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dmax-magazin.de<br />
Ausgabe 10 Oktober 2014<br />
<strong>Such</strong> <strong>dich</strong><br />
<strong>reich</strong>!<br />
Gold, Meteoriten, alte Schätze<br />
Die besten Orte zum <strong>Such</strong>en<br />
Die passende Ausrüstung<br />
Plus<br />
Schatzsuche digital<br />
Geocaching<br />
Mach <strong>dich</strong> fit<br />
Sportarten<br />
fUr jeden<br />
Trainingstyp<br />
Herbstlooks<br />
Lieblingsstücke für kalte Tage<br />
Oldtimer-Rennen<br />
Benzin liegt in der Luft<br />
Gin, Whisky<br />
& Wodka<br />
Klassiker<br />
im Glas<br />
13<br />
Fitnesstracker<br />
und Wearables<br />
im Check<br />
Jeep Cherokee<br />
Das kann der<br />
Offroad-KUnstler<br />
Deutschland 4 80 € · Öster<strong>reich</strong> 5 50 €<br />
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Die A-Klasse 2Style. Streng limitiert mit 18"-Leichtmetallrädern im 5-Doppelspeichen-Design,<br />
Bi-Xenon-Scheinwerfern und Aktivem Park-Assistenten.<br />
Eine Marke der Daimler AG<br />
¹Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 7,7–6,7/4,7–4,2/5,8–5,1 l/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert: 135–119<br />
Ein Leasingbeispiel der Mercedes-Benz Leasing GmbH, Siemensstraße 7, 70469 Stuttgart, für Privatkunden. Das Angebot ist<br />
Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart
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zeitlich begrenzt und gilt bei Bestellung bis 31.12.2014.
Inhalt<br />
38<br />
Fundstücke.<br />
Schatzsuche ist ein faszinierendes und lohnendes Hobby, denn<br />
Schätze gibt es überall zu finden. Mit der richtigen Ausrüstung<br />
und viel Know-how entlockst Du dem Boden Wertvolles und<br />
Interessantes aus vergangener Zeit, oder Du findest sogar<br />
richtiges Gold und Silber. Komm mit in die spannende Welt der<br />
verborgenen Geheimnisse und Reichtümer!<br />
News & Trends<br />
6 Picture<br />
Salto mit PS<br />
8 Was uns gefällt<br />
[im Oktober]<br />
14 Facts<br />
Ein Prosit der Gemütlichkeit<br />
16 Battle<br />
Sneaker vs. Slipper<br />
18 News Auto<br />
Neues aus der Welt der Motoren<br />
20 News Games<br />
Neuheiten aus der Spielewelt<br />
24 Movies<br />
Neu im Kino und auf Scheibe<br />
30 Technik<br />
Just for fun: Fitnesstracker<br />
Titelthema<br />
38 Schatzsuche<br />
Fundstücke<br />
Abenteuer<br />
48 Ausdauersport<br />
Mach Dich fit<br />
56 City Break<br />
Inside Helsinki<br />
60 Ausgefallene Hobbys<br />
Die Kunst des Fliegens<br />
30<br />
Just for fun?<br />
Sind Fitnesstracker und Smartbands<br />
mehr als nur Lifestyle-Spielzeug der<br />
digitalen Gesellschaft? Wir haben<br />
zwölf aktuelle Gadgets unter die<br />
Lupe genommen.<br />
86<br />
Herbstlook.<br />
Lieblingsstücke.<br />
Mach Deinen Kleiderschrank bereit für<br />
die kalten Tage. Wir zeigen Dir unsere<br />
Lieblingsstücke für den Herbst.<br />
Lifestyle<br />
78 Automöbel<br />
Ölgeruch in der Wohnung<br />
80 Barber House<br />
Voll Bart!<br />
86 Herbstlook<br />
Lieblingsstücke<br />
94 Gin, Wodka & Whisky<br />
Gentlemen‘s Drinks<br />
4<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
OKTOBER<br />
Editorial<br />
Ich bin dann mal<br />
Indiana Jones....<br />
64<br />
Tage des Donners.<br />
Bei Rallyes, Viertelmeilen- und Rundstreckenrennen für<br />
Oldtimer geht es mit Vollgas zur Sache – ohne Rücksicht auf<br />
Mensch und Maschine.<br />
48<br />
Mach Dich fit!<br />
Wer mehr Kondition hat, fühlt sich einfach besser. Kondition gibt<br />
es aber nur mit Training.Wir stellen fünf Sportarten vor, mit<br />
denen Du Dich fit machst.<br />
Motor<br />
64 Oldtimer Events<br />
Tage des Donners<br />
72 Jeep Cherokee<br />
Jeep Trick<br />
76 Honda CBR<br />
Ritt auf der Klinge<br />
Special<br />
100 Spy Games<br />
Willst Du Spion werden?<br />
TV<br />
110 TV Highlights<br />
Im Oktober auf <strong>DMAX</strong><br />
Standards<br />
4 Inhalt<br />
5 Editorial<br />
99 Kolumne<br />
112 Impressum<br />
114 Fundstück der Woche<br />
Titelthemen<br />
Was sind das eigentlich für Typen, die<br />
Schätze suchen? Klar, im TV bekommen<br />
wir entweder die krassesten Expeditionen<br />
wie zum Beispiel halb den<br />
Mariannengraben runtergetaucht zu sehen, oder auch<br />
die Profi-Goldschürfer, die eine Nase und vor allem<br />
mächtige Gerätschaften haben, um sich ein mehr oder<br />
weniger gutes Leben zu erschürfen. Immerhin stecken<br />
auch jede Menge Arbeit und immer neue Investitionen<br />
in Mann und Maschine in so einem Job.<br />
Wer Schatzsuchen als Hobby betreibt, hat es da<br />
schon deutlich leichter. Die Ausrüstung ist je nach<br />
Ausrichtung noch erschwinglich, und im einfachsten<br />
Fall hält man bei Wanderungen oder beim sonntäglichen<br />
Spaziergang in Wald und Flur einfach mal die<br />
Augen etwas offener als sonst. Wer weiß, vielleicht<br />
entdeckt man im Unterholz, am Wegesrand oder in<br />
einer kleinen Mulde auf einmal lange Vergrabenes<br />
oder Verlorenes. Ok, Rückschläge mit einkalkuliert,<br />
wenn das, was da so verheißungsvoll geblitzt hat, sich<br />
beim Aufheben aus dem Dreck als weggeworfenes<br />
Silberpapierchen entpuppt. Aber Fehlschläge gehören<br />
eben dazu! Und ab und an findet ja wirklich jemand<br />
echte Schätze aus vergangenen Tagen.<br />
Die Hardcore-Schatzjäger dürften bei sowas dann<br />
trotzdem nur müde lächeln, denn diese Spezies sucht<br />
nach Quellen, recherchiert genau, kombiniert wie<br />
Sherlock Holmes und zieht dann mit Detektoren an<br />
genau der Stelle los, an der der Schatz sich einfach<br />
befinden muss. Zum Beispiel das Rheingold auf nem<br />
Acker, oder Diebesgut berühmter Verbrecher an<br />
deren Schlupfwinkeln, nicht zu vergessen als Klassiker<br />
und sagenumwoben das „Bernsteinzimmer“. Fast<br />
schon besessen suchen diese Leute Jahre und Jahrzehnte<br />
lang nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen,<br />
mit Passion und als Lebensinhalt. Was würde<br />
eigentlich passieren, wenn einer dieser Indiana Joneses<br />
echt DEN Fund tätigt? Wahrscheinlich bekommen<br />
alle anderen dann eine Lebenskrise. Mindestens. Und<br />
danach suchen sie sich schnell wieder ein neues Ziel,<br />
das sie verfolgen können. Denn Schatzsuchen macht<br />
in jedem Fall süchtig. Sagen die Betroffenen.<br />
5
News<br />
picture<br />
Foto: Andreas Langreiter / Red Bull Content Pool<br />
6<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
Salto mit PS<br />
Motocross kann nicht nur auf der Rennstrecke<br />
am Boden spannend sein. Denn gerade<br />
bei Stunts in luftigen Höhen verschlägt es<br />
den Zuschauern den Atem. Der Neuseeländer<br />
Levi Sherwood, hier beim Qualifying bei der<br />
X-Fighters World Tour im Münchner Olympiapark,<br />
legte als einer der zwölf gegnerischen<br />
Fahrer im Juli einen astreinen Stunt in der<br />
Luft hin. Der Fahrer heizte dabei auf einem<br />
Freestyle Motocross Track in das Rennen. In<br />
München übrigens mit der Besonderheit, dass<br />
der Track der erste auf Wasser erbaute war.<br />
Deswegen durften auch nur Fahrer starten,<br />
die auch wirklich schwimmen können.<br />
7
NEWS<br />
TRENDS&<br />
GADGETS<br />
WAS UNS GEFÄLLT IM OKTOBER<br />
FOUND SURROUND<br />
Sind die Philips Fidelio Kabellose E5 Surround-Kinolautsprecher noch technische Geräte oder schon<br />
Einrichtungsgegenstände? Das Design und die Idee, die dahinter steckt, sind einmalig. Zum perfekten<br />
Surround-Sound gehören mindestens 4 Kanäle, aber nicht immer möchte man auch vier Lautsprecher<br />
aufstellen. Beim Fidelio nimmst Du einfach die kabellosen Surround-Lautsprecher vom linken und<br />
rechten Hauptlautsprecher ab, und positionierst sie im hinteren Teil des Raumes, um bei Spielen und Filmen<br />
Mehrkanal-Surround-Sound genießen zu können. Wenn die Action vorbei ist, befestige die Lautsprecher<br />
einfach wieder, um Musik zu hören und fernzusehen. Mithilfe einer kabellosen Audiotechnologie und<br />
den Surround-Lautsprechern, die über eine einzige Frequenz funktionieren, entstehen keine Netzstörungen.<br />
So macht Musik Spaß und sieht auch noch gut aus. www.philips.de / 700 Euro<br />
8<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
SCHMUCKE SACHE<br />
Von 877, einer kleinen Hamburger Werkstatt, gibt es für den Herbst neuen<br />
Schmuck für den Mann von heute. Das lässige Armband aus geflochtenem Leder<br />
gibt es wahlweise mit handgefertigtem Kupfer oder Sterling-Silber-Druckknopf<br />
www.877workshop.com / 35 bzw. 45 Euro<br />
STURM AUS SÜDWEST<br />
Da das Wetter in Irland meistens aus Südwesten kommt, erhielt<br />
der praktische Hut, der vor Regen und Sonne gleichermaßen<br />
schützt, den Namen Südwester. Fischer und Farmer schätzen<br />
diesen Hut, weil er einfach praktisch ist und bei gutem Wetter<br />
schnell in der Tasche verschwindet. Schon bald kamen auch<br />
Wanderer, Golfer, Fischer und sogar das Militär auf dieses praktische<br />
Kleidungsstück, das nun ein wahres Revival als Urban<br />
Wear erlebt. Der auch Bucket hat genannte Hut wird entweder<br />
aus Baumwolle oder aus wasser<strong>dich</strong>tem Material gefertigt.<br />
Jetzt ist er praktisch überall salonfähig.<br />
www.didriksons.de / 30 Euro<br />
AUS SCHROTT MACH FLOTT<br />
Das Problem: Jedes Jahr wandern Millionen von Fahrrädern in den<br />
Schrott. Die Idee: Alte Rahmen wieder aufbereiten und mit neuer<br />
Technik versehen. Das Ergebnis: individuelle Bikes, bei denen jedes<br />
einzigartig ist. Der Nutzen: Es freuen sich Umwelt und die Fahrer,<br />
denn das Ökogewissen kann sich entspannt zurücklehnen. Die<br />
Macher dahinter sind die beiden ehemaligen Unternehmensberater<br />
Mark Tiemen ter Hoeven und Mark Groot Wassink. Die beiden Gründer<br />
von Roetz Bikes erhalten von Kommunen kostenfrei alte, herrenlose<br />
Fahrräder und hauchen den „ausgemusterten“ Stahlrahmen<br />
in Zusammenarbeit mit Werkstätten, die behinderte Menschen und<br />
Langzeitarbeitslose in die Arbeitswelt integrieren, neues Leben ein.<br />
Das Ergebnis sind wunderschöne Unikate im Vintage Stil.<br />
www.roetz-bikes.com/de / 610 bis 850 Euro<br />
NITRO AUF DEM RÜCKEN<br />
Normalerweise ist Nitro ja ziemlich explosiv. Nicht so bei<br />
den Nitro-Bags der Urban Collection, wie zum Beispiel dem<br />
Weekender. Die sichern Dir eher einige coole Trips ohne<br />
Ärger mit dem Gepäck. Außen sind sie im coolen Retrodesign<br />
und innen modern sowie funktional – mit Laptopfach oder<br />
Skateboardhalterung – verstauen die Rucksäcke alles, was Du<br />
für kurze Abenteuer im Großstadtdschungel brauchst. Und auch<br />
Naturfreunde sind mit den NITRO Bags für sämtliche Outdoor-<br />
Aktivitäten bestens gerüstet.<br />
www.nitro-bags.de / 100 Euro<br />
9
News<br />
Trends&<br />
gadgets<br />
was uns gefällt im oktober<br />
Oans,<br />
zwoa,<br />
g‘suffa!<br />
Kurz vor Beginn der Wiesn gibt’s vom Modelabel Tom<br />
Tailor Denim speziell für das Oktoberfest designte Shirts.<br />
Die unterschiedlichen Prints machen die Wiesn-Zeit zur<br />
Fashion-Zeit. Wer ein bisschen Münchner Oktoberfest-<br />
Atmosphäre in den Alltag bringen will, ist damit also<br />
bestens ausgestattet, zu haben in ausgewählten Tom Tailor<br />
Denim Stores. www.tom-tailor.de / 16 Euro<br />
Rock am Arm<br />
Brau<br />
dir was<br />
zusammen<br />
Craft Beer schmeckt nicht nur, es wird auch viel darüber diskutiert,<br />
denn die moderne Braukunst ist praktisch in aller Munde. Nun ist der<br />
dritte Band der Cocktailian-Reihe verfügbar. Er erklärt die Bier-Historie,<br />
Grundlagen der Herstellung verschiedener Bierstile und macht aus<br />
Biertrinkern Bierliebhaber. Essays internationaler Bier-Experten, Anleitungen<br />
zum Home Brewing und Rezepte für Bier-Cocktails vervollständigen<br />
dieses Nachschlagewerk für Bierfans. Die Cocktalian-Bücher sind<br />
seit 2010 praktisch das Standardwerk der deutschen Mixologen-Szene<br />
geworden. Die dritte, 480 Seiten starke Ausgabe darf da nicht fehlen.<br />
www.cocktalian.de /40 Euro<br />
Die „Black Rock“-Schmucklinie von<br />
Rebeligion enthält ausgefallene<br />
Schmuckstücke mit Gothik-Elementen<br />
und Motiven aus der Tierwelt<br />
für modemutige Männer. Der<br />
Unisex-Schmuck mit Rock-Appeal<br />
ist in jedem Fall ein Hingucker.<br />
Ganz neu in der Kollektion sind<br />
das schwarze Lederarmband mit<br />
großem Pantherkopf aus Sterling-<br />
Silber und das schwarze Lederarmband<br />
mit Löwen- und Pantherelement<br />
aus Sterling-Silber.<br />
www.shop.rebeligion.com /<br />
200 bzw. 320 Euro<br />
10<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN oktober 2014
Sag es mit<br />
Deinem Projekt.<br />
hornbach.de
NEWS<br />
TRENDS&<br />
GADGETS<br />
WAS UNS GEFÄLLT IM OKTOBER<br />
AXE DARK & GOLD TEMPTATION<br />
DOPPELTE VERSUCHUNG<br />
Charmeure haben jetzt doppelte Chancen, bei der Dame ihrer<br />
Wahl zu punkten. AXE Dark Temptation, der erfolg<strong>reich</strong>ste<br />
AXE-Duft, bekommt jetzt Verstärkung. Mann hat ab sofort die<br />
Wahl, ob er mit den sinnlich-schokoladigen Noten von AXE<br />
Dark Temptation Herzen erobern möchte oder die Damenwelt<br />
mit dem neuen elegant-frischen Duft von AXE Gold Temptation<br />
faszinieren will. Dunkel und sinnlich oder elegant und<br />
luxuriös – Du kannst jeden Tag neu entscheiden!<br />
AXE Gold und Dark Temptation sind als Bodyspray (3,99 Euro), Shower Gel (2,99 Euro) und Eau de<br />
Toilette (8,99 Euro) erhältlich. AXE Gold Temptation gibt es auch als Styling Gel (3,99 Euro). www.axe.de<br />
12<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
Freiheit erleben…<br />
…daheim beim Stanglwirt<br />
HILFE, ICH HAB‘<br />
DEN EIERKOCHER<br />
GESCHRUMPFT!<br />
Klein ist fein, und der Single- oder Zweipersonenhaushalt<br />
braucht keine Elektrogeräte wie eine Großfamilie. WMF hat<br />
mit den Küchenminis der Coup-Serie eine echte Marktlücke<br />
aufgetan. Zu erwarten waren eine 1-Tasse-Filterkaffeemaschine,<br />
ein Kompaktmixer und ein 0,8 l Wasserkocher.<br />
Richtig innovativ sind der 1-Scheiben-Toaster und ein<br />
2-Eier-Kocher. Die Geräte passen mit ihren kompakten<br />
Ausmaßen auch in winzige Singleküchen, sind schnell gegriffen<br />
und wieder verstaut, und beim Reinigen gibt es auch<br />
keine Probleme. Schick ist die Oberfläche aus Cromargan,<br />
die den Geräten eine edle Erscheinung gibt. Da passt alles<br />
zusammen. Wer einzelne Geräte größer braucht, findet sie<br />
optisch passend in der WMF Lono-Serie.<br />
www.wmf.de / Wasserkocher 70 Euro, Kaffeemaschine<br />
90 Euro, Toaster 65 Euro, Eierkocher 50 Euro, Kompaktmixer<br />
90 Euro<br />
6353 Going am Wilden Kaiser, Tirol, Austria | Tel.: +43/(0)5358/2000<br />
Fax: DW-31 | daheim@stanglwirt.com<br />
www.stanglwirt.com
Facts<br />
volksfeste<br />
✽ Vo l ks f est e ✽<br />
Ein Prosit…<br />
… der Gemütlichkeit! Die Volksfeste sind quasi die traditionellen<br />
Partys für Jung und Alt. Und natürlich gibt es bei Oktoberfest und<br />
Co. jede Menge Superlativen. Von Reinhard Haas<br />
91<br />
TAGE<br />
lang dauert<br />
das längste<br />
Volksfest<br />
Deutschlands,<br />
der Hamburger<br />
Dom im Frühjahr,<br />
Sommer<br />
und Winter.<br />
300<br />
240.000<br />
Quadratmeter misst die<br />
Fläche der Sterkrader<br />
Fronleichnamskirmes in<br />
Oberhausen. Sie ist damit<br />
flächenmäßig fast so groß<br />
wie das Oktoberfest<br />
836<br />
wurde die erste Kirmes der<br />
Welt urkundlich erwähnt, das<br />
Libori Fest in Paderborn.<br />
Mehr<br />
als 500<br />
Besucher<br />
kommen jeden Tag zu einem<br />
Volksfest, das schon längst keines<br />
mehr ist. Der Spreepark war<br />
einst das größte Volksfest der<br />
DDR. Seit 2001 ist das Gelände<br />
nicht mehr in Betrieb, lockt<br />
aber durch seine zahl<strong>reich</strong>en<br />
stillgelegten Fahrgeschäfte,<br />
Buden und Riesenräder dennoch<br />
das Publikum an.<br />
Schiffe, vom Fischkutter bis zum Ozeanriesen,<br />
nehmen jedes Jahr am kürzesten deutschen<br />
Volksfest teil, dem Hamburger Hafengeburtstag.<br />
Auf einer Strecke von sechs Kilometern tummeln<br />
sich dann über 1.5 Millionen Besucher.<br />
15.<br />
wurde in dem belgischen<br />
Im<br />
Jahr-<br />
hundert<br />
Städtchen Ypern während<br />
eines Jahrmarkts das<br />
Ritual des Katzenwerfens<br />
erfunden, um der Katzenplage<br />
des Ortes Herr zu<br />
werden. Noch bis ins 19.<br />
Jahrhundert wurden dort<br />
tatsächlich lebende<br />
Katzen vom<br />
Kirchtum geworfen.<br />
Heute<br />
sind es nur<br />
noch Stoffkatzen.<br />
2.479<br />
Meter lang ist die<br />
längste Achterbahn<br />
der Welt.<br />
Sie heiSSt „Steel<br />
Dragon 2000“ und<br />
steht im Nagashima<br />
Spa Land von Mie in<br />
Japan.<br />
14<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
95 2.000<br />
3.000 €<br />
Strafe muss der Teilnehmer<br />
der berühmten Stierhatz<br />
in Pamplona zahlen, wenn<br />
er ein Foto von sich und<br />
den Stieren macht. Solche<br />
Selfie-Versuche haben bereits<br />
zahl<strong>reich</strong>en Hobbyfotografen<br />
das Leben gekostet.<br />
240 km/h<br />
schnell ist die rasanteste<br />
Achterbahn der<br />
Welt, die „Formula Rossa“<br />
in der Ferrari World<br />
von Abu Dhabi, die in zwei<br />
Sekunden auf 100km/h<br />
und in 4,9 Sekunden auf<br />
240km/h beschleunigt.<br />
Meter hoch ist<br />
das höchste<br />
transportable<br />
Fahrgeschäft der<br />
Welt. Am Turm des<br />
„Top of the World“<br />
saust eine Kabine<br />
mit maximal 132<br />
Fahrgästen in die<br />
Tiefe.<br />
6,6<br />
Oktoberfest in München, getrunken.<br />
Dazu 500.000 halbe Hähnchen, 118<br />
Ochsen und 25 Tonnen Fisch. Insgesamt<br />
geben die über sechs Millionen<br />
Besucher während der 16 Tage mehr<br />
als eine Milliarde Euro aus.<br />
Millionen<br />
Liter Bier<br />
werden jedes Jahr auf<br />
dem größten Volksfest<br />
der Welt, dem<br />
Stunden, das sind rund 83<br />
Tage, dauerte die längste<br />
Achterbahnfahrt der<br />
Welt, die der Amerikaner<br />
Richard Rodriguez 2007<br />
als „King of Rollercoaster“<br />
überstand.<br />
1.176<br />
Frauen im Dirndl in einem Festzelt<br />
– das ist der Guiness-Weltrekord,<br />
der 2013 auf dem Straubinger Gäubodenvolksfest<br />
erzielt wurde. Wenige<br />
Wochen später wurde der Rekord<br />
aber bereits in der Stadt Speyer<br />
übertroffen. Dort kamen über 2.000<br />
Dirndl-Trägerinnen zusammen.<br />
16<br />
verschiedene Namen<br />
gibt es für das Wort<br />
Kirchweih in der<br />
deutschen Sprache:<br />
Von Chilbi (Baden) bis<br />
Kirb (Saarland), bis<br />
Kärwa (Franken), bis<br />
Kirbe (Rheinhessen).<br />
167m<br />
hoch ist das größte Riesenrad der<br />
Welt. Der „Las Vegas High Roller“ wird<br />
jedoch in Kürze von Bauten in New York<br />
und Dubai übertroffen werden. In New<br />
York entsteht bis 2016 das 190 Meter<br />
hohe „New York Wheel“.<br />
Am 29. Juni<br />
findet jedes Jahr in dem kleinen<br />
spanischen Ort Haro im Rioja-Gebiet<br />
die sogenannte Weinschlacht statt.<br />
Dabei bespritzen und übergießen<br />
sich tausende Einwohner gegenseitig<br />
mit Rotwein aus Eimern, Kanistern,<br />
Schläuchen und Wasserpistolen bis<br />
alle blutrot eingefärbt sind.<br />
15
BATTLE<br />
SNEAKER VS.<br />
SLIPPER<br />
BATTLE<br />
SNEAKER VERSUS SLIPPER<br />
von Reinhard Haas<br />
Sneaker hießen früher mal Turnschuhe und waren, wie<br />
der Name schon sagt, für sportliche Aktivitäten gedacht.<br />
So viel zur modischen Steinzeit. Sneaker gehen heute<br />
überall. Und spätestens seitdem ein gewisser Herr<br />
Joseph Martin Fischer 1985 bei seiner Vereidigung als<br />
Umweltminister im hessischen Landtag mit Turnschuhen<br />
erschien, sind sie auch in der Politik geduldet. Passen<br />
tut´s trotzdem nicht.<br />
Es gibt sie in jeder nur denkbaren Farbe, von ultra flach bis<br />
wadenhoch, mit gebogener Sohle, Gelkissen, Luftfederung<br />
und Blinklichtern im Absatz. Ein Dutzend Trendmarken<br />
teilen sich den Großteil der 80 Millarden Dollar, die jedes<br />
Jahr für Sneaker ausgegeben werden. Wer beim Style<br />
ganz weit vorne sein will, muss vor allem den großen<br />
US-Sportlern auf die Füße schauen. Die bekommen von<br />
ihren Sponsoren immer die neuesten Modelle, noch bevor<br />
sie auf dem Markt sind. (+1)<br />
Die meisten Frauen akzeptieren Sneaker bei ihren Kerlen,<br />
wenn es sich a) um Vintage-Looks, b) um Trend-Marken<br />
oder c) um Modelle aus der 100-Euro-Plus-Sparte handelt.<br />
No-name-Produkte gehen gar nicht, genauso wenig wie die,<br />
die ihr Typ sonst nur zum Sport anzieht. Zu Shorts und Jeans<br />
kein Problem; zu Khaki und Leinen auch nicht; zu Anzug nur,<br />
wenn´s dabei auch obenrum lässig zugeht. Killer sind Turnschuhe<br />
beim ersten Date. Das signalisiert: Ist mir doch egal,<br />
wie ich aussehe. Hauptsache, du hast hohe Hacken an. (+1)<br />
Gut, dass man die Dinger meist waschen kann. Denn drei<br />
Mal einen Sneaker ohne Socken getragen und schon riecht<br />
die Welt nach Puma-Käfig, wenn der Träger seinen Schuh<br />
auszieht. Füßlinge sind ok, aber bitte nicht so hautfarben<br />
aus Nylon wie die Mädels. Sieht albern aus. Weiß, Schwarz<br />
oder Farbe sind ok. Socken, bitte nur weiße und keine mit<br />
rodelnden Nikoläusen oder ähnlichen lustigen Motiven.<br />
Kniestrümpfe? Niemals! (+1)<br />
AUFTRITT<br />
STYLE<br />
FRAUEN<br />
SOCKEN<br />
Das Wort stammt vom englischen „to slip = schlüpfen“<br />
ab und bezeichnete früher ausschließlich Hausschuhe, in<br />
die man hineinschlüpfen konnte, wenn man sich seiner<br />
Straßenschuhe entledigt hatte. Nach dem Krieg wurden<br />
daraus auch öffentliche Gehwerkzeuge, mit denen<br />
vorzugsweise die leichtfüßigen Italiener über den Brenner<br />
nach Deutschland getänzelt sind. Seitdem gelten Slipper<br />
als universell einsetzbar. (+1)<br />
Es gibt Mokassins, Loafer und Sandalen. Im weitesten<br />
Sinn ist jeder Schuh ohne Schnürsenkel ein Slipper. Im<br />
Sommer besonders beliebt sind die aus handschuhweichem<br />
Wildleder gefertigten bunten Schläppchen, die<br />
man zu Shorts und Jeans anzieht. Im Winter überwiegen<br />
die mit festerer Sohle und Absatz, die eigentlich für alles<br />
außer zum Smoking oder Frack gehen. Vor Jahren erfand<br />
eine italienische Schuhfirma die Noppen statt Sohle und<br />
seitdem sind Slipper das Synonym für „Freizeit“. (+1)<br />
Frauen schauen auf Schuhe. Nicht nur auf die eigenen,<br />
sondern auch bei Männern. Deshalb gilt für den ersten<br />
Auftritt: Zeig mir deine Schuhe, und ich sage dir, wer<br />
du bist. Ein bunter Slipper im Sommer zur verwaschenen<br />
Jeans signalisiert Stilbewusstsein. Ein festerer<br />
Loafer in Braun oder Schwarz zum coolen Anzug ohne<br />
Krawatte passt auch. So ein Schläppchen mit Fransen<br />
und ohne Socken zum dunkelblauen Männer-Outfit geht<br />
gar nicht. (+1)<br />
Es gibt Einlagen, die den Fußschweiß aufsaugen. Das ist<br />
gut so und ermöglicht es, die Mokassins oder Loafer im<br />
Sommer lässig ohne Socken zu tragen. Füßlinge nur dann,<br />
wenn man sie nicht sieht. Socken in Weiß! No! Dunkle<br />
Socken? Jaah, geht zur Not. Kniestrümpfe, gerne auch mal<br />
in Farbe? Yesss! Sieht stylish aus. Allerdings sollte Mann<br />
es dann aber beim restlichen Outfit nicht übertreiben,<br />
sonst kommt er wie ein Clown daher.<br />
Ein Unentschieden kristallisiert sich mit 3:3 zwischen Sneaker und Slipper raus. Jetzt kommt<br />
es auf den persönlichen Geschmack an. Auf rege Ablehnung des Ergebnisses und neue Ideen<br />
oder Gedanken freuen wir uns unter redaktion@dmax-magazin.de<br />
16<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
Beratung & Bestellung 030/3009300<br />
BASE<br />
JUMPING<br />
Cinebase<br />
Das ist der Sprung in eine neue Klangwelt: Die Cinebase von Teufel ist das sofort spielfertige<br />
High End-TV-Sounddeck für jeden Fernseher. Der integrierte 280-Watt-Verstärker und die neue<br />
Sonic Emotion Absolute 3D-Technologie produzieren bassstarken, einhüllenden Sound an<br />
jeder Hörposition. Über Bluetooth binden Sie Smartphone und Tablet ein. Base Jumping für alle.<br />
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News<br />
moTor<br />
Neuer 2,0-LITER-TURBO-<br />
Benziner im Q50<br />
Die Chinesen fahren schon mit dem Infinity Q50 mit dem leichtgewichtigen<br />
Turbomotor, vier Zylindern, 211 PS bei 5500 U/min und 1.991 cm3<br />
Hubraum. Angetrieben wird der Q50 über die Hinterräder. Er ist mit<br />
einem 7-Gang-Automatikgetriebe ausgestattet. Ab Herbst 2014 gibt es<br />
ihn in Europa zu einem Basispreis von 39.260 Euro.<br />
länger, breiter<br />
und flacher<br />
Die offizielle Einführung des neuen Kia Sorento in Europa<br />
findet erst im Oktober statt. Aber die ersten Bilder zeigen<br />
schon, dass Kias SUV-Flaggschiff erkennbar neue Formen<br />
zeigt, obwohl er auf den ersten Blick als Sorento zu erkennen<br />
ist. Die Dachlinie ist um 15 mm reduziert, und der Kühlergrill<br />
steht fast aufrecht. Die Karosserie ist auf 4,78 Meter<br />
verlängert worden – ein Plus von 95 mm gegenüber dem<br />
Vorgänger. Auch der Radstand ist 80 mm länger geworden.<br />
„Eleanor“ für Jeden<br />
Der unter Kennern schon immer sehr beliebte 1967er Mustang GT500 wurde spätestens seit dem Film „Nur noch 60 Sekunden“ mit<br />
Nicolas Cage aus dem Jahr 2000 zum Traum der breiten Masse. Nun kann sich, wer genung Kleingeld hat, diesen Traum mit einer in<br />
Deutschland handgefertigten Version erfüllen. Jedes Fahrzeug entsteht in rund elfmonatiger Handarbeit in Viersen bei Düsseldorf und<br />
erhält bei Auslieferung eine deutsche H-Zulassung. Weitere Infos unter www.gt500-eleanor.eu.<br />
18<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
au Dir mal<br />
EInen MINi-MINI<br />
Die LEGO-Designer haben sich den klassichen Mini<br />
Cooper aus dem Jahr 2000 zum Vorbild genommen<br />
und bieten ihn jetzt als Bausatz an. Am Ende wurden es 1077 Teile. Es<br />
bleibt natürlich die Frage offen, ob der orignal MINI als vollwertiges Auto so viele Teile<br />
hatte wie die Lego-Version. Für die Fans der Marke ist dieser Lego MINI natürlich ein<br />
Highlight. Erhältlich ist der MINI exklusiv über shop.lego.com.<br />
Der Audi S1 für<br />
besondere Momente<br />
Der Audi S1 ist von Haus aus schon ein eindrucksvoller kleiner Flitzer.<br />
Jedoch verhilft ihm ABT-Sportsline noch zu deutlich mehr Pfeffer. Die<br />
Leistung wird von serienmäßig 231 PS (170 kW) auf ganze 310 PS (228<br />
kW) gesteigert. Außerdem wächst das Drehmoment von 370 Nm auf<br />
440 Nm. Natürlich wurde sich auch um das Fahrwerk und die entsprechende<br />
Optik gekümmert. Weitere Infos unter www.abt-sportsline.de.<br />
19
News<br />
Games<br />
GroSS, gröSSer, Gamescom<br />
Die Gamescom ist die weltweit größte Messe für Computer- und Videospiele – entsprechend heißt begehrt<br />
sind die Eintrittskarten für diese Veranstaltung. Dieses Jahr war der Ansturm allerdings besonders groß.<br />
Schon zwei Wochen vor dem Messestart am 13. August waren die Tickets für drei der vier Besuchertage<br />
ausverkauft. So viel Begeisterung ist nur allzu verständlich, denn wie schon in letzten Jahren gab es auch<br />
2014 wieder Unmengen von spannenden Spiele-Neuvorstellungen zu sehen. Die besten und spannendsten<br />
Games zeigen wir Dir hier im Überblick. Von Manuel Masiero<br />
Infos zum Geschehen in der Games-Szene und zu allen Neuheiten gibt es natürlich immer aktuell auf dmax.de/games<br />
Evolve<br />
Aliens statt Zombies: Hinter dem Sci-Fi-Shooter Evolve stecken die Entwickler<br />
Left 4 Dead; einem der bekanntesten Koop-Shooter. Ihre Wurzeln können die<br />
Designer auch bei ihrem jüngsten Spross nicht verleugnen, denn das Teamplay<br />
steht noch stärker im Vordergrund. Bei Evolve jagen vier Teammitglieder allerdings<br />
keine Zombies, sondern ein Alien, das mit fortlaufender Spielzeit immer<br />
stärker wird. Der Clou dabei: Das Monster wird von einem fünften Spieler gesteuert.<br />
Evolve soll 2015 für PC, PS4 und Xbox One erscheinen.<br />
Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain<br />
Die Schleich-Action Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain wird auf der<br />
Gamescom 2014 von Chef-Designer Kojima höchstpersönlich vorgestellt<br />
und schließt in puncto Story an den im März dieses Jahres erschienenen<br />
Prolog Ground Zeroes an und überzeugt mal wieder mit Bombast-Grafik.<br />
Als Serienheld Solid Snake kannst Du Dich dieses Mal in einer komplett offenen<br />
und gigantisch großen Spielwelt austoben. Metal Gear Solid 5: The<br />
Phantom Pain soll 2015 für PS3, PS4, Xbox 360 und Xbox One erscheinen.<br />
Borderlands: The Pre-Sequel<br />
Mehr als 18 Millionen Mal wurden alle Teile der Action-Rollenspielreihe<br />
Borderlands verkauft. Mit Borderlands: The Pre-Sequel steht bereits der<br />
nächste Teil in den Startlöchern. Ab Herbst dieses Jahres kannst Du auf PC,<br />
PS3 und Xbox 360 loslegen. Spieler verschlägt es bei Borderlands: The Pre-<br />
Sequel auf den Mond von Pandora und in die dortige Basis von Hyperion. Mit<br />
dem Sauerstoffvorrat und der geringen Schwerkraft kommen dabei auch<br />
zwei neue Spielelemente hinzu.<br />
20<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
Resident Evil<br />
Über so einen Wiedergänger freut man sich: Der Survival-Horror-Klassiker aus<br />
dem Jahr 1996 kehrt Ende 2014 als HD-Neuauflage zurück: Unter anderem<br />
hat Hersteller Capcom der Zombie-Hatz zeitgemäße 3D-Charaktermodelle,<br />
5.1-Sound und eine Auflösung bis 1080p spendiert. Außerdem kannst Du zwischen<br />
der klassischen 4:3-Ansicht und einer 16:9-Widescreen-Darstellung<br />
wechseln. Trotz der Verjüngungskur soll die <strong>dich</strong>te Atmosphäre des originalen<br />
Resident Evil erhalten bleiben.<br />
Ultra Street Fighter 4<br />
Ultra Street Fighter 4 ist eine aktualisierte Version von Super Street Fighter<br />
4: Arcade Edition und bringt jede Menge Neuerungen und Verbesserungen mit<br />
sich. Für jeden der mehr als 30 Charaktere gab es ein Feintuning der Kampftechniken.<br />
Mit von der Partie sind auch neue Spieltaktiken wie Ultra Combo<br />
Double und Delayed Standing. Außerdem hält mit dem weiblichen Bodyguard<br />
Decapre ein nagelneuer Charakter Einzug. Ultra Street Fighter 4 gibt es als Upgrade<br />
für Xbox 360 und PS3 sowie als Stand-Alone-Version für den PC.<br />
Borderlands: The Pre-Sequel<br />
Mehr als 18 Millionen Mal wurden alle Teile der Action-Rollenspielreihe<br />
Borderlands verkauft. Mit Borderlands: The Pre-Sequel steht bereits der<br />
nächste Teil in den Startlöchern. Ab Herbst dieses Jahres kannst Du auf<br />
PC, PS3 und Xbox 360 loslegen. Spieler verschlägt es bei Borderlands:<br />
The Pre-Sequel auf den Mond von Pandora und in die dortige Basis von<br />
Hyperion. Mit dem Sauerstoffvorrat und der geringen Schwerkraft kommen<br />
dabei auch zwei neue Spielelemente hinzu.<br />
Sony HMZ-T3W: Virtueller 750-Zoll-Bildschirm<br />
Mit der 3D-Videobrille Sony HMZ-T3W sitzt Du in Deinem ganz privaten Multiplex-Kino,<br />
wirst von 7.1-Kanal-Surround-Sound beschallt und verfolgst das Geschehen auf einem<br />
virtuellen Bildschirm in Kinoleinwandgröße. Diesen Eindruck erzeugt das auf rund<br />
1.300 Euro veranschlagte HMZ-T3W über zwei OLED-Monitore, die ein einziges<br />
großes Display (1280 x 720 Pixel) mit einem Sichtwinkel von 45 Grad kreieren.<br />
Dadurch meinst Du, aus einer Distanz von 20 Metern Entfernung auf eine<br />
750-Zoll-Riesenleinwand zu schauen. Laut Sony macht der VR-Bolide nicht<br />
nur besonders viel Laune beim Ansehen von 2D- und 3D-Filmen, sondern<br />
eignet sich auch ideal für Spiele. Auf dem sehr reaktionsschnellen virtuellen<br />
Display lässt sich ein Dunkel-Szenen-Modus aktivieren, mit dem Du Gegner<br />
leichter entdecken und genauer schießen kannst.<br />
21
News<br />
Games<br />
