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Präparat 5 - Christopher Gallian, Diplom-Ingenieur der Chemischen ...

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Name: <strong>Gallian</strong> Studiengang: Chemische Technik (4T) Datum: 21.12.04<br />

Vorname: <strong>Christopher</strong> Matrikelnummer: 0321296 Seite: 1 von 4<br />

<strong>Präparat</strong>: 5 Produkt: Bernsteinsäurediethylester durchgeführt: 16.11.04<br />

<strong>Präparat</strong> 5: Säurekatalysierte Veresterung von Bersteinsäure zu<br />

Bernsteinsäurediethylether – Bindung des Reaktionswassers durch<br />

wasserentziehende Mittel.<br />

1. Literaturangaben<br />

[1] K.P.C. Vollhard, N.E. Schore<br />

Organische Chemie - 3. Auflage<br />

Wiley-VCH Verlag GmbH, 2000, Seite 916<br />

[2] Organikum<br />

Organisch-chemisches Grundpraktikum - 20. Auflage<br />

Johann Ambrosius Barth Verlag Heidelberg - Leipzig, 1996, Seite 442 ff<br />

2. Reaktionsmechanismus und Reaktionsgleichung<br />

2.1. Mechanismus <strong>der</strong> Veresterung (säurekatalysiert)<br />

(1) Protonierung des doppelt<br />

gebundenen Sauerstoffs<br />

(4) Deprotonierung<br />

H2SO4<br />

- H2O<br />

- 1 -<br />

(2) nucleophiler Angriff des<br />

Ethanols unter Bildung eines<br />

tetraedrischen Zwischenzustands<br />

(3) Abspaltung von Wasser


Name: <strong>Gallian</strong> Studiengang: Chemische Technik (4T) Datum: 21.12.04<br />

Vorname: <strong>Christopher</strong> Matrikelnummer: 0321296 Seite: 2 von 4<br />

<strong>Präparat</strong>: 5 Produkt: Bernsteinsäurediethylester durchgeführt: 16.11.04<br />

2.2. Reaktionsgleichung<br />

3. Ansatz<br />

H2SO4<br />

118 g/mol 46 g/mol 174 g/mol 18 g/mol<br />

Substanz Molmasse Dichte<br />

[g/mol] [g/cm 3 Stoffmenge Masse Volumen<br />

] [mol] [g] [ml]<br />

Bernsteinsäure 118,09 - - - 0,10 11,8 - - -<br />

Ethanol, absolut 46,07 0,79 1,00 46,0 60<br />

Schwefelsäure, konz. 98,09 1,84 0,04 4,0 2<br />

4. Versuchsdurchführung<br />

4.1. Aufbau <strong>der</strong> Reaktionsapparatur:<br />

Die Reaktionsapparatur besteht aus einem 250ml Dreihalskolben mit KPG-Rührer<br />

Tropftrichter, Rückflusskühler und Innenthermometer. Zum erhitzen <strong>der</strong> Lösung dient ein<br />

Heizpilz.<br />

4.2. Durchführung:<br />

Die Bernsteinsäure wird im Dreihalskolben in Ethanol gelöst. Danach wird unter Rühren mit<br />

einer Pipette die Schwefelsäure hinzu gegeben. Die Apparatur wir dann mit dem Heizpilz<br />

zum Sieden gebracht (80°C) und für drei Stunden am Rückfluss gekocht. Über den gesamten<br />

Reaktionsverlauf hinweg werden keine sichtbaren Verän<strong>der</strong>ungen des Reaktionsgemisches<br />

erkannt.<br />

4.3. Reinigung des Produkts:<br />

Überschüssiges Ethanol muss Abdestilliert werden danach muss <strong>der</strong> Destillationsrückstand<br />

durch Waschen, Trocknen und eine Vakuumdestillation aufarbeitet werden.<br />

4.3.1. Aufbau <strong>der</strong> Destillationsapparatur<br />

Destillationskolben dient eine 250ml Rundkolben. Über eine Claisenaufsatz wird <strong>der</strong> Kolben<br />

mit dem Liebigkühler verbunden. Der Claisenaufsatz wird mit einem Glasstopfen und einem<br />

Destillationsthermometer versehen. An das Ende des Liebigkühlers wird zum auffangen des<br />

abdestillierten Ethanols ein 100ml Rundkolben befestigt. Die Lösung wird mit einem<br />

