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Fingerzeige für Berlin - bei den UBC Tigers Hannover

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22 HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG Sport<br />

FREITAG, 3. JULI 2009 · NR. 152<br />

Nur Franzosen<br />

fehlerfrei<br />

Sieg im Nationenpreis<br />

Aachen (sid). Die deutschen Springreiter<br />

haben <strong>bei</strong>m CHIO von Aachen <strong>den</strong><br />

Sieg im Nationenpreis knapp verpasst.<br />

Die Mannschaft von Bundestrainer Otto<br />

Becker kam nach zwei Run<strong>den</strong> mit vier<br />

Fehlerpunkten gemeinsam mit <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong><br />

auf <strong>den</strong> 2. Rang. Es gewann die<br />

fehlerfreie Equipe aus Frankreich.<br />

Zum deutschen Team gehörten Marcus<br />

Ehning (Borken) mit dem Hengst Plot<br />

Blue, Carsten-Otto Nagel (Wedel) mit der<br />

Stute Corradina, Meredith Michaels-<br />

Beerbaum (Thedinghausen) mit dem Wallach<br />

Checkmate und Philipp Weishaupt<br />

(Riesenbeck) mit der Stute Souvenir. Nach<br />

dem 1. Umlauf hatte das deutsche Quartett<br />

noch ohne Fehler gleichauf mit<br />

Frankreich sowie <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong>, der<br />

Schweiz und <strong>den</strong> USA an der Spitze gelegen.<br />

Im 2. Umlauf leisteten sich aber Weishaupt<br />

und Nagel Abwürfe. „Vor der Kulisse<br />

ist ein 2. Platz etwas Tolles“, sagte<br />

Nagel. Ehning, angesprochen auf die<br />

jüngsten Dopingvorfälle im Reitsport,<br />

meinte: „Wir haben uns heute voll auf <strong>den</strong><br />

Sport konzentriert.“<br />

In <strong>den</strong> vergangenen drei Jahren hatten<br />

die Deutschen das traditionsreiche Springen<br />

jeweils <strong>für</strong> sich entschie<strong>den</strong>. Dieses<br />

Mal hatte Becker einen Platz unter <strong>den</strong><br />

ersten drei als Ziel angegeben, da Ludger<br />

Beerbaum (Riesenbeck) und Christian<br />

Ahlmann (Marl) im Zuge von Dopingaffären<br />

suspendiert wor<strong>den</strong> waren. Marco<br />

Kutscher (Hörstel) wurde wegen einer<br />

Armverletzung geschont.<br />

Niederlage <strong>für</strong> Dressurequipe: Die deutschen<br />

Dressurreiter haben ohne die fünfmalige<br />

Olympiasiegerin Isabell Werth<br />

<strong>bei</strong>m CHIO in Aachen zum zweiten Mal<br />

in 33 Jahren <strong>den</strong> Sieg im Nationenpreis<br />

verpasst. Matthias Alexander Rath<br />

(Kronberg), Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen),<br />

Heike Kemmer (Isernhagen) und<br />

Ellen Schulten-Baumer (Rheinberg)<br />

brachten es auf 210,213 Punkte. Es siegten<br />

die Niederlande (212,256). „Ich bin<br />

sehr enttäuscht. Keiner unserer Reiter<br />

hat Normalform erreicht“, sagte Bundestrainer<br />

Holger Schmezer.<br />

Bundestag stützt<br />

„München 2018“<br />

<strong>Berlin</strong> (dpa). Die Münchener Bewerbung<br />

um die Olympischen Winterspiele<br />

2018 ist jetzt eine nationale Angelegenheit.<br />

Der Bundestag stimmte in <strong>Berlin</strong> einem<br />

entsprechen<strong>den</strong> Antrag mit <strong>den</strong><br />

Stimmen der Regierungskoalition aus<br />

CDU/CSU und SPD sowie der FDP-Opposition<br />

zu. Bündnis 90/Die Grünen und<br />

Die Linke enthielten sich der Stimme.<br />

Für Olympische Winterspiele in der Region<br />

München, die als erste nach Sommerspielen<br />

(1972) auch Winterspiele ausrichten<br />

könnte, sieht Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel „extrem gute Chancen“. Auch<br />

die bayerische Landeshauptstadt sieht<br />

sich trotz der erwarteten Kosten von rund<br />

30 Millionen Euro gut gerüstet. Neben<br />

München gehen bisher Annecy (Frankreich)<br />

und Pyeongchang (Südkorea) ins<br />

Rennen um die Spiele 2018.<br />

KURZ GEMELDET<br />

LoS rüstet TSV Burgdorf aus<br />

Handball: Den Namen des neuen Ausrüsters<br />

könnte Bundesliga-Aufsteiger<br />

TSV <strong>Hannover</strong>-Burgdorf in anderer<br />

Schreibweise als Aufforderung verstehen.<br />

Die Dortmunder Firma LoS einigte sich<br />

mit der TSV auf einen Vertrag bis 2012, unabhängig<br />

davon, ob der Klub in der 1. oder<br />

2. Liga spielt. Auch alle Amateur- und Jugendteams<br />

wer<strong>den</strong> in diesem Zeitraum von<br />

LoS eingekleidet. Derweil bietet die TSV<br />

eine DVD vom Aufstiegsduell mit der TSG<br />

Friesenheim an. Sie kann bestellt wer<strong>den</strong><br />

zwischen 16 und 19 Uhr <strong>bei</strong> Dietmar Kairies<br />

unter Telefon (0 51 36) 89 56 73 oder per<br />

E-Mail unter dietmarkairies@gmx.de. uwe<br />

Toba auf Japan-Reise da<strong>bei</strong><br />

Turnen: Andreas Toba vom TK <strong>Hannover</strong><br />

steht die erste große Bewährungsprobe<br />

bevor. Der 18-Jährige reist heute mit der<br />

insgesamt achtköpfigen deutschen Männerriege<br />

nach Japan, die von Mehrkampf-<br />

Europameister Fabian Hambüchen angeführt<br />

wird. Damit wird der 6. Platz Tobas<br />

<strong>bei</strong> <strong>den</strong> deutschen Meisterschaften im<br />

Mehrkampf honoriert. Der <strong>Hannover</strong>aner<br />

und seine Kollegen absolvieren in<br />

Fernost zunächst ein Trainingslager, ehe<br />

fünf Sportler am Japan-Cup (18. Juli in<br />

Tokio) teilnehmen. Dort misst sich die<br />

deutsche Riege mit Olympiasieger China,<br />

Japan, USA, Südkorea und Russland. r<br />

SPORT IN KÜRZE<br />

Der Wechsel von Bayern-Star Ze Roberto<br />

zum Fußball-Bundesligisten Hamburger<br />

SV ist perfekt. Der HSV bestätigte gestern<br />

Abend die Verpflichtung des Brasilianers,<br />

der ablösefrei aus München kommt. dpa<br />

Schiedsrichter Babak Rafati aus <strong>Hannover</strong><br />

ist am 16. Juli in der 2. Qualifikationsrunde<br />

zur Fußball-Europa-League im Einsatz. Er<br />

leitet das Hinspiel zwischen Metallurg Donezk<br />

(Ukraine) und dem Sieger des Duells<br />

FC MTZ Minsk (Weißrussland) gegen<br />

FK Sutjeska (Montenegro).<br />

r<br />

Fußball-Regionalligist <strong>Hannover</strong> 96 II hat<br />

seine Personalplanungen <strong>für</strong> die kommende<br />

Saison mit einem weiteren Neuzugang<br />

abgeschlossen. Vom VfL Wolfsburg kommt<br />

Abwehrspieler Marvin Karow.<br />

r<br />

Daniel Trochymiuk wechselt zum Fußball-<br />

Bezirksoberligisten TuS Wettbergen. Zuletzt<br />

spielte der Stürmer <strong>bei</strong>m Oberligaaufsteiger<br />

SV Ramlingen/Ehlershausen. dd<br />

Heiße Duelle im „Ice Center“<br />

Weltboxerin Natascha Ragosina setzt zwei ihrer sieben WM-Gürtel aufs Spiel / Acht Kämpfe in Langenhagen<br />

Venus Williams siegt im Schnelldurchgang. ap<br />

Langenhagen (uwe). Geht es nach Laura<br />

Ramsey, dann soll heute Abend im<br />

„Lenny Soccio Ice & Event Center“ alles<br />

anders wer<strong>den</strong> als 2003 in Moskau. Damals<br />

unterlag die Amerikanerin in einem<br />

Amateur-Ländervergleich der Russin Natascha<br />

Ragosina nach Punkten. Diesmal<br />

geht es um die Weltmeisterschaft im Supermittelgewicht,<br />

und der Rahmen ist um<br />

einiges größer – genau wie der Ruhm ihrer<br />

inzwischen als „Box-Zarin“ bekannten<br />

Gegnerin. Von ihren sieben WM-Gürtel<br />

will Ragosina heute die der Verbände<br />

WBO und WBA gegen „Lady Ram“ Ramsey<br />

verteidigen. Eine der schwersten Aufgaben<br />

ihrer Karriere, wie die hochfavorisierte<br />

Russin verkündete. Die bislang ungeschlagene<br />

Weltboxerin 2008 will vor allem<br />

ihre Reichweitenvorteile ausnutzen.<br />

„Ich muss <strong>den</strong> Nahkampf suchen“, sagte<br />

die um 16 Zentimeter kleinere Ramsey.<br />

Auf <strong>den</strong> Hauptkampf, der <strong>für</strong> 22 Uhr<br />

angekündigt ist, wer<strong>den</strong> die Boxfans mit<br />

sieben weiteren Duellen eingestimmt.<br />

Erster Höhepunkt da<strong>bei</strong> ist Kampf 6, ein<br />

weiteres WM-Duell, in dem sich die <strong>bei</strong><strong>den</strong><br />

ehemaligen Titelträgerinnen Esther<br />

Shouten aus <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> und Bettina<br />

Völker (Karlsruhe) um <strong>den</strong> vakanten<br />

Gürtel des Verbandes WIBF im Junior-<br />

Federgewicht streiten. „Ich habe vor acht<br />

Jahren schon einmal gegen sie geboxt und<br />

Die Überfliegerin: Ariane Friedrich ist die deutsche Goldhoffnung <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Leichtathleten.<br />

in der 1. Runde mit ihr Schluss gemacht“,<br />

sagte Shouten über Völker.<br />

Im Anschluss macht der Tscheche Lukas<br />

Konecny, EU-Meister und Zweiter<br />

der WBO-Weltrangliste im Superweltergewicht,<br />

gegen <strong>den</strong> Franzosen Christophe<br />

Karagoz einen Abstecher ins Mittelgewicht,<br />

bevor die ganze Aufmerksamkeit<br />

der „Zarin“ Ragosina und ihrer Herausforderin<br />

gilt.<br />

Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Karten<br />

kosten zwischen 18,90 und 150 Euro<br />

und sind erhältlich an allen bekannten Vorverkaufsstellen,<br />

unter (0 18 05) 21 54 54<br />

oder unter www.ticketdome.de<br />

Onnen plant in kleinen Schritten<br />

2,25 Meter sind das Hochsprungziel des <strong>Hannover</strong>aners / Steding beschwerdefrei<br />

<strong>Hannover</strong> (cas). Ein Blick in die aktuelle<br />

Bestenliste sorgt aus hannoverscher<br />

Sicht <strong>für</strong> kräftige Verblüffung vor <strong>den</strong><br />

deutschen Meisterschaften der Leichtathleten<br />

in Ulm (morgen und Sonntag).<br />

Nicht die WM-erfahrenen Eike Onnen<br />

(Hochsprung) und Stephan Steding<br />

(Speerwurf) sind dort am besten platziert,<br />

sondern eine Nachwuchsathletin.<br />

Inga Maria Müller (LG <strong>Hannover</strong>) fährt<br />

mit der drittbesten Zeit über 400 Meter<br />

Hür<strong>den</strong> an die Donau. Die 18-Jährige hat<br />

allerdings als Saisonhöhepunkt nicht<br />

die Teilnahme an der WM in <strong>Berlin</strong> im<br />

Visier, sondern <strong>den</strong> Start <strong>bei</strong> der<br />

„U 20“-Europameisterschaft im serbischen<br />

Novi Sad. Dort zählt die <strong>Hannover</strong>anerin<br />

zu <strong>den</strong> Anwärterinnen<br />

auf eine Medaille.<br />

Onnen (ebenfalls LG <strong>Hannover</strong>)<br />

und Steding (<strong>Hannover</strong><br />

96) kamen dagegen auch<br />

aus gesundheitlichen Grün<strong>den</strong><br />

schwer in die Saison.<br />

„Eike fährt nicht ganz gesund<br />

zu <strong>den</strong> Meisterschaften“,<br />

sagte seine Mutter und<br />

Trainerin Astrid Fredebold-<br />

Onnen. „Ich hoffe <strong>den</strong>noch, Eike Onnen<br />

dass er 2,25 Meter meistern<br />

kann.“ Die WM-Norm liegt noch sechs<br />

Zentimeter höher, <strong>für</strong> diese Leistung hat<br />

der 26-Jährige noch Zeit bis zum 3. August.<br />

„Wir sind optimistisch, das ist bis<br />

Schau mir in die Augen: Laura Ramsey (l.) und<br />

Natascha Ragosina <strong>bei</strong>m Wiegen. Behrends<br />

Das nächste Schwesterntreffen<br />

Venus gegen Serena: Die Williams spielen <strong>den</strong> Titel in Wimbledon unter sich aus<br />

London (sid). Wimbledon erlebt im<br />

Frauenendspiel bereits <strong>den</strong> vierten „Sister<br />

Act“ zwischen Venus und Serena<br />

Williams. Die <strong>bei</strong><strong>den</strong> Schwestern stehen<br />

sich nach 2002, 2003 und 2008 erneut im<br />

Kampf um <strong>den</strong> bedeutendsten Titel im<br />

Tennis gegenüber. Nachdem sich Serena<br />

Williams im Halbfinale mit 6:7 (4:7), 7:5,<br />

8:6 gegen die Russin Jelena Dementjewa<br />

durchgekämpft hatte, deklassierte Titelverteidigerin<br />

Venus im zweiten Vorschlussrun<strong>den</strong>spiel<br />

die Weltranglistenerste<br />

Dinara Safina mit 6:1, 6:0.<br />

Venus Williams kann damit morgen<br />

(15 Uhr) bereits ihren sechsten Wimbledon-Titel<br />

gewinnen. Ihre jüngere<br />

Schwester war zweimal an der Church<br />

Road erfolgreich. Die Williams-Familie<br />

setzt außerdem ihre beeindruckende Erfolgsserie<br />

in London fort. Mit Ausnahme<br />

ap<br />

<strong>Fingerzeige</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Leichtathleten ermitteln deutsche Meister in Ulm<br />

VON CARSTEN SCHMIDT<br />

<strong>Hannover</strong>. Michael Mronz geht in die<br />

Offensive, wenn es um das Werben <strong>für</strong><br />

die Leichathletik-Weltmeisterschaft in<br />

<strong>Berlin</strong> (15. bis 23. August) geht. „Wir wollen<br />

nahtlos an Stuttgart 1993 anknüpfen“,<br />

sagte der Sportmanager, der Mitglied<br />

des WM-Organisationskomitees<br />

ist. Diese Aussage ist ehrgeizig, weil im<br />

Württembergischen nach Einschätzung<br />

aller Experten vor 16 Jahren die bis heute<br />

stimmungsvollsten Titelkämpfe mit<br />

dem fachkundigsten und vor allem fairsten<br />

Publikum stattgefun<strong>den</strong> haben.<br />

Doch Mronz weiß, was er fordert.<br />

Schließlich ist er Cheforganisator des<br />

größten Reitturniers weltweit, des CHIO<br />

in Aachen, und er hatte, wie er sagt, „das<br />

Glück“, <strong>bei</strong> der Fußball-WM 2006 und<br />

der Handball-WM 2007 in Deutschland<br />

„mithelfen zu dürfen“. Damit <strong>Berlin</strong> an<br />

diese „Sommer-“ und „Wintermärchen“<br />

anknüpft, haben Mronz und seine Mitstreiter<br />

nicht nur ein großes Rahmenprogramm<br />

rund um das Bran<strong>den</strong>burger Tor<br />

organisiert. Sie haben die Marathonund<br />

Gehwettbewerbe aus dem weit im<br />

Westen gelegenen Olympiastadion ins<br />

Herz der Hauptstadt geholt, damit sie<br />

auch vor der „entsprechen<strong>den</strong> Kulisse“<br />

mit <strong>den</strong> Sehenswürdigkeiten am Boulevard<br />

Unter <strong>den</strong> Lin<strong>den</strong> stattfin<strong>den</strong>.<br />

Mronz weiß aber auch, dass ohne deutsche<br />

Siege die Stimmung nicht gerade<br />

<strong>den</strong> Siedepunkt erreichen wird. Deshalb<br />

ist auch sein Wunsch an die Sportler ehrgeizig.<br />

„2005 waren es fünf WM-Medaillen,<br />

2007 gab es siebenmal Edelmetall.<br />

Die logische Fortsetzung <strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> wären<br />

nun neun Medaillen.“<br />

Ob diese optimistische Prognose aufgehen<br />

kann, wird sich am Wochenende<br />

<strong>bei</strong> <strong>den</strong> nationalen Titelkämpfen in Ulm<br />

zeigen. Dort hoffen die Verantwortlichen<br />

des Deutschen Leichtathletik-Verbandes<br />

(DLV) darauf, dass die Hoffnungsträger<br />

<strong>für</strong> <strong>Berlin</strong> Zeichen setzen. Allen voran<br />

Hochspringerin Ariane Friedrich, die<br />

mit 2,06 Metern deutschen Rekord gesprungen<br />

ist und zurzeit als weltbeste<br />

Athletin ihrer Disziplin gilt. „Ich will<br />

mit Spaß eine gute Leistung erzielen“,<br />

sagt die 25-Jährige, die aus Nordhausen<br />

in Thüringen stammt.<br />

Doch nicht nur Friedrich sorgt <strong>für</strong><br />

gute Stimmung im deutschen Lager, sondern<br />

auch der Überraschungssieg <strong>bei</strong> der<br />

Mannschafts-Europameisterschaft im<br />

portugiesischen Leiria vor knapp zwei<br />

dahin zu schaffen“, sagt Fredebold-Onnen.<br />

Steding indes ist rechtzeitig<br />

zu <strong>den</strong> Titelkämpfen beschwerdefrei<br />

und warf in einem<br />

Test am Dienstag 77 Meter.<br />

Das zeigt, dass er die<br />

Norm von 81 Metern in Ulm<br />

durchaus schaffen kann.<br />

Hoffnungen auf einen<br />

Platz unter <strong>den</strong> besten sechs<br />

macht sich Hammerwerfer<br />

Marcus Kahlmeyer (96). Der<br />

Sarstedter Kugelstoßer Julian Dobbrunz,<br />

2007 deutscher Juniorenmeister,<br />

nimmt eine ähnliche Platzierung ins Visier.<br />

von 2006 stand seit 2000 in jedem Jahr<br />

mindestens eine der Schwestern im Endspiel.<br />

„Das ist mein achtes Finale, ein Traum<br />

wird wahr“, sagte die Titelverteidigerin<br />

nach ihrem „Spaziergang“ auf dem Centre<br />

Court. Die Zuschauerrolle in der vorherigen<br />

Partie war ihr offenbar schwerer<br />

gefallen als das eigene Match. „Es war so<br />

schwer, dieses Drama zu verfolgen. Aber<br />

am Sonnabend wird es noch schwieriger“,<br />

sagte Venus Williams.<br />

Serena schrieb gegen Dementjewa in<br />

einem dramatischen Match Wimbledon-<br />

Geschichte. 2:49 Stun<strong>den</strong> stan<strong>den</strong> sich<br />

die <strong>bei</strong><strong>den</strong> 27-Jährigen auf dem Centre<br />

Court gegenüber und lieferten sich damit<br />

das längste Frauenhalbfinale aller<br />

Zeiten. „Es war sehr, sehr hart. Jelena<br />

hat so gut gespielt“, sagte die erleichterte<br />

Wochen. Seitdem nähern sich die Verbandsfunktionäre<br />

der Mronzschen Prognose<br />

an. DLV-Präsi<strong>den</strong>t Clemens Prokop<br />

hofft auf sieben Medaillen und hat da<strong>bei</strong><br />

vor allem die erfahrenen Robert Harting<br />

(Diskuswurf), Irina Mikitenko (Marathon),<br />

Nadine Kleinert (Kugelstoßen)<br />

und Christina Obergföll (Speerwurf) im<br />

Blick. Das Übrige sollen Senkrechtstarter<br />

wie Zehnkämpfer Michael Schrader<br />

und vielleicht die Diskus-Seniorin Franka<br />

Dietzsch (41 Jahre) bewerkstelligen.<br />

Ulm gibt dazu <strong>Fingerzeige</strong>, bietet aber<br />

auch letzte Chancen. Für Sebastian Bayer<br />

(Bremen) <strong>bei</strong>spielsweise. Der Hallen-<br />

Europameister mit sensationellen<br />

8,71 Metern hat draußen die Norm von<br />

8,15 Metern immer noch nicht erfüllt.<br />

Oder auch <strong>für</strong> <strong>den</strong> 36-jährigen Tim Lobinger,<br />

der die geforderten 5,70 Meter im<br />

Stabhochsprung bisher schuldig geblieben<br />

ist. <strong>Berlin</strong> wäre seine achte WM …<br />

Athleten mit mindestens einmal<br />

erfüllter WM-Norm, Männer: 100 m:<br />

Stefan Schwab (Schwarzenbek); 110 m<br />

Hür<strong>den</strong>: Alexander John, Willi Mathiszik<br />

(<strong>bei</strong>de Leipzig), Matthias Bühler (Offenburg),<br />

Helge Schwarzer (Hamburg), Jens<br />

Werrmann (Zweibrücken); 200 m: Aleixo<br />

Platini Menga (Leverkusen); 1500 m: Stefan<br />

Eberhardt (Erfurt), Carsten Schlangen<br />

(<strong>Berlin</strong>); Hochsprung: Raul Spank (Dres<strong>den</strong>);<br />

Stabhochsprung: Alexander Straub<br />

(Filstal), Malte Mohr (Leverkusen), Björn<br />

Otto (Uerdingen/Dormagen); Kugelstoßen:<br />

Ralf Bartels (Neubran<strong>den</strong>burg),<br />

Peter Sack (Leipzig); Diskuswurf: Robert<br />

Harting (<strong>Berlin</strong>), Markus Münch (Wedel/<br />

Pinneberg); Hammerwurf: Markus Esser<br />

(Leverkusen), Sergej Litvinov (Frankfurt);<br />

Speerwurf: Mark Frank (Rostock).<br />

Frauen: 5000/10 000 m: Sabrina Mockenhaupt<br />

(Köln); 3000 m Hindernis: Antje<br />

Möldner (Potsdam); Hochsprung: Ariane<br />

Friedrich (Frankfurt); Stabhochsprung:<br />

Anna Battke (Mainz), Silke Spiegelburg<br />

(Leverkusen), Kristina Gadschiew (Zweibrücken);<br />

Weitsprung: Bianca Kappler<br />

(Rehlingen), Beatrice Marscheck (Gießen);<br />

Kugelstoßen: Nadine Kleinert (Magdeburg),<br />

Denise Hinrichs (Wattenscheid),<br />

Christina Schwanitz (Neckarsulm); Diskuswurf:<br />

Nadine Müller (Halles/S.), Franka<br />

Dietzsch (Neubran<strong>den</strong>burg); Hammmerwurf:<br />

Betty Heidler, Kathrin Klaas, Andrea<br />

Bunjes (alle Frankfurt), Speerwurf: Christina<br />

Obergföll (Offenburg), Steffi Nerius,<br />

Linda Stahl, Katharina Molitor (alle Leverkusen).<br />

Noch genügend<br />

WM-Karten<br />

<strong>Hannover</strong> (cas). Dank der ICE-Bahnverbindung<br />

ist es nur ein „Katzensprung“<br />

von eineinhalb Stun<strong>den</strong> Fahrzeit<br />

von <strong>Hannover</strong> nach <strong>Berlin</strong>. Und das<br />

bietet die Chance <strong>für</strong> die Leichtathletik-<br />

Fans, die WM-Entscheidungen in <strong>Berlin</strong><br />

auch tageweise zu verfolgen. Ausverkauft<br />

sind bisher nur die Kontingente <strong>für</strong><br />

Plätze auf der Zielgera<strong>den</strong> am 20. und<br />

23. August. Bisher sind rund 250 000 der<br />

insgesamt 500 000 Tickets abgesetzt wor<strong>den</strong>.<br />

Die Tageskarten kosten zwischen 30<br />

(Kategorie 3, Westkurve, oben) und 135<br />

Euro (Zielgerade) zuzüglich 13 Prozent<br />

Vorverkaufsgebühr. Bestellungen können<br />

im Internet unter www.berlin2009.<br />

org oder unter der Telefon-Hotline<br />

(0 18 05) 12 00 91 aufgegeben wer<strong>den</strong>.<br />

Siegerin nach dem Spiel, „ich habe während<br />

des Matches immer wieder zu meiner<br />

Familie hinübergeschaut. Sie hat<br />

mich sehr unterstützt. Das hat mir geholfen,<br />

weil ich heute nicht so gut war.“<br />

Anschließend demontierte Venus die<br />

andere russische Halbfinalisten in lediglich<br />

51 Minuten und fachte damit die<br />

Diskussion über die Berechtigung von<br />

Safinas Topplatzierung in der Weltrangliste<br />

wieder an. „Dinara ist so talentiert,<br />

und sie hat im vergangenen Jahr sehr<br />

konstant gespielt“, meinte Venus Williams<br />

höflich, „aber ich habe einfach<br />

mehr Erfahrung auf diesem Platz.“<br />

Insgesamt stan<strong>den</strong> sich die <strong>bei</strong><strong>den</strong> Williams-Schwestern<br />

bislang 20-mal gegenüber;<br />

es steht da<strong>bei</strong> ausgeglichen<br />

10:10. In Grand-Slam-Finals führt Serena<br />

mit 5:2.<br />

Neuer Trainer<br />

<strong>für</strong> die <strong>Tigers</strong><br />

<strong>Hannover</strong> (r). Noch immer ist nicht klar,<br />

in welcher Liga die Basketballer des<br />

<strong>UBC</strong> <strong>Tigers</strong> <strong>Hannover</strong> in der kommen<strong>den</strong><br />

