Die Stadtwerke geben Gas – und das seit 75 Jahren
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<strong>Die</strong> <strong>Stadtwerke</strong>-Mannschaft um den damaligen Geschäftsführer Gerd-Wilhelm Klaas.<br />
Repro: G. Dickopf<br />
C M<br />
Y K<br />
2013 STP<br />
Samstag SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
13. Juli 2013<br />
<strong>Die</strong> <strong>Stadtwerke</strong> Plettenberg, Am Eisenwerk, aus der Vogelperspektive.<br />
Foto: G. Dickopf<br />
<strong>Die</strong> <strong>Stadtwerke</strong> <strong>geben</strong><br />
<strong>Gas</strong> <strong>–</strong> <strong>und</strong> <strong>das</strong> <strong>seit</strong> <strong>75</strong> <strong>Jahren</strong><br />
<strong>Gas</strong>versorgung in Plettenberg feiert ebenfalls Jubiläum<br />
PLETTENBERG Neben dem<br />
Jubiläum 125 Jahre <strong>Stadtwerke</strong><br />
können die Mitarbeiter<br />
von Geschäftsführer Dr. Uwe<br />
Allmann ein weiteres Jubiläum<br />
feiern: <strong>75</strong> Jahre <strong>Gas</strong>versorgung.<br />
Nachfolgend ist die<br />
Geschichte der <strong>Gas</strong>versorgung<br />
aufbereitet.<br />
Jahr 1994 <strong>und</strong> auf ca.<br />
25 000 000 cbm im Jahre<br />
2012. <strong>–</strong> große Reichweite.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Gas</strong>rohrnetzlänge betrug<br />
1960 ca. zwölf Kilometer.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Gas</strong>menge von<br />
1 000 000 cbm wurde an ca.<br />
300 Hausanschlüsse verteilt,<br />
wobei ein K<strong>und</strong>e (Firma<br />
Knips, Lindengraben) ca.<br />
30 Prozent (!) der Jahresmenge<br />
abnahm.<br />
Zu Beginn der 80iger <strong>Jahren</strong><br />
begann dann unter dem<br />
Im Jahre 1938 wurde die<br />
Stadtgasversorgung in der<br />
Innenstadt aufgenommen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Gas</strong>versorgung fristete<br />
jedoch ein recht stiefmütterliches<br />
Geschäftsführer Gerd-Wilweiterungen<br />
Dasein, da für Netzerhelm<br />
Klaas der massive Aus-<br />
zunächst einmal<br />
bau des <strong>Gas</strong>netzes. <strong>Die</strong><br />
kein Geld vorhanden<br />
war. Hinzu kam die Tatsache,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> alte Koksgas<br />
mit seinem relativ geringen<br />
Brennwert von 4 500 WE<br />
doppelt so teuer war wie damals<br />
<strong>das</strong> Heizöl mit einem<br />
Wohngebiete Eschen <strong>und</strong><br />
Burg wurden erschlossen <strong>–</strong><br />
durch den Einsatz von Energieberatern<br />
wurden diverse<br />
Verdichtungsmaßnahmen<br />
forciert, so <strong>das</strong>s schon im<br />
Jahre 1985 der 1 000. <strong>Gas</strong>k<strong>und</strong>e<br />
Brennwert von 8 000 WE. So<br />
beglückwünscht<br />
war es nicht verw<strong>und</strong>erlich, werden konnte.<br />
<strong>das</strong> die Neuk<strong>und</strong>enanschlussrate<br />
Mit der Erschließung des<br />
gen Null ging.<br />
Eine Änderung trat ein,<br />
Industriegebietes Köbbinghausen<br />
ebenso mit der Erschließung<br />
als 1967 die Umstellung von<br />
der Neubau-<br />
Koksgas auf Erdgas erfolgte. gebiete wie zB. Eschen, Am<br />
<strong>Die</strong>se Umstellung erfolgte Felde, Himmelmert usw.<br />
innerhalb eines Tages <strong>–</strong> bis<br />
14.00 Uhr am Tage X mussten<br />
alle <strong>Gas</strong>zähler abgelesen<br />
werden <strong>–</strong> die Haupthähne<br />
wurde die <strong>Gas</strong>versorgung<br />
ständig ausgebaut. Heute<br />
haben die <strong>Stadtwerke</strong> r<strong>und</strong><br />
105 Kilometer <strong>Gas</strong>leitungen<br />