Magnetrührer gerührt und mit einem Heizpils erhitzt.<br />

Bei <strong>der</strong> Vakuumdestillation verwendet man den Selben Aufbau. Das Vakuum wird durch eine<br />

Wasserstrahlpumpe erzeugt. Zwischen Wasserstrahlpumpe und Apparatur wird ein Manometer<br />

geschaltet.<br />

4.3.2. Abdestillieren des Ethanols:<br />

Die Lösung wird zum Sieden gebraucht, wobei sie bei einer Temperatur um 90°C übergeht.<br />

Nachdem kein Destillat mehr über geht wird <strong>der</strong> Heizpilz entfernt. Die Lösung hat sich<br />

dunkel gefärbt. Sie wurde überhitzt.<br />

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Name: <strong>Gallian</strong> Studiengang: Chemische Technik (4T) Datum: 21.12.04<br />

Vorname: <strong>Christopher</strong> Matrikelnummer: 0321296 Seite: 3 von 4<br />

<strong>Präparat</strong>: 5 Produkt: Bernsteinsäurediethylester durchgeführt: 16.11.04<br />

4.3.3. Waschen, Extrahieren, Neutralisieren, Trocknen:<br />

Der Destillationsrückstand wird in 100ml Eiswasser gegossen. Danach wird die Lösung mit<br />

Diethylether ausgeschüttelt. Die dunklen verschmutzen Partikel verbleiben dabei in <strong>der</strong><br />

wässrigen Phase. Die Etherphase verbleibt Farblos.<br />

Die Etherphase wird abgetrennt und mit Natriumcarbonat-Lösung Säurefrei gewaschen. Die<br />

Natriumcarbonat-Lösung wird abgetrennt. Es wird erneut mit Wasser gewaschen. Dann wird<br />

auch das Wasser abgetrennt und die Etherphase wird mit Natriumsulfat (wasserfrei)<br />

getrocknet.<br />

Der Ether wird über den Rotationsverdampfer abgezogen.<br />

4.3.4. Durchführung <strong>der</strong> Vakuumdestillation:<br />

Der Etherfreie Rückstand wird in einen 100ml Rundkolben gegeben. Nach anlegen des<br />

Vakuums stellt sich ein druck zwischen 10 und 20mbar ein. Die Lösung wird erhitzt. Bei etwa<br />

100°C geht <strong>der</strong> Ester über.<br />

5. Auswertung<br />

Es gehen nur 3,3g des Esters über. Bei einer theoretischen Ausbeute von 11,8g (100%) beträgt<br />

die tatsächliche Ausbeute nur 28%. Da die Lösung beim Abdestillieren des Ethanols durch<br />

überhitzen wohl Teilweise zersetzt wurde resultierte diese geringe Ausbeute. Es wäre besser<br />

gewesen das Ethanol unter mil<strong>der</strong>en Bedingungen über den Rotationsverdampfer abzuziehen.<br />

6. Durchschnittliche Ausbeuteberechnung <strong>der</strong> Synthesevarianten<br />

Variante<br />

A Variante B Variante C<br />

Matrikelnummer g % g % g %<br />

032 17 14 - - - - 8,8 61,1<br />

022 22 83 - - - - 9,0 62,0<br />

032 24 48 3,6 21,0 - - - -<br />

031 12 05 - - - - 8,4 58,0<br />

032 13 72 - - - - 9,5 67,0<br />

021 13 57 - - - - 7,7 53,0<br />

032 07 43 10,5 60,4 - - - -<br />

031 03 72 - - 14,0 80,4 - -<br />

032 12 95 - - - - 11,1 77,1<br />

032 12 96 3,3 28 - - - -<br />

032 21 56 - - 12,6 72,4 - -<br />

032 12 93 5,7 32,7<br />

032 08 75 9,6 55,1 - - - -<br />

durchschnittliche Ausbeute<br />

6,5 42,3 13,3 76,4 9,1 63,0<br />

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Name: <strong>Gallian</strong> Studiengang: Chemische Technik (4T) Datum: 21.12.04<br />

Vorname: <strong>Christopher</strong> Matrikelnummer: 0321296 Seite: 4 von 4<br />

<strong>Präparat</strong>: 5 Produkt: Bernsteinsäurediethylester durchgeführt: 16.11.04<br />

