07.10.2014 Aufrufe

Alarmsignale am Kiefergelenk Mundgeruch macht einsam

Alarmsignale am Kiefergelenk Mundgeruch macht einsam

Alarmsignale am Kiefergelenk Mundgeruch macht einsam

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Thema<br />

Mundgesundheit<br />

Der Gesichtsbogen ermöglicht es,<br />

die Position der Oberkieferzähne<br />

bzw. des ges<strong>am</strong>ten Oberkiefers in<br />

Bezug auf das <strong>Kiefergelenk</strong> präzise<br />

festzustellen. Stimmt das Verhältnis<br />

zueinander von Unter- und<br />

Oberkiefer etwa durch jahrelange<br />

ungleiche Abnutzung der Zähne<br />

nicht mehr, hilft der Gesichtsbogen<br />

dem Zahnarzt, die Fehlkontakte<br />

aufzuspüren und die Therapie<br />

darauf auszurichten.<br />

­<br />

Ursachen im Mund bekämpfen<br />

<strong>Mundgeruch</strong> <strong>macht</strong> eins<strong>am</strong>!<br />

Wer kennt nicht diesen Spruch, der ebenso traurig wie wahr ist. Abhilfe schaffen kann<br />

oft schon ein Besuch beim Zahnarzt.<br />

Dr. Stephan Kranz, Dieter Krenkel<br />

Muskulatur einschließlich des Schulter-<br />

Nacken-Bereichs. Der Orthopäde spricht<br />

dann von der cranio-mandibuläre Dysfunktion<br />

(Fehlregulationen der Muskel- oder<br />

<strong>Kiefergelenk</strong>funktion), kurz CMD genannt.<br />

Dahinter verbirgt sich ein ganzer Komplex<br />

Möglichst rasch mit<br />

dem Zahnarzt sprechen<br />

Wenn man Beschwerden im Nacken-,<br />

Schulter- oder Kieferbereich hat, ist es<br />

wichtig, möglichst rasch mit dem<br />

Zahnarzt darüber zu sprechen. Er kann<br />

helfen Ursachen zu erkennen, die den<br />

meisten Menschen nicht bewusst sind.<br />

So können z. B. belastende Lebenssituationen<br />

das Krankheitsbild verschärfen,<br />

weil verstärkt geknirscht und gepresst<br />

wird. Weiß man das, kann das Tragen einer<br />

Schiene in dieser Zeit helfen und Nebenwirkungen<br />

größerer Art wie Schädigungen<br />

der Zähne vermeiden.<br />

von Beschwerden, der von den Zähnen ausgeht<br />

und häufig zu Schmerzen an den Schultern<br />

und im Nacken führt oder umgekehrt.<br />

Bei der Behandlung von Erkrankungen<br />

des <strong>Kiefergelenk</strong>apparates besetzt der Zahnarzt<br />

eine ganz zentrale Rolle. Er arbeitet eng<br />

mit Orthopäden oder Physiotherapeuten<br />

zus<strong>am</strong>men. Am Anfang steht die Diagnose<br />

mit der körperlichen Untersuchung und der<br />

Beantwortung eines Fragenkatalogs. Daraus<br />

ergeben sich wichtige Anhaltspunkte für das<br />

weitere Vorgehen. Reicht das noch nicht aus,<br />

gibt es weitere Diagnoseinstrumente. Es<br />

besteht heute die Möglichkeit, die Bewegung<br />

des Kiefers mit einem speziellen Instrumentarium<br />

aufzuzeichnen. So lässt sich feststellen,<br />

ob und wie weit sich das Gelenk von der<br />

korrekten Stellung entfernt hat.<br />

Aufbissschiene zur Bisskorrektur<br />

Bei der Behandlung der Fehlfunktionen<br />

kommt die Aufbissschiene zum Einsatz. Mit<br />

ihrer Hilfe kann unter regelmäßiger Kontrolle<br />

des Zahnarztes der Biss bzw. die Kieferstel-<br />

lung korrigiert werden. Wie lange das dauert,<br />

hängt von der Schwere der Erkrankung ab.<br />

Der eine mag bereits nach zwei Wochen<br />

beschwerdefrei sein, bei einem anderen sind<br />

nach vier bis sechs Monaten zusätzlich Korrekturen<br />

der Zahnreihen notwendig. Zum<br />

Beispiel kann ein durch die Abrasion abgesunkener<br />

Biss mit neuen Kronen oder einer<br />

Prothese wieder angehoben werden. Wenn<br />

schon seit vielen Jahren fehlende Zähne die<br />

Beschwerden verursacht haben, müssen die<br />

Lücken durch Zahnersatz oder Implantate<br />