wurden verschlossen verlegt <strong>und</strong> versorgen 3 500<br />
<strong>und</strong> verplombt damit gewährleistet<br />
war <strong>das</strong> keine<br />
K<strong>und</strong>e während der Umstellung<br />
K<strong>und</strong>en in Plettenberg (plus<br />
r<strong>und</strong> 400 „auswärtige“ K<strong>und</strong>en),<br />
Tendenz steigend.<br />
<strong>Gas</strong> abnehmen konnte. Um die Versorgungssi-<br />
<strong>Die</strong> Umstellung verlief ohne cherheit unserer K<strong>und</strong>en zu<br />
Probleme <strong>–</strong> <strong>und</strong> damit war<br />
der Gr<strong>und</strong>stein für eine<br />
nennenswerte <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />
<strong>Gas</strong>versorgung<br />
in Plettenberg gelegt.<br />
So stieg der <strong>Gas</strong>verkauf<br />
von 1 174 900 cbm Koksgas<br />
im Jahr 1960 auf ca.<br />
20 000 000 cbm Erdgas im<br />
gewährleisten wurde 1996<br />
die GDMR-Station (<strong>Gas</strong>-<br />
Druckregel- <strong>und</strong> Messanlagen)<br />
Köbbinghausen <strong>und</strong> im<br />
Jahre 2007 die GDMR-Station<br />
Ohle neu gebaut. Auch<br />
dieses Kapitel gehört zur<br />
Geschichte unserer <strong>Stadtwerke</strong><br />
Plettenberg.<br />
Sanierungen <strong>und</strong><br />
viele Übernahmen<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>–</strong> Ein chronologischer Rückblick<br />
PLETTENBERG In den vergangenen<br />
125 <strong>Jahren</strong> ist viel<br />
passiert bei den <strong>Stadtwerke</strong>n.<br />
Was genau, erfahren<br />
Sie in dem Rückblick:<br />
1888<br />
1. Juli: <strong>Die</strong> erste Wasserleitung,<br />
von der Wassergewinnung<br />
Gansmecke bis zum<br />
Hochbehälter Grafweg<br />
(Pfützenkopf) <strong>und</strong> weiter<br />
von dort bis in die Innenstadt,<br />
wird in Betrieb genommen.<br />
1922<br />
Wassergewinnungsanlage<br />
Hachmecke wird erschlossen,<br />
Bau des Hochbehälters<br />
Hachmecke<br />
1935<br />
Bau des Hochbehälters Dingeringhausen<br />
1938<br />
Aufnahme der <strong>Gas</strong>versorgung<br />
1949<br />
Bau des Hochbehälters<br />
Eschen <strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />
des Wasserwerkes Siesel<br />
1950<br />
Bau des Hochbehälters<br />
S<strong>und</strong>helle<br />
1952<br />
Bau des Hochbehälters Jeutmecke<br />
1954<br />
Bau des Hochbehälters Sonneborn<br />
1959<br />
Inbetriebnahme des Wassergewinnung<br />
Brockhausen<br />
1963 / 64<br />
Übernahme des WBV Oestertal<br />
1966<br />
Bau des Hochbehälters Oesterweg,<br />
Neubau des Verwaltungsgebäudes<br />
1967<br />
Umstellung von Koksgas auf<br />
Erdgas<br />
1969<br />
Bau des Hochbehälters<br />
Bracht<br />
1971<br />
Übernahme des Wasserbeschaffungsverbandes<br />
Wiesenthal<br />
1982<br />
Übernahme der Wassergenossenschaft<br />
Bremcke<br />
1983<br />
Umbau des ehm. Autohauses<br />
Fröhling zum Verwaltungsgebäude<br />
Umzug der<br />
<strong>Stadtwerke</strong> nach Ohle<br />
1992<br />
Übernahme der Wassergenossenschaft<br />
Landemert<br />
1997<br />
Kauf des Stromnetzes für<br />
Plettenberg von der Elektromark<br />
AG<br />
2003-2007<br />
Sanierung der Wassergewinnungsanlagen<br />
Siesel<br />
<strong>und</strong> Brockhausen <strong>und</strong> des<br />
Hochbehälters Eschen<br />
2013<br />
Sanierung des Hochbehälters<br />
Sonneborn.<br />
Zum 100. Bestehen der <strong>Stadtwerke</strong> Plettenberg waren Bürgermeister Otto Klehm (2.v.li.) <strong>und</strong><br />
Stadtdirektor Walter Stahlschmidt (re.) bei der Festveranstaltung auch dabei.
