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Reisetagebuch USA 2014

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<strong>Reisetagebuch</strong> unserer Rundreise<br />

durch den Westen der <strong>USA</strong><br />

vom 30. Juli bis 19. August <strong>2014</strong><br />

<br />

1


Inhaltsverzeichnis:<br />

Einleitung ................................................................................................................ 5 <br />

Reisedaten .............................................................................................................. 7 <br />

Dienstag, 29. Juli <strong>2014</strong> (Der Tag vor der Abreise) ..................................................... 11 <br />

Tag 1: Mittwoch, 30. Juli <strong>2014</strong> (Die Anreise) ........................................................... 13 <br />

Tag 2: Donnerstag, 31. Juli <strong>2014</strong> (Fahrt zum Joshua Tree Nationalpark) ..................... 17 <br />

Tag 3: Freitag, 01. August <strong>2014</strong> (Vom Joshua Tree Nationalpark nach Kingman) ......... 23 <br />

Tag 4: Samstag, 02. August <strong>2014</strong> (Von Kingman zum Grand Canyon) ........................ 29 <br />

Tag 5: Sonntag, 03. August <strong>2014</strong> (2. Tag am Grand Canyon) .................................... 39 <br />

Tag 6: Montag, 04. August <strong>2014</strong> (Vom Grand Canyon zum Monument Valley) ........... 45 <br />

Tag 7: Dienstag, 05. August <strong>2014</strong> (Vom Monument Valley nach Page) ....................... 51 <br />

Tag 8: Mittwoch, 06. August <strong>2014</strong> (Lake Powell und Antelope Canyon) ..................... 59 <br />

Tag 9: Donnerstag, 07. August <strong>2014</strong> (Von Page zum Zion Nationalpark) .................... 65 <br />

Tag 10: Freitag, 08. August <strong>2014</strong> (Vom Zion Nationalpark nach Las Vegas) ................. 75 <br />

Tag 11: Samstag, 09. August <strong>2014</strong> (2. Tag in Las Vegas) ........................................... 85 <br />

Tag 12: Sonntag, 10. August <strong>2014</strong> (Von Las Vegas nach Bishop) ................................ 93 <br />

Tag 13: Montag, 11. August <strong>2014</strong> (Von Bishop zum Yosemite Nationalpark) .............. 97 <br />

Tag 14: Dienstag, 12. August <strong>2014</strong> (2. Tag im Yosemite Nationalpark) ..................... 105 <br />

Tag 15: Mittwoch, 13. August <strong>2014</strong> (Vom Yosemite NP nach San Francisco) ............ 111 <br />

Tag 16: Donnerstag, 14. August <strong>2014</strong> (2. Tag in San Francisco) .............................. 115 <br />

Tag 17: Freitag, 15. August <strong>2014</strong> (3. Tag in San Francisco) ..................................... 125 <br />

Tag 18: Samstag, 16. August <strong>2014</strong> (Von San Francisco zum Highway #1) ................. 137 <br />

Tag 19: Sonntag, 17. August <strong>2014</strong> (Vom Kirk Creek Campground nach Carpinteria) .. 145 <br />

Tag 20: Montag, 18. August <strong>2014</strong> (Von Carpinteria nach Los Angeles) .................... 153 <br />

Tag 21: Dienstag, 19. August <strong>2014</strong> (Rückflug) ....................................................... 159 <br />

Resümee der Reise .............................................................................................. 163 <br />

<br />

3


Einleitung <br />

Bereits seit vielen Jahren hatte ich den Wunsch, einmal nach Amerika zu<br />

reisen. Früher war mein großer Traum, quer durch die <strong>USA</strong> mit dem<br />

Motorrad zu fahren. Inzwischen hat man Familie, eine Frau, die das nicht<br />

mitmacht und auch sonst andere Interessen. Trotzdem hatte mich dieser<br />

Gedanke nie losgelassen. Erzählungen von Freunden, die dieses Land<br />

(teilweise bereits mehrfach) besucht haben (unter anderem Herby mit<br />

seinem tollen <strong>Reisetagebuch</strong>), bestärkten diesen Wunsch immer mehr.<br />

So fassten wir, Sabine und ich, im Sommer 2013 den Beschluss, das<br />

Ganze anzupacken.<br />

Die Wahl zwischen Auto, Bus und Wohnmobil war sehr schnell gefallen.<br />

Eine Busreise kam für uns beide auf keinen Fall in Frage, sodass wir uns<br />

für ein Wohnmobil entschieden haben – nicht zuletzt auch auf Empfehlung<br />

von Ronnie und Annette.<br />

Als Reiseveranstalter haben wir Canusa ausgesucht, was im Nachhinein<br />

auch eine gute Wahl war.<br />

Nachdem wir beide sehr früh unsere Urlaubsanträge stellen und auch vom<br />

Arbeitgeber genehmigen lassen mussten, stand bedingt durch meinen<br />

Betriebsurlaub auch der Reisezeitraum Ende Juli / Anfang August fest.<br />

Nach langem Suchen im Internet nach günstigen Flügen entschieden wir<br />

uns für einen Flug von Luxemburg mit Zwischenstopp in London nach Los<br />

Angeles.<br />

<br />

5


Reisedaten <br />

Hinflug am Mittwoch, den 30.07.<strong>2014</strong> um 11:45 Uhr.<br />

Landung in London um 12:05 Uhr und Weiterflug nach Los Angeles um<br />

14:00 Uhr mit Landung um 17:15 Uhr (Zeitunterschied Deutschland – Los<br />

Angeles 9 Stunden)<br />

Erste Übernachtung im Hotel Airport Hilton & Towers. Übernahme<br />

Wohnmobil von Cruise America am 31.07.<strong>2014</strong>. Wir haben Early Bird<br />

gebucht, somit war der Transfer vom Hotel zur Vermietstation und bei<br />

Abreise wieder zurück geregelt.<br />

Rückflug am Dienstag, den 19.08.<strong>2014</strong> um 15:40 Uhr.<br />

Landung in London am Mittwoch, den 20.08.<strong>2014</strong> um 10:00 Uhr und<br />

Weiterflug nach Luxemburg um 15:45 Uhr mit Landung um 18:05 Uhr.<br />

Ursprünglich sollte der Rückflug von LA erst um 19:45 Uhr starten, was<br />

keine 6 Stunden Wartezeit in London bedeutet hätte, aber die Flugzeiten<br />

wurden kurz nach der Buchung geändert.<br />

Im Internet bin ich dann irgendwann auf das Reiseforum<br />

www.womo-abenteuer.de<br />

für <strong>USA</strong>-Wohnmobilreisen gestoßen. Hier bekam ich wertvolle Anregungen<br />

und Tipps für Ziele, Streckenplanung, Campgrounds und vieles mehr, was<br />

mir bei der Planung eine sehr gute Hilfe war.<br />

<br />

7


Ziele, die ich auf jeden Fall in meiner Planung haben wollte, waren:<br />

• Grand Canyon<br />

• Monument Valley<br />

• Antelope Canyon<br />

• Las Vegas<br />

• Yosemite Nationalpark<br />

• Highway # 1<br />

• San Francisco<br />

Als weitere Wünsche haben sich - insbesondere nach längerem Lesen im<br />

Forum - folgende Ziele herauskristallisiert:<br />

• Joshua Tree Nationalpark<br />

• Zion Nationalpark<br />

• Bryce Canyon<br />

• Arches Nationalpark<br />

• Mesa Verde<br />

• Capitol Reef Nationalpark<br />

• Hoover Staudamm<br />

Die erste Planung schloss auch einige der o.a. Wünsche mit ein, bis auf<br />

Zion und Joshua Tree sind allerdings im Laufe der Planung alle auf der<br />

Strecke geblieben.<br />

<br />

8


Letztendlich war dies die endgültige Route:<br />

<br />

9


Bei einer geplanten Gesamtstrecke von 2308 Meilen, kam ich bei 13<br />

Fahrtagen auf eine mittlere Tagesleistung von rund 178 Meilen.<br />

Ich war schon gespannt, wie die Reise verlaufen wird, insbesondere war<br />

ich mir nicht so sicher, ob einzelne Etappen nicht vielleicht zu lang sind und<br />

das Ganze in Stress endet. Besonders die Empfehlungen im Forum<br />

lauteten durchweg, meine Route noch mehr zu kürzen.<br />

Dagegen stand mein Interesse, sämtliche Ziele, die ich auf jeden Fall<br />

sehen wollte, auch mit in die Route einzubinden.<br />

Weiterhin hatte ich langsam auch Bedenken bei der Wahl der<br />

Campgrounds, die teilweise wenig bis keinen Komfort hatten.<br />

Insbesondere Joshua Tree als erstes Etappenziel liegt zwar wunderschön<br />

in einer Felsenlandschaft, allerdings ist es da im Sommer teilweise über<br />

40° heiß, und es gibt nix außer einem Plumpsklo. Hoffentlich macht Sabine<br />

das alles mit.<br />

Das Buchen verschiedener Campgrounds in den Nationalparks Anfang<br />

<strong>2014</strong> war oft schon recht spannend. Besonders Yosemite Nationalpark ist<br />

meist innerhalb weniger Minuten ausgebucht. Wir konnten dann aber doch<br />

einen Platz bekommen (allerdings nur, weil Sabine und ich gleichzeitig an<br />

zwei Rechnern unter zwei verschiedenen Anmeldenamen versucht haben,<br />

unseren Platz zu reservieren).<br />

Die letzten Wochen vor Abreise zogen sich dann wie Gummi. Ich war<br />

seltener im Internet unterwegs und wollte einfach nur, dass es endlich<br />

losgeht.<br />

Mein letzter Arbeitstag war Dienstag, der 29. Juli, ein Tag vor Abflug.<br />

Sabine hatte glücklicherweise bereits am Freitag zuvor ihren letzten Tag in<br />

der Klostermühle, sodass sich der Stress mit Packen einigermaßen in<br />

Grenzen hielt.<br />

Dann war es soweit. Der langersehnte Urlaub war da!<br />

<br />

10


Dienstag, 29. Juli <strong>2014</strong> <br />

Der Tag vor der Abreise<br />

Feierabend! Endlich Urlaub.<br />

Sabine hatte ja bereits ihren letzten Arbeitstag am Freitag und meiner war heute.<br />

Auf dem Heimweg noch beim Hühner-Fred Hähnchen, Pommes und Salat gekauft<br />

und gemütlich zu Abend gegessen. Die obligatorischen Telefonate sind auch<br />

bereits erledigt. Jetzt noch zu Susi und Ulli den Haustürschlüssel vorbeibringen<br />

und die letzten Vorbereitungen für morgen treffen.<br />

So gegen 6:00 Uhr wollen wir los. Fahrt nach Luxemburg zum Hotel NH, wo wir<br />

unser Auto für die ganze Zeit parken und von dort mit dem Shuttle zum<br />

Flughafen.<br />

11:45 Uhr geht der Flieger nach London und von dort nach LA.<br />

Das Abenteuer kann beginnen!<br />

<br />

11


Tag 1: Mittwoch, 30. Juli <strong>2014</strong> <br />

Die Anreise<br />

Münchweiler, 6:16 Uhr, 18,5 Grad, die Frisur sitzt. Wir kommen (fast) pünktlich<br />

weg. Unterwegs regnet es in Strömen, und es ist sehr nebelig. Na hoffentlich ist es<br />

in Luxemburg besser, denken wir.<br />

Später klart es auf, und es hört auch auf zu regnen. Plötzlich stehen wir ca. 15 km<br />

vor dem Flughafen in einem Stau. Das kann jetzt nicht wahr sein! Hinter uns<br />

kommt auch schon die Feuerwehr, und es bildet sich eine Gasse. Glücklicherweise<br />

können wir die Unfallstelle passieren und kommen nur ca. 1/2 Stunde später als<br />

geplant zum Hotel.<br />

Zum Flughafen könnten wir fast laufen. Da wir aber mal wieder viel zu viel<br />

Gepäck dabei haben, sind wir dankbar, dass der Shuttlebus uns fährt.<br />

Erst mal die Koffer loswerden und lecker frühstücken. Wir haben immer noch 2<br />

Stunden Zeit bis zum Abflug.<br />

<br />

13


Flug nach LA<br />

Hat alles super gut geklappt. Wir sitzen jetzt im Flieger nach LA, nachdem wir ca.<br />

15 Minuten früher in London gelandet sind.<br />

Fahrt vom Terminal 1 zum Terminal 3 mit dem Bus dauerte nur ca. 10 Minuten.<br />

Noch ein kurzer Sicherheitscheck am Gate und wir konnten in den Flieger.<br />

Wenn alles so weitergeht, können wir zufrieden sein.<br />

<br />

14


Ankunft in LA<br />

Wir sind einige Minuten früher als geplant gelandet. Der Flug war zwischendurch<br />

etwas holperig, aber im Großen und Ganzen ok. Bei der Zollkontrolle dann eine<br />

riiiieeeeesige Schlange. Über eine Stunde dauert es, bis wir an der an der Reihe<br />

sind. Dann noch einige Fragen über unseren Grund der Reise, wo wie hinfahren<br />

etc. und die obligatorischen Fingerprints und Fotos, und wir sind durch.<br />

Ab zum Gepäckband. Obwohl wir bereits über 1 1/2 Stunden hier sind, ist unserem<br />

Flug noch kein Gepäckband zugeordnet. Auf einmal sehen wir andere Passgiere<br />

unserer Maschine mit ihren Koffern. Schnell finden wir das Band, das inzwischen<br />

fast völlig leer ist. Ein Mitarbeiter räumt bereits die letzten Koffer vom Band und<br />

stellt sie auf den Boden. Da steht auch bereits unser Koffer, aber nur einer!!!!<br />

Wir sehen uns schon zum Schalter für verloren gegangenes Gepäck laufen, als<br />

doch noch zwei letzte Koffer über das Band rollen. Und tatsächlich, einer der<br />

beiden ist unserer.<br />

Wir gehen zum Ausgang und stehen wieder in einer Schlange. Nochmals<br />

Passkontrolle, dann haben wir es geschafft.<br />

Der Platz, an dem die Shuttlebusse abfahren, ist schnell gefunden. Mit dem Bus<br />

zum Hotel dauert ca. 15 Minuten. Beim Einchecken ist es 7:30 pm, wir waren jetzt<br />