Saison spielen wer<strong>den</strong>. Und seit gestern<br />

wissen die Zweitligaspieler nun auch<br />

nicht mehr, wer sie künftig trainieren<br />

wird. Coach Michael Goch, Gründungsmitglied<br />

des aufstreben<strong>den</strong> Klubs, hat<br />

sein Amt abgegeben. „Ich kann aus zeitlichen<br />

Grün<strong>den</strong> meinen eigenen hohen Ansprüchen<br />

an <strong>den</strong> Trainerposten nicht<br />

mehr entsprechen“, erklärte der 34-Jährige,<br />

der <strong>den</strong> <strong>UBC</strong> allerdings im Management<br />

weiter zur Seite stehen will.<br />

Sechs Aufstiege in sieben Jahren feierte<br />

Goch in seiner Amtszeit, die <strong>den</strong> jungen<br />

Klub bis in die 2. Liga Pro B geführt haben.<br />

Und natürlich verlässt er <strong>den</strong> <strong>UBC</strong><br />

nicht, ohne sich um einen Nachfolger bemüht<br />

zu haben. „Ich habe mich entschlossen,<br />

sofern es einen geeigneten Nachfolger<br />

gibt, mich von diesem Amt zurückzuziehen“,<br />

sagte der Unternehmer, der auch<br />

gleichzeitig Gesellschafter des <strong>UBC</strong> ist.<br />

Am Montag nun soll der Nachfolger – als<br />

heißer Kandidat wurde zuletzt Mahmut<br />

Ataman gehandelt – vorgestellt wer<strong>den</strong>.<br />

In derselben Woche fällt auch die Entscheidung,<br />

ob der <strong>UBC</strong> in der 2. Liga Pro B<br />

bleibt oder in die Pro A aufsteigt.<br />

Scorpions<br />

erhalten Lizenz<br />

<strong>Hannover</strong> (bj). Die <strong>Hannover</strong> Scorpions<br />

haben die Lizenz <strong>für</strong> die kommende Saison<br />

in der Deutschen Eishockey-Liga<br />

(DEL) erhalten. Die Gesellschafterversammlung<br />

erteilte gestern in Ingolstadt<br />

allen 15 Klubs die Spielgenehmigung. Zudem<br />

einigten sich die Vereinsvertreter<br />

auf die Rückkehr zu einer Doppelrunde,<br />

in der jede Mannschaft insgesamt viermal<br />

gegen je<strong>den</strong> Gegner spielt.<br />

Angesichts des engen Terminplans mit<br />

<strong>den</strong> Olympischen Spielen in Vancouver<br />

(12. bis 28. Februar 2010) und der Weltmeisterschaft<br />

im eigenen Land (7. bis<br />

23. Mai 2010) haben sich die DEL-Gesellschafter<br />

einstimmig darauf verständigt,<br />

die Pre-Play-offs wieder im Modus „best<br />

of three“ sowie alle weiteren Run<strong>den</strong> im<br />

Modus „best of five“ auszuspielen. Im vergangenen<br />

Jahr hatte man in <strong>den</strong> Pre-Playoffs<br />

noch drei und im Viertelfinale sogar<br />

vier Siege zum Weiterkommen benötigt.<br />

Letzter Strohhalm<br />

<strong>für</strong> 78-Männer<br />

<strong>Hannover</strong> (mab). Es ist eine Rechung<br />

mit vielen Unbekannten <strong>für</strong> die Hockey-<br />

Männer von <strong>Hannover</strong> 78. Sie gehören zu<br />

einem Quartett in der 2. Bundesliga Nord,<br />

das vor <strong>den</strong> <strong>bei</strong><strong>den</strong> letzten Spieltagen<br />

noch um <strong>den</strong> Klassenerhalt bangt. Und<br />

die Ausgangsposition <strong>für</strong> die <strong>Hannover</strong>aner<br />

ist knifflig: Sie liegen zwar derzeit auf<br />

dem retten<strong>den</strong> 7. Tabellenplatz, haben<br />

aber im Gegensatz zur Konkurrenz aus<br />

Leverkusen, Kahlenberg und Rissen nur<br />

noch eine Chance zu punkten.<br />

Dieses letzte Spiel müssen die <strong>Hannover</strong>aner<br />

indes gewinnen, um sich die Rettung<br />

auch zu verdienen. Am Sonntag<br />

(12 Uhr) treten sie <strong>bei</strong>m bereits feststehen<strong>den</strong><br />

Absteiger Braunschweiger THC<br />

an. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir<br />

dort gewinnen“, sagt Manager Jürgen<br />

Schnepel, der auf <strong>den</strong> Einsatz von Philip<br />

Reihs, Volke Strauss und Matthias Mühle<br />

(Muskelprobleme) hofft. Und Schnepel<br />

wünscht sich am Sonntag viele gute Nachrichten,<br />

die von Punktverlusten der Abstigs-Konkurrenz<br />

kün<strong>den</strong>.<br />

DTV ohne Druck<br />

im Heimspiel<br />

<strong>Hannover</strong> (sys). Das ist ein Novum in<br />

der mittlerweile vierjährigen Erstligazugehörigkeit<br />

der Tennismänner 30 des<br />

DTV <strong>Hannover</strong>. Am 4. Spieltag am Sonntag<br />

(11 Uhr, Theodor-Heuss-Platz 6) gegen<br />

<strong>den</strong> TC Blau-Weiß Ludwigshafen treten<br />

die <strong>Hannover</strong>aner ohne Ausländer an.<br />

Grund: Der Klassenerhalt ist frühzeitig<br />

gesichert und der Titel nach der Niederlage<br />

gegen Gladbach außer Reichweite.<br />

Deshalb spart der DTV das Geld <strong>für</strong> die<br />

Einsätze von Karol Kucera, Renee Hanak<br />

und Emilio Alvarez, zumal gegen die<br />

Pfälzer auch mit <strong>den</strong> Stammspielern<br />

Torsten Wolpers, Arne Thoms, Sascha<br />

Nensel und Ingo Kroll sowie Jens Peter,<br />

Benjamin Osterbrink, Timo Raude und<br />

Jörn Grunewald der Sieg eingefahren<br />

wer<strong>den</strong> sollte. „Schließlich haben wir <strong>den</strong><br />

Heimvorteil“, sagt Teamsprecher Kroll.<br />

Auch die Gäste treten möglicherweise<br />

ohne ausländische Verstärkung an. Sie<br />

haben zwar vier Italiener im Aufgebot,<br />

von <strong>den</strong>en bisher aber nur Andrea Artioli<br />

zum Einsatz gekommen ist.<br />

SPORT IM TV<br />

DSF<br />

14 Uhr: Tennis: Turnier in Wimbledon,<br />

Halbfinale Männer,<br />

Haas – Federer, Murray – Roddick<br />

21.15 Uhr: Boxen: WM, Frauen, im<br />

Supermittelgewicht in<br />

Langenhagen, Ragosina – Ramsey<br />

22.50 Uhr: Motorrad: Grand Prix der USA<br />

in Laguna Seca, freies Training<br />

WDR<br />

14 Uhr: Reiten: CHIO in Aachen, Springen,<br />

Preis von Nordrhein-Westfalen<br />

(auch Eurosport)<br />

EUROSPORT<br />

19.30 Uhr: Leichtathletik: Gol<strong>den</strong> League<br />

in Oslo<br />

(alle Sendungen live)


NR. 152 · FREITAG, 3. JULI 2009<br />

Sport NEUE PRESSE · SEITE 11<br />

Das brisante Duell der guten Tennis-Kumpels<br />

DIESE<br />

FRAU<br />

MACHT<br />

IHN STARK:<br />

Mirka Federer<br />

(kleines<br />

Foto)<br />

ist hochschwanger.<br />

Das<br />

Kind soll<br />

kurz nach<br />

Wimbledon<br />

zur<br />

Welt kommen<br />

– es<br />

wird ein<br />

Junge. Mirka<br />

macht<br />

auch so ihren<br />

Roger<br />

glücklich:<br />

„In meinem<br />

Leben<br />

passt derzeit<br />

alles“,<br />

sagt der<br />

27-Jährige.<br />

VON JÖRG ALLMEROTH<br />

DAS IST ROGER FEDERER<br />

Geboren am 8. August 1981 in Basel<br />

Wohnsitz: Bäch (Kanton Schwyz)<br />

Größe: 1,85 Meter; Gewicht: 85 Kilogramm<br />

■ Sportliches:<br />

Rechtshänder<br />

LONDON. Auf Trainingsplatz 7 im<br />

Aarongi-Park kam Michael Stich<br />

gehörig ins Schwitzen gegen seinen<br />

alten Doppelpartner John<br />

McEnroe, doch zu einer atemlosen<br />

Einschätzung des Siegeszuges von<br />

Tommy Haas reichte es <strong>bei</strong>m<br />

Champion des Jahres 1991 noch<br />

allemal. „Wenn er auf dem Level<br />

der letzten Tage spielt, kann er<br />

auch Federer schlagen.“ Das Stich-<br />

Wort zum Tage traf die Stimmungslage<br />

im grünen Rasenreich –<br />

vor dem Halbfinale zwischen Haas<br />

und dem Schweizer (14 Uhr, Premiere<br />

und DSF live). Ein Wunder<br />

müsste zwar her, um <strong>den</strong> Unantastbaren<br />

zu bezwingen, <strong>den</strong> fünfmaligen<br />

Champion Roger Federer, <strong>den</strong><br />

Mann, der 46 seiner letzten 47<br />

Wimbledonspiele gewonnen hat.<br />

Aber wer, wenn nicht der wundersame<br />

Meister der Comebacks, sollte<br />

Federer stoppen können?<br />

Der Favorit sagt über Haas: „Wir<br />

sind gute Kumpels. Es freut mich<br />

Profi seit 1998<br />

Trainer: Severin Lüthi<br />

Weltranglistenplatz: 2<br />

Turniersiege: 59<br />

Preisgeld: 48 072 634 US-Dollar<br />

Bilanz Grand-Slam-Turniere: 180:26<br />

Beste Ergebnisse <strong>bei</strong> Grand-Slam-<br />

Turnieren: 14 Grand-Slam-Titel, darunter<br />

auch Wimbledon-Sieger 2003<br />

bis 2007<br />

sehr, dass er wieder so gut spielt.“<br />

Kaum zu glauben, aber wahr: Auf<br />

seine alten Tage ist das lange verhexte<br />

und verfluchte Wimbledon<br />

noch einmal zum sportlichen Freu<strong>den</strong>-Haus<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> 31-jährigen<br />

Deutschen gewor<strong>den</strong> – <strong>den</strong> ältesten<br />

Spieler im exklusiven Klub der<br />

letzten vier.<br />

„Ich muss mich schon in <strong>den</strong> Arm<br />

kneifen, um zu glauben, dass es<br />

auch wahr ist“, sagte Haas. Sicher,<br />

der Triumph in Halle hatte wie<br />

Treibstoff <strong>für</strong>s Ego gewirkt, aber an<br />

DAS IST THOMAS HAAS<br />

Geboren am 3. April 1978 in Hamburg<br />

Wohnsitz: Bra<strong>den</strong>ton (Florida)<br />

Größe: 1,88 Meter; Gewicht: 88 Kilogramm<br />

■ Sportliches:<br />

Rechtshänder<br />

ein Wimbledon-Halbfinale, das<br />

gab Haas ehrlich zu, „habe ich<br />

nicht geglaubt“. Nun stehe da<br />

zwar der „größte Spieler aller Zeiten“<br />

im Weg, „aber auch der ist nur<br />

ein Mensch, der schlagbar ist“.<br />

Dass er noch einmal in die Lage<br />

geriet, als erst vierter deutscher<br />

Halbfinalist in der Profiära (Becker,<br />

Stich, Schüttler) in Wimbledon, ist<br />

schon jetzt das eigentliche „Wunder<br />

von Wimbledon“.<br />

Denn so richtig ernst genommen<br />

hatte man Haas nicht mehr, als der<br />

Profi seit 1996<br />

Trainer: Thomas Högstedt<br />

Weltranglistenplatz: 34<br />

Turniersiege: 12<br />

Preisgeld: 9 368 027 US-Dollar<br />

Bilanz Grand-Slam-Turniere: 86:39<br />

Bestes Ergebnis <strong>bei</strong> Grand-Slam-<br />

Turnieren: kein Titel, Halbfinale Australian<br />

Open 1999, 2002, 2007, Halbfinale<br />

Wimbledon 2009<br />

Ab 14 Uhr live im DSF. Federer „auch nur ein Mensch“. Haas <strong>den</strong>kt nach Wimbledon an Hochzeit.<br />

nach der dritten Schulteroperation<br />

einen Rückkehrversuch startete.<br />

„Ich galt als Auslaufmodell“, sagt<br />

Haas, „und, ganz ehrlich: In <strong>den</strong><br />

ersten Wochen fehlte nicht viel<br />

zum Handtuchwerfen.“<br />

Doch es war auch die Begegnung<br />

mit Andre Agassi, die ihn auf<br />

Kurs brachte. Der Amerikaner, der<br />

jenseits der dreißig die meisten Erfolge<br />

errungen hatte, impfte Haas<br />

ein, „dass du noch viele gute Jahre<br />

im Tennis vor dir hast.“ Nur brauche<br />

es „absolute Disziplin, einen<br />

DIESE<br />

FRAU<br />

MACHT<br />

IHN STARK:<br />

Über<br />

Schauspielerin<br />

und<br />

Ex-Model<br />

Sara Foster<br />

sagt<br />

Tommy<br />

Haas: „Sie<br />

ist die Liebe<br />

meines<br />

Lebens.“<br />

Die Lebensgefährtin<br />

motiviert<br />

ihn, feuert<br />

ihn an und<br />

hilft ihm<br />

von der<br />

Ehrentribüne<br />

aus,<br />

seine Gefühle<br />

auf<br />

dem Platz<br />

zu kontrollieren.<br />

„Wenn ich<br />

cool bin,<br />

ist es Tommy<br />

auch.“<br />

ausgetüftelten Spielplan und <strong>den</strong><br />

unbedingten Glauben, es auch zu<br />

schaffen“. Schon bald folgte Haas<br />

<strong>den</strong> Weisungen des Ehemannes<br />

von Steffi Graf. Nicht wenige vermuten,<br />

dass dies auch an seinem<br />

Herzblatt Sara Foster liegt.<br />

Haas kann sich offenbar eine<br />

spontane Hochzeit im Anschluss an<br />

das Wimbledon-Turnier vorstellen.<br />

Vater Peter Haas hat seinen Segen<br />

je<strong>den</strong>falls schon mal gegeben: „Sara<br />

ist ein ganz liebes Mädchen. Sie<br />

tut Tommy gut.“<br />

Einmal schwer,<br />

einmal leicht<br />

Zwei Williams<br />

im Finale<br />

LONDON. Wimbledon erlebt<br />

im Frauen-Endspiel bereits<br />

<strong>den</strong> vierten „Sister Act“ zwischen<br />

Venus und Serena Williams.<br />

Die <strong>bei</strong><strong>den</strong> Schwestern<br />

stehen sich nach 2002, 2003<br />

und 2008 erneut im Kampf<br />

um <strong>den</strong> bedeutendsten Titel<br />

im Tennis gegenüber.<br />

Nachdem sich Serena Williams<br />

im Halbfinale mit 6:7<br />

(4:7), 7:5, 8:6 gegen die Russin<br />

Jelena Dementjewa hatte<br />

durchkämpfen müssen, fertigte<br />

Venus<br />

die Weltranglistenerste<br />

Dinara<br />

Safina mit<br />

6:1, 6:0 ab.<br />

Venus Williams<br />

kann<br />

damit morgen<br />

(15 Uhr)<br />

bereits ihren<br />

sechsten<br />

Wimbledon-<br />

Titel gewinnen.<br />

Ihre jüngere<br />

Schwester<br />

war zweimal<br />

an der<br />

Church Road<br />

erfolgreich.<br />

Die Williams-<br />

Serena<br />

Williams<br />

Venus<br />

Williams<br />

Familie setzt außerdem ihre<br />

beeindruckende Erfolgsserie<br />

fort. Mit Ausnahme von 2006<br />

stand seit 2000 in jedem Jahr<br />

mindestens eine der Schwestern<br />

im Endspiel.<br />

„Das ist mein achtes Finale,<br />

ein Traum wird wahr“, strahlte<br />

Venus nach ihrem Spaziergang<br />

auf dem Centre-Court.<br />

Die Zuschauerrolle im vorherigen<br />

Match war ihr offenbar<br />

schwerer gefallen als das<br />

Match. „Es war so schwer,<br />

dieses Drama zu verfolgen“,<br />

sagte Venus Williams.<br />

Serena schrieb gegen Dementjewa<br />

in einem dramatischen<br />

Match Wimbledon-Geschichte.<br />

2:49 Stun<strong>den</strong> stan<strong>den</strong><br />

sich die <strong>bei</strong><strong>den</strong> 27-Jährigen<br />

auf dem Centre-Court<br />

gegenüber und lieferten sich<br />

das längste Frauenhalbfinale<br />

aller Zeiten. „Es war sehr<br />

hart“, meinte Serena.<br />

Scorpions mit neuem Torwart – alles Szuper?<br />

HANNOVER. Kaum haben die <strong>Hannover</strong><br />

Scorpions mit dem ungarischen Nationaltorwart<br />

Levente Szuper einen<br />

zweiten Schlussmann geholt, gibts <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> 28-Jährigen eine klare Ansage:<br />

„Nummer eins im Tor bin ich. Mit diesem<br />

Anspruch bin ich zu <strong>den</strong> Scorpions<br />

gewechselt“, stellt Youri Ziffzer klar.<br />

Ganz so eindeutig ist die Entscheidung<br />

<strong>für</strong> Trainer Hans Zach allerdings<br />

längst nicht. Er will sich <strong>bei</strong>de Torhüter<br />

anschauen, und „dann wer<strong>den</strong> wir sehen“.<br />

Er findet <strong>den</strong> Ungarn „in Ordnung:<br />

hält gut und ist charakterlich<br />

einwandfrei“.<br />

Deshalb macht sich auch der<br />

Ungar Hoffnungen, die Nachfolge<br />

von Dimitri Pätzold anzutreten.<br />

Seine Bewerbung: Er ist<br />

64facher ungarischer Nationaltorhüter,<br />

spielte 2006 eine Jahr<br />

in Duisburg und hatte in der letzten<br />

Saison eine Fangquote von<br />

90,53 Prozent – ein Topwert.<br />

Ziffzer und Szuper kennen sich aus<br />

der Saison 2004/2005. „Da hat er <strong>bei</strong><br />

Levente<br />

Szuper<br />

uns in <strong>Berlin</strong> in der Vorbereitung<br />

mal vier Wochen lang ausgeholfen.“<br />

Bei aller sportlichen Rivalität<br />

waren sich die <strong>bei</strong><strong>den</strong> nicht<br />

unsympathisch. „Ein cooler Typ<br />

ist er“, findet Ziffzer. Keine<br />

schlechte Voraussetzung <strong>für</strong> eine<br />

erfolgreiche Zusammenar<strong>bei</strong>t.<br />

Die DEL-Saison startet mit 15<br />

Klubs – alle haben die Lizenz bekommen.<br />

Gespielt wird die Doppelrunde<br />

mit 60 Spieltagen (56 pro Team). tib/sl<br />

<strong>UBC</strong>-Boss Goch übergibt Traineramt an Ataman<br />

HANNOVER. Nach sechs Aufstiegen<br />

in Folge hat Michael Goch genug. Der<br />

34-Jährige gibt das Traineramt <strong>bei</strong><br />

<strong>den</strong> Basketballern der <strong>UBC</strong> <strong>Tigers</strong> ab.<br />

Sein Nachfolger Mahmut Ataman (40),<br />

<strong>UBC</strong>-Gründungsmitglied wie Goch,<br />

wird am Montag vorgestellt.<br />

Goch führte <strong>den</strong> <strong>UBC</strong> seit 2002<br />

von der untersten Spielklasse bis in<br />

die 2. Bundesliga Pro B. Von 144<br />

Pflichtspielen gewann er mit seinem<br />

Team 122. Nun kann er „aus zeitlichen<br />

Grün<strong>den</strong> meinen eigenen hohen<br />

Mahmut<br />

Ataman<br />

Ansprüchen an <strong>den</strong><br />

Trainerposten nicht<br />

mehr entsprechen“,<br />

sagt der <strong>UBC</strong>-Boss.<br />

„Wichtig ist, dass es einer<br />

hauptamtlich machen<br />

kann.“ Wie Ataman,<br />

der zuletzt Wolfenbüttel<br />

trainierte.<br />

Goch, der mit seinem<br />

Bruder Markus hauptberuflich<br />

die Werbeagentur Easy Display leitet,<br />

will nun <strong>den</strong> Verein strukturell weiter<br />

aufbauen und professionalisieren.<br />

■ Die Dauerkarten <strong>für</strong><br />

die neue Saison sind<br />

erhältlich. Bis die Aufstiegsfrage<br />

geklärt ist,<br />

gibts alle Dauerkarten<br />

Michael <strong>für</strong> die Preise der abgelaufenen<br />

Pro-B-Sai-<br />

Goch<br />

son. Die Tickets kosten<br />

also von 50 (Kinder) über 75 (ermäßigt),<br />

115 (normal) und 299 (Familienpaket)<br />

bis 599 Euro (Business). sl<br />

Springreiter verpassen<br />

Sieg in Aachen<br />

AACHEN. Die deutschen Springreiter haben<br />

<strong>bei</strong>m Nationenpreis des CHIO in Aachen<br />

<strong>den</strong> vierten Sieg in Serie verpasst.<br />

Die Gastgeber-Equipe musste sich gestern<br />

Abend <strong>bei</strong>m größten Reitturnier der<br />

Welt <strong>den</strong> zweiten Platz nach vier Strafpunkten<br />

mit <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> teilen. Es<br />

gewann die Mannschaft Frankreichs. Zur<br />

deutschen Equipe gehörten Meredith Michaels-Beerbaum<br />

(Thedinghausen) mit<br />

Checkmate, Marcus Ehning (Borken) mit<br />

Plot Blue, Philipp Weishaupt (Riesenbeck)<br />

mit Souvenir und Carsten-Otto Nagel (Wedel)<br />

mit Corradin.<br />

Die deutschen Dressurreiter haben ohne<br />

die Dopingsünderin Isabell Werth <strong>bei</strong>m<br />

CHIO zum zweiten Mal in 33 Jahren <strong>den</strong><br />

Sieg im Nationenpreis verpasst. Sie brachten<br />

es auf nur 210,213 Punkte und kassierten<br />

ihre zweite Pleite nach 2005.<br />

WAS MACHT EIGENTLICH THOMAS DEKKER? Seine<br />

Unschuld beteuern natürlich.<br />

Die Doping-Tour geht wieder los<br />

Dekker, Boonen, Winokurow – der Radsport dreht sich nur um ein Thema<br />

VON STEFAN TABELING<br />

UND THOMAS BACHMANN<br />

MONTE CARLO. Die Tour de<br />

France ist noch gar nicht gestartet,<br />

aber das Thema Doping<br />

hat die Rundfahrt schon<br />

wieder fest im Griff. Ein Bericht<br />

der französichen Sporttageszeitung<br />

„L’Equipe“<br />

über vier bis sieben neue Dopingfälle<br />

hat das Peloton erneut<br />

in helle Aufregung versetzt.<br />

Erst am Mittwoch hatte<br />

die Nachricht von der positiven<br />

Probe (EPO) des niederländischen<br />

Jungstars Thomas<br />

Dekker <strong>bei</strong> einer Nachanalyse<br />

von 2007 <strong>für</strong> Wirbel gesorgt.<br />

Da passte es ins Bild, dass<br />

gestern auch noch der Dopingfall<br />

des Franzosen Clement<br />

L’Hotellerie bekannt<br />

wurde, Kokainsünder Tom<br />

Boonen im Kampf um seinen<br />

Tour-Start <strong>den</strong> Gang durch<br />

die Gerichte fortsetzte und<br />

Alexander Winokurow mit<br />

markigen Sprüchen sein<br />

Comeback nach Ablauf der<br />

Sperre ankündigte. Vom oft<br />

zitierten Neuanfang war am<br />

Sonnabend nichts zu spüren.<br />

Insbesondere die „L’Equipe“-<br />

Meldung, dass der Radsport-<br />

Weltverband in <strong>den</strong> nächsten<br />

Tagen vier bis sieben neue<br />

Fälle veröffentlichen werde,<br />

sorgte im Feld <strong>für</strong> Alarmstimmung.<br />

Die UCI dementierte aber<br />

umgehend. „Das ist falsch.<br />

Wir haben in <strong>den</strong> nächsten<br />

Tagen nichts im Visier. Es gibt<br />

keine anderen Fälle oder irgendeinen<br />

Zeitplan“, sagte<br />

UCI-Sprecher Enrico Carpan.<br />

Unter <strong>den</strong> Fahrern wird aber<br />

bereits diskutiert, wer der<br />

nächste Dopingsünder sein<br />

könnte. „Ich habe sogar<br />

schon Namen gehört. Es ist<br />

aber jedes Jahr das Gleiche.<br />

Eine Woche vor der Tour wird<br />

alles hochgekocht. Man hat<br />

das Gefühl, da wer<strong>den</strong> im Januar<br />

Sachen geschrieben und<br />

jetzt aus der Schublade geholt.<br />

Dekkers positive Probe<br />

ist zwei Jahre her, warum hat<br />

man nicht schon 2008 was<br />

veröffentlicht“, monierte der<br />

Routinier Jens Voigt. Der<br />

überführte Dekker beteuert<br />

seine Unschuld. „Ich habe<br />

nichts genommen. Ich verstehe<br />

nicht, warum eine Probe,<br />

die 2007 negativ war, nochmal<br />

analysiert wird. Ich habe<br />

das Gefühl, dass ich betrogen<br />

wurde“, sagte Dekker der<br />

niederländischen Zeitung<br />

„De Telegraaf“.<br />

Er werde mit seinem Anwalt<br />

beraten, ob er rechtliche<br />

Schritte einleite. Der 24-Jährige<br />

war von der Startliste der<br />

Tour gestrichen und von seinem<br />

Team Silence-Lotto suspendiert<br />

wor<strong>den</strong>.