C M<br />
Y K<br />
2013 STP<br />
Samstag SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
13. Juli 2013<br />
Wasserknappheit bedrohte Plettenberg<br />
Wie sich die <strong>Stadtwerke</strong> aus diesem Problem herausarbeiteten <strong>und</strong> was in 125 <strong>Jahren</strong> noch geschah<br />
Wir wünschen den<br />
<strong>Stadtwerke</strong>n Plettenberg alles Gute<br />
zum 125-jährigen Bestehen<br />
Jens Neumann<br />
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PLETTENBERG 125 Jahre<br />
<strong>Stadtwerke</strong> Plettenberg <strong>–</strong> ein<br />
Fest, <strong>das</strong> sich zu feiern lohnt.<br />
Auf den beiden Sonder<strong>seit</strong>en<br />
zum Jubiläum des Stadtversorgers<br />
<strong>geben</strong> wir einen<br />
Überblick über die vergangenen<br />
Jahre <strong>und</strong> Jahrzehnte.<br />
Am 1. Juli 1888 wurde die<br />
Wasserleitung (so die damalige<br />
Bezeichnung für <strong>das</strong> gesamte<br />
Wasserwerk) in Betrieb<br />
genommen. Vom Magistratsbeschluss<br />
bis zur<br />
Fertigstellung hatte es gerade<br />
mal ein Jahr gedauert.<br />
<strong>Die</strong> Leitung führte von der<br />
Wassergewinnung Gansmecke<br />
bis zum Behälter<br />
Grafweg (auf dem Pfützenkopf<br />
<strong>–</strong> angeblich soll die Bezeichnung<br />
Pfützenkopf daher<br />
stammen). Vom Behälter<br />
Grafweg floss <strong>das</strong> Wasser<br />
in freiem Fall bis in die<br />
Innenstadt.<br />
<strong>Die</strong> Leitung bestand aus<br />
Gußrohr mit einer Nennweite<br />
von DN 125. <strong>Die</strong> Muffen<br />
wurden mit Blei verstemmt.<br />
Für die Hausanschlüsse<br />
wurden 5/8-Zoll-<br />
Messinggewinde in die Leitung<br />
eingeschnitten. <strong>Die</strong> eigentlichen<br />
Hausanschlüsse<br />
waren aus Blei. <strong>Die</strong> Gewinnungsanlage<br />
Gansmecke<br />
lieferte 500 Kubikmeter am<br />
Tag <strong>–</strong> in trockenen Zeiten jedoch<br />
nur noch max 150 Kubikmeter.<br />
Selbst die Ergänzungsanlage<br />
in der Bermcke<br />
half nicht wirklich weiter.<br />
Eine Lösung des Wasserproblems<br />
sollte die Errichtung<br />
der Wassergewinnungsanlage<br />
Hachmecke<br />
im Jahre 1922. <strong>Die</strong> „vorausgesagte“<br />
Wassermenge von<br />
700 m 3 /Tag wurde jedoch<br />
nie erreicht. In Trockenzeiten<br />
konnten max. 350 m 3 in<br />
<strong>das</strong> Netz eingespeist werden.<br />
Somit blieb die Wasserknappheit<br />
nach wie vor bestehen<br />
<strong>und</strong> wurde immer<br />
problematischer. 1939 wurde<br />
dann mit dem Bau des<br />
Wasserwerkes Siesel begonnen.<br />
Bedingt durch den Ausbruch<br />
des 2. Weltkrieges<br />
konnte jedoch erst ab dem<br />
1.8.1949 mit der Wasserlieferung<br />
an <strong>das</strong> städtische<br />
Netz begonnen werden.<br />
Durch steigende Bevölkerungszahl<br />
wurde <strong>das</strong> Wasser<br />
jedoch bald wieder<br />
knapp. Abhilfe sollte der<br />
Neubau des Wasserwerkes<br />
Brockhausen im Jahr 1959<br />
schaffen. Doch auch hier<br />
waren in trockenen Sommer<br />
die Kapazitäten nicht<br />
mehr ausreichend so <strong>das</strong>s<br />
Rasensprengen, Autowaschen<br />
etc. verboten waren.<br />
Endgültig Abhilfe wurde<br />
dann durch den Bau der<br />
Wasserleitung des Wasserbeschaffungsverbandes<br />
(WBV) von der Versetalsperre<br />
bis zum Hochbehälter<br />
Bracht geschaffen. In den<br />
letzten beiden Jahrzehnten<br />
