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Präparat 1 - Christopher Gallian, Diplom-Ingenieur der Chemischen ...

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Name: <strong>Gallian</strong> Studiengang: Chemische Technik (4T) Datum: 19.10.04<br />

Vorname: <strong>Christopher</strong> Matrikelnummer: 0321296 Seite: 1 von 6<br />

<strong>Präparat</strong>: 1 Produkt: Chlorcyclohexan durchgeführt: 12.10.04<br />

<strong>Präparat</strong> 1: Herstellung von Chlorcyclohexan durch<br />

nucleophile Substitution an Cyclohexanol<br />

1. Literaturangaben<br />

[1] K.P.C. Vollhard, N.E. Schore<br />

Organische Chemie - 3. Auflage<br />

Wiley-VCH Verlag GmbH, 2000<br />

[2] Gattermann, Wieland<br />

Die Praxis des organischen Chemikers - 43. Auflage<br />

DeGruyter-Verlag, 1982<br />

2. Reaktionsmechanismus und Reaktionsgleichung<br />

2.1.1. Mechanismus <strong>der</strong> Hauptreaktion (SN1)<br />

(1) Protonierung <strong>der</strong> OH-Gruppe, bilden<br />

von H2O als gute Abgangsgruppe<br />

ZnCl2<br />

HCl<br />

- 1 -<br />

(2) abspalten von Wasser<br />

- H2O<br />

(3) bilden des Carbenium-Ions<br />

(5) bilden des Produkts (4) Angriff des Nucleophils an das Carbenium-Ion<br />

„von Oben o<strong>der</strong> Unten“


Name: <strong>Gallian</strong> Studiengang: Chemische Technik (4T) Datum: 19.10.04<br />

Vorname: <strong>Christopher</strong> Matrikelnummer: 0321296 Seite: 2 von 6<br />

<strong>Präparat</strong>: 1 Produkt: Chlorcyclohexan durchgeführt: 12.10.04<br />

2.1.2. Reaktionsgleichung<br />

+ HCl<br />

ZnCl2<br />

2.2.1. Mechanismus <strong>der</strong> Nebenreaktion (E1 als Konkurrenzreaktion)<br />

(1) Protonierung <strong>der</strong> OH-Gruppe, bilden<br />

von H2O als gute Abgangsgruppe<br />

ZnCl2<br />

HCl<br />

-H +<br />

- 2 -<br />

(2) abspalten von Wasser<br />

- H2O<br />

(3) bilden des Carbenium-Ions<br />

+H2O<br />

(5) bilden des Nebenprodukts (4) stabilisieren des Carbenium-Ions durch umlagern<br />

eines Elektronenpaars und abspalten eines Protons<br />

2.2.2. Reaktionsgleichung<br />

+ H2O


Name: <strong>Gallian</strong> Studiengang: Chemische Technik (4T) Datum: 19.10.04<br />

Vorname: <strong>Christopher</strong> Matrikelnummer: 0321296 Seite: 3 von 6<br />

<strong>Präparat</strong>: 1 Produkt: Chlorcyclohexan durchgeführt: 12.10.04<br />

3. Ansatz<br />

Substanz Molmasse Dichte<br />

[g/mol] [g/cm 3 Stoffmenge Masse Volumen<br />

] [mol] [g] [ml]<br />

Cyclohexanol 110,16 0,94 0,2 20,4 22<br />

Zinkchlorid 136,28 2,91 0,4 54,4 - - -<br />

konz. Salzsäure - - - 1,15 ca. 0,22 - - - 20<br />

4. Versuchsdurchführung<br />

4.1. Aufbau <strong>der</strong> Reaktionsapparatur:<br />

Als Vorlagebehälter dient ein Dreihalskolben (250ml). Der Inhalt des<br />

Kolbens soll durch einen KPG-Rührer durchmischt werden. Außerdem<br />

werden an den Kolben noch ein Rückflusskühler und ein Tropftrichter<br />

angeschlossen. Im späteren Versuchsverlauf kann <strong>der</strong> Tropftrichter<br />

durch ein Thermometer ausgetauscht werden. Das Erhitzen des<br />

Reaktionsgemisches erfolgt durch einen Heizpilz.<br />

4.2. Durchführung:<br />

Im Vorlagebehälter wird das Zinkchlorid, unter Bildung einer<br />

gelblichen Lösung, in <strong>der</strong> Salzsäure gelöst. Danach wird innerhalb von<br />