22 HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG Sport<br />

DIENSTAG, 7. JULI 2009 · NR. 155<br />

Ein alter Freund als neuer Weggefährte<br />

Mahmut Ataman ist Trainer des Basketball-Zweitligisten <strong>UBC</strong> <strong>Hannover</strong> / Saisonstart am 26. September gegen Bayreuth<br />

Eisderbys <strong>für</strong><br />

guten Zweck<br />

Indians holen Mizzi<br />

VON BJÖRN FRANZ<br />

Trio <strong>für</strong> neue Aufgaben: Mahmut Ataman zwischen <strong>den</strong> <strong>bei</strong><strong>den</strong> Brüdern Markus (links) und Michael Goch.<br />

<strong>Hannover</strong>. Viel Zeit, sich in der neuen<br />

Umgebung einzugewöhnen, brauchte Mahmut<br />

Ataman nicht. Schon wenige Minuten,<br />

nachdem er als neuer Trainer des Basketball-Zweitligisten<br />

<strong>UBC</strong> <strong>Hannover</strong> <strong>Tigers</strong><br />

präsentiert wor<strong>den</strong> war, übernahm der<br />

40-Jährige mutig die Initiative. Zwar hatte<br />

die Frage nach <strong>den</strong> Kartenpreisen <strong>für</strong> die<br />

kommende Saison eher <strong>den</strong> <strong>bei</strong><strong>den</strong> neben<br />

Ataman stehen<strong>den</strong> Klubchefs Michael und<br />

Markus Goch gegolten, doch <strong>den</strong> neuen<br />

Coach, der einen Dreijahresvertrag erhielt,<br />

störte das wenig. „Ist das okay, wenn ich<br />

das beantworte? Ich habe da gerade Bock<br />

drauf“, meinte er in Richtung seiner <strong>bei</strong><strong>den</strong><br />

Vorgesetzten – und warb mit Herzblut <strong>für</strong><br />

die Möglichkeit, sich noch bis zum 15. Juli<br />

eine Dauerkarte zum Preis der vergangenen<br />

Saison (115 Euro) zu sichern.<br />

Bei vielen anderen Klubs hätte solch ein<br />

Auftritt möglicherweise zu Verstimmungen<br />

geführt. Doch die <strong>bei</strong><strong>den</strong> Zwillingsbrüder,<br />

die <strong>den</strong> <strong>UBC</strong> 2002 gegründet haben<br />

und ihren Klub seitdem durch sieben Aufstiege<br />

in Folge bis in die 2. Liga Pro A führten,<br />

nahmen die Sache gelassen. Immerhin<br />

ist der neue Coach mit dem ausgeprägten<br />

Selbstbewusstsein <strong>für</strong> sie kein Unbekannter.<br />

„Wir kennen uns seit 20 Jahren, Mahmut<br />

ist sogar Gründungsmitglied des <strong>UBC</strong>,<br />

und wir waren in <strong>den</strong> vergangenen Jahren<br />

ständig in Kontakt“, erklärte Michael<br />

Goch, der seinen Trainerposten nach eigenem<br />

Bekun<strong>den</strong> sogar gerne <strong>für</strong> <strong>den</strong> alten<br />

Freund räumt. „Er ist die beste Lösung <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> <strong>UBC</strong>.“<br />

Immerhin steht der Klub vor der schweren<br />

Aufgabe, innerhalb kürzester Zeit die<br />

professionellen Strukturen zu schaffen,<br />

um in der neuen Liga zu bestehen. Erst am<br />

Freitag erhielten die <strong>Hannover</strong>aner die<br />

Nachricht, dass sie mit an Sicherheit grenzender<br />

Wahrscheinlichkeit zu <strong>den</strong> 16 Klubs<br />

der 2. Liga Pro A gehören wer<strong>den</strong>. Und so<br />

wird sich der bisherige Trainer Michael<br />

Goch nun gemeinsam mit seinem Bruder<br />

Markus vorrangig darum kümmern, das<br />

nötige finanzielle Fundament <strong>für</strong> eine Fortsetzung<br />

der Erfolgsgeschichte zu bauen,<br />

die <strong>den</strong> Klub spätestens 2011 in die Bundesliga<br />

(BBL) führen soll. „Wir wollen <strong>den</strong><br />

Klub weiter in Richtung BBL bringen, und<br />

dazu müssen wir auch einen finanziellen<br />

Aufstieg schaffen“, sagte Michael Goch.<br />

Auch da<strong>bei</strong> soll ihnen Ataman in Zukunft<br />

ein Stück weit behilflich sein. Immerhin<br />

hat er als Coach der Erstliga-Frauen<br />

in Göttingen und zuletzt in Wolfenbüttel<br />

bereits in professionellen Umfeldern gear<strong>bei</strong>tet.<br />

„Ich habe mir aus nächster Nähe<br />

anschauen können, wo wir hinwollen und<br />

kann meine Erfahrungen weitergeben“,<br />

sagte der gebürtige Türke. Und einen Einblick<br />

in die finanziellen Dimensionen, die<br />

seinen neuen Klub erwarten, gab er auch<br />

schon. „In der 2. Liga Pro A beginnen die<br />

Etats <strong>bei</strong> 400 000 Euro und gehen <strong>bei</strong> Spitzenklubs<br />

wie Bayern München oder<br />

BBC Bayreuth über eine Million Euro hinaus“,<br />

verriet Ataman. „Und in der BBL<br />

liegen die Etats dann zwischen 1,2 Millionen<br />

und zehn Millionen Euro – da steht uns<br />

noch ein Haufen Ar<strong>bei</strong>t bevor.“<br />

Wie hoch der Etat des <strong>UBC</strong> in der kommen<strong>den</strong><br />

Saison genau sein wird, das wollten<br />

die Verantwortlichen gestern noch<br />

nicht verraten. Dass er aber deutlich über<br />

<strong>den</strong> 400 000 Euro liegen wird, die als Mindestanforderung<br />

<strong>für</strong> die Lizenzierung gefordert<br />

waren, ließen sie schon durchblicken.<br />

„Immerhin wollen wir hoch hinaus“,<br />

sagte Klubchef Markus Goch. „Um unsere<br />

weiteren Ziele zu erreichen, brauchen wir<br />

schon noch ein paar Hunderttausend Euro<br />

oder eine Million.“<br />

Wo genau der <strong>UBC</strong>, der am 26. September<br />

mit einem Heimspiel in der AWD-Hall<br />

gegen Bayreuth in die Saison startet, lan<strong>den</strong><br />

wird, das wird auch davon abhängen,<br />

wie das Team in der kommen<strong>den</strong> Saison<br />

aussieht. Denn bislang steht neben Trainer<br />

Ataman mit dem auch als <strong>UBC</strong>-Manager<br />

tätigen David Arigbabu lediglich ein Spieler<br />

unter Vertrag. Aber Sorgen machen sich<br />

die Verantwortlichen deshalb keine. „Spätestens,<br />

wenn wir am 15. Juli endgültig<br />

wissen, dass wir in der Pro A spielen, wird<br />

es Schlag auf Schlag gehen“, sagt Markus<br />

Goch, der ankündigte, dass der Klub mit<br />

fünf Ausländern und vier deutschen Profis<br />

in die Saison gehen will. „Die Spieler stehen<br />

jetzt <strong>bei</strong> uns Schlange.“ Und der neue<br />

Trainer schickte gleich noch seine Erklärung<br />

da<strong>für</strong> hinterher: „Der <strong>UBC</strong> gehört in<br />

Deutschland mittlerweile zu <strong>den</strong> Topadressen.<br />

Deshalb wird sich jetzt sicher<br />

mancher Spieler ärgern, dass er schon <strong>bei</strong><br />

einem anderen Klub unterschrieben hat.“<br />

NACHGEFRAGT<br />

„Ein riesiger Schritt“<br />

Herr Ataman, was hat <strong>für</strong> Sie <strong>den</strong><br />

Ausschlag gegeben, nach<br />

<strong>Hannover</strong> zurückzukehren?<br />

Ich war acht Jahre weg aus <strong>Hannover</strong>,<br />

aber irgendwie habe ich<br />

meine Koffer in Göttingen und<br />

Wolfenbüttel nie richtig ausgepackt.<br />

Immerhin habe ich hier<br />

mit dem Basketballspielen angefangen,<br />

habe lange als<br />

Schiedsrichter gear<strong>bei</strong>tet und<br />

auch meine ersten Erfahrungen<br />

als Trainer gesammelt. Deshalb<br />

bin ich natürlich sehr glücklich,<br />

wieder zu Hause zu sein.<br />

Zuletzt sind Sie mit Wolfenbüttel<br />

Vizemeister in der 2. Liga Pro B<br />

gewor<strong>den</strong>. Dennoch wechseln Sie<br />

– was hat <strong>den</strong> Ausschlag gegeben?<br />

Im Lauf meiner Karriere hat <strong>bei</strong> mir immer<br />

der Bauch mitentschie<strong>den</strong>. Ich war in<br />

<strong>den</strong> Gesprächen mit Wolfenbüttel über eine<br />

Verlängerung auf einem guten Weg, habe<br />

Mahmut<br />

Ataman ist der<br />

neue Trainer des<br />

<strong>UBC</strong> <strong>Hannover</strong><br />

dann aber das Gefühl gehabt,<br />

mir lieber noch andere Wege offenzulassen.<br />

Vor zwei Wochen<br />

habe ich dann das erste Mal mit<br />

dem <strong>UBC</strong> gesprochen – und jetzt<br />

bin ich hier. Aus meiner Sicht ist<br />

hier viel mehr nach oben möglich<br />

als in Wolfenbüttel, wo die<br />

Möglichkeiten limitiert sind.<br />

Was ist <strong>den</strong>n <strong>bei</strong>m <strong>UBC</strong> möglich?<br />

Bisher war der <strong>UBC</strong> <strong>den</strong> Konkurrenten<br />

in der Liga immer einen<br />

Schritt voraus, jetzt ist es<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Klub selbst ein riesiger<br />

Schritt. Viele rechnen damit,<br />

dass wir nur um <strong>den</strong> Klassenerhalt<br />

spielen. Aber solange die<br />

Mannschaft nicht steht, kann<br />

man das noch nicht sagen. Letztlich ist das<br />

Ziel die Bundesliga – aber <strong>den</strong> Zeitplan da<strong>für</strong><br />

kann man nicht planen.<br />

Aufgezeichnet von Björn Franz<br />

DAS IST DIE PRO A<br />

Petrow<br />

Die 2. Liga Pro A, der der <strong>UBC</strong> in der kommen<strong>den</strong><br />

Saison angehören wird, ist die<br />

zweithöchste deutsche Spielklasse. Insgesamt<br />

16 Mannschaften wer<strong>den</strong> vom 26. September<br />

an in Hin- und Rückrunde aufeinandertreffen.<br />

Folgende zwölf Teams stehen als<br />

Zweitligisten fest: BBC Bayreuth, BG Karlsruhe,<br />

Cuxhaven BasCats, ETB Wohnbau Baskets<br />

Essen, FC Bayern München, GiroLive-Ballers<br />

Osnabrück, proveo Merlins Crailsheim, Saar-<br />

Pfalz Braves, Science City Jena, TV 1862 Langen,<br />

USC Heidelberg und VfL Kirchheim<br />

Knights. Dazu kommen voraussichtlich der<br />

<strong>UBC</strong> <strong>Hannover</strong> und BV Chemnitz 99 sowie als<br />

Absteiger aus der Bundesliga (BBL) die Giants<br />

Nördlingen und entweder die Gießen 46ers<br />

oder die Eisbären Bremerhaven, die sich <strong>bei</strong>de<br />

noch um <strong>den</strong> letzten freien Platz in der<br />

BBL bewerben. Sollte aus wirtschaftlichen<br />

Grün<strong>den</strong> ein dritter Bundesligist absteigen,<br />

müsste zunächst Chemnitz seinen Platz räumen.<br />

Erst <strong>bei</strong> vier Absteigern aus der BBL<br />

müsste auch der <strong>UBC</strong> zurück in die Pro B. bj<br />

<strong>Hannover</strong> (bj). Wenn die <strong>Hannover</strong> Scorpions<br />

und der EC <strong>Hannover</strong> Indians in dieser<br />

Saison zu ihren <strong>bei</strong><strong>den</strong> Eishockey-Derbys<br />

aufeinandertreffen, dann wird es neben<br />

der sportlichen Rivalität auch um einen<br />

guten Zweck gehen. Die <strong>bei</strong><strong>den</strong> Klubs einigten<br />

sich darauf, <strong>für</strong> jede verkaufte Karte<br />

einen Euro an die Stiftung des im Mai<br />

dieses Jahres an Krebs gestorbenen Nationaltorwarts<br />

Robert Müller weiterzugeben.<br />

Das gilt sowohl <strong>für</strong> die erste Partie, die am<br />

30. August in der TUI Arena stattfin<strong>den</strong><br />

wird, als auch <strong>für</strong> das Rückspiel am Pferdeturm,<br />

das voraussichtlich am 1. November<br />

ausgetragen wird. Karten <strong>für</strong> die <strong>bei</strong><strong>den</strong><br />

Derbys wer<strong>den</strong> <strong>bei</strong> freier Platzwahl jeweils<br />

elf Euro (ermäßigt neun Euro) kosten.<br />

Im Tor der Scorpions wird <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>bei</strong><strong>den</strong><br />

Duellen mit <strong>den</strong> Indians neben Youri Ziffzer<br />

der ungarische Nationalkeeper Levente<br />

Szuper stehen. Der Klub aus der Deutschen<br />

Eishockey-Liga (DEL) gab die bereits von<br />

der HAZ vermeldete Verpflichtung des<br />

29-Jährigen, der zuletzt <strong>für</strong> <strong>den</strong> ungarischen<br />

Klub Alba Volan Szekesfehervar in<br />

der österreichischen Liga spielte, gestern<br />

auch offiziell bekannt. „Wir brauchten <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Fall, dass Youri ausfällt, einen zweiten<br />

starken Keeper“, sagte Geschäftsführer<br />

Marco Stichnoth, der die Personalplanungen<br />

damit <strong>für</strong> abgeschlossen erklärte.<br />

Auch die Indians haben ihren vorerst<br />

letzten Neuzugang <strong>für</strong> die kommende<br />

Zweitligasaison unter Vertrag genommen.<br />

Vom Ligarivalen Füchse Weißwasser<br />

kommt der 28-jährige Preston Mizzi an <strong>den</strong><br />

Pferdeturm. Der Kanadier, der in der abgelaufenen<br />

Saison in 53 Spielen auf 63 Scorerpunkte<br />

kam, soll die 1. Angriffsreihe als<br />

Mittelstürmer anführen.<br />

KURZ GEMELDET<br />

Pechstein-Urteil im Herbst<br />

Eisschnelllauf: Ein Urteil des Internationalen<br />

Sportgerichtshofes CAS im Fall der<br />

gesperrten Olympiasiegerin Claudia<br />

Pechstein wird frühestens im Herbst fallen.<br />

„Ein Eilantrag hat kaum eine Chance<br />

auf Erfolg, weil die Sache nicht eilbedürftig<br />

ist. Wenn übermorgen ein Wettkampf<br />

wäre, sähe das anders aus“, erklärte ein<br />

erfahrener CAS-Richter gestern. Er prophezeite<br />

<strong>für</strong> die Verhandlung in Lausanne<br />

„eine Schlacht der Sachverständigen“<br />

und sagte: „Es geht um hochtechnische<br />

Fragen, ich erwarte eine kontroverse Diskussion.“<br />

Solange wird sich Pechstein,<br />

die sich zu Unrecht gesperrt fühlt, also<br />

gedul<strong>den</strong> müssen.<br />

dpa<br />

Kaymer klettert auf Platz 19<br />

Golf: Martin Kaymer hat erstmals in seiner<br />

Karriere <strong>den</strong> Sprung unter die Top 20<br />

der Weltrangliste geschafft. Der 24-Jährige<br />

aus Mettmann rückte nach seinem Europa-Tour-Sieg<br />

in Paris vom 28. auf <strong>den</strong><br />

19. Platz vor. „Das ist schon sehr gut. So<br />

hoch habe ich noch nie gestan<strong>den</strong>. Die<br />

Weltrangliste ist sehr wichtig <strong>für</strong> mich“,<br />

sagte Kaymer. Für seinen dritten Turniersieg<br />

nach Abu Dhabi und München hatte<br />

Kaymer einen Siegerscheck über<br />

666660 Euro erhalten. Er hatte im Stechen<br />

<strong>den</strong> Engländer Lee Westwood am ersten<br />

Extraloch besiegt. Die Weltrangliste wird<br />

weiter von Superstar Tiger Woods angeführt.<br />

Dahinter folgt sein amerikanischer<br />

Landsmann Phil Mickelson. sid<br />

Staatsgast<br />

Ronaldo<br />

Real präsentiert Superstar<br />

Madrid (sid). Ganz Madrid ist im Cristiano-Ronaldo-Fieber.<br />

In der spanischen<br />

Hauptstadt gab es gestern schon vor der<br />

offiziellen Präsentation des 94-Millionen-<br />

Mannes nur ein Thema. „Der Tag ist gekommen“,<br />

titelte die Sportzeitung „AS“<br />

vor der Ankunft des teuersten Spielers der<br />

Welt <strong>bei</strong> Real Madrid. Die Stimmung in<br />

der Metropole glich der vor wichtigen Spielen<br />

gegen <strong>den</strong> Erzrivalen. „Als wäre es<br />

Real gegen Barca“, schrieb „AS“.<br />

Für <strong>den</strong> ersten öffentlichen Auftritt des<br />

Weltfußballers im Stadion Santiago Bernabeu<br />

am Abend gab es einen Massenauflauf<br />

wie <strong>bei</strong> einem Spitzenspiel – fast<br />

80 000 Zuschauer kamen. Das Sport-Blatt<br />

„Marca“ sprach von einer „historischen<br />

Präsentation“. Ronaldo selbst sandte über<br />

die Zeitung seine eigene kurze Einladung<br />

an die Anhänger – auch wenn es der wohl<br />

kaum noch bedurfte: „Wir sehen uns am<br />

Abend im Bernabeu!“<br />

Wie ein Staatsgast war der Superstar<br />

am Vormittag unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />

auf dem Madrider Militärflughafen<br />

Torrejon gelandet und wurde auf<br />

geheimen Wegen zum Medizincheck sowie<br />

einem Interview mit dem vereinseigenen<br />

TV-Sender gefahren. Auf Schritt und Tritt<br />

begleitet wurde Ronaldo von Reals Generaldirektor<br />

Jorge Valdano.<br />

Spaß <strong>bei</strong>m Check: Cristiano Ronaldo.<br />

ap<br />

Ein Gentleman auf dem Tennisplatz<br />

Vom DTV <strong>Hannover</strong> in die Weltspitze: Heute vor 100 Jahren wurde Gottfried von Cramm geboren<br />

VON KRISTIAN TEETZ<br />

Er galt als Gentleman unter <strong>den</strong> Tennisstars,<br />

füllte wegen seiner Beziehung<br />

zur Woolworth-Erbin Barbara<br />

Hutton die Klatschblätter und wurde<br />

von <strong>den</strong> Nationalsozialisten um seinen<br />

größten Traum, einen Sieg in Wimbledon,<br />

gebracht. Heute vor 100 Jahren wurde<br />

Gottfried Freiherr von Cramm, in <strong>den</strong><br />

dreißiger Jahren neben Max Schmeling<br />

der bekannteste deutsche Sportler, auf<br />

Schloss Nettlingen (Landkreis Hildesheim)<br />

geboren.<br />

Das Tennisspielen lernt Gottfried von<br />

Cramm auf Schloss Brüggen nördlich<br />

von Alfeld, wohin die Familie 1911 zieht.<br />

Ein kurioser Unfall beendet seine Karriere<br />

<strong>bei</strong>nahe, bevor sie begonnen hat:<br />

Ein Pferd <strong>bei</strong>ßt dem Elfjährigen die Fingerkuppe<br />

des rechten Zeigefingers ab.<br />

Von Cramm aber trainiert weiter, die Behinderung<br />

kompensiert er, indem er zeit<br />

seines Lebens mit seinem extrem dünnen<br />

Griff spielt. Mit 15 Jahren tritt er in<br />

<strong>den</strong> DTV <strong>Hannover</strong> ein und ist dort noch<br />

Mitglied, als er schon in <strong>Berlin</strong> Jura studiert<br />

und <strong>für</strong> Rot-Weiß Turniere spielt.<br />

Auch seine sechs Brüder spielen <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Verein.<br />

In <strong>Berlin</strong> steigt er zunächst in der nationalen<br />

Rangliste auf, 1931 schafft er<br />

mit einem Turniersieg in Athen <strong>den</strong> internationalen<br />

Durchbruch. Drei Jahre<br />

später gewinnt er das French-Open-Finale<br />

in Paris gegen <strong>den</strong> Weltranglistenersten<br />

John Crawford aus Australien.<br />

1935 erreicht er sein erstes Wimbledonfinale<br />

gegen Fred Perry und verliert auf<br />

dem heiligen Rasen in drei Sätzen.<br />

In Wimbledon begegnet man dem feinen<br />

Freiherrn mit Bewunderung und<br />

Respekt. Ihren Landsmann, <strong>den</strong> Ar<strong>bei</strong>tersohn<br />

Fred Perry, dagegen verachtet<br />

die feine Tennisgesellschaft. Perry aber<br />

gewinnt dreimal das Turnier, von Cramm<br />

nennen die Engländer „gracious loser“,<br />

<strong>den</strong> „noblen Verlierer“. Dieses Image erar<strong>bei</strong>tet<br />

sich der Adlige mit edlem und<br />

fairem Sportsgeist. Nachdem er 1937<br />

auch sein drittes Wimbledonfinale in<br />

Folge nicht gewinnen konnte, gratuliert<br />

er dem Sieger Donald Budge (USA) mit<br />

<strong>den</strong> Worten: „Don, dies war das beste<br />

Spiel meines Lebens. Ich bin froh, es gegen<br />

dich, meinen Freund, verloren zu haben.“<br />

In seinem zweiten Finale in London<br />

1936 gegen Perry zerrt er sich gleich<br />

im ersten Spiel einen Muskel. Von Cramm<br />

gibt nicht auf und spielt das Match aus<br />

Respekt vor dem Gegner und dem Publikum<br />

zu Ende. In 40 Minuten verliert er<br />

1:6, 1:6, 0:6. Den Platz verlässt er unter<br />

Ovationen des Publikums.<br />

Auch 1938 und 1939 hätte von Cramm<br />

gute Chancen gehabt, ins Wimbledonfinale<br />

einzuziehen und das Turnier sogar<br />

zu gewinnen. Doch die Nationalsozialisten<br />

hindern ihn an der Teilnahme: Im<br />

August 1937 wurde von Cramm mit drei<br />

weiteren Tennisspielern, darunter sein<br />

Doppelpartner Henner Henkel, auf eine<br />

siebenmonatige Weltreise geschickt. In<br />

Japan, Australien und <strong>den</strong> USA spielen<br />

die vier Männer Turniere und sollen mithilfe<br />

des Tennissports ein positives Bild<br />

vom Nationalsozialismus vermitteln.<br />

Von Cramm, der sich beharrlich weigerte,<br />

der NSDAP <strong>bei</strong>zutreten, soll sich dagegen<br />

negativ über die Herrscher im fernen<br />

Deutschland geäußert haben. Nach<br />

seiner Rückkehr wird er verhaftet. Ihm<br />

wird vorgeworfen, mit einem jüdischen<br />

Ein untadeliger Sportsmann: Gottfried von Cramm wäre heute 100 Jahre alt gewor<strong>den</strong>.<br />

dpa<br />

Schauspieler liiert gewesen zu sein und<br />

diesem mit finanzieller Unterstützung<br />

zur Flucht verholfen zu haben. Der weltweit<br />

geachtete Tennisstar wird zu einem<br />

Jahr Gefängnis ohne Bewährung verurteilt,<br />

nach sieben Monaten kommt er<br />

frei.<br />

1939 gewinnt er das Wimbledon-Vorbereitungsturnier<br />

in Queens. Warum er<br />

eine Woche später nicht <strong>bei</strong>m Turnier in<br />

Wimbledon antrat, ist nicht ganz geklärt:<br />

Einige Quellen berichten, dass die englischen<br />

Organisatoren keinen Vorbestraften<br />

zu <strong>den</strong> Spielen zulassen wollten, andere<br />

sagen, der deutsche Verband habe<br />

ihn nicht gemeldet. In keinem Jahr je<strong>den</strong>falls<br />

war die Chance zu gewinnen so<br />

groß wie 1939: Den Wimbledonsieger<br />

dieses Jahres, <strong>den</strong> Amerikaner Bobby<br />

Riggs, hatte er im Halbfinale von Queens<br />

mit 6:0, 6:1 besiegt.<br />

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kann<br />

von Cramm wieder Turniere spielen, gewinnt<br />

zweimal die Internationalen Meisterschaften<br />

in Hamburg. 1951 tritt er<br />

41-jährig noch einmal in Wimbledon an:<br />

Aber nicht sein sportliches Comeback ist<br />

das bestimmende Thema dieses Turniers,<br />

sondern die Frau, die seine Spiele<br />

auf der Zuschauertribüne beobachtet:<br />

Die Woolworth-Erbin Barbara Hutton<br />

galt damals als reichste Frau der Welt,<br />

Ihr Werben hat Erfolg, 1955 wird von<br />

Cramm Huttons Ehemann Nummer 6.<br />

Als von Cramm 1976 <strong>bei</strong> einem Autounfall<br />

in Ägypten stirbt, liegt trotz der<br />

drei Wimbledon-Finalniederlagen eine<br />

erfolgreiche Karriere hinter ihm. Die<br />

French Open gewann er zweimal, in<br />

Wimbledon siegte er mit Hilde Krahwinkel<br />

im Mixed und <strong>bei</strong> <strong>den</strong> US Open mit<br />

Henner Henkel im Doppel. Mehr als<br />

100-mal vertrat er Deutschland im Daviscup,<br />

zuletzt im Alter von 44 Jahren.<br />

Und gemeinsam mit dem <strong>Hannover</strong>aner<br />

Richard Stephanus gehört er 1948 zu <strong>den</strong><br />

Mitbegründern des Deutschen Tennis-<br />

Bundes.<br />

Einen deutschen Sieger in Wimbledon<br />

sollte es erst 1985 geben. Boris Becker gewann<br />

in vier Sätzen gegen Kevin Curren.<br />

Becker siegte am 7. Juli, es war der<br />

Geburtstag von Gottfried von Cramm.<br />

Kiel plant mit Schwenker<br />

Handball: Rekordmeister THW Kiel plant<br />

eine weitere Zusammenar<strong>bei</strong>t mit seinem<br />

früheren Geschäftsführer Uwe Schwenker.<br />

„Wir wer<strong>den</strong> keinen festen Vertrag mit<br />

Schwenker abschließen, aber eine Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

