TATON MAI 2012 - Fabrik Hamburg
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Allan Holdsworth Band<br />
Bei Musikern wie diesem kommt man am ehesten mit dem sonst eher verpönten Namedropping<br />
weiter. Beginnen wir doch einfach Ende der Sechziger, als Holdsworth aus Bradford, Yorkshire nach<br />
London umzog und zuerst bei Ian Carrs „Nucleus“, dann bei John Hisemans Colosseum-Nachfolger<br />
„Tempest“ und schließlich bei Soft Machine Gitarre spielte, während er gleichzeitig mit Tony Williams<br />
„Lifetime“ aufnahm. Es folgten Zusammenarbeiten mit Gong, Jean-Luc Ponty, John Stevens, Stanley<br />
Clarke, Herbie Hancock, Esther Phillips, Chad Wackerman und Level 42. Heißt im Grunde dies: Ohne<br />
Holdsworth wäre der Jazzrock nicht das gewesen und geworden, als was wir ihn heute kennen.<br />
Nebenher fuhr der Engländer passioniert Rennrad und braute ebenso passioniert sein eigenes Bier.<br />
Derweil kreierten etliche Gitarren-Hersteller ihr ganz eigenes und meist ziemlich exklusives<br />
Holdsworth-Modell und erklärten sich, womit wir wieder beim Namedropping wären, folgende nicht<br />
gänzlich unbekannten Musiker zu Fans von Allan: Pat Metheny, Carlos Santana, Frank Zappa, Joe<br />
Satriani, Joe Pass und Eddie van Halen. Und jetzt kommen Sie. Am besten gleich zu uns, denn so<br />
einen will man ja nicht verpassen. Der ist nämlich mit seinen 65 Jahren noch immer eine Sensation.<br />
FABRIK 6.5.12 21:00<br />
Nits<br />
Zum Glück waren sie niemals das in Reinkultur, als was sie einst die Enzyklopädien führten: Eine New<br />
Wave-Band. Die nämlich sind heute kaum mehr als charmant und eigenwillig, sondern viel eher als<br />
aufgeblasen und penetrant in Erinnerung - zwei Attribute, die auf die holländischen Nits nicht anzuwenden<br />
sind. Wer allein schon einen seiner Songs beinahe sarkastisch „In The Dutch Mountains“<br />
nennt, muss über ein gerüttelt Maß an Humor verfügen - ein bekanntlich dem Wave der Achtziger<br />
absolut nicht anhaftender Wesenszug. Die 1974 in Amsterdam gegründete Band hat zwar kommerziell<br />
betrachtet ihren Zenith überschritten, musikalisch allerdings installieren die beiden verbliebenen<br />
Gründungsmitglieder Henk Hofstede (Gesang und Gitarre) und Rob Kloet (Schlagzeug) ihr<br />
jüngst erschienenen Album „Malpensa“ eher ein paar Jahre unserer Zeit voraus. Hofstede hat hier die<br />
spannenden Erfahrungen, die er in Arbeiten mit so extrem experimentell ausgerichteten Musikern<br />
wie Simon Ho und Värttinä oder auf skeptisch beäugten Tourneen mit Uriah Heep sammelte, in weit<br />
mehr als nur zeitgemäßen, dabei jedoch nie anstrengenden Pop übersetzt. Eine Entdeckungsreise für<br />
Fortgeschrittene.<br />
FABRIK 9.5.12 21:00<br />
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