Bummel durch die blühende Innenstadt - Süderländer Tageblatt
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C M Y<br />
K<br />
STP<br />
Donnerstag, 25. April 2013<br />
SÜDERLÄNDER TAGEBLATT<br />
Verlagssonderseite<br />
<strong>Bummel</strong> <strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>blühende</strong> <strong>Innenstadt</strong><br />
Plettenberger Frühjahrsmarkt lockt mit Kirmes, Trödelmarkt und frühlingshaften Temperaturen<br />
PLETTENBERG Frühlingshafte<br />
Temperaturen und eine <strong>Innenstadt</strong>,<br />
<strong>die</strong> derzeit von einigen<br />
Leerständen befreit<br />
wird – <strong>die</strong> <strong>blühende</strong> Plettenberger<br />
City lädt am kommenden<br />
Wochenende zum Frühjahrsmarkt.<br />
Die Sonne verwöhnt derzeit<br />
<strong>die</strong> Vier-Täler-Stadt, <strong>die</strong> Vögel<br />
zwitschern wieder und<br />
<strong>die</strong> Blumen blühen. Auch<br />
<strong>die</strong> <strong>Innenstadt</strong> putzt sich<br />
derzeit heraus. Es ist also alles<br />
angerichtet für einen<br />
entspannten <strong>Bummel</strong> <strong>durch</strong><br />
<strong>die</strong> Plettenberger City.<br />
Ein Besuch des Frühjahrsmarktes<br />
könnte sich daher<br />
<strong>durch</strong>aus lohnen. Ob nun<br />
ein erfrischendes Eis bei ›Eis<br />
Sagui‹, eine rasante Fahrt in<br />
den Fahrgeschäften auf<br />
dem Wieden oder eine kleine<br />
Einkaufstour am Samstag<br />
oder Sonntag beim Flohmarkt<br />
– <strong>die</strong> <strong>Innenstadt</strong> hat<br />
am Wochenende für jeden<br />
Geschmack etwas zu bieten.<br />
Zur Kirmes im Wieden<br />
gibt es auch in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
eine spezielle Aktion: Am<br />
Freitag, 26. April, gibts <strong>die</strong> Tickets<br />
für <strong>die</strong> Fahrgeschäfte<br />
bereits ab einen Euro. Am<br />
Samstag, 27. April, findet<br />
dann der große Festumzug<br />
der Grüner Schützen statt.<br />
Darüber hinaus werden<br />
am verkaufsoffenen Sonntag,<br />
28. April, zahlreiche Einzelhändler<br />
der Vier-Täler-Stadt<br />
ihre Geschäfte zwischen<br />
14.00 und 18.00 Uhr öffnen.<br />
Jeder Kunde, der in einem<br />
<strong>die</strong>ser Geschäfte etwas<br />
kauft, bekommt außerdem<br />
eine Rose des Stadtmarketings<br />
überreicht. cc<br />
Am Wochenende könnte es wieder eng in der Plettenberger <strong>Innenstadt</strong> werden.<br />
INFO-TELEGRAMM<br />
MVG fährt Umleitungen<br />
Anlässlich des am kommenden<br />
Wochenende stattfindenden<br />
Frühjahrsmarktes werden einige<br />
Bus-Haltestellen im <strong>Innenstadt</strong>bereich<br />
von der MVG nicht angefahren.<br />
● Von Donnerstag, 25. April, bis<br />
Montag, 29. April, circa 8.00<br />
Uhr, wird der ZOB Grünestraße<br />
für Busse gesperrt.<br />
● Die Haltestellen Grünestraße<br />
ZOB, Rathaus und Kaiserstraße<br />
werden während <strong>die</strong>ser Veranstaltung<br />
nicht angefahren.<br />
● Eine Ersatzhaltestelle für <strong>die</strong><br />
Linien S 2, 54, 74, 254 und 274<br />
wird in der Zimmerstraße eingerichtet.<br />
