trafik a nten zeitung Oktober /2013
trafik a nten zeitung Oktober /2013
trafik a nten zeitung Oktober /2013
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P. b. b. Verlagspostamt 2340 Mödling, Zul.-Nr. GZ 02Z030724 M, Postnummer: 10 www.wirtschaftsverlag.at<br />
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JUBILÄUMSEDITION<br />
Den Gewinner und 4 Freunde erwartet<br />
eine einzigartige New York Reise!<br />
Rauchen kann tödlich sein.<br />
Unabhängig · Objektiv · Kritisch · Informativ Nr. 10 / <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>
2<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong>
Inhalt<br />
im blickpunkt<br />
Editorial<br />
THEMENSCHWERPUNKT TPD2<br />
Fünf vor zwölf<br />
Nun hat auch das Europäische Parlament seine Entscheidung über die neue<br />
Tabakprodukterichtlinie gefällt. Definitiv ist deshalb noch nichts – nun treten<br />
Kommission, Ministerrat und EU-Parlamentarier in den sogenan<strong>nten</strong> Trilog<br />
und suchen den gemeinsamen Nenner. Dass sich dabei nach drei vorangegangenen<br />
Schritten viel ändert, glauben viele Pessimisten schon nicht mehr,<br />
grundsätzlich ist aber noch viel Spielraum vorhanden – zum Guten wie zum<br />
Schlechten. Bei aller Erleichterung über „doch nicht so große“ Warnhinweise<br />
und Übergangfristen bleibt noch immer genug zu tun übrig. Dumm nur, dass<br />
die Gesundheitsminister des Rates und die ursprünglich federführende Kommission<br />
nun diejenigen sein müssten, welche den gröbsten Unsinn zu entschärfen<br />
hätten. Beispielsweise das futuristische Trackingprogramm, in das<br />
so ziemlich alles hineingepackt wurde, was den Parlamentariern in der Verlängerung<br />
bis zur Abstimmung eingefallen ist. Ob dies technisch überhaupt<br />
umsetzbar ist, interessierte vorerst einmal niemanden – Vorschriften machen<br />
geht bekanntlich immer und ist so schön einfach. Siehe Nichtrauchergesetzgebung<br />
in der Gastronomie.<br />
Die Verschiebung des Abstimmungstermins von September auf den 8. <strong>Oktober</strong><br />
hatte schon im Vorfeld die Fantasie der Verschwörungstheoretiker beflügelt:<br />
Dies wäre ein Erfolg der bösen, mächtigen Tabaklobby. In weiterer<br />
Folge wurde über Datensammlungen und Budgets dieser Lobby viel gesprochen<br />
und geschrieben. Nur der deutsche Sender WDR hatte sich die Mühe<br />
gemacht, auch einen gründlicheren Blick hinter die Kulissen einer der vielen<br />
ebenfalls lobbyierenden Anti-Tabak-Organisationen zu werfen – und fand<br />
eine gut versteckte und reichliche Finanzierung durch die Pharmalobby vor.<br />
Vermutlich ist dies eher die Regel als die Ausnahme; von anderen Medien<br />
wurde dieser Aspekt jedoch nicht aufgegriffen. Stattdessen gerierten sich viele<br />
Abgeordnete als Helden, die dem Druck der bösen Tabaklobby widerstanden<br />
hätten und kritisierten nochmals die Lobbyarbeit. Was beim Betrachten des<br />
Gesamtbildes schon fast wie ein Notwehrverbot klingt.<br />
An Notwehr denkt auch so mancher Trafikant, wenn – wie jüngst beim Fünffachjackpot<br />
– das Geschäft bedrückend leer bleibt.<br />
Die so erweiterungsbegeisterten Lotterien wollen<br />
jeden Fall evaluieren – schließlich könne man<br />
den befristeten Vertrag neuer Annahmestellen ja<br />
auslaufen lassen, wenn dies zum Schutz des Trafika<strong>nten</strong><br />
(Umsatzminus von 20 oder mehr Prozent)<br />
erforderlich wäre. Den Beweis, also die Vertragskündigung<br />
einer aus Lottosicht profitablen<br />
Tankstelle, um die in den Keller rasselnden „6 aus<br />
45“-Umsätze ihrer bisherigen Exklusivpartner zu<br />
sichern, sind die Glücksspielmonopolisten bislang<br />
schuldig geblieben. Sind Sie betroffen? Dann melden<br />
Sie sich bei den Lotterien. Und lassen Sie uns<br />
wissen, was dabei herausgekommen ist. MATTHIAS HAUPTMANN<br />
Die Details des Beschlusses zur TPD2 im<br />
EU-Parlament in Straßburg liegen vor –<br />
und es geht um weit mehr als Slimformate,<br />
Menthol und die Größe der Warnhinweise 4<br />
Branchenstimmen: Das meint die Industrie<br />
zum aktuellen Stand der TPD2 7<br />
SERVICE<br />
Verweilzonen in Theorie und Praxis 10-11<br />
IM BLICKPUNKT<br />
Lotto: Die große Umsatz-Umverteilung 17<br />
Teil 1 der Kulturgeschichte des Tabaks<br />
von Dr. Maria Publig 18<br />
Die Inter-tabac <strong>2013</strong> im Kurzrückblick 21<br />
PFEIFEN & CIGARREN Journal<br />
Werksbesuch bei Royal Agio Cigars –<br />
der Wiege der Shortfiller 13<br />
News vom Cigarrenmarkt 15-16<br />
MARKT<br />
Neu im Trafikregal 24-25<br />
Rauchzeichen, Impressum 26<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong><br />
3
TPD2<br />
Der Beschluss des EU-Parlaments<br />
Nach dem Ministerrat hat mit 8. <strong>Oktober</strong> nun auch das Europäische Parlament in Straßburg<br />
über den Kommissionsentwurf zur TPD2 abgestimmt. Wir fassen die wichtigsten Eckdaten<br />
zusammen. (mh)<br />
Die 766 Abgeordneten zum EU-Parlament in Straßburg hatten einen Monat mehr Zeit als ursprünglich geplant, um sich mit dem<br />
doch recht komplexen Thema einer neuen Tabakprodukterichtlinie zu befassen. Herausgekommen ist vorerst ein Konvolut von Regelungen<br />
und Ideen, gegen welche die Einschränkungen zu Produktion und Handel von Schusswaffen schon fast unbürokratisch<br />
zu nennen sind. Das letzte Wort ist jedoch noch nicht gesprochen – es kann im Trilog immer noch besser oder schlimmer werden ...<br />
Das weitgehende Festhalten<br />
des Rates der<br />
Gesundheitsminister<br />
am ursprünglichen<br />
Entwurf der Bürokraten in der<br />
DG Sanco („Kommissionsentwurf<br />
“) hatte schon erahnen<br />
lassen, dass der Bewegungsspielraum<br />
für die Parlamentarier<br />
enger wird. Dennoch lagen<br />
bis zuletzt Abänderungsanträge<br />
vor, die auch ein völliges Plain<br />
Packaging nach australischem<br />
Vorbild oder einen Display-Ban<br />
anstrebten. Diese fanden keine<br />
Mehrheiten. Andere Punkte, die<br />
vielfach schon als sicher eingeschätzt<br />
worden waren, änderten<br />
sich jedoch sehr wohl.<br />
Warnhinweise<br />
Die Ausschüsse des EU-Parlaments<br />
hatten für nicht mehr als<br />
50 Prozent der Packungsfläche<br />
plädiert, der Vorschlag forderte<br />
75 Prozent – letztlich wurde daraus<br />
ein Kompromiss: Künftig<br />
sollen 65 Prozent der Oberfläche<br />
der Verpackung von Zigaretten<br />
für textliche und bildliche<br />
Warnhinweise reserviert sein.<br />
Ein Abänderungsantrag, die<br />
Warnhinweise u<strong>nten</strong> statt oben<br />
stehen zu lassen, war nicht erfolgreich.<br />
Hingegen soll künftig<br />
vor der „wissenschaftlich klar<br />
bewiesenen Gefährlichkeit von<br />
Passivrauch“ auch an dieser Stelle<br />
gewarnt werden.<br />
Tabakprodukte, welche nicht<br />
in die Gruppe der Zigaretten,<br />
des Dreh- und Wasserpfeifentabaks<br />
fallen, sollen von einigen<br />
Verpflichtungen ausgenommen<br />
werden, solange die Verkaufsmengen<br />
oder ihre Beliebtheit<br />
bei jüngeren Rauchern nicht zunehmen<br />
(delegierter Rechtsakt).<br />
Im Bereich der Warnhinweise<br />
wird eine Fläche von zumindest<br />
30 Prozent für diese gefordert.<br />
Neu ist jedoch die Verpflichtung<br />
für rauchfreie Produkte wie<br />
z. B. Schnupftabak, Warnhinweise<br />
künftig beidseitig anzubringen.<br />
Bis auf die Einheitsfarbe und mit<br />
geringfügigen Abstrichen bei<br />
der Bildgröße werden künftige<br />
Zigarettenpackungen also sehr<br />
ähnlich aussehen wie die Steckkarten<br />
der Verhüllungsaktion im<br />
September.<br />
Inhaltsstoffe<br />
Grundsätzlich soll eine „Positivliste“<br />
jener Zusatzstoffe erarbeitet<br />
werden, welche in allen<br />
EU-Mitgliedsländern erlaubt<br />
sind. Dabei sollen nicht nur die<br />
Stoffe selbst, sondern auch ihre<br />
Verbrennungsprodukte auf ihre<br />
Gefährlichkeit geprüft werden.<br />
Inhaltsstoffe, welche dem<br />
Produkt einen vom Tabak<br />
abweichenden Geschmack<br />
verleihen oder die Rauchinhalation<br />
erleichtern, sollen in-<br />
Fotos: Archiv, Thinkstock (1)<br />
4<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong>
tpd2<br />
nerhalb von drei Jahren ab Inkrafttreten<br />
der TPD2 verboten<br />
werden. Dies betrifft nicht nur<br />
Mentholzigaretten, sondern alle<br />
Formen von aromatisierten Zigaretten,<br />
aber auch Feinschnitt<br />
und Shishatabak. Für Menthol<br />
gilt eine Übergangsfrist von fünf<br />
Jahren ab Inkrafttreten der Positivliste;<br />
aus heutiger Sicht ist also<br />
nicht vor 2022 mit einem Mentholverbot<br />
zu rechnen. Andere<br />
Tabakprodukte, die typischerweise<br />
von älteren Konsume<strong>nten</strong><br />
verwendet werden, sollen vom<br />
Verbot geschmacklich charakteristischer<br />
Aromen ausgenommen<br />
werden, solange die Verkaufsmengen<br />
dieser Produkte<br />
oder ihre Beliebtheit bei jüngeren<br />
Rauchern nicht zunehmen<br />
(delegierter Rechtsakt mit Möglichkeit<br />
der späteren Änderung<br />
durch die Kommission).<br />
Für die Produktion notwendige<br />
Zusatzstoffe wie Wasser oder<br />
Zucker sollen erlaubt bleiben,<br />
„solange sie keinen typischen<br />
Geschmack mitbringen und/<br />
oder die Attraktivität des Produkts<br />
erhöhen“. (Anmerkung<br />
der Redaktion: Die offene Formulierung<br />
dieses Satzes öffnet<br />
späteren Diskussionen Tür und<br />
Tor.) Das nachträgliche Wiederaufzuckern<br />
– speziell von Burley<br />
– soll bis zu jenem Zuckergehalt<br />
erlaubt sein, welchen die Tabakpflanze<br />
vor dem Schnitt hatte.<br />
Ausnahmebedingungen<br />
Als „zunehmende Verkaufsmengen“<br />
wird festgelegt, dass diese<br />
erreicht werden, wenn die Absatzvolumina<br />
dieser Produkte<br />
in mindestens fünf Mitgliedsländern<br />
um mindestens zehn<br />
Prozent wachsen. „Wachsende<br />
Beliebtheit bei jüngeren Rauchern“<br />
wird als Absatzsteigerung<br />
um mindestens fünf Prozent<br />
in der Käufergruppe der unter<br />
25-Jährigen in mindestens fünf<br />
EU-Staaten definiert. Wie diese<br />
Feststellung auf nachvollziehbare<br />
Weise erfolgen soll, wurde<br />
jedoch nicht ausgeführt.<br />
Klick- und Tabakfilter<br />
Geschmacks- und Aromastoffe<br />
in Filtern, Packungen, Kapseln<br />
oder Papieren werden verboten.<br />
Auch sollen Filter künftig keinen<br />
Tabak enthalten dürfen.<br />
Slim-Zigaretten<br />
Das Verbot kommt nicht, die<br />
schlanken Zigaretten in Sondergrößen<br />
werden vermutlich auch<br />
in Zukunft weiter verfügbar sein.<br />
Nach dem Rat hat sich nun auch<br />
das Parlament gegen das ursprünglich<br />
geplante Slimverbot<br />
ausgesprochen.<br />
Packungsgestaltung<br />
Die Forderung des Kommissionsentwurfs<br />
nach verpflichtend<br />
würfelförmigen Zigarettenpackungen<br />
ist wie das Verbot<br />
von Dosen als Feinschnittverpackung<br />
nicht mehr im Beschluss<br />
des Parlaments enthalten. Für<br />
Zigarettenpackungen wird eine<br />
Mindestmenge von 20 Stück, für<br />
Feinschnitt ein Mindestinhalt<br />
von 20 Gramm Tabak festgelegt.<br />
Snus<br />
Dieser war schon bislang aufgrund<br />
einer Ausnahme im Beitrittsvertrag<br />
nur in Schweden erlaubt<br />
und bleibt dies auch. Snus<br />
wird deshalb in der Richtlinie<br />
auch nicht reguliert – die diesbezügliche<br />
Verantwortung wird<br />
den Skandinaviern auf nationalem<br />
Level zugewiesen.<br />
E-Zigaretten<br />
Diese sollten nach den Vorschlägen<br />
der Kommission sowie des<br />
Rates künftig als Arzneimittel<br />
zulassungspflichtig sein. Das<br />
EU-Parlament hat dies unter<br />
Hinweis auf das Potenzial von<br />
E-Zigaretten zur Raucherentwöhnung<br />
abgelehnt. Allerdings<br />
werden die Mitgliedstaaten dazu<br />
aufgerufen, den Zugang Minderjähriger<br />
zu diesen Produkten<br />
zu verhindern. Der maximale<br />
Gehalt von Nikotin wird auf 30<br />
mg/ml festgelegt. Hersteller und<br />
Importeure von nikotinhaltigen<br />
Produkten werden verpflichtet,<br />
den staatlichen Behörden alle<br />
Inhaltsstoffe sowie die durch den<br />
typischen Gebrauch entstehenden<br />
Emissionsprodukte zu melden.<br />
Beipacktexte müssen über<br />
die Verwendung informieren sowie<br />
festhalten, dass das Produkt<br />
nur für Raucher gedacht ist und<br />
Kontraindikationen sowie gefährdete<br />
Personengruppen nennen<br />
– Hersteller und Importeur<br />
sowieso.<br />
Neue Produkte<br />
Hersteller und Importeure sollen<br />
vor der Einführung von neuen<br />
Tabakprodukten verpflichtet<br />
werden, staatliche Stellen in<br />
elektronischer Form über diese<br />
Produkte zu informieren. Diese<br />
Information soll eine detaillierte<br />
Beschreibung des Produkts, alle<br />
Aspekte der Gestaltung und<br />
Kennzeichnung, eine Bedienungsanleitung,<br />
Details zur Zusammensetzung,<br />
Produktion,<br />
den Inhaltsstoffen und Zusatzstoffen<br />
sowie den Emissionsund<br />
Rauchinhaltsstoffen enthalten.<br />
Die Behörden haben das<br />
Recht, weiterführende Studien<br />
und Tests zu verlangen. Diese<br />
Information hat keinen Einfluss<br />