Bioshock for Mobile<br />
Fans von Bioshock haben lange auf eine mobile Version des Kult-Shooters<br />
warten müssen. Diesen Sommer ist es endlich soweit, denn ihre Gebete<br />
wurden erhört: Bioshock erscheint dann für iPad, iPhone und iPod touch. Die<br />
mobile Version soll laut Bioware eine optimierte Berührungssteuerung nutzen<br />
und sämtliche „Made for iPhone“-Controller-unterstützen. Ein genauer<br />
Erscheinungstermin steht allerdings noch ebenso wenig fest wie der Preis.<br />
Diablo 3 Ultimate Evil Edition<br />
Mit der Diablo 3 kommen endlich auch Konsolenspieler in den Genuss der<br />
Erweiterung Reaper of Souls, die bisher nur für den PC erhältlich war. Sehr<br />
praktisch: Zum einen gibt es das komplette Hauptspiel mit allen seinen fünf<br />
Akten gleich dazu, zum anderen kannst Du bestehende Spielstände von allen<br />
unterstützten PS- und Xbox-Versionen importieren. Die Ultimate Evil Edition<br />
von Diablo 3 ist seit August für PS3, PS4, Xbox 360 und Xbox One verfügbar.<br />
Destiny<br />
Destiny ist der neue Action-Kracher der Macher von Halo. 700 Jahre in der<br />
Zukunft ist auf der Erde nur noch eine einzige Stadt übrig, die zu allem<br />
Überfluss auch noch von Aliens bedroht wird. Als Spieler im Gewand eines<br />
jungen Ritters musst Du mithelfen, die Bedrohung abzuwehren und<br />
herausfinden, woher die extragalaktischen Monster kommen. Destiny ist<br />
zwar ein klassischer Ego-Shooter, enthält aber auch zahl<strong>reich</strong>e offene Gebiete<br />
zum Erkunden sowie MMO-Elemente. Eine PC-Version des Konsolentitels<br />
ist vorerst nicht geplant.<br />
Sunset Overdrive<br />
In der knallbunten Sunset City bekämpft der Held von Sunset Overdrive<br />
fleißig eine üble Mutanten- und Monsterbrut und ignoriert dabei fröhlich<br />
alle Regeln der Physik. An Häuserwänden entlang oder über Stromleitungen<br />
laufend verschießt Du nicht nur blaue Bohnen, sondern auch Bowlingkugeln,<br />
schleuderst mit Sprengstoff gefüllte Teddys auf die Feinde<br />
oder rückst ihnen mit einer bewaffneten Spielzeugdrohne auf den Pelz.<br />
Das abgedrehte und sehr rasante Sunset Overdrive startet ab Herbst 2014<br />
exklusiv auf der Xbox One.<br />
KOR-FX: Gaming-Weste macht Treffer fühlbar<br />
Das VR-Headset Oculus Rift hat einen kleinen Boom bei ähnlich gestrickter Gaming-Hardware<br />
ausgelöst. Dank Crowdfunding ist nun ein weiteres hochinteressantes Produkt am Start: Mit der<br />
Gaming-Weste KOR-FX können Shooter-Fans buchstäblich hautnah ins Geschehen eintauchen. Die vom<br />
gleichnamigen Hersteller entwickelte KOR-FX macht das Spielgeschehen fühlbar, indem sie Audiosignale<br />
in Vibrationen und Druck umwandelt. Durch dieses haptische Feedback lassen sich zum Beispiel<br />
schnelle Bewegungen, Explosionen und Treffer am Körper der Spielfigur simulieren. Egal, ob Counter-<br />
Strike: Source, Call of Duty oder Arma 3, KOR-FX liefert bei jedem Action-Titel ein noch nicht dagewesenes Mittendrin-Gefühl.<br />
Laut Anbieter ist die Weste nicht nur kompatibel zu PC-Hardware, sondern lässt sich über den mitgelieferten Transmitter auch an<br />
Smartphones, Tablets und Konsolen anschließen und verwenden. Noch steht nicht fest, wann die Gaming-Weste erhältlich ist. Wer sich<br />
jedoch an der Crowdfunding-Kampagne mit mindestens 150 US-Dollar beteiligt, bekommt ein Vorabmodell von KOR-FX zugeschickt. Mittlerweile<br />
hat der Entwickler übrigens schon mehr als 180.000 US-Dollar durch seine Kampagne eingenommen und das Ziel von 75.000 US-Dollar damit<br />
deutlich übertroffen. Gute Voraussetzungen also, dass es die Gaming-Weste auch in die Massenproduktion schafft.<br />
22<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
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News<br />
Neu auf<br />
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Bad Neighbours<br />
ab 18.09.<br />
Die jungen Eltern Mac (Seth Rogen)<br />
und Kelly (Rose Byrne) genießen ihr<br />
beschauliches Leben am Stadtrand.<br />
Als sie neue Nachbarn bekommen,<br />
ist es mit der Ruhe allerdings schnell<br />
vorbei: Teddy Sanders (Zac Efron)<br />
ist der Anführer einer lautstarken<br />
Studentenverbindung, die jede<br />
Nacht feucht-fröhliche Partys feiert.<br />
Doch so leicht wollen Mac und Kelly<br />
ihren Traum vom Vorstadtidyll<br />
nicht aufgeben – und graben das<br />
nachbarschaftliche Kriegsbeil aus.<br />
Road TT – <strong>Such</strong>t nach<br />
Geschwindigkeit<br />
Lone Survivor<br />
ab 01.09.<br />
Vier Soldaten der US-Spezialeinheit Navy SEALs werden 2005 in Afghanistan<br />
mit der Aufgabe, den Aufenthaltsort eines führenden Taliban-Kämpfers zu<br />
verifizieren, auf eine Beobachtungsmission in die Berge der afghanischen<br />
Provinz Kunar entsendet. Als die vier Männer (u.a. Mark Wahlberg, Taylor Kitsch)<br />
bei ihrem Einsatz eine folgenschwere moralische Entscheidung treffen müssen,<br />
überschlagen sich die Ereignisse: Kommunikativ abgeschnitten von ihrer Einheit<br />
sehen sich die Soldaten innerhalb kürzester Zeit einer Übermacht von Taliban-<br />
Kämpfern gegenüber. Ohne jeden<br />
Ausweg müssen sie sich in dem<br />
unwegsamen Gebiet der Berge Afghanistans<br />
einem aussichtslosen<br />
Kampf stellen, der sie nicht nur<br />
physisch, sondern auch mental<br />
an die Grenzen des menschlich<br />
Erträglichen führt…<br />
ab 02.10.<br />
Im Jahr 2000 stirbt mit William Joseph „Joey“ Dunlop der erfolg<strong>reich</strong>ste<br />
Straßenrennfahrer der Welt. 26 Mal konnte der „King<br />
of the Roads“ die Isle of Man TT, das älteste und gefährlichste<br />
Motorrennen der Welt gewinnen. Acht Jahre später verunglückt<br />
sein jüngerer Bruder Robert bei einem Motorrad-Unfall mit einer<br />
Geschwindigkeit von 250km/h tödlich. Seine Söhne sind trotz dieser<br />
familiären Verluste weiterhin als Rennfahrer auf den Straßen<br />
Nordirlands unterwegs. ROAD erzählt in ebenso rasanten wie<br />
emotionalen Bildern das außergewöhnliche Leben der berühmten<br />
Dunlop-Familie. Ein Leben mit Benzin im Blut. Die Dokumentation<br />
der Regisseure Michael Hewitt und Dermot Lavery zeigt die<br />
Triumphe und Tragödien hautnah.<br />
Fotos Lone Survivor: ©SQUAREONE/UNIVERSUM<br />
24<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
weitere highlights<br />
ab 09.09.<br />
Nächster Halt:<br />
Fruitvale Station<br />
Als der 22-jährige Oscar Grant (Michael B.<br />
Jordan) am Morgen des 31. Dezember 2008<br />
aufwacht, will er endlich seine guten Vorsätze in<br />
die Tat umsetzen. Für seine vierjährige Tochter<br />
Tatiana (Ariana Neal), die ihn trotz zwei Jahren<br />
Gefängnisaufenthalts noch immer vergöttert,<br />
für seine Freundin Sophina (Melonie Diaz), mit<br />
der er nicht immer ganz ehrlich war, und für<br />
seine Mutter (Octavia Spencer), die an diesem<br />
Silvestertag Geburtstag hat. Doch auf diesem<br />
langen Weg bleiben Herausforderungen nicht<br />
aus. Nach einer fröhlichen Silvesternacht in San<br />
Francisco gerät er schließlich in einen Streit<br />
und wird vollkommen unerwartet von einem<br />
weißen Polizisten erschossen.<br />
Vegas<br />
ab 04.09.<br />
Der eigenbrötlerische Rancher Ralph Lamb (Dennis Quaid) wird der neue Sheriff von<br />
Las Vegas. Er und sein Deputy, Lambs Bruder Jack (Jason O´Mara), sollen da für Recht<br />
und Gesetz sorgen, wo Verbrechen und Korruption regieren. Staatsanwältin Katherine<br />
O´Connell (Carrie-Anne Moss) ist die einzige behördliche Unterstützung, auf die sie<br />
zählen können. Vincent Savino (Chiklis), Gangsterboss und Leiter des Savoy-Casinos,<br />
ist der Kontrahent, den die Chicagoer Mafia nach Vegas entsandt hat. Mia Rizzo (Sarah<br />
Jones), seine brillante Zahlen- und Zählmeisterin, hält im Casino das Geld zusammen.<br />
Natürlich aber bleiben bei Savinos halsbrecherischen Mafia-Methoden auch existenzielle<br />
Probleme nicht aus. In diesem bösen Machtkampf um die Zukunft von Las Vegas<br />
kann am Ende nur einer gewinnen. 21 Episoden auf fünf DVDs.<br />
Open Grave<br />
ab 26.09.<br />
John (Sharlto Copley) findet sich in einem ungeahnten Horrorszenario wieder:<br />
Schwer verletzt und ohne jegliche Erinnerung erwacht er inmitten eines Massengrabes.<br />
Hilflos und völlig ausgeliefert bekommt er unerwartete Hilfe von einigen<br />
Fremden, die ihn befreien und auf ein verlassenes Grundstück bringen. Jede der<br />
sechs Personen ist inmitten des Grabes erwacht und kann sich an nichts mehr<br />
erinnern – doch wem kann man trauen? Zu allem Überfluss scheinen menschliche<br />
Kreaturen im nahegelegenen Wald umherzustreifen, die der Gruppe alles andere als<br />
friedlich gesonnen sind.<br />
ab 02.10.<br />
X-Men – Zukunft ist Vergangenheit<br />
Die X-Men sehen sich mit der bisher gefährlichsten Bedrohung konfrontiert. Um die<br />
Apokalypse abzuwenden, müssen sie die Vergangenheit verändern, doch von allen<br />
Mutanten ist Wolverine der einzige, der eine Zeitreise überleben kann. So lässt er sich<br />
in die Vergangenheit schicken, um dort den alles entscheidenden Kampf zu führen…<br />
25
News<br />
neu im<br />
kino<br />
Ein Sommer<br />
in der Provence<br />
ab 25.09.<br />
Für Léa (Chloé Jouannet), Adrien (Hugo Dessioux) und<br />
ihren kleinen Bruder Théo (Lukas Pelissier) stehen die Ferien<br />
vor der Tür. Dieses Jahr fahren sie das erste Mal zu ihrem<br />
Großvater Paul (Jean Reno), den sie wegen eines Familienstreits<br />
nie zuvor kennengelernt haben. Das Reiseziel – die<br />
Provence: Wohl kaum der Urlaub, von dem die drei träumen.<br />
Auch die Freude von Großmutter Irène (Anna Galiena) über<br />
diesen Familienurlaub ist da kein Trost. Hinzu kommt, dass<br />
ihnen der Vater ausgerechnet am Tag vor der Abreise sagt,<br />
dass er die Familie verlassen wird. Also nicht gerade die besten<br />
Aussichten auf gute<br />
Laune und eine spaßige Ferienzeit. Kaum in der Provence angekommen<br />
prallen auch schon die Differenzen der beiden Generationen aufeinander.<br />
Zwischen den Jugendlichen und ihrem Großvater, der, wie die Kids meinen,<br />
ein sturer Esel ist, kommt es immer wieder zu Streitigkeiten. Dabei<br />
spielt auch Pauls turbulente Vergangenheit immer wieder eine Rolle. Es<br />
beginnt ein chaotischer Sommer in der malerischen Provence.<br />
Million Dollar Arm<br />
Im Sportbusiness hat sich viel verändert. Der Sportagent<br />
J.B. Bernstein (Jon Hamm), versucht, seine<br />
Karriere wieder in Schwung zu bringen. Gelingt ihm<br />
das nicht, geht seine Agentur pleite. Seine Idee: den<br />
nächsten großen Baseball-Star auf den Markt zu bringen.<br />
Und den hofft er unter den jungen Cricket-Spielern<br />
in Indien zu finden. Die Plattform soll die TV-Reality-<br />
Show „Million Dollar Arm“ sein. Zusammen mit dem<br />
mürrischen Ex-Baseball-Scout Ray Poitevint (Alan<br />
Arkin) entdeckt er tatsächlich zwei 18-jährige Jungs,<br />
die von Baseball überhaupt keine Ahnung haben, aber<br />
schnelle Bälle werfen können. In der Hoffnung, die<br />
beiden in der Major League unterbringen und für gutes<br />
Geld unter Vertrag stellen zu können, holt er die beiden<br />
in die USA. Für die Teenies, die bislang ihre ländliche<br />
Heimat nie verlassen hatten, ist die Reise eine totale<br />
Herausforderung und ein absoluter Kulturschock.<br />
ab 21.08.<br />
Fotos Walking on Sunshine/ Wie in alten Zeiten: ©SQUAREONE/UNIVERSUM<br />
26<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
weitere highlights<br />
ab 16.10.<br />
ab 25.08.<br />
Walking on Sunshine<br />
Wer kann dem schönsten Mann der Welt wohl widerstehen? Natürlich niemand.<br />
Am wenigsten die quirlige Engländerin Maddie (Annabel Scholey), die sich in Bella<br />
Italia in den heißblütigen Raf (Giulio Berruti) verliebt und Hals über Kopf beschließt,<br />
ihren sexy Urlaubsflirt zu heiraten. Zur Hochzeit lädt sie auch ihre Schwester Taylor<br />
(Hannah Arterton) ein – ohne zu wissen, dass diese vor drei Jahren ebenfalls ihr Herz<br />
an Raf verloren hatte. Als plötzlich auch noch Maddies ehemalige Flamme Doug<br />
(Greg Wise) auftaucht und er seine Ex mit allen Mitteln zurückerobern will, ist das<br />
Gefühlschaos vorprogrammiert. Bühne frei für ein turbulentes Liebeskarussell voller<br />
Irrungen und romantischer Wirrungen! Und mit einem klasse Soundtrack.<br />
Wie in alten Zeiten<br />
Der charmante Richard hat seine Firma verkauft und<br />
freut sich auf ein sorgloses Leben. Das ändert sich<br />
schlagartig, als er feststellen muss, dass er betrogen<br />
wurde. Die Firma ist pleite und die Rente für ihn und<br />
seine geschiedene Frau Kate futsch! Nach dem ersten<br />
Schrecken ist schon bald ein Plan gefasst und in die<br />
Tat umgesetzt: Richard tut sich mit seiner Ex-Frau<br />
zusammen, gemeinsam spüren sie den Betrüger in<br />
Frank<strong>reich</strong> auf und heften sich an seine Fersen. Die<br />
Lage vor Ort erfordert jedoch Unterstützung und so eilen<br />
die alten Freunde und Nachbarn Jerry und Pen ihnen<br />
nur zu gerne zu Hilfe. Geplagt von dem einen oder<br />
anderen altersbedingten Zipperlein, aber ausgestattet<br />
mit einer guten Portion Lebenserfahrung, gerät das<br />
Quartett in immer absurdere Situationen. Als Krönung<br />
des gewagten Unterfangens soll schließlich ein<br />
Diamantenraub alle Probleme lösen. Ganz nebenbei<br />
stellen Kate und Richard fest, dass sie eigentlich ein<br />
ziemlich gutes Team sind – fast wie in alten Zeiten.<br />
ab 09.10.<br />
ab 25.09.<br />
Sieben verdammt lange Tage<br />
Vier erwachsene Geschwister treffen sich in ihrem Elternhaus wieder, um ihren Vater<br />
zu beerdigen. Jedes ist im eigenen Leben mehr oder minder gescheitert, und jetzt<br />
müssen sie zusammen eine ganze Woche unter einem Dach verbringen – in Gesellschaft<br />
ihrer gluckenhaften Mutter, etlicher Ehe-, Ex- und Wunschpartner. Niemand<br />
kann sich hier verstecken – im Gegenteil: Es ist Zeit, die Vergangenheit und die problematischen<br />
Verwandtschaftsbeziehungen aufzuarbeiten. Zur Besetzung zählen unter<br />
anderem Jason Bateman, Tina Fey und Jane Fonda.<br />
The Salvation<br />
Amerika 1871: Sieben Jahre hat der dänische<br />
Auswanderer Jon (Mads Mikkelsen) im Schweiße<br />
seines Angesichts geschuftet, um sich im Grenzland<br />
des Wilden Westens eine bescheidene, aber ehrliche<br />
Existenz aufzubauen. Endlich ist die Zeit gekommen,<br />
seine Frau Marie (Nanna Øland Fabricius) und seinen<br />
elfjährigen Sohn Kresten (Toke Lars Bjarke) zu sich<br />
nach Amerika zu holen. Doch die Wiedersehensfreude<br />
währt nicht lange: Marie und Kresten werden unmittelbar<br />
nach ihrer Ankunft von Outlaws ermordet. Jon<br />
zögert keine Sekunde mit seiner Rache – und macht<br />
sich damit den grausamen Bandenanführer Delarue<br />
(Jeffrey Dean Morgan) und die stumme Witwe eines<br />
der beiden Killer (Eva Green) zum Feind: Als er auch<br />
noch von den Bewohnern seiner Stadt verraten wird,<br />
ist Jons Leben keinen Cent mehr Wert...<br />
27
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der<br />
digitalen Gesellschaft?<br />
Wir haben<br />
zwölf aktuelle<br />
Gadgets unter die<br />
Lupe genommen.<br />
Von Dirk Waasen<br />
Wearables werden<br />
derzeit<br />
als die Umsatztreiber<br />
im Elektronikmarkt entdeckt. Kein<br />
Wunder: Smartphones sind die<br />
persönlichsten aller persönlichen<br />
Devices, und alles, was sich mit<br />
Smartphones verbinden lässt, muss<br />
zwangsläufig ein Verkaufsschlager<br />
werden – wenn es nach den Herstellern<br />
geht. Und so gibt es einen<br />
regen Wettkampf zwischen neuen<br />
und etablierten Marken sowie proprietären<br />
und offenen Produkten<br />
beim Ringen um die 100 Euro des<br />
Verbrauchers. Das Rennen machen<br />
hier vor allem Fitnesstracker, die<br />
es mittlerweile in allen Formen,<br />
Farben und Funktionen gibt. Wir<br />
haben zehn der aktuellsten Fitnessarmbänder<br />
und -tracker sowie<br />
weitere drei brandneue Gadgets<br />
aus dem Lifestylesegment unter die<br />
Lupe genommen.<br />
Sport am Schreibtisch<br />
Die erste Überraschung gab’s<br />
gleich am Arbeitsplatz: Nach<br />
Verfassen einiger E-Mails teilte<br />
einer der Armbandtracker mit,<br />
dass bereits 800 Meter Strecke<br />
bewältigt seien – ein guter Wert<br />
für eine Viertelstunde Aufenthalt<br />
im 15 Quadratmeter großen Büro!<br />
Eine Autofahrt von Stuttgart nach<br />
München wurde mit rund 2.300<br />
Schritten bewertet. Womit auch<br />
die zentrale Schwäche der Tracker<br />
enttarnt ist: Zwar versprechen die<br />
Hersteller in ihren Prospekten,<br />
dass Bewegungen genau analysiert<br />
würden, am Ende steckt in den<br />
kleinen Tools aber nur ein Sensor,<br />
dessen Positionsänderungen mit<br />
möglichst präzisen Algorithmen<br />
in Schritte und darauf basierend<br />
in Strecke umgerechnet werden.<br />
Das tun sie mit festgelegten Werten<br />
für die Schrittlänge, die salopp<br />
formuliert mit den Erschütterungen<br />
multipliziert wird – egal,<br />
ob der Nutzer kurze oder lange<br />
Schritte macht.<br />
Fehler Gleichen<br />
sich aus<br />
Über längere Distanzen glichen<br />
sich die Fehler allerdings recht<br />
gut aus, sodass die Stecken beim<br />
Gehen (und nur da) erstaunlich<br />
genau gemessen wurden. Mit<br />
anderen Sportarten tun sich die<br />
Tracker grundsätzlich schwer, weshalb<br />
die Hersteller sie auch gern als<br />
Aktivitätsmesser bezeichnen.<br />
Wer sich von dem Gedanken<br />
verabschiedet, mit einem Tracker<br />
ein Hochpräzisionsmessinstrument<br />
zu erwerben, dem liefern die<br />
getesteten Geräte aber jede Menge<br />
Spaß und nette Features. Zum Beispiel<br />
den Smart wecker, der innerhalb<br />
eines vorgegebenen Zeitraumes<br />
per Vibrieren am Armband<br />
weckt oder die teils begeisternden<br />
Apps, die das Phone zum Personal<br />
Coach umfunktionieren.<br />
31
NEWS<br />
TECHNIK<br />
JAWBONE UP 24<br />
Jawbone bringt mit dem Up 24 ein modisches<br />
Accessoire, das in Verbindung mit der App<br />
durchaus seine Reize hat.<br />
Sieht nicht nur gut aus: Die<br />
Smartphone-App zeigt die Daten<br />
gut erfassbar an.<br />
FITNESSBAND<br />
• lange Batterielaufzeit<br />
• simple Bedienung<br />
• Daten nur über Smartphone oder Web-App abrufbar<br />
• 3 Armbandgrößen lieferbar<br />
• in der App Schlafdauer, Schritte, Stecke<br />
Kalorien verbrauch abrufbar, Nahrungsmittel<br />
grob protokollierbar<br />
• Schlaftracker mit intelligenter Weckfunktion<br />
• modern gestaltete App<br />
• Pairing problemlos<br />
• Laden über proprietäres USB-Kabel mit<br />
2,5-mm-Klinkenbuchse<br />
• kompatibel mit iOS, Android, PC<br />
Nein, wirklich angenehm zu tragen ist das Jawbone Up 24<br />
mit seinen offenen Enden nicht. Das ist wohl beabsichtigt,<br />
da der Tracker so eher einem Armreif gleicht. Im Gegensatz<br />
zum Jawbone ohne den Zusatz „Up 24“ lässt sich der<br />
neue jetzt über Bluetooth synchronisieren, was er dann<br />
auch exzellent und ständig tut, sobald die App aufgerufen<br />
wird. Da man ob der prächtigen und funktionalen<br />
Gestaltung der App nur zu gerne synct, geht der Akku des<br />
beteiligten Smartphones früher als erwünscht in die Knie.<br />
Herauszuheben ist beim Jawbone nicht nur die einfache<br />
Bedienung über eine Drucktaste an einem der Armband-<br />
Enden (Aktivieren des Tag-, Nacht modus und Starten<br />
einer Stoppuhr, um andere Aktivitäten aufzuzeichnen),<br />
sondern auch die hohe Präzision der Streckenberechnung<br />
von gemittelt 99 Prozent. Auch für die Möglichkeit, sich<br />
per „Smart Wecker“ innerhalb einer wählbaren Zeitspanne<br />
per Vibration wecken zu lassen, wenn das Band<br />
eine leichte Schlafphase detektiert, sammelt das Band<br />
Pluspunkte. Ein Minus gibt’s allerdings für den happigen<br />
Preis. 150 Euro<br />
FITBIT FLEX<br />
Fast schon ein Oldie, dafür aber ziemlich<br />
ausgereift – das Fitbit Flex hält gut mit und<br />
setzt hauptsächlich mit seiner App Akzente.<br />
Seinen Lifestyle-Anspruch unterst<strong>reich</strong>t das Fitbit Flex<br />
mit seinem stylishen Auftritt und den austauschbaren<br />
Bändern. Der kleine Sensor kann somit auch in die<br />
Hosentasche wandern, wenn der Anlass Rolex statt Fitbit<br />
erfordert. Das Koppeln klappt bei Fitbit prima, fünf LEDs<br />
informieren in 20-Prozent-Schritten über den Zieler<strong>reich</strong>ungsgrad,<br />
geladen wird der wasser<strong>dich</strong>te Sensor über<br />
ein proprietäres Ladekabel. Mehrfaches Tippen auf den<br />
Sensor (leider auch eine hochfrequente Erschütterung)<br />
aktiviert und deaktiviert den Nachtmodus, der Bewegungen<br />
im Schlaf auswertet und über die ausgereifte Smartphone-App<br />
interpretiert. Wie bei allen anderen Trackern<br />
ein nettes Gimmick, aber auch nicht mehr. Viel besser erschienen<br />
hier der stumme Alarm, der über das vibrierende<br />
Band weckt und die erstaunliche Präzision des Flex bei<br />
der Berechnung der Wegstrecke. 96 Prozent Genauigkeit<br />
sind ein Spitzenwert und mehr, als wir erwartet hätten.<br />
Fitbit setzt hier offenbar gute Sen soren und ebenso gute<br />
Algorithmen ein. Daumen hoch auch für den in der App<br />
hinterlegten Kalorientracker! 120 Euro<br />
Die Zahl der gegangenen<br />
Schritte ist auf dem Phone gut<br />
zu erkennen.<br />
• hervorragende Batterielaufzeit<br />
• bei Tageslicht top ablesbares, permanentes Display<br />
• Daten ohne Smartphone-Anbindung abrufbar<br />
• 2 Armbänder im Lieferumfang<br />
• Anzeige von Schritten, Strecke, Kalorienverbrauch,<br />
Herzfrequenz (optional), Uhrzeit<br />
• Schlaftracker<br />
• nüchtern gestaltete, aber übersichtliche App<br />
• Pairing hakt teilweise<br />
• kompatibel mit iOS, Android, Windows Phone, PC<br />
FITNESSBAND<br />
32<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
Die Zahl der gegangenen<br />
Schritte ist auf dem Phone gut<br />
zu erkennen.<br />
• zuverlässig mit PC und Smartphone zu paaren<br />
• ausgereifte App: Schritte, Strecke, Kalorienverbrauch,<br />
sehr aktive Minuten, manuelle Gewichtseingabe,<br />
Schlafanalyse, Kalorienvergleich Aufnahme/Verbrauch<br />
• proprietäres Ladekabel<br />
• Sensor entnehmbar<br />
• angenehmes Band<br />
• Personalisierung<br />
• Ziele konfigurierbar<br />
• kompatibel mit iOS, Android, PC<br />
FITNESSBAND<br />
GARMIN VIVOFIT<br />
Garmin be<strong>reich</strong>ert mit dem Vivofit den Sporttrackermarkt<br />
um einen Dauerläufer mit vielen<br />
Funktionen und Ausbaumöglichkeiten.<br />
Garmin hat sich beim Vivofit mächtig ins Zeug gelegt: Dank<br />
stromsparendem LC-Display und guter Batterietechnik<br />
hält der Tracker mit bis zu einem Jahr nicht nur weit länger<br />
durch als der gesamte Wettbewerb, sondern informiert auch<br />
bei Tageslicht extrem gut ablesbar über den Trainingsstand,<br />
die Uhrzeit und – über den optionalen ANT+-Brustgurt –<br />
die Herzfrequenz. Kompromiss dabei: Der Vivofit ballert<br />
nicht mit Bluetooth-Leistung, sondern zickt schon mal<br />
beim Pairing, wenn sich andere Bluetooth-Geräte ins Funksignal<br />
stellen.<br />
Die Smartphone-App kommt zwar eher nüchtern daher,<br />
bringt aber alle wesentlichen Informationen mit, zu denen<br />
auch die Analyse der Schlafphasen zählt, sofern der<br />
Nutzer seine Bettgehzeiten per Knopfdruck speichert.<br />
Aktivitäten abseits des Gehens lassen sich separat festhalten.<br />
Noch mehr Komfort gibt’s in der Web-App „Garmin<br />
Connect“, die Statistiken erstellt und bei der Verfolgung<br />
von Zielen unterstützt. Für ernste Sport-Absichten empfiehlt<br />
sich das Set aus Tracker und Herzfrequenzgurt, das<br />
im Handel nur 20 Euro mehr kostet. 100 Euro<br />
MEDISANA VIFIT CONNECT<br />
Lifestyle geht zwar anders, aber gerade sein<br />
Verzicht auf Mode zeichnet den Medisana-<br />
Fitnesstracker am Ende sogar aus.<br />
Während die meisten Tracker (auch) als modische Accessoires<br />
zu erkennen sind, besinnt sich Medisana mit dem<br />
Vifit Connect auf den medizinischen Be<strong>reich</strong>. Was vor<br />
allem beim Blick auf die Smartphone-App „Vita Dock“<br />
und die Anbindung an die Webseite deutlich wird: Hier<br />
stehen die klinische Optik und die Einbindung weiterer<br />
per Bluetooth gekoppelter Medisana-Produkte (Waage,<br />
Blutdruckmesser) im Vordergrund. Beim Synchronisieren<br />
führt der Weg leider zwangsläufig über die Cloud – das<br />
klappt nicht immer sofort. Im Gegenzug erwarten den<br />
Nutzer etliche Auswertungsmöglichkeiten – ein Eldorado<br />
für Gesundheitsstatistiker. Das beiliegende gummiartige,<br />
etwas auftragende Armband macht den Tracker zur Sportuhr,<br />
die dank LED-Display perfekt ablesbar ist, autark<br />
funktioniert und sich via Micro-USB flexibel aufladen<br />
lässt. Allzu präzise war der Medisana nicht: Der Tendenz<br />
zur optimistischen Anzeige lässt sich dank anpassbarer<br />
Schrittlänge aber mit etwas Geduld entgegenwirken.<br />
Schließlich glänzt der Vifit noch mit einem attraktiven<br />
Preis – Vorstellung geglückt. 100 Euro<br />
Mehr als Durchschnitt: Die App<br />
symbolisiert, ob die Leistung<br />
über Par liegt oder darunter.<br />
FITNESSBAND/TRACKER<br />
• herausnehmbare Einheit<br />
• gute Displaydarstellung mit Uhrzeit, Datum,<br />
Schritten, Strecke, Kalorienverbrauch, Trainingszeit,<br />
Zieler<strong>reich</strong>ung (Knopfdruck)<br />
• simple Bedienung<br />
• etwas labberiges Armband<br />
• in der App zusätzlich Schlafdauer abrufbar<br />
• Schlaftracker<br />
• modern gestaltete App<br />
• Pairing nicht immer problemlos<br />
• Laden über Micro-USB-Kabel<br />
• weitere Medisana-Produkte in App integrierbar<br />
• kompatibel mit iOS, Android, PC<br />
33
NEWS<br />
TECHNIK<br />
FITNESSBAND<br />
• hochwertig verarbeitet<br />
• relativ starres Band in drei Größen erhältlich<br />
• auf Knopfdruck ablesbares, selbstdimmendes Display<br />
• Daten ohne Smartphone-Anbindung abrufbar<br />
• Anzeige von Schritten, Uhrzeit, „Fuel“ (Aktivität),<br />
Stoppuhr für Training<br />
• modern gestaltete App<br />
• Pairing/Laden komfortabel über USB<br />
• kompatibel mit iOS und PC<br />
Die App von Nike+ unterstützt<br />
den Sportler mit Lob und<br />
Anfeuerungen.<br />
NIKE+ FUELBAND SE<br />
Es blinkt vor lauter Freude: So deutlich wie das<br />
Nike+ Fuelband SE bringt kein zweiter Tracker<br />
seinen Sportanspruch zur Geltung.<br />
It’s Showtime: Das Nike+ Fuelband SE soll sportlicher und<br />
moderner sein als seine Konkurrenten. Leuchtfarben und<br />
ein Dot-Matrix-Display, das sich der Umgebungshelligkeit<br />
anpasst, stehen dafür Pate. Das Ding ist cool, keine Frage.<br />
Aber leider immer nur für Momente, da eine Dauerbeleuchtung<br />
den integrierten Akku zu schnell leersaugen<br />
würde. In seinen wachen Momenten ist das Fuelband der<br />
beste Motivator im Testfeld: Seitliche Lichter informieren<br />
über den Trainingsstand in der App (zum Testzeitpunkt<br />
nur für iPhone 4s und höher), und auf dem Gerät heißt<br />
die offizielle Fitnesswährung „Nikefuel“. Badges für<br />
Fortschritte gibt es auch zuhauf. Intelligent löst Nike die<br />
Auflademöglichkeit über einen integrierten USB-Stecker,<br />
der sich als Bindeglied des Armbands tarnt und deshalb<br />
immer dabei ist. Zudem bietet das Fuelband SE auch die<br />
Möglichkeit, Trainingseinheiten direkt am Band zu starten<br />
und so seine Leistung noch gezielter zu kon trollieren.<br />
Angaben zur hochgerechneten Strecke verkneift sich Nike<br />
leider. Will der US-Gigant seine GPS- basierten Produkte<br />
schützen? 140 Euro<br />
POLAR LOOP<br />
Polar ist über das Gadget-Stadium hinaus und<br />
adressiert mit seinem Fitnessband Loop die<br />
Freizeitsportler unter uns.<br />
Polar blickt auf eine lange Tradition an Sportgeräten<br />
zurück und stellt hohe Ansprüche an seine Sportprodukte.<br />
So wirkt der Loop mit seinen chromfarbenen Elementen<br />
hochwertig: Eine Faltschließe erinnert an Armbanduhren,<br />
der per Magnet koppelnde Lade- und Sync-Stecker sowie<br />
die auf Knopfdruck rot leuchtenden LEDs im Display<br />
bringen einen Hauch von James Bond auf die Laufstrecke.<br />
Zudem ermöglicht der Loop die Anbindung eines<br />
Herzfrequenzmessers, was die Genauigkeit der Ergebnisse<br />
massiv erhöht. Leider erscheinen die Werte als Tribut an<br />
die Laufzeit nur per Knopfdruck im Display. Unter die<br />
Rubrik „besonders ärgerlich“ fällt die Tatsache, dass das<br />
Band per Schere irreversibel gekürzt werden muss und<br />
nicht getauscht werden kann. Dem zweiten Kritikpunkt<br />
nahm Polar am 16. April den Wind aus den Segeln: Die<br />
dazugehörige „Polar Flow-App“ gibt es seitdem auch<br />
für einige An droid-Phones wie das Galaxy S4. Auf der<br />
Polar-Seite Hinweise auf kompatible Geräte zu finden, ist<br />
aber eine Aufgabe für sich. Fazit: viel Poten zial, teilweise<br />
leichtfertig verschenkt. 100 Euro<br />
Cooler Look: Die Polar-App fürs<br />
Phone ist sportorientiert und<br />
zweckdienlich.<br />
FITNESSBAND<br />
• attraktiver Preis<br />
• hochwertig verarbeitet<br />
• Anbindung von Herzfrequenzgurt möglich<br />
• auf Knopfdruck ablesbares Display mit Schwächen<br />
bei Sonneneinstrahlung<br />
• Daten ohne Smartphone-Anbindung abrufbar<br />
• Anzeige von Schritten, Uhrzeit, Aktivitätslevel, Kalorienverbrauch,<br />
Herzfrequenz (optional)<br />
• sportorientierte App<br />
• Pairing/Laden über proprietären Stecker<br />
• kompatibel mit iOS, einigen Android-Phones und PC<br />
34<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
SAMSUNG GEAR FIT<br />
Für Besitzer von Samsung Galaxy-Modellen ist die Gear Fit der<br />
ideale Begleiter. Die Smartwatch verfügt nicht nur über einen<br />
integrierten Pulssensor, der die persönlichen Fitnesswerte misst,<br />
sondern kann, wenn per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden,<br />
den Träger per Vibration auch über eingegangene Anrufe<br />
und Nachrichten informieren. Die zugehörige Fitness-App „S<br />
Health“ macht die Gear Fit durch Tipps und Trainingsempfehlungen<br />
sowie individuell festlegbarer Ziele zum Personal Coach<br />
am Handgelenk. Der gewölbte Bildschirm mit seinen 1,84 Zoll<br />
sorgt für ein angenehmes Tragegefühl. 200 Euro<br />
• angenehm zu tragen<br />
• Fitness-orientierte App<br />
• Fitnessanwendungen und Erinnerungsfunktion<br />
• spritzwasser- und staubgeschützt<br />
• Interaktion mit Smartphone<br />
über Bluetooth<br />
• Vibrationsalarm bei<br />
eingehenden Nachrichten<br />
und Anrufen, auch<br />
deaktivierbar<br />
• Gut lesbares AMOLED-<br />
Display<br />
SMARTBAND<br />
SONY SWR10<br />
Wer ein Xperia-Phone der Z-Serie besitzt, der sollte sich das<br />
Smartband SWR10 von Sony genauer ansehen. Anders als die<br />
Fitnesstracker interagiert das Smartband direkt mit dem Phone,<br />
vibriert auch bei deaktiviertem Klingelton des Phones bei eingehenden<br />
Anrufen, Nachrichten oder wenn es sich außer Reichweite<br />
des Smartphones befindet. Als smarter Wecker rüttelt es seinen<br />
Nutzer schließlich innerhalb einer Leichtschlafphase wach. Die<br />
lifestylige App „Lifelog“ informiert über die Zahl der Schritte,<br />
aktive Stunden, Schlafdauer sowie Phone-Nutzung und Einträge<br />
des Users. Ein Megaspielzeug für alle Gadget-Fans – leider nur für<br />
Xperia-Eigner. 100 Euro<br />
SMARTBAND<br />
• sehr gut verarbeitetes Band<br />
• angenehm zu tragen<br />
• Sensor entnehm- und per Micro-USB aufladbar<br />
• clevere Interaktion mit dem Smartphone<br />
• flippig moderne App als digitales Tagebuch ausgelegt<br />
• intelligenter Alarm (Vibration) programmierbar<br />
• Kopplung zeitweise hakelig<br />
• Steuerung des Mediaplayers über Smartband möglich<br />
• erfasst Schlafzeiten (manuelle Nachtmodus-Aktivierung)<br />
35
NEWS<br />
TECHNIK<br />
FITNESSTRACKER<br />
FITBIT ONE<br />
Fitbit stellt seine Kompetenz auch mit dem<br />
