<br />

schnell. Arjowiggins hat hier eine echte Gelegenheit,<br />

auch weiterhin einen Mehrwert anzubieten. Der Markt<br />

wird von einer ausreichenden Anzahl Lieferanten<br />

abgedeckt, so dass wir keine Notwendigkeit sehen,<br />

Zugang zu unseren Patenten zu gewähren, wie wir<br />

es für andere Papiersorten getan haben» sagt Agnès<br />

Roger, General Manager von Arjowiggins Industrial<br />

Solutions.<br />

Mit all den Möglichkeiten, die das einzigartige<br />

Forschungszentrum in Apprieu (Frankreich) bietet, in dem<br />

etwa vierzig Papieringenieure <strong>und</strong> Chemiker arbeiten,<br />

bereitet Arjowiggins die nächste Produktgeneration vor, um<br />

seinen K<strong>und</strong>en auch in Zukunft wertvolle Vorteile anbieten<br />

zu können, welche sowohl die Qualität des Papiers <strong>und</strong> der<br />

Endprodukte als auch die Verarbeitung bei Dekordruckern<br />

<strong>und</strong> Möbelherstellern betreffen.<br />

Die Herstellung von Vorimprägnaten ohne formaldehydhaltige<br />

Harzsysteme ist dabei nur ein Teil der strategischen Ziele<br />

von Arjowiggins im Bereich Umwelt, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

<strong>Nach</strong>haltigkeit. Der möglichst umfassende Einsatz von<br />

zertifiziertem Zellstoff ist ein weiteres wichtiges Element.<br />

Auch hier zeigt sich Arjowiggins als Vorreiter unter den<br />

Dekorpapierherstellern: bereits Anfang 2009 erhielten<br />

alle Vorimprägnate das Zertifikat «FSC ® -Mix» des Forest<br />

Stewardship Council A.C. (SCS-COC-001815). Sie werden im<br />

Werk Dettingen in Deutschland hergestellt.<br />

Arjowiggins Decorative Papers<br />

Tel. +33 3 90 22 30 50 - Fax. +33 3 90 22 30 99<br />

Email: decorative.papers@arjowiggins.com<br />

www.decor.arjowiggins.com


88<br />

Oberflächen<br />

Investitionstätigkeit wird sich zunehmend nach Osteuropa verlagern<br />

Interprint-Umsatz ist unter das<br />

Niveau von 2003 zurückgegangen<br />

Der Umsatz der Interprint-Gruppe, die<br />

den Geschäftsbereich „Dekorative<br />

Oberflächen“ der Wrede Industrieholding<br />

GmbH & Co. KG mit Sitz in<br />

Arnsberg bildet, ist im Geschäftsjahr<br />

2009 um 14,4 % auf 154 (2008:<br />

180) Mio € <strong>und</strong> damit wieder unter<br />

das Niveau des Jahres 2003 zurückgegangen.<br />

2003 hatte Interprint einen Umsatz von<br />

156 Mio € erwirtschaftet; für 2004 waren<br />

176 Mio € <strong>und</strong> für 2005 171 Mio €<br />

ausgewiesen worden. Eine Steigerung<br />

um 13 % führte 2006 zu dem bisherigen<br />

Höchstwert von 193 Mio €; dabei konnte<br />

der Absatz von bedruckten Dekorpapieren<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 14<br />

% auf 47.394 t gesteigert werden. Im<br />

Jahr 2007 gab der Interprint-Umsatz um<br />

2,7 % auf 188 Mio € nach, mit einem<br />

weiteren Minus von 4,2 % wurden 2008<br />

noch 180 Mio € erreicht.<br />

Interprint führte den deutlichen Umsatzrückgang<br />

des vergangenen Jahres vor<br />

allem auf den <strong>Nach</strong>frageeinbruch zurück,<br />

der Ende 2008 eingesetzt <strong>und</strong> sich dann<br />

unvermindert in den ersten Monaten des<br />

Jahres 2009 fortgesetzt hatte. Die in<br />

der zweiten Jahreshälfte beobachtete<br />

<strong>Nach</strong>fragebelebung konnte die bis dahin<br />

aufgelaufenen Einbußen nicht mehr<br />

kompensieren. Die einzelnen Interprint-<br />

Unternehmen entwickelten sich dabei<br />

unterschiedlich. Während die Aktivitäten<br />

in Deutschland, Italien, Polen, Malaysia<br />

<strong>und</strong> in den USA jeweils Umsatzrückgänge<br />

hinnehmen mussten, konnten die OOO<br />

Interprint RUS, Egorievsk/Russland, <strong>und</strong><br />

die Interprint China Decorative Materials<br />

Co., Ltd., Changzhou/Provinz Jiangsu,<br />

deutlich zulegen.<br />

Interprint beschäftigt an den insgesamt<br />

sechs Produktionsstandorten (Arnsberg,<br />

Ozorków/Polen, Pittsfield/Massachusetts,<br />

Nilai/Malaysia, Egorievsk/Russland,<br />

Changzhou/China) <strong>und</strong> in den drei<br />

Vertriebsniederlassungen Affi/Italien,<br />

Moskau <strong>und</strong> Shanghai derzeit insgesamt<br />

855 Mitarbeiter. Das Unternehmen betreibt<br />

24 Druckmaschinen mit Arbeitsbreiten<br />

zwischen 2.230 <strong>und</strong> 2.730 mm<br />

Interprint: Umsatzentwicklung 2003-2009<br />

Mio €<br />

200<br />

190<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Wrede<br />

<strong>und</strong> elf Labormaschinen. Die technische<br />

Kapazität der Produktionsanlagen wird<br />

von dem Unternehmen mit insgesamt<br />

124.000 t angegeben (Arnsberg 51.000<br />

t, Ozorków 25.000 t, Pittsfield 23.000 t,<br />

Egorievsk 9.000 t, Nilai <strong>und</strong> Changzhou<br />

jeweils 8.000 t). In Ozorków läuft seit<br />

dem Jahr 2007 eine Lackieranlage; mittelfristig<br />

soll die Produktion von lackierten<br />

Vorimprägnaten weiter ausgebaut<br />

werden. In den Werken Arnsberg, Nilai<br />

<strong>und</strong> Pittsfield verfügt Interprint zudem<br />

über eine Repro-Abteilung <strong>und</strong> über eine<br />

eigene Zylindergravur mit insgesamt vier<br />

Gravuranlagen.<br />

Ähnlicher Trend in der<br />

Wrede Industrieholding<br />

Der Gesamtumsatz der Wrede Industrieholding,<br />

die sich in die Geschäftsbereiche<br />

Dekorative Oberflächen, „Haushaltsprodukte“<br />

(OKT Germany GmbH,<br />

OKT Polska Sp.zo.o., OKT Benelux S.A.)<br />

<strong>und</strong> „Sonstiges“ (Wrede Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH, Arcolor AG, Durcan<br />

Corp. Ltd. <strong>und</strong> Q.W. Page Associated<br />

Inc.) untergliedert, ist im vergangenen<br />

Jahr um 12,9 % auf 221 (254) Mio €<br />

zurückgegangen. Die Zahl der Mitarbeiter<br />

lag mit 1.366 um 2,8 % unter dem<br />

Vorjahreswert (1.405).<br />

Ausgehend von den im Jahr 2007 mit<br />

1.365 Mitarbeitern erwirtschafteten<br />

270 Mio € hatte der Gruppenumsatz<br />

bereits im Jahr 2008 nur aufgr<strong>und</strong><br />

der schwachen Entwicklung im vierten<br />

Quartal um 5,9 % nachgegeben. Auch<br />

in der gesamten Gruppe hatte sich<br />

der Geschäftsverlauf nach einem sehr<br />

schwachen ersten Halbjahr 2009 in der<br />

zweiten Jahreshälfte wieder schrittweise<br />

verbessert. Dieser positive Trend<br />

hat sich auch ins erste Quartal 2010<br />

hinein fortgesetzt. Dementsprechend<br />

lag der Gruppenumsatz in den ersten<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


drei Monaten um r<strong>und</strong> 40 % über dem<br />

Vergleichswert des Vorjahres.<br />

Im Geschäftsjahr 2009 wurden in der<br />

Wrede-Gruppe insgesamt 14 Mio € <strong>und</strong><br />

damit deutlich weniger als die ursprünglich<br />

geplanten 20 Mio € investiert. Für<br />

das laufende Jahr soll das Investitionsvolumen<br />

wieder auf r<strong>und</strong> 30 Mio € gesteigert<br />

werden. Vorgesehen ist unter<br />

anderem der Ausbau des russischen<br />

Interprint-Standorts. Im Geschäftsjahr<br />

2008 waren 24 Mio € investiert worden;<br />

2007 hatte sich die Investitionssumme<br />

auf 35 Mio € belaufen. In allen drei Jahren<br />

entfiel der Großteil der Maßnahmen auf<br />

die Interprint-Gruppe.<br />

Interprint Polska wird als<br />

Folienstandort ausgebaut<br />

Das unter Interprint Polska Sp.zo.o. firmierende<br />

Werk Ozorków soll mittelfristig<br />

noch stärker auf die Folienproduktion<br />

ausgerichtet werden. Das Unternehmen<br />

hatte dort im Jahr 2007 eine erste La-<br />

HydroWax – Klarer Vorteil!<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

ckieranlage installiert, die nach der Bewältigung<br />

der anfänglich aufgetretenen<br />

Anlaufschwierigkeiten inzwischen relativ<br />

stabil produziert.<br />

Die von der damaligen Vits Systems<br />

GmbH, Langenfeld, gelieferte Anlage<br />

war im September 2007 <strong>und</strong> damit r<strong>und</strong><br />

ein halbes Jahr später als ursprünglich<br />

geplant angelaufen. Bei der Bekanntgabe<br />

des Projektes im Mai 2006 war Interprint<br />

noch von einem Produktionsstart im ersten<br />

Quartal 2007 ausgegangen. Mit der<br />

Anlagenmontage war im Januar 2007<br />

begonnen worden; die ersten Testrollen<br />

wurden im Juni produziert. Im Jahr 2008<br />

wurde eine neue Logistikhalle mit 5.000<br />

m² Fläche errichtet, in der zudem neue<br />

Anlagen für die Folienkonfektionierung<br />

aufgebaut wurden. Damit hat Interprint<br />

in den letzten zwei Jahren r<strong>und</strong> 8 Mio €<br />

in den polnischen Standort investiert.<br />

In einem nächsten Schritt plant das Unternehmen<br />

im Jahr 2011 die Installation<br />

einer zweiten Lackieranlage. Damit soll<br />

Konstante Qualität <strong>und</strong> eine breite Rohstoffbasis aus natürlichen sowie synthetischen<br />

