rudern-aviron-canottaggio 4/2013 (Aug. 13) - Schweizerischer ...
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Sarnen, 29. <strong>Aug</strong>ust <strong>20<strong>13</strong></strong> | 37. Jahrgang | Erscheint sechsmal jährlich<br />
4 | <strong>13</strong>
Leistungssport<br />
Weltcup Rotsee: 648 Athleten,<br />
268 Boote, 43 Nationen...<br />
...und damit alles von Rang und Namen dabei. Die US-Achter, Kim Crow und Ondrej Synek<br />
lagen vorne... und Michael Schmid und Simon Schürch vertraten den SRV auf dem Podest.<br />
Das Weltcupfinale im Einer gewann der<br />
Olympiazweite und amtierende Europameister<br />
Ondrej Synek (Tschechien) vor dem<br />
deutschen Olympiasechsten Marcel Hacker<br />
und dem Kubaner Àngel Fournier Rodriguez.<br />
Im B-Final wurde David Aregger (RC<br />
Schaffhausen) Vierter und somit Zehnter in<br />
der Schlusswertung am Rotsee-Weltcup. Er<br />
hat eine andere Perspektive: den Doppelvierer.<br />
Darin wissen er als 23jähriger Bugmann,<br />
und seine zur Zeit im Trainingslager hinsichtlich<br />
U-23-WM (24.–28. Juli in Linz)<br />
steckenden Kameraden <strong>Aug</strong>ustin Maillefer<br />
(Lausanne-Sports Aviron), Nico Stahlberg<br />
(RC Kreuzlingen) und Barnabé Delarze<br />
(Lausanne-Sports Aviron), Fünfte an der<br />
Europameisterschaft in Sevilla, jetzt aufgrund<br />
der Rotseeresultate, mit welchen<br />
Favoriten sie an der WM in Südkorea Ende<br />
<strong>Aug</strong>ust konfrontiert werden könnten: eine in<br />
allen Läufen siegreiche homogene Crew aus<br />
Kroatien mit den Olympiazweiten David<br />
Sain, Martin Sinkovic, Damir Martin und<br />
Valent Sinkovic, die an der EM in Sevilla<br />
infolge eines Krebses hinter der Schweizer<br />
Crew zu liegen kamen, und die nun auf Rang<br />
2 verwiesene deutsche Europameistercrew<br />
mit den vorjährigen Olympiasiegern Karl<br />
Schulze, Lauritz Schoof und Tim Grohmann<br />
sowie dem neuem Bootskamerad Paul<br />
Heinrich (Zweiter an der U-23-WM im<br />
Achter). Simon Schürch (SC Sursee), Rotsee-Bronzegewinner<br />
im leichten Einer, und<br />
seinem derzeitig die Rippenverletzung auskurierenden<br />
Partner Mario Gyr (SC<br />
Luzern), den EM-Dritten im leichten Doppelzweier,<br />
geht zur Kenntnis, dass die Europameister<br />
Stany Delayre und Jeremie Azou<br />
aus Frankreich sich auf dem Rotsee am<br />
Quatorze Juillet ihre Führungsposition von<br />
Anbeginn an nicht nehmen liessen und<br />
WM-Favoriten in Südkorea sein werden. 18<br />
Nationen erreichten im Weltcupfinale die<br />
Medaillenränge. Unter denen geht die USA,<br />
Bild: Jürg Trittibach<br />
Simon Schürch und Michael Schmid brillierten im leichten Einer... und holten sich Podestplätze.<br />
Die US-Frauen freuen sich über den souveränen<br />
Sieg und die absolute Weltbestzeit (5:54,16) in<br />
der Achterkategorie.<br />
die die Achterrennen bei den Männern und<br />
mit Weltbestzeit bei den Frauen gewann als<br />
erfolgreichste Nation hervor. Der Deutschland-Achter,<br />
dessen Serie von 36 Siegen in<br />
Folge bereits in Essen abgerissen wurde,<br />
verlor auf den allerletzten Metern die Führungsposition<br />
an die entscheidend aufkommende<br />
USA.<br />
Am Samstag durfte eine erfreuliche Medaillenbilanz<br />
bei den Schweizer Leichtgewichtsskiffiers<br />
gefeiert werden: Im Finale holten<br />
der EM-Vierte Michael Schmid (SC Luzern)<br />
Silber und Simon Schürch (SC Sursee),<br />
EM-Dritte mit Mario Gyr im leichten Doppelzweier,<br />
Bronze hinter dem führenden<br />
Portugiesen Pedro Fraga (EM-Zweiter).<br />
Erstmals erreichten zwei Schweizer Boote<br />
in einem internationalen Rotseefinal gleichzeitig<br />
zwei Podestplätze. Die letzten 250<br />
Meter waren ein Duell zwischen den<br />
Die erfolgreichsten Nationen<br />
Nation Gold Silber Bronze Total<br />
USA 3 2 2 7<br />
Neuseeland 3 2 1 6<br />
Deutschland 2 3 1 6<br />
Grossbritannien 2 – 1 3<br />
ItalienG 1 3 1 5<br />
AustralienG 1 2 1 4<br />
KanadaG 1 – 1 2<br />
Tschechien 1 – 1 2<br />
SchweizG – 1 1 2<br />
Bild: © Detlev Seyb/MyRowingPhoto.com<br />
2 RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong>
EDITORIAL<br />
Titelseite: Als Weltmeister grüssen vom Siegerponton der<br />
U23-Weltmeisterschaften in Linz-Ottensheim:<br />
Die Doppelvierer-Crew Roman Röösli (Seeclub<br />
Sempach), <strong>Aug</strong>ustin Maillefer (Lausanne-Sports<br />
Aviron), Nico Stahlberg (Ruderclub Kreuzlingen)<br />
und Barnabé Delarze (Lausanne-Sports Aviron)<br />
(v.l.n.r.).<br />
Foto: © Detlev Seyb/MyRowingPhoto.com<br />
«Die Bilder<br />
gleichen sich...»<br />
beiden sprintenden Schweizern, das sich zugunsten Schmids<br />
entschied. Die restliche Konkurrenz war chancenlos. Michael<br />
Schmid erachtet den silbernen Rotseeerfolg «als Meilenstein auf<br />
dem richtigen Weg zur WM nach Korea». Simon Schürch, notgedrungen<br />
im Skiff gestartet wegen der Rippenverletzung seines<br />
Partners Mario Gyr aus dem Doppelzweier, sieht in seinem Bronzeerfolg<br />
«einen zusätzlichen Motivationsschub». Für das Riemenpaar<br />
Simon Niepmann (SC Zürich)/Lucas Tramèr (CA Vésenaz)<br />
im Zweier-ohne waren nach Vorlauf- und Halbfinalsieg die Medaillenränge<br />
im Final unerwartet plötzlich ausser Reichweite. Die<br />
verbissen kämpfende Schweizer Crew zeigte auf dem letztem<br />
Streckenviertel bei Angriffen der in Führung gegangenen Briten<br />
und der USA Balanceschwierigkeiten und fiel auf Rang 4 zurück<br />
hinter dem EM-Dritten aus Spanien. Für die amtierenden Europameister<br />
ist dies die erste Niederlage.<br />
Der Schweizer Rudersport darf sich aufgrund dieser Rotsee-<br />
Ergebnisse eines schlagkräftigen Leichtgewichtspotenzials vergewissern.<br />
Im Jahr nach Olympia verordnete Nationaltrainer Simon<br />
Cox die Aufteilung des Vierers mit den Olympiafünften Simon<br />
Niepmann, Lucas Tramèr, Simon Schürch und Mario Gyr in zwei<br />
Paarungen zur Stimulierung eines stärkeren Vierers hinsichtlich<br />
Olympia Rio 2016. Bisher ist die Rechnung für Cox fast aufgegangen:<br />
an der EM in Sevilla anfangs Juni holten Niepmann/Tramèr<br />
im nicholympischen Zweier-ohne Gold und Schürch/Gyr im<br />
olympischen Doppelzweier Bronze. In diesen Paarungen sind die<br />
Athleten an die WM in Korea Ende <strong>Aug</strong>ust selektioniert. Erst dann<br />
wird der Vierer wieder ein konkretes Projekt. Ob alle vier sich in<br />
diesem Boot wiederfinden werden, das kann und will Simon Cox<br />
jetzt noch nicht beantworten. Die Frage bleibt, wie weit Mario Gyr<br />
zumindest für die WM, wo er zusammen mit Schürch unbedingt<br />
eine Medaille gewinnen will, wieder voll genesen ist. Nach der<br />
WM in Korea zählen dann einzig die Olympiabootsklassen hinsichtlich<br />
Rio. Rechtzeitig zum Weltcupfinal konnte am Rotsee der<br />
neue Zielturm, konstruiert von einem Zürcher Architektenteam,<br />
voll in Betrieb und Beschlag genommen werden. Er bildet den Auftakt<br />
zu 22 weiteren Erneuerungsmassnahmen der gesamten Infrastruktur<br />
des Göttersees bei Luzern unter der Obhut des «Vereins<br />
Naturarena Rotsee» mit dem Endziel der Errichtung eines neuen<br />
Ruderzentrums. Diesbezüglich laufen die Bewerbungen des<br />
Regattavereins Luzern als Austragungsort des Weltcupfinals der<br />
Samsung-Weltcups 2015 und 2016 beim Weltruderverband FISA.<br />
Die Teilnahme von 43 Nationen bei einem sehr hohen Publikumsaufmarsch<br />
als bestbesuchte Regatta der ganzen Weltcupserie<br />
spricht für eine erfolgreiche Fortsetzung. Christian Schweizer<br />
...nämlich das Titelbild der Nummer 3 und dasjenige der aktuellen Ausgabe<br />
Nummer 4. Dazu trägt natürlich bei, dass die Szenerie bei internationalen<br />
Anlässen, die für die Siegerehrungen präparierten Siegerpontons,<br />
immer identisch im FISA-Corporate-Design gehalten sind. Wichtiger<br />
aber noch, dass Schweizer sich in dieser Umgebung durchaus heimisch fühlen<br />
können. So im letzten Heft die an den Europameisterschaften im<br />
Leichtgewichts-Zweier-ohne stark auftrumpfenden und obenaus schwingenden<br />
Simon Niepmann (Seeclub Zürich)und Lucas Tramèr (CA Vésenaz)<br />
ins Bild gesetzt. Jetzt – erstmals überhaupt an U-23-Weltmeisterschaften<br />
für die Schweiz – die souverän siegende Goldcrew im Doppelvierer<br />
mit Roman Röösli (Seeclub Sempach), <strong>Aug</strong>ustin Maillefer (Lausanne-<br />
Sports Aviron), Nico Stahlberg (Ruderclub Kreuzlingen) und Barnabé<br />
Delarze (Lausanne-Sports Aviron), welche ihrer Freude und Genugtuung<br />
freien Lauf liessen. Lange hat es diese Gelegenheiten nicht mehr gegeben...<br />
umso mehr haben diese Akteure den prominentesten Platz im Magazin<br />
verdient.<br />
Diese beiden Bildsujets sind Zeugnis davon, dass vieles in der Aufbauarbeit<br />
im Verband richtig an die Hand genommen wurde. Ohne zu vergessen,<br />
dass sich speziell im Frauenbereich im Moment arge Lücken auftun, die<br />
nicht vermuten lassen, dass diese Nachführarbeit rasch zu ebenso schönen<br />
Erfolgen und Titelbildern in diesem Sektor führen wird.<br />
Zu welchen Wahrnehmungen dies führen kann, illustriert die folgende<br />
Anekdote: Neulich erhielt ich einen Telefonanruf einer Vertreterin einer<br />
sich für eine Anzeige interessierenden Unternehmung. Die Kontaktpartnerin<br />
eröffnete das Gespräch damit, dass sie sich für die Konditionen im<br />
Rudermagazin, welches den Titel «Championships» trage, interessiere.<br />
Genau dieser Begriff ist auf der Titelseite in Heft 3 herausstechend im Kopf<br />
sichtbar, wohingegen die offizielle Bezeichnung «RudernAvironCanottaggio»<br />
– dazu noch in negativer Umsetzung im Seitenfuss – richtiggehend<br />
dezent daherkam. Selbstverständlich: Ich habe die anfragende Person<br />
umittelbar nicht korrigiert und sie gerne im Glauben gelassen, dass ihre<br />
Interpretation die Stimmige ist.<br />
Und übrigens: Immer wieder wird beklagt, dass der Rudersport in einem<br />
Grossteil der Medien zu wenig berücksichtigt werde. Am Sonntag, <strong>13</strong>.<br />
Oktober ist das allerdings entschieden anders. Das Schweizer Fernsehen<br />
SRF1 strahlt zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr einen Fernsehfilm aus,<br />
in dessen Plot der Rudersport viel Raum einnimmt und der auch deshalb<br />
zu gewichtigen Teilen an den Gestaden des Bielersees – und im Seeclub Biel<br />
– gedreht wurde. Für die Dreharbeiten wurden auch ruderkundige Personen<br />
benötigt. Und wegen dieses Fakts spielt auch ein aktueller zweimaliger<br />
Schweizermeister der Kategorie U17 im Film eine wichtige Rolle.<br />
Jürg Trittibach<br />
RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong> 3
le mot du président<br />
Déjà la mi-saison<br />
®<br />
L’été, c’est le temps des moissons. Cela a<br />
également été le cas pour notre Fédération<br />
qui a récolté de belles médailles dans des<br />
compétitions internationales. A Linz en<br />
Autriche, le quatre de couple dans la<br />
composition Barnabé Delarze, Nico Stahlberg,<br />
<strong>Aug</strong>ustin Maillefer et Roman Röösli<br />
est devenu champion du monde des M23<br />
ans. Notre Fédération gagne ainsi son<br />
premier titre officiel dans cette catégorie.<br />
Je tiens à personnellement féliciter les<br />
quatre champions ainsi que leur entraîneur<br />
Edouard Blanc pour cet authentique exploit<br />
! A la Coupe de la Jeunesse sur le<br />
Rotsee, l’équipe suisse juniors a gagné six<br />
médailles et a conquis le 3 e rang dans le<br />
classement par nations, ce qui constitue le<br />
meilleur résultat depuis 2005. Un grand<br />
bravo à toute l’équipe et à l’entourage.<br />
Que ce résultat acquis en équipe, telles les<br />
valeurs que véhicule notre sport, leur servent<br />
de motivation pour gravir les indispensables<br />
échelons. N’oublions pas les trois places de<br />
finalistes à la Coupe du Monde de Lucerne.<br />
Et, la saison n’est pas encore terminée, fin<br />
août les Championnats du monde séniors<br />
se dérouleront en Corée du Sud. Nous<br />
sommes tous conscients qu’un seuil doit<br />
encore être franchi. Mais permettez-moi de<br />
citer Napoléon : « Le mot impossible n’est<br />
pas dans mon dictionnaire ! »<br />
La semence est tombée sur un terreau<br />
fertile dans l’<strong>aviron</strong> de compétition, mais<br />
n’oublions pas que le cycle des cultures est<br />
quadriennal et qu’il va falloir remettre<br />
l’ouvrage sur le métier jour après jour afin<br />
de passer les différents paliers indispensables<br />
afin de récolter les fruits des investissements<br />
de chacun.<br />
Durant cet été, notre centre d’<strong>aviron</strong> du<br />