Tracker Fitbit One unter Beweis. Im Gegensatz<br />
zum Flex fehlt ihm zwar das Armband,<br />
doch dafür informiert der One auch<br />
ohne Smartphone mit seinem vergleichsweise<br />
großen, gut ablesbaren und hochwertigen<br />
OLED-Display über den Stand der<br />
laufenden Aktivitäten. Das tut er mit großer<br />
Präzision und dem Luxusfeature, auch<br />
Treppenstufen zu erfassen und separat zu<br />
bewerten. Mittels beiliegendem Armband<br />
im Stile eines schwarzen Elastikverbands<br />
lässt sich zudem der Schlaf über wachen.<br />
Ob es nun ein Fitnessband oder ein Tracker<br />
sein soll, hängt angesichts des Preises<br />
somit allein von der bevorzugten Anwendung<br />
ab. 100 Euro<br />
FITBIT ZIP<br />
Als Underdog im Testfeld gestartet, kommt<br />
der Fitbit Zip am Ende groß raus: Bescheidene<br />
60 Euro, kompakte Abmessungen, alle<br />
wichtigen Funktionen und eine Batterie, die<br />
aufgrund des sparsamen LC-Displays ein<br />
gutes Vierteljahr lang durchhält – mit dem<br />
Zip legt Fitbit eine Punktlandung hin. Zum<br />
Liefer umfang zählt ein schicker USB-Funkempfänger<br />
zur Synchronisierung. Wer etwas<br />
vermissen möchte, kann dies beim Schlaf-<br />
Tracker tun, sonst fehlt dem Zip nichts. Er<br />
darf auf die gleichen Apps zugreifen wie die<br />
großen Fitbits und nähert sich in Sachen<br />
Genauigkeit ziemlich der Realität an. Somit<br />
ist er auch ein guter und finanziell risikoarmer<br />
Einstieg, um einen Fitnesstracker<br />
einmal auszuprobieren. 60 Euro<br />
MEDISANA VIFIT ACTIVITY<br />
Medisana bietet mit dem Vifit Activity den<br />
günstigsten Tracker im Testfeld an. Die<br />
Preisempfehlung ist von 70 auf 55 Euro gesunken,<br />
womit der kompakte Schritt zähler<br />
zum Schnäppchen wird. Auf Knopfdruck<br />
erscheinen wie beim großen Bruder Uhrzeit,<br />
Datum, Schritte, Kalorienverbrauch,<br />
Strecke, Trainingszeit und Ziel er<strong>reich</strong>ung<br />
gut ablesbar im Display. Das Aufladen<br />
und Synchronisieren erfolgt jedoch am PC<br />
über ein proprietäres USB-Kabel und das<br />
beigelegte Armband, das den Activity nachts<br />
zum Schlaf-Tracker verwandeln soll, wirkt<br />
arg behelfsmäßig. Das war’s dann aber auch<br />
an Gemecker. Wie der Fitbit Zip holt sich<br />
der Vifit Activity eine klare Empfehlung für<br />
Einsteiger ab. 55 Euro<br />
• zuverlässig mit PC und Smartphone zu paaren<br />
• ausgereifte App: Schritte, Strecke, Kalorienverbrauch,<br />
sehr aktive Minuten, manuelle Gewichtseingabe,<br />
Schlafanalyse, Kalorienvergleich Aufnahme/Verbrauch<br />
• proprietäres Ladekabel<br />
• Sensor entnehmbar<br />
• angenehmes Band<br />
• Personalisierung<br />
• Ziele konfigurierbar<br />
• kompatibel mit iOS, Android, PC<br />
• zuverlässig mit PC und Smartphone zu paaren<br />
• ausgereifte App: Schritte, Strecke, Kalorienverbrauch,<br />
sehr aktive Minuten, manuelle Gewichtseingabe,<br />
Schlafanalyse, Kalorienvergleich Aufnahme/Verbrauch<br />
• proprietäres Ladekabel<br />
• Sensor entnehmbar<br />
• angenehmes Band<br />
• Personalisierung<br />
• Ziele konfigurierbar<br />
• kompatibel mit iOS, Android, PC<br />
• zuverlässig mit PC und Smartphone zu paaren<br />
• ausgereifte App: Schritte, Strecke, Kalorienverbrauch,<br />
sehr aktive Minuten, manuelle Gewichtseingabe,<br />
Schlafanalyse, Kalorienvergleich Aufnahme/Verbrauch<br />
• proprietäres Ladekabel<br />
• Sensor entnehmbar<br />
• angenehmes Band<br />
• Personalisierung<br />
• Ziele konfigurierbar<br />
• kompatibel mit iOS, Android, PC<br />
36<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
PULSUHREN<br />
TIPPS & TRICKS<br />
Oberstes Gebot: auf den<br />
Herstellerseiten<br />
Kompatibilität mit dem<br />
Smartphone prüfen. Die ersten<br />
Tracker wurden wegen<br />
„Bluetooth Low Energy“ primär<br />
fürs iPhone entwickelt und<br />
arbeiten beileibe nicht mit<br />
jedem Smartphone zusammen.<br />
Allerdings tauchen fast täglich<br />
Updates auf – also vorher<br />
checken!<br />
NIKE+ SPORTWATCH GPS<br />
Wer’s genau wissen will, der greift zur<br />
Laufuhr statt zum Fitnesstracker – beispielsweise<br />
zur Nike+ Sportwatch GPS. Diese Uhr<br />
liefert dank Unterstützung des Navi-Profis<br />
Tomtom präzise und reproduzierbare<br />
Informationen zur Wegstrecke; ein separater<br />
Sensor (im Auslieferungszustand leider<br />
nur für Nike-Sportschuhe geeignet) steuert<br />
exakte Schrittangaben bei. Zudem erlaubt<br />
die Uhr automatisiert oder manuell die<br />
Rundenzeitnahme. Und nach getaner Sporteinheit<br />
lässt sich die Tagesleistung bequem<br />
am PC auswerten – die Verbindung stellt ein<br />
ins Armband integrierter USB-Stecker her.<br />
Die Uhr ist bestens verarbeitet, die Präzision<br />
lässt keine Wünsche offen, der Preis ist<br />
durchaus vertretbar. Daumen rauf! 170 Euro<br />
• sehr präzise Laufuhr mit Sensor für Nike-Sportschuhe<br />
(Sensorbatterie nicht austausch- und<br />
nicht wiederaufladbar)<br />
• hohe Nutzungszeit von rund 8 Stunden<br />
• USB-Stecker ins Armband integriert<br />
• schön animierte Web- und Smartphone-App<br />
• sehr gute Verarbeitung<br />
• Etappenzeiten können gespeichert werden<br />
• einfache Bedienung<br />
• guter Tragekomfort<br />
• fairer Preis<br />
MIO ALPHA<br />
Samsung hat es für die Galaxy Gear angekündigt,<br />
Mio mit der Alpha als monofunktionalem<br />
Pulsmesser bereits umgesetzt: die<br />
Pulsmessung über ein Armband. Der Trick<br />
dabei: Zwei lichtstarke LEDs durchleuchten<br />
die Haut, eine Fotolinse registriert Veränderungen<br />
im Blutstrom und ein Algorithmus<br />
errechnet daraus die Pulsrate. Und das<br />
im Test auf Brustgurtniveau. Neben dem<br />
Puls zeigt die Mio Alpha auch die Uhrzeit<br />
und frei definierbare Pulsgrenzen für ein<br />
individuelles Training an. Dass die Uhr acht<br />
Stunden lang durchhält, bevor sie an ihr<br />
proprietäres Ladekabel muss, verdient Respekt.<br />
Dank „Bluetooth Smart“ arbeitet sie<br />
auch mit Fitness-Apps zusammen – tolles<br />
Produkt! 170 Euro<br />
• präzise Erfassung der Pulsfrequenz über Leuchtdioden<br />
und Fotolinse<br />
• einfache Bedienung<br />
• sicherer Sitz am Handgelenk<br />
• Aufladen über proprietäres Kabel<br />
• Herzfrequenz ober- und -untergrenzen als<br />
Trainingszonen definierbar (mit Mehrfarb-LEDs<br />
zur Signalisierung bei Er<strong>reich</strong>en/Überschreiten<br />
der Zonen<br />
• angenehm zu tragen<br />
• Pairing mit Smartphone(-Apps) wie Runtastic<br />
oder Fitnessbändern wie Polar Loop möglich<br />
(Blue tooth 4.0)<br />
• sehr gut ablesbares Display<br />
• Trainingszeiten über Stoppuhrfunktion<br />
Die Tracker reagieren nur<br />
auf Erschütterungen und<br />
liefern abseits von schrittbasierten<br />
Streckenangaben<br />
allenfalls Indikatoren für die<br />
persönliche Aktivität. Die<br />
Präzision steigt spürbar, wenn<br />
die Tracker keinen anderen<br />
Erschütterungen als den<br />
tatsächlich aktivitätsbedingten<br />
ausgesetzt sind. Also beim<br />
Tippen auf dem PC, Kartfahren<br />
oder Mountainbiken keine<br />
Genauigkeit erwarten.<br />
Manuelles Kalibrieren<br />
für mehr Genauigkeit. 1.<br />
Stand des Schrittzählers<br />
(Strecke) notieren. 2. Möglichst<br />
langen Weg mit bekannter<br />
Streckenlänge ablaufen. 3.<br />
Stand des Schrittzählers<br />
(Strecke) notieren. 4. Differenz<br />
aus neuem und altem<br />
Schrittzählerstand bilden. 5.<br />
Errechnete Strecke durch<br />
tatsächliche Strecke<br />
dividieren und Wert notieren.<br />
5. Schrittlänge (in den<br />
Einstellungen der App oder am<br />
Web-Interface) durch den<br />
notierten Wert teilen. 6. Ergebnis<br />
als neue Schrittlänge<br />
festlegen.<br />
Zu viel Bluetooth tut<br />
nicht immer gut. Wenn<br />
das Pairen von Tracker und<br />
Smartphone nicht klappt, liegt<br />
es oft an anderen Wellen, die<br />
dazwischenfunken – also<br />
abseits solcher Störenfriede<br />
nochmals versuchen.<br />
37
Titelthema<br />
schatzsuche<br />
38 <strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
Schatzsuche ist ein faszinierendes und lohnendes Hobby, denn<br />
Schätze gibt es überall zu finden. Mit der richtigen Ausrüstung<br />
und viel Know-how entlockst Du dem Boden Wertvolles und<br />
Interessantes aus vergangener Zeit, oder Du findest sogar richtiges<br />
Gold und Silber. Komm mit in die spannende Welt der verborgenen<br />
Geheimnisse und Reichtümer! Von Arnd Wängler<br />
39
Titelthema<br />
schatzsuche<br />
Schätze wurden sehr oft in Seen<br />
oder Unterwasserhöhlen versteckt.<br />
Die Zeiten waren<br />
nicht immer so<br />
sicher wie heute.<br />
Wer Geld hatte,<br />
konnte es früher nicht einfach zur<br />
Bank bringen oder ins Schließfach.<br />
Der wohlhabende Bürger<br />
musste sich für sein ehrlich<br />
erworbenes Vermögen ebenso<br />
etwas einfallen lassen wie der<br />
erfolg<strong>reich</strong>e Seeräuber mit seinen<br />
geraubten Schätzen. Während die<br />
meisten Bürger sich dafür entschieden,<br />
ihre Schätze zu vergraben<br />
oder einzumauern, bevorzugten<br />
Piraten wie zum Beispiel<br />
Benito Bonito und William Dampier<br />
die einsame Insel Floreana.<br />
Da kommt im Laufe der Jahrhunderte<br />
schon einiges zusammen.<br />
Noch heute sollen in Deutschland<br />
mehr als 32.000 Zentner Gold<br />
und Silber versteckt sein, weltweit<br />
müssen es unvorstellbare<br />
Werte sein. Dabei ist nicht nur<br />
die <strong>Such</strong>e zu Land, sondern auch<br />
zu Wasser empfehlenswert. Oft<br />
sind Schätze nämlich nicht ganz<br />
freiwillig entstanden, z.B. wenn<br />
ein mit Gold und Silber beladenes<br />
Schiff im Sturm gesunken ist. Im<br />
Schiffsrumpf der 1799 gesunkenen<br />
Fregatte „Lutine“, soll sich<br />
trotz bekannter Position (53° 21‘<br />
33.974“ Nord, 5° 4‘ 41.804“ Ost)<br />
und einigen Bergungsversuchen<br />
nach wie vor ein Schatz aus Goldund<br />
Silbermünzen sowie Rohdiamanten<br />
befinden. Um zahl<strong>reich</strong>e<br />
Schätze ranken sich Sagen und<br />
Gerüchte. Fast jeder kennt den<br />
Schatz der Nibelungen, der im<br />
Nibelungenlied von Hagen von<br />
Tronje mit der kaum vorstellbaren<br />
Menge von über einhundert<br />
Lastkarren voll Gold und Edelsteinen<br />
(heutiger Schätzwert rund<br />
430 Millionen Euro) beschrieben<br />
wird. Angeblich ist der Schatz im<br />
Rhein versteckt – bis heute. Zwar<br />
wird der Schatz in der Nähe von<br />
Worms bei Lochheim vermutet.<br />
Aber in den letzten 1.600 Jahren<br />
hat der Rhein seinen Lauf mehrfach<br />
und wesentlich verändert<br />
und der Schatz könnte sehr tief<br />
liegen. Schlechte Voraussetzungen<br />
für Schatzsucher. Mehr Glück<br />
hatten zwei Hobby-Schatzsucher<br />
im Jahr 1996, als sie den Schatz<br />
der Sachsen oder der Wettiner auf<br />
der Rückseite des Jagd- und Wasserschlosses<br />
Moritzburg im Landkreis<br />
Meißen fanden. Der Schatz,<br />
bestehend aus Münzen, Tafelsilber<br />
und Edelmetall im Wert von<br />
12 Millionen Euro, war 1945 vor<br />
den anrückenden Alliierten von<br />
Ernst Heinrich Prinz von Sachsen<br />
und seinen Helfern vergraben<br />
worden. Gerade in der Kriegsund<br />
Nachkriegszeit wurden viele<br />
Schätze und Kunstgegenstände<br />
versteckt, und nicht alle davon<br />
wurden schon gefunden. Nach<br />
wie vor ranken sich um mehrere<br />
Gewässer die Gerüchte, dass<br />
dort kurz vor Kriegsende von<br />
40<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
den Nazis Gold versteckt worden<br />
sein soll. Das betrifft zum einen<br />
den kleinen Stolpsee in Brandenburg<br />
und den Toplitzsee im<br />
Salzkammergut nahe Bad Aussee.<br />
Gefunden hat bislang noch keiner<br />
was, außer alten Waffen und Munition<br />
(auch wenn James Bond im<br />
Film Goldfinger einen angeblich<br />
aus dem Toplitzsee stammenden<br />
Goldbarren als Spieleinsatz<br />
verwendet).<br />
GOLD GOLD GOLD<br />
Auch ohne menschliches Zutun<br />
beherbergt die Natur einige<br />
Schätze. Am bekanntesten ist<br />
natürlich die Goldsuche. Die<br />
kann auch heute an den richtigen<br />
Stellen sehr lohnen, denn<br />
es liegt noch viel mehr Gold<br />
im Boden, als bisher gefunden<br />
wurde. Natürlich werden<br />
die besten Lagerstätten längst<br />
kommerziell ausgebeutet, aber<br />
auch für den Hobby-Goldsucher<br />
gibt es noch genug zu finden.<br />
Die Ausrüstung ist sehr einfach<br />
und besteht aus einer Schaufel<br />
und einer Goldwaschpfanne. Mit<br />
ihnen kannst Du Goldpartikel<br />
aus Flusssand gewinnen. Dabei<br />
schüttest Du Material vom Grund<br />
eines fließenden Gewässers in die<br />
meist runde Goldwaschpfanne.<br />
In einer leichten gleichmäßigen<br />
Drehbewegung sortieren sich in<br />
der Pfanne die Partikel nach ihrer<br />
Dichte. Das <strong>dich</strong>te Gold sammelt<br />
sich am Boden, der Rest am<br />
Rand. Mit einer leichten Kippbewegung<br />
wird dabei immer mehr<br />
vom Sediment aus der Pfanne<br />
geschwemmt, und das verbleibende<br />
Material konzentriert sich<br />
auf dem Boden. Das kann Gold,<br />
aber auch Platin, Pyrit sein. Es<br />
ist sehr spannend zu sehen, wie<br />
sich kleine Goldpartikel in der<br />
Pfanne sammeln. Große Nuggets<br />
oder Goldstaub in größeren<br />
Mengen sind leider sehr selten.<br />
Wer davon leben möchte, muss<br />
die Goldsuche schon in größeren<br />
Dimensionen betreiben und<br />
dabei mechanische Anlagen, wie<br />
die Gold-Waschrinne verwenden.<br />
Hiermit lassen sich an geeignetem<br />
Ort nach wie vor gute Ergebnisse<br />
erzielen. Die Waschrinne<br />
geht auf einfache Techniken<br />
zurück, bei denen Schaffelle in<br />
das Sediment eines goldführenden<br />
Flusses gelegt werden. In<br />
den Haaren setzt sich mit Glück<br />
Goldstaub fest (daher stammt<br />
wahrscheinlich auch der Mythos<br />
vom Goldenen Vlies). In China<br />
wurden für diesen Zweck gewebte<br />
Wolltücher verwendet, die nach<br />
ihrem Verbrennen das Gold<br />
übrig ließen. Eine abbauwürdige<br />
Goldlagerstätte nennt man Goldseife<br />
und sie entsteht dort, wo<br />
das goldhaltige Ausgangsgestein<br />
durch Verwitterung zu Tage tritt.<br />
Die Ausbeutung erfolgt durch<br />
Tage- oder Bergbau. Es gibt aber<br />
auch Flussseifen, die interessanterweise<br />
in oder hinter der Innenseite<br />
einer Flusskurve entstehen.<br />
Das Gold bleibt dort liegen, weil<br />
die Strömung hinter der Kurve<br />
geringer ist bzw. eine leichte Gegenströmung<br />
bildet. So wie sich<br />
Teeblätter beim Umrühren entgegen<br />
der Zentrifugalkraft in der<br />
Mitte ansammeln, ver<strong>dich</strong>tet sich<br />
dort das Gold. Die Profis suchen<br />
deshalb nicht an der Außenseite<br />
einer Flussbiegung, sondern an<br />
Mit Schaufel und<br />
Goldwaschpfanne<br />
kann jeder, der sich<br />
etwas auskennt, auch<br />
heute noch Gold in<br />
unseren Flüssen<br />
finden. Besonders<br />
nach einem strengen<br />
Winter lohnt das.<br />
Trotz bekannter Lage wurde der Schatz der Lutine noch nicht gefunden.<br />
41
TITELTHEMA<br />
SCHATZSUCHE<br />
Die Himmelsscheibe von<br />
Nebra ist ein archäologischer<br />
Schatz erster Güte .<br />
SONDELN MIT<br />
METALLSUCHGERÄT<br />
Bei der <strong>Such</strong>e nach historischen<br />
Gegenständen haben sich die<br />
modernen Metallsuchgeräte<br />
(Metalldetektoren) als unglaublich<br />
effektiv erwiesen. Sie gehören zur<br />
Grundausstattung jedes Schatzsuchers<br />
und bestehen aus einer<br />
batteriebetriebenen, elektronischen<br />
Schaltung und einer von<br />
Strom durchflossenen <strong>Such</strong>spule.<br />
Dabei entsteht ein Magnetfeld, das<br />
in den Erdboden eindringen kann.<br />
Je nachdem, was sich in der Erde<br />
befindet, erhält das <strong>Such</strong>gerät eine<br />
Signalantwort, die dann in Form<br />
von LED-Signalen oder einem<br />
Ton anzeigt, ob etwas im Boden<br />
verborgen ist. Die Elektronik moderner<br />
Geräte lässt relativ genaue<br />
Aussagen darüber zu, was verborgen<br />
ist. Die Grundausrüstung für<br />
das auch Sondeln genannte <strong>Such</strong>en<br />
ist schon für rund 500 bis 1.000<br />
Euro erhältlich und amortisiert<br />
sich schnell, wenn wertvolle Funde<br />
gemacht werden. So kannst Du<br />
zum Beispiel an einem Badesee<br />
nach der Saison oder wenn kein<br />
Badewetter ist, im Gras und Boden<br />
bis zu 50 Euro in Münzen finden.<br />
Manchmal ist auch noch Schmuck<br />
dabei. Für viele ist es das spannendste<br />
Hobby überhaupt, mit<br />
einem Metalldetektor die Gegend<br />
zu erkunden. Die <strong>Such</strong>e nach<br />
geschichtsträchtigen Wertgegender<br />
Innenseite. Nach dem Versanden<br />
eines Flussbettes lohnt es<br />
sich, die „toten“ Flussarme nach<br />
Gold abzusuchen. Große Goldseifen<br />
liegen im Witwatersrand bei<br />
Johannesburg in Südafrika und<br />
am Klondike in Yukon, Kanada.<br />
Auch in deutschen Flüssen wie<br />
Rhein, Donau, Isar, Inn und Eder<br />
wurden Goldseifen gefunden. Zudem<br />
versucht man Gold aus Kies<br />
von Baggerseen zu gewinnen, da<br />
die technische Ausrüstung immer<br />
besser geworden ist.<br />
MEHR ALS GOLD WERT<br />
Bei vielen Schätzen steht aber<br />
nicht nur der reine Goldwert im<br />
Vordergrund, sondern auch der<br />
immaterielle, kulturelle Wert, der<br />
damit verbunden ist. Ein solcher<br />
Schatz ist die Himmelsscheibe von<br />
Nebra. Sie wurde am 4. Juli 1999<br />
von Raubgräbern auf dem Gipfel<br />
des 252 m hohen Mittelberg bei<br />
Nebra in einer Steinkammer gefunden.<br />
Die Scheibe ist eine Bronzeplatte<br />
mit Goldaufsätzen, von<br />
denen vermutet wird, dass sie astronomische<br />
bzw. religiöse Symbole<br />
darstellen. Die 32 cm runde Bronzeplatte<br />
gilt als einer der bedeutendsten<br />
archäologischen Funde<br />
aus der Bronzezeit (also 3.700 bis<br />
4.100 Jahre alt) mit unschätzbarem<br />
Wert für die Archäologie, denn<br />
sie ist die weltweit älteste konkrete<br />
Himmelsdarstellung. Auch wenn<br />
der Materialwert nur bei ein paar<br />
hundert Euro liegen mag, erkennt<br />
man die Bedeutung des Fundes am<br />
Versicherungswert von 100 Millionen<br />
Euro. Ein noch bedeutender<br />
ideeller Schatz ist die Bundeslade,<br />
die die Verbundenheit (deshalb<br />
Bundeslade) des Volkes Israel mit<br />
Gott symbolisieren soll. Es handelt<br />
sich dabei um eine mit Gold<br />
überzogene Akazienholzkiste mit<br />
zwei Tragebalken. Der Inhalt soll<br />
aus den beiden Steintafeln mit den<br />
zehn Geboten bestehen, die Moses<br />
im Auftrag Gottes anfertigte. Wo<br />
sich die Bundeslade jetzt befindet,<br />
so sie noch existiert, ist natürlich<br />
unbekannt. Gerüchteweise ist sie<br />
wieder auf dem Tempelberg unter<br />
dem Felsendom in Jerusalem, aber<br />
verständlicherweise bekommt<br />
niemand für diesen Ort eine Ausgraberlaubnis.<br />
AUSSTATTUNG<br />
Mit der richtigen Ausrüstung macht Sondengehen erst richtig Spaß. Genau<br />
genommen muss man nicht mehr Geld ausgeben als für eine gute Skiausrüstung.<br />
Und wenn man dann die ersten Funde macht, amortisiert sich das Ganze sogar<br />
noch. Am wichtigsten ist der Metalldetektor, der erweiterbar sein sollte. Der<br />
Pinpointer hilft in der Nahsuche, z.B. Münzen genauer zu identifizieren und so<br />
schneller zu finden. Mit dem Bergemagnet lassen sich Metalle aus Brunnen holen.<br />
Das passende Headset<br />
zum XP DEUS WS4<br />
Preis 300 Euro<br />
42<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
FOTOS: WWW.ABENTEUER-SCHATZSUCHE.DE<br />
ständen verlangt oft eine langwierige<br />
Recherche zu historischen<br />
Gegebenheiten. Die <strong>Such</strong>e findet<br />
meistens in reizvollen Landschaften<br />
statt und bietet Bewegung in<br />
frischer Luft und in der freien Natur.<br />
Riesengroß ist dann die Freude,<br />
wenn alte Münzen, Schmuck<br />
und Alltagsgegenstände aus ihrem<br />
Schlaf wieder ans Tageslicht geholt<br />
werden. Dies vermittelt einen<br />
direkten Kontakt zur Vergangenheit<br />
und Geschichte des Fundortes<br />
sowie unvergessliche Eindrücke.<br />
Wer kleine und große Schätze<br />
bergen will, braucht eigentlich gar<br />
nicht weit zu reisen. Deutschland<br />
war sehr früh besiedelt und ist<br />
nicht erst heute ein Durchzugsland<br />
in alle Richtungen geworden. Friedens-<br />
und Kriegszeiten wechselten<br />
sehr häufig, ebenso wie die politische<br />
und religiöse Zugehörigkeit.<br />
Zu allen Zeiten wurden Münzen,<br />
Schmuck, Edelsteine, Waffen und<br />
viele andere Wertgegenstände im<br />
Boden, in Mauern und Höhlen<br />
vergraben und versteckt. Besonders<br />
in der Zeit nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg mit der Teilung<br />
Deutschlands wurden unzählige<br />
Löcher gegraben, um schnell das<br />
eigene Vermögen vor den Feinden<br />
zu schützen. Sehr oft wurden<br />
dann aber die vergrabenen<br />
Wertgegenstände nicht mehr aus<br />
ihrem Versteck geholt. Sei es, weil<br />
der, der sie vergraben hat, starb,<br />
Das Meteoritenfragment<br />
Neuschwanstein II wiegt<br />
1.625 Gramm und wurde<br />
am 27. Mai 2003 gefunden<br />
(oben). Rechts: Ein Sondengänger<br />
beim Absuchen<br />
eines alten Römerwalls.<br />
gefangen genommen wurde oder<br />
schlichtweg vergessen hatte, wo<br />
die Stelle war. Unser Land verändert<br />
sich ständig. Wer nach vielen<br />
Jahren einen Ort aus der Jugend<br />
besucht, wird feststellen, dass Felder<br />
bebaut, Wälder gerodet und<br />
Wege verlegt wurden. Wer nach<br />
30 Jahren versucht, einen selbst<br />
vergrabenen Schatz wieder zu<br />
finden, hat nur eine 30-prozentige<br />
Chance, ihn zu finden, denn vor<br />
30 Jahren gab es noch kein GPS,<br />
mit dem man sich die Koordinaten<br />
hätte notieren können. Dies<br />
wohl ahnend, haben viele ihre<br />
Schätze an besonderen Orten<br />
vergraben, die leicht zu merken –<br />
und zum Glück auch für Schatzsucher<br />
leichter zu finden sind.<br />
BUCHTIPP<br />
Dieses Buch ist<br />
für Sondengänger<br />
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mit Sonden sind in diesem Buch zusammengefasst!<br />
Es ist eines der umfang<strong>reich</strong>sten und detailliertesten<br />
Werke über das Hobby „Sondengehen“. Das Handbuch<br />
enthält Profikenntnisse, Erfahrungen und wertvolle Informationen<br />
aus der Praxis. Besonders die vielen neuen<br />
Ideen und bislang unveröffentlichten <strong>Such</strong>tipps sind<br />
interessant zu lesen. Eine umfang<strong>reich</strong>e Bebilderung<br />
von Fundorten, Funden und den Entdeckern machen<br />
die Lektüre zu einem spannenden Abenteuer. Es macht<br />
Lust, sich diesem schönen Hobby zu widmen und sich<br />
auf die <strong>Such</strong>e nach dem ersten Fund zu machen.<br />
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43
Titelthema<br />
schatzsuche<br />
Geocaching-Apps gibt es<br />
für Smartphones (oben).<br />
Ein schlecht versteckter<br />
Cache (rechts).<br />
Meteoriten-Schätze<br />
Eine besondere Art der Schatzsuche<br />
sind die Meteoriten-<strong>Such</strong>er,<br />
die nicht nur mit Sonden arbeiten,<br />
sondern auch simultane Bildaufzeichnungen,<br />
Augenzeugenberichte<br />
und Messdaten über Wind und<br />
Luftverhältnisse berücksichtigen.<br />
Meteoriten, die es bis auf die Erde<br />
geschafft haben, stellen teilweise<br />
einen hohen Wert dar. Je größer<br />
und seltener der Meteor ist, desto<br />
wertvoller ist er. Spektakulär war<br />
natürlich der Meteor von Tscheljabinsk,<br />
der am 15. Februar 2013 um<br />
etwa 9:20 Uhr Ortszeit niederging.<br />
Er war der größte Meteorit seit<br />
100 Jahren. Der größte, fast 600<br />
kg schwere Brocken wurde bereits<br />
aus einem See geborgen. Die<br />
Absturzstelle war bekannt, weil<br />
dank Winter und zugefrorenem<br />
See dort ein Riesenloch im Eis<br />
war. Aber auch in Deutschland<br />
hatten wir schon bemerkenswerte<br />
Meteoriten, wie zum Beispiel den<br />
nach seinem Fundort genannten<br />
„Neuschwanstein“. Er er<strong>reich</strong>te am<br />
6. April 2002 um 22:20:18 MESZ<br />
bei Füssen in Bayern die Erde.<br />
Dabei zerbrach „Neuschwanstein“<br />
in einer Höhe von 22 Kilometern<br />
in mehrere Fragmente, die<br />
in einem viele Quadratkilometer<br />
großen Gebiet niedergingen. Drei<br />
dieser Fragmente (Neuschwanstein<br />
I, II und III) mit einem Gesamtgewicht<br />
von 6 kg wurden bisher<br />
geborgen. Der Wert aller Teile soll<br />
Mit dem GPS-Gerät<br />
oder einem Smartphone<br />
plus App<br />
macht Geocaching<br />
richtig Spaß<br />
fast 500.000 Euro betragen, da es<br />
sich um einen besonders seltenen<br />
Enstatit-Chondrit (Typ EL6)-Meteorit<br />
handelt.<br />
Geocaching: Schatzsuche<br />
alternativ<br />
Eine spannende Alternative zur<br />
Schatzsuche ist das seit dem Jahr<br />
2000 existierende Geocaching.<br />
Auch hier geht es darum, einen<br />
Schatz zu finden, allerdings<br />
weniger wegen des Werts als<br />
wegen der Freude am <strong>Such</strong>en. Im<br />
Wesentlichen musst Du trick<strong>reich</strong><br />
versteckte kleine Schätze, die irgendein<br />
Schatzgeber mal gestiftet<br />
hat, finden. Manchmal ist auch<br />
nur eine Schriftrolle (Logbuch)<br />
vorhanden, in die Du Dich einträgst.<br />
Gelegentlich ist aber auch<br />
ein nettes Gimmick darin, das Du<br />
entnehmen kannst und durch ein<br />
gleichwertiges oder wertvolleres<br />
ersetzen musst. Diese Schatzsuche<br />
funktioniert mit einem GPS-<br />
Gerät. Seit fast alle Smartphones<br />
über einen GPS-Empfänger<br />
verfügen, und es entsprechende<br />
Apps gibt, hat sich Geocaching<br />
rasant verbreitet. Manche beliebten<br />
Caches sind am Wochenende<br />
schnell gefunden, denn da sieht<br />
man viele Leute suchend umher<br />
gehen. Da es aber Tausende von<br />
Caches im In- und Ausland gibt,<br />
gibt es genügend Alternativen.<br />
Folgende Arten von Caches werden<br />
unterschieden: Beim einfachen<br />
(traditionellen) Cache ist die<br />
Position des Verstecks angegeben,<br />
Du brauchst also nur noch beim<br />
Er<strong>reich</strong>en der Stelle nach dem<br />
Cache suchen, der natürlich gut<br />
und clever versteckt ist. Andere<br />
Caches sind mehrstufig, da musst<br />
Du Hinweise aus mehreren Orten<br />
zusammentragen, die Dich zum<br />
eigentlichen Versteck führen. Dabei<br />
kann es sein, dass Du Rätsel<br />
der verschiedensten Art lösen<br />
musst. Manche suchen auch nach<br />
bestimmten Felsformationen, die<br />
schon den Cache darstellen. Hier<br />
gibt es kein Logbuch, sondern<br />
ein Beweisfoto. Natürlich liegen<br />
Caches nicht einfach so rum, sie<br />
werden versteckt und getarnt und<br />
Du musst ziemlich clever sein,<br />
um einen Cache, der direkt vor<br />
Deiner Nase liegt, zu erkennen.<br />
Außerdem gilt der Ehrencodex,<br />
Cache-Verstecke unbeobachtet<br />
aufzusuchen, damit der Cache<br />
von Unbeteiligten nicht entwendet<br />
oder beschädigt wird.<br />
Außenstehende bezeichnen<br />
Geocacher als Muggels. Und vor<br />
Muggels musst Du Dich immer<br />
in Acht nehmen. Wer Lust hat,<br />
lädt sich einfach eine der vielen<br />
Geocaching-Apps wie zum Beispiel<br />
Geocaching Intro oder das<br />
Geocaching Toolkit iGCT.<br />
44<br />
<strong>DMAX</strong> MAGazin Oktober 2014
Historische Äcker<br />
Äcker bringen den schnellen<br />
Erfolg. Sie sind für die große<br />
Mehrzahl aller Sondengänger der<br />
Hauptplatz zum <strong>Such</strong>en. Hier kann<br />
vom Schatzfund über Militaria<br />
bis hin zu alten Werkzeugen alles<br />
gefunden werden.<br />
1<br />
Bäume<br />
Einzeln stehende oder besonders<br />
große Bäume an Lichtungen und<br />
Wegrändern dienten häufig als<br />
Treffpunkt oder Feierplatz. Da fällt<br />
dann schon manches zu Boden.<br />
Auch Hohlräume in alten Bäumen<br />
waren ein beliebtes, wenn auch<br />
nicht besonders cleveres Versteck.<br />
3<br />
5<br />
2<br />
Besonderes Gelände<br />
Wesentlich besser waren da<br />
Anhöhen in Tal-Ein- und Ausgängen<br />
bzw. Aussichtspunkte. Hier gab es<br />
oft Wachttürme und Rastplätze.<br />
Außerdem glaubten viele beim<br />
Vergraben, sich den Platz so besser<br />
merken zu können.<br />
Brücken und Furten<br />
Sehr ergiebig sind Brücken und Furten, auch solche, die inzwischen trocken<br />
oder gefallen sind. Viele Menschen warfen beim Überqueren Münzen<br />
ins Wasser und wünschten sich etwas. An Furten fiel das, was sich vom<br />
Wagen löste, meist unbemerkt ins Wasser. Es lohnt sich auch zu forschen,<br />
wo Brücken früher ihren Bogen gespannt haben, denn in der Neuzeit<br />
wurden viele historische Brücken durch Betonbrücken in der Nähe ersetzt.<br />
Ferner sind alle Orte, wo Menschen etwas in einen Fluss oder See werfen<br />
oder rollen konnten, interessant.<br />
Alte mühlen<br />
Alte Mühlen lohnen sich, weil<br />
Müller meistens angesehen und<br />
<strong>reich</strong> waren. Auch war an Mühlen<br />
immer was los. Die Gegend rund<br />
um alte Mühlen birgt deshalb oft<br />
Geld- und Goldfunde. Am besten<br />
versetzt man sich in die Lage des<br />
Müllers und überlegt, wo denn<br />
der beste Platz für ein Versteck<br />
gewesen wäre.<br />
4 6<br />
Alte Brunnen<br />
An Brunnen kommt der Bergungsmagnet<br />
zum Einsatz. In<br />
Brunnen finden sich häufig Geld,<br />
Waffen, Munition (Vorsicht!),<br />
Münzen und alte landwirtschaftliche<br />
Geräte. Manchmal lohnt<br />
auch der Abstieg in den Brunnen,<br />
denn in Brunnenwänden verbergen<br />
sich oft Geheimgänge.<br />
45
TITELTHEMA<br />
SCHATZSUCHE<br />
BURGEN UND RUINEN<br />
Burgen und Ruinen sind natürlich<br />
der Klassiker unter den Zielen, bei<br />
denen man aber meistens eine Genehmigung<br />
vom Eigentümer einholen<br />
muss. In Burgen lohnt nicht<br />
nur der Boden, auch in Wänden<br />
wurde sehr oft etwas versteckt.<br />
Natürlich kann man im Umfeld<br />
von Burgen Münzen, Armbrustbolzen,<br />
Waffenteile und unterhalb<br />
ehemaliger Aborte und Küchenfenster<br />
Ringe, Gürtelschnallen<br />
und Besteckteile finden.<br />
8<br />
SONDERFALL MILITARIA<br />
Manche Schatzsucher haben sich auf Militaria spezialisiert. Sie suchen auf<br />
alten und neueren Schlachtfeldern, aber auch in Flüssen und Seen. Dort<br />
finden sich neben allgemeinen Ausrüstungsgegenständen wie Helmen,<br />
Spaten und Koppelschlössern auch sehr oft Munition, Waffen, Artilleriegeschosse,<br />
Blindgänger und Handgranaten. Hier gilt besondere Vorsicht,<br />
denn alte Munition ist immer gefährlich. Am besten nicht anfassen, sondern<br />
dem Kampfmittel-Entsorgungsdienst (www.geka-munster.de) melden.<br />
Wer eine militärische Erkennungsmarke (egal, welcher Nation) findet,<br />
sollte sie dem <strong>Such</strong>dienst des DRK (www.drk-suchdienst.org) melden, denn<br />
damit könnte sich das Schicksal eines vermissten Soldaten aufklären.<br />
7<br />
FELSEN UND HÖHLEN<br />
Felsen und Höhlen, besonders<br />
wenn sie markant sind, bieten ein<br />
weites Spektrum an Fundmöglichkeiten.<br />
Oft dienten sie als rituelle<br />
Feierstellen, manchmal auch als<br />
Opferplätze. Höhlen waren oft<br />
schon sehr frühzeitlich genutzt<br />
und wurden als Schatzversteck,<br />
aber auch als Opfer- und Begräbnisstätte<br />
verwendet. Hier lohnt es<br />
sich, nicht nur den Boden, sondern<br />
auch die Wände abzusuchen.<br />
Zwischen Oktober und April darf<br />
man keine Höhle betreten, denn<br />
dort überwintern viele Fledermäuse,<br />
die Störungen nicht überleben<br />
würden. Auch sollte man sich in<br />
manche Höhlen ohne Fachmann<br />
nicht zu weit hereinwagen, denn<br />
der Rückweg sieht immer anders<br />
aus als der Hineinweg.<br />
9<br />
WEM GEHÖRT<br />
DER SCHATZ?<br />
In Deutschland darf jedes Bundesland bestimmen, wem ein<br />
Schatz gehört. Man muss dabei zwischen Fund und Schatz unterscheiden.<br />
