Alter Bunker liefert Fundament für modernen Küchen-Neubau

Schwesternschaft München
vom Bayerischen Roten Kreuz e. V.
Stabsstelle für
Öffentlichkeitsarbeit
Anke Röver
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München, den 20.03.2012
Alter Bunker liefert Fundament für modernen Küchen-Neubau
Einst diente er als Schutzraum vor Angriffen alliierter Truppen und Zuflucht für namhafte NSDAP-
Funktionäre, später wurde er wegen seiner massiven Mauern zur perfekten Proben-Kulisse für
jugendliche Bands, dann blieb er lange völlig ungenutzt. Jetzt soll der frühere Bunker an der
Grünwalder Eierwiese einem modernen Küchen-Neubau des Schwesternheims Grünwald, der
Senioreneinrichtung der Schwesternschaft München vom BRK, als Fundament für die
Souterrainlage dienen und wurde zu einer spannenden Herausforderung für die Planer und
Architekten. Allein die etwa drei Meter dicke Decke des alten Bunkers sorgte schon im Vorfeld für
Gesprächsstoff.
Das Anwesen in Grünwald an der Eierwiese, das 1947 von der Schwesternschaft erworben wurde,
um pensionierten Rotkreuzschwestern einen Alterswohnsitz bieten zu können, gehörte im Dritten
Reich zum Immobilienbesitz der NSDAP und wurde von Reichsschatzmeister Franz Xaver
Schwarz, der als einer der mächtigsten Parteifunktionäre galt, genutzt und bewohnt. Aus dieser
Zeit stammt vermutlich auch das massive Bauwerk, das sich ganz unauffällig unter einer nur leicht
erhöhten Rasenfläche gegenüber dem nördlichen Gebäudeteil verbirgt. Zugänglich ist der Bunker
über einen Kellereingang im Haupthaus.
Als bei der Schwesternschaft München vom BRK der Gedanke reifte, die Senioreneinrichtung mit
einer neuen, modernst ausgestatteten Küche noch mehr aufzuwerten, ergab sich rasch als
möglicher Standort die jetzige Bunkerfläche. Eine Art Probebohrung der Bunkerdecke brachte
Überraschendes zutage: Mit über drei Metern massivem Beton hatten sich die Nazis offenbar vor
Bomben schützen wollen – was heute ein nicht geringes, aber doch überwindbares Hindernis bei
Planung und Bau der neuen Küche darstellt. Denn während die Außenwände erhalten bleiben
sollen, muss die Bunkerdecke weg. Für den Teilabriss des Bunkers wurden verschiedene
Verfahren geprüft, da man mit Rücksicht auf Bewohner und Nachbarn des Schwesternheims auf
eine Sprengung verzichten möchte.
Andreas Gatz, Leiter der Liegenschaftsverwaltung der Schwesternschaft, und Architekt Michael
Hummel favorisieren derzeit das sogenannte Expansionsverfahren, das unter den gegebenen
Bedingungen für den Abriss am zweckmäßigsten scheint. Auch ein Schneideverfahren mit einem
Spezialseil könnte zum Einsatz kommen, da es ebenfalls einen nahezu geräusch- und
erschütterungsfreien Abriss ermöglicht. In Kürze wird die Abbruchgenehmigung erwartet, dann soll
es dem Bunker möglichst schnell an den Kragen, damit es mit dem Rohbau losgehen kann. Im
Herbst schließlich soll der abgeschlossen sein, denn Heimleiter Bernd Weist hofft, dass das
Weihnachtsmenü in diesem Jahr schon in der neuen Küche zubereitet werden kann.
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Schwesternschaft München
vom Bayerischen Roten Kreuz e. V.
Bildunterschrift:
Gertraud Zunterer, Pflegedienstleitung im Grünwalder Schwesternheim, und Andreas
Gatz, Leiter der Liegenschaftsabteilung bei der Schwesternschaft München vom BRK,
waren ziemlich überrascht: Über drei Meter Dicke weist die Bunkerdecke beim
Abmessen des herausgebohrten Deckenteils auf.
Das Schwesternheim Grünwald ist die Senioreneinrichtung der Schwesternschaft München
vom BRK e.V. Einst als Heimat für pensionierte Rotkreuzschwestern konzipiert bietet das
Alten- und Pflegeheim inzwischen auch anderen Senioren ein Zuhause. Ein moderner
Erweiterungsbau ergänzt das ehemalige Gutshaus, das derzeit insgesamt aufwendig
renoviert und umgestaltet wird. Rund 150 Bewohner leben im Rüstigen-, Pflege- oder
beschützenden Bereich und nutzen das umfassende Pflege- und Betreuungsangebot der
Einrichtung.
gez. Anke Röver
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