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Die Eternit-Arbeitsplätze sollen in Niederurnen bleiben

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Region DiE SüDoStScHwEiZ | <strong>Die</strong>nStag, 7. oktober 2014 2<br />

2016 geht der Swisshelicopter<br />

serienmässig <strong>in</strong> Produktion<br />

<strong>Die</strong> Firma Marenco ist im<br />

Höhenflug. Ihr «Baby» hebt ab.<br />

Und weitere Testflüge des<br />

ersten <strong>in</strong> der Schweiz gebauten<br />

Helikopters <strong>sollen</strong> folgen – im<br />

Glarner- aber auch im Ausland.<br />

Von Mart<strong>in</strong> Meier<br />

Mollis. – Es ist Donnerstag, 2. Oktober,<br />

und es herrscht Flugwetter. Erst<br />

um 7.24 Uhr ist Sonnenaufgang.<br />

Schon um 7.30 Uhr wird auf dem<br />

Molliser Flugplatz aus der Marenco-<br />

Produktionshalle der Stolz des Hauses<br />

herausgefahren. Der Swisshelicopter<br />

soll zum Erstflug abheben, unter<br />

Ausschluss der Öffentlichkeit. Nur<br />

e<strong>in</strong> paar zufällig anwesende Velofahrer<br />

und ältere Frauen bekommen vom<br />

Geschehen etwas mit, verrät Marcel<br />

Klaus, der Marenco-F<strong>in</strong>anzchef.<br />

Erneute Kandidatur<br />

ist «E<strong>in</strong>tagsfliege»<br />

Das Komitee olympiakritisches<br />

Graubünden bezeichnet die<br />

Pläne e<strong>in</strong>er erneuten Olympiakandidatur<br />

für 2022 <strong>in</strong> Graubünden<br />

als «E<strong>in</strong>tagsfliege». Der<br />

Grund: Das Verfahren für die<br />

Austragung der Spiele <strong>in</strong> acht<br />

Jahren sei bereits gelaufen.<br />

Chur. –«Entwarnung: Es gibt ke<strong>in</strong>e<br />

zweite Olympiakandidatur», titelte<br />

das Ne<strong>in</strong>-Komitee olympische W<strong>in</strong>terspiele<br />

Graubünden 2022 se<strong>in</strong>e gestrige<br />

Mitteilung. <strong>Die</strong> letzten Freitag vom<br />

Bündner Gewerbeverband <strong>in</strong>s Spiel<br />

gebrachte zweite Kandidatur des<br />

Kantons für die Spiele im Jahr 2022<br />

sei nach den Bestimmungen des Internationalen<br />

Olympischen Komitees<br />

(IOC) gar nicht mehr möglich.<br />

Für das Jahr 2022 sei das Rennen<br />

gelaufen, betonte Stefan Grass, Leiter<br />

des olympiakritschen Bündner Komitees,<br />

auf Anfrage der nachrichtenagentur<br />

sda. Im Ausscheidungsverfahren<br />

des IOC seien nur das kasachische<br />

Almaty und Pek<strong>in</strong>g verblieben.<br />

<strong>Die</strong> norwegische Hauptstadt Oslo<br />

hatte sich letzte Woche als Kandidat<strong>in</strong><br />

verabschiedet.<br />

Kurz nach 8 Uhr hebt der Heli ab<br />

Anspannung und Nervosität herrschen<br />

unter den rund 30 anwesenden<br />

Marenco-Mitarbeitern vor dem Start<br />

des «grossartigen Geräts», wie Klaus<br />

den Skye SH09 bezeichnet.<br />

Es ist kurz nach 8Uhr. Der amerikanische<br />

Testpilot nimmt im Cockpit<br />

Platz. Co-Pilot ist der Chef persönlich,<br />

Marenco-CEO Mart<strong>in</strong> Stucki, für<br />

den e<strong>in</strong> Traum <strong>in</strong> Erfüllung geht.<br />

«E<strong>in</strong> historisches Ereignis»<br />

«Ready for take off», bereit zum<br />

Start. Der grosse Augenblick ist da.<br />

Der Heli hebt ab, schwebt über der<br />

40 Meter breiten und 1,8 Kilometer<br />

langen Piste, rund e<strong>in</strong>en Meter über<br />

Boden. Für Klaus e<strong>in</strong> historisches<br />

Ereignis. «Erstmals hebt e<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />

