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trafik a nten zeitung Mai/2013

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Inhalt<br />

im blickpunkt<br />

Editorial<br />

Danke, gut<br />

Manchmal reicht ein Blick zu den Nachbarn, um die eigenen Sorgen und<br />

Probleme in einem anderen Licht zu sehen. Denn auch wenn der ungarische<br />

Tabakmarkt den meisten grenznahen Trafika<strong>nten</strong> ein Stachel im Fleisch sein<br />

dürfte: Die Kollegen jenseits der Grenze können einem derzeit echt leidtun.<br />

Bekanntlich sollte unser Nachbarland ein Tabakmonopol nach österreichischem<br />

Vorbild bekommen; die Vorbereitungen für die Lizenzvergabe liefen<br />

jedoch mit Verzögerung an und garantieren derzeit weder eine künftige flächendeckende<br />

Versorgung der Bevölkerung noch lebensfähige Tabakfachgeschäfte.<br />

Wie der Pester Lloyd (www.pesterlloyd.net) wiederholt berichtete, bewarben<br />

sich zahlreiche bisherige Verkaufsstellen um eine Trafiklizenz – auch<br />

wenn die Spanne von 3 bis 4 Prozent keinen besonderen Anreiz darstellte. Die<br />

Vergabe dieser Lizenzen hat jedoch mit einer „Ausschreibung“ nicht viel zu<br />

tun: Ohne jedwede Regeln wurden die Listen der Gewinner auf Zuruf durch<br />

Gemeinderäte der Regierungspartei Fidesz erstellt und als Ausschreibungsergebnis<br />

der nationalen Tabakhandelsbehörde gemeldet. Wenig verwunderlich<br />

wurden so Familienmitglieder sowie der Partei nahestehende und durch<br />

Wahlkampfspenden äußerst beliebte Firmen vorrangig mit Trafiklizenzen bedacht.<br />

Schon hier sprachen Opposition sowie NGOs von „staatlichem Raub“.<br />

Es kommt aber noch besser: Den baldigen Unmut der Lizenznehmer ob zu<br />

geringer Gewinne dämpfte man von Regierungsseite mit einer gesetzlichen<br />

Gewinngarantie von 10 Prozent. Und das ist für uns die gute Nachricht – weil<br />

es spürbar steigende Zigarettenpreise für Ungarn und somit eine verringerte<br />

Attraktivität für unsere heimischen Raucher bedeuten würde.<br />

In der EU rückt die politische Entscheidung über die künftige Tabakprodukterichtlinie<br />

immer näher. Bundesgremium und VCPÖ hielten deshalb den Zeitpunkt<br />

für gekommen, um jenseits der argumentativen Nadelstiche mittels<br />

Postkarten die nationalen wie EU-Politiker auf breiter Front zu informieren.<br />

In einem offenen Brief anlässlich des Europatages werden EU-Kommissar<br />

Tonio Borg, die österreichischen Bundesminister für Finanzen, Gesundheit,<br />

Wirtschaft und Soziales, die Regierungsspitzen sowie EU-Parlamentarier aller<br />

Fraktionen über den Standpunkt (= Unmut) unserer<br />

Branche in Kenntnis gesetzt. Die von nicht<br />

gewählten Beamten ausgedachten Überregulierungs-<br />

sowie Bevormundungs-Maßnahmen der<br />

TPD2 müssen nun von gewählten, im Tabakbereich<br />

aber nicht gerade überinformierten Mandataren<br />

abgewogen, ausverhandelt und letztlich<br />

beschlossen werden. Vor dem Hintergrund der<br />

jüngsten Wahlschlappen in Tirol und Salzburg<br />

sowie angesichts der Nationalratswahlen im<br />

Herbst <strong>2013</strong> darf man darauf hoffen, dass unsere<br />

Politiker ihr Ohr derzeit ausnahmsweise etwas<br />

näher am Volk haben als sonst.<br />

MATTHIAS HAUPTMANN<br />

THEMENSCHWERPUNKT TPD2<br />

Eine E-<strong>Mai</strong>l des britischen Gesundheitsministeriums<br />

fragt die australische Regierung<br />

nach Argume<strong>nten</strong> für Plain Packaging 2<br />

IM BLICKPUNKT<br />

Seit Anfang <strong>Mai</strong> sind die neuen 5-Euro-<br />

Scheine im Umlauf. Worauf zu achten ist<br />

und welche Probleme es mit Geräten und<br />

Automaten geben kann<br />

6−7<br />

Mit Ploom stellt JTI ein Hybrid aus klassischer<br />

und E-Zigarette vor: elektrisch verdampfter<br />

echter Tabak<br />

8−9<br />

Gesundheitsgefahren durch gefälschte<br />

Markenzigaretten – eine Argumentationshilfe<br />

von Dr. Maria Publig 16−19<br />

PFEIFEN & CIGARREN Journal<br />

Neue Pfeifen für <strong>2013</strong><br />

News vom Cigarrenmarkt<br />

MARKT<br />

Neu im Trafikregal<br />

11−12<br />

13−14<br />

21−23<br />

Rauchzeichen: schöne Grüße aus<br />

Absurdistan 24<br />

Impressum 24<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong><br />

1


tpd2<br />

Der Offenbarungseid<br />

in Großbritannien ist ein Schriftstück aufgetaucht, in dem ein Vertreter der britischen Gesundheitsbehörde<br />

das ministerium in australien nach argume<strong>nten</strong> für plain packaging fragt. und<br />

zugibt, dass es bislang keine gebe. Jti uk hat daraus eine kampagne gemacht. (Jti, mh)<br />

Die E-<strong>Mai</strong>l wurde durch<br />

eine Anfrage auf Basis<br />

der Informationsfreiheit<br />

aufgestöbert.<br />

Absender und Empfänger sind<br />

geschwärzt, dennoch steckt viel<br />

Brisanz in dem kurzen Text. Dieser<br />

lautet: „Sehr geehrter XXX,<br />

ich arbeite für das Team der<br />

Tabakpolitik im britischen Gesundheitsministerium,<br />

von dem<br />

Sie wissen, dass wir die Einführung<br />

von Plain Packaging für<br />

Tabakprodukte erwägen.<br />

Wie Ihnen sicher bewusst ist,<br />

gibt es dabei das Problem, dass<br />

dies bisher niemand eingeführt<br />

hat und es aus diesem Grund<br />

keine Beweise dafür gibt, dass<br />

diese Maßnahme auch funktioniert.<br />

Ich wüsste deshalb gerne,<br />

ob die australische Regierung<br />

irgendeine Form von Auswirkungsabschätzung<br />

oder Kostenanalyse<br />

mit den zu erwartenden<br />

positiven Resultaten und Unkosten<br />

in Auftrag gegeben hat und<br />

ob Sie bereit wären, diese Informationen<br />

mit uns zu teilen.“<br />

Hauptsache Vollgas<br />

Die <strong>Mai</strong>l datiert aus dem Oktober<br />

2011, als die harte Linie der<br />

Briten gegenüber dem Tabakthema<br />

längst beschlossene Sache<br />

war. Vor dem Hintergrund<br />

der gepla<strong>nten</strong> Einführung von<br />

Plain Packaging in Schottland<br />

geht Japan Tobacco UK nun seit<br />

dem 8. April dieses Jahres in<br />

die Offensive: Die <strong>Mai</strong>l wird im<br />

Faksimile abgedruckt und als Inserat<br />

geschaltet – nur ergänzt um<br />

die Aussage „Wir hätten es nicht<br />

schöner sagen können“.<br />

Bis heute gibt es keine belegbaren<br />

wissenschaftlichen Erkenntnisse,<br />

welche die gepla<strong>nten</strong><br />

Schritte gegen die bisherigen<br />

Markenverpackungen argumentativ<br />

unterstützen würden. Ähnlich<br />

dünn sieht die Datenlage bei<br />

den gepla<strong>nten</strong> 75 Prozent der<br />

Packungsoberfläche für Warnhinweise<br />

bildlicher oder textlicher<br />

Form aus. Dennoch wird<br />

weiter in diese Richtung Druck<br />

DRAFT FOR DISCUSSION PURPOSES ONLY. SUBJECT TO CLIENT APPROVAL<br />

WE COULDN’T HAVE PUT<br />

IT BETTER OURSELVES<br />

This email was obtained by a Freedom of Information request. It is from<br />

the UK Department of Health to the Australian Department of Health.<br />

JTI is a leading international tobacco company<br />

JTI’s UK trading company is Gallaher Limited<br />

jti.com<br />

gemacht – ganz nach dem alten<br />

Qualtinger-Motto „I hob zwar ka<br />

Ahnung, wo i hinfahr, aber dafür<br />

bin i schneller durt“.<br />

Futter für den eugH<br />

Dies sollte eigentlich ein gefundenes<br />

Fressen für die Richter des<br />

Europäischen Gerichtshofes sein.<br />

Sie selbst haben schließlich wiederholt<br />

geurteilt, dass Eingriffe<br />

in Grundrechte und Markenrechte<br />

wohlbegründet, mit den<br />

zur Zielerreichung minimalen<br />

Auswirkungen sowie auf Basis<br />

der Verhältnismäßigkeit erfolgen<br />

müssten und keine Maßnahmen<br />

enthalten dürften, deren Ziele<br />

auch mit weniger weitreichenden<br />

Eingriffen erreichbar wären. Nun<br />

fehlen schon vorab die fachlichen<br />

Argumente, und eine Regierungsstelle<br />

hat dies – gegenüber<br />

einer anderen Regierung – auch<br />

noch unumwunden zugegeben.<br />

Sollte die Tabakprodukterichtlinie<br />

also wie präsentiert – oder<br />

gar weiter verschärft, was derzeit<br />

noch nicht ausgeschlossen werden<br />

kann – beschlossen werden,<br />

so sind mannigfache Klagen<br />

am Europäischen Gerichtshof<br />

quasi schon vorprogrammiert.<br />

Wie schnell würden diese wohl<br />

erledigt werden, und würde der<br />

EuGH gegen diese Richtlinie<br />

entscheiden?<br />

Hoffnung auf Vernunft<br />

Für den Managing Director von<br />

JTI UK, Jorge da Motta, gilt deshalb<br />

das Prinzip Hoffnung: „Wir<br />

hoffen, dass die Vernunft die<br />

Oberhand behält und diese Vorschläge<br />

verworfen werden, bevor<br />

ein Prozess in Gang kommt,<br />

der nur Steuerentgänge für den<br />

Finanzminister und lukrative<br />

Bedingungen für Schmuggler,<br />

Produktfälscher und den<br />

Schwarzmarkt eröffnen würde.<br />

Plain Packaging wird Kinder<br />

nicht vom Rauchen abhalten,<br />

wir unterstützen aber Initiativen,<br />

welche den Tabakverkauf ausschließlich<br />

gegen Vorlage eines<br />

Ausweises fordern.“<br />

2<br />

trafi k a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong>


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Diese Information ist ausschließlich für im Tabakhandel tätige Personen bestimmt und darf nur diesen zugänglich sein.<br />

* Tabakmischung wurde ohne Zusatzstoffe und nur mit Wasser behandelt. Ohne Zusatzstoffe bedeutet nicht, dass die Zigarette weniger schädlich ist.<br />

** Das Produkt wurde im Wiener Amtsblatt mit dem 3. Juni <strong>2013</strong> als erstem Verkaufstag angemeldet – ein früherer Verkauf ist nicht zulässig.<br />

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je nachdem, wie Sie Ihre Zigarette rauchen.<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong><br />

3


im blickpunkt<br />

Schmuggelstudie: EU-Rekord,<br />

aber Rückgang in Österreich<br />

Alljährlich erhebt KPMG im Auftrag von Philip Morris den aktuellen Stand bei nicht im Inland<br />

versteuerten Zigaretten. Während die EU insgesamt einen neuen Negativrekord zu verzeichnen<br />

hat, dürfen sich Deutschland und Österreich über leichte Rückgänge freuen. (PMI, mh)<br />