Paraffi nen nach dem Fischer-Tropsch Verfahren kennzeichnen unsere<br />

wachsbasierten Performance-Additive.<br />

Unser Anspruch ist die optimale Hydrophobierung Ihrer <strong>Holz</strong>werkstoffe <strong>und</strong> eine<br />

sichere Versorgung aus unseren Standorten.<br />

Oberflächen<br />

die steigende <strong>Nach</strong>frage nach lackierten<br />

Vorimprägnaten von Seiten osteuropäischer<br />

Abnehmer erfüllt werden. Mit<br />

dem Ausbau der Folienproduktion soll<br />

zudem die Verlagerung von Druckaufträgen<br />

aus Ozorków in das im zweiten<br />

Quartal 2008 in Betrieb genommene<br />

Werk Egorievsk/Russland ausgeglichen<br />

werden. Interprint Polska hatte bislang<br />

mit drei Druckmaschinen den gesamten<br />

osteuropäischen Markt abgedeckt; darüber<br />

hinaus hatte auch das Stammwerk<br />

in Arnsberg einzelne Aufträge in dieser<br />

Region übernommen. Die Belieferung<br />

der russischen Abnehmer wurde zum<br />

Jahresende 2008 fast komplett auf das<br />

Werk Egorievsk umgestellt.<br />

Der reguläre Produktionsstart des Werkes<br />

in Russland war im Mai 2008; die<br />

ersten verkaufsfähigen Mengen wurden<br />

ab Juni ausgeliefert. Auf einem 72.000<br />

m² großen Gr<strong>und</strong>stück produziert Interprint<br />

bislang auf einer von der Wematech<br />

AG, Wangenried/Schweiz, gelieferten<br />

Druckmaschine. <strong>Nach</strong> der derzeitigen<br />

Sasol Wax GmbH<br />

Worthdamm 13-27<br />

20457 Hamburg, Germany<br />

Fon: +49 40 78 115-771<br />

Fax: +49 40 78 115-778<br />

construction.board@de.sasol.com<br />

www.sasolwax.com<br />

89


90<br />

Oberflächen<br />

Interprint Polska soll innerhalb der<br />

Interprint-Gruppe noch stärker auf die<br />

Folienproduktion ausgerichtet werden.<br />

Im Jahr 2007 hatte das Unternehmen eine<br />

erste Lackieranlage in Betrieb genommen.<br />

(Foto: Interprint)<br />

Planung soll voraussichtlich zum Jahreswechsel<br />

2010/2011 eine zweite Anlage<br />

in Betrieb genommen werden.<br />

Mehrere Investitionen<br />

wurden abgeschlossen<br />

Neben dem Einstieg in die Folienproduktion<br />

<strong>und</strong> dem Neubau der Druckerei in<br />

Egorievsk hat die Interprint-Gruppe in den<br />

letzten zwei Jahren weitere Investitionen<br />

abgeschlossen. Die größten Einzelprojekte<br />

waren die Installation einer neuen<br />

Druckmaschine am Standort Arnsberg,<br />

der Aufbau einer Lasergravur bei der<br />

Interprint Inc., Pittsfield/Massachusetts<br />

sowie die bei dem Joint Venture-Unternehmen<br />

Asia Pacific Engravers Sdn. Bhd.<br />

(APE), Nilai/Malaysia, umgesetzten Investitionen.<br />

Darüber hinaus wurde der Druckfarbenhersteller<br />

Arcolor AG, Waldstatt/<br />

Schweiz, an dem Wrede beteiligt ist, im<br />

Verlauf der Jahre 2006 <strong>und</strong> 2007 an<br />

einen neuen Standort verlagert.<br />

Die neue Druckmaschine in Arnsberg<br />

war als Ersatz für eine ältere Anlage<br />

von der Kochsiek Maschinenbau GmbH,<br />

Bielefeld, geliefert <strong>und</strong> im Verlauf des<br />

dritten Quartals 2008 in Betrieb genommen<br />

worden. Diese Anlage ist mit fünf<br />

Druckwerken ausgestattet <strong>und</strong> mit einer<br />

Produktionsgeschwindigkeit von bis zu<br />

650 m/min nach Interprint-Angaben eine<br />

der schnellsten Dekordruckmaschinen<br />

weltweit. <strong>Nach</strong> dieser Ersatzinvestition<br />

betreibt Interprint am Standort Arnsberg<br />

weiterhin acht Druckmaschinen. Darüber<br />

hinaus laufen in dem Werk fünf Labormaschinen,<br />

von denen eine speziell für<br />

Folienlackierungen eingesetzt wird. Das<br />

im Jahr 2006 in Betrieb genommene<br />

Gravurzentrum ist mit einer Lasergravur<br />

sowie mit einer elektromechanischen<br />

Gravur ausgestattet.<br />

In einem nächsten Schritt will Interprint<br />

auch in den Digitaldruck einsteigen.<br />

Das Unternehmen hat hierzu Ende Mai<br />

2009 ein Joint Venture-Unternehmen<br />

mit der Schweizer MDC Max Daetwyler<br />

AG, Bleienbach, gegründet, über das<br />

ein neues Digitaldruckverfahren entwickelt<br />

<strong>und</strong> vermarktet werden soll. Die<br />

am Daetwyler-Stammsitz Bleienbach<br />

ansässige DI Projekt AG wurde am 29.<br />

Interprint revenues fall below 2003’s level<br />

Mai 2009 ins Schweizer Handelsregister<br />

eingetragen.<br />

Die über dieses Joint Venture laufende<br />

Entwicklung eines neuen Digitaldruckverfahrens<br />

geht von der „LaserSonic“-<br />

Technologie aus, die ursprünglich von<br />

der Aurentum Innovationstechnologien<br />

GmbH, Mainz, entwickelt <strong>und</strong> patentiert<br />

wurde. In einem ersten Schritt sollte<br />

das LaserSonic-Digitaldruckverfahren<br />

zur Produktionsreife gebracht werden.<br />

Im Anschluss ist der Aufbau einer ersten,<br />

nach der LaserSonic-Technologie<br />

arbeitenden Digitaldruckmaschine am<br />

Interprint-Unternehmenssitz in Arnsberg<br />

vorgesehen. Diese Anlage wird voraussichtlich<br />

über eine Arbeitsbreite von 530<br />

mm verfügen.<br />

The German company Interprint, which forms Wrede Industrieholding GmbH &<br />

Co. KG’s decorative surfaces division, recorded a 14.4% drop in revenues to<br />

€154m (2008: 180m) in the 2009 financial year. This sum was less than in 2003<br />

when Interprint generated sales of €156m. The group reported revenues of<br />

€176m in 2004 and €171m in 2005. A 13% upturn in 2006 resulted in the company’s<br />

current record of €193m. At the same time, deliveries of printed decor<br />

paper improved 14% over the prior year to 47,394 tonnes. Interprint registered<br />

a 2.7% dip in turnover to €188m in 2007 and another 4.2% decline to €180m in<br />

2008. The company blamed last year’s sharp fall in sales on plummeting demand<br />

that set in at the end of 2008 and continued unchecked into the first few months<br />

of 2009. The revival in demand seen in the second half of the year was not strong<br />

enough to offset the decreases that had accumulated beforehand. Interprint’s<br />

subsidiaries delivered mixed performances last year. While its operations in<br />

Germany, Italy, Poland, Malaysia and the US registered lower revenues, OOO Interprint<br />

RUS in Russia and Interprint China Decorative Materials Co. Ltd. in China<br />

enjoyed considerable growth.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


92<br />

Oberflächen<br />

Produktion konnte ab Mitte 2009 wieder hochgefahren werden<br />

Schattdecor hat Bauprojekte im<br />

Frühjahr wieder aufgenommen<br />

Die Schattdecor AG, Thansau, hat<br />

im Verlauf des Frühjahrs 2010 die<br />

Bauprojekte in der Türkei <strong>und</strong> in den<br />

USA wieder aufgenommen. Beide<br />

Projekte waren bereits Anfang 2008<br />

gestartet, vor dem Hintergr<strong>und</strong> des<br />

konjunkturellen Einbruchs dann<br />

aber im ersten Quartal 2009 wieder<br />

zurückgestellt worden. Im Dezember<br />

2009 hat der Aufsichtsrat<br />

des Unternehmens die Fortführung<br />

des US-Investitionsprojektes genehmigt.<br />

Die neuen Druckmaschinen<br />

sollen damit im Verlauf des zweiten<br />

Halbjahrs 2010 bzw. im ersten<br />

Quartal 2011 in Betrieb genommen<br />

werden.<br />

Noch im zweiten Quartal 2010 wird die<br />

dritte Druckmaschine in dem im August<br />

2008 neu in Betrieb genommenen Werk<br />

Tschechov/Russland anlaufen. Im laufenden<br />

Jahr steht zudem die Erweiterung<br />

der Finishfolienkapazitäten am Standort<br />

Glucholazy/Polen an.<br />

Schattdecor took up construction<br />

projects again this spring<br />

Mit dem Einstieg in die Lasergravur<br />

<strong>und</strong> der Erweiterung der Dekorpapierkapazitäten<br />

bei dem im Jahr 2004 gegründeten<br />

Joint Venture-Unternehmen<br />

Kingdecor Co. Ltd., Quzhou (Provinz<br />

Zhejiang/China), hat Schattdecor im<br />

Verlauf des letzten Jahres zudem verschiedene<br />

Investitionen in vorgelagerten<br />

Produktionsbereichen umgesetzt. Die<br />

an einem neuen Standort errichtete<br />

<strong>und</strong> auf eine Jahreskapazität von r<strong>und</strong><br />

35.000 t ausgelegte Dekorpapiermaschine<br />

wurde im September 2009 <strong>und</strong><br />

damit etwas früher als zuletzt geplant in<br />

Betrieb genommen. Kingdecor betreibt<br />

damit inzwischen zwei Papiermaschinen;<br />

die Investition in eine dritte Anlage wird<br />

derzeit vorbereitet.<br />

Standortwechsel<br />

in der Türkei<br />

Der Bau einer Druckerei in der Türkei<br />

wird an einem neuen Standort im Großraum<br />

Istanbul realisiert, nachdem die<br />

Schattdecor AG resumed its building projects in Turkey and the US during the<br />

spring of 2010. Both projects had been launched back at the start of 2008, but<br />

were shelved in the first quarter of 2009 due to the economic downswing. The new<br />

printing machines should now be commissioned some time in the second half of<br />

2010 or the first quarter of 2011. The third printing machine at the firm’s complex<br />

in Chekhov, Russia, which was commissioned in August 2008, will begin operating<br />

before the end of the second quarter of this year. The expansion of finishing foil<br />

capacities in Glucholazy, Poland is also on the schedule for this year. Schattdecor<br />

has also made a number of investments in upstream production operations over<br />

the past year by launching laser engraving operations and increasing decor paper<br />

capacities at the Chinese joint venture Kingdecor Co. Ltd, which was created in<br />

2004. The sharp fall in volumes in the first half of 2009 was only partially offset in<br />

the second half of the year. The Schattdecor group’s printing output thus fell 14.3%<br />

in a year-on-year comparison to approximately 85,000 (2008: 99,200) tonnes in<br />

2009. Group revenues tumbled 12.5% to roughly €350m (400m), according to<br />

figures released by Schattdecor.<br />

Genehmigungsprobleme an dem zuerst<br />

ausgewählten Standort auch bis zum<br />

vierten Quartal 2009 nicht ausgeräumt<br />

werden konnten. <strong>Nach</strong> der ursprünglichen<br />

Planung wollte Schattdecor in einer<br />

bereits im ersten Quartal 2008 gemieteten,<br />

8.000 m² großen Produktionshalle in<br />

Istanbul eine Druckmaschine installieren<br />

<strong>und</strong> Anfang 2009 mit der Produktion beginnen.<br />

Mit kurzem zeitlichem Abstand<br />

sollte eine zweite Produktionsanlage folgen.<br />

Im Verlauf des zweiten Halbjahrs<br />

2008 mussten dann allerdings die bereits<br />

angelaufenen Baumaßnahmen wegen<br />

ungeklärter Genehmigungsfragen unterbrochen<br />

werden.<br />

In der Folge hatte Schattdecor auch mehrere<br />

Alternativstandorte im Großraum<br />

Istanbul geprüft. Parallel dazu sollten<br />

aber auch die Genehmigungsprobleme<br />

im Zusammenhang mit der gemieteten<br />

Halle weitgehend ausgeräumt werden;<br />

noch Ende 2009 hatte Schattdecor damit<br />

eine Realisierung des Projektes an<br />

dem ursprünglich gewählten Standort in<br />

Betracht gezogen. Bei einem günstigen<br />

Verlauf wäre damit die Installation der<br />

Druckmaschine im ersten Quartal 2010<br />

<strong>und</strong> die Inbetriebnahme im Sommer 2010<br />

möglich gewesen.<br />

<strong>Nach</strong>dem die Probleme an dem ersten<br />

Standort allerdings doch nicht gelöst<br />

werden konnten, wird die neue Produktionshalle<br />

jetzt an einem der Alternativstandorte<br />

errichtet. Die Bauarbeiten<br />

laufen bislang noch über den Besitzer<br />

der Immobilie. Bis zum Ende des ersten<br />

Halbjahrs will Schattdecor entscheiden,<br />

ob diese Halle gemietet wird oder ob das<br />

bebaute Gr<strong>und</strong>stück übernommen werden<br />

soll. Die von der Rotodecor GmbH,<br />

Bad Salzuflen, gelieferte Druckmaschine<br />

soll im Verlauf des dritten Quartals installiert<br />

werden, so dass die Produktion noch<br />

in diesem Jahr anlaufen kann.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Schattdecor will bis Ende 2010 im<br />