● Für <strong>die</strong> Linien 70, 73, 75, 76,<br />
270, 272, 275, 276 wird <strong>die</strong><br />
Haltestelle Untertor als Ersatzhaltestelle<br />
genutzt.<br />
Die Fahrgeschäfte erfreuen sich traditionell großer Beliebtheit.<br />
Für <strong>die</strong> ›Großen‹ öffnen dagegen am Sonntag einige<br />
Einzelhändler ihre Geschäfte. ST-Archivfotos
C M Y<br />
K<br />
STP<br />
Donnerstag, 25. April 2013<br />
SÜDERLÄNDER TAGEBLATT<br />
VERLAGSSONDERSEITE<br />
Garten- und Landschaftsbau<br />
Bagger- und Pflasterarbeiten<br />
Björn Selle<br />
Chaos im Garten!<br />
Worauf noch warten?<br />
Landemerter Weg 19<br />
Handy: 0170/9022031<br />
Frohe Schützenfesttage!<br />
Am Oberstadtgraben 5<br />
58840 Plettenberg<br />
Telefon 02391/ 2955<br />
Das Grünetal trägt jetzt Grün-Weiß: Auch das gemeinschaftliche Anpacken beim Schmücken<br />
des Tales gehört zum festen Schützenfestablauf dazu. Foto: S. Schulz<br />
Grünetaler sind raschelig<br />
auf ihr Schützenfest<br />
Auch <strong>die</strong> Mini-Schützen wurden mit Medaillen geehrt<br />
PLETTENBERG Nach erfolgreichen<br />
Tagen des Schießbetriebes<br />
wurden alle Medaillen<br />
an <strong>die</strong> Schützen verteilt. Mitgeschossen<br />
haben neben den<br />
Männern und Frauen auch <strong>die</strong><br />
kleinen „Mini-Schützen“.<br />
Eine Goldmedaille konnten<br />
sich bei den Kindern Christian<br />
Fuhrich, Pascal Jung,<br />
Maurice Jung, Steven Koch,<br />
Jonas Rode, Tim Schmellenkamp<br />
und Annika Stracke<br />
sichern. Eine silberne Medaille<br />
ging an Sascha Lindenau,<br />
Leoni-May Riedesel<br />
und Jonas Schmellenkamp,<br />
Bronze ging an Lena Degel.<br />
Bei den Frauen sieht <strong>die</strong><br />
Verteilung folgendermaßen<br />
aus: Gold bekamen Lara<br />
Koesterke und Carola Stracke.<br />
Silber ging in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr an Julietta Breuckmann,<br />
Sabrina Degel, Bettina<br />
Fuhrich, Alexandra Jung,<br />
Jennifer Mark, Elvira Nowak,<br />
Bärbel Pissier, Anneliese<br />
Rode sowie Jennifer Selle.<br />
Die Schützenmedaillen<br />
stehen im rechtsseitigen Infotelegramm.<br />
eB<br />
INFO-TELEGRAMM<br />
Die Medaillenträger im Grünetal<br />
Eine Königsmedaille erhalten<br />
in <strong>die</strong>sem Jahr:<br />
Sebastian Breuckmann, Janine<br />
Fuhrich, Andreas Klüppelberg,<br />
Jannik Koch, Annette Moskwa-<br />
Riedesel, Bernd Paulus, Thorsten<br />
Riedesel, Frank Schmellenkamp<br />
und Udo Thürmer. Pokalsieger<br />
beziehungsweise Vereinsmeister<br />
wurden in 2013:<br />
Annika Stracke bei den Kindern,<br />
Carola Stracke bei den Frauen<br />
sowie Bernd Paulus bei den<br />
Männern<br />
Eine Goldmedaille ging an:<br />
Anselm Breuckmann, Sebastian<br />
Breuckmann, Falk Damerow,<br />
Kevin Duarta Costa, Rainer Ellermann,<br />
Janine Fuhrich, Steffen<br />
Fuhrich, Björn Gödde, Dennis<br />
Gödde, Thorsten Gödde, Benjamin<br />
Groll, Matthias Kittler, Andreas<br />
Klüppelberg, Peter Klüppelberg,<br />
Jannik Koch, Marvin Koppe,<br />
Ulrich Lienenkämper, Annette<br />
Mokswa Riedesel, Klaus<br />
Werner Müller, Elvira Novak,<br />
Bernd Paulus, Manfred Riedesel,<br />