<strong>für</strong> einzelne Projekte ist sicherlich<br />

<strong>den</strong>kbar“, sagte der neue Aufsichtsratsvorsitzende<br />

des THW Kiel, Klaus-Hinrich<br />

Vater. Sollte der THW <strong>bei</strong> Spielertransfers<br />

Schwenkers Erfahrungen<br />

benötigen, werde man seinen Rat suchen.<br />

Die Kieler Staatsanwaltschaft ermittelt<br />

gegen Schwenker in der Affäre um angebliche<br />

Schiedsrichterbestechung in Champions-League-Spielen<br />

des THW. dpa<br />

SPORT IN ZAHLEN<br />

FUSSBALL<br />

Gold Cup in <strong>den</strong> USA, (Gruppe C: Panama<br />

– Guadeloupe 1:2, Nicaragua – Mexiko 0:2 (0:1.<br />

GOLF<br />

AT&T National in Bethesda/Maryland (Par<br />

70): 1. Woods 267 (64+66+70+67) Schläge,<br />

2. Mahan (<strong>bei</strong>de USA) 268 (69+69+68+62),<br />

3. Kim (USA) 271 (62+70+68+71).<br />

TENNIS<br />

ATP-Turnier in Newport/USA, 1. Runde: Amritraj<br />

(Indien) – Udomchoke (Thailand) 6:1, 6:4<br />

WTA-Turnier in Bastad/Schwe<strong>den</strong>, 1. Runde:<br />

Pawljutschenkowa (Russland) – Craybas (USA)<br />

3:6, 6:3, 6:3, Kudrjawzewa (Russland) – Knapp<br />

(Italien) 6:1, 6:1, Benesova (Tschechien) – Radwanska<br />

(Polen) 3:6, 6:2, 6:2, Navarro (Spanien)<br />

– Wienerova (Slowakei) 6:0, 7:5, Cirstea (Rumänien)<br />

– Larsson (Schwe<strong>den</strong>) 4:6, 6:2, 7:5, Dulko<br />

(Argentinien) – Domachowska (Polen) 6:4, 6:0<br />

WTA-Turnier in Budapest, 1. Runde: Camerin<br />

(Italien) – Dominguez-Lino (Spanien) 4:6, 6:0,<br />

6:1, Gallovits (Rumänien) – Pironkova (Bulgarien)<br />

7:5, 6:2.<br />

SPORT IM TV<br />

EUROSPORT<br />

14.15 Uhr: Radsport: Tour de France,<br />

4. Etappe, Mannschaftszeitfahren<br />

(ab 16.30 Uhr auch ARD)<br />

19.30 Uhr: Fußball: Testspiel,<br />

Schalke 04 – Twente Enschede<br />

DSF<br />

20 Uhr: Fußball: Testspiel,<br />

Wacker Innsbruck – Hamburger SV<br />

(alle Sendungen live)


SEITE 10 · NEUE PRESSE Sport<br />

DIENSTAG, 7. JULI 2009 · NR. 155<br />

BALLGESCHICHTEN<br />

Mecklenheide<br />

muss kalt starten,<br />

Möller steigt aus<br />

Die Vorbereitung fällt aus: Beim<br />

Kreisligisten TuS Mecklenheide<br />

spielen fast nur Griechen – und die sind<br />

alle <strong>bei</strong> VW beschäftigt. Weil die<br />

Werksferien genau in die Vorbereitungszeit<br />

fallen, fällt diese nun kurzerhand<br />

aus. „Es wird nur ein oder zwei<br />

Einheiten vor dem Auftakt geben“,<br />

sagt Spartenleiter Stavros Christidis.<br />

In der vergangenen Saison reichte es<br />

trotz Kaltstarts (nur ein Punkt aus <strong>den</strong><br />

ersten drei Spielen) am Ende noch zu<br />

Platz neun.<br />

✳✳✳<br />

Weitere Neue <strong>für</strong> Bezirksoberliga-<br />

Aufsteiger Wettbergen: Torwart<br />

Julian Podesky (eigenen Jugend), Daniel<br />

Trochymiuk (Ramlingen),<br />

Damian Trochymiuk<br />

(Germania<br />

Grasdorf), Sven Ohle<br />

(HSC) und Jan-Niklas<br />

Ohntrup (SV Wilkenburg)<br />

kommen. Ahmet<br />

Yildizadoymaz wechselt<br />

von Ricklingen Daniel<br />

nach Egestorf. Auch Trochymiuk<br />

Bezirksligist Krähenwinkel/Kaltenweide<br />

hat sich verstärkt:<br />

Daniel Pittich kommt von Arminia, Sascha<br />

und Christian Daniel aus Altwarmbüchen.<br />

✳✳✳<br />

Rückzug: Altwarmbüchens Trainer<br />

Egon Möller hat aus beruflichen<br />

Grün<strong>den</strong> seinen Rücktritt erklärt. Der<br />

sportliche Leiter des Bezirksligisten<br />

Hans-Joachim Kock<br />

war vor Möller 15 Jahre<br />

lang Trainer des TuS<br />

– und übernimmt wieder.<br />

Nach dem verpassten<br />

Aufstieg im<br />

letzten Jahr hat er beschei<strong>den</strong>e<br />

Ziele: „Wir<br />

Hans-Joachim wollen einen Mittelfeldplatz.“<br />

Kock<br />

✳✳✳<br />

Seit gestern steht der Spielplan der<br />

neuen Oberliga-Saison fest: Start ist<br />

am Freitag, 7. August, mit dem Spiel<br />

Meppen gegen Em<strong>den</strong>. Der SV Ramlingen<br />

spielt zwei Tage später zu Hause<br />

gegen Oythe, der SC Langenhagen<br />

muss gegen Cloppenburg ran. Der TSV<br />

Havelse hat spielfrei. 2. Spieltag: Freitag,<br />

14. August: Havelse – Hameln (20<br />

Uhr), Sonnabend, 15. August: Reh<strong>den</strong><br />

– Ramlingen (16 Uhr). Sonntag, 16. August:<br />

Oythe – Langenhagen (15 Uhr). 3.<br />

Spieltag: Sonnabend, 22. August: Reh<strong>den</strong><br />

– Havelse (16 Uhr), Sonntag, 23. August:<br />

Ramlingen – Langenhagen (15<br />

Uhr).<br />

Den Autor erreichen<br />

Sie unter<br />

burchardt@neuepresse.de<br />

oder Telefon<br />

0511/51012224.<br />

Rau (27) hört auf<br />

und studiert<br />

BIELEFELD. Der frühere Nationalspieler<br />

Tobias Rau hat seine Karriere beendet<br />

und will sich künftig einem Lehramtsstudium<br />

widmen. „In mir ist der<br />

Entschluss lange gereift. Ich konnte mir<br />

schon vorstellen, noch mal anzugreifen.<br />

Aber der Reiz des Studiums war größer.<br />

Ich habe etwas gefun<strong>den</strong>, das mich<br />

glücklich macht“, sagte der 27-Jährige.<br />

Rau, der zuletzt in Bielefeld spielte,<br />

werde dort auch Sport und Erziehungswissenschaften<br />

studieren, wahrscheinlich<br />

auch Chemie, und dann als Lehrer<br />

ar<strong>bei</strong>ten.<br />

Der schnelle Linksverteidiger machte<br />

2003 sieben Länderspiele und galt als<br />

großes Talent, wurde aber durch Verletzungen<br />

immer wieder zurückgeworfen.<br />

Rau spielte in der Bundesliga zusammen<br />

93-mal (ein Tor) <strong>für</strong> <strong>den</strong> VfL<br />

Wolfsburg, Bayern München und Bielefeld.<br />

Profi erschießt<br />

Pöbel-Fan<br />

BARRANQUILLA. Blutige Tragödie in<br />

Kolumbien: Fußballprofi Javier Antonio<br />

Florez Valoyes ist nach stun<strong>den</strong>langen<br />

Schmährufen eines Nachbarn (24) ausgerastet<br />

und hat ihn erschossen. Der<br />

Fan des Traditionsvereins Atletico Junior<br />

de Barranquilla, ein Kfz-Mechaniker,<br />

hatte Florez wegen des verlorenen<br />

Meisterschaftsfinals gegen Once Caldas<br />

immer wieder beleidigt.<br />

Die Umstände des Mordes sind noch<br />

unklar. In Zeitungsberichten ist von einer<br />

Hinrichtung die Rede: Das angeschlagene<br />

Opfer habe sich nach drei<br />

Schüssen noch einige Meter weit<br />

schleppen können, ehe Florez die Verfolgung<br />

aufnahm und einen letzten<br />

tödlichen Schuss abfeuerte. Das Opfer<br />

hinterlässt zwei Töchter. Wenige Stun<strong>den</strong><br />

nach der Tat stellte sich Florez der<br />

Polizei.<br />

Wieder Cavendish<br />

Doch heute holt sich Armstrong Gelb. Martin in Weiß.<br />

VON STEFAN TABELING<br />

UND THOMAS BACHMANN<br />

GRANDE-MOTTE. „ManXpress“<br />

Mark Cavendish<br />

setzt seine Sprinter-Show<br />

fort, aber der große Gewinner<br />

heißt Lance Armstrong.<br />

Der siebenmalige Tour-<br />

Sieger knöpfte seinem<br />

Teamrivalen und Topfavoriten<br />

Alberto Contador auf<br />

der dritten Etappe der Tour<br />

de France 41 Sekun<strong>den</strong> ab<br />

und ist mit einem Schlag zur<br />

Nummer 1 im Astana-Team<br />

aufgestiegen. Dem Amerikaner,<br />

der nun Dritter im<br />

Gesamtklassement ist,<br />

winkt <strong>bei</strong>m heutigen Mannschaftszeitfahren<br />

sogar das<br />

Gelbe Trikot.<br />

Den Sieg auf dem 196,5<br />

Kilometer langen Teilstück<br />

INTERVIEW<br />

Anklage gegen Ullrich<br />

MÜNCHEN. Jan Ullrich<br />

muss sich nach Informationen<br />

der „Süddeutschen<br />

Zeitung“ einem Dopingverfahren<br />

stellen. „Ich<br />

kann bestätigen, dass wir<br />

ein Verfahren eröffnet haben“,<br />

sagte ein Sprecher.<br />

Ullrich lebt in der Schweiz.<br />

Neue Vorwürfe gibts gegen<br />

Andreas Klö<strong>den</strong>. Ergänzend<br />

zum Experten-Bericht,<br />

der Blutdoping <strong>bei</strong><br />

der Tour 2006 als erwiesen<br />

hält, sagte der Sprecher<br />

der Freiburger Kommission:<br />

„Patrik Sinkewitz hat<br />

uns gesagt, er habe neben<br />

Klö<strong>den</strong> gelegen.“ Sinkewitz’<br />

Freundin habe Klö<strong>den</strong><br />

zum Blutaustausch an die<br />

Uniklinik gefahren.<br />

AUF EMPFANG:<br />

Mark Cavendish<br />

sicherte sich<br />

gestern seinen<br />

zweiten Etappensieg.<br />

Foto: Reuters<br />

von Marseille nach La Grande-Motte<br />

holte sich wie am<br />

Vortag Cavendish, der im<br />

Schlussspurt einer 27-köpfigen<br />

Spitzengruppe triumphierte.<br />

Cavendishs deutscher<br />

Teamkollege Tony<br />

Martin gehörte der Fluchtgruppe,<br />

die sich 30 Kilometer<br />

vor dem Ziel abgesetzt<br />

hatte, ebenfalls an und ist<br />

mit 33 Sekun<strong>den</strong> Rückstand<br />

auf <strong>den</strong> Gesamtersten Fabian<br />

Cancellara nun Zweiter.<br />

Columbia-Sportdirektor<br />

Rolf Aldag ist gar fest davon<br />

überzeugt, dass Armstrong<br />

heute das Zepter übernimmt:<br />

„Diese Etappe hat<br />

da<strong>für</strong> gesorgt, dass der gute<br />

alte Lance Armstrong ins<br />

Gelbe Trikot fahren wird.“<br />

Nach einer 160 Kilometer<br />

langen Bummelfahrt überschlugen<br />

sich die Ereignisse.<br />

Urplötzlich entstand<br />

zwischen dem Columbia-<br />

Zug und dem Peloton ein<br />

Loch. Armstrong bewies<br />

<strong>den</strong> richtigen Riecher und<br />

gehörte der Gruppe ebenso<br />

an wie Linus Gerdemann<br />

vom Milram-Team. Die 27<br />

Fahrer ar<strong>bei</strong>teten perfekt<br />

zusammen und fuhren einen<br />

großen Vorsprung heraus.<br />

Contador hatte dagegen<br />

die Situation genauso<br />

wie seine Teamkollegen<br />

Andreas Klö<strong>den</strong> und Levi<br />

Leipheimer verpasst und<br />

verlor viel Zeit.<br />

Martin jubelte unterdessen<br />

über das Weiße Trikot<br />

des besten Nachwuchsfahrers.<br />

„Das ist gigantisch und<br />

der größte Moment meiner<br />

Karriere. Ich wollte einmal<br />

das Weiße Trikot tragen“,<br />

sagte der 24-Jährige.<br />

Harte Strafe <strong>für</strong> Astana?<br />

DA WARTET DIE ARBEIT: Der neue <strong>Tigers</strong>-Coach Mahmut Ataman zeigt auf <strong>den</strong> Maschsee,<br />

um <strong>den</strong> er laufen will – und Richtung AWD-Hall, wo der <strong>UBC</strong> seine Basketballspiele austragen<br />

wird. Seine Chefs sind die Zwillingsbrüder Markus (kleines Bild links) und Michael Goch,<br />

die zusammen mit Ataman <strong>den</strong> Klub vor sieben Jahren gegründet haben. Fotos: Petrow<br />

VON SIMON LANGE<br />

Herr Ataman, wie wichtig<br />

ist es <strong>für</strong> Sie, wieder<br />

in <strong>Hannover</strong> zu sein?<br />

Ich bin unheimlich glücklich,<br />

wieder zu Hause zu<br />

sein. Ich war zehn Jahre<br />

lang weg, bin immer viel<br />

gependelt. Ich habe meine<br />

Koffer nie richtig ausgepackt,<br />

wollte immer<br />

nach <strong>Hannover</strong> zurück.<br />

Ich lebe und liebe diese<br />

Stadt, bin ein Lin<strong>den</strong>er<br />

Junge.<br />

War es logisch, das Sie<br />

als <strong>UBC</strong>-Gründungsmitglied<br />

mal Trainer hier<br />

wer<strong>den</strong>?<br />

Es war immer sehr wahrscheinlich,<br />

dass ich irgendwann<br />

eine Funktion<br />

übernehme, die über einen<br />

beraten<strong>den</strong> Freund<br />

hinausgeht. Ich war auch<br />

schon mal als Manager im<br />

Gespräch. Jetzt hat sich<br />

die Situation so ergeben,<br />

dass ich als Trainer gefragt<br />

bin, meinen Teil <strong>bei</strong>zutragen.<br />

GRANDE-MOTTE. Lance<br />

Armstrong und sein Rennstall<br />

Astana sorgen <strong>bei</strong> <strong>den</strong><br />

Organisatoren der Tour de<br />

France <strong>für</strong> Verstimmung.<br />

Das Team kam wiederholt<br />

zu spät zur Einschreibung<br />

und wurde mit einer Strafe<br />

von 65 Euro belegt. „Wie<br />

gewöhnlich war das Team<br />

zu spät“, sagte Renndirektor<br />

Jean-Francois Pescheux.<br />

Der Franzose plädiert <strong>für</strong><br />

eine härtere Strafe. „Das<br />

Geld ist ihnen egal. Wir<br />

wer<strong>den</strong> <strong>den</strong> Weltverband<br />

bitten, härter durchzugreifen“,<br />

so Pescheux. Die Fahrer<br />

müssen sich mindestens<br />

20 Minuten vorm Etappen-<br />

Start einschreiben.<br />

Was war ausschlaggebend,<br />

nach <strong>Hannover</strong> zu<br />

kommen?<br />

Die einzige Möglichkeit,<br />

dass ich Trainer in <strong>Hannover</strong><br />

werde, war, dass<br />

Michael Goch mit dem<br />

Gedanken gespielt hat,<br />

eine andere Rolle <strong>bei</strong>m<br />

<strong>UBC</strong> zu übernehmen. Er<br />

war der Auslöser. Ein bisschen<br />

spekuliert aber habe<br />

ich schon auf <strong>den</strong> <strong>UBC</strong>, als<br />

ich in Wolfenbüttel nicht<br />

verlängert habe.<br />

Bringen Sie von Ihrem alten<br />

Verein Spieler mit?<br />

Schwierig. Der Wolfenbütteler<br />

Präsi<strong>den</strong>t Burghard<br />

Junger hat fast alle<br />

frühzeitig verhaftet. Tobias<br />

Grauel und Connor<br />

Whitman sind auf der Suche.<br />

Ich kann das weder<br />

bestätigen noch dementieren.<br />

Wer wird aus dem alten<br />

Team da<strong>bei</strong> sein?<br />

Jeder Spieler aus der letzten<br />

Saison hat eine Chance<br />

<strong>bei</strong> mir. Es muss sport-<br />

Montpellier – Montpellier<br />

39 km, Teamzeitfahren<br />

Start erster Fahrer<br />

14.30 Uhr<br />

Montpellier<br />

43 m<br />

Dienstag, 7. Juli<br />

4. Etappe<br />

Grabels<br />

96 m<br />

Ziel letzter Fahrer<br />

17.26 Uhr<br />

Murviel-lès-Montpellier<br />

143 m<br />

Ziel<br />

Paris<br />

FRANK-<br />

E<br />

REICH<br />

Cournonterral<br />

61 m<br />

Pignan<br />

27 m<br />

Lavérune<br />

47 m<br />

CH<br />

I<br />

Start<br />

Monaco<br />

0 km 9 19,5 26,5 30,7 32 39 km<br />

Zeitnahmen 11016<br />

IN ZAHLEN<br />

3. Etappe, Marseille – Le<br />

Grande-Motte (196,5 km):<br />

1. Cavendish (Großbritannien,<br />

Columbia) 5:01:24<br />

Std.; 2. Hushovd (Norwegen,<br />

Cervélo); 3. Lemoine<br />

(Frankreich, Skil- Shimano);<br />

… 6. Cancellara (Schweiz,<br />

Saxo Bank); 7. Wegmann<br />

(Freiburg, Milram); 10. Gerdemann<br />

(Münster, Milram);<br />

… 15. Martin (Schwalbach,<br />

Columbia); 19. Armstrong<br />

(USA, Astana) alle gleiche<br />

„Glücklich, wieder zu Hause zu sein“<br />

Mahmut Ataman (40) ist neuer Trainer der <strong>Tigers</strong>. Er hat darauf spekuliert.<br />