Schweiz entwickelter und produzierter<br />

Heli ab. E<strong>in</strong> schönes Gefühl.»<br />

Aber wie geht es weiter? «Nach den<br />

gemachten Erfahrungen geht es jetzt<br />

an die Fe<strong>in</strong>justierung», erklärt Klaus.<br />

Dem total 20-m<strong>in</strong>ütigen Test folgten<br />

danach weitere. «Höhere und längere<br />

– auch im Ausland.»<br />

Viel Vorarbeit notwendig<br />

Bis zum Jungfernflug habe es viel gebraucht,<br />

sagt Klaus. Zuerst seien<br />

sämtliche Komponenten des Skye<br />

SH09 auf Herz und Nieren geprüft<br />

Er fliegt: Der erste <strong>in</strong> der Schweiz entwickelte und produzierte Heli hat se<strong>in</strong>en Jungfernflug bestanden.<br />

worden. Dann seien Tests mit laufenden<br />

Rotoren gemacht worden, bei denen<br />

der Heli am Boden festgemacht<br />

war. Weiter habe es für den Erstflug<br />

noch die Bewilligung des Bundesamts<br />

für Zivilluftfahrt gebraucht.<br />

Der F<strong>in</strong>anzchef rechnet damit, dass<br />

der 3Millionen Dollar teure Swisshelicopter<br />

bereits 2016 serienmässig <strong>in</strong><br />

Produktion geht. Denn die Nachfrage<br />

ist gross. Bereits liegen 50 Bestellungen<br />

vor. Und mittelfristig will Marenco<br />

<strong>in</strong> Mollis pro Jahr bis zu 80 Stück<br />

des Helis herstellen. Zudem soll sich<br />

die amerikanische Sikorsky Aircraft<br />

Corporation laut e<strong>in</strong>em Bericht des<br />

Nachrichtenmagaz<strong>in</strong>s «Der Spiegel»<br />

für e<strong>in</strong>e Lizenzfertigung im Rüstungsbereich<br />

<strong>in</strong>teressieren.<br />

Bis zu 100 neue <strong>Arbeitsplätze</strong><br />

Marenco will <strong>in</strong> Mollis bis zu 100<br />

hochqualifizierte <strong>Arbeitsplätze</strong> schaffen.<br />

E<strong>in</strong>ige davon, wenn auch im Ausland,<br />

hat sie schon. So s<strong>in</strong>d laut «Spiegel»<br />

rund e<strong>in</strong> Dutzend Mitarbeiter e<strong>in</strong>er<br />

Tochter des europäischen Luftfahrt-<br />

und Rüstungsriesen EADS zur<br />

Marenco-Filiale im Münchner Vorort<br />

Höhenkirchen-Siegertsbrunn «übergelaufen».<br />

<strong>Die</strong> «Überläufer» s<strong>in</strong>d spezialisiert<br />

auf die Neuzulassung von<br />

Helis bei der europäischen Agentur<br />

für Flugsicherheit.<br />

Auch an Geld fehlt es der Firma<br />

Marenco offenbar nicht. H<strong>in</strong>ter dem<br />

Heli-Projekt steht Multimilliardär<br />

Alexander Mamut. In den 1990er-<br />

Jahren war der Magnat Berater der<br />

russischen Regierung unter Boris Jelz<strong>in</strong><br />

und e<strong>in</strong> Freund von Jelz<strong>in</strong>s Tochter<br />

Tatjana Djatschenko.<br />

«Gegen Gigantismus gerüstet»<br />

Grass will den Widerstand gegen<br />

Olympische W<strong>in</strong>terspiele <strong>in</strong> Graubünden<br />

oder <strong>in</strong> der Schweiz aufrecht erhalten.<br />

Bei Kandidaturen für Spiele <strong>in</strong><br />

den Jahren 2026 oder 2030 «s<strong>in</strong>d wir<br />

im Olympiawiderstand schweiz- und<br />

alpenweit gegen den Gigantismus gerüstet»,<br />

schrieb das Komitee.<br />

Der Bündner Gewerbeverband hatte<br />

die Kandidatur erneut propagiert,<br />

weil er nach der Annahme der Zweitwohnungs-Initiative<br />

<strong>in</strong> Graubünden<br />

e<strong>in</strong>en eigentlichen E<strong>in</strong>bruch der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung befürchtet.<br />

Das Bündner Stimmvolk hatte die<br />

Olympia-Kandidatur für die Spiele im<br />

Jahr 2022 im letzten Jahr mit e<strong>in</strong>em<br />

Ne<strong>in</strong>-Anteil von 52,7 Prozent verworfen.<br />

Sogar 77 Prozent hatten bei<br />

der vorletzten Abstimmung im März<br />

1980 <strong>in</strong> Graubünden ne<strong>in</strong> zu Olympischen<br />

W<strong>in</strong>terspielen gesagt. (sda)<br />

Glarus Süd saniert<br />

<strong>in</strong>stabilen Risichopf<br />

Um den Risichopf <strong>in</strong> Elm vor<br />

weiteren Rutschen zu schützen,<br />

hat die Geme<strong>in</strong>de Glarus Süd<br />

e<strong>in</strong>e Sanierung geplant. <strong>Die</strong>se<br />

kostet 67 500 Franken.<br />

Je e<strong>in</strong> Jodel für jedes Jahrzehnt<br />

Am Sonntag hat das Heimatchörli<br />

mit Jodelformationen<br />

aus der ganzen Schweiz se<strong>in</strong><br />

50-jährige Bestehen gefeiert.<br />

Das Ländlertrio Echo vom<br />

Schilt bot die Rahmenmusik.<br />

Von Jessica Loi (text und bild)<br />

Ennenda. – Das Heimatchörli Ennenda<br />

machte es sich vor 50 Jahren zur<br />

Aufgabe, Jodeln als Brauchtum und<br />

die damit verbundene Folklore zu<br />

pflegen und weiterzugeben.<br />

Das Jubiläum feierte das Heimatchörli<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr mit verschiedenen<br />