Thorsten Riedesel, Anneliese<br />
Rode, Frank Schmellenkamp,<br />
Ulrich Schmidt, David Schnell,<br />
Jasmin Schulte, Björn Selle, Olaf<br />
Stracke, Jörg Tetzlaff, Axel<br />
Theiß und Udo Thürmer.<br />
Eine Silbermedaille<br />
bekamen:<br />
Nadine Conrad, Tobias Degel,<br />
Alois Hellner, Rolf Hirschfeld,<br />
Volker Koch, Bernd Koesterke,<br />
Cristian Pissier, Gerhard Schauerte,<br />
Werner Vogel, Siegfried<br />
Weichert, Detlef Werner und<br />
Michael Zeuschner.<br />
Eine Bronzemedaille<br />
tragen nun:<br />
Carsten Fink, Sabrina Fuhrich,<br />
Heinz Werner Kirchhoff, Ulrich<br />
Kirchhoff, Thomas Lindenau,<br />
Corinna Menzebach, Jens Rittinghaus,<br />
Jennifer Selle, Willi<br />
Tselebidis und Viola Vacuftsis.
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STP<br />
Donnerstag, 25. April 2013<br />
SÜDERLÄNDER TAGEBLATT<br />
VERLAGSSONDERSEITE<br />
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Schützenverein<br />
<br />
Plettenberg-Grünetal <br />
<br />
1924 e.V. <br />
<br />
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Schützenfest 2013 <br />
25., 26., 27. und 28. April 2013<br />
<br />
<br />
Donnerstag, 25. April 2013<br />
17.30 Uhr Huldigungsmarsch zur Königin <br />
ab »Haus Battenfeld«<br />
19.30 Uhr Fassanstich am Schützenheim<br />
<br />
Freitag, 26. April 2013<br />
15.30 Uhr Antreten am Restaurant »Akropolis«, <br />
Abmarsch zum Schießstand, anschließend<br />
Totenehrung und Kranzniederlegung <br />
am Ehrenmal<br />
16.30 Uhr Königs- und Jungschützenvogelschießen<br />
16.30 Uhr Kinderbelustigung am Schützenheim<br />
20.00 Uhr Tanz am Schießstand<br />
<br />
<br />
Samstag, 27. April 2013<br />
13.45 Uhr Ständchen am Krankenhaus <br />
15.00 Uhr Großer Festumzug ab Hotel<br />
<br />
»Haus Battenfeld«<br />
<br />
16.00 Uhr Kinderkrönung in der Schützenhalle,<br />
anschließend Kindertanz<br />
19.00 Uhr Einlass in <strong>die</strong> Schützenhalle<br />
<br />
20.00 Uhr Königskrönung mit Großem Zapfenstreich,<br />
anschließend Ball mit der Tanzband <br />
»Streamline«<br />
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Sonntag, 28. April 2013<br />
10.30 Uhr Traditionelles Biergericht<br />
in der Schützenhalle<br />
Musikalische Festgestaltung: Musikzug der Freiwilligen<br />
Feuerwehr der Stadt Plettenberg, Spielmannszug<br />
Drüpplingsen der freiwilligen Feuerwehr Iserlohn,<br />
Spielmannszug TuRa »Frisch Auf« Eggenscheid<br />
1911 e. V., Attendorner Fanfarenzug e. V., Tanzband<br />
Streamline.<br />
Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen. Der Vorstand.<br />
www.grüner-schützenverein.de<br />
<br />
<br />
Das Grünetal sucht einen neuen König<br />
Falk Damerow wird am Samstag abgelöst / Fest beginnt heute mit dem Huldigungsmarsch<br />
PLETTENBERG „Wer wird<br />
der neue König? Wer darf für<br />
ein Jahr <strong>die</strong> Grüner Schützen<br />
regieren?“ Diese Fragen stellt<br />
sich der Schützenverein vor<br />
dem nahenden Schützenfest,<br />
das am heutigen Donnerstag<br />
beginnt.<br />
Das Festwochenende startet<br />
um 17.30 Uhr mit dem Huldigungsmarsch<br />
