Hallo, da bin ich! 02/2014
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8<br />
<br />
<br />
Immer<br />
locker bleiben<br />
Nebensache Psyche<br />
etzt machd<strong>ich</strong>mal locker“<br />
Jist ein Spruch, den wohl<br />
kaum eine Frau gerne<br />
hört, wenn es mit dem Kinderwunsch<br />
n<strong>ich</strong>t klappt –<br />
vor allen Dingen <strong>da</strong>nn<br />
n<strong>ich</strong>t, wenn sie s<strong>ich</strong> einer<br />
Fruchtbarkeitsbehandlung<br />
unterzieht. Nervöse Anspannung<br />
ist in einer solchen<br />
Situation kaum zu vermeiden.<br />
Und Mediziner raten<br />
grundsätzl<strong>ich</strong>, s<strong>ich</strong><br />
n<strong>ich</strong>t zu sehr unter Druckzu<br />
setzen, besondersentspannt<br />
zu sein.<br />
Denn Studien haben dem<br />
Berufsverbandes der Frauenärzte<br />
in München zufolge<br />
ergeben, <strong>da</strong>ss die Psyche offenbar<br />
weniger Einfluss auf<br />
den Erfolg der künstl<strong>ich</strong>en<br />
Befruchtung hat als eine<br />
Zeitlang angenommen.<br />
Zwischen den Frauen, die<br />
durch eine Behandlung<br />
schwanger wurden, und jenen,<br />
bei denen <strong>da</strong>s n<strong>ich</strong>t<br />
glückte, ließen s<strong>ich</strong> keine<br />
Unterschiede feststellen.<br />
Wie auch immer geartete<br />
Sorgen, die voreiner Fruchtbarkeitsbehandlung<br />
aufkamen,<br />
hatten demnach keinen<br />
signifikanten Einfluss<br />
auf die Wahrscheinl<strong>ich</strong>keit<br />
einer Schwangerschaft.<br />
Foto: Sebastian Rohling<br />
(dpa)<br />
Botenstoffe<br />
Foto: Louise Docker/wikimedia.org<br />
Von Sebastian Rohling<br />
Eigentl<strong>ich</strong> sind sie ganz klein.<br />
Dochinunserem Körper vollbringen<br />
sie wahrl<strong>ich</strong> großes:<br />
die Hormone.<br />
Hormone sind für viele<br />
Prozesse verantwortl<strong>ich</strong><br />
chon bevor es zu einer<br />
SSchwangerschaftkommt,<br />
spielen Hormone eine sehr<br />
große Rolle. So sind Fruchtbarkeitsstörungen<br />
bei Frauen<br />
häufig auf eine hormonelle<br />
Disbalance zurückzuführen<br />
und müssen in Einzelfällen<br />
mittels Hormontherapien<br />
wieder eingestellt<br />
werden. Aber auch mit Einsetzen<br />
der Schwangerschaft<br />
spielenHormoneeine w<strong>ich</strong>tige<br />
Rolle<br />
„Viele Schwangere haben<br />
in den ersten Wochen mit<br />
Morgenübelkeit zu kämpfen.<br />
Daran ist ein hoher<br />
Wert des Schwangerschaftshormons<br />
ß-HCG (Humanes<br />
Choriongonadotropin)<br />
schuld“, erklärt Dr. Rüdiger<br />
Langenberg. Der Chefarzt<br />
Ganz alltägl<strong>ich</strong>e Bio-Chemie<br />
der Frauenklinik im Clemenshospital<br />
kennt s<strong>ich</strong><br />
mit den Irrungen und Wirrungen,<br />
die während einer<br />
Schwangerschaft auftreten,<br />
aus. Neben Stimmungsschwankungen<br />
und Heißhungerattacken<br />
ist eine<br />
häufige Begleiterscheinung<br />
zum Ende der Schwangerschaft<br />
<strong>da</strong>s sogenannte Wasser<br />
in den Beinen. „Dem<br />
Wasser in den Beinen geht<br />