23 Stunden unterwegs. Unser Zimmer im Airport Hilton & Towers ist sehr schön,<br />

hat aber keinen Balkon. Schlecht für Raucher.<br />

Jetzt noch was essen (Fastfood) und dann ab ins Hotel. Dort im WLAN die<br />

Simkarte für’s Internet freigeschaltet. Allerdings kann man die Karte nicht als<br />

Hotspot nutzen, ist vom Betreiber gesperrt. Wir werden dann wohl nur die<br />

öffentlichen Wifi-Bereiche nutzen können. Na ja, ich rufe vielleicht morgen mal da<br />

an, ob nicht doch was zu machen ist.<br />

Ich glaube, der Jetlag hat zugeschlagen, wir können beide kaum schlafen. Also<br />

nutze ich die Zeit und schreibe diesen Blogeintrag.<br />

Inzwischen ist es 3:57 Uhr. Vielleicht bekomme ich ja doch noch ein bisschen<br />

Schlaf.<br />

<br />

15


Tag 2: Donnerstag, 31. Juli <strong>2014</strong> <br />

Fahrt zum Joshua Tree Nationalpark<br />

Nach einer recht schlaflosen Nacht gehen wir frühstücken (schon wieder Fastfood).<br />

Um 9:00 Uhr sollen wir von Cruise America abgeholt werden. Der Fahrer ist schon<br />

um viertel vor 9 da, wartet aber noch auf weitere Passagiere. Wie sich dann nach<br />

einer halben Stunde herausstellt, gibt es die aber gar nicht, und er fährt uns alleine<br />

zur Vermietstation.<br />

Hier dürfen wir endlich unser Zuhause für die nächsten 3 Wochen in Empfang<br />

nehmen. Vom zuerst angebotenen Fahrzeug sind wir nicht sonderlich begeistert<br />

(Rost an der Stoßstange, defekte Anschlüsse am Heck, 150.000 Meilen auf dem<br />

Buckel). Wir bitten um ein anderes Fahrzeug, der Wunsch wird uns gewährt. Die<br />

Wohnmobile sind alle aus Baujahr 2010, unseres ist also auch nicht mehr das<br />

neueste, es macht aber insgesamt einen besseren Eindruck. Nach einer kurzen (!)<br />

Einweisung stellen wir fest, dass es keinen Stauraum für Koffer gibt. Also packen<br />

wir aus, um 3 unserer 4 Koffer in der Vermietstation zu lassen. Einen kleinen<br />

Trolli behalten wir bei uns, weil wir einen Koffer brauchen, wenn wir in Las Vegas<br />

für 2 Nächte ins Hotel gehen.<br />

<br />

17


Mit einem angeblich viertel vollen Tank fahren wir unserem ersten Ziel entgegen.<br />

Tachostand 106.925 Meilen.<br />

<br />

18


Nach ca. 40 Meilen geht jedoch schon die Reservelampe an, und wir haben bis zu<br />

diesem Zeitpunkt noch keine einzige Tankstelle gesehen. Ich bin sowieso ein<br />

bisschen angespannt. Ich muss mich nicht nur an das Fahrzeug gewöhnen, sondern<br />

auch noch auf einer bis zu siebenspurigen Interstate mitten in Los Angeles, auf der<br />

rechts und links überholt wird, und mit dem rasanten amerikanischen Fahrstil<br />

zurechtfinden.<br />

Wir fahren irgendwo von der Interstate ab, in der Hoffnung eine Tankstelle zu<br />

finden. Langsam kommt Panik auf. Glücklicherweise finden wir eine, nur wie geht<br />

das in Amerika mit dem Tanken?? Nachdem mir zwei hilfsbereite Amerikaner<br />

erklärt haben wie das funktioniert, ist der Tank wieder voll und es geht weiter<br />

Richtung Walmart zum ersten Einkauf. Das Ganze dauert fast 3 Stunden, ist halt<br />

alles völlig anders als bei uns in Deutschland. Zum Abendessen planen wir Steaks<br />

vom Grill, Salat und Brötchen.<br />

Dann zum Joshua Tree Nationalpark.<br />

<br />

19


Hier ein Foto unserer Side 11 auf dem Jumbo Rocks Campground:<br />

<br />

20


Aus dem Grillen wird dann doch nix, weil wir nicht wussten, wohin mit dem Grill<br />

und der Holzkohle in dem kleinem Wohnmobil. Also ab mit dem Fleisch in die<br />

Pfanne, mit dem Ergebnis, dass der Rauchmelder Alarm schlägt. Rauchmelder<br />

abhängen und schon ist Ruhe.<br />

<br />

21


Der Sonnenuntergang ist wunderschön, dafür müssen wir jetzt im Stockdunkeln zu<br />

Abend essen.<br />

Ich glaube nicht, dass wir die Küche noch oft benutzen werden.<br />

22:30 Uhr: Wir sind beide total müde und machen uns so langsam bettfertig.<br />

Ab morgen fällt Schminken übrigens aus.<br />

<br />

22


Tag 3: Freitag, 01. August <strong>2014</strong> <br />

Vom Joshua Tree Nationalpark nach Kingman<br />

Wir haben in dieser Nacht beide ganz gut geschlafen. Morgens frühstücken wir<br />

und fahren bereits gegen 8:00 Uhr los, Tachostand 107.094 Meilen.<br />

<br />

23


Schon nach einigen Minuten der erste Stopp am Skull-Rock. Der Felsen sieht aus<br />

wie ein Totenkopf. Leider muss ich gegen die Sonne fotografieren, sodass es kein<br />

besonders gutes Bild wird.<br />

Noch einen kurzen Abstecher zum Arch-Rock und dann los in Richtung Kingman.<br />

<br />

24


Die folgenden Meilen führen durch eine menschenleere Gegend über Straßen, wie<br />

man sie nur aus dem Fernsehen kennt. Meilenweit nur geradeaus, atemberaubend.<br />

Tachostand 107.256 Meilen , Gegen 12:15 Uhr der nächste Tankstopp kurz vor<br />

Lake Havasu, 23,4 Gallonen. Der Tank ist schon wieder dreiviertel leer. Mann, die<br />

Kiste säuft ja wie ein Loch.<br />

Kurzer Halt in Lake Havasu und Besichtigung der London Bridge.<br />

<br />

25


Es sind über 40 Grad im Schatten, wenig Wind. Eigentlich dachten wir, wir<br />

könnten hier irgendwo ein Eis essen, aber alles hat zu. Also geht es nach einem<br />

kurzen Imbiss noch ca. 60 Meilen weiter bis zum nächsten Campground in<br />

Kingman.<br />

Hier haben wir einen KOA-Campground mit etwas mehr Annehmlichkeiten<br />

(Duschen, kleiner Laden, Pool, Strom- und Wasseranschluss).<br />

Wir machen wieder Zwischenstopp in einem Walmart. Für uns ist es eine<br />

Katastrophe, in diesem Markt einzukaufen. Wir fanden das gestern schon so<br />

schlimm. Dieses Überangebot an Waren, das kunterbunte Durcheinander und die<br />

riesigen Packungsgrößen überfordern uns. Wir beschließen, in Zukunft nicht mehr<br />

in Walmarts einzukaufen. Sabine entdeckt einen anderen Supermarkt, Smith's.<br />

Hier ist alles viel besser. Auf Anhieb finden wir, was wir brauchen (inzwischen<br />

wissen wir auch, wo wir die Holzkohle unterkriegen). Wir beschließen zu grillen.<br />

Es gibt Hähnchensteaks, Kartoffelsalat und Baguette.<br />

Zurück zum Campground, und erst mal ab in den Pool. Ich mache den Grill an,<br />

während Sabine duschen geht. Es ist alles viel entspannter als gestern. Langsam<br />

weiß man, wie es geht.<br />

<br />

26


Wir wollen gerade anfangen zu essen, da zieht ein Sturm auf. Teller, Becher und<br />

Flaschen werden fast vom Tisch geweht. Also alles zusammenpacken und ab in<br />

das Wohnmobil.<br />

Schmeckt auch hier gut.<br />

Ich gehe duschen, Sabine macht den Abwasch. Später wird der Wind weniger, und<br />

wir können wieder draußen sitzen.<br />

Apropos "Langsam weiß man, wie es geht": unbegrenzte Wassermenge heißt aber<br />

nicht, dass man spülen kann wie zuhause. Irgendwann ist natürlich der<br />

Abwassertank voll, und das Spülwasser steht in der Dusche. Also mit der Schaufel<br />

alles in's Klo, weil da ist noch Platz.<br />

Ich glaub' morgen müssen wir dumpen, bevor wir über die Route 66 zum Grand<br />

Canyon fahren.<br />

<br />

28


Tag 4: Samstag, 02. August <strong>2014</strong> <br />

Von Kingman zum Grand Canyon<br />

Tachostand 107.332 Meilen.<br />

Nach dem ersten mal Dumpen fahren wir gegen 8:00 Uhr vom Campground in<br />

Kingman los in Richtung Grand Canyon.<br />

<br />

29


Zuerst regnet es noch, klart aber später auf. Die Wettervorhersage für die nächsten<br />

zwei Tage ist nicht besonders gut. So ein Mist, gerade für den Grand Canyon<br />

hatten wir uns schönes Wetter erhofft. Wir nehmen uns aber vor, das Beste daraus<br />

zu machen. Unser erstes Ziel ist die Route 66 und hier der Hackberry General<br />

Store.<br />

<br />

30


Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Überall stehen verrostete Autos rum.<br />

Was für ein geiler Schuppen! War früher scheinbar mal eine Tankstelle mit Bar<br />

und Shop und ist heute eher ein Museum. Leider ist der Laden geschlossen, als wir<br />

kommen. Wir schauen uns draußen um, machen jede Menge Fotos, als die Tür<br />

dann doch noch aufgeht.<br />

Natürlich müssen wir uns den Laden auch mal von innen ansehen. Kaum drin,<br />

kommen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Vollgestopft mit Originalen aus<br />

den 50er Jahren wie Plakate, Schilder, Fotos, Schallplatten etc.... Daneben gibt's<br />

auch jede Menge Souvenirs, Getränke und Kitsch.<br />

<br />

31


Wir kaufen zwei Route 66 T-Shirts und trinken einen Kaffee. Während wir uns<br />

alles ganz genau anschauen, läuft unser Frischwasser aus, weil wir auf einer<br />

Schräge geparkt haben.<br />

Ich fahre das Wohnmobil auf einen geraden Untergrund, und wir können in aller<br />

Ruhe weiter schauen.<br />

<br />

33


Weiter geht es in Richtung Seligman, unserem nächsten Zwischenziel auf dem<br />

Weg zum Grand Canyon.<br />

Ein ganz witziger Ort, allerdings voll auf Touristen gemacht. Ein Souvenirshop<br />

reiht sich an den nächsten. Trotzdem sehr schön und sehenswert.<br />

<br />

34


Wir fahren weiter zum Grand Canyon. Dazwischen schon wieder tanken: bei<br />

107.420 Meilen 14,28 Gallonen.<br />

Gegen 14:00 Uhr erreichen wir unser Ziel für die nächsten zwei Tage, den Mather<br />

Campground. Wieder ein ganz einfacher Campground ohne jeglichen Komfort,<br />

dafür wunderschön in einem Wald zwischen Bäumen gelegen. Sabine ist<br />

begeistert. Unwissend, was uns am Grand Canyon alles erwartet, fragt sie: „Und<br />

was machen wir jetzt 2 Tage hier im Wald?“<br />

Bei der Einfahrt in den Park erhalten wir "The Guide", die offizielle Parkzeitung<br />

mit vielen Infos über den Nationalpark. Wir setzen uns zusammen und planen, was<br />

wir alles machen wollen. Hier fahren 4 kostenlose Shuttle-Buslinien zwischen<br />

morgens 4:00 Uhr und abends 23:00 Uhr alle wichtigen Stationen sowie die<br />

einzelnen Aussichtspunkte an.<br />

Wir laufen zum Market-Plaza, um eine Kleinigkeit zu essen. Von dort über das<br />

Visitor-Center zum Rim.<br />

Der erste Blick in den Canyon verschlägt uns fast die Sprache.<br />

<br />

35


Atemberaubend schön! Obwohl das Wetter eher bescheiden ist, ist der Anblick<br />

überwältigend. Wie muss das bei schönem Wetter aussehen?<br />

Wir laufen weiter zum Mather View-Point und spazieren den Rim entlang.<br />

Inzwischen merkt auch Sabine, dass man hier einiges unternehmen kann und sich<br />

nicht nur im Wald aufhält.<br />

<br />

37


Dann wollen wir mit der blauen Linie noch mehrere Stationen fahren und gehen<br />

zur Haltestelle. Nachdem innerhalb von 20 Minuten zweimal Busse der<br />

orangefarbenen Linie halten, aber kein Bus der blauen Linie, stellen wir fest, dass<br />

wir an der falschen Haltestelle stehen. Mann, sind wir blöd. Also zurück zum<br />

Visitorcenter und den richtigen Bus nehmen.<br />

Wir steigen aus, und es fängt an zu regnen wie aus Eimern. Wir stellen uns unter,<br />

trinken was und warten erstmal ab. Als es weniger wird, fahren wir zurück zum<br />