auf die Möglichkeiten der<br />
Mitgliedstaaten, diese Produkte<br />
zu verbieten oder zu erlauben.<br />
Und natürlich haben die Staaten<br />
das Recht, für dieses Service<br />
ein „angemessenes Entgelt“ von<br />
Hersteller oder Importeur zu<br />
verlangen. Die Kommission wird<br />
beauftragt, die Entwicklung in<br />
diesem Bereich zu überwachen<br />
und drei Jahre nach der Umsetzung<br />
der Richtlinie zu berichten,<br />
um etwaige erforderliche Neuregelungen<br />
abschätzen zu können.<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong><br />
5
tpd2<br />
Schmuggel und<br />
Produktfälschung<br />
Selbst das EU-Parlament geht<br />
offenbar von einer Zunahme des<br />
Zigarettenschmuggels als Folge<br />
der Richtlinie aus. Um diesen<br />
sowie die Überschwemmung<br />
des Unionsmarktes mit nicht<br />
der Richtlinie entsprechenden<br />
Produkten zu verhindern, soll<br />
ein Nachverfolgungssystem<br />
eingerichtet werden. In dessen<br />
Rahmen sollen die einzelnen<br />
Produkte, aber auch die Transportverpackungen<br />
einen lückenlos<br />
rückverfolgbaren Code<br />
tragen. Dieser soll Datum und<br />
Ort der Herstellung, den Hersteller,<br />
die Produktionsmaschine,<br />
Chargennummer, Zielmarkt,<br />
geplante und aktuelle Versandroute<br />
vom Produze<strong>nten</strong> bis zum<br />
Großhändler (sowie alle Lager),<br />
Rechnungs- und Bestellnummer<br />
enthalten. Das Parlament geht<br />
dabei nochmals deutlich weiter<br />
als die ursprüngliche Forderung<br />
der Kommission – wie diese vermutlich<br />
sehr lange Zahlen- und<br />
Buchstabenreihe ihren Platz auf<br />
kleinen Waren finden soll, erklärt<br />
der Entwurf nicht. Dafür<br />
sollen Hersteller, Transporteure<br />
und Großhändler jeden Karton<br />
auf jeder Palette erfassen und<br />
elektronisch an ein unabhängiges<br />
Datenverarbeitungszentrum<br />
übermitteln.<br />
Weiters sollen nicht näher definierte<br />
Sicherheitsmerkmale<br />
sicherstellen, dass ein Tabakprodukt<br />
authentisch und nicht<br />
gefälscht ist. Dazu wird – unter<br />
anderem – gefordert, dass Filter<br />
mehrfärbig und mit feinen Linien<br />
bedruckt sowie zusätzlich<br />
geprägt werden sollen, um die<br />
Fälschung zu erschweren. Das<br />
Zigarettenpapier selbst soll Wasserzeichen<br />
tragen.<br />
Fraglich bleibt dabei, in welcher<br />
Hohe Profite und niedriges Risiko, erwischt und hart bestraft<br />
zu werden, machen Schmuggel und Produktfälschung schon<br />
jetzt interessant – diese Branchen würden dank TPD2 boomen<br />
Form dies verhindern soll, dass<br />
Raucher sich ihre dann „illegal“<br />
gewordenen Tabakwaren auf<br />
dem Schwarzmarkt besorgen ...<br />
Delegierte Rechtsakte<br />
Die Kommission wird durch den<br />
Beschluss der Parlamentarier<br />
ermächtigt, „um die Richtlinie<br />
umsetzbar zu machen und mit<br />
technischen, wissenschaftlichen<br />
und internationalen Entwicklungen<br />
Schritt halten zu können“,<br />
folgende Bereiche eigenständig<br />
zu regeln:<br />
- Festlegung von Messverfahren<br />
für Rauchinhaltsstoffe;<br />
- Genehmigung von Zusatzstoffen<br />
sowie Festlegung von<br />
Maximalwerten;<br />
- Texte und Bilder der Gesundheitswarnungen;<br />
- Trackingsystem;<br />
- Widerruf von Ausnahmeregelungen<br />
für andere Tabakprodukte<br />
als Zigaretten, Feinschnitt<br />
und Shishatabak (siehe oben).<br />
Immerhin wird die Kommission<br />
im Parlamentsentwurf aufgefordert,<br />
schon während der Vorbereitungen<br />
zu Änderungen fachliche<br />
Experten sowie Rat und<br />
Parlament zu konsultieren und<br />
relevante Dokumente zeitgerecht<br />
an diese zu übermitteln.<br />
Grenzüberschreitender<br />
Versand<br />
Dieser soll künftig ganz verboten<br />
sein, da die Unterminierung<br />
des Ziels, jungen Leuten den Zugang<br />
zu Tabak zu erschweren,<br />
befürchtet wird. Hier ging das<br />
EU-Parlament deutlich weiter<br />
als der Kommissionsentwurf.<br />
Zusätzlich werden die Mitgliedstaaten<br />
ermächtigt, den Inlandsversand<br />
von Tabakprodukten zu<br />
verbieten. Auch der Grenzübertritt<br />
mit Tabakwaren darf demnach<br />
verboten werden, wenn der<br />
Verkaufspreis im Herkunftsland<br />
deutlich unter dem Preis des<br />
Ziellandes liegt und/oder die<br />
Gesundheitswarnungen nicht in<br />
einer offiziellen Landessprache<br />
des Ziellandes verfasst sind.<br />
Dieser Passus hätte – zumindest<br />
theoretisch – das Potenzial,<br />
die Menge der bislang legal aus<br />
Tschechien, Ungarn und Slowenien<br />
mitgebrachten Zigaretten<br />
schlagartig auf null zu setzen.<br />
Aufruf zum Jugendschutz<br />
Die Mitgliedstaaten werden<br />
aufgefordert, in ihrer nationalen<br />
Gesetzgebung den Verkauf<br />
von Tabakprodukten an<br />
unter 18-Jährige zu untersagen.<br />
Weiters werden zweijährlich<br />
Berichte gefordert, in denen die<br />
Anstrengungen und Pläne beschrieben<br />
werden sollen, welche<br />
letztlich zu einer „rauchfreien<br />
Generation“ führen.<br />
Ist die Richtlinie damit<br />
fix?<br />
Faktisch noch nicht – große Änderungen<br />
werden aber immer<br />
unwahrscheinlicher. Die Parlamentarier<br />
in Straßburg haben<br />
die britische Sozialdemokratin<br />
Linda McAvan als Verhandlungsführerin<br />
im Rahmen des<br />
Trilogs mit dem Ministerrat der<br />
Gesundheitsminister sowie der<br />
Kommission nominiert. Zentrale<br />
Streitpunkte sehen Insider<br />
bei Zusatzstoffen (wo der Rat<br />
nur prägnant wahrnehmbare wie<br />
Menthol verbieten wollte) sowie<br />
im Bereich der E-Zigaretten.<br />
Linda McAvan rechnet dennoch<br />
mit einer Einigung der drei Institutionen<br />
vor Weihnachten dieses<br />
Jahres.<br />
Es bleibt also noch knapper<br />
zeitlicher sowie inhaltlicher<br />
Spielraum, um über den Ministerrat<br />
– und hier die nationalen<br />
österreichischen Vertreter, repräsentiert<br />
durch das Gesundheitsministerium<br />
– einige der<br />
überschießenden Punkte auf ein<br />
verträgliches Maß zu reduzieren.<br />
Diese Gespräche werden wohl<br />
bald beginnen, um das Thema<br />
ehestmöglich abschließen zu<br />
können, bevor Griechenland<br />
turnusmäßig mit Jahresbeginn<br />
2014 den EU-Vorsitz übernimmt.<br />
Das Land hat derzeit<br />
bekanntlich ganz andere Sorgen<br />
als die Tabakprodukterichtlinie<br />
und gilt zudem als traditionell<br />
tabakfreundlich – die Tabakgegner<br />
versuchen deshalb eilig, die<br />
Richtlinie schon zuvor in trockene<br />
Tücher zu bringen.<br />
6<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong>
tpd2 – branchenstimmen<br />
Reaktionen aus der Tabakbranche<br />
Während sich zahlreiche Abgeordnete wie Helden brüsten, dem „brutalen Druck“ der<br />
Tabaklobby standgehalten zu haben, hat die in Wahrheit überfahrene Branche naturgemäß<br />
wenig Freude mit dem immer absehbarer werdenden Inhalt der Tabakprodukterichtlinie. (mh)<br />
JTI<br />
Ralf-Wolfgang Lothert, Kommunikationsleiter<br />
von JTI / Austria<br />
Tabak, zeigt sich vom Ergebnis<br />
enttäuscht: „Wir unterstützen<br />
das Ziel der Europäischen Kommission,<br />
den Raucheranteil unter<br />
den Jugendlichen zu reduzieren;<br />
der Vorschlag zur Überarbeitung<br />
der Tabakrichtlinie wird<br />
aber diesem Ziel nicht gerecht<br />
werden können. Er ist weder<br />
durchdacht, noch stützt er sich<br />
auf zuverlässige Daten und wird<br />
aller Voraussicht nach auch keine<br />
Auswirkungen auf die Raucherzahlen<br />
zeigen. Die Vergrößerung<br />
der Warnhinweise wird<br />
sich in keiner Weise positiv auf<br />
die Volksgesundheit auswirken,<br />
da Erwachsene und Kinder bereits<br />
über die mit dem Rauchen<br />
verbundenen Risiken Bescheid<br />
wissen. Durch viele der vorgeschlagenen<br />
Maßnahmen werden<br />
Kriminelle begünstigt – den EU-<br />
Ländern entgehen durch den illegalen<br />
Handel mit Tabakwaren<br />
schon heute jährlich Einnahmen<br />
von rund 12,5 Mrd. Euro.<br />
Der Vorschlag wird wahrscheinlich<br />
Auswirkungen auf das<br />
Wirtschaftswachstum, die Arbeitsplatzsicherheit<br />
und Investitionstätigkeit<br />
in einem Bereich<br />
nach sich ziehen, der EU-weit<br />
direkt oder indirekt 1,5 Millionen<br />
Menschen beschäftigt. Es<br />
gibt auch Anlass zur Sorge, dass<br />
durch den Vorschlag Befugnisse<br />
von Europäischem Rat und<br />
Parlament an die Kommission<br />
übertragen werden. Dadurch<br />
wird es dieser möglich, weitere<br />
drastische Änderungen der Tabakgesetze<br />
ohne ausreichende<br />
Kontrolle durch den Gesetzgeber<br />
durchzuführen. Einwände<br />
dagegen wurden von EU-Mitgliedstaaten<br />
und einer Reihe von<br />
Ausschüssen im Europäischen<br />
Parlament eingebracht. Wir vertrauen<br />
darauf, dass diese gravierenden<br />
Mängel zum jetzigen<br />
Zeitpunkt, da der Vorschlag zu<br />
Verhandlungen zwischen dem<br />
Europäischen Parlament, dem<br />
Ministerrat und der Kommission<br />
weitergeleitet wird, angesprochen<br />
werden“, meint Lothert<br />
abschließend.<br />
Tabak und mehr<br />
Wussten Sie, dass …?<br />
… je nach Sorte entweder die ganze Tabakpflanze oder<br />
aber die Blätter nacheinander geerntet werden? Die<br />
Tabak ernte findet alljährlich zwischen August und <strong>Oktober</strong><br />
statt. Die Pflanze gedeiht nach der Aussaat im Frühling<br />
gut am Feld, und bereits nach 60 bis 90 Tagen kann mit der<br />
Ernte der Blätter begonnen werden. Für die unterschied lichen<br />
Tabaksorten kommen verschiedene Erntemethoden zum Einsatz.<br />
Bei der Ganzpflanzenernte wird die gesamte Tabakpflanze,<br />
wie jene der Sorten Burley, Maryland<br />
oder anderer luftgetrockneter Tabake,<br />
kurz über dem Boden abgeschnitten.<br />
Eine weitere Methode ist die Blatternte, die<br />
beim Virginiatabak angewendet wird. Hier<br />
werden die Blätter in mehreren Durchgängen,<br />
abhängig von deren Reifezustand,<br />
einzeln von der Pflanze gepflückt – und das<br />
von u<strong>nten</strong> nach oben. In den USA mechanisch geerntet,<br />
erfolgt dieser Vorgang in den meisten Anbaugebieten von<br />
den Bauern per Hand. Eine Tabakpflanze verfügt durchschnittlich<br />
über 22 Blätter – bis alle Blätter reif für die Ernte<br />
sind, können da schon zwei bis vier Monate vergehen. Ein Farmer<br />
in Uganda zum Beispiel, der typischerweise zwei bis drei<br />
Hektar Land bewirtschaftet, baut rund 15.000 Tabakpflanzen<br />
an. Dies sichert dem Bauern trotz relativ kleiner Anbaufläche<br />
ein gutes Einkommen. Für einen erfolgreichen<br />
Ertrag erhalten die Landwirte auch<br />
Unterstützung von der Industrie – so stellt<br />
British American Tobacco seinen Vertragsbauern<br />
Knowhow, Tabaksamen und Düngemittel<br />
zur Verfügung. Das ist gelebte<br />
Zusammenarbeit, um für die Herstellung<br />
hochqualitativer Tabakprodukte die besten<br />
Rohstoffe zu erhalten.<br />
British American Tobacco Austria informiert hier regelmäßig zu Wissenswertem rund um Branchenthemen.<br />
entgeltliche Einschaltung<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong><br />
7
tpd2 – branchenstimmen<br />
von Mentholzigaretten in der EU<br />
nur die Nachfrage nach diesen<br />
Produkten auf dem Schwarzmarkt<br />
fördert.“<br />
PMI<br />
BAT<br />
British-American-Tobacco-Austria-Chef<br />
Shannon McInnes sieht<br />
Verbesserungen gegenüber dem<br />
ursprünglichen Entwurf, es bleibe<br />
aber im Trilog noch viel zu<br />
tun: „British American Tobacco<br />
hat während des andauernden<br />
Gesetzgebungsverfahrens klar<br />
zum Ausdruck gebracht, dass<br />
viele Maßnahmen, die seitens<br />
der Kommission vorgeschlagen<br />
wurden, unverhältnismäßig<br />
sind, keinen erkennbaren<br />
Nutzen für die Gesundheit der<br />
Bevölkerung beinhalten und<br />
somit einzig den Schwarzmarkt<br />
fördern.<br />
Trotz der unterschiedlichsten<br />
Standpunkte innerhalb des Europäischen<br />
Parlaments scheint<br />
es, als wäre der Vorschlag der<br />
Kommission seitens des Parlaments<br />
zumindest in einigen<br />
Punkten noch in eine vertretbarere<br />
Richtung abgeändert<br />
worden. Nichtsdestotrotz verbleiben<br />
viele unverhältnismäßige<br />
Vorschriften in der Richtlinie<br />
bestehen, die damit nach wie<br />
vor Gefahr läuft, gegen geltendes<br />
europäisches Recht zu verstoßen.<br />
So ist es jedenfalls unnötig,<br />
mehr als die Hälfte der Zigarettenpackung<br />
mit Warnhinweisen<br />
zu bedecken, um Verbraucher<br />
über die gesundheitlichen Risiken<br />
zu informieren. Gleichermaßen<br />
sind wir nach wie vor der<br />
Überzeugung, dass ein Verbot<br />
Der Chef der EU-Region von<br />
Philip Morris, Drago Azinovic,<br />
meinte in einer ersten Reaktion:<br />
„Die Abstimmung im Europäischen<br />
Parlament hat zu marginalen<br />
Verbesserungen in einigen<br />
Bereichen geführt; es wurde<br />
aber versäumt, die Ansichten<br />
von Millionen von EU-Bürgern,<br />
einschließlich unserer Mitarbeiter,<br />
Einzelhändler, Tabakbauern<br />
und erwachsener Verbraucher,<br />