geschlossen werden, nachdem die Schienentherapie<br />

erfolgreich beendet ist.<br />

Hier gilt wie so häufig: Früh erkannt ist<br />

halb entspannt.<br />

❚<br />

Mittels einer Aufbissschiene kann unter regelmäßiger<br />

Kontrolle des Zahnarztes der Biss bzw.<br />

die Kieferstellung korrigiert werden.<br />

V<br />

iele Menschen leiden unter <strong>Mundgeruch</strong>,<br />

bemerken es aber gar nicht.<br />

Leider kann man das Problem nämlich bei<br />

sich selbst kaum feststellen. Aber die Sensibilität<br />

für das Thema wächst, und immer<br />

mehr Menschen wagen es, ihr Gegenüber<br />

mit der gebührenden Vorsicht und Höflichkeit<br />

darauf aufmerks<strong>am</strong> zu machen.<br />

Die Ursachen kennen bedauerlicherweise<br />

nur wenige, auch wenn heute viel für<br />

die Aufklärung getan wird. Niedergelassene<br />

Zahnärzte und Universitätskliniken<br />

bieten zunehmend spezielle <strong>Mundgeruch</strong>soder<br />

– so der medizinische Ausdruck –<br />

Halitosis-Sprechstunden an.<br />

<strong>Mundgeruch</strong> geht vom Mund aus<br />

Früher glaubte man sehr häufig – auch auf<br />

ärztlicher Seite – der <strong>Mundgeruch</strong> gehe<br />

hauptsächlich vom Magen beziehungsweise.<br />

vom Rachenraum aus und sei etwa die<br />

Folge von entzündeten Mandeln. Wissenschaftliche<br />

Studien haben aber ergeben,<br />

dass die Ursachen für <strong>Mundgeruch</strong> mit nur<br />

wenigen Ausnahmen im Mundbereich liegen.<br />

Verantwortlich sind fast immer Zungenbeläge<br />

und Zahnfleischentzündungen.<br />

Ein weiteres Ergebnis der Untersuchungen<br />

ist, dass es den oft vermuteten Zus<strong>am</strong>menhang<br />

zwischen <strong>Mundgeruch</strong> einerseits<br />

und Stress und Rauchen andererseits<br />

nicht gibt.<br />

Und: Mundwässer oder Lutschbonbons<br />

können das Problem höchstens kurzfristig<br />

überlagern, aber keineswegs beseitigen.<br />

Die für den <strong>Mundgeruch</strong> verantwortlichen<br />

Zungenbeläge und Zahnfleischentzündungen<br />

entstehen durch eine nicht ausreichende<br />

Mundhygiene. Wer die Hilfsmittel<br />

und die Technik einer guten Mundhygiene<br />

nicht kennt, sollte seinen Zahnarzt<br />

danach fragen.<br />

<strong>Mundgeruch</strong> ist kein Schicksal<br />

Die Studien haben gezeigt, dass sich der<br />

<strong>Mundgeruch</strong> durch eine mechanische Entfernung<br />

der Zungenbeläge (Reinigung des<br />

Zungenrückens etwa mit einem Zungenreiniger)<br />

wirks<strong>am</strong> bekämpfen lässt. Wenn<br />

man Zunge und Zähne mit einer effektiven<br />

Technik und den richtigen Hilfsmitteln<br />

putzt, führt das in über 90 Prozent der Fälle<br />

zum Erfolg. Ein äußerst erfreuliches Ergebnis.<br />

Es zeigt: <strong>Mundgeruch</strong> ist kein unausweichliches<br />

Schicksal. Er kann in erster<br />

Auch wenn Sie nicht zu den Glücklichen<br />

gehören, die von ihren Mitmenschen<br />

auf <strong>Mundgeruch</strong> direkt<br />

angesprochen werden, aber<br />

bemerken, dass sich im Gespräch<br />

die Leute von Ihnen abwenden,<br />

sprechen Sie mit Ihren Zahnarzt!<br />

Linie mit Unterstützung des Zahnarztes<br />

sowie mit dem notwendigen eigenen Einsatz<br />

bei der Zahn- und Mundreinigung vermieden<br />

oder beseitigt werden.<br />

Viel mehr als nur ein Nebeneffekt: Die<br />

effektive Mundhygiene schützt auch vor<br />

Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches.<br />

Ihr Zahnarzt und sein Te<strong>am</strong> zeigen<br />

Ihnen gerne, was bei <strong>Mundgeruch</strong> zu tun<br />

ist, zum Beispiel im Rahmen einer Professionellen<br />

Zahnreinigung (PZR). ❚

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!