Katja Just - Hallig Hooge
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30.06.2009<br />
Husumer Nachrichten - Samstag, 28.07.2007<br />
„Entschleunigen“ ist ihr Motto<br />
auf <strong>Hooge</strong><br />
Von München zog es sie vor sieben Jahren nach <strong>Hooge</strong>:<br />
<strong>Katja</strong> <strong>Just</strong>. Die Wahl-Nordfriesin hat den Trachtentanz auf<br />
der <strong>Hallig</strong> wieder aufleben lassen.<br />
<strong>Hallig</strong> <strong>Hooge</strong><br />
– „Ich liebe die Landschaft, die frische Luft, den weiten<br />
Blick auf die Nordsee und nicht zuletzt die Menschen<br />
meiner Wahlheimat“, beschreibt die gebürtige Münchnerin<br />
<strong>Katja</strong> <strong>Just</strong> ihre Entscheidung, auf <strong>Hallig</strong> <strong>Hooge</strong> zu leben.<br />
Vor sieben Jahren hat es die heute 32-Jährige von der<br />
Isar-Metropole auf das kleine Eiland im nordfriesischen<br />
Wattenmeer „verschlagen“. Dort betreibt sie seit einiger<br />
Zeit ihr Gästehaus „Haus am Landsende“ auf der<br />
Ockenswarft im südöstlichen Teil der <strong>Hallig</strong>.<br />
Der Entschluss, ihren Lebensmittelpunkt von München auf<br />
die <strong>Hallig</strong> zu verlegen, war wohl überdacht. „Ich hatte<br />
einen tollen Job bei der Lufthansa in München, bildete aus<br />
– aber das war schon alles“, beschreibt sie ihren<br />
Entschluss, noch einmal ganz von vorn anzufangen und ihr<br />
Leben neu zu gestalten. Eine gescheiterte Beziehung<br />
spielte dabei auch eine Rolle.<br />
Bereits als Kind war <strong>Katja</strong> <strong>Just</strong> mit ihren Eltern in den<br />
Ferien öfter auf <strong>Hooge</strong> zu Gast. „Schon damals fand ich die<br />
<strong>Hallig</strong> wunderschön.“ Als Teenager und während der<br />
Ausbildung bevorzugte sie das quirlige Leben der<br />
Großstadt. Und das einzige, was die „Zugereiste“ heute<br />
noch vermisst, sind Ausfahrten mit dem Motorrad und der<br />
große Freundeskreis in München. 1996 waren ihre Eltern<br />
von München nach <strong>Hooge</strong> in das Haus am Landsende<br />
gezogen. Dort vermieteten sie eine Ferienwohnung, und<br />
bei der Tochter reifte der Gedanke, den Eltern zu folgen.<br />
Vor sieben Jahren war es dann soweit. Die damals 25-<br />
Jährige wagte den Wechsel in den hohen Norden. Um den<br />
Betrieb der Eltern – die hatten in ihrem Gästehaus<br />
inzwischen zwei Ferienwohnungen zu vermieten – einmal<br />
zu übernehmen, fehlte es der jungen Frau noch an Knowhow.<br />
Kurz entschlossen machte sie ein Praktikum in einem<br />
Husumer Hotel und besuchte ein Jahr lang die Fachschule<br />
für ländliche Hauswirtschaft in Hanerau-Hademarschen. Als<br />
staatlich geprüfte Wirtschafterin hat sie dann vor drei<br />
Jahren den elterlichen Betrieb übernommen.<br />
Das denkmalgeschützte Haus bietet nicht nur in den<br />
beiden Ferienwohnungen jeglichen Komfort, in ihrem<br />
traditionell friesischen Wohnzimmer serviert die junge<br />
Gastgeberin auf Wunsch das Frühstück. Zum Kaffee am<br />
Nachmittag gibt es schon Mal hausgemachten Kuchen. Der<br />
große friesische Bauerngarten hinter dem Haus verlangt<br />
viel Pflege. „Die Arbeit im Garten mache ich besonders
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gern. Dabei genieße ich einfach die Stille um mich herum“,<br />
beschreibt <strong>Katja</strong> <strong>Just</strong> Gefühle ihres „neuen Lebens“.<br />
Die Wahl-<strong>Hooge</strong>rin engagiert sich aber nicht nur als Jung-<br />
Unternehmerin, sondern hat auf der <strong>Hallig</strong> den<br />
Trachtentanz wieder aufleben lassen. „Dafür habe ich aus<br />
dem Privatbesitz einer Familie die traditionelle <strong>Hooge</strong>r<br />
Tracht zur Verfügung gestellt bekommen“, freut sich <strong>Katja</strong><br />
<strong>Just</strong> über das mit Silberschmuck verzierte Gewand. Vier<br />
Tänzerinnen und einen Tänzer konnte sie dazu bewegen,<br />
sie zu unterstützen. Dass Trachtentänze auch bei<br />
Besuchern gut ankommen, dafür steht die Resonanz auf<br />
den ersten Auftritt der kleinen Gruppe beim <strong>Hooge</strong>r<br />
„Trachtensommer 2006“ und bei der Eröffnung der<br />
„Ringelganstage“ im Mai.<br />
Bei der vergangenen Kommunalwahl ist <strong>Katja</strong> <strong>Just</strong> zur<br />
Gemeindevertreterin gewählt worden und seitdem in<br />
verschiedenen Ausschüssen aktiv. Eines macht sie<br />
deutlich: „Was heute nicht geht, wird auf morgen<br />
verschoben. Ich nenne das Entschleunigen – das Motto auf<br />
<strong>Hooge</strong>.“<br />
henner heinrichs