zu berücksichtigen, die von der<br />
Richtlinie betroffen sein werden.<br />
Es bleibt dabei, dass Mitglieder<br />
des Europäischen Parlamentes<br />
dafür gestimmt haben, ein ganzes<br />
Segment des legalen Marktes<br />
zu verbieten, obwohl dies zu einer<br />
unvermeidlichen Zunahme<br />
des illegalen Handels führen<br />
wird. Sie haben es versäumt, einen<br />
praktikablen Regulierungsrahmen<br />
für Produkte mit reduziertem<br />
Gesundheitsrisiko zu<br />
definieren und setzen weiterhin<br />
auf übergroße grafische Warnhinweise<br />
und Packungsstandardisierung<br />
– obwohl die Risiken<br />
des Rauchens bereits allgemein<br />
bekannt sind – und ohne Rücksicht<br />
auf die in der EU-Charta<br />
geschützten Eigentumsrechte.<br />
Es bleiben einige wichtige Schritte<br />
im politischen Prozess, bevor<br />
diese Richtlinie in Kraft tritt.<br />
Wir hoffen, dass die Entscheidungsträger<br />
die Zeit nutzen, alle<br />
releva<strong>nten</strong> Aspekte zu berücksichtigen<br />
und eine Richtlinie einzuführen,<br />
die verhältnismäßig ist<br />
und auf glaubwürdigen Beweisen<br />
basiert – wie es für jede EU-<br />
Rechtsvorschrift gelten muss.“<br />
Imperial Tobacco<br />
Geschäftsführer Lorant Dezsö<br />
findet zahlreiche Kritikpunkte<br />
an der parlamentarischen Einigung:<br />
„Regulierungen sollten<br />
sich an Wirksamkeit, Verhältnismäßigkeit<br />
und Schlüssigkeit<br />
orientieren. Künftig soll mehr als<br />
die Hälfte der Verpackung von<br />
Warnhinweisen eingenommen<br />
werden. Zusätzliche Informationen<br />
werden damit nicht zur<br />
Verfügung gestellt. Allerdings<br />
werden durch solche Maßnahmen<br />
RaucherInnen zunehmend<br />
stigmatisiert und gleichzeitig Innovation<br />
und Wettbewerb durch<br />
Limitierungen in der Produktgestaltungen<br />
eingeschränkt.“<br />
Das geplante Verbot von Mentholzigaretten<br />
gibt ebenfalls<br />
Grund zur Besorgnis: „Mit solchen<br />
Maßnahmen wird unsere<br />
gemeinsame Arbeit mit OLAF<br />
und den EU-Mitgliedstaaten,<br />
den illegalen Handel zu bekämpfen,<br />
untergraben“, so Deszö.<br />
Kritisch sieht Imperial Tobacco<br />
auch die zunehmende Anzahl<br />
delegierter Rechtsakte: „Damit<br />
wandern künftig Kompetenzen<br />
zur Ausgestaltung von demokratisch<br />
gewählten VertreterInnen<br />
zu Beamten in der Kommission.“<br />
Positiv sieht er dafür, dass<br />
E-Zigaretten künftig nicht als<br />
pharmazeutische Produkte klassifiziert<br />
werden: „Damit wird in<br />
wirtschaftlich ohnehin schwierigen<br />
Zeiten diesem wachsenden<br />
Segment eine Chance gegeben.“<br />
M Tabak<br />
Christian Mertl liebt es kurz<br />
und prägnant: „Es ist nicht ganz<br />
so schlimm gekommen wie befürchtet;<br />
dennoch ist diese Regelung<br />
ähnlich sinnvoll wie die<br />
Normierung der Traktorsitze<br />
und der Gurkenkrümmungsradien.<br />
Eine zeitgeistige Beschäftigungstherapie<br />
für Herrn Borg<br />
und seine zahlreichen Mitarbeiter.“<br />
Pöschl Tabak<br />
Dkfm. Patrick Engels, der Geschäftsführer<br />
des bayerischen<br />
Traditionsherstellers und Familienbetriebs<br />
in vierter Generation,<br />
sieht in der Position des<br />
Parlaments wenig Licht und viel<br />
Schatten: „Wir sind natürlich<br />
froh, dass sich sowohl Rat als<br />
auch Parlament gegen ein Verbot<br />
des Schnupftabaks durch die<br />
Hintertür ausgesprochen haben.<br />
Die älteste Konsumform von Tabak<br />
in Europa ist in vielen Regionen<br />
ein fester Bestandteil von<br />
Kultur und Tradition, weshalb<br />
sich hier rasch eine multinationale<br />
Allianz aus Konsume<strong>nten</strong>,<br />
8<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong>
tpd2 – branchenstimmen<br />
Medien und Politikern gebildet<br />
hatte, die sich für den Schnupftabak<br />
erfolgreich starkgemacht<br />
hat. Es bleibt allerdings derzeit<br />
das Risiko, dass die Ausnahmen,<br />
die ja auch für Pfeifentabak, Cigarren<br />
und Zigarillos gelten,<br />
später durch einen delegierten<br />
Rechtsakt widerrufen werden.<br />
Dem vom EU-Parlament beschlossenen<br />
Text zufolge sollen<br />
jedoch auch für die Kunden wichtige<br />
Orientierungs- und Unterscheidungsmerkmale<br />
wie „ohne<br />
Zusätze“ oder die Nennung von<br />
Geschmacksrichtungen verboten<br />
werden. Das ist, als ob man<br />
im Supermarkt vor dem Kühlregal<br />
steht und sich einen Joghurt<br />
kaufen will, aber nicht weiß, ob<br />
es sich um Kirsch- oder Erdbeerjoghurt<br />
handelt. In Kombination<br />
mit dem Raumbedarf von 65<br />
Prozent der Packungsfläche für<br />
Warnhinweise sowie zusätzlich<br />
Trackingcode und Steuerbanderole<br />
droht hier ein Diebstahl von<br />
Marken- und Eigentumsrechten.<br />
Kunden wie Handel werden alle<br />
Möglichkeiten genommen, zwischen<br />
Produkten unterscheiden<br />
zu können. Hier soll staatlich<br />
gelenkte Wettbewerbspolitik<br />
betrieben werden, mit der die<br />
Marktanteile quasi zementiert<br />
werden – vornehmlich zulasten<br />
des Mittelstandes. Den träfe<br />
auch ein weiteres geplantes Bürokratiemonster<br />
am härtesten:<br />
das Trackingsystem. In diesem<br />
Punkt sind EU-Parlamentarier<br />
und Kommission weit über die<br />
Forderungen des AIT-Protokolls<br />
der FCTC hinausgegangen. Falls<br />
dieses System überhaupt technisch<br />
irgendwie umsetzbar sein<br />
sollte – was erst geprüft werden<br />
muss –, hat es jedenfalls aufgrund<br />
seiner Komplexität und<br />
seiner Kosten eine erdrosselnde<br />
Wirkung auf genau jenen Mittelstand,<br />
dessen Schutz sich die EU<br />
in ihrem „Small Business Act“<br />
auf die Fahnen geschrieben hat.<br />
Nicht zuletzt in diesem Punkt<br />
setze ich große Hoffnungen auf<br />
die Experten der verantwortlichen<br />
Ministerien, dass sie diesem<br />
Wahnsinn im nun folgenden<br />
Trilog einen Riegel vorschieben.<br />
In der derzeitigen Form gibt es<br />
nur einen Sieger: den illegalen<br />
Handel und seine Liefera<strong>nten</strong><br />
– bei denen knallen seit dem 8.<br />
<strong>Oktober</strong> die Sektkorken. Die<br />
Verlierer sind viel zahlreicher:<br />
Industrie, Handel, Konsume<strong>nten</strong><br />
und letztlich auch die Staaten,<br />
deren signifikante Einnahmen<br />
aus der Tabaksteuer wohl<br />
schmerzhaft sinken werden.<br />
Insgesamt gesehen ist die ganze<br />
Sache ein Tritt ins Gesicht jener<br />
Freiheit, auf der die gesamte<br />
Idee der europäischen Einigung<br />
eigentlich aufgebaut ist.<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
DanCzek<br />
DA_122x125_RZ_x3.pdf 1 08.10.13 16:19<br />
Geschäftsführer Eduard Rausch:<br />
„Die Allmacht der Brüsseler<br />
Bürokratie droht einen gesamten<br />
legalen Wirtschaftszweig<br />
in seinen Grundrechten zu beschränken<br />
und wirtschaftlich zu<br />
ersticken. Nicht nur ich vermisse<br />
bei vielen TPD2-Maßnahmen<br />
jene Verhältnismäßigkeit und<br />
Zweckmäßigkeit, die Bedingung<br />
für einen Eingriff in Grundrechte<br />
ist. Auch die Vielzahl<br />
der delegierten Rechtsakte ist<br />
bedenklich, werden doch legislative<br />
Kompetenzen an ein Exekutivorgan<br />
übertragen. Unter<br />
diesem Damoklesschwert stehen<br />
auch die Ausnahmeregelungen<br />
für Produkte mit älterem Konsume<strong>nten</strong>kreis,<br />
wie Pfeifentabak,<br />
Cigarren und Zigarillos. Im<br />
Übrigen werden die Umsetzung<br />
der Positivliste von Zusatzstoffen<br />
und die Vorkehrungen für eine<br />
Produkt-Verfolgbarkeit dem<br />
Hersteller weitere administrative<br />
und wirtschaftliche Belastungen<br />
und Probleme bringen, ganz<br />
abgesehen von dem Versuch,<br />
eine neue „Gesundheitsabgabe“<br />
als Belastung für Hersteller und<br />
Konsument ins Spiel zu bringen.<br />
Da tröstet es wenig, dass die<br />
Warnhinweise „nur“ 65 Prozent<br />
anstatt 75 Prozent ausmachen,<br />
das Slim-Verbot wegfiel und<br />
Übergangsfristen für die Verwendung<br />
charakteristischer Aromastoffe<br />
vorgesehen sind.“<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong><br />
9
service<br />
Den Raum gezielt nutzen<br />
Viel Platz zu haben ist fein. Dieser will aber auch geplant, strukturiert und auf eine Weise<br />
gezielt genutzt werden, die der Praxis gerecht wird und die gesteckten Ziele erreicht. Auf der<br />
anderen Seite lässt sich auch auf wenig Raum viel erreichen. Einrichtungsspezialist Trup<br />
Design belegt an zwei gegensätzlichen Beispielen, was professionelle Planung kann. (mh)<br />
Beispiel 1: Die große Trafik<br />
Die sehr großzügigen Platzverhältnisse mit rund 90 Quadratmetern<br />
kon<strong>nten</strong> hier für eine ebenso großzügige Gestaltung genutzt werden.<br />
Das an der Längsseite verlaufende Verkaufspult ist der Anlaufpunkt<br />
für die Schnellkunden und bietet gleichzeitig dem Personal einen guten<br />
Überblick über das Geschäft: Weder sollen Beratung suchende<br />
Kunden, noch Langfinger übersehen werden. In gerader Linie vom<br />
Eingang finden sich an der Rückwand die Vitrinen, in denen hochwertige<br />
Produkte ausgestellt sind. Diese Nische bietet Platz für ungestörte<br />
Beratungsgespräche und erlaubt es den Kunden auch, schon<br />
von außen einen ersten Blick in den begehbaren Humidor zu werfen.<br />
Rechts neben dem begehbaren Humidor befindet sich das Highlight<br />
dieser modern gestalteten Trafik: die Smoking Area. Mit diesem Element<br />
wurde in einem – wie heute überall üblich – rauchfreien Einkauszentrum<br />
eine willkommene Rückzugszone für Raucher geschaffen,<br />
die nicht nur von Kunden genutzt, sondern auch von Besuchern<br />
des Einkaufszentrums gerne besucht wird. Die ihrerseits wieder zu<br />
Kunden werden, „weil sie schon da sind“. Beim Rauchen ist dank<br />
transparenter Verglasung der Blick in den begehbaren Humidor möglich<br />
und macht Gusto auf die dort präsentierten Tabakspezialitäten.<br />
Die gemütliche Smoking Area ist mit Barhockern und Hochtischen<br />
ausgestattet, zugleich wird dem Kunden in hinterleuchteten Vitrinen<br />
ein weiterer Auszug des umfangreichen Sortiments nähergebracht.<br />
Beispiel 2: Das kleine Geschäftslokal<br />
Gerade bei geringen Verkaufsflächen, wie bei diesem Geschäftslokal<br />
mit 18 Quadratmetern, muss besonders auf die Wegeführung geachtet<br />
werden. Eintreffende und die Trafik verlassende Kunden sollen<br />
sich ebenso wenig in die Quere kommen wie Schnell- und Verweilkunden.<br />
Eine psychologisch wirksame Kundenführung lässt sich<br />
dabei schon mit einfachen Mitteln erreichen: In diesem Fall wurde<br />
die Wegezone der Schnellkunden besonders mit einem dunklen Bodenbelag<br />
hervorgehoben, der den eintretenden Konsume<strong>nten</strong> auf direktem<br />
Weg ans Verkaufspult führt.<br />
Die an der linken Wand positionierten Zeitungsregale befinden sich<br />
bereits in einer Verweilzone und erlauben es den Kunden, in Ruhe<br />
das Angebot zu sichten. Um hochwertiges Zubehör in Vitrinen als<br />
auch die große Auswahl an Billetts besonders hervorzuheben, wurde<br />
im rechten Shopbereich eine im Verhältnis zur Gesamtfläche große<br />
Verweil-/Ruhezone geschaffen. Zu dieser gehört auch ein Platz zum<br />
ungestörten Ausfüllen der Lottoscheine. Bei dieser Positionierung<br />
wird bewusst der psychologische Effekt des Rechtsdralls der Konsume<strong>nten</strong><br />
genutzt – die Waren werden selbst im Durchqueren der<br />
Schnellkundenzone unweigerlich wahrgenommen. Die Produkte ziehen<br />
also nicht nur Aufmerksamkeit auf sich – gleichzeitig haben die<br />
Konsume<strong>nten</strong> auch Platz zum Stehenbleiben und genaueren Ansehen,<br />
wodurch Zusatzverkäufe deutlich begünstigt werden.<br />
Fotos: Trup Design<br />
90 Quadratmeter bieten vielfältige Möglichkeiten für Verweilzonen<br />
und Ruhebereiche sowie eine konfliktfreie Trennung<br />
zur Schnellkundenzone<br />
Auch und gerade bei einer Fläche von nur 18 Quadratmetern<br />
kommt es auf verkaufspsychologische Planung und gezielte<br />
Kundenführung an<br />
10<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong>
Trafika<strong>nten</strong> 08_<strong>2013</strong>_Layout 1 01.08.13 18:13 Seite 1<br />
service<br />
Gelungene<br />
Präsentation<br />
Univ.-Prof. Ing. Wolfgang<br />
Pappler, Know How Institut<br />
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der Trafikakademie, gibt Tipps für die Praxis.<br />
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Ein typischer Trafikkunde verlangt seine Zigarettenmarke, bezahlt<br />
und verlässt das Geschäft. Dieser Vorgang dauert wenige Sekunden<br />
bis Minuten. Wie kann der erfolgreiche Tabakwarenfachhändler<br />
seinen Kunden dazu bewegen, länger in der Trafik zu verweilen,<br />
sich vielleicht sogar im Geschäft umzusehen und mehr als nur die<br />
geplante Zigarettenpackung mitzunehmen?<br />
Ein ungestörtes Plätzchen, also „Verweilzonen“, lautet das Zauberwort!<br />
Ziel ist es, den Kunden länger im Geschäft zu „halten“ – durch<br />
bewusste räumliche und vor allem verkaufspsychologische Planung.<br />