Rotsee a été fortement mis à contribution,<br />
d’une part par nos diverses équipes<br />
nationales pour des entraînements, des tests<br />
chronométriques qui ne peuvent avoir lieu<br />
que sur le « Göttersee ». D’autre part, pas<br />
moins de trois régates y ont été organisées et<br />
se sont toutes déroulées sous un soleil<br />
radieux ; notre nouvelle tour d’arrivée a<br />
ainsi réussi son baptême du feu. Toutes ces<br />
manifestations n’auraient pas pu avoir lieu<br />
sans des comités d’organisation bien<br />
structurés et les fidèles bénévoles enthousiastes,<br />
motivés et efficaces sur qui nous<br />
pouvons compter. Je tiens à féliciter et<br />
remercier toutes celles et tous ceux qui ont<br />
permis la tenue de ces évènements pour<br />
lesquels nous n’avons reçu que des<br />
compliments qui sont bien évidemment<br />
destinés à vous les bénévoles.<br />
Du côté de l’<strong>aviron</strong> Loisir, l’organisation de<br />
la randonnée nationale doit encore être<br />
attribuée à un club; certains clubs ont été<br />
contactés et nous souhaitons en confier<br />
l’organisation à l’un d’entre eux, si des clubs<br />
désirent l’organiser qu’ils n’hésitent pas à<br />
nous le faire savoir en effet, nous serons très<br />
heureux de discuter avec eux des modalités<br />
de cet évènement qui se veut convivial afin<br />
de permettre aux rameurs de se retrouver<br />
dans un environnement chaleureux pour<br />
pratiquer leur sport de prédilection et<br />
découvrir les différents plans d’eau de<br />
Suisse.<br />
Confirmant l’attrait de notre sport pour<br />
les rameurs moins jeunes, le mini camp<br />
d’entraî-nement qui était destiné aux<br />
Masters en vue des Régates Mondiales de<br />
Varèse a affiché très rapidement complet et<br />
a ainsi répondu à la demande. Au vu de son<br />
succès pour sa première édition, il sera<br />
reconduit l’année prochaine. Pamela Weisshaupt<br />
a ainsi pu prodiguer ses conseils avisés<br />
à plus d’une vingtaine de rameurs. Je leur<br />
souhaite plein succès pour Varèse.<br />
Stéphane Trachsler, Président FSSA
Schon ist Saisonhälfte<br />
Das wort des Präsidenten<br />
Sommerzeit ist Erntezeit. Das war auch für<br />
unseren Verband der Fall, der an internationalen<br />
Wettkämpfen wertvolle Medaillen eingefahren<br />
hat. In Linz ist der Doppelvierer in der Besetzung<br />
Barnabé Delarze, Nico Stahlberg, <strong>Aug</strong>ustin Maillefer<br />
und Roman Röösli U23-Weltmeister geworden.<br />
Damit hat unser Verband seinen ersten<br />
offiziellen Titel in dieser Kategorie gewonnen.<br />
Ich möchte den vier Champions und ihrem Trainer<br />
Edouard Blanc zu diesem Exploit persönlich<br />
gratulieren! Am Coupe de la Jeunesse auf dem<br />
Rotsee hat das Junioren-Team sechs Medaillen<br />
gewonnen und in der Nationenwertung den dritten<br />
Rang belegt, was das beste Resultat seit 2005<br />
bedeutet. Möge dieses Resultat den jungen Ruderern<br />
als Motivation dienen, um die weiteren Stufen<br />
nach oben zu erklimmen. Vergessen wir auch<br />
die drei Finalplätze am Weltcup in Luzern nicht.<br />
Und die Saison ist noch nicht zu Ende. Ende<br />
<strong>Aug</strong>ust finden in Südkorea die Senioren-Weltmeisterschaften<br />
statt. Wir alle sind uns bewusst,<br />
dass die Latte hoch liegt. Gestatten Sie mir<br />
jedoch, Napoleon zu zitieren: «Das Wort unmöglich<br />
existiert in mein Wörtenbuch nicht!»<br />
Im Ruder-Leistungssport ist der Samen auf<br />
fruchtbaren Boden gefallen. Vergessen wir aber<br />
nicht, dass in der Bodenbewirtschaftung der<br />
Zyklus vierjährig ist, und dass wir das Ganze<br />
unablässig überarbeiten müssen, um weiterhin<br />
voranzukommen und die gepflanzten Früchte<br />
ernten zu können.<br />
Im Laufe dieses Sommers ist unser Rotsee-<br />
Ruderzentrum hart gefordert worden – einerseits<br />
von unseren verschiedenen Nationalmannschaften<br />
für die Trainings und Streckentests, die nur<br />
auf unserem «Göttersee» abgehalten werden<br />
können. Ferner haben hier bei strahlendem Sonnenschein<br />
nicht weniger als drei Regatten stattgefunden.<br />
Unser neuer Zielturm hat damit seine<br />
Feuertaufe bestanden. Alle diese Veranstaltungen<br />
hätten ohne gut strukturierte Organisationskomitees<br />
und die Freiwilligen, die begeistert, motiviert<br />
und effizient ihre Arbeit verrichteten, nicht<br />
stattfinden können. Was das Fitness<strong>rudern</strong> anbetrifft,<br />
muss die Organisation der nationalen<br />
Wanderfahrt noch einem Club zugeteilt werden.<br />
Diverse Clubs sind kontaktiert worden. Falls ein<br />
Verein interessiert ist, kann er sich bei uns melden.<br />
Wir würden uns freuen, mit ihm über die<br />
Modalitäten dieser Veranstaltung zu diskutieren.<br />
Diese soll gesellig sein, um den Ruderern zu<br />
gestatten, sich in einem herzlichen Rahmen wiederzufinden,<br />
ihrem Lieblingssport zu frönen und<br />
die diversen Gewässer der Schweiz zu entdecken.<br />
Das Masters Mini-Camp im Hinblick auf die<br />
Weltregatten in Varese war schnell ausgebucht<br />
und hat unseren Erwartungen entsprochen, was<br />
den Reiz unseres Sports bei den nicht mehr ganz<br />
jungen Ruderern bestätigt. Angesichts des<br />
Erfolges bei der erstmaligen Durchführung, wird<br />
der Anlass nächstes Jahr wiederholt. Pamela<br />
Weisshaupt konnte ihre kostbaren Ratschläge an<br />
mehr als zwanzig Ruderer vermitteln. Ich wünsche<br />
allen viel Erfolg in Varese!<br />
Stéphane Trachsler, Präsident SRV<br />
(Übersetzung Max Schaer)<br />
Già a metà stagione<br />
La parola del presidente<br />
L’estate è tempo di raccolti. Lo è stato anche per<br />
la nostra Federazione che ha potuto raccogliere<br />
importanti risultati in competizioni internazionali.<br />
A Linz, il 4x formato da Barnabé Delarze,<br />
Nico Stahlberg, <strong>Aug</strong>ustin Maillefer e Roman<br />
Röösli ha vinto il titolo mondiale U23 dando<br />
alla Federazione il primo titolo in questa categoria.<br />
Mi congratulo personalmente con questi<br />
bravi atleti ed il loro allenatore Edouard Blanc.<br />
Alla Coupe de la Jeunesse svoltasi sul Rotsee la<br />
nostra squadra ha vinto 6 medaglie risultando<br />
terza nella classifica per nazioni: è il miglior<br />
risultato dal 2005! Possano questi risultati servire<br />
quale incitamento a continuare verso traguardi<br />
più alti. Non dimentichiamo poi anche i 3<br />
posti in finale alla Coppa del Mondo a Lucerna.<br />
E la stagione agonistica non è ancora terminata:<br />
alla fine di agosto si svolgeranno nella Corea del<br />
Sud i Campionati del Mondo seniori. Siamo<br />
tutti coscenti che l’ultimo scalino più difficile è<br />
ancora da superare. Permettetemi comunque di<br />
citare Napoleone che disse «la parola impossibile<br />
non esiste nel mio vocabolario».<br />
Nel settore della competizione la semente è<br />
caduta su un fertile terreno. Non dimentichiamo<br />
però che il ciclo delle colture è quadriennale<br />
e che per raccoglierne i frutti sia necessario che<br />
ognuno si impegni al massimo durante la coltivazione.<br />
Il nostro centro remiero del Rotsee è stato messo,<br />
durante l’estate, sotto pressione. In primo<br />
luogo dai diversi equipaggi nazionali che hanno<br />
qui effettuato i loro allenamenti, i loro test cronometrici<br />
che possono essere effettuati con precisione<br />
solo qui. In più, con tempo magnifico,<br />
hanno avuto svolgimento 3 regate. La nuova<br />
torre d’arrivo ha superato la prova del fuoco.<br />
Tutte queste manifestazioni si sono potute svolgere<br />
regolarmente grazie a ben strutturati<br />
Comitati d’organizzazione ed ai volontari, che,<br />
entusiasti, motivati ed efficienti hanno svolto<br />
bene il loro compito. Per ciò che concerne il<br />
<strong>canottaggio</strong> di diporto non abbiamo ancora trovato<br />
un Club al quale affidare l’organizzazione<br />
del raid nazionale. Clubs interessati nell’organizzazione<br />
sono pregati di contattarci. Saremmo<br />
ben lieti di pianificare con loro l’organizzazione<br />
di questo evento che si vuole di carattere<br />
amichevole alfine di dare ai vogatori la possibilità<br />
di ritrovarsi, di fare nuove amicizie o conoscenze<br />
in un ambiente a loro caro e con possibilità<br />
di conoscere nuovi laghi e fiumi.<br />
Il mini-campo per masters organizzato in vista<br />
dei Campionati del Mondo di categoria, ha<br />
avuto completo successo. E’ una conferma che<br />
l’amore per il nostro sport da parte di atleti non<br />
più giovanissimi è più che mai vivo. Visto questo<br />
successo il campo sarà organizzato anche l’anno<br />
prossimo. Pamela Weisshaupt ha potuto elargire<br />
i suoi consigli e le sue esperienze a più di<br />
venti partecipanti. <strong>Aug</strong>uro a loro buon successo<br />
a Varese. Stéphane Trachsler, Presidente FSSC<br />
(Traduzione Marco Rezzonico)<br />
RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong> 5
Leistungssport<br />
World Cup Regatta II in Eton<br />
Die Briten und Neuseeländer waren auf der Olympiastrecke von Dorney die dominierenden<br />
Podestplatz-Sammler.<br />
Mittelmässige Beteiligung<br />
Nach der von den europäischen Verbänden<br />
nur spärlich besuchten ersten Weltcup-Konkurrenz<br />
auf dem Lake Penrith bei<br />
Sydney, war auf dem Olympiawasser von<br />
Dorney Lake eine Äuffnung des Teilnehmerfeldes<br />
zu verzeichnen. Immerhin 145<br />
Boote hatten sich eingeschrieben. Der<br />
Umbruch nach dem Olympiajahr war<br />
jedoch deutlich zu vermerken; ein ansehnlicher<br />
Teil der arrivierten Athleten hat sich<br />
zurückgezogen oder macht Pause. Von den<br />
grossen Rudernationen fehlten zudem<br />
Kanada und Italien gänzlich. Auch die<br />
Amerikaner waren nur mit Einzelbooten<br />
vertreten, währenddem selbst der deutsche<br />
Ruderverband nur die Hälfte der Kategorien<br />
bestritt. Auch für den SRV passte der<br />
Zeitpunkt nicht optimal in die Saisonplanung...<br />
und so wurde ebenfalls auf eine<br />
Beteiligung verzichtet.<br />
Regattabahn am Lake Dorney bei Eton: Nach der Olympiade auch Austragungsort des Weltcups II.<br />
Bild: ©Igor Meijer/FISA<br />
Briten stark wie immer<br />
Auf heimischem Gewässer waren die<br />
Briten den Erwartungen entsprechend die<br />
dominierende Nation mit nicht weniger<br />
als 11 Podestplätzen. Dahinter rangierten<br />
trotzdem die Deutschen, die Neuseeländer<br />
und die Polen mit 6, 5 bzw. 4 Metallrangierungen.<br />
In der Männer-Skiffkonkurrenz<br />
duellierten sich in Abwesenheit<br />
Im siegreichen britischen Achter unter anderen<br />
dabei: Die olympischen Goldmedaillengewinner<br />
aus dem Vierer ohne, Pete Reed und Andrew<br />
Triggs-Hodge (als Stern pair).<br />
des ein Sabbatical-(Halb)Jahr verbringenden<br />
langjährigen neuseeländischen<br />
«Mass aller Dinge im Skiffbewerb», Mahé<br />
Drysdale, die beiden weiteren Olympiamedaillengewinner<br />
Ondrej Synek und<br />
Alan Campbell... mit dem besseren Ende<br />
für den Tschechen. Bei den Frauen dominierte<br />
Emma Twigg (Neuseeland) ihre<br />
Konkurrenz. Die Olympiasiegerin Mirka<br />
Knapkova (Tschechien) liess Eton aus.<br />
Weil die Deutschen fehlten, hatte der britische<br />
Männerachter freie Bahn und<br />
besiegte im nur 5 Boote umfassenden Feld<br />
die guten Polen. Festzustellen ist, dass die<br />
beiden bisherigen Weltcup-Konkurrenzen<br />
unter der schwachen (Sydney) bzw. mittelmässigen<br />
Besetzung (Eton) litten. Die<br />
Wertigkeit des Weltcups ist – trotz der<br />
am dritten Weltcup-Bewerb in Luzern<br />
üblicherweise nahezu vollzähligen Teilnahme<br />
der Ruderwelt – schlussendlich<br />
nicht entsprechend dem (vielversprechenden)<br />
Bewerbsnamen. Ein Muster mit<br />
reduziertem Wert. Resultate unter www.<br />
worldrowing.com<br />
Jürg Trittibach<br />
Die erfolgreichsten Nationen<br />
Nation Gold Silber Bronze Total<br />
Grossbritannien 4 5 2 11<br />
Neuseeland 4 1 – 5<br />
Deutschland 2 3 1 6<br />
PolenG 1 3 – 4<br />
AustralienG 1 – 1 2<br />
ÖsterreichG 1 – 1 2<br />
Tschechien 1 – – 1<br />
KroatienG 1 – – 1<br />
Ondrej Synek, der Skiff-Dominator, auf<br />
dem Weg zum Training.<br />
Bild: ©Igor Meijer/FISA<br />
6 RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong>
Leistungssport<br />
Comeback von Mahé Drysdale<br />
Früher als erwartet kehrt der neuseeländische Ausnahmeathlet auf die Regattaplätze<br />
zurück... und bereits in Chengju wird mit ihm zu Rechnen sein.<br />
Nach der letztjährigen Olympiade hat Mahé<br />
Drysdale den Rudersport Rudersport sein lassen<br />
und sich nach Jahren intensiver Arbeit eine<br />
sportliche Auszeit genommen. Wie er auf seiner<br />