Campground, nehmen Regenjacken und Rucksäcke mit und gehen wieder zum<br />

Market-Plaza Einkäufe machen. Klar, dass es jetzt nicht regnet, wenn wir<br />

Regenjacken dabei haben.<br />

Eigentlich hatten wir vor heute zu grillen, doch daraus wird wegen des Regens<br />

allerdings nichts. Da uns der Hotdog von heute Nachmittag noch schwer im Magen<br />

liegt, begnügen wir uns mit einem kalten Abendessen.<br />

<br />

38


Tag 5: Sonntag, 03. August <strong>2014</strong> <br />

2. Tag am Grand Canyon<br />

Als wir morgens in aller Früh aufwachen, regnet es wieder. Wir besprechen, was<br />

wir alles unternehmen wollen und frühstücken zuerst einmal. Der Regen wird<br />

stärker, und wir sehen uns schon den ganzen Tag im Wohnmobil sitzen. Geht<br />

natürlich gar nicht. Also beschließen wir, auf jeden Fall zum Rim zu gehen und<br />

dort zu wandern. Wir haben ja beide Regenjacken eingepackt, nur leider hat Sabine<br />

die Kapuze abgemacht - schön blöd! Na dann nimmt sie halt eine Kappe mit.<br />

Wir packen uns was zu essen und zu trinken ein und laufen los. Inzwischen hat es<br />

aufgehört zu regnen. Wir fahren mit der orangefarbenen Linie zum Visitorcenter<br />

und wandern von dort den Rim entlang zum "South Kaibab Trailhead" (ca. 3,8<br />

km).<br />

Dort besteht die Möglichkeit, in den Canyon abzusteigen, was wir auch tun.<br />

Schnell merken wir, dass man die Strecke, die man hinunterläuft, ja auch mal<br />

irgendwann wieder hochlaufen muss. So beschließen wir, recht bald wieder<br />

umzukehren.<br />

War trotzdem schön, mal im Canyon gewesen zu sein.<br />

<br />

39


Wir fahren weiter zum Yaki Point, machen einen kurzen Stopp und dann wieder<br />

zurück zum Visitorcenter. Unser Plan sieht vor, einige Abschnitte des westlichen<br />

Grand Canyons zu besichtigen. Wir wandern vom Village Route Transfer über den<br />

Trailview Overlook zum Maricopa Point.<br />

Dort fängt es mal wieder richtig an zu regnen. Wir wollen mit dem Bus<br />

zurückfahren, nur auf die gleiche Idee kommen viele andere Wanderer auch. Statt<br />

ewig im Regen zu warten, können wir auch laufen -denken wir- und gehen weiter<br />

zum Powell Point. Hier klappt es dann besser mit dem Bus und wir fahren zurück<br />

zum Ausgangspunkt.<br />

Inzwischen haben wir uns entschieden, mit der lilafarbenen Linie zum Imax-Kino<br />

zu fahren, welches außerhalb des Parks liegt. Dort schauen wir uns einen Film über<br />

den Grand Canyon an, der uns total begeistert. In der näheren Umgebung gibt es<br />

einige Restaurants (mal kein Fastfood), und wir beschließen, dort zu Abend zu<br />

essen.<br />

Als wir aus dem Kino herauskommen, zeigen sich bereits die ersten Wolkenlücken<br />

und Sabine schlägt (glücklicherweise) vor, unseren Plan zu ändern und die<br />

unterbrochene Wanderung fortzusetzen. Steak essen können wir auch ein anderes<br />

Mal.<br />

Wir fahren also wieder zurück zum Visitorcenter, steigen um in die blaue Linie<br />

und fahren wieder zum Village Route Transfer. Inzwischen scheint tatsächlich die<br />

<br />

40


Sonne, und endlich dürfen wir den Grand Canyon in seiner ganzen Pracht<br />

bewundern. Wir sind sprachlos!<br />

<br />

41


Wir sind beide total begeistert. Der Tag ist gerettet. Wir fahren mit der roten Linie<br />

bis ans Ende zum Hermits Rest und von dort zurück zum Pima Point. Wir schießen<br />

ein Foto nach dem anderen. Je nach Standort und Blickwinkel sieht der Canyon<br />

immer wieder anders aus.<br />

<br />

42


Wir fahren weiter mit dem Bus zum Powell Point, um noch den Rest der<br />

unterbrochenen Wanderung vom Morgen zu laufen. Über Hopi Point laufen wir<br />

zum Mohavi Point, um uns hier den Sonnenuntergang anzusehen. Leider ziehen<br />

wieder Wolken auf, sodass daraus nichts wird.<br />

<br />

43


Wir steigen in den Bus, um zurückzufahren. Der Bus ist schon angefahren, als ein<br />

Mann winkend angelaufen kommt und den Bus anhält. Da scheint jemand<br />

irgendwas vergessen zu haben. Wir können es kaum glauben, aber was er in der<br />

Hand hält, ist Sabine's Handy. Das hat sie wohl liegen lassen, als sie sich die Weste<br />

aus dem Rucksack geholt hat. Mann, haben wir heute Glück!<br />

Wir wollen dann noch auf dem Market Plaza was essen, aber da ist eine riesen<br />

Schlage an der Theke. So beschließen wir, uns irgendein Fertiggericht zu kaufen<br />

und es in der Mikrowelle heiß zu machen. Am Wohnmobil angekommen, stellen<br />

wir fest, dass die Mikrowelle ja mit Strom läuft, wir keinen Stromanschluss haben<br />

und es zu spät ist, den Kompressor noch laufen zu lassen. Gut, dass wir für alle<br />

Fälle Spaghetti mit Tomatensauce haben, die wir uns jetzt noch kochen.<br />

Inzwischen ist es 22:30 Uhr, und draußen regnet es wieder in Strömen.<br />

Wir sind beide ziemlich fertig aber total glücklich, dass wir diese grandiose<br />

Landschaft bewundern durften.<br />

<br />

44


Tag 6: Montag, 04. August <strong>2014</strong> <br />

Vom Grand Canyon zum Monument Valley<br />

Unsere Fahrt geht in Richtung Ostausgang des Grand Canyon National Parks. Auf<br />

dem Weg haben wir noch zwei Stopps geplant: einmal am Grand View Point und<br />

einmal am Desert View Point. Beide Aussichtspunkte sind - auch weil das Wetter<br />

heute super ist - grandios.<br />

<br />

45


Bereits einige Meilen später verlassen wir den Nationalpark. Vorbei an<br />

Landschaften, die unwirklich und nicht von dieser Welt scheinen. Eigentlich<br />

wollten wir direkt zum Monument Valley durchfahren, müssen aber zwei weitere<br />

Fotostopps einlegen.<br />

<br />

46


Weil wir nicht wissen, wie die Tankstellensituation im Monument Valley ist,<br />

beschließen wir -trotz noch halbvollem Tank- einen weiteren Tankstopp<br />

einzulegen: Tachostand 107.578 Meilen, 16,6 Gallonen getankt.<br />

<br />

47


Wir müssen noch unseren Lebensmittelvorrat auffüllen (unter anderem auch Bier<br />

und Wein), stellen dann allerdings fest, dass wir bereits im Gebiet der Navajo-<br />

Indianer sind und hier schon allein der Besitz von Alkohol illegal ist.<br />

Super, mein Bier beim abendlichen Grillen kann ich dann ja wohl vergessen.<br />

Trinken wir halt unseren restlichen Rotwein, den wir als Cola tarnen.<br />

Das Monument Valley erreichen wir dann wegen der ungeplanten Zwischenstopps<br />

erst gegen 16:00 Uhr und beschließen, direkt zum Valley zu fahren. Auf dem Weg<br />

dahin stehen wir zuerst einmal ca. eine halbe Stunde in der Schlange an der Kasse.<br />

Wir zahlen unsere 20 Dollar Eintritt und gehen in's Visitorcenter und erkundigen<br />

uns nach Touren ins Valley hinein.<br />

Dort erfahren wir, dass es viel günstiger ist, die Touren nicht direkt hier zu buchen,<br />

sondern über Gouldings. Na prima, denken wir, genau da ist unser Campground,<br />

wären wir wohl besser gleich dorthin gefahren. Nach einigen Bildern vom<br />

Visitorcenter aus fotografiert, fahren wir zu unserem Campingplatz.<br />

<br />

48


Der Campground liegt abseits im Gebirge, bietet aber einigen Komfort: alle Plätze<br />

mit Strom, Wasser und Abwasser. Weiterhin gibt es Duschen, eine Laundry, einen<br />

Pool und einen Shop.<br />

<br />

49


Wir beschließen, die Sunrise-Tour zu buchen, die bereits um 05:15 Uhr Utah-Time<br />

startet (das heißt eine Stunde früher als wir es gewohnt sind, weil hier keine<br />

Sommerzeit ist).<br />

<br />

50


Tag 7: Dienstag, 05. August <strong>2014</strong> <br />

Sunrise Tour ins Monument Valley<br />

Um 04:30 Uhr klingelt der Wecker. Wir schlafen inzwischen im Wohnmobil wie<br />

die Murmeltiere. Naja, wir sind abends meist auch ziemlich platt. Wir können<br />

Ronnies und Annettes Erzählungen, wie gut man im Wohnmobil schläft, nur<br />

bestätigen.<br />

Jetzt nur schnell fertig machen (den Kaffee sparen wir uns) und ab zum Office, wo<br />

wir pünktlich um 05:10 Uhr abgeholt werden. Mit uns ist noch ein anderes Pärchen<br />

dabei. Wir holen noch 4 weitere Urlauber an der Lodge ab, sodass wir mit 8<br />

Personen und einem indianischen Guide bei völliger Dunkelheit ins Monument<br />

Valley starten.<br />

Zunächst geht es quer durchs Valley bei sternenklarem Himmel. Teilweise holpert<br />

es gewaltig. Die anderen schießen fleißig Fotos, ich spar' mir das, das wird bei dem<br />

Geschaukel eh nix.<br />

Irgendwann fängt es an zu dämmern, und wir halten auf einem Plateau. Ich frage<br />

mich noch, wie ich hier einen Sonnenaufgang sehen soll? Als es langsam immer<br />

heller wird, und die Felsen in ein wunderschönes Licht getaucht werden. Hier geht<br />

es nicht um einen Sonnenaufgang, sondern um das Spiel zwischen Licht und<br />

Schatten in den Felsen.<br />

<br />

51


Atemberaubend! (o.k. das Wort taucht ständig auf, aber so ist es nun mal.)<br />

<br />

52


Wir fahren bei immer höher steigender Sonne durchs Valley und machen noch<br />

mehrere Stopps. Der Fahrer erzählt zwischendurch Geschichten, von denen wir nur<br />

"Grandma said" und "Grandpa" verstehen.<br />

Scheinbar sind es Geschichten aus seiner indianischen Kindheit. Am Ende lachen<br />

alle, außer wir. Tja, soviel zu unseren Englischkenntnissen.<br />

<br />

53


Wir fahren zurück zum Campground und frühstücken zunächst einmal.<br />

<br />

54


Vom Monument Valley nach Page<br />

Wir packen zusammen und starten in Richtung Page. Tachostand 107.716 Meilen.<br />

Nach ein paar Minuten fällt mir ein, dass wir ja die Uhr wieder eine Stunde<br />

zurückstellen müssen, weil wir jetzt wieder nach Arizona fahren. Da ist ja noch<br />

Zeit für einen nicht geplanten Abstecher.<br />

Wir wenden und fahren noch ca. 22 Meilen in die entgegengesetzte Richtung bis<br />

zum Mexican Hat, ein Felsen, der aussieht wie ein Mexikanerhut.<br />

<br />

55


Hier wenden wir wieder und fahren nun endlich in Richtung Page. Dabei<br />

durchqueren wir erneut das Monument Valley.<br />

In Page haben wir wieder einen Campground mit allem Komfort. Langsam rieche<br />

ich wie ein Iltis und brauche dringend eine Dusche. Darauf Sabine "Was ist schon<br />

eine Dusche gegen diese Bilder?".<br />

Kurz vor Page biegen wir noch links ab zum Horseshoe Bend. Nach einer kurzen,<br />

aber anstrengenden Wanderung erreichen wir dieses Naturschauspiel. Hier fließt<br />

der Coloradoriver meanderförmig durch einen tiefen Canyon.<br />

<br />

56


Wow, fast wie die Saarschleife.<br />

In Page dann der nächste Tankstopp. Tachostand 107.899 Meilen, 25,8 Gallonen<br />

getankt.<br />

Langsam glaube ich, irgendjemand zapft uns während der Fahrt den Sprit ab.<br />

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich schon wieder vergessen habe, den<br />

Tankdeckel zu schließen.<br />

In Page müssen wir noch einkaufen. Gleich hinter der Tankstelle ein Walmart.<br />

Wollten wir zwar nicht mehr, aber ich glaube, die haben Bier. An der Kasse hängt<br />

ein Schild, dass Personen unter 21 Jahren keinen Alkohol kaufen dürfen und<br />

Personen bis 40 Jahre ihren Ausweis vorzeigen müssen.<br />

Na hoffentlich fragt sie nach meinem Ausweis, sage ich noch.<br />

Da eröffnet uns die Kassiererin, dass sie uns den Wein und das Bier nicht<br />

verkaufen darf, weil sie noch zu jung ist.<br />

Also müssen wir uns aufteilen, Sabine bleibt an der Kasse und zahlt die restlichen<br />

Lebensmittel, und ich packe den Wein und das Bier und laufe damit zum Liquor<br />

Store. Die spinnen doch, die Amis.<br />

Wir laden alles in das Wohnmobil und erreichen nach wenigen Meilen gegen 16:00<br />

Uhr den Wahweap Campground, direkt am Lake Powell. Site 3 in Loop C, ist so<br />

groß, da würden 4 von unseren Wohnmobilen hinpassen.<br />

<br />

57


Bei traumhaftem Wetter wird natürlich wieder gegrillt. Selbstgemachte Hamburger<br />

und die besten Spareribs, die wir je gegessen haben.<br />

Morgen steht eine geführte Tour in den Antelope Canyon sowie eine Bootstour auf<br />

dem Lake Powell auf unserem Programm.<br />

<br />

58


Tag 8: Mittwoch, 06. August <strong>2014</strong> <br />

Lake Powell und Antelope Canyon<br />

Heute Morgen stehe ich schon um 5:15 Uhr auf, um den Sonnenaufgang zu sehen.<br />

(Ich bin im Urlaub, warum tue ich mir das an?) Kamera schnappen und runter zum<br />