voraus, <strong>da</strong>ss Hormone Bänder,<br />
Sehnen etwas we<strong>ich</strong>er<br />
machen. Damit bereitet der<br />
Körper s<strong>ich</strong> schon im Vorfeld<br />
auf <strong>da</strong>s Ereignis der Geburt<br />
vor. Denn <strong>da</strong>nn muss<br />
s<strong>ich</strong> <strong>da</strong>s Gewebe sehr gut<br />
dehnen lassen, <strong>da</strong>mit der<br />
Nachwuchs bestmögl<strong>ich</strong><br />
zur Welt kommen kann“, erläutert<br />
Langenberg. Allerdings<br />
sei durch dieses<br />
„We<strong>ich</strong>macherhormon“,<br />
<strong>da</strong>s Progesteron, auch gewährleistet,<br />
<strong>da</strong>ss s<strong>ich</strong> Flüssigkeiten<br />
viel besser imGewebe<br />
ansammeln kann.<br />
Ein weiteres Hormon,<br />
dem eine Schlüsselstellung<br />
vor und während der<br />
Schwangerschaft zukommt,<br />
ist <strong>da</strong>s Östrogen. „Hormone<br />
als Botenstoffe regulieren in<br />
unserem Körper n<strong>ich</strong>t nur<br />
verschiedene körperl<strong>ich</strong>e<br />
ormone werden von<br />
Hspeziellen Zellen gebildet:<br />
Diese befinden s<strong>ich</strong><br />
unter anderem in Drüsen in<br />
der Hirnanhangdrüse, der<br />
Zirbeldrüse, der Schilddrüse,<br />
der Nebenniere und in<br />
Inselzellen der Bauchspe<strong>ich</strong>eldrüse.<br />
Geschlechtshormone<br />
werden von spezialisierten<br />
Zellen der weibl<strong>ich</strong>en<br />
oder männl<strong>ich</strong>en Geschlechtsorgane<br />
gebildet.<br />
Wenn Hormone„fehlerhaft<br />
konzentriert“ sind, <strong>da</strong>nn<br />
kann <strong>da</strong>sunteranderem ein<br />
Grundfür einen unerfüllten<br />
Kinderwunsch sein. (sr)<br />
Vorgänge. Sie haben auch<br />
Auswirkungen auf unsere<br />
Gefühlswelt. Gerät der Hormonspiegelaus<br />
dem Gle<strong>ich</strong>gew<strong>ich</strong>t,<br />
wie zum Beispiel zu<br />
Beginn einer Schwangerschaft<br />
–aber auch nach der<br />
Geburt, neigen Frauen zu<br />
Gefühlsschwankungen“, erklärt<br />
der Mediziner die für<br />
Männer n<strong>ich</strong>t immer nachvollziehbaren<br />
Stimmungswandel<br />
einer Schwangeren.<br />
Allerdings betrifftdies in der<br />
Regel nur die ersten<br />
Schwangerschaftswochen.<br />
Meist stabilisiere s<strong>ich</strong> die<br />
hormonelle Situation im<br />
zweiten Schwangerschaftsdrittel,<br />
und die Stimmung<br />
werde wieder ausgegl<strong>ich</strong>ener.<br />
Nach der Geburt erfährt<br />
die Frau einen erneuten<br />
Hormonwandel. „Das was<br />
s<strong>ich</strong> über die Monate aufgebaut<br />
und organisiert hat,<br />
wird innerhalb kürzester<br />
Zeit wieder auf Normalniveau<br />
gebracht und der<br />
Körper muss s<strong>ich</strong> neu einstellen“,<br />
erklärt Langenberg<br />
einen mögl<strong>ich</strong>en Grund für,<br />
zum Beispiel, Wochenbettdepressionen.<br />
„Wenn sie in<br />
einem Fahrzeug von Null<br />
auf 100 bremsen, bleibt <strong>da</strong>s<br />
auch n<strong>ich</strong>t ohne Folgen.“<br />
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