Website schreibt, hat er diese genutzt, um<br />
sich geistig und physisch zu erholen. Betätigt<br />
hat er sich allerdings trotzdem sportlich. Und<br />
dies keineswegs auf Sparflamme. So als Multisportler<br />
(Laufen, Kayak- und Radfahren) beim<br />
226 km langen Coast-to-Coast-Event von der<br />
Süd- zur Nordinsel in seiner neuseeländischen<br />
Heimat oder als Finisher beim Ironman Australia<br />
in seiner Geburtsstadt Melbourne. Aber<br />
auch Reisen war angesagt, an Veranstaltungen<br />
Red und Antwort zu seinen sportlichen Taten<br />
stehen... und es reichte sogar, seiner Freundin<br />
Veranstaltungen besuchen und Auskunft geben waren nach dem Olympiasieg Hauptbeschäftigungen<br />
von Mahé Drysdale.<br />
Mahé Drysdale hat der Musse Adieu gesagt.<br />
Juliette Haigh (in London Bronzemdaillengewinnerin<br />
im Zweier-ohne) einen Heiratsantrag<br />
zu machen. (Ob das Paar inzwischen den<br />
Ehehafen angelaufen hat, entzieht sich der<br />
Kenntnis der Redaktion.) Nach 6-monatigem<br />
Sabbatical hat Mahé das intensive Vollzeit-<br />
Training wieder aufgenommen. Offenbar<br />
befindet sich er bereits wieder auf einem<br />
hohen Leistungslevel. Nach einem Time Trial<br />
am Lake Karapiro haben ihn die neuseeländischen<br />
Verbandselektionäre – auf der Web-<br />
site von Rowing New Zealand nachzulesen –<br />
nun bereits wieder für die Ende <strong>Aug</strong>ust<br />
anstehenden Weltmeisterschaften im südkoreanischen<br />
Chengju nominiert. Der erste<br />
Zwischenschritt auf dem langen Weg zum<br />
nächsten grossen Ziel: der Olympiade in Rio<br />
2016. Zwischendurch reicht die Zeit trotzdem<br />
noch für ein weiteres «Abenteuer». Im<br />
Rahmen einer World-Vision-Aktion bestieg<br />
Mahé im Juni den 5895 m hohen Kilimandscharo.<br />
Jürg Trittibach<br />
Rudern auf den Backwaters von Kerala<br />
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Südindiens beim Rudern auf den<br />
Backwaters von Kerala. Die tropische<br />
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RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong> 7
LEISTUNGSSPORT<br />
In Linz-Ottensheim wurde der<br />
Doppelvierer U23-Weltmeister<br />
Barnabé Delarze, Nico Stahlberg, <strong>Aug</strong>ustin Maillefer und Roman Röösli holten sich den<br />
ersten offiziellen U23-Weltmeistertitel für den SRV. Ebenfalls im Finale ruderten im Frauen-<br />
Leichtgewichts-Doppelzweier Frédérique Rol und Patricia Merz. Sie wurden wie im Vorjahr<br />
Sechste.<br />
Favoritenrolle souverän wahrgenommen<br />
Hochsommerliche Temperaturen und<br />
flaches Wasser mit einem ganz leichten<br />
Schiebewind erwartete die Finalistinnen und<br />
Finalisten der U23-Ruder-Weltmeisterschaften<br />
<strong>20<strong>13</strong></strong> in Linz-Ottensheim. Der<br />
Schweizer Männer-Doppelvierer mit Barnabé<br />
Delarze (Lausanne-Sports Aviron),<br />
Nico Stahlberg (Ruderclub Kreuzlingen),<br />
<strong>Aug</strong>ustin Maillefer (Lausanne-Sports Aviron)<br />
und Roman Röösli (Seeclub Sempach)<br />
ging als Vorlauf- und Halbfinalsieger in das<br />
Finale. Das Schweizer Boot wurde seiner<br />
Favoritenrolle gerecht und gewann in der<br />
sehr guten Zeit von 5:43,60 Minuten. Wie<br />
dann das Boot aus Neuseeland, das zum<br />
Endspurt ansetzte und dem Schweizer Boot<br />
vorerst schnell näher kam. Doch dann vermochte<br />
sich das Schweizer Quartett zu verteidigen<br />
und holte mit 0,6 Sekunden Vorsprung<br />
die Goldmedaille im Männer-Doppelvierer<br />
vor Neuseeland und Deutschland.<br />
Titelverteidiger Ukraine blieb trotz schnellem<br />
und kraftvollem Start ohne Chance und<br />
wurde Sechster. Mit dem heutigen Sieg holten<br />
sich Nico Stahlberg und Roman Röösli<br />
ihre erste FISA-Meisterschaftsmedaille,<br />
während es für Schlagmann Barnabé Delarze<br />
(Junioren-Bronze im Vorjahr) und dem ehemaligen<br />
Junioren-Weltmeister <strong>Aug</strong>ustin<br />
Merz/Rol wie im Vorjahr auf Rang 6<br />
Der Leichtgewicht-Doppelzweier mit Frédérique<br />
Rol (Lausanne-Sports Aviron) und<br />
Patricia Merz (See-Club Zug) versuchte<br />
sein Glück im Finale mit einem schnellen<br />
Start, der ihnen auch gelang. Sie fuhren während<br />
rund 800 Metern mit den besten Booten<br />
mit, doch dann mussten sie dem hohen<br />
Anfangstempo etwas Tribut zollen und wurden<br />
wie im Vorjahr gute Sechste. Die beiden<br />
Leichtgewichtsfrauen waren mit diesem<br />
Resultat dafür besorgt, dass der Schweizerische<br />
Ruderverband mit zwei Booten in den<br />
Finalrennen auf dem Donau-Nebenarm vertreten<br />
war.<br />
Bilder: © Detlev Seyb/MyRowingPhoto.com<br />
Mit aufgeblähten Backen auf dem Weg zum harterkämpften WM-Titel: Barnabé Delarze, Nico Stahlberg, <strong>Aug</strong>ustin Maillefer und Roman Röösli (v.l.n.r.).<br />
erwartet setzte sich das Schweizer Boot mit<br />
einem schnellen Start an die Spitze und<br />
ruderte sich einen maximalen Vorsprung<br />
von einer Bootslänge auf die Verfolgerboote<br />
heraus. Auf den letzten 500 Metern war es<br />
Maillefer bereits die zweite Medaille ist. Für<br />
den Schweizerischen Ruderverband ist die<br />
Goldmedaille im Doppelvierer zudem die<br />
erste Goldmedaille seit es offizielle U23-<br />
Weltmeisterschaften im Rudern gibt.<br />
Sieg im B-Finale für Juliette Jeannet<br />
In den B-Finalrennen (Ränge 7–12) standen<br />
vier Schweizer Boote im Einsatz. Im Skiff<br />
Leichtgewichte Frauen gelang der Lausannerin<br />
Juliette Jeannet ein sehr gutes Rennen.<br />
8 RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong>
LEISTUNGSSPORT<br />
Jeannet, bisher eher als Langsamstarterin<br />
bekannt, erwischte einen guten Start und lag<br />
nie mehr als eine Bootslänge hinter dem führenden<br />
Boot. Auf der zweiten Streckenhälfte<br />
kam Juliette Jeannet immer besser in Fahrt<br />
und schloss zu den führenden Booten aus<br />
Frankreich und Kroatien auf. Im Schlusssprint<br />
gelang es ihr sogar, von Position vier<br />
kommend, ihre Bugspitze ganz nach vorne<br />
zu schieben. Sie gewann zum Abschluss ihrer<br />
ersten U23-Weltmeisterschaft das B-Finale<br />
und erreichte so ihre bislang beste Platzierung<br />
an einer Weltmeisterschaft.<br />
war es letztlich der vierte Platz, was im<br />
Schlussklassement dem 10. Rang entspricht,<br />
der für Valérie Rosset resultierte. Der<br />
Leichtgewichts-Vierer-ohne Steuerman mit<br />
Valentin Gmelin (Ruderclub Uster), Vincent<br />
Giorgis (Lausanne-Sports Aviron), François<br />
Gallot (Grasshopper Club Zürich) und Joel<br />
Schürch (Seeclub Sursee) musste an der diesjährigen<br />
U23-Weltmeisterschaft viel Lehrgeld<br />
bezahlen. Wie schon im Vor- und Hoffnungslauf<br />
klassierte sich das Schweizer Boot<br />
auf dem fünften Rang. Nach einer guten<br />
ersten Streckenhälfte, wo der Schweizer<br />
Grosses Teilnehmerfeld<br />
Die U23-Weltmeisterschaft <strong>20<strong>13</strong></strong> in Linz-<br />
Ottensheim, mit dem zweitgrössten Teilnehmerfeld<br />
in der Geschichte der U23-<br />
Weltmeisterschaften, war geprägt von heissen<br />
Temperaturen, perfekten Wasserverhältnissen<br />
und hochstehenden Wettkämpfen.<br />
Besonders erfolgreich waren die Mannschaften<br />
aus Rumänien, Deutschland und<br />
Italien. Die Schweizer Bilanz fällt positiv<br />
aus. Mit einer Goldmedaille, einem zusätzlichen<br />
Finalplatz sowie drei weiteren Booten<br />
in den Top 10 vermochte die Delegation<br />
die Verbandszielsetzungen zu erfüllen. Im<br />
kommenden Jahr finden die U23-Weltmeisterschaften<br />
auf dem Lago di Varese in<br />
Italien statt.<br />
Christian Stofer<br />
Resultat Rennen mit Schweizer Beteiligung.<br />
Doppelvierer (Final A, Ränge 1–6): 1.<br />
Schweiz (Roman Röösli, <strong>Aug</strong>ustin Maillefer,<br />
Nico Stahlberg, Barnabé Delarze) 5:43,60.<br />
2. Neuseeland 5:44,20. 3. Deutschland<br />
5:48,85. 4. Grossbritannien 5:50,52. 5. Frankreich<br />
5:55,16. 6. Ukraine 5:59,42.<br />
Sorgten mit der Finalteilnahme für ein starkes Resultat: Schlagfrau Frédérique Rol und Patricia Merz.<br />
Doppelzweier Frauen Leichtgewichte (Final<br />
A, Ränge 1–6): 1. Piggot/Stubbs (Gb)<br />
7:08,57. 2. Knoke/Pieper (De) 7:09,71. 3.<br />
Mackenzie/Owen (Neus) 7:10,07. 4. Lehaci/<br />
Asoltanei (Rum) 7:10,58. 5. Miansarow/Nesbitt<br />
(Aus) 7:12,<strong>13</strong>. 6. Patricia Merz/Frédérique<br />
Rol (Sz) 7:18,14.<br />
Drei Boote in den Top 10...<br />
Luca Fabian (Basler Ruderclub) ruderte<br />
ebenfalls im B-Finale. Fabians Ambitionen<br />
als Bronzemedaillengewinner aus dem Vorjahr<br />
vor der Regatta lagen klar höher und so<br />
war es doch sehr gewöhnungsbedürftig, dass<br />
auch der letztjähige U23-Weltmeister Giannaros<br />
aus Griechenland ins B-Finale verdrängt<br />
wurde und sich so ein starkes Feld<br />
dem Starter stellte. Luca Fabian musste auch<br />
dort hart kämpfen für eine gute Platzierung.<br />
Dank dem schnellsten Abschnitt auf dem<br />
Schlussviertel vermochte er seine Bugspitze<br />
noch auf den dritten Platz vorzu<strong>rudern</strong>, so<br />
dass ihm in der Endabrechnung der 9. Rang<br />
notiert wird. Auch die Schweizer Skifferin in<br />
der offenen Klasse ruderte ihr B-Finale.<br />
Gegenüber dem Halbfinale, wo sie sogar<br />
um einen Platz im Finale mitruderte, war<br />
ihr Schlag heute bereits früh im Rennen<br />
nicht so kraftvoll und so lag sie während<br />
des ganzen Rennens an fünfter, manchmal an<br />
vierter Stelle. Im Endspurt vermochte sie<br />
noch einmal etwas entgegenzusetzen, doch<br />
Vierer meist an zweiter Stelle lag, musste<br />
die Schweizer Crew auf der Streckenhälfte<br />
sowohl Russland wie auch Polen ziehen lassen.<br />
Für den Leichtgewichts-Vierer resultiert<br />
somit der 11. Schlussrang.<br />
...und zwei Boote in den C-Finals<br />
Bereits vorgängig hatten der Männer-Einer<br />
und der leichte Zweier ohne ihre Rennen –<br />
jeweils im C-Final – abgeschlossen. Romain<br />
Loup (Lausanne-Sports Aviron), der sich<br />
nach einem tollen Rennen und einer kämpferischen<br />
Leistung den 14. Schlussrang<br />
holte. Ebenfalls im 14. Rang klassierten<br />
sich Emile Merkt und Fiorin Rüedi (Grasshopper<br />
Club Zürich). Im letzten Rennen<br />
gelang ihnen die beste Leistung der diesjährigen<br />
Weltmeisterschaft.<br />
Skiff Frauen Leichtgewichte (Final B, Ränge<br />
7–12): 1. Juliette Jeannet (Sz) 7:54,37. 2.<br />
Pavkovic (Kro) 7:54,87. 3. Maréchal (Fr)<br />
7:55,84. 4. Snelgrove (Ka) 8:01,11. 5. Nesajda<br />
(De) 8:05,53. 6. Ioannou (Zyp).<br />
Skiff (Final B, Ränge 7–12): 1. Gyimes (Un)<br />
7:55,58. 2. Diamanti (Griech) 7:55,88. 3.<br />
Kiehn (Dä) 7:58,16. 4. Valérie Rosset (Sz)<br />
7:58,60. 5. Lips (USA) 7:59,73. 6. Kaarrfelt<br />
(Sd) 8:09,45.<br />
Skiff Männer Leichtgewichte (Final B, Ränge<br />
7–12): 1. Giannaros (Griech) 7:06,03. 2.<br />
Gherzi (It) 7:07,58. 3. Luca Fabian (Sz)<br />
7:09,48. 4. Lake (Aus) 7:10,05. 5. Tamas (Un)<br />
7:12,28. 6. Mertens (De) 7:12,43.<br />
Vierer o. Stm. Männer Leichtgewichte (Final<br />
B, Ränge 7–12): 1. Niederlande 6:14,54. 2.<br />
Ungarn 6:17,60. 3. Russland 6:18,45. 4. Polen<br />
6:20,94. 5. Schweiz (Joel Schürch, François<br />
Gallot, Vincent Giorgis, Valentin Gmelin)<br />
6:23,47. 6. Australien 6:27,20.<br />
RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong> 9
LEISTUNGSSPORT<br />
Donau-Jahrhundertflut<br />
im Vorfeld der U23-WM<br />
Einwandfreie Bedingungen erwartet männiglich beim Eintreffen auf einem Regattaplatz.<br />
In Linz-Ottensheim war dafür allerdings eine Parforceleistung der Organisatoren nötig.<br />
Im Juni «schüttete» es über weiten Teilen<br />
Europas aussergewöhnlich. Das Wort Jahrhundertflut<br />
wurde oft gebraucht. Auch die<br />
Donau und die anliegenden Gegenden waren<br />
massiv betroffen. Und somit auch die Regattastrecke<br />
der U23-WM auf einem Donau-<br />
Nebenarm. Sieben Wochen vor dem Event<br />
überflutete das Hochwasser die Regattanlage<br />
vollständig. Zielturm, Mannschaftskabinen,<br />
Duschen und Restaurant standen unter<br />
Wasser. Die Infrastruktur wurde zu einem<br />
grossen Teil zerstört. Das Organisationskomitee<br />
leistete eine unglaubliche Zusatzarbeit:<br />
267'000 m 3 Schlamm mussten abgetragen<br />
und aus dem Wasser gebaggert werden, um<br />
alles wieder regattatauglich zu machen. Und<br />
es gelang tatsächlich rechtzeitig, für einwandfreie<br />
Bedingungen zu sorgen. Jürg Trittibach<br />
«Land unter» sieben Wochen vor der U23-Weltmeisterschaft.<br />
Junioren-WM Trakai: 10. Rang<br />
für den Frauen-Doppelvierer<br />
Nachdem das Schweizer Boot im B-Final zuerst in Führung lag und alles gab, musste es der<br />