Bei einem Schatz lag dieser länger im Verborgenen, und<br />
ein Eigentümer lässt sich nicht mehr feststellen. Alles andere ist<br />
ein Fund, bei dem das Eigentum noch nicht aufgegeben wurde.<br />
Von 16 Bundesländern haben sich 15 für ein meist gleichlautendes<br />
„Schatzregal“ entschieden, nach dem alle Schätze automatisch<br />
dem Staat zufallen. Einzig Bayern ist davon ausgenommen, hier<br />
gilt die sogenannte „Hadrianische Teilung“ (§ 984 BGB). Danach<br />
gehört die Hälfte dem Staat, und die andere Hälfte zu gleichen<br />
Teilen Finder und Grundstückseigentümer. Dies führte in Bayern<br />
schon dazu, dass gefundene Meteore zersägt wurden.<br />
STRAND UND SEEN<br />
An Stränden, Seen und Flussbädern<br />
liegt die Fundwahrscheinlichkeit<br />
bei 100%. Geldstücke und auch<br />
Schmuckstücke sind die Regel,<br />
da hier vielen Besuchern etwas<br />
aus der Tasche fällt. Neben diesen<br />
neueren Gegenständen werden<br />
manchmal auch angeschwemmte<br />
Wertobjekte und alte Münzen<br />
gefunden. Fleißige finanzieren so<br />
einen Teil des Urlaubs.<br />
10<br />
46<br />
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Abenteuer<br />
ausdauersport<br />
Mach<br />
<strong>dich</strong> fit!<br />
5<br />
top<br />
48 <strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
Fit sein bedeutet nicht unbedingt, dass jeder mit Muskelpaketen und einem Sixpack rumlaufen muss.<br />
Aber wer mehr Kondition hat, fühlt sich einfach besser und ist auch erwiesenermaßen gesünder.<br />
Kondition bekommst Du mit Ausdauertraining. Und damit für jeden etwas dabei ist, stellen wir fünf<br />
Sportarten vor, mit denen Du Dich fit machst. Von Thomas Fischer<br />
Lockere Shorts<br />
Bequemer Loose Fit in Kombination<br />
mit dem Support eines<br />
Tight Fit bieten die Hybrid TR<br />
10 Shorts von Scott. Ideal für<br />
Trailrunning, aber auch für<br />
normales Joggen geeignet.<br />
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Winter-Laufshirt<br />
Das Mythos 2.0-Thermo-<br />
Shirt von Gore ist an<br />
milden Tagen allein, an<br />
kalten Tagen unter einer<br />
Laufjacke ideal, um beim<br />
Joggen Feuchtigkeit<br />
nach außen zu bringen<br />
und trotzdem nicht<br />
auszukühlen. 90 Euro<br />
jogging<br />
Nicht gleich übertreiben! Daran solltest du jederzeit denken.<br />
Dein Körper muss sich erst an die Mehrbelastung gewöhnen.<br />
Eine maßvolle Steigerung des Trainings ist daher die bessere<br />
Methode. Beginne das Joggen immer mit einer Aufwärmphase<br />
und beende es mit Dehnungsübungen des Gesäßes, der Hüften,<br />
Adduktoren, Oberschenkel und Waden. Lauf nicht immer nur die gleiche<br />
Strecke, sonst gewöhnt sich Dein Körper mit der Zeit an genau dieses<br />
Belastungsschema. Um eine Leistungssteigerung positiv zu beeinflussen,<br />
gönne Dir nach jedem Lauf eine Regenerationsphase beispielsweise mit<br />
einer erfrischenden Dusche, einem Dampfbad oder mit einem Fußbad.<br />
Alternative indoor: Laufband<br />
Wenn Du nicht bei Wind und Wetter oder bei Dunkelheit draußen<br />
laufen möchtest, bist Du mit einem Laufband gut beraten. Entweder<br />
gehst Du dafür in ein Fitnessstudio oder Du kaufst Dir ein Gerät für<br />
daheim. Allerdings braucht ein Laufband relativ viel Platz. Auch eine<br />
gewisse Geräuschbelästigung für eventuelle Nachbarn ist dabei zu<br />
bedenken. Daher solltest Du nicht auf die nächstbeste Sparvariante<br />
vertrauen. Denn gute Laufbänder sind robuster und geräuschärmer,<br />
kosten aber schon 1000 Euro und mehr. Um Platz im Raum zu<br />
sparen, lässt sich bei einigen Geräten das Laufband selbst über eine<br />
Mechanik sogar hochklappen, wenn es nicht genutzt wird.<br />
Das brauchst du<br />
Jogging ist keineswegs nur ein Schönwettersport. Ob Sonne, Regen oder Schnee – es<br />
gibt für jedes Wetter die passende Joggingkleidung wie Schuhe Strümpfe, Unterwäsche,<br />
Hosen, Jacken, Handschuhe und Mützen. Du musst aber nicht gleich alles<br />
kaufen. Zu Beginn genügen ein paar Laufschuhe. Aber auch hier gibt es Unterschiede.<br />
Um herauszufinden welcher Schuh für Dich der richtige ist, lässt Du Dich am besten in<br />
einem Sportfachgeschäft beraten. Mit einem MP3-Player oder Smartphone kannst Du<br />
Dir während Du joggst Deine Lieblingssongs anhören. Wenn Dir Jogging gefällt, wirst<br />
Du Dir bald mehr Kleidung und auch Zubehör wie eine Pulsuhr zulegen.<br />
Nike Lunar Glide 6<br />
Weiche Dämpfung und Stabilität lassen Dich<br />
einfach allem davonlaufen. 130 Euro<br />
49
ABENTEUER<br />
AUSDAUER-<br />
SPORT<br />
KOPFSCHUTZ<br />
Ohne Helm wie diesem<br />
von POC kein Biken.<br />
Sicherheit geht in jedem<br />
Fall vor. 80 EURO<br />
ALTERNATIVE INDOOR:<br />
ERGOMETER ODER SPINNING<br />
Der absolute Klassiker der Indoor-<br />
Radtrainer ist das Fahrradergometer. Bei<br />
diesen Geräten ist die Preispalette allerdings<br />
sehr groß. Im Prinzip ist es ähnlich<br />
wie beim echten Fahrrad: Qualität hat<br />
seinen Preis. Und so solltest Du für ein<br />
gutes Fahrradergometer mindestens 500<br />
Euro einplanen. Die Ergometer verfügen<br />
über eine Bedieneinheit mit Display, mit<br />
der sich unterschiedliche Trainingsprogramme<br />
mit unterschiedlichen<br />
Belastungen wählen und anzeigen lassen.<br />
Per Knopfdruck lässt sich darüber hinaus<br />
einstellen, ob Du auf ebener Strecke oder<br />
bergauf strampeln möchtest.<br />
Im Gegensatz zum Ergometer ist ein<br />
Spinning-Rad mehr etwas für Rennrad-<br />
Fans. Es ist zudem wesentlich leiser, was<br />
die Laufgeräusche betrifft. Im Vergleich<br />
zum Fahrradergometer ist das ein Unterschied<br />
wie Tag und Nacht. Allerdings gibt<br />
es beim Spinning-Rad keine vorinstallierten<br />
Programme, und Messwerte werden<br />
entweder gar nicht oder nur in einer<br />
Minimalvariante angezeigt. Du musst also<br />
selbst entscheiden, wie Du trainierst.<br />
RADFAHREN<br />
Radfahren ist eine der effektivsten<br />
Methoden, erfolg<strong>reich</strong> abzunehmen.<br />
Zudem werden die<br />
Gelenke und der komplette Körper<br />
beim Radeln kaum übermäßig belastet.<br />
Hast Du in den letzten Jahren allerdings<br />
keinen oder nur wenig Sport gemacht,<br />
solltest Du Dich erst einmal von Deinem<br />
Hausarzt checken lassen. Er wird Dir mit<br />
Sicherheit auch noch einige Tipps mit auf<br />
dem Weg geben.<br />
Für jeden Anfänger stellt sich dann die Frage:<br />
Welches Fahrrad ist für mich das richtige?<br />
Es muss zu Deinem Typ passen, quasi<br />
02<br />
auf Dich „zugeschnitten“ sein. Auch wenn<br />
die Angebote noch so verlockend sind: Lass<br />
Dich vom Drahtesel aus dem Bau- oder<br />
Billigmarkt nicht blenden. Denn die eignen<br />
sich bestenfalls, um Frühstücksbrötchen<br />
vom Bäcker um die Ecke zu holen.<br />
Für ein Fahrrad zum Sporttreiben musst Du<br />
auf jeden Fall tiefer in die Tasche greifen.<br />
Geh daher zu einem Fachgeschäft und lass<br />
Dich beraten. Dort wird man Dir genau<br />
sagen, welche Rahmengröße, welcher Sattel<br />
und welcher Fahrradtyp richtig für Dich<br />
sind und letztendlich das Fahrrad exakt für<br />
Dich einstellen.<br />
LEICHTGEWICHT<br />
Mit nur 60 g Gewicht ist die AM<br />
Tech Windjacke von Scott der ideale<br />
Begleiter, wenn leichter Schutz<br />
gefragt ist. Ein anatomischer<br />
Schnitt mit einem halb-langen<br />
Front-Reißverschluss für bessere<br />
Belüftung und leichten Zugriff sowie<br />
elastische Säume versprechen<br />
einen sicheren Sitz. 85 Euro<br />
DAS BRAUCHST DU<br />
Zur Mindestausstattung für das zukünftige Training gehört neben dem Fahrrad eine spezielle Bekleidung. T-Shirts aus reiner Baumwolle<br />
sind ungeeignet, da sie den Schweiß aufsaugen und den Körper dann auskühlen. Besser ist hier spezielle Funktionskleidung in<br />
hellen Farben aus dem Fachgeschäft, die zudem mit Reflektoren ausgestattet sind. Natürlich darf auch ein Regenschutz nicht fehlen.<br />
Ein äußerst wichtiges Thema ist der Schutz des eigenen Körpers vor eventuellen Verletzungen. Denn Du bist nicht alleine unterwegs<br />
und ein Sturz ist – auch wenn Du noch so gewissenhaft fährst – immer möglich. Setze daher beim Radeln immer einen Fahrradhelm<br />
auf, auch wenn das keine Pflicht ist. Vor allem im Gelände ist die Gefahr mit dem Rad auszurutschen und zu stürzen hoch. Spezielle<br />
Fahrradhandschuhe, Ellenbogen- und Knieschützer verhindern schmerzhafte Schürfwunden. Scheint die Sonne, sorgt eine Sonnenbrille<br />
für blendfreie Sicht, und aus<strong>reich</strong>end Sonnenschutz ist für die Haut wichtig.<br />
50<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
Schwimmen eignet sich<br />
hervorragend als Ausdauersportart.<br />
Anders als beim<br />
Radfahren oder Joggen<br />
werden hier statt nur die Beinmuskulatur<br />
alle Muskeln des Körpers trainiert,<br />
auch solche, die im Alltag nur wenig<br />
oder gar nicht beansprucht werden. Der<br />
Auftrieb des Wassers verleiht das Gefühl,<br />
fast schwerelos zu sein und sorgt daher<br />
dafür, dass beim Schwimmen sämtliche<br />
Gelenke geschont werden.<br />
Um allerdings den gewünschten Erfolg<br />
– Muskelaufbau und überschüssiges Körperfett<br />
verbrennen – zu erzielen, musst<br />
Du viel Disziplin und Ausdauer haben.<br />
Denn nicht jeder hat das Schwimmbad<br />
direkt vor der Haustür oder einen<br />
Pool im Garten. Und außerhalb der<br />
Badesaison ist es gut, wenn die nächste<br />
Schwimmhalle nicht allzu weit weg ist,<br />
sonst siegt schnell der innere Schweinehund.<br />
Wichtig ist nämlich, dass Du mindestens<br />
zwei Mal pro Woche trainierst,<br />
damit sich ein Erfolg einstellt.<br />
DAS BRAUCHST DU<br />
AUGENSCHUTZ<br />
Die Arena Viper-Schwimmbrille sorgt für<br />
Durchblick und beugt gegen brennende<br />
Augen im Chlorwasser vor. 25 Euro<br />
SPEED-KAPPE<br />
Die Schwimmkappe von Speedo<br />
passt sich der Kopfform optimal<br />
an und gibt den hydrodynamischen<br />
Schub beim Schwimmen. 6,50 Euro<br />
FLOTTE BUXE<br />
Die Kastenbadehose von<br />
Adidas sitzt gut, trocknet<br />
schnell und ist 100%<br />
chlorbeständig. 35 Euro<br />
Neben einer Badehose, einem Badeanzug oder Bikini brauchst Du die bereits erwähnte Kontinuität für<br />
das Schwimmtraining. Auch im Urlaub darf es keine Unterbrechung geben. Zudem ist es wichtig, langsam<br />
über mehrere Trainingseinheiten das Schwimmtempo zu steigern. Wie belastbar Du bist und ob Du Deine<br />
Belastung steigern darfst, zeigt Dir Deine Herzfrequenz während Du trainierst. Daher lohnt es sich, eine<br />
wasser<strong>dich</strong>te Pulsuhr anzuschaffen. Denn die überwacht Deine Herzfrequenz und alarmiert Dich bei<br />
kritischen Werten. Welche Herzfrequenz für Dich beim Training optimal ist, lässt sich mithilfe des Alters,<br />
Geschlechts und des Ruhepulses in etwa berechnen. Zudem beeinflusst Dein aktueller Trainingszustand<br />
diesen Wert. Im Internet auf der Seite tinyurl.com/px537zg kannst Du einen Richtwert für Dich bestimmen.<br />
SCHWIMMEN<br />
03<br />
GEHT INDOOR<br />
UND OUTDOOR<br />
Überall wo das<br />
Baden erlaubt ist,<br />
kannst Du trainieren.<br />
Bei schlechter oder<br />
kalter Witterung ist<br />
jede Schwimmhalle<br />
dafür geeignet.<br />
Auch gute Hotels<br />
oder Fitnesscenter<br />
verfügen über ein<br />
Schwimmbad, dass<br />
Du dann nutzen<br />
kannst.<br />
51
ABENTEUER<br />
AUSDAUER-<br />
SPORT<br />
Anfang der 1990er-<br />
Jahre begannen sich<br />
Inlineskater auch in<br />
Deutschland durchzusetzen.<br />
Seither hat deren Beliebtheit<br />
nicht nachgelassen. Kein Wunder:<br />
Sind doch die Rollschuhe mit den<br />
hintereinander statt nebeneinander<br />
angeordneten Rollen fürs Fitness<br />
und Ausdauertraining für Jung und<br />
Alt gleichermaßen nicht nur perfekt<br />
geeignet, es macht riesigen Spaß,<br />
sich damit relativ schnell fortzubewegen,<br />
und es trainiert zudem<br />
die Koordination des gesamten<br />
Bewegungsapparats. Trainiert<br />
werden vor allem die Oberschenkel<br />
und der Po. Dennoch: Als Neuling<br />
ist das Inlineskaten nicht so einfach<br />
wie es aussieht. Wenn Du roll- oder<br />
schlittschuhlaufen kannst, sollte<br />
auch Inlineskaten für Dich kein<br />
Problem sein. Ansonsten empfehlen<br />
wir, dass Du erst ausgiebig an einem<br />
möglichst ruhigen Platz übst, wo<br />
die Gefahr, mit anderen zusammenzustoßen,<br />
gering ist. Alternativ<br />
lohnt es sich, erst einmal an einem<br />
Inlineskater-Kurs teilzunehmen.<br />
FALLSCHUTZ Beim Inlineskaten wichtig: Schutz für<br />
Knie, Ellenbogen und Handgelenke. Gibt’s einzeln oder<br />
im Set, wie hier von K2 für 20 Euro.<br />
ALTERNATIVE INDOOR: AB IN DIE SPORT- ODER EISHALLE<br />
Bei Regen oder Dunkelheit ist das Inlineskaten im Freien nicht zu<br />
empfehlen und würde auch keinen Spaß machen. Bei Schnee oder<br />
Glatteis ist es so gar unmöglich, und die eigenen vier Wände eignen<br />
sich erst recht nicht dafür. Mit etwas Glück brauchst Du aber auch<br />
im Winter nicht vollständig aufs Inlineskating zu verzichten.<br />
Manche Sportvereine bieten Inlineskatern für die Winterzeit Inlinehockey<br />
oder Inlinebasketball an. Zeitlich begrenzt an bestimmten<br />
Tagen der Woche stellen sie dafür ihre Sporthalle zur Verfügung.<br />
Gibt es so etwas nicht in Deiner Nähe, ist der Tausch der Inlineskater<br />
gegen Schlittschuhe vielleicht eine Alternative für Dich.<br />
INLINESKATING 04<br />
ROCK’N ROLL<br />
Der F.I.T. X Pro von K2 wird durch<br />
den leicht unterschiedlichen Durchmesser<br />
der Rollen vorn und hinten<br />
wendig und bleibt auch bei hoher<br />
Geschwindigkeit stabil. 160 Euro<br />
DAS BRAUCHST DU<br />
Klar: Wichtigstes Utensil sind die Inlineskater. Aber genauso<br />
wichtig ist der Schutz vor Verletzungen. Ein Sturz ist schnell<br />
passiert. Und beim Inlineskating läufst Du auf einer ebenen<br />
und ziemlich harten Fläche aus Beton; Holz oder Bitumen.<br />
Ohne Schutz (Protektoren) sind Hautabschürfungen oder gar<br />
Knochenbrüche schon bei kleinsten Ausrutschern keine Seltenheit.<br />
Protektoren für die Handgelenke, Ellenbogen sowie<br />
für die Knie sind daher ein absolutes Muss. Außerdem solltest<br />
Du immer einen Schutzhelm für den Kopf aufsetzen.<br />
Lass Dich bei Wahl der richtigen Inlineskater samt Protektoren<br />
in einem Sportgeschäft ausgiebig beraten. Vor allem die<br />
Rollen sowie Kugellager der Inlineskater sind wichtig. Hier<br />
macht es bereits ein Unterschied, ob Du beispielsweise bei<br />
schönem Wetter einfach nur Deine Ausdauer trainieren oder<br />
auch auf feuchten Untergrund laufen willst.<br />
52<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
KÖRPER<br />
FITNESS FÜR ZU HAUSE. DIREKT VOM HERSTELLER.<br />
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ABENTEUER<br />
AUSDAUER-<br />
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kraftvoll voran und ermöglicht gleichzeitig<br />
ein sanftes Aufsetzen.<br />
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RUDERN<br />
05<br />
ALTERNATIVE INDOOR: RUDERERGOMETER<br />
Rudern als Freizeitsport zählt zu den Sportarten,<br />
die man am liebsten bei schönem Wetter<br />
durchführt. Trotzdem musst Du bei schlechtem<br />
Wetter oder im Winter nicht darauf verzichten.<br />
Die Alternative ist das Ruderergometer. Das<br />
gibt es beispielsweise im Fitnessstudio, oder Du<br />
kaufst Dir für zu Hause ein Gerät. Unterschieden<br />
wird zwischen Modellen mit Armhebeln oder<br />
mit Seilzug. Mit Armhebeln kannst Du jeden<br />
Arm separat bewegen, Seilzugmodelle bieten<br />
dagegen einen runden Bewegungsablauf. Eine<br />
weitere Variante sind Rudergeräte mit einem<br />
geschlossenen Wassertank. Die Ruderbewegeung<br />
lässt darin ein Paddel rotieren, und das Wasser<br />
erzeugt automatisch einen Widerstand.<br />
Beim Rudersport werden<br />
fast alle Muskeln im<br />
Körper trainiert. Darüber<br />
hinaus trägt diese<br />
Sportart dazu bei, den Kreislauf zu<br />
stärken. Zudem ist das Risiko sich<br />
zu verletzen im Vergleich zu anderen<br />
Sportarten besonders gering.<br />
Allerdings: Wenn Du diese Sportart<br />
ernsthaft betreiben möchtest,<br />
solltest Du einiges bedenken. So<br />
kann nicht jeder sein eigenes Ruderboot<br />
in seiner Garage parken.<br />
Deswegen solltest Du Dich an<br />
einen Ruderclub in Deiner Nähe<br />
wenden. Von harten Wettkämpfen<br />
bis hin zum ruhigeren Wanderrudern<br />
kannst Du dort deine<br />
persönlichen Vorlieben aussuchen<br />
und ausleben. Des Weiteren<br />
solltest Du für diesen Sport auch<br />
genügend Zeit zur Verfügung<br />
haben. Denn zum Rudern in der<br />
freien Natur braucht es ein Gewäs-<br />
ser, etwa einen See oder Fluss. An<br />
dessen Ufer ist dann auch immer<br />
der Ruderclub beheimatet. Und<br />
um dahin und später wieder nach<br />
Hause zu kommen, musst Du<br />
mitunter einen mehr oder weniger<br />
langen Anfahrtsweg mit entsprechend<br />
viel Zeit einplanen.<br />
DAS BRAUCHST DU<br />
RUDERN ZUHAUSE<br />
Das Rudergerät Cobra von Hammer<br />
simuliert die Ruderbewegungen auf<br />
dem Wasser und ist die Alternative zum<br />
Outdoor-Rudern. 250 Euro<br />
Wenn Du Dich für das Rudern entscheidest, brauchst Du normalerweise nicht viel. Die meisten Rudervereine bieten<br />
sogar einen „Schnupperkurs“ an. Hier kannst Du erst mal ausprobieren, ob dieser Sport tatsächlich etwas für Dich<br />
ist. Da Rudern ein Wassersport ist, solltest Du als Voraussetzung zumindest schwimmen können. Natürlich bieten<br />
die Sportgeschäfte auch fürs Rudern spezielle Kleidung an. Unbedingt notwendig ist dies aber nicht.<br />
Wichtig ist, dass die Kleidung bequem ist, aber trotzdem eng am Körper anliegt. Auch sollte diese der Witterung<br />
angepasst sein. Prinzipiell entspricht die Kleidung derjenigen, die Du auch fürs Fahrradfahren werwenden würdest.<br />
Bei Sonnenschein solltest Du Sonnenschutz verwenden und auch eine Mütze dabei haben. Bei den Schuhen<br />
solltest Du darauf achten, dass diese eine schmale Ferse und eine dünne Sohle haben. Solche Schuhe bekommst<br />
Du im Sportgeschäft zu kaufen. Völlig ungeeignet sind auf jeden Fall dicksohlige Joggingschuhe.<br />
54<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
Klitschko vs.<br />
Wilder Kaiser<br />
Seit über 10 Jahren bereiten sich die<br />
Klitschkos im öster<strong>reich</strong>ischen Going am<br />
wilden Kaiser ganz in der Nähe von Kitzbühel<br />
auf ihre Kämpfe vor. Hier tanken die<br />
Brüder in einem einsamen Berg-Chalet,<br />
das zum 5-Sterne Bio-Hotel Stanglwirt<br />
gehört, die Energie, die sie für ihre erfolg<strong>reich</strong>e<br />
Boxkarriere brauchen.<br />
Bild oben: Im Berg-<br />
Chalet Hüttlingmoos<br />
findet Wladimir<br />
Klitschko Ruhe und<br />
mentale Kraft.<br />
Bild unten: Die<br />
Tennishalle wurde zur<br />
perfekten Kampfarena<br />
umgebaut.<br />
Ganz hoch oben, kurz<br />
bevor der Anstieg zum<br />
Wilden Kaiser wirklich<br />
steil wird, liegt eine der<br />
ältesten Siedlungen nahe Going.<br />
In diesem Hüttlingmoos genannten<br />
Gebiet wurden schon im 16.<br />
Jahrhundert erste Häuser errichtet.<br />
Wegen der abgeschiedenen<br />
Lage ist die Gegend aber auch<br />
heute noch fast menschenleer.<br />
Dafür gibt es rundherum herrliche<br />
Natur, einen Gebirgsbach und<br />
viel Ruhe. Auch sagt man dem<br />
Hüttlingmoos eine besondere<br />
energiespendende Wirkung nach.<br />
Inmitten dieser Einsamkeit steht<br />
seit ewigen Zeiten ein Forsthäuschen,<br />
das sich die Klitschkos für<br />
ihr Training ausgesucht haben.<br />
Dieses Häuschen dämmerte über<br />
Jahrzehnte unbewohnt dem Verfall<br />
entgegen. Erst „Stanglwirt“<br />
Balthasar Hauser hat das uralte<br />
Kunstwerk aus Holz im Jahr 2005<br />
gerettet und modernisiert. So<br />
ganz spartanisch haben es die<br />
Klitschkos dann dort also nicht.<br />
Dafür aber den Vorteil, den Berglauf<br />
als Konditionstraining vor<br />
der Hütte starten zu können. Die<br />
Einsamkeit der Berge dient aber<br />
auch der mentalen Konzentration<br />
auf den Kampf. Für das körperlich<br />
knallharte Training zieht es<br />
die Klitschkos dann wieder ins<br />
Tal in das Bio-Hotel Stanglwirt.<br />
Boxen statt Tennis<br />
Dort wird für die Klitschkos seit<br />
über zehn Jahren die Tennishalle<br />
regelmäßig zum Boxcamp<br />
umfunktioniert.Wo normalerweise<br />
das internationale Tennis-<br />
Trainerteam von Coach Peter<br />
Burwash aufschlägt, findet man<br />
Sandsäcke und einen professionellen<br />
Boxring und einiges an<br />
Video-Equipment. Auch dieses<br />
Jahr trainierte Wladimir Klitschko<br />
wieder unter Anleitung seines<br />
Betreuerteams täglich bis zu sechs<br />
Stunden Ausdauer, Kraft, Koordination<br />
und Technik. Im hoteleigenen<br />
Schwimmbecken von (25<br />
x 7 m mit Omega-Zeitmessung)<br />
konnte sich Wladimir ebenso wie<br />
beim Radeln, Tischtennis und<br />
Krafttraining auspowern. Zudem<br />
empfing Klitschko mehrere internationale<br />
Sparringspartner.<br />
Nahrung und Wellness<br />
Natürlich gehört zur Vorbereitung<br />
auch ein Ernährungs- und<br />
Entspannungsprogramm. Klar<br />
hat Wladimir seine eigene Power-<br />
Diät, aber auch das Bio-Hotel<br />
Stanglwirt bietet schon einiges an<br />
natürlicher und gesunder Nahrung.<br />
Zur körperlichen Erholung<br />
trägt die riesige Felsen-Saunalandschaft<br />
mit Fichten-Biosauna,<br />
Salzgrotte, Naturstein-Sauna,<br />
einer Bergkristall-Dampfgrotte<br />
mit Farborgel und Lichtspiel und<br />
die Whirlpool-Landschaft bei.<br />
Der neue Wellnessbe<strong>reich</strong> verfügt<br />
über das größte hoteleigene<br />
Solebecken Europas (210 m²),<br />
eine Event-Sauna mit Panoramablick<br />
auf den Wilden Kaiser,<br />
eine Bio-Zirben-Sauna, eine<br />
Wasserfallgrotte und einen Natur-<br />
Badesee (517 qm). Wer da wie die<br />
Klitschkos Kraft schöpft, den haut<br />
so schnell nichts um.<br />
fotos: stanglwirt / martin huber<br />
55
Abenteuer<br />
inside<br />
Helsinki<br />
inside<br />
Helsinki<br />
„Ich kenne keine andere Stadt, in der der Unterschied<br />
zwischen Sommer und Winter so groß ist wie hier in<br />
Helsinki. Das ist einer der Gründe, warum ich Helsinki<br />
so sehr liebe – für seine Jahreszeiten.“<br />
Schlaflos in Helsinki – unterwegs durch die finnische<br />
Sommernacht. Mit Anders Westerholm<br />
Wir treffen Anders in den frühen<br />
Abendstunden in der Markthalle<br />
am Hafen. Er ist gerade dabei, sein<br />
Restaurant Story zu schließen,<br />
bzw. man sollte sagen, eines seiner<br />
Restaurants. Wie wir schnell<br />
merken ist Anders ein Tausendsassa:<br />
Er besitzt mehrere Restaurants,<br />
ist Mitglied im Vorstand des<br />
Design Districts, frischgebackener<br />
Papa und ehemaliger Rapper der<br />
Band Kapasiteettiyksikkö. Oder<br />
um es mit seinen Worten auszudrücken:<br />
„Ich habe eigentlich<br />
alles schon gemacht.“ Zurzeit konzentriert<br />
er sich jedoch auf seine<br />
Restaurants und natürlich auf<br />
seine neue Rolle als Vater. Doch<br />
viel Zeit dafür bleibt ihm nicht.<br />
Text: Karolin Langfeldt · Fotos: Luise Müller-Hofstede · Fromberlinto.com<br />
Auch wir waren noch<br />
nie in einer Stadt, in<br />
der es im Sommer nie<br />
dunkel wird. Es ist<br />
nach zehn Uhr abends, als wir uns<br />
von unserem Helsinki-Kenner<br />
Anders Westerholm verabschieden<br />
und trotzdem steht die Sonne<br />
noch hoch am Himmel.<br />
Helsinki ist noch nördlicher<br />
gelegen als Stockholm und Oslo<br />
und ist damit, nach Reykjavik, die<br />
nördlichste Hauptstadt Europas.<br />
Natürlich bedeutet das andersrum,<br />
dass es hier im Winter schon<br />
am späten Mittag dunkel wird.<br />
„Jedoch nicht ganz dunkel!“ wie<br />
uns Anders versichert. „Wir haben<br />
sehr viel Schnee in Finnland,<br />
und das reflektierende Weiß sorgt<br />
dafür, dass selbst nach Sonnenuntergang<br />
noch Licht ist.“<br />
„Außerdem führt der harte<br />
Winter hier bei uns im Norden<br />
dazu, dass die Leute den Sommer<br />
so richtig zu schätzen wissen. Die<br />
ganze Stadt gerät außer Rand und<br />
Band. Alle Leute holen ihre Fahrräder<br />
raus, machen ihre Boote fit,<br />
sitzen bis spät in die Nacht hinein<br />
draußen und nutzen jede freie<br />
Minute für Aktivitäten an der<br />
frischen Luft. Schlaf – kennen wir<br />
im Sommer nicht!“<br />
56<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
Es passiert gerade wahnsinnig<br />
viel in der kulinarischen Szene<br />
Finnlands erklärt Anders uns.<br />
„Die finnische Restaurantbranche<br />
war jahrelang von großen Ketten<br />
dominiert, dementsprechend gab<br />
es nicht viel Varietät. Nur Hering,<br />
Hering, Hering.“ Anders lacht.<br />
Doch seit ca. zehn Jahren ist ein<br />
Wechsel zu spüren. Neben vielen<br />
internationalen Restaurants,<br />
entdecken die Finnen auch ihre<br />
Küche neu. „Die Leute haben<br />
Lust auf Individualität, auf lokale<br />
Produkte und skandinavische<br />
Rezepte modern interpretiert.“<br />
Die Landesküche ist aus<br />
einer armen Gesellschaft heraus<br />
entstanden und dementsprechend<br />
bäuerlich und einfach. Die<br />
Hauptzutaten sind Fisch, Brot<br />
und Kartoffeln. Dass sich diese<br />
Zutaten auch hervorragend für<br />
die Haute Cuisine eignen, beweisen<br />
uns die Skandinavier bereits<br />
seit einiger Zeit.<br />
Vorreiter der New Nordic<br />
Cuisine, wie der aus Dänemark<br />
kommende Trend genannt wird,<br />
ist das Restaurant Noma in<br />
Kopenhagen. Schnell breitete sich<br />
diese Art zu kochen auch in den<br />
Nachbarländern aus. Genaugenommen<br />
ist es eine Zurückbesinnung<br />
auf alte Zeiten und auf<br />
das Wesentliche. Mit der New<br />
Nordic Cuisine bezeichnet man<br />
Gerichte aus Naturprodukten, die<br />
regional angebaut, frisch geerntet<br />
oder geschlachtet und meist roh<br />
verzehrt werden. Kochkunst mit<br />
Nachhaltigkeitsanspruch.<br />
Etwas in dieser Art bietet auch<br />
Anders in seinem Restaurant<br />
Sushi Bar & Wine an. Anstatt<br />
traditionell japanischem Sushi,<br />
erfindet er die Fisch/ Reisröllchen<br />
neu, füllt sie mit einheimischen<br />
Fischsorten und Zutaten. Dazu<br />
gibt es Wein, denn den trinkt der<br />
„Andante“<br />
(Fredrikinkatu 20 · www.andantekukka.fi)<br />
„Restaurant Sushi Bar & Wine“<br />
(Fredrikinkatu 42 · www.sushibar.fi)<br />
Finne einfach lieber als Sake.<br />
Helsinki hat in den letzten<br />
Jahren nicht nur durch die New<br />
Nordic Cuisine von sich reden<br />
gemacht, sondern hauptsächlich<br />
durch seine ausgezeichneten<br />
Designer. 2012 wurde Helsinki<br />
zur Designhauptstadt erklärt. Ein<br />
Ausdruck dieser Designaffinität<br />
ist auch der Design District - ein<br />
Projekt, das über 200 Interieur-,<br />
Mode-, Wohnläden, Cafés, Galerien<br />
und Restaurants umfasst.<br />
Mitmachen darf, wer innovative<br />
Ideen und/ oder Designs anbietet.<br />
Als Vorstandsmitglied dieses<br />
Projekts, steht eine Führung<br />
durch den Design District<br />
natürlich ganz oben auf Anders<br />
Sightseeingliste für uns.<br />
Einer von Anders Lieblingsläden<br />
ist Andante, ein Blumenladen,<br />
der gleichzeitig ein Café<br />
ist. „Hier gibt es mit den besten<br />
Kaffee der Stadt und außerdem<br />
wahnsinnig guten Macha<br />
Käsekuchen.“ Insbesondere der<br />
Käsekuchen mit Grünem Tee<br />
klingt interessant und so legen<br />
wir eine kleine Pause ein. Kurze<br />
Zeit später müssen wir feststellen:<br />
Dieser Mann hat Geschmack! Der<br />
Kuchen schmeckt großartig!<br />
Viel Zeit haben wir jedoch<br />
57
Abenteuer<br />
inside<br />
Helsinki<br />
„Puulämmitteiset Saunat“<br />
(Harjutorinkatu 1 · www.kotiharjunsauna.fi)<br />
nicht, denn Anders drängt schon<br />
weiter. Es gibt noch so viel zu<br />
sehen. Der nächste Stopp ist der<br />
ehemalige Meat Packing District,<br />
in dem sich heute coole Büros, das<br />
stylische Restaurant<br />
Kellohalli und ein Wochenmarkt<br />
niedergelassen haben. Hier<br />
gibt es für uns einen frischgepressten<br />
Erdbeersaft und eine kurze<br />
Verschnaufpause in einer der Hängematten,<br />
die sich in der Outside-<br />
Chill out Lounge befinden.<br />
Wieder bei Kräften ziehen wir<br />
in den aufstrebenden Stadtteil<br />
Kallio. Hier leben viele Künstler,<br />
Studenten und Immigranten.<br />
Es ist ein bunter Mix aus kleinen<br />
Bars, ethnischen Shops und<br />
alternativen Clubs. „Eigentlich<br />
nicht unbedingt meine Gegend“<br />
gesteht Anders. „Aber ab und zu<br />
komme ich doch her, eigentlich<br />
hauptsächlich für die Sauna und<br />
für eine echt coole spanische<br />
Weinbar, die ich euch jetzt gleich<br />
zeigen möchte.<br />
Doch zuerst gehen wir zu<br />
der Sauna mit dem wunderbaren<br />
„Restaurant Kellohalli“<br />
(Työpajankatu 2 rakennus 1 e · www.kellohalli.fi)<br />
Namen Puulämmitteiset<br />
Saunat. Es ist eine öffentliche<br />
Sauna, jedoch nur für Männer.<br />
Anders als in Deutschland gibt es<br />
in Finnland keine Unisex-Saunen.<br />
Dafür gibt es jedoch wahrscheinlich<br />
zehnmal so viele Saunen<br />
wie in Deutschland. Schließlich<br />
behaupten die Finnen von sich,<br />
übrigens genau wie die Schweden,<br />
die Sauna erfunden zu haben.<br />
„Selbst die kleinste Studentenbude,<br />
hat normalerweise eine Sauna<br />
mit dabei“ erklärt uns Anders die<br />
Bedeutung der Sauna für die Finnen<br />
„Saunen gehört zu unserem<br />
Alltag.“ Und auch jetzt sitzen zwei<br />
verschwitzte junge Männer vor der<br />
Sauna auf der Straße und erholen<br />
sich für den nächsten Gang.<br />
Statt in die Sauna gehen wir in<br />
die Tapasbar Kombo. „Auch<br />
das ist neu“ erklärt uns Anders.<br />
„Solche Bars gab es vor einigen<br />
Jahren hier noch nicht. Früher<br />
gab es hauptsächlich Kneipen,<br />
sehr dunkel und etwas verrucht.“<br />
Kombo ist auf jeden Fall eine<br />
Be<strong>reich</strong>erung für die Stadt. Hier<br />
gibt es guten spanischen Wein<br />
kombiniert mit Tapas und hervorragendem<br />
Käse.<br />
Als wir wieder auf die Straße<br />
treten ist es immer noch hell und<br />
wir können unseren Ohren nicht<br />
trauen, als Anders nach einem<br />
Blick auf die Uhr feststellt, dass es<br />
schon nach 22.00 ist.<br />
„Ich muss nach Hause zu<br />
meiner Familie, aber ihr solltet<br />
58<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
Weitere Tipps:<br />
„Tapasbar Kombo“<br />
(Kulmavuorenkatu 4 ·<br />
www.facebook.com/Kombowinebar)<br />
es wie die anderen Finnen halten<br />
und die langen Tage und kurzen<br />
Nächte genießen. Im Sommer<br />
schlafen wir Finnen sehr, sehr<br />
wenig.“ Wir beherzigen Anders<br />
Tipp und machen uns auf dem<br />
Weg zu einem anderen Lieblingsplatz<br />
von ihm, der Regatta.<br />
Der süße Biergarten mit Holzhüttchen<br />
liegt direkt am Wasser<br />
und versprüht Urlaubsstimmung.<br />
Über einem Lagerfeuer grillen<br />
Würstchen und ein paar Mädchen<br />
tanzen zu den Klängen von<br />
The Whitest Boy Alive.<br />
„Club Siltanen“<br />
(Hämeentie 13 B · www.siltanen.org)<br />
Doch finnische Sommernächte<br />
sind endlos und so gehen wir<br />
mit dem Flow und besuchen eine<br />
weitere von Anders Lieblingslocations:<br />
Den Club Siltanen.<br />
Hier ist es trotz der fortgeschrittenen<br />
Stunde noch brechend voll.<br />
In dem alten Backsteingebäude<br />
findet gerade ein Livekonzert eines<br />
finnischen Musikers statt und<br />
draußen auf der Terrasse, tummelt<br />
sich eine junge, hippe Partycrowd.<br />
An Schlaf scheint hier keiner zu<br />
denken – schließlich gibt es nur<br />
einen Sommer im Jahr.<br />
Cafés/ Restaurants/ Bars:<br />
Restaurant Story<br />
(Vanha Kauppahalli ·<br />
www.restaurantstory.fi)<br />
Sushi Bar + Wine<br />
(Uudenmaankatu 15 ·<br />
www.sushibar.fi)<br />
Kulttuuritehdas Korjaamo<br />