lich, charakterlich und finanziell<br />

passen.<br />

Was ist mit Spielmacher<br />

DeAndre Townsend?<br />

Auch er hat eine Chance<br />

zu kommen. Die haben<br />

aber 3500 andere Amerikaner<br />

auch. Bei<br />

Townsend darf man nicht<br />

vergessen: Er war Publikumsliebling.<br />

Sie selbst gelten als<br />

Heißsporn …<br />

Das ist doch alles auch ein<br />

Zeit; … 36. Knees (Euskirchen,<br />

Milram) + 0:41 Min.;<br />

93. Klö<strong>den</strong> (Kreuzlingen,<br />

Astana); 126. Niermann<br />

(<strong>Hannover</strong>, Rabobank) alle<br />

gleiche Zeit<br />

Gesamtwertung: 1. Cancellara<br />

9:50:58 Std.; 2. Martin<br />

+ 0:33 Min.; 3. Armstrong<br />

+ 0:40; 4. Alberto<br />

Contador (Spanien, Astana)<br />

+ 0:59; 5. Wiggins<br />

(Großbritannien, Garmin-<br />

Slipstream) + 1:00; 6. Klö-<br />

bisschen Show. Klappern,<br />

Emotionen zeigen gehört<br />

doch zum Geschäft. Ich<br />

bin seit mehr als 20 Jahre<br />

Trainer, da wird man<br />

schon ruhiger.<br />

Schon Angst vor <strong>den</strong><br />

Schiedsrichtern in der<br />

Pro A?<br />

Ich habe kein Angst vor<br />

Schiris. Im Gegenteil. Ich<br />

habe mir in <strong>den</strong> Jahren<br />

doch ein wenig Respekt<br />

<strong>bei</strong> ihnen verschafft. Die<br />

müssen sich auch auf<br />

mich einstellen.<br />

<strong>den</strong> + 1:03; 7. Gerdemann<br />

gleiche Zeit; 106. Niermann<br />

+ 2:36<br />

Sprintwertung: 1. Cavendish<br />

70; 2. Hushovd 54; 3.<br />

Dumoulin 36<br />

Bergwertung: 1. Veikkanen<br />

9; 2. Martin 6; 3. de<br />

Kort 6<br />

Mannschaftswertung: 1.<br />

Astana 29:34:04 Std.; 2.<br />

Columbia + 1:46 Min.; 3.<br />

Saxo Bank + 1:53; 8. Milram<br />

+ 3:45<br />

<strong>UBC</strong> will mit<br />

Ataman in<br />

die 1. Liga<br />

HANNOVER. „Endlich wieder zu<br />

Hause.“ Mahmut Ataman steht mit<br />

ausgebreiteten Armen auf der Aussichtsplattform<br />

der Rathauskuppel<br />

und atmet tief ein. „Wunderbar,<br />

Kultur, Maschsee. Alles, was man<br />

braucht“, sagt er und grinst: „Um<br />

<strong>den</strong> Maschsee werde ich laufen,<br />

dann geht die Molle weg.“<br />

Vorwiegend wird der gebürtige<br />

Türke aber <strong>den</strong> Basketballern der<br />

<strong>Tigers</strong> Beine machen. Es war ja kein<br />

Geheimnis mehr. Gestern stellte<br />

der <strong>UBC</strong> seinen neuen Trainer offiziell<br />

vor – ausgestattet mit einem<br />

Dreijahresvertrag. „Er macht gute<br />

Ar<strong>bei</strong>t, <strong>für</strong> so einen Mann kann<br />

man schon mal seinen Posten räumen“,<br />

so Atamans Vorgänger und<br />

<strong>UBC</strong>-Boss Michael Goch. „Er ist ein<br />

Meister der Motivation. Und wie<br />

wir alle ist auch er ein wenig verrückt<br />

– besser geht es nicht.“<br />

<strong>UBC</strong>-Gründungsmitglied Ataman<br />

hatte „ein Bauchgefühl“, als<br />

er in Wolfenbüttel die Frist auf eine<br />

Vertragsverlängerung verstreichen<br />

ließ. So stand der Trainer zur Verfügung,<br />

der laut Verein seit Jahren<br />

dazu bestimmt war, Gochs Posten<br />

eines Tages zu übernehmen.<br />

Goch wechselt in die sportliche<br />

Leitung, um zu helfen, „<strong>den</strong> Klub<br />

erstligareif zu machen. Den finanziellen<br />

Aufstieg hinzukriegen, ist<br />

dieses Jahr das Wichtigste.“ Der<br />

<strong>UBC</strong> braucht „ein paar hunderttausend<br />

oder besser eine Million Euro,<br />

um unser Ziel Bundesliga zu erreichen“,<br />

so Geschäftsführer Markus<br />

Goch.<br />

Nachdem der Aufstieg am grünen<br />

Tisch in die 2. Liga Pro A – bis<br />

zum 15. Juli unter Vorbehalt – feststeht,<br />

laufen die Planungen auf<br />

Hochtouren. Mit David Arigbabu<br />

ist aber erst ein Spieler sicher. Kein<br />

Problem <strong>für</strong> Markus Goch: „Wir haben<br />

Zeit. Die Spieler, die gesagt<br />

haben, wir spielen nur Pro A, stehen<br />

jetzt Schlange <strong>bei</strong> uns.“<br />

Trainingsstart ist im August, die<br />

Saison beginnt am 29. September.<br />

Zwölf bis 15 Heimspiele trägt der<br />

<strong>UBC</strong> in der AWD-Hall aus – vornehmlich<br />

samstagabends. 1500<br />

Fans sollen im Schnitt kommen.<br />

Beim Stichwort Halle meldet sich<br />

Ataman eilig zu Wort. „Ein Punkt,<br />

der mir nicht so gefällt, ist die Hallensituation.<br />

Die ist katastrophal.“<br />

Dem <strong>UBC</strong> steht seit Jahren keine<br />

feste Trainingshalle mit festen Zeiten<br />

zur Verfügung. „Ich hoffe, dass<br />

wir mit der Unterstützung der Stadt<br />

das hinbekommen.“ Ataman ändert<br />

auch ein wenig die ehrgeizigen<br />

Klub-Pläne, <strong>den</strong> <strong>UBC</strong> 2011 in<br />

der Bundesliga zu haben. „Ein realistisches<br />

Ziel ist: Klassenerhalt im<br />

ersten Jahr, Mittelfeldplatz im<br />

zweiten Jahr, Aufstieg 2012.“ sl


GEDRÄNGE<br />

IM TEAM<br />

Lance Armstrong gibt sich<br />

mit einer Rolle als<br />

Wasserträger nicht zufrie<strong>den</strong><br />

Sport<br />

GEDRÄNGE<br />

AUF RASEN<br />

Robert Mohr soll der deutschen<br />

Rugby-Nationalmannschaft<br />

Impulse verleihen<br />

Seite 27 Seite 27<br />

SEITE 25 – DONNERSTAG, 9. JULI 2009 – NR. 157<br />

HANNOVERS TOP 20<br />

Sportart Vereine Mitglieder<br />

Fußball 83 23 068<br />

Turnen 85 22 260<br />

Tennis 49 8924<br />

Schwimmen 24 6245<br />

Handball 33 3662<br />

Leichtathletik 24 2769<br />

Tanzsport 37 2476<br />

Kanu 14 2442<br />

Volleyball 47 2210<br />

Segeln 16 1997<br />

Schießsport 25 1881<br />

Rudern 12 1870<br />

Hockey 8 1811<br />

Rugby 12 1673<br />

Judo 16 1459<br />

Pferdesport 8 1345<br />

Badminton 36 1282<br />

Golf 2 1003<br />

Petanque 18 965<br />

Basketball 15 848<br />

Quelle: Stadtsportbund<br />

Stichtag: 1. Januar 2009<br />

DIE „EXOTEN“<br />

Sportart Vereine Mitglieder<br />

Rasenkraftsport 1 5<br />

Motorbootsport 1 7<br />

Squash 2 43<br />

Wasserski 2 65<br />

Dart 3 68<br />

Ringen 1 71<br />

Base- und Softball 1 83<br />

Casting 2 92<br />

Bahnengolf 1 97<br />

Rettungsschwimmen 1 117<br />

Gewichtheben 2 137<br />

Moderner Fünfkampf 1 182<br />

Quelle: Stadtsportbund<br />

Stichtag: 1. Januar 2009<br />

DAS KOSTEN TICKETS<br />

HANNOVER 96<br />

Einzelkarten: 13 bis 48 Euro<br />

Dauerkarten: 175 bis 625 Euro<br />

TSV HANNOVER-BURGDORF<br />

Einzelkarten: 10 bis 19 Euro<br />

Dauerkarten: 130 bis 250 Euro<br />

HSV HANNOVER*<br />

Einzelkarten: 9 Euro<br />

Dauerkarten: 120 Euro<br />

HANNOVER SCORPIONS<br />

Einzelkarten: 15 bis 30 Euro<br />

Dauerkarten: 270 bis 540 Euro<br />

EC HANNOVER INDIANS*<br />

Einzelkarten: 12 bis 16 Euro<br />

Dauerkarten: 270 bis 385 Euro<br />

<strong>UBC</strong> HANNOVER TIGERS*<br />

Einzelkarten: 9 Euro<br />

Dauerkarten: 115 Euro<br />

Alle Kartenpreise ohne Ermäßigungen <strong>für</strong> sogenannte<br />

„Vollzahler“ und ohne VIP-Karten.<br />

*Preise aus der vergangenen Saison. Die Eintrittspreise<br />

<strong>für</strong> die kommende Spielzeit wer<strong>den</strong><br />

in <strong>den</strong> nächsten Tagen bekannt gegeben.<br />

96 ist in <strong>Hannover</strong> die Nummer 1, daran wird sich so schnell nichts ändern. Aber Spitzensport gibt es längst nicht nur im Fußballstadion, wie die Aufstiege des <strong>UBC</strong> <strong>Hannover</strong> (rechts oben) und der<br />

TSV <strong>Hannover</strong>-Burgdorf, aber auch die Renntage auf der Neuen Bult beweisen. zur Nie<strong>den</strong> (2), Petrow (2)<br />

Neue Breite in der Spitze<br />

Sport satt in der Sportstadt: <strong>Hannover</strong> bietet so viel Spitzensport wie kaum eine andere deutsche Stadt<br />

VON STEFAN KNOPF<br />

<strong>Hannover</strong>. Der jüngste Aufstieg geschah<br />

in aller Stille. Fast lautlos kletterten die<br />

Basketballer der <strong>UBC</strong> <strong>Tigers</strong> in der vergangenen<br />

Woche in die 2. Liga Pro A; am<br />

grünen Tisch allerdings und darum ohne<br />

lautstarke Party wie die Eishockey-Mannschaft<br />

der <strong>Hannover</strong> Indians oder die<br />

Handballer der TSV <strong>Hannover</strong>-Burgdorf<br />

wenige Wochen zuvor. Sieben Aufstiege<br />

sind <strong>den</strong> <strong>Tigers</strong> in Folge gelungen, und die<br />

Erfolgsgeschichte des Basketballvereins<br />

darf auch ein bisschen <strong>bei</strong>spielhaft stehen<br />

<strong>für</strong> die sportliche Entwicklung der Stadt.<br />

Klammheimlich hat sich <strong>Hannover</strong> vorgear<strong>bei</strong>tet<br />

in die 1. Liga des Spitzensports.<br />

„<strong>Hannover</strong> wurde ja immer als Sportstadt<br />

beschrieben, war aber keine“, sagt<br />

Martin Kind, der Klubchef von <strong>Hannover</strong><br />

96. „Langsam entwickelt sie sich wirklich<br />

dazu, und der Slogan beginnt sich mit<br />

Leben zu füllen.“ Wenn nach <strong>den</strong> Sommerferien<br />

die vier großen Mannschaftssportarten<br />

Fußball, Handball, Basketball<br />

und Eishockey in ihre jeweilige Saison<br />

starten, dann haben die Sportfans der Region<br />

eine Auswahl wie noch nie zuvor:<br />

Gleich drei hannoversche Erstligisten sind<br />

dann am Start, die Fußballer von <strong>Hannover</strong><br />

96, die Burgdorfer Handballer und die<br />

<strong>Hannover</strong> Scorpions in der Deutschen Eishockey-Liga,<br />

außerdem drei Zweitligisten:<br />

der HSV <strong>Hannover</strong> im Handball, die <strong>UBC</strong><br />

<strong>Tigers</strong> und die <strong>Hannover</strong> Indians.<br />

Kaum eine andere deutsche Großstadt<br />

bietet im Spitzensport eine vergleichbare<br />

Breite: Hamburg und Frankfurt zum Beispiel<br />

schicken zwar ebenfalls je drei Erstligisten<br />

ins Rennen, doch <strong>bei</strong><strong>den</strong> Städten<br />

fehlt entweder im Basketball (Hamburg)<br />

oder im Handball (Frankfurt) ein Topklub.<br />

Und noch besser als <strong>Hannover</strong> ist<br />

derzeit nur die Hauptstadt: <strong>Berlin</strong> ist in allen<br />

vier großen Mannschaftssportarten<br />

mit einem Erstligisten vertreten.<br />

Da kann es schon mal eng wer<strong>den</strong> im<br />

Kalender. „Wichtig wäre eine gemeinsame<br />

Terminplanung“, sagt Kind, damit es nicht<br />

zu folgendem Szenario kommt: Während<br />

am Pferdeturm die Indians an einem Freitagabend<br />

um Zweitligapunkte kämpfen,<br />

empfangen die Scorpions fast zeitgleich<br />

<strong>den</strong> Meister Eisbären <strong>Berlin</strong> zum Spitzenspiel,<br />

die TSV <strong>Hannover</strong>-Burgdorf kämpft<br />

gegen <strong>den</strong> VfL Gummersbach um wichtige<br />

Zähler <strong>für</strong> <strong>den</strong> Klassenerhalt, und 96 hat<br />

ein Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt.<br />

Zugegeben: Das Beispiel ist erfun<strong>den</strong>,<br />

zeigt aber die Kehrseite der neuen Breite<br />

in der Spitze. Die Konkurrenz um Zuschauer<br />

und Sponsoren wird größer. Als<br />

Chef des Marktführers kann sich Kind das<br />

Gedränge relativ entspannt ansehen, sagt<br />

aber auch: „Ich halte es <strong>für</strong> sinnvoll, dass<br />

wir gemeinsam <strong>den</strong> Markt weiterentwickeln.“<br />

Kind kann sich weitere gemeinsame<br />

Kartenaktionen mit der TSV <strong>Hannover</strong>-Burgdorf<br />

vorstellen, wie es sie schon<br />

vorige Saison vereinzelt gegeben hat.<br />

Und mit <strong>den</strong> großen vier ist die hannoversche<br />

Sportwelt längst nicht erschlossen;<br />

noch mehr Erstligisten gibt es in <strong>den</strong><br />

Sportarten, die Zuschauer selten in Massen<br />

anlocken wie Rugby, Frauen-Tischtennis<br />

und Wasserball, die Neue Bult hat bundesweit<br />

einen guten Ruf, und die „Nacht<br />

von <strong>Hannover</strong>“ und der Marathon im Mai<br />

gehören zur Stadt wie das Maschseefest.<br />

Da<strong>bei</strong> darf <strong>Hannover</strong> durchaus stolz darauf<br />

sein, dass die Spitzenvereine allesamt<br />

aus der Region stammen, während sich<br />

Hamburg zum Beispiel seinen Spitzensport<br />

zugekauft hat: Hinter dem Handball-Erstligisten<br />

HSV Hamburg verbirgt<br />

sich der VfL Bad Schwartau, und der<br />

DEL-Klub Hamburg Freezers hieß vor<br />

seinem Umzug München Barons.<br />

NACHGEFRAGT<br />

„Man muss<br />

<strong>Hannover</strong><br />

erwähnen“<br />

Herr Timaeus, hat die<br />

Stadt <strong>Hannover</strong> <strong>den</strong><br />

Slogan „Sportstadt“<br />

nun endgültig<br />

verdient?<br />

Den hatten wir schon<br />

lange verdient, aber<br />

jetzt sind wir auch im<br />

Spitzensport klasse.<br />

Zur Sportstadt gehört<br />

auch die Begeisterung<br />

der Menschen: 80 Prozent<br />

der <strong>Hannover</strong>aner<br />

betreiben Sport.<br />

Nur wenige deutsche<br />

Großstädte haben so<br />

viele Spitzenvereine<br />

wie <strong>Hannover</strong>. Wie<br />

wichtig ist das <strong>für</strong> die bundesweite<br />

Wahrnehmung der Stadt?<br />

Das geht vor allem über <strong>den</strong> Spitzensport,<br />

<strong>den</strong>n der kommt stark in <strong>den</strong> Medien vor.<br />

Wer jetzt über Spitzensport spricht, der<br />

muss <strong>Hannover</strong> erwähnen. Das ist ein Zeichen<br />

<strong>für</strong> Dynamik, Erfolg und eine nach<br />

vorn blickende Stadt.<br />

Be<strong>für</strong>chten Sie nicht, dass sich die Erst- und<br />

Zweitligisten zu viel Konkurrenz machen<br />

könnten, etwa <strong>bei</strong>m Kampf um Sponsoren?<br />

Das wird sicherlich immer schwieriger. Da<br />

kommt keiner an <strong>Hannover</strong> 96 heran. Aber<br />

die anderen Vereine sind clever. Die müssen<br />

in die Nischen gehen.<br />

Und <strong>bei</strong>m Kampf um die Zuschauer?<br />

Handball zum Beispiel wird auch im Fernsehen<br />

übertragen, das kann Schwung geben.<br />

Da geht man gerne hin, wenn man das<br />

später vor dem Fernsehgerät noch einmal<br />

nachverfolgen kann.<br />

Auch wenn <strong>Hannover</strong> 96 immer eine<br />

Ausnahmestellung haben wird:<br />

Ist es ganz gut, dass die „Roten“ mal ein<br />

bisschen Konkurrenz bekommen?<br />

Für eine Stadt ist es immer gut, wenn es<br />

mehr gibt als nur einen Platzhirsch. Wo<strong>bei</strong><br />

96 ja mehr ist als die 1. Fußballmannschaft.<br />

Der Verein ist ja auch im Tischtennis oder<br />

Triathlon sehr erfolgreich.<br />

Worauf freuen Sie sich am meisten?<br />

Am Wochenende haben wir ja die Siebener-<br />

Rugby-EM. Die hat eine ganz besondere<br />

Bedeutung, weil die Verbände darauf<br />

schauen, ob die Sportart olympisch wird.<br />

Und sonst? Fehlt <strong>Hannover</strong> noch etwas?<br />

Eine Fußball-WM könnten wir natürlich<br />

gerne wieder ausrichten, da können wir jederzeit<br />

einspringen (lacht). Ich würde mir<br />

noch einen Fußball-Zweitligisten wünschen.<br />

Und dem <strong>UBC</strong> wünsche ich, dass er<br />

in die 1. Bundesliga aufsteigt.<br />

Interview: Stefan Knopf<br />

Klaus Timaeus,<br />

Sportmanager<br />

der Stadt<br />

<strong>Hannover</strong><br />

DIE ZUSCHAUERMAGNETEN IM VERGLEICH<br />

<strong>Berlin</strong><br />

Düsseldorf<br />

Frankfurt<br />

Hamburg<br />

Fußball,<br />

1. Liga<br />

2. Liga<br />

Hertha BSC <strong>Berlin</strong><br />

1. FC Union <strong>Berlin</strong><br />

–<br />

Fortuna Düsseldorf<br />

Eintracht Frankfurt<br />

FSV Frankfurt<br />

Hamburger SV<br />

FC St. Pauli<br />

Handball,<br />

1. Liga<br />

2. Liga<br />

Füchse <strong>Berlin</strong><br />

–<br />

HSG Düsseldorf<br />

–<br />

–<br />

–<br />

HSV Hamburg<br />

–<br />

Basketball, 1. Liga*<br />

2. Liga*<br />

Alba <strong>Berlin</strong><br />

–<br />

Giants Düsseldorf<br />

–<br />

Frankfurt Skyliners<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Eishockey, 1. Liga<br />

2. Liga<br />

Eisbären <strong>Berlin</strong><br />

–<br />

Düsseldorfer EG<br />

–<br />

Frankfurt Lions<br />

–<br />

Hamburg Freezers<br />

–<br />

Köln<br />

München<br />

Stuttgart<br />

<strong>Hannover</strong><br />

Fußball,<br />

1. Liga<br />

2. Liga<br />

1. FC Köln<br />

–<br />

FC Bayern München<br />

TSV 1860 München<br />

VfB Stuttgart<br />

–<br />

<strong>Hannover</strong> 96<br />

–<br />

Handball,<br />

1. Liga<br />

2. Liga<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

TSV <strong>Hannover</strong>-Burgdorf<br />

HSV <strong>Hannover</strong><br />

Basketball, 1. Liga*<br />

2. Liga*<br />

Köln 99ers<br />

–<br />

–<br />

FC Bayern München<br />

–<br />

–<br />

–<br />

<strong>UBC</strong> <strong>Tigers</strong><br />

Eishockey, 1. Liga<br />

2. Liga<br />

Kölner Haie<br />

–<br />

–<br />

EHC München<br />

–<br />

–<br />

<strong>Hannover</strong> Scorpions<br />

EC <strong>Hannover</strong> Indians<br />

*Vorbehaltlich der endgültigen Einteilung der Ligen. Bis Mitte Juli entscheidet die Basketball-Bundesliga (BBL), ob es einen zusätzlichen<br />

dritten Absteiger aus der 1. Liga gibt.<br />

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NR. 158 · FREITAG, 10. JULI 2009<br />

Sport NEUE PRESSE · SEITE 11<br />

Prasuhn<br />

bleibt doch<br />

ein Tiger<br />

Hushovd ist der Hügel-Sieger<br />

HANNOVER. Er war eigentlich<br />

schon weg. Jetzt bleibt er doch.<br />

Publikumsliebling Jan-Peter<br />

Prasuhn (27) hat gestern, genauso<br />

wie Florian Fleischer, einen<br />

neuen Einjahresvertrag <strong>bei</strong><br />

<strong>den</strong> Basketballern der <strong>UBC</strong> <strong>Tigers</strong><br />

unterschrieben.<br />

Erste Gespräche mit Prasuhn<br />

waren an dessen finanziellen<br />

Forderungen gescheitert. Noch<br />

im Juni hatte Ex-Coach Michael<br />

Goch Prasuhns Abgang angekündigt.<br />

Gestern<br />

gab der<br />

<strong>UBC</strong>-Manager<br />

und -Center<br />

David Arigbabu<br />

zu: „Er hat<br />

gut verhandelt.“<br />

Jan-Peter Prasuhn hatte<br />

vergangene<br />

Prasuhn<br />

Saison als<br />

Punktesammler (14,4) und Rebounder<br />

(7,4) geglänzt – bis zu<br />

seiner Meniskusverletzung im<br />

Februar. Zur neuen Saison in<br />

der 2. Liga Pro A im September<br />

soll er wieder fit sein. Mit Ar<strong>bei</strong>tstier<br />

Fleischer (30) bleibt ein<br />

weiterer <strong>Hannover</strong>aner<br />

im<br />

Team.<br />

„Ich bin extrem<br />

erfreut<br />

darüber, dass<br />

wir neben David<br />

mit Jan-Peter<br />

und Florian<br />

die lokalen<br />

I<strong>den</strong>tifikationsfiguren<br />

weiterhin <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Tigers</strong><br />

haben“, sagte Neu-Trainer<br />

Mahmut Ataman. „Jan-Peter<br />

gehörte vergangene Saison zu<br />

<strong>den</strong> Spielern, die sich am meisten<br />

gesteigert haben. Florian<br />

wird uns sicher mit seiner physischen<br />

Spielweise die Bretter<br />

sauber halten.“ sl/tib<br />

IM TV<br />

Florian<br />

Fleischer<br />

ZDF<br />

16.15: Sport extra live (Tour<br />

de France, 7. Etappe)<br />

DSF<br />

13.00: Tennis live (Davis-Cup-<br />

Viertelfinale: Spanien –<br />

Deutschland)<br />

14.00: Formel 1 (GP von<br />

Deutschland: 2. freies Training)<br />

15.35: Tennis live<br />

19.45: Fußball live<br />

22.30: Formel 1 (1. und 2. und<br />

zweites freies Training)<br />

Eurosport<br />

13.45: Radsport live (Tour de<br />

France, 7. Etappe)<br />

17.30: Leichtathletik live (Junioren-WM<br />

in Südtirol)<br />

19.15: Leichtathletik (Wh)<br />

20.00: Leichtathletik live (Gol<strong>den</strong><br />

Gala in Rom)<br />

22.00: Radsport (Highlights)<br />

23.00: Kampfsport (Wh)<br />

Ex-Trainer<br />

Kennedy tot<br />

WIEN. Der kanadische Eishockey-Trainer<br />

Ron Kennedy ist<br />

im Alter von 56 Jahren gestorben.<br />

Der ehemalige Bundesliga-Profi<br />

und frühere DEL-<br />

Coach war an Krebs erkrankt.<br />

Kennedy spielte in der Saison<br />

1981/82 <strong>für</strong> <strong>den</strong> EC <strong>Hannover</strong><br />

in der Bundesliga. Der<br />

ECH war 1995 auch seine erste<br />

DEL-Station als Coach, bevor<br />

Kennedy ein Jahr später <strong>bei</strong><br />

<strong>den</strong> Eisbären <strong>Berlin</strong> <strong>den</strong> Job<br />

hinter der Bande übernahm.<br />

In Personalunion betreute er<br />

zwischenzeitlich auch die österreichische<br />

Nationalmannschaft.<br />

Pechstein will<br />

schweigen<br />

BERLIN. Nach der Medien-Offensive<br />

in <strong>den</strong> vergangenen Tagen<br />

hat die wegen angeblichen<br />

Blutdopings gesperrte Eisschnellläuferin<br />

Claudia Pechstein<br />

einen Informationsstopp<br />

verhängt. „Im Moment ist von<br />

Claudias Seite alles gesagt, was<br />

gesagt wer<strong>den</strong> musste. Ab<br />

jetzt wird sie sich wieder voll<br />

auf das Training konzentrieren“,<br />

so Manager Ralf Grengel.<br />

Pechstein kritisierte aber<br />

gestern via Homepage, dass<br />

sich „im Urteil nicht wiederfinde,<br />

dass die Anklage im Laufe<br />

des Verfahrens mehrfach eigene<br />

Fehler einräumen musste“.<br />

Machts ihm Armstrong<br />

in <strong>den</strong> Bergen nach?<br />

BARCELONA. Sechster, Fünfter, Vierter: Wenn<br />

die Radstars <strong>bei</strong> der Tour de France um die Plätze<br />

auf dem Podium sprinten, bleibt <strong>für</strong> Gerald Ciolek<br />

nur die Zuschauerrolle. Auf der letzten Flachetappe<br />

vor <strong>den</strong> Pyrenäen feierte der Norweger Thor<br />

Hushovd auf dem Olympia-Hügel von Barcelona<br />

einen überlegenen Sieg vor <strong>den</strong> Spaniern Oscar<br />

Freire und Jose Rojas. Ciolek wurde Vierter, die<br />

Träume vom lang ersehnten Tagessieg platzten<br />

erneut.<br />

„Der Sprint war speziell. Ich habe ein bisschen<br />

<strong>den</strong> Antritt verpasst“, sagte Ciolek. Der völlig<br />

durchnässte und erschöpfte 22-Jährige musste<br />

zugeben: „Am Ende hat die nötige Kraft gefehlt.“<br />

45 Kilometer vor dem Ziel war er auf <strong>den</strong> regennassen<br />

Straßen Spaniens auch noch gestürzt.<br />

Im Finale war Cervelo-Star Hushovd nicht zu<br />

schlagen und siegte mit mehr als einer Radlänge<br />

Vorsprung. Der Schweizer Fabian Cancellara verteidigte<br />

die Führung im Gesamtklassement vor<br />

dem zeitgleichen Lance Armstrong (USA) erfolgreich<br />

und fährt heute im Gelben Trikot nach Andorra-Arcalis.<br />

Tony Martin trägt weiter das Weiße<br />

Trikot des besten Nachwuchsfahrers.<br />

Milram-Sportchef Christian Henn war auch ohne<br />

Sieg zufrie<strong>den</strong>. „Es macht Mut, wie das Team<br />

hier fährt. Gerald war <strong>bei</strong> allen Sprints da<strong>bei</strong>“,<br />

sagte der Ex-Profi. Man habe bisher einen guten<br />

und einen neutralen Tag sowie vier gute Tage gehabt:<br />

„Die Berge kommen uns entgegen, weil Gerald<br />

da gut rüberkommt.“ Die „Milchmänner“ setzen<br />

nun komplett auf die Karte Linus Gerdemann.<br />

Heute erwartet das Fahrerfeld das längste Teilstück<br />

der diesjährigen Tour. Über 224 Kilometer<br />

führt die Bergetappe von Barcelona nach Andorra-Arcalis.<br />

In dem Zwergstaat hatte Jan Ullrich am<br />

15. Juli 1997 das Gelbe Trikot erobert und später<br />

in Paris seinen einzigen Toursieg gefeiert.<br />

In diesem Jahr wird die Etappe auch Aufschluss<br />

über die Leistungsstärke von Lance Armstrong<br />

geben. Der Amerikaner redet selbst von der Frage,<br />

die „je<strong>den</strong> da draußen“ interessiere. Kann der<br />

37-Jährige seinem teaminternen Rivalen Albrto<br />

Contador nicht folgen, muss er sich wohl <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Rest der Tour in die zweite Reihe begeben.<br />

