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Leitfaden zum Umgang mit Regenwasser in Siedlungsgebieten ...

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1 E I N F Ü H R U N G<br />

1.1 WARUM EIN NEUER UMGANG MIT REGENWASSER?<br />

E<strong>in</strong> wesentliches Anliegen der herkömmlichen Entwässerung von <strong>Siedlungsgebieten</strong><br />

ist e<strong>in</strong>e möglichst schnelle schadfreie Ableitung von <strong>Regenwasser</strong>, die üblicherweise<br />

unterirdisch und <strong>mit</strong>tels der <strong>in</strong> Luxemburg weit verbreiteten Mischkanalisation<br />

durchgeführt wird. Infolge der Versiegelung von Flächen durch Straßen und Gebäude<br />

<strong>in</strong> <strong>Siedlungsgebieten</strong> wird der natürliche Kreislauf des <strong>Regenwasser</strong>s jedoch massiv<br />

gestört. Das anfallende <strong>Regenwasser</strong> kann nicht mehr versickern oder verdunsten.<br />

Die Vermischung von <strong>Regenwasser</strong> und Abwasser <strong>in</strong> der Mischkanalisation führt<br />

zu e<strong>in</strong>er erhöhten hydraulischen Belastung der Kläranlage und <strong>zum</strong> Abschlag von<br />

unbehandeltem Mischwasser aus dem Kanal <strong>in</strong>s Gewässer.<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund sowie den Anforderungen der Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie (REU,<br />

2000) an e<strong>in</strong>en guten Zustand der Gewässer bis 2015, hat die luxemburgische Wasserwirtschaftsverwaltung<br />

entschieden, die Siedlungsentwässerung <strong>in</strong> Luxemburg stärker<br />

auf ökologische Belange h<strong>in</strong> auszurichten. Grundvoraussetzung dafür ist e<strong>in</strong>e getrennte<br />

Abführung der Abflussströme Abwasser und <strong>Regenwasser</strong> von Grundstücken.<br />

Vermeidung von<br />

Oberflächenabfluß<br />

Versickerung<br />

Rückhaltung<br />

Ableitung<br />

Bei der nachhaltigen <strong>Regenwasser</strong>bewirtschaftung wird <strong>mit</strong> folgender Priorität<br />

vorgegangen (siehe auch Bild 1.1):<br />

1. Vermeiden versiegelter Flächen, da<strong>mit</strong> möglichst wenig <strong>Regenwasser</strong> <strong>zum</strong> Abfluss<br />

kommt<br />

2. Versickern des Regenabflusses von versiegelten Flächen<br />

3. Rückhalten des Regenabflusses zur Zwischenspeicherung von Abflussspitzen und<br />

zur gedrosselten Weiterleitung, wenn Versickerung nicht möglich ist<br />

4. Ableiten des Regenabflusses zu unterhalb liegenden Behandlungsanlagen bzw.<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gewässer<br />

Bild 1.1:<br />

Priorität der Maßnahmen <strong>zum</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Regenwasser</strong> <strong>in</strong> <strong>Siedlungsgebieten</strong><br />

Auf allen Ebenen vom e<strong>in</strong>zelnen Grundstück bis h<strong>in</strong> <strong>zum</strong> ganzen Baugebiet gibt es<br />

zahlreiche Möglichkeiten zu e<strong>in</strong>em „neuen <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Regenwasser</strong>”, welche von<br />

den Bauherren oder Kommunen durchgeführt werden können. Die Maßnahmen zur<br />

Bewirtschaftung von <strong>Regenwasser</strong> dürfen jedoch unter ke<strong>in</strong>en Umständen schädliche<br />

Auswirkungen auf Bäche, Flüsse und vor allem auf das Grundwasser haben.<br />

Der Schutz von Grundwasser und Oberflächengewässern hat, <strong>in</strong>sbesondere vor<br />

dem H<strong>in</strong>tergrund der Sicherung vorhandener und zukünftiger Tr<strong>in</strong>kwasserreserven,<br />

höchsten Vorrang.<br />

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