(Töölönkatu 51 a-b ·<br />
www.sushibar.fi)<br />
Design District<br />
(Uudenmaankatu 19-21 ·<br />
www.designdistrict.fi)<br />
Unterkunft:<br />
Hotel Helka<br />
(Pohjoinen Rautatienkatu 23 ·<br />
www.helka.fi)<br />
Direkt im Zentrum gelegen, ca.<br />
fünf Minuten vom Hauptbahnhof<br />
entfernt, ist dieses charmante Hotel<br />
die perfekte Unterkunft für einen<br />
City-Trip.<br />
Anreise:<br />
Air Baltic fliegt mehrmals die<br />
Woche ab Berlin/ Hamburg/ Düsseldorf/<br />
Frankfurt/ München über<br />
Riga nach Helsinki.<br />
Infos:<br />
„Café + Biergarten Regatta“<br />
(Merikannontie 10)<br />
Für mehr Informationen über<br />
Helsinki: www.visithelsinki.fi<br />
59
ABENTEUER<br />
AUSGEFALLENE<br />
HOBBYS<br />
3<br />
DIE KUNST<br />
DES FLIEGENS<br />
2<br />
Er lebt, um zu fliegen, und fliegt, um zu leben: Vito Wyprächtiger ist erfolg<strong>reich</strong>er<br />
Kunstflieger und Air-Race-Pilot. Seinen Traum vom Fliegen hat sich Vito mit<br />
Können, Hartnäckigkeit und Konsequenz selbst erarbeitet. Wir haben Vito bei<br />
seinen Vorbereitungen zum Reno Air Race besucht. Von Arnd Wängler<br />
1<br />
Bei Vito wurde aus<br />
Berufung Beruf<br />
und aus Hobby<br />
Leidenschaft: Er<br />
ist Kunstflieger, Air-Race-Pilot,<br />
Privatpilot, Flugzeugmechaniker<br />
und Berater für verschiedene<br />
Firmen. Für diese Jobs sind seine<br />
Fähigkeiten, vor allem Sinn für<br />
Technologie, Strategie und Kreativität<br />
gefordert. Mit dem „Swiss<br />
Air Racing Team“ nimmt er seit<br />
2010 am „Reno Air Race“ in den<br />
USA teil, war immer unter den<br />
ersten Drei und 2013 sogar der<br />
Sieger. Als Titelverteidiger wird<br />
er vom 10. bis 14. September<br />
2014 wieder mit seiner Maschine<br />
„Scarlet Screamer“, einer Cassutt<br />
III-M, am Rennen teilnehmen.<br />
So wie Michael Schumacher<br />
das Kartfahren als Kind auf der<br />
heimischen Kartbahn lernen<br />
konnte, so war Vito schon, seit er<br />
denken kann, am Fliegen interessiert.<br />
So war es für ihn auch das<br />
schönste Geburtstagsgeschenk,<br />
als er bei einem USA-Urlaub am<br />
Grand Canyon von seinem Vater<br />
eine Flugstunde spendiert bekam.<br />
Danach verdiente er sich mit allen<br />
erdenklichen Jobs den Flugschein<br />
für Segelflieger, den er glücklich<br />
mit 15 Jahren in Händen hielt.<br />
Die PPL (Private Pilot License)<br />
folgte dann sofort mit 18. Seitdem<br />
sagt er „Fliegen ist meine Passion.<br />
Wenn ich gerade an keinem<br />
Rennen teilnehme, dann fliege ich<br />
alles, was ich fliegen kann“.<br />
HOBBY KUNSTFLUG<br />
Kunstflieger sind die Maler der<br />
Lüfte. Mit ihren bis zu 400 PS<br />
starken Maschinen zeichnen sie<br />
die verblüffendsten Figuren in<br />
den Himmel. Bekannte Kunstflugfiguren<br />
sind unter anderem<br />
der Looping, Trudeln, Rolle,<br />
gerissene Rolle, Immelmann,<br />
Rückenflug, Turn und Looping-<br />
Acht. Bei einem Kunstflugprogramm<br />
werden verschiedene<br />
Figuren miteinander kombiniert.<br />
Eine mögliche Kombination<br />
wäre zum Beispiel Vertikalflug,<br />
Rolle, gerissene Rolle, Turn<br />
und dann im senkrechten Flug<br />
nach unten mit zwei gerissenen<br />
Rollen. Der Kunstflugpilot muss<br />
dabei immer genau wissen und<br />
„fühlen“, wo im Programm er<br />
sich befindet, wie die Maschine<br />
in der Luft liegt und wie hoch<br />
er ist. In Deutschland gilt bei<br />
Kunstflugprogrammen eine<br />
Mindesthöhe von 450 m, um<br />
60<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
Die Kunstflugmaschine Extra 300L<br />
verfügt über 305 PS und er<strong>reich</strong>t eine<br />
Höchstgeschwindigkeit von 424 km/h.<br />
Die Steigrate beträgt 975 m pro Minute,<br />
die maximale Flughöhe beträgt 4.875 m.<br />
die Maschine abzufangen, sollte<br />
sie mal „aus der Figur fallen“.<br />
Vor allem beim Einüben des<br />
Programms kann das durchaus<br />
vorkommen. Dabei muss<br />
man zwischen Kunstflug und<br />
Flugschauen unterscheiden. Die<br />
Figuren ähneln sich zwar, aber<br />
vor allem im Ausland wird, um<br />
für das Publikum interessanter<br />
zu sein, die Mindestflughöhe<br />
oft nicht eingehalten. Einen<br />
besonderen Wettbewerb liefern<br />
sich die Piloten mit dem auf<br />
dem Rücken geflogenen Looping<br />
in Bodennähe. Leider hat<br />
es dabei, auch beim Kunstflug<br />
schon tödliche Unfälle gegeben.<br />
So verunglückte der Deutsche<br />
Unternehmer Klaus Lenhart<br />
(Leki-Wanderstöcke) am 30.<br />
April 2012 aufgrund eines Motorschadens<br />
tödlich.<br />
Über den Wolken<br />
Vito hält sich als Sportler natürlich<br />
an die Mindesthöhe und hat<br />
61
Abenteuer<br />
ausgefallene<br />
hobbys<br />
Der Hobbyist<br />
Tommy Scheel ist in der<br />
Serie „Der Hobbyist –<br />
Deutschland hat Freizeit“<br />
unterwegs quer durch die<br />
gesamte Republik und zeigt<br />
nicht nur die verrücktesten<br />
Hobbys, sondern probiert<br />
auch alle aus. Egal, ob<br />
Splashdiving oder Tractor<br />
Pulling, und sogar als<br />
Steampunk ist er stilecht im<br />
passenden Outfit unterwegs.<br />
Mehr Informationen zur<br />
Serie und ganze Folgen<br />
findest Du auf dmax.de<br />
Vito bei seinem<br />
Siegesflug beim<br />
Reno Air Race.<br />
Die „Scarlet<br />
Screamer“ eine<br />
Cassutt III-M ließ<br />
mit einem Top-<br />
Speed von fast<br />
500 km/h alle<br />
hinter sich. Darunter<br />
ein Blick<br />
in das Cockpit<br />
einer Extra 300L<br />
Kunstflugmaschine,<br />
mit der<br />
auch ein Passagier<br />
vor dem<br />
Piloten sitzend<br />
mitfliegen kann.<br />
Da sollte aber<br />
nur platznehmen,<br />
wer schwindelfrei<br />
ist.<br />
so immer ein Luftpolster unter<br />
sich. Trotzdem muss er bei seinem<br />
Programm aufpassen, denn<br />
die körperlichen Belastungen<br />
beim Kunstflug sind enorm und<br />
werden in G (für Gravitationskraft)<br />
gemessen. Bis zu plus/minus<br />
6 G sind bei einigen Figuren<br />
kurzzeitig keine Seltenheit. Da<br />
heißt es, das Bewusstsein zu<br />
behalten. Ein Blackout kündigt<br />
sich zuerst durch den Verlust des<br />
Farbsehens, später im Tunnelblick<br />
und zuletzt mit dunkler<br />
werdender eingeschränkter<br />
Wahrnehmung an. Wer das weiß,<br />
der kann rechtzeitig reagieren<br />
und zur Not sofort abbrechen.<br />
Bislang hatte Vito nur wenige<br />
problematische Flugzustände, vor<br />
allem keine, die unbeherrschbar<br />
waren. Deshalb ist für ihn Fliegen<br />
nicht gefährlicher als Autofahren.<br />
Als vorsichtiger Mensch<br />
überlässt er trotzdem nichts dem<br />
Zufall. Mit seiner Ausbildung<br />
als Kfz- und Flugzeugmechaniker<br />
wartet er seine Maschinen<br />
selbst und überzeugt sich vor<br />
jedem Flug, dass alles ok ist. Die<br />
meisten Kunstflugmaschinen<br />
sind Einsitzer, es gibt jedoch zwei<br />
Maschinentypen, auf denen alle<br />
Figuren doppelsitzig trainiert<br />
werden können: die deutschen<br />
Konstruktionen Extra 300L (die<br />
rote Maschine auf unseren Bildern)<br />
und die XtremeAir XA42.<br />
Mit diesen Maschinen nimmt<br />
Vito manchmal auf Veranstaltungen<br />
einen Passagier mit.<br />
Dabei ist es sein Ziel, dem Gast<br />
die Schönheit des Fliegens zu<br />
vermitteln. Es wäre einfach, fast<br />
jeden in wenigen Minuten in die<br />
Übelkeit zu treiben, aber darum<br />
geht es nicht. Es geht vielmehr<br />
darum, durch den Himmel zu<br />
gleiten und diese Verschmelzung<br />
mit der Maschine zu erleben,<br />
wenn kleinste Ausschläge des<br />
Steuerknüppels schon enorme<br />
Flugbewegungen bewirken. In<br />
der Sonne oberhalb der Wolken<br />
zu fliegen, ist dabei das schönste<br />
Erlebnis. Und nach dem Flug<br />
hat der Gast in diese faszinierende<br />
Fliegerwelt geschnuppert.<br />
62<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
Weltweit gibt es nur sehr wenige<br />
Piloten mit Kunstfluglizenz und<br />
nur eine Hand voll, die wie Vito<br />
Kunstflieger und Air-Racing-<br />
Pilot sind. Deshalb gibt es auch<br />
einen großen Zusammenhalt und<br />
eine Vertrauensbasis untereinander.<br />
Beim Fliegen verschwinden<br />
alle Klassenunterschiede, und<br />
der Mechaniker sitzt mit dem<br />
Flugzeugeigner und dem Piloten<br />
zusammen, denn jeder braucht<br />
den anderen.<br />
Selbst fliegen<br />
Eine spannende Welt, in die<br />
jeder, der gesund, lernwillig und<br />
bereit ist, rund 10.000 Euro für<br />
den Privatpilotenschein zu investieren,<br />
eintreten kann. Eine gute<br />
Investition, denn ein Privatpilotenschein<br />
hilft, den gewerblichen<br />
Pilotenschein zu erlangen. Dann<br />
steht der Himmel offen, sei es<br />
als fest angestellter Pilot einer<br />
Airline, eines Firmenjets oder<br />
um etwa Krankenrücktransporte<br />
zu fliegen.<br />
Privatpilotenschein<br />
Der Privatpilotenschein (PPL, englisch<br />
private pilot license) gestattet das nicht<br />
gewerbliche Fliegen von Luftfahrzeugen.<br />
In Deutschland gilt die PPL-N (N für national)<br />
die zum Fliegen mit einem maximal<br />
750 kg schweren, einmotorigen Flugzeug<br />
berechtigt. Mit einem Aufbaukurs von fünf<br />
Flugstunden kann das Gewichtslimit auf<br />
2.000 kg erweitert werden. Eine weitere<br />
Ausbildung ermöglicht es, den europäischen<br />
Pilotenschein zu erwerben. Diese<br />
Lizenz kann auch direkt erworben werden.<br />
Außerdem muss man in einer fliegerärztlichen<br />
Untersuchung seine Flugtauglichkeit<br />
belegen. Ein Sprechfunkzeugnis<br />
(deutsch und englisch) wird ebenfalls<br />
verlangt. Die Lizenz muss mit mindestens<br />
12 Flugstunden und 12 Landungen in den<br />
letzten 2 Jahren laufend bestätigt werden.<br />
Um Kunstflug zu betreiben, ist eine<br />
Zusatz ausbildung notwendig.<br />
Flieger Accessoires<br />
Pilotenhelm<br />
Ohne Helm geht nichts, deshalb hat Vito<br />
auch seinen individuell gestalteten Helm<br />
der Firma Gentex Modell HGU<br />
55 mit optionaler Sauerstoffmaske.<br />
Wie bei den meisten<br />
Pilotenhelmen kann Vito auch<br />
bei diesem ein getöntes Visier<br />
herunterschieben. Der Vorteil<br />
des Helms ist die Leichtbauweise,<br />
welche die Fliehkräfte beim<br />
Flug auf den Nacken gering halten.<br />
www.gentexcorp.com / ca. 2.500 Euro<br />
Pilotenbrille<br />
Vito verwendet Titanflex Brillen und Sonnenbrillen, die durch ihr geringes<br />
Gewicht und dem hohen Tragekomfort allen Anforderungen<br />
gewachsen sind. Außerdem sehen sie einfach verdammt gut aus.<br />
www.titanflex-eyewear.de / 140 Euro<br />
Pilotenuhr<br />
Am Arm trägt Vito die<br />
Pilotenuhr Big Crown<br />
ProPilot Altimeter von<br />
Oris. Sie wurde als<br />
Fliegeruhr entwickelt, ist<br />
aber auch bei Bergsteigern<br />
beliebt. Zudem ist<br />
es die erste automatische<br />
Uhr mit mechanischem<br />
Höhenmesser.<br />
www.oris.de / 2.900 Euro<br />
63
MOTOR<br />
OLDTIMER<br />
TAGE DES<br />
DONNERS<br />
Einen Klassiker zu fahren bedeutet, den Fuß vom Gas<br />
zu nehmen und das Lenkrad nur mit Samthandschuhen<br />
anzufassen? Weit gefehlt! Bei Rallyes, Viertelmeilen- und<br />
Rundstreckenrennen für Oldtimer geht es mit Vollgas zur<br />
Sache – ohne Rücksicht auf Mensch und Maschine. Das<br />
Ergebnis ist packender Motorsport auf höchstem Niveau<br />
und mit maximalem Unterhaltungswert. Wir zeigen Dir die<br />
heißesten Events – die Du in Deinem Kalender rot markieren<br />
solltest. Schnall Dich schon mal an, auf den folgenden<br />
Seiten brennt der Gummi! Von Sebastian Stoll<br />
64 <strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
Motor<br />
Oldtimer<br />
„Ich liebe den<br />
Geruch von<br />
Benzin am<br />
Wochenende!“<br />
Bei den Classic<br />
Days auf Schloss<br />
Dyck sind echte<br />
Raritäten zu sehen.<br />
schießt es mir durch den Kopf, als<br />
ich mir zwischen ein paar Indian<br />
Bikes, Hot Rods und anderen<br />
Muscle Cars meinen Weg zum<br />
Start des „Roadrunner’s Paradise<br />
& Race 61“, einem Achtel-Meile-<br />
Rennen mitten in der ostdeutschen<br />
Pampa in der Nähe des Städtchens<br />
Finowfurt suche. Plötzlich erwacht<br />
neben mir ein mattschwarz lackierter<br />
Hot Rod zum Leben. Seine<br />
Front sieht aus wie das Gesicht<br />
eines furchterregenden Höllenhundes.<br />
Ungehobelt und ohne<br />
Vorwarnung brüllt der Motor los<br />
– meine Nackenhaare stellen sich<br />
auf, fast wäre mir mein Bier vor<br />
Freude und Schreck zugleich aus<br />
der Hand gefallen. Der in Leder<br />
gekleidete Pilot lächelt mir zufrieden<br />
zu – „Läuft!“ „Das kannst du<br />
laut sagen!“ rufe ich zurück, um<br />
das Konzert des achtzylindrigen<br />
Orchesters zu übertönen. Der<br />
Geruch von Benzin und verbranntem<br />
Gummi ver<strong>dich</strong>tet sich, als<br />
ich mich dem Start nähere. Hier<br />
warten ein 1952er Chevy Pickup<br />
und ein gelber Hot Rod mit<br />
spratzelnden Motoren darauf, dass<br />
Starter Girl Nummer 7 endlich die<br />
schwarz-weiß-karierte Flagge nach<br />
unten senkt. Aus den Auspuffen<br />
der beiden Ami-Boliden sabbert<br />
immer noch so viel unverbranntes<br />
Benzin heraus, dass man zusätzlich<br />
noch einen neuen VW-Polo damit<br />
versorgen könnte. Die Menge jubelt.<br />
Die beiden Fahrer werfen sich<br />
einen letzten Blick zu. Die Flagge<br />
saust nach unten – jetzt heißt es:<br />
Pedal to the metal!<br />
Racing für jeden<br />
Geschmack<br />
Historische Rennen gibt es viele.<br />
Welches Rennen man sehen<br />
möchte, sollte man unter anderem<br />
auch genau vom eigenen<br />
Geschmack abhängig machen:<br />
Wer auf europäische Klassiker à<br />
la Alfa Giulia Sprint, Porsche 911<br />
Turbo, Maserati 250F oder Jaguar<br />
E-Type steht, der ist bei klassischen<br />
Veranstaltungen bestens<br />
aufgehoben. Auch hier gibt es<br />
Unterschiede: Bei Rundstreckenrennen<br />
wie dem publikumsnahen<br />
Histo-Cup, der auf verschiedenen<br />
Rennstrecken in Öster<strong>reich</strong> und<br />
Deutschland ausgetragen wird,<br />
dem Oldtimer Grand Prix auf<br />
dem Nürburgring oder dem eher<br />
elitären Goodwood Revival auf<br />
dem knapp zwei Kilometer langen<br />
Hill Climb auf dem Anwesen des<br />
Gastgebers Lord March geht es<br />
mit Vollgas zur Sache – spektakuläre<br />
Crashs kommen trotz des<br />
historisch wertvollen Blechs auch<br />
unter Gentlemen-Drivern immer<br />
wieder vor – auf der Strecke wird<br />
um jeden Zentimeter gekämpft.<br />
Rallye-Fans sollten sich den italie-<br />
nischen Klassiker Mille Miglia von<br />
Brescia nach Rom nicht entgehen<br />
lassen – eine ideale Ergänzung für<br />
einen benzinhaltigen Sommerurlaub.<br />
Neben den großen Events<br />
lohnt sich auch der Besuch von<br />
regionalen Classic Rallyes: Hier<br />
warten nicht nur viele unbekanntere<br />
PS-Schmuckstücke auf den<br />
Zuschauer; die Autos sind auch<br />
zugänglicher als die millionenschweren<br />
Sammlerstücke, die bei<br />
Mille Miglia und Co. an den Start<br />
gehen. Motorsport ist schließlich<br />
immer dann am schönsten, wenn<br />
er publikumsnah ist.<br />
Eine völlig<br />
andere Welt<br />
Grüne Plaketten mit Euro-4-Abgasnorm<br />
findet man bei einem<br />
Oldtimer-Rennen höchstens auf<br />
den Scheiben der abseits parkenden<br />
Autos der Zuschauer. Moderne<br />
Technik muss leider draußen<br />
bleiben und ist bei den meisten<br />
Oldtimer-Fans ohnehin nicht gerne<br />
gesehen – das gilt übrigens auch<br />
für Retroversionen alter Modelle:<br />
Wer sich mit einem neuen Ford<br />
Mustang, Fiat 500 oder Chevy<br />
Camaro neben einem Urahnen<br />
stellt und Bewunderung erwartet,<br />
täuscht sich. Cool ist hier nur<br />
Oldschool – die Oldtimer sind die<br />
Stars. Der Besuch eines Oldtimer-<br />
Rennens macht selbst technikaffine<br />
Fahrer schwach. Head-Up-<br />
Display, Abstandswarner und<br />
Einparkautomatik sind vergessen.<br />
Man erfreut sich wieder an der<br />
Einfachheit und Ursprünglichkeit<br />
des Automobils – das Event garantiert<br />
echte Freude am Fahren und<br />
am Zuschauen. Die hemmungslose<br />
Lust auf Leistung, das ursprüngliche<br />
Fahrerlebnis, frei von jeglichen<br />
elektronischen Fesseln und das<br />
einzigartige Design vergangener<br />
Jahrzehnte fesseln jeden, der auch<br />
nur einen einzigen Tropfen Benzin<br />
im Blut hat.<br />
Fotos: Adam Beresford, Jan Leichsenring, Jochen van Cauwenberge, Matt Jacques, Michael „Jahpix“ Schönherr, Paul Melbert, Hersteller<br />
66<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
Klassische Events – überwiegend europäische Oldtimer<br />
Classic Racing-Reiseführer<br />
Auf den Festivals<br />
wie Goodwood<br />
Revival oder dem<br />
Hindenberg Dirt<br />
Track geht es auch<br />
um den passenden<br />
Stil zu den originellen<br />
Fahrzeugen.<br />
Mille Miglia<br />
1.000 Meilen für die Ewigkeit<br />
Sie war einst das gefährlichste und anspruchsvollste Straßenrennen<br />
der Welt und ist bis heute eine echte Herausforderung für Mensch und<br />
Maschine: Die Mille Miglia (ital.: Tausend Meilen). Nach mehreren schweren<br />
und tödlichen Unfällen, bei denen nicht nur Fahrer, sondern auch<br />
Zuschauer ums Leben kamen, wurde die Mille Miglia 1957 eingestellt. In<br />
der wiederbelebten Variante handelt es sich um eine elitäre Oldtimer-<br />
Rallye, bei der sich die Reichen und Schönen in den teuersten Autos dieses<br />
Planeten an den Start rollen – 2014 waren es 430 Starter, darunter<br />
viele italienische Klassiker von Abarth, Ferrari und Maserati. Die Strecke<br />
von Brescia nach Rom war 2014 ganze 1.700 Kilometer lang – die Mille<br />
Miglia wird nicht umsonst die Mutter aller Oldtimer-Rennen genannt.<br />
Termine, Preise und Tickets findest Du unter: www.1000miglia.it<br />
Classic Days auf Schloss Dyck<br />
Heizen mit Stil<br />
Man muss nicht immer um die halbe Welt reisen, um legendäre Klassiker<br />
zu bestaunen. Es <strong>reich</strong>t, einmal im Jahr zu den Classic Days zu pilgern,<br />
die auf und rund um das Anwesen von Schloss Dyck in Jüchen zwischen<br />
Mönchengladbach und Düsseldorf stattfinden. Hier kann man Automobillegenden<br />
aus allen Epochen im Stand und in voller Aktion bewundern. Heizen<br />
mit Stil ist angesagt, wenn sich die Teilnehmer mit sündhaft teuren<br />
Bentleys, Bugattis, Jaguars und Formel 1-Flitzern aus den 50er- und 60er-<br />
Jahren auf die 2,8 Kilometer lange Rundstrecke rund um Schloss Dyck<br />
begeben. Eine weitere Besonderheit, die der Veranstaltung ihren eigenen<br />
Charme verleiht: Einige Teilnehmer werfen sich passend zur Epoche ihres<br />
Klassikers in Schale. Kein Zweifel: Hier auf dem Anwesen von Schloss Dyck<br />
vermischen sich Benzingeruch, Automobilgeschichte und Motorsport zu<br />
einer überaus stilvollen Melange.<br />
Termine, Preise und Tickets findest Du unter: www.schloss-dyck-classic-days.de<br />
67
Classic Racings<br />
Motor<br />
Oldtimer<br />
AvD-Oldtimer-Grand-Prix<br />
Historische Materialschlacht<br />
Ähnlich wie beim Histo-Cup geht es hier auf der Rundstrecke<br />
zur Sache – beim Auftaktrennen AvD-Historic-Marathon<br />
wird auf der legendären Nordschleife<br />
gefahren, weitere Rennen des Oldtimer-Grand -Prix<br />
finden auf der GP-Strecke des Nürburgrings statt. Abgesehen<br />
davon, dass der Nürburgring — gutes Wetter<br />
vorausgesetzt – eine überaus eindrucksvolle Kulisse<br />
für die gestandenen Asphaltlegenden darstellt, wird<br />
beim Oldtimer Grand Prix auch auf der Strecke so<br />
einiges an Racing-Action geboten. Hier rennt alles<br />
mit Vollgas über die Strecke, was Rang und Namen<br />
hat: Von den zigarrenförmigen Formel-Flitzern der<br />
50er- und 60er-Jahre bis hin zu Le Mans-Legenden<br />
und absoluten Autoträumen wie dem Ferrari 250 GT<br />
SWB. Wer packenden, historischen Motorsport hautnah<br />
erleben will, der darf den AvD- Oldtimer-Grand-<br />
Prix und den Historic-Marathon auf der Nordschleife<br />
nicht verpassen!<br />
Termine, Preise und Tickets findest Du unter:<br />
www.avd.de/ogpracing<br />
Retro-Race Stuttgart<br />
Früher war alles besser!<br />
Das Stuttgarter Retro-Race fand<br />
dieses Jahr zum ersten Mal statt und<br />
erfreute sich einer regen Publikumsbeteiligung.<br />
Kein Wunder: Schließlich<br />
ist Retro nach wie vor en vogue, und<br />
ein Retro-Race, bei dem zahl<strong>reich</strong>e<br />
Automobilklassiker von Abarth, Bugatti,<br />
Ferrari und Porsche an den Start<br />
gehen, sowieso. Schauplatz ist hier<br />
allerdings keine echte Rennstrecke,<br />
sondern ein abgesperrter Be<strong>reich</strong> auf<br />
dem Messegelände in der Nähe des<br />
Flughafens.<br />
Termine, Preise und Tickets findest Du unter:<br />
www.retro-race.de<br />
Histo-Cup Austria<br />
Spannung in Serie<br />
Während die Teilnehmer bei einer Rallye nacheinander<br />
auf die Strecke entlassen werden, geht<br />
es bei einem Rundstreckenrennen mit einem<br />
Schlag ver<strong>dich</strong>tet zur Sache: Sobald die Ampel<br />
auf Grün springt, werden Duelle ausgefochten,<br />
Blech reibt an Blech – ohne Zurückhaltung<br />
wird der Gegner angeschoben. Wer hier nur eine<br />
Sekunde unachtsam ist, der verliert nicht nur<br />
wertvolle Plätze bei der spannenden Rennserie<br />
Histo-Cup Austria, sondern läuft Gefahr, seinen<br />
Klassiker zu ruinieren. Das Ergebnis dieser<br />
Zutatenliste ist eine spannende und explosive<br />
Rennveranstaltung, bei der unter anderem auch<br />
heiße Rennversionen von Ford Capri oder BMW<br />
320 Gruppe 5 an den Start gehen. Der Histo-Cup<br />
Austria findet neben dem Salzburgring auch auf<br />
dem Hockenheimring statt und ist somit auch<br />
für deutsche Fans bestens er<strong>reich</strong>bar.<br />
Termine, Preise und Tickets findest Du unter:<br />
www.histo-cup.at<br />
Goodwood Revival<br />
Lord March bittet zum Tanz<br />
Wenn Lord March, der ehrwürdige Veranstalter und sozusagen der God of Goodwood, zum Revival lädt,<br />
fährt alles auf dem Gelände vor, was auf diesem Planeten Rang und Namen hat. Wer das Goodwood<br />
Revival betritt, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, so viel – vor allem britische – Klassiker in<br />
hundertfachem Millionenwert finden sich hier. Wer jetzt aber denkt, dass diese unschätzbaren Werte nur<br />
zur Tea Time hier sind und von deren Besitzern nur mit Samthandschuhen angefasst werden, der irrt,<br />
und zwar gewaltig: Einmal auf der 1,87 Kilometer langen und recht engen Bergstrecke, wird gekämpft<br />
bis auf’s Blech. Da werden Mittelfinger in die Höhe gestreckt, Schikanen umgemäht und auch der ein<br />
oder andere Totalschaden in Kauf genommen. Der herrlich britische Wahnsinn setzt sich auch neben der<br />
Strecke fort: Hier tummeln sich mit Hingabe verkleidete Gangster, Hippies und Damen in Pettycoats. Ein<br />
Wahnsinns-Event mit einer unglaublichen Vielfalt an Klassikern.<br />
Termine, Preise und Tickets findest Du unter: http://grrc.goodwood.com/section/goodwood-revival<br />
68<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
lässige Events – amerikanische Klassiker, Hot Rods und Bikes<br />
Die Besonderen<br />
Roadrunner’s Paradise & Race 61 Festival<br />
Pedal to the Metal<br />
Das Roadrunner’s Paradise & Race 61 Festival hat seinen<br />
ganz eigenen Charme und mit klassischen Oldtimer-Rennen<br />
und Rallyes in etwa so viel gemeinsam wie Pink Floyd mit<br />
der Rock n’ Roll-Dampfwalze Motörhead. Was einem besser<br />
gefällt, ist Geschmacksache, aber dass dieses vergleichsweise<br />
kleine Renn-Event genauso viel Charme und noch viel<br />
mehr hochoktanigen Treibstoff als andere Veranstaltungen<br />
ausstößt, daran besteht kein Zweifel. Mille Miglia und Co. sind<br />
historisch weit bedeutsamer und haben für Fans europäischer<br />
Oldtimer mehr interessantere Autos zu bieten, sind<br />
aber gleichzeitig auch sehr elitär – und elitär ist hier, auf der<br />
Wiese nahe des Städtchens Finowfurt, nur das Level der Individualität<br />
von Hot Rods Muscle Cars und heißen Bikes – und<br />
die hohe Ver<strong>dich</strong>tung sympathischer Menschen.<br />
Termine Preise und Tickets findest Du unter:<br />
www.racesixtyone.com<br />
Dirt Track Races Hindenberg<br />
Quer geht!<br />
„Die schnellen Fahrer haben die Fliegen auf der<br />
Seitenscheibe kleben.“,sagte einst eine berühmte<br />
Rallye-Legende – im Falle des Hindenberg<br />
Dirt Track Races auf dem Hindenberg Speedway<br />
trifft diese Weisheit absolut zu: Bei diesem<br />
sympathischen Race-Event wird ohne Rücksicht<br />
auf Verluste durch den Dreck gepflügt. An den<br />
Start gehen sowohl historische Bikes als auch<br />
Hot Rods und Muscle Cars bis Baujahr 1959.<br />
Irgendwo im Nirgendwo hundert Kilometer nördlich<br />
von Dresden findet sich somit ein weiterer<br />
Insidertipp für Freunde von gepflegter Vollgasfahrt<br />
mit amerikanischen Klassikern.<br />
Termine Preise und Tickets findest Du unter:<br />
www.hindenberg-dirt-track.com<br />
69
MOTOR<br />
OLDTIMER<br />
AUTOQUARTETT<br />
11 HEISSE<br />
KISTEN<br />
ALFA ROMEO GIULIA SPRINT GTA<br />
BAUJAHR 1965<br />
HUBRAUM 1,5 Liter<br />
LEISTUNG 164 PS<br />
BESCHLEUNIGUNG 0-100 KM/H k.A.<br />
GESCHWINDIGKEIT 220 km/h<br />
ZYLINDER 4<br />
PORSCHE 911 TURBO<br />
BAUJAHR 1978<br />
HUBRAUM 3,3 Liter<br />
LEISTUNG 300 PS<br />
BESCHLEUNIGUNG 0-100 KM/H 5,3 s<br />
GESCHWINDIGKEIT 260 km/h<br />
ZYLINDER 6<br />
AUDI SPORT QUATTRO S1<br />
BAUJAHR 1984<br />
HUBRAUM 2,1 Liter<br />
LEISTUNG 450 PS<br />
BESCHLEUNIGUNG 0-100 KM/H 3,5 s<br />
GESCHWINDIGKEIT k.A.<br />
ZYLINDER 5<br />
JAGUAR E-TYPE<br />
BAUJAHR 1961<br />
HUBRAUM 3,8 Liter<br />
LEISTUNG 269 PS<br />
BESCHLEUNIGUNG 0-100 KM/H 7 s<br />
GESCHWINDIGKEIT 240 km/h<br />
ZYLINDER 6<br />
MASERATI 250F<br />
BAUJAHR 1957<br />
HUBRAUM 2,5 Liter<br />
LEISTUNG 230 PS<br />
BESCHLEUNIGUNG 0-100 KM/H k.A.<br />
GESCHWINDIGKEIT 300 km/h<br />
ZYLINDER 6<br />
KLEINES R ACING-ALPHAB ET<br />
BORDKARTE<br />
Bloß nicht verlieren: Hier werden<br />
alle Checkpoints einer Wertungsprüfung<br />
eingetragen. Wichtig ist<br />
neben der Vollständigkeit auch die<br />
richtige Reihenfolge.<br />
BIG BLOCK- VS. SMALL<br />
BLOCK-MOTOREN<br />
Big Block-Motoren unterscheiden<br />
sich durch größere Bohrungen der<br />
Zylinderköpfe und somit größeren<br />
Brennraum von Small Block-<br />
Motoren, nicht nur durch den<br />
größeren Hubraum.<br />
DRAG RACE<br />
Kurven? Braucht doch kein<br />
Mensch! Dieser Meinung sind<br />
zumindest die Fans von Beschleunigungsrennen,<br />
die auf<br />
einer Distanz von einer Vierteloder<br />
Achtel-Meile abgehalten<br />
werden. Die Fahrer brauchen<br />
neben guten Nerven vor allem<br />
eines: mächtig Hubraum, satte<br />
Leistung, genügend Gummi<br />
auf den Felgen und einen echt<br />
starken Gasfuß, der das Pedal<br />
schneller ins Metall drückt,<br />
als Lucky Luke zielt und einen<br />
Dalton umnietet.<br />
FASTBACK<br />
Fließheck – wie es zum Beispiel<br />
beim Ford Mustang Fastback zum<br />
Einsatz kommt.<br />
GEBETSBUCH<br />
3 links, 2 rechts, 300 Meter geradeaus.<br />
4 links. Sprung. Ziel. Noch<br />
Fragen?<br />
GLEICHMÄSSIGKEITS-<br />
PRÜFUNG<br />
Hier gewinnt nicht der mutigste<br />
Bleifuß, sondern der Fahrer, der<br />
es schafft, einen vorgegebenen<br />
Streckenabschnitt mit einer<br />
vorgegebenen Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
zu meistern.<br />
Geschwindigkeitsprüfungen<br />
sind beliebte Herausforderungen<br />
bei Oldtimer-Rallyes und vor<br />
allem für Fahrer von Autos<br />
mit Meilenanzeige ein echter<br />
Brocken, da man hier die<br />
Geschwindigkeit ständig von<br />
Meilen in km/h umrechnen muss.<br />
Bei manchen Veranstaltungen<br />
sind daher moderne GPS-Empfänger<br />
zur Geschwindigkeitsmessung<br />
erlaubt.<br />
70<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
LANCIA DELTA S4<br />
BAUJAHR 1985<br />
HUBRAUM 1,7 Liter<br />
LEISTUNG 480 PS<br />
BESCHLEUNIGUNG 0-100 KM/H 2,4 s<br />
GESCHWINDIGKEIT k.A.<br />
ZYLINDER 4<br />
CORVETTE C3 STINGRAY<br />
BAUJAHR 1967<br />
HUBRAUM 5,7 - 7,4 Liter<br />
LEISTUNG 300 bis 435 SAE-PS<br />
BESCHLEUNIGUNG 0-100 KM/H 7 s<br />
GESCHWINDIGKEIT über 200 km/h<br />
ZYLINDER 8<br />
BMW 2002 TI RALLYE<br />
BAUJAHR 1973<br />
HUBRAUM 1,9 Liter<br />
LEISTUNG 190 PS<br />
BESCHLEUNIGUNG 0-100 KM/H k.A.<br />
GESCHWINDIGKEIT k.A.<br />
ZYLINDER 8<br />
LAMBORGHINI MIURA<br />
BAUJAHR 1966<br />
HUBRAUM 3,9 Liter<br />
LEISTUNG 385 PS<br />
BESCHLEUNIGUNG 0-100 KM/H 6,7s<br />
GESCHWINDIGKEIT 280 km/h<br />
ZYLINDER 12<br />
CHAPARRAL 2 CHEVROLET<br />
BAUJAHR 1963<br />
HUBRAUM 5,3 - 7,4 Liter<br />
LEISTUNG 475 PS<br />
BESCHLEUNIGUNG 0-100 KM/H k.A.<br />
GESCHWINDIGKEIT k.A.<br />
ZYLINDER 8<br />
FERRARI 250 GT<br />
SWB COMPETIZIONE<br />
BAUJAHR 1961<br />
HUBRAUM 2,9 Liter<br />
LEISTUNG 290 PS<br />
BESCHLEUNIGUNG 0-100 KM/H k.A.<br />
GESCHWINDIGKEIT 270 km/h<br />
ZYLINDER 12<br />
KLEINES R ACING-ALPHAB ET<br />
HILL CLIMB<br />
Eine Bergrennstrecke, die von<br />
unten bis oben gemeistert werden<br />
will. Zwei prominente Vertreter<br />
sind der kurze Hill Climb von<br />
Goodwood in England und Pikes<br />
Peak in den USA. Pikes Peak hat<br />
viel von seinem ursprünglichen<br />
Charme verloren, da mittlerweile<br />
ein Großteil der Strecke asphaltiert<br />
wurde.<br />
HOT ROD<br />
Man nehme ein amerikanisches<br />
Automobil Baujahr 1930 bis 1940,<br />
setze einen V8-Motor, idealerweise<br />
mit Kompressor, rein und<br />
passr Höhe, Länge und Höhe der<br />
Dachsäulen an. Jetzt noch stilvoll<br />
lackieren und fertig ist der Hot Rod.<br />
MOPAR VS. GM VS. FORD<br />
Ami ist gleich Ami? Von wegen! In<br />
der Muscle Car-Szene herrscht geteilte<br />
Meinung, welcher Hersteller<br />
der beste ist. Unter den Begriff<br />
Mopar fallen alle Autos, die von<br />
Chrysler produziert wurden, wie<br />
zum Beispiel der Plymouth Road<br />
Runner, Plymouth Barracuda<br />
oder Dodge Charger. „Mopar or<br />
no car!“ lautet hier die Devise.<br />
Anderer Meinung sind die Fahrer<br />
und Anhänger von General Motors<br />
mit Corvette und die von Ford mit<br />
Mustang und Co. die wiederum<br />
ihre Marke für die Krönung der<br />
automobilen Schöpfung halten.<br />
Ein echter Glaubenskrieg...<br />
SAE- VS. DIN-PS<br />
Mit SAE-PS wird die Leistung amerikanischer<br />
Klassiker angegeben<br />
– meist liegt die reale Leistung<br />
deutlich darunter. Genauer sind<br />
europäische DIN-PS.<br />
SHAKEDOWN<br />
Testfahrt vor einer Wertungsprüfung,<br />
um die vorgenommenen<br />
Einstellungen am Fahrzeug zu<br />
testen.<br />
SPEEDWAY<br />
Eine ovalförmige Rennstrecke<br />
mit hohem Vollgasanteil – noch<br />
schneller sind Superspeedways.<br />
WERTUNGSPRÜFUNG<br />
Eine festgelegte Strecke, die<br />
entweder möglichst schnell oder<br />
auch in einer vorgegebener Zeit<br />
zurückgelegt werden muss.<br />
71
Motor<br />
Jeep<br />
cherokee<br />
Unglaublich, was dieses Auto alles kann. Und<br />
wie spielend es der Werks-Testfahrer auf dem<br />
mit allerlei Hindernissen gespickten Parcours<br />
in Balocco beherrscht. Der hat’s aber wirklich<br />
drauf. Kaum zu glauben, dass der neue Jeep Cherokee<br />
auf der Basis des Alfa Giulietta aufbaut und damit zum<br />
ersten Mal überhaupt auf einer Plattform seines aktuellen<br />
europäischen Eigentümers Fiat.<br />
Mag dieser Schritt ebenso wie die eigenwillige, nicht unbedingt<br />
einschmeichelnde Formgebung die Kritiker polarisieren, mir nötigt die<br />
Stabilität und Geländegängigkeit der radikalen Neuinterpretation des<br />
klassischen SUV-Themas jedenfalls gehörigen Respekt ab. Ohne Durchdrehen<br />
geht es einen Sandhügel mit 70 Grad Steigung rauf und runter.<br />
Der in der Trailhawk-Version zwei Tonnen schwere Allradler überwindet<br />
sogar riesige Ansammlungen skurril anmutender „Panzersperren“ aus<br />
Beton souverän und ohne Knarzen. Was dem Fahrwerk, dem Antriebsstrang<br />