zur Königin<br />
ab Haus Battenfeld. Ab<br />
19.30 Uhr ist der Fassanstich<br />
am Schützenheim auf<br />
der Wieckmerth geplant.<br />
Am Freitag ist um 15.30<br />
Uhr treten <strong>die</strong> Schützen am<br />
Restaurant Akropolis an<br />
und legen anschließend den<br />
Kranz am Schützenheim<br />
nieder. Danach zielen <strong>die</strong><br />
Schützen dann auf den Vogel,<br />
um <strong>die</strong> Nachfolge des<br />
noch amtierenden Königs<br />
Falk Damerow zu klären.<br />
Parallel dazu werden auch<br />
<strong>die</strong> Jungschützen auf ihren<br />
Vogel schießen, um einen<br />
Nachfolger von Jannik Koch<br />
zu finden. Und damit den<br />
Kleineren der Nachmittag<br />
nicht zu lang wird, sorgt<br />
Bettina Fuhrich mit ihrem<br />
Team für Unterhaltung der<br />
Kleinen. Nachdem <strong>die</strong> Vögel<br />
gefallen sind, wird DJ Klint<br />
für gute Musik sorgen.<br />
Um 15 Uhr marschiert der<br />
Festzug <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Stadt<br />
Am Samstag geht es dann<br />
um 13.45 Uhr mit einem<br />
Ständchen am Krankenhaus<br />
weiter, bevor dann um 15<br />
Uhr der große Festumzug<br />
ab Hotel Haus Battenfeld<br />
starten wird. Um 16.30 Uhr<br />
findet dann in der Halle <strong>die</strong><br />
Kinderkrönung mit anschließendem<br />
Kindertanz<br />
statt. Am Abend ist dann<br />
wieder ab 19 Uhr Einlass in<br />
<strong>die</strong> Schützenhalle, bevor<br />
um 20 Uhr <strong>die</strong> Königskrönung<br />
mit dem großen Zapfenstreich<br />
stattfinden wird.<br />
Nach der Krönung und dem<br />
großen Zapfenstreich wird<br />
auch in <strong>die</strong>sem Jahr <strong>die</strong><br />
Tanzband ›Streamline‹ für<br />
Musik und gute Stimmung<br />
in der Halle sorgen.<br />
Am Sonntag erfolgt dann<br />
der Abschluss des <strong>die</strong>sjährigen<br />
Schützenfestes mit dem<br />
traditionellen Biergericht<br />
ab 10.30 Uhr in der Schützenhalle.<br />
Die Schützen erwarten<br />
eine tolle Unterhaltung,<br />
mit Showeinlagen<br />
und vielen Verurteilungen.<br />
Auch in <strong>die</strong>sem Jahr wird<br />
natürlich der Böllerzug des<br />
Schützenvereins Grünetal<br />
nicht fehlen und während<br />
des gesamten Wochenendes<br />
für lautstarke Unterstützung<br />
sorgen.<br />
Wir wünschen den Grünetaler Schützen<br />
einen schönen und fröhlichen<br />
Festverlauf sowie viel Freude! Horrido!<br />
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Uhlandstraße 6 · 58840 Plettenberg<br />
Telefon (0 23 91) 9 19 70<br />
Telefax: (0 23 91) 15 03<br />
Der Jubel war groß, <strong>die</strong> Glückwünsche waren herzlich: Falk Damerow schoss sich im vergangenen<br />
Jahre zum König der Grünetaler Schützen. Am morgigen Freitag wird beim Königsschießen<br />
ein Nachfolger gesucht. ST-Archivfoto<br />
Heizung<br />
Lüftung<br />
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Wir wünschen den Grüner Schützen<br />
einen frohen Verlauf der Festtage!<br />
Teil 55<br />
„Aber ich habe doch Ihre Telefonnummer, Gerri“,<br />
sagte Lakritze.<br />
„Nein, ich bin nämlich, äh, vorübergehend<br />