Werk Glucholazy/Polen eine weitere<br />

Lackieranlage installieren.<br />

(Foto: Schattdecor)<br />

Schattdecor ist in der Türkei bislang über<br />

die im Verlauf des Jahres 2008 gegründete<br />

Vertriebsgesellschaft Schattdecor<br />

Dekoratif Kagit Baski San. ve Tic. Ltd.<br />

Sti., Tuzla/Istanbul, vertreten. Von dem<br />

neuen Standort in Istanbul sollen vorrangig<br />

der türkische Markt sowie die östlich<br />

daran angrenzenden <strong>Nach</strong>barländer beliefert<br />

werden.<br />

Bau der Druckerei in<br />

den USA läuft wieder<br />

Das Neubauprojekt in den USA wird dagegen<br />

wie geplant auf der im August 2008<br />

gekauften Immobilie in St. Louis/Missouri<br />

umgesetzt. Schattdecor hatte auf diesem<br />

Gr<strong>und</strong>stück bereits im Verlauf des zweiten<br />

Halbjahrs 2008 mit vorbereitenden<br />

Baumaßnahmen begonnen, diese unter<br />

anderem aufgr<strong>und</strong> des Einbruchs des<br />

nordamerikanischen Marktes dann aber<br />

für unbestimmte Zeit wieder eingestellt.<br />

<strong>Nach</strong> der im Dezember 2009 ergangenen<br />

positiven Entscheidung des Schattdecor-<br />

Aufsichtsrats konnten die Bauarbeiten<br />

witterungsbedingt erst im April 2010<br />

wieder aufgenommen werden. Derzeit<br />

läuft der Bau der Produktionshalle. Die<br />

ebenfalls von Rotodecor gelieferte Druckmaschine<br />

soll im vierten Quartal installiert<br />

werden. Der Produktionsstart ist für das<br />

erste Quartal 2011 geplant. Damit hat<br />

sich das USA-Projekt, das über die 2008<br />

gegründete Schattdecor Holding Inc. mit<br />

Sitz in St. Louis abgewickelt wird, gegenüber<br />

der ursprünglichen Zeitplanung um<br />

r<strong>und</strong> ein Jahr verzögert. Vor der vorübergehenden<br />

Einstellung der Bauarbeiten im<br />

Herbst 2008 war das Unternehmen noch<br />

von einer Inbetriebnahme Anfang 2010<br />

ausgegangen.<br />

Weiterer Ausbau der<br />

Folienproduktion<br />

Die Produktionskapazitäten für lackierte<br />

Vorimprägnate sollen bis Ende 2010<br />

mit der Inbetriebnahme einer weiteren<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

Lackieranlage in Glucholazy ausgebaut<br />

werden. Schattdecor betreibt dort bislang<br />

zwei Anlagen. Die neuere Anlage (PML 5)<br />

war von Rotodecor geliefert <strong>und</strong> im Mai<br />

2007 in Betrieb genommen worden; in<br />

der Folge waren zwei ältere Produktionslinien<br />

stillgelegt worden. Auf der jetzt<br />

projektierten dritten Anlage (PML 6) sollen<br />

unter anderem auch die von Schattdecor<br />

seit einiger Zeit vorbereiteten Produktinnovationen<br />

im Vorimprägnatbereich<br />

gefertigt werden.<br />

Das Unternehmen produziert lackierte<br />

Vorimprägnate zudem auf den im Verlauf<br />

des Jahres 2006 in Betrieb genommenen<br />

Lackieranlagen in den Werken Shanghai/<br />

China <strong>und</strong> Sao José dos Pinhais/Brasilien<br />

sowie in geringerem Umfang auch auf<br />

Imprägnieranlagen in Schatura/Russland<br />

<strong>und</strong> Rosate/Italien. Die Entwicklungsaktivitäten<br />

für den Bereich Folie waren Anfang<br />

2008 auf einer ebenfalls von Rotodecor<br />

im Stammwerk Thansau neu installierten<br />

Laboranlage konzentriert worden.<br />

Schattdecor führt auf dieser Anlage, auf<br />

der die Produktionsbedingungen der in<br />

der Gruppe laufenden Lackieranlagen<br />

nachgestellt werden können, auch die<br />

Ausmusterungen für die verschiedenen<br />

Vorimprägnatstandorte durch.<br />

Im Stammwerk Thansau konzentrierten<br />

sich die Investitionsmaßnahmen<br />

zuletzt auf die Bereiche Lasergravur<br />

<strong>und</strong> Digitaldruck. Anfang November<br />

2009 wurde mit dem Aufbau der von<br />

der Hell Gravure Systems GmbH & Co.<br />

KG, Kiel, gelieferten Lasergravuranlage<br />

begonnen. Im Gegenzug wurde die seit<br />

April 2009 für vorbereitende Versuche<br />

Oberflächen<br />

genutzte Laboranlage, auf der Zylinder<br />

bis zu 680 mm Breite graviert werden<br />

konnten, wieder zurückgegeben. Auf<br />

der neu installierten Produktionsanlage<br />

sollen bis zu 2.800 mm breite Druckzylinder<br />

graviert werden. Schattdecor<br />

sieht die Lasergravur in erster Linie als<br />

Ergänzung zu der bestehenden elektromechanischen<br />

Stichelgravur. Bei der<br />

Investitionsentscheidung wurde daher<br />

Wert darauf gelegt, die neue Technologie<br />

in dem bestehenden System (Gravur in<br />

Kupfer mit anschließender Verchromung)<br />

fortführen zu können. Dementsprechend<br />

bleibt auch die Gravur der Druckzylinder<br />

am Standort Thansau konzentriert. Die<br />

einzelnen Schattdecor-Druckereien übernehmen<br />

dagegen in Zusammenarbeit mit<br />

örtlichen Kooperationspartnern die Ent-/<br />

Neuverchromung der benutzten Zylinder.<br />

Der bei Schattdecor bereits für die Ausmusterung<br />

eingesetzte Digitaldruck soll<br />

mit der Installation einer 2.200 mm breiten<br />

Anlage weiter ausgebaut werden. Die<br />

Bestellung dieses als Multipass-Anlage<br />

ausgeführten Druckers wurde im Herbst<br />

2009 abgeschlossen; die Inbetriebnahme<br />

ist für das erste Halbjahr 2011 geplant.<br />

Schattdecor will mit dieser Investition unter<br />

anderem das auf der Interzum 2009 in<br />

Köln vorgestellte Konzept „Digital Visions“<br />

weiter vorantreiben. Darüber hinaus soll<br />

der Digitaldrucker auch für die Produktion<br />

von Kleinserien qualifiziert werden.<br />

Neue Druckmaschine<br />

für das Werk Tschechov<br />

Im Werk Tschechov läuft derzeit die<br />

Endmontage einer neuen Druckmaschi-<br />

93


94<br />

Oberflächen<br />

ne, die voraussichtlich noch im zweiten<br />

Quartal 2010 in Betrieb gehen soll. Diese<br />

Anlage war ursprünglich für das Türkei-<br />

Projekt vorgesehen, kommt aufgr<strong>und</strong><br />

der dort entstandenen Verzögerungen<br />

jetzt allerdings bei der Erweiterung des<br />

russischen Werkes zum Einsatz. Schattdecor<br />

produziert dort bislang auf zwei<br />

Druckmaschinen.<br />

Die dritte Anlage sollte nach der ursprünglichen<br />

Planung bereits im Verlauf<br />

des Jahres 2009 aufgebaut werden;<br />

die Realisierung dieses Projektes hatte<br />

sich aber ebenfalls verzögert. Insgesamt<br />

bietet das Werk in einer r<strong>und</strong> 13.000 m²<br />

großen Produktionshalle Platz für bis zu<br />

sechs Anlagen. Das Werk Tschechov ist<br />

seit September 2009 der einzige Druckstandort<br />

von Schattdecor in Russland.<br />

Das Werk Schatura war mit der Stilllegung<br />

der dort laufenden Druckmaschine<br />

bereits im Mai 2007 auf die Bereiche<br />

Imprägnierung <strong>und</strong> Kantenfertigung<br />

ausgerichtet worden. Die ab dem Jahr<br />

2002 als Joint Venture-Unternehmen mit<br />

dem russischen Papierhersteller Mayak<br />

JSC, Penza, geführte, dann aber im Januar<br />

2005 komplett von Schattdecor<br />

übernommene Druckerei in Penza sollte<br />

auch nach dem Produktionsstart in<br />

Tschechov ursprünglich bis zum dritten<br />

Quartal 2010 weitergeführt werden. Aufgr<strong>und</strong><br />

des Konjunktureinbruchs wurde<br />

das Werk Penza, in dem zuletzt noch drei<br />

Druckmaschinen liefen, dann allerdings<br />

bereits zum Ende des dritten Quartals<br />

2009 <strong>und</strong> damit r<strong>und</strong> ein Jahr früher als<br />

geplant stillgelegt.<br />

Produktion hat sich<br />

wieder normalisiert<br />

Diese vorgezogene Stilllegung war laut<br />

Schattdecor die einzige größere Desinvestition<br />

in den letzten zwei Jahren.<br />

Das Unternehmen hatte ansonsten in<br />

erster Linie mit Kurzarbeit auf den ab<br />

dem vierten Quartal 2008 beobachteten<br />

Einbruch der weltweiten <strong>Nach</strong>frage nach<br />

bedruckten Dekorpapieren reagiert. Am<br />

Unternehmensstammsitz Thansau wurde<br />

von Februar bis Mai 2009 kurzgearbeitet;<br />

nach Aufhebung dieser Kurzarbeit<br />

Das Werk Tschechov ist seit September 2009<br />

der einzige Druckstandort von Schattdecor<br />

in Russland. Derzeit wird dort eine dritte<br />

Druckmaschine in Betrieb genommen.<br />

(Foto: Schattdecor)<br />

konnte die Produktion dann aber ab Juni<br />

2009 wieder schrittweise hochgefahren<br />

werden. Dieser Aufwärtstrend hat sich im<br />

vierten Quartal 2009 noch weiter verstärkt<br />

<strong>und</strong> dann auch ins erste Quartal<br />

2010 fortgesetzt.<br />

Zu größeren Produktionsanpassungen<br />

war es im ersten Halbjahr 2009 auch in<br />

den Werken Rosate <strong>und</strong> Tarnowo Podgorne/Polen<br />

gekommen. In Russland<br />

hatte Schattdecor die Druckaufträge auf<br />

das neue Werk Tschechov konzentriert,<br />

während die Produktion in Penza immer<br />

stärker zurückgenommen <strong>und</strong> schließlich<br />

endgültig eingestellt worden war. Die im<br />

Werk Glucholazy konzentrierte Finishfolienproduktion<br />

auf Vorimprägnat-Basis<br />

war von dem Abschwung dagegen nicht<br />

betroffen <strong>und</strong> konnte daher im Jahr 2009<br />

sogar noch ausgeweitet werden.<br />

Absatz <strong>und</strong> Umsatz<br />

blieben unter Vorjahr<br />

Die im ersten Halbjahr 2009 eingetretenen<br />

starken Mengenrückgänge konnten<br />

in der zweiten Jahreshälfte allerdings<br />

nur teilweise ausgeglichen werden. Im<br />

Gesamtjahr 2009 ging damit die Druck-<br />

Schattdecor: Umsatzentwicklung 2003-2009<br />

Mio €<br />

440<br />

420<br />

400<br />

380<br />

360<br />

340<br />

320<br />

300<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Schattdecor<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