Strand. Ist ganz nett, aber jetzt auch nicht richtig toll.<br />

Wieder zurück zum Platz, aber Sabine schläft noch. Also vertreibe ich mir noch<br />

etwas die Zeit, bis sie wach ist.<br />

Langsam wird es schon richtig heiß. Während wir frühstücken, lassen wir die<br />

Klimaanlage im Wohnmobil laufen. Sabine fragt: "Können wir die laufen lassen,<br />

wenn wir nachher wegfahren?" Ich sage "besser nicht", darauf Sabine "So'n<br />

Quatsch, wir fahren ja mit dem Wohnmobil weg". Darauf ich wieder, "Klar, ich<br />

glaub', das Anschlusskabel wäre eh nicht lang genug". Wir machen uns fast in die<br />

Hosen vor Lachen.<br />

Wir fahren los in Richtung Antelope Canyon. Dort haben wir Glück und können<br />

sofort mit der nächsten Tour starten. Wir werden in Gruppen eingeteilt und auf die<br />

Autos verteilt. Alle sitzen auf der Ladefläche, nur wir dürfen vorne bei der<br />

Fahrerin einsteigen. Dann geht es los. Marley, unser Guide, sitzt ganz locker<br />

hinterm Steuer, einen Kaffeebecher in der linken Hand, während wir Richtung<br />

Canyon fahren. Wenn wir gedacht haben im Monument Valley war es schon<br />

holperig, dann werden wir jetzt eines Besseren belehrt.<br />

<br />

59


Die italienischen Teilnehmer auf der Ladefläche fangen an, Bonanza zu singen.<br />

Wir haben alle einen Mordsspaß.<br />

Dann gehen wir durch den Canyon. Es ist richtig voll, man kann nur schwer Fotos<br />

schießen, ohne dass Leute ins Bild laufen. Trotzdem ist es mal wieder<br />

beeindruckend, was die Natur hervorbringt. Es gelingen uns einige tolle Bilder.<br />

<br />

60


Das Ganze dauert etwa eine Stunde. Wir holpern zurück, und Marley trinkt ihren<br />

kalten Kaffee fertig.<br />

Danach fahren wir zum Glen Canyon Dam und besuchen das Visitorcenter. Da<br />

sehe ich, wie ein Japaner mit seiner Kamera sämtliche Fotos der dort hängenden<br />

Infotafeln abfotografiert. Vielleicht will er sich damit den Gang zu den einzelnen<br />

Sehenswürdigkeiten ersparen. Wir amüsieren uns köstlich.<br />

Wir fahren noch zum Scenic-Viewpoint, von wo man einen herrlichen Ausblick<br />

auf den Staudamm hat.<br />

Dann wird es Zeit zum Treffpunkt für unsere Bootstour auf dem Lake Powell zu<br />

fahren.<br />

Die Tour startet ganz in der Nähe unseres Campgrounds. Wir beeilen uns und<br />

bekommen noch einen Platz auf dem Oberdeck. Richtig gut finden wir, dass wir<br />

sämtliche Informationen über Kopfhörer bekommen. Hierbei kann man aus 7<br />

verschiedenen Sprachen wählen.<br />

Wir entscheiden uns für Deutsch.<br />

<br />

62


Die Tour ist richtig toll. Wir erhalten viele Infos über den Lake Powell und die<br />

Umgebung. Unter anderem fahren wir an dem Berg vorbei, der damals im Film<br />

"Die zehn Gebote" als Kulisse für den Berg Sinai diente. Beeindruckt hat uns auch,<br />

dass der Umfang des Lake Powells mit über 3.500 km größer ist, als die gesamte<br />

Westküste der <strong>USA</strong>.<br />

<br />

63


Morgen geht's weiter zum Zion Nationalpark.<br />

<br />

64


Tag 9: Donnerstag, 07. August <strong>2014</strong> <br />

Von Page zum Zion Nationalpark<br />

Wir fahren los bei einem Tachostand von 107.955 Meilen.<br />

Bereits nach ca. 22 Meilen machen wir den ersten Stopp. Wir wollen uns die<br />

Toadstool Hoodoos anschauen. Wir laufen auf dem gut ausgeschilderten Weg los,<br />

als wir nach ca. 800 m nicht mehr weiterkommen. Scheinbar gab es hier mal<br />

kürzlich einen Erdrutsch. Wieder ein paar Meter zurück und links den Hang hoch<br />

klettern, schon kann's weitergehen.<br />

<br />

65


Nach einigen Minuten erreichen wir dann unser Ziel. Diese Steinsäulen, auf denen<br />

Felsen balancieren, sehen schon großartig aus. Vor allem die unterschiedlichen<br />

Farben sind toll. Teilweise gibt es sogar innerhalb der Hoodoos verschiedene<br />

Farben. Es sieht aus, als sei man in einer anderen Welt.<br />

<br />

66


Wir wollen ein Foto mit Selbstauslöser machen. Also lege ich irgendwie die<br />

Kamera auf einen Felsen, und Sabine stellt sich an einen Hoodoo. Entfernung<br />

zwischen Kamera und Sabine etwa 20 m. Ich drücke ab und sprinte gleich los. Ich<br />

stelle mich gerade hin, da macht es "Klick". Gerade so geschafft.<br />

Wir genießen noch einige Minuten diese tolle Landschaft und machen uns auf den<br />

Rückweg.<br />

Plötzlich sehen wir zwischen den Felsen einen Regenschirm. Wer kommt uns<br />

entgegen? Mal wieder eine Japanerin mit Schirm, Handtasche und grünen Crogs,<br />

sieht schon komisch aus.<br />

<br />

67


Weiter geht es zum Zion Nationalpark. Wir machen kurzen Halt in Kanab zum<br />

Einkaufen. Wir haben den Eindruck, dass wir jetzt im Wilden Westen<br />

angekommen sind. Kurz vor der Einfahrt in den Nationalpark machen wir Rast in<br />

der Zion Mountain Trading Post. Wir essen eine American Pizza und trinken<br />

unsere erste Dr. Pepper.<br />

O.k. es wird mit Sicherheit auch unsere letzte sein.<br />

<br />

68


Wir passieren den Parkeingang und sind wieder in einer anderen Welt<br />

angekommen. Durch enge Kurven windet sich die Straße bergab. Über Serpentinen<br />

und zwei Tunnels fahren wir zwischen steil ansteigenden Bergen ins Tal.<br />

Wir bekommen mal wieder den Mund nicht zu vor lauter Staunen.<br />

Am Visitorcenter parken wir unser Wohnmobil und fahren mit dem Shuttlebus den<br />

Scenicdrive bis zum Temple of Sinawava. Eigentlich wollten wir alles selbst<br />

befahren, aber seit einigen Jahren ist diese Straße für private Fahrzeuge gesperrt<br />

und wird nur noch mit Shuttlebussen befahren.<br />

<br />

69


Wir laufen den Riverside Walk bis zum Ende, wo es in die Narrows übergeht. Ein<br />

befestigter Weg immer dem Virgin River entlang.<br />

<br />

70


Wieder zurück und mit dem Bus zum Big Bend. Hier kann man sehr gut die<br />

Wahrzeichen des Nationalparks sehen: Angels Landing und den Great White<br />

Throne.<br />

Am Haltepunkt Weeping Rock laufen wir zu den hängenden Gärten. Ein kurzer<br />

aber steiler Pfad führt hier zu überhängenden Felsen, von denen stetig Wasser läuft<br />

und aufgrund der immerwährenden Feuchtigkeit allerlei Pflanzen direkt an den<br />

Felsen wachsen. Durch den Vorhang aus ständigen Wassertropfen hat man einen<br />

phantastischen Blick ins Tal.<br />

<br />

71


Weiter geht es zu The Grotto. Von hier laufen wir bis zur Zion Lodge.<br />

<br />

72


Wir fahren mit dem Bus zurück zum Visitorcenter und mit dem Wohnmobil auf<br />

unseren Campground. Der ist großartig.<br />

Unsere Site liegt direkt am Fluss und ist riesig.<br />

<br />

73


Direkt gegenüber sind die sanitären Einrichtungen. "Super", sagt Sabine, "da geh’<br />

ich gleich mal duschen". Nach einigen Minuten kommt sie zurück und meint<br />

"Duschen ist nicht, die Restrooms bestehen nur aus Toiletten und 2 Waschbecken.<br />

Was soll's, geh' ich halt in den Fluss, alles kein Problem".<br />

Ein Blick auf den Campground-Plan verrät uns, hier gibt es tatsächlich keine<br />

Duschen. Schon längst sieht Sabine das alles ganz locker.<br />

Grill anschmeißen, Wein aufmachen, Blog schreiben. Nur blöd, dass ich die<br />

Grillbürste und die Grillgabel heute Morgen auf dem Campground in Page<br />

vergessen habe.<br />

War wieder ein suuuuper Tag.<br />

Morgen steuern wir Las Vegas an.<br />

<br />

74


Tag 10: Freitag, 08. August <strong>2014</strong> <br />

Vom Zion Nationalpark nach Las Vegas<br />

(zwei Landeier in der großen Stadt)<br />

Wir fahren los bei einem Tachostand von 108.070 Meilen.<br />

Direkt hinter der Ausfahrt des Nationalparks ist eine Tankstelle. Wir machen<br />

erneut einen Tankstopp: 108.072 Meilen, 16,7 Gallonen getankt.<br />

Dann fahren wir weiter in Richtung Las Vegas. Es geht ständig über die Interstate<br />

15 und wir kommen sehr gut voran.<br />

Das Navi zeigt als Ankunftszeit ca. 13:00 Uhr an. Da wir Utah verlassen, können<br />

wir noch eine Stunde abziehen. Kurz vor 12:00 Uhr erreichen wir Las Vegas. Am<br />

Anfang geht es noch recht flott voran. Dann wird es deutlich voller und damit wird<br />

die Geschwindigkeit auch langsamer. Das kommt mir recht, ist schon was anderes,<br />

in einer solch großen Stadt zu fahren.<br />

Wir finden schnell unser Hotel, das Circus Circus, und können auch direkt auf dem<br />

hoteleigenen Parkplatz parken. Da sind noch jede Menge freie Plätze.<br />

<br />

75


Wir schnappen unsere Sachen, die wir bereits auf dem Campground gerichtet<br />

haben und gehen zur Rezeption. Einchecken geht erst ab 14:00 Uhr. Also<br />

deponieren wir unseren Koffer und laufen zuerst mal durch’s Hotel. Mein Gott, ist<br />

das groß. Spielautomat an Spielautomat, Fressbude an Fressbude, Geschäft an<br />

Geschäft.<br />

<br />

76


Und dann sind wir im Adventuredome, eine riesige hoteleigene Kuppel mit allen<br />

möglichen Fahrgeschäften:<br />

Zwei Achterbahnen, Freefalltower und alles, was man von einem Vergnügungspark<br />

her kennt. In dem ganzen Hotel herrscht eine wahnsinnige Geräuschkulisse.<br />

Kurz nach 14:00 Uhr checken wir ein. Unser Zimmer liegt im Skyrise-Tower im<br />

21. Stock und ist riesig.<br />

Wir packen aus, gehen duschen und gehen dann los auf den Strip.<br />

Unser Plan sieht vor, uns zunächst das ein oder andere Hotel anzuschauen und<br />

dann mit dem Bus nach Downtown zu fahren (Tipp von Herby). Zuerst wollen wir<br />

aber unsere Tickets für die morgige Show im Riviera abholen (liegt genau<br />

gegenüber von unserem Hotel). Als wir dort sind, merken wir, dass wir die<br />

Bestellbestätigung vergessen haben. Außerdem habe ich meine Sonnenbrille mit<br />

Absicht nicht mitgenommen und merke jetzt: das war ein Fehler. Also, wieder<br />

zurücklaufen zum Zimmer und dann wieder zum Riviera, die Tickets für die Show<br />

abholen.<br />

Auf zur Bushaltestelle. Hier wollen wir im Bus 24h Tickets kaufen. Aus dem<br />

Reiseführer wissen wir aber, dass der Busfahrer nicht wechselt und man das Geld<br />

passend haben muss. Die Tickets kosten 16 Dollar. Ich schaue nach, habe<br />

allerdings nur noch 20-Dollarnoten. Also im Riviera Geld wechseln.<br />

<br />

77


Dann mit dem Bus zum Treasure Island und zum Mirage (die liegen unmittelbar<br />

nebeneinander). Klappt alles prima, die Busse fahren alle 15 Minuten den Strip<br />

rauf und runter, sowie nach Downtown.<br />

<br />

78


In Downtown gibt es die Fremont Street, eine ca. 300 m lange Passage mit einer<br />

riesigen Kuppel. Es reiht sich Casino an Casino. Auf verschiedenen Bühnen<br />

spielen Bands. Zu vollen Stunden wird dann die gesamte Kuppel zur Leinwand.<br />

Sämtliche Lichter der Casinos gehen aus, und es werden Videos in die Kuppel<br />

projeziert. Sieht super aus.<br />

<br />

79


Hier tummeln sich jede Menge verrückter Gestalten rum, mit denen man sich<br />

fotografieren lassen kann.<br />

<br />

81


Weiterhin kann man im im Heart Attack Burger und anderes Fast Food essen. Wer<br />

über 158 kg wiegt, isst umsonst.<br />

Im Laden gibt es eine riesige Waage, auf der sich unter dem Gejohle der Menge<br />

Gäste wiegen lassen. Je schwerer, desto besser. Alle Gäste bekommen ein OP-<br />

Hemdchen um, die Bedienungen sind wie Krankenschwestern angezogen, und der<br />

Chef ist der Oberarzt. Die Portionen sind nicht groß, die sind nicht SEHR groß,<br />

sondern riesig. Bei allen Gerichten steht, wieviel Fett sie enthalten.<br />

Total krank.<br />

<br />

83


Wir laufen die Fremont Street noch rauf und runter, trinken und essen noch was<br />

und fahren dann zurück ins Hotel.<br />

Herby, dein Tipp war super!<br />

<br />

84


Tag 11: Samstag, 09. August <strong>2014</strong> <br />

2. Tag in Las Vegas<br />

Nachdem wir uns mal ausgeschlafen haben, stehen wir nicht ganz so früh auf wie<br />

sonst. Wir schnappen uns den Reiseführer und planen zuerst mal den Tag. Hat uns<br />