Verweilzonen bieten dem Kunden die Möglichkeit, in Ruhe Magazine,<br />
Billets oder andere Produkte, die einer etwas längerfristigen<br />
Kaufentscheidung bedürfen, anschauen zu können. Diese Bereiche<br />
müssen deshalb so geplant werden, dass sie den Laufkunden in<br />
keiner Art und Weise behindern. Für ideale Verweilzonen – wie<br />
eine Raucherlounge oder einen begehbaren Humidor – braucht<br />
man jedoch viel Platz im Verkaufsraum. Gleichzeitig soll der<br />
Kunde nicht zu lange bleiben und z. B. die Zeitung ja kaufen<br />
und nicht vor Ort lesen – hier liegen richtig und falsch also nahe<br />
zusammen. Doch auch für kleinere Trafiken gibt es Möglichkeiten<br />
und Strategien, Verweilzonen im Geschäft einzurichten.<br />
Langfristige Planung<br />
Gerade wenn es um Inneneinrichtung geht, ist es wichtig, auf kompetente<br />
Berater und Einrichtungsfachbetriebe zu vertrauen. Nur<br />
der Spezialist mit jahrelanger Erfahrung im Tabakfachhandel kann<br />
sicherstellen, dass ein allfälliger Umbau auch mit gesteigerten Umsätzen<br />
belohnt wird. Ideal ist eine gut geplante Neugestaltung mit<br />
bewusster Kundenführung – aber auch mit einfachen Veränderungen<br />
lässt sich der Verkaufsraum attraktiv gestalten: Eine<br />
optimale Inneneinrichtung, z. B. attraktive Präsentationspulte für<br />
Zeitungen, Runddrehständer für gängige Billets oder Glasvitrinen<br />
für aktuelle Feuerzeuge bieten dem Kunden die Möglichkeit, zu<br />
„schmökern“ und sich mit aktuellen und attraktiven Zusatzverkaufsprodukten<br />
bzw. Impulsprodukten vertraut zu machen.<br />
Sind die Voraussetzungen einmal geschaffen, liegt es am innovativen<br />
Fachhändler, sich immer wieder aufs Neue zu überlegen, mit<br />
welchen Produkten er seine Stamm-, aber auch Laufkunden ansprechen<br />
kann und wie er kontinuierlich für ein attraktives Angebot<br />
sorgt. Zu einem erfolgreichen Gesamtkonzept gehört es jedoch<br />
auch, die Kunden aktiv auf Aktionen, Lotto und Zusatzprodukte<br />
anzusprechen.<br />
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<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong><br />
11
Rauchverbot<br />
Erster Gastwirt klagt die Republik<br />
Österreichweit hatten rund 12.000 Gastronomiebetriebe für gesetzeskonforme Raucher- und<br />
Nichtraucherbereiche fast 100 Millionen Euro investiert. Die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes<br />
entwertet diese Summe vielfach. Nun klagt der erste Betroffene. (WKO, mh)<br />
Die Gastwirte hatten<br />
meist rasch auf die<br />
Änderungen reagiert,<br />
die sich für sie aus dem<br />
2008 erlassenen Tabakgesetz ergeben<br />
hatten: Man nahm richtig<br />
Geld in die Hand und sorgte für<br />
eine gesetzeskonforme Trennung<br />
von Rauchern und Nichtrauchern;<br />
meist wurde bei dieser<br />
Gelegenheit auch gleich die<br />
Lüftung verbessert. Die damit<br />
gefundene Lösung war für die<br />
überwiegende Mehrheit der Gäste<br />
ein Zustand, an den man sich<br />
rasch und gerne gewöhnt hatte.<br />
Urteil gegen die Praxis<br />
Seit dem Sommer <strong>2013</strong> ist alles<br />
anders: Der Verwaltungsgerichtshof<br />
hatte entschieden, dass<br />
Nichtrauchern das Durchqueren<br />
von Raucherbereichen zum Erreichen<br />
der Toiletten sowie des<br />
Nichtraucherbereichs nicht zumutbar<br />
sei. Dies steht im krassen<br />
Gegensatz sowohl zur I<strong>nten</strong>tion<br />
des Gesetzes als auch zu jenen<br />
Auskünften, welche umbauende<br />
Gastronomen von den Behörden<br />
erhalten hatten. Auch für die<br />
gelebte Praxis entstehen damit<br />
schlagartig Probleme – schließlich<br />
sind meist die Schankräume<br />
den Rauchern gewidmet, und<br />
in deren direkter Nachbarschaft<br />
finden sich in den meisten Fällen<br />
auch die WCs. Durch die<br />
nun geänderte Rechtslage wären<br />
plötzlich weitere Umbaumaßnahmen<br />
erforderlich, für die<br />
viele Wirte aber kein Geld mehr<br />
haben. Die Alternative wäre die<br />
Umwidmung der Lokale in reine<br />
Nichtraucherlokale – von diesen<br />
weiß man jedoch, dass weniger<br />
Gäste kommen und diese kürzer<br />
verweilen. Womit sie auch weniger<br />
konsumieren. Das galoppierende<br />
Gastronomiesterben im<br />
benachbarten Bayern mit seiner<br />
gesetzlichen Nulllösung belegt<br />
dies eindeutig.<br />
Im „Centimeter“ wurde immer geraucht – und das soll nach<br />
dem Willen von Kunden wie Betreiber so bleiben<br />
Gesetz reparieren!<br />
Der Fachverband Gastronomie<br />
in der Wirtschaftskammer Österreich<br />
fordert deshalb eine<br />
Reparatur des Gesetzes – speziell<br />
jener Passage, die sich mit<br />
dem Durchgang durch Räumlichkeiten<br />
befasst. Obmann Helmut<br />
Hinterleitner meint dazu:<br />
„Im Sinne der Rechtssicherheit<br />
für unsere Betriebe treten wir dafür<br />
ein, dass das Gesetz so repariert<br />
wird, wie es der bisherigen<br />
Auskunftspraxis der obersten<br />
Vollzugsbehörde entspricht.“<br />
Dies wäre also keine Aufweichung<br />
des Nichtraucherschutzes,<br />
sondern ein Festschreiben jener<br />
Praxis, die von Gastronomie wie<br />
Behörden seit Jahren erfolgreich<br />
gelebt wurde.<br />
Heinz Pollischansky hat keine<br />
Lust, seine Investitionen<br />
abzuschreiben. Er sieht den<br />
Staat in der Verantwortung<br />
Amtshaftungsklage<br />
Einer der Betroffenen, welche<br />
ihre bisherigen Investitionen<br />
durch das VwGH-Urteil schlagartig<br />
entwertet sehen, ist Heinz<br />
Pollischansky. Er führt mehrere<br />
Gastronomiebetriebe, darunter<br />
die Stiegl Ambulanz sowie die<br />
„Centimeter“-Lokale, und hatte<br />
diese im Einvernehmen mit den<br />
Behörden umgebaut: Die Speiseräume<br />
waren rauchfrei, das<br />
Rauchen war an der Bar sowie<br />
in der Lounge erlaubt. Die geänderte<br />
Rechtslage würde nun<br />
verlangen, dass gerade diese Bereiche<br />
rauchfrei sein müssten,<br />
damit ein nikotinfreier Klo-Zugang<br />
möglich ist.<br />
Pollischansky bringt nun mit Unterstützung<br />
des WKO-Fachverbandes<br />
eine Amtshaftungsklage<br />
gegen die Republik Österreich<br />
ein. Sein Anwalt Dr. Wolfgang<br />
Zorn erklärt: „Der springende<br />
Punkt ist die vorbehaltlose Auskunft<br />
des Ministeriums, an die<br />
sich Herr Pollischansky bei seinen<br />
Umbaumaßnahmen gehalten<br />
hat. Die Auskünfte des Bundesministeriums<br />
sind jedoch<br />
dem Erkenntnis des Höchstgerichtes<br />
genau entgegenlaufend.<br />
Mein Mandant wurde vom Ministerium<br />
in die Irre geleitet.“<br />
Hohes Schadenspotenzial<br />
Wird über diese Amtshaftungsklage<br />
im Sinne des Klägers Pollischansky<br />
entschieden, so droht<br />
der Republik eine Fülle von<br />
Schadenersatzforderungen einer<br />
großen Branche. Zweistellige<br />
Millionenforderungen sowie der<br />
Zeit- und Finanzaufwand für die<br />
vielen Verfahren können nicht<br />
im Sinne des Staates sein. Fachverbandsobmann<br />
Hinterleitner<br />
mahnt deshalb zu einer baldigen<br />
Entscheidung des Gesetzgebers:<br />
„Dieser ist dringend aufgefordert,<br />
eine Reparatur des Gesetzes<br />
vorzunehmen. Andernfalls werden<br />
weitere Amtshaftungsklagen<br />
anderer Betriebe folgen.“<br />
12<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong>
Royal Agio Cigars<br />
Die Wiege der Shortfiller<br />
Im belgischen Westerlo findet sich Europas größtes Cigarren- und Zigarillowerk. Auf der Fläche<br />
von sechs Fußballfeldern werden Marken wie Mehari’s, Panter, Tip und Balmoral maschinell<br />
erzeugt. Die Teilnehmer der Leserreise nach Belgien hatten Gelegenheit, hinter die Kulissen<br />
des weltweit viertgößten Cigarrenproduze<strong>nten</strong> zu blicken. (mh)<br />
Die gemütliche Agio-Lounge im Werk<br />
bietet eine gute Übersicht der Produkte<br />
Im Jahr 1904 gegründet, ist Agio auch<br />
heute noch ein Familienunternehmen<br />
unter der Leitung der mittlerweile<br />
vierten Generation: Boris Wintermans<br />
ist seit Jahresbeginn <strong>2013</strong> Geschäftsführer<br />
des Tabakbereiches, sein jüngerer Bruder<br />
Jonas versorgt mit der eigenen Agio-Maschinenfabrik<br />
nicht nur das Cigarren- und<br />
Zigarillowerk, sondern auch Kunden aus der<br />
Lebensmittelbranche und anderen Bereichen<br />
mit Produktions- und Verpackungsmaschinen.<br />
Seit dem hundertjährigen Firmenjubiläum<br />
2004 darf sich Agio sogar „Royal Agio“<br />
nennen – inklusive niederländischer Krone<br />
über dem Logo. „Dafür reicht es aber nicht,<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong> /<strong>2013</strong><br />
einfach nur 100 Jahre alt geworden<br />
zu sein. Auch soziale Verantwortung<br />
und gute Zusammenarbeit<br />
mit Behörden – nicht zuletzt der<br />
Steuer – müssen dafür vorliegen.<br />
Und diese Voraussetzungen erfüllen<br />
gar nicht so viele Firmen“, wird<br />
stolz erklärt.<br />
Gefragter Arbeitgeber<br />
Dieser Haltung bleibt man trotz<br />
Nutzung günstigerer Arbeitskosten<br />
im Ausland auch dort treu.<br />
In der großen Fabrik in Sri Lanka<br />
bereiten 1.600 Arbeiterinnen<br />
die Deckblätter<br />
für die Shortfillerproduktion<br />
vor. Nicht nur<br />
sie, sondern auch alle<br />
ihre Familienangehörigen<br />
sind sozialversichert,<br />
eigene Schulen<br />
gibt es ebenfalls. Sogar<br />
der Nachwuchs an Technikern<br />
für das Werk<br />
wird selbst ausgebildet –<br />
vom Elektriker über den<br />
Schlosser bis zum Maschinenbauer.<br />
Worauf<br />
man bei Agio – ganz zu<br />
Recht – sichtlich stolz ist.<br />
Die Werkstour<br />
Das Agio-Werk ist nicht nur die größte europäische<br />
Zigarillofabrik, es ist mit rund 30.000<br />
Quadratmetern wohl auch der größte begehbare<br />
Humidor auf diesem Kontinent: Vom<br />
Tabak- bis zum Auslieferungslager ist das<br />
gesamte Areal klimatisiert – auf 70 Prozent<br />
Luftfeuchtigkeit und 22 bis 23 °C.<br />
Den Anfang der Besichtigung machen die<br />
Tabake, die aus aller Welt, großteils aber aus<br />
Südamerika und Asien, mit den unterschiedlichsten<br />
Verpackungen – vom Jutesack bis zu<br />
Palmenblättern – angeliefert werden. Zum<br />
Schutz vor dem gefürchteten Tabakkäfer<br />
Die Teilnehmer der Leserreise kon<strong>nten</strong> in entspannter<br />
Atmosphäre viele interessante Eindrücke sammeln<br />
13
Pfeifen und Cigarren Journal<br />
Tiefkühlung macht etwaigen Tabakkäfern den Garaus, danach geht es ab ins Lager. Für die Verarbeitung werden die Tabakballen<br />
zerschnitten und durch Gebläse aufgelockert, bis die gewünschte homogene Eigenschaft erzielt ist<br />
verbringen sie zwei Wochen im Tiefkühlraum,<br />
bevor sie ins eigentliche Lager kommen.<br />
Dort hält Agio einen großen Tabakvorrat,<br />
um Qualitätsschwankungen der Er<strong>nten</strong><br />
ausgleichen zu können. „Das ist heute totes<br />
Kapital, aber gleichzeitig eine gesunde Basis<br />
für morgen“, erklärt Exportmanager Marco<br />
Enzlin im Tabakmuseum, einem eigenen<br />
Raum, der für die Betriebsführungen geschaffen<br />
wurde.<br />
Vom Blatt zur Faser<br />
Für die maschinelle Verarbeitung müssen<br />
die Ballen zerkleinert werden. Eine Reihe<br />
von Messern und Wirbeltürmen sorgt dafür,<br />
dass aus den kompakten Blöcken Partikel<br />
von möglichst homogener Größe entstehen.<br />
Aus den sortenreinen Tabaken werden für<br />
die Produktion die jeweils charakteristischen<br />
Blends gemischt und per Gabelstapler in der<br />
riesigen Halle verteilt. Zu kleine Teile und Tabakstaub<br />
werden gesammelt und auch weiter<br />
verarbeitet: Ein externes Unternehmen stellt<br />
aus den Tonnen von Tabakabfall Papier her –<br />
mit Nikotin und Aromen.<br />
Die Grundform entsteht<br />
Dieses auf Rollen angelieferte „Tabakpapier“<br />
dient als Umblatt für einige Zigarillos, andere<br />
tragen natürliche Umblätter. Agio ist in der<br />
luxuriösen Lage, auf Produktionsmaschinen<br />
aus eigenem Haus zurückgreifen zu können.<br />
Dennoch gehören Erfahrung und viel Fingerspitzengefühl<br />
dazu, um aus einem lebendigen,<br />
sich immer ein wenig verändernden<br />
Ausgangsmaterial Produkte mit standardisierter<br />
Qualität herzustellen. Mit ein Grund,<br />
warum sich fast nur Frauen in der Produktion<br />
finden: „Sie arbeiten einfach genauer.“<br />
Das Deckblatt<br />
Agio ist der erste Verwender der Bobine am<br />
Cigarrensektor – die Deckblätter werden in<br />
Sri Lanka vorbereitet, ausgestanzt und auf<br />
ein langes Textilband aufgelegt, welches als<br />
Rolle nach Belgien geliefert wird. Der Cigarrenrohling<br />
wird maschinell mit dem schräg<br />
zugeführten natürlichen Deckblatt umwickelt.<br />
Damit ist der Shortfiller grundsätzlich<br />
fertig rauchbar.<br />
Konfektionierung<br />
In weiteren Schritten bekommen die Cigarren<br />
noch eine Bauchbinde, dann wird die<br />
Ware verpackt. Aromatisierte Produkte entstehen<br />
ebenfalls in diesem Bereich: Anstatt<br />
den Tabak wie in der Zigarettenproduktion<br />
in der Casingtrommel zu besprühen, werden<br />
hier die Aromen in das rauchfertige Produkt<br />