5 Minuten das Cyclohexanol hinzu getropft, wobei eine rote bis<br />

braune Färbung entsteht. Der Tropftrichter wird entfernt und durch ein<br />

Innenthermometer ersetzt. Die Lösung wird dann aufgeheizt, wobei<br />

sich eine am Innenthermometer abgelesene Temperatur von 120°C<br />

einstellt. Die Lösung nimmt dabei eine dunkelgraue bis schwarze<br />

Farbe an.<br />

Nach einstündigem Kochen <strong>der</strong> Lösung wird die Wärmequelle entfernt und man lässt das<br />

Gemisch abkühlen. Nach dem Abkühlen lassen sich deutlich zwei Phasen erkennen. Eine<br />

grüne, organische Phase im oberen Teil und eine gelbliche, wässerige, Phase im unteren Teil.<br />

Die organische Phase enthält das Produkt und wird mittels eines Scheidetrichters von <strong>der</strong><br />

wässerigen Phase abgetrennt. Um eine bessere Trennung zu erzielen werden vor dem<br />

Überführen in den Scheidetrichter 60ml Wasser mit in den Vorlagebehälter gegeben.<br />

4.3. Reinigung des Produkts:<br />

Die organische Phase enthält außer dem Produkt noch Spuren an Wasser und sonstige<br />

Nebenprodukte wie z.B. Cyclohexen. Um das Produkt zu isolieren muss die Phase von<br />

Wasser befreit und anschließend einer Destillation unterzogen werden.<br />

Zum Entfernen des Wassers wird Calciumchlorid (wasserfrei u. fein gekörnt) zugegeben und<br />

geschwenkt. Um das Calciumchlorid wie<strong>der</strong> abzutrennen wird die Lösung mit einem<br />

Papierfilter filtriert. Für die folgende Destillation wird sie dann in einen 100ml Rundkolben<br />

gegeben.<br />

- 3 -<br />

Abb.1 Reaktionsaparatur


Name: <strong>Gallian</strong> Studiengang: Chemische Technik (4T) Datum: 19.10.04<br />

Vorname: <strong>Christopher</strong> Matrikelnummer: 0321296 Seite: 4 von 6<br />

<strong>Präparat</strong>: 1 Produkt: Chlorcyclohexan durchgeführt: 12.10.04<br />

4.4. Aufbau <strong>der</strong> Destillationsapparatur:<br />

Als Vorlagebehälter für die Destillation dient eine<br />

100ml Rundkolben. Über eine Claisenaufsatz wird<br />

<strong>der</strong> Kolben mit einem Liebigkühler verbunden. Der<br />

Claisenaufsatz wird mit einem Glasstopfen und<br />

einem Destillationsthermometer versehen. An das<br />

Ende des Liebigkühlers wird zum Abtrennen des<br />

Vorlaufs eine Spinne befestigt.<br />

4.5. Durchführung <strong>der</strong> Destillation:<br />

Die organische Phase wird mit einem Heizpilz<br />

erhitz. Um einem Siedeverzug entgegenzuwirken<br />

wird mit Magnetrührer und Rührfisch durchmischt.<br />

Die erste Fraktion erfolgt bei etwa 85°C<br />

abgelesener Temperatur. Sie macht sich durch einen<br />

plötzlichen, schnellen Anstieg und einem, nach<br />

Abdestillation <strong>der</strong> Fraktion, schnellen fall <strong>der</strong><br />

Temperatur bemerkbar.<br />

Eine weitere Fraktion tritt bei etwa 100°C auf. Durch drehen <strong>der</strong> Spinne wird sie in einem<br />

an<strong>der</strong>en Kolben aufgefangen. Das Produkt wird in <strong>der</strong> letzen Fraktion Abgetrennt bei einer<br />

Abgelesenen Temperatur von etwa 135°C (Lit. 139-141°C). Nach erfolgter Destillation sinkt<br />

die Temperatur auf 50°C ab. Im Kolben befindet sich noch ein Rest <strong>der</strong> organischen Phase,<br />

<strong>der</strong> sich nicht mehr verflüchtigt. Die Destillation wird an dieser Stelle beendet.<br />

4.6. Probe auf Doppelbindungen:<br />

Es werden je 1ml des Vorlaufs und des Produkts entnommen und jeweils in 10ml<br />

Diethylether gelöst. Danach werden einige Tropfen Bromwasser zu den Lösungen gegeben.<br />