VON ULRIKE WEINRICH<br />

MARBELLA. Deutschlands<br />

Davis-Cup-Team plant<br />

<strong>den</strong> Coup. Und <strong>den</strong> ersten<br />

Punkt <strong>bei</strong>m Viertelfinalauftakt<br />

<strong>bei</strong> Titelverteidiger<br />

Spanien heute (13 Uhr,<br />

live im DSF) soll ausgerechnet<br />

ein Debütant holen<br />

– der 23-jährige Andreas<br />

Beck.<br />

Da<strong>bei</strong> setzt Beck in der<br />

Stierkampf-Arena von<br />

Marbella auf einen kühlen<br />

Kopf. „Da<strong>für</strong> gibt man alles.<br />

Ich werde rausgehen<br />

und 100 Prozent geben.<br />

Natürlich werde ich nervös<br />

sein, aber das bekomme<br />

ich schon in <strong>den</strong> Griff.<br />

Ich hoffe, dass ich gewinnen<br />

kann“, sagte Beck.<br />

Auf ihn wartet vor 12 900<br />

Zuschauern im Glutofen<br />

Plaza del Toros (bis zu 40<br />

Grad) eine schwere Aufgabe.<br />

Im ersten Einzel trifft<br />

der Stuttgarter auf <strong>den</strong><br />

Weltranglistenneunten<br />

Fernando Verdasco, der<br />

<strong>den</strong> fehlen<strong>den</strong> Rafael Nadal<br />

(Knieprobleme) als<br />

spanische Nummer eins<br />

vertritt. Teamchef Patrik<br />

Kühnen gab Linkshänder<br />

Beck im Einzel wie erwartet<br />

<strong>den</strong> Vorzug vor Nicolas<br />

Kiefer (<strong>Hannover</strong>) und<br />

dem zweiten Debütanten<br />

Mischa Zverev (Hamburg),<br />

Barcelona – Andorra Arcalis<br />

224 km<br />

Start<br />

10.50 Uhr<br />

Barcelona<br />

4<br />

230 m<br />

Sant Cugat del Valles<br />

175 m<br />

Côte de Montserrat<br />

435 m<br />

Freitag, 10. Juli<br />

7. Etappe<br />

Manresa<br />

223 m<br />

Ziel<br />

16.46 Uhr<br />

3<br />

Port de<br />

Solsona<br />

708 m<br />

Solsona<br />

677 m Solsona<br />

683 m<br />

E<br />

Ziel<br />

Paris<br />

REICH<br />

0 km 10,5 32 55 97 105,5 127 135,5 155,5 195 207,5<br />

105<br />

Bergkategorie<br />

4 3 2 1 HC Verpflegung Sprint<br />

IN ZAHLEN<br />

1<br />

Col de<br />

Serra-Seca<br />

1 160 m<br />

Port del Comte<br />

1 249 m<br />

6. Etappe, Gerona–Barcelona<br />

(181,5 Kilometer):<br />

1. Thor Hushovd<br />

(Norwegen, Cervélo)<br />

4:21:33 Std.; 2. Oscar<br />

Freire (Spanien, Rabobank);<br />

3. José Rojas (Spanien,<br />

Caisse d’Epargne);<br />

4. Gerald Ciolek (Pulheim,<br />

Milram); ... 10. Fabian<br />

Cancellara (Schweiz,<br />

Saxo Bank); 11. Andreas<br />

Klö<strong>den</strong> (Kreuzlingen, Astana);<br />

21. Linus Gerdemann<br />

(Münster, Milram);<br />

29. Tony Martin (Schwalbach,<br />

Columbia) alle gleiche<br />

Zeit; ... 131. Grischa<br />

Niermann (<strong>Hannover</strong>, Rabobank)<br />

+ 1:55<br />

Gesamtwertung: 1. Cancellara<br />

19:29:22 Std.; 2.<br />

Lance Armstrong (USA,<br />

Astana) gleiche Zeit; 3.<br />

Alberto Contador (Spanien,<br />

Astana) + 0:19 Min.;<br />

4. Klö<strong>den</strong> + 0:23; ... 7.<br />

Martin + 0:52; ... 162.<br />

Niermann + 15:39<br />

Sprintwertung: 1. Mark<br />

Cavendish (Großbritannien,<br />

Columbia) 106; 2.<br />

3<br />

Organya<br />

560 m<br />

CH<br />

FRANK-<br />

Andorrela-Vieille<br />

985 m<br />

La Cortinada<br />

1 319 m<br />

I<br />

Start<br />

Monaco<br />

Andorra<br />

Arcalis<br />

2 240 m<br />

HC<br />

224 km<br />

11019<br />

Hushovd 105; 3. Ciolek<br />

66<br />

Bergwertung: 1. Stéphane<br />

Auge (Frankreich,<br />

Cofidis) 14 ; 2. Jussi Veikkanen<br />

(Finnland, FDJeux)<br />

9; 3. David Millar (Großbritannien,<br />

Garmin-Slipstream)<br />

8; ... 5. Martin 6<br />

Mannschaftswertung: 1.<br />

Astana (Kasachstan)<br />

56:54:18 Std.; 2. Saxo<br />

Bank (Dänemark) + 2:33<br />

Min.; 3. Columbia (USA)<br />

+ 2:45; ... 7. Milram<br />

(Deutschland) + 6:33<br />

VON STEFAN TABELING<br />

UND THOMAS BACHMANN<br />

Kühler Kopf im spanischen Glutofen<br />

Davis-Cup: Beck startet heute <strong>bei</strong> 40 Grad. Kiefer spielt mit Zverev Doppel.<br />

die morgen das Doppel<br />

bestreiten. Das Duo hatte<br />

unlängst <strong>bei</strong>m World-<br />

Team-Cup in Düsseldorf<br />

mit vier Siegen überzeugt.<br />

Für Spanien sollen Feliciano<br />

Lopez sowie Verdasco<br />

an <strong>den</strong> Start gehen.<br />

„Ausschlaggebend <strong>für</strong><br />

die Nominierung waren<br />

die Ergebnisse auf Sand.<br />

Außerdem hat Andreas im<br />

Training hier einen guten<br />

Eindruck hinterlassen“,<br />

sagte Kühnen, dessen<br />

Team 2008 im Viertelfinale<br />

in Bremen an Spanien<br />

(1:4) gescheitert war.<br />

Im zweiten Einzel auf<br />

dem eigens errichteten<br />

Sandplatz wartet auf die<br />

deutsche Nummer eins<br />

Philipp Kohlschreiber ein<br />

wahrer Angstgegner. Gegen<br />

Tommy Robredo hat<br />

der Augsburger bislang<br />

sämtliche vier Duelle verloren,<br />

zuletzt <strong>bei</strong> <strong>den</strong><br />

French Open in Paris.<br />

„Es ist ein Traum, gleich<br />

so eine schwere Aufgabe<br />

vor so einer Kulisse zu haben“,<br />

sagte Beck, dessen<br />

Karriere vor sechs Jahren<br />

fast beendet schien. Ein<br />

Bandscheibenvorfall<br />

zwang ihn zu einer langen<br />

Pause. Inzwischen hält der<br />

Rücken einigermaßen, ein<br />

Nierengurt sorgt <strong>für</strong> Entlastung.<br />

„Sieht beschissen<br />

aus, hilft aber“, sagt Beck.<br />

SOGAR ZEIT<br />

ZUM JUBELN:<br />

Der Norweger<br />

Thor Hushovd<br />

zelebriert im<br />

Ziel seinen<br />

überlegenen<br />

Spurt-Etappensieg.<br />

Milram-Profi<br />

Gerald<br />

Ciolek<br />

(rechts), der<br />

wie viele andere<br />

Fahrer<br />

auf <strong>den</strong> regennassen<br />

Straßen kurz<br />

zuvor noch<br />

gestürzt war,<br />

hat das Nachsehen.<br />

Doping-Paradies Spanien:<br />

Hier lässt es sich gut schlafen<br />

AUF IHN<br />

KOMMTS AN:<br />

Andreas Beck<br />

spielt heute<br />

das erste Einzel<br />

im Davis-<br />

Cup-Viertelfinale<br />

gegen Titelverteidiger<br />

Spanien. Er<br />

erhielt <strong>den</strong><br />

Vorzug vor Nicolas<br />

Kiefer<br />

aus <strong>Hannover</strong>,<br />

der im Doppel<br />

antritt.<br />

BARCELONA. Die Tour de France<br />

macht einen Abstecher nach Spanien,<br />

und die Nachtruhe ist gesichert. Mit<br />

dem Grenzübertritt trat eine gravierende<br />

Änderung im Anti-Doping-<br />

Kampf in Kraft, <strong>den</strong>n in Spanien schlafen<br />

die Dopingsünder deutlich ruhiger.<br />

Ein im April verabschiedetes „Königliches<br />

Dekret“ untersagt Dopingkontrollen<br />

zwischen 23 Uhr und acht<br />

Uhr morgens.<br />

Ausgerechnet Spanien. Wo der<br />

Skandal um <strong>den</strong> Dopingarzt Eufemiano<br />

Fuentes einst die Radsport-Welt in<br />

ihren Grundfesten erschütterte, wird<br />

der Kampf gegen die Betrüger nur<br />

halbherzig geführt. Seit Jahren hat<br />

Spanien im Anti-Doping-Kampf einen<br />

sehr zweifelhaften Ruf. Nicht zuletzt<br />

Kronzeuge Jörg Jaksche hatte in seinem<br />

Geständnis 2007 von <strong>den</strong> geradezu<br />

paradiesischen Verhältnissen <strong>für</strong><br />

Betrüger berichtet. Und Gerard Guillaume,<br />

Arzt des Radteams Francaise<br />

des Jeux, bezeichnete Spanien gar als<br />

„die Drehscheibe des europäischen<br />

Dopings – in jeder Sportart“.<br />

Den spanischen Sportminister Jaime<br />

Lissavetzky interessiert das alles<br />

herzlich wenig. Der Politiker preist<br />

vielmehr die nationalen Anti-Doping-<br />

Bestimmungen als „vorbildlich“ an<br />

und sonnt sich in <strong>den</strong> Erfolgen der heimischen<br />

Sportler. Die spanischen<br />

Fußballer sind Europameister, der FC<br />

Barcelona Champions-League-Sieger,<br />

Rafael Nadal war monatelang Tennis-<br />

Weltranglistenerster, die letzten drei<br />

Tour-Sieger kamen alle aus Spanien.<br />

Insbesondere die Aufar<strong>bei</strong>tung der<br />

Operacion Puerto war höchst skandalös.<br />

Bis heute wird die Herausgabe<br />

der Unterlagen verweigert. Zudem<br />

verschwan<strong>den</strong> wie von Geisterhand<br />

die Namen der <strong>bei</strong><strong>den</strong> Radstars Alejandro<br />

Valverde und Alberto Contador<br />

von der mehr als 50 Fahrer umfassen<strong>den</strong><br />

Liste der verdächtigen Radler.<br />

Erst die Anti-Doping-Ermittler des<br />

Nationalen Olympischen Komitees<br />

von Italien (CONI) kamen Valverde<br />

durch eine listige Aktion auf die Schliche.<br />

Beim Abstecher der Tour 2008<br />

nach Italien wurde Valverde zur Blutprobe<br />

gebeten, der Abgleich mit <strong>den</strong><br />

DNA-Proben in Madrid ergab eine<br />

Übereinstimmung. Der Weltranglistenerste<br />

wurde <strong>für</strong> zwei Jahre <strong>für</strong> Rennen<br />

in Italien gesperrt. Valverde hat<br />

<strong>bei</strong>m Internationalen Sportgerichtshof<br />

CAS Klage gegen das Strafmaß<br />

eingelegt und darauf verwiesen, dass<br />

das CONI unerlaubt Beweismittel verwendet<br />

habe.<br />

Lissavetzky stellte sich bis zuletzt<br />

schützend vor Valverde. So ist es eher<br />

unwahrscheinlich, dass die Operacion<br />

Puerto jemals komplett aufgear<strong>bei</strong>tet<br />

wird. In einer Wohnung des Gynäkologen<br />

Fuentes waren 2006 unter anderem<br />

mehr als 200 kodierte Blutbeutel<br />

gefun<strong>den</strong> wor<strong>den</strong>. Die Untersuchungen<br />

wur<strong>den</strong> bereits zweimal ohne<br />

Ergebnis eingestellt.<br />

Die Polizei hatte vor drei Jahren 50<br />

Fahrer, darunter Jan Ullrich und Ivan<br />

Basso, mit der Affäre in Verbindung<br />

gebracht. Einige Beutel wurde Ullrich<br />

inzwischen per DNA-Abgleich zugeordnet,<br />

der Toursieger von 1997 bestreitet<br />

jedoch jegliches Doping. Basso<br />

gab die Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Fuentes<br />

zu, will aber niemals gedopt haben.<br />

Nach seiner Sperre sitzt der Italiener<br />

mittlerweile wieder im Sattel.<br />

96-Amateure<br />

<strong>bei</strong> Arminia<br />

HANNOVER. Die 96-Amateure<br />

müssen heute <strong>bei</strong>m Einbecker-<br />

Cup im Rudolf-Kalweit-Stadion<br />

ran. Ab 20 Uhr gehts gegen<br />

Gastgeber Arminia. Bereits um<br />

18 Uhr spielt Bezirksoberligist<br />

Sportfreunde Ricklingen gegen<br />

<strong>den</strong> Oberligisten TSV Havelse.<br />

Sonntag steigen ab 15<br />

Uhr die Platzierungsspiele.<br />

Den Marina-Cup (bis 19. Juli)<br />

der Sportfreunde Anderten am<br />

Eisteichweg eröffnen heute (19<br />

Uhr) Niedersachsen Döhren<br />

und Eintracht <strong>Hannover</strong>. Die<br />

Spiele des Wochenendes:<br />

Sonnabend: OSV <strong>Hannover</strong> –<br />

TSV Bemerode, TuS Kleefeld –<br />

Döhren (<strong>bei</strong>de 16 Uhr), Anderten<br />

– Eintracht, Heeßel – Misburg<br />

(<strong>bei</strong>de 18 Uhr). Sonntag:<br />

Heeßel – Bemerode (16 Uhr),<br />

Anderten – Kleefeld, Misburg –<br />

OSV (<strong>bei</strong>de 18 Uhr). bo


NR. 163 · DONNERSTAG, 16. JULI 2009<br />

Sport NEUE PRESSE · SEITE 11<br />

SPORT KOMPAKT<br />

Europameister kommt<br />

Johnson nach Wolfsburg<br />

FUSSBALL. U-21-Nationalspieler Fabian<br />

Johnson wechselt von 1860 München nach<br />

Wolfsburg. Der VfL verpflichtete <strong>den</strong> Europameister<br />

bis 2012. Ablöse <strong>für</strong> <strong>den</strong> Mittelfeldspieler:<br />

2,5 Millionen Euro.<br />

Chelsea-Sperren kürzer<br />

Drogba verpasst drei Spiele<br />

FUSSBALL. Die UEFA hat die Sperren <strong>für</strong><br />

die Chelsea-Profis Didier Drogba und Jose<br />

Bosingwa nach dem Champions-League-<br />

Halbfinale gegen Barcelona um je ein Spiel<br />

verkürzt. Drogba fehlt dreimal, Bosingwa<br />

(an dem Bayern interessiert sein soll) zweimal<br />

<strong>bei</strong> <strong>den</strong> Champions.<br />

Gold <strong>für</strong> Heidemann<br />

Weßels gewinnt EM-Bronze<br />

FECHTEN. Degen-Olympiasiegerin Britta<br />

Heidemann hat sich in Plowdiw <strong>den</strong> EM-Titel<br />

geholt. Florett-Spezialist Andre Weßels<br />

gewann Bronze.<br />

Mildes Kokain-Urteil<br />

Gasquet darf wieder spielen<br />

TENNIS. Mildes Urteil in der Kokain-Affäre<br />

<strong>für</strong> Richard Gasquet (23) durch <strong>den</strong> Weltverband.<br />

Die ITF sperrte <strong>den</strong> Franzosen <strong>für</strong><br />

zwei Monate und 15 Tage. Die Strafe lief<br />

gestern ab, damit ist der 32. der Weltrangliste<br />

wieder spielberechtigt.<br />

Nadal plant Rückkehr<br />

Start im August in Montreal<br />

TENNIS. Rafael Nadal nimmt am kommen<strong>den</strong><br />

Montag das Training auf und will im<br />

August (10. bis 16.) <strong>bei</strong>m Hartplatz-Turnier<br />

in Montreal das Comeback feiern. Nadal<br />

hat seit dem Achtelfinalaus in Paris im Mai<br />

wegen einer Knieverletzung pausiert.<br />

Trophy-Erfolg<br />

Frauen drehen Spiel gegen China<br />

HOCKEY. Der Klassenerhalt <strong>für</strong> die deutschen<br />

Frauen <strong>bei</strong> der Champions Trophy<br />

in Sydney rückt näher – 3:2 gegen China.<br />

Steding auf WM-Kurs<br />

Er packt erstmals die Norm<br />

LEICHTATHLETIK. Fährt Speerwerfer Stephan<br />

Steding (<strong>Hannover</strong> 96) doch noch zur<br />

WM? Beim Meeting in Osterode übertraf<br />

er erstmals die geforderte Norm von 81<br />

Metern. Im dritten Versuch schleuderte er<br />

<strong>den</strong> Speer auf 81,28 Meter. Bis zum 2. August<br />

muss er die Norm ein zweites Mal erfüllen.<br />

IM TV<br />

ARD<br />

16.30: Sportschau live (Tour de France:<br />

Tonnerre–Vittel)<br />

DSF<br />

17.30: Tennis live (Mercedes-Cup)<br />

20.15: Motor<br />

22.15: Boxen (Prize Fighter)<br />

Eurosport<br />

10.00: Zayton-Cup (Bayer Leverkusen –<br />

Galatasaray Istanbul)<br />

11.00: Leichtathletik (Luzern)<br />

12.30: Tour de France (11. Etappe)<br />

14.15: 12. Etappe live<br />

19.00: WM-Qualifikation<br />

22.00: Tour de France<br />

NP-INTERVIEW<br />

„Haben ernsthafte Chance“<br />

SO JUBELN AUFSTIEGSHELDEN: Fünf Tage lang feierte der Klub <strong>den</strong> Aufstieg in die erste Handball-Bundesliga. Ab heute ar<strong>bei</strong>tet Trainer Frank Carstens (obere Reihe,<br />

Zweiter von rechts) mit seiner Mannschaft am Projekt Klassenerhalt. Fotos: Petrow (2)<br />

Heute Start. Carstens glaubt, dass Burgdorf erstklassig bleibt.<br />

ERSTE LIGA: Frank Carstens gestern<br />

<strong>bei</strong>m NP-Interview.<br />

Das Marketing sei<br />

die größte Baustelle<br />

im Vereinsumfeld,<br />

sagte Burgdorfs Handball-Chef<br />

Diethart<br />

Mühge nach dem Aufstieg.<br />

Zum 1. Juli machte<br />

der Klub sie dicht.<br />

Heute startet Handball-<br />

Bundesliga-Aufsteiger<br />

TSV <strong>Hannover</strong>-Burgdorf in<br />

die Vor<strong>bei</strong>tung. NP-Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

Philipp Schaper sprach<br />

mit Trainer Frank Carstens.<br />

Herr Carstens, wie haben<br />

Sie die Zeit seit dem Aufstieg<br />

verbracht?<br />

Der Höhepunkt war der Empfang<br />

<strong>bei</strong>m Ministerpräsi<strong>den</strong>ten.<br />

Danach waren wir zwei<br />

Wochen im Urlaub. Das war<br />

das erste Mal seit langem,<br />

dass ich zwölf Stun<strong>den</strong> durchgeschlafen<br />

habe. Nach dem<br />

Urlaub ist die Ar<strong>bei</strong>t schnell<br />

wieder präsent.<br />

Ist die erste Liga schon präsent?<br />

Man merkt schon, dass insge-<br />

Was tut sich im Vereinsmarketing<br />

Torsten Knölke und<br />

Rafael Rybandt haben<br />

die Aufgaben übernommen.<br />

Computer-<br />

Fachmann Knölke kümmert<br />

sich um Internetpräsenz<br />

und Merchandising.<br />

Rybandt ist <strong>für</strong><br />

Sponsoring und Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />

zuständig.<br />

Vorrangiges Ziel:<br />

„Wir wollen Know-how<br />

bündeln und <strong>den</strong> Klub<br />

auf stabile Beine stellen“,<br />

so Rybandt.<br />

samt mehr Ar<strong>bei</strong>t da ist. Es<br />

wurde jemand im Marketingbereich<br />

eingestellt. Sportlich<br />

haben wir sehr, sehr professionelle<br />

Zugänge. Das gibt<br />

mir ein sehr gutes Gefühl.<br />

Gibts Veränderungen im<br />

Vorbereitungsprogramm?<br />

Die Aufgabe ist die gleiche.<br />

Wir haben wie im letzten Jahr<br />

sechs Neue. Die Gruppe<br />

muss homogen zusammenwachsen.<br />

Die zweite Aufgabe<br />

ist, unser Modell zu vermitteln,<br />

speziell unsere Abwehr.<br />

Wir haben mit Gustav Rydergaard<br />

einen überragen<strong>den</strong><br />

Abwehrspieler dazubekommen,<br />

der uns das Niveau in<br />

der neuen Liga sichern soll.<br />

Wer sind die Konkurrenten<br />

im Abstiegskampf?<br />

Sechs Teams wer<strong>den</strong> da unten<br />

mitspielen: Balingen,<br />

Min<strong>den</strong>, Dormagen, Wetzlar,<br />

Düsseldorf und eben wir.<br />

Wenn wir aus unserem Kader<br />

alles herausholen, haben wir<br />

eine ernsthafte Chance.<br />

Mit Heidmar Felixson und<br />

Tomasz Tluczynski sind zwei<br />

I<strong>den</strong>tifikationsfiguren gegangen.<br />

Wer springt ein?<br />

Das ist in erster Linie eine<br />

Marketingfrage. Klar hinterlassen<br />

sie sportlich eine Lücke.<br />

Das müssen wir auffangen.<br />

Wenn große Leute gehen,<br />

ist das eine Möglichkeit<br />

<strong>für</strong> die, die nachwachsen.<br />

Sind weitere Verbesserungen<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Kader geplant?<br />

Wir haben auf Rückraum<br />

rechts noch eine Baustelle.<br />

Die müssen wir lösen. Wenn<br />

wir was machen, dann muss<br />

es wirklich sitzen.<br />

In der neuen Saison gibts<br />

Burgdorf im TV. Wirkt sich<br />

das auf <strong>den</strong> Verein aus?<br />

Es sind sehr viele Sportler da<strong>bei</strong>,<br />

die schon im DSF gespielt<br />

haben. Das ist mit Sicherheit<br />

motivierend.<br />

Welchen Stellenwert hat der<br />

Klub in der Sportstadt <strong>Hannover</strong>?<br />

Klar ist, dass <strong>Hannover</strong> 96 die<br />

Sache dominiert. <strong>Hannover</strong> ist<br />

aber handballbegeistert genug,<br />

um auch eine Handballmannschaft<br />

zu beheimaten. Davon<br />

bin ich überzeugt. Die Begeisterung<br />

<strong>bei</strong>m Aufstiegsspiel war<br />

phänomenal. Da stand ganz<br />

<strong>Hannover</strong> hinter dem Team.<br />

? ?<br />

Wann gibts Burgdorf im TV<br />

Mitaufsteiger<br />

und<br />

Abstiegskampf-<br />

Konkurrent Düsseldorf<br />

verkündete auf seiner<br />

Homepage, dass das<br />

Heimspiel gegen Burgdorf<br />

(25. Oktober) im<br />

DSF gezeigt wird.<br />

Der abschließende<br />

TV-Plan wird laut HBL-<br />

Chef Frank Bohmann<br />

aber erst heute beschlossen.<br />

Doch Burgdorf<br />

kann sich Hoffnungen<br />

auf einige DSF-<br />

Auftritte machen.<br />

<strong>Tigers</strong>-Aufstieg<br />

perfekt, erstes<br />

Spiel in Jena<br />

HANNOVER. Jetzt ist der siebte Aufstieg<br />

in Folge perfekt. Die Basketballer<br />

der <strong>UBC</strong> <strong>Tigers</strong> haben ihren Platz<br />

in der 2. Liga Pro A sicher.<br />

„Die Gefahr ist geklärt“, sagt Jochen<br />

Böhmcker aus dem<br />

Liga-Büro der Pro A. Bis<br />

gestern hätten neben<br />

Köln noch zwei weitere<br />

Klubs aus der Bundesliga<br />

ihren Rückzug ankündigen<br />

müssen, damit die<br />

<strong>Tigers</strong> wieder rausrutschen.<br />

Das war nicht der<br />

Fall. Die insolventen<br />

Köln 99ers wer<strong>den</strong> in der<br />

ersten Liga vermutlich Platz machen<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> sportlichen BBL-Absteiger<br />

