14.10.2014 Aufrufe

Wir gehen dahin, wo die Kinder sind - Samtgemeinde Uelsen

Wir gehen dahin, wo die Kinder sind - Samtgemeinde Uelsen

Wir gehen dahin, wo die Kinder sind - Samtgemeinde Uelsen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GN vom 06.02.2009<br />

„<strong>Wir</strong> <strong>gehen</strong> <strong>dahin</strong>, <strong>wo</strong> <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>sind</strong>“<br />

Musikschule Niedergrafschaft ist inzwischen mit 27 Projekten an den Schulen<br />

vertreten<br />

Die Konkurrenz durch vielfältige Freizeitangebote wächst. Dennoch liegt <strong>die</strong><br />

Musikschule Niedