Optimierung der Produktion bei Andritz - ROI Management ...
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A NDRITZ-GRUPPE<br />
<strong>Optimierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktion</strong>:<br />
Project in Process<br />
Die <strong>Produktion</strong> in Graz besteht aus<br />
Mechanischer Fertigung, Stahlbau und<br />
Werksmontage und ist mit circa 600 Mitar<strong>bei</strong>tern<br />
<strong>der</strong> größte Fertigungsstandort<br />
innerhalb <strong>der</strong> <strong>Andritz</strong>-Gruppe. Das Ziel<br />
von Manufacturing Excellence „M.A.X.“<br />
ist die Steigerung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Standorts durch mehr Effizienz<br />
und höhere Geschwindigkeit in allen<br />
beeinflussbaren Prozessschritten. <strong>ROI</strong> wurde<br />
beauftragt, im Rahmen einer Potenzialanalyse<br />
Stärken und Schwächen herauszuar<strong>bei</strong>ten,<br />
die möglichen Verbesserungen<br />
zu quantifizieren und ein Programm zur<br />
Umsetzung vorzuschlagen. Praktisch alle<br />
Bereiche <strong>der</strong> <strong>Produktion</strong> sind einbezogen.<br />
Die Teilprojekt-Teams bear<strong>bei</strong>ten eigenständig<br />
ihre Aufgaben, werden aber von<br />
<strong>der</strong> zentralen Projektleitung (<strong>Andritz</strong> und<br />
<strong>ROI</strong>) koordiniert und berichten an einen<br />
gemeinsamen Lenkungsausschuss. Zwei<br />
Teilprojekte sind bereits realisiert und ein<br />
weiteres soweit bear<strong>bei</strong>tet, dass die<br />
Betreuung in das „Tagesgeschäft“ integriert<br />
werden kann. Dialog stellt die Kernaufgaben<br />
und Zwischenergebnisse in den<br />
einzelnen Bereichen vor.<br />
Der Auftragsabwicklungsprozess<br />
Der Auftragsabwicklungsprozess umfasst<br />
die Terminplanung <strong>der</strong> Projekte, die auf<br />
Konstruktionsunterlagen <strong>der</strong> Geschäftsbereiche<br />
basierende Material- und Fertigungsplanung,<br />
die Steuerung <strong>der</strong> Fertigung<br />
(Stahlbau, mechanische Werkstätte,<br />
Montage) sowie den Versand. Wesentliches<br />
Ziel ist es, für Standardprodukte eine<br />
Reduzierung <strong>der</strong> geplanten Durchlaufzeit<br />
entlang <strong>der</strong> gesamten Prozesskette von<br />
50% zu erreichen. „Wir haben erkannt,<br />
dass die Voraussetzung dafür eine Erhöhung<br />
<strong>der</strong> internen Liefertreue und die<br />
Definition einheitlicher Planungsprozesse<br />
und Spielregeln ist“, so <strong>der</strong> Projektleiter<br />
von <strong>Andritz</strong>, Betriebsdirektor Josef Krasser.<br />
Nach detaillierter Prozessanalyse erfolgte<br />
die Reduzierung <strong>der</strong> geplanten Durchlaufzeiten<br />
in drei Schritten:<br />
Neudefinition des Planungsprozesses<br />
mit stärkerer Terminkoordination und<br />
-verantwortung im Planungszentrum<br />
Reduzierung von Liegezeiten und WIP<br />
durch Belastungs- / engpassorientierte<br />
Steuerung <strong>der</strong> Aufträge in den Werkstätten<br />
Reduzierung <strong>der</strong> geplanten Übergangszeiten<br />
Bildrechte: <strong>Andritz</strong>, Photo: Croce<br />
Die <strong>Andritz</strong>-Gruppe mit Sitz in<br />
Graz, Österreich, ist ein weltweit<br />
tätiges Technologie-Unternehmen<br />
mit rund 5.600 Mitar<strong>bei</strong>tern, über<br />
15 <strong>Produktion</strong>s- bzw. Servicestätten<br />
und 100 Tochtergesellschaften<br />
und Vertriebsnie<strong>der</strong>lassungen. Die<br />
Gruppe entwickelt Hightech-<strong>Produktion</strong>ssysteme<br />
und industrielle<br />
Prozesslösungen für die Herstellung<br />
von Zellstoff und Papier,<br />
Stahl und an<strong>der</strong>en Spezialindustrien.<br />
2004 erzielte die Gruppe<br />
einen Umsatz von 1.481,3 Mio.<br />
Euro. <strong>ROI</strong> unterstützt das am<br />
Standort Graz initiierte Projekt<br />
Manufacturing Excellence<br />
„M.A.X.“ Eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
besteht in <strong>der</strong> raschen<br />
Umsetzung <strong>der</strong> Projektar<strong>bei</strong>t, ohne<br />
den Ablauf des „Tagesgeschäfts“<br />
negativ zu beeinflussen – eine<br />
Stärke von <strong>ROI</strong>.<br />
Ein zweistufiges Kennzahlensystem unterstützt<br />
das laufende Monitoring <strong>der</strong> Umsetzung<br />
und das Erkennen weiterer Schwachstellen<br />
in den einzelnen Teilprozessen.<br />
Wareneingang<br />
Sowohl <strong>bei</strong>m physischen Materialfluss als<br />
auch in <strong>der</strong> Organisation und den Abwicklungsprozessen<br />
waren nach <strong>der</strong> Erstanalyse<br />
Verbesserungspotenziale erkennbar. Die<br />
ausgewählte Variante <strong>der</strong> Konzeptvorschläge<br />
führte zu einer Reduzierung des<br />
Handlingaufwandes durch Nutzung von<br />
För<strong>der</strong>bän<strong>der</strong>n. Ein klar strukturierter<br />
Materialfluss bringt mehr Transparenz<br />
bezüglich des Ar<strong>bei</strong>tsfortschritts. Die<br />
sofortige Verbuchung am WE-Platz reduzierte<br />
Schnittstellen und Fehlerquellen und<br />
minimierte den Suchaufwand.<br />
Die Einsparungen und Verbesserungen<br />
<strong>bei</strong>m Wareneingang sind sofort zur Gänze<br />
wirksam.<br />
Verkürzung <strong>der</strong><br />
Durchlaufzeit<br />
Reduzierung nicht<br />
wertschöpfen<strong>der</strong><br />
Tätigkeiten<br />
Verbesserung <strong>der</strong><br />
Geschwindigkeit<br />
Steigerung <strong>der</strong> Effizienz<br />
Reduzierung von<br />
Nebenzeiten<br />
Reduzierung <strong>der</strong><br />
Bestände<br />
<strong>Optimierung</strong> des<br />
Materialflusses<br />
Als Ergebnis <strong>der</strong> Voruntersuchung<br />
wurden<br />
sechs Umsetzungsprojekte<br />
definiert.<br />
Das Projekt dauerte 16 Wochen von <strong>der</strong><br />
Analyse bis zur vollständigen Realisierung<br />
inklusive aller baulichen Maßnahmen und<br />
Investitionen.<br />
Seite 7 DIALOG Ausgabe 18
A NDRITZ-GRUPPE<br />
Akzeptierte<br />
und praktikable<br />
Spielregeln<br />
Der Sitz <strong>der</strong> <strong>Andritz</strong>-Gruppe in Graz<br />
Bildrechte: <strong>Andritz</strong>, Photo: Croce<br />
"Verän<strong>der</strong>ungsprozess för<strong>der</strong>n"<br />
Standardisierung<br />
Auftragsabwicklung<br />
Standardmaschinen<br />
Reparatur / Service<br />
Anlagen<br />
Reduzierung Durchlaufzeit<br />
Standardmaschinen und<br />
Serviceaktivitäten um 50 %<br />
Erhöhung Liefertreue<br />
OTP > 95 %<br />
Erhöhung interne Liefertreue<br />
Werksmontage Struktur<br />
„Die Aufgabe bestand darin, eine Montagestruktur<br />
zu finden, die einerseits die<br />
Voraussetzungen für eine Best-Practice-<br />
Montage erfüllt und an<strong>der</strong>erseits unter<br />
Berücksichtigung <strong>der</strong> spezifischen Charakteristika<br />
im Maschinen- und Anlagenbau<br />
Möglichkeiten für Wachstum bietet“, so<br />
Betriebsdirektor Josef Krasser.<br />
Die Lösung: Das neue Konzept löst das<br />
bisherige System <strong>der</strong> frei zugeordneten<br />
Flächen in <strong>der</strong> Montage durch Differenzierung<br />
<strong>der</strong> Maschinen nach Größenklassen<br />
und Standardisierungsgrad sowie darauf<br />
abgestimmte Montageplätze ab. Neumontagen<br />
und Reparaturen werden konsequent<br />
getrennt. Eine konsequente Einzelstück-Montage<br />
ersetzt das Prinzip <strong>der</strong> losweisen<br />
Montage kleinerer Maschinen. Das<br />
Organisationskonzept folgt dem Montagekonzept.<br />
Die Verantwortung für Großmaschinen,<br />
Standardmaschinen und Reparatur/Service<br />
ist aufgeteilt. Das Gesamtkonzept<br />
sieht eine zweistufige Realisierung<br />
vor. Die Standard-Maschinen-Montage als<br />
Josef Krasser, Betriebsdirektor von <strong>Andritz</strong> in Graz und Projektleiter<br />
von “M.A.X.”:<br />
„Wir haben uns vor <strong>der</strong> Projektvergabe intensiv erkundigt,<br />
welche Consulting-Firma für unsere Ziele am besten geeignet<br />
ist. Die Referenzen von <strong>ROI</strong> in Österreich haben uns überzeugt,<br />
insbeson<strong>der</strong>e eine Empfehlung <strong>der</strong> Firma Rosenbauer.<br />
Die Teamar<strong>bei</strong>t in Graz funktioniert gut. Die <strong>ROI</strong>-Berater vor<br />
Ort verbinden fundiertes fachliches Know-how in <strong>der</strong> Montage<br />
mit individueller Vorgehensweise. Für unsere Auftrags-<br />
Einzelfertigung ist ROM ® die passende und durch die Einfachheit<br />
<strong>der</strong> Handhabe überzeugende Methode.<br />
Sehr froh bin ich über die Einführung des 5A-Projekts.<br />
Es hat eine Verän<strong>der</strong>ungsdynamik im gesamten<br />
Betrieb in Gang gesetzt. Wichtig war mir da<strong>bei</strong>,<br />
dass unsere Mitar<strong>bei</strong>ter in den Prozess über Workshops<br />
eingebunden sind.“<br />
Hinterfragen<br />
von<br />
Organisation<br />
und Aufgabenteilung<br />
1. Stufe ist bereits vom Lenkungsausschuss<br />
zur Umsetzung freigegeben. In<br />
einer 2. Stufe stehen die Erweiterungsflächen,<br />
<strong>der</strong> Reparatur- und Servicebereich<br />
sowie die Umsetzung des Logistikkonzepts<br />
<strong>der</strong> Großmaschinenmontage im Mittelpunkt.<br />
Werksmontage Standardmaschinen<br />
Aufbauend auf den im Strukturprojekt<br />
erar<strong>bei</strong>teten Grundsätzen sind jetzt sieben<br />
Plätze für die Standardmaschinen-Montage<br />
definiert. „Wichtig ist, dass „Standard“<br />
im konkreten Falle nicht gleichzusetzen ist<br />
mit wirklich ausdefinierten, immer wie<strong>der</strong>kehrende<br />
Lösungen“, betont <strong>ROI</strong>-Berater<br />
Werner Schauperl. „Es bedeutet lediglich,<br />
dass Ähnlichkeiten innerhalb einer Maschinengruppe<br />
gegeben sind.“<br />
Die konzipierte Lösung sieht vor, Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />
für ‚Maschinen-Familien’ zu bilden.<br />
Die Ar<strong>bei</strong>tsplätze einer Familie sind völlig<br />
identisch aufgebaut und ausgestattet. Das<br />
erlaubt ein Höchstmaß an Flexibilität <strong>bei</strong><br />
<strong>der</strong> Einplanung und Belegung – was gerade<br />
im kundenspezifischen Anlagenbau<br />
unabdingbar ist. Die Mitar<strong>bei</strong>ter sind den<br />
Maschinen-Familien zugeordnet und<br />
ar<strong>bei</strong>ten innerhalb <strong>der</strong> Gruppe flexibel an<br />
unterschiedlichen Ar<strong>bei</strong>tsplätzen. Damit<br />
sind sehr kurze Produktwechselzeiten realisierbar.<br />
Gleichzeitig wird die <strong>ROI</strong>-Operationsfolge-Methode<br />
ROM ® eingesetzt. ROM ® ist<br />
ein systemgestütztes Zeitwirtschafts-Tool<br />
zur Entwicklung von Best-Practice-Montagesystemen.<br />
Bereits in <strong>der</strong> Konzeptphase ermöglicht<br />
<strong>der</strong> Einsatz von ROM ® eine rasche und<br />
