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Alarmsignale am Kiefergelenk Mundgeruch macht einsam

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Thema<br />

Thema<br />

<strong>Kiefergelenk</strong>serkrankungen<br />

Alarmsignal<br />

<strong>Kiefergelenk</strong>schmerzen<br />

Fast jeder hat schon mal erlebt, dass sich<br />

die <strong>Kiefergelenk</strong>e oder die umgebenden<br />

Muskeln schmerzhaft melden.<br />

Meist, wenn man den Mund einmal ungewöhnlich<br />

weit aufmachen musste, vielleicht,<br />

weil das Frühstücksbrötchen ein wenig zäh<br />

geworden war oder weil man in den dicken<br />

H<strong>am</strong>burger zu herzhaft hineingebissen hat.<br />

Diese Beschwerden sind zwar lästig, aber<br />

ansonsten völlig harmlos. Sie verschwinden<br />

<strong>am</strong> nächsten oder spätestens <strong>am</strong> übernächsten<br />

Tag auch wieder.<br />

Druck aufgebaut<br />

Es gibt aber auch Menschen, die ihre <strong>Kiefergelenk</strong>e<br />

und die dazugehörige Muskulatur<br />

täglich überlasten. Nicht etwa, weil sie ständig<br />

doppelstöckige H<strong>am</strong>burger essen. Nein,<br />

Die Abnutzung der Zähne<br />

durch Zähneknirschen kann<br />

sich negativ auf die <strong>Kiefergelenk</strong>e<br />

und die umgebende<br />

Muskulatur auswirken.<br />

Sie äußert sich häufig durch<br />

Schmerzen im <strong>Kiefergelenk</strong>bereich,<br />

Schulterbereich<br />

und Nacken.<br />

Es gibt viele Menschen, die durch Zähneknirschen oder -pressen tagsüber oder nachts ihre<br />

<strong>Kiefergelenk</strong>e und die dazugehörigen Muskulatur überlasten. Wenn Beschwerden im<br />

Nacken-, Schulter- oder Kieferbereich auftreten, sollte man sich möglichst bald vom Zahnarzt<br />

untersuchen lassen. <br />

Dr. Heinz Plümer, Dr. Harald Holzer<br />

die Betroffenen merken meist gar nicht, welche<br />

Folgen ihr dauerndes unbewusstes Zähneknirschen<br />

oder Pressen tagsüber oder<br />

nachts hat. Der Druck, der dabei außergewöhnlich<br />

lang aufgebaut wird, übertrifft den<br />

üblichen Kaudruck um ein Vielfaches. Dies<br />

kann zu akuten, häufig auch zu chronischen<br />

(dauernden) Gesichts- und Kopfschmerzen<br />

führen.<br />

Bei der Diagnose von <strong>Kiefergelenk</strong>erkrankungen<br />

ist<br />

Erfahrung gefragt, wenn<br />

der Zahnarzt vorsichtig<br />

das Gelenk abtastet.<br />

Um die Gründe dafür zu verstehen, müssen<br />

wir gemeins<strong>am</strong> ein wenig Anatomieunterricht<br />

nehmen: Das <strong>Kiefergelenk</strong> ist<br />

erstaunlich komplex aufgebaut. Es ist nicht<br />

einfach ein Drehgelenk, wie an der Schranktür.<br />

Dann könnten wir zwar vorne bei den<br />

Schneidezähnen den Mund weit öffnen, aber<br />

hinten zwischen den Backenzähnen bliebe<br />

der Abstand recht klein. Deshalb hat die<br />

Natur sich ein geniales Dreh- und Gleitgelenk<br />

einfallen lassen, d<strong>am</strong>it wir die Kiefer über die<br />

ges<strong>am</strong>te Zahnreihe hinweg gleichmäßig weit<br />

öffnen können, also auch ganz hinten. Bewegen<br />

tut sich dabei übrigens nur der Unterkiefer.<br />

Zahlreiche Muskeln sind dafür zuständig,<br />

den Unterkiefer aktiv zu öffnen und<br />

zu schließen und einen äußerst hohen Druck<br />

zu erzeugen. Dabei entsteht ein immenser<br />

Kaudruck.<br />

Von diesem komplexen System merken<br />

wir normalerweise nichts. Ein Progr<strong>am</strong>m im<br />

Gehirn sorgt dafür, dass der Unterkiefer mehrere<br />

Tausend Mal pro Tag exakt in der richtigen<br />

Position auf den Oberkiefer trifft. Kommt<br />

es aber durch Fehlbelastungen, wie sie beim<br />

Zähneknirschen und -pressen auftreten, zu<br />

einer dauernden Überlastung des Kauapparates,<br />

verändern sich die Fasern in den Muskeln.<br />

Sie verhärten sich und es bilden sich<br />

schmerzhafte Knötchen. Im Gelenk selbst<br />

kommt es zu entzündlichen Prozessen der<br />

Gelenkflächen und der Gelenkkapsel. Die<br />

Lage der Gelenkköpfchen in der Gelenkpfanne<br />

verändert sich, was <strong>Kiefergelenk</strong>schmerzen<br />

zur Folge haben kann, aber auch<br />

eine Einschränkung der Mundöffnung.<br />

Der Zahnarzt kann helfen<br />

Als wäre das noch nicht genug, sind auch<br />

noch sichtbare Nebenwirkungen an den Zähnen<br />

möglich. Am bekanntesten sind Abrasionen<br />

(Abschleifungen) der Zahnoberfläche.<br />

Zunächst sind die Verluste der Zahnhartsubstanz<br />

eher gering und darum nur für den<br />

Zahnarzt erkennbar. Wer betroffen ist und<br />

regelmäßig zur Kontrolluntersuchung in die<br />

Praxis kommt, den wird der Zahnarzt darauf<br />

ansprechen. Er kennt die Zähne seiner Patienten<br />

genau und kann beurteilen, ob die<br />

Abrasionen durch normale Abnutzung oder<br />

durch krankhafte Prozesse verursacht werden.<br />

Wenn nötig, kann er eingreifen, bevor<br />

massive Abrasionen dazu führen, dass die<br />

Zähne immer kürzer werden und der Biss<br />

durch den fortgeschrittenen Abrieb der Seitenzähne<br />

deutlich absinkt.<br />

Das wiederum wirkt sich negativ aus auf<br />

die <strong>Kiefergelenk</strong>e und die umgebende ➔<br />

Die Natur hat sich ein<br />

geniales Dreh- und Gleitgelenk<br />

einfallen lassen,<br />

d<strong>am</strong>it die Kiefer bis ganz<br />

nach hinten gleichmäßig<br />

weit geöffnet werden<br />

können – über die ges<strong>am</strong>te<br />

Zahnreihe hinweg.<br />

Bewegen tut sich dabei<br />

nur der Unterkiefer.

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