leistung in der Schattdecor-Gruppe im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 14,3 % auf<br />

r<strong>und</strong> 85.000 (2008: 99.200) t zurück.<br />

Die Produktion von Finishfolien (Vor-/Postimprägnate)<br />

konnte dagegen nochmals<br />

leicht auf 220 (210) Mio m² gesteigert<br />

werden. Der Gruppenumsatz fiel laut den<br />

von Schattdecor veröffentlichten Zahlen<br />

um 12,5 % auf r<strong>und</strong> 350 (400) Mio €. Die<br />

Mitarbeiterzahl blieb mit 1.100 gegenüber<br />

dem Vorjahr nahezu unverändert.<br />

Die Zahl der Dekordruckmaschinen hat<br />

sich mit der Stilllegung des Werkes Penza<br />

auf 30 (33) reduziert. Darüber hinaus betreibt<br />

Schattdecor wie bereits im Vorjahr<br />

neun Imprägnier-/Lackierkanäle <strong>und</strong> zwölf<br />

Laborandruckmaschinen.<br />

Damit lag die Druckleistung wieder deutlich<br />

unter dem Niveau der vorangegangen<br />

Jahre. 2004 war zum ersten Mal<br />

die Marke von 100.000 t bedrucktem<br />

Dekorpapier überschritten worden. Im<br />

Jahr 2005 hatte Schattdecor weltweit<br />

101.000 t produziert; 2006 war mit<br />

105.000 t der bisherige Rekordwert<br />

erreicht worden. Auf Thansau waren<br />

damals r<strong>und</strong> 50.000 t entfallen, das<br />

Werk Tarnowo Podgorne hatte 25.000<br />

t <strong>und</strong> Rosate r<strong>und</strong> 10.000 t produziert.<br />

Auf die beiden Produktionsstandorte in<br />

Russland waren 2006 insgesamt 13.000<br />

t entfallen; das Werk Shanghai hatte ein<br />

Produktionsvolumen von r<strong>und</strong> 7.000 t<br />

erreicht. 2007 <strong>und</strong> 2008 war die Druckleistung<br />

nach Angaben von Schattdecor<br />

jeweils leicht auf 103.000 t bzw. 99.200<br />

t zurückgegangen.<br />

Eine ähnliche Entwicklung zeigte auch<br />

der Umsatz der Schattdecor-Gruppe. Im<br />

Geschäftsjahr 2004 hatte Schattdecor<br />

399 Mio € erwirtschaftet. 2005 war mit<br />

403 Mio € erstmals die 400 Mio €-Marke<br />

überschritten worden. Für 2006 <strong>und</strong><br />

2007 hatte das Unternehmen jeweils ein<br />

Umsatzvolumen von r<strong>und</strong> 420 Mio € angegeben.<br />

2008 ging der Umsatz nach den<br />

Bis Ende 2011 will Schattdecor auch die<br />

restlichen Anteile an dem Druckmaschinenhersteller<br />

Rotodecor abgeben.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

von Schattdecor veröffentlichten Zahlen<br />

wieder auf r<strong>und</strong> 400 Mio € zurück.<br />

Laut dem letzten im B<strong>und</strong>esanzeiger veröffentlichten<br />

Geschäftsbericht musste die<br />

Schattdecor AG im Geschäftsjahr 2008<br />

einen Umsatzrückgang um 9,6 % auf<br />

377,3 (2007: 417,2) Mio € hinnehmen.<br />

Davon entfielen 70,6 (89,5) Mio € auf<br />

Deutschland, 146,5 (163,6) Mio € auf<br />

andere EU-Länder <strong>und</strong> 160,3 (164,1) Mio<br />

€ auf das übrige Ausland. Das Ergebnis<br />

der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit hat<br />

sich 2008 auf 33,7 (63,4) Mio € nahezu<br />

halbiert; der Konzernjahresüberschuss<br />

ging aufgr<strong>und</strong> geringerer Steuern nur<br />

auf 26,4 (45,2) Mio € zurück. Bei einer<br />

leicht auf 395,1 (388,5) Mio € erhöhten<br />

Bilanzsumme belief sich das Eigenkapital<br />

inklusive der Anteile anderer Gesellschafter<br />

auf 318,7 (306,4) Mio €, woraus sich<br />

eine Eigenkapitalquote in Höhe von 81<br />

(79) % ergibt. Laut dem Geschäftsbericht<br />

ist die Zahl der Mitarbeiter im Jahresverlauf<br />

2008 auf 1.234 (1.192) gestiegen.<br />

Rotodecor-Mehrheit<br />

wurde verkauft<br />

Zum 31. Dezember 2009 hat Schattdecor<br />

die Mehrheit an dem Druckmaschinenhersteller<br />

Rotodecor an die von dem<br />

früheren Schattdecor-Technikvorstand<br />

Roland Schmid geführte RMS Holding<br />

GmbH verkauft. In der Folge wurde der<br />

Sitz des Anfang 2003 gegründeten Unternehmens<br />

von Thansau nach Bad Salz-<br />

Oberflächen<br />

uflen verlegt. Die verbleibenden Anteile<br />

liegen bislang noch bei der Schattdecor<br />

AG, sollen mittelfristig aber ebenfalls abgegeben<br />

werden. Eine entsprechende<br />

Entscheidung soll bis spätestens Ende<br />

2011 fallen.<br />

Seit der Stilllegung der drei ursprünglich<br />

von der Cerutti S.p.A., Casale Monferrato/Italien,<br />

gelieferten <strong>und</strong> mit einer<br />

Arbeitsbreite von 1.860 mm auf die Belieferung<br />

des russischen Marktes ausgelegten<br />

Anlagen im Werk Penza betreibt<br />

die Schattdecor-Gruppe nur noch von der<br />

Kochsiek Maschinenbau GmbH, Bielefeld,<br />

oder von Rotodecor gelieferte Anlagen<br />

mit Arbeitsbreiten zwischen 2.200 <strong>und</strong><br />

2.700 mm. Im Bereich Lackierung läuft<br />

am Standort Glucholazy/Polen zudem<br />

noch eine ältere, von der Wematech AG,<br />

Wangenried/Schweiz, gelieferte Anlage.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der geringer werdenden<br />

Investitionstätigkeit im Bereich Dekordruck<br />

hatte sich Rotodecor seit dem<br />

zweiten Halbjahr 2008 zunehmend auf die<br />

Bereiche Wartung <strong>und</strong> Anlagenoptimierung<br />

konzentriert. Der Fokus lag dabei auf<br />

den in der gesamten Schattdecor-Gruppe<br />

laufenden Druck- <strong>und</strong> Lackiermaschinen.<br />

Mit dem Bereich Verpackungsdruck hat<br />

sich Rotodecor zudem ein zweites, von<br />

der Entwicklung der Schattdecor-Gruppe<br />

unabhängiges Standbein geschaffen.<br />

Die ersten Anlagenlösungen für diesen<br />

Bereich waren bereits im Jahr 2008 vorgestellt<br />

worden.<br />

95


96<br />

Oberflächen<br />

Geschäftsentwicklung hat sich in den letzten Monaten wieder verbessert<br />

Süddekor hat ESH-Anlage im<br />

Werk II in Betrieb genommen<br />

Die zur 2D Holding GmbH, Heroldstatt,<br />

gehörende Süddekor GmbH, Laichingen,<br />

hat im zweiten Quartal 2010 im<br />

Werk II eine neue ESH-Lackieranlage<br />

in Betrieb genommen. Beim Aufbau<br />

der neuen Anlage wurden Teile einer<br />

der beiden jeweils 2.150 mm breiten<br />

Produktionslinien der im September<br />

2008 von Süddekor übernommenen<br />

Württembergische Kunststoffplattenwerke<br />

GmbH & Co. KG (WKP),<br />

Unterensingen, eingesetzt. Diese<br />

Anlage war im November 2009 in<br />

Unterensingen abgestellt <strong>und</strong> anschließend<br />

demontiert worden. Die<br />

zweite ESH-Produktionslinie im Werk<br />

Unterensingen soll nach dem Anlauf<br />

der neuen Anlage im Werk II in Laichingen<br />

stillgelegt <strong>und</strong> anschließend<br />

verschrottet werden.<br />

Die unter der Bezeichnung „ESH-4“ laufende<br />

neue ESH-Lackieranlage ist mit zwei<br />

UV-Druckwerken, einem Flexodruckwerk,<br />

zwei „Curing against drum (CAD)“-Auftragswerken<br />

<strong>und</strong> einer Elektronenstrahlhärtung<br />

ausgestattet. Zwischen den UV-Druckwer-<br />

ken <strong>und</strong> dem nachfolgenden Flexodruckwerk<br />

ist ein Aggregat zum Drehen der<br />

Papierbahn zwischengeschaltet. Damit<br />

kann das Flexodruckwerk unter anderem<br />

zum Auftrag eines Primers auf der Rückseite<br />

der Bahn eingesetzt werden. Mit den<br />

zwei CAD-Auftragswerken sollen Matt/<br />

Glanz-Effekte erreicht werden.<br />

Parallel zum Aufbau der ESH-4 hat Süddekor<br />

im Werk II auch zwei Laboranlagen<br />

installiert, mit der das gesamte Produktspektrum<br />

der von dem Unternehmen<br />

betriebenen Produktions-Lackieranlagen<br />

abgedeckt werden kann. Die WKP-Technikumsanlage<br />

wurde im Verlauf des ersten<br />

Quartals 2010 aus dem Werk Unterensingen<br />

nach Laichingen verlagert. Im<br />

Zuge dieser Verlagerung wurden auch<br />

verschiedene Anlagenmodifizierungen<br />

<strong>und</strong> -erweiterungen vorgenommen. Die<br />

im Jahr 2005 von Süddekor in Betrieb<br />

genommene Laborlackieranlage wurde<br />

ebenfalls umgebaut. Unter anderem<br />

wurden ein neues Druckwerk, ein neuer<br />

Trockner <strong>und</strong> eine zusätzliche Drehvorrichtung<br />

eingebaut.<br />

Die Verlagerung der WKP-Produktionsanlagen<br />

<strong>und</strong> der Aufbau der neuen ESH-<br />

Lackierung im Werk II waren die Investitionsschwerpunkte<br />

des Jahres 2009.<br />

Insgesamt hat die 2D Holding im vergangenen<br />

Jahr 13 Mio € investiert. Für das<br />

laufende Jahr sind weitere Investitionen<br />

mit einem Gesamtvolumen von r<strong>und</strong> 17<br />

Mio € geplant; diese Mittel wurden bereits<br />

freigegeben.<br />

Neben dem Abschluss der WKP-Verlagerung<br />

steht insbesondere der Aufbau eines<br />

weiteren Imprägnierkanals in dem nordamerikanischen<br />

Werk East Long meadow/<br />

Massachusetts an. <strong>Nach</strong> Angaben von<br />

Süddekor sind die bestehenden zwei<br />

Anlagen in dem Werk voll ausgelastet.<br />

Für die geplante Erweiterungsinvestition<br />

könnte eventuell einer der beiden Imprägnierkanäle<br />

zum Einsatz kommen, die im<br />

Rahmen der WKP-Transaktion von Süddekor<br />

übernommen worden waren. Noch<br />

im Verlauf des Jahres 2010 soll zudem<br />

eine Entscheidung über einen Einstieg<br />

in den Digitaldruck fallen. Süddekor will<br />

diese Technologie voraussichtlich in erster<br />

Linie für die Dekorentwicklung <strong>und</strong> für die<br />

Produktion von Kleinserien nutzen.<br />

Deutlicher Ausbau<br />

der Folienkapazitäten<br />

<strong>Nach</strong> der Inbetriebnahme der ESH-4 wird<br />

Süddekor im Werk II über insgesamt drei<br />

Produktions-Lackieranlagen <strong>und</strong> zwei<br />

Laboranlagen verfügen. Auf den zwei<br />

bestehenden Produktionslinien werden<br />

säurehärtende Lacksysteme verarbeitet.<br />

Die Installation der neuen ESH-Lackieranlage<br />

im Werk II von Süddekor konnte im zweiten<br />

Quartal 2010 abgeschlossen werden.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Innovative<br />