„geimpft“ – je 24 Stück erhalten gleichzeitig<br />
eine automatische Injektion mit einer exakt<br />
festgelegten Lösung.<br />
Mit dem Verschließen der Verpackung endet<br />
die Arbeit im Werk von Westerlo. Die Ware<br />
wird von hier in die Zentrale im niederländischen<br />
Duizel transportiert, wo sie ihre<br />
länderspezifische Ausstattung erhält; also<br />
Warnhinweise und Steuerbanderolen aufgebracht<br />
werden. Der weltweite Versand erfolgt<br />
ebenfalls aus Holland.<br />
Braunware-Vollsortimenter<br />
Zwar sorgen die Shortfiller aus Westerlo für<br />
den Löwenanteil des Agio-Portfolios, die<br />
Niederländer sind aber deutlich breiter aufgestellt,<br />
wie Marco Enzlin schildert: „Mit der<br />
Balmoral Dominican Selection haben wir<br />
einen einzigartigen Zwitter geschaffen – maschinell<br />
gefertigte Shortfiller aus hochwertigen<br />
Longfiller-Tabaken. Wir können damit<br />
das Beste aus beiden Welten anbieten: hohe<br />
Qualität und gediegenen Geschmack, aber<br />
zum günstigeren Preis. Noch einen Schritt<br />
weiter gehen wir mit der Balmoral Royal Selection,<br />
einem vollwertigen Longfiller, der in<br />
unserer Manufaktur in der Dominikanischen<br />
Republik entsteht. Sie wurde vom ,European<br />
Cigar Cult Journal‘ mit 91 Punkten bewertet<br />
und ist der beste Beweis dafür, dass das Agio-<br />
Know-how nicht bei Shortfillern endet.“<br />
14<br />
Das „Tabakpapier” fungiert als Umblatt, danach werden die verschiedenen Deckblätter von der Bobine weg aufgebracht<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong>
Pfeifen und Cigarren Journal<br />
Genüsslicher Alec-Bradley-Abend in Wien<br />
Importeur Rainer Gunz und das Cigar Journal luden am 24. September zum Kennenlernen und<br />
Genießen. (mh)<br />
Magen schlug schließlich die Stunde der<br />
Prensado Churchill: Die kräftige box-pressed<br />
Cigarre mit ihrer aufwändigen und breiten<br />
Bauchbinde entzündete ein Feuerwerk von<br />
Kaffee und Schokolade sowie Pfeffernoten,<br />
ergänzt um Anklänge von Erde und Früchten.<br />
In der entspan<strong>nten</strong> Atmosphäre des<br />
Kruger’s dauerten die Gespräche der Genießer<br />
bis weit nach Mitternacht.<br />
Die Branche war dem Ruf in die Kruger’s<br />
American Bar zahlreich gefolgt: Viele Mitglieder<br />
des VCPÖ, Trafika<strong>nten</strong> aus ganz Österreich,<br />
ein Kärntner Cigarrenclub sowie<br />
Longfiller-Doyen Dr. Romé nutzten die Gelegenheit<br />
zum gemütlichen Branchentreff bei<br />
Flying Menue und Cocktails. Im Mittelpunkt<br />
des Abends stand die Black Market Toro, die<br />
bald in jeder Hand zu sehen war und sichtlich<br />
genossen wurde. Die leichte Kombination<br />
von Einlagetabak aus Panama und Honduras,<br />
einem Sumatra-Umblatt und einem<br />
dunklen Deckblatt aus Nicaragua empfahl<br />
sich mit süß-pfeffrigem Grundton, der von<br />
leichten Schokoladenoten begleitet wurde, als<br />
Einstieg vor dem Essen. Mit gut gefülltem<br />
Montecristo<br />
Club/Mini<br />
Limited Edition <strong>2013</strong><br />
Die kubanische Edelmarke bringt mit den<br />
Formaten „Club“ und „Mini“ zwei Limited<br />
Editions in Blechklappschachteln mit 20<br />
Stück für den schnellen Rauchgenuss. Die<br />
Club haben einen Verkaufspreis von 17,60<br />
Euro, die Mini kosten 14,40.<br />
Partagas<br />
Mini Limited Edition <strong>2013</strong><br />
Auch aus diesem Haus erreicht uns eine begrenzte<br />
Stückzahl von „Jahreszigarillos“, die<br />
den typischen Markengeschmack<br />
auch<br />
für zwischendurch<br />
verfügbar machen<br />
sollen. Die Blechklappschachtel<br />
mit<br />
20 Stück kostet 10,80<br />
Euro.<br />
Romeo y Julieta<br />
Mini Limited Edition <strong>2013</strong><br />
Aller guten Dinge sind drei – auch dieser<br />
große Namen lässt die Nische der eiligen<br />
Kuba-Genießer nicht aus. Hier kostet die<br />
Blechklappschachtel zu 20 Stück 13 Euro.<br />
Vertrieb: tobaccoland<br />
Nobel Petit<br />
Miniatures<br />
Die „kleinen Geschwister“ der bekan<strong>nten</strong><br />
Zigarillos sind ganz neu auf dem Markt<br />
und schon in Österreich zu haben. Auch bei<br />
den Miniatures bleibt der Hersteller seinem<br />
Prinzip treu, nur hochwertigste reine Tabake<br />
ohne Abfälle zu verwenden.<br />
Zur Auswahl stehen die sanften weiß<br />
verpackten „Fine Sumatra“, die kräftigeren<br />
hellblauen „Sumatra“ sowie die milden, aber<br />
typisch karibischen „Dominican“ (ohne<br />
Foto) – jeweils in der Kartonklappschachtel<br />
zu 20 Stück zum Preis von 9,80 Euro.<br />
Vertrieb: DanCzek<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong><br />
15
Pfeifen und Cigarren Journal<br />
16<br />
Griffin’s<br />
Special Edition <strong>2013</strong> „Casino“<br />
Verspielt in der Aufmachung, ungewöhnlich<br />
in der Stückzahl und ein wenig mysteriös<br />
beim Inhalt erreicht uns eine Zahl von nur<br />
200 Kistchen der Special Edition <strong>2013</strong>. Das<br />
Motto „Casino“ spiegelt sich auf der Unterseite<br />
der Box wider – diese wird zu einem<br />
Black-Jack-Casinotisch im Kleinformat. Davor<br />
gilt es aber, den Inhalt (17+4) zu verbrauchen:<br />
17 Longfiller mit einem Blend aus San<br />
Vicente Viso, Yamasá Viso, Jalapa Especial<br />
Seco, einem dominikanischen Olor/Piloto-<br />
Umblatt sowie einem Deckblatt von Ecuador<br />
Clara Rojiza.<br />
Vier weitere „Joker“-Cigarren mit einem<br />
Überraschungs-Blend vervollständigen das<br />
Kistchen. Das gemeinsame Format heißt<br />
Robusto Extra und steht für Ringmaß 54<br />
bei einer Länge von 133 Millimetern. Geschmacklich<br />
dominieren dunkle Schokolade,<br />
Pfeffer und Holznoten; erdige Aromen<br />
und zarte Würze runden das 70-minütige<br />
Raucherlebnis ab.<br />
Das Holzkistchen mit 21 Stück kostet 273<br />
Euro, der EVP liegt bei 13 Euro.<br />
Vega Fina<br />
Sumum <strong>2013</strong><br />
Mit dem Anspruch, die beste Cigarre der<br />
Marke zu sein, erreicht<br />
uns die<br />
Sumum <strong>2013</strong><br />
auch optisch<br />
selbstbewusst<br />
im<br />
schwarzen Kistchen mit auffällig<br />
rotem Streifen. Die Einlage aus dominikanischem<br />
Piloto Ligero, ein<br />
Umblatt aus Nicaragua sowie ein<br />
Deckblatt aus Kamerun ergeben<br />
eine Toro mit Ringmaß 55. Das<br />
Resultat ist ein mittelstarker Longfiller<br />
mit cremigem Geschmack<br />
nach Holz, Leder und Kaffee sowie<br />
Nuss-, Karamell- und Röstnoten.<br />
Das Kistchen mit 10 Stück hat einen<br />
Verkaufspreis von 99 Euro,<br />
der EVP liegt also bei 9,90 Euro.<br />
Half Corona 10 Special Edition<br />
Kurz, aber mit erwachsener Dicke<br />
passt die Half Corona in den<br />
Trend der Zeit: Der klassische<br />
Markenblend kommt<br />
hier mit Ringmaß 46 bei nur<br />
89 Millimetern Länge für<br />
ein Rauchvergnügen von<br />
rund 40 Minuten. Die<br />
milde bis mittelstarke Cigarre<br />
liefert Aromen von Zeder,<br />
Kräutern und Vanille mit Anklängen von<br />
Pfeffer, Nüssen und Kaffee.<br />
Als „Flaggschiff “ der<br />
kurzen Linie<br />
der Marke wurde<br />
die Half Corona<br />
10 bewusst<br />
freundlich bepreist:<br />
39 Euro<br />
für das 10er-<br />
Kistchen und<br />
3,90 Euro für<br />
das Einzelstück.<br />
Fortaleza Master <strong>2013</strong><br />
Limited Edition<br />
Im Format Gran Robusto,<br />
also 140 Millimeter<br />
Länge bei Ringmaß 54,<br />
erreicht uns der Exot<br />
der Fortaleza-2-Linie.<br />
Die Einlage aus dominikanischem<br />
Piloto Ligero,<br />
das Olor-Umblatt<br />
gleicher Provenienz sowie das Deckblatt aus<br />
mexikanischem Criollo ergeben eine mittelkräftige<br />
Cigarre, welche die 70 Minuten ihres<br />
Genusses mit Holz-, Pfeffer- und Kaffeegeschmack<br />
sowie Noten von Zeder, Nuss und<br />
Leder erfüllt.<br />
Das Holzkistchen zu 10 Stück kommt auf 69<br />
Euro, der EVP liegt bei 6,90 Euro.<br />
Montecristo<br />
Double Edmundo<br />
Wer bedauert hat, dass die klassische<br />
Edmundo immer so schnell<br />
vorbei ist, wird die Double Edmundo<br />
lieben: Mit Ringmaß 50<br />
etwas schlanker, dank 155 Millimetern<br />
aber deutlich länger<br />
als das Grundformat startet die<br />
größte Vertreterin der Edmundo-<br />
Familie mit Holzaromen sowie<br />
Anklängen von Erdnüssen und<br />
einer leichten Kirschsüße. Im<br />
zweiten Drittel zieht sie sich<br />
bei weiterer Cremigkeit etwas<br />
zurück, bevor sie gegen Ende<br />
nochmals an Kraft, Komplexität,<br />
aber auch Süße erneut zulegt.<br />
Optisch unterscheidet sie sich<br />
durch ihre neue Bauchbinde<br />
(größer, mit Gold und Prägung)<br />
von ihren Markengeschwistern.<br />
Das Holzkistchen mit 10<br />
Stück kommt auf 142,50 Euro, der<br />
Einzelverkaufspreis liegt bei 14,25<br />
Euro.<br />
Vertrieb: tobaccoland<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong>
im blickpunkt<br />
Lotto: umverteilung bestehender umsätze<br />
die Erweiterung des netzes von annahmestellen um gut 40 prozent sorgt immer noch für<br />
unmut unter den <strong>trafik</strong>a<strong>nten</strong>. inzwischen sind erste umsatzzahlen aufgetaucht, welche ein<br />
schlechtes licht auf das Verhältnis von Verlusten auf <strong>trafik</strong>a<strong>nten</strong>seite und den mehrumsatz<br />
der lotterien werfen. (mh)<br />
ein Bezirksstammtisch<br />
des Landesgremiums<br />
Niederösterreich bot<br />
kürzlich eine feine Gelegenheit,<br />
klare Worte vonseiten<br />
der Lotterien abseits von Pressetexten<br />
und PR-Gerede zu erfahren.<br />
Lotto-Gebietsleiter Ost<br />
Guido Rainalter ist seit dem Start<br />
von Lotto 6 aus 45 mit dabei und<br />
hatte sich die Zeit genommen,<br />
den 33 anwesenden Trafika<strong>nten</strong><br />
sowie ihren Gremialrepräsenta<strong>nten</strong><br />
Trinkl, Karanz und Prirschl<br />
Rede und Antwort zu stehen.<br />
gründe der erweiterung<br />
„Es gab teilweise weiße Flecken<br />
auf der Landkarte der Annahmestellen.<br />
Die Erweiterung hat<br />
auch Löcher gestopft, die durch<br />
Schließungen von Trafiken im<br />
Lauf der Jahre entstanden sind“,<br />
erklärte Herr Rainalter. „Grundsätzlich<br />
gilt das Prinzip der Flächendeckung<br />
– damit kann eine<br />
Annahmestelle auch bei Nichterreichen<br />
des Wochenumsatzes<br />
von 2.200 Euro eine Strukturaufgabe<br />
erfüllen. Auf der anderen<br />
Seite haben wir als Flächendecker<br />
weitere Annahmestellen<br />
eröffnet, wenn die lokale Trafik<br />
eine lange Mittagspause macht<br />
und einen Wochentags-Nachmittag<br />
geschlossen hat.“<br />
Mehrumsatz<br />
Ein weiterer wichtiger Grund<br />
ist jedoch sicherlich das Schielen<br />
der Lotterien nach Umsatzzuwächsen.<br />
Bislang wurden für<br />
das laufende Jahr keine Zahlen<br />
Gebietsleiter Guido Rainalter<br />
stand Rede und Antwort<br />
bekanntgegeben – umso erhellender<br />
müssen daher die im<br />
Laufe des Bezirksstammtisches<br />
genan<strong>nten</strong> Zahlen wirken:<br />
„Wir verzeichnen<br />
Mehrumsätze von vier<br />
bis fünf Prozent.“<br />
Aha. Also doch keine Zuwächse<br />
von 40 Prozent. Es wäre auch erstaunlich<br />
gewesen, hätte sich die<br />
Anzahl der Lottospieler oder der<br />
Wetteinsatz pro Spieler in gleichem<br />
Ausmaß wie das Netz der<br />
Annahmestellen gesteigert.<br />
Damit ist auch erklärt, warum<br />
Trafika<strong>nten</strong> in ganz Österreich<br />
Rückgänge bei Lottoumsätzen<br />
zwischen drei und 50 Prozent<br />
spüren. „Am Samstag des Fünffachjackpots<br />
waren wir extra zu<br />
dritt im Geschäft“, erzählte Gabriele<br />
Karanz. „Früher sind die<br />
Leute bei solchen Gelegenheiten<br />
bis zum Gehsteig angestellt gewesen.<br />
Diesmal hat eine Mitarbeiterin<br />
die Vitrinen geputzt, eine weitere<br />
hat Ware sortiert – es kam ja<br />
niemand.“ Viele der anwesenden<br />
Branchenkollegen kon<strong>nten</strong> von<br />
ähnlichen Erlebnissen berichten.<br />
<strong>trafik</strong>killer tankstelle<br />
Besonders schmerzhaft bekommen<br />
die Trafika<strong>nten</strong> die Tankstellen<br />
zu spüren. Kevin Friedl<br />
erntete vielfaches Nicken, als er<br />
vom selben Jackpot-Wochenende<br />
erzählte: „Ich habe einen<br />
Stammkunden, der am Samstag<br />
bei mir Bingo gespielt hat, auf die<br />
Jackpot-Runde beim Lotto angesprochen.<br />
Er meinte nur ,Das<br />
kann ich morgen immer noch bei<br />
der Tankstelle spielen.‘ Offenbar<br />
reicht es nicht mehr, 66 Stunden<br />
pro Woche geöffnet zu haben.“<br />
Säbelzahn<br />
weltweit limitiert<br />
1.000 Stück<br />
evaluierung<br />
„Wir können frühestens nach<br />
den ersten sechs Monaten evaluieren.<br />
De facto geben wir jeder<br />
Annahmestelle aber zweimal<br />
sechs Monate, um den Mindestumsatz<br />
zu erreichen“, erläutert<br />
Rainalter den Zeitplan<br />
seines Arbeitgebers. „Wir haben<br />
in Bundesländern, die schon mit<br />
Jahresbeginn aufgestockt wurden,<br />
evaluiert: Die kolportierten<br />
Umsatzverluste der Trafika<strong>nten</strong><br />
haben sich nicht bestätigt. Dennoch<br />
bitten wir darum, bei<br />
