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Dankansprache zur Verleihung des Bundesverdienstordens am ...

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<strong>Dankansprache</strong><br />

<strong>zur</strong><br />

<strong>Verleihung</strong> <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verdienstordens<br />

<strong>am</strong> Bande<br />

an<br />

Dr. Wolfgang Linckelmann<br />

<strong>am</strong> 7. Dezember 2012<br />

Landrat Fritjof Kühn<br />

Sehr geehrter, lieber Herr Landrat Kühn, Sehr geehrter Herr Bürgermeister Fehr<br />

liebe F<strong>am</strong>ilie, liebe Freunde und chers <strong>am</strong>is<br />

Ich fühle mich sehr geehrt durch diese hohe Auszeichnung und verstehe sie<br />

gleichzeitig als Wertschätzung all jener, die mich als Vorstandsmitglieder der<br />

DFG und Wegbegleiter im BMFSFJ in meinem Engagement unterstützt haben,<br />

Ihnen allen möchte ich hiermit ganz herzlich danken.<br />

Verehrter Herr Herr Landrat Kühn, Ich freue mich ganz besonders, dass Sie es<br />

sind, aus <strong>des</strong>sen Händen ich das Bun<strong>des</strong>verdienstkreuz erhalten habe..Haben<br />

wir doch das Glück,mit Ihnen einen aktiven Politiker und Vorsitzenden unseres<br />

Beirates zu haben, der zugleich ein passionierter Frankreichfreund ist.(föderaler<br />

Eklat vermieden!, Landrat KaulNeuwied) Musik hat mein Leben lang<br />

bereichert, sei es durch aktives Musizieren sei es sei es durch Musik hören.<br />

Deshalb bin ich unserem Freund Wolfr<strong>am</strong> Schött sehr dankbar . die <strong>Verleihung</strong><br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verdienstkreuzes musikalisch zu umrahmen.<br />

Anlässlich dieser Ordensverleihung habe ich mich gefragt, warum sollte ein<br />

Be<strong>am</strong>ter, der ohnehin durch Eid verpflichtet ist, seine Amtspflichten<br />

gewissenhaft zu erfüllen, für seine Tätigkeit auch noch einen Verdienstorden<br />

erhalten ..<br />

Ich bin überzeugt, dass es die Art und Weise der Aufgabenerfüllung ist, die eine<br />

besondere Würdigung durch einen Orden rechtfertigen kann.: besondere<br />

Kreativität, und hohes über das übliche Maß hinaus gehende Engagement.<br />

Darum habe ich mich stets bemüht und es fiel mir leicht, denn in<br />

in meinem beruflichen Leben hatte ich das Glück, die Verantwortung für<br />

Aufgaben gehabt zu haben, mit denen ich mich voll identifizieren konnte:<br />

Der Jugend zu ihrem Recht zu verhelfen, sie dabei zu unterstützen, aus eigenem<br />

Engagement <strong>zur</strong> internationalen und europäischen Verständigung beizutragen<br />

und schließlich <strong>zur</strong> Vertiefung <strong>des</strong> freiwilligen Engagement und einer aktiven<br />

Bürgergesellschaft beizutragen. So habe ich mich stets als Mittler über die<br />

Grenzen hinweg aus Leidenschaft verstanden. Deutsch-französische<br />

Verständigung und Zus<strong>am</strong>menarbeit ja, aber mit dem europäischen Ziel.


Nach der Pensionierung hat mir der Vorsitz der DFG Bonn und Rhein-Sieg seit<br />

nunmehr 15 Jahren viele neue Herausforderungen gebracht, denen ich mich mit<br />

Engagement und Freude gestellt habe.<br />

Leider hat mein gesundheitlicher Zustand im letzten Jahr es nicht zugelassen<br />

die Aufgaben <strong>des</strong> Vorsitzes in angemessener Weise zu erfüllen. Entsprechend<br />

unserer Satzung hat daher unsere Vizepräsidentin, Frau Tyralla Noel diese<br />

Aufgaben übernommen. Sie wird dabei tatkräftig unterstützt von unserem<br />

Generalsekretär Klausdieter Hübschmann, unserem Schatzmeister Burkart<br />

Beilfuß und nicht zuletzt den Vorstandsmitgliedern Rudolf Herrmann und<br />

Hermann Müller-Solger. Ihnen vor allem danke ichherzlich und die Würdigung<br />

der Verdienste durch die mir zuerkannte Auszeichnung kommt in nicht<br />

unwesentlichen Ausmaß auch Ihnen zu.<br />

Mehr im Verborgenen , weil in kleinerem Kreis wirken die Leiterinnen und der<br />

Leiter der französischen Gesprächskreise: Doris Cr<strong>am</strong>pen, Thèrese Pacqueteau<br />

und Georg Bodin, denen ich ebenso danke.<br />

In den Dank möchte ich auch einschließen die Partner, ohne die eine kleine<br />

Organisation wie die unsere mit knapp 300 Mitgliedern viele Initiativen und<br />