Bremerhaven. „90 Prozent Auflösungsten<strong>den</strong>z<br />

in Köln“, so Böhmcker.<br />

Köln ist nicht berechtigt, in der 2. Liga<br />

zu spielen. Zurzeit sind es mit dem<br />

freiwilligen BBL-Absteiger Nördlingen<br />

also nur 15 Vereine in der Pro A.<br />

Aus der Pro B rückt möglicherweise<br />

noch Freiburg nach.<br />

„Gefeiert haben wir ja vor zwei Wochen<br />

schon, als der Aufstieg zu 99<br />

Prozent sicher war“, sagt <strong>UBC</strong>-Manager<br />

David Arigbabu. „Jetzt wissen wir<br />

es ganz genau.“ Vier Amerikaner und<br />

drei Deutsche will der <strong>UBC</strong> noch holen.<br />

Ihr erstes Saisonspiel wer<strong>den</strong> die<br />

<strong>Tigers</strong> in Jena austragen. Fraglich ist<br />

nur, wann. Geplant war der 26. September.<br />

Aber Jena hat an diesem Tag<br />

keine Halle zur Verfügung und will das<br />

Spiel um zwei Tage auf Donnerstag<br />

(24. September) vorziehen. Das wiederum<br />

passt <strong>den</strong> <strong>Tigers</strong> nicht. Sie wollen<br />

am 25. September spielen. Arigbabu:<br />

„Wir brauchen je<strong>den</strong> Tag zur<br />

Vorbereitung.“ Das erste Heimspiel in<br />

der AWD-Hall gegen Karlsruhe soll<br />

am 3. oder 4. Oktober stattfin<strong>den</strong>. sl<br />

Favoritin Harms<br />

legt sich in<br />

Vahrenheide fest<br />

HANNOVER. Schwerer ist sie gewor<strong>den</strong>,<br />

die Landesmeisterschaft der Dressur-<br />

und Springreiter. Besonders gilt<br />

das von heute bis Sonntag im Reiterstadion<br />

Vahrenheide <strong>für</strong> die Dressur-<br />

Konkurrenz.<br />

Die Trennung von Herren- und Damenwertung<br />

gehört der<br />

Vergangenheit an. Der<br />

Meistertitel der Senioren<br />

wird in <strong>den</strong> olympischen<br />

Dressurprüfungen Grand<br />

Prix de Dressage (Sonnabend,<br />

10.30 Uhr) und<br />

Grand Prix Kür (Sonntag,<br />

15.15 Uhr) ausgeritten.<br />

Damit sind die Senioren<br />

die einzigen Teilnehmer<br />

David<br />

Arigbabu<br />

Imke<br />

Harms<br />

mit nur zwei Wertungsprüfungen.<br />

Titelverteidiger Klaus Schrader (RG<br />

Schillerslage) tritt mit Top-Pferd Duvall<br />

an. Starke Konkurrenz <strong>für</strong> <strong>den</strong> Amateur<br />

im Profilager ist Hartwig Burfeind vom<br />

RFV Sandbostel. Doch auch die Damenriege<br />

um Julia-Katharina Platen-Elmerhaus<br />

(RG Platenhof) und die Engenserin<br />

Antje-Kim Wilkens ist stark.<br />

Ein volles Programm haben die<br />

Springreiter. Für die zweimalige deutsche<br />

Meisterin Imke Harms (TG Poggenhagen)<br />

und ihre Pferde Simbayo<br />

und Adlanteur beginnt morgen um<br />

acht Uhr die erste Prüfung. „Mal sehen,<br />

was möglich ist“, so Harms, die 2008<br />

Dritte wurde. „Das punktbessere Pferd<br />

aus <strong>den</strong> <strong>bei</strong><strong>den</strong> ersten Springen geht<br />

ins Finale“, hat die Favoritin beschlossen.<br />

Die Entscheidung der Amazonen<br />

fällt am Sonntag ab 11.30 Uhr im S-<br />

Springen mit Stechen. Um 15 Uhr beginnt<br />

das Herrenfinale. Titelverteidiger<br />

ist Hilmar Meyer (RV Aller-Weser).<br />

Heute ab sieben Uhr stehen Springund<br />

Dressurprüfungen <strong>für</strong> die Nachwuchspferde<br />

auf dem Programm. ye<br />

Wir la<strong>den</strong> Sie herzlich ein zum großen Gratis-Familienspaß am 16. Juli.<br />

Heute gehts zum Rendezvous!<br />

Freuen Sie sich auf <strong>den</strong> großen Gratis-Familienspaß der Neuen Presse<br />

im Stadtpark am <strong>Hannover</strong> Congress Centrum. Je<strong>den</strong> Donnerstag in <strong>den</strong><br />

Sommerferien von 16 bis 22.30 Uhr mit KKH-Allianz-Hüpfburg, großer<br />

Spielwiese, Bälleparadies, Ballonmodellage, Superschuss, Kinderschminken,<br />

Cheerleading, Bobbycar-Rennstrecke und mit mehr als 40 weiteren tollen<br />

Sonderaktionen auf <strong>den</strong> Wegen und Wiesen.<br />

Auf der KKH-Allianz-Kinderbühne ab 16 Uhr: Spiel, Show, Quiz und<br />

Interviews mit Moderatorin und Tanzlehrerin Sharajeg Ehsasiyan,<br />

Breakdance-Show von „Brandy“, Hip Hop mit der Move & Style Dance<br />

Academy, Tanz-Workshop mit Shaggy und Sarah.<br />

Auf der Hauptbühne ab 16 Uhr: Live-Musik von der „Happy Jazz Company“,<br />

Mo<strong>den</strong>schau von der Kinderboutique „nico lina“, tierische Gäste vom Stadtteilbauernhof<br />

Sahlkamp, GOP-Show des Musikcomedian Andi Steil, Talk mit <strong>den</strong> Bruchmeistern<br />

sowie Schützenpräsi<strong>den</strong>t Paul-Eric Stolle.<br />

Abendprogramm ab 19 Uhr mit viel Prominenz <strong>bei</strong> Moderator Christoph Dannowski:<br />

Triathletin Sandra Wallenhorst, Rocksänger Heinz Rudolf Kunze, Zauberer Jochen<br />

Stelter, Gewinnspiel mit dem „<strong>Hannover</strong> Airport“, Fahrradversteigerung durch das<br />

Ordnungsamt, Mo<strong>den</strong>schau von „sasse design“, Miss NP-Wahl-Casting und Live-Musik<br />

von der Westernhagen Coverband „Mit 18“.<br />

Das Sportfernsehen<br />

zeigt mehr Handball als<br />

jemals zuvor. Insgesamt<br />

überträgt der<br />

Sender 176 Spiele der<br />

ersten Liga live – 91 davon<br />

im TV, 85 im Internet.<br />

Fahrrad-<br />

Versteigerung<br />

Heinz Rudolf Kunze<br />

Coverband<br />

„Mit 18“<br />

www.neuepresse.de<br />

Essen und Trinken wer<strong>den</strong> zu familienfreundlichen Preisen angeboten. Der Eintritt ist frei, alle Aktionen sind gratis.<br />

Es sind genügend Parkplätze in unmittelbarer Nähe vorhan<strong>den</strong>. Die Straßenbahnlinie 11 hält direkt vorm HCC.<br />

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NR. 165 · SONNABEND, 18. JULI 2009 Sport<br />

HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG 27<br />

Letzte Zweifel<br />

ausgeräumt<br />

<strong>UBC</strong> endgültig in 2. Liga<br />

<strong>Hannover</strong> (bj). Eigentlich war diese Nachricht<br />

nur noch eine Formsache. Doch <strong>bei</strong><br />

<strong>den</strong> Verantwortlichen des <strong>UBC</strong> <strong>Hannover</strong><br />

sorgte sie <strong>den</strong>noch <strong>für</strong> Jubel: Die Ligaversammlung<br />

der 1. Basketball-Bundesliga<br />

bestätigte jetzt endgültig <strong>den</strong> Aufstieg der<br />

„<strong>Tigers</strong>“ in die 2. Liga Pro A. „Dadurch,<br />

dass wir jetzt ganz sicher sind, können wir<br />

natürlich ganz anders gegenüber Spielern,<br />

möglichen Sponsoren und unseren Fans<br />

auftreten“, sagte Trainer Mahmut Ataman,<br />

in dessen Team mit David Arigbabu, Jan-<br />

Peter Prasuhn und<br />

Florian Fleischer<br />

bislang erst drei<br />

Spieler stehen.<br />

Auswirkungen<br />

auf die Zusammenstellung<br />

der<br />

restlichen Mannschaft<br />

könnte auch<br />

die Tatsache haben,<br />

dass sich die<br />

Köln 99ers gestern<br />

endgültig aus der<br />

Bundesliga<br />

zu-<br />

Mahmut Ataman<br />

rückgezogen<br />

haben<br />

und damit<br />

Platz <strong>für</strong> die Eisbären Bremerhaven machten.<br />

„Dadurch könnte eine Kettenreaktion<br />

entstehen, weil alleine neun deutsche Spieler<br />

aus dem Kader der Kölner auf <strong>den</strong><br />

Transfermarkt kommen“, meint Ataman,<br />

der in drei Wochen mit seinem Team in die<br />

Saisonvorbereitung starten wird.<br />

Doch bereits jetzt steht der neue<br />

<strong>UBC</strong>-Coach regelmäßig <strong>bei</strong> offenen Trainingseinheiten<br />

in der Halle, <strong>bei</strong> <strong>den</strong>en sich<br />

Spieler <strong>für</strong> ein Engagement empfehlen können.<br />

„Wir haben immer 15 bis 20 Spieler in<br />

der Halle, wer<strong>den</strong> uns aber <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Verpflichtungen<br />

Zeit nehmen, um uns bestmöglich<br />

aufzustellen“, erklärt Ataman.<br />

Priorität haben da<strong>bei</strong> zunächst die deutschen<br />

Spieler, erst danach werde der Klub<br />

entschei<strong>den</strong>, mit welchen fünf Amerikanern<br />

er in die Saison gehen wird.<br />

SpVg Laatzen will<br />

in die Bundesliga<br />

Laatzen (uwe). Die SpVg Laatzen steht<br />

vor dem größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte.<br />

Beim Qualifikationsturnier zur<br />

Bundesliga am Wochenende in Duisburg<br />

will der verlustpunktfreie Meister der<br />

2. Liga Nord <strong>den</strong> Sprung ins Wasserball-<br />

Oberhaus schaffen. Favoriten auf die <strong>bei</strong><strong>den</strong><br />

Bundesliga-Startplätze sind die ehemaligen<br />

Erstligisten Duisburg 98 und<br />

SV Cannstatt. „Wir können deshalb befreit<br />

aufspielen“, sagt Laatzens Trainer Holger<br />

Rähse. „Wenn unsere Abwehr gewohnt sicher<br />

steht, haben wir aber gute Chancen,<br />

die Überraschung zu schaffen.“ In der<br />

Nord-Endrunde vor zwei Wochen überragte<br />

Andreas Politze in der Defensive.<br />

In <strong>den</strong> Spielen am heutigen Sonnabend<br />

gegen Duisburg (17 Uhr) und morgen gegen<br />

Cannstatt (9.30 Uhr) und Außenseiter<br />

SSV Plauen (13.30 Uhr) könnte zudem der<br />

schei<strong>den</strong>de Torjäger Lukas Taplick (zur<br />

SG W98/Waspo <strong>Hannover</strong>) seinen Mitspielern<br />

ein Abschiedsgeschenk bereiten.<br />

Manager Carsten Stegen hat aber noch<br />

eine weitere Hoffnung: „Es hält sich das<br />

Gerücht, dass ein Erstligist nicht mehr<br />

mel<strong>den</strong> wird, dann würde auch der 3. Platz<br />

in Duisburg reichen.“<br />

Ausdauer und Akrobatik<br />

Deutsche Langstreckenschwimmer und Wasserspringer sollen <strong>für</strong> guten WM-Auftakt sorgen<br />

Rom (sid). Die Schwimm-Weltmeisterschaften<br />

in Rom fangen gut an <strong>für</strong> die<br />

deutsche Mannschaft. Die rund 100 Wett-<br />

Einzelwettkampf vom Turm angreifen.<br />

Außerdem haben Josephine Möller/Nora<br />

Subschinski im Synchronspringen vom<br />

kampfanzüge der Beckenschwimmer<br />

Turm zumindest Bronze im Blick. Im<br />

sind am gestrigen Freitag vom Weltverband<br />

FINA getestet und genehmigt wor<strong>den</strong>.<br />

Damit können die zweifache Olympiasiegerin<br />

Britta Steffen und ihre Kollegen<br />

mit dem von ihnen favorisierten<br />

Material um Medaillen <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Wettkämpfen<br />

an <strong>den</strong> Start gehen, die am<br />

Sonntag, 26. Juli, beginnen. Die FINA<br />

hatte erstmals <strong>bei</strong> einer WM Anzugkontrollen<br />

angesetzt, weil die Sportartikelhersteller<br />

immer ausgefeiltere Modelle<br />

auf <strong>den</strong> Markt gebracht und damit die<br />

Chanchengleichheit gefährdet hatten.<br />

Ob die Materialfrage die Hauptrolle<br />

im Becken spielt, zeigt sich also erst in<br />

gut einer Woche. Überhaupt nicht auf<br />

<strong>den</strong> Anzug, sondern auf Akrobatik<br />

kommt es indes <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Wassserspringern<br />

an, deren Wettkämpfe bereits am<br />

gestrigen Freitag begonnen haben. Dort<br />

erwartet der Deutsche Schwimm-Verband<br />

(DSV) laut Fachspartenleiter Walter<br />

Alt immerhin „drei Medaillen“. Die<br />

Hoffnungen ruhen vor allem auf <strong>den</strong><br />

Olympia-Zweiten Sascha Klein/Patrick<br />

Hausding vom Turm. „Sie können auch<br />

<strong>den</strong> Chinesen das Leben schwer machen“,<br />

sagte DSV-Sportdirektor Lutz<br />

Buschkow, der dem Duo eine sensationelle<br />

Synchronität“ bescheinigt.<br />

Der Aachener Klein will zudem im<br />

Auftaktwettbewerb vom Einmeterbrett<br />

lief es noch nicht rund: Pavlo Rozenberg<br />

(Aachen) erreichte zwar das Finale, blieb<br />

dort aber als Elfter weit von <strong>den</strong> Medaillenrängen<br />

entfernt, die die Chinesen Qin<br />

Kai (Gold) und Zhang Xinhua (Silber)<br />

sowie der Australier Matthew Mitcham<br />

(Bronze) belegten.<br />

Zur deutschen Medaillenbilanz sollen<br />

auch die Langstreckenschwimmer <strong>bei</strong>tragen,<br />

die <strong>bei</strong> <strong>den</strong> vergangenen Titelkämpfen<br />

regelmäßig vorn mitmischten.<br />

Gold wird vom sechsmaligen Weltmeister<br />

und Olympia-Dritten Thomas Lurz<br />

erwartet, der sowohl über fünf als auch<br />

über zehn Kilometer zu <strong>den</strong> Favoriten<br />

gehört. „Natürlich will ich gewinnen“,<br />

sagt der 29-Jährige. Den Titel auf der<br />

längsten Freiwasserdistanz (25 Kilometer)<br />

im Visier hat Britta Kamrau-Corestein.<br />

Und Teamkollegin Angela Maurer<br />

hofft auf Edelmetall über zehn Kilometer,<br />

dort war sie Olympia-Vierte, oder<br />

auch auf <strong>den</strong> 25 Kilometern.<br />

Am Sonntag beginnen die Turniere<br />

der Wasserballer, darin ist der 8. Platz<br />

das Ziel der deutschen Männer und Frauen.<br />

Zum Lernen gehen die Synchronschwimmerinnen<br />

des DSV an <strong>den</strong> Start,<br />

eine Top-Ten-Platzierung in Rom wäre<br />

eine Sensation.<br />

ZEITPLAN SCHWIMM-WM, 1. WOCHE<br />

Sonnabend, 18. Juli: Finals: Turmspringen<br />

Männer (10 Uhr), Synchronschwimmen, Kombi-<br />

10 m, Frauen (15.30 Uhr), Synchronspringen,<br />

nation, Freie Kür (11 Uhr), Wasserball, Männer,<br />

3 m, Männer (17.15 Uhr).<br />

Vorrunde: Ungarn – Deutschland (18.20 Uhr).<br />

Sonntag, 19. Juli: Finals: 5 km Freiwasser, Frau-<br />

Donnerstag, 23. Juli: Finals: 25 km Freiwasser,<br />

en (8.30 Uhr) und Männer (11 Uhr), Synchron-<br />

Frauen (8.30 Uhr), Synchronschwimmen, Solo,<br />

schwimmen, Team (11 Uhr), Kunstspringen 1 m,<br />

Freie Kür (11 Uhr), Kunstspringen 3 m, Männer<br />

Frauen (16 Uhr), Synchronspringen 10 m, Frauen<br />

(15.15 Uhr), Wasserball, Frauen, Vorrunde,<br />

(18.15 Uhr). Wasserball, Frauen, Vorrunde:<br />

Deutschland – Niederlande (12.10 Uhr)<br />

Deutschland – Spanien (16.20 Uhr).<br />

Freitag, 24. Juli: Finals: Synchronschwimmen,<br />

Montag, 20. Juli: Finale: Synchronschwimmen,<br />

Duett, Freie Kür (11 Uhr), Synchronspringen,<br />

Solo, Techn. Kür (11 Uhr). Wasserball, Männer,<br />

3 m, Frauen (15.45 Uhr). Wasserball, Vorrunde,<br />

Vorrunde: Südafrika – Deutschland (9.30 Uhr).<br />

Männer: Kanada – Deutschland (17 Uhr)<br />

Dienstag, 21. Juli: Finals: 10 km Freiwasser,<br />

Sonnabend, 25. Juli: Finals: 25 km Freiwasser,<br />

Frauen (10 Uhr), Synchronschwimmen, Duett,<br />

Männer (8.30 Uhr), Synchronschwimmen, Team,<br />

Techn. Kür (11 Uhr), Kunstspringen 3 m, Frauen<br />

Freie Kür (11 Uhr), Synchronspringen 10 m, Män-<br />

(15.30 Uhr), Turmspringen 10 m, Männer<br />

ner (13 Uhr). Wasserball, Frauen: Runde um die<br />

(17.45 Uhr). Wasserball, Frauen, Vorrunde:<br />

Plätze 13 bis 16 und Achtelfinale.<br />

Deutschland – Brasilien (18.20 Uhr).<br />

Mittwoch, 22. Juli: Finals: 10 km Freiwasser,<br />

Finals im Wasserspringen live auf Eurosport<br />

Schön synchron: Das deutsche Turm-Duo Patrick Hausding und Sascha Klein (v. links) .<br />

rtr<br />

Zöllners wichtige Center-Rolle<br />

Die Wasserball-Nationalspielerin ist einzige <strong>Hannover</strong>anerin in Rom<br />

VON UWE KRANZ<br />

<strong>Hannover</strong>. Gerade einmal zum Wäschewaschen<br />

hat das kurze Intermezzo in<br />

<strong>Hannover</strong> gereicht. 18 Stun<strong>den</strong> nach der<br />

treten kann, und ich hoffe, dass wir erfolgreich<br />

sein wer<strong>den</strong>“, sagt die 24-jährige<br />

Werkzeugprüferin.<br />

Der sportliche Aufstieg des HSV-Bundesligateams<br />

mit Teilnahmen am Eurotrainer<br />

Rene Reimann habe sich das Team<br />

in allen Belangen verbessert. „Die Italienerinnen<br />

und Niederländerinnen haben<br />

sich <strong>bei</strong> <strong>den</strong> gemeinsamen Lehrgängen<br />

ganz schön gewundert“, sagt Zöllner. Und<br />

Rückkehr vom Nationalmannschaftspapokal<br />

und an der Pokal-Endrunde in<br />

selbst will die Center-Spielerin auch viel<br />

Mandy Zöllner nimmt Maß <strong>für</strong> eine gute Platlehrgang<br />

in Duisburg startete Mandy<br />

Zöllner am Donnerstag zur WM nach<br />

Rom. Die Wasserballerin vom <strong>Hannover</strong>schen<br />

Schwimm-Verein ist die einzige<br />

Sportlerin aus der Region, die an <strong>den</strong> Titelkämpfen<br />

in der italienischen Hauptstadt<br />

teilnimmt. Zur Delegation des Männerteams<br />

gehört darüber hinaus lediglich<br />

der frühere Nationaltorwart Michael<br />

Zellmer als Teammanager. „Ich freue<br />

der vergangenen Saison ist auch eng mit<br />

Zöllner verbun<strong>den</strong>. Vor vier Jahren kam<br />

die Center-Spielerin von der SG Neukölln<br />

nach <strong>Hannover</strong>, um hier ihre Ausbildung<br />

zu machen – und Wasserball zu spielen.<br />

Rom ist die dritte WM-Teilnahme <strong>für</strong> die<br />

gebürtige Potsdamerin, die sich in der<br />

„ewigen Stadt“ einiges ausrechnet. „Wir<br />

wollen Gruppenzweiter wer<strong>den</strong> und unter<br />

die ersten acht kommen“, sagt sie<br />

zum Erfolg <strong>bei</strong>tragen. Als Angriffsspezialistin<br />

rechnet sie mit „viel Einsatzzeit.<br />

Ich soll eine tragende Rolle spielen und<br />

auch Taktiken ansagen“, beschreibt sie<br />

ihre Aufgabe im Becken.<br />

Und sollte es nichts wer<strong>den</strong> mit dem<br />

sportlichen Erfolg, lohnt sich die Tour<br />

nach Rom <strong>für</strong> Reisefan Zöllner allemal.<br />

„Eine tolle Stadt. Man kann dort herrlich<br />

Kaffee trinken und shoppen gehen“, sagt<br />

zierung der Wasserballerinnen.<br />

zur Nie<strong>den</strong><br />

mich, dass ich <strong>Hannover</strong> <strong>bei</strong> der WM ver-<br />

selbstbewusst. Unter dem neuen Bundes-<br />

sie.<br />

KURZ GEMELDET<br />

96-Reserve trifft auf Lubin<br />

Fußball: Nicht nur die Erstligamannschaft<br />

von <strong>Hannover</strong> 96 ist derzeit im<br />

Trainingslager. Das „U 23“-Team der<br />

„Roten“, das in der Regionalliga Nord<br />

spielt, bereitet sich bis Montag in Barsinghausen<br />

konzentriert auf die neue Saison<br />

vor. Am morgigen Sonntag (16 Uhr)<br />

bestreitet die 96-Reserve im Barsinghäuser<br />

August-Wenzel-Stadion ein Testspiel<br />

gegen <strong>den</strong> polnischen Erstligisten Zaglebie<br />

Lubin. Wieder getestet wird der Spanier<br />

Ernesto Llull. Dagegen ist Jamal<br />

Johnson nach einer Woche Probetraining<br />

in die USA zurückgereist.<br />

kös<br />

Endrunde <strong>bei</strong>m „Marina-Cup“<br />

Fußball: Beim „Marina-Cup“ der Sportfreunde<br />

Anderten fällt die Entscheidung.<br />

Am heutigen Sonnabend treffen in der<br />

Runde der letzten vier zunächst Pokalverteidiger<br />

TuS Kleefeld und der OSV<br />

<strong>Hannover</strong> (16 Uhr) aufeinander. Der zweite<br />

Endspielteilnehmer wird zwischen<br />

dem Heeßeler SV und Niedersachsen<br />

Döhren (18 Uhr) ermittelt. Am Sonntag<br />

folgen das Spiel um <strong>den</strong> 3. Platz (16 Uhr)<br />

und das Finale (18 Uhr). Alle vier Endrun<strong>den</strong>teilnehmer<br />

erhalten ein Preisgeld<br />

ebenso wie der Fünftplatzierte, insgesamt<br />

sind 1600 Euro ausgelobt.<br />

kd<br />

Sprünge am Steintorplatz<br />

Leichtathletik: Wer am heutigen Sonnabend<br />

in der hannoverschen Innenstadt<br />

unterwegs ist, kann sich sportlich betätigen.<br />

Am Steintorplatz machen die „Roadshow“<br />

zur WM 2009 und der „City-Cup“<br />

des Niedersächsischen Leichtathletik-<br />

Verbands von 11 bis 17 Uhr Station. Dort<br />

kann jeder seine Fähigkeiten im Sprint,<br />

im Hochsprung und im Kugelstoßen testen.<br />

Hilfestellung geben hannoversche<br />

Nachwuchssportler, die auch selbst in<br />

kleinen Vorführungen ihr Können präsentieren.<br />

Außerdem gibt es <strong>bei</strong> einer Verlosung<br />

WM-Karten zu gewinnen.<br />

r<br />

Großburgwedel holt Lütt<br />

Handball: Eine prominente Verstärkung<br />

meldet die TS Großburgwedel. Beim<br />

Männer-Oberligisten spielt von sofort an<br />

der frühere Nationaltorwart Jörg-Uwe<br />

Lütt (zuletzt HC Empor Rostock). Der<br />

45-Jährige war von 2004 bis 2008 <strong>bei</strong> der<br />

TSV <strong>Hannover</strong>-Burgdorf in der 2. Liga<br />

aktiv. Die Burgdorfer nach einem halben<br />

Jahr verlassen hat Ruwen Thoke. Der<br />

20-Jährige wechselt zum SC Magdeburg<br />

und soll dort in der 2. Mannschaft (2. Bundesliga)<br />

eingesetzt wer<strong>den</strong>.<br />

pk<br />

SPORT IN KÜRZE<br />

Tim Hornke vom Handball-Zweitligisten<br />

HSV <strong>Hannover</strong> reist heute über Frankfurt<br />

nach Tunesien zur A-Jugend-Weltmeisterschaft.<br />

Bis zum 31. Juli möchte der<br />

19-jährige Rechtsaußen mit seinem Team,<br />

mit dem er im Vorjahr Europameister gewor<strong>den</strong><br />

ist, ein erfolgreiches Turnier spielen.<br />

Die Gruppengegner sind Norwegen,<br />

Ägypten, Katar und Marokko.<br />

hg<br />

Im DFB-Pokal der Frauen trifft der Fußball-Regionalligist<br />

MTV Mellendorf in der<br />

1. Runde am 13. September auf Viktoria<br />

Gersten. Der Zweitligist ist der neue Klub<br />

der ehemaligen MTV-Spielführerin Jana<br />

Kieras.<br />

r<br />

Ein Faustball-Turnier <strong>für</strong> „M 60“-Teams<br />

findet am morgigen Sonntag (10 Uhr) <strong>bei</strong><br />

der SG 74 <strong>Hannover</strong> statt.<br />

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Im Auftrag der Insolvenzverwalter versteigere ich am Samstag, <strong>den</strong> 25. Juli<br />