Rückgängen von 20 oder mehr<br />
Prozent bei uns eine Meldung zu<br />
machen. Wir schauen uns jeden<br />
einzelnen Fall an. Ist ein Umsatzverlust<br />
eindeutig auf eine neue<br />
Annahmestelle zurückzuführen,<br />
so besteht die Möglichkeit, deren<br />
befristeten Vertrag zum Schutz<br />
des Trafika<strong>nten</strong> auslaufen zu lassen.“<br />
Melden Sie!<br />
Diese Ankündigung will doch<br />
genutzt werden – schließlich<br />
muss es ja Verlierer geben, wenn<br />
ein kaum gewachsener Kuchen<br />
auf deutlich mehr Esser aufgeteilt<br />
wird. Bitte melden Sie den<br />
Lotterien Ihre Umsatzrückgänge<br />
und informieren Sie uns vom Ergebnis<br />
der Überprüfung.<br />
www.hauser-augsburg.de<br />
Tel: +49/8 21/7 20 19-0 info@hauser-augsburg.de<br />
trafi trafi k a <strong>nten</strong> k a <strong>nten</strong><br />
<strong>zeitung</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong> Dezember/2012 17
kulturgeschichte<br />
Tabak, die magische Pflanze<br />
Die Geschichte des Rauchens ist so alt wie die Menschheit selbst. Der Herkunftsort der<br />
Tabakpflanze ist Amerika, wo schon die alten Hochkulturen der Maya und Azteken die Pflanze<br />
nutzten. Nach Europa kam Tabak erst durch Kolumbus: Indianer hatten ihm gezeigt, was man<br />
alles aus ihm herstellen kann. Eine Kulturgeschichte von Dr. Maria PUBLIG.<br />
Mitten in der Prärie:<br />
Sie reiten aufeinander<br />
zu, legen<br />
einander die Hand<br />
begrüßend auf die Schulter und<br />
bleiben kurz stehen, um gemeinsam<br />
den Sonnenuntergang zu<br />
betrachten. Es ist wohl eine der<br />
berühmtesten Szenen zwischen<br />
Winnetou und Old Shatterhand,<br />
dem Jugendklassiker. Danach<br />
reiten sie ins Dorf, um mit den<br />
Stammesältesten in aller Freundschaft<br />
die Friedenspfeife zu rauchen.<br />
Jedes Kind lernt dabei,<br />
dass Rauchen mit Entspannung<br />
und Wohlgefühl zu tun hat. Und:<br />
dass für Indianer Tabak ein wichtiges<br />
Genuss-, Gesellschafts- und<br />
Kultmittel ist. In Amerika spielte<br />
die Tabakpflanze immer eine<br />
wichtige Rolle,.<br />
sellschaft, wo Rauchwaren nicht<br />
Teil der kulturellen Identität sind.<br />
Und höre und staune: Lange Zeit<br />
verwendete man Tabakpflanzen<br />
auch als Medizin! Man glaubte,<br />
dass Verletzungen besser und<br />
schneller heilten, wenn man Blätter<br />
in einem Mörser zerstampfte<br />
und zu einem lindernden Gebräu<br />
umfunktionierte. Auf die Wunde<br />
aufgetragen, erholten sich die<br />
Verletzten angeblich schneller<br />
von ihren Qualen. Angetan von<br />
der Wirkung der Tabakpflanze<br />
schwörten frühe Völker wie die<br />
Azteken oder die Maya in Mittelamerika<br />
darauf, dass die Blätter<br />
positiven Einfluss auf das Gehirn<br />
und die Nerven hätten. Der Genuss<br />
fördere die Konzentration<br />
und die Wahrnehmung, beruhige<br />
aber zugleich. Diese Eigenschaften<br />
wurden auch schnell der<br />
Macht der Götter zugesprochen,<br />
und die Pflanze wurde zum wichtigen<br />
Begleiter kultischer Handlungen<br />
stilisiert. Heilige Pflanze<br />
war der Tabak zwar nicht, doch<br />
in Kombination mit anderen<br />
Kräutern konnte er berauschend<br />
wirken.<br />
Relief der aztekischen Erdgöttin<br />
Cihuacoatl<br />
diese bei Laune halten, da<br />
Cihuacoatl auch für eine gute<br />
Ernte verantwortlich gemacht<br />
wurde. Die Tabakpflanze galt als<br />
irdisches Abbild der Erdgöttin<br />
Cihuacoatl, die als einzige Opfergabe<br />
Rauch akzeptierte. Was<br />
lag für die Azteken also näher,<br />
als das Angenehme mit dem<br />
Nützlichen zu verbinden? Für<br />
die rauchreichen Opferrituale<br />
kreierte man Mischungen aus<br />
Weihrauch und Tabak. Und weil<br />
die Fruchtbarkeit immer eng mit<br />
jedem Schöpfungsmythos einer<br />
Gesellschaft verbunden ist,<br />
wurde auch der allmächtige Gott<br />
Tezcatlipoca durch Tabakopfergaben<br />
geehrt. Da man generell<br />
wenig über die Azteken weiß,<br />
kann man heute nicht mehr genau<br />
sagen, ob das Rauchen nur<br />
dem religiösen Leben vorbehalten<br />
war oder ob Tabak auch<br />
im Alltag der Bevölkerung eine<br />
Rolle spielte. Jedenfalls weiß<br />
man, dass der letzte Herrscher<br />
der Azteken, Montezuma II.,<br />
nach dem Abendessen gerne<br />
rauchte. Er entspannte sich dabei<br />
und entschwand danach mit der<br />
entsprechenden Bettschwere ins<br />
Reich der Träume.<br />
Bei Familienfesten war Tabak<br />
ein fixer Bestandteil der Zeremonie.<br />
War beispielsweise eine<br />
Frau schwanger, veranstaltete<br />
Medizinpflanze<br />
Die Geschichte des Rauchens ist<br />
allerdings so alt wie die Menschheit<br />
selbst. Das heißt, sie geht viel<br />
weiter zurück. Es gibt keine Ge-<br />
Fruchtbarkeitssymbol<br />
Viele Reliefs zeigen uns frühe<br />
Kulturvölker Mittelamerikas in<br />
Raucherposen. Tlaloc war der<br />
Regengott der Azteken und ein<br />
begeisterter Raucher. Indem er<br />
qualmte, brachte er Regen und<br />
ehrte dadurch die Erdgöttin Cihuacoatl.<br />
Die Azteken wollten<br />
Die ersten Siedler in Nordamerika waren sehr erstaunt, dass<br />
das Rauchen auch den indianischen Frauen erlaubt war<br />
18<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong>
kulturgeschichte<br />
die Familie sofort ein Fest der<br />
Freude. Wichtig dabei war, besonders<br />
viel zu rauchen, um wiederum<br />
die Fruchtbarkeitsgöttin<br />
Cihuacoatl gnädig zu stimmen.<br />
Während der Geburtsstunden<br />
rauchten dann alle Anwesenden.<br />
Die werdende Mutter wurde regelrecht<br />
eingenebelt. Aber nicht<br />
nur das: Zur Erleichterung ihrer<br />
Schmerzen paffte die Gebärende<br />
selbst! Um Krankheiten vom<br />
Kind abzuwenden, legte man ein<br />
wenig Tabak auf den Körper der<br />
Mutter und begrüßte danach das<br />
Baby mit diversen Opfergaben,<br />
darunter – Tabak.<br />
...das schnelle<br />
w w w . l o a d . a g<br />
Sowohl Azteken als auch Maya<br />
verwendeten Tonpfeifen und Zigaretten.<br />
Der Tabak wurde dafür<br />
pulverisiert und mit Maisblättern<br />
umwickelt. Als Alternative<br />
boten sich Schilf- und Zuckerrohre<br />
an, die mit Tabakpulver<br />
gestopft wurden. Geraucht wurde<br />
durch den Mund oder durch<br />
ein Nasenloch.<br />
„Friedenspfeife“<br />
Für religiöse Handlungen<br />
setzten die Indianerstämme<br />
Nordamerikas auch unterschiedliche<br />
Tabakmischungen ein.<br />
Sie wurden als Narkotikum bei<br />
Ritualen und als Halluzinogen<br />
für Wahrsagungen verwendet.<br />
Bei den Prärieindianern kommt<br />
Tabak auch in den Mythen vor.<br />
Um mit den Schutzgeistern in<br />
Verbindung zu treten, halten der<br />
Das Rauchen der Friedenspfeife gehörte zu jedem ernstgemei<strong>nten</strong><br />
Vertragsabschluss einfach dazu<br />
Häuptling und die Medizinmänner<br />
heilige Handlungen ab. In<br />
einer Rauchzeremonie nehmen<br />
sie Kontakt mit den Schutzgeistern<br />
auf. Das gemeinsame Rauchen<br />
der heiligen Pfeife, dem<br />
Calumet, spielt dabei eine große<br />
Rolle. Es vermittelt zwischen<br />
Irdischem und Überirdischem.<br />
Diesen Dualismus findet man<br />
auch auf vielen Verzierungen.<br />
Spätere Calumets sind mit Adlerfedern<br />
(Tag) und Eulenfedern<br />
(Nacht) geschmückt und uns aus<br />
vielen Westernfilmen bekannt.<br />
Die stark narkotisierende Wirkung<br />
versetzt ebenso in einen<br />
tranceähnlichen Zustand, worin<br />
Eingebung und Intuition wichtig<br />
sind. Nicht umsonst spricht man<br />
von der „Friedenspfeife“. Wer in<br />
einem ausgeglichenen Seelenzustand<br />
ist, will nicht kämpfen.<br />
Wer also die „Friedenspfeife“<br />
raucht, entspannt sich und sucht<br />
nach Lösungen oder hat sie bereits<br />
gefunden. In Nordamerika<br />
rauchte man sie zum Besiegeln<br />
von Verträgen oder zum Festigen<br />
von Freundschaften, wie es auch<br />
Karl May in der fiktiven Zeremonie<br />
der Blutsbrüderschaft von<br />
Winnetou und Old Shatterhand<br />
beschrieb. Die Indianer fertigten<br />
die Tabakpfeifen aus ganz unterschiedlichen<br />
Materialien an und<br />
schmückten sie auf vielfältige<br />
Weise. Bis heute sind sie für Touristen<br />
beliebte Mitbringsel für zu<br />
Hause. Friedenspfeifen werden<br />
von den über die Jahrhunderte<br />
hindurch vom weißen Mann bereits<br />
stark dezimierten Indianern<br />
immer noch bei besonderen<br />
Festen geraucht.<br />
„Vom Teufel besessen“<br />
Christoph Kolumbus war im <strong>Oktober</strong><br />
1492, als er nach Amerika<br />
kam und die ersten Indianer kennenlernte,<br />
ziemlich überrascht,<br />
wofür die Einheimischen da so<br />
viel übrig hatten. Es waren große<br />
Blätter einer bisher unbekan<strong>nten</strong><br />
Pflanze, die getrocknet und dann<br />
geraucht wurde. Kolumbus berichtete<br />
darüber, dass sie den Indianern,<br />
die er so nannte, da er<br />
sich auf dem Seeweg nach Indien<br />
glaubte, „wertvoll zu sein schienen“.<br />
Kolumbus und seine Seeleute<br />
waren angetan vom Geschmack<br />
und der Wirkung des für sie<br />
neuen Krauts. Die Spanier beschlossen,<br />
die Pflanze „tobaco“<br />
zu nennen. Und einer von ihnen,<br />
der erste Kundschafter, den Kolumbus<br />
ins Innerste des Landes<br />
schickte, war Rodrigo de Xeres<br />
gewesen. Er wurde auch zum ersten<br />
Raucherexperten Europas.<br />
De Xeres war auch der erste Zigarrenraucher<br />
in seiner Heimat<br />
Spanien, was ihm damals ziemlichen<br />
Ärger eintrug. Menschen,<br />
die ihm beim Rauchen zusahen,<br />
fürchteten sich. Rauch qualmte<br />
aus seinem Mund und den Nasenlöchern.<br />
„Er sei vom Teufel<br />
besessen!“, riefen da einige Verängstigte.<br />
Da Rodrigo wirklich<br />
andere Sorgen hatte und bereits<br />
an die nächsten Seereisen dachte,<br />
interessierte ihn dieser Aberglaube<br />
nicht, und er rauchte hurtig<br />
weiter. Wer nicht hören wollte,<br />
musste damals fühlen. Um abschreckend<br />
zu wirken, landete<br />
Rodrigo de Xeres für zehn Jahre<br />
(!) im Kerker der spanischen<br />
Die nackten, Rauch ausstoßenden Einheimischen machten<br />
den Spaniern anfangs Angst – bald rauchten sie aber auch<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong><br />
19
Kulturgeschichte<br />
Inquisition. So sollte er genügend<br />
Zeit haben, sich vom<br />
Wunsch nach dem verhexten<br />
Kraut zu befreien. Heute würde<br />
man sagen, dass dies der erste<br />
bekannt gewordene kalte Entzug<br />
in der Geschichte war.<br />
Moderner<br />
Schnupftabak<br />
Wie alles, das verboten ist, wurde<br />
es für viele erst jetzt richtig interessant.<br />
Rauchen war etwas für<br />
Unerschrockene, für solche, denen<br />
der Teufel egal war. Und all<br />
jene, die sich des Teufels wegen<br />
nicht zu rauchen getrauten, begannen<br />
Tabak zu schnupfen. Das<br />
faszinierte den französischen<br />
Gesandten am portugiesischen<br />
Hof Jean Nicot bereits so, dass<br />
er Tabak um 1550 herum nach<br />
Paris schickte. Frankreich ist ja<br />
Die französische Königin Katharina<br />
von Medici schnupfte<br />
gegen ihre Migräne Tabak –<br />
und setzte damit einen Trend<br />
in vielem anders – auch beim Tabak.<br />
Der französische Königshof<br />
war von der Wirkung des neuen<br />
Wunderkrauts von Beginn an fasziniert.<br />
So soll sich die „schlechte<br />
Stimmung“ Katharina von Medicis,<br />
Ehefrau Heinrichs II., sofort<br />
verbessert haben, nachdem<br />
sie das Pulver geschnupft hatte.<br />
Die Monarchin litt an starker<br />
Migräne, und die Schmerzen lösten<br />
sich nach dem Genuss von<br />
Tabak plötzlich in Rauch auf.<br />
Schnupftabak zählte bei Hof ab<br />
nun zur vornehmen Eleganz. Das<br />
Modeaccessoire verbreitete sich<br />
schnell, da man ihm eine heilende<br />
Wirkung zuschrieb. Heute<br />
bezweifelt man das allerdings.<br />
Damals könnte die Erlaubnis für<br />
Tabak auch unter die Rubrik geschickte<br />
französische Diplomatie<br />
gefallen sein: Die rasche Verbreitung<br />
und Beliebtheit<br />
des Tabaks blieb somit<br />
auch vor dem Papst, der<br />
in diesem Fall das letzte<br />
Wort hatte, legal, womit<br />
der Genuss der Rauchwaren<br />
somit nicht mehr<br />
aufzuhalten war. Denn<br />
was in Frankreich Mode<br />
war, übernahmen schnell<br />
auch die österreichische<br />
Habsburgermonarchie<br />
und das übrige Europa.<br />
Plantagen<br />
entstehen<br />
Die Nachfrage nach Tabak<br />
stieg in Europa also<br />
weiter an. Daher überlegten<br />
die Engländer<br />
nicht lange herum. Um<br />
etwa 1580 schickte Sir<br />
Walter Raleigh den Seefahrer<br />
Ralph Lane los,<br />
um die erste englische<br />
Kolonie namens Virginia in<br />
Nordamerika zu gründen. Hier<br />
bauten die Indianer bereits regelmäßig<br />
Tabak an und rauchten<br />
ihn in Pfeifen. Es waren<br />
allerdings keine Plantagen. Indianer<br />
holten den Tabak als Wildpflanze<br />
direkt aus der Natur.<br />
In einzelnen Fällen verstreuten<br />
sie Samen mitten in die Wildnis<br />
und warteten, dass sich<br />