Las Vegas gestern auch ein bisschen überfordert, sind wir heute Morgen richtig gut<br />

drauf und sind gespannt, was uns noch erwartet.<br />

Wahrscheinlich waren wir gestern aber auch einfach nur müde. Auf dem<br />

Programm stehen sämtliche großen Hotels und evtl. auch eine Shopping-Mall. Wir<br />

freuen uns richtig auf den Tag.<br />

Los geht es jetzt auf den Strip, um dort zu frühstücken, im Hotel finden wir nichts<br />

Gescheites. Neben dem Riviera gibt es ein Peppermill, wo wir ausgiebig<br />

frühstücken. Sabines Portion French Toast ist gigantisch, meine Rühreier mit<br />

Speck und Kartoffeln können sich auch sehen lassen.<br />

<br />

85


Dann geht's los mit dem Bus in Richtung südlichen Strip. Wir steigen beim<br />

Caesar's Palace aus und laufen durch die Einkaufspassage. Die einzelnen Etagen<br />

sind durch gebogene Rolltreppen erreichbar. Hier reiht sich unter einem<br />

künstlichen Himmel eine Nobelboutique an die andere. Ich kaufe mir eine Rolex,<br />

Sabine ein schönes Kleid bei Dior. Kosten zusammen nur 8.000 Dollar, ein<br />

richtiges Schnäppchen.<br />

<br />

86


Eigentlich wollte Melanie Nikes haben. Wir finden auch einen Shop, die kosten da<br />

allerdings genau so viel wie bei uns. Auch die heiß begehrten Urban Decay-<br />

Lidschattenpaletten sind nicht wirklich günstig. Also gehen wir ohne weitere<br />

Einkäufe wieder raus. War trotzdem richtig beeindruckend.<br />

Weiter geht es mit dem Bus zu allen bekannten Hotelkomplexen im südlichen<br />

Bereich. Auch wenn man meint, das nächste Hotel wäre nicht weit entfernt, ist es<br />

besser, mit dem Bus zu fahren. Man unterschätzt schnell die Entfernungen. Beim<br />

Bellagio schauen wir uns die Wasserspiele an, die dort unter Musikbegleitung alle<br />

halbe Stunde vorgeführt werden. Super!<br />

<br />

87


Gegenüber sind das Paris und das Planet Hollywood.<br />

<br />

88


Weiter geht es zum New York New York,<br />

<br />

89


zum Excalibur,<br />

<br />

90


und zum Luxor.<br />

Sämtliche Hotels sind riesig. Beim New York New York fährt eine Achterbahn um<br />

das ganze Hotel. Hier machen wir dann ein kurzes Päuschen. Es ist unmöglich,<br />

sich alle Hotels von innen anzuschauen.<br />

Am späten Nachmittag fahren wir mit dem Bus zurück zum Circus Circus und<br />

machen uns fertig für die abendliche Show von Jan Rouven, dem Magier aus<br />

Deutschland. Ca. 18:15 Uhr sind wir da und können auch gleich rein, weil wir<br />

VIP-Tickets haben. Unsere Plätze sind ziemlich weit vorne. Gut, dass ich schon so<br />

früh von zuhause aus gebucht habe. Ich habe mir das Ganze etwas größer<br />

vorgestellt, die Show ist aber richtig gut. Leider sind Fotos und Videoaufnahmen<br />

nicht gestattet. Die Show wird natürlich in Englisch präsentiert. Da Jan Rouven aus<br />

Köln stammt, ist sein Englisch aber sehr gut verständlich für uns. Das<br />

amerikanische Publikum findet seine Aussprache manchmal etwas belustigend,<br />

aber wir freuen uns. Hier können wir bei Scherzen auch mal mitlachen.<br />

Inzwischen ist es dunkel, und wir wollen uns einiges im abendlichen<br />

Lichterspektakel anschauen. Auf jeden Fall möchten wir den Vulkanausbruch vor<br />

dem Mirage und die Show beim Treasure Island sehen. Wir nehmen den Bus und<br />

finden rechtzeitig einen Platz vor dem Hotel, der Zuschauerandrang ist groß. Der<br />

Vulkanausbruch, der alle halbe Stunde vorgeführt wird, ist klasse. Unter Donnern<br />

schießen mit rotem Licht angestrahlte Wasserfontainen in die Höhe. Das Ganze<br />

untermauert mit Flammen, die in den Himmel schießen.<br />

<br />

91


Wir gehen zum Treasure Island, wo aber leider ein Schild hängt, dass<br />

vorübergehend keine Shows stattfinden.<br />

Langsam bekommen wir Hunger, wollen aber nicht schon wieder Fastfood essen.<br />

Alles ist aber so voll, dass man in den etwas besseren Restaurants mindestens eine<br />

halbe Stunde warten muss, um einen Platz zu kriegen. Außerdem ist alles<br />

schweineteuer. Also laufen wir weiter und sehen uns schon zwischen Mc Donalds<br />

und Burger King in einer Gasse verhungern. Letztendlich finden wir noch einen<br />

Platz im Venetian. Chickenwings, Pommes und Bier. Nix besonderes, aber wir<br />

sind satt. Nachts um 23:30 Uhr.<br />

Total müde und erledigt fahren wir zurück zum Hotel. Las Vegas ist toll, aber die<br />

zwei Tage reichen völlig aus.<br />

<br />

92


Tag 12: Sonntag, 10. August <strong>2014</strong> <br />

Von Las Vegas nach Bishop<br />

Wir fahren los bei einem Tachostand von 108.239 Meilen.<br />

Heute haben wir mit ca. 270 Meilen die längste Etappe der ganzen Tour vor uns.<br />

War recht spät gestern, aber ich habe auch lange und gut geschlafen. Ich fühle<br />

mich richtig fit für die Fahrt.<br />

Wir gehen zum Parkplatz, und ich programmiere das Navi. Seltsamerweise will<br />

mich das gute Stück nicht wie geplant über die US95 östlich am Death Valley<br />

vorbei lotsen, sondern sucht eine Route südlich, die ca. 390 Meilen lang ist.<br />

Seltsam -denke ich- und programmiere einen Zwischenstopp an der Kreuzung<br />

US95/NEV266.<br />

Wir fahren gegen 10:00 Uhr los und kommen auch sehr gut aus Las Vegas raus.<br />

Bei einem Stand von 108.256 Meilen dann ein Tankstopp: 15,9 Gallonen getankt.<br />

Gleichzeitig machen wir an der Tankstelle Frühstückspause. Zwei Kaffee, zwei<br />

Muffins und ein Kaffeestückchen müssen reichen.<br />

Ich sehe irgendwo ein Schild auf dem etwas von US95, closed und Sun. 08/10/14<br />

steht. Wir haben heute Sonntag, den 10.08.<strong>2014</strong>. Irgendwie habe ich ein seltsames<br />

Gefühl. Aber wie soll mein Navi wissen, dass eine Straße gesperrt ist?<br />

Wir fahren weiter, und mein komisches Gefühl bleibt. Also machen wir bei einer<br />

Tankstelle erneut halt, und ich gehe mit der Karte rein und erkundige mich nach<br />

Straßensperrungen auf der geplanten Route. Der Tankwart sagt uns dann, dass er<br />

nichts von einer Straßensperrung weiß und wir genauso wie geplant fahren können.<br />

Wir kommen gut voran, und an der Zwischenstation auf die NEV266 habe ich die<br />

Gelegenheit, den örtlichen Wäschetrockner zu benutzen.<br />

<br />

93


Es geht über zwei Pässe, und wir erreichen Bishop gegen 16:00 Uhr. Der Tank ist<br />

schon wieder 3/4 leer.<br />

Also nochmals tanken: Tachostand 108.509 Meilen, 18,9 Gallonen getankt (Tank<br />

ist nicht mal voll geworden).<br />

Noch schnell einige Einkäufe machen und dann zum Campground. Der liegt zwar<br />

direkt an der Straße, ist aber trotzdem ziemlich ruhig. Das Office ist nicht besetzt,<br />

aber direkt daneben ist ein Telefon, von dem Sabine den Camphost anruft. Die ist<br />

auch sofort da, und die Formalitäten sind schnell erledigt.<br />

Persönlich führt sie uns auf die Site.<br />

<br />

94


Leider steht da keine Bank, und es ist auch kein Grill vorhanden. Sie sagt dann,<br />

dass wir die Bank einer anderen Site nehmen können und den Grill, der neben dem<br />

Office steht. Also tragen wir die Bank auf unseren Platz und ich hole den Grill.<br />

<br />

95


Heute ist Waschtag. Sabine sortiert die Wäsche, die wir waschen wollen, und wir<br />

gehen zusammen zur Laundry. Da stehen wir nun, vor riesigen Waschmaschinen<br />

und Trocknern und versuchen herauszufinden, wie das geht. Die Anleitungen sind<br />

schnell verstanden, wir haben aber leider kein Waschmittel. Wir dachten, da ist<br />

bestimmt ein Automat, wo man Waschmittel bekommt. Ist aber nicht.<br />

Wir wollen schon zusammenpacken, da kommt ein Mann mit Wäsche an, und was<br />

hat er in der Hand? WASCHMITTEL!! Sofort bietet er uns seine Hilfe und auch<br />

sein Waschmittel an. Die sind alle so freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend<br />

hier. Was braucht man Waschmittel, wenn man so nette Amerikaner trifft?!<br />

Jetzt sitzen wir hier auf unserer Bank bei einem Glas Wein, einer Dose Bier und<br />

Kerzenlicht und sind glücklich. Wir genießen die Ruhe nach dem Tumult der<br />

letzten beiden Tage in Las Vegas. Die zwei Tage in Las Vegas waren zwar toll, wir<br />

sind uns aber einig, dass wir gemütliche Abende dem hektischen Treiben in der<br />

Stadt vorziehen.<br />

Morgen geht’s zum Yosemite Nationalpark. Wir überlegen zunächst noch, einen<br />

Abstecher über die Geisterstadt Bodie zu machen, entschließen uns aber dann doch<br />

dagegen. Die Fahrt über den Tiogapass wird wohl einige Zeit in Anspruch nehmen.<br />

<br />

96


Tag 13: Montag, 11. August <strong>2014</strong> <br />

Von Bishop zum Yosemite Nationalpark<br />

Den ersten Lachanfall haben wir bereits beim Frühstück. Wir stellen zunächst mal<br />

wieder fest, dass das Brot nicht besonders frisch ist, als ich mir die Verpackung<br />

mal etwas genauer anschaue. Ich lese da was von 350 Grad Fahrenheit und 6-8<br />

Minuten. Ups, wir haben da wohl Brot zum Aufbacken erwischt. Na, dann legen<br />

wir es heute Abend auf den Grill.<br />

Los geht's gegen 8:30 Uhr bei einem Tachostand von 108.510 Meilen.<br />

Wir machen in Bishop noch einige wichtige Einkäufe (Wurst, Käse, Wein und<br />

Bier) und fahren dann los in Richtung Yosemite Nationalpark.<br />

<br />

97


Nach ca. 60 Meilen erreichen wir die Abzweigung zum Tiogapass. Die Straße lässt<br />

sich sehr gut fahren, und bereits nach einigen Meilen passieren wir die Einfahrt<br />

zum Nationalpark. Da der Andrang ziemlich groß ist, winken die Ranger die<br />

Fahrzeuge nur durch, und man soll bei der Ausfahrt bezahlen.<br />

Überall stehen Hinweisschilder über die Vorgehensweise bei der Aufbewahrung<br />

von Lebensmitteln. Wir befinden uns im Bear-Country, und sämtliche<br />

Lebensmittel müssen in speziellen Boxen aufbewahrt werden um die Bären nicht<br />

anzulocken.<br />

Als erstes steuern wir das Tuolumne Meadows Visitorcenter an, welches sich kurz<br />

hinter der Parkeinfahrt befindet.<br />

Hier erkundigen wir uns, was die interessantesten Punkte sind, die man bei einem<br />

Kurzaufenthalt von zwei Tagen auf jeden Fall sehen sollte.<br />

Die Rangerin meint, dass wir uns auf jeden Fall die Sequoias (Mammutbäume) im<br />

Tuolumne Grove und im Merced Grove anschauen sollten. Weiterhin markiert sie<br />

uns einige Punkte in der Karte, die wir mit dem Auto erreichen können und andere,<br />

die man erwandern kann.<br />

Leider sind der Upper Yosemite Fall und der Lower Yosemite Fall wegen<br />

Wassermangel trocken. Der Vernal Fall und der Nevada Fall führen allerdings<br />

Wasser.<br />

<br />

98


Der Tuolumne Grove und der Merced Grove liegen auf unserer Strecke zum<br />

Campground im Yosemite Valley. Wir befinden uns immer noch auf dem<br />

Tiogapass ins Tal und fahren als erstes den Tuolumne Grove an.<br />

Vom Parkplatz aus geht es zunächst einen befestigten Weg leicht bergab, der<br />

später immer steiler wird. Es geht stetig abwärts, und Sabine schiebt schon wieder<br />

Panik, weil sie die ganze Zeit an den Rückweg denkt. Nach ca. einer Meile<br />

<br />

99


erreichen wir das Gebiet, in dem die Sequoias stehen. Auf einem Rundkurs (immer<br />

noch bergab) erreicht man die einzelnen Bäume.<br />

<br />

100


Unter anderem den Tunnel-Tree, ein inzwischen abgestorbener Baum, durch den<br />

man durchgehen kann.<br />

Wir laufen den Rundkurs und bestaunen diese riesigen Bäume.<br />

Dann machen wir uns auf den Rückweg. Und was soll ich sagen? Sabine hat sich<br />

mal wieder viel zu viele Gedanken gemacht. Der Anstieg ist überhaupt kein<br />

Problem.<br />

Den Merced Grove müssen wir leider auslassen. Hin und zurück sind es ca. 3<br />

Stunden, was heute zeitlich nicht mehr drin ist. Also machen wir uns auf in<br />