7. Vergleich <strong>der</strong> verschiedenen Arbeitsvorschriften zur Veresterung.<br />

Für das <strong>Präparat</strong> 5 wurden drei verschiedene Arbeitsvorschriften vorgestellt. Die Veresterung<br />

unter Bindung des Reaktionswassers mit wasserentziehenden Mitteln, die Azeotrope<br />

Veresterung und die Estersynthese aus Anhydriden. Eine weitere Möglichkeit <strong>der</strong> Veresterung<br />

bietet noch die extraktive Veresterung.<br />

Das Gleichgewicht <strong>der</strong> Veresterung lässt sich durch Wasserentzug zur Seite des Esters hin<br />

verschieben. Auch ein Arbeiten unter Alkoholüberschuss Verschiebt das Gleichgewicht zum<br />

Ester. Ein ständiger Abzug des Esters aus <strong>der</strong> Reaktion ist ebenfalls eine Möglichkeit um das<br />

Gleichgewicht zum Ester hin zu verschieben.<br />

7.1. Bindung des Reaktionswassers mit wasserentziehenden Mitteln:<br />

Bei dieser Variante wird das Reaktionswasser durch die zugesetzte Schwefelsäure gebunden.<br />

Das Wasser geht dabei mit <strong>der</strong> Schwefelsäure Wasserstoffbrücken-Bindungen ein und wird<br />

dadurch fest gehalten. Das Wasser wird jedoch nicht komplett aus dem Reaktionsgemisch<br />

entfernt. Es somit dennoch die Reaktion beeinflussen. Deshalb eignet sich dieses Verfahren<br />

nicht für große Ansätze, da die Säure nur eine kleine Menge Wasser binden kann. Es muss<br />

absolut Ethanol verwendet werden, das im Gegensatz zu herkömmlichem Ethanol teurer ist.<br />

7.2. Azeotrope Veresterung:<br />

Bei <strong>der</strong> Azeotropen Veresterung wird das Reaktionswasser durch einen Schlepper <strong>der</strong><br />

Reaktionslösung kontinuierlich entzogen. Als Schlepper wird Chloroform verwendet.<br />

Chloroform, Ethanol und Wasser bilden ein azeotropes Gemisch. Das Gemisch geht bei einer<br />

gewissen Temperatur über und kondensiert dann an einem Wasserabschei<strong>der</strong>. Da Wasser in<br />

Chloroform unlöslich ist scheidet es sich hier ab und wird somit <strong>der</strong> Gesamtreaktion<br />

entzogen. Das Chloroform fließt mit dem Ethanol wie<strong>der</strong> zurück in die Reaktionsapparatur.<br />

Bei dieser Variante wird nur eine katalytische Menge an Schwefelsäure und eine geringe<br />

Menge an Ethanol benötigt. Außerdem muss das Ethanol nicht wasserfrei sein. Es wird<br />

jedoch <strong>der</strong> Einsatz von Chloroform notwendig, welches nach vollendeter Reaktion zusammen<br />

mit dem Ethanol noch abrotiert werden muss.<br />

7.3. Estersynthese aus Anhydriden:<br />

Carbonsäureanhydride zerfallen in Anwesenheit von Wasser zu den jeweiligen Carbonsäuren.<br />

Bei <strong>der</strong> Veresterung <strong>der</strong> Carbonsäureanhydride entsteht <strong>der</strong> Ester und die Carbonsäure, die<br />

dann weiter unter Wasserabspaltung zum Ester reagiert. Diese Art <strong>der</strong> Veresterung ist nur mit<br />

Carbonsäureanhydriden möglich. Der Vorteil liegt darin, dass nur die Hälfte an<br />

Reaktionswasser entsteht. Es muss mit Wasserfreiem Alkohol gearbeitet werden.<br />

7.4. Extraktive Veresterung:<br />

Bei <strong>der</strong> Extraktiven Veresterung wird <strong>der</strong> Ester durch einen Schlepper entzogen, <strong>der</strong> nur<br />

wenig Wasser löst. Das Wasser verbleibt im Reaktionsgemisch <strong>der</strong> Ester wird kontinuierlich<br />

entzogen. Dies führt dazu, dass das Reaktionsgleichgewicht nach rechts verschoben wird. Die<br />

extraktive Veresterung eignet sich zur Darstellung von Methylestern. Methylester können<br />

nicht durch Azeotrope Veresterung gebildet werden, da Methanol mit dem Schlepper in<br />

solcher Menge übergeht, dass keine Phasentrennung im Wasserabschei<strong>der</strong> erfolgt.<br />

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