umgezogen“, sagte ich.<br />
Adrian lächelte mich unerwartet an. „Haben Sie<br />
Ihrem Vermieter einen Abschiedsbrief geschrieben?“<br />
Wusste er eigentlich, wie nett er aussah, wenn er<br />
lächelte? Dass sich in seinem linken Mundwinkel<br />
drei kleine Fältchen bildeten und noch mehr in seinen<br />
Augenwinkeln?<br />
„Nicht alle Menschen können mit der Wahrheit<br />
so souverän umgehen“, sagte ich. „Manche nehmen<br />
es einem sehr übel, wenn sie wissen, was man von<br />
ihnen hält.“<br />
„Das kann ich mir vorstellen“, sagte Adrian. „Je<br />
nachdem, wie viel man von ihnen hält.“<br />
„Wovon reden wir gerade?“, erkundigte sich<br />
Lakritze.<br />
Hallo, Herr Rothe!<br />
Ich weiß nicht, ob Sie sich noch an mich erinnern<br />
können, deshalb helfe ich Ihrem Gedächtnis sicherheitshalber<br />
mal auf <strong>die</strong> Sprünge: Gerri Thaler, Abiturjahrgang<br />
98, Deutschleistungskurs. Obwohl ich<br />
das Pech hatte, Sie von der siebten Klasse an als<br />
Lehrer zu haben (abwechselnd in Geschichte und in<br />
Deutsch), nehme ich nicht an, dass Sie meinen<br />
Namen überhaupt jemals kannten: Sie haben mich<br />
immer Fräuleinchen, Fräulein Naseweis und Fräulein<br />
Besserwisser und Fräulein Guckin<strong>die</strong>luft<br />
genannt. Wir hatten auch viele Namen für Sie, aber<br />
<strong>die</strong> wenigsten davon werden Sie hören wollen.<br />
Ich bin jedenfalls <strong>die</strong>, <strong>die</strong> eine Eins in Deutsch<br />
ver<strong>die</strong>nt hatte, aber immer nur eine Zwei minus<br />
von Ihnen bekam, weil Sie meine Interpretationen<br />
von Goethe, Schiller und Borchert nicht mochten.<br />
Nun, da ich kurz vor dem Ende meines Lebens<br />
stehe und ein Resümee ziehe, muss ich zu meinem<br />
eigenen Erstaunen sagen, dass ich Ihnen dennoch<br />
eine Menge zu verdanken habe. Ich hätte niemals<br />
den Unterschied zwischen wieder und wider begriffen,<br />
wenn Sie mich in der siebten Klasse nicht einhundert<br />
Mal hätten schreiben lassen: „Ein deutsches<br />
Mädchen gibt keine Widerworte.“<br />
Und natürlich den schönen Satz „Geschenkt ist<br />
geschenkt, und wiederholen ist gestohlen“. Den<br />
musste ich schreiben, als Britt Emke sich meinen<br />
Kugelschreiber geliehen hatte und ihn erst wieder<br />
rausrückte, als ich ihr das Lateinbuch auf den Kopf<br />
zu hauen drohte. Leider kamen Sie in <strong>die</strong>sem<br />
Augenblick in den Klassenraum und stellten sich<br />
sofort auf Britts Seite. Warum eigentlich? Weil sie<br />
ein Gesicht hatte wie ein deutsches Pferd? Weil sie<br />
auf Kommando Tränen vergießen konnte, während<br />
ich immer nur vor Wut mit den Zähnen knirschte?<br />
Als ob ich ihr <strong>die</strong>sen Kugelschreiber geschenkt<br />
hätte! Er war nämlich ein Geschenk von meiner<br />
Großtante Hulda, ausnahmsweise mal eins, das mir<br />
gefiel, weil es keine kratzige Strumpfhose war: In<br />
<strong>die</strong>sem Kugelschreiber fuhr eine kleine Eisenbahn<br />
auf und ab. Ich habe ihn heute noch. Gut, dass Sie<br />
nicht wissen, wie ich ihn zurückbekommen habe,<br />
denn sonst hätte ich hundertmal: „Ein deutsches<br />