neuer Tabak bildete. Der Natur<br />
durfte kein Schaden zugefügt<br />
werden, indem kahle Flächen<br />
geschlagen wurden. Was<br />
der große Manitu für richtig<br />
hielt, das würde auch wachsen.<br />
Die englischen Kolonialisten<br />
hingegen hatten anderes<br />
vor. Tabakplantagen sollten sich<br />
bis heute als wahre Goldgruben<br />
herausstellen.<br />
Handy-Ladebons<br />
Paysafecard<br />
Callingcards<br />
Gamecards<br />
w w w . l o a d . a g<br />
„Smoking Parties“<br />
Was die Franzosen kon<strong>nten</strong>,<br />
können die Engländer auch,<br />
dachten sie: In eigenen „Smoking<br />
Parties“ machte der Haudegen<br />
Sir Raleigh das Pfeiferauchen<br />
am englischen Hof salonfähig.<br />
Verwendet wurden damals fürs<br />
Erste einfache Tonpfeifen. Erst<br />
später sollte sich die kunstvolle<br />
Pfeifenschnitzerkunst etablieren.<br />
Zwischendurch kam es auch hier<br />
zum Rückschlag: König Jakob I.<br />
(1603–1625) verbot das Rauchen<br />
in England. Bei den Seefahrern<br />
zählte es mittlerweile zum Lebensgefühl<br />
– man glaubte an<br />
die gesundheitsfördernde Wirkung,<br />
und zeitweise vertrieb es<br />
auch das Hungergefühl. Die sogenan<strong>nten</strong><br />
„Pfeifenbäcker“, die<br />
Pfeifen herstellten, flüchteten<br />
Ab dem 17. Jahrhundert<br />
rauchte halb Europa – vom<br />
König bis zur Bäuerin<br />
nach Holland. Dort waren neben<br />
den Seebären auch die Stude<strong>nten</strong><br />
am Rauchen interessiert, und ein<br />
neuer Markt entstand.<br />
Den eigentlichen europäischen<br />
Triumphzug trat Tabak allerdings<br />
durch die Soldaten im<br />
Dreißigjährigen Krieg Anfang<br />
des 17. Jahrhunderts an. Das<br />
Pfeiferauchen hatte sich bereits<br />
flächendeckend durchgesetzt.<br />
Aus Kostengründen<br />
begann man, Tabak in allen<br />
europäischen Regionen selbst<br />
anzubauen. Die Angst vor dem<br />
Rauchteufel hatte man längst<br />
überwunden. Inzwischen war<br />
man allerdings davon überzeugt,<br />
dass der Tabakrauch vor der<br />
Pest schützen solle. Das große<br />
Schlachtfeld Europa war übersät<br />
mit Leichen, Unrat und Ratten.<br />
Ob die Pfeifenschwaden tatsächlich<br />
etwas gegen den „schwarzen<br />
Tod“ ausrichten kon<strong>nten</strong>, erfahren<br />
Sie in der nächsten Folge der<br />
<strong>trafik</strong>a<strong>nten</strong>-Zeitung.<br />
Quellenangaben u. a. aus:<br />
Mündl, Kurt: „Tabak – Ein Kraut<br />
verändert die Welt“. Verlag Styria<br />
2001.<br />
Fellner, Sabine / Thiel, Georg:<br />
„Nicotiana – Europäische Rauchkultur“.<br />
Austria Tabak GmbH,<br />
Verlag Sonderzahl 2009.<br />
Launer, Ekkehard: „Zum Beispiel<br />
Tabak“. Lamuv Verlag 1995.<br />
20<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong>
messerückblick dortmund<br />
Das war die Inter-tabac <strong>2013</strong><br />
Die Tabakmesse in Dortmund hat sich von einem regionalen, rein deutschen Event längst zur<br />
wichtigsten einschlägigen Messe in ganz Europa entwickelt. Die Internationalität der Besucher<br />
sowie die rege Ordertätigkeit zogen einmal mehr Aussteller aus der ganzen Welt an. (mh)<br />
Zum heurigen Messetermin<br />
hatte sich die<br />
neue Rekordzahl von<br />
401 Ausstellern um<br />
Standflächen bemüht – neben<br />
klassischen und altbekan<strong>nten</strong><br />
Tabakländern waren diesmal<br />
unter den insgesamt 51 Nationen<br />
auch Estland, China, Indien,<br />
Thailand und Korea vertreten.<br />
Insgesamt kamen mehr als 60<br />
Prozent der Aussteller aus dem<br />
Ausland – die Fachbesucher der<br />
Messe waren schon im Vorjahr<br />
zu 36 Prozent international gewesen.<br />
Dazu hatte man einmal<br />
mehr die Fläche erweitert: Die<br />
Hallen 4, 6, 7 und 8 boten zusammen<br />
mehr als 30.000 Quadratmeter<br />
für Tabakwaren, Raucherbedarfsartikel,<br />
E-Zigaretten,<br />
Spirituosen, Fachliteratur und<br />
vieles mehr – mit einem Wort:<br />
Alles, was ein (deutscher) Trafikant<br />
führen kann und darf. Zum<br />
Vergleich: Die „Feuer & Rauch“<br />
im Rahmen der Creativ-Messe<br />
kommt mit 1/15 an Ausstellern<br />
und Fläche aus – selbst alle drei<br />
Messetage würden nicht ausreichen,<br />
sämtliche Inter-tabac-Messestände<br />
in Ruhe zu besichtigen.<br />
Die großen Trends<br />
Ganz im Stil der Zeit – bewusster<br />
Genuss, aber in wenigen Minuten<br />
– erfreut sich der Zigarillosektor<br />
eines ungebrochenen<br />
Wachstums, das durch zahlreiche<br />
neue internationale Anbieter<br />
und Produktneuerscheinungen<br />
untermauert wird. Bei<br />
den Longfillern drängen neben<br />
den traditionellen Lieferländern<br />
Kuba und Dominikanische Republik<br />
weitere mittelamerikanische<br />
Länder wie Nicaragua<br />
und Honduras, aber auch Mexiko<br />
und Brasilien nach. Besonders<br />
das ehemalige Bürgerkriegsland<br />
Nicaragua liegt schon seit einigen<br />
Jahren im Trend: Kaum eine<br />
Marke, die es sich heute noch erlauben<br />
würde, keine Cigarre mit<br />
zumindest einem Deckblatt oder<br />
einem Einlageanteil dieses Landes<br />
zu führen.<br />
Am Zigarettenmarkt ist der Zug<br />
namens „ohne Zusätze“ weiterhin<br />
unterwegs, nach dem Feuerwerk<br />
des vergangenen Jahres ist<br />
die Zahl der einschlägigen Neueinführungen<br />
jedoch kleiner geworden.<br />
Dennoch tummeln sich<br />
auf dem internationalen Parkett<br />
noch einige Marken bzw. zusatzstofffreie<br />
Ableger bekannter Namen,<br />
die in Österreich (noch?)<br />
nicht erhältlich sind.<br />
Im Bereich der Pfeifen entwickelt<br />
sich China zu einem immer<br />
weiter wachsenden Markt, der<br />
für die nächsten Jahre schöne<br />
Wachstumschancen verspricht.<br />
Zu Repräsentationszwecken darf<br />
es im Land des Lächelns gerne<br />
eine teure, dafür aber exklusive<br />
und optisch auffällige Freehand<br />
oder zumindest ein Exemplar<br />
einer limitierten Serie sein –<br />
die Pfeifenmacher freut es. Und<br />
auch die Tabak-Anbieter werden<br />
zunehmend auf China als<br />
Wachstumsmarkt aufmerksam.<br />
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Christoph Puszkar, Marketingleiter<br />
des Habanos-Exklusivimporteurs<br />
5th Avenue<br />
führte zahlreiche Gespräche<br />
mit Händlern und Presse<br />
Zippo-Verkaufsleiter Frank<br />
Baumann war mit vielen<br />
Neuheiten, limitierten Modellen<br />
sowie prall gefüllten<br />
Katalogen vor Ort<br />
Planta-Geschäftsführerin Dr.<br />
Ellen Stiller hatte viele News<br />
– der Jahrestabak für Pfeifenraucher<br />
liegt ihr jedoch<br />
immer besonders am Herzen<br />
Die moderne Art<br />
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<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong><br />
21
messerückblick dortmund<br />
Der große Hauser-Stand war oft regelrecht belagert – die Augsburger durften sich über eine erfolgreiche Ordermesse freuen<br />
22<br />
Shisha<br />
Dieser Sektor nimmt längst einen<br />
auffälligen Platz ein. Wasserpfeifen<br />
aller Größen und Ausführungen,<br />
Ersatzteile, Zubehör<br />
und Tabak sorgen für einen facettenreichen<br />
Markt.<br />
Auch der österreichische Shisha-Spezialist<br />
Nextro nutzte die<br />
Messe schon zum dritten Mal als<br />
Bühne für seine Produkte – hier<br />
jedoch lag der Schwerpunkt bei<br />
den Wasserpfeifen selbst, zu denen<br />
die Eigenentwicklung „Unity“<br />
mit ihrer unverwechselbaren<br />
und modernen Erscheinung<br />
Poul Winslow präsentiert<br />
stolz die Varia<strong>nten</strong> seiner<br />
neuen Jahrespfeife für 2014<br />
gehört. In Deutschland war das<br />
Geschäft mit Shishas etwas früher<br />
als bei uns gestartet; hier ist<br />
auch schon seit dem Vorjahr ein<br />
Abflachen des Booms zu beobachten,<br />
der bei uns noch anhält.<br />
...das schnelle<br />
w w w . l o a d . a g<br />
E-Zigaretten<br />
China ist nach Deutschland die<br />
Nation mit den meisten Ausstellern<br />
– und ein guter Teil<br />
dieses noch jungen Marktes<br />
für „Dampfer“ ist fest in chinesischer<br />
Hand. Eine Vielzahl von<br />
Systemen, Kompone<strong>nten</strong> wie<br />
Verdampfer, Akkus, Zubehör,<br />
aber auch Liquids war auf den<br />
zahlreichen Messeständen zu sehen.<br />
Aufgrund der jüngsten Signale<br />
aus Brüssel, die E-Zigaretten<br />
nicht in der TPD2 zu regeln,<br />
ist auch angesichts der österreichischen<br />
Apothekenpflicht für<br />
nikotinhaltige Liquids zu überlegen,<br />
ob nicht schön langsam zumindest<br />
die Geräte selbst sowie<br />
die wichtigsten Verbrauchsmaterialien<br />
wie Verdampfer, Tanks<br />
und Mundstücke in das Portfolio<br />
eines gut sortierten Tabakfachgeschäftes<br />
gehören. Speziell die<br />
Verbrauchsartikel garantieren<br />
ein Nachfolgegeschäft, welches<br />
zwar keine Unsummen bringen<br />
wird, jedoch für einen stetigen<br />
Nachschub an Kunden wie<br />
Nachfrage sorgen könnte, bei<br />
dem die Handelsspanne allein<br />
im Ermessen des Trafika<strong>nten</strong><br />
liegt. Selbst „Geiz ist geil“-Kunden,<br />
die gerne online einkaufen,<br />
wissen ein lokales Angebot zu<br />
schätzen. Und der Druck auf<br />
den „klassischen“ Raucher sowie<br />
ständig erweiterte Rauchverbote<br />
sorgen verlässlich dafür, dass<br />
dem Alternativprodukt E-Zigarette<br />
nicht so schnell die Luft<br />
ausgehen dürfte.<br />
Stimmungsbarometer<br />
Unter den Ausstellern im Tabakbereich<br />
war eine Stimmung<br />
zu bemerken, die zwischen vorsichtigem<br />
Optimismus und dem<br />
Gefühl der Ohnmacht gegenüber<br />
der Regelungswut der EU<br />
schwankte – die Entscheidung<br />
des Parlaments in Straßburg lag<br />
O’zapft is! Nach drei kräftigen Schlägen konnte Pöschl-Chef<br />
Patrick Engels den mittlerweile traditionellen Wiesn-Ableger<br />
in Dortmund eröffnen. Seine kurze Ansprache drückte jedoch<br />
große Sorge über die bevorstehende TPD2 aus<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong>
messerückblick dortmund<br />
ja noch rund drei Wochen in<br />
der Zukunft, und der Versuch,<br />
die Messe mit einem pauschalen<br />
Rauchverbot ad absurdum zu<br />
führen, war erst am erbitterten<br />
Widerstand gescheitert. Insgesamt<br />
aber scheinen der Mut<br />
und die Bereitschaft zu Innovationen<br />
ungebremst, weil sich<br />
angesichts eines vergleichsweise<br />
stabilen Raucheranteils und der<br />
schieren Größe von Markt und<br />
Branche offenbar niemand vorstellen<br />
kann und will, dass dieses<br />
jahrhundertealte Wirtschaftssegment<br />
ernsthaft zu Tode<br />
Positives Fazit<br />
Trotz aller late<strong>nten</strong> Zukunftssorgen<br />
waren die Aussteller durchwegs<br />
mit dem geschäftlichen<br />
Ausgang der Messe zufrieden.<br />
Viele Anbieter hatten schon<br />
vorab keine Gesprächstermine<br />
mehr in ihrem dicht zugepla<strong>nten</strong><br />
Terminkalender mehr frei gehabt,<br />
und die nach Messeschluss<br />
vollen Auftragsbücher erfüllten<br />
die gehegten Hoffnungen mehrheitlich<br />
auch.<br />
Ganz allgemein hat sich die Inter-tabac<br />
in Dortmund zu einem<br />
weltweiten Branchentreffpunkt<br />
Auch das reine Exportgeschäft von Moosmayr benötigt inzwischen<br />
viel Platz. Michael Moosmayr war mit Gesprächen<br />
gut ausgelastet, zudem erfreute sich der Stand als Anlaufstelle<br />
der zahlreichen Österreicher großer Beliebtheit<br />
Großhändler Markus Plattner und sein Team pflegten ihre<br />
internationalen Kontakte – besonders die eigenen Feuerzeugmarken<br />
sind inzwischen eine fixe Größe in Europa<br />
zu knüpfen, die Neuheiten ihrer<br />
Importmarken in Augenschein<br />
zu nehmen und ihre eigenen Bestellungen<br />
oder Reservierungen<br />
bei dieser Gelegenheit aufzugeben.<br />
Auf der anderen Seite waren<br />
zahlreiche Großhändler aber<br />
auch mit einem eigenen Stand<br />
vertreten, auf dem sie ihr umfangreiches<br />
Exportprogramm<br />
präsentierten und nach eigenen<br />
Aussagen mit schönem Erfolg<br />
verkauften.<br />
Unter den Tabakfachhändlern<br />
waren es besonders die Braunware-<br />
und Pfeifenspezialisten<br />
aus dem Kreis des VCPÖ, welche<br />
die einschlägigen Anbieter<br />
abklapperten und die Gelegenheit<br />
nutzten, in Österreich noch<br />
nicht erhältliche Produkte schon<br />
vorab Probe rauchen zu können.<br />
Will man möglichst viele unserer<br />
Landsleute in Dortmund<br />
treffen, so gibt es einen verlässlichen<br />
Fixtermin dafür: Beim<br />
Bieranstich Samstagmittag bei<br />
Pöschl sind sie alle da. Die Redaktion<br />
auch – woher sollten wir<br />
das sonst wissen?<br />
reglementiert werden soll. Kein<br />
Wunder angesichts des regen<br />
Interesses tausender Fachhändler<br />
aus dem In- und Ausland vor<br />
einer Kulisse, gegen welche die<br />
Messe in Salzburg wie ein intimes<br />
Familientreffen wirkt.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr fiel<br />
vielleicht auf, dass die Mengen<br />
an gratis verteilter Ware – ob bei<br />
Rauchwaren oder Nebenartikeln<br />
wie Feuerzeugen – etwas geringer<br />
war. Was aber „in Zeiten<br />
