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ein Bericht von Ralf Schönfeld

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<strong>Bericht</strong> Crosstraining in Wangen<br />

Beim Crossen wird im Gelände geradelt; Hindernisse, steile Bergauf- und Berabpassagen<br />

werden mit geschultertem Rad, überwunden. Die Bikes sehen aus wir Rennräder, sind aber<br />

mit speziellen Reifen, Bremsen und <strong>ein</strong>er etwas anderen Geometrie and die Anforderungen<br />

für Geländefahrten angepasst.<br />

Als Vorbereitung für die erste Crosssaison ist natürlich <strong>ein</strong> spezielles Training nötig. Unsere<br />

jungen Sportler hatten das Glück, dass niemand geringerer als Werner Huber, der Crosspapst<br />

der Radunion Wangen, sich bereiterklärte unsere Crossneulinge zu trainieren.<br />

Dazu trafen wir uns samstags in Wangen am dortigen Trimm-Dich-Pfad.<br />

Das Training startet üblicherweise mit ca. 10 Minuten lockerem Warmlaufen. Dann geht’s<br />

aufs Rad und wir fahren zwischen Bäumen im Slalom, das Rad wird dazu in Schräglage<br />

gedrückt, der Fahrer bleibt senkrecht.<br />

Ein ca. 20 cm hohes Hindernis wird im Wechsel <strong>ein</strong>mal überlaufen, das heißt runterspringen,<br />

Rad über das Hindernis heben und dann im Lauf wieder aufspringen. Die zweite Möglichkeit<br />

ist die, das Hindernis zu „überfahren“. Dazu wird währen der Fahrt zuerst das Vorderrad und<br />

dann das Hinterrad über das Hindernis gehoben. Irgendwann wird daraus sicher <strong>ein</strong>mal der so<br />

genannte „Bunny-Hop“. Bis es soweit s<strong>ein</strong> wird, sind noch <strong>ein</strong>ige Versuche nötig.<br />

Es folgen größere Runden im Wald. Werner postiert sich in <strong>ein</strong>er Kurve und gibt Tipps, wie<br />

diese möglichst schnell durchfahren werden kann. „Außen anfahren, im Scheitelpunkt nach<br />

innen ziehen und dann wieder nach außen treiben lassen“ ist die Devise, und „möglichst früh<br />

am Kurvenausgang wieder kurbeln.“<br />

Das nächste Ziel ist <strong>ein</strong> kurzes, aber knackig-steiles Bergaufstück. Anfangs war das für unsere<br />

Neulinge fast nicht fahrbar. mit Werners Anweisungen:“ Blick <strong>ein</strong> paar Meter vor das<br />

Vorderrad, die Klickpedale auch zum ziehen benutzen“ war auch diese Herausforderung zu<br />

meistern.<br />

Ein mit Gras bewachsener Berg – <strong>ein</strong> richtig steiler, mit Gras bewachsener Berg gehört auch<br />

zu den bevorzugten Trainingsarealen. Wenn das Gras noch schön nass ist, wird die Sache<br />

dann für die Crossnovizen richtig spannend.<br />

Der Luftdruck wird auf <strong>ein</strong>en minimal fahrbaren Rest abgelassen und dann geht es los. Wir<br />

fahren den Berg in breiten Schleifen ab. Vor den Spitzkehren wird hinten kurz angebremst,<br />

das Rad „gedrückt“ und aus der Kurve raus mit 3-4 Kurbelumdrehungen voll beschleunigt. So<br />

fahren wir in möglichst vielen Schleifen bis wir unten sind. Das anschließende wieder<br />

Hochfahren ist natürlich nicht weniger anstrengend.<br />

Als nächstes fahren wir auch quer in den Hang hin<strong>ein</strong>, der zum Teil so steil ist, dass das Pedal<br />

sogar manchmal am Boden aufsetzt. Das funktioniert tatsächlich! In <strong>ein</strong>er nassen Wiese, ohne<br />

wegzurutschen, dem niedrigen Luftdruck sei Dank.<br />

Auch <strong>ein</strong>e Treppe kann als Trainingsobjekt herhalten. Ca. drei Schritte vor der ersten Stufe<br />

wird abgesprungen, wobei das rechte B<strong>ein</strong>, nachdem man es nach hinten über den Sattel<br />

geschwungen hat, zwischen dem noch <strong>ein</strong>geklickten linken B<strong>ein</strong> und dem Rahmen<br />

durchgeschwingt und auf den Boden setzt. Dann klickt der linke Schuh wie automatisch aus.<br />

Die linke Hand am Lenker, nimmt man das Rad mit der rechten Hand am Unterrohr, hebt es<br />

auf die Schulter, greift dann unter dem Unterrohr durch und hält das Ganze dann <strong>ein</strong>fach an<br />

der linken Lenkerhälfte fest.


So hat man das Bike mit <strong>ein</strong>er Hand sicher im Griff, kann mit dem linken Arm locker<br />

mitschwingen, kann frei atmen während man die Treppe „hochhechelt“.<br />

Oben geht die Linke wieder an die linke Lenkerhälfte (Oberlenker) das Rad lässt man lässig<br />

<strong>von</strong> der Schulter gleiten, hält es währenddessen am Unterrohr und setzt es möglichst sanft ab.<br />

Gelingt dies nicht sanft genug, könnte die Kette runterspringen.<br />

Nun springt man wieder aufs Rad und kurbelt sofort weiter.<br />

Nach so <strong>ein</strong>em Training haben eigentlich alle rote Köpfe und genießen dann das gemütliche<br />

„Ausfahren“.<br />

Die Crosserei ist technisch und konditionell durchaus anspruchsvoll, stärkt nicht nur Kraft<br />

und Ausdauer, sondern auch Fahrtechnik und die Radbeherrschung werden verbessert.<br />

Dies bringt nicht nur Vorteile für den Straßenrennbetrieb, sondern macht auch noch irre Spaß!<br />

April 2011 / <strong>Ralf</strong> Schönfeld

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