Österreich hat gewählt - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 123 / 21. 10. 2013<br />
<strong>Österreich</strong>, Europa und die Welt<br />
5<br />
von mehr als hundert Staatsoberhäuptern am<br />
Vormittag begann. Der Bundespräsident charakterisierte<br />
die Rede als „sehr prägnant“.<br />
Sie sei nach seinen ersten Kontakten in unterschiedlichen<br />
Ländern positiv aufgenommen<br />
worden, weil sie klar und deutlich gewesen<br />
sei. Vor allem habe Obama betont,<br />
friedliche Lösungen hätten den Vorrang vor<br />
anderen. Dies sei auch die österreichische<br />
Position.<br />
Auf die Frage, ob aus Teheran ein neuer<br />
Wind wehe und ob man von einer neuen<br />
Epoche in den Beziehungen Teherans mit<br />
dem Westen reden könne, antwortetet der<br />
Bundespräsident zurückhaltend: „Ich bin<br />
immer vorsichtig mit Epochen und Wenden,<br />
aber der Präsident <strong>hat</strong> sich zu <strong>Österreich</strong> als<br />
Land sehr freundlich geäußert und darauf<br />
hingewiesen, daß wir schon seit längerer<br />
Zeit vertrauliche Kontakte haben und daß<br />
<strong>Österreich</strong> ein Land ist, das sich in der Welt<br />
einen Namen gemacht <strong>hat</strong> als friedliches<br />
Land und als Land, das an friedlichen Lösungen<br />
und Verhandlungslösungen interesssiert<br />
ist. In dieser Meinung habe ich ihn sehr<br />
bestärkt.“<br />
Fischer traf Mahmoud Abbas als einer<br />
der ersten westlichen Staatsoberhäupter<br />
Der Bundespräsident war einer der ersten<br />
westlichen Staatsoberhäupter, mit denen der<br />
Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde,<br />
Mahmoud Abbas, am Rande der<br />
UN-Generalversammlung ein Gespräch geführt<br />
<strong>hat</strong>. Heinz Fischer sagte, Präsident<br />
Abbas sei optimistischer hinsichtlich einer<br />
Lösung des Konflikts mit Israel als noch vor<br />
einem Jahr.<br />
Das bereits vor zwei Monaten geplante<br />
und vom palästinensischen Chefunterhändler<br />
Saeb Erekat konkretisierte Treffen fand<br />
in der Nacht auf den 25. September am UN-<br />
Sitz statt. Betreffs des Gespräches mit<br />
Mahmoud Abbas – den Heinz Fischer als<br />
einen wirklichen Freund <strong>Österreich</strong>s bezeichnete<br />
– sei interessant gewesen, daß sich<br />
Abbas hinsichtlich der derzeitigen Verhandlungen<br />
um eine Lösung des Konflikts mit<br />
Israel optimistischer gezeigt <strong>hat</strong> als noch vor<br />
einem Jahr.<br />
Er habe bei dem Gespräch den Eindruck<br />
gewonnen, es könnte Fortschritte geben. „Ich<br />
will nicht zu früh irgend einen Optimismus<br />
verbreiten, aber ich habe keine Nachrichten<br />
bekommen, daß das Ganze nicht funktioniert<br />
oder daß völlig andere Standpunkte entstehen“,<br />
sagte der Bundespräsident. Verhaltener<br />
Optimismus sei auch im Treffen mit dem<br />
jordanischen König durchgedrungen.<br />
Fotos: Peter Lechner/HBF<br />
Gespräch mit Präsidenten Mahmoud Abbas (Palästinensische Autonomiebehörde)<br />
Bei den geheim gehaltenen Direktverhandlungen<br />
zwischen Israel und Palästina<br />
sei die von Heinz Fischer tags zuvor in der<br />
Generaldebatte kritisierte Siedlungspolitik<br />
Israels in den besetzten Gebieten nach wie<br />
vor „ein Dorn im Fleisch“. Die palästinensische<br />
Seite habe aber allem Anschein nach<br />
das Thema Siedlungen wie auch den Status<br />
von Jerusalem nicht in den Mittelpunkt gerückt,<br />
um die Verhandlungen nicht platzen<br />
zu lassen. Umgekehrt habe Israel eine Reihe<br />
palästinensischer Häftlinge freigelassen.<br />
Bundespräsident Heinz Fischer nach dem<br />
Gespräch mit Präsident Mahmoud Abbas:<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
„Die Siedlungspolitik ist nicht mehr Vorbedingung<br />
zu Direktverhandlungen.“<br />
Rede des Bundespräsidenten vor der 68. Generalversammlung<br />
In seiner Rede vor<br />
der Generalversammlung<br />
<strong>hat</strong>te Heinz Fischer zu diesem Thema gesagt:<br />
„Ich kann einfach nicht glauben, daß<br />
der Wert von Siedlungen für Israel größer ist<br />
als der Schaden, den diese als Hindernis für<br />
den Frieden anrichten.“<br />
Zudem fand noch ein Gespräch mit dem<br />
neuen Emir von Katar, dem 33 Jahre alten<br />
Tamim Bin Hamad, statt. Wie der Bundespräsident<br />
der APA gegenüber sagte, habe er