Richtung Valley.<br />

Es liegen noch einige Meilen vor uns, bis wir den Campground erreichen. Die<br />

Strecke bietet dann auch wieder so viele tolle Aussichten, dass wir wieder mehrere<br />

Stopps einlegen.<br />

<br />

101


102


Wir erreichen unseren Campground Lower Pines, aber das Office ist nicht besetzt.<br />

Wir finden aber eine Tafel mit unserem Namen und unserer Site-Nummer. Es wird<br />

uns von einem Mitarbeiter erklärt, dass Lebensmittel in geschlossenen<br />

Wohnmobilen verbleiben dürfen, wir sollen aber Fenster und Türen geschlossen<br />

halten.<br />

<br />

103


Da wir einigermaßen früh dran sind, wollen wir noch das Visitorcenter im Valley<br />

anfahren. Also setzen wir uns wieder in unseren Camper und fahren los. Leider ist<br />

das Parken am Center für RV's verboten, und der nächste Parkplatz ist ziemlich<br />

weit weg. Also fahren wir wieder zurück auf den Campingplatz und verschieben<br />

den Besuch des Visitorcenters auf morgen.<br />

Dort angekommen, ist unsere Bank besetzt. Eine kanadische Familie hat es sich<br />

gemütlich gemacht und bereitet Hotdogs zu. Sie erklären uns dann, dass sie einen<br />

Zeltplatz in einem Bereich haben, auf dem man wegen der Bären nicht essen darf<br />

und sie sich deshalb immer einen geeigneten Platz suchen müssen. Das ist für uns<br />

natürlich gar kein Problem. Während sie sich ihr Essen bereiten, zünde ich schon<br />

mal den Grill an. Schnell sind wir im Gespräch. Es entsteht eine nette<br />

Unterhaltung, während der wir von ihnen einen Hotdog und sie von uns ein Bier<br />

bekommen. Wir unterhalten uns noch ein bisschen, dann packen sie zusammen und<br />

man verabschiedet sich.<br />

Duschen fällt heute übrigens wieder aus, aber das Leben ist schön!<br />

<br />

104


Tag 14: Dienstag, 12. August <strong>2014</strong> <br />

2. Tag im Yosemite Nationalpark<br />

Mich hat ein leichter Schnupfen erwischt, Sabine hat diese Nacht nicht besonders<br />

gut geschlafen und ist noch etwas müde (liegt vielleicht aber auch am Vollmond).<br />

Vor dem Frühstück verscheuche ich noch die Raben, die sich gerade über Sabine's<br />

Zigaretten hermachen. Raben rauchen Marlboro! Dann machen wir Frühstück, und<br />

ich toaste unser Brot zum Aufbacken in der Pfanne. Klappt prima, schmeckt wie<br />

frisch gebacken. Jetzt merken wir auch, dass wir die ganze Nacht das Fenster im<br />

Wohnmobil auf hatten. Na, zum Glück hat das kein Bär bemerkt.<br />

Zuerst laufen wir zum Curry Village, um mal die Lage zu checken. Von einem<br />

anderen Camper haben wir erfahren, dass es hier Duschen geben soll (auf unserem<br />

Campground haben wir ja keine), einen kleinen Shop und eine sehr gute Pizzeria.<br />

Im Curry Village laufen dann einige Rehe ganz ruhig zwischen den Zelten rum.<br />

Als wir zurückkommen, checken wir zuerst noch ein (das Office war ja am Vortag<br />

nicht besetzt). Ich bekomme nochmals die Anweisungen bzgl. der Bären.<br />

Dann geht's los zum Vernal Fall. Sind zwar nur ca. 2 Meilen, dafür aber über 300<br />

Höhenmeter. Am Anfang geht es noch recht leicht bergauf, später wird es<br />

stellenweise richtig steil.<br />

Zum Schluss gibt es Treppen, teilweise müssen wir auch über Felsen klettern.<br />

<br />

105


Ist nicht wirklich Sabine's Sache. Sie bezweifelt die Angaben bzgl. der<br />

Höhenmeter in der Karte, das müssen mindestens 1.300 m sein, meint sie.<br />

Die Anstrengung hat sich aber gelohnt, der Wasserfall ist richtig toll anzuschauen.<br />

<br />

106


Wir genießen noch etwas die Aussicht und machen uns dann auf den Rückweg.<br />

Der ist zwar lange nicht so anstrengend, geht aber ganz schön in die Gelenke.<br />

Unser nächstes Ziel ist der Glacier Point, ein Aussichtspunkt hoch oben über dem<br />

Valley. Luftlinie nur ca. 4 Meilen, mit dem Auto sind es dann aber über 30.<br />

Unterwegs laufen öfter mal Rehe über die Straße.<br />

An einem Aussichtspunkt kurz vor unserem Ziel machen wir das erste Mal halt<br />

und haben schon einen tollen Blick ins Tal und auf den Half Dome. Ein Ranger hat<br />

auch ein Fernglas aufgebaut, durch den man Kletterer auf dem Berg erkennen<br />

kann.<br />

<br />

107


108


Noch ein kurzes Stück, dann haben wir den Glacier Point erreicht. Vom Parkplatz<br />

aus geht es noch einen kleinen Fußmarsch zum Aussichtspunkt. Der Ausblick ist<br />

überwältigend.<br />

Wir bleiben eine ganze Weile hier oben und genießen die Aussicht von<br />

verschiedenen Punkten vom Glacier Point ins Tal.<br />

<br />

109


Auf dem gleichen Weg den wir gekommen sind, geht es zurück ins Valley. Im<br />

Curry Village gehen wir zuerst mal für 5 Dollar pro Person duschen. Dann zurück<br />

zu unserem Platz und mit dem Shuttlebus zum Yosemite Village in die dortige<br />

Pizzeria.<br />

Die Pizza ist richtig lecker, wir hätten aber zusammen mit einer genug gehabt.<br />

Wie fast überall in den <strong>USA</strong>, laufen auch hier Fernseher. In einem ein Video über<br />

den Nationalpark. Da kann man auch mal sehen, wie die Wasserfälle aussehen,<br />

wenn sie richtig viel Wasser führen.<br />

Mit dem Bus geht es zurück zum Campground, Haltestelle 19 müssen wir raus. Bei<br />

Haltestelle 15 sagt der Busfahrer: "Upper Pines Campground, Lower Pines left<br />

side". Na, denken wir, steigen wir doch hier schon aus, sind wir doch schneller da.<br />

Wir laufen über die Straße und dann links auf den Campground. Sieht irgendwie<br />

anders aus. Zum Glück haben wir die Taschenlampe mitgenommen.<br />

Wir fragen nach und erfahren, dass wir auf dem falschen Campingplatz sind. Also<br />

quer durch zum Ausgang, über die Straße zu unserem Platz. Machen wir eben noch<br />

einen kleinen Abendspaziergang, vielleicht treffen wir im Dunkeln ja doch noch<br />

einen Bären.<br />

<br />

110


Tag 15: Mittwoch, 13. August <strong>2014</strong> <br />

Vom Yosemite Nationalpark nach San Francisco<br />

Wir starten bei einem Tachostand von 108.729 Meilen. Aus dem Valley heraus<br />

geht es stetig bergab in Richtung Parkausgang. Kurz dahinter ist eine Tankstelle,<br />

und wir machen mal wieder unseren Tank voll:<br />

Tachostand 108.745 Meilen, 23,8 Gallonen getankt.<br />

Sabine nutzt die Gelegenheit auch gleich, um aufs Klo zu gehen. Dabei stellt sie<br />

fest, dass hier eine Tauschstation für Babys ist:<br />

Leider haben wir kein Baby zum Tauschen dabei. Die spinnen doch, die Amis!<br />

<br />

111


Wir erreichen unseren Campingplatz in San Francisco gegen 16:00 Uhr.<br />

Campingplatz? Ist eher ein Parkplatz mit Anschlüssen für's Wohnmobil.<br />

Aber das war eigentlich schon klar, wollen wir hier doch lediglich schlafen und<br />

den ganzen Tag in der Stadt verbringen. Wenigstens sind die Duschen direkt in der<br />

Nähe.<br />

"Was sollen wir hier den Rest des Tages auf dem Platz?" denken wir und machen<br />

uns auf in die Stadt, die allerdings nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar<br />

ist. Es scheint zwar die Sonne, aber es ist recht frisch, also nehmen wir mal unsere<br />

Westen mit. Dies sollte sich später noch als eine gute Entscheidung erweisen.<br />

In etwa 10 Gehminuten ist die nächste BART-Station South San Francisco erreicht.<br />

Zum Glück ist das Office besetzt, und wir können erfragen wie das geht. Wir<br />

erfahren von dem sehr sehr freundlichen Angestellten, dass es keine Tages- oder<br />

Mehrtagestickets gibt, sondern nur Einzelfahrscheine. Man wählt aus einer Tabelle<br />

die Station aus, zu der man fahren will und wirft Geld ein. Mit Tasten kann man<br />

dann den genauen Betrag einstellen und die Tickets drucken. Zwei Tickets hin und<br />

zurück kosten 15,60 Dollar. Ich schiebe einen 20-Dollarschein rein, und der<br />

Automat spuckt das Wechselgeld in Münzen aus. Fas alles in Quartern, mir platzt<br />

fast der Geldbeutel.<br />

Dann gibt der BART-Mitarbeiter uns noch einige Tipps und warnt uns vor den<br />

vielen Taschendieben in der Stadt. Vor allem auf die Kamera soll ich gut<br />

aufpassen.<br />

<br />

112


Wir fahren bis zur Station Powell. Die Bahn fährt zunächst oberirdisch, und es<br />

wird immer nebeliger. Die letzten Stationen geht's in den Untergrund. Als wir an<br />

unserem Ziel aussteigen, scheint die Sonne. Hier in der Marketstreet reiht sich ein<br />

Geschäft an das andere. Ein Paradies zum shoppen. Wir schlendern etwas herum<br />

und finden die Touristinformation, die allerdings schon geschlossen hat. Gleich<br />

daneben ist eine Cable Car Station, und wir kaufen uns Tickets, um zu den Piers zu<br />

fahren.<br />

Wie es im Reiseführer beschrieben ist, bildet sich an der Station schon eine<br />

Schlange und wir stellen uns an. Geht aber recht flott und die nächste Bahn ist uns.<br />

An den Endpunkten werden die Wagen noch wie früher von Hand gedreht.<br />

<br />

113


Macht schon richtig Spaß, mit den Cable Cars zu fahren. Allerdings merken wir<br />

auch, dass es immer frischer wird. Wir haben etwa 15 Grad, und es ist sehr windig.<br />

Das ist schon ein Unterschied, vor allem zu der brütenden Hitze in Las Vegas. Wir<br />

steigen an den Piers aus, und Sabine muss sich zuerst mal einen Schal kaufen.<br />

Wir spazieren dann noch zum Fisherman's Wharf und wieder zurück zur Station.<br />

Hier trifft uns dann fast der Schlag, als wir die Schlange sehen. Aber was bleibt<br />

uns übrig, wir stellen uns an. Wenigstens haben wir die ganze Zeit Unterhaltung<br />

durch einen Straßenmusikanten.<br />

Wir fahren mit der Cable Car Bahn zurück, nehmen den Zug nach South San<br />

Francisco und laufen zurück zu unserem Wohnmobil.<br />

<br />

114


Tag 16: Donnerstag, 14. August <strong>2014</strong> <br />

2. Tag in San Francisco<br />

Nach dem Frühstück geht es los in die Stadt. Inzwischen wissen wir schon, wie es<br />

geht und wollen dieses Mal bis Embarcadero fahren, um von dort zu Fuß zu Pier<br />

33 zu laufen, unsere Ablegestelle für die morgige Alcatraz-Tour. Wir haben die<br />

Early-Bird Tour gebucht, die bereits um 08:45 Uhr startet, und wir sollen ca. eine<br />

halbe Stunde früher da sein. Also checken wir mal, wann wir los müssen, um<br />

morgen früh pünktlich da zu sein. Das Ganze dauert ca. 90 Minuten (laufen bis zur<br />

Bart-Station, fahren bis Embarcadero, von dort aus ca. 2 Meilen laufen), dann sind<br />

wir am Pier 33. Hier stellen wir fest, dass die nächste freie Tour erst am 24. August<br />

buchbar ist, also in 10 Tagen.<br />

Der Tipp von Ina und Denis, frühzeitig von zu Hause aus zu buchen, war schon<br />

Gold wert.<br />

<br />

115


Das Wetter ist ganz gut. Es ist zwar kalt, aber die Sonne scheint. Am Pier ist auch<br />

eine Haltestelle für die Big-Bus-Tourbusse. Unser Plan sieht vor, jetzt erst mal die<br />

komplette Stadtrundfahrt zu machen, also steigen wir ein, natürlich auf's Oberdeck.<br />

Was kann uns der kalte Wind schon anhaben? Wir sind gut gerüstet und haben<br />

Fleecejacken dabei. Wir fahren ein kleines Stück bis zum nächsten Haltepunkt,<br />

dann weist uns der Fahrer darauf hin, dass es in diesem Bus nur eine Tour in<br />

Englisch gibt, und dass man aussteigen und auf den nächsten Bus warten muss,<br />

wenn man eine Tour mit Kopfhörern in verschiedenen Sprachen wünscht. Nicht<br />

alle Busse sind mit dem Audiosystem ausgestattet. Also wieder raus, wir wollen ja<br />

auch verstehen, WO wir da überall rumfahren.<br />

Es dauert nur wenige Minuten, bis wir in dem entsprechenden Bus -natürlich<br />

wieder auf dem Oberdeck- Platz nehmen können. Die Tour führt durch<br />

verschiedene Stadtteile von San Francisco, und wir erhalten über die Kopfhörer<br />

entsprechende Informationen. Alles ist sehr interessant. Die Fahrt geht dann auch<br />