2009 um 11 Uhr, Besichtigung ab 8.30 Uhr, gegen bar folgende Pkw, Lkw<br />

und Pkw-, Lkw-Anhänger aus div. Insolvenzverfahren.<br />

Versteigerungsort: Felix-Wankel-Straße 2, 32278 Kirchlengern.<br />

Zum Aufruf kommen ca. 450 Pos., u.a.:<br />

Pkw/Pkw-Anhänger: 9 VW Touran/T4 Multivan/Caddy/Sharan/Passat/ Polo,<br />

23 Opel Astra/GTC/Cosmo/Astra Cabrio/Antara/Corsa/Omega/Zafira/Vectra/<br />

Insignia/Signum/Meriva, 1 RENAULT ClioExtreme, 1 SEAT Cordoba, 1 KIA<br />

Sportage, 2 SAAB 9-3, 1 SMART For Two, 2 MITSUBISHI Pajero/Colt , 1 FIAT<br />

Multipla, 1 HYUNDAI Trajet, 1 TOYOTA Avensis, 1 SKODA Octavia, 1 DC<br />

E320, 1 BMW 525d, 1 FORD Ka, 1 CHEVROLET Lacetti 1.6SX,1 JAGUAR<br />

XJR V8, 1 AUDI A6, 1 MAZDA MX5 1.9, 1 NISSAN Primera, 2 SUBARU<br />

Forester/Legacy Outback, 1 Anh. f. Sportger. KRIETER „Hau <strong>den</strong> Lukas“,<br />

1 Viehanh. KREIENBORG, 3 Anh. HUMBAUR HUT 3500/HAT 3000G/H13.<br />

Lkw/Lkw-Anhänger: 2 DC Atego 815/313 CDi Kasten, 3 MB Sprinter<br />

311CDi Hochkasten/Koffer, 2 VW LT 35/Caddy, 1 FORD Transit, 1 VOLVO 500<br />

Holztransp., 2 OPEL Vivaro 2900/2.0 CDTi/Kasten, 1 Anh. KRONE SDP 27,<br />

1 Anh. SCHWARZMÜLLER HF21Z, 1 Anh. FISCHER VKS-T78-35, 1 Wohnwagen<br />

LORD MÜNSTERLAND.<br />

Kataloge im Internet und auf Anfrage<br />

Auktionator Dipl.-Ing. Hubert Küpers<br />

E-Mail: info@ivg-kuepers.de www.IVG-Kuepers.de<br />

IVG<br />

Felix-Wankel-Straße 2 Tel. (0 52 23) 65 32 00<br />

32278 Kirchlengern Fax (0 52 23) 65 32 01<br />

82649901_09071800100000108<br />

Zwangsversteigerungen<br />

Zwangsversteigerung / -prov.-frei-<br />

1. Wennigsen-Bre<strong>den</strong>beck, ZFH m.<br />

Garagen, ca. 143 m² Wfl., Keller,<br />

ca. 1.149 m² Grdst., Bj. 60, VKW lt. Gutachten<br />

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Gartenhaus, VKW lt. Gutachten * 138.000,-.<br />

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3. Seelze OT Gümmer, EFH, ca. 153 m² Wfl.,<br />

ca. 628 m² Grdst., Vollkeller, Garage, VKW lt.<br />

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Versteigerungen<br />

Ausschreibungen<br />

STADT LEHRTE<br />

Ausschreibung<br />

Die Stadt Lehrte schreibt Mobiliar<br />

und entsprechende technische<br />

Ausstattung <strong>für</strong> sieben naturwissenschaftliche<br />

Räumlichkeiten an<br />

Lehrter Schulen im Rahmen des<br />

Konjunkturprogrammes II aus. Die Unterlagen<br />

sind bis zum 28.07.2009 <strong>bei</strong> der Stadt Lehrte,<br />

Schul-, Sport- und Kulturamt, Gartenstr. 5,<br />

31275 Lehrte, abzufordern. Weitere Information<br />

können Sie dem Submissionsanzeiger<br />

oder bi-online entnehmen.<br />

Stadt Lehrte<br />

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Die Bürgermeisterin<br />

Ihre Zeitung folgt<br />

Ihnen in <strong>den</strong> Urlaub.<br />

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Telefon 0180 / 12 34 331<br />

3,9 Cent pro Minute aus dem Festnetz der<br />

Deutschen Telekom. Abweichende Preise aus<br />

dem Mobilfunknetz möglich.


SEITE 10 · NEUE PRESSE Sport<br />

MONTAG, 27. JULI 2009 · NR. 172<br />

■ Panther wollen Platz eins<br />

■ Talent Mangold wird ein Tiger<br />

BISSENDORF. Reicht es jetzt<br />

sogar noch <strong>für</strong> Platz eins in<br />

der Inline-Skater-Hockey-<br />

Bundesliga Nord? Nach dem<br />

7:4 gegen die Highlander Lü<strong>den</strong>scheid<br />

haben die Bissendorfer<br />

Panther nur einen<br />

Punkt Rückstand auf Spitzenreiter<br />

Duisburg. „Gegen die<br />

spielen wir nächste Woche.<br />

Gewinnen wir dort, lassen wir<br />

uns Platz eins nicht mehr nehmen“,<br />

kündigte Sprecher<br />

Christian Barchfeld an.<br />

Die ersten <strong>bei</strong><strong>den</strong> Plätze sichern<br />

das Heimrecht in <strong>den</strong><br />

Meisterschafts-Play-offs.<br />

Gegner ist dann entweder<br />

Augsburg oder Freiburg.<br />

Gegen Lüneburg waren<br />

die Punkte nach dem 5:1<br />

durch Indians-Spieler Jan-<br />

Philipp Priebsch (43.) eigentlich<br />

schon sicher. Doch die<br />

Gäste kamen durch zwei<br />

Überzahltore auf 5:3 heran.<br />

David Tözen und Benjamin<br />

Hahnemann schraubten das<br />

Ergebnis aber wieder auf 7:4<br />

hoch. Ein Sonderlob gabs <strong>für</strong><br />

Torwart Jan-Philip Fiege. „Er<br />

hat uns nach dem dritten Lüneburger<br />

Treffer im Spiel gehalten“,<br />

so Barchfeld.<br />

Tore: 1:0 Dierking (2.), 2:0<br />

Lücker (21.), 2:1 Wille (26.),<br />

3:1 özen (29.), 4:1 Köppl (32.),<br />

5:1 Priebsch (43.), 5:2 Dück<br />

(53.), 5:3 Versteeg (54.), 6:3<br />

Tözen (54.), 7:3 Benjamin<br />

Hahnemann (55.), 7:4 Falk<br />

Elzner (59.).<br />

KNIEFALL:<br />

Benjamin<br />

Hahnemann<br />

freut<br />

sich über<br />

seinen<br />

Treffer<br />

zum 7:3.<br />

Foto:<br />

Petrow<br />

HANNOVER. <strong>UBC</strong>-Manager<br />

Markus Goch war zufrie<strong>den</strong>.<br />

„Eine Top-Verpflichtung“,<br />

sagte er bloß und grinste<br />

breit. Trainer Mahmut Ataman<br />

wurde da schon deutlicher:<br />

„Andrej Mangold ist neben<br />

Lars Buss der beste Basketballer<br />

aus <strong>Hannover</strong>.“<br />

Nach vier Jahren in der Fremde<br />

ist Mangold jetzt zurück in<br />

seiner Geburtsstadt. Die <strong>Tigers</strong><br />

verpflichteten <strong>den</strong> 22-<br />

jährigen Aufbauspieler von<br />

<strong>den</strong> München Baskets (Pro B).<br />

Mangold verknüpfte seinen<br />

Wechsel mit der Bedingung,<br />

seine Ausbildung zum Versicherungskaufmann<br />

fortsetzen<br />

zu können. Das garantierten<br />

die <strong>Tigers</strong>. „Die Rahmenbedingungen<br />

sind super“, freut sich<br />

das Talent, das bereits in der<br />

Jugend <strong>bei</strong>m TKH unter Trainer<br />

Ataman trainierte. „Wir haben<br />

uns nie aus <strong>den</strong> Augen verloren.“<br />

Ataman schätzt Mangolds<br />

Flexibilität. „Er ist defensiv<br />

stark.“ Zudem<br />

lobt der Coach<br />

dessen Übersicht<br />

als Spielmacher.<br />

„Das macht Andrej<br />

so wertvoll.“<br />

Mangold ist<br />

Verpflichtung Andrej<br />

Nummer eins <strong>für</strong> Mangold<br />

die erste Pro-A-<br />

Saison der <strong>Tigers</strong>. Mit ihm hat<br />

der <strong>UBC</strong> vier Spieler aus <strong>Hannover</strong><br />

unter Vertrag. psc<br />

IM TV<br />

ZDF<br />

18.00: Schwimm-WM live<br />

(Rom)<br />

DSF<br />

18.30: Bundesliga-Hits (Trickser)<br />

18.45: Bundesliga-Klassiker<br />

(VfL Wolfsburg 2008/09)<br />

19.45: Fußball live (Real Mallorca<br />

– VfL Wolfsburg)<br />

Eurosport<br />

9.00: Schwimm-WM live<br />

13.30: Tour-de-France-Höhepunkte<br />

15.00: Fußball (Benefizspiel:<br />

Team England 1990 – Team<br />

Deutschland 1990)<br />

16.00: U-19-EM live (Spanien<br />

– Frankreich)<br />

18.00: Schwimm-WM live<br />

23.30: U-19-EM (Ukraine –<br />

Schweiz)<br />

Biedermann = Supermann<br />

3. Liga<br />

Regensburg – Holstein Kiel 2:0<br />

Dres<strong>den</strong> – VfB Stuttgart II 0:1<br />

Jena – SV Wehen 2:1<br />

Unterhaching – Sandhausen 3:3<br />

Offenbach – Erzgebirge Aue 0:0<br />

W. Bremen II – Erfurt 0:0<br />

Braunschweig – Osnabrück 1:0<br />

Burghausen – Bor. Dortmund II 4:3<br />

Hei<strong>den</strong>heim – Wuppertal 2:2<br />

Ingolstadt – B. München II 2:0<br />

1. SC Ingolstadt (A) 1 2:0 3<br />

2. Jahn Regensburg 1 2:0 3<br />

3. W. Burghausen 1 4:3 3<br />

4. Carl Zeiss Jena 1 2:1 3<br />

5. E. Braunschweig 1 1:0 3<br />

6. VfB Stuttgart II 1 1:0 3<br />

7. SV Sandhausen 1 3:3 1<br />

8. SpVgg Unterhaching 1 3:3 1<br />

9. FC Hei<strong>den</strong>heim (N) 1 2:2 1<br />

10. Wuppertaler SV 1 2:2 1<br />

11. Erzgebirge Aue 1 0:0 1<br />

12. Werder Bremen II 1 0:0 1<br />

13. Rot-Weiß Erfurt 1 0:0 1<br />

14. Kickers Offenbach 1 0:0 1<br />

15. Bor. Dortmund II (N) 1 3:4 0<br />

16. SV Wehen (A) 1 1:2 0<br />

17. Dynamo Dres<strong>den</strong> 1 0:1 0<br />

18. VfL Osnabrück (A) 1 0:1 0<br />

19. Holstein Kiel (N) 1 0:2 0<br />

20. Bayern München II 1 0:2 0<br />

Ruder-WM:<br />

Medaillen <strong>für</strong><br />

<strong>Hannover</strong><br />

RACICE. Für vier Ruderer aus<br />

<strong>Hannover</strong> gab es gestern Medaillen<br />

<strong>bei</strong> der U-23-WM im<br />

tschechischen Racice: Der<br />

deutsche Vierer (mit Steuermann)<br />

um Schlagmann Alexander<br />

Egler und Milan Dzambasevic<br />

(<strong>bei</strong>de DRC <strong>Hannover</strong>)<br />

holte Bronze hinter Neuseeland<br />

und Italien. „Gleich nach<br />

dem Start ging die Post ab. Mit<br />

Bronze bin ich sehr zufrie<strong>den</strong>“,<br />

sagte Egler nach dem Rennen.<br />

Den zweiten Medaillenerfolg<br />

landete der Leichtgewichts-<br />

Doppelvierer mit Clemens<br />

Hübler (DRC) und Matthias Arnold<br />

(HRC) an Bord. Das deutsche<br />

Team musste sich nur Italien<br />

mit einer Bootslänge Rückstand<br />

geschlagen geben und<br />

holte Silber vor <strong>den</strong> drittplazierten<br />

Briten. „Die Italiener<br />

waren einfach besser“, so Bugmann<br />

Hübler.<br />

Müller (19)<br />

schwitzt sich<br />

zum EM-Gold<br />

HANNOVER. Riesenjubel <strong>bei</strong> Inga-Maria<br />

Müller (19, LG <strong>Hannover</strong>).<br />

Bei der U-20-EM im serbischen<br />

Novi Sad rannte die<br />

Leichtathletin <strong>bei</strong> schweißtreiben<strong>den</strong><br />

35 Grad zu Gold. Im<br />

400-Meter-Hür<strong>den</strong>-Finale wurde<br />

sie in 57,16 Sekun<strong>den</strong> ihrer<br />

Favoritenrolle gerecht und verwies<br />

die Serbin Mila Andric<br />

(57,55) auf <strong>den</strong> zweiten Rang.<br />

„Das war ganz souverän“, sagte<br />

Landestrainer Edgar Eisenkolb.<br />

Drei Stun<strong>den</strong> später legte Müller<br />

noch einmal nach. Mit der<br />

4x400-Meter-Staffel wurde sie<br />

als Schlussläuferin in 3:37,83 Minuten<br />

Dritte hinter der Ukraine<br />

und Russland. Zuvor hatte auch<br />

Maximilian Gilde (LGH) einen<br />

starken Auftritt. Im Zehnkampf<br />

steigerte er seine Bestmarke auf<br />

7552 Punkte (zuvor 7444) und<br />

kam auf <strong>den</strong> vierten Rang. Gilde<br />

konnte sich in sechs Einzeldisziplinen<br />

verbessern. abro<br />

HERAUSRAGEND: Paul Biedermann nach seinem WM-Sieg über 400-Meter Freistil in Weltrekordzeit. Auf dem kleinen Foto zeigt er stolz seine Goldmedaille.<br />

Gold mit Weltrekord. Frauen-Staffel holt Silber.<br />

VON HOLGER LUHMANN<br />

UND MICAELA TARONI<br />

ROM. Paul Biedermann schaute<br />

auf die Anzeigetafel und<br />

schüttelte ungläubig <strong>den</strong><br />

Kopf: Weltmeister! Weltrekord!<br />

In seinem neuen Wunderanzug<br />

X-Glide ist der 23-<br />

Jährige der Welt über seine<br />

Nebenstrecke 400 Meter Freistil<br />

davon geschwommen.<br />

„Unglaublich, fantastisch“,<br />

meinte Biedermann: „Es war<br />

ein wunderbares Rennen. Das<br />

hätte ich niemals erwartet.“<br />

In 3:40,07 Minuten verwies<br />

er <strong>bei</strong> der WM in Rom <strong>den</strong> Tunesier<br />

Oussama Mellouli<br />

(3:41,11) und <strong>den</strong> Olympiazweiten<br />

Zhang Lin aus China<br />

(3:41,35) auf die Plätze. Beim<br />

Anschlag war Biedermann eine<br />

Hundertstel schneller als<br />

der große Ian Thorpe (Australien)<br />

2002. Das nächste Opfer<br />

soll über 200 Meter morgen<br />

folgen: Kein geringerer als Superstar<br />

Michael Phelps, der<br />

Rekord-Olympiasieger aus<br />

<strong>den</strong> USA.<br />

Doch daran dachte Biedermann<br />

im Augenblick des Triumphes<br />

noch nicht und ließ<br />

stattdessen das Rennen nochmal<br />

Revue passieren. „Ich wollte<br />

eigentlich schneller angehen,<br />

bin dann aber doch langsamer<br />

geschwommen und da<strong>für</strong><br />

am Ende schneller gewor<strong>den</strong>“,<br />

erklärte er: „Das hat gepasst!“<br />

Schon im Vorlauf war<br />

er Europarekord in 3:43,01 Minuten<br />

geschwommen.<br />

Die deutsche Frauen-Staffel<br />

gewann am Abend die Silbermedaille<br />

über 4x100-Meter-<br />

Freistil. Britta Steffen<br />

schwamm als Startschwimmerin<br />

Weltrekord. Sie verbesserte<br />

in 52,22 Sekun<strong>den</strong> ihre vier<br />

Wochen alte Bestmarke um<br />

34/100. Steffen, Daniela Samulski,<br />

Petra Dallmann und Andrea<br />

Schreiber schlugen nach<br />

3:31,83 Minuten in deutscher<br />

Rekordzeit an. Das Quartett<br />

musste sich nur um Handbreite<br />

<strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> geschlagen<br />

geben, die in 3:31,72 Minuten<br />

Weltrekord schwammen.<br />

Australien wurde<br />

Dritter.<br />

Bereits am Sonnabend hatte<br />

Marathon-Königin Angela<br />

Maurer Gold aus dem Mittelmeer<br />

gefischt. Maurer triumphierte<br />

nach einer Schinderei<br />

über 25 Kilometer <strong>bei</strong> hohem<br />

Wellengang und war danach<br />

glücklich und erschöpft zugleich.<br />

„Das war das härteste<br />

Rennen meiner Karriere. Am<br />

Ende hat sich <strong>bei</strong> mir alles im<br />

Kopf gedreht“, sagte Maurer.<br />

Nach 5:47:48 Stun<strong>den</strong> konnte<br />

sie endlich jubeln.<br />

Unterschiedlich verlief die<br />

Wasserball-Zwischenrunde <strong>für</strong><br />

die deutschen Teams. Die<br />

Männer erreichten mit dem<br />

9:8 nach Verlängerung gegen<br />

Europameister Montenegro<br />

das Viertelfinale. Für die Frauen<br />

geht es nach dem 7:13 ab<br />

heute in der Platzierungsrunde<br />

um die Ränge neun bis<br />

zwölf weiter.<br />

MEDAILLENSPIEGEL<br />

Nach 27 von 65<br />

Entscheidungen<br />

1. China 7 5 8<br />

2. Russland 7 4 2<br />

3. Deutschland 4 1 0<br />

4. Italien 2 1 4<br />

5. Großbritannien 2 1 1<br />

6. Spanien 1 6 0<br />

7. USA 1 5 1<br />

8. Australien 1 1 2<br />

9. Mexiko 1 0 0<br />

Niederlande 1 0 0<br />

11. Kanada 0 1 4<br />

12. Griechenland 0 1 0<br />

Tunesien 0 1 0<br />

14. Brasilien 0 0 1<br />

Frankreich 0 0 1<br />

Lektion<br />

<strong>für</strong> Scholl<br />

von Köppel<br />

LEIPZIG. Trainer-Veteran Horst Köppel<br />

(61) hat mit seinem FC Ingolstadt<br />

dem Novizen Mehmet Scholl zum Auftakt<br />

der 3. Liga eine bittere Lektion erteilt.<br />

Der Zweitliga-Absteiger gewann<br />

<strong>bei</strong> der Reserve des FC Bayern München<br />

mit 2:0 und übernahm zusammen mit<br />

Jahn Regensburg, das Holstein Kiel 2:0<br />

besiegte, gleich die Tabellenspitze.<br />

Die <strong>bei</strong><strong>den</strong> anderen Zweitliga-Absteiger<br />

legten dagegen einen Fehlstart hin.<br />

Der VfL Osnabrück unterlag im Niedersachsen-Derby<br />

<strong>bei</strong> Eintracht Braunschweig<br />

0:1, der SV Wehen Wiesba<strong>den</strong><br />

verlor <strong>bei</strong> Carl Zeiss Jena 1:2.<br />

Der erstmals als Chefcoach in eine Saison<br />

gestartete Scholl war angesichts der<br />

wenig erbaulichen Leistung seiner jungen<br />

Truppe bedient. „Das<br />

war Profiherrenfußball gegen<br />

relativ körperlosen<br />

Fußball“, meckerte Scholl,<br />

der bisher nur <strong>den</strong> B-Trainber-Schein<br />

besitzt. Der 38-<br />

Jährige ärgerte sich trotz<br />

einer Steigerung im zweiten<br />

Abschnitt darüber,<br />

dass „klare Absprachen<br />

und klare Verteilungen von<br />

Mehmet<br />

Scholl<br />

Anfang an missachtet“ wur<strong>den</strong>. Die<br />

Gastgeber nutzten dies zu frühen Toren<br />

durch Michael Wenczel in der vierten<br />

und Moritz Hartmann in der 17. Minute.<br />

Das erwartet umkämpfte Derby zwischen<br />

Braunschweig und Osnabrück im<br />

Stadion an der Hamburger Straße sahen<br />

15 315 Zuschauer. Die Entscheidung fiel<br />

kurz vor dem Ende, als Dennis Kruppke<br />

einen Foulelfmeter (82.) verwandelte.<br />

„Mann des Tages“ war Christian Holzer,<br />

der seinem Klub Wacker Burghausen<br />

mit einem Dreierpack einen 4:3-Erfolg<br />

gegen Aufsteiger Borussia Dortmund<br />

II bescherte. Das Siegtor erzielte<br />

der Mittelfeldspieler in der 90. Minute.<br />

Reichlich Tore sahen die Zuschauer<br />

auch in Unterhaching. Die SpVgg kam<br />

da<strong>bei</strong> trotz einer 2:0 und 3:1-Führung<br />

nicht über ein 3:3 gegen <strong>den</strong> SV Sandhausen<br />

hinaus. Ernüchternd verlief auch<br />

der Start von Dynamo Dres<strong>den</strong>, das 0:1<br />

gegen <strong>den</strong> VfB Stuttgart II vor 12 279<br />

Anhängern verlor.<br />

Aufsteiger 1. FC Hei<strong>den</strong>heim, spielte<br />

2:2 gegen <strong>den</strong> Wuppertaler SV. Keine<br />

Tore gabs <strong>bei</strong> Kickers Offenbach gegen<br />

Erzgebirge Aue und Werder Bremen II<br />

gegen Rot-Weiß Erfurt.<br />

SEKTDU-<br />

SCHE FÜR<br />

HAVELSE:<br />

Auch die<br />

96-Amateure<br />

konnten<br />

<strong>den</strong> TSV<br />

nicht aufhalten.<br />

Im<br />

Finale des<br />

Porta-Pokals<br />

gabs<br />

ein 2:0 <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Oberligisten.<br />

Foto:<br />

zur Nie<strong>den</strong><br />

Babacar macht es <strong>für</strong> Havelse klar<br />

Porta-Pokal-Sieg gegen 96 II. Auch Ricklingen, Kleefeld und Grasdorf vorn.<br />

VON MARK BODE<br />

HANNOVER. Nanu! Da hatte<br />

der TSV Havelse soeben gegen<br />

die 96-Amateure <strong>den</strong> Porta-Pokal<br />

gewonnen. Nur jubeln mochten<br />

die Spieler des Oberligisten<br />

nicht so recht. Der Grund: Sie<br />

waren zu erschöpft nach <strong>den</strong><br />

zahlreichen Testspielen – zuletzt<br />

sechs Partien in sieben Tagen.<br />

Zuvor hatte die Mannschaft<br />

von Jürgen Stoffregen <strong>bei</strong>m 2:0<br />

im Finale in Ramlingens Waldstadion<br />

gegen die 96-Amateure<br />

eine überzeugende Leistung gezeigt.<br />

„Der Sieg ist verdient, wir<br />

haben kaum Chancen zugelassen“,<br />

so TSV-Trainer Jürgen<br />

Stoffregen, dessen Team <strong>den</strong><br />

Pokal verteidigte.<br />

Der Frust <strong>bei</strong> 96-Coach Andreas<br />

Bergmann hielt sich in<br />

Grenzen: „Wir waren nicht so<br />

spritzig. Trotz Unterzahl haben<br />

wir uns noch wacker geschlagen.“<br />

96 musste ab der 44. Minute<br />

zu zehnt auskommen, da<br />

Kapitän Hendrik Hahne wegen<br />

Foulspiels Gelb-Rot sah.<br />

Tore: Jan Zimmermann (25.,<br />

Foulelfmeter), Babacar N’Diaye<br />

(42.). Der Sieger erhielt einen<br />

Scheck über 900 Euro, 96 II blieben<br />

450 Euro. In der Wertung<br />

„Seid fair zu Schiris“ landete der<br />

SC Langenhagen ganz vorne –<br />

zur Belohnung kassierten sie<br />

500 Euro, die 96-Amateure<br />

staubten noch 250 Euro ab.<br />

Beim Markthallen-Pokal triumphierte<br />

Gastgeber SF Ricklingen.<br />

Im Finale traf Michael Karp<br />

(60.) gegen Hiddestorf. 500<br />

Euro gab es <strong>für</strong> die Sportfreunde,<br />

dem Verlierer blieb die Hälfte.<br />

Hemmingen nahm 100 Euro<br />

mit – 5:1 über Saxonia (50 Euro)<br />

im Spiel um Platz drei.<br />

Beim Petermax-Müller-Turnier<br />

landete ebenfalls der Gastgeber<br />

ganz vorne. Grasdorf<br />

schlug Pattensen 3:0 (Daniel<br />

Schmidt doppelt und Leo Fricke<br />

an seinem 19. Geburtstag trafen).<br />

400 Euro waren die Belohnung,<br />

Pattensen konnte sich<br />

über 300 Euro freuen. Dritter<br />

wurde 07 Lin<strong>den</strong> durch das 3:1<br />

über Schliekum.<br />

Der TuS Kleefeld sicherte sich<br />

durch ein 3:0 gegen Gastgeber<br />

Fortuna <strong>den</strong> Diadora-Cup. Sebastian<br />

Schirrmacher, Leif Lamertz<br />

und Dennis Tengler trafen<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Bezirksoberligisten. Bei<br />

Fortuna-Torwart Etem Özen besteht<br />

Verdacht auf Fingerbruch.<br />

Dritter wurde Ahlem (6:5 nach<br />

Elfmeterschießen gegen OSV).

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