wie diesen“, wo jeder aufs Geld<br />
schaut bzw. schauen muss, nicht<br />
weiter verwunderlich ist.<br />
entwickelt, was auch der Blick<br />
auf die Besucher zeigt: Zahlreiche<br />
Russen, Südamerikaner,<br />
eine große Anzahl von Asiaten<br />
und immer mehr Araber prägen<br />
Jahr für Jahr in wachsendem<br />
Maße das Bild der Messe.<br />
Und die Österreicher?<br />
Einerseits waren natürlich die<br />
Importeure wie Gustav Mossmayr,<br />
Rainer Gunz, Markus<br />
Plattner und Eduard Rausch<br />
unterwegs, um sich ein Bild des<br />
Marktes zu machen, bestehende<br />
Kontakte zu pflegen, neue<br />
Der heimische Shisha-Spezialist Nextro war mit dem selbstentwickelten<br />
Modell Unity auf der Messe vertreten. Das sehr<br />
modern und reduziert wirkende CNC-gefräste Designerstück<br />
stach aus der Menge herkömmlicher Wasserpfeifen hervor<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong><br />
23
markt<br />
Moosmayr<br />
Moosmayr<br />
Gute Figur<br />
In der Vorweihnachtszeit gehen<br />
herzige Mitnahmeartikel mit geringer<br />
finanzieller Hemmschwelle<br />
bekanntlich besonders gut. Das<br />
Rentier Rudolf kommt in<br />
der 12-Stück-<br />
Packung zum EK<br />
von 22,20 (Einzelpreis<br />
1,85 Euro),<br />
vom Schneemann<br />
kosten 24 Stück<br />
gar nur 28,80 Euro<br />
(Einzelpreis 1,20<br />
Euro).<br />
Weihnachten heimtragen<br />
Vielen Kunden sind die praktischen und stimmungsvoll<br />
gestalteten Tragtaschen inzwischen<br />
lieber als schnödes Packpapier – sie sparen Zeit<br />
und sind speziell für weniger talentierte Verpacker<br />
eine herzeigbare Alternative unter dem<br />
Weihnachtsbaum.<br />
Die Papiertaschen mit den Kordelgriffen sind in<br />
zahlreichen Formaten und Gestaltungsvaria<strong>nten</strong><br />
erhältlich. Die einzelnen Serien werden wie abgebildet<br />
in sortierten Dekors ausgeliefert.<br />
Vertrieb: Moosmayr<br />
Hauser<br />
24<br />
Sirius Match<br />
Zünden für „Licht ins<br />
Dunkel“<br />
Bereits zum 26. Mal beteiligt sich<br />
Sirius Match an der Spendensammlung<br />
für soziale Projekte.<br />
Im Vorjahr kon<strong>nten</strong> 104.000<br />
Euro an die Organisation übergeben<br />
werden, und mit den zehn<br />
neuen Motiven auf den Riesenzündhölzern<br />
sowie den Feuerzeugen<br />
hofft man auch heuer wieder, einen schönen Beitrag spenden zu<br />
können. Für jede verkaufte Zündholzschachtel und jedes Feuerzeug gehen<br />
wie immer 40 Cent an „Licht ins Dunkel“.<br />
Zippo<br />
Säbelzahn<br />
Mittlerweile ist das Schildkröten-Zippo aus der<br />
vergangenen Ausgabe so gut wie ausverkauft –<br />
und schon haben die Augsburger ein neues Angebot:<br />
die Limited Edition „Säbelzahn“ mit dem<br />
Schädel dieses Raubtieres in massivem Metall.<br />
Der Clou daran ist, dass die Reißzähne<br />
beim Öffnen des Zippos ebenfalls aufgehen<br />
– vorsicht, bissig! Exakt 1.000 Exemplare<br />
der Sonderedition werden in der Frame-<br />
Box (in der das Feuerzeug zu schweben<br />
scheint) ausgeliefert.<br />
Vertrieb: Hauser<br />
Ordnung muss sein<br />
Gerade bei Kleinartikeln ist es oft schwer, sie den Kunden ansehnlich<br />
zu präsentieren, sie platzsparend zu lagern und gleichzeitig<br />
selbst einen guten Überblick zu bewahren. Die neuen<br />
Holztabletts lösen all diese<br />
Probleme auf einen Schlag:<br />
Die dunklen Oberflächen<br />
machen optisch was her,<br />
Fächer sorgen für Ordnung<br />
und stapelbar sind<br />
sie auch noch.<br />
Die Holztabletts sind in<br />
zwei verschiedenen Teilungen<br />
zu haben und eignen<br />
sich für Cutter, Pfeifenbestecke, einzelne Feuerzeuge und<br />
vieles mehr.<br />
Vertrieb: Hauser<br />
Sirius Match<br />
Willkommen-<br />
Streichhölzer<br />
Eine gute Idee für das Fremdenverkehrsland<br />
Österreich kommt<br />
ebenfalls von Sirius Match:<br />
Streichholzbriefchen mit einem<br />
herzlichen Willkommensgruß<br />
in sieben Sprachen. Die unbedruckte<br />
Innenseite lässt zudem<br />
Raum für Stempel oder Aufkleber des eigenen Betriebes. Der<br />
Thekenaufsteller mit 100 Briefchen kann im Großhandel bestellt<br />
werden.<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong>
markt<br />
pöschl<br />
Pueblo Blue<br />
Der additivfreie RYO-Tabak<br />
Pueblo Blue richtet sich mit<br />
seinem ausschließlich aus<br />
Virginia bestehenden Blend<br />
ganz klar an Freunde eines<br />
weichen Raucherlebnisses.<br />
Der Blue vervollständigt<br />
damit die Rolltabak-Markenfamilie,<br />
die nun aus<br />
dem Pueblo Classic, dem<br />
würzigen Pueblo Burley und seit September<br />
dem leichten Pueblo Blue besteht. Der Pouch mit 30<br />
Gramm hat einen Verkaufspreis von 4,90 Euro.<br />
Vertrieb: tobaccoland<br />
Jti<br />
Winston auch als Ploom Pod<br />
Neben den eigenständigen Geschmacksrichtungen Cooler, Dragon und<br />
Gold kon<strong>nten</strong> Umsteiger von Markenzigaretten beim Ploom-System<br />
bislang zwischen Camel und Benson & Hedges wählen. Nun erweitert<br />
Japan Tobacco International die Palette um eine weitere wichtige Marke<br />
aus dem klassischen<br />
Portfolio: Winston.<br />
Nach Aussage des<br />
Herstellers liefert<br />
auch der Winston<br />
Ploom Pod dank<br />
seiner Mischung<br />
aus hitzegetrocknetem<br />
Virginia,<br />
luftgetrocknetem<br />
Burley und sonnengereiftem<br />
Orienttabak jenen angenehmen und reichhaltigen Tabakgenuss,<br />
für den die Marke schon bei den Zigaretten bekannt ist. Die<br />
Packung mit zwölf Stück der Winston-Pods hat einen Verkaufspreis von<br />
5 Euro.<br />
Vertrieb: tobaccoland<br />
donskoy tabak<br />
Hauser<br />
Krokodil für Cigarren<br />
Mit seiner erhabenen und gar nicht unauffälligen Krokodilprägung<br />
ist der neue Humidor ein echter Blickfänger. Die inneren Werte kommen<br />
jedoch auch nicht zu kurz: Dank Trennsystem und Tablett finden<br />
bis zu 50 Longfiller Raum, ein Passatore-Befeuchtungselement<br />
mit Acrylpolymer sorgt für perfektes Klima.<br />
Vertrieb: Hauser<br />
Zippo<br />
Kiss Superslims<br />
Auf der Salzburger Messe wurden die kräftig aromatisierten Slim-<br />
Zigaretten bereits vorgestellt und zahlreich Probe geraucht. In den<br />
Geschmacksrichtungen „Strawberry“ (Erdbeer) und „Green Apple“<br />
(Grüner Apfel) richten sich die zarten Rauchwaren vor allem an weibliche<br />
Raucher. Dazu passt sowohl das Design als auch die Tatsache,<br />
dass die Filter lippenstiftfest ausgeführt sind. Die Werte von 5/0,6/5<br />
sind bei beiden Ausführungen gleich. Ein für den Trafikalltag nicht<br />
uninteressanter Punkt dürfte auch sein, dass selbst ganze Stangen<br />
der zarten Päckchen kaum Lagerplatz benötigen. Die Verkaufspreise<br />
liegen bei 4,20 Euro.<br />
Vertrieb: DanCzek<br />
Select<br />
Depot-Kollektion „Select“<br />
Für die Händler der „Preferred Zippo Depots“<br />
bietet der amerikanische Feuerzeugriese nun 40<br />
(statt wie im Vorjahr 30) eigenständige Modelle<br />
an, die ausschließlich über diese Vertriebsschiene<br />
zu haben sind. Zur Einführung<br />
des neuen Sortiments<br />
wurden drei unterschiedlich<br />
große Aktionspakete mit attraktivem<br />
POS-Material und Zippo-<br />
Devotionalien geschnürt.<br />
trafi k a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong><br />
25
auchzeichen<br />
Die Freiheit über den Wolken<br />
Die Älteren unter uns<br />
werden sich noch erinnern:<br />
Es gab Zeiten,<br />
da durfte man im<br />
Flugzeug rauchen. Den Jüngeren<br />
wird das wohl unvorstellbar<br />
sein. Irgendwann, aber da<br />
flog man noch Turboprop, und<br />
das war vor meiner Zeit in den<br />
Lüften, da konnte man rauchen,<br />
wo man gerade gesessen ist. Was<br />
logisch war, denn es gab keine<br />
Das Goldene Zeitalter der<br />
Fliegerei: Rauchen war 1952<br />
nicht nur erlaubt – die United-Stewardessen<br />
verteilten<br />
sogar Gratiszigaretten<br />
zugeteilten Sitze. Damals, so<br />
erzählen mir pensionierte Kolleginnen<br />
vom Flughafen, war<br />
die Hölle los beim Einsteigen.<br />
Ein unglaubliches Gerenne und<br />
Geremple am Vorfeld. Jeder<br />
wollte der Erste sein, jeder wollte<br />
am Fenster sitzen. Und obwohl<br />
die Flieger damals nur rund<br />
60 Passagiere fassten, war das<br />
Chaos perfekt.<br />
Bald wurden dann die Sitznummern<br />
eingeführt, und<br />
die hinteren Reihen<br />
waren für die Raucher<br />
reserviert. Auf den<br />
Passagierlisten wurde<br />
das händisch vermerkt<br />
und auf einem Plan<br />
fein säuberlich eingezeichnet.<br />
Oh, welch<br />
eine Zeit vor den<br />
Computern! Und – ich<br />
muss das jetzt unbedingt<br />
anbringen – sehr<br />
viel langsamer beim<br />
Einchecken waren wir<br />
damals auch nicht.<br />
Aber zurück zum Rauchen.<br />
Es stellte sich dann sehr<br />
bald heraus, dass im Flugzeug<br />
eine Art rege interne Reisetätigkeit<br />
begann. Die Raucher saßen<br />
eh schon hi<strong>nten</strong>, wo es laut<br />
und kalt ist und darüber hinaus<br />
neben den Toiletten. Nichtsdestotrotz<br />
kamen sie immer mehr<br />
Leute besuchen, Freunde und<br />
Fremde, Höfliche und Unhöfliche,<br />
aber alle auf der Suche<br />
nach einem Zug aus der Zigarette.<br />
Und auf einem langen Flug,<br />
in diesen Jahren flog man ja auch<br />
kurze Strecken noch relativ lang,<br />
war das eine ziemliche Herausforderung.<br />
Von Interkontinentalflügen<br />
ganz zu schweigen,<br />
die dauerten quasi ewig, ohne<br />
mehrkanalige Bordunterhaltung,<br />
ohne aufwändiges Essen.<br />
Niki Lauda wollte damals, obwohl<br />
er „Service is our sucess“<br />
noch nicht auf seine Fahnen geheftet<br />
hatte, wieder einmal ganz<br />
besonders schlau sein. Er deklarierte<br />
eine Pantry zur Raucherzone<br />
– allerdings nur kurz. Denn<br />
was sich dort abgespielt hat, ist<br />
mittlerweile legendär. Lustige<br />
Gesellen beiderlei Geschlechts<br />
tschickten, was das Zeug hielt,<br />
waren nahe an den Getränken,<br />
hatten eine Mordshetz und hinderten<br />
die immer verzweifelter<br />
werdenden Stewardessen – damals<br />
hießen sie noch so – an der<br />
Die Autorin Susanne Mitterbauer<br />
ist eine Raucherin mit<br />
einem feinen Sensor für die<br />
Absurditäten des Lebens<br />
Arbeit. Wie gesagt, es war eine<br />
kurze, heftige Zeit, aber ich erinnere<br />
mich gerne daran.<br />
Heute ist das alles Geschichte,<br />
die Airlines freuen sich ungemein,<br />
sie müssen die Luftfilter<br />
weniger oft reinigen, die Passagierkabinen<br />
weniger oft putzen,<br />
die Sitze weniger oft auswechseln,<br />
sie ersparen sich also eine<br />
Menge Geld. Heute erinnern in<br />
ganz alten Fliegern die kleinen<br />
Aschenbecher in den Sitzlehnen<br />
noch an diese Zeiten. Und<br />
letztens habe ich im hintersten<br />
Schwarzafrika mit dem Piloten<br />
während des Fluges genüsslich<br />
eine geraucht.<br />
Impressum<br />
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, 1120 Wien, Grünbergstraße 15, Tel.: (01) 546 64-0, Fax: (01) 546 64/DW 538,<br />
E-Mail: <strong>trafik</strong>@wirtschaftsverlag.at, Redaktion: Matthias Hauptmann (mh, Leitender Redakteur), DW 367, E-Mail: m.hauptmann@wirtschaftsverlag.at; ständige freie<br />
Mitarbeiter: Peter Hauer (ph), E-Mail: p.hauer@wirtschaftsverlag.at, Dr. Maria Publig, Susanne Mitterbauer; Gesamtverkaufsleitung: Franz-Michael Seidl,<br />
Anzeigenleitung: Kurt Heinz, DW 265, Anzeigen- und Marketingberatung: Christine Fitzke-Staufer, DW 264, E-Mail: c.fitzke@wirtschaftsverlag.at Anzeigenservice:<br />
Evelyne Proderutti (Service), DW 461, Fax: DW 50 461, E-Mail: <strong>trafik</strong>@wirtschaftsverlag.at, Abonnement: Aboservice Österr. Wirtschaftsverlag, Tel.:<br />
++43/1/361 70 70-570, Fax ++43/1/361 70 70-9570, E-Mail: aboservice@wirtschaftsverlag.at, Jahresbezugspreis: € 50,– Abonnements, die nicht einen Monat<br />
vor Ablauf des Bezugsjahres storniert werden, laufen weiter, Anzeigentarif: Nr. 40, gültig ab 1. Jänner <strong>2013</strong>, Erscheinungsweise: monatlich, Hersteller:<br />
Friedrich VDV, Vereinigte Druckereien- und Verlags-GmbH & CO KG, 4020 Linz, Zamenhofstraße 43–45, www.friedrichvdv.com, Unternehmensgegenstand:<br />
Herausgabe, Verlag, Druck und Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften sowie sonstigen periodischen Druckschriften, Geschäftsleitung: Thomas Zembacher,<br />
Gesamtverkaufsleitung: Franz-Michael Seidl, Beteiligung: Alleinige Gesellschafterin der Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH ist die Süddeutscher<br />
Verlag Hüthig GmbH. Gesellschafter der Süddeutscher Verlag Hüthig GmbH sind die Süddeutscher Verlag GmbH mit 91,98 %, Herr Holger Hüthig mit 7,02 %, Frau<br />
Ruth Hüthig mit 0,45 %, Frau Beatrice Hüthig mit 0,28 % und Herr Sebastian Hüthig mit 0,28 %. Marketing: Paul Kampusch, DW 130, Bankverbindung: Bank<br />
Austria, Kto. 04240571200, BLZ 11000, IBAN AT511100004240571200, BIC BKAUATWW, Druckauflage: 5.000, Verbreitete Auflage Inland: 4.800 (Jahresdurchschnitt),<br />
DVR: 0368491<br />
26<br />
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