EU-weit wurden im Jahr<br />

2012 nicht weniger als<br />

65,5 Milliarden Zigaretten<br />

geraucht, die aus<br />

illegalen Quellen stammten.<br />

Der Anteil an gefälschten und<br />

geschmuggelten Rauchwaren<br />

hat damit in der Europäischen<br />

Union ein neues Rekordhoch<br />

erreicht und macht bereits 11,1<br />

Prozent des Gesamtkonsums<br />

aus. Im Jahr 2011 waren es noch<br />

10,4 Prozent.<br />

Das ergab die Studie „Project<br />

Star 2012“, die von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

KPMG im Auftrag von Philip<br />

Morris International (PMI) in<br />

allen 27 EU-Mitgliedstaaten<br />

durchgeführt wurde.<br />

Rückgang von hohem<br />

Niveau<br />

In Österreich ging die Zahl gegenüber<br />

2011 um 2,6 Prozent<br />

zurück. Die i<strong>nten</strong>sive Arbeit<br />

von Polizei und Zollfahndung,<br />

der im Vorjahr mehrere umfangreiche<br />

Aufgriffe gelangen,<br />

zeigt hier Erfolge. Dennoch ist<br />

das Problem in seiner Gesamtdimension<br />

weiterhin groß: 17,9<br />

Prozent aller konsumierten Zigaretten<br />

wurden nicht im Inland<br />

versteuert (2011: 20,5 Prozent),<br />

davon entfällt etwas weniger<br />

als die Hälfte auf legale Eigenimporte.<br />

Der Rest stammt aus<br />

Schmuggel und Fälschung – in<br />

Sonderfall Österreich: weniger Schmuggel, dafür doppelter<br />

Anteil von legal (über Ostgrenzen) eingeführten Zigaretten<br />

Summe 1,5 Milliarden Zigaretten,<br />

das entspricht einem Anteil<br />

von 9,8 Prozent des inländischen<br />

Konsums. Damit liegt Österreich<br />

auf Rang 10 der am stärksten betroffenen<br />

europäischen Länder.<br />

Eine genaue Analyse ergab, dass<br />

geschmuggelte und gefälschte<br />

Zigaretten überwiegend aus Ungarn,<br />

Tschechien und Slowenien<br />

nach Österreich kommen: 74<br />

Prozent der gesamten illegalen<br />

Ware stammen aus diesen drei<br />

Ländern.<br />

Deutsche haben es<br />

schwer<br />

Zwar dürfen sich auch unsere<br />

Nachbarn über einen leichten<br />

Rückgang freuen. Die Freude<br />

verfliegt allerdings bei genauerer<br />

Ansicht der Zahlen: Mit 11,1<br />

Prozent liegt man bei illegalen<br />

Zigaretten genau im EU-Schnitt,<br />

verzeichnet aber zusätzlich 9,3<br />

Prozent Marktanteil bei Rauchwaren<br />

aus legalen Grenzübertritten<br />

– mit besten Grüßen aus Polen<br />

und Tschechien. Trotz eines<br />

Rückganges gegenüber 2011 um<br />

satte zwei Prozent liegen die<br />

Germanen damit auf dem hohen<br />

Vorjahreswert Österreichs.<br />

Armes Land =<br />

= mehr Schmuggel<br />

Diese Gleichung ist derzeit bei<br />

Krisenländern wie Griechenland<br />

und Spanien zu beobachten. Am<br />

Peloponnes ist der legale Zigarettenmarkt<br />

regelrecht zusammengebrochen.<br />

Geraucht wird<br />

aber weiterhin.<br />

EU-weites Problem,<br />

hohe Schadenssumme<br />

Der Handel mit illegalen Zigaretten<br />

richtet großen wirtschaftlichen<br />

Schaden an. KPMG<br />

veranschlagt den EU-weiten<br />

Steuerausfall durch Zigarettenschmuggel<br />

im Jahr 2012 auf<br />

ungefähr 12,5 Milliarden Euro.<br />

„Darüber hinaus sind vor allem<br />

die Trafika<strong>nten</strong> die Geschädigten,<br />

denen Umsätze in Millionenhöhe<br />

entgehen“, betont Alexander<br />

Ott, Geschäftsführer von<br />

Philip Morris Österreich. „Zwar<br />

zeigt der verstärkte Kampf der<br />

Behörden gegen den illegalen<br />

Zigarettenhandel positive Wirkungen,<br />

damit dürfen wir uns<br />

jedoch nicht zufrieden geben. Es<br />

geht nicht nur um den großen<br />

wirtschaftlichen Schaden, denn<br />

der illegale Zigarettenhandel<br />

lässt auch kriminelle Netzwerke<br />

entstehen.“<br />

Über die KPMG-Studie<br />

KPMG führt diese Studie zum<br />

Konsum illegaler Zigaretten in<br />

der EU seit 2006 in jedem Jahr<br />

durch, als Bestandteil der richtungsweisenden<br />

Kooperationsvereinbarung<br />

zwischen Philip<br />

Morris International (PMI), der<br />

Europäischen Kommission und<br />

den EU-Mitgliedstaaten. Die<br />

Resultate dieser Studien werden<br />

stets auch den Mitgliedstaaten<br />

und dem Europäischen Amt für<br />

Betrugsbekämpfung (OLAF)<br />

mitgeteilt.<br />

Link: www.pmi.com<br />

Grafik: KPMG, PMI<br />

4<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong>


im blickpunkt<br />

Rauchen kann tödlich sein.<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong><br />

5


IM BLICKPUNKT<br />

Neue 5-Euro-Banknoten<br />

ab <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />

Schrittweise werden in den kommenden Jahren neugestaltete Geldscheine in Umlauf gebracht.<br />

Den Anfang macht der für das Automatengeschäft so wichtige Fünfer. Was sich am Geld selbst<br />

ändert und welche Auswirkungen dies auf die tägliche Praxis hat. (oenb.at, tob, UKO, mh)<br />

Weltweit führen<br />

die Notenbanken<br />

einen nie<br />

enden wollenden<br />

Kampf gegen Fälscher. Jede neue<br />

Technologie eröffnet auch diesen<br />

neue Möglichkeiten – es gilt also,<br />

den Kriminellen immer einen<br />

oder mehrere Schritte voraus zu<br />

sein.<br />

Fälschungssicher<br />

Beim Euro hat das bislang ganz<br />

gut geklappt: Die österreichische<br />

Nationalbank führt auf ihrer<br />

Website an, dass es bei über 15<br />

Milliarden Geldscheinen im<br />

Umlauf nur wenige Fälschungen<br />

gibt; konkret wurden EUweit<br />

im ersten Halbjahr 2012<br />

nur 251.000 Fälle bekannt. Ein<br />

Beispiel verdeutlicht, wie viel<br />

15 Milliarden Geldscheine sind:<br />

Aneinandergereiht würden sie<br />

4,6-mal um den Äquator der<br />

Erde passen.<br />

Neue Sicherheitsmerkmale sollen<br />

nun – mehr als zehn Jahre<br />

nach der Euro-Einführung – für<br />

die zweite Serie der Banknoten<br />

diesen hohen Sicherheitsstandard<br />

sogar noch weiter verbessern.<br />

Dazu kommen – zusätzlich<br />

zum Banknotenpapier mit<br />

Sicherheitsfaden und dem fühlbaren<br />

Reliefdruck – drei neue Sicherheitsmerkmale<br />

zum Einsatz:<br />

Porträt-Wasserzeichen:<br />

Hier ist im Gegenlicht schemenhaft<br />

ein schräg gehaltener Frauenkopf<br />

mit welligem Haar zu erkennen<br />

– Europa, wie sie auf einer<br />

alten Vase abgebildet ist.<br />

Porträt-Hologramm:<br />

Im silbernen Streifen ist derselbe<br />

Frauenkopf beim Kippen der<br />

Banknote gemeinsam mit dem<br />

Notenwert und einem Fenster<br />

erneut zu sehen.<br />

Die Smaragdzahl:<br />

Der groß aufgedruckte Notenwert<br />

verändert seine Farbe beim<br />

Kippen von Smaragdgrün zu<br />

Dunkelblau.<br />

Gewohnte Farben, neue<br />

Robustheit<br />

In der optischen Gestaltung sowie<br />

der Farbgebung bleibt man<br />

der Linie der bisherigen Banknoten<br />

jedoch treu: Die Leitmotive<br />

„Zeitalter und Stile“ werden<br />

gegenüber der ersten Serie<br />

nur geringfügig abgewandelt.<br />

Wie schon bei der ersten Euro-<br />

Generation wurden Menschen<br />

mit Sehbehinderung schon<br />

während der Entwurfsphase<br />

eingebunden, um auch die Bedürfnisse<br />

dieser Personengruppe<br />

schon im Vorfeld zu berücksichtigen.<br />

Eine spezielle Schutzschicht soll<br />

beim Fünf-Euro-Schein für verbesserte<br />

Haltbarkeit sorgen – gerade<br />

die niedrigsten Werte gehen<br />

bekanntlich besonders häufig<br />

von Hand zu Hand.<br />

Zeitplan<br />

Beginnend mit dem 2. <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />

werden die neuen Banknoten<br />

eingeführt. Den Anfang macht<br />

der Fünfer, die weiteren Noten<br />

werden in ansteigender Wertreihenfolge<br />

ausgegeben – zuletzt ist<br />

also der 500er dran. Dabei werden<br />

über einige Monate hinweg<br />

parallel die Fünfer der ersten sowie<br />

der zweiten Generation ausgegeben,<br />

bevor die Europa-Serie<br />

ihren Vorgänger letztlich vollends<br />

ersetzt. Es wird geschätzt,<br />

dass ab dem Herbst <strong>2013</strong> mehr<br />

Fünfer der neuen als der alten<br />

Serie im Umlauf sein werden.<br />

Diese Vorgangsweise ist auch<br />

für die bald folgenden 10- sowie<br />

20-Euro-Geldscheine geplant.<br />

Zu einem noch nicht festgelegten<br />

Zeitpunkt, der aber weit im Voraus<br />

bekanntgegeben werden<br />

soll, verliert der „alte“ Fünfer<br />

seine Gültigkeit als gesetzliches<br />

Zahlungsmittel, kann jedoch unbefristet<br />

bei den Nationalbanken<br />

umgetauscht werden.<br />

Auswirkungen<br />

Nicht nur die Menschen müssen<br />

sich an den neuen Look<br />

des Geldes gewöhnen. Auch die<br />

Maschinen müssen angepasst<br />

werden. Dies betrifft Banknotenprüfgeräte<br />

sowie die Banknotenleser<br />

aller Automaten.<br />

Auf dem Markt der Prüfgeräte<br />

tummeln sich einige Hersteller<br />

mit einer Vielzahl von Modellen.<br />

Die Österreichische Nationalbank<br />

sowie die Europäische<br />

Zentralbank testen deshalb laufend<br />

Geräte auf ihre Tauglich-<br />

Fotos: OeNB/EZB<br />

6<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong>


IM BLICKPUNKT<br />

Neues Motiv in gewohnter Farbe: Die grüne Fünf kippt als Hologramm auf Dunkelblau, die Schrägstriche an den Schmalseiten<br />

der Vorderseite sind auch zu spüren<br />

keit für die Verwendung mit<br />

Papiergeld der Europa-Serie.<br />

Auf www.oenb.at wird in der<br />

Rubrik „Rund ums Geld“ das<br />

Dokument „Testergebnisse zu<br />

Bargeldbearbeitungsmaschinen“<br />

laufend aktualisiert.<br />

Die Europäische Zentralbank<br />

bietet auf http://www.ecb.int/<br />

euro/cashhand/devices/results/<br />

html/Devices-print.de.html eine<br />

ebenso umfangreiche wie unübersichtliche<br />

Geräteübersicht.<br />

Der Liste ist zu entnehmen,<br />

welche Banknoten vom jeweiligen<br />

Gerät erkannt werden –<br />

steht in Spalte fünf das Kürzel<br />

ES2 5 dabei, so wird der neue<br />

Fünfer bereits erkannt. Eine eigene<br />

Suchmaschine der EZB<br />

erlaubt jedoch auch die Suche<br />

nach dem gerade in Verwendung<br />

befindlichen Modell.<br />

Ist ein Banknotenprüfer schon<br />

mehrere Jahre im Einsatz, so<br />

muss er deshalb nicht automatisch<br />

durch ein neueres Gerät<br />

ersetzt werden – wenn er updatefähig<br />

ist und eine Software<br />

für das konkrete Modell verfügbar<br />

ist, kann das gewohnte Gerät<br />

weiter verwendet werden.<br />

Die Automatenfrage<br />

Ohne Anpassung der Software<br />

können die Lesegeräte der Automaten<br />

den neuen Fünfer nicht<br />

erkennen. Zwar verschwinden<br />

die bisherigen Fünf-Euro-<br />

Scheine nicht schlagartig aus<br />

den Brieftaschen der Kunden,<br />

ab Herbst ist die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass der vom Kunden<br />

am Gerät ausprobierte Fünfer<br />

einer der neuen Serie ist, jedoch<br />

schon höher als 50 Prozent. Und<br />

der Automatenkunde ist bekanntlich<br />

Pragmatiker: Wenn<br />

es mehrmals nicht funktioniert<br />

hat, kommt dieser Raucher nicht<br />

mehr zu einem als problematisch<br />

erkan<strong>nten</strong> Automaten.<br />

tobaccoland<br />

Der Großhändler hat rechtzeitig<br />

ein Update für den Banknotenleser<br />

entwickeln lassen, das<br />

nun kurzfristig zur Verfügung<br />

steht. Geschäftsführer Manfred<br />

Knapp meint dazu: „Wir haben<br />

uns frühzeitig mit dem Thema<br />

befasst und können so den Trafika<strong>nten</strong><br />

die Mühe und wohl<br />

auch Sorgen rund um diese Umstellung<br />

abnehmen. Denn ein<br />

Kunde, der plötzlich an einem<br />

Automaten nicht mehr wie gewohnt<br />

zahlen kann, ist schon ein<br />

halb verlorener Kunde. Und das<br />

kann sich kein Trafikant leisten.<br />

Darum sind wir hier als Servicepartner<br />

in Vorleistung getreten.<br />

Für uns ist das selbstverständlich.“<br />

Alle Automatenbesitzer<br />

mit bestehendem Servicevertrag<br />

erhalten das Update noch im<br />

April. Somit gibt es schon beim<br />

ersten neuen Fünfer keinerlei<br />

Probleme. Das Update kostet 29<br />

Euro für den ersten Automaten<br />

und 10 Euro für jeden weiteren<br />

am gleichen Standort – inklusive<br />

Software, Arbeitszeit und<br />

Anfahrtskosten. Geräte ohne<br />

Servicevertrag können natürlich<br />

auf Wunsch des Besitzers ebenfalls<br />

upgedatet werden, sofern sie<br />

dem technischen Standard von<br />

tobaccoland entsprechen. Hier<br />

kostet das Update für den ersten<br />

Automaten 89 Euro, für jeden<br />

weiteren am gleichen Standort<br />

39 Euro.<br />

Unterkofler<br />

Die Geräte aller UKOlook-Mieter<br />

werden jetzt kostenfrei mit<br />

dem neuen UKO-Umbausatz,<br />

bestehend aus neuem Banknotenleser,<br />

6-Tuben-Wechsler,<br />

Telemetriemodul, neuer Software<br />

und neuer Technik, ausgestattet:<br />

Der Automat wird per<br />

Softwareupdate über das Telemetriemodul<br />

für die neuen Euroscheine<br />

fit gemacht. Kein Servicemann<br />

vor Ort, kein Aufwand für<br />

den Trafika<strong>nten</strong>.<br />

Ältere Geräte im Eigentum der<br />

Trafika<strong>nten</strong> können über den<br />

schon seit dem Vorjahr verfügbaren<br />

Umrüstsatz ebenfalls auf<br />

den neuesten technischen Stand<br />

gebracht werden. Dieser entspricht<br />

dem UKO-Umbausatz<br />

und ist für alle von den Salzburgern<br />

geführten Automatentypen<br />

erhältlich.<br />

Rechtzeitig umstellen!<br />

Je mehr das Automatengeschäft<br />

an einem Standort zum Tabakumsatz<br />

beiträgt, desto wichtiger<br />

ist es, gut auf die neuen Banknoten<br />

vorbereitet zu sein. Im Idealfall<br />

sollten sämtliche Automaten,<br />

an denen mit Papiergeld bezahlt<br />

werden kann, seit Ende April<br />

umgestellt sein. Spätestens mit<br />

Jahresende <strong>2013</strong> jedoch werden<br />

die dann „alten“ Fünfer so selten<br />

werden, dass sie für den Umsatz<br />

des Automaten kaum mehr<br />

eine Rolle spielen. Auf Geräten,<br />

welche den neuen Fünfer noch<br />

nicht annehmen können, sollte<br />

dies bis zur erfolgten Um- oder<br />

Aufrüstung denn auch für den<br />

Kunden eindeutig ersichtlich gemacht<br />

werden.<br />

Der Fünf-Euro-Schein der Europaserie<br />

ist deshalb ein passender<br />

Anlass, sich bei seinem Automatenhersteller<br />

zu vergewissern,<br />

dass der Fünfer und auch die folgenden<br />

Werte von den Geräten<br />

erkannt werden – und dass nicht<br />

für jede Umrüstung oder jedes<br />

Softwareupdate die Einzahlung<br />

großer Scheine fällig wird. Man<br />

will an seinem Automaten ja<br />

schließlich was verdienen.<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong><br />

7


IM BLICKPUNKT<br />

JTI macht Dampf<br />

Es gibt herkömmliche Zigaretten und E-Zigaretten, die eine Flüssigkeit verdampfen. Und dann<br />

gibt es Ploom, das Elemente beider Produkte in sich vereint und doch etwas völlig anderes ist.<br />

Seit 2. <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> ist Österreich das erste Ploom-Land weltweit – Japan Tobacco International<br />

stellte Ende April das Projekt in Wien vor. (jti, mh)<br />

Es handelt sich dabei<br />

um eine Eben-nicht-<br />

E-Zigarette, die mittels<br />

Akku ihre Wirkstoffe<br />

verdampft. Diese werden über<br />

ein buntes Alu-Tab – ähnlich<br />

Kaffeemaschinen, nur viel kleiner<br />

– eingelegt, vom Mundstück<br />

angestochen und dann auf rund<br />

160° C erhitzt. Bei dieser Temperatur<br />

verdampfen die Inhaltsstoffe,<br />

verbrennen aber noch nicht. Der<br />

Unterschied zur E-Zigarette liegt<br />

im Inhalt der Tabs, hier Tabak-<br />

Pods genannt: JTI entwickelte<br />

eine Mischung aus echtem Tabak,<br />

der zerrieben, mit Aromen angereichert<br />

und angefeuchtet auf<br />

seine Verdampfung wartet.<br />

Garagen-Start-up<br />

Ploom wurde von Adam Bowen<br />

und James Monsees, zwei Absolve<strong>nten</strong><br />

der renommierten Stanford<br />

University, entwickelt. Ursprünglich<br />

war das Gerät größer<br />

und verwendete Feuerzeuggas<br />

zum Erhitzen des Pods; für den<br />

internationalen Markt wurde das<br />

Hagen von Wedel, General Manager von JTI, stellte Ploom<br />

persönlich vor<br />

Ploom: das klar designte Gerät und seine bu<strong>nten</strong> Tabak-Pods<br />

Gerät auf Elektro umgestellt und<br />

schlanker. 2011 erwarb JTI einen<br />

Minderheitsanteil an Ploom und<br />

stürzte sich in die Entwicklung<br />

des Podinhalts – als Tabakunternehmen<br />

war klar, dass man sein<br />

einschlägiges Know-how auch in<br />

den Dienst dieses Projektes stellen<br />

würde. Dazu ist JTI der alleinige<br />

Distributor für alle Märkte<br />

außerhalb der USA.<br />

Funktion<br />

Der Bajonettverschluss des<br />

Mundstücks entriegelt nach<br />

leichter Drehung nach links,<br />

danach kann es abgezogen, der<br />

Tabak-Pod mit dem Folienverschluss<br />

nach oben eingelegt und<br />

das Mundstück wieder montiert<br />

werden. Bei längerem Druck<br />

auf die einzige Taste blinkt diese<br />

einmal kurz auf, um nach etwa<br />

drei Sekunden in einen Blinkmodus<br />

zu wechseln. Wird während<br />

dieses Blinkens losgelassen,<br />

so beginnt Ploom damit, sich<br />

auf Betriebstemperatur zu bringen.<br />

Dies dauert etwa 30 Sekunden<br />

und wird durch dauerhaftes<br />

Blinken angezeigt. Sobald die<br />

Taste auf Dauerlicht wechselt, ist<br />

Ploom betriebsbereit. Es reicht<br />

dann, einfach am Mundstück<br />

anzuziehen – ein direktes Inhalieren<br />

führt aber bei zahlreichen<br />

Verwendern zu überraschtem<br />

Husten: Ploom fühlt sich anders<br />

als eine herkömmliche Zigarette<br />

an, obwohl die Tabak-Pods laut<br />

JTI über eine mit einer 6-mg-<br />

Zigarette vergleichbare Dosierung<br />

verfügen sollen. Gleichzeitig<br />

unterscheidet es sich durch sein<br />

warmes Mundstück – immerhin<br />

herrschen knapp darunter 160<br />

Grad – vom Dampferlebnis einer<br />

üblichen E-Zigarette. Ein Pod soll<br />

für etwa zehn Minuten dieses alternativen<br />

Rauchens ausreichen<br />

und muss nicht am Stück verbraucht<br />

werden; das Gerät kann<br />

zwischenzeitlich auch ausgeschaltet<br />

werden. Eine Akkuladung<br />

reicht für drei bis vier Pods aus.<br />

Geschmack &<br />

Gesundheit<br />

Allen Sorten von Tabak-Pods<br />

sind ein Tabakgeschmack sowie<br />

eine süßliche Grundnote<br />

Fotos: JTI (3), mh<br />

8<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong>


im blickpunkt<br />

Ein Tabak-Pod verspricht<br />

zehn Minuten Dampfgenuss<br />

gemeinsam. Bei „Camel“ oder<br />

„Benson & Hedges“ braucht der<br />

Raucher aber etwas Fantasie, um<br />

seine Marke zu erkennen, was jedoch<br />

durch das Fehlen der sonst<br />

üblichen Verbrennung zu erklären<br />

ist.<br />

Ploom liefert dem Konsume<strong>nten</strong><br />

das erwünschte Nikotin<br />

ohne typische Verbrennungsprodukte<br />

wie Kohlenmonoxid<br />

und Kondensat. Es sollte damit<br />

also „gesünder“ als herkömmliche<br />

Zigaretten sein, und auch<br />

Passivrauchen findet konzeptbedingt<br />

durch das Fehlen von<br />

sogenanntem Nebenstromrauch<br />

nicht statt.<br />

Umfang & Preise<br />

Zum Starterset gehören neben<br />

dem Ploom-Gerät in Schwarz<br />

oder Weiß das USB-Ladegerät<br />

sowie eine 12-Stück-Packung<br />

der bislang fünf erhältlichen Geschmacksrichtungen<br />

„Camel“,<br />

„Benson & Hedges“, „Cooler“<br />

(Pfefferminz), „Dragon“ (pikant,<br />

Gewürznelken) sowie „Gold“<br />

(honigsüß-nussig).<br />

Der Endkunde bezahlt für das<br />

Set 29,90 Euro – bestehend aus<br />

24,90 für die Hardware und 5<br />

Euro für die Pod-Packung.<br />

Handelsspannen<br />

Vom Verkaufspreis des Ploom-<br />

Gerätes bleiben dem Trafika<strong>nten</strong><br />

6 Euro, bei anderen Hardwareteilen<br />

wie Mundstück (5 Euro),<br />

USB-Steckdosenadapter (9 Euro)<br />

oder Schutzhülle (6 Euro) liegt<br />

die Handelsspanne bei 25 Prozent.<br />

Von den fünf Euro einer<br />

Pod-Packung steckt sich die Finanzministerin<br />

2,53 Euro ein,<br />

es handelt sich ja immerhin um<br />

ein Tabakprodukt. Fachgeschäfte<br />

haben eine Spanne von 91 Cent,<br />

verbundenen Geschäften bleiben<br />

54 Cent pro Packung.<br />

Erwartungen<br />

„Für Ploom gibt es bislang keinen<br />

Businessplan“, erklärt Hagen<br />

von Wedel auf der Präsentation.<br />

„Wir starten – beginnend<br />

in Wien – mit dem weltweiten<br />

Verkauf in Österreich; weitere<br />

Länder folgen sukzessive nach.<br />

Dabei werden wir erst nach einer<br />

gewissen Zeit evaluieren, wo<br />

realistische Erwartungen überhaupt<br />

liegen können. JTI betritt<br />

mit Ploom Neuland. Die vorangegangenen<br />

drei Abende, an denen<br />

wir Ploom den Trafika<strong>nten</strong><br />

als alleinigen Vertriebspartnern<br />

vorgestellt haben, stimmen uns<br />

aber positiv: Diese neue Idee<br />

wurde gut angenommen.“<br />

Selbst direkt neben der<br />

Ploomerin sind weder Tabak<br />

noch Rauch zu riechen<br />

Gesetzliche<br />

Vorschriften<br />

Für das Tabakprodukt Ploom<br />

gelten die Rauchverbote in Gastronomie<br />

und Verkehrsmitteln.<br />

Darin mag auch eine kleine<br />

Schwäche dieser Idee liegen:<br />

Denn gerade bei schlechtem<br />

Wetter bleiben die Dampfer<br />

von E-Zigaretten genüsslich im<br />

Nichtraucherlokal sitzen, während<br />

Ploomer wie Raucher vor<br />

der Türe nass werden …<br />

..<br />

EinrichtungEn zum gEschaftsErfolg<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong><br />

TRUP DESIGN GMBH • A-2483 Ebreichsdorf • Hutfabrikweg 6 • T +43 2254 789 93 • F +43 2254 789 93 15 • office@trupdesign.at • www.trupdesign.at<br />

9


international<br />

Aus Freude am Verbieten<br />

Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg scheint ein heimlicher Puritaner zu sein:<br />

Nachdem er mit seinem gepla<strong>nten</strong> Verbot für Kingsize-Getränkebecher spektakulär Schiffbruch<br />

erlitten hat, will er nun seine Stadt zum US-Vorreiter eines Ausstellungsverbots für Tabakwaren<br />

machen. Der Widerstand ist heftig. (cspnet.com, mh)<br />

Der Herr Bürgermeister<br />

möchte damit Kinder<br />

und Jugendliche vor<br />

der Verführung durch<br />

Tabakprodukte schützen: „Junge<br />

Leute sind das Ziel des Marketings;<br />

dazu sind Zigaretten überall<br />

erhältlich. Die Gesetzgebung<br />

will nur eine weitere Generation<br />

vor schlechter Gesundheit und<br />

der mit dem Rauchen verbundenen<br />

kürzeren Lebenserwartung<br />

bewahren.“<br />

Handel auf den<br />

Barrikaden<br />

Jim Calvin bringt als Präsident<br />

der New Yorker Vereinigung der<br />

Einzelhändler NYACS die Stimmung<br />

seiner Mitglieder auf den<br />

Punkt: „Lizenzierte, steuerzahlende<br />

und das Gesetz achtende<br />

Verkäufer dazu zu zwingen, ihre<br />

Tabakwaren zu verstecken, ist<br />

einfach absurd!“<br />

Zur Begründung seiner Idee zitiert<br />

Bloomberg aus Studien, die<br />

beweisen sollen, dass „die Sichtbarkeit<br />

von Tabakwaren im Geschäft<br />

die Wahrscheinlichkeit erhöht,<br />

dass Jugendliche mit Tabak<br />

experimentieren und danach abhängig<br />

werden“.<br />

Dazu meint Jim Calvin: „Die<br />

Gesetzesvorlage geht von der<br />

wilden Annahme aus, dass der<br />

bloße Anblick von Zigarettenpackungen<br />

hinter dem Tresen<br />

Kinder zum Rauchen bringt.<br />

Sichtbares Bier im Getränkeladen<br />

bringt die Kids nicht zum<br />

Bislang ist der Kauf von Zigaretten erst ab 18 Jahren erlaubt.<br />

Nach jüngsten Plänen soll das Mindestalter gar auf 21 angehoben<br />

werden – weil nach Studien die meisten Raucher<br />

schon davor beginnen. Eine Tabakprohibition wäre ehrlicher<br />

Saufen, und der Anblick von<br />

Lotteriescheinen macht auch<br />

nicht gleich Spielsüchtige aus<br />

ihnen. Genauso wenig wie die<br />

Sichtbarkeit von Kondomen<br />

in der Apotheke automatisch<br />

zu vorehelichem Sex führt. Bei<br />

Zigaretten scheint das aber alles<br />

anders zu sein – deren Verpackung<br />

muss wohl über hypnotische<br />

Kräfte verfügen.“<br />

Mindestpreis:<br />

10,50 Dollar<br />

Der nichtrauchende Milliardär<br />

Bloomberg lässt aber gleich noch<br />

eine paar kreative Ideen zur Tabakbekämpfung<br />

vom Stapel: In<br />

einem beschönigend „Sensible<br />

Tobacco Enforcement“, also<br />

„Vernünftiger Umgang mit Tabak“<br />

benan<strong>nten</strong> Maßnahmenpapier<br />

will Bloomberg Händler-<br />

rabatte des sonst ja nicht preislich<br />

geregelten US-Tabakmarktes<br />

verbieten – ein Mindestpreis für<br />

New York also.<br />

Schon heute sind im Big Apple<br />

dank Mehrfachbesteuerung<br />

Zigaretten so teuer wie sonst<br />

nirgendwo in den USA – im<br />

400 Kilometer entfer<strong>nten</strong> New<br />

Hampshire zahlt man nur 45<br />

Prozent des New Yorker Preises!<br />

Bloomberg fordert nun einen<br />

Mindestpreis von 10,50 Dollar<br />

(ca. 8 Euro) pro Packung. Und<br />

gleich auch noch Mindestmengen<br />

von vier Stück für Zigarillos und<br />

20 Stück für günstige Cigarren<br />

(< 3 $).<br />

„Gesetzestreue Händler<br />

schützen ...”<br />

Dabei ist das Schmuggelproblem<br />

der Hafenstadt schon jetzt groß,<br />

wie der Bürgermeister nur zu gut<br />

weiß: Durch illegale Tabakverkäufe<br />

entsteht den USA jährlich<br />

ein Schaden von fünf Milliarden<br />

Dollar, und allein New York verliert<br />

je nach Schätzung 250 bis<br />

600 Millionen. Es handelt sich<br />

dabei nicht um vereinzelte Fälle,<br />

wie Bloomberg ausführt: „Bei<br />

46 Prozent von 1.900 innerhalb<br />

von 18 Monaten überprüften<br />

Zigarettenhändlern wurde ungestempelte<br />

oder ganz unversteuerte<br />

Ware gefunden. Das setzt gesetzestreue<br />

Händler enorm unter<br />

Druck, weil sie einen Wettbewerbsnachteil<br />

haben. Die Strafen<br />

für solche Delikte sollen deshalb<br />

verdoppelt werden.“<br />

Realitätsverlust?<br />

Wenn allerdings die Hälfte aller<br />

Händler betroffen ist, zeigt<br />

dies ein generelles Problem auf:<br />

Offenbar sind die amerikanischen<br />

Raucher nicht bereit,<br />

beliebig viel für ihre Zigaretten<br />

zu bezahlen. Und höhere steuerliche<br />

Begehrlichkeiten – wie im<br />

Fall von New York – verschlimmern<br />

das Problem nur noch.<br />

Aber das kennen wir ja.<br />

Eines hat Bloomberg jedoch<br />

schon erreicht: Aufgrund der<br />

ständigen Treibjagden gegen<br />

Raucher und vielfältigster<br />

Rauchverbote hat sich New<br />

York längst zur Boomtown der<br />

E-Zigaretten entwickelt. Und an<br />

denen verdient die Stadt einen<br />

Schmarrn ...<br />

Foto: Bloomberg News<br />

10<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong>


Neue Pfeifen für <strong>2013</strong><br />

Auf der Hotelmesse in Frankfurt hatten die Anbieter von Pfeifen ihre wichtigsten Neuheiten<br />

schon im Februar vorgestellt. Mittlerweile sind die meisten Modelle lieferbar. (mh)<br />

Savinelli<br />

Jahrespfeife <strong>2013</strong><br />

Die bauchige und am Boden flache Form<br />

eines typischen Cognacschwenkers stand<br />

Pate für die Form der Jahrespfeife. Folgerichtig<br />

nennt man bei Savinelli diese Shape<br />

„Brandy“. Die klassisch-harmonisch geformten<br />

Halfbents verzichten auf Silber und<br />

tragen stattdessen durchwegs einen farblich<br />

abgesetzten Bruyèrering – das passt ja auch<br />

viel besser zum polierten Messingschild mit<br />

der Aufschrift „Collection <strong>2013</strong>“. Die Savinelli-Jahrespfeife<br />

kostet sandgestrahlt 295,<br />

braun 375 und als makelloses naturfarbenes<br />

Modell 495 Euro.<br />

Stromboli<br />

Die klassisch anmutende Stromboli-Serie<br />

kommt in zwölf Formen, davon vier Straight-<br />

(Apple, Lovat, zwei verschieden hohe Billiards)<br />

und acht Bent-Shapes –<br />

eine davon als etwas<br />

dickerwandige Ball.<br />

Mit dem Modell 311<br />

findet sich unter<br />

ihnen auch eine klassische Poker.<br />

Gemeinsame Merkmale aller Strombolis<br />

sind der warme Orangeton des Bruyèreholzes,<br />

das Acrylmundstück, ein Metallring<br />

aus Neusilber sowie die Aufnahme<br />

von 9-Millimeter-Filtern.<br />

Sämtliche Varia<strong>nten</strong> der Stromboli kosten<br />

einheitlich 129 Euro.<br />

Joker<br />

Die sechsteilige Joker-Serie aus einer Rhodesian,<br />

zwei Halfbents, zwei Fullbents und<br />

einer Apple versteht sich als Hommage an<br />

das Kartenspiel. Dies spiegelt sich auch im<br />

etwas verspielten Metallring wider, der zwei<br />

lackierte Ringe in den Spielkartenfarben Rot<br />

und Schwarz trägt. Farblich sind die Joker<br />

in einem rotbraunen Ton gehalten, der bei<br />

Savinelli „Bordeaux“ genannt wird. Alle Mitglieder<br />

der Serie sind für 9-Millimeter-Filter<br />

vorbereitet und haben einen EVP von 140<br />

Euro.<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong> 11


Pfeifen und Cigarren Journal<br />

Fuoco<br />

Auch diese Serie kommt in sechs unterschiedlichen<br />

Shapes – zwei Billiards, die<br />

knubbelige Diplomat, zwei klassische Halfbents<br />

sowie eine nur wegen ihrer Form so<br />

bezeichnete Calabash.<br />

Rattray´s<br />

Craggy Root<br />

Unter diesem Namen kommt eine Serie unkomplizierter<br />

rustizierter Pfeifen in mehrheitlich<br />

gerader Form – gerade mal eine<br />

Classic Bent sticht neben Lovat, Billiard und<br />

Apple sowie der nur leicht am Mundstück<br />

geknickten Prince hervor. Sämtliche „zerklüftete<br />

Wurzeln“, wie der Name übersetzt<br />

lautet, sind in einem dunklen Rotbraun gehalten,<br />

tragen einen Zierring aus Neusilber<br />

und verfügen über unbehandelte Brennräume.<br />

Alle Vertreter der Serie haben einen EVP<br />

von 85 Euro.<br />

Caledonia<br />

Nochmals die gleichen Shapes, diesmal aber<br />

in hellem Orange, bekommt man mit der<br />

Serie von Caledonias, die für 119 Euro den<br />

Besitzer wechseln.<br />

Polly<br />

Ein netter Name für eine ganz traditionelle<br />

Taschenpfeife, die auf den Originalmaschinen<br />

vergangener Tage gefertigt wird. Die<br />

kompakte Taschenpfeife hat also auch keinen<br />

Filter und das Ebonit-Mundstück kann<br />

platzsparend weggedreht werden. Polly verlässt<br />

als Sandblast für 79 Euro, in Schwarz<br />

um 95 Euro sowie als „Golden Contrast“ für<br />

109 Euro mit einem neuen Besitzer das Fachgeschäft.<br />

Farblich liegt die Fuoco-Familie in mittleren<br />

Brauntönen. Einen angesichts der Optik<br />

überraschenden Gag hat man sich bei dem<br />

vermeintlichen Spigot erlaubt – der schmalere,<br />

abgesetzte Teil des Metallrings gehört<br />

nämlich ebenfalls zum Pfeifenkopf und nicht<br />

zum Acrylmundstück. Die Endverkaufspreise<br />

liegen bei 160 Euro.<br />

Red Lion<br />

In den Formen der Craggy Root, jedoch mit<br />

polierten Oberflächen in Rotbraun, kommt<br />

die Familie der roten Löwen. Das aufwändigere<br />

Finish will hier mit 109 Euro honoriert<br />

werden.<br />

12<br />

Vertrieb: Kopp Pfeifen<br />

Vertrieb: Kopp Pfeifen<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong>


pFEiFEn und ciGarrEn Journal<br />

borkum riff<br />

Limited edition no. 11<br />

Die elfte limitierte Auflage des Pfeifentabakklassikers<br />

besteht aus einer Mischung<br />

von 55 Prozent rotem und mahagonifarbenem<br />

Virginia aus Südamerika und Malawi,<br />

35 Prozent Black Cavendish aus Tansania<br />

und Italien und 10 Prozent Burley sowie<br />

feuergetrockneten Tabaken aus Ost- und<br />

Zentralafrika. Abgerundet wird dieser Blend<br />

durch Aromen von Citrus- und anderen Früchten<br />

sowie durch echten karibischen Rum aus<br />

Trinidad.<br />

Die 100-Gramm-Schmuckdose kommt diesmal<br />

in unübersehbarem Orange und hat einen<br />

EVP von 16,50 Euro.<br />

Russland-tochter<br />

für Davidoff<br />

die oettinger davidoff Group bearbeitet den aufstrebenden<br />

russischen cigarrenmarkt künftig mit einem tochterunternehmen<br />

vor ort: davidoff of Geneva russia. (davidoff, mh)<br />

„Seit mehr als zehn Jahren sind wir nun in<br />

Russland aktiv und werden als dynamisch,<br />

modern und global angesehen“, verdeutlicht<br />

CEO Hans-Kristian Hoejsgaard die Bedeutung<br />

dieses großen Marktes. „Wir sehen hier<br />

großes Potenzial: Derzeit gehen wir von rund<br />

100.000 Cigarrenrauchern aus. Durch steigende<br />

Einkünfte, höheren Lebensstandard<br />

und den entsprechenden Boom des Luxussektors<br />

kön<strong>nten</strong> bald 150.000 weitere Aficionados<br />

hinzukommen.“<br />

Neben der gut funktionierenden Zusammenarbeit<br />

mit dem Vertriebspartner Fortuna<br />

Cigar möchte man deshalb die Marke Davidoff<br />

mit weiteren Shops und Lounges in den<br />

Fokus der Genussraucher rücken. Ergänzend<br />

soll Davidoff in den zwölf derzeitigen Cigar-<br />

Lounges und 60 Cigarrengeschäften in Moskau,<br />

St. Petersburg und anderen Metropolen<br />

stärker vertreten sein. In Moskau, St. Petersburg,<br />

Jekaterinburg und Krasnodar sind<br />

zudem neue Flaghipstores der Luxusmarke<br />

geplant. Der Einzelhandel soll durch exklusive<br />

Schulungen und Tastings unterstützt<br />

werden. „Dadurch stärken wir die Kundentreue<br />

an wichtigen Verkaufsstellen und stellen<br />

unseren Vertrieb auf eine breitere Basis,<br />

vor allem in den Schlüsselstädten, die derzeit<br />

einen massiven Aufschwung des Cigarrenmarkts<br />

versprechen“, unterstreicht Albert<br />

Manzone, Senior Vice President Europe der<br />

Oettinger Davidoff Group. „Das passt zum<br />

generellen Trend, der Russland zu einem sehr<br />

attraktiven Markt für Luxusprodukte macht.“<br />

„Die neuen Nichtraucherschutzgesetze in<br />

Russland sind für unser Unternehmen eine<br />

große Herausforderung. Dank unserer Erfahrungen<br />

in anderen Ländern, der neuen<br />

Organisation und unserer neuen Philosophie<br />

werden wir die Situation in Russland jedoch<br />

meistern“, meint der Geschäftsführer von<br />

Davidoff of Geneva Russia und bisherige Regionalmanager<br />

für Russland, Ukraine, GUS<br />

und Baltikum, Bora Buladi.<br />

Licorice<br />

2008 begann Lasse Berg mit der Entwicklung eines Blends, der<br />

die wachsende Nachfrage nach einem Lakritze-Pfeifentabak befriedigen<br />

sollte. Diese Entwicklung war nicht einfach – sollten<br />

sich doch typisches Tabakaroma und der Geschmack eines Lakritzestücks<br />

bestmöglich ergänzen. Das Ziel wurde mit 80 Prozent<br />

Black Cavendish, 20 Prozent Virginiatabak sowie einer Veredelung<br />

durch Lakritze- und Sambuca-Likör erreicht. Seit 2010<br />

entwickelt sich der Licorice zu einem wachsenden Erfolg. Für<br />

den 50-Gramm-Pouch werden 7,10 Euro fällig.<br />

Vertrieb: DanCzek<br />

... wieder im Programm<br />

Calabash -<br />

Blockmeerschaum -<br />

Wiener Meerschaum - Pfeifen<br />

Meerschaum<br />

- das weiße Gold aus der Urzeit<br />

www.hauser-augsburg.de<br />

trafi k a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong><br />

13


Pfeifen und Cigarren Journal<br />

14<br />

Davidoff<br />

Miniatures Limited Edition<br />

Klein, aber oho: Die neuen Miniatures sind<br />

nochmals vier Millimeter kürzer als die Zigarillos<br />

aus gleichem Hause, dafür aber kräftig<br />

und geschmacklich prägnant. Kein Wunder,<br />

werden doch Tabake aus Java, Brasilien<br />

und der Dominikanischen Republik für die<br />

Einlage, ein Java-Umblatt und ein Havanna-Seed-Deckblatt<br />

aus Ecuador verwendet.<br />

Dieser Blend liefert dem Gaumen ein<br />

Geschmackserlebnis von Pfeffer, scharfen<br />

Nuancen und Kaffee.<br />

Weltweit ist die Menge auf 75.000 der modern<br />

desig<strong>nten</strong> goldenen Blechklappschachteln<br />

limitiert – nach Österreich kommen<br />

davon respektable 5.000 Schachteln zu 10<br />

Stück. Der Preis der ab 27. <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> verfügbaren<br />

Miniatures liegt bei 8,20 Euro.<br />

Vega Fina<br />

Vertrieb: tobaccoland<br />

Coronas Tubos Ltd. Edition <strong>2013</strong><br />

Die klassischen Coronas erhalten regelmäßig<br />

schon gute Noten in Tastings. Die limitierte<br />

Serie setzt hier noch eines drauf: Eine<br />

fantasievolle Einlage aus Piloto und Olor<br />

dominikanischer Provenienz, von Seco aus<br />

Nicaragua sowie<br />

kolumbianischem Tairona wird von einem<br />

Java-Sumatra-Umblatt sowie einem Connecticut-Deckblatt<br />

aus Ecuador umhüllt. Dieser<br />

Blend hat einen Kaltgeruch nach Holz und<br />

Kaffee; einmal montiert, entfalten sich Zedern-,<br />

Frucht- und Pfeffernoten zu einem<br />

cremigen Rauchgenuss.<br />

Statt in einer ordinären Cigarrenkiste werden<br />

die Corona Tubos ltd. in ihrem eigenen<br />

Humidor zu 40 Stück geliefert. Die auffällig<br />

weiße Box im VF-Design wird in der Tabacalera<br />

de García handgefertigt und bietet<br />

dank Einlageboden Platz und Ordnung<br />

gleichermaßen. Damit eignet sich schon die<br />

Verpackung als Sammlerstück für Freunde<br />

der Marke, als Geschenk für Aficionados<br />

eignet sich das Behältnis mit<br />

seinen weißen Tubos ebenfalls perfekt.<br />

Angesichts dieses Lieferumfangs<br />

darf ein Preis von 200 Euro<br />

als fast schon günstig gelten.<br />

Minutos Ecobag<br />

Die zehn Zentimeter kurzen und<br />

dünnen Minutos im Format Small<br />

Panatella sind für eine Rauchdauer<br />

von rund 20 Minuten angelegt<br />

– den Smoke für zwischendurch<br />

also. Dominikanische Einlage,<br />

ein Umblatt aus Ecuador sowie<br />

ein Connecticut-Shade-Deckblatt<br />

ergeben eine kräftige kleine Cigarre<br />

von holzig-fruchtigem Geschmack<br />

mit Nuancen von Nuss; gegen Ende<br />

gesellen sich eine leichte Schärfe sowie<br />

Kaffeenoten hinzu.<br />

Die sogenannte Ecobag zu 16 Stück hat einen<br />

Verkaufspreis von 25,60 Euro, das Einzelstück<br />

kommt damit auf wohlfeile 1,60 Euro.<br />

Peterson<br />

Vertrieb: tobaccoland<br />

Summertime <strong>2013</strong><br />

Wie jedes Jahr im <strong>Mai</strong> präsentiert Peterson<br />

nach der Special Reserve <strong>2013</strong> des Frühjahrs<br />

nun seine neue Summertime Limited Edition.<br />

Nicht nur das bunte, gelungene Dosenmotiv<br />

mit Palmen und Cabrio, sondern auch<br />

die sommerliche Tabakmischung steigert die<br />

Vorfreude auf die Open-Air-Saison für Pfeifenraucher,<br />

die mit „leichter“ Verspätung nun<br />

auch endlich in Österreich begonnen hat.<br />

Für einen zum Florida-Look der Verpackung<br />

passenden extravaga<strong>nten</strong> Geschmack wurden<br />

zitronengelbe, rote und dunkle Virginias<br />

verschiedener Schnittbreiten mit Black<br />

Cavendish und einer kleinen Menge Burley<br />

kombiniert. Ihren sommerlichen Charakter<br />

erhält die Limited Edition durch exotische<br />

Aromen von saftiger, reifer Mango, gepaart<br />

mit karibischem Rum. Das Resultat dieses<br />

dänischen Blends ist eine aromatisch-angenehme<br />

Raumnote sowie ein Raucherlebnis,<br />

das Lust auf Strand und Meer macht.<br />

Die 100-Gramm-Schmuckdose in limitierter<br />

Auflage von 5.000 Stück kommt auf 21,40<br />

Euro.<br />

Vertrieb: Kohlhaase & Kopp<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong>


im IM blickpunkt<br />

BLICKPUNKT<br />

Alles aus einer Hand<br />

Bislang hatte der luxemburgische Tabakproduzent Heintz van Landewyck in Österreich mit<br />

drei Vertriebspartnern zusammengearbeitet: tobaccoland hatte die Elixyr-Zigaretten, Ché<br />

Feinschnitt, und Zigaretten wurden durch House of Smoke vertrieben, der große Rest lag bei<br />

M Tabak. Mit 1. Juli <strong>2013</strong> wird Christian Mertl der Exklusivvertrieb der Luxemburger. (mh)<br />

Dass der auf unserem<br />

heimischen Markt<br />

vergleichsweise kleine<br />

Player HvL mehrere<br />

Großhändler beliefert, hat überwiegend<br />

historische Gründe.<br />

So war beispielsweise House of<br />

Smoke schon der österreichische<br />

Vertriebspartner für Ché, ehe<br />

van Landewyck die Marke samt<br />

Fabrik und Vertriebsverträgen<br />

kaufte. Aus Sicht des Herstellers<br />

Wirkung ab Sommer <strong>2013</strong> gekündigt.<br />

Ende April dieses Jahres<br />

hatten sich die Van-Landewyck-<br />

Exportleiterin Nadine Schenke-<br />

Herzog, Ché-Importeur Rainer<br />

Gunz und Christian Mertl getroffen,<br />

um eine geordnete Übergabe<br />

der Marke auf den Weg zu<br />

bringen. House of Smoke legt<br />

nun jeder Bestellung ein Infoblatt<br />

über die ab Sommer neue<br />

Vertriebssituation bei.<br />

men die regionalen Xeis (ebenfalls<br />

eine M-Tabak-Marke) sowie<br />

die Maya dazu, und auch<br />

am Braunwaremarkt stellte man<br />

sich mit Bossner, Leonel und<br />

der Eigenmarke Luke’s breiter<br />

auf. Ende 2012 zog sich Mazda<br />

Rainer aus dem Tabakgeschäft<br />

zurück, womit der Weg für eine<br />

neue strategische Partnerschaft<br />

frei wurde.<br />

Vor diesem Hintergrund wird<br />

klar, dass die jüngst erfolgte<br />

Einführung der Energy-Drehpapiere,<br />

-stopfhülsen und Wuzelfilter<br />

quasi ein Vorgriff auf die Zeit<br />

des HvL-Exklusivvertriebs sind.<br />

All diese Produkte sind neu, weshalb<br />

es in Österreich keine bestehenden<br />

Vertriebsverträge gab.<br />

Mit Julibeginn wird darüber<br />

hinaus eine Neueinführung angekündigt:<br />

Die Ché kommt im<br />

quietschgelben Softpack.<br />

ersten Monaten sollten Bestellungen<br />

und Kontaktaufnahmen<br />

jedoch problemlos weiterlaufen.<br />

E-<strong>Mai</strong>l-Adressen und die bekannte<br />

Handynummer Christian<br />

Mertls bleiben ja ohnehin gleich.<br />

Vorhang auf für<br />

TOPTECH ® -SANGO<br />

Entdecken Sie Performance<br />

und Design in ganz neuem<br />

Rahmen.<br />

House-of-Smoke-Inhaber Rainer Gunz, HvL-Exportleiterin<br />

Nadine Schenke und Christian Mertl bei der „Amtsübergabe“<br />

war man mit HoS grundsätzlich<br />

zufrieden, wollte aber aus logistischen<br />

und damit natürlich<br />

auch finanziellen Gründen den<br />

Österreich-Vertrieb vereinfachen:<br />

Die Vertriebsverträge mit<br />

House of Smoke sowie tobaccoland<br />

wurden also Ende 2012 mit<br />

Hintergründe<br />

Mertl hatte M Tabak gemeinsam<br />

mit seinem Partner Mazda<br />

Rainer 2004 aus der Taufe gehoben<br />

und begann im Folgejahr<br />

mit dem Vertrieb der günstigen<br />

Eigenmarke O’Neill (heute<br />

O’Nyle). Bei den Zigaretten ka-<br />

M Tabak bald an neuem<br />

Standort<br />

Derzeit ist M Tabak im Ortsgebiet<br />

von Tulln beheimatet. Im<br />

Augenblick wird fieberhaft gearbeitet,<br />

um möglichst schon mit<br />

1. Juli <strong>2013</strong> die Arbeit am 7,5 Kilometer<br />

entfer<strong>nten</strong> neuen Standort<br />

in der Gewerbeparkstraße<br />

1 in 3441 Judenau aufnehmen<br />

zu können. Mit dem Umzug<br />

werden sich auch Telefon- und<br />

Faxnummer ändern, die neuen<br />

Rufnummern sind bislang<br />

noch nicht bekannt. Dank automatischer<br />

Weiterleitung in den<br />

in 7 Farben erhältlich<br />

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<strong>trafik</strong> <strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong> Dezember/2012 15


im blickpunkt<br />

Schwarzmarktzigaretten<br />

mit Arsen und Rattenkot<br />

Wer viel raucht, will oft auch billig rauchen. Geschmuggelte oder gefälschte Zigaretten verlocken.<br />

Bei näherer Betrachtung entpuppen sie sich meist als tickende, gesundheitsgefährdende Zeitbomben.<br />

Internationale Analysen ergaben erschreckende Erkenntnisse: Neben dem Schwermetall<br />

Cadmium fanden sich Arsen und auch Rattenkot in Zigaretten. Von Dr. Maria PUBLIG<br />

Gefälschte Markenwaren<br />

gibt es mittlerweile<br />

überall. Markenhersteller<br />

und<br />

Steuerbehörden schlagen seit<br />

langem weltweit Alarm. Wer<br />

sich allerdings darüber freut,<br />

sind die daran verdienenden<br />

Schmuggler, aber auch sorglose<br />

Konsume<strong>nten</strong>. Oft verbergen<br />

sich hinter gefakten Waren große<br />

Gesundheitsrisiken. Neben<br />

nachgemachten Modemarken<br />

sind es Spielwaren aus Asien, in<br />

Der Suchhund des Zolls deckt jeden Schmuggelversuch auf<br />

denen immer wieder gefährliche<br />

Kunststoffzusammensetzungen<br />

gefunden werden. Gefälschte<br />

Medikamente, über das Internet<br />

bestellt, weisen oft Überdosierungen<br />

und chemische Verunreinigungen<br />

auf. Sie können<br />

bleibende Organschäden hervorrufen.<br />

Und wer viel und billig<br />

rauchen möchte, greift oft zu Zigarettenfälschungen.<br />

„Trotz umfassender<br />

medialer Aufklärung<br />

gibt es immer noch Raucher,<br />

die sich nicht davon abschrecken<br />

lassen. In Österreich gibt es<br />

Qualitäts- und Hygienekontrollen,<br />

und jede Zigarettenpackung<br />

wird mit einer eigenen Banderole<br />

gekennzeichnet“, klagt ein<br />

Trafikant in der Brünner Straße<br />

im 21. Wiener Gemeindebezirk,<br />

der sich über Einnahmenentgänge<br />

ärgert.<br />

Schlag gegen Fälscher<br />

Dabei ist der österreichische<br />

Zoll gemeinsam mit international<br />

Verbündeten penibel hinter<br />

den organisierten Schmugglerbanden<br />

her. Erst vor kurzem<br />

unterstützte Österreich gemeinsam<br />

mit Deutschland den slowakischen<br />

Zoll und half, durch<br />

Informationen eine illegale Zigarettenfabrik<br />

in Trstice nahe Bratislava<br />

auszuhebeln. Dabei wurden<br />

2 Mio. Zigaretten und 1,4<br />

Tonnen Tabak beschlagnahmt.<br />

Tausende Marlboro-Tschiks<br />

wurden auf illegalen Maschinen<br />

und Fließbändern hergestellt<br />

und wären für Österreich bestimmt<br />

gewesen. Sechs Personen<br />

wurden daraufhin festgenommen.<br />

„Es sind aber leider nicht<br />

die eigentlichen Drahtzieher der<br />

Fälscher- und Schmuggelvorgänge“,<br />

erklärt Josef Pfeiffer von<br />

der Abteilung IV/3 Betrugsbekämpfung<br />

Steuer und Zoll im<br />

Finanzministerium. „Deshalb ist<br />

Für Josef Pfeiffer von der<br />

Betrugsbekämpfung des Finanzministeriums<br />

erfordert<br />

die Schmuggelbekämpfung<br />

internationale Vernetzung<br />

es auch für Österreich so wichtig,<br />

EU-weit und international<br />

mit den zuständigen Behörden<br />

zusammenzuarbeiten. Schmuggel<br />

und Zigarettenfälschungen<br />

sind komplexe Felder, die nicht<br />

mehr allein national, sondern<br />

nur gemeinsam international in<br />

Angriff genommen werden können“,<br />

so Pfeiffer. Ermittlungen<br />

dauern oft lange: „Die Fabriken<br />

sind meist unscheinbar in alten<br />

Lagerhallen untergebracht. Die<br />

Maschinen sind nicht laut, es<br />

gibt keine rauchenden Abzüge,<br />

daher fallen sie in der Umgebung<br />

nicht auf. Auch die Arbeiter werden<br />

im Schichtbetrieb gehalten<br />

und oft monatelang von der<br />

Außenwelt abgeschottet, unter<br />

Fotos: Publig (2), BMF (3), Archiv<br />

16<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong>


im blickpunkt<br />

Verschluss gehalten“, erzählt der<br />

zuständige Beamte Josef Pfeiffer.<br />

Einer der größten Erfolge war im<br />

vergangenen Jahr ebenfalls das<br />

Ausforschen einer illegalen Zigarettenfabrik<br />

bei Horný Bar (nahe<br />

Bratislava) in der Slowakei.<br />

Pfeiffer: „Es konnte damals ein<br />

geschätzter Steuerausfall für<br />

Österreich von etwa 80 Mio.<br />

Euro verhindert werden.“<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong><br />