Veranstaltungen und e<strong>in</strong>em neuem<br />

Tonträger, der mit experimentellen<br />

Liedern wie zum Beispiel solchen<br />

mit Dudelsack von der Offenheit des<br />

Chörlis zeugt.<br />

Zum Beispiel die Schüpferi-Meitli: Fünf Jodelformationen aus der ganzen<br />

Schweiz überbr<strong>in</strong>gen dem Heimatchörli die besten Wünsche zum Jubiläum.<br />

Querschnitt durch Schweizer Jodel<br />

Auf den Sonntag lud das Heimatchörli<br />

nun <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>dehaussaal zum<br />

Jubiläumskonzert e<strong>in</strong>. Der ganze Saal<br />

war mit Gästen gefüllt. Und die fünf<br />

Jodlerformationen aus verschiedenen<br />

Regionen haben praktisch e<strong>in</strong>en<br />

Querschnitt durch den Schweizer Jodel<br />

gegeben. Mit dabei waren der Jodlerklub<br />

Hasle-Rüegsau aus dem Bernbiet,<br />

das Bergwalderchörli Enggenhütten<br />

aus der Ostschweiz, die Engelberger<br />

Jodlergruppe Titlis aus der<br />

Zentralschweiz, aus der Nordschweiz<br />

die Schüpferi-Meitli mit ihrem Akkordeonist<br />

und aus dem Glarnerland natürlich<br />

das Heimatchörli Ennenda und<br />

se<strong>in</strong> «K<strong>in</strong>d», das Ch<strong>in</strong>derjodelchörli.<br />

Sie alle ermöglichten mit ihren regionalen<br />

Liedern und Juchzern e<strong>in</strong> vierstündiges<br />

Jodelerlebnis, das tief <strong>in</strong>s<br />

Herz g<strong>in</strong>g. <strong>Die</strong> grossartige Akustik, die<br />

der Saal bot, hat nicht wenig dazu beigetragen.<br />

Das Heimatchörli wurde<br />

von se<strong>in</strong>en Jodelfreunden, se<strong>in</strong>en<br />

Gästen und verschiedenen Vertretungen<br />

offizieller Stellen mit dankenden<br />

Worten beglückwünscht.<br />

FRAGE DES TAGES<br />

Sollen für Volks<strong>in</strong>itiativen höhere<br />

H ürden gelten?<br />

(Stand: 18 Uhr, Anzahl Stimmen: 206)<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Inserat<br />

Ja 40%<br />

Ne<strong>in</strong> 59%<br />

Weiss nicht 1%<br />

<strong>Die</strong> heutige Frage:<br />

Wird die Churer<strong>in</strong> Maude Federspiel am<br />

nächsten Samstag die neue Miss Schweiz?<br />

Stimmen Sie heute bis 18 Uhr ab im Internet<br />

unter: www.suedostschweiz.ch/umfragen<br />

Bahnhofstrasse 13<br />

8750 Glarus<br />

PETER VON ROTZ GLARUS AG<br />

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Telefon 055 645 31 31<br />

Fax 055 645 31 30<br />

Glarus Süd. –Am 3.August hat sich<br />

beim Risichopf <strong>in</strong> Elm e<strong>in</strong> Rutsch ereignet,<br />

dem Ste<strong>in</strong>schläge folgten. Gefährdet<br />

seien die darunter liegenden<br />

landwirtschaftlichen Liegenschaften<br />

und im W<strong>in</strong>ter die Skiabfahrt der<br />

Sportbahnen, teilt die Geme<strong>in</strong>de Glarus<br />

Süd mit. Der <strong>in</strong>stabile Bereich wurde<br />

sofort abgeholzt, und <strong>in</strong> die darunter<br />

liegende Skitraverse wurden ganze<br />

Bäume samt Ästen als Schutzpalisade<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geflogen. Im danach erstellten<br />

Sanierungskonzept e<strong>in</strong>igten<br />

sich die Fachleute darauf, e<strong>in</strong>en sogenannten<br />

Abtrag von Fels und Schuttmaterial<br />

durchzuführen.<br />

Weil die Sanierung dr<strong>in</strong>gend ist, haben<br />

alle Nutzniesser der Massnahme<br />

und dem Kostenteiler zugestimmt,<br />

Glarus Süd hat e<strong>in</strong>em Bruttokredit<br />

von 67 500 Franken. (mitg)<br />

Jetzt aktuell:<br />

Plissee<br />

www.vonrotzag.ch<br />

peter@vonrotzag.ch

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