Veranstaltungen nicht allein durchführen könnte, so vorrangig das Institut<br />

Français an der Universität Bonn , der Universitätsclub Bonn , das Romanische<br />

Institut der Universität , der Internationale Club La Redoute(Graf Trentinian),<br />

das Colloquium Humanum<br />

Die Liebe zu Frankreich, seiner Sprache und Kultur hat mich seit meinen<br />

Schulzeiten begleitet. In den Nachkriegszeiten lebte unsere F<strong>am</strong>ilie in Tirol.<br />

Meine Eltern schickten mich die letzten 6 Jahre auf ein neusprachliches Internat<br />

nach Süddeutschland, wo ich nur mit Nachhilfeunterricht in Französisch, das<br />

dort erste Fremdsprache war, das Abitur bestand. Spaß an der Sprache bek<strong>am</strong><br />

ich dann erst in der Praxis, als ich in den ersten Semesterferien per Fahrrad auf<br />

der „Route Napoleon“ nach Monaco und später in der Weinernte in der Nähe<br />

von Sète das wirkliche Frankreich – la douce France -entdeckte .<br />

Im Bun<strong>des</strong>jugendministerium wurde ich dann Referent für internationale<br />

Jugendpolitik und konnte vielfach mein Französisch nutzen, etwa um in den<br />

Sitzungen der Gremien <strong>des</strong> Europarates in Straßburg , wo nur Französisch oder<br />

Englisch zugelassen ist, für ein Europäisches Jugendwerk zu werben, ein<br />

Steckenpferd meines d<strong>am</strong>aligen von mir sehr geschätzten Parl<strong>am</strong>entarischen<br />

Staatssekretärs Heinz Westphal.<br />

Mein Studienjahr in den USA an der University Law School in Chicago Jahre<br />

vorher hätte mir fasst meine Kandidatur für den stellvertretenden<br />

Generalsekretär beim Deutsch-Französischen Jugendwerk gekostet, denn<br />

sowohl mein d<strong>am</strong>aliger Abteilungsleiter wie besagter Parl<strong>am</strong>entarischer<br />

Staatssekretär hielten mich mit meinem Amerikajahr nicht frankophil genug,<br />

um mich der französischen Regierung als geeigneten Kandidaten vorzuschlagen.<br />

Letztlich entschied Frau Focke, die d<strong>am</strong>alige Bun<strong>des</strong>ministerin für Jugend,<br />

F<strong>am</strong>ilie und Gesundheit nach einem Bewerbergespräch in Französisch zu<br />

meinen Gunsten.


Die Jahre von 1973 – 1979 beim DFJW gehören trotz schwieriger<br />

Umstrukturierungsaufgaben in den ersten beiden Jahren zu den bereicherndsten<br />

meines beruflichen Lebens und bilden mit die Grundlage einer lebenslangen<br />

Frankreichliebe.<br />

Da ich viel in Paris tätig war, konnte ich dort auch meine Frau Françoise und<br />

d<strong>am</strong>it mein bis heute währen<strong>des</strong> Lebensglück finden. Sie hat mir nicht nur als<br />

Kunsthistorikerin Augen und Sinne für die Kunst geöffnet, sondern auch Ohren<br />

und Geist für die Feinheiten der französischen Sprache und Kultur. Natürlich<br />

auch für das französische „savoir vivre“ und die haute cuisine française!<br />

Sie ist bis heute meine wichtigste Ratgeberin , vor allem was Frankreich und<br />

seine Kultur betrifft. In den letzten Jahren hat sie sich auch vermehrt persönlich<br />

für Aktivitäten der Deutsch-Französischen Gesellschaft engagiert, etwa im<br />

Rahmen unseres „salon littéraire“ oder bei der Gestaltung der musikalischliterarischen<br />

Neujahrs-Matinee Anfang diesen Jahres zu „Proust und die Musik“,<br />

vielleicht unsere bislang erfolgreichste der traditionellen Matineen. Un grand<br />

merci à toi, ma chérie!<br />

Die deutsch-französische Verständigung mit dem Ziel einer europäischen<br />

Vertiefung bleibt eine Daueraufgabe ,die uns stets vor neue Herausforderungen<br />

stellt. Lassen Sie uns ihr stets von neuem widmen und sie an die Jugend<br />

weitertragen. Auch so verstehe ich die Botschaft dieses Bun<strong>des</strong>verdienstordens.<br />

Zum Schluss einen Gruß an jene, die heute hier sind und denen ich in<br />

Freundschaft verbunden und dankbar bin:<br />

Eine Freundin F<strong>am</strong>ilie schrieb mir zum Geburtstag:Es gibt viele schöne<br />

Verdienstmedallien,und ich gratuliere Dir herzlich zum Bun<strong>des</strong>verdienstkreuz,<br />

aber Du, der Du eine besondere Begabung hast Freundschaft zu stiften, möchte<br />

ich gerne den Grand Chevalier de l’<strong>am</strong>itiè stiften.

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