Lösungen.<br />

Hans-Christoph Gallenkamp, Senior Vice President Sales, Marketing & Technology<br />

Die Dekorpapierbranche kann nicht auf bessere Rahmenbedingungen warten: Sie muss die Chance zur Veränderung selbst ergreifen. Deshalb<br />

wird Technocell Dekor auch in Zukunft konsequent in die Erarbeitung innovativer Lösungen, z. B. RSP ® , investieren. RSP ® ist ein harzsparendes<br />

Dekorpapier, das in der Weiterverarbeitung bis zu 25 % Harz bezogen auf die ursprünglich eingesetzte Harzmenge spart – bei konstanten<br />

Qualitätsparametern. Den Weg, erfolgreiche Produkte zu entwickeln <strong>und</strong> zu qualifizieren, die die Kosten der Weiterverarbeitung optimieren,<br />

neue Qualitätsstandards setzen oder neue technologische Möglichkeiten eröffnen, werden wir weitergehen: in engen <strong>und</strong> vertrauensvollen<br />

Entwicklungspartnerschaften mit unseren K<strong>und</strong>en.<br />

Technocell Dekor GmbH & Co. KG, Postfach 3667, 49026 Osnabrück, Telefon: +49 541 3800-0, Technocell@Felix-Schoeller.com, www.Technocell.com


98<br />

Oberflächen<br />

Die erste Anlage war von der inzwischen<br />

in der Vits Technology GmbH, Langenfeld,<br />

aufgegangenen Vits Systems GmbH geliefert<br />

<strong>und</strong> im zweiten Quartal 2005 in Betrieb<br />

genommen worden. Diese Lackieranlage<br />

ist mit einer Arbeitsbreite von 2.700 mm<br />

<strong>und</strong> einer Produktionsgeschwindigkeit von<br />

bis zu 300 m/min auf eine Jahreskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 100 Mio m² ausgelegt. Die<br />

Vits-Linie ist mit insgesamt acht, in zwei<br />

Trockengruppen gegliederten Schwebetrocknern<br />

ausgestattet. Über ein zwischengeschaltetes<br />

Druckwerk können auf der<br />

Anlage auch Einfarbendrucke produziert<br />

werden. Das Produktionsspektrum der<br />

Vits-Linie erstreckt sich damit auf ein- oder<br />

zweilagige Lackierungen sowie auf eine<br />

Kombination Druck/Lackierung.<br />

Die zweite, kleinere Anlage, die vor allem<br />

für Kleinserien, Schmalbreiten <strong>und</strong> Produktionsversuche<br />

eingesetzt wird, ist im<br />

zweiten Halbjahr 2006 angelaufen. Diese<br />

2.200 mm breite <strong>und</strong> mit zwei Trocknern<br />

ausgestattete Anlage erreicht eine Produktionskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 30 Mio m²/Jahr;<br />

Anlagenlieferant war die LSF Maschinen-<br />

<strong>und</strong> Anlagenbau GmbH & Co. KG, Laußig.<br />

Im Verlauf des ersten Quartals 2010 hat<br />

Süddekor auch die beiden für die Produktion<br />

von Trennpapieren eingesetzten<br />

WKP-Prägekalander aus Unterensingen in<br />

das Werk II verlagert. An diesen Anlagen<br />

waren im Zuge der Verlagerung kleinere<br />

technische Modifikationen vorgenommen<br />

worden. Im Werk II betreibt Süddekor zu-<br />

dem zwei Umroller, mit denen die Folienrollen<br />

auf die k<strong>und</strong>enspezifischen Breiten<br />

geschnitten werden.<br />

WKP-Standort wird<br />

endgültig aufgegeben<br />

Mit der Verlagerung der zwei ESH-Anlagen,<br />

der Technikumsanlage <strong>und</strong> der zwei Prägekalander<br />

nach Laichingen sowie der<br />

endgültigen Stilllegung der derzeit noch<br />

laufenden ESH-Anlage wird Süddekor den<br />

Standort Unterensingen bis Mitte 2010<br />

endgültig aufgeben <strong>und</strong> die von dem WKP-<br />

Vorbesitzer Kunz Holding GmbH & Co.<br />

KG, Unterensingen, gemieteten Produktionsflächen<br />

wieder zurückgeben. Zum<br />

Zeitpunkt der im Rahmen eines Asset-<br />

Deals abgewickelten WKP-Übernahme war<br />

Süddekor noch davon ausgegangen, die<br />

Verlagerung der WKP-Produktionsaktivitäten<br />

bis Mitte 2009 abschließen zu können.<br />

Anfang 2009 hatte das Unternehmen dann<br />

allerdings entschieden, diese Planung zeitverzögert<br />

umzusetzen.<br />

Im Rahmen der WKP-Transaktion hatte<br />

Süddekor auch eine Druckmaschine <strong>und</strong><br />

zwei Imprägnierkanäle übernommen. Die<br />

Druckmaschine <strong>und</strong> der kleinere der<br />

zwei Imprägnierkanäle waren bereits<br />

wenige Monate nach dem Einstieg von<br />

Süddekor stillgelegt worden. Ende Juli<br />

2009 wurde auch der zweite, 2.700 mm<br />

breite Imprägnierkanal abgestellt. Die<br />

Druckmaschine wurde verschrottet; die<br />

beiden Imprägnierkanäle sollen dagegen<br />

2D Holding: Umsatzentwicklung 2005-2009<br />

Mio €<br />

260<br />

240<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben der 2D Holding<br />

für künftige Erweiterungsinvestitionen<br />

verwendet werden.<br />

2D Holding-Umsatz ist<br />

leicht zurückgegangen<br />

Im Geschäftsjahr 2009 hat die 2D Holding<br />

nach vorläufigen Zahlen einen Gesamtumsatz<br />

von r<strong>und</strong> 227 (2008: 236) Mio<br />

€ erwirtschaftet; dies entspricht einem<br />

Rückgang von 3,8 % gegenüber dem<br />

Vorjahr. Der Auslandsanteil blieb mit 63<br />

(62) % im Vorjahresvergleich nahezu konstant.<br />

Auf die Druckaktivitäten entfielen nur<br />

noch 50 (56) % des Gesamtumsatzes, der<br />

Bereich Folie trug 11 (9) % bei. Auf die<br />

Imprägnierung entfielen 36 (32) %; der<br />

Umsatzanteil der Trennpapieraktivitäten<br />

lag unverändert bei 3 %.<br />

In dem Rumpfgeschäftsjahr 2007 (27.<br />

März bis 31. Dezember 2007), das durch<br />

den zum 1. Juni 2007 über ein Secondary<br />

Buy Out abgeschlossenen erneuten Unternehmensverkauf<br />

entstanden war, hatte die<br />

2D Holding einen Umsatz von 130,8 Mio<br />

€ erreicht. Der Proforma-Umsatz für das<br />

Kalenderjahr 2007 hatte sich auf 230 Mio<br />

€ belaufen. Im Jahr 2006 waren 220,2<br />

Mio € erwirtschaftet worden; für das Jahr<br />

2005 hatte die 2D-Holding einen Umsatz<br />

von 193,3 Mio € ausgewiesen.<br />

Im laufenden Jahr strebt das Unternehmen<br />

ein Umsatzvolumen von r<strong>und</strong> 250<br />

Mio € an. Zu dieser Steigerung soll vor<br />

allem die Inbetriebnahme der neuen ESH-<br />

Lackieranlage bzw. der damit angestrebte<br />

Ausbau der im Werk II in Laichingen<br />

zusammengefassten Folienproduktion<br />

beitragen. Darüber hinaus soll auch das<br />

Geschäft mit Trennpapieren forciert werden.<br />

Zusätzliche Umsatzimpulse erhofft<br />

sich die 2D Holding aus der bereits seit<br />

einiger Zeit zu beobachtenden Erholung<br />

des Nordamerika-Geschäfts.<br />

Neue Organisation mit<br />

fünf Business Units<br />

Im Verlauf des vergangenen Jahres wurden<br />

die Aktivitäten der 2D Holding in insgesamt<br />

fünf Business Units unterteilt. Die<br />

Aufgliederung orientierte sich an Produktbereichen,<br />

so dass diese Business Units<br />

nicht mit den operativ tätigen Gesellschaften<br />

der 2D-Holding übereinstimmen. Die<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Süddekor GmbH <strong>und</strong> die Dakor Melamin<br />

Imprägnierungen GmbH, Heroldstatt, sind<br />

direkt der 2D Holding untergeordnet.<br />

Das Gravurunternehmen Süddekor Art<br />

Design & Engraving GmbH (Willich), der<br />

Druckfarbenhersteller DecoColor GmbH<br />

(Halle/Saale) <strong>und</strong> die nordamerikanische<br />

Sueddekor LLC (Agawam/Massachusetts)<br />

werden dagegen als Tochtergesellschaften<br />

der Süddekor GmbH geführt.<br />

Der Gesamtabsatz der Business Unit<br />

„Print Europe“ ist im Geschäftsjahr 2009<br />

um 17 % auf r<strong>und</strong> 30.000 t zurückgegangen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der erstmaligen Einbeziehung<br />

der früheren WKP-Aktivitäten über<br />

ein gesamtes Jahr konnte die Business<br />

Unit „Foil Europe“ eine Absatzsteigerung<br />

um 15 % auf 80 Mio m² ausweisen. Bei<br />

Bereinigung um die WKP-Aktivitäten hätte<br />

dieser Bereich einen leichten Umsatzrückgang<br />

im einstelligen Prozentbereich<br />

hinnehmen müssen. Die Business Unit<br />

„Treating Europe“, die die Imprägnieraktivitäten<br />

von Dakor umfasst, konnte<br />

ihre Absatzmengen um 10 % auf 190<br />

Mio m² steigern. Dakor führte diese<br />

Steigerung unter anderem auf die Erweiterung<br />

des Produktionsprogramms auf<br />

Folienoberflächen, kleinere Losgrößen<br />

<strong>und</strong> Spezialitäten sowie auf die bislang<br />

kaum produzierten weiß-Filme zurück.<br />

Darüber hinaus hat auch die Integration<br />

der WKP-Imprägnieraktivitäten zu der<br />

Mengensteigerung beigetragen.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

