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TATON MAI 2012 - Fabrik Hamburg

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Programm<br />

!<br />

Hazmat Modine<br />

Manchmal schneien einem Platten ins Haus, die einen schon<br />

nach drei Minuten aus aller Überfütterung und Lethargie gerissen<br />

haben. Meist geschehen auf und mit ihnen wundersame<br />

Dinge, die im Moment erstmal nicht zu erklären sind. Mit den<br />

Alben von Hazmat Modine ging uns das immer wieder so. Da<br />

bliesen zwei Weltbürger namens Wade Schuman und Randy<br />

Weinstein die diatonische Mundharmonica, als gelte es, den<br />

alten Gevatter Blues zu retten, am Ende aber war das gar kein<br />

Blues, jedenfalls keiner der reinen Lehre. Dargeboten mit Tuba,<br />

Hawaii-Gitarre, Trompete und Claviola kam so etwas wie Blues-<br />

Klezmer, wie Vaudeville-Country dabei heraus. Und im nächsten<br />

Song fanden Schuman und Weinstein dann vielleicht schon zu<br />

einer wahrhaft weltumspannenden Form des Blues. Ganz und<br />

gar unerhört, was diese Band aus New York City sich alles so<br />

traut. Schuman beschwört in seinen angeschrägten Kompositi-<br />

onen die Musik der Zwanziger und Dreißiger, ohne die Nostalgie<br />

zum Selbstzweck zu erklären. Wie sonst nur bei Tom Waits oder<br />

Dr. John verkehrt sich hier die Erinnerung zum Blick nach vorn,<br />

dorthin, wo vielleicht doch wieder einmal die Musik nach ihrem<br />

Unterhaltungswert und nicht nach vermeintlich Zeitgemäßem<br />

bewertet werden könnte. Geschichte schwitzt diese Musik aus<br />

jeder Pore aus. Wir entdecken den Klezmer und auch die Folklore<br />

Osteuropas, der Cotton Field Blues ist stets präsent, Schumann<br />

singt mal wie Cab Calloway, dann wieder wie Big Mama<br />

Thornton, aber in jedem seiner Songs findet irgendwie auch die<br />

Gegenwart statt. Als Rhythmus, als Arrangement, als Textzeile.<br />

Es hat wahrscheinlich noch keinen besseren Blues, der eben gar<br />

kein reiner Blues ist, gegeben als diesen.<br />

FABRIK 31.5.12 21:00<br />

Liebe Freundinnen und Freunde der FABRIK,<br />

seit September 1979 machen wir die Programmzeitschrift der FABRIK, sie hat eine<br />

Auflage von 36.000 und wird - wir Ihr wisst - kostenlos verteilt. Nun, wir, meinen, es ist<br />

an der Zeit, nach so vielen Jahren eine Korrektur vorzunehmen, unter anderem deshalb,<br />

weil auch wir sparen müssen. Wundert Euch also nicht, wenn wir ab Juli/August <strong>2012</strong><br />

mit einem kleineren attraktiven Format für Euch präsent sein werden.<br />

Und noch eine Neuigkeit möchte ich Euch mitteilen, ich habe seit Anfang April meine<br />

Funktion als Geschäftsführer der FABRIK Stiftung abgegeben an Frau Ulrike Lorenz. Sie<br />

wird die 41jährige inhaltliche Arbeit, die den guten Ruf der FABRIK begründet hat,<br />

zukunftsweisend fortsetzen.<br />

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr der FABRIK weiterhin treu bleibt und unsere Arbeit<br />

auch in der Zukunft interessiert und positiv begleitet.<br />

Mit herzlichem Gruß<br />

Euer Horst Dietrich<br />

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