Fast 200 Mio. Euro<br />

Steuerschaden<br />

In Österreich wird jede fünfte<br />

Zigarette unversteuert geraucht,<br />

besagt die brandneue Studie<br />

„Project Star 2012“ des Wirtschaftsprüfers<br />

KPMG, die im<br />

Auftrag von Philip Morris International<br />

(PMI) in sämtlichen<br />

EU-Mitgliedstaaten durchgeführt<br />

wurde. Ein leichter Rückgang<br />

von illegalen Zigaretten<br />

konnte im vergangenen Jahr<br />

gegenüber dem Vergleichsjahr<br />

2011 durch Sicherstellungen von<br />

Polizei und Zollfahndung erzielt<br />

werden. Auch die aktuellen Aufgriffe<br />

lassen für das heurige Jahr<br />

Gutes hoffen. Doch der Erfolg<br />

trügt: So waren es immer noch<br />

17,9 Prozent an konsumierten<br />

Zigaretten, die nicht in Österreich<br />

versteuert wurden. Etwas<br />

weniger als die Hälfte davon<br />

stammte aus legalen Eigenimporten,<br />

während der Rest Schmuggelware<br />

oder Fälschungen war.<br />

Insgesamt blieben 1,5 Milliarden<br />

Glimmstengel unversteuert. Das<br />

sind 9,8 Prozent des österreichischen<br />

Konsums. EU-weit liegt<br />

Österreich damit an zehnter<br />

Stelle der geschädigten Staaten.<br />

Dem Finanzministerium entgehen<br />

dadurch jährliche Einnahmen<br />

in der Höhe zwischen 150<br />

Mio. bis 200 Mio. Euro. Auch im<br />

gesamten EU-Raum richtet der<br />

Schmuggel großen wirtschaftlichen<br />

Schaden an. So verliert<br />

die EU-Finanzbehörde jährlich<br />

etwa 12,5 Milliarden Euro an Tabaksteuern.<br />

Anders gesagt: 65,5<br />

Milliarden Zigaretten unterlagen<br />

nicht den geforderten EU-weiten<br />

steuerlichen Abgaben. Am heimischen<br />

Fiskus vorbei gelangen<br />

vor allem Zigaretten aus der Slowakei,<br />

Ungarn und Tschechien<br />

nach Österreich. Die „Project<br />

Star 2012“-Studie bestätigt auch,<br />

dass der Zigarettenschmuggel<br />

und die Fälschungen zu 74 Prozent<br />

über jene Länder nach Österreich<br />

gebracht werden.<br />

Unter Schmuggel versteht man<br />

nicht die vier Zigarettenstangen,<br />

die man offiziell innerhalb der<br />

EU von einem Mitgliedsland ins<br />

andere mitnehmen darf oder<br />

die eine Stange aus Nicht-EU-<br />

Ländern, sondern organisierte<br />

Schmuggelbanden und -ringe.<br />

Auch Einzelpersonen, die die gesetzlich<br />

erlaubte Zigarettenmenge<br />

überschreiten, trifft im Falle eines<br />

Aufgriffs eine empfindliche Strafe.<br />

So setzt es etwa 60,– Euro auf jede<br />

Stange, die über dem erlaubten<br />

Ausmaß steht. Bei wiederholt organisierten<br />

und gewerbsmäßigen<br />

Großschmugglern kann es allerdings<br />

zu einer Haftstrafe von bis<br />

zu sieben Jahren kommen.<br />

Zigarettentourismus<br />

Das eigentliche Problem sind<br />

daher die Fälschungen. Sie machen<br />

eine hohe Zahl an illegalen<br />

Zigaretten aus und stellen durch<br />

unkontrollierte Zusatzstoffe und<br />

Verunreinigungen ein nicht<br />

abschätzbares Gesundheitsrisiko<br />

für Raucher dar. Großschmuggler<br />

umgehen so alle<br />

Steuern auf Tabakwaren. Den<br />

ebenfalls auf dubiosen Wegen<br />

erworbenen Tabak verarbeiten<br />

sie in illegaler Herstellung und<br />

Dank regelmäßiger Kontrollen von Reisebussen gibt es auch<br />

auf dieser Schiene regelmäßige Aufgriffe von nennenswerten<br />

Mengen. Profischmuggler arbeiten aber LKW-weise<br />

Sozialmediziner Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze warnt: „Mit unkontrollierten<br />

Billigzigaretten riskieren Raucher langfristige<br />

Organschäden ...”<br />

imitieren die streng geheimen<br />

Rezepturen einzelner Zigarettenmarken.<br />

Manchmal scheint<br />

das geschmacklich richtig gut<br />

gelungen zu sein. Doch auch die<br />

Sinne können trügen. Die bei<br />

geprüft hergestellten Zigaretten<br />

genauen Qualitätskontrollen von<br />

Tabakindustrie und Behörden<br />

fehlen bei Fälschungen. Wie der<br />

für Zigarettenmarken charakteristische<br />

Geschmack zustande<br />

kam, wollen viele Konsume<strong>nten</strong><br />

besser erst gar nicht erst wissen.<br />

Ihnen ist es wichtig, billig zu rauchen.<br />

Auch die legal unverzollte Ware<br />

aus östlichen Nachbarländern ist<br />

teilweise von der Tabakindustrie<br />

auf die Geschmacksnuancen der<br />

einzelnen Verkaufsländer abgestimmt.<br />

Das heißt nicht, dass es<br />

sich hier um riskante Produkte<br />

handelt. Dennoch sollte sich der<br />

Konsument bewusst sein, dass<br />

jede Form von Tabakware ein<br />

gesundheitsgefährdendes Erzeugnis<br />

ist. Trafika<strong>nten</strong> in den<br />

Grenzgebieten laufen seit vielen<br />

Jahren Sturm gegen den Zigarettentourismus.<br />

Doch das nützte<br />

17


im blickpunkt<br />

18<br />

Die Pseudo-Camel Jin Ling ist auf dem deutschen Zigarettenschwarzmarkt<br />

längst eine Macht. Trotz häufiger Beschlagnahmen<br />

sind sie ein derart gutes Geschäft für die Kriminellen,<br />

dass sogar schon Fälschungen dieser „Marke“ im Umlauf<br />

sind – diese sind dann so richtig gesundheitsgefährdend<br />

ihnen bisher wenig. Sie werden<br />

legal seit langem um Millionen<br />

Euro gebracht. Eine EU-weite<br />

Regelung, die die großen steuerlichen<br />

Unterschiede zwischen<br />

den einzelnen Mitgliedstaaten<br />

ausgleicht oder zumindest<br />

eine Lösung für benachteiligte<br />

Regionen anbietet, steht aus.<br />

„Im Waldviertel verlieren Trafika<strong>nten</strong><br />

rund 45 Prozent ihrer<br />

Zigaretteneinnahmen, in Wien<br />

sind es etwa 25 Prozent“, weiß<br />

Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze<br />

als Raucherpräventionsexperte<br />

zu berichten, der die Situation<br />

seit Jahrzeh<strong>nten</strong> beobachtet:<br />

„Natürlich sind auch die legal<br />

in den Nachbarländern erworbenen<br />

Zigaretten immer noch<br />

viel günstiger als in Österreich.<br />

Die Gefahr ist aber groß, gleich<br />

direkt am Schwarzmarkt noch<br />

billigere, gefälschte Tschiks zu<br />

kaufen, weil man ja auch gar<br />

nicht versteht, was draufsteht,<br />

und sich dadurch einem wesentlich<br />

höheren Gesundheitsrisiko<br />

aussetzt. Menschen, die das<br />

machen, handeln unverantwortlich.<br />

Sie haben den kurzfristig<br />

erfreulichen Effekt des Genusses<br />

und des volleren Geldbörserls,<br />

aber dafür die gesundheitlichen<br />

Langzeitschäden der Organe“,<br />

betont der emeritierte Leiter des<br />

Sozialmedizinischen Zentrums<br />

der Universität Wien.<br />

Schmuggel als weltweites<br />

Problem<br />

Was von vielen Rauchern als Kavaliersdelikt<br />

abgetan wird, sich<br />

ein paar günstige Zigarettenstangen<br />

versteckt mitzunehmen,<br />

zahlt sich bei den organisierten<br />

Kleinschmugglern bereits<br />

durch rentable Zuverdienste<br />

aus. Aus Ländern mit geringerer<br />

Tabakbesteuerung werden<br />

Kontingente teilweise sogar legal<br />

aufgekauft und in größeren<br />

Mengen auf Schleichwegen oder<br />

in verborgenen Hohlräumen von<br />

PKWs, vor allem aber in LKWs<br />

über die Grenzen in die EU und<br />

dann in die einzelnen Mitgliedstaaten<br />

geschmuggelt.<br />

Dennoch: Das ist zwar für den<br />

Fiskus der einzelnen Länder ärgerlich,<br />

doch die wirklich großen<br />

finanziellen Abstauber sind<br />

die mafios organisierten Großschmuggler<br />

mit einem dichten<br />

Vertriebsnetz. Sie sind sehr erfinderisch,<br />

was das Abzweigen<br />

legaler Produkte oft schon am<br />

Herstellungsort betrifft. Speziell<br />

Fälschungen haben Hochkonjunktur.<br />

Diesem organisierten<br />

Verbrechen, das vor allem<br />

bei den illegalen Importen aus<br />

dem EU-Ausland die Finger im<br />

Spiel hat, sind Polizei und Zoll<br />

auf der Spur. Für jeden kleinen<br />

Schmuggler zahlt sich bereits<br />

die Differenz zwischen Einkaufs-<br />

und Verkaufspreis aus<br />

– sonst würde er es nicht machen.<br />

Doch bei organisierten<br />

Schmugglern handelt es sich in<br />

der Gesamtheit um exorbitant<br />

hohe Beträge. Der weltweite Verlust<br />

an Staatseinnahmen durch<br />

den illegalen Handel mit Tabakprodukten<br />

beträgt jährlich satte<br />

40,5 Milliarden US-Dollar, wie<br />

das Deutsche Krebsforschungszentrum<br />

in einer Studie belegte.<br />

Tabakschmuggel ist also nicht<br />

nur ein EU-weites, sondern ein<br />

weltweites Problem. Es wird vor<br />

allem deshalb i<strong>nten</strong>siv geahndet,<br />

weil es nicht nur die Staatshaushalte<br />

schädigt, sondern auch zur<br />

Finanzierung des organisierten<br />

Verbrechens dient. Auffallend<br />

ist, dass jene Länder mit geringer<br />

oder niedriger Einkommensgruppe<br />

über einen besonders<br />

großen Zigarettenschwarzmarkt<br />

verfügen, verdeutlicht die Studie<br />

des Deutschen Krebsforschungszentrums.<br />

Georgien<br />

führte im Jahr 2010 die Skala<br />

mit 49 Prozent an, gefolgt von<br />

Bolivien mit 46,2 Prozent und<br />

Albanien mit zwischen 40 und<br />

50 Prozent. Aber auch Länder<br />

mit hohen Einkommensgruppen<br />

bewegen sich in der Regel zwischen<br />

1 Prozent (Neuseeland)<br />

und 13 Prozent in der Statistik.<br />

Ausreißer mit 42,2 Prozent sind<br />

Hongkong, die Vereinigten Arabischen<br />

Emirate (30,3 Prozent)<br />

und Singapur (18 Prozent). Die<br />

USA liegen ebenso mit 13 bis 25<br />

Prozent weit über dem aktuellen<br />

EU-Durchschnitt von 11,1 Prozent<br />

des Jahres 2012.<br />

Zigaretten aus Müll<br />

Besonders groß ist der Gewinn<br />

bei der Fälschung der Fälschung.<br />

Das geht so: Die in Russland<br />

hergestellte Zigarette Jin Ling<br />

zum Beispiel ist eine illegal hergestellte<br />

Marke. Sie wird in Kaliningrad<br />

produziert und ist für<br />

In die gefälschten Schmuggelzigaretten kommt dank<br />

mangelnder Hygiene in der Produktion so ziemlich alles<br />

hinein, was – wie der Rohtabak – auf dem Boden der improvisierten<br />

Fabrik liegt. Wer nicht wie die Ratte enden will, lässt<br />

besser seine Finger von derartigen „Qualitätsprodukten“ ...<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong>


im blickpunkt<br />

die Märkte in Deutschland und<br />

Großbritannien bestimmt. Eine<br />

Stange wird in Kaliningrad um<br />

zwei Euro hergestellt und um 20<br />

Euro als Schmuggelware in den<br />

EU-Mitgliedstaaten verkauft.<br />

Das ging sogar so weit, dass sie<br />

in Deutschland im Jahr 2009 zu<br />

den offiziell meistgerauchten<br />

Zigaretten gehörte! Das hat natürlich<br />

auch für den Schmuggel<br />

Konsequenzen. Plötzlich tauchten<br />

auch noch gefälschte Jin<br />

Lings auf, die noch billiger als<br />

der Originalschmuggel waren.<br />

Da schlugen dann alle Gesundheitsbehörden<br />

Alarm. Untersuchungen<br />

des zolleigenen Systems<br />

TIZIAN (Tabakinhaltsstoff- und<br />

Zigarettenanalyse) in Deutschland<br />

ergaben dann vergangenes<br />

Jahr desaströse Ergebnisse: Man<br />

fand Spuren von Rattenkot,<br />

Metallsplitter, Plastikanteile, Federn,<br />

Mäuseteile, Holz, Milben<br />

(lebende und tote), Schimmelsporen,<br />

Pestizide und viele andere<br />

Schadstoffe in den gefakten<br />

Zigaretten. „Zu erklären ist das<br />

mit den besonders schlechten<br />

Produktionsbedingungen, unter<br />

denen die Schmuggelware hergestellt<br />

wird. Der Tabak wird<br />

einfach auf den Boden geleert<br />

und von dort weg verarbeitet“,<br />

erklärt Mag. Alice Schogger von<br />

der Ombudsstelle Nichtraucherschutz<br />

im Gesundheitsministerium<br />

in Wien. Wie allerdings<br />

verschredderte CD-Partikel in<br />

die Schmuggelzigaretten kamen,<br />

ist unklar. „Raucht man diese<br />

Fälschungen, inhaliert man reinen<br />

Müll. Rauchen ist an sich<br />

schon schädlich, doch solche<br />

Schrottzigaretten übertreffen<br />

einfach alles. Es wäre gut, wenn<br />

sich das jene Konsume<strong>nten</strong>, die<br />

billig rauchen wollen, vor Augen<br />

halten“, warnt Schogger.<br />

Aber nicht nur diese drastischen<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong><br />