Mädchen darf ein anderes nicht mit einem Tintenkiller<br />
rammen“ schreiben müssen.<br />
Hochachtungsvoll Gerri Thaler<br />
*<br />
Flo öffnete uns <strong>die</strong> Haustür. „Habt ihr uns was<br />
mitgebracht?“<br />
„Wieso bist du noch nicht im Bett?“, fragte<br />
Charly.<br />
„Weil ich noch nicht müde bin“, sagte Flo. „Und<br />
weil ich auf euch warten wollte.“ Sie umarmte mich<br />
stürmisch und gleich noch einmal, als ich ihr ein<br />
Abziehbildchen mit einem Einhorn drauf<br />
zusteckte. „Du bist <strong>die</strong> Netteste der Welt, Gerri.“<br />
„Wenn ich dir was mitgebracht hätte, wäre ich<br />
dann <strong>die</strong> netteste der Welt?“, fragte Charly eifersüchtig.<br />
„Nein“, sagte Flo. „Aber <strong>die</strong> Zweitnetteste.“<br />
„Geh schlafen“, sagte Charly.<br />
„Heute ist Vollmond, da schlafen Kinder grundsätzlich<br />
nicht, gewöhn dich schon mal dran!“ Caroline<br />
war aus der Küche gekommen, verteilte Küsschen<br />
und redete wieder mal ohne Punkt und<br />
Komma. „Charly, Süße, dir ist immer noch kotzschlecht,<br />
nicht wahr, haha, hatte ich dir gleich<br />
gesagt, dass das kein Zuckerschlecken ist, Ulrich,<br />
hast du dich nicht rasiert, alter Stachelbär, Gerri,<br />
wie schön, dass du da bist, du siehst wunderbar aus,<br />
ist das T-Shirt neu, Severin, lass ihren Ohrring los,<br />
ich habe Lachs besorgt, keine Thunfischsteaks, <strong>die</strong><br />
soll man ja nicht mehr nehmen wegen der totalen<br />
Überfischung, und bald sind sie alle ausgestorben,<br />
weil sie nicht mehr dazu kommen, groß zu werden<br />
und sich zu vermehren, und zu fressen haben sie<br />
auch nichts, Severin, lass das, habe ich gesagt, weil<br />
wir <strong>die</strong> kleineren Fische auch alle fangen, das ist<br />
eine Schande, manchmal schäme ich mich, ein<br />
Mensch zu sein, der Lachs kommt aus einer irischen<br />
Ökozucht, also können wir ihn mit gutem<br />
Gewissen essen, ich dachte, vielleicht machen wir<br />
ihn in einer Sahnedillsoße mit Bandnudeln, das<br />
geht schnell und macht satt, und <strong>die</strong> Kinder mögen<br />
es auch, Marte und Marius mussten ihre beiden<br />
mitbringen, der Babysitter hat abgesagt, Ole und<br />
Mia sind auch schon da, bitte kein Wort darüber,<br />
dass wir wissen, dass es in der Ehe kriselt, Ole hat<br />
uns das unter dem Siegel der Verschwiegenheit<br />
anvertraut, tut so, als wäre alles wie immer, Flo,<br />
geh mal schnell wieder hoch ins Kinderzimmer, ich<br />
glaube, Odette will deiner Pocahontas das Dornröschenkleid<br />
anziehen.“<br />
„Die spinnt wohl!“ Flo rannte <strong>die</strong> Treppe hinauf.<br />
„Guter Trick“, sagte Charly.<br />
„Funktioniert aber nur bei Mädchen“, sagte<br />
Caroline, hievte sich Severin auf <strong>die</strong> Hüfte und<br />
bahnte uns einen Weg <strong>durch</strong> Klamotten-, Schuhund<br />
Spielzeugberge, indem sie alles links und rechts<br />
zur Seite kickte.<br />
Ich traute mich plötzlich nicht weiterzugehen,<br />
aber Charly fasste mich am Ellenbogen: „Komm!<br />
Es gibt nichts, wofür du dich schämen müsstest.“<br />
Fortsetzung folgt