Pace auf dem letzten Streckenviertel Tribut zollen und noch drei Boote passieren lassen.<br />
Das einzige SRV-Boot in Trakai in der Besetzung<br />
Fanny Belais (CA Vésenaz), Pascale<br />
Walker (RC Zürich), Debora Hofer (SC<br />
Thun) und Leanne Kunz (SC Luzern) beendete<br />
damit die Junioren-WM auf dem 10.<br />
Schlussrang, was einer Klassierung in der<br />
ersten Ranglistenhälfte entspricht. Nachdem<br />
die Schweizerinnen im Halbfinale ohne Aussicht<br />
auf eine Finalklassierung den fünften<br />
Rang belegten, ruderten sie im B-Final um<br />
Rang 7. Das Schweizer Boot führte lange<br />
Zeit und prägte das Rennen über weite Strecken.<br />
Auch bei 1500 Metern sah es für die<br />
Schweizerinnen noch sehr gut aus, ehe eine<br />
Die SRV-Delegation bei der Eröffnungsfeier.<br />
Gegenwind-Brise auf dem letzten Streckenviertel<br />
die Athletinnen physisch nochmals<br />
stark forderte. Australien vermochte sich<br />
etwas abzusetzen und gewann das kleine<br />
Finale. Die Schweizerinnen, vor den Dauerrivalinnen<br />
aus Tschechien liegend, vermochten<br />
aber den Schlussspurt von Südafrika und<br />
Tschechien nicht mehr zu kontern und wurden<br />
somit mit geringem Rückstand auf<br />
Rang 4 im Ziel registriert. Gemäss Auskunft<br />
von Nationaltrainerin Anne-Marie Howald<br />
haben die vier Athletinnen im B-Final ihr<br />
bestes Rennen der Junioren-WM gezeigt,<br />
sind aber trotzdem enttäuscht, dass die aussichtsreiche<br />
Position im Rennen letztlich<br />
noch abgegeben werden musste. Die Athletinnen<br />
können sich aber nichts vorwerfen,<br />
sondern haben aufopfernd gekämpft und<br />
alles gegeben.<br />
Christian Stofer<br />
10 RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong>
COUPE DE LA JEUNESSE<br />
Sechs Medaillen für<br />
die Schweizer Junioren-Equipe<br />
Das Fazit von zwei Wettkampftagen mit dem identischen Programm aus Schweizer Sicht:<br />
Sechs Medaillen – je 2 in allen Legierungen – und Platz 3 in der Nationenwertung.<br />
Bilder: Jürg Trittibach<br />
Guillaume Graf und Jacob Blankenberger gingen an beiden Tagen als Goldmedaillengewinner hervor.<br />
ton die Silbermedaille. Am Sonntag vermochten<br />
sich alle anderen Crews gegenüber dem Vortag<br />
zu steigern. So resultierte für den Doppelzweier<br />
mit Elena Botti (CC Lugano) und Ladina<br />
Demarmels (RC Zürich) eine Bronzemedaille,<br />
nachdem sie am Vortag «nur» den letzten Finalplatz<br />
erreicht hatten. Ihnen gleich machten es<br />
die Jüngsten im Aufgebot, Flurina Christen (SC<br />
Stansstad) und Louisa Geuke (SC Luzern), im<br />
Zweier-ohne, nach. Nachdem sie am Vortag<br />
knapp das Podest verfehlten, schoben sie den<br />
Bug bei der Reprise mit dem letzten Schlag in<br />
dritter Position über die Ziellinie.<br />
Zum vierten Mal war mit dem Rotsee ein einheimisches<br />
Gewässer Austragungsstätte des<br />
Coupe de la Jeunesse, Europas wichtigstem<br />
U19-Bewerb. Der Junioren-Ländervergleich<br />
wurde <strong>20<strong>13</strong></strong> von 12 Nationen (Belgien, Frankreich,<br />
Grossbritannien, Holland, Irland, Italien,<br />
Österreich, Polen, Portugal, Spanien<br />
Schweiz und Ungarn) bestritten. Die rund<br />
380 Teilnehmenden fanden bei heissen Temperaturen<br />
das gewohnt faire Ruderwasser vor.<br />
Medaillen in allen Farben<br />
An beiden Wettkampftagen setzte sich jeweils<br />
der Doppelzweier mit Jacob Blankenberger (GC<br />
Zürich) und Guillaume Graf (Lausanne-Sports<br />
Aviron) in überzeugender Manier an den Ranglistenkopf<br />
und feierte einen ungefährdeten Doppelsieg.<br />
Auch der Tessiner Zweier-ohne mit<br />
Gianmarco Bernasconi und Vincenzo de Luca<br />
(beide CC Lugano) zeichnete sich an beiden<br />
Tagen aus: Zweimal erwartete sie auf dem Pon-<br />
Freude pur: Trainer Jürgen Träger umarmt<br />
Ladina Christen und Louisa Geuke.<br />
Final-A-Rangierungen<br />
An beiden Wettkampftagen erreichte Lisa Cassina<br />
(CC Lugano) die Finalläufe. Ein fünfter<br />
und sechster Platz war die Ausbeute. Nach dem<br />
Gewinn des B-Finals am Samstag verbesserte<br />
sich auch der Junioren-Doppelvierer und kam<br />
auf Position 4 ins Ziel. Die gleiche Klassierung<br />
erzielte der Rapperswiler Matthias Kühni im<br />
Skiff, nachdem er am Samstag im B-Finale fuhr.<br />
Holten zweimal Silber: Die Luganesi<br />
Gianmarco Bernasconi und Vincenzo de Luca.<br />
Die sonntägliche Bronzemedaille machte Elena<br />
Botti und Ladina Demarmels stolz und froh.<br />
Dritter Rang in der Mannschaftswertung<br />
In der Mannschaftswertung erreichte die<br />
Schweiz den erfreulichen dritten Platz.<br />
Erfolgreichste Nation bei den Junioren war<br />
Italien. Bei den Juniorinnen und in der<br />
Gesamtwertung war Grossbritannien siegreich.<br />
Jürg Trittibach<br />
RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong> 11
COUPE DE LA JEUNESSE<br />
Gary Harris<br />
neuer Coupe-Präsident<br />
Der Brite Gary Harris wurde in Luzern zum neuen Präsidenten des Coupe de la Jeunesse<br />
gewählt. Er wird Nachfolger von Geoffrey Brook, der 12 Jahre als Präsident wirkte.<br />
Bild: Büsy Lingg<br />
drei verbleibenden Komitee-Mitgliedern<br />
Christian Stofer (Generalsekretär, Schweiz),<br />
Daniël Deweert (Technischer Delegierter,<br />
Belgien) und Bas Labordus (Technischer<br />
Delegierter, Niederlande) die Leitung<br />
des Coupe de la Jeunesse. Vorgänger von<br />
Gary Harris im Amt als Präsidenten waren<br />
Jean-Michel Oswald (Schweiz, 1985–1989),<br />
Patrick Rombaut (Belgien, 1989–2001) und<br />
Geoffrey Brook (2001–<strong>20<strong>13</strong></strong>), die sich alle<br />
an den Gestaden des Rotsees nach langer<br />
Zeit wieder zusammenfanden.<br />
Die vier bisherigen Präsidenten des Coupe de la Jeunesse trafen sich am Nations Dinner in Luzern<br />
(v.l.n.r.: Patrick Rombaut, Jean-Michel Oswald, Geoffrey Brook und der neu gewählte Gary Harris).<br />
Nach 27 Teilnahmen am Coupe de la Jeunesse<br />
trat der Brite Geoffrey Brook als Präsident<br />
zurück. Er hatte als Team Manager<br />
des britischen Junioren-Teams angefangen,<br />
diente von 1989 bis 2001 als Generalsekretär<br />
und war seit 2001 Präsident des Coupe<br />
de la Jeunesse. Da er die statutarische Amtszeitbeschränkung<br />
erreichte, trat der «Mister<br />
Coupe» anlässlich der Delegiertenversammlung,<br />
die im Ruderzentrum Luzern<br />
durchgeführt wurde, von seinem Amt<br />
zurück. Einziger Kandidat für die Nachfolge<br />
war der britische Coupe-Delegierte Gary<br />
Harris, seinerseits Vizepräsident des britischen<br />
Verbandes. Gary Harris ist seit 2005<br />
als Delegierter von British Rowing im Coupe<br />
de la Jeunesse involviert und übernimmt<br />
nun als vierter Präsident zusammen mit den<br />
Coupe de la Jeunesse 2015 in Szeged<br />
Weiter wurde anlässlich der Delegiertenversammlung<br />
der Coupe de la Jeunesse<br />
2015 an den ungarischen Ruderverband<br />
vergeben. Der Coupe de la Jeunesse findet<br />
auf der internationalen Regatta-Strecke in<br />
Szeged statt. Damit wird der Coupe de la<br />
Jeunesse 2015 erstmals in Ungarn ausgetragen.<br />
Die Kandidatur von Szeged gewann in<br />
einer geheimen Wahl gegen Mailand, das<br />
vom italienischen Ruderverband vorgeschlagen<br />
war. 2014 findet der Coupe de la<br />
Jeunesse im französischen Libourne statt.<br />
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12 RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong>
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RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong> <strong>13</strong>
LEISTUNGSSPORT<br />
Neue Schweizer Titelträger/<br />
-innen auf dem Rotsee erkoren<br />
Herrliches Sommerwetter und der «Göttersee» sorgten für eine unvergleichliche Kulisse<br />
und mit über 520 Boote konnte ein neuer Melderekord notiert werden.<br />
Rekordzahl an Anmeldungen<br />
Nicht weniger als 521 Boote hatten sich<br />
angemeldet. Die grösste Schweizermeisterschafts-Regatta<br />
war die Folge. Meist setzten<br />
sich zwar die Favoriten am stärksten in Szene,<br />
aber Überraschungen blieben trotzdem<br />
nicht aus. In Serie waren spannende Wettkämpfe<br />
und knappe Entscheidungen zu verzeichnen.<br />
Im Einer war es Nico Stahlberg<br />
(Ruderclub Kreuzlingen), der nach 2011<br />
seinen zweiten Meistertitel feiern konnte.<br />
Sein Kollege aus dem SRV-Doppelvierer,<br />
David Aregger (Ruderclub Schaffhausen),<br />
folgte ihm auf den Fersen. Im Pendant,<br />
dem Frauen-Skiff, liess Jeannine Gmelin<br />
(Ruderclub Uster) nichts anbrennen und<br />
verteidigte den Titel aus dem Vorjahr<br />
souverän. Bei den Leichtgewichten gewann<br />
der U23-Ruderer Luca Fabian (Basler<br />
Ruderclub) das Schweizermeister-Fanion,<br />
bei den Leichtgewichts-Frauen war es<br />
Juliette Jeannet (Lausanne-Sports, Section<br />
Aviron), welche ihren ersten Meistertitel<br />
gewinnen konnte. In den Achterrennen<br />
gingen beide Titel an den Zürichsee: Erfolgreich<br />
waren der Belvoir Ruderclub Zürich<br />
bei den Frauen und der Seeclub Zürich<br />
bei den Männern – wo Simon Niepmann<br />
den Takt angab. Auch weitere Nationalmannschaftsruderer<br />
sah man in eher<br />
ungewohnten Konstellationen für ihre<br />
Stammvereine auf dem Wasser. So gewan-<br />
nen Barnabé Delarze und <strong>Aug</strong>ustin Maillefer<br />
für Lausanne-Sports, Section Aviron den<br />
Doppelzweier und Simon Schürch wurde<br />
im Leichtgewichts-Doppelzweier mit seinem<br />
Bruder Joel – für den Seeclub Sursee<br />
an den Start gehend – Zweiter. Michael<br />
Schmid verstärkte zudem den in zweiter<br />
Position im Ziel einfahrenden Achter des<br />
Seeclub Luzern.<br />
Clubwertung/Preis der Ehrenmitglieder<br />
(gestiftet von den Ehrenmitgliedern des<br />
Schweizerischen Ruderverbandes)<br />
Rang Punkte Club<br />
1 62 Lausanne-Sports,<br />
Section Aviron<br />
2 39 See-Club Zug<br />
3 32 Grasshopper Club Zürich<br />
4 31 Ruderclub Zürich<br />
5 22 Basler Ruderclub<br />
6 20 Club Canottieri Lugano<br />
7 19 Seeclub Zürich<br />
8 17 Belvoir Ruderclub Zürich<br />
9 <strong>13</strong> Seeclub Biel<br />
<strong>13</strong> Ruderclub Cham<br />
11 12 Seeclub Stansstad<br />
12 10 Ruderclub Schaffhausen<br />
<strong>13</strong> 9 Ruderclub Baden<br />
9 Seeclub Küsnacht<br />
9 Ruderclub Reuss Luzern<br />
Lausanne-Sports Aviron und der See-<br />
Club Zug dominierten die Clubwertungen<br />
Zum siebten Mal in ununterbrochener Folge<br />
erwies sich die Ruder-Sektion von Lausanne-<br />
Sports über die gesamte Schweizermeisterschaftsregatta<br />
als erfolgreichster Club. Die<br />
detaillierten Resultate der SM auf dem Rotsee<br />
vom 6./7. Juli <strong>20<strong>13</strong></strong> sind einsehbar: www.<br />
swissrowing.ch<br />
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Challenge Fovanna des minimes et cadets<br />
(offert par les members d'honneurs du<br />
CA Vevey)<br />
Rang Punkte Club<br />
1 58 See-Club Zug<br />
2 46 Seeclub Biel<br />
3 44 Grasshopper Club Zürich<br />
4 30 Club Aviron Vésenaz<br />
30 Lausanne-Sports, Aviron<br />
30 Seeclub Küsnacht<br />
7 28 Ruderclub Reuss Luzern<br />
8 26 Ruderclub Zürich<br />
9 24 Club Aviron Ville Fribourg<br />
24 Seeclub Stansstad<br />
11 22 Seeclub Sempach<br />
12 16 Forward RC Morges<br />
16 Seeclub Thun<br />
16 Societa Canottieri Locarno<br />
15 14 Seeclub Luzern<br />
14 Seeclub Stäfa<br />
Bild: Stöh Grünig<br />
Durchwegs spannende Wettkämpfe: Hier im Junioren-Achter U19 die RGM SC Luzern/SC Wädenswil gegen die Antipoden der RGM Basler RC/SC Biel.<br />
14 RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong>
AVIRON ROMAND<br />
Les rameurs romands rament<br />
déjà pour Rio<br />
Comme de coutume, les rameurs romands se sont distingués lors des Championnats<br />
suisses sur le Rotsee le premier week-end de juillet. Au classement par clubs, le Lausanne-<br />
Sports Aviron a terminé au 1er rang pour la septième année consécutive. Tour d'horizon<br />
avec quatre protagonistes de l'<strong>aviron</strong> romand le dimanche 7 juillet <strong>20<strong>13</strong></strong>.<br />
Edouard Blanc<br />
Age: 33 ans<br />
Profession: Entraîneur national M23<br />
Club: Rowing Club Lausanne et<br />
CA Vevey<br />
Palmarès: <strong>20<strong>13</strong></strong> Champ. du monde M23<br />
(en tant 1 er en 4x SH<br />
qu'entraîneur) 2010 Oxford-Cambridge 1 er<br />
2008 Champ. du monde M23<br />
3 e en 2- SF<br />
Que pensez-vous de la nouvelle tour<br />
d'arrivée du Rotsee?<br />
Edouard Blanc: C'est un très bel outil<br />
pour les arbitres qui les aide dans leurs<br />