wurden diverse Hochbehälter<br />
<strong>und</strong> Wassergewinnungsanlagen<br />
aus wirtschaftlichen<br />
Gründen aufge<strong>geben</strong><br />
(Hochbehälter Wiesenthal,<br />
Ölmühle, S<strong>und</strong>helle, Selscheid<br />
u. Hachmecke sowie<br />
die Gewinnungen Bremcke,<br />
Grimminghausen, Sechtenbecke<br />
u. Badddinghagen).<br />
Genossenschaften gingen<br />
in den <strong>Stadtwerke</strong>n auf<br />
<strong>Die</strong> beiden großen Gewinnungsanlagen<br />
Brockhausen<br />
<strong>und</strong> Siesel sind in den <strong>Jahren</strong><br />
2003 bis 2007 umfassend<br />
saniert worden, ebenso<br />
der Hochbehälter Eschen<br />
<strong>und</strong> bilden heute mit der<br />
Versorgung durch den WBV<br />
die Standbeine der Wasserversorgung<br />
durch die <strong>Stadtwerke</strong>.<br />
Im Laufe der Jahre<br />
gaben einzelne Genossenschaften<br />
aus den unterschiedlichsten<br />
Gründen die<br />
Versorgung auf oder wurden<br />
an <strong>das</strong> Netz der <strong>Stadtwerke</strong><br />
angeschlossen.<br />
Hatte die erste Wasserleitung<br />
von 1888 eine Länge<br />
von knapp drei Kilometern<br />
<strong>und</strong> r<strong>und</strong> 150 Hausanschlüsse,<br />
so betreiben die<br />
<strong>Stadtwerke</strong> heute ein Wassernetz<br />
von 160 Kilometer<br />
Länge <strong>und</strong> 4 738 Hausanschlüssen.<br />
<strong>Die</strong> Versorgung<br />
reicht von Grimminghausen<br />
bis Landemert, ebenso<br />
Dingeringhausen, Sonneborn<br />
bis Frehlinghausen<br />
Einweihung des Hochbehälters Jeutmecke mitsamt der neuen Filteranlage im März 1987. Interessiert<br />
schaute man sich die neue Technik an. Archivfoto<br />
Großes Jubiläum: Zum 100. Geburtstag des Versorgers feierten die <strong>Stadtwerke</strong> mit K<strong>und</strong>en,<br />
Angestellten <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en im Dezember 1988 ein großes Fest. Archivfoto<br />
<strong>und</strong> natürlich die Plettenberger<br />
Innenstadt.<br />
Ein Großteil der noch bestehenden<br />
Wassergenossenschaften<br />
ist ebenfalls mit<br />
dem Wasserleitungsnetz<br />
der <strong>Stadtwerke</strong> verb<strong>und</strong>en,<br />
so daß im Notfall auch hier<br />
ausgeholfen werden kann.<br />
Den <strong>Stadtwerke</strong>n stand<br />
bis zum 31. Dezember 1938<br />
der jeweilige Stadtbaumeister<br />
vor. Mit Inkrafttreten<br />
der Eigenbetriebsverordnung<br />
am 1. Januar 1939<br />
wurde die Wasser- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>versorgung<br />
aus dem Zuständigkeitsbereich<br />
der Stadtverwaltung<br />
teilweise herausgelöst,<br />
<strong>und</strong> ein Eigenbetrieb<br />
ins Leben gerufen.<br />
Der erste Werkleiter der<br />
<strong>Stadtwerke</strong> war Ing. Karl<br />
Backhaus, danach folgte<br />
Baumeister <strong>und</strong> Stadtbauinspektor<br />
Friedrich Stengel,<br />
ab 1980 dann Dipl.-Ing.<br />
Gerd-Wilhelm Klaas <strong>und</strong><br />
dann Dr. Uwe Allmann, der<br />
die Geschicke der <strong>Stadtwerke</strong><br />
heute lenkt <strong>und</strong> jetzt mit<br />
seinen Mitarbeitern <strong>das</strong><br />
125-jährige Bestehen feiert.<br />
Ex-<strong>Stadtwerke</strong>-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Gerd-Wilhelm Klaas<br />
(re.) <strong>und</strong> sein Nachfolger, Dr. Uwe Allmann. Letzterer führt<br />
auch <strong>das</strong> Freizeitbad AquaMagis. Archivfoto