fundierte zeitliche Bestimmung <strong>der</strong><br />
Ar<strong>bei</strong>tsinhalte allein auf Basis <strong>der</strong> vorliegenden<br />
Stücklisten.<br />
Wichtig ist, dass die Montageumfänge<br />
und -methoden mit <strong>der</strong> Logistik abgestimmt<br />
werden. Die zu verbauenden Teile<br />
müssen zugriffsrichtig am Montage-Ort<br />
bereitgestellt und die Werkzeuge und<br />
Montagehilfen spezifisch für eine Montagegruppe<br />
unmittelbar am Ar<strong>bei</strong>tsplatz verfügbar<br />
sein. Die komplette Umsetzung soll<br />
bis Ende 2005 abgeschlossen sein. „Aus<br />
den ersten Analysen ist eine Effizienzsteigerung<br />
von mehr als 40% möglich“, so<br />
<strong>ROI</strong>-Berater Schauperl.<br />
Seite 8 DIALOG Ausgabe 18
A NDRITZ-GRUPPE<br />
Teilprojekt 5A: Angenehmer Ar<strong>bei</strong>ten!<br />
Die Ziele des 5A Projekts sind ein angenehmeres<br />
und effizienteres Ar<strong>bei</strong>ten,<br />
indem die Eigenverantwortlichkeit auf<br />
allen Ebenen gestärkt wird. Damit beginnt<br />
ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess,<br />
das Erscheinungsbild <strong>der</strong> Fertigungsstätte<br />
wird erheblich verbessert.<br />
Der Kunde verbindet Sauberkeit und Ordnung<br />
in <strong>der</strong> Fertigung mit Produkt-Qualität.<br />
In fünf Schritten wird das Ar<strong>bei</strong>tsumfeld<br />
von Überflüssigem befreit und so eingerichtet,<br />
dass einer optimalen Wertschöpfung<br />
nichts mehr im Wege steht.<br />
<strong>ROI</strong> hat das Programm konzipiert, die Einführung<br />
geplant und die Workshops vor<br />
Ort mit betreut. „Das Geheimnis erfolgreicher<br />
5A-Projekte ist die schnelle, gründliche<br />
und nachhaltige Einführung“, so Werner<br />
Schauperl. „Wichtig sind praktisches<br />
Handeln und Vorbildwirkung. 5A ist mehr<br />
als Putzen und ‚schöner Wohnen’. 5A ist<br />
eine Führungsaufgabe.“<br />
Was bedeutet 5A?<br />
Aufräumen<br />
und Ordnung sichtbar machen<br />
Aussortieren<br />
unnötiger Dinge<br />
Ar<strong>bei</strong>tsplatz<br />
sauber halten<br />
Anordnung<br />
zur Regel machen<br />
Alle Punkte einhalten<br />
und ständig verbessern<br />
Kontakt: schauperl@roi-international.com<br />
Tel. (+43) 0664 34 244 14<br />
Angenehmer Ar<strong>bei</strong>ten! 5A macht es<br />
möglich.<br />
Unternehmergespräche 2005<br />
Die <strong>ROI</strong> <strong>Management</strong> Consulting AG und die<br />
A.I.M. Consultants GmbH laden Kunden und<br />
Freunde zu den Unternehmergesprächen 2005<br />
ein. Prof. Dr. Wolfgang Wiegard wird zum Thema<br />
„Perspektiven am Standort Deutschland“<br />
sprechen. Ein Schwerpunkt des Vortrags mit<br />
anschließen<strong>der</strong> Diskussion wird die Position<br />
Deutschlands im internationalen Wettbewerb<br />
sein. Prof. Dr. Wolfgang Wiegard ist seit März<br />
2001 Mitglied des Sachverständigenrates zur<br />
Begutachtung <strong>der</strong> gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland. Dieser<br />
auch die „Fünf Weisen“ genannte Rat verfasst<br />
und veröffentlicht jedes Jahr ein Gutachten<br />
zur aktuellen Situation und den anstehenden<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen, das im November <strong>der</strong><br />
Bundesregierung vorgestellt wird. Die Veranstaltung<br />
findet am Donnerstag, den 10. November<br />
um 18 Uhr in <strong>der</strong> Luftfahrthalle des Deutschen<br />
Museum in München statt. Technische Meisterwerke<br />
aus <strong>der</strong> Luftfahrtgeschichte bieten den<br />
passenden Rahmen für den Blick in die Zukunft.<br />
Seite 9 DIALOG Ausgabe 18