und dem neuen, in dieser besonders geländegängigen Rustikal-<br />
Version des neuen Cherokee serienmäßigen, mit dem Friedrichshafener<br />
Zulieferer ZF entwickelten 9-Gang-Getriebe hier abverlangt wird, hat mit<br />
dem speziell in Deutschland üblichen Einsatz solcher Mittelklasse-SUVs<br />
etwa so viel zu tun wie ein Sonntagsspaziergang mit einem Survival-<br />
Training. Das Einzige, wobei man dem Jeep wirklich anmerkt, dass er<br />
auf einer ursprünglich für Frontantrieb entwickelten Plattform aufbaut:<br />
Wenn man versucht, in Rallye-Manier um die Ecke zu driften, schiebt<br />
der Jeep sanft über seine Vorderräder, während man beim großen Bruder<br />
Grand Cherokee mit seiner heckbetonten Kraftverteilung auf Sand und<br />
Jeep<br />
Trick<br />
Von Stefan Schickedanz<br />
72<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
01> Jeep Thrill: Für moderaten Aufpreis gibt es<br />
ein ausgeklügeltes Touchscreen-Navi-Infotainment-<br />
System, die neueste 9-Gang-Automatik von ZF ist bei<br />
den beiden stärkeren Motoren serienmäßig.<br />
02> Hoch das Bein: Selbst Verkehrsberuhigungsmaßnahmen<br />
der Kategorie Panzersperre können den<br />
neuen Cherokee nicht aufhalten.<br />
Schotter locker das Heck ausstellen<br />
kann.<br />
Für den Off-Road-Parcours<br />
habe ich mir <strong>reich</strong>lich Zeit genommen.<br />
Schließlich bedarf es<br />
nur einer kurzen Ausfahrt, um<br />
die sehr ordentliche Performance<br />
auf Asphalt in Augenschein zu<br />
nehmen. Der Cherokee überzeugt<br />
sofort mit seiner Handlichkeit, den<br />
durchzugstarken Motoren und der<br />
für diese Fahrzeug-Abmessungen<br />
überragenden Rundumsicht.<br />
Genau diese Kombination ist<br />
es auch, die im Gelände gebraucht<br />
wird, wo der jüngste Spross der<br />
Jeep-Familie besonders hohe<br />
Erwartungen weckt. Die nach<br />
unten gezogenen Seitenscheiben in<br />
den Fronttüren sind ganz offensichtlich<br />
nicht nur stilprägende<br />
Elemente wie die zahl<strong>reich</strong>en, vom<br />
Kühlergrill bis zu eckigen Radausschnitten<br />
<strong>reich</strong>enden Zitate vom<br />
1941 eingeführten Ur-Jeep. Nach<br />
der Einführungsrunde neben dem<br />
Werksfahrer, die hauptsächlich der<br />
Findung fotogener Passagen dient,<br />
drehe ich gleich drei Runden hinterm<br />
Steuer, um schließlich voller<br />
Verwunderung, aber völlig entspannt<br />
auszusteigen. Alles „cheap<br />
tricks“ oder besser gesagt, „Jeep<br />
Tricks“: Mit diesem Auto schüttele<br />
ich solche „Stunts“ auch aus dem<br />
Ärmel. Noch beeindruckender als<br />
die immense Traktion, die fürs<br />
Das Geniale am Cherokee ist<br />
nicht, wo du damit drüber<br />
fahren kannst, sondern wie.<br />
Die meisten Off-Road-„Stunts“<br />
gelingen dir damit freihändig<br />
oder mit einer Hand.<br />
Gelände optimal abgestimmte Gewichts-<br />
und Kraftverteilung und<br />
die hohe Torsionssteifigkeit der<br />
selbsttragenden Karosserie wirkt<br />
auf mich vor allem die Lässigkeit,<br />
mit der sich sämtliche Übungen<br />
bewältigen lassen. Mögen auch<br />
gerade die Beton-Barrieren, bei<br />
denen der Jeep schon mal mit<br />
einzelnen Rädern in der Luft<br />
hängt, um dann je nach Gefühl<br />
in der Bremse mehr oder weniger<br />
sanft aus über einem Meter Höhe<br />
auf dem Boden aufzusetzen, eine<br />
gewaltige Tortur für das Fahrzeug<br />
sein. Für den Fahrer, der in diesem<br />
Fall zwar <strong>reich</strong>lich Rennstrecken-,<br />
aber sehr wenig Off-Road-Erfahrung<br />
besitzt, entpuppt sich die<br />
für Zuschauer äußerst imposante<br />
Übung überraschenderweise als<br />
regelrechtes Kinderspiel. Ganz zu<br />
schweigen von den Steilhängen,<br />
die der Cherokee dank Berg-<br />
73
Motor<br />
Jeep<br />
cherokee<br />
An- und Abfahrhilfe, und der<br />
zuschaltbaren Hinterachs-Differenzial-Sperre<br />
„Active Drive Lock“<br />
sowie diverser Fahrprogramme<br />
für unterschiedliche Untergründe<br />
wie mit dem Off-Road-Tempomat<br />
„Selec Speed“ von alleine nimmt.<br />
Das bringt mich stellenweise dazu,<br />
demonstrativ die Hände hinterm<br />
Kopf zu verschränken und mich<br />
bereits aufs völlig autonome Fahren<br />
einzustimmen, das Experten<br />
für das Ende des Jahrzehnts erwarten.<br />
Weil der Fotograf noch etwas<br />
vorhat, verlasse ich die Torque-<br />
Transfer-Passage im Rückwärtsgang,<br />
obgleich das Gefährt dabei<br />
stellenweise nur auf drei Rädern<br />
balanciert.<br />
Nach solchen Geländespielen<br />
fühlst Du Dich dank der perfekt<br />
an die imposanten Neigungswinkel,<br />
die der Jeep im harten<br />
Gelände verdaut, angepassten,<br />
sportlich ausgeformten Ledersitze<br />
und einer perfekten Federung<br />
genauso entspannt wie nach einer<br />
völlig ereignislosen Fahrt zum<br />
Brötchen holen. Das straffe Fahrwerk<br />
dämpft Stöße trocken ohne<br />
lästiges Nachschwingen, bietet<br />
wie die Lenkung das nötige Maß<br />
an Rückmeldung, ohne die Insassen<br />
durch herbe Stöße ins Kreuz<br />
zu quälen. Die Lenkung wirkt<br />
aus<strong>reich</strong>end direkt, ohne dass<br />
der Fahrer etwas vom Kraftakt<br />
mitbekommt, wenn er in einer V-<br />
förmigen Betonrille mit <strong>reich</strong>lich<br />
Schräglage von der rechten Seite<br />
auf die linke wechselt.<br />
Die Bedienung jener Komponenten,<br />
über die auch jedes<br />
normale Auto verfügt, gibt keine<br />
Rätsel auf, die Ergonomie und<br />
Sitzposition ist für Straße und<br />
Gelände absolut perfekt. Knifflig<br />
wird es lediglich zu Anfang wegen<br />
des Umgangs mit „Selec-Terrain“<br />
– einer auf der Mittelkonsole<br />
zusammengefassten Kombination<br />
aus Dreh- und Drückschaltern,<br />
die dem Fahrer helfen, alle Arten<br />
von Gelände mit minimalem<br />
Einsatz zu bewältigen. Neben einer<br />
Automatik-Stellung gibt es noch<br />
Stellungen mit besonderem Gespür<br />
für Schnee, Sand und Matsch,<br />
Sport sowie beim Trailhawk auch<br />
noch für Fels. In diese Einheit<br />
wurden außerdem die Schalter für<br />
Getriebe-Untersetzung, Hinterachs-Differenzial-Sperre<br />
oder<br />
den Berg-Butler integriert. Bei<br />
der automatischen Bergauffahrt<br />
oder dem Abstieg steiler Abhänge<br />
dient der Automatik-Wahlhebel<br />
als Geschwindigkeitsregler. Jeder<br />
kurze Druck nach vorne oder<br />
hinten lässt wie beim Gangwechsel<br />
die Geschwindigkeit in Schritten<br />
von je 1 km/h an oder absteigen.<br />
Das ist quasi narrensicher,<br />
doch wie bereits erwähnt für die<br />
meisten von uns höchstens am<br />
Stammtisch von Bedeutung. Dort<br />
macht sich auch der in meinen<br />
Trailhawk eingebaute V6-Benziner<br />
mit 3,2 Litern Hubraum und 272<br />
PS bezahlt. Der verrichtet seine<br />
Aufgabe akustisch angenehm und<br />
äußerst unauffällig. Er hat jederzeit<br />
genug Kraft, um den Jeep aus dem<br />
Stand lässig durch dick und dünn<br />
zu ziehen und lässt sich für die<br />
Geländefahrt optimal dosieren.<br />
Wer sich seinen Cherokee<br />
weder wegen des besonderen<br />
Auftritts noch für das ganz große<br />
Abenteuer jenseits des Asphalts<br />
kauft, der braucht weder den Extremkletterer<br />
Trailhwak noch den<br />
Sechszylinder, geschweige denn<br />
Allradantrieb. Auch wenn vielleicht<br />
der ein oder andere in der<br />
Wolle gefärbte Jeep-Junkie darin<br />
einen Verrat an der Tradition der<br />
uramerikanischen, zu Chrysler<br />
gehörenden Marke wittert, genügt<br />
für das Gros der Großstadt-Indianer<br />
locker der vergleichsweise<br />
günstige Frontantrieb, den es nur<br />
in Verbindung mit einem der beiden<br />
4-Zylinder-Turbo-Diesel gibt.<br />
74<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
01> Selec Terrain: Dank Drehen und Drücken<br />
lässt sich der Cherokee ans Gelände anpassen. Der<br />
Trailhawk hat sogar ein Rock-Programm.<br />
02> Steile Karriere: Der neue Jeep bringt einen<br />
vollautomatisch auf den Gipfel, dank Off-Road-<br />
Tempomet Selec Speed.<br />
Dabei wird selbst die schwächere<br />
Version mit 140 PS Dank Dieseltypischem<br />
Drehmoment vor allem<br />
in mittleren Drehzahlen keinesfalls<br />
behäbig. Und gerade die serienmäßig<br />
mit 9-Gang-Automatik<br />
ausgestattete 170-PS-Variante ist<br />
im Hinblick auf Fahrspaß und<br />
Wirtschaftlichkeit eine gute Wahl.<br />
Trotz zahl<strong>reich</strong>er sinnvoller<br />
Extras und einem zentralen<br />
8,4-Zoll-Touch-Screen-Bildschirm<br />
steht beim Cherokee die Funktionalität<br />
im Vordergrund. Wie<br />
erwähnt, gibt es an der Karosserie<br />
und dem Interieur unter dem<br />
Gesichtspunkt der Robustheit<br />
nichts auszusetzen, doch wirken<br />
die SUVs von Premium-Rivalen<br />
wie Audi oder BMW im Hinblick<br />
auf Materialwahl und Haptik deutlich<br />
hochwertiger, auch der große<br />
Bruder Grand Cherokee wirkt mit<br />
üppigem Lederüberzug und edlen<br />
Oberflächen gleich um mehrere<br />
Klassen nobler. Dafür lassen sich<br />
die Deutschen ihre Extras mit satten<br />
Aufpreisen bezahlen, während<br />
beim Cherokee etwa das empfehlenswerte<br />
Navigation&Sound-<br />
Paket gerade 1.700 Euro kostet.<br />
Dafür gibt es Ucoonnect-Tochscreen-Navigation<br />
mit TMC und<br />
Spracheingabe, 3D-Darstellung<br />
plus ein ordentliches Alpine-Surround-System<br />
mit 500 Watt. Doch<br />
was der neue Cherokee den anderen<br />
jenseits solcher billigen Tricks<br />
und günstigen Gadgets voraus hat,<br />
ist sein eigenständiger, authentischer<br />
Auftritt und das beruhigende<br />
Gefühl, dass Du damit die anderen<br />
jenseits der Straße in Grund und<br />
Boden fahren könntest.<br />
75
Motor<br />
honda<br />
CBR1000RR<br />
Ritt<br />
auf der<br />
Klinge<br />
Von Manuel Álvarez<br />
Bei der Honda<br />
CBR1000RR<br />
Fireblade SP ist<br />
der Name Programm.<br />
Klar: Sie kann<br />
richtig böse sein. Was<br />
aber noch mehr verwundert:<br />
Sie kann ebenso<br />
gutmütig sein. Trotz der<br />
181 PS ist die SP – bei<br />
anständiger Fahrweise<br />
– auch für Anfänger gut<br />
beherrschbar.<br />
Die meisten würden ein<br />
PS-Monster wie die Honda<br />
CBR1000RR Fireblade SP für<br />
einen Einsteiger oder Wiedereinsteiger<br />
nicht empfehlen. Ich kann<br />
das nach einer eingehenden Probefahrt<br />
so nicht unterschreiben.<br />
Natürlich geht die SP richtig ab,<br />
wenn man möchte, und es ist für<br />
sie kein Problem, an die 300 km/h<br />
zu fahren. Ebenso sind extreme<br />
Kurvenlagen und eine nahezu irrsinnige<br />
Beschleunigung möglich.<br />
Aber diese Tatsachen kommen für<br />
mich bei dieser für die Rennstrecke<br />
optimierten Maschine nicht<br />
überraschend. Besonders weil<br />
Honda sehr viel Detailarbeit in die<br />
2014er-Version gesteckt hat, so<br />
unter anderem in einen angepassten<br />
Lenker und eine verbesserte<br />
Sitzposition. Außerdem in eine<br />
Bremsanlage von Brembo und in<br />
Federelemente von Öhlins. Dazu<br />
kommt Gewichtsersparnis, wo es<br />
nur geht. Insgesamt viele Kleinigkeiten,<br />
die diese Rennversion<br />
der Fireblade besonders geeignet<br />
für den abgesperrten Parcours<br />
machen.<br />
Ein Bike für jeden Tag<br />
Angenehm ist die Alltagstauglichkeit<br />
der SP. Fährt man die<br />
Maschine unter 8.000 U/min,<br />
verhält sie sich unglaublich<br />
gutmütig und lässt sich sehr<br />
entspannt fahren: Kein Ruckeln<br />
beim Schalten, kein Gezicke beim<br />
76<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
Die Lackierung der SP im Honda Renndesign<br />
ist nicht jedermanns Sache. Sie<br />
lässt die Maschine älter erscheinen – so<br />
zumindest das Feedback, das wir auf der<br />
Straße eingefangen haben.<br />
untertourigen Fahren und auch<br />
sonst kein Verlangen danach,<br />
unbedingt Gas geben zu müssen.<br />
Diese Fahrweise wird auch<br />
durch die angenehme Sitzposition<br />
unterstützt. Manch einer<br />
wundert sich vielleicht, dass ich<br />
mir bei einer Rennmaschine als<br />
herausragendes Merkmal genau<br />
das Gegenteil dessen aussuche,<br />
für das die Maschine eigentlich<br />
steht. Aber ist es in Wirklichkeit<br />
nicht so, dass viele Biker ihr<br />
rennstreckentaugliches Motorrad<br />
noch mit einer Maschine für den<br />
alltäglichen Gebrauch ergänzen,<br />
weil ein Einsatz, zum Beispiel im<br />
Stadtverkehr, meist sehr anstrengend<br />
und schaltintensiv ist?<br />
Dann hat man die tolle Maschine<br />
in der Garage stehen und fährt<br />
sie nur selten. Dies ist bei der<br />
Honda CBR 1000 RR Fireblade<br />
SP definitiv nicht nötig, weil sie<br />
in allen Situationen das richtige<br />
Verhalten an den Tag legt.<br />
Auf der Fireblade SP weiß man,<br />
dass man schneller ist. Wenn<br />
man das will. Und hin und<br />
wieder muss man es dem einen<br />
oder anderen an der Ampel<br />
oder auf der Autobahn dann<br />
auch beweisen.<br />
Vorsicht bei hohen<br />
Drehzahlen<br />
Aber besonders Anfänger dürfen<br />
sich von der Maschine nicht<br />
einlullen lassen und unkontrolliert<br />
am Gashahn drehen, denn<br />
besonders bei hohen Drehzahlen<br />
ist die SP supergiftig, und der<br />
Name Fireblade macht Sinn.<br />
Denn unter lautem, aber angenehmen<br />
Drehzahlröhren prescht<br />
die Honda voran, als gäbe es kein<br />
Morgen. Dann wird aus dem<br />
vermeintlich gemütlichen Schaf<br />
ein sehr böser Wolf, der es wissen<br />
will und mit allen Supersportlern<br />
auf dem Markt mithalten kann.<br />
Diese Leistung kommt aus einem<br />
flüssigkeitsgekühlten Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor<br />
mit<br />
181 PS mit einem Drehmoment<br />
von 114 Nm bei 12.250 U/min.<br />
Die SP-Version der CBR 1000 RR<br />
Fireblade kostet ca. 18.500 Euro.<br />
Wer mit etwas weniger Sportausstattung<br />
schon zufrieden ist,<br />
nimmt die Standardversion für<br />
15.400 Euro.<br />
Bei der Honda CBR1000RR Fireblade SP setzen die Japaner auf Öhlins-Dämpfer und auf Bremsen der Marke<br />
Brembo. Sonst wurden auch bei den optimierten Maschinen Komponenten aus Fernost verbaut.<br />
77
Lifestyle<br />
automöbel<br />
COOL Wer schon mal schnuppern<br />
möchte, wie sich echte Automöbel<br />
wohl daheim anfühlen – einfach<br />
mal im V8 Hotel in der Motorworld<br />
Stuttgart einchecken. Kultige Themenzimmer<br />
rund ums Auto warten<br />
hier auf Fahrzeug-Enthusiasten. Ob<br />
„Car Wash“-Zimmer, Autowerkstatt,<br />
Tankstelle oder Autokino – es geht<br />
nur um eines: Fahrkultur und<br />
AUTOMÖBEL. Und wer das Doppelbett<br />
im „Car Wash“- Zimmer am<br />
liebsten gleich mitnehmen möchte<br />
- aus einem 1969 SE gefertigt kostet<br />
es etwa 6.250 Euro.<br />
V8 HOTEL Motorworld Stuttgart<br />
Graf Zeppelin Platz<br />
71034 Böblingen<br />
www.v8hotel.de<br />
Foto links oben: V8 Hotel Böblingen / Frank Hoppe · Fotos unten: Martin Schlund<br />
78<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
ÖLGERUCH IN<br />
DER WOHNUNG<br />
Von Sue Diederichs<br />
Automöbeldesign<br />
Martin Schlund<br />
Mußbachstraße 15-1<br />
79261 Gutach<br />
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Dein Auto findet beim TÜV<br />
keine Gnade mehr ? Und<br />
ein neues Sofa soll auch<br />
her? Kein Problem. Wer<br />
bei Ikea & Co. nicht fündig wird und<br />
auf sein geliebtes Mobil nicht verzichten<br />
möchte, kann seinen Wagen mit ins<br />
Wohnzimmer nehmen. Schrott wird so<br />
zum Kult.<br />
Martin Schlund ist Autonarr und Möbeldesigner.<br />
In seiner Werkstatt in Süddeutschland verwandelt<br />
sich schon mal ein alter schrottreifer Bulli in<br />
einen ultracoolen Kleiderschrank. Bei ihm werden<br />
die ausgefallensten Wünsche wahr. Egal, ob Gartenbank,<br />
Schreibtisch, Sideboard: Über 110 Möbelunikate<br />
aus allen möglichen Autoteilen hat er in<br />
den letzten 20 Jahren nach Kundenwunsch erstellt.<br />
In New York steht ein rotes Käfersofa von ihm, in<br />
Dubai schlafen Kunden in einem Bett, das er aus<br />
einem roten VW Käfer 1303 gebaut hat. Bei allen<br />
Autobetten funktionieren selbstverständlich auch<br />
noch die Scheinwerfer – doch die tauchen heute<br />
das Schlafzimmer bei Bedarf in weiches, dimmbares<br />
Licht. Selbst im fernen Australien findet sich<br />
ein Kunstwerk des Möbeldesigners, ein Mercedes-<br />
Schreibtisch. Der steht jetzt in Melbourne bei Urbbana.<br />
Bei allen seinen Anfertigungen achtet Martin<br />
Schlund darauf, dass seine Automöbel stets noch<br />
selbst bewegt werden können – und dass sie durch<br />
die Tür passen. Mitnahmemöbel sind es nicht. Ein<br />
paar Monate mit bis zu 150 Arbeitsstunden dauert<br />
eine solche einzigartige Anfertigung.<br />
2<br />
1<br />
3<br />
01> Pures Sitzvergnügen im Mercedes W123. 02> Als Austin 1959 den Mini Cooper auf den Markt brachte, war der praktische Fronttriebler in der Kleinwagenklasse<br />
eine sichere Bank. Dank Martin Schlund ist er das auch heute wieder. 03> Zum Abfahren ist der Schreibtisch aus einem Mercedes W108.<br />
79
Lifestyle<br />
Barbershop<br />
Dirk Schlobach,links im Bild,<br />
ist Geschäftsführer des Barber<br />
House. Geboren am 07.07.77.<br />
37 Jahre alt, verheiratet, zwei<br />
Kinder, aber kein Bausparer!<br />
Die Barbiere an seiner Seite:<br />
Adem Demirel und Selami Öztas<br />
Das Model: Andreas Haumesser<br />
Übrigens: Das Barber House<br />
sucht zur Verstärkung seines<br />
Teams erfahrene Barbiere. Echte<br />
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der Schere umgehen können.<br />
Barber House<br />
PacellistraSSe 5 · 80333 München<br />
tel. 089. 24 24 39 33<br />
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80 <strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
Voll Bart!<br />
Frauen gehen zum Friseur, Männer zum Barbier. Eine<br />
schöne Tradition, die gerade wieder auflebt. Durch Läden<br />
wie etwa dem „Barber House“ in München. Seit Juni werden<br />
in der Pacellistraße 5 getreu dem Motto „Dedicated to<br />
Gentlemen“ Bärte getrimmt, Haare geschnitten und sogar<br />
Schuhe geputzt. Von Anna Behrens<br />
7 Fragen an<br />
„Mr. Barber House“<br />
Dirk Schlobach<br />
Fotos: JAN SCHEUTZOW FOTOGRAFIE · Getty images (Clooney/ Affleck/ Depp)<br />
Wer den Weg ins „Barber<br />
House“ findet, betritt<br />
nicht nur einen normalen<br />
Friseursalon – dunkles<br />
Holz, edles Chesterfield-Sofa und<br />
entspannte Jazz-Musik öffnen die Tür<br />
in eine andere Welt. Mit viel Liebe<br />
zum Detail wurde hier ein Refugium<br />
für den Mann mit Stil geschaffen.<br />
Versunken im weichen Leder des<br />
Friseur-Stuhls beginnt die exklusive<br />
Wellness-Behandlung. Frisch duftende<br />
Öle, heiße Kompressen und Pre-Shave-<br />
Cream sorgen für die perfekte Rasur-<br />
Vorbereitung. Dann legt der Barbier<br />
seine ruhige Hand an. Wie ein Künstler<br />
zieht er mit dem Messer Konturen,<br />
zeichnet so ein für jeden Gesichtstyp<br />
individuelles Bart-Bild. Nach einer<br />
guten halben Stunde vollendet er sein<br />
Werk mit einem angenehmen After-<br />
Shave nach Wahl. Für Geschäftsführer<br />
Dirk Schlobach ist das „Barber House“<br />
Leidenschaft pur. Das merkt Mann –<br />
hier gibt’s Wohlfühl-Atmosphäre mit<br />
<strong>Such</strong>t-Faktor.<br />
Bis vor Kurzem fristete der<br />
(Voll-)Bart eher ein Nischendasein.<br />
Was ist der Grund dafür,<br />
dass er plötzlich wieder so<br />
angesagt ist?<br />
Wie so oft waren Trendsetter bzw.<br />
Hollywoodstars die Vorreiter.<br />
George Clooney, Brad Pitt und<br />
Ben Affleck trugen in den letzten<br />
2 - 3 Jahren Vollbärte, teilweise<br />
aufgrund vorgegebener Drehbücher<br />
und Rollen. Christoph Waltz<br />
und Jürgen Klopp sind zwei nationale<br />
Beispiele dafür gewesen. Der<br />
Bart ist eine Art Re-Emanzipation<br />
des Mannes. Nur er kann ihn<br />
tragen und sich dadurch von der<br />
Frau abheben und unterscheiden.<br />
Was sind denn die Fehler bei<br />
der Bartpflege?<br />
1 Es findet gar keine Bartpflege<br />
statt (lacht). Kaum ein Bartträger<br />
benutzt eine Bürste, sondern einen<br />
Kamm. Kann man mit St<strong>reich</strong>eln<br />
statt Massieren vergleichen.<br />
Die Talgversorgung wird mit<br />
einer Bürste aber besser angeregt.<br />
Die Haut wird besser mit Fett<br />
versorgt und kratzt nicht so.<br />
2 Den Bart mit Duschgel waschen<br />
ist ein NO GO! Entweder<br />
ein Bartshampoo oder den Conditioner<br />
der Partnerin nehmen.<br />
Das trocknet die Haut nicht so<br />
aus und macht das Barthaar geschmeidiger<br />
bzw. glättet es besser.<br />
3 Bartöle und Bart Balm verwenden.<br />
Macht ebenfalls das Barthaar<br />
weicher, und der Balm lässt den<br />
Bart in Form bringen. Pflegt dazu<br />
auch den Bart.<br />
Worauf sollte man besonders<br />
achten, wenn man einen Barbier<br />
besucht oder auf der <strong>Such</strong>e<br />
nach einem ist?<br />
1 Die Hygiene ist das A und O.<br />
Shavetten sollten mit immer<br />
einer neuen Klinge für jeden<br />
Kunden verwendet und vor den<br />
Augen aus der Desinfektion<br />
geholt werden.<br />
2 Der Barbier sollte eine richtige<br />
Ausbildung genossen haben. In<br />
Deutschland gibt es leider kaum<br />
speziell ausgebildeten Barbiere.<br />
81
Lifestyle<br />
Barbershop<br />
3 Der autodidaktische Barbier<br />
sollte zwei bis drei Jahre Erfahrung<br />
haben. Haut- und Barthaartypen<br />
gibt es einfach zu viele<br />
unterschiedliche. Das Gesicht<br />
des Kunden muss vorher angeschaut<br />
und analysiert werden.<br />
Dies geht bei Profis allerdings<br />
sehr schnell.<br />
4 Im Falle eines Cuts sollten<br />
Einweg-Blutstiller (Alaunstifte)<br />
und/oder ein blutstillendes<br />
Wundgel verwendet werden.<br />
5 Gesäuberte Hände, Handtücher,<br />
Stühle etc. sind selbstverständlich.<br />
Und: Man(n) muss<br />
sich wohlfühlen und das Gefühl<br />
haben zu „entschleunigen“.<br />
Je nach Hauttyp ist auch nur ein<br />
Rasurgang empfehlenswert.<br />
Gibt es so etwas wie eine<br />
„Lieblings-Bartform“ Eurer<br />
Kunden?<br />
Im Moment lassen alle erst einmal<br />
sprießen. Robinson Crusoe<br />
oder der Lumberjack...<br />
Die individuellen Bartformen<br />
entwickeln sich gerade erst.<br />
Die Trendsetter der letzten<br />
Kann man auch mit sehr empfindlicher<br />
Haut nassrasieren?<br />
Ja, kann man – sofern die vorherig<br />
genannten Punkte berücksichtig<br />
werden.<br />
Die Frage ist in erster Linie,<br />
warum die Haut empfindlich ist.<br />
Sind es eingewachsene Barthaare,<br />
reagiert die Haut allergisch z.B.<br />
auf Duftstoffe oder Alkohol?<br />
82<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
zwei Jahre fangen gerade an,<br />
unterschiedliche Varianten zu<br />
diskutieren bzw. erste Veränderungen<br />
und Anpassungen<br />
vorzunehmen.<br />
Hast Du einen prominenten<br />
„Lieblings-Bart-Träger“ ?<br />
Johnny Depp trägt auch schon<br />
seit Jahren eine tolle Schnauz-<br />
Kinnbart-Kombination. Sehr<br />
lässig. Hemingway und Sean<br />
Connery sind absolute Klassiker<br />
in puncto Vollbart.<br />
Warum hast Du Dich eigentlich<br />
für diesen Job entschieden?<br />
Ich wollte etwas verändern. Als<br />
Kunde hatte ich es ehrlich gesagt<br />
satt, immer zu „Frauenfriseuren“<br />
gehen zu müssen. Als Mann ist<br />
man da einfach ein Lückenfüller.<br />
Es gibt keine Mehrwerte und die<br />
Atmosphäre ist für einen Mann<br />
oft einfach nur zum Rauslaufen.<br />
Im Ausland ist das seltsamerweise<br />
anders. Ich selbst bin kein<br />
Barbier, sondern Unternehmensberater<br />
für Marketing und<br />
Vertrieb im Be<strong>reich</strong> Automotive.<br />
Das was ich jetzt mache, ist vollkommen<br />
anders und gleichzeitig<br />
Leidenschaft pur.<br />
Darauf kommt es an beim rasieren<br />
01<br />
Bei der Vorbereitung Beachten<br />
1 Ein Pre-Shave sollte unbedingt zum Einsatz kommen.<br />
Haut und Haar werden so optimal vorbereitet.<br />
2 Das Wasser zur Gesichtswäsche sollte warm bzw.<br />
heiß genug sein; das Gesicht wird mit heißem Wasser<br />
vorbereitet, bevor es mit Seife eingerieben wird.<br />
3 Auch wenn es schnell gehen muss: Die Rasur findet<br />
immer nach dem Duschen statt, nicht vorher.<br />
02<br />
DOn‘ts bei der Durchführung<br />
1 Stumpfe, alte Klingen benutzen. Geht gar nicht.<br />
2 Es wird nicht mit der Wuchsrichtung rasiert, sondern<br />
wie im Werbespot einfach rauf und runter; bei jedem<br />
wächst jedoch das Haar in eine andere Richtung!<br />
Darauf sollte man achten<br />
1 Gel statt Seife oder Cream werden genutzt;<br />
Gel trocknet die Haut oft mehr aus. Deswegen auf die<br />
eigene Haut hören.<br />
2 Es werden zu viele Klingen pro Rasur genutzt, vier<br />
oder fünf Klingen am Rasierer. Dadurch wird die Haut<br />
unnötig irritiert.<br />
3 Die Haut wird nicht gespannt; durch das Spannen<br />
richtet sich aber das Barthaar auf und lässt sich<br />
einfacher rasieren.<br />
03<br />
Berühmte Bartträger<br />
heute George Clooney,<br />
Johnny Depp, Jürgen<br />
Klopp,Conchita Wurst,<br />
Tom Selleck...<br />
früher Charlie Chaplin,<br />
Kaiser Wilhelm, Fidel<br />
Castro, Che Guevara,<br />
der Weihnachtsmann...<br />
Die Nachbereitung<br />
1 Kühlung und dann Aftershave? Wir sind der Meinung:<br />
Wie soll die Haut desinfiziert werden, wenn ich sie<br />
vorher kühle und damit die Poren verschließe?<br />
2 Wenn Rasierwasser, dann unbedingt ein Balm hinterher<br />
verwenden; Alkohol im Rasierwasser trocknet die<br />
Haut aus, deshalb eine Aftershave Lotion bzw. ein Balm<br />
zusätzlich verwenden.<br />
3 Vom Styling her sollten die Konturen nassrasiert<br />
werden. Sieht sauberer aus und macht das Gesicht<br />
markanter.<br />
83
LIFESTYLE<br />
BARBERSHOP<br />
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Adidas Body Care bringt die erste offizielle Pflegelinie<br />
der UEFA Champions League heraus. Dabei<br />
spielen unter anderem frische Zitrone, Lavendel<br />
und Veilchen, Muskatellersalbei, grüner Apfel,<br />
Vanille und Cashmeran in einem Duftteam. Neben<br />
Duschgel, Deo und Eau de Toilette ist auch ein After<br />
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technologischer Innovationen für ein immer optimales Rasurergebnis sorgen soll. Dabei steht die<br />
Rasurgewohnheit im Fokus. Denn während wochentags täglich rasiert wird, lassen viele Männer<br />
am Wochenende die Rasur einfach weg. Am Montagmorgen muss der Rasierer also erst einmal mit<br />
einem 3-Tage-Bart fertig werden. Um auch hier optimale Ergebnisse zu erzielen, wurden für die Serie<br />
9 vier neue Scherelemente entwickelt, die unterschliedliche Zwecke erfüllen und im Zusammenspiel<br />
für glatte, nicht irritierte Haut bei jedem Barthaartyp sorgen sollen. Dabei ist der Scherkopf 40 Grad<br />
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ZWISCHEN 14 UND 18<br />
0,4<br />
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64<br />
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86<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
HERBSTLOOK.<br />
LIEBLINGSSTÜCKE<br />
Von Anja Deininger<br />
05<br />
02<br />
05> Der KAROSCHAL gibt dem lässigen<br />
Outfit den letzten Schliff und hält schön<br />
warm. Esprit, www.esprit.de 26 Euro<br />
03<br />
06<br />
04<br />
02> Coole BOOTS für jeden<br />
Tag, die auch Regenwetter<br />
locker abkönnen. Von PME<br />
Legend. www.pme-legend.de<br />
180 Euro<br />
03> Ein MUSS in jedem<br />
Kleiderschrank ist ein<br />
richtig guter Strick-<br />
Cardigan wie dieser<br />
von Scotch & Soda. über<br />
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140 Euro<br />
09<br />
08<br />
04> Der ALLROUNDER:<br />
Die lässige Jeans sieht<br />
immer gut aus, ob zu<br />
Sakko oder Parka.<br />
Pierre Cardin, z.B.<br />
www.zalando.de<br />
170 Euro<br />
08> Einer, der HÄLT: Handgefärbter<br />
Ledergürtel in Graublau von Bugatti.<br />
www.bugatti-fashion.com 60 Euro<br />
09> Ein echtes KOMBITALENT ist der<br />
naturbraune Boot von Sperry Top-Sider.<br />
www.sperrytopsider.de 180 Euro<br />
06> Moderner KLASSIKER: Ein V-Pullover<br />
wie dieser von Hajo zur Jeans ist edellässig.<br />
www.hajo-mode.com 60 Euro<br />
07> Ein stylisher FARBTUPFER ist<br />
das gelbe Karohemd von PME Legend.<br />
www.pme-legend.de 90 Euro<br />
07<br />
87
Lifestyle<br />
herbstlook<br />
01<br />
01> Die schwarze Lederjacke<br />
ist zeitlos schön, passt immer und<br />
gehört in jeden Kleiderschrank.<br />
www.bugatti-fashion.com<br />
300 Euro<br />
02> Es lebe das grosskarierte<br />
Hemd. Toll ist dieses<br />
pfefferminzgrüne Modell.<br />
www.campdavid.de<br />
70 Euro<br />
03> Stilvoll Warm bleibt der<br />
Kopf mit der Fliegermütze in<br />
Schwarz von Bugatti.<br />
www.bugatti-fashion.com<br />
50 Euro<br />
04> Die silbergraue Röhre<br />
ist ein perfekter Kombipartner<br />
zu Schwarz und Bunt.<br />
www.campdavid.de<br />
80 Euro<br />
02<br />
04<br />
03<br />
Schwarz<br />
Ist immer in.<br />
In Kombi mit Grau,<br />
hellen Farben und coolen<br />
Accessoires wird der Look<br />
modern und individuell.<br />
88<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
06> Perfekt für den<br />
ÜBERGANG ist der<br />
schwarze Blouson „Harvey“<br />
von nabholz1821. Sieht<br />
lässig aus zur Jeans. Über<br />
www.braun-hamburg.de<br />
300 Euro<br />
07<br />
07> Zu Grau und<br />
Schwarz passt das<br />
GRÜNE T-SHIRT<br />
von Camp David wie<br />
angegossen.<br />
www.campdavid.de<br />
30 Euro<br />
05<br />
05> Der graue STRICKPULLOVER von Pierre<br />
Cardin hat das Zeug zum Herbstfavoriten.<br />
Z.B. über www.herrenausstatter.de<br />
80 Euro<br />
06<br />
08 10<br />
10> Edler STREETSTYLE:<br />
Der Nike Air Force 1 Mid 07<br />
Sneaker sieht vor allem zu engen,<br />
schwarzen Jeans extrem gut aus.<br />
Über www.kolibrishop.com<br />
110 Euro<br />
09<br />
08> Ganz TIEFSCHWARZ<br />
mit leichtem Glanz ist die<br />
5-Pocket-Jeans von Esprit.<br />
www.esprit.de<br />
90 Euro<br />
09> Oder GRAU: Die lässig<br />
geschnittene Jeans von<br />
Pierre Cardin passt immer.<br />
Z.B. www.fashionid.de<br />
100 Euro<br />
11> Basic-Shirt für DRUNTER<br />
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Review sieht solo und in<br />
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13 Euro<br />
11<br />
89
Lifestyle<br />
herbstlook<br />
01> Dass das Holzfällerhemd von Icebreaker eigentlich<br />
ein richtig warmes Funktionshemd ist, sieht man nicht auf<br />
den ersten Blick. www.icebreaker.com 140 Euro<br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
05<br />
02> Ein Hingucker ist die lässige Jacke<br />
im Materialmix mit Leder und Fellkragen.<br />
www.bugatti-fashion.com 700 Euro<br />
03> Der Schmuck für echte Männer kann nur die<br />
Uhr sein. Dieses Modell von Nixon ist komplett<br />
schwarz. Über www.kolibrishop.com 230 Euro<br />
06> Absolut Bequem und trotzdem extrem<br />
trendy sind die Boots mit Karoinnenfutter.<br />
www.bugatti-fashion.com 110 Euro<br />
06<br />
04> Der TRoyer mit hohem<br />
Kragen und Zipper macht Lust<br />
auf richtig frostige Tage.<br />
www.campdavid.de 130 Euro<br />
05> Es muss nicht immer Blau sein.<br />
Die stone-Farbene Jeans ist<br />
ein genialer Kombipartner.<br />
www.campdavid.de 80 Euro<br />
90<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
07<br />
08<br />
07> Ein Lieblingsteil für jeden<br />
Tag ist der Strick-Cardigan mit<br />
Schalkragen. Von Pierre Cardin, z.B.<br />
über www.fashionid.de 200 Euro<br />
08> Für Mode-Fans ist ein Beanie<br />
die ultimative Kopfbedeckung.<br />
www.pme-legends.de 25 Euro<br />
09> Statt Pulli einfach mal die<br />
Jeansjacke unter den Mantel<br />
anziehen sorgt für den Lässig-Look.<br />
www.pme-legends.de 140 Euro<br />
10> Lässig Ummantelt: Der Trenchcoat<br />
sieht auch zum Business-Outfit klasse aus.<br />
www.nabholz1821.com 600 Euro<br />
10<br />
09<br />
Ein Trenchcoat<br />
Ist Pflicht.<br />
Denn der moderne Klassiker<br />
