trafik a nten zeitung Oktober /2013
trafik a nten zeitung Oktober /2013
trafik a nten zeitung Oktober /2013
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
TPD2<br />
Der Beschluss des EU-Parlaments<br />
Nach dem Ministerrat hat mit 8. <strong>Oktober</strong> nun auch das Europäische Parlament in Straßburg<br />
über den Kommissionsentwurf zur TPD2 abgestimmt. Wir fassen die wichtigsten Eckdaten<br />
zusammen. (mh)<br />
Die 766 Abgeordneten zum EU-Parlament in Straßburg hatten einen Monat mehr Zeit als ursprünglich geplant, um sich mit dem<br />
doch recht komplexen Thema einer neuen Tabakprodukterichtlinie zu befassen. Herausgekommen ist vorerst ein Konvolut von Regelungen<br />
und Ideen, gegen welche die Einschränkungen zu Produktion und Handel von Schusswaffen schon fast unbürokratisch<br />
zu nennen sind. Das letzte Wort ist jedoch noch nicht gesprochen – es kann im Trilog immer noch besser oder schlimmer werden ...<br />
Das weitgehende Festhalten<br />
des Rates der<br />
Gesundheitsminister<br />
am ursprünglichen<br />
Entwurf der Bürokraten in der<br />
DG Sanco („Kommissionsentwurf<br />
“) hatte schon erahnen<br />
lassen, dass der Bewegungsspielraum<br />
für die Parlamentarier<br />
enger wird. Dennoch lagen<br />
bis zuletzt Abänderungsanträge<br />
vor, die auch ein völliges Plain<br />
Packaging nach australischem<br />
Vorbild oder einen Display-Ban<br />
anstrebten. Diese fanden keine<br />
Mehrheiten. Andere Punkte, die<br />
vielfach schon als sicher eingeschätzt<br />
worden waren, änderten<br />
sich jedoch sehr wohl.<br />
Warnhinweise<br />
Die Ausschüsse des EU-Parlaments<br />
hatten für nicht mehr als<br />
50 Prozent der Packungsfläche<br />
plädiert, der Vorschlag forderte<br />
75 Prozent – letztlich wurde daraus<br />
ein Kompromiss: Künftig<br />
sollen 65 Prozent der Oberfläche<br />
der Verpackung von Zigaretten<br />
für textliche und bildliche<br />
Warnhinweise reserviert sein.<br />
Ein Abänderungsantrag, die<br />
Warnhinweise u<strong>nten</strong> statt oben<br />
stehen zu lassen, war nicht erfolgreich.<br />
Hingegen soll künftig<br />
vor der „wissenschaftlich klar<br />
bewiesenen Gefährlichkeit von<br />
Passivrauch“ auch an dieser Stelle<br />
gewarnt werden.<br />
Tabakprodukte, welche nicht<br />
in die Gruppe der Zigaretten,<br />
des Dreh- und Wasserpfeifentabaks<br />
fallen, sollen von einigen<br />
Verpflichtungen ausgenommen<br />
werden, solange die Verkaufsmengen<br />
oder ihre Beliebtheit<br />
bei jüngeren Rauchern nicht zunehmen<br />
(delegierter Rechtsakt).<br />
Im Bereich der Warnhinweise<br />
wird eine Fläche von zumindest<br />
30 Prozent für diese gefordert.<br />
Neu ist jedoch die Verpflichtung<br />
für rauchfreie Produkte wie<br />
z. B. Schnupftabak, Warnhinweise<br />
künftig beidseitig anzubringen.<br />
Bis auf die Einheitsfarbe und mit<br />
geringfügigen Abstrichen bei<br />
der Bildgröße werden künftige<br />
Zigarettenpackungen also sehr<br />
ähnlich aussehen wie die Steckkarten<br />
der Verhüllungsaktion im<br />
September.<br />
Inhaltsstoffe<br />
Grundsätzlich soll eine „Positivliste“<br />
jener Zusatzstoffe erarbeitet<br />
werden, welche in allen<br />
EU-Mitgliedsländern erlaubt<br />
sind. Dabei sollen nicht nur die<br />
Stoffe selbst, sondern auch ihre<br />
Verbrennungsprodukte auf ihre<br />
Gefährlichkeit geprüft werden.<br />
Inhaltsstoffe, welche dem<br />
Produkt einen vom Tabak<br />
abweichenden Geschmack<br />
verleihen oder die Rauchinhalation<br />
erleichtern, sollen in-<br />
Fotos: Archiv, Thinkstock (1)<br />
4<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Oktober</strong>/<strong>2013</strong>