über die Golden Gate Bridge, die meistfotografierte Brücke der Welt, die leider<br />

zum großen Teil im Nebel liegt.<br />

Auf der Brücke weht uns ein ganz schön kalter Wind und die Ohren. Am<br />

Viewpoint in Sausalito steigen wir aus, um uns die Brücke anzuschauen.<br />

<br />

116


117


118


Wir müssen einige Zeit warten, bis ein entsprechender Bus mit Audioguide<br />

kommt. Wir fahren weiter, nochmals über die Golden Gate Bridge zurück nach San<br />

Francisco, um an der Lombard Street auszusteigen.<br />

Dort müssen wir noch ein Stück laufen, um den berühmten Teil mit den<br />

Haarnadelkurven zu sehen. Und wer jemals die Serie "Die Straßen von San<br />

Francisco" gesehen hat, der weiß wie steil die sein können.<br />

<br />

119


Von hier gehen wir zurück zu den Piers und zur Fisherman's Wharf.<br />

<br />

120


Natürlich wollen wir auch zu Pier 39, um die Seelöwen zu sehen.<br />

<br />

121


Normalerweise kann man von hier die Golden Gate Bridge sehen, die ist allerdings<br />

inzwischen komplett im Nebel verschwunden.<br />

Schade. Pier 39 gefällt uns nicht besonders, ist komplett kommerziell auf Touristen<br />

ausgelegt.<br />

<br />

122


Wir wollen wieder -wie am Vortag- mit dem Cable Car zurück zur BART-Station.<br />

Wenn wir gestern noch gedacht haben, die Schlange war lang, dann werden wir<br />

jetzt eines Besseren belehrt. Nach den gestrigen Erfahrungen schätzen wir die<br />

Wartezeit auf über 2 Stunden. Anstatt uns anzustellen, laufen wir halt einfach mal<br />

los. Wir können ja vielleicht an einer anderen Haltestelle einsteigen.<br />

Wir gehen bis zur nächsten Station und warten auf das nächste Cable Car. Als der<br />

nächste Wagen kommt, ist der so voll, dass niemand mehr mitgenommen wird.<br />

Also laufen wir weiter auf den Straßen von San Francisco.<br />

Als wir an den nächsten Stationen wegen Überfüllung auch nicht mitgenommen<br />

werden, laufen wir halt den ganzen Weg bis zur BART-Station, Hügel rauf und<br />

Hügel runter.<br />

Das waren heute mal wieder einige Meilen zu Fuß, und wir sind ganz schön platt,<br />

als wir am späten Abend zum Wohnmobil zurückkehren.<br />

<br />

123


124


Tag 17: Freitag, 15. August <strong>2014</strong> <br />

3. Tag in San Francisco<br />

Heute müssen wir besonders früh aufstehen, da wir ja die Early-Bird-Tour für<br />

Alcatraz gebucht haben. Also Wecker stellen für 6:00 Uhr und trotzdem nicht<br />

pünktlich raus kommen. Schnell fertig machen, Rucksack packen (wir nehmen<br />

heute besser mal noch zusätzliche Jacken mit) und kurz nach halb 7 auf zur BART-<br />

Station.<br />

Auf dem Weg dorthin noch schnell bei Starbucks zwei Croissants holen (jeder<br />

Franzose würde denen das Hörnchen um die Ohren schlagen) sowie einen Espresso<br />

und einen Kaffee. Die Hälfte des Kaffees wandert in die Tonne, weil wir keine Zeit<br />

haben und man keine Getränke mit auf den Bahnsteig nehmen darf.<br />

Wir fahren zur Station Embarcadero und laufen zum Pier 33. Hier verkaufen sie<br />

inzwischen Tickets für Touren ab dem 27. August. Die haben also seit gestern 3<br />

weitere Tage ausverkauft. Leider ist es wieder ziemlich nebelig, als wir aufs Schiff<br />

gehen. Ein paar Minuten später sind wir auf Alcatraz.<br />

Hier gehen wir gleich ins Cellhouse und machen die Audiotour. Absolute Spitze<br />

diese Tour, das hat sich wirklich gelohnt. Man bekommt einen sehr guten Eindruck<br />

über die Geschichte der Gefängnisinsel und über das Leben der Gefangenen und<br />

<br />

125


der Wärter. Wirklich kaum vorstellbar, wie klein die Zellen waren, in denen die<br />

Gefangenen über viele Jahren leben mussten.<br />

<br />

126


Viele der Kommentare die wir über Kopfhörer erhalten, sind von ehemaligen<br />

Insassen und Wärtern. Alles wird untermalt mit Geräuschen, wie das Schließen der<br />

Zellen, Schüsse bei der Beschreibung der Fluchtversuche etc. Unter anderem war<br />

hier auch Al Capone mehrere Jahre inhaftiert.<br />

<br />

127


Ein weiterer Schwerverbrecher, der in Alcatraz einsaß:<br />

Jim Albright -einer der Wärter von Alcatraz- ist sogar da und signiert sein Buch,<br />

das man dort kaufen kann.<br />

<br />

128


Anschließend schauen wir uns noch die anderen Gebäude sowie den Rest der Insel<br />

an.<br />

<br />

129


Nach ca. 3 Stunden fahren wir mit dem Boot zurück zu Pier 33. Es war super!<br />

Vielen Dank, Melanie und Christian, für das tolle Geschenk!<br />

Auf unserem Programm steht auf jeden Fall noch die Besichtigung von Chinatown.<br />

Also fahren wir wieder mit dem Big-Bus bis zum Union Square, wo um 14:30 Uhr<br />

eine geführte Tour stattfindet.<br />

<br />

130


Das Ganze wird auch durch Big-Bus-Tours organisiert. Wir laufen durch das<br />

Chinatown Gate und bekommen immer wieder interessante Infos. Inzwischen<br />

haben wir einen strahlend blauen Himmel.<br />

<br />

131


Wir laufen durch Chinatown und kommen in eine Gasse, in die wir uns ohne Guide<br />

niemals verlaufen hätten. Hier besuchen wir die Golden Gate Fortune Cookie<br />

Factory, eine Glückskeksbäckerei.<br />

<br />

132


Dann kehren wir noch zu einer Teeverkostung bei Vital Tea-Leaf ein. Der Inhaber,<br />

ein echter Tee-Guru, preist seine Teesorten (die übrigens allesamt nicht wirklich<br />

unser Geschmack sind) auf sehr unterhaltsame Weise an. So wie ein Pfälzer<br />

Winzer seine besten Weine präsentiert. Eine Weinprobe wäre uns auch lieber<br />

gewesen.<br />

<br />

133


Da das Wetter wirklich klasse ist, haben wir die Hoffnung, die Golden Gate Bridge<br />

doch noch bei klarem Wetter zu sehen. Außerdem haben wir ja noch nicht alle<br />

Stationen der Tour mitgemacht. Also fahren wir mit dem Bus nochmals Richtung<br />

Brücke. Leider haben wir kein Glück, es ist alles wieder im Nebel, und es zieht wie<br />

die Hölle bei der Fahrt über die Brücke. Sabine trägt mittlerweile Unterhemd, T-<br />

Shirt, Weste, Fleece Weste, Jacke und natürlich ihren neuen Schal. Und friert<br />

immer noch. Mir ist auch nicht gerade warm.<br />

Später, zurück in der Stadt, können wir einen Teil der Klamotten wieder ausziehen.<br />

Unglaublich, wie unterschiedlich das Wetter in den verschiedenen Stadtgebieten<br />

sein kann.<br />

<br />

134


Leider reicht die Zeit nicht mehr für das Cable Car-Museum, das ich mir eigentlich<br />

noch anschauen wollte, dieses schließt schon um 17:00 Uhr. An so einem Tag in<br />

der Stadt ist ja wirklich nix dran. Es ist schon wieder Abend, und es wird Zeit uns<br />

auf den Heimweg zu machen.<br />

<br />

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136


Tag 18: Samstag, 16. August <strong>2014</strong> <br />

Von San Francisco zum Highway #1 (Der Weg ist das Ziel)<br />

Wir starten unsere Fahrt über die Interstate 280 zum Pazific Coast Highway #1 bei<br />

einem Tachostand von 108.945 Meilen gegen 09:00 Uhr.<br />

Zuerst wollen wir nach Monterey, wo wir eine Pause machen und was essen<br />

wollen. Von dort startet der 17-Mile-Drive, eine landschaftlich sehr schöne Strecke<br />

an der Küste vorbei, überwiegend durch Privatbesitz am Ufer des Pazifik entlang.<br />

Kurz vor Monterey wieder ein Tankstopp: 109.042 Meilen, 25,5 Gallonen getankt.<br />

Auf der Strecke in Richtung Monterey haben wir sehr viel Verkehr, der teilweise<br />

sogar ins Stocken gerät, wir kommen nur langsam voran. An der Lighthouse<br />

Avenue befinden sich sehr viele hübsche Restaurants. Wir finden einen Parkplatz<br />

direkt an der Straße und auch sofort ein nettes Lokal, wo wir im Innenhof bei<br />

strahlendem Sonnenschein lecker zu Mittag essen.<br />

Als wir zurück zu unserem Wohnmobil kommen, merke ich, dass der linke<br />

Außenspiegel eingeklappt ist. Irgendjemand ist gegen den Spiegel gefahren, sodass<br />

der obere Spiegel gerissen und das untere Teil aus der Halterung gefallen ist. So<br />

ein Mist, denke ich, warum habe ich auch den Spiegel nicht eingeklappt? Das<br />

untere Teil kann ich wieder in die Halterung drücken, das obere ist nicht mehr zu<br />

retten. Zuerst meine ich noch, dass ich so weiterfahren kann, aber ich kann im<br />

Spiegel fast nichts mehr erkennen. Ok, rufen wir mal bei Cruise America an.<br />

<br />

137


Wir erklären, was passiert ist und die Dame teilt uns mit, dass wir innerhalb von<br />

ca. 20 Minuten zurückgerufen werden und der Mitarbeiter auch Deutsch spricht. In<br />

der Zwischenzeit machen wir noch einige Einkäufe und erfahren von der<br />

Verkäuferin, dass im Moment eine Autoausstellung in Monterey stattfindet. Jetzt<br />

wissen wir auch, warum so viel Verkehr auf der Hinfahrt war.<br />

Wir laufen durch den wunderschönen Ort und werden auch nach kurzer Zeit<br />

zurückgerufen. Bei dem Telefonat sagt uns der Mitarbeiter, dass eine Reparatur nur<br />

bei einer Station von Cruise America durchgeführt werden kann. Er gibt uns aber<br />

den Tipp, auf den gerissenen Spiegel einen "temporary mirror" zu befestigen. Er<br />

sucht uns auch noch ein entsprechendes Geschäft für Autozubehör heraus, wo wir<br />

ein solches Teil kaufen können. Zum Glück ist der Laden "Autozone" nur ca. 4<br />

Meilen entfernt. Leider erfahren wir dort, dass die sowas nicht haben, bekommen<br />

aber eine andere Adresse "O'Reilly Autoparts", nur wenige Meter entfernt.<br />

Die haben eine feste Spiegelfolie, die zurecht geschnitten werden muss und mit<br />

doppelseitigem Klebeband auf den defekten Spiegel geklebt wird. Mit unserer<br />

Nagelschere schneiden wir uns einen perfekten neuen Spiegel zurecht.<br />

<br />

138


Das Ganze hat uns etwa 2,5 Stunden gekostet. Den 17-Mile-Drive müssen wir uns<br />

leider schweren Herzens abschminken. Also fahren wir weiter auf dem Highway<br />

#1 zum Campingplatz Kirk Creek. Inzwischen zeigt das Navi eine Ankunftszeit<br />

von 19:00 Uhr an.<br />

Die Strecke ist einfach nur wunderschön. Das lässt uns die Panne mit dem Spiegel<br />

und den dadurch ausgefallenen 17-Mile-Drive ganz schnell vergessen. Fast hinter<br />

jeder Kurve gibt es Parkbuchten, von denen man die fantastischen Ausblicke<br />

genießen kann.<br />

<br />

139


140


Je tiefer die Sonne steht, umso schöner sind die Farben der Landschaft. Ich habe<br />

Gänsehaut, umwerfend!<br />

<br />

141


Langsam nähert sich der Zeitpunkt des Sonnenuntergangs, und ich habe noch<br />

Hoffnung, diesen Moment auf dem Campingplatz, der sich direkt über dem Meer<br />

befindet, erleben zu dürfen. Sabine filmt gerade unsere Fahrt mit dem Handy, als<br />

ich merke, dass wir es auf keinen Fall mehr bis zum Campingplatz schaffen<br />

werden.<br />

Ich raune ihr nur zu" lass laufen", als ich die nächste Parkbucht ansteuere. Dieser<br />

kurze Film ist der Hammer. Wir haben den perfekten Zeitpunkt und die perfekte<br />

Stelle erwischt. Nicht in Worte zu fassen, nicht mit Fotos wiederzugeben!<br />

<br />

142


Nachdem die Sonne untergegangen ist, erreichen wir nach einigen Minuten<br />

unseren Campingplatz. Der liegt wunderschön hochgelegen am Meer. Traumhaft!<br />

Es ist inzwischen nach 20:00 Uhr und stockdunkel, und wir haben einen<br />

sternenklaren Himmel.<br />

<br />

143


144


Tag 19: Sonntag, 17. August <strong>2014</strong> <br />

Vom Kirk Creek Campground nach Carpinteria<br />

Als wir gegen 6:30 Uhr aufstehen, ist es total nebelig und recht frisch.<br />

<br />

145


Das Thermometer an der Infotafel zeigt 14 Grad. Nach dem Frühstück gegen 9:00<br />

Uhr fahren wir los. Tachostand 109.131 Meilen.<br />

Es wird langsam klarer, und der Nebel verzieht sich. Wir fahren weiter den<br />

Highway #1 Richtung Süden. Wie am Vortag steuern wir wieder jede Menge<br />

Parkbuchten an, um die Aussichten zu genießen.<br />

<br />

146


An einer Stelle ist besonders viel los. Ich denke noch, hier muss die Aussicht ja<br />

besonders toll sein, da sehe ich den Grund: Am Strand tummeln sich jede Menge<br />

