BGI 658 - Hautschutz in Metallbetrieben
BGI 658 - Hautschutz in Metallbetrieben
BGI 658 - Hautschutz in Metallbetrieben
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Bild 1-2: Aufbau und Funktionen der Haut (Quelle: Balneum Hermal Service)<br />
Hornschichtbarriere,<br />
Schutz vor äußeren E<strong>in</strong>flüssen,<br />
Schutz vor Entfettung und Feuchtigkeitsverlust,<br />
Hornschicht Bildung des Hydro-Lipid-Systems<br />
Körnerzellschicht Bildung von Hornsubstanz und Freisetzung von<br />
Hornschichtlipiden<br />
Stachelzellschicht Stabilität<br />
Immunzellen<br />
(Langerhans Zelle) Abwehr<br />
Basalzellschicht Neubildung und Nachschub von Zellen<br />
Basalmembran Barriere<br />
Blutgefäße Versorgung, Temperaturregulation<br />
Haar ursprünglich Temperaturregulation („Gänsehaut“)<br />
Vermittlung von Berührung, Druck, Schmerz,<br />
Juckreiz, Wärme, Kälte<br />
Nerven<br />
Talgdrüse Fettproduktion<br />
B<strong>in</strong>degewebe Elastizität, Stabilität<br />
Schweißproduktion, Temperaturregelung,<br />
Ausscheidung von Stoffen<br />
Schweißdrüse<br />
Kälteschutz, Nahrungsreserven, mechanische<br />
Polsterung<br />
Fettzellen<br />
2 Berufsbed<strong>in</strong>gte Hautkrankheiten<br />
Die <strong>in</strong>takte Hornschicht bildet e<strong>in</strong>e Barriere<br />
gegen Austrocknung und Schadstoffe.<br />
Durch permanente Schädigung,<br />
z. B. häufiges Händewaschen mit Wasser,<br />
Seifen, Reibemitteln <strong>in</strong> Handwaschpasten<br />
und Kontakten zu entfettenden<br />
Arbeitsstoffen, z. B. Kühlschmierstoffe<br />
und Lösemittel, wird die Hornschicht und<br />
der Verbund der Fett- und Hydrolipidschicht<br />
beschädigt. Die Reparatur oder<br />
Regeneration der Haut dauert oft länger,<br />
als Arbeitspausen am Feierabend oder<br />
Wochenende dies ermöglichen. So kann<br />
es <strong>in</strong>nerhalb kurzer Zeit zu Hauterkrankungen<br />
kommen, wenn die Haut nicht<br />
entsprechend geschützt und gepflegt<br />
wird. Die Schädigung äußert sich im Allgeme<strong>in</strong>en<br />
zuerst <strong>in</strong> trockener Haut. Bei<br />
Fortdauer der Belastung durch kumulative<br />
Kontaktnoxen (Bild 2-1) entsteht e<strong>in</strong><br />
Ekzem (Bild 2-2 auf Seite 11).<br />
Was ist e<strong>in</strong> Ekzem?<br />
E<strong>in</strong> Ekzem ist e<strong>in</strong>e ernst zu nehmende<br />
Hauterkrankung. Bei chronischen Ekzemen<br />
handelt es sich um lang andauernde<br />
und schwer zu behandelnde Erkrankungen.<br />
In manchen Fällen ist sogar die<br />
Aufgabe der beruflichen Tätigkeit erforderlich.<br />
Allergien entwicklen sich häufig als Zweiphasenekzeme.<br />
Durch die vorgeschädigte<br />
Haut können Schadstoffe besser <strong>in</strong> die<br />
Haut e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen und sich möglicherweise<br />
Allergien entwickeln.<br />
Woran erkennt man e<strong>in</strong> Ekzem?<br />
E<strong>in</strong> Ekzem ist charakterisiert durch<br />
sehr trockene Haut, Rötung und Schuppung.<br />
Die Haut hat e<strong>in</strong> grobes Faltenrelief<br />
(Lichen<strong>in</strong>fikation). Im akuten<br />
Stadium treten Bläschen auf, die Haut<br />
nässt und schmerzt. Tief blutende Haute<strong>in</strong>risse<br />
(Rhagaden), die <strong>in</strong> der Regel<br />
sehr schmerzhaft s<strong>in</strong>d und schlecht<br />
heilen, können h<strong>in</strong>zukommen. Sowohl<br />
im akuten als auch im chronischen<br />
Stadium ist es möglich, dass starker<br />
Juckreiz auftritt.<br />
Bild 2-1: Kumulative Kontaktnoxen<br />
Noxe (schädigende Substanz)<br />
Wirkung (E<strong>in</strong>fluss auf die Haut)<br />
Wasser<br />
Hornschichtquellung<br />
Detergenzien (Seifen, Wasch- und Spülmittel)<br />
Entfernung des Wasser-Fett-Films<br />
Oberhaut<br />
(Epidermis)<br />
Lederhaut<br />
(Corium)<br />
Unterhaut<br />
(Subcutis)<br />
alkalische oder saure Lösungen<br />
organische Lösemittel<br />
Staub u. Ä.<br />
Schädigung der „Hornschichtbarriere“<br />
Extraktion der Hornschichtfette<br />
Absorption von Fett und Wasser<br />
~ 0,1 mm<br />
~ 2 mm<br />
mechanische Reize<br />
Abrieb, Mikroverletzung<br />
8<br />
9