Die Lösung aus dem Vorlauf entfärbt das Bromwasser. Die Lösung mit dem Produkt weist<br />

keine Reaktion auf.<br />

5. Ausbeute<br />

Masse [g] Stoffmenge [mol] Prozent [%]<br />

Theorie 23,7 0,2 100<br />

Literatur 14 - 15 0,12 - 0,13 59 - 63<br />

Versuch 9,3 0,08 40<br />

6. Eigenschaften des Produkts<br />

Form: flüssig<br />

Farbe: klar, farblos<br />

Brechungsindex: 1,4610<br />

- 4 -<br />

Abb.2 Destillationsaparatur


Name: <strong>Gallian</strong> Studiengang: Chemische Technik (4T) Datum: 19.10.04<br />

Vorname: <strong>Christopher</strong> Matrikelnummer: 0321296 Seite: 5 von 6<br />

<strong>Präparat</strong>: 1 Produkt: Chlorcyclohexan durchgeführt: 12.10.04<br />

7. Qualitativer Nachweis von Alkenen (Doppelbindungen)<br />

Die Entfärbung von Bromwasser ist ein qualitativer Nachweis für Doppelbindungen. Da im<br />

Vorlauf Cyclohexen enthalten ist entfärbt sich das Bromwasser bei dem Nachweis.<br />

7.1. Mechanismus <strong>der</strong> elektrophilen Addition (AE)<br />

(1) induzierter Dipol am Br2 Molekül,<br />

elektrophiler Angriff an Doppelbindung<br />

Diethylether<br />

- 5 -<br />

(2) bilden eines Bromium-Ions unter<br />

Dissoziation des Br2 Moleküls<br />

(5) bilden des Trans-1,2-Dibromcyclohexans (4) Angriff des Nucleophils (Br - ) von <strong>der</strong><br />

„Rückseite“<br />

8. Vergleich von SN1 und SN2<br />

Ob bei eine Reaktion nach SN1 o<strong>der</strong> SN2 abläuft hängt von mehreren Parametern ab.<br />

8.1. Stellung des elektrophilen Zentrums<br />

Das elektrophile Zentrum kann ein Methylkation o<strong>der</strong> ein primärer, sekundärer o<strong>der</strong> tertiärer<br />

Kohlenstoff sein. Die Stabilität des Carbeniumions nimmt vom Methylkation zum tertiären<br />

Kohlenstoff zu.<br />

Ein Methylkation und ein primärer Kohlenstoff reagieren also nach dem SN2 Mechanismus.<br />

Ein tertiärer Kohlenstoff wird hingegen nach dem SN1 Mechanismus reagieren. Beim Angriff<br />

an sekundäre Kohlenstoffe sind beide Reaktionen etwa gleich begünstigt. Hier entscheiden<br />

weitere Parameter darüber wonach die Reaktion verläuft.<br />

8.2. Sterische Hin<strong>der</strong>ung<br />

Eine sterische Hin<strong>der</strong>ung kann durch große Substituenden am elektrophilen Zentrum o<strong>der</strong><br />

auch am Nucleophil auftreten. Sterisch gehin<strong>der</strong>te Substituenden o<strong>der</strong> Nucleophile<br />

begünstigen einen SN1 Angriff.<br />

Bei <strong>der</strong> Reaktion ist we<strong>der</strong> das elektrophile Zentrum (sekundärer Kohlenstoff) noch das<br />

Nucleophil (Chlorid) sterisch gehin<strong>der</strong>t. Es besteht die Möglichkeit bei<strong>der</strong> Reaktionen.


Name: <strong>Gallian</strong> Studiengang: Chemische Technik (4T) Datum: 19.10.04<br />

Vorname: <strong>Christopher</strong> Matrikelnummer: 0321296 Seite: 6 von 6<br />

<strong>Präparat</strong>: 1 Produkt: Chlorcyclohexan durchgeführt: 12.10.04<br />

8.4. Das Lösungsmittel<br />

Lösungsmittel sind in drei Gruppen eingeteilt:<br />

- polar protische Lösungsmittel<br />

- polare Lösungsmittel<br />

- unpolare Lösungsmittel<br />

Polare und polar protische Lösungsmittel begünstigen die SN1 Reaktion, da sie Carbenium-<br />

Ionen und Abgangsgruppen stabilisieren.<br />

Unpolare Lösungsmittel begünstigen die SN2 Reaktion. Da sich in Unpolaren Lösungsmitteln<br />

keine Solvathüllen bilden, als polare Substanzen nicht in Lösung gehen kann die<br />

durchgeführte Reaktion nicht stattfinden, da sich sonst kein Zinkchlorid lösen würde.<br />

Bei <strong>der</strong> Reaktion wird Salzsäure eingesetzt die durch ihren Wasseranteil und Säurestärke ein<br />

polar protisches Lösungsmittel darstellt. Die Reaktion wird also mit Sicherheit nach SN1<br />

ablaufen.<br />

- 6 -

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