Seelöwen (später stellt sich heraus, dass es Seeelefanten sind).<br />

<br />

147


148


Der Wind weht vom Meer her, und der Geruch der Tiere ist schon sehr aromatisch.<br />

Trotzdem ist es toll, diesen Tieren in freier Natur zuzuschauen.<br />

Wir fahren weiter zu unserem Zwischenstopp nach Morro Bay. Auf der Fahrt<br />

überlegen wir uns, was wir anstellen sollen, dass wir nicht mehr nach Hause fahren<br />

müssen. Sabine schlägt vor, dass wir die Highwaypatrol, die überall an der Straße<br />

steht, bestechen. Die sollen einfach zu Hause Bescheid geben, dass sie uns<br />

verhaftet haben, und wir können dann weiter in aller Ruhe durch die <strong>USA</strong> cruisen.<br />

Andere Überlegungen sind, dass wir hier einen Job suchen, Sabine wird<br />

Landschaftsfotografin mit Schwerpunkt Handyfotografie, und ich werde Ranger.<br />

Aber ich glaube, daraus wird nix.<br />

Unfassbar, wir haben nur noch zwei Übernachtungen und müssen dann schon<br />

wieder heim. Uns ist zum Heulen.<br />

In Morro Bay machen wir dann Mittagspause. Mittagspause ist gut, denn es ist<br />

inzwischen bereits 14:00 Uhr und wir haben erst 70 der geplanten 200 Meilen<br />

geschafft. Eigentlich wollen wir uns nicht lange aufhalten, aber der Hafen mit<br />

seinen vielen kleinen Geschäften und Restaurants ist so einladend, dass es schade<br />

wäre, sofort wieder zu fahren.<br />

<br />

149


Also entschließen wir uns zu einem Mittagessen, genießen die Pause und lassen<br />

den Rest der Fahrt einfach auf uns zukommen. Sabine probiert ein Root Beer,<br />

schmeckt wie unsere Zahnpasta, nur süßer. Okay, fällt unter die gleiche Kategorie<br />

wie Dr. Pepper.<br />

<br />

150


Die Strecke hinter Morro Bay führt dann teilweise nicht nur der Küste entlang,<br />

sondern auch durchs Hinterland, auf Straßen, auf denen wir viel schneller<br />

vorankommen. Plötzlich leuchtet eine Kontrolllampe auf. Ein Blick in die<br />

Anleitung zeigt, dass es ein Problem mit dem Motor gibt. Na Mahlzeit, hoffentlich<br />

hält die Kiste noch die restlichen 150 Meilen.<br />

In Santa Barbara fahren wir vom Highway 101 ab und in die Stadt hinein. Der<br />

Reiseführer hat nicht zu viel versprochen. Santa Barbara gilt als die schönste<br />

Großstadt mittlerer Größe der <strong>USA</strong> und ist wirklich traumhaft. Parken ist hier<br />

allerdings ein Problem, und wir haben leider nicht mehr die Zeit, uns hier länger<br />

aufzuhalten, da wir unseren Campground noch vor Einbruch der Dunkelheit<br />

erreichen möchten.<br />

Heute -kurz vor Ende der ganzen Tour- habe ich zum ersten Mal das Gefühl, dass<br />

die Zeit zu knapp ist. Von San Francisco nach Los Angeles hätte man durchaus<br />

einen Tag mehr einplanen können.<br />

Kurz vor’m Campingplatz dann der voraussichtlich letzte Tankstopp: Tachostand<br />

109.333 Meilen, 4,7 Gallonen getankt.<br />

Gegen 19:00 Uhr erreichen wir den Carpinteria Campground. Der Campingplatz<br />

hat ein bisschen was von einem Parkplatz, aber unsere Site liegt direkt am Meer.<br />

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Hier gibt es zwar Duschen, aber lassen wir das, morgen ist es mit Sicherheit besser.<br />

Das ist selbst mir eine Nummer zu stramm.<br />

Dafür haben wir aber einen tollen Sonnenuntergang direkt am Meer.<br />

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Tag 20: Montag, 18. August <strong>2014</strong> <br />

Von Carpinteria nach Los Angeles<br />

Wir haben es heute nicht besonders eilig und starten erst gegen 9:30 Uhr in<br />

Richtung Los Angeles, da der Campingplatz dort nur ca. 80 Meilen entfernt liegt.<br />

Tachostand 109.334 Meilen.<br />

Wir fahren zunächst den Highway #101 und wechseln später wieder auf die #1.<br />

Wir passieren Malibu und kommen nach Santa Monica. Hier biegen wir ab auf den<br />

Sunset Boulevard, der sich kurvenförmig durch die Hügel von Santa Monica und<br />

durch Beverly Hills zieht. Vorbei an vielen Prachtbauten erreichen wir dann den<br />

Hollywood Boulevard.<br />

Hier steuern wir wieder eine Tankstelle an. Ich habe mich beim letzten Tanken<br />

etwas verschätzt und zu wenig getankt. Wir haben ja das Fahrzeug mit einem<br />

viertel vollen Tank übernommen, und so müssen wir es auch abgeben. Also tanken<br />

wir bei einem Tachostand von 109.418 Meilen 4,8 Gallonen.<br />

Dann suchen wir uns einen Parkplatz.<br />

Vom ersten werden wir dann gleich wieder verscheucht, da hier keine RV's<br />

willkommen sind. Wir finden was an der Straße mit einer Parkuhr, aber der<br />

Parkplatz ist zu kurz für unser Fahrzeug. Hier würden wir in einen Bereich<br />

reinragen, wo der Bordstein rot markiert ist. Ich glaube, das kann ganz schön teuer<br />

werden. Schließlich bekommen wir dann doch noch einen Stellplatz. Hier<br />

berechnen sie uns allerdings die doppelte Gebühr (20 $) wie für ein Auto, da wir<br />

zwei Plätze belegen. Aber egal... wir sind auf dem Hollywood Boulevard.<br />

Diesen laufen wir dann auf dem Walk of Fame. Unsere Namen haben wir leider<br />

nicht gefunden.<br />

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Wir gehen zum Dolby Theatre, wo jährlich die Oscars verliehen werden.<br />

Von hier hat man einen schönen Blick auf das Hollywood Zeichen.<br />

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Wir schlendern noch etwas den Boulevard entlang und wollen uns dann den<br />

Hollywood Schriftzug aus der Nähe ansehen. Also los mit dem Camper auf die<br />

Hügel von Hollywood. Leider ist die Straße gesperrt, und der Zugang zum<br />

Schriftzug ist nur über einen Shuttle des Observatoriums erreichbar, welches sich<br />

ebenfalls dort befindet. Immerhin sind wir dem Ganzen deutlich näher gekommen.<br />

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Wir machen uns auf in Richtung Campground Golden Shore, der sich in Long<br />

Beach befindet. Jetzt sind wir voll in der Rush Hour von LA. Es geht nur sehr<br />

langsam voran, und wir kommen erst kurz vor 6 dort an.<br />

Der Campingplatz ist spitze. Die Plätze sind ausreichend groß und sehr schön<br />

angelegt.<br />

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Es gibt eine Picnic-Area und einen Pool. Die sanitären Anlagen sind das Beste,<br />

was wir bisher gesehen haben. Wir checken schon mal den Rückflug ein.<br />

Zumindest können wir für den Flug von LA nach London zwei Plätze mit<br />

Beinfreiheit buchen und für den Flug nach Luxemburg Plätze an den<br />

Notausstiegen.<br />

Ganz in der Nähe liegt die Queen Mary schon seit den 70er Jahren an der<br />

Kaimauer von Long Beach. Mal schauen, vielleicht haben wir morgen noch Zeit,<br />

ihr einen Besuch abzustatten.<br />

Beim Abendessen sagt Sabine dann "Hier könnt' ich jetzt noch zwei Tage bleiben<br />

und ein bisschen entspannen und dann weiter reisen."<br />

WIR WOLLEN NICHT HEIM, WIR WOLLEN NOCH HIER<br />

BLEIBEN!!!<br />

Es gibt noch sooo viel zu sehen!<br />

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Tag 21: Dienstag, 19. August <strong>2014</strong> <br />

Rückflug (verdammt, es ist wirklich schon vorbei)<br />

Heute ist der letzte Tag, und wir müssen zurück in die Heimat. Da wir bereits um<br />

15:45 Uhr fliegen, bleibt nicht mehr viel Zeit, noch was zu unternehmen. Nach<br />

dem Frühstück fangen wir schon mal an aufzuräumen. Da wir 3 unserer Koffer bei<br />

Cruise America gelassen haben, können wir die erst packen, wenn wir an der<br />

Vermietstation angekommen sind.<br />

Wir haben noch einige Getränke sowie eine Tüte Tortilla Chips übrig, die wir<br />

Nachbarn auf dem Campingplatz schenken. Ich gehe zum Office und frage nach,<br />

ob wir dort die Bordkarten ausdrucken können. Klar, sagt die nette Dame, das ist<br />

gar kein Problem. Ich kann die Emails von British Airways weiterleiten und<br />

bekomme die Boardingpässe ausgedruckt.<br />

Das letzte mal dumpen und Frischwasser tanken. Wir machen den Camper innen<br />

und außen noch ein bisschen sauber und fahren los.<br />

Ein kurzer Abstecher zur Queen Mary ist noch drin.<br />

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Dann fahren wir los zur Vermietstation. Der Verkehr hält sich in Grenzen, und wir<br />

kommen sehr gut durch. Dort angekommen, geht es los mit Packen. Ach, wie wir<br />

das lieben.<br />

Nachdem die Koffer vollgestopft sind, erfolgt noch kurz eine Abnahme durch<br />

Cruise America. Das ganze dauert keine 5 Minuten und wir sind fertig. Ich muss<br />

dann noch zum Office, wo wir 50 Dollar für den Rückspiegel bezahlen müssen.<br />

Sollten wir aber von unserer Versicherung zurückbekommen, da wir eine<br />

Zusatzversicherung abgeschlossen haben.<br />

Dann erfolgt auch sofort der Transport zum Flughafen durch einen Fahrer der<br />

Vermietstation. Der sagt dann, dass die Fahrt 55 Dollar kostet. Komisch, eigentlich<br />

sollte bei Early-Bird der Transport kostenlos sein. Wir fragen ihn dann, ob das ein<br />

Witz ist. Nein, sagt der, kein Witz. Als wir ihm mitteilen, dass wir Early-Bird<br />

gebucht haben, meint er, klar, dann ist die Fahrt kostenlos, wir müssen ihm aber<br />

am Flughafen die Buchung nachweisen.<br />

Der ist super nett und erzählt uns die ganze Zeit von seinen Vorfahren aus der<br />

Schweiz, von seinen Autos (er liebt VW und hatte scheinbar früherer mal einen<br />

alten VW-Bus und mehrere Käfer). So alles verstehen wir nicht, die Fahrt ist aber<br />

trotzdem ganz unterhaltsam. Am Flughafen angekommen, ruft er dann im Büro an.<br />

Dabei stellt sich heraus, dass die vergessen haben, uns einen Gutschein für den<br />

Transport zum Flughafen zu geben.<br />

Dann geht’s zum Terminal. Einchecken der Koffer geht ruck zuck. Durch die<br />

Sicherheitskontrolle sind wir auch ganz schnell, und schon sind wir am Gate.<br />

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Da steht er schon, der Riesen-Jumbo Airbus A380.<br />

Zwischendurch werden wahllos Passagiere einer Sicherheitskontrolle unterzogen.<br />

Klar, dass sie mich auch nochmals filzen. Dann gehen wir an Bord. Mit etwas<br />

Verspätung rollen wir zur Startbahn, und rollen, und rollen .... Dann heben wir ab.<br />

Einige Minuten später fragt Sabine: " Wann geht's denn endlich los?" Ich lache<br />

und sage: "Wir sind doch schon lange in der Luft". Sie hat vom Start gar nichts<br />

mitbekommen.<br />

Seltsamerweise haben wir nicht die Plätze mit Beinfreiheit. Komisch, wir sind<br />

sicher, beim Einchecken diese Plätze ausgewählt zu haben. Stattdessen sitzen wir<br />

eine Reihe dahinter in der Mitte, und Sabine hat auch noch einen unangenehmen<br />

Nachbarn, der ständig irgendwelche Schnaufgeräusche macht. Echt ätzend, der<br />

Kerl.<br />

In London zuerst mit einer Schienenbahn und dann noch mit dem Bus vom<br />

Terminal 5 zum Terminal 1. Hier werden wir beiden noch einem Sprengstofftest<br />

unterzogen. Mann, wir müssen schrecklich aussehen.<br />

Da wir einen Anschlussflug gebucht haben, gibt es keine Möglichkeit, das<br />

Terminal zu verlassen, und wir müssen sofort durch die Sicherheitsschleuse zum<br />

Gate. Jetzt sitzen wir hier 4 Stunden rum und warten auf den Flug nach<br />

Luxemburg.<br />

Nirgendwo die Möglichkeit, eine zu rauchen. Sabine wird langsam gereizt, es<br />

werden dann zum Schluss ca. 20 Stunden ohne Glimmstängel sein.<br />

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Resümee der Reise <br />

Wir haben in den 20 Tagen, in denen wir unterwegs waren, ca. 2.550 Meilen<br />

zurückgelegt. Meine Befürchtungen, dass es zu viele sind, haben sich nicht<br />

bewahrheitet.<br />

Bis auf einige Kleinigkeiten ist alles super gut gelaufen, und wir haben in den 3<br />

Wochen wahnsinnig viel gesehen und erlebt. Es war ein supertoller Urlaub und wir<br />

können uns beide vorstellen, wieder eine Wohnmobilreise zu machen. Lediglich<br />

für die Fahrt von San Francisco nach Los Angeles hätten wir mehr Zeit einplanen<br />

sollen, aber dann wäre was anderes auf der Strecke geblieben.<br />

Es gibt noch so viel zu sehen, Amerika, wir kommen wieder!<br />

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