prises de décision pour le fairplay du sport.<br />
Lucas Tramèr: Elle s'intègre bien dans le<br />
paysage, ce n'est pas un bloc en béton;<br />
quoique, je trouve son coût élevé.<br />
<strong>Aug</strong>ustin Maillefer: J'attends que le bois<br />
brunisse un peu afin qu'elle s'intègre encore<br />
mieux dans le paysage.<br />
Frédérique Rol: C'est bien que la Suisse<br />
dispose à nouveau d'un complexe d'<strong>aviron</strong><br />
apte à recevoir des compétitions internationales.<br />
Etes-vous satisfait de vos résultats<br />
d'aujourd'hui?<br />
<strong>Aug</strong>ustin M.: Je suis très satisfait de mes<br />
courses des Championnats suisses. Barnabé<br />
Delarze et moi ne sommes pas un binôme<br />
qui fonctionne bien dès les premiers coups.<br />
C'était l'occasion de peaufiner ça. La finale<br />
s'est très bien passée. Nous avons pu contrôler<br />
notre effort dès la mi-parcours en vue de<br />
la course suivante. En 4x, je faisais partie du<br />
bateau «fun» du Lausanne-Sports, le bateau<br />
«sérieux» n'ayant pas besoin de moi pour<br />
gagner. Notre quatre a été formé une<br />
dizaine de jours avant les championnats<br />
avec des individualités fortes mais la moitié<br />
de l'équipage n'avait plus ramé depuis neuf<br />
mois. On s'est entraîné dans la vague à Lausanne<br />
et on a fini par une belle course contre<br />
Grasshopper. On a lancé des séries de dix<br />
coups «fun» et on a eu beaucoup de plaisir.<br />
Frédérique R.: Oui, je suis contente des<br />
courses. Nous avons formé les bateaux très<br />
tard et n'avons pas pu beaucoup ramer<br />
ensemble. Pourtant, il n'a pas manqué<br />
beaucoup et nous n'avons rien à regretter!<br />
Je crois vraiment qu'on a fait de notre mieux<br />
et je suis contente d'avoir pu participer à la<br />
victoire du Lausanne-Sports dans le classement<br />
des clubs! Cependant, j'espère pouvoir<br />
décrocher un titre de championne<br />
suisse l'an prochain!<br />
Qu'est-ce qui a changé dans votre<br />
préparation par rapport à l'année passée;<br />
vous semblez avoir gagné en maturité?<br />
<strong>Aug</strong>ustin M.: En termes de disponibilité<br />
pas grande chose. En termes d'entraînement,<br />
j'ai augmenté le volume de quelques<br />
25%.<br />
Avez-vous pu tirer des leçons particulières<br />
de votre participation aux J.O. de<br />
Londres?<br />
<strong>Aug</strong>ustin M.: Surtout l'expérience; je sais<br />
maintenant ce que sont les Jeux olympiques.<br />
Frédérique Rol<br />
Age: 20 ans<br />
Profession: Etudiante en médias et<br />
communication<br />
Club: Lausanne-Sports Aviron<br />
Palmarès: <strong>20<strong>13</strong></strong> Champ. du monde M23<br />
6 e en 2x pl<br />
<strong>20<strong>13</strong></strong> Champ. d'Europe<br />
9 e en 2x pl<br />
2012 Champ. du monde M23<br />
6 e en 2x pl<br />
2011 Champ. du monde Jun.<br />
8 e en 4x pl<br />
A ces Championnats suisses, comment<br />
jugez-vous les performances des rameurs<br />
M23 dont vous avez la responsabilité?<br />
Edouard B.: Les rameurs M23 se sont bien<br />
comportés dans l'ensemble et la plupart ont<br />
obtenu de très belles places sur le podium<br />
des Championnats suisses. Toutefois, il ne<br />
faut pas perdre de vue qu'au niveau suisse il<br />
est facile de gagner des médailles mais qu'au<br />
niveau international la densité d'équipes<br />
ayant un excellent niveau est beaucoup plus<br />
grande et qu'il sera donc beaucoup plus<br />
difficile d'obtenir des performances de<br />
premier plan.<br />
Comment sont structurés vos<br />
entraînements?<br />
RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong> 15
AVIRON ROMAND<br />
<strong>Aug</strong>ustin M.: 50% du temps, je m'entraîne<br />
à Lausanne et 50% à Sarnen.<br />
Frédérique R.: Durant deux jours par<br />
semaine, je suis à Sarnen, le reste de la<br />
semaine, je m'entraîne à Lausanne.<br />
Photos: RPT Rowingphotography-Team/Jürg Trittibach<br />
<strong>Aug</strong>ustin Maillefer<br />
Age: 20 ans<br />
Profession: Etudiant en sports<br />
Club: Lausanne-Sports Aviron<br />
Palmarès: <strong>20<strong>13</strong></strong> Champ. du monde M23<br />
1 er en 4x<br />
<strong>20<strong>13</strong></strong> Champ. d'Europe<br />
5 e en 4x<br />
2012 Jeux olympiques<br />
12 e en 4x<br />
2011 Champ. du monde Jun.<br />
6 e en 1x<br />
2010 Champ. du monde Jun.<br />
1 er en 4+<br />
2010<br />
Jeux olympiques Jeunesse<br />
9 e en 1x<br />
Edouard B.: Mes entraînements sont<br />
structurés pour améliorer les capacités de<br />
force et d'endurance, les deux facteurs<br />
déterminants dans l'<strong>aviron</strong>. Le troisième<br />
aspect est la technique que nous ne pouvons<br />
travailler que sur l'eau.<br />
Lucas T.: Depuis janvier, je passe trois à<br />
quatre jours par semaine à Sarnen, sinon, je<br />
m'entraîne sur lac de Schiffenen.<br />
Utilisez-vous la vidéo pour vos entraînements?<br />
Edouard B.: La vidéo depuis toujours et<br />
depuis peu aussi la télémétrie.<br />
Qu'est-ce que la télémétrie?<br />
La télémétrie est l’analyse bio-mécanique du<br />
mouvement d’<strong>aviron</strong>. Il est pratiquement<br />
possible de tout mesurer mais ce qui est le<br />
plus intéressant est de mesurer le travail de la<br />
rame dans l’eau. Avec l’analyse vidéo, il est<br />
parfois difficile d’aller dans les détails très<br />
fins, avec la télémétrie la courbe de force,<br />
l’angle de travail, la tenue de l’appui dans<br />
l’eau sont exprimés en chiffre noir sur blanc.<br />
Il est alors aisé d’aider le rameur à comprendre<br />
comment améliorer son geste technique<br />
pour pouvoir améliorer sa vitesse sur<br />
l’eau. Au final, la bio-mécanique est très utile<br />
mais il faut savoir comment interpréter les<br />
mesures et comment les corriger. Ces tests<br />
ne sont efficaces qu’avec des rameurs de haut<br />
niveau.<br />
Félicitations pour votre titre de champion<br />
d'Europe remporté à Séville où vous avez<br />
couru en 2- pl! Pourquoi avez-vous décidé<br />
de courir cette année en bateau court?<br />
Lucas T.: Les entraîneurs le voulaient ainsi<br />
car les bateaux courts nous permettent de<br />
progresser techniquement. En effet, le 2- est<br />
un bateau beaucoup plus réactif et sensible<br />
Lucas Tramèr<br />
Age: 24 ans<br />
Profession: Etudiant en médecine<br />
Club: CA Vésenaz<br />
Palmarès: <strong>20<strong>13</strong></strong> Champ. d'Europe<br />
1 er en 2- pl<br />
2012 Jeux olympiques<br />
5 e en 4- pl<br />
2011 Champ. du monde<br />
6 e en 4- pl<br />
2010 Champ. d'Europe<br />
3 e en 4- pl<br />
2008 Champ. du monde M23<br />
5 e en 4x pl<br />
que le 4- et demande ainsi davantage de<br />
maîtrise technique et d'harmonie entre les<br />
équipiers. Nous espérons pouvoir mettre à<br />
profit dans le 4- ce que nous avons appris<br />
dans le 2-. En outre, c'est plus facile de se<br />
retrouver à deux pour les entraînements car<br />
nous sommes tous à l'université.<br />
Quel pourcentage de votre temps<br />
consacrez-vous actuellement à l'<strong>aviron</strong> et<br />
quel pourcentage à vos études?<br />
<strong>Aug</strong>ustin M.: Le 100% à l'<strong>aviron</strong> et le 50%<br />
aux études (sic!).<br />
Frédérique R.: Le 70% aux études et le<br />
100% à l'<strong>aviron</strong> (sic!).<br />
Lucas T.: Cette année, 50% à l'<strong>aviron</strong> et<br />
50% aux études. En été, je me consacre à<br />
100% à l'<strong>aviron</strong>. Mes études se passent très<br />
bien; je viens de terminer la troisième année<br />
de médecine.<br />
Avez-vous encore le temps de prendre des<br />
vacances?<br />
Lucas T.: A la fin de la saison, oui.<br />
<strong>Aug</strong>ustin Maillefer et Barnabé Delarze en route vers le succès aux Championnats suisses.<br />
Quelle importance attribuez-vous à la<br />
préparation mentale?<br />
Edouard B.: La préparation mentale est<br />
un thème peu abordé car il dépend de<br />
16 RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong>
AVIRON ROMAND<br />
chaque individu. Pour moi, au niveau M23<br />
les rameurs ont déjà souvent beaucoup<br />
d’expériences positives sur la préparation<br />
mentale avant une course et, en général,<br />
je les laisse gérer cet aspect. Toutefois,<br />
si un rameur me semble fragile ou incertain<br />
sur la routine qui va le mettre en confiance<br />
avant une course alors, à ce moment-là,<br />
je la regarde avec lui et décide de mettre<br />
sur pied une préparation spécifique.<br />
Mais comme indiqué auparavant, les<br />
rameurs ayant déjà fait deux ou trois<br />
Championnats du monde sont souvent<br />
déjà au point sur ce niveau de préparation.<br />
Rétrospectivement, comment voyez-vous<br />
votre performance aux J.O. de Londres?<br />
Lucas T.: Je suis convaincu que notre<br />
bateau a fourni une très bonne performance.<br />
Pratiquez-vous également d'autres sports,<br />
des sports complémentaires?<br />
Lucas T.: Oui, le vélo de course et en hiver<br />
le ski de fond.<br />
Cela ne m’a pas tout de suite plu et il m’a<br />
ensuite fallu beaucoup de persévérance<br />
pour atteindre le niveau du groupe des<br />
filles du club. Mais l’ambiance et l’ambition<br />
m’ont poussé à continuer!<br />
Qu'est-ce qui vous passionne tellement<br />
dans l'<strong>aviron</strong>?<br />
Frédérique R.: De pouvoir repousser ses<br />
limites et la sensation de glisser sur l'eau.<br />
Lucas T.: Cela se passe plus ou moins tout<br />
seul. Avec l'expérience et les courses,<br />
on apprend à maîtriser le stress et le<br />
transformer en agression positive. Être<br />
angoissé avant une course est un bon signe;<br />
ainsi je sais que je ramerai mieux.<br />
<strong>Aug</strong>ustin M.: Ça se passe par instinct; le<br />
corps sait qu'il y aura une course et se met<br />
en mode de course.<br />
Frédérique R.: Je suis entièrement d'accord<br />
avec <strong>Aug</strong>ustin.<br />
Frédérique Rol à la nage du 4x du Lausanne-Sports Aviron aux Championnats suisses.<br />
Quels sont vos futurs objectifs à court,<br />
moyen et long terme?<br />
Lucas T.: A moyen terme les Championnats<br />
du monde sur le lac Tangeum à Chungju en<br />
Corée du Sud et à long terme bien entendu<br />
les Jeux olympiques à Rio de Janeiro où je<br />
vise une médaille.<br />
<strong>Aug</strong>ustin M.: Gagner une médaille aux<br />
Championnats du monde M23 qui auront<br />
lieu à fin juillet à Linz en Autriche* et<br />
accéder à la finale aux Championnats du<br />
monde Elite. Les deux objectifs sont<br />
difficiles mais réalisables.<br />
Frédérique R.: J’aimerais une médaille aux<br />
Championnats du monde M23 avec Patricia<br />
Merz cette saison*. Si cela ne devait pas<br />
suffire à Linz, nous sommes toutes les deux<br />
encore M23 pour les deux prochaines<br />
saisons. A plus long terme, j’attends de<br />
voir. Je prends saison par saison. Les<br />
Championnats d’Europe à Séville m’ont<br />
permis d’avoir un bon aperçu du niveau à<br />
atteindre et m’ont vraiment motivée. Il est<br />
clair que Rio me fait rêver mais je suis<br />
consciente que j’ai encore beaucoup à<br />
progresser avant de pouvoir le considérer<br />
comme mon objectif.<br />
<strong>Aug</strong>ustin M.: Oui, tout ce qui contribue<br />
à développer l'endurance tel que le vélo et<br />
le jogging.<br />
Frédérique R.: Oui, le vélo, la natation et<br />
la course à pied. J'aimerais bien disputer<br />
une fois un marathon. L'année dernière,<br />
j'avais déjà participé au semi-marathon de<br />
Lausanne.<br />
Le temps maussade de ce printemps a-t-il<br />
perturbé votre entraînement?<br />
<strong>Aug</strong>ustin M.: Non, cela ne m'a pas<br />
vraiment dérangé; c'était simplement<br />
moins agréable.<br />
Lucas T.: Pas particulièrement mais le<br />
mauvais temps a rendu les entraînements<br />
moins agréables. Et quand il faisait trop<br />
froid, nous avions la chance d'être au camp<br />
d'entraînement au Portugal.<br />
Frédérique R.: Ce n'était pas très motivant<br />
mais ça ne m'a pas vraiment contrariée.<br />
Depuis quel âge ramez-vous; vous rappelez-vous<br />
de votre première sortie sur l'eau?<br />
Frédérique R.: Depuis mes 15 ans. Ma<br />
première sortie sur l’eau a eu lieu en yolette<br />
dans le cadre du sport avec le gymnase.<br />
Où voyez-vous encore des déficits,<br />
des détails à améliorer?<br />
Frédérique R.: La force et la puissance me<br />
manquent encore. Pour les développer, je fais<br />
de la musculation, notamment avec des poids.<br />
Où vous voyez-vous dans dix ans?<br />
Lucas T.: Je ne le sais pas encore exactement<br />
mais je ne ramerai plus guère. J'aimerais<br />
me lancer dans la médecine sportive.<br />