In Nordamerika konnte die 2D-Holding<br />

im vergangenen Jahr ihre Absatzmengen<br />

steigern. Die Business Unit „Print USA“ hat<br />

4.000 t bedruckte Dekorpapiere ausgeliefert;<br />

ein Plus von 3 % gegenüber dem<br />

Vorjahr. In der Business Unit „Treating<br />

USA“ konnten die Absatzmengen trotz<br />

eines mehrmonatigen Stillstands in dem<br />

im Januar 2008 übernommenen Werk<br />

Biscoe/North Carolina um 11 % auf 48<br />

Mio m² gesteigert werden. Das der Sueddekor<br />

LLC zugeordnete Werk Biscoe war<br />

im vierten Quartal 2008 aufgr<strong>und</strong> der<br />

schwachen Marktentwicklung in Nordame-<br />

Oberflächen<br />

Auf den aus dem WKP-Werk Unterensingen nach<br />

Laichingen verlagerten zwei Prägekalandern<br />

will Süddekor in Zukunft auch Trennpapiere für<br />

die Kunstlederproduktion fertigen.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

rika vorübergehend abgestellt worden <strong>und</strong><br />

ist erst im Juli 2009 wieder angelaufen.<br />

Das Trennpapiergeschäft wird künftig in<br />

einer sechsten Business Unit „Release<br />

Paper“ geführt. Im vergangenen Jahr ging<br />

der Trennpapierabsatz um 10 % auf r<strong>und</strong><br />

10 Mio m² zurück, was von der 2D Holding<br />

vor allem auf den Produktionsrückgang in<br />

der europäischen Schichtstoffindustrie<br />

zurückgeführt wurde. Die Abhängigkeit<br />

von der Schichtstoffbranche soll in den<br />

kommenden Jahren durch den Einstieg<br />

in neue Absatzgebiete verringert werden.<br />

Süddekor entwickelt derzeit Trennpapiere<br />

für die Kunstlederproduktion. Erste Lieferungen<br />

an Kunstlederhersteller sollen im<br />

Verlauf des zweiten Halbjahrs abgewickelt<br />

werden.<br />

Anlagenauslastung hat<br />

sich wieder verbessert<br />

<strong>Nach</strong> dem deutlichen Einbruch zum Jahresende<br />

2008 <strong>und</strong> im ersten Quartal<br />

2009 hat sich die Geschäftsentwicklung<br />

bei den verschiedenen Unternehmen der<br />

2D Holding bereits im Verlauf des zweiten<br />

Halbjahrs 2009 zunehmend erholt. Der<br />

Süddekor commissions EB unit at second plant<br />

2D Holding GmbH’s subsidiary Süddekor GmbH started operating a new varnishing<br />

facility using electron beam (EB) hardening technology at its second plant<br />

in Laichingen in the second quarter of 2010. The installation of the new EB varnishing<br />

unit and the transfer of WKP production technology had been the group’s<br />

main investments in 2009. All in all, 2D Holding invested some €13m last year.<br />

Additional investments to the tune of roughly €17m are in the works for this<br />

year. As well as completing the transfer of machinery from WKP, the group is<br />

planning to install another treater at its North American plant in East Longmeadow,<br />

Massachusetts. Preliminary figures show that 2D Holding generated group<br />

revenues of €227m (2008: 236m) in 2009, 3.8% less than in 2008. This year,<br />

the firm aims to generate turnover of approximately €250m. This growth should<br />

be chiefly driven by the start-up of the new electron beam hardening varnishing<br />

unit and the associated increase in foils production at its second plant in Laichingen.<br />

Moreover, the firm expects its release paper business to grow. 2D Holding<br />

also hoped that the revival in North American business would provide additional<br />

momentum.<br />

99


100<br />

Oberflächen<br />

Tiefpunkt war im Februar 2009 erreicht<br />

worden. Das zweite Quartal war ebenfalls<br />

noch schwach. <strong>Nach</strong> einem nur wenig<br />

ausgeprägten Sommerloch zog die <strong>Nach</strong>frage<br />

ab dem dritten Quartal wieder an.<br />

Im ersten Quartal 2010 lag der konsolidierte<br />

Umsatz der 2D Holding über dem<br />

Vorjahreswert. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass der Umsatz im ersten Quartal<br />

2009 noch relativ stabil geblieben war; der<br />

parallel dazu beobachtete Einbruch des<br />

Auftragseingangs schlug sich erst ab dem<br />

zweiten Quartal voll in den Umsatzzahlen<br />

nieder. Der Auftragseingang hat sich in<br />

den letzten Monaten insbesondere im<br />

Vorjahresvergleich wieder deutlich erholt.<br />

Der wieder bessere Auftragseingang <strong>und</strong><br />

Absatz ermöglicht derzeit auch wieder<br />

eine weitgehend normale Auslastung der<br />

Produktionskapazitäten. Im Stammwerk<br />

in Laichingen produziert Süddekor seit<br />

dem vierten Quartal 2009 wieder auf<br />

neun Druckmaschinen. Die drei ältesten<br />

der ursprünglich zwölf Anlagen wurden<br />

im vergangenen Jahr längerfristig aus der<br />

Produktion genommen. Eine Anlage wurde<br />

inzwischen demontiert <strong>und</strong> verschrottet.<br />

Eine Anlage steht derzeit, die dritte<br />

Druckmaschine wird nur noch als Umroller<br />

genutzt. Süddekor betreibt in dem Werk<br />

zudem inzwischen acht Laboranlagen,<br />

nachdem die zuvor von WKP genutzte<br />

Anlage im Verlauf des vergangenen Jahres<br />

nach Laichingen transferiert worden war.<br />

Neue Finanzierung<br />

läuft bis Ende 2011<br />

Die neue Finanzierungsstruktur der 2D<br />

Holding, die im März 2009 gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

vereinbart <strong>und</strong> Anfang Mai vertraglich fixiert<br />

worden war, hat eine Laufzeit bis<br />

Ende 2011. Für die Folgezeit gibt es nach<br />

Aussage des Unternehmens bereits erste<br />

Willenserklärungen der Anteilseigner <strong>und</strong><br />

beteiligten Banken; die Verhandlungen<br />

über konkrete vertragliche Vereinbarungen<br />

werden allerdings erst im Laufe des<br />

kommenden Jahres geführt werden.<br />

Aktuelles Ziel ist die Stabilisierung der<br />

wirtschaftlichen Situation. Im vergangenen<br />

Jahr wurde daher die Tilgung von<br />

bestehenden Krediten ausgesetzt. Es ist<br />

geplant, dass diese Tilgung im laufenden<br />

Jahr wieder aufgenommen <strong>und</strong> 2011 auf<br />

das Normalniveau zurückgeführt wird. Die<br />

Refinanzierung der Verbindlichkeiten ab<br />

Anfang 2012 soll dann über verschiedene<br />

Maßnahmen erreicht werden. Neben<br />

Rückzahlungen aus operativen Erträgen,<br />

Die im Frühjahr<br />

2009 ausgehandelte<br />

neue<br />

Finanzierungsstruktur<br />

der 2D<br />

Holding hat eine<br />

Laufzeit bis Ende<br />

2011. Konkrete<br />

Verhandlungen<br />

über Anschlusskontrakte<br />

sollen<br />

im nächsten Jahr<br />

geführt werden.<br />

(Foto: <strong>EUWID</strong>)<br />

Forderungsverzichten, Rangrücktritten<br />

<strong>und</strong> zusätzlichen Kapitaleinlagen könnte<br />

zumindest mittelfristig auch wieder ein<br />

Verkauf des Unternehmens zu einem<br />

Thema werden.<br />

Die 2D Holding geht davon aus, dass die<br />

bestehende Finanzierungsstruktur bis zu<br />

ihrem Laufzeitende Bestand haben wird.<br />

Die zugr<strong>und</strong>eliegenden Covenants wurden<br />

aus einem auf Basis der schwierigen<br />

Ausgangssituation im Jahr 2008 von der<br />

Geschäftsführung der 2D Holding erstellten<br />

Businessplan <strong>und</strong> dem von der Gesellschaft<br />

für Mittelstandsberatung GmbH<br />

(GfM) erarbeiteten Sanierungsgutachten<br />

abgeleitet. Diese Kennziffern könnten<br />

nach Einschätzung der 2D Holding auch<br />

bei einer erneuten Verschlechterung der<br />

konjunkturellen Rahmenbedingungen eingehalten<br />

werden.<br />

Die Neuordnung der Finanzierung war<br />

erforderlich geworden, nachdem die<br />

<strong>Nach</strong>wirkungen des zum 1. Juni 2007<br />

abgeschlossenen Secondary Buy Out <strong>und</strong><br />

die im zweiten Halbjahr 2008 einsetzende<br />

Konjunkturkrise zu erheblichen finanziellen<br />

Problemen geführt hatten. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

der hohen Verschuldung <strong>und</strong> eines<br />

aus der Verschlechterung der Marktsituation<br />

resultierenden Abwertungsbedarfes<br />

bei verschiedenen Aktivitäten war es zu<br />

einer drastischen Verschlechterung der Ergebnissituation<br />

<strong>und</strong> in der Folge auch zum<br />

Bruch der in den laufenden Kreditverträgen<br />

vereinbarten Covenants gekommen.<br />

Zu den Anfang Mai 2009 ausgehandelten<br />

Maßnahmen, an der sich nach Angaben<br />

der 2D Holding alle Finanzierungspartner<br />

beteiligt haben <strong>und</strong> über die der Finanzrahmen<br />

in der Bilanz um einen dreistelligen<br />

Millionenbetrag erhöht werden konnte,<br />

gehörten unter anderem eine Kapitalzuführung<br />

durch den Hauptanteilseigner,<br />

die Private Equity-Gesellschaft Quadriga<br />

Capital Eigenkapital Beratung GmbH mit<br />

Sitz in Frankfurt, sowie die Einräumung zusätzlicher<br />

Kreditlinien. Die Eigentumsverhältnisse<br />

blieben unverändert. Quadriga<br />

ist über die Quadriga Capital Investment<br />

Holding L.P. auch weiterhin mit 96,41 %<br />

an der 2D Holding beteiligt. Die restlichen<br />

3,58 % werden von der Luca Managementbeteiligungs<br />

GmbH & Co. KG, Heroldstatt,<br />

gehalten.<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


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102<br />

Oberflächen<br />

Konzern- <strong>und</strong> SGE-Umsätze sind 2009 deutlich zurückgegangen<br />

Surteco schließt verschiedene<br />

Kapazitätsanpassungen ab<br />

Als Reaktion auf die konjunkturelle<br />

Abschwächung in den vergangenen<br />

zwei Jahren hat die Surteco SE,<br />

Buttenwiesen-Pfaffenhofen, das Kantenbandwerk<br />

in Montréal/Québec<br />

stillgelegt, die Papierkantenproduktion<br />

von Buttenwiesen-Pfaffenhofen<br />

nach Sassenberg verlagert <strong>und</strong> die<br />

Papieraktivitäten in China eingestellt.<br />

Darüber hinaus wurde die Investitionstätigkeit<br />

deutlich zurückgefahren.<br />

Die Stilllegung des Werkes Montréal <strong>und</strong><br />

die Verlagerung der Papierkantenproduktion<br />

von Buttenwiesen-Pfaffenhofen nach<br />

Sassenberg waren die größten Anpassungsmaßnahmen<br />

der letzten beiden Jahre;<br />

weitere Schritte sind derzeit nicht geplant.<br />

Unter anderem mit diesen beiden Desinvestitionen<br />

hat die Surteco-Gruppe von Mitte<br />

2008 bis Mitte 2009 insgesamt r<strong>und</strong> 320<br />

Arbeitsplätze abgebaut. Der Stellenabbau<br />

war damit noch größer ausgefallen als ursprünglich<br />

geplant; Ende Oktober 2008 war<br />

das Unternehmen noch von einer Kürzung<br />

um 200 Stellen ausgegangen. Zum Jahresende<br />

2009 beschäftigte die Surteco-Gruppe<br />

Surteco: Umsatzentwicklung 2004-2009<br />

Mio €<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Konzern<br />

SGE Kunststoff<br />

SGE Papier<br />

insgesamt 1.903 (2008: 2.137) Mitarbeiter;<br />

ein Rückgang von r<strong>und</strong> 11 %.<br />

Das unter Canplast Canada Ltd. firmierende<br />

Werk Montréal/Québec wurde zum<br />

30. Juni 2009 stillgelegt. Die in diesem<br />

Werk bearbeiteten Aufträge im Bereich<br />

Kunststoffkanten wurden auf die beiden<br />

anderen Surteco-Produktionsstandorte in<br />

Nordamerika, die Werke Brampton/Ontario<br />

<strong>und</strong> Greensboro/North Carolina, übertragen.<br />

Die drei Werke gehörten ursprünglich<br />

zur Canplast Inc., die im Oktober 2004 von<br />

Surteco übernommen <strong>und</strong> in der Folge in<br />

die Strategische Geschäftseinheit (SGE)<br />

„Kunststoff“ integriert worden war.<br />

Die Produktionsanlagen des Werkes<br />

Montréal wurden zum Teil in die beiden<br />

anderen, Anfang 2009 jeweils in Surteco<br />

umfirmierten nordamerikanischen Canplast-<br />

Werke verlagert. Drei Extrusionsanlagen<br />

kamen beim weiteren Ausbau des Ende<br />

2008 in Betrieb genommenen Werkes<br />

Santiago de Chile zum Einsatz. In einem<br />

ersten Investitionsschritt waren dort drei<br />

Extrusionsanlagen installiert worden, die<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Surteco<br />