und medial griffigen Beispiele<br />

sollen zur Einsicht mahnen, sondern<br />

vor allem die Tatsache, dass<br />

in allen Schmuggelzigaretten aus<br />

China und Russland Schadstoffe<br />

weit über Gebühr enthalten sind.<br />

Britische Untersuchungen fanden<br />

in gefälschten Zigaretten<br />

beispielsweise fünfmal so viel<br />

Cadmium wie in der Originalmarke.<br />

Das Schwermetall kann<br />

die Lunge schwer schädigen und<br />

steht auch in Zusammenhang<br />

mit Nierenleiden. Man entdeckte<br />

in Fälschungen auch sechsmal<br />

so viel Blei wie in Originalzigaretten.<br />

Blei wird für Organ- und<br />

Nervenschäden verantwortlich<br />

gemacht. Dem nicht genug,<br />

enthielten sie auch hohe Dosen<br />

von Arsen, das die Gefahr für Leber-,<br />

Lungen- und andere Krebsarten<br />

erhöht. Auch der Teergehalt<br />

war um 160 Prozent, Nikotin<br />

um 80 Prozent und Kohlenmonoxid<br />

um 133 Prozent höher als<br />

in Markenzigaretten. Was man<br />

nun wirklich am Schwarzmarkt<br />

erhält und eventuell aus Großbritannien<br />

und Deutschland mit<br />

Eine gebrauchte, alte Maschine, billigster Rohtabak, Hülsen<br />

und ein diskretes Plätzchen – fertig ist die illegale Fabrik<br />

Mag. Alice Schogger vom Gesundheitsministerium warnt<br />

dringend vor gefälschten Zigaretten<br />

nach Österreich bringt, entzieht<br />

sich der Kontrolle. Generell findet<br />

man die Jin Ling in Österreich<br />

aber seltener.<br />

Zusatzstoffe täuschen<br />

„Es gibt in den Markenzigaretten<br />

viele legale Zusatzstoffe wie<br />

Schokolade, Zucker, Menthol,<br />

Tee, Vanille, Honig usw., die, in<br />

Lebensmitteln verwendet, harmlos<br />

sind. In Kombination mit dem<br />

Verbrennungsprozess im Tabak<br />

wirken sie allerdings schädlich<br />

für den Körper“, erklärt Alice<br />

Schogger. Menthol beispielsweise<br />

lindert beim Rauchen das<br />

natürliche Kratzen im Hals, Kakao<br />

erweitert die Bronchien und<br />

Raucher können dadurch tiefer<br />

inhalieren. Ein abstoßend klingender<br />

Stoff wie Salpeter bewirkt,<br />

dass die Zigarette nicht ausgeht.<br />

Glyzerin lässt den Tabak nicht so<br />

schnell austrocknen. Ammoniak<br />

ermöglicht, dass das Gehirn Nikotin<br />

stärker aufnimmt und sich<br />

beim Raucher die beruhigende<br />

Wirkung schneller einstellt.<br />

Pflanzliche Inhaltsstoffe und von<br />

Pflanzen aufgenommene Umweltgifte<br />

sind zusätzlich immer<br />

im Tabak enthalten. „In internationalen<br />

Untersuchungen fand<br />

man fast 4.000 verschiedene Zusätze<br />

in legal hergestellten Markenzigaretten“,<br />

weiß Nichtraucherschutz-Expertin<br />

Schogger.<br />

Da muss jemand schon ein grenzenloser<br />

Optimist sein, wenn<br />

darüber hinaus noch der Genuss<br />

einer unkontrollierten Zigarettenfälschung<br />

reizt.<br />

19


Porträt<br />

Das Kamel als Leitthema<br />

„Die Pall-Mall-Trafik in Wien war nicht die erste Marken<strong>trafik</strong> Österreichs“, bekamen wir als<br />

Reaktion auf den Artikel in der Ausgabe Jänner <strong>2013</strong> von JTI zu hören. Schon im September des<br />

Vorjahres hatte die Trafik Perkles in Linz mit einer Camel-Ausstattung eröffnet. (JTI, mh)<br />

Mit der Gestaltung<br />

von Duty-Free-<br />

Shops und Smoking-Lounges<br />

für<br />

Camel und Winston hat JTI<br />

gezeigt, welche Möglichkeiten<br />

bestehen, um für den Konsume<strong>nten</strong><br />

ein Einkaufserlebnis<br />

zu schaffen. Der Trend zu Flagshipstores<br />

hat sich bei Modeoder<br />

Nahrungsmittelmarken ja<br />

bereits durchgesetzt. JTI wollte<br />

solche Flagshipstores auch mit<br />

seinen Marken umsetzen, um zu<br />

zeigen, wie Regal- und Thekenbereichgestaltung<br />

die Sichtbarkeit<br />

der Marke erhöhen können<br />

und damit auch auf den Umsatz<br />

wirken.<br />

Trafikant Perkles, Perkles jun. mit<br />

Frau, JTI-Außendienstmitarbeiter<br />

Wolfgang Schiesser und JTI-<br />

Area-Manager Ulf Haas stoßen<br />

auf das gelungene Geschäft an<br />

Gute Voraussetzungen<br />

Daher hat JTI Austria nach geeigneten<br />

Shops gesucht, bei<br />

denen räumliche Größe und<br />

Branding Möglichkeiten passen<br />

kön<strong>nten</strong>. Ein weiteres Kriterium<br />

war natürlich auch ein Trafikant,<br />

der an dieser Zusammenarbeit<br />

Freude hat und dessen Shop kurz<br />

vor einem Umbau stand oder<br />

neu eröffnet werden sollte. All<br />

diese Kriterien hat die Tabak<strong>trafik</strong><br />

Perkles in Linz erfüllt. Durch<br />

den Umbau des Einkaufszentrums<br />

Passage in Linz wurden<br />

die Verkaufsflächen neu verteilt,<br />

die Trafik Perkles ist daher umgezogen.<br />

„Wir verdanken den<br />

Projektstart auf jeden Fall auch<br />

unserem Außendienst, der mit<br />

dem Kunden die Zusammenarbeit<br />

aufgestellt hat. Es freut<br />

mich sehr, dass hier ein wirklich<br />

ansprechender Brand Store entstanden<br />

ist“, so Jürgen Klampfer,<br />

Verkaufsleiter von JTI Austria.<br />

Bereits Ende 2011 haben die Gespräche<br />

begonnen. Das Projekt<br />

sowie Neugestaltung war eng<br />

an den Umbau des Einkaufszentrums<br />

gekoppelt.<br />

Camel-Design<br />

Im Rahmen der Neueröffnung<br />

der Passage Linz konnte im September<br />

2012 auch die Tabaktra-<br />

Prominenter geht’s nicht: Wer als Kunde das Geschäft betritt<br />

und nicht ganz sicher ist, welche Zigaretten er will, kommt<br />

bestimmt mit Camels aus der Trafik<br />

fik Perkles ihren neuen Camel-<br />

Shop feierlich eröffnen. „Die<br />

erste Marken<strong>trafik</strong> in Österreich<br />

zu sein, war natürlich auch eine<br />

Herausforderung, aber ich freue<br />

mich, einen Camel-Shop mein<br />

Eigen zu nennen“, so Trafikant<br />

Perkles bei der Eröffnungsfeier.<br />

Besitzer, Personal, Centerleitung,<br />

aber vor allem die Konsume<strong>nten</strong><br />

sind sehr zufrieden mit<br />

dem neuen Shop. Und dieser hat<br />

nicht nur optisch Erfolg: „Das<br />

Ergebnis spricht auch in Zahlen<br />

für sich. Camel hat sich bereits<br />

in den ersten drei Monaten nach<br />

Eröffnung zur bestverkauften<br />

Marke in meinem Shop gemausert“,<br />

berichtet Trafikant Anton<br />

Perkles über die Entwicklung.<br />

Alles perfekt?<br />

Gefragt, ob jedes Detail wie geplant<br />

funktioniere, muss Anton<br />

Perkles lachen: „Eigentlich hätte<br />

auch das Verkaufspersonal mit<br />

Camel-Leibchen im Geschäft<br />

stehen sollen. Das haben mir<br />

meine Damen aber verweigert<br />

– und ich kann es verstehen: Die<br />

Shirts sind langärmlig, durch die<br />

Klimaanlage im Einkaufscenter<br />

wird einem in der Hitze des<br />

Gefechts einfach zu warm.“ Auf<br />

Rückfrage zu diesem Thema war<br />

von JTI zu hören, dass es selbstverständlich<br />

die Pololeibchen<br />

auch als Kurzarm gibt – Problem<br />

gelöst.<br />

Regionale<br />

Kooperationen<br />

In Linz hat der Ladenbauer Storydesign<br />

an dem Camel-Shop gearbeitet,<br />

der für JTI bereits Shop-<br />

Konzepte umgesetzt hat. Storydesign<br />

ist nur einer von vielen<br />

Shopgestaltern, mit denen JTI<br />

zusammenarbeitet. So entstand<br />

der Camel-Store von Trafikant<br />

Schulz in Wien gemeinsam mit<br />

der Firma Trup.<br />

20<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong>


markt<br />

JTI<br />

Preisschlager<br />

Viel American-Blend-Feinschnitt<br />

um wenig Geld – so dürfte das<br />

Motto von Orlando lauten. Das<br />

Verhältnis von 100 Gramm für<br />

10,50 Euro wird von Austria<br />

Tabak auch selbstbewusst als<br />

„bester Preis auf dem Markt“<br />

kommuniziert. Die Dosen mit dem uramerikanischen Auftritt<br />

können seit 2. <strong>Mai</strong> mit der Positionsnummer 1771 bestellt werden.<br />

Scandinavian Tobacco<br />

Vertrieb: tobaccoland<br />

JTI<br />

Günstig ohne Zusätze<br />

Nach dem Kauf von Gryson durch JTI<br />

findet der Domingo-Feinschnitt auch den<br />

Weg nach Österreich. Als Green verzichtet<br />

der Drehtabak auf jegliche Zusatzstoffe<br />

oder expandierte Tabake und stammt aus<br />

kontrolliertem ökologischem Anbau.<br />

Dass all dies nicht zwangsläufig teuer sein<br />

muss, beweist der Preis von 3,60 Euro für den<br />

30-Gramm-Pouch. Der Domingo Green kann<br />

seit 2. <strong>Mai</strong> unter der Positionsnummer 1770 bestellt werden.<br />

Imperial Tobacco<br />

Vertrieb: tobaccoland<br />

Stopfen ohne Zusätze<br />

Der Additive Free ist das jüngste Kind<br />

der Escort-Produktfamilie. Seine American-Blend-Tabakmischung<br />

basiert auf<br />

spät geerntetem Virginia aus den USA,<br />

Brasilien und Tansania, Orienttabak<br />

sowie speziell geröstetem Burley aus<br />

den USA, Mexiko und Malawi. Dieser<br />

internationale Blend soll für ein besonders<br />

rundes, volles Geschmackserlebnis<br />

sorgen.<br />

Ohne Zusatzstoffe hat der Escort Additive<br />

Free alle Möglichkeiten, für sich selbst zu wirken und den Raucher<br />

mit authentischem Tabakgeschmack zu überzeugen. Der schnittoptimierte<br />

Stopftabak kommt in der 120-Gramm-Dose für 16,80 Euro.<br />

Vertrieb: DanCzek<br />

Players im Big Pack<br />

Das Maxi-Pack der<br />

John Player Special<br />

Original kommt nun mit<br />

neuer Anzahl von 26 Stück<br />

und deshalb auch mit neuer<br />

Bestellnummer 1769 – am<br />

Preis von 5 Euro hat sich dafür<br />

ebenso wenig geändert<br />

wie an Stärke (10/0,9/10 mg)<br />

oder Qualität.<br />

Die Stangen zu jeweils acht<br />

Packungen (= 208 Stück) können seit 8. April bestellt werden.<br />

Vertrieb: tobaccoland<br />

BAT<br />

Luckies mit Tabakfilter<br />

Das Segment der Zigaretten ohne Zusatzstoffe ist seit<br />

der zweiten Hälfte 2012 um 34 Prozent gewachsen – und<br />

BAT ist mit Lucky Strike die Nummer eins. Nun kommt<br />

mit den Lucky Strike Ohne Zusätze True Taste 7 mg eine<br />

Neuheit auf den österreichischen Markt: Im Filter sorgt<br />

eine kleine Menge von geschmacksi<strong>nten</strong>sivem – und<br />

natürlich ebenfalls purem – Burley-Tabak für einen i<strong>nten</strong>siveren<br />

Tabakgeschmack. Zu erkennen sind die seit<br />

Anfang <strong>Mai</strong> erhältlichen Luckies am True-Taste-Logo<br />

auf der Schmalseite der Packung.<br />

.<br />

Vertrieb: Moosmayr<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong><br />

21


markt<br />

BAT<br />

Pall Mall Feinschnitt<br />

Das Pall-Mall-Feinschnitt-Sortiment wurde einem Produktrelaunch<br />

unterzogen und ist ab <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> unter neuem Namen, mit<br />

neuer Füllmenge und geändertem Design erhältlich. Die bisherige<br />

130-Gramm-Dose wird aufgelassen und durch eine 140-Gramm-<br />

Dose ersetzt. Die Maße der Dose bleiben unverändert, sie erhält<br />

allerdings einen neuen EAN-Code und eine neue Bestellnummer.<br />

Neu ist auch die Sortenbezeichnung, so wird das gesamte Pall-<br />

Mall-Feinschnitt-Sortiment in den Varia<strong>nten</strong> Blue und Red mit<br />