Quelle est votre devise?<br />
Frédérique R.: Transformer mes rêves en<br />
projet.<br />
<strong>Aug</strong>ustin M.: Mieux vaut marcher sans<br />
savoir ou aller que rester assis à ne rien faire.<br />
Lucas T.: Donner le meilleur de soi-même.<br />
Un mot qui vous fait rêver?<br />
Frédérique R.: L'inaccessible!<br />
Interviews: Max Schaer<br />
*) Les entretiens ont eu lieu avant les<br />
Championnats du monde M23. Finalement,<br />
<strong>Aug</strong>ustin Maillefer est devenu champion du<br />
monde en quatre de couple (M23) tandis que<br />
Frédérique Rol a terminé 6 e en 2x pl (M23). <br />
RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong> 17
Canottaggio ticinese<br />
Una stagione da incorniciare<br />
per il Club Canottieri Lugano<br />
Con tre titoli nazionali nella categoria U19 e quattro suoi atleti selezionati per la nazionale U19.<br />
Otto U19: mista Club Canottieri Lugano/Forward RC Morges.<br />
La stagione agonistica 2012–<strong>20<strong>13</strong></strong> che, tra<br />
l’altro, non si è ancora conclusa (per motivi<br />
di chiusura redazionale non mi è possibile<br />
riferire sul CdJ e CM) – potrà essere classificata<br />
fra le migliore, se non la migliore in<br />
assoluto, per il Club Canottieri Lugano che<br />
proprio lo scorso anno ha festeggiato i<br />
suoi… primi cento anni di vita.<br />
Tre titoli nazionali nella categoria U19: due<br />
e quattro senza e otto in campo maschile,<br />
una medaglia d’argento nel doppio ed una di<br />
bronzo fra le ragazze. Ciliegina sulla torta la<br />
selezione di ben quattro suoi atleti per la<br />
29ma edizione della Coppa della gioventù di<br />
Lucerna, ossia: Gianmarco Bernasconi e<br />
Vincenzo De Luca, Elena Botti e Lisa Cassina.<br />
Quest’ultima pure selezionata per i<br />
campionati mondiali di categoria di Trakai<br />
(Lituania).<br />
Questo splendido risultato d’assieme – come<br />
ben sottolineato da uno dei tecnici del sodalizio<br />
remiero, Sergio Cuttica, rappresenta il<br />
giusto premio del lavoro svolto dai ragazzi<br />
nel corso della lunga ed estenuante preparazione<br />
invernale. I primi risultati scaturiti<br />
dalle prove sulla lunga distanza di Mulhouse,<br />
hanno, da subito evidenziato l’eccellente<br />
stato di salute dei ragazzi. La buona tecnica<br />
di base che contraddistingue la vogata dei<br />
ragazzi di Cuttica e Fabian, ha consentito di<br />
supplire un evidente divario fisico nei confronti<br />
della concorrenza d’oltre Gottardo.<br />
Vincenzo De Luca e Gianmarco Bernasconi,<br />
parentesi nazionale esclusa, hanno saputo<br />
di portare a termine imbattuti la stagione<br />
agonistica, comprese le tre prove sulla lunga<br />
distanza in Alsazia. Vincenzo si è rivelato un<br />
capo-voga di tutto rispetto: ha saputo trascinare<br />
i compagni, sia nel due, come nel 4<br />
senza e nell’otto (in compagnia di quattro<br />
atleti dell’RC Morges) alla conquista di ben<br />
tre titoli nazionali. Più che giustificata la sua<br />
selezione, così come quella di Gianmarco<br />
per la Coppa della gioventù, pur non avendo<br />
superato lo scoglio del test di remoergometro.<br />
Una selezione arrivata, per usare<br />
un termine calcistico, in «zona Cesarini»,<br />
grazie al successo ottenuto sul magico<br />
Rotsee in occasione dei campionati nazionali.<br />
In campo femminile, Lisa Cassina e Elena<br />
Botti non hanno saputo bissare il successo<br />
ottenuto lo scorso anno nel doppio. Il titolo,<br />
come nelle previsioni della vigilia, è<br />
andato alle zurighesi Ladina Demarmels e<br />
Pascale Walker. Abbiamo comunque assistito<br />
ad una gara molto avvincente che le due<br />
luganesi – avessero osato un po’ di più –<br />
potevano risolvere ancora a loro favore: il<br />
distacco dalle vincitrici è stato di poco superiore<br />
ai 2”. Stupendo il finale di gara della<br />
Cassina e della Botti che ha consentito di<br />
superare, proprio nelle ultima palate, le<br />
lucernesi per soli 47 /100. La stanchezza accumulata<br />
nel doppio, ha condizionato il rendimento<br />
della Cassina nella prova di singolo,<br />
andata ad un’inavvicinabile Walker che ha<br />
lasciato a ben 11” la romanda Belais. Medaglia<br />
di bronzo per la Cassina, staccata di soli<br />
51<br />
/100 dall’esponente del CA Vésenaz.<br />
A Lucerna abbiamo visto all’opera anche un<br />
paio di giovani della «covata» luganese che<br />
potrebbero garantire continuità alla società:<br />
alludo a Eric Rezzonico e Carlo Capellini,<br />
quinti nella finale maggiore del doppio<br />
U17. Bianca De Luca, brava come capovoga<br />
dell’otto, forse stimolata dai successi<br />
conseguiti dal fratello, nel prossimo anno<br />
potrebbe mettere maggiormente a frutto il<br />
grande impegno profuso negli allenamenti.<br />
Una certa delusione è giunta dal settore<br />
seniori. Ci si attendeva qualche cosa di più<br />
dal quattro di coppia: Matteo Franchini,<br />
Taimur Cantoni, Alessandro Inderbitzin e<br />
Niccolò Soldati si sono dovuti accontentare<br />
di un quinto rango, piuttosto lontani dalla<br />
zona podio, occupato per due terzi dalle due<br />
formazioni del Lausanne Sports che – a fine<br />
gara – messa da parte la fatica accumulata<br />
durante la gara, hanno inscenato un divertente<br />
siparietto che ha suscitato l’ilarità del<br />
numeroso pubblico presente ai bordi del<br />
Rotsee. Per la cronaca il titolo è andato alla<br />
formazione guidata da Barnabé Delarze.<br />
Medaglia di bronzo per il Grasshoppers<br />
Zurigo, guidato dalla promessa Emile<br />
Merkt che si è poi rifatto ampiamente nel<br />
due senza, vinto proprio sul filo di lana<br />
( 33 /100) sulla mista Vevey/SC Lucerna di<br />
Jeanneret e Roth. Più staccati, nell’ordine,<br />
SC Zurigo e Canottieri Lugano, armo<br />
composto da Matteo Franchini e Niccolò<br />
Soldati.<br />
Nel contesto master, da sottolineare, accanto<br />
al successo della mista CC Lugano/<br />
«Audax» Paradiso (Tiziano Cassina, Gino<br />
Boila, Fiorenzo Bernasconi, Fabrizio Paltenghi),<br />
la medaglia di bronzo ottenuta da<br />
Marco Briganti (B) ed il quarto di Marco<br />
Gravina (E).<br />
18 RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong>
Canottaggio ticinese<br />
E negli altri club?<br />
Mi riferisco sempre ai risultati conseguiti in<br />
occasione dei campionati nazionali. Nel settore<br />
seniori, quindi gare valide per il titolo,<br />
spicca il quarto rango ottenuto dalla ceresiana<br />
Daina Matise Schubiger (già campionessa<br />
nazionale PL nel 1996) in compagnia di<br />
Francesca Bertini che per ragioni di studio,<br />
ha gareggiato, come del resto su tutto l’arco<br />
della stagione, per i colori del SC Sempach.<br />
La Bertini ha gareggiato anche nel singolo<br />
al limite dei 59 kg, dove si è classificata al 6°<br />
rango in una gara dominata dalla losannese<br />
Juliette Jeannet. Nei senior, dignitoso<br />
5°rango per la locarnese Nicole Sala. Campionati<br />
conclusi già nella giornata d’apertura,<br />
allo stadio delle eliminatorie per i locarnesi<br />
Marco Profeta ed Enrico Widmer nel<br />
due senza. Finale B per i tre singolisti ticinesi<br />
U19: 1°rango (quindi 7° assoluto) per il<br />
luganese Alan Giudici, al 3° rango troviamo<br />
Umberto Sala (SC Locarno) e al 6° Fabian<br />
Comandini (SC «Ceresio»).<br />
Nelle gare «di contorno», senza titolo in<br />
palio, partendo dalle categorie juniori, da<br />
sottolineare il 4° rango ottenuto dal quattro<br />
senza della Locarno negli U15 ed il 5°<br />
dell’otto, sempre per merito dei ragazzi di<br />
<strong>Aug</strong>usto Zenoni negli U17. Finale B per il<br />
singolista Aurelio Comandini (U17 della<br />
«Ceresio»). Poca fortuna per il doppio<br />
misto (Locarno/Lugano) di Bianca De Luca<br />
e Giada Mazzi, fermato allo stadio delle<br />
eliminatorie di sabato.<br />
Ticinesi in evidenza anche nel contesto<br />
master: vittoria dell’otto locarnese, comprendente<br />
i fratelli Tomasetti e nel doppio<br />
(C) della mista Ceresio/Uster composta<br />
da Romano Schubiger e Marco Poretti.<br />
Medaglia di bronzo per Fabrizio Paltenghi<br />
e Fiorenzo Bernasconi dell’«Audax» Paradiso.<br />
Americo Bottani<br />
Brillanti luganesi<br />
alla Coppa della gioventù<br />
«Argento» per il due senza di De Luca e Bernasconi, «bronzo» per la Botti.<br />
simo anche il loro allenatore Sergio Cuttica:<br />
«Una certa commozione mi ha assalito al<br />
momento della premiazione quando ho<br />
visto salire sul podio i due ragazzi che ben si<br />
sono meritati questa medaglia: li appaga<br />
dell’impegno profuso nell’arco della stagione.»<br />
A Lucerna avevamo in gara anche altre due<br />
atlete luganese: Lisa Cassina e Elena Botti,<br />
la prima nel singolo, la seconda nel doppio<br />
in compagnia della zurighese Ladina<br />
Demarmels. La Cassina, medaglia di bronzo<br />
ai recenti campionati nazionali, si è presentata<br />
a questo importante appuntamento non<br />
al meglio della condizione ha dovuto accontentarsi<br />
del 6° rango assoluto (sabato), del 5°<br />
(domenica) in una finale dominata dalla possente<br />
austriaca Schönthaler. La Cassina che<br />
aveva raggiunto il suo massimo stato di forma<br />
in occasione degli europei di Minsk, parte<br />
oggi alla volta della Lituania dove rappresenterà<br />
i colori rossocrociati ai «mondiali»<br />
di categoria.<br />
Elena Botti e la Demarmels, in ombra sabato,<br />
si sono letteralmente superate nella giornata<br />
conclusiva, grazie ad una condotta di<br />
gara estremamente convincente sono riuscite<br />
ad inserirsi al terzo posto assoluto, alle<br />
spalle delle italiane e delle britanniche. «Se<br />
Freschi del loro primo titolo nazionale nella<br />
specialità del due senza U19, i luganesi<br />
Gianmarco Bernasconi e Vincenzo De<br />
Luca, hanno saputo onorare questo grosso<br />
risultato con un altrettanto prestigioso<br />
secondo posto sia nella finale maggiore di<br />
sia nella giornata conclusiva nella 29ma edizione<br />
della Coppa della gioventù andata in<br />
scena nel fine settimana sul mitico Rotsee.<br />
Due medaglie d’argento più che meritate<br />
per i ragazzi di Sergio Cuttica che hanno<br />
dimostrato d’aver raggiunto una maturità<br />
tale che consente loro di rivaleggiare ad<br />
armi pari con tutte le più quotate formazioni<br />
internazionali. Una prestazione di assoluto<br />
valore anche dal profilo cronometrico che<br />
ripaga ampiamente la fiducia accordata loro<br />
dallo staff tecnico federale. Particolarmente<br />
soddisfatto il capo voga dell’armo rossocrociato,<br />
Vincenzo De Luca: «Il nostro intento<br />
di partire a tutta è stato certamente pagante:<br />
ci ha consentito di transitare al comando al<br />
passaggio dei primi 500 metri, poi sono<br />
usciti gli italiani che hanno saputo mantenere<br />
agevolmente il comando sino al traguardo.<br />
Ci siamo poi preoccupati di tenere a<br />
bada i temibili britannici, operazione riuscita<br />
malgrado il gran caldo che ci ha un po’<br />
tagliato le gambe nel tratto finale.» Felicisavessimo<br />
osato un po’ di più, poteva raggiungere<br />
persino la medaglia d’argento»,<br />
ci confida un’euforica Botti.<br />
La Svizzera, presente a questa edizione<br />
«casalinga» della Coppa con otto equipaggi<br />
si è dimostrata molto competitiva. Oltre<br />
al doppio «argento» ottenuto dai luganesi<br />
Bernasconi e De Luca e al «bronzo» della<br />
Demarmels e della Botti, può vantare due<br />
medaglie d’oro ottenute nel doppio maschile<br />
composto dal possente zurighese Jacob<br />
Blankenberger (gli addetti ai lavori lo<br />
paragonano già al miglior André Vonarburg)<br />
e dal losannese Guillaume Graf. La<br />
mista GC/Lausanne Sports ha lasciato a<br />
oltre 5” la pur valida formazione azzurra. In<br />
evidenza anche il 2 senza femminile (4°) e<br />
l’otto maschile (5°). Note positive anche per<br />
il 4 di coppia, 4° nella seconda giornata.<br />
Niedermann e compagni si sono poi rifatti<br />
vincendo la finale B. 8° posto assoluto per<br />
il singolista sangallese Matthias Kühni.<br />
L’eccellente risultato complessivo conseguito<br />
dai nostro giovani atleti la Svizzera è<br />
riuscita ad inserirsi brillantemente al terzo<br />
rango assoluto nella classifica finale totalizzando<br />
116 punti. Sul gradino più alto troviamo<br />
la Gran Bretagna con 226 seguita<br />
dall’Italia con 198. Americo Bottani<br />
RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong> 19
REGATTEN<br />
Boomende Sarnerseeregatta<br />
mit Wettersegen<br />
An der grössten Ruderregatta Europas partizipierten 1'405 Boote aus fünf Nationen.<br />