ebenfalls von anderen Surteco-Standorten<br />

nach Chile verlagert worden waren. Das<br />

unter Canplast Sud S.A. firmierende Werk<br />

wird in Form eines Joint Ventures geführt,<br />

an dem Surteco mit 55 % <strong>und</strong> der chilenische<br />

Kunststoffverarbeiter De Vicente<br />

Plasticos (DVP), Santiago de Chile, mit 45 %<br />

beteiligt sind.<br />

Papierkantenproduktion<br />

wurde zusammengefasst<br />

Die von der SGE „Papier“ im Februar 2009<br />

bekannt gegebene Verlagerung der Papierkantenproduktion<br />

aus dem Werk Buttenwiesen-Pfaffenhofen<br />

nach Sassenberg<br />

wurde bis zum Ende des ersten Halbjahres<br />

2009 abgeschlossen. Die im Juli 2004 aus<br />

der Zusammenführung der Bausch GmbH,<br />

Buttenwiesen-Pfaffenhofen, <strong>und</strong> der Robert<br />

Linnemann GmbH & Co. KG, Sassenberg,<br />

entstandene BauschLinnemann GmbH,<br />

Sassenberg, hat damit ihre Papierkantenproduktion<br />

am Standort Sassenberg<br />

zusammengefasst. Die Produktion von<br />

Melamin- <strong>und</strong> Softkanten in Buttenwiesen-<br />

Pfaffenhofen, die die Teilschritte Imprägnierung,<br />

Prägung, Kantenschneider <strong>und</strong><br />

Schmelzkleberbeschichtung umfasste,<br />

wurde eingestellt. Damit werden in Buttenwiesen-Pfaffenhofen<br />

noch Flächenfolien<br />

(Durchimprägnate <strong>und</strong> lackierte Vorimprägnate,<br />

„Tecofoil“), CPL („Tecolam“) sowie<br />

bedruckte Dekorpapiere produziert. Im<br />

Gegenzug wurde der Standort Sassenberg<br />

vorrangig auf den unter der Bezeichnung<br />

„Tecoline“ laufenden Produktbereich<br />

Melamin-Papierkanten ausgerichtet; in geringerem<br />

Umfang werden dort auch noch<br />

weiterhin Flächenfolien produziert.<br />

Zum Jahresende 2009 hat Surteco zudem<br />

die Produktion von Melaminkanten in dem<br />

im Jahr 2005 in Betrieb genommenen <strong>und</strong><br />

unter Surteco Decorative Material (Taicang)<br />

Co. Ltd. firmierenden Werk Taicang/China<br />

eingestellt. Die ursprünglich geplante<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen


Erweiterung des Produktionsprogramms<br />

auf Finishfolien wird ebenfalls nicht mehr<br />

weiterverfolgt. Der Standort wird in Zukunft<br />

auf höherwertige Kunststoffkanten ausgerichtet,<br />

die in China <strong>und</strong> auf benachbarten<br />

asiatischen Märkten vermarktet werden<br />

sollen. Im Jahr 2008 waren in Taicang<br />

bereits zwei Extrusionsanlagen in Betrieb<br />

genommen worden; für das laufende<br />

Jahr ist der Aufbau einer dritten Anlage<br />

geplant. Damit wird das im Jahr 2004 als<br />

Bausch+Linnemann Decorative Material<br />

(Taicang) Co. Ltd. gegründete <strong>und</strong> später<br />

in Surteco umfirmierte Unternehmen, das<br />

bislang der BauschLinnemann GmbH <strong>und</strong><br />

damit der SGE Papier zugeordnet ist, in<br />

Zukunft bei der SGE Kunststoff konsolidiert.<br />

<strong>Nach</strong> der ursprünglichen Planung sollte<br />

das Werk Taicang den asiatischen Markt<br />

mit Kanten- <strong>und</strong> Flächenprodukten auf<br />

Papierbasis versorgen. In einem ersten<br />

Investitionsschritt waren im Jahr 2005<br />

Kantenschneider <strong>und</strong> Umroller installiert<br />

worden; der Produktionsschwerpunkt sollte<br />

damit anfänglich bei Kantenmaterialien<br />

liegen. Der in einem zweiten Schritt für das<br />

Jahr 2006 geplante Aufbau einer Imprägnierung<br />

war dann allerdings nicht mehr<br />

realisiert worden.<br />

Investitionstätigkeit<br />

wurde zurückgefahren<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der angespannten konjunkturellen<br />

Situation hat Surteco bereits im<br />

Bau<br />

Automotive<br />

Industrie<br />

<strong>EUWID</strong> <strong>Holz</strong> special: <strong>Holz</strong>werkstoffe & Oberflächen<br />

vergangenen Jahr seine Investitionstätigkeit<br />

deutlich reduziert <strong>und</strong> im Wesentlichen auf<br />

Instandhaltungsmaßnahmen beschränkt.<br />

Von dem Gesamtinvestitionsvolumen in<br />

Höhe von 9,4 (2008: 20,8) Mio € entfielen<br />

r<strong>und</strong> 70 % auf die SGE Kunststoff <strong>und</strong> 30<br />

% auf die SGE Papier. Vor Konsolidierung<br />

wurden im Kunststoffbereich 7,4 (13,1)<br />

Mio € <strong>und</strong> im Papierbereich 3,2 (8,8) Mio<br />

€ investiert.<br />

Im laufenden Jahr sind in der gesamten<br />

Surteco-Gruppe Investitionen in Höhe von<br />

10-11 Mio € geplant, die sich je zur Hälfte<br />

auf die SGE Kunststoff <strong>und</strong> die SGE Papier<br />

verteilen werden. In der SGE Papier ist<br />

Oberflächen<br />

Surteco: Entwicklung des EBIT 2004-2009<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Mio €<br />

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2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Surteco<br />

unter anderem der Aufbau eines 2.200 mm<br />

breiten Digitaldruckers vorgesehen. Die Investitionsentscheidung<br />

ist bereits gefallen.<br />

Standort wird voraussichtlich das Werk<br />

Sassenberg sein; die Inbetriebnahme ist<br />

für September 2010 geplant.<br />

Die Verhandlungen zur Übernahme der Aktivitäten<br />

der Impress decor GmbH, Aschaffenburg,<br />

in den Bereichen Melaminkanten<br />

<strong>und</strong> Durchimprägnate konnten nach Angaben<br />

beider beteiligter Unternehmen am<br />

30. April endgültig abgeschlossen werden.<br />

<strong>Nach</strong> der bereits vor einiger Zeit erreichten<br />

gr<strong>und</strong>sätzlichen Einigung waren zuletzt nur<br />

noch einzelne Detailfragen zu klären. Surte-<br />

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103


104<br />

Oberflächen<br />

co wird demnach nur das Produktionsprogramm,<br />

den K<strong>und</strong>enstamm <strong>und</strong> einzelne<br />

Vertriebsmitarbeiter übernehmen; die zu<br />

dem Geschäft gehörenden Assets verbleiben<br />

dagegen bei Impress decor. Die bislang<br />

von Impress decor bearbeiteten Aufträge<br />

können laut Surteco ohne zusätzliche Investitionen<br />

von den BauschLinnemann-Werken<br />

Buttenwiesen-Pfaffenhofen <strong>und</strong> Sassenberg<br />

übernommen werden. Impress decor hat<br />

mit den betroffenen Aktivitäten bislang ein<br />

jährliches Umsatzvolumen von insgesamt<br />

r<strong>und</strong> 25 Mio € erreicht. Surteco will davon<br />

ab dem Jahr 2011 r<strong>und</strong> 15 Mio €/Jahr<br />

halten; nach Abschluss der Transaktion<br />

sollen im laufenden Jahr mit den übernommenen<br />

Aktivitäten noch r<strong>und</strong> 7-8 Mio €<br />

erwirtschaftet werden.<br />

Die Surteco-Vertriebsaktivitäten sollen im<br />

laufenden Jahr mit der für das dritte Quartal<br />

vorgesehenen Gründung einer Vertriebsgesellschaft<br />

in Spanien ausgebaut werden.<br />

Standort wird Madrid sein. Zuletzt war das<br />

Vertriebsnetz durch die im dritten Quartal<br />

2009 gegründete Vertriebsgesellschaft<br />

Surteco OOO, Moskau/Russland, ausgebaut<br />

worden. Über diese Gesellschaft wird<br />

der Vertrieb der SGE Papier <strong>und</strong> Kunststoff<br />

nach Russland <strong>und</strong> die angrenzenden osteuropäischen<br />

Staaten abgewickelt. Damit<br />

betreibt Surteco derzeit weltweit 15 Produktionsstandorte<br />

<strong>und</strong> 15 zusätzliche eigene<br />

Vertriebsgesellschaften.<br />

SGE Papier hat 2009<br />

Ergebnis verdoppelt<br />

Trotz eines Umsatzrückgangs um 12 % auf<br />

131,2 (2008: 148,3) Mio € hat die SGE<br />

Papier ihr unkonsolidiertes Vorsteuerergebnis<br />

im Geschäftsjahr 2009 auf 11 (6,1) Mio<br />

€ beinahe verdoppelt. Das Unternehmen<br />

führte diese Entwicklung in erster Linie<br />

auf die im Verlauf der letzten zwei Jahre<br />

umgesetzten Restrukturierungs- <strong>und</strong> Kostensenkungsmaßnahmen<br />

zurück.<br />

Die Papierumsätze haben sich bereits im<br />

fünften Jahr in Folge reduziert. Ausgehend<br />

von den im Jahr 2004 erwirtschafteten<br />

179,7 Mio € war der Umsatz im Jahr 2005<br />

um 4 % auf 172,5 Mio € zurückgegangen.<br />

Dieser Wert wurde 2006 mit 171,9 Mio €<br />

nur knapp unterschritten. Im Jahr 2007<br />

musste die SGE Papier einen Umsatzrückgang<br />

um 3 % auf 166,2 Mio € ausweisen,<br />

Surteco: Entwicklung Bilanzkennzahlen 2002-2009<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

