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19.30 Uhr - Gemeinde Sulzburg

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20 :: TITEL I IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII<br />

I<br />

„Echte“ Angebote als Erfolgsrezept?<br />

Foto: Thomas Coch<br />

Einkochen im Kaltwasserhof<br />

■■■■ Bestimmt ist er Ihnen auch<br />

schon einmal über den Weg gelaufen,<br />

der alte Leitspruch der Marketingwelt:<br />

„Der Köder muss dem<br />

Fisch schmecken, nicht dem Angler!“<br />

So klar und nachvollziehbar<br />

die dahinter steckende Botschaft<br />

auch ist – mich hat sie immer zum<br />

Widerspruch gereizt. Der Grund<br />

dafür hängt unmittelbar mit unserem<br />

Titelthema zusammen. Gehört<br />

man zu den unverbesserlichen<br />

Idealisten, wenn man glaubt,<br />

dass ein wirklich „echtes“ Angebot<br />

beiden - Nutzern wie Anbietern –<br />

gleichermaßen „schmeckt“? Oder<br />

anders gefragt: Geht es überhaupt<br />

um das „Angeln“, wenn wir Urlaubs-<br />

oder Tagesgäste mit schönen<br />

Angeboten an unsere Region<br />

binden möchten? Der Fisch beißt<br />

bekanntlich auch in den leckersten<br />

Köder nur einmal, wird dann aus<br />

dem Wasser gezogen und abgeschlagen.<br />

Unsere Urlaubsgäste dagegen<br />

bleiben uns erfreulicherweise<br />

oftmals sehr lange treu – im<br />

Münstertal zum Beispiel darf ich<br />

jede Woche Gäste ehren, die seit 30<br />

und mehr Jahren ihren Urlaub<br />

hier verbringen. Ich bin ziemlich<br />

sicher, dass genau in der Echtheit<br />

der Angebote der Schlüssel für diese<br />

langfristige Bindung liegt, und<br />

möchte Ihnen dies an einigen Beispielen<br />

aus unserer Region verdeutlichen.<br />

Echte Landschaft<br />

Über den Erlebniswert unserer<br />

Landschaft brauchen wir nicht<br />

viele Worte zu verlieren. Eine derartige<br />

Vielseitigkeit auf kleinem<br />

Raum gibt es nirgendwo anders in<br />

Deutschland. Für echten Landschaftsgenuss<br />

braucht es aber<br />

auch Wege, welche diese auf spannende<br />

Weise zugänglich machen.<br />

Nicht jede Forststraße vermag<br />

dies. Wir müssen also verstärkt<br />

darauf achten, dass uns die „echten“<br />

kleinen Wanderpfade erhalten<br />

bleiben. Laufen Sie einmal von<br />

Staufen auf kleinen Pfaden über<br />

die Etzenbacher Höhe hinauf zum<br />

Sonnhaldeberg und noch weiter<br />

bis zum Schauinsland. Mehr Echtes<br />

an einem Tag geht kaum. Aber<br />

wie viel Fleiß und Mühe stecken<br />

darin, diesen herrlichen Pfad zu<br />

pflegen!<br />

Authentisch erlebbare Geschichte<br />

Natürlich könnte man aus der<br />

Staufener Burg auch eine Burg<br />

Drachenfels machen. Den Weg<br />

herauf säumen dann Pommesbuden<br />

und Souvenirläden. In der<br />

Burg selbst kämpft ein digital animierter<br />

Herr von Staufen gegen<br />

eine Horde einfallender Schweden.<br />

An Sommerabenden feiert<br />

ein Radiosender Grufti-Parties im<br />

Burgverlies. Aber wo bliebe dann<br />

das eigene Burgerleben, die sich<br />

automatisch regende Phantasie<br />

beim Betrachten der grobblockigen<br />

Mauern, der feinen Fenstersimse?<br />

Geschichte erleben heißt<br />

doch gerade, nicht ein vorgefertigtes<br />

Bild konsumieren, sondern<br />

sich das eigene aus den Überbleibseln<br />

zusammenfügen. Einen anderen<br />

Weg geht die Villa urbana in<br />

Heitersheim. Hier dienen die modern<br />

überbauten römischen<br />

Grundmauern als dynamischer<br />

Kontrast. Zusätzlich kann die Malteserstadt<br />

den Ort so für Konzerte,<br />

Empfänge und andere öffentliche<br />

Anlässe nutzen - Geselligkeit da,<br />

wo sie schon die Römer pflegten.<br />

Die Krypta der ehemaligen Klosterkirche<br />

St. Cyriak in <strong>Sulzburg</strong><br />

schließlich nimmt jeden Besucher<br />

in ihren Bann, weil hier noch alles<br />

echt und original ist – das Glück<br />

eines nahezu unversehrten baulichen<br />

Zustands.<br />

Im Schweiße des Angesichts<br />

– authentische Arbeitswelten<br />

vergangener<br />

Tage<br />

Das Kali-Bergbaumuseum in<br />

Buggingen oder das Besuchsbergwerk<br />

Teufelsgrund im Münstertal<br />

bieten schöne Beispiele, wie man<br />

trotz bescheidener Mittel die unendlichen<br />

Mühen der Untertage-<br />

Arbeit nachfühlbar machen kann.<br />

HIER & HEUTE I 06.12

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