1'405 gemeldete Boote<br />
Ruderboote über Ruderboote auf dem Sarnersee,<br />
soweit das <strong>Aug</strong>e reicht. Die Zahlen sprechen<br />
für sich. Mit 1'405 gemeldeten Booten<br />
aus fünf Nationen (Deutschland, Frankreich,<br />
Österreich, Schweiz und USA) wurde ein neuer<br />
Teilnahmerekord an der 29. internationalen<br />
Ruderregatta Sarnersee am 8./9. Juni <strong>20<strong>13</strong></strong><br />
verzeichnet. Dass an der grössten Ruderregatta<br />
Europas auch die USA mit den College-<br />
Ruderinnen aus Boston vertreten waren,<br />
spricht ebenso für die Destination Obwalden.<br />
Entsprechend war der Publikumsaufmarsch.<br />
Die Zahl ist im mittleren vierstelligen Bereich<br />
zu orten. Die Festwirtschaften boomten. Viele<br />
Leute genossen die tolle Aussicht von der Terrasse<br />
des Sportgebäudes im Sarner Seefeld auf<br />
die Regattastrecke und tummelten sich zwischen<br />
Minigolfanlage, Bootslagerplatz, Steganlagen<br />
und Schwimmbad. Wer sehen und<br />
gesehen werden wollte, war an den richtigen<br />
Orten. Die Staus infolge Boote tragender<br />
Crews vor dem neuen langen Einwasserungssteg<br />
boten genügend Gelegenheit, einen<br />
Schwatz in diversen Sprachen mit den Athleten<br />
zu führen. Diese zeigten sich begeistert<br />
über das Ambiente von Natur, Landschaft und<br />
Menschen. Die von den Fluten geplagten<br />
Donau-Ruderer aus Ulm und Regensburg<br />
konnten am Sarnersee das Nass nach absolvierten<br />
Rennen mit erfrischendem Bad im<br />
sage und schreibe 20 Grad Celsius warmen<br />
Gewässer geniessen. Für einmal war ihnen das<br />
Gewässer Labsal und keine Bedrohung.<br />
Volles Programm mit 253 Rennen<br />
Für Unterhaltung war genug geboten: 253<br />
Rennen wurden im Fünf-Minuten-Rhythmus<br />
über das Wochenende tagsüber nonstop bei<br />
guten Bedingungen problemlos durchgeführt.<br />
Dafür war ein eingespieltes Regatta-OK vom<br />
Seeclub Stansstad und Ruderclub Sarnen mit<br />
180 Helfern und Helferinnen besorgt. Präsidentin<br />
Dorothy Rosenberger (Seeclub Stansstad)<br />
und Vizepräsidentin Simone Aschwanden<br />
(Ruderclub Sarnen) vom Regatta-OK<br />
Harte Bord-an-Bord-Kämpfe der Männer-Vierer in der Endphase des Rennens.<br />
zeigten sich beim Empfang der Ehrengäste im<br />
Ruderclub Sarnen unweit vom Zielgelände<br />
Seefeld sehr erfreut über den Verlauf der<br />
Ruderregatta. Beim Willkommgruss wurde<br />
die Kongruenz von immenser Quantität<br />
stimmiger Qualität betont: Disziplin der hoch<br />
motivierten Ruderer und Ruderinnen, die<br />
Infrastruktur und das Personal des OK. Selbst<br />
Die Obwaldner Regierungsrätin Esther Gasser<br />
Pfulg gratuliert dem siegreichen Stansstader-<br />
Team Serafina Merloni und Flurina Christen<br />
im U17-Doppelzweier.<br />
das Wetter spielte im Unterschied zu den drei<br />
vorherigen Regatten in der Schweiz erstmals<br />
mit. Vermutlich dürfte dazu Pater Beda Szukics,<br />
Prior des Benediktinerkonventes Sarnen,<br />
einer der Ehrengäste, mit der ihm eigenen<br />
Kompetenz zur Erteilung des Wettersegens in<br />
aller Stille beigetragen haben.<br />
Obwalden und Nidwalden Hand in Hand<br />
Für die Obwaldner Regierungsrätin Esther<br />
Gasser Pfulg, Aktivmitglied beim RC Sarnen,<br />
ergab sich ein wahres Highlight. Sie überreichte<br />
die Goldmedaillen den Stansstader<br />
Seeclüblerinnen im Doppelzweier Juniorinnen<br />
U17, Serafina Merloni aus Engelberg und<br />
Flurina Christen aus Stans, und gratulierte der<br />
Crew und ihrem Coach Jürgen Träger zu dem<br />
an einsamer Spitze erreichten Erfolg im<br />
A-Final. Dieses Ereignis ist symbolisch für die<br />
ausgezeichnete Zusammenarbeit des Nidwaldner<br />
und Obwaldner Rudersports punkto<br />
Sarnerseeregatta. Zwei sich neckende Halbkantone<br />
wie Nidwalden und Obwalden und<br />
ein ehemaliger Klostersstaat Engelberg ergaben<br />
sich zu einer sportlichen Unterwaldner<br />
Einheit. Der Rudersport auf dem Sarnersee<br />
macht es möglich. Weitere Infos zur Sarnerseeregatta:<br />
www.seeclubstansstad.ch/Sarnerseeregatta<strong>20<strong>13</strong></strong>.htm<br />
+ www.ruderclubsarnen.<br />
ch/regatta.html Christian Schweizer<br />
Bilder: Ralf Blase<br />
20 RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong>
REGATTEN<br />
Regattastrecke Sarnersee:<br />
Bojen und Stahlseile<br />
Zur Orientierung der Ruderer werden die<br />
Bahnen mit Bojen ausgelegt. Im Regelfall<br />
bedeutet dies 6 Bahnen. Die Regatta Sarnen<br />
bietet mehr. Hier können sich 8 Boote<br />
miteinander messen – eines der Markenzeichen<br />
der grössten Regatta Europas. Hierzu<br />
wird ein Bojensystem verlegt, wo 2 Boote<br />
innerhalb einer Bojenreihe <strong>rudern</strong>. Verantwortlich<br />
für dieses System ist Manfred Wallimann,<br />
assistiert von der Rudersportlegende<br />
Pius Z´Rotz. Rund 1000 Bojen müssen<br />
dazu im Sarnersee zwischen dem Start in<br />
Sachseln und dem Ziel im Sarner Seefeld<br />
verankert werden. Für die Verankerung<br />
werden 5 Stahlseile mit einer Gesamtlänge<br />
von 11'000 Metern benötigt. Für den Aufbau<br />
stehen ihm 16 freiwillige Helfer zur<br />
Verfügung. «Das A und O einer Regattastrecke<br />
ist das Verspannen der Seile», so<br />
Bauingenieur Manfred Wallimann. Bei<br />
schönem Wetter eine machbare Aufgabe.<br />
Zum Zeitpunkt des Aufbaus eine Woche<br />
vor der Regatta war der Sarnersee in Folge<br />
Hochwassers mit Schwemmholz übersäht<br />
und die Ufer überflutet. So standen Manfred<br />
Wallimann und seine Helfer inmitten<br />
sintflutartigen Regens vor einer besonderen<br />
Herausforderung. Das Gründungsmitglied<br />
des Ruderclubs Sarnen konnte aber nichts<br />
erschüttern.<br />
Ralf Blase/Christian Schweizer<br />
Verantwortlich für die Installation des Bojensystems<br />
auf dem Sarnersee: Manfred Wallimann.<br />
BaselHead: Jetzt beginnt<br />
die neue Trophy-Wertung<br />
Das aufstrebende Format bringt den Rudersport wiederum mitten ins Basler Stadtzentrum<br />
zum Publikum.<br />
Bild: RPT Rowingphotography-Team<br />
Eine typische BaselHead-Rennszene:<br />
Duellierend Brücken passieren.<br />
Wer eine sportliche Herausforderung vor<br />
historischer Kulisse sucht, liegt bei Basel-<br />
Head genau richtig: Am 16. November findet<br />
das Achter-Verfolgungsrennen zum<br />
vierten Mal statt. Teams aus dem In- und<br />
Ausland fahren dabei über 6,4 km an der<br />
Basler Altstadt vorbei. Die Rheinstrecke<br />
bildet eine langgezogene Kurve mit mehreren<br />
Brücken und einer anspruchsvollen<br />
Wende. Nebst ruderischem Können ist<br />
also auch Steuergeschick gefragt.<br />
Neue Trophy-Wertung über drei Jahre<br />
«Dieses Jahr sind die Karten neu gemischt»,<br />
sagt Co-Präsidentin Sabine Horvath.<br />
«Denn jetzt fängt die BaselHead-Trophy-<br />
Wertung wieder an.» 2012 gewann der<br />
Ruderclub Blauweiss Basel einen brandneuen<br />
Rennachter. Nun lobt Trophy-Partner<br />
NaturEnergie ein zweites Boot aus.<br />
Dieses geht an den Verein, der über die<br />
nächsten drei Jahre die meisten Punkte<br />
sammelt.<br />
Grösseres Feld, weiterhin grosszügige Preise<br />
«<strong>20<strong>13</strong></strong> vergrössern wir das Feld auf 80 Achter»,<br />
führt Co-Präsident Martin Steiger fort.<br />
«So haben noch mehr Vereine eine Chance<br />
nicht nur auf den Tropy-Achter, sondern<br />
auch auf die attraktiven jährlichen Geldpreise.»<br />
Horvath und Steiger gehören beide<br />
dem Basler Ruder-Club an, einem der fünf<br />
Gastgeber im einzigartigen Trinationalen<br />
Regattaverein Basel.<br />
Sechs Kategorien<br />
Mannschaften können in den Kategorien<br />
Elite, U19 und Masters der Männer und<br />
Frauen starten. Renngemeinschaften dürfen<br />
ebenfalls um die Geldpreise fahren, erhalten<br />
aber keine Trophypunkte. Anmeldungen<br />
sind bis 31. Oktober möglich. Weitere Information<br />
zum Rennen finden Interessenten<br />
auf www.baselhead.org. Für die Beantwortung<br />
spezifischer Fragen steht paul.castle@<br />
ruderclubgrenzach.de zur Verfügung.<br />
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RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong> 21
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22 RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong>
REGATTEN / RÉGATES<br />
Swiss Alpine Rowing Trophy<br />
Schwarzsee mit Neuerungen<br />
Am Wochenende 14./15. September steht der<br />
Schwarzsee in den Freiburger Voralpen zum<br />
siebten Mal als Austragungsort der Swiss<br />
Alpine Rowing Trophy zur Verfügung. In der<br />
Trophy (500-Meter-K.o.-Rennen) wird in den<br />
4 Kategorien insgesamt ein Preisgeld von<br />
Fr. 1'900.– ausgefahren, was sicherlich wieder<br />
einige potentielle Sieger anlockt.<br />
Erstmals wird in der Schweiz auch in zwei<br />
Rennen ein Sieger für Hochschulen errudert.<br />
Im Schweizer Hochschul-Cup werden im<br />
Männer- und Frauen-Doppelvierer die Meister<br />
gesucht. Es handelt sich dabei um die erste<br />
offizielle Austragung für Studenten, die –<br />
wenn sie sich etabliert – dann in Zukunft<br />
als Schweizer Hochschulmeisterschaft ausgefahren<br />
werden soll.<br />
Nachdem seit geraumer Zeit in der Schweiz<br />
auch eine Para-Rowing-Szene am entstehen<br />
ist, haben die rührigen Helfer um OK-Präsident<br />
Peter Uhl entschieden, auch hier an beiden<br />
Tagen ein Rennen in den Kalender einzu-<br />
bauen. Diese um so mehr, als Adaptive Rowing<br />
olympische Disziplin ist und damit aus dem<br />
Dornröschenschlaf geweckt werden soll.<br />
In der normalen Regatta (750 Meter) stehen<br />
wie im Vorjahr wieder die Mixed-Rennen<br />
der unterschiedlichen Altersklassen sowie die<br />
ersten Erfahrungen für die ganz Jungen (12–<br />
<strong>13</strong> Jahre) auf dem Programm. Aber auch das<br />
Rennen Vater + Kind fehlt nicht in der Meldedatei,<br />
die über den Link beim Verband heruntergeladen<br />
werden kann. Jens Lischewski<br />
Bild: Stöh Grünig<br />
Am Schwarzsee findet jeweils ein veritables Ruderfamilienfest statt./ Au bord du Lac Noir, c'est toujours une véritable fête des rameurs.<br />
Swiss Alpine Rowing Trophy:<br />
Lac Noir avec des nouveautés<br />
Le week-end du 14./15. septembre <strong>20<strong>13</strong></strong> aura<br />
lieu pour la septième fois la Swiss Alpine<br />
Trophy (SART) dans les Préalpes Fribourgeoises<br />
(Lac Noir). La SART (500 mètres en<br />
système éliminatoire) est divisé en 4 catégories.<br />
Un montant total de Fr. 1'900.– est à<br />
gagner ce qui attire certainement quelques<br />
nouvelles et bonnes équipes.<br />
Pour la première fois aura lieu une Coupe<br />
des Hautes Ecoles. Les champions de la<br />
Coupe des Hautes Ecoles seront couronnés<br />
aussi bien chez les hommes que chez les<br />
femmes. Ainsi le Lac Noir est devenu le<br />
premier hôte officiel pour cette course pour<br />
les étudiants. A l'avenir il est prévu d’en<br />
faire un véritable championnat universitaire<br />
suisse.<br />
Depuis quelque temps en Suisse, une scène<br />
d’<strong>aviron</strong> para c’est créé. Sur l’impulsion du<br />
président du CO Peter Uhl, la régate du Lac<br />
Noir a décidée d'incorporer durant les deux<br />
jours des courses pour les paraplégiques.<br />
Ainsi on aimerait faire plus visible cette discipline<br />
Paralympique.<br />
Le programme normal (750 mètres) a encore<br />
une fois des courses mixtes au niveau des<br />
âges. Egalement les courses pour les plus<br />
jeunes (12–<strong>13</strong> ans) seront reconduits dans<br />
le programme tout comme la course père<br />
et enfant. Toutes ces courses peuvent être<br />
annoncées au moyen du fichier d’inscription<br />
qui peut être téléchargé via le lien à la FSSA.<br />
Jens Lischewski<br />
RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong> 23
WASSERSPORT-CHARTA<br />
Mein See, dein See, unser See<br />
Rudern, Kiten, Stand-up-Paddeln: Immer mehr Wassersportarten finden ihren Weg auf die<br />
Schweizer Seen. Dort kommt man sich langsam in die Quere.<br />
Letzten Herbst beschloss der Bundesrat, dass<br />
Kitesurfen auf Schweizer Seen nicht länger<br />
verboten sein soll, und stellte die Drachensegelbretter<br />
den anderen Nutzern der Seen<br />
gleich. Sieben Motionen mit identischem<br />
Wortlaut waren eingegangen, Einigkeit von<br />
Rechts bis Grün. Diskussionslos eine gute<br />
Sache, aber auch eine Sportart mehr, die ihren<br />
Raum einfordert – neben Kursschiffen,<br />
Schwimmern, Schlauchbooten, Ruderbooten,<br />
Seglern, Motorbooten, Wasserski- und Wakeboardfahrern,<br />
Surfern, Stand-up-Paddlern<br />