Mio €<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

2008 gaben die Umsätze dann um 11 %<br />

auf 148,3 Mio nach.<br />

Das Inlandsgeschäft der SGE Papier entwickelte<br />

sich im Geschäftsjahr 2009 mit<br />

einem Umsatzminus von 10 % auf 48<br />

Mio € etwas besser als das Auslandsgeschäft.<br />

Dort ging der Umsatz um 13 % auf<br />

83,1 Mio € zurück. Zugewinnen in Italien<br />

<strong>und</strong> Großbritannien standen deutliche<br />

Umsatzeinbußen in Osteuropa gegenüber.<br />

Vom Gesamtumsatz der SGE Papier<br />

wurden 37 % in Deutschland erwirtschaftet,<br />

50 % entfielen auf das europäische<br />

Ausland <strong>und</strong> 13 % auf die Überseemärkte<br />

in Amerika, Asien <strong>und</strong> Australien. Bei<br />

den einzelnen Produktgruppen war eine<br />

Verschiebung von durchimprägnierten<br />

Folien zu lackierten Vorimprägnaten zu<br />

beobachten. Mit 46 % entfiel knapp die<br />

Hälfte des Umsatzes der SGE Papier auf<br />

Folien (Durchimprägnate, Vorimprägnate).<br />

37 % des Umsatzes wurden mit<br />

Melaminkanten erwirtschaftet, 13 %<br />

mit bedruckten Dekorpapieren, 2 % mit<br />

CPL <strong>und</strong> 2 % mit sonstigen Produkten.<br />

Kunststoff-Umsatz gab<br />

zum ersten Mal nach<br />

Nettofinanzierungsschulden<br />

Eigenkapital<br />

Der Umsatz der SGE Kunststoff lag im<br />

vergangenen Jahr mit 210 (254,7) Mio €<br />

um 18 % unter dem Vorjahreswert; das Vorsteuerergebnis<br />

ging um 20 % auf 22,4 (28)<br />

Mio € zurück. In den Jahren 2005 bis 2008<br />

hatte die SGE Kunststoff ihren Umsatz dagegen<br />

durchgehend ausbauen können. Im<br />

Quelle: <strong>EUWID</strong> nach Angaben von Surteco<br />

Jahr 2004 lag der Geschäftsbereichsumsatz<br />

noch bei 200,7 Mio €. Ein starker<br />

Ausbau der Auslandsaktivitäten schlug<br />

sich 2005 in einer Umsatzsteigerung um<br />

12 % auf 223,9 Mio € nieder. 2006 legte<br />

der Kunststoff-Umsatz um 3 % auf 231,2<br />

Mio € zu, 2007 wurde ein Anstieg um 7 %<br />

auf 248,3 Mio € erreicht. Im Jahr 2008<br />

erhöhte sich der Umsatz nochmals um 3 %<br />

auf 254,7 Mio €.<br />

Im vergangenen Jahr haben sich ähnlich<br />

wie in der SGE Papier einige europäische<br />

Märkte wie zum Beispiel Großbritannien<br />

<strong>und</strong> Frankreich wieder stabilisiert, wogegen<br />

in Osteuropa massive Einbrüche zu<br />

verzeichnen waren. Erst zum Jahresende<br />

2009 waren in Russland wieder erste Anzeichen<br />

für eine Stabilisierung zu erkennen.<br />

Die neue türkische Vertriebsgesellschaft<br />

entwickelte sich positiv, so dass im Jahr<br />

2010 ein Umsatz über 3 Mio € realisierbar<br />

scheint. Insgesamt gab der Auslandsumsatz<br />

der SGE Kunststoff im vergangenen<br />

Jahr um 35,2 Mio € bzw. 21 % nach; die<br />

Auslandsumsatzquote ging damit auf 65<br />

% zurück. Davon wurden 37 % in Europa<br />

erwirtschaftet, 15 % entfielen auf Nord-,<br />

Mittel- <strong>und</strong> Südamerika, 8 % auf Australien<br />

sowie 5 % auf Asien. Der Inlandsumsatz<br />

der SGE Kunststoff ging um 9,5 Mio € bzw.<br />

11 % auf zurück. Vom Gesamtumsatz der<br />

SGE Kunststoff entfielen 57 % auf Kunststoffkantenbänder,<br />

12 % auf Sockelleisten,<br />

10 % auf Folien, 7 % auf technische Profile<br />

sowie je 4 % auf Fassadensysteme <strong>und</strong><br />

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106<br />

Oberflächen<br />

Die in der Surteco-Bilanz über die beiden<br />

SGEs zusammengefassten Produktgruppen<br />

mussten im vergangenen Jahr durchgehend<br />

Umsatzeinbußen ausweisen. Mit<br />

Kantensystemen wurden 169,4 (203,2)<br />

Mio € erwirtschaftet, der Umsatz mit Folien<br />

ging auf 80,2 (95,1) Mio € zurück.<br />

Der Bereich Dekordruck musste nur einen<br />

moderaten Rückgang auf 17,4 (18,8) Mio<br />

€ hinnehmen. In den anderen Produktgruppen<br />

entwickelten sich die Umsätze ebenfalls<br />

rückläufig: Sockelleisten 25,5 (27,7)<br />

Mio €, DIY-Produkte 12,3 (12,9) Mio €,<br />

Technische Profile 14,2 (18) Mio €, Fassadensysteme<br />

9 (10,1) Mio € <strong>und</strong> Sonstiges<br />

13,1 (17) Mio €.<br />

Surteco-Umsatz fiel<br />

auf Niveau von 2002<br />

In der gesamten Surteco-Gruppe gab der<br />

Umsatz im vergangenen Jahr um 15 % auf<br />

341,1 (2008: 403) Mio € <strong>und</strong> damit auf den<br />

niedrigsten Wert seit dem Jahr 2002 nach.<br />

Dabei hat sich der rückläufige Umsatztrend<br />

zum Jahresende 2009 wieder verlangsamt.<br />

Im ersten <strong>und</strong> zweiten Quartal 2009 waren<br />

die Vorjahresumsätze noch jeweils um 22<br />

% verfehlt worden; im dritten Quartal belief<br />

sich das Minus auf 15 %. Von Januar bis<br />

September lagen die Umsatzzahlen damit<br />

noch um 20 % unter dem Vorjahreswert.<br />

Wie bereits in den einzelnen Quartalen<br />

hat sich das Auslandsgeschäft auch im<br />

Gesamtjahr 2009 schwächer entwickelt<br />

als die Inlandsaktivitäten. In Deutschland<br />

wurden 121,6 (136,2) Mio € erwirtschaftet,<br />

ein Minus von 11 % gegenüber dem Vorjahr.<br />

Der Auslandsumsatz reduzierte sich<br />

um 18 % auf 219,5 Mio €, womit sich die<br />

Auslandsumsatzquote auf 64 (66) % verringerte.<br />

Im europäischen Ausland wurden<br />

144,3 (179,5) Mio € erwirtschaftet, 40,6<br />

(49) Mio € in Amerika, 32,1 (35,2) Mio €<br />

in Asien/Australien <strong>und</strong> 2,5 (3) Mio € in<br />

sonstigen Märkten.<br />

Das EBITDA mit 54,3 (56,8) Mio € <strong>und</strong> das<br />

EBIT mit 34,4 (37,1) Mio € lagen jeweils<br />

leicht unter dem Vorjahreswert. Aufgr<strong>und</strong><br />

eines auf -16,9 (-21,3) Mio € verbesserten<br />

Finanzergebnisses konnte das Vorsteuerergebnis<br />

dennoch auf 17,6 (15,8) Mio €<br />

gesteigert werden. Der Konzerngewinn<br />

erhöhte sich damit um 37 % auf 9,2 (6,8)<br />

Mio €.<br />

Die Surteco-Ergebniszahlen waren in den<br />

vergangenen zwei Jahren zum einen durch<br />

die durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen,<br />

zum anderen durch die Abschreibungen<br />

auf das Anfang 2008 erworbene Aktienpaket<br />

an der Pfleiderer AG, Neumarkt,<br />

belastet worden. Im Jahr 2008 wurden<br />

für die damals verabschiedeten Restrukturierungsmaßnahmen<br />

Rückstellungen<br />

in Höhe von 7,3 Mio € gebildet. Darüber<br />

hinaus wurde das Pfleiderer-Aktienpaket<br />

mit 11,5 Mio € wertberichtigt. Im zweiten<br />

Quartal 2009 wurden weitere 6 Mio €<br />

des Pfleiderer-Aktienpakets abgeschrieben.<br />

Damit hat Surteco für das Anfang 2008<br />

für insgesamt r<strong>und</strong> 20 Mio € erworbene<br />

Pfleiderer-Aktienpaket, das damals einer<br />

Beteiligung von 3,02 % entsprach, inzwischen<br />

Wertberichtigungen in Höhe von 17,5<br />

Mio € gebildet. Die Pfleiderer-Aktien werden<br />

bei Surteco inzwischen mit einem Kurswert<br />

von 2,66 € <strong>und</strong> damit deutlich unter am<br />

aktuellen Wert bilanziert.<br />

Bilanzkennzahlen<br />

wurden verbessert<br />

Mit der wieder besseren Ergebnisentwicklung<br />

<strong>und</strong> der im Vergleich zu den Vorjahren<br />

deutlich reduzierten Investitionstätigkeit<br />

konnte Surteco die Nettofinanzverschuldung<br />

im vergangenen Jahr um 48,5 Mio €<br />

auf 122,8 (171,3) Mio € reduzieren. Damit<br />

lag sie sogar unter dem im Jahr 2006 erreichten<br />

Wert von 127,7 Mio €. Ausgehend<br />

von den für das Jahr 2002 ausgewiesenen<br />

207,6 Mio € war die Nettoverschuldung<br />

von Surteco bis zum Jahr 2006 kontinuierlich<br />

zurückgeführt worden, dann in den<br />

Surteco completes capacity reductions<br />

Jahren 2007 <strong>und</strong> 2008 allerdings wieder<br />

deutlich angestiegen. Das Eigenkapital<br />

konnte ausgehend von den im Jahr 2002<br />

erreichten 104 Mio € in den vergangenen<br />

Jahren dagegen fast durchgehend erhöht<br />

werden; lediglich im Jahr 2008 war es zu einer<br />

leichten Reduzierung gekommen. 2009<br />

stieg das Eigenkapital wieder auf 191,8<br />

(180,5) Mio € <strong>und</strong> lag damit leicht über dem<br />

für 2007 ausgewiesenen Wert von 189,5<br />

Mio €. Bei einer um 2 % auf 481,7 (490,1)<br />

Mio € reduzierten Bilanzsumme stieg die<br />

Eigenkapitalquote damit auf 39,8 (36,8) %.<br />

Die Verbindlichkeiten wurden dagegen auf<br />

289,9 (309,5) Mio € zurückgeführt; kurz-<br />

<strong>und</strong> langfristige Schulden gaben dabei in<br />

ähnlich starkem Umfang nach.<br />

Im Gesamtjahr 2010 rechnet Surteco<br />

mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau.<br />

Das Umsatzvolumen des Jahres 2007<br />

(414,5 Mio €) wird nach Einschätzung<br />

von Surteco voraussichtlich frühestens im<br />

Jahr 2014 wieder erreicht werden können.<br />

Dabei verfolgt das Unternehmen aber<br />

auch weiterhin das im Zusammenhang<br />

mit der im September 2007 abgeschlossenen<br />

Übernahme der Gislaved Folie AB,<br />

Gislaved/Schweden, formulierte Ziel, den<br />

Umsatz über weitere Akquisitionen auf<br />

r<strong>und</strong> 800 Mio € verdoppeln zu wollen. Die<br />

Zeitachse für diese Zielsetzung hat sich<br />

aufgr<strong>und</strong> der konjunkturellen Abschwächung<br />

allerdings deutlich nach hinten<br />

verschoben. <strong>Nach</strong> der ursprünglichen<br />

Planung sollte die Marke von 800 Mio €<br />

bereits im Jahr 2011 erreicht werden;<br />

gleichzeitig sollte die EBITDA-Marge auf<br />

20 % steigen.<br />

Surteco SE has closed its edgebanding plant in Montreal, Quebec, transferred<br />

paper edging production from Buttenwiesen-Pfaffenhofen to Sassenberg and<br />

shut down its paper operations in China in reaction to the economic downswing<br />

over the past two years. Moreover, the firm significantly reduced its investment<br />

activity, limiting it essentially to maintenance work. In 2009, the company<br />

invested a total of €9.4m (2008: 20.8m). The Surteco group as a whole is<br />

planning to invest some €10-11m this year. Group revenues tumbled 15% to<br />

€341.1m (403m) last year, the lowest level since 2002. The paper division’s<br />

revenues declined for the fifth year in a row to reach €131.2m (148.3m), while<br />

the plastics division’s sales were 18% below 2008 at €210m (254.7m). By<br />

contrast, Surteco’s plastics operations had steadily increased their turnover<br />

between 2005 and 2008.<br />

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