140 und 200 Gramm von „Pall Mall Stix Tabak“ auf „Pall Mall<br />

Cigarette Tobacco“ geändert. Und zum neuen Namen erhalten alle<br />

vier Feinschnitt-Varia<strong>nten</strong> auch gleich ein neues Dosen-Design.<br />

Vertrieb: Moosmayr<br />

Passatore<br />

Scharfe Sachen<br />

Der Rundcutter Passatore Duo (Bild rechts) erfreut<br />

sich bei Cigarrenrauchern bereits langjähriger Beliebtheit.<br />

Nun erweitert Passatore sein diesbezügliches<br />

Angebot um den Junior Rundcutter: preiswert,<br />

handlich, kompakt, dabei aber aus Edelstahl<br />

gedreht und mit dem schon vom großen Bruder<br />

bekan<strong>nten</strong> Feature des Tabakrest-Auswurfs beim<br />

Wiederzusammenschrauben.<br />

Vertrieb: Hauser<br />

Tarnen und täuschen<br />

Es sieht aus wie ein Buch, es greift sich auch so an – bis auf<br />

das für die Größe verdächtig geringe Gewicht –, und es ist<br />

doch keines. Stattdessen entpuppt sich der in Kunstleder<br />

gebundene Gegenstand spätestens beim Aufklappen als<br />

veritabler Humidor. Seine fünf „Liegeplätze“ sind<br />

für Sammler zwar zu klein, fürs Büro aber genau<br />

richtig. Hochkarätigen Kunden oder Freunden<br />

des Hauses kann damit jederzeit ein gut gelagerter<br />

Longfiller angeboten werden. Denn der<br />

Buchhumidor ist kein reiner Gag – dank Innenausstattung<br />

aus Zedernholz, Befeuchter und<br />

Hygrometer bietet er die wichtigsten Funktionen<br />

und Ausstattungsmerkmale der Großen, lässt<br />

sich aber unauffällig verstauen. Als Geschenk<br />

für einen Aficionado ist er ohnehin immer eine<br />

Überlegung wert.<br />

Vertrieb: Hauser<br />

22<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong>


markt<br />

JTI<br />

Smart ’n’ Grill<br />

Austria Tabak fährt von <strong>Mai</strong> bis Ende Juli dieses Jahres eine<br />

Promotion, bei der vier Grillpartys mit Grillweltmeister<br />

Adi Matzek sowie 50 hochwertige Kugelgriller zu gewinnen<br />

sind. Einfach die vier Symbole Bratenwender, Sauceflasche,<br />

Schürze und Handschuh sammeln, ausschneiden und per<br />

Postkarte mit dem Kennwort „Smart“ einschicken. Passend<br />

zum Anlass sind im Aktionszeitraum besondere Verpackungen<br />

in den Farben Rot, Orange, Gelb sowie in Weiß<br />

(ohne Abbildung) für die Smart 10, 6, 4 und 1 verfügbar.<br />

denicotea<br />

Acryldisplay<br />

Aufgrund der positiven Resonanz<br />

auf den Acryl-Pfeifenständer hat<br />

denicotea nun auch ein attraktives<br />

leichtes Acryl-Display für zwölf Zigarettenspitzen<br />

entwickelt. Das Spitzendisplay<br />

aus klarsichtigem und<br />

schwarzem Acryl ist für zwölf Modelle<br />

ausgelegt, die in zwei Varia<strong>nten</strong><br />

der sechs gängigsten Damen- und<br />

Herren- Spitzen (Auswerfermodelle)<br />

bestückt sind. Das Display kann über<br />

den denicotea-Außendienst bezogen<br />

werden. Zusätzlich bietet denicotea-<br />

Plakataufsteller im Format DIN<br />

A3 als Dekorationshilfe mit Motiv<br />

Dame und Mann mit Spitze an.<br />

Vertrieb: tobaccoland<br />

Von Eicken<br />

Manitou im neuen Kleid<br />

Der Manitou-Feinschnitt war ein Mitbegründer des aktuellen Trends<br />

zu unbehandeltem Tabak und ist seinen eigenen Standards immer<br />

treu geblieben: 100 Prozent reiner Blatttabak ohne Zusatzstoffe. Von<br />

Hand selektierte Virginia-Tabake ergeben den typisch harmonischvollmundigen<br />

Geschmack. Erst dieser hohe Qualitätsanspruch ermöglicht<br />

den konseque<strong>nten</strong> Verzicht auf Blattrippen, Abbrennhilfen,<br />

Feuchthaltemittel sowie Aroma- und Konservierungsmittel.<br />

An diesen inneren Werten ändert sich nichts – ab <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> kommt<br />

die gesamte Manitou-Produktfamilie aus Zigaretten und Feinschnitt<br />

in Pouch oder Dose aber im neuen Look, der die Qualität des Inhalts<br />

nun noch deutlicher nach außen kommunizieren soll.<br />

Dazu kommt die Frischegarantie: In der Trafik übriggebliebene Packungen<br />

werden nach sechs Monaten vom Moosmayr-Außendienst<br />

kostenlos gegen frische Ware getauscht – und dazu bietet das aufgedruckte<br />

Frischedatum auch dem Endkunden die Möglichkeit zum<br />

Austausch von original verschlossener Ware nach Überschreiten dieser<br />

Frist.<br />

Vertrieb: Moosmayr<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong><br />

23


auchzeichen<br />

Ein Feuerzeug für Maria<br />

Maria kauft in ihrer<br />

Stamm<strong>trafik</strong> ein<br />

Feuerzeug. Ein<br />

ganz normales für<br />

den täglichen Gebrauch, also<br />

eine an und für sich sehr einfache<br />

Angelegenheit. Sie hat eine<br />

reiche Auswahl, große, kleine, in<br />

allen Farben, viele hübsche Motive.<br />

Sie entscheidet sich für ein<br />

ganz gewöhnliches, weil sie dazu<br />

neigt, sie zu verlieren.<br />

Maria ist nicht mehr jung. Um<br />

ehrlich zu sein, sie ist – wie die<br />

Franzosen so charmant sagen<br />

– „entre deux ages“, also zwischen<br />

zwei Altern. Maria raucht<br />

seit vielen Jahren, immer wieder<br />

unterbrochen durch Zeiten<br />

von chronischem Geldmangel,<br />

Schwangerschaften oder Babyaufzucht.<br />

Maria ist eine richtige<br />

Genussraucherin, die unbedingte<br />

Zigarette nach dem Frühstück,<br />

selbige nach dem Essen<br />

und zum Kaffee gehören für<br />

sie einfach dazu. Und die eher<br />

zwanghaften beim Telefonieren<br />

und vor dem Computer. Insgesamt<br />

kommt sie so auf zehn pro<br />

Tag – würde sie sich die Nächte<br />

noch um die Ohren schlagen,<br />

wären es sicher mehr.<br />

Der Arzt, den sie in ihrem Alter<br />

öfter mal aufsucht, fragt sie<br />

dann immer, wie viele sie denn<br />

jetzt rauche: Sie sagt zehn, er<br />

schreibt 20. Denn „alle Raucher<br />

schwindeln“, wie er meint.<br />

Maria fragt ihn, was man gegen<br />

ihre schmerzhaft geschwollenen<br />

Daumen machen könne.<br />

„Nichts“, sagt er. „Bewegung, viel<br />

trinken, besser werden die nicht<br />

mehr. Das ist nicht sehr ungewöhnlich<br />

in ihrem Alter.“<br />

Maria kauft sich also ein neues<br />

Feuerzeug. Daheim freut sie sich<br />

auf die Zigarette und probiert es<br />

aus – es geht nicht. Voller Frust<br />

geht sie zurück zum Trafika<strong>nten</strong><br />

und will sich beschweren, der<br />

aber meint: „Gnädige Frau, die<br />

gehen jetzt alle so streng, weil<br />

das ist eine Verordnung der EU,<br />

damit die Kinder nicht mehr<br />

so leicht herumzündeln können.<br />

Wenn es nicht geht, gibt es<br />

nur eine Lösung, und die heißt<br />

Streichhölzer.“<br />

Maria denkt an ihre Kindheit, als<br />

ihr Vater sein goldenes Feuerzeug<br />

wie einen Augapfel gehütet<br />

hat und sie mit Schwefelhölzern<br />

sehr wohl heimlich und viel gezündelt<br />

hat.<br />

Zuerst ist sie etwas ratlos und vor<br />

allem sehr verärgert wegen der<br />

ewigen Bevormundungen. Dann<br />

Die Autorin Susanne Mitterbauer<br />

ist eine Raucherin mit<br />

einem feinen Sensor für die<br />

Absurditäten des Lebens<br />

startet sie notgedrungen eine private<br />

Recherche bei diversen Bekan<strong>nten</strong>,<br />

die noch alte, leicht zu<br />

bedienende Feuerzeuge herumliegen<br />

haben, und bei freundlichen<br />

Firmen, die diese als Werbeträger<br />

haben und auch noch<br />

einige Vorräte. Einen gewissen<br />

Fundus hat sie angelegt und hofft,<br />

mit diesem noch ein paar Jahre<br />

durchzuhalten. Denn dass die<br />

EU dieses Gesetz revidierte, diese<br />

Hoffnung hat sie nicht. Dann allerdings<br />

bleiben nur die Schwefelhölzer.<br />

Diese haben einen großen<br />

Vorteil: Mit ihnen hat sie schließlich<br />

schon als Kind verlässliche<br />

Feuerchen zusammengebracht.<br />

Impressum<br />

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, 1120 Wien, Grünbergstraße 15, Tel.: (01) 546 64-0, Fax: (01) 546 64/DW 538,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: <strong>trafik</strong>@wirtschaftsverlag.at, Redaktion: Matthias Hauptmann (mh, Leitender Redakteur), DW 367, E-<strong>Mai</strong>l: m.hauptmann@wirtschaftsverlag.at; ständige<br />

freie Mitarbeiter: Peter Hauer (ph), E-<strong>Mai</strong>l: p.hauer@wirtschaftsverlag.at, Dr. Maria Publig, Susanne Mitterbauer; Gesamtverkaufsleitung: Franz-Michael<br />

Seidl, Anzeigenleitung: Kurt Heinz, DW 265, Anzeigen- und Marketingberatung: Christine Fitzke-Staufer, DW 264, E-<strong>Mai</strong>l: c.fitzke@wirtschaftsverlag.at<br />

Anzeigenservice: Evelyne Proderutti (Service), DW 461, Fax: DW 50 461, E-<strong>Mai</strong>l: <strong>trafik</strong>@wirtschaftsverlag.at, Abonnement: Aboservice Österr. Wirtschaftsverlag,<br />

Tel.: ++43/1/361 70 70-570, Fax ++43/1/361 70 70-9570, E-<strong>Mai</strong>l: aboservice@wirtschaftsverlag.at, Jahresbezugspreis: € 50,– Abonnements, die nicht einen<br />

Monat vor Ablauf des Bezugsjahres storniert werden, laufen weiter, Anzeigentarif: Nr. 40, gültig ab 1. Jänner <strong>2013</strong>, Erscheinungsweise: monatlich, Hersteller:<br />

Friedrich VDV, Vereinigte Druckereien- und Verlags-GmbH & CO KG, 4020 Linz, Zamenhofstraße 43–45, www.friedrichvdv.com, Unternehmensgegenstand:<br />

Herausgabe, Verlag, Druck und Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften sowie sonstigen periodischen Druckschriften, Geschäftsleitung: Thomas Zembacher,<br />

Gesamtverkaufsleitung: Franz-Michael Seidl, Beteiligung: Alleinige Gesellschafterin der Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH ist die Süddeutscher Verlag<br />

Hüthig GmbH. Gesellschafter der Süddeutscher Verlag Hüthig GmbH sind die Süddeutscher Verlag GmbH mit 91,98 %, Herr Holger Hüthig mit 7,02 %, Frau Ruth<br />

Hüthig mit 0,45 %, Frau Beatrice Hüthig mit 0,28 % und Herr Sebastian Hüthig mit 0,28 %. Marketing: Paul Kampusch, DW 130, Bankverbindung: Bank Austria,<br />

Kto. 04240571200, BLZ 11000, IBAN AT511100004240571200, BIC BKAUATWW, Druckauflage: 5.000, Verbreitete Auflage Inland: 4.800 (Jahresdurchschnitt),<br />

DVR: 0368491<br />

24<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2013</strong>


AKTUELLE BETRUGSVERSUCHE<br />

mit paysafecard<br />

Geben Sie in KEINEM Fall einen paysafecard PIN über das<br />

Telefon weiter!<br />

In letzter Zeit haben uns Distributionspartner vermehrt über Betrugsfälle bzw. Betrugsversuche via<br />

Telefon informiert.<br />

paysafecard führt NIEMALS telefonische Tests bei Verkaufsstellen durch, bei denen der Ausdruck<br />

und die Weitergabe von paysafecard PINs verlangt werden. Weder paysafecard noch Ihr Lieferant<br />

würden jemals PINs am Telefon verlangen. Trauen Sie diesen Anrufen auch dann nicht, wenn die<br />

Anruferkennung Ihres Telefons die Nummer einer dieser genan<strong>nten</strong> Firmen anzeigt.<br />

Informieren Sie darüber bitte auch alle Ihre Mitarbeiter, insbesondere jene, die in der Nacht tätig<br />

sind.<br />

Für den Fall, dass in Ihrer Verkaufsstelle dennoch paysafecard PINs telefonisch weiter gegeben wurden,<br />

rufen Sie unverzüglich unsere Hotline an und lassen Sie die PINs, die Sie weiter gegeben haben,<br />

sperren.<br />

PS-<strong>2013</strong>04-AT-B2B-Security_Ad-STS_185x245<br />

Für Fragen steht Ihnen unsere Hotline von paysafecard zur Verfügung:<br />

Österreich: 00800 0729 7233 (zum Ortstarif)<br />

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