und Fischern. Das hat zum Teil mit den Möglichkeiten<br />
der Freizeitbeschäftigung und den<br />
Trends aus aller Welt zu tun; zum Teil aber<br />
auch schlicht damit, dass die Wasserqualität<br />
der Schweizer Seen in den letzten Jahrzehnten<br />
deutlich besser geworden ist. In den 60er- und<br />
70er-Jahren hätte man sich einen Schwumm<br />
im Greifensee, dessen Wasser am Ufer<br />
Schaumkrönchen bildete, noch gut überlegt.<br />
Damit dieses Nebeneinander möglichst reibungslos<br />
funktioniert, gibt es nationale, kantonale<br />
und Gesetze auf Gemeindeebene, die<br />
Charta der Wassersportverbände und eine<br />
ganze Reihe von lokalen Abmachungen und<br />
Gentlemen’s Agreements. Diese Absprachen<br />
unter Wassersportlern haben ihre Vorbilder<br />
dort, wo Wassersport eine noch viel grössere<br />
Bedeutung hat als bei uns: Auf Hawaii gelten<br />
zum Beispiel gewisse Tageszeiten als für Windsurfer<br />
oder für Wellenreiter reserviert, und<br />
manche Wellen gehören grundsätzlich den<br />
«Locals», den Einheimischen – wer sich nicht<br />
erkundigt oder die Spielregeln verletzt, riskiert<br />
Prügel oder aufgeschlitzte Autopneus.<br />
Auch in der Schweiz gibt es immer wieder<br />
Konflikte. Angler befürchten, dass Surfer und<br />
Kiter in ihrem Silch hängenbleiben, und<br />
Schwimmer denken, der See gehöre ihnen<br />
alleine: «Es gibt immer wieder Schwimmer, die<br />
der festen Überzeugung sind, die Kursschiffe<br />
hätten ihnen auszuweichen», sagt André Graf<br />
von der Zürcher Seepolizei. «Aber es sind<br />
immer Einzelne, die Probleme und gefährliche<br />
Situationen verursachen; die meisten Wassersportler<br />
verhalten sich durchaus vernünftig.»<br />
Nicht nur die Trendsportarten wie Kiten oder<br />
Wakeboarden sorgen in der Schweiz für mehr<br />
Sportler pro Quadratkilometer Wasser; auch<br />
das gute alte Rudern wird immer populärer.<br />
«Es hat sich herumgesprochen, dass Rudern<br />
eine der gesündesten Sportarten überhaupt<br />
ist», sagt Ursula Wehrli, die beim Schweizerischen<br />
Ruderverband SRV das Ressort Fitnesssport<br />
leitet. «Auf allen Schweizer Seen hat<br />
die Frequenz der Ruderboote in den letzten<br />
Jahren kontinuierlich zugenommen, vor allem<br />
in den frühen Morgenstunden.»<br />
Mit der letzten Änderung der Binnenschifffahrtsverordnung<br />
wurde festgeschrieben, dass<br />
ausserhalb der äusseren Uferzone, also mehr<br />
als 300 Meter vom Land, ein so genanntes Einzelrettungsmittel<br />
mitgeführt werden muss.<br />
Das ärgert vor allem die Stand-up-Paddler,<br />
deren riesengrosse Bretter extrem viel Auftrieb<br />
haben: An vielen Meeresstränden mit hohem<br />
Wellengang werden Surfbretter als Lebensrettungshilfen<br />
eingesetzt, «Baywatch» lässt grüssen.<br />
Auch die Leistungssport-Ruderer haben<br />
wenig Freude an der Idee, eine Schwimmweste<br />
tragen zu müssen. «Die Fitnesssportler hingegen<br />
haben sich gut und schnell an die neuen<br />
Vorschriften gewöhnt», sagt Ursula Wehrli.<br />
Natürlich lässt sich die Schwimmwestenvorschrift<br />
recht leicht umschiffen: Paddelt oder<br />
rudert man dort, wo der See nicht breiter als<br />
600 Meter ist, darf man ohne Weste aufs Wasser.<br />
Christian Müller, ein Schweizer Wassersportler<br />
der ersten Stunde, hat ein gewisses Verständnis<br />
für diese Vorschriften. Vor 35 Jahren<br />
war er der erste Windsurfer auf dem Zugersee.<br />
«Damals war ich ein Exot, und es kam niemandem<br />
in den Sinn, Vorschriften zu erfinden.<br />
Aber heute, wo so viele Leute auf ein Brett<br />
steigen, die keine Ahnung von einem See und<br />
von den Wetterverhältnissen haben und die<br />
vielleicht nicht einmal schwimmen können,<br />
braucht es sicher Vorsichtsmassnahmen. Natürlich<br />
kommt einem Windsurfer, der seinen<br />
Sport jahrzehntelang ohne Schwimmweste<br />
ausgeübt hat, die Schwimmwestenpflicht absurd<br />
vor, aber man kann ja nicht kontrollieren,<br />
dass sich nur Leute Surfbretter ausleihen, die<br />
schwimmen können.» Müller lebt heute im<br />
Engadin und ist heute Organisator der Veranstaltung<br />
«Engadinwind Best of 3» auf dem<br />
Silvaplanersee: Kiter, Windsurfer und Segler<br />
treten in den Disziplinen Speed, Slalom und<br />
Racing gegeneinander an. Dieses weltweit<br />
erste Rennen mit einem solchen Direktvergleich<br />
beweist, dass die Wassersport-Profis<br />
nichts gegeneinander haben.<br />
Das merkt man auch im Alltag auf dem relativ<br />
kleinen Silvaplanersee, der wegen seinem Malojawind<br />
ein Dorado der Windsurfer und Kiter ist.<br />
Hier gilt die Abmachung, dass der untere Teil<br />
des Sees die Kite-Zone ist, der obere Teil den<br />
Surfern vorbehalten ist und sich die Segler vor<br />
allem ganz oben aufhalten. «Natürlich gibt es<br />
immer wieder Überschneidungen. Wenn jemand<br />
seinen Sport beherrscht, ist das auch gar kein<br />
24 RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong>
WASSERSPORT-CHARTA<br />
Problem, man beherrscht das Segel und kann<br />
ausweichen. Lästig sind Anfänger, die sich nicht<br />
an die Spielregeln halten und so für sich selber<br />
und andere zum Risiko werden.»<br />
«Klar hatten wir Windsurfer am Anfang, als<br />
das Kiten aufkam, Angst, man würde uns den<br />
Kopf abreissen», sagt Mario Ballabio, der<br />
sieben Jahre lang als Profisurfer um die Welt<br />
reiste und seit kurzem eine kleine Windsrufund<br />
SUP-Schule in Thalwil betreibt. Früher,<br />
so Ballabio, habe es unter Wassersportlern viel<br />
Konkurrenz gegeben, nicht nur in der Schweiz:<br />
«Es gab viele böse Buben in der Szene,<br />
Streitigkeiten und Handgreiflichkeiten.»<br />
Doch inzwischen geht der Trend wieder in die<br />
Gegenrichtung: Junge Sportler wie der 20-<br />
jährige Hawaiianer Kai Lenny nennen sich selber<br />
nicht mehr Surfer oder Kiter, sondern einfach<br />
«Watermen» – je nach Wind und Wellen<br />
sind sie mit dem Surfbrett, dem Kite-Segel<br />
oder dem Standup-Brett auf dem Wasser.<br />
Mario Ballabio sieht in diesem Trend nur Positives:<br />
«Mit ein bisschen Kopf und Vernunft<br />
haben wir alle Platz auf dem Wasser.»<br />
Björn Dunkerbeck, 41-facher Weltmeister<br />
im Windsurfen und mit einer gemessenen<br />
Höchstgeschwindigkeit von über 82 Stundenkilometern<br />
Weltrekordhalter im Speed, kam<br />
in Dänemark zur Welt, wuchs auf Gran<br />
Canaria auf und lebt heute zeitweise in Silvaplana.<br />
«Seit ich 1978 angefangen habe, hat<br />
sich vieles verändert», sagt er. «Es gibt viel<br />
mehr Wassersportarten und viel mehr Wassersportler,<br />
natürlich entstehen daraus auch<br />
Platzprobleme.» Auch Dunkerbeck betont,<br />
dass es vor allem die Anfänger sind, die ein<br />
erhöhtes Unfallrisiko haben: «Wenn 10 oder<br />
20 Leute auf dem Wasser sind, ist es kein Problem.<br />
Aber sobald es viele sind, und vor allem<br />
sobald es Anfänger darunter hat, wird es oft<br />
gefährlich.» Er begrüsst die Tatsache, dass<br />
man sich auf dem Silvaplaner See an die<br />
Zoneneinteilung hält: «Wenn zwei Sportler<br />
mit 30, 40, 50 Stundenkilometer in einen<br />
Unfall verwickelt werden, wird es rasch<br />
schmerzhaft. Deshalb macht es Sinn, Zonen<br />
einzuteilen, damit möglichst keine gefährlichen<br />
Situationen entstehen.»<br />
Philipp Knecht, Präsident des Schweizer<br />
Kitesurfclubs «Kitegenossen», geht noch einen<br />
Schritt weiter: «Natürlich haben sich Material<br />
und Sicherheit massiv verbessert, seit die ersten<br />
Kiter vor zehn, zwölf Jahren auf Schweizer<br />
Seen auftauchten. Trotzdem fände ich es sinnvoll,<br />
wenn es eine Art Brevetpflicht gäbe, wie<br />
man sie bei Tauchern und Gleitschirmfliegern<br />
kennt.» Im Übrigen ist Knecht aber der Meinung,<br />
dass vieles, was momentan diskutiert<br />
wird, ein Sturm im Wasserglas ist: «In den<br />
Köpfen vieler Leute hält sich hartnäckig das<br />
Bild, auf dem See seien Kursschiffe, Ruderboote,<br />
Fischer, Schwimmer, Kinder und dann<br />
noch die Surfer und Kiter. Das ist ein Irrglauben.<br />
Kiter brauchen mindestens vier Beaufort<br />
Wind – und bei meterhohen Wellen schwimmen<br />
keine Kinder mehr im See, und Angler<br />
sind dann auch keine draussen. Eigentlich kommen<br />
wir alle problemlos aneinander vorbei.»<br />
Die Charta der Wassersportverbände ist auf<br />
diesem Link downloadbar: http://www.ruderverband.ch/index.php?q=node/3895<br />
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«Wir gratulieren dem Ruderclub<br />
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RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong> 25
SCHIEDSRICHTER<br />
Schiedsrichterprüfung: Vier<br />
Kandidaten haben bestanden<br />
Die Aufrufe, sich für die Schiedsrichter-Belange zu engagieren, tragen offenbar Früchte.<br />
Die Schiedsrichter-Gilde konnte durch vier neue Schiedsrichter ergänzt werden.<br />
Bild: Christian Stofer<br />
Der Schweizerische Ruderverband gratuliert<br />
den vier neuen Schiedsrichtern herzlich<br />
zur bestandenen Prüfung und wünscht viel<br />
Erfolg bei der Tätigkeit als Schiedsrichter.<br />
Somit können zumindest die in nächster<br />
Zeit aus Altersgründen erfolgenden Abgänge<br />
langjähriger bewährter Schiedsrichter<br />
kompensiert werden. Und selbstverständlich:<br />
Weitere interessierte Personen werden<br />
immer gesucht. Melden sich ungeniert bei<br />
den zuständigen Personen der Schiedsrichter-Kommission:<br />
Paul Dätwyler für die<br />
deutsche Schweiz (Tel. 044 741 15 64) und<br />
Blaise Neyroud für die Romandie (Telefon<br />
021 646 06 68). Christian Stofer<br />
Die Absoventen der Schiedsrichterprüfung und das Prüfteam: (vordere Reihe) Ignaz Müller, Clemens<br />
Stampfli, Sandro Passarella und Daniel Pfyl, (hintere Reihe) Paul Dätwyler (Obmann Schiedsrichter-Kommission),<br />
Gaby Isenschmid Weber, Blaise Neyroud und Régis Joly (Mitglieder Schiedsrichter-Kommission).<br />
Vier Kandidaten traten am 5. Juli vor der<br />
Schweizermeisterschaft zur Schiedsrichterprüfung<br />
an. Im Ruderzentrum Rotsee wurden die<br />
Kandidaten von Mitgliedern der Schiedsrichterkommission<br />
über das geltende Regelwerk<br />
geprüft. Die Prüfung bestand sowohl aus einem<br />
theoretischen und einem praktischen Test. Im<br />
praktischen Test müssen die Kandidaten vor<br />
einem virtuellen Regattagewässer, dem sogenannten<br />
«Schifflibach», verschiedene Situationen<br />
eines Rennens korrekt beurteilen und<br />
Fragen der Examinatoren beantworten.<br />
Die Prüfung erfolgreich bestanden haben:<br />
• Ignaz Müller (Seeclub Sempach)<br />
• Sandro Passarella (Seeclub Zürich)<br />
• Daniel Pfyl (Ruderclub Sihlsee)<br />
• Clemens Stampfli (Seeclub Thun)<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Schweizerischer</strong> Ruderverband,<br />
www.swissrowing.ch<br />
Redaktion<br />
Jürg Trittibach, SRV-Geschäftsstelle<br />
Brünigstrasse 182a, 6060 Sarnen<br />
Tel. 041 660 95 24, Mobile 079 635 23 31<br />
rac@swissrowing.ch<br />
Gestaltung, Satz, Inserateverwaltung<br />
Publiprint AG<br />
Rosenstrasse 14, 2562 Port/Biel,<br />
Tel. 032 385 17 91, info@publiprint.ch<br />
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Abonnemente und Adressänderungen<br />
SRV-Geschäftsstelle<br />
Brünigstrasse 182a, 6060 Sarnen<br />
Tel. 041 660 95 24/info@swissrowing.ch<br />
Redaktionsschluss Nr. 5/<strong>13</strong><br />
8. Oktober <strong>20<strong>13</strong></strong><br />
26 RudernAvironCanottaggio 04/<strong>13</strong>
«Kursverlust» − Ein Fensehfilm<br />
mit Rudersport-Bezug<br />
Am Sonntag, <strong>13</strong>. Oktober <strong>20<strong>13</strong></strong> strahlt SRF1 um 20.15 Uhr den Fensehfilm «Kursverlust»<br />
aus, in welchem wichtige Protagonisten dem Rudersport frönen.<br />
MEDIEN<br />
Der Film über die Auswirkungen der Wirtschaftskrise<br />
auf den Schweizer Mittelstand<br />
wurde unter der Regie von Barbara Kulcsar<br />
(«Nebelgrind»), mit Judith Hofmann («Studers<br />
erster Fall»), Beat Marti («Liebe und<br />
andere Unfälle») und Michel Voïta («Der<br />
Freund») in den Hauptrollen, in der Zeit<br />
vom 22. März bis 28. April <strong>20<strong>13</strong></strong> in Biel und<br />
Umgebung gedreht. Ein aktueller zweimaliger<br />
Schweizermeister der U17-Kategorie<br />
spielt dabei eine wichtige Rolle im Film.<br />
Bild: Stöh Grünig<br />
S p e z i a l p r e i s f ü<br />
Berichtigung Blööterli-Cup: Die im Bericht in der Nr. 4 publizierte Webadresse für Infos und Anmeldungen<br />
lautet korrekt www.blööterli-cup.ch (und nicht www.bloeoeterli-cup.ch). Die Redaktion<br />
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