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Kurzer Abriss der Geschichte Dörverdens (PDF) - tulifurdon.de

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1903 beginnt <strong><strong>de</strong>r</strong> Bau <strong><strong>de</strong>r</strong> Eisenbahn von Ver<strong>de</strong>n nach Celle (über Wahnebergen,<br />

Westen, Hülsen). Am 20. März 1905 fin<strong>de</strong>n die Eröffnungsfeierlichkeiten für die<br />

Strecke Ver<strong>de</strong>n – Schwarmstedt statt.<br />

Noch nimmt die Landwirtschaft <strong>de</strong>n breitesten Raum im Erwerbsleben ein. Daneben<br />

auch die Fischerei. Im August 1902 wer<strong>de</strong>n 2000 Pfund Lachse, 1903 noch ein Stör<br />

von 235 Pfund gefangen. Das sollte sich aber bald än<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />

Große Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Landschaft bringt nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Eisenbahn die<br />

Weserregulierung bei Dörver<strong>de</strong>n/Stedorf. Baubeginn war 1911. Der Weserbogen<br />

(Lohofschleife) wird mit einem Kanalbau durchschnitten. Ein Stauwehr und ein<br />

Wasserkraftwerk sowie eine Schleuse wer<strong>de</strong>n errichtet. Ab November 1913 wur<strong>de</strong><br />

zuerst Strom durch Dampfkraft erzeugt. Ein halbes Jahr später gingen die ersten bei<strong>de</strong>n<br />

Wasserturbinen in Betrieb.<br />

Es ist vorstellbar, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatz von Elektrik auch in <strong>de</strong>n ländlichen Bereichen<br />

starke Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen nach sich zog. Dies war im Handwerk sowie in <strong>de</strong>n Haushalten<br />

nach und nach spürbar.<br />

Fast zeitgleich tun sich in Hülsen starke Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen auf. Am 8. Juni 1911<br />

begannen in Hülsen die Arbeiten, einen Schacht in rd. 11 1/2 Monaten bis in die<br />

Steinsalzvorkommen abzuteufen. Bis zum Juni 1912 war man auf eine Tiefe von 630<br />

m vorgedrungen.<br />

Auch in <strong><strong>de</strong>r</strong> Gemarkung Ahnebergen hat man begonnen, einen Schacht in <strong>de</strong>n dortigen<br />

Salzstock zu treiben.<br />

Das Kaliwerk Hülsen war von 1912 bis 1924 in Betrieb. Zeitweise waren dort bis zu<br />

650 Personen beschäftigt. Der Ahneberger Schacht ging nicht in Betrieb und das<br />

Kaliwerk Hülsen musste geschlossen wer<strong>de</strong>n, weil die Weltmarktsituation einen<br />

wirtschaftlichen Betrieb nicht mehr erlaubte.<br />

Zeugen dieser Zeit sind in Hülsen noch sehr gut zu erkennen in Gebäu<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m<br />

Betriebsgelän<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> heutigen NORKA sowie einem ganz neuen Ortsteil, <strong><strong>de</strong>r</strong> nördlich<br />

<strong>de</strong>s bisherigen Bauerndorfs Hülsen angelegt wur<strong>de</strong>. Von 1934 bis 1939 war auf <strong>de</strong>m<br />

Gelän<strong>de</strong> eine Motorsportschule untergebracht. Die Schächte wur<strong>de</strong>n als<br />

Munitions<strong>de</strong>pot ausgebaut.<br />

Aus dieser Zeit kommt auch eine weitere starke Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung. Im Wald bei Barme<br />

wur<strong>de</strong> eine En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> 30-er Jahre eine Pulverfabrik, die "EIBIA", errichtet. Zwischen<br />

Dörver<strong>de</strong>n und Stedorf baute man als Unterkünfte für die dort Beschäftigten, das sog.<br />

Steinlager.<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> EIBIA waren im Kriege Fremdarbeiter sowie auch Kriegsgefangene beschäftigt.<br />

So mancher ist unter <strong>de</strong>n gefährlichen Bedingungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Pulverproduktion<br />

umgekommen. Auf <strong>de</strong>m Friedhof an <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>sstraße fin<strong>de</strong>n sich mehrere Gräber von<br />

Männern und Frauen aus <strong>de</strong>m westlichen und überwiegend aus <strong>de</strong>m östlichen Europa.<br />

Im Krieg ist es hier zu keinen flächenhaften Bombardierungen gekommen. Zum<br />

Kriegsen<strong>de</strong> fan<strong>de</strong>n im Gemein<strong>de</strong>bereich glücklicherweise keine spektakulären<br />

Kampfhandlungen statt. Allerdings gab es bei Kampfhandlungen im Bereich<br />

Barnstedt/Geestefeld doch einige Gefallene. Mehrere Gebäu<strong>de</strong>, auch Wohnhäuser,<br />

wur<strong>de</strong>n zerstört o<strong><strong>de</strong>r</strong> stark in Mitlei<strong>de</strong>nschaft gezogen.<br />

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