passt einfach immer, egal, ob<br />
zu Anzug oder Jeans.<br />
91
Lifestyle<br />
herbstlook<br />
01<br />
01> Das graue Cord-<br />
Sakko macht jede noch<br />
so alte Jeans sofort bürotauglich.<br />
www.campdavid.de<br />
550 Euro<br />
02<br />
02> Der Klassiker mit<br />
Pfiff: Schlichter bombierter<br />
Gürtel in Bordeaux.<br />
www.bugatti-fashion.com<br />
70 Euro<br />
03> Anzug Reloaded: Der<br />
klassische schmale Anzug<br />
wird durch Karos aufgepeppt.<br />
Pierre Cardin. z.B. über<br />
www.fashionid.de<br />
400 Euro<br />
04> Ein bisschen Farbe darf<br />
schon sein, auch zum Anzug.<br />
Schmale Seidenkrawatte<br />
in Rost. www.esprit.de<br />
30 Euro<br />
04<br />
03<br />
05<br />
05> Gehört zum Business-Look: Ein Wollmantel<br />
passt zu Anzug und Jeans. Pierre Cardin, z.B. über<br />
www.fashionid.de 260 Euro<br />
06> Der taillierte Schnitt und der kleinere<br />
Kragen geben dem hellblauen Hemd den modernen<br />
Touch. www.campdavid.de 60 Euro<br />
06<br />
92<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
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Lifestyle<br />
Edelstoff<br />
Gentlemen’s<br />
Drinks<br />
Noch vor ein paar Jahren galt der Whisky-Liebhaber als<br />
Mann mit Stil. Mittlerweile reihen sich aber auch Gin und<br />
Wodka in die Riege der absoluten Stil-Drinks ein. Denn<br />
auch hier gibt es absolut feine Destillate. Interessante<br />
Facts über die beliebten Drinks. Von Anja Deininger<br />
94 <strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
DRY MARTINI<br />
6 CL GIN<br />
1 CL TROCKENER<br />
VERMOUTH<br />
Zutaten zusammen<br />
mit Eiswürfeln in ein<br />
Mixglas geben, gut<br />
umrühren, danach in<br />
ein Martiniglas füllen.<br />
Mit einer Zitronenschalenzeste<br />
oder mit<br />
Oliven garnieren.<br />
WUSSTEST DU,<br />
DASS…<br />
... man Gin nicht pur trinkt?<br />
1. Im Gegensatz zu anderen<br />
Spirituosen wird Gin nie solo<br />
getrunken. Gin ist zum Mixen von<br />
Cocktails und Longdrinks gedacht.<br />
Denn im Zusammenspiel mit<br />
den anderen Zugaben kommen<br />
die Ingredienzien des Gin wie<br />
Kräuter, Gewürze, Fruchtnoten<br />
erst richtig zur Geltung und geben<br />
GIN<br />
dem Getränk den gewünschten<br />
Pfiff. Gin ist eine der, wenn nicht<br />
DIE beliebteste Basis für Cocktails<br />
wie etwa den Martini (ja, ganz<br />
recht, der wird eigentlich mit Gin<br />
und Wermuth gemacht, nicht mit<br />
Wodka), Gin Tonic, Gimlet, Tom<br />
Collins und und und.<br />
… die Holländer das Getränk<br />
2. erfunden haben, und nicht<br />
die Briten? Der Name „Gin“ leitet<br />
sich vom holländischen Wort für<br />
Wacholderbeere „Jenever“ ab. Im<br />
1600 Jahrhundert wurde das hochprozentige<br />
Getränk als Medikament<br />
verwendet.<br />
… Gin nach nichts schmecken<br />
würde, weil er durch die 3.<br />
Destillation von Getreidealkohol<br />
aus Mais, Roggen, Weizen oder<br />
Gerste hergestellt wird? Seinen<br />
Geschmack bekommt er durch die<br />
Zugabe natürlicher Inhaltsstoffe,<br />
darunter vor allem Walcholderbeeren.<br />
Dazu kommen noch andere<br />
pflanzliche Extrakte wie etwa<br />
Zimt, Kardamon, Zitronenschale<br />
und anderes, das den Geschmack<br />
verfeinert. Jeder Gin-Hersteller<br />
hat sein eigenes, geheimes Rezept<br />
für die teilweise über 40 Zutaten.<br />
So kommt es zu den sehr unterschiedlichen<br />
Aromen der einzelnen<br />
Sorten.<br />
…London Gin nicht in London<br />
hergestellt werden muss? 4.<br />
London Gin ist eine Typisierung<br />
für das Herstellungsverfahren<br />
hochwertigen Gins, das genau<br />
festlegt, welche Zutatenarten verwendet<br />
werden und wie destilliert<br />
wird. Neben London Gin gibt es<br />
noch Plymouth Gin und Geneva<br />
Gin oder Genever.<br />
TANQUERAI NO. TEN<br />
London Premium Dry Gin<br />
Die Destillerie für Tanqueray<br />
Gin gibt es bereits seit 1830.<br />
Tanqueray Gin zählt zu den<br />
meistverkauften Gin-Sorten<br />
im oberen Preissegment. Der<br />
junge London Dry Premium<br />
Gin von Tanqueray schmeckt<br />
sehr mild, trocken und frisch,<br />
der Wacholder ist deutlich<br />
herausschmeckbar. Insgesamt<br />
universell einsetzbar, besonders<br />
lecker im Gin Tonic.<br />
BOMBAY SAPPHIRE<br />
London Dry Gin<br />
Der Gin in der auffälligen blauen<br />
Flasche basiert auf einer 250<br />
Jahre alten Rezeptur, die Marke<br />
selbst gehört zu den ersten „modernen“<br />
Marken und besteht seit<br />
1987. Bombay Sapphire zeichnet<br />
sich durch einen aromatischen,<br />
komplexen Geschmack aus, der<br />
eine deutliche Wacholdernote<br />
erschmecken lässt. Blumige<br />
und würzige Akzente geben ihm<br />
seinen exotischen Touch.<br />
GERANIUM<br />
London Dry Gin<br />
Einer der besten Gins in Europa<br />
und eine Marke mit Tradition ist<br />
Geranium. Und wie der Name<br />
schon verrät, kommen neben<br />
vielen Kräutern und anderen<br />
Zutaten auch mehrere Geranien-<br />
Arten in die Komposition. Der<br />
Geschmack des so aromatisierten<br />
Gins ist sanft und mild<br />
mit blumigen Noten. Wer sich<br />
traut, genießt diesen Gin auch<br />
einmal pur.<br />
95
LIFESTYLE<br />
EDELSTOFF<br />
WODKA<br />
WUSSTEST DU,<br />
DASS…<br />
1.<br />
…Wodka aufgrund der sehr<br />
sorgfältigen Destillierung<br />
und Filterung kaum Fuselöle<br />
und andere Stoffe enthält, der<br />
Körper diese nicht abbauen<br />
muss und deswegen nur wenig<br />
Atemgeruch entsteht?<br />
2.<br />
… Getreide oder auch<br />
Kartoffeln zur Herstellung<br />
verwendet werden? Es geht aber<br />
auch mit Trauben oder Zuckerrohr.<br />
Im Grunde genommen lässt<br />
sich Wodka aus jeder stärkehaltigen<br />
Pflanze herstellen. Seinen<br />
reinen Geschmack, der ihn von<br />
anderen Spirituosen unterscheidet,<br />
erhält er durch wiederholtes<br />
Destillieren und Filtern. Zudem<br />
setzen viele Hersteller auf ihr<br />
eigenes Quellwasser.<br />
… die Polen und Russen<br />
3. beide behaupten, den<br />
Wodka erfunden zu haben? Wer<br />
das nach dem russischen Wort<br />
„Wässerchen“ benannte Getränk<br />
tatsächlich erfunden hat, ist<br />
jedoch nicht geklärt. Aber seit<br />
dem 16. Jahrhundert ist Wodka<br />
als Getränk bekannt.<br />
… Wodka nicht gealtert<br />
4. ist? Wodka definiert sich<br />
nicht aus der Lagerung, sondern<br />
anhand der Reinheit. Man unterscheidet<br />
hier zwischen Standard,<br />
premium und Deluxe. Und auch<br />
der Alkoholgehalt spielt eine<br />
Rolle. Mindestens 37,5 % Alkohol<br />
sollte ein Wodka enthalten, es<br />
gibt aber auch Produkte mit über<br />
55 % Alkoholgehalt.<br />
BLACK RUSSIAN<br />
5 CL WODKA<br />
2 CL KAFFEELIKÖR<br />
Den Wodka und<br />
den Likör in ein mit<br />
Eiswürfeln gefülltes<br />
klassisches, nicht<br />
zu hohes Glas füllen<br />
und leicht verrühren.<br />
Um aus dem Black<br />
Russian einen White<br />
Russian zu machen,<br />
einfach frische<br />
Sahne zugeben und<br />
ebenfalls leicht<br />
umrühren.<br />
CÎROC<br />
Super-Premium mit 40 Vol.-%<br />
Der französische Luxuswodka Cîroc<br />
zählt zu den Kult-Wodkas, wohl auch<br />
wegen der Vermarktung der Marke mit<br />
dem Rapper P.Diddy. Aber tatsächlich<br />
ist dieser Wodka eine Besonderheit,<br />
denn er basiert vor allem auf edlen<br />
Trauben. Sein sanfter, leicht süßer,<br />
natürlicher Traubengeschmack macht<br />
ihn zu einem besonderen Geschmack-<br />
serlebnis und verleiht Drink-Kreatio-<br />
nen eine besondere Note.<br />
GREY GOOSE<br />
Super-Premium mit 40 Vol.-%<br />
Der französische Wodka wird<br />
aus französischem Weizen<br />
und Wasser, dass durch<br />
Kalkstein natürlich gereinigt<br />
wurde, hergestellt. Der feine<br />
Wodka zeichnet sich durch<br />
seine elegante Weizennote<br />
und seine leichte Süße<br />
aus und lässt sich pur, als<br />
Longddrink und in Cocktails<br />
genießen.<br />
BELUGA NOBLE VODKA<br />
Premium-Wodka mit 40 Vol.-%<br />
Dieser Wodka ist ein ganz klassisch<br />
russischer Wodka, der auch<br />
in Russland hergestellt wird. Er erhält<br />
seinen typischen Geschmack<br />
durch die Zugabe einer winzigen<br />
Menge Malz. Die leichte würzige<br />
Note kombiniert mit zitronigen<br />
Aromen macht ihn ideal für den<br />
puren, eisgekühlten Genuss. Lässt<br />
sich aber auch in Longdrinks und<br />
Cocktails einsetzen.<br />
96<br />
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WHISKY<br />
WUSSTEST DU,<br />
DASS…<br />
1.<br />
LIFESTYLE<br />
EDELSTOFF<br />
…Whisky oder Whiskey<br />
rund um den Globus hergestellt<br />
wird? Die wichtigsten<br />
Länder in der Produktion sind<br />
Schottland, Irland, USA, Kanada<br />
und Japan. Aber auch hierzulande<br />
gibt es mittlerweile zahl<strong>reich</strong>e<br />
kleine Brennereien, die durchaus<br />
sehr feine Whiskys herstellen.<br />
… für alle Whiskys zur<br />
2. Lagerung Eichenholzfässer<br />
verwendet werden?<br />
Unterschiede gibt es in der<br />
Mindestlagerungszeit. Während<br />
etwa schottischer Whisky drei<br />
Jahre im Fass bleiben muss, darf<br />
amerikanischer nach schon zwei<br />
Jahren aus dem Fass.<br />
WHISKEY SOUR<br />
3.0 CL FRISCHER<br />
ZITRONENSAFT<br />
1.5 CL ZUCKERSIRUP<br />
Alle Zutaten in<br />
einem Cocktailshaker<br />
zusammen<br />
mit Eiswürfeln gut<br />
durchschütteln,<br />
anschließend in<br />
ein Cocktailglas<br />
giesen, wahlweise<br />
mit Eis gefüllt. Mit<br />
Orangenscheibe und<br />
Maraschino-Kirsche<br />
dekorieren.<br />
…neben dem verwendeten<br />
3. Getreide (meist Gerste,<br />
aber auch Roggen oder wie in<br />
Burbon auch Mais) auch die<br />
Qualität und der Mineralgehalt<br />
des verwendeten Wassers<br />
wesentlich zum Geschmack<br />
beitragen? Deswegen wählen<br />
viele Destillen ihren Produktionsort<br />
nach dem Standort ihrer<br />
Wasserquelle aus.<br />
… Whisky laut der seit<br />
4. 2008 geltenden EU-Regel<br />
mindestens 40% Volumenprozent<br />
enthalten muss? Außerdem muss<br />
er aus Getreidemaische hergestellt<br />
und in Fässern mit einem<br />
maximalen Fassungsvermögen<br />
von 700 Litern mindestens drei<br />
Jahre gelagert worden sein,<br />
ansonsten darf er in der EU nicht<br />
als Whisky deklariert werden.<br />
SLYRS<br />
Bavarian Single Malt Whisky<br />
Der französische Luxuswodka Cîroc zählt<br />
zu den Kult-Wodkas, wohl auch wegen der<br />
Vermarktung der Marke mit dem Rapper P.<br />
Diddy. Aber tatsächlich ist dieser Wodka<br />
eine Besonderheit, denn er basiert vor<br />
allem auf edlen Trauben. Sein sanfter,<br />
leicht süßer, natürlicher Traubengeschmack<br />
macht ihn zu einem besonderen<br />
Geschmackserlebnis und verleiht Drink-<br />
Kreationen eine besondere Note.<br />
BULLEIT RYE<br />
Roggenwhisky aus den USA<br />
Der American Rye Whiskey basiert auf<br />
einer Getreidemischung mit einem Anteil<br />
von 95 % Roggen und 5 % Gerstenmalz. Der<br />
Whiskey wird in kleinen Chargen destilliert<br />
und reift anschließend mindestens vier<br />
Jahre in neuen Holzfässern aus amerikanischer<br />
Weißeiche. Er ist vollmundig und am<br />
Gaumen sehr weich mit einer süßen Note<br />
von Ahorn und Eiche.<br />
JOHNNY WALKER<br />
BLUE LABEL<br />
Premium Blended Whisky<br />
aus Schottland<br />
Dieses Meisterwerk hat bereits zahl<strong>reich</strong>e<br />
Goldmedaillen gewonnen. Der Blend<br />
hat sie auch verdient, denn er zeichnet<br />
sich durch seine Vielschichtigkeit und<br />
Intensität aus. Sein Aroma wird durch<br />
die Lagerung im Sherryfass geprägt und<br />
lässt Honig, Haselnuss, Rosenblüten,<br />
Orange in seinem leicht rauchigem<br />
Geschmack erkennen.<br />
NIKKA TAKETSURU 21 YRS<br />
Feiner Blended Whisky aus Japan<br />
Der Nikka Taketsuru 21 Yrs. wird auf in<br />
Kupferbrennblasen gebrannt, die mit<br />
Naturkohle erhitzt werden, ein uraltes,<br />
sehr traditionelles Verfahren, das nur noch<br />
selten angewendet wird. Sein Geschmack<br />
ist sehr komplex, rund und trocken mit<br />
Noten von Backpflaumen, Ingwer, Nüssen,<br />
Orangenschalen und Zimt.<br />
98<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
Abenteuer<br />
des Alltags<br />
kolumne<br />
Das 30er-Schild stand direkt hinter einem<br />
Baum und war fast nicht zu erkennen.<br />
Außerdem schien mir die Sonne gerade<br />
voll ins Gesicht, und eilig hatte ich<br />
es auch. Aber keine Chance! Der Richter entscheidet,<br />
dass ich einen Monat auf meinen Führerschein<br />
verzischten muss! Oh Mann! Wie soll ich denn jetzt<br />
jeden Morgen zur Arbeit kommen? Mit der U-<br />
Bahn oder was? Ist ja total umständlich. Da<br />
muss ich fast eine Stunde früher raus und darf mich<br />
dann noch mit allen anderen genervten Pendlern um<br />
einen Sitzplatz kloppen. Mir wird jetzt schon übel,<br />
wenn ich an die Leute denke, die morgens um halb<br />
acht schon völlig aufgedreht sind und in einer Tour<br />
unendlich viel dummes und lautes Zeug reden und<br />
synchron dazu noch drei Dutzend Whatsapps raushämmern.<br />
Und dazwischen sind die, die gefühlte 10<br />
m2 Zeitung ausbreiten, nicht nur vor sich, sondern<br />
auch links und rechts daneben.<br />
Ich schlage Verena einen kleinen<br />
Deal vor: „Du fährst mich jeden<br />
Morgen ins Büro, und ich übernehme<br />
dafür vier Mal den Treppendienst<br />
für <strong>dich</strong>?“ Muss sie ja nicht wissen, dass<br />
ich dieses nervige Kehren und Gebohnere ohnehin<br />
schon vor Monaten für ´nen Strauß Blumen an die<br />
nette Hausmeistersgattin abgetreten habe. „Strafe<br />
muss sein!“, herrscht mich die liebenswürdige<br />
Lebensgefährtin an. „Stell Dir vor, du hättest in der<br />
30er-Zone ein Kind überfahren! Da bist du mit einem<br />
Monat ohnehin noch gut weggekommen!“ Na<br />
toll. Als ob ein Monat Lappen weg nicht schon ge<strong>reich</strong>t<br />
hätte; jetzt hält sie mir auch noch eine Gardinenpredigt.<br />
Als Nächstes versuche ich, unseren neuen Praktikanten<br />
mit einem Kasten Bier pro Woche zu überreden,<br />
mich in seinem verrosteten Clio von zu Hause<br />
abzuholen. „Ich trinke keinen Alkohol“, näselt der<br />
aber zurück. „Und außerdem kann ich es mit meiner<br />
Verpflichtung als Staatsbürger nicht vereinbaren,<br />
ein Vergehen an der Solidargemeinschaft derart zu<br />
Lappen weg,<br />
Leben weg!<br />
untergraben.“ Na warte. Wenn du vor der nächsten<br />
Präsentation mal wieder einen ordentlichen Bug auf<br />
dem Laptop hast, dann werde ich <strong>dich</strong> schon auch<br />
mal hängen lassen. Da kannste dann sehen, wie<br />
du den staatsbürgerlich solidarisch wieder rausbekommst.<br />
Verzweifelt gehe ich alle anderen Transport-Varianten<br />
durch. Taxi? Zu teuer. Studenten-Chauffeur?<br />
Noch teurer. Mitfahrzentrale? Zu umständlich. Fahrradfahren?<br />
Zu anstrengend. Bus fahren? Da ist es<br />
morgens noch enger als in der U-Bahn. Vier Wochen<br />
Urlaub nehmen? Leider schon komplett verpulvert.<br />
Was bleibt? VERENA!<br />
„Süße“, flöte ich abends auf der Couch und kraule<br />
ihr sanft den Nacken (was sie immer so sanftmütigmacht,<br />
hehe). „Schau mal, wenn du mich morgens<br />
fährst, könnte ich dir doch vorher noch Frühstück<br />
ans Bett bringen. Und wenn du mich abends abholst,<br />
dann könnten wir doch auf<br />
dem Weg nach Hause noch was<br />
trinken oder lustig gemeinsam einkaufen<br />
gehen, hmm, was meinst<br />
du?“ Sachte aber bestimmt nimmt<br />
Verena meine Hand von ihrem Hals und legt sie auf<br />
die Kissen. „Du hast mir noch nie Frühstück gemacht.<br />
Du hast noch nie eingekauft. Und das letzte<br />
Mal, dass wir zwei zusammen was trinken gegangen<br />
sind, war an dem Abend, als wir uns kennengelernt<br />
haben. Jetzt auf einmal soll das alles gehen, ja? Nur,<br />
weil du zu faul bist, Fahrrad zu fahren? Vergiss es!<br />
Wenn ich dir das vorher nicht wert war, will ich es<br />
jetzt auch nicht!“ Ich zermartere mir das Gehirn, wie<br />
ich sie sonst noch weichklopfen könnte. Neue Kleidung?<br />
Was Glitzerndes? Ein Wellness-Wochenende?<br />
Und während ich noch krampfhaft überlege, lächelt<br />
mich Verena an: „Unter einer Bedingung würde ich<br />
es tun...“ Siegessicher recke ich den Kopf. Ihre Augen<br />
bohren sich in meine. „...wenn wir endlich heiraten!“<br />
Wie von der Abrissbirne getroffen sacke ich in<br />
die Kissen und hauche mit ohnmächtiger Stimme<br />
„Uhhh-Bahhhn...!“<br />
99
Lifestyle<br />
superspion<br />
Willst du ein<br />
Spion sein?<br />
100 <strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
Sie haben geheime Jobs, geheime Namen, geheime<br />
Aufträge auf der ganzen Welt und fantastisches Spielzeug.<br />
Aber wie genau wird man heutzutage eigentlich<br />
ein internationaler Superspion? Und wie war es wirklich,<br />
in den Blütezeiten des Spionagegeschäfts aktiv zu sein?<br />
Cain Nunns traf einige aktive und ehemalige internationale<br />
Spione, um genau das herauszufinden.<br />
Mein Gegenüber sieht<br />
nicht gerade aus wie<br />
jemand, der mit Spionage<br />
zu tun hat. Er<br />
trägt keinen maßgeschneiderten<br />
Savile Row-Anzug. Keine Patek<br />
Philippe Celestial für 200.000 Dollar<br />
mit eingebautem Laser und<br />
Schallkanone. Er ist nicht lässig<br />
aus einem kugeldurchlöcherten<br />
Aston Martin gehüpft, an einer<br />
Hand ein blondes russisches<br />
Model mit endlosen Beinen, in<br />
der anderen eine Aktentasche.<br />
Er stieg ganz einfach aus einem<br />
Taxi, mit nichts weiter ausgerüstet<br />
als einer bequemen Jogginghose,<br />
einem schlecht sitzenden<br />
Hawaiihemd und einem<br />
Rucksack.<br />
Er ist korpulent, Ende 50 und<br />
hat sein Aussehen eher einem<br />
ausschweifenden Alkoholkonsum<br />
als Beauty-Behandlungen<br />
mit Vulkanasche und Teebaumöl<br />
zu verdanken.<br />
Im Grunde ist nichts Außergewöhnliches<br />
an diesem Mann,<br />
den wir Vincent nennen wollen,<br />
abgesehen von seinem roten<br />
Bart und der imposanten Größe.<br />
Der Typ ist riesig. Ein Berg<br />
von einem Mann. Seine Hände<br />
sind groß wie Essteller und mit<br />
seinem Schulterklopfen könnte<br />
er ohne weiteres Autobleche<br />
ausbeulen.<br />
Das einzig andere Außergewöhnliche<br />
an Vincent ist die<br />
Tatsache, dass er ein Spion ist.<br />
Das heißt, er liefert gegen Bares<br />
oder Gefälligkeiten Informationen<br />
an einen Einsatzleiter, oder<br />
Falloffizier, eines asiatischen<br />
Geheimdienstes – um welchen<br />
es sich dabei handelt, will er<br />
mir nicht sagen. Unser Mann in<br />
Shanghai ist ein kleines Rädchen<br />
101
Lifestyle<br />
superspion<br />
in der alltäglichen Maschinerie,<br />
die Regierungen und Zivilisationen<br />
am Laufen hält. Das ist die<br />
Grauzone unserer Bürokratie, angefüllt<br />
mit Geheimnissen und Intrigen<br />
– in der Täuschung zu einer<br />
Kunstform erhoben wurde. Eine<br />
Welt, in der niemand wirklich der<br />
ist, der er zu sein vorgibt, und in<br />
der kleinste Informationen über<br />
Rettung oder Untergang einer<br />
Großmacht oder den Beginn eines<br />
Weltkriegs entscheiden können.<br />
Und die Behörden, die diese<br />
Show inszenieren, dieses Wirrwarr<br />
an unterschiedlichen Akteuren aus<br />
CIA (Central Intelligence Agency)<br />
und NSA (National Security<br />
Agency) in den USA, MI6 und<br />
MI5 in Großbritannien, dem KGB<br />
der ehemaligen Sowjetunion und<br />
dem FSB (Inlandsgeheimdienst<br />
der russischen Föderation) des<br />
heutigen Russlands, sind nur die<br />
Anführer einer ganzen Liste, auf<br />
der im Grunde jede Regierung der<br />
Welt mit ihrem eigenen Geheimdienst<br />
mitmischt.<br />
„Ich arbeite seit Jahrzehnten<br />
in Asien und habe viele Menschen<br />
aus den unterschiedlichsten<br />
Gesellschaftsschichten getroffen.<br />
Diese Verbindungen sind schon<br />
was wert“, sagt Vincent. Ein westlicher<br />
Freund habe ihn in die Welt<br />
der Geheimdienste eingeführt.<br />
„Mein Vater hatte für die<br />
Marineaufklärung gearbeitet,<br />
und ich dachte, es wäre doch<br />
spannend, es selbst mal auszuprobieren“,<br />
erklärt er.<br />
„ES GEHT DARUM, PERSONEN<br />
ZU FINDEN, DIE INFORMATIONEN<br />
HABEN. UND DANN BENUTZT MAN<br />
SIE. MAN ENTWICKELT EINE<br />
FREUNDSCHAFT, UND DANN<br />
KOMMT DER ABSCHEULICHE TEIL.<br />
MAN FINDET HERAUS, WO IHRE<br />
SCHWÄCHEN LIEGEN.“<br />
„Schließlich können nicht viele<br />
Menschen von sich behaupten,<br />
mal als Spion gearbeitet zu haben.<br />
Auch das Reisen war für mich<br />
sehr verlockend“, fügt er hinzu,<br />
trinkt dabei hastig seinen Kaffee<br />
und lacht nervös. „Für mich ist<br />
das wie Due Diligence oder politische<br />
Risikobewertung – in dem<br />
wirtschaftlichen Be<strong>reich</strong>, aus dem<br />
ich komme, ist das doch absoluter<br />
Standard. Ich stehle keine Regierungs-<br />
oder Firmengeheimnisse,<br />
und ich liefere keine Informationen,<br />
wenn ich den Verdacht habe,<br />
dass jemand dadurch direkt Schaden<br />
nehmen könnte. Das ist meine<br />
oberste Regel“, beteuert er.<br />
Vincent betont, dass er nur<br />
gezielte Informationen sammelt,<br />
hauptsächlich über Personen von<br />
öffentlichem Interesse wie Politiker,<br />
Botschafter, Geschäftsleute<br />
und Regierungsvertreter. „Es<br />
geht vor allem um Charaktereigenschaften<br />
oder Tendenzen. Ist<br />
ein bestimmter Kerl ein Aufreißer?<br />
Gewinnt oder verliert eine<br />
Gruppe an Popularität? Ist eine<br />
Person korrupt? Ich habe keine<br />
Quellen, die mir Top Secret-<br />
Informationen verkaufen.“<br />
Das Erste, was man über<br />
Spione wissen muss, ist dass man<br />
nicht alles glauben darf, was man<br />
in diesen James Bond-Streifen<br />
zu sehen bekommt. Der typische<br />
Alltag eines internationalen<br />
Spions besteht aus langweiliger<br />
Detailarbeit, Observierungen und<br />
trockenem Bürokratiekram.<br />
Natürlich gehören auch Propagandamissionen<br />
und verdeckte<br />
Einsätze zur Tätigkeitsbeschreibung,<br />
der Großteil der Aufgaben<br />
eines Spions dreht sich jedoch um<br />
das <strong>Such</strong>en und Bewerten von<br />
Quellen, die ihnen Informationen<br />
liefern können.<br />
Wie ein Büroleiter halten<br />
Geheimdienstoffiziere die Informationspipeline<br />
offen, bezahlen<br />
ihre Quellen und berichten alles,<br />
was sie erfahren, ihrer Zentrale.<br />
In den Vereinigten Staaten<br />
beispielsweise durchlaufen CIA-<br />
Agenten ein intensives Training<br />
in einer speziell dafür geschaffenen<br />
Einrichtung, der sogenannten<br />
„Farm“.<br />
Es geht dabei hauptsächlich<br />
um die Beschaffung von Informationen.<br />
Doch der Schulungsplan<br />
umfasst auch paramilitärische<br />
Inhalte wie eine Nahkampfausbildung,<br />
Schieß- und Fahrertrainings,<br />
amphibische Landungen,<br />
Fallschirmsprung und Verhörtechniken.<br />
Leider ist jedoch der<br />
lustige Teil eher die Ausnahme<br />
als die Regel.<br />
Lindsay Moran, eine ehemalige<br />
CIA-Falloffizierin und Autorin des<br />
Buches „Blowing My Cover: My<br />
Life as a CIA Spy“, wollte immer<br />
Spionin werden. Schon als kleines<br />
Mädchen war sie besessen von<br />
der Buchreihe „Harriet, Spionage<br />
aller Art“ und eiferte der fiktiven<br />
Hauptfigur nach. Es war daher<br />
kein großer Sprung für sie, nach<br />
Abschluss der Harvard Universität<br />
im US-Bundesstaat Massachusetts<br />
102<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
DAS INTERNATIONALE<br />
SPIONMUSEUM PRÄSENTIERT:<br />
DAS HANDWERKSZEUG<br />
SCHUH MIT FUNKSENDER IM ABSATZ<br />
RUMÄNISCHER GEHEIMDIENST // 1960er - 1970er<br />
DIE RUMÄNEN VERSCHAFFTEN SICH HEIMLICH DIE SCHUHE VON<br />
DIPLOMATEN UND STATTETEN SIE MIT EINEM VERSTECKTEN<br />
MIKROFON UND EINEM FUNKSENDER AUS, UM SO DIE GESPRÄCHE<br />
DER AHNUNGSLOSEN ZIELPERSON MITZUHÖREN.<br />
an die Geheimdienstbehörde<br />
heranzutreten.<br />
„Ich sah mich schon in einem<br />
schwarzen Catsuit die Wände<br />
raufklettern. Die Realität ist allerdings<br />
ganz anders. Wir sind mehr<br />
so etwas wie Vertreter, nur dass<br />
wir eben Informationen verkaufen“,<br />
erklärt sie. Im Prinzip geht<br />
es darum, Personen zu finden, die<br />
die Informationen haben, die man<br />
braucht. Und dann benutzt man<br />
sie. Man entwickelt eine Freundschaft,<br />
und dann kommt der abscheuliche<br />
Teil. Man findet heraus,<br />
wo ihre Schwächen liegen.“<br />
Laut Moran brauchen Falloffiziere<br />
einen extrem analytischen<br />
Verstand, eine gehörige Portion<br />
Bauernschläue, die Fähigkeit,<br />
Kontakte zu knüpfen und sich<br />
einzufügen und eine scharfe Beobachtungsgabe.<br />
Und vor allem müssen<br />
sie äußerst manipulativ sein.<br />
„Ich werde immer wieder gefragt:<br />
In welchen Situationen hatten<br />
Sie Angst um Ihr Leben? Ehrlich<br />
gesagt kam das nicht sehr häufig<br />
vor, denn diejenigen, die die wirklichen<br />
Risiken eingehen, sind die<br />
Personen, die man rekrutiert, um<br />
die gewünschten Informationen<br />
zu beschaffen.“<br />
Laut Moran sind es neben<br />
den echten oder eingebildeten<br />
Gefahren mit der Zeit andere<br />
Stressfaktoren des Jobs, die ihren<br />
Tribut fordern.<br />
„Private Beziehungen sind eine<br />
sehr schwierige Sache. Ich habe<br />
die Belastung, ein Doppelleben zu<br />
führen, zu Beginn unterschätzt. Es<br />
ist so schwierig, irgendeine Art von<br />
Beziehung aufzubauen, weil man<br />
niemandem erzählen kann, was<br />
man macht. Lügen wird zur Regel.“<br />
Die meisten Agenten haben<br />
übrigens zur Tarnung neben ihrer<br />
Geheimdienstarbeit noch einen<br />
zweiten Job, was oft mit einer<br />
mörderischen Arbeitsbelastung<br />
einhergeht und einen rund um die<br />
Uhr vereinnahmt.<br />
„Du bist auf der Straße und<br />
triffst <strong>dich</strong> mit Agenten oder suchst<br />
Treffpunkte aus. Ansonsten bist du<br />
ständig damit beschäftigt, deine<br />
Kontakte zu pflegen und jedes<br />
Treffen und auch alles andere zu<br />
dokumentieren“, erklärt Moran.<br />
„Zusätzlich verbringen wir viel<br />
Zeit damit zu verhindern, dass wir<br />
AKTENTASCHE MIT VERSTECKTER KAMERA<br />
STASI // 1970er - 1980er<br />
DIESE KAMERA ARBEITETE MIT EINEM INFRAROTFILM UND<br />
ERMÖGLICHTE ES STASI-AGENTEN, FOTOS MIT UNSICHTBAREM<br />
BLITZLICHT AUFZUNEHMEN.<br />
FÜLLERKAMERA<br />
CIA // Ende der 1970er<br />
DIESER FÜLLFEDERHALTER WAR EINE VON DREI GEHÄUSEENT-<br />
WICKLUNGEN FÜR EINE TROPEL-KAMERA, WEITERE VARIANTEN<br />
WAREN EIN SCHLÜSSELANHÄNGER UND EIN FEUERZEUG. SOLCHE<br />
ALLTÄGLICHEN GEBRAUCHSGEGENSTÄNDE WAREN UNVERDÄCH-<br />
TIG UND KONNTEN DAHER UNAUFFÄLLIG EINGESETZT WERDEN.<br />
103
Lifestyle<br />
superspion<br />
selbst überwacht werden. So fahren<br />
wir häufig bis zu drei Stunden in<br />
der Gegend herum, um sicherzustellen,<br />
dass uns niemand folgt.“<br />
Eines der ältesten<br />
Gewerbe der Welt<br />
Während Vincent behauptet,<br />
nicht aktiv nach Informationen<br />
der höchsten Geheimhaltungsstufe<br />
zu suchen, war und ist das<br />
bei vielen Spionen anders. Und<br />
so war es eigentlich schon immer.<br />
Tatsache ist, Spionage gibt es, seit<br />
es organisierte Staaten und politische<br />
Organisationen gibt.<br />
Laut Dr. Vejas Gabriel Liulevicius,<br />
einem Geschichtsprofessor<br />
der Universität von Tennessee<br />
und Direktor des „Center for<br />
the Study of War and Society“ in<br />
den Vereinigten Staaten, führen<br />
die ersten Spuren von Geheimdienstaktivitäten<br />
bis ins Mesopotamien<br />
um 2.000 v. Chr. und<br />
zu einer Schrifttafel zurück, mit<br />
der ein damaliger Offizier seinen<br />
Kommandanten vor Ausländern<br />
warnte, die an der Grenze Feuersignale<br />
hin- und herschickten.<br />
„Die Bibel ist voll von Spionageschichten,<br />
vor allem bei der<br />
Eroberung von Jericho“, erklärt<br />
Liulevicius, der auch einen<br />
Online-Kurs über Spione und<br />
Spionage gibt. „Meine Lieblingsanekdote<br />
zu altertümlichen<br />
Spionageakten kratzt allerdings<br />
sehr am Bild der allwissenden<br />
und einfluss<strong>reich</strong>en Spione.<br />
Der griechische Geschichtsschreiber<br />
Herodot berichtet, dass<br />
die Griechen Spione ausschickten,<br />
um die Größe des persischen Heers<br />
von König Xerxes auszuspähen. Als<br />
diese Spione gefangengenommen<br />
wurden, ließ Xerxes sie nicht wie<br />
üblich hinrichten. Stattdessen ließ<br />
er sie im Lager herumführen und<br />
präsentierte ihnen die ganze Stärke<br />
seiner Streitkräfte. Dann ließ er<br />
sie nach Griechenland zurückkehren.<br />
Seinen geschockten Beratern<br />
erklärte er, dass die Griechen auf<br />
diese Weise erkennen würden,<br />
dass er sogar noch mächtiger sei<br />
als sie befürchteten. Dies würde<br />
sie sicherlich davon abhalten,<br />
Krieg gegen ihn zu führen. Das<br />
war psychologische Kriegsführung<br />
vom Feinsten mit Transparenz als<br />
mächtigster Waffe.“<br />
Bis 1909 hatten sich dann Geheimdienste<br />
im Westen dauerhaft<br />
etabliert. Zunächst, also vor dem<br />
Ersten Weltkrieg, wurden die<br />
meisten von ihnen als Kriegsinstrumente<br />
in Erwartung der furchtbaren<br />
Schlachten eingerichtet, die<br />
Europa schon bald erschüttern<br />
sollten. Doch erst gegen Ende<br />
des Zweiten Weltkriegs wurden<br />
Geheimdienste auch in Friedenszeiten<br />
in Anspruch genommen.<br />
Die ersten waren die CIA und der<br />
britische Entschlüsselungsdienst<br />
GCHQ (Government Communications<br />
Headquarters).<br />
„Die CIA ging 1947 aus dem<br />
„Office of Strategic Services“<br />
hervor“, erklärt Peter Earnest,<br />
ein 35-jähriger CIA-Veteran und<br />
Gründungsdirektor des Internationalen<br />
Spionmuseums in<br />
Washington DC. Seinen Aussagen<br />
nach wurde die CIA sehr schnell<br />
gegründet. „Einige Rekruten<br />
kamen vom FBI (US Federal<br />
Bureau of Investigation), andere<br />
von Universitäten. Man rekrutierte<br />
hauptsächlich an den Ivy League-<br />
Universitäten, weil die Studenten<br />
dort vom gleichen Schlag waren<br />
wie die Gründer der CIA. Sie hatten<br />
die Welt bereist und verfügten<br />
über Fremdsprachenkenntnisse.“<br />
Die Eile war aber auch berechtigt.<br />
Schon bald nach Ende des<br />
Zweiten Weltkriegs begann die<br />
lange Eiszeit des Kalten Krieges.<br />
Die beiden Supermächte der<br />
Welt, die Vereinigten Staaten von<br />
Amerika und die ehemalige Sowjetunion,<br />
standen sich gemeinsam<br />
mit ihren Verbündeten in einem<br />
Kampf um die globale und ideologische<br />
Weltherrschaft gegenüber.<br />
Es war ein Kampf, der erst mit<br />
dem Fall der Berliner Mauer im<br />
Jahr 1989 zu Ende gehen sollte.<br />
104<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
Blütezeit der<br />
Spionage<br />
Von Beginn ging es im Kalten<br />
Krieg immer wieder darum, wichtige<br />
Informationen von der anderen<br />
Seite des Zauns zu sammeln.<br />
Agenten wurden zu Schlüsselfiguren<br />
in diesem internationalen<br />
Drama, Gegenspionage und verdeckte<br />
Einsätze waren an der Tagesordnung,<br />
vor allem angetrieben<br />
durch die beiderseitige nukleare<br />
Aufrüstung. Jede Seite wollte ihre<br />
Geheimnisse schützen, gleichzeitig<br />
aber so viel wie möglich über den<br />
Feind erfahren, vor allem über<br />
seine Fortschritte im Be<strong>reich</strong> der<br />
Atomwaffenentwicklung.<br />
Winston Churchill beschrieb<br />
dies als „Kampf der Zauberer“ und<br />
Geheimagenten als geschult in der<br />
Kunst der Täuschung. Während<br />
die USA und die Sowjetunion<br />
sich offiziell nie auf dem Schlachtfeld<br />
gegenüberstanden, brachen<br />
überall auf dem Planeten Stellvertreterkriege<br />
aus, die Millionen<br />
von Menschenleben und Dollar<br />
kosteten und häufig von Geheimdiensten<br />
unterstützt und organisiert<br />
wurden.<br />
Was sein Potenzial als Spion<br />
angeht, sagt Earnest, er sei einfach<br />
nur ein junger Mann gewesen, der<br />
zur richtigen Zeit am richtigen Ort<br />
war. „Die CIA trat 1957 an mich<br />
heran“, erinnert er sich.<br />
„Gerade als ich aus meinem<br />
Marineeinsatz in Japan kam.<br />
Sie hatten über meine damalige<br />
Verlobte von mir gehört, die eine<br />
ihrer Falloffizierinnen war - und<br />
später meine Frau wurde. Damals<br />
hielt ich es für eine gute Idee. Später<br />
wurde es meine Karriere.“<br />
Während des Kalten Krieges<br />
hatten die Spione das Gefühl,<br />
die Hauptrolle in einem großen<br />
historischen Drama zu spielen,<br />
einem ideologischen Kampf, der<br />
am Ende über das Schicksal der<br />
Menschheit entscheiden würde.<br />
„Heute leben wir in einer ganz<br />
anderen Welt. Unsere Zeit war<br />
die des Kalten Krieges“, erzählt<br />
Earnest, der über Jahrzehnte in<br />
verdeckten Einsätze in Europa<br />
und im Nahen Osten aktiv war.<br />
„Unsere wachsende Sorge war die<br />
zunehmende Macht der Sowjetunion<br />
und die Verbreitung des<br />
Kommunismus.“<br />
Während dieser Zeit weiteten<br />
sich die Einsätze weltweit sowohl<br />
im Hinblick auf ihre Größe als<br />
auch ihre Reichweite explosionsartig<br />
aus, sodass viele vom Goldenen<br />
Zeitalter der Spionage sprechen.<br />
„Ich habe den Begriff „Goldenes<br />
Zeitalter“ in den 1980ern geprägt<br />
– er wurde dann aber auf eine<br />
Weise verwendet, die ich gar nicht<br />
beabsichtigt hatte. Ich meinte es<br />
eigentlich ironisch“, sagt Dr. Rhodri<br />
Jeffreys-Jones, der an der School<br />
of History, Classics and Archaeology<br />
der Universität Edinburgh in<br />
Schottland unterrichtet.<br />
„Von den Spionagefans wurde<br />
es als Goldenes Zeitalter angesehen“,<br />
fügt Jeffreys-Jones hinzu.<br />
„Die Leute sagen oft: Das waren<br />
tolle Zeiten. Da waren wir noch in<br />
der Lage, Regime zu stürzen und<br />
die Dinge so zu regeln, wie wir es<br />
für richtig hielten. Seitdem ist alles<br />
etwas durcheinander geraten.“<br />
Vor dem Hintergrund des<br />
Kalten Krieges und des Wirtschaftsaufschwungs<br />
der 1980er<br />
Jahre waren damals Doppel- und<br />
sogar Triple-Agenten eine völlig<br />
normale Sache. Sie waren in alles<br />
involviert, von Attentaten und<br />
Propaganda über Bestechung bis<br />
hin zum Aufbau und zur Vernichtung<br />
politischer Akteure, die dann<br />
häufig durch ebenso zwielichtige<br />
Nachfolger ersetzt wurden.<br />
Jeffreys-Jones, der erst kürzlich<br />
sein Buch „In Spies We Trust: The<br />
Story of Western Intelligence“ herausbrachte,<br />
beschreibt die damalige<br />
Atmosphäre als bereits ganz<br />
SCHATTEN DER VERGANGENHEIT<br />
VIER BERÜHMTE SPIONE AUS<br />
REALITÄT UND FIKTION<br />
Der Kriminelle, der zum Doppelagenten wurde<br />
Eddie Chapman, ein britischer Dieb, saß gerade seine Strafe im Gefängnis ab, als<br />
die Deutschen 1940 auf der Insel Jersey einmarschierten. Die Nazis bildeten ihn<br />
zum Spion aus und warfen ihn mit einem Fallschirm über England ab, wo er sich<br />
prompt zum Doppelagenten anwerben ließ und für den MI5 arbeitete.<br />
Unter dem passenden Namen „Agent Zickzack“ wurde er zu einem der wichtigsten<br />
Spione während des Krieges und fütterte die Deutschen mit falschen Informationen.<br />
Laut Kriegsarchiven soll sich Chapman sogar zu einer Selbstmordmission<br />
bereiterklärt haben, um Hitler auf einer seiner Massenveranstaltungen zu töten.<br />
Der Anti-007<br />
George Smiley ist die Erfindung des Autors John le Carré und gilt als wesentlich<br />
realistischere Darstellung eines Spions. Er ist klein und ähnelt irgendwie einer<br />
Eule, und vermutlich hätte Smiley mit den Frauen nicht viel Glück gehabt. Sein<br />
fantastisches Gedächtnis und seine Fähigkeit, in der Masse unterzutauchen,<br />
machen ihn jedoch zu einem gefährlichen Gegner. Der MI6-Agent hat seinen ersten<br />
Auftritt in Carrés Roman „Schatten von gestern“ aus dem Jahr 1961 und wurde in<br />
Dutzenden von Büchern, TV-Serien, Radiosendungen und Filmen porträtiert.<br />
Der gerissene Liebhaber<br />
Er ist zu Recht berühmt dafür, 122 Frauen im<br />
Bett gehabt zu haben (nach seiner eigenen<br />
Zählung), doch Casanova, der italienische<br />
Abenteurer aus dem 18. Jahrhundert war auch<br />
ein Spion, der Informationen für die französische<br />
Regierung sammelte. Sein Image als<br />
redseliger, feierwütiger Frauenheld verschaffte<br />
Casanova zahl<strong>reich</strong>e Gelegenheiten, an diese<br />
Informationen zu kommen. In seiner Autobiografie erklärt er: „Ich hatte meist<br />
keine Skrupel, Schwachköpfe, Halunken und Idioten an der Nase herumzuführen,<br />
wenn ich es für nötig hielt.“<br />
Der chinesische Taktiker<br />
Auch wenn er selbst kein Spion war, so war Sun Tzu, Autor des legendären Handbuchs<br />
für Militärstrategie „Die Kunst des Krieges“, doch ein eifriger Verfechter<br />
der Spionage. Um einen Krieg so schnell wie möglich zu gewinnen, ist das richtige<br />
„Vorherwissen“ von entscheidender Bedeutung, schreibt er.<br />
„Dieses ‚Vorherwissen‘ bekommt man nicht von Geistern und Göttern, nicht aus<br />
dem Analogieschluss und nicht durch die Sterndeutung, sondern von denjenigen,<br />
die über die Lage des Feindes Bescheid wissen“, erklärt er. Über Doppelagenten<br />
schreibt der chinesische Stratege und Philosoph: „Du musst die feindlichen Spione<br />
ausfindig machen, die <strong>dich</strong> überwacht haben, du musst sie bestechen und sie dazu<br />
bewegen, bei dir zu bleiben. So kannst du sie als Gegenspione einsetzen.“<br />
105
LIFESTYLE<br />
SUPERSPION<br />
„ES IST, ALS HÄTTEN WIR EINEN DRACHEN<br />
ERLEGT, UM UNS IN EINEM NEST VOLLER<br />
GIFTSCHLANGEN WIEDERZUFINDEN. IN<br />
VIELERLEI HINSICHT SIND DIE SCHLANGEN<br />
SCHWIERIGER ZU KONTROLLIEREN.“<br />
anders als noch in den 1950er-<br />
Jahren. „Die Geheimdienste waren<br />
auf andere Weise aggressiv. Ja, es<br />
ging darum, Regime zu stürzen,<br />
aber auch eine wichtige Funktion<br />
in der Informationsbeschaffung<br />
zu erfüllen. Man könnte sagen, es<br />
hatte eine beruhigende Wirkung<br />
auf die Politik“, erklärt er. „Das<br />
US-Militär behauptete, die Sowjets<br />
würden immer mehr Raketenstützpunkte<br />
und Waffen bauen,<br />
aber die CIA als zivile Organisation<br />
kühlte die Gemüter wieder ab.“<br />
Beide Seiten hatten laut seinen<br />
Aussagen jedoch einen hohen<br />
Preis für ihre Spionageeinsätze<br />
und ihre Einmischung in die<br />
Innenpolitik anderer Länder zu<br />
bezahlen.<br />
Die CIA musste sich aufgrund<br />
einer Reihe von peinlichen<br />
Pannen sowie der technologischen<br />
Entwicklungen aus ihrer<br />
Abhängigkeit vom geschlossenen<br />
Zirkel der Ivy League-Absolventen<br />
befreien.<br />
„Zuerst kam das Schweinebucht-Desaster“,<br />
erzählt Jeffreys-<br />
Jones. „Und dann wurde die<br />
technologische Komponente immer<br />
wichtiger. Die NSA arbeitete<br />
zur Dechiffrierung bereits im<br />
großen Stil mit Computern, aber<br />
auch die Spionagetätigkeit wurde<br />
immer technischer – Höhenflug,<br />
hochauflösende Fotografie und<br />
Satellitenüberwachung. Was sie<br />
also dringender brauchten als<br />
menschliche Intelligenz und<br />
Spione am Boden waren Technokraten.<br />
Und diese Technokraten<br />
kamen nicht aus Harvard oder<br />
Yale. Sie kamen vom MIT und<br />
aus Stanford.“<br />
SPIONE WIE WIR<br />
Laut Earnest ist das heutige<br />
Umfeld der internationalen<br />
Spione geprägt durch das Ende<br />
des Kalten Krieges – viele aktuelle<br />
Beziehungen und Konflikte sind<br />
ein direktes Ergebnis der neuen<br />
Weltordnung nach dem Fall der<br />
Mauer. „Um Jim Woolsey zu zitieren,<br />
meinen ehemaligen Direktor<br />
bei der CIA: Es ist, als hätten wir<br />
einen Drachen erlegt, um uns in<br />
einem Nest voller Giftschlangen<br />
wiederzufinden. In vielerlei Hinsicht<br />
sind die Schlangen schwieriger<br />
zu kontrollieren.“<br />
Was die Spione selbst angeht,<br />
sind die größten Veränderungen<br />
vermutlich sozialer und demografischer<br />
Natur. Für westliche Geheimdienste<br />
war der traditionelle<br />
Spion in Zeiten des Kalten Krieges<br />
in der Regel ein junger weißer<br />
Absolvent einer Elite-Universität.<br />
Die Spione von heute sind hingegen<br />
oft älter, von unterschiedlichster<br />
Herkunft und Bildung, sie<br />
meistern die technischen Herausforderungen<br />
besser – und sind<br />
immer häufiger Frauen.<br />
Geheimdienste sind längst<br />
nicht mehr die geschlossenen<br />
„Männerclubs“ von einst. Sie sind<br />
mit der Zeit gegangen. Heute<br />
können sich Interessenten online<br />
bewerben, Geheimdienste starten<br />
Rekrutierungskampagnen an<br />
Universitäten – und manche<br />
inserieren sogar in Zeitungen und<br />
<strong>Magazin</strong>en. Dieser Trend wird<br />
sich vermutlich fortsetzen. Man<br />
muss sich nur die Veränderung<br />
DAS INTERNATIONALE SPIONMUSEUM PRÄSENTIERT: DAS HANDWERKSZEUG<br />
SCHIRMPFEIL<br />
KGB // 1978<br />
1978 BENUTZTE DER<br />
KGB ANGEBLICH EINEN<br />
UMGEBAUTEN SCHIRM,<br />
UM DEN DISSIDENTEN<br />
GEORGI MARKOV IN DEN<br />
STRASSEN VON LONDON<br />
MIT EINEM GIFTPFEIL ZU<br />
ELIMINIEREN.<br />
PISTOLENHANDSCHUH<br />
UNITED STATES NAVY // CA.<br />
1942 - 1945<br />
MIT EINEM PISTOLENHAND-<br />
SCHUH BEWAFFNET HATTE EIN<br />
AGENT AUCH BEIM SCHIESSEN<br />
IMMER NOCH BEIDE HÄNDE<br />
FREI. DER TRÄGER STIESS<br />
DEN KOLBEN EINFACH IN DEN<br />
KÖRPER DES ANGREIFERS.<br />
BRIEFSTIFT<br />
CIA // 1960er - 1990er<br />
DIESE STIFTE KONNTEN MIT<br />
ALLEM GEFÜLLT WERDEN,<br />
VON GELD BIS HIN ZU<br />
MIKROBILDKAMERAS.<br />
SIE WURDEN VERSTECKT,<br />
INDEM MAN SIE AN EINEM<br />
ZUVOR VEREINBARTEN ORT<br />
IN DIE ERDE STECKTE.<br />
106<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
in der ethnischen Zusammensetzung<br />
der einzelnen Länder<br />
ansehen. Schon bald wird in den<br />
USA der Weiße mit europäischen<br />
Wurzeln in der Minderheit sein.<br />
Die Geheimdienste haben diese<br />
Entwicklung lange ignoriert, sie<br />
können jedoch in Zukunft nicht<br />
mehr effektiv arbeiten, wenn sie<br />
in ethnischer Hinsicht nicht die<br />
Bevölkerung ihres eigenen Landes<br />
repräsentieren.<br />
Die NSA, die Überwachungsbehörde<br />
der Vereinigten Staaten,<br />
deren Hauptquartier sich in Fort<br />
George G. Meade in Maryland<br />
befindet, die Behörde im Zentrum<br />
der Enthüllungen Edward<br />
Snowdens über den Missbrauch<br />
elektronischer Überwachung,<br />
sucht ihre Rekruten ganz ungeniert<br />
im Internet.<br />
Der Wortlaut: „In der wichtigsten<br />
Kryptologiebehörde der<br />
Nation arbeiten Sie mit den Besten<br />
und Intelligentesten an einigen<br />
der größten Herausforderungen<br />
unseres Landes. Mit Ihren Lösungen<br />
können Sie maßgeblich dazu<br />
beitragen, den Lauf der Weltgeschichte<br />
zu gestalten.“ Laut Website<br />
kann sich jeder bewerben, der<br />
Interesse an Computerwissenschaften,<br />
Maschinenbau, Mathematik,<br />
Sprachen, Überwachungs- und<br />
Signalanalyse, Logistik, Wirtschaft<br />
und Sicherheit hat.<br />
In Großbritannien kann man<br />
sich beim Londoner MI6 ebenfalls<br />
online bewerben. Versprochen<br />
wird potenziellen Agenten, dass sie<br />
mit ihrer „Planung, Durchführung<br />
und Dokumentation verdeckter<br />
Auslandseinsätze im Zentrum des<br />
Weltgeschehens stehen“.<br />
„Die Geheimdienste sind heute<br />
offener“, erklärt Earnest. „Wenn etwas<br />
geschieht wie der 11. September,<br />
bekommen sie Hunderttausende<br />
von Bewerbungen innerhalb<br />
weniger Tage, genau wie damals<br />
nach Pearl Harbour.“<br />
Seiner Aussage nach braucht<br />
es heutzutage nur noch Tatendrang<br />
und Intelligenz, um<br />
Spion zu werden. „Der Kopf ist<br />
das wichtigste Instrument. Es<br />
ist mehr wie die Arbeit eines<br />
investigativen Reporters. Es geht<br />
darum, Dinge herauszufinden,<br />
die andere Leute unbedingt im<br />
Verborgenen lassen wollen.“<br />
Heutzutage sind in der Spionage<br />
ähnliche Fähigkeiten erforderlich<br />
wie in einigen konventionelleren<br />
Berufen, führt Earnest weiter<br />
aus. „Ein Spion hat Tag für Tag mit<br />
Geheimnissen zu tun. Es gibt aber<br />
auch andere Leute in den verschiedensten<br />
Sparten, die ebenfalls an<br />
ein Berufsgeheimnis gebunden<br />
sind, beispielsweise Ärzte, Rechtsanwälte<br />
oder Journalisten. Da geht<br />
es doch jedem von uns ähnlich.“<br />
FANTASTISCHES<br />
SPIELZEUG<br />
Lange Zeit hoben sich Spione<br />
vor allem durch die neuesten<br />
technischen Spielereien von<br />
der Masse ab. Seit dem Ersten<br />
Weltkrieg haben sich in dieser<br />
Hinsicht die unglaublichsten<br />
Entwicklungen ergeben, von<br />
Signalabfängern und Luftaufklärung<br />
über Höhenflugzeuge und<br />
U2-Aufklärungsmaschinen bis<br />
FEMME FATALE<br />
Als die 28-jährige Anna Chapman 2010 in den Vereinigten<br />
Staaten als Spionin verhaftet wurde, machte<br />
sie verständlicherweise Schlagzeilen. Die Presse<br />
nannte die schöne Russin nur „Die Rothaarige“ und<br />
ließ sich umfassend darüber aus, dass sie nicht nur<br />
schön, sondern auch intelligent sei, eine Tatsache, die<br />
sie mit einem IQ von 162 mehr als bewies. Bald darauf<br />
wurde sie wieder nach Russland abgeschoben, wo sie<br />
mittlerweile eine Berühmtheit ist. Diesen Juli machte<br />
sie erneut Schlagzeilen, als sie NSA-Whistleblower<br />
Edward Snowden per Twitter fragte: „Snowden, willst<br />
du mich heiraten?!“. Kurz darauf twitterte sie noch: „@<br />
nsa passt ihr auf unsere Kinder auf?“.<br />
KOHLETARNSET UND KOHLEBOMBE<br />
OSS // CA. 1942 - 1945<br />
DIE KOHLEATTRAPPE WAR HOHL UND MIT SPRENG-<br />
STOFF GEFÜLLT, WURDE MIT DEN STIFTEN IM TARN-<br />
SET ANGEMALT UND DANN IN EINEM KOHLEHAUFEN<br />
VERSTECKT. BEIM VERFEUERN EXPLODIERTE SIE.<br />
DECHIFFRIER-ASCHENBECHER<br />
HERKUNFT UNBEKANNT // CA. 1930 - 1940<br />
DIESER ASCHENBECHER KONNTE UNBEMERKT<br />
OFFEN AUFGESTELLT WERDEN UND DIENTE DAZU,<br />
NACHRICHTEN ZU VERSCHLÜSSELN UND ZU<br />
DECHIFFRIEREN.<br />
KAMERA TESSINA UND ZIGARETTEN-ETUI ZUR TARNUNG<br />
STASI // 1960er<br />
DIE KAMERA TESSINA KONNTE SEHR EINFACH IN EINEM<br />
UMGEBAUTEN ZIGARETTEN-ETUI VERSTECKT WERDEN. DIESES<br />
MODELL BESTEHT AUS FAST 400 TEILEN UND ENTHÄLT UNTER<br />
ANDEREM RUBINSPLITTER ZUR REDUZIERUNG VON REIBUNG<br />
UND VERSCHLEISS. WINZIGE LÖCHER AN DER SEITE DES ETUIS<br />
WAREN IN RICHTUNG DER LINSE AUSGERICHTET, SODASS EIN<br />
SPION SICH EINFACH EINE ECHTE ZIGARETTE, DIE EBENFALLS IM<br />
ETUI STECKTE, HERAUSNEHMEN UND GLEICHZEITIG EIN FOTO<br />
SCHIESSEN KONNTE.<br />
107
Lifestyle<br />
superspion<br />
So waren beispielsweise sowohl<br />
die hochauflösende Fotografie als<br />
auch der Höhenflug Ergebnisse<br />
der Spionageforschung, ebenso<br />
wie der Satellit. Auch der erste<br />
Großrechner und der erste Solid-<br />
State-Computer (der Vorläufer<br />
unserer heutigen Laptops) entstammen<br />
der kryptoanalytischen<br />
Forschung.<br />
Die Pionierarbeit der NSA im<br />
Be<strong>reich</strong> der flexiblen Speichermöglichkeiten<br />
führte schließlich<br />
zur Erfindung der Magnetbandkassette.<br />
Sie trug außerdem wesentlich<br />
zum enormen Fortschritten<br />
in der Halbleitertechnologie,<br />
der Gesichtserkennung und der<br />
Entwicklung des ersten optischen<br />
Transistors bei. Dabei darf man<br />
nicht vergessen, dass dies nur<br />
einige der Erfindungen sind, von<br />
denen wir überhaupt wissen.<br />
hin zur Satellitenentwicklung.<br />
All diese Neuerungen brachten<br />
Durchbrüche im Spionagewesen.<br />
Laut Earnest waren schon<br />
lange vor dem Internet Technikfreaks<br />
entscheidende Elemente in<br />
jedem Geheimdienst. „Im Kalten<br />
Krieg schickten wir Agenten in die<br />
Sowjetunion. Es war jedoch die<br />
Aufklärung aus der Luft und die<br />
Fähigkeit, in die U-Boot-Bunker<br />
hineinzusehen und diese zu<br />
zählen, die sich für uns wirklich<br />
auszahlte“, erklärt er.<br />
Geheimdienste stützten sich<br />
dabei stark auf die Forschung und<br />
Entwicklung der Privatwirtschaft.<br />
„Einer der wichtigsten Aspekte<br />
der damaligen Zeit war die Abstimmung<br />
zwischen den Geheimdiensten<br />
und dem Privatsektor in<br />
der technischen Entwicklung. Die<br />
Geheimdienste wollten immer<br />
ihrer Zeit voraus sein“, so Earnest.<br />
In Wahrheit gingen die Geheimdienste<br />
über Jahrzehnte weit<br />
über ihre Zeit hinaus, ohne dass der<br />
Rest von uns das mitbekommen<br />
hätte. Wenn sich die Geschichte<br />
wiederholt, wird das, woran auch<br />
immer ihre Forschungs- und<br />
Entwicklungsprogramme gerade<br />
arbeiten sollten, jedoch ganz sicher<br />
erst in einigen Jahren kommerziell<br />
in Serie gehen.<br />
Die Erfordernisse der Spionagetätigkeit<br />
führten häufig zu<br />
technologischen Durchbrüchen.<br />
Der Spion der Zukunft<br />
Doch wo wird uns das alles hinführen?<br />
Für einige ist der Wirbel<br />
um die Behauptungen des flüchtigen<br />
Whistleblowers Edward Snowden<br />
hinsichtlich der Anwendung<br />
passiver Abhör- und Erkennungsprogramme<br />
auf Millionen von<br />
E-Mails und Telefongespräche nur<br />
der Anfang eines neuen Zeitalters<br />
der computergestützten Spionage –<br />
die die meisten traditionellen Jobs<br />
in dieser Branche sogar überflüssig<br />
machen könnte. Wenn man in diese<br />
Richtung denken will, werden<br />
sich aber für technisch versierte<br />
Bewerber noch viele neue Möglichkeiten<br />
ergeben.<br />
Die CIA arbeitet seit Jahrzehnten<br />
mit Algorithmen der<br />
Spieltheorie ähnlich denen, wie<br />
sie in komplexen Formeln der<br />
Hochfinanz verwendet werden.<br />
Laut Insidern sollen diese für den<br />
Spionageeinsatz Muster erkennen,<br />
indem sie einen Zusammenhang<br />
zwischen elektronischer Kommunikation<br />
und Nachrichten,<br />
108<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
Terrordrohungen und aktuellen<br />
Ereignissen herstellen.<br />
Viele der Theorien, mit denen<br />
die CIA arbeitet, werden Dr. Bruce<br />
Bueno de Mesquita, Professor<br />
für Politikwissenschaft der New<br />
York University, zugeschrieben.<br />
In einem Artikel im „Guardian“<br />
vom Juli 2013 schreibt Christopher<br />
Steiner, Autor des Buches<br />
„Automate This: How Algorithms<br />
Came to Rule Our World“,<br />
laut Bueno de Mesquita sei die<br />
menschliche Intelligenz fehleranfällig,<br />
da wir uns auf „Gerüchte,<br />
Andeutungen und Hintergrundgeschichten“<br />
sowie vorgefasste<br />
Meinungen hinsichtlich des<br />
Wertes einer Quelle verlassen.<br />
Im Vergleich dazu, so argumentiert<br />
Steiner, ist das Ziel von<br />
Algorithmen einzig und allein das<br />
Auffinden von Datenströmen, die<br />
für den Menschen unmöglich zu<br />
erkennen sind. Ein zusätzlicher<br />
Vorteil besteht darin, dass sie Tag<br />
für Tag rund um die Uhr arbeiten<br />
können und – anders als Snowden<br />
– nicht dazu neigen, Geheimnisverrat<br />
oder Gegenspionage zu<br />
betreiben. Laut seines Artikels<br />
lagen im Rahmen einer CIA-Studie<br />
bei mehr als 1700 Vorhersagen<br />
bezüglich zukünftiger, für den<br />
Geheimdienst relevanter Ereignis-<br />
se die Algorithmen von Bueno de<br />
Mesquita doppelt so oft richtig wie<br />
die CIA-eigenen Analysten.<br />
„Das ist absolut nachvollziehbar<br />
– genau wie unser eigenes<br />
Leben immer mehr über technologische<br />
Medien stattfindet, geht<br />
auch die Spionagearbeit immer<br />
mehr in diese Richtung“, erklärt<br />
Liulevicius. „Allerdings auf einer<br />
sehr abstrakten Ebene, da die<br />
Experten Millionen elektronischer<br />
Nachrichten durchgehen<br />
und nach zu interpretierenden<br />
Metadaten suchen.“<br />
Natürlich bedeutet all das<br />
nicht unbedingt das Ende des<br />
menschlichen Spions.<br />
„Das menschliche Element<br />
wird auch weiter benötigt, da es<br />
bei der Interpretation von Daten ja<br />
letztlich darum geht, menschliche<br />
Entscheidungen und Pläne zu verstehen“,<br />
argumentiert Liulevicius.<br />
„Und dieses menschliche<br />
Element ist noch genauso unbeständig<br />
und mysteriös wie vor<br />
Urzeiten.“<br />
Auch Moran ist davon<br />
überzeugt, dass Technologie den<br />
Menschen in der Spionage niemals<br />
ganz ersetzen kann, schon allein<br />
weil wir so unvorhersehbar sind.<br />
„Algorithmen zu entwickeln,<br />
die menschliche Emotionen und<br />
Schwächen, die sich ständig<br />
verändern und von unzähligen<br />
Faktoren beeinflusst werden,<br />
präzise vorhersagen können?<br />
Ich glaube nicht, dass das möglich<br />
ist.“<br />
Echte Spione wie Vincent<br />
dürften hoffen, dass sie damit<br />
richtig liegt. Andernfalls<br />
müsste er sich, genau wie viele<br />
andere seines Fachs, in Zukunft<br />
nach einem neuen Job umsehen.<br />
Und vermutlich auch nach<br />
einem schöneren Hemd.<br />
DER HELD, DEN NICHTS<br />
UMBRINGEN KANN<br />
In einer Geschichte, in der es um Spione geht, James<br />
Bond nicht zu erwähnen, ist unvorstellbar – allerdings<br />
nicht so unvorstellbar wie die Laster dieser<br />
von Ian Fleming geschaffenen Figur. Im Verlauf eines<br />
Dutzends von Romanen kippte sich Agent 007 im<br />
Durchschnitt auf jeder siebten Seite ein alkoholisches<br />
Getränk hinter die Binde - insgesamt 317. Außerdem<br />
rauchte er bis zu 70 starke Zigaretten pro Tag, wobei<br />
er sich manchmal bemühte, seinen Konsum auf 20 pro<br />
Tag „einzuschränken“. Im echten Leben wäre der Superspion<br />
also vermutlich ein krebszerfressenes Wrack<br />
gewesen, mit einer Leber wie ein alter Spülschwamm –<br />
vorausgesetzt natürlich er hätte die Gefahren, die sein<br />
Job mit sich bringt, überhaupt überlebt, um jemandem<br />
seine Geschichte erzählen zu können.<br />
DAS INTERNATIONALE SPIONMUSEUM PRÄSENTIERT: DAS HANDWERKSZEUG<br />
PFEIFENPISTOLE<br />
BRITISH SPECIAL FORCES // CA. 1939 - 1945<br />
MIT DIESER GANZ NORMAL AUSSEHENDEN PFEIFE<br />
KONNTE MAN EINE PERSON DURCH ABSCHUSS<br />
EINES KLEINEN PROJEKTILS AUF GERINGE<br />
ENTFERNUNG TÖTEN. SIE ANZUZÜNDEN WÄRE<br />
VERMUTLICH KEINE SO GUTE IDEE GEWESEN.<br />
LIPPENSTIFTPISTOLE<br />
KGB // CA. 1965<br />
WURDE WÄHREND DES KALTEN KRIEGES VON<br />
KGB-AGENTINNEN BENUTZT. ES HANDELT SICH<br />
UM EINE 4,5 MM-EINZELSCHUSSWAFFE FÜR DEN<br />
ULTIMATIVEN TODESKUSS.<br />
STEINECK ABC UHRENKAMERA<br />
DEUTSCHLAND // CA. 1949<br />
DIESE KLEINSTBILDKAMERA ERMÖG-<br />
LICHTE ES EINEM AGENTEN, FOTOS ZU<br />
SCHIESSEN, INDEM ER VORGAB, AUF<br />
DIE UHR ZU SEHEN. DER AGENT MUSSTE<br />
DIE KAMERA SORGFÄLTIG AUSRICHTEN,<br />
WAS OHNE SUCHER NICHT EINFACH<br />
WAR, UND SIE DANN ÜBER EINEN KNOPF<br />
AN DER UHR AUSLÖSEN. DER FILM BOT<br />
PLATZ FÜR ACHT AUFNAHMEN.<br />
109
<strong>DMAX</strong><br />
TV PROGRAMM<br />
HIGHLIGHTS<br />
OKTOBER<br />
SO EMPFÄNGST DU <strong>DMAX</strong><br />
Du empfängst <strong>DMAX</strong> und <strong>DMAX</strong><br />
HD über Satellit, Kabel und IPTV<br />
in Deutschland, Öster<strong>reich</strong> und der<br />
Schweiz in folgenden Netzen und<br />
bei folgenden Anbietern.<br />
Mehr Infos auf dmax.de/empfang<br />
DEUTSCHLAND<br />
KABEL<br />
Kabel Deutschland<br />
•<br />
Unitymedia • •<br />
Kabel BW • •<br />
Eutelsat Kabelkiosk • •<br />
Telecolumbus • •<br />
Primacom • •<br />
Netcologne • •<br />
ImmoMediaNet<br />
•<br />
KMS Kabel & Medien Service •<br />
Willy.tel<br />
•<br />
Wilhelm.tel<br />
•<br />
SATELLIT<br />
Astra<br />
•<br />
HD+<br />
•<br />
IPTV<br />
Deutsche Telekom • •<br />
Vodafone • •<br />
Zattoo<br />
•<br />
ÖSTERREICH<br />
KABEL<br />
UPC Austria<br />
•<br />
Salzburg AG<br />
•<br />
Kabelsignal AG<br />
•<br />
Liwest<br />
•<br />
B.Net Burgenland Telekom •<br />
SATELLIT<br />
Astra<br />
•<br />
HD Austria<br />
•<br />
IPTV<br />
A1 Telekom Austria • •<br />
SCHWEIZ<br />
KABEL<br />
UPC Cablecom • •<br />
Digital Cable Group • •<br />
SATELLIT<br />
Astra<br />
•<br />
IPTV<br />
Swisscom • •<br />
Sunrise<br />
•<br />
In den nächsten Wochen ist für jeden Geschmack etwas im Programm:<br />
Militärfahrzeughändler, Pfandhausgeschichten, Hardcore-Armwrestling,<br />
Schädlinge im Körper und unfreiwillige Reisen mit viel Humor –<br />
volles Programm in den kommenden Wochen. Weitere Highlights,<br />
Videos und die Sendezeiten findest Du auf dmax.de<br />
AB SEPTEMBER<br />
NEUE<br />
SERIE<br />
GAME OF ARMS<br />
Gewaltiger Bizeps und pures Adrenalin: <strong>DMAX</strong> bringt den neuesten TV-Hit des amerikanischen<br />
Senders AMC („Breaking Bad“, „Mad Men“, „Walking Dead“) nach Deutschland. Das<br />
Non-Fiction-Format „Game of Arms“ hat in den USA mit tollen Einschaltquoten für Furore<br />
gesorgt. Muskelbepackte Ausnahmeathleten mit Wandschrank-Statur kämpfen beim Armwrestling<br />
bis zum Umfallen. Die Serie begleitet fünf Teams aus den Bundesstaaten Pennsylvania,<br />
Missouri, Kalifornien, Louisiana und New York und zeigt, wie die Kraftsportler leben,<br />
trainieren und beim Duell Mann gegen Mann um Preisgelder fighten.<br />
110<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
NEUE<br />
STAFFEL<br />
NEUE<br />
SERIE<br />
AB SEPTEMBER<br />
Die wundersamen Reisen<br />
des Karl PilkiNGTON<br />
Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde! Davon kann Karl<br />
Pilkington ein Lied singen. Der Brite ist der geborene Antiheld<br />
und hat das Draufgängertum nicht gerade mit der Muttermilch<br />
aufgesogen. Trotzdem schicken ihn seine Kumpel Ricky Gervais<br />
und Stephen Merchant auf große Weltreise zu den sieben Weltwundern<br />
– von China bis nach Ägypten. Die Serie von den Machern<br />
des britischen „Stromberg“-Vorbilds „The Office“ ist gespickt mit<br />
intelligentem Humor und dokumentiert die Reisen eines Mannes,<br />
der eigentlich lieber zu Hause geblieben wäre.<br />
NEUE<br />
STAFFEL<br />
AB SEPTEMBER<br />
Steel Buddies<br />
Stahlharte Geschäfte<br />
Würdest Du gerne ein U-Boot besitzen? <strong>Such</strong>st Du einen Helikopter oder einen Geländewagen?<br />
Dann sind Michael Manousakis und die Jungs von „Morlock Motors“ die<br />
beste Adresse. Das Team kann alles beschaffen. Auf dem Firmengelände im Westerwald<br />
stehen bereits Hunderte von alten Militärfahrzeugen aus aller Herren Länder,<br />
vom Hummer H1 bis zum Oshkosh Navy 3000 Fire Truck. Die Doku-Serie begleitet<br />
die Motor- und Mechanik-Experten bei ihrer weltweiten <strong>Such</strong>e nach ausrangierten<br />
Armeefahrzeugen, die alle liebevoll restauriert werden.<br />
NEUE<br />
SERIE<br />
AB OKTOBER<br />
Der Feind in meinem Körper<br />
Die Vorstellung, winzige Schmarotzer in sich zu tragen, die sich<br />
unaufhaltsam durch den eigenen Körper fressen, jagt wohl jedem<br />
eine Gänsehaut über den Rücken. Und in der Tat: Parasiten<br />
zählen zu den heimtückischsten Organismen der Welt. Haben<br />
sie ihren Wirt erst einmal befallen, nisten sie sich – meistens<br />
unbemerkt – im Körper des Opfers ein, ernähren sich von dessen<br />
Blut oder Gewebe und vermehren sich munter weiter. „Der Feind<br />
in meinem Körper“ dokumentiert dramatische Fälle, bei denen<br />
Menschen von den schlimmsten Schädlingen befallen wurden.<br />
Opfer berichten von ihrem Kampf gegen die unsichtbaren Killer,<br />
Mediziner erläutern, welche Arten es gibt, und warum sie für<br />
den Menschen so bedrohlich sind.<br />
AB SEPTEMBER<br />
Hardcore Pawn<br />
Das härteste Pfandhaus Detroits<br />
Vom Diamantring über das Schlagzeug bis zum Rasenmäher: Wenn es darum geht,<br />
den Wert von Gegenständen zu taxieren, macht Les Gold niemand etwas vor, denn ihm<br />
gehört das größte Pfandhaus in Detroit. Nichtsdestotrotz artet sein Gewerbe bei bis<br />
zu 1.000 Kunden pro Tag mitunter in akuten Stress aus. Denn obwohl Les und seine<br />
Angestellten ihrer Klientel im „American Jewelry and Loan“ stets einen angemessenen<br />
Preis bezahlen, macht der eine oder andere im Laden dennoch Krawall. Deshalb<br />
muss dort mitunter sogar die Polizei anrücken. Diese neue Serie liefert ungeschminkte<br />
Eindrücke aus dem lebhaften Alltag eines amerikanischen Pfandleihgeschäfts.<br />
111
impressum<br />
Impressum<br />
die nächste Ausgabe<br />
erscheint am<br />
08.10.2014<br />
Chefredaktion<br />
Anja Deininger, [v. i. S. d. P.]<br />
Stellvertretung<br />
Manuel Álvarez<br />
Art director<br />
Patrick Diepold<br />
rEdaktion<br />
Manuel Álvarez [mar], Thomas Fischer [tf],<br />
Anja Deininger [ad], Arnd Wängler [aw]<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe Sue Diederichs, Sebastian Stoll, Reinhard Haas, Manuel Masiero,<br />
Cain Nunns, Stefan Schickedanz, Zsuzsanna Thot, Karolin Langfeldt<br />
[Freunde von Freunden, fvonf.com], Dirk Waasen, Valerie Wolf<br />
Schlussredaktion<br />
elke Christine Knitter<br />
Anschrift der Redaktion<br />
Richard-Reitzner-Allee 2, 85540 Haar bei München,<br />
Tel. 089 25556-1111, Fax 089 25556-1186<br />
[<strong>DMAX</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint monatlich]<br />
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10 % Nachlass auf den Abopreis.<br />
EINZELHEFT-NACHBESTELLUNG Burda Direct GmbH, 77649 Offenburg, Tel. 0781 6394548,<br />
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112<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN Oktober 2014
FUNDSTÜCK<br />
DES MONATS<br />
FUNDSTÜCK<br />
DES MONATS<br />
OKTOBER<br />
DIE ZAUBERWÜRFEL-CHALLENGE<br />
Der Original-Zauberwürfel, auch Rubik´s Cube genannt, ist mit seinen 3 x 3 Seiten,<br />
die auch noch farblich gekennzeichnet sind, eine knifflige Angelegenheit. Rot zu<br />
Rot, Gelb zu Gelb usw. Geübten gelingt es jedoch bereits unter einer Minute die<br />
Flächen wieder richtig zu sortieren.<br />
150 FELDER ZUM KNOBELN<br />
Wen solche „Kinderspielchen“ nicht wirklich herausfordern, der kann sich jetzt den<br />
neuen nackten Black-Edition-Zauberwürfel mit 5 x 5 Feldern auf jeder Seite bestellen.<br />
Für schlappe 9 Euro bekommst Du da richtigen Knobelspaß, und nur die Besten der<br />
Besten schaffen es, die schwarzen Seiten wieder ins Ursprungsformat zurückzubringen.<br />
Auch auf Partys bist Du mit diesem Würfel immer der Mittelpunkt des Interesses der<br />
anwesenden Damen und Herren. Für den Black-Edition-Zauberwürfel gibt es keine Lösungsanleitung,<br />
denn kein Algorithmus kann die Komplexität der Aufgabe beschreiben.<br />
Der Vorteil: Beim Sortieren bestimmst Du, wann der Würfel wieder richtig ist. Wer will<br />
das kontrollieren? Aber pssssst, keinem weitersagen!<br />
Unbedruckter Zauberwürfel,<br />
www.getdigital.de, 9 Euro<br />
Kleiner Tipp: Der Würfel lässt sich natürlich auch mit Fotos bekleben, z.B. in Form einer<br />
Fotostory oder einfach ein Foto in 25 Teile schneiden und auf die Felder kleben. Aber wer<br />
macht das schon, wenn man den unendlichen Knobelspaß haben kann?<br />
114<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN OKTOBER 2014
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So geht’s einfacher: Scannen<br />
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Smartphone oder Tablet.<br />
Mitarbeiter der WEKA MEDIA PUB LISHING GmbH sowie deren Angehörige sind ausgenommen. Die Auslosung erfolgt unter juristischer Aufsicht, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Teilnahmeschluss der Wahl ist der 10. Oktober 2014.
DISCOVERY<br />
FÜR ALLE ANDEREN<br />
GIBT ES DAS INTERNET<br />
51° 7' 22.8" S 73° 6' 57.6" W, Torres del Paine, Chile<br />
landrover.de<br />
Verbrauchs- und Emissionswerte: Kraftstoffverbrauch (l/100 km) außerorts 9,9–7,3, innerorts 14,4–8,6,<br />
kombiniert 11,5–7,8; CO 2 -Emission 269–207 g/km, CO 2 -Effizienzklassen D, B. Alle Angaben wurden nach dem<br />
Messverfahren RL 80/1268/EWG ermittelt. Bitte fahren Sie verantwortungsbewusst: on- wie offroad.