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Katalog Auktion 9: Autographen (PDF, niedrige Auflösung, 3.5 MB)

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„Ich kränke mich daß der Rest der Historie der Kunst noch nicht angekommen sey“<br />

75 WINCKELMANN, JOHANN JOACHIM, 1717-1768. L.A.S. „Winckelmann“. Rom 29.IX.1762. 1 Einzelblatt<br />

4°, eine Seite eng beschrieben. Am Kopf Nummer in rotem Farbstift von fremder Hand; schwach<br />

stockfleckig. (CHF 15’000.00)<br />

An seinen Verleger Georg Konrad Walther (1710-1778) in Dresden über die Verteilung von Exemplaren seines<br />

aktuellen Buchs ‚Sendschreiben von den Herculanischen Entdeckungen’ und den Verbleib eines Teils des Manuskripts<br />

seines Hauptwerks, der ‚Geschichte der Kunst des Altertums’.<br />

„... Gestern als den 28ten habe ich dero längst erwartetes vom 6ten dieses erhalten, u. bin froh, daß die Bogen der letzten<br />

Schrift richtig eingelaufen sind. Es wird nicht nöthig seyn, Exemplare an den Hrn. Gr. He[i]nrich von Brühl [1700-1763;<br />

königlich-polnischer Premierminister] abzuschicken: denn ich sehe aus meinem letzten Schreiben aus Warschau, daß<br />

gedachter Herr Graf, welcher ehedem bereits zu Paris gewesen, itzo nun die mittägigen Theile von Frankreich durchzulaufen<br />

hat, u. seine Rückkunft nach Warschau zu beschleunigen Befehl erhalten habe. Es können also die für ihn bestimmte[n]<br />

Exemplare nebst anderen nach Warschau abgehen u. ihn daselbst erwarten.<br />

Ich kränke mich daß der Rest der Historie der Kunst noch nicht angekommen sey welches ich damahls, da ich es meldete,<br />

abgehen ließ. Es liegt in Wien, u. in dem Schreibe-Zimmer des Gesandten liegt es etwa in einem Winkel unter unnützen<br />

Papieren geworfen. Ist es doch mit den vorigen Heften nicht anders ergangen, ohngeachtet der theuren Versicherungen<br />

des Hr. Gr. Flemmings an den Hr. Gr. von Firmian [1716-1782; Gönner und Freund Winckelmanns,<br />

Österreichischer Generalgouverneur der Lombardei]. Wir müßen es itzo von der discretion des Gesandschafts-Secretairs<br />

erwarten; ich kann nichts<br />

weiter thun, da ich den Hr. Gr.<br />

von Flemming nicht kenne. Unterdeßen<br />

bin ich itzo weniger darüber<br />

unwillig, da mich ein gefährliches<br />

Fieber abgehalten hat, an<br />

Überschickung der Kupfer u. der<br />

Zeichnungen zu gedencken: ich<br />

fange aber an mich zu erholen u.<br />

ich hoffe es sollen [sic] in acht<br />

Tagen geschehen, auf dem mir vorgeschlagenen<br />

Wege.<br />

Ich wünsche itzo nichts mehr, als<br />

daß dieselbe nicht ohne beträchtlich<br />

Nutzen das Sendschreiben<br />

ans Licht stellen mögen: ich mache<br />

bereits Anmerkungen zu einer<br />

neuen Auflage, u. bin fest entschloßen,<br />

künftigen Merz von<br />

neuen nach Neapel zu gehen ...“<br />

Beide Werke, das ‚Sendschreiben<br />

von den Herculanischen<br />

Entdeckungen’ (1762) und die<br />

‚Geschichte der Kunst des Alterthums’<br />

(1764) sind bei Walther<br />

in Dresden erschienen.<br />

Winckelmann wird, entgegen<br />

seiner Annahme, erst im Frühjahr<br />

1764 wieder nach Neapel<br />

reisen.<br />

Beiliegen zwei L.A.S. von Walther<br />

Rehm betreffend die Aufnahme<br />

des Autographs in die<br />

Briefausgabe und ein Portraitstich<br />

Winckelmanns.<br />

Gedruckt in: Rehm, Band 4,<br />

No. 515, S. 412 und 582 (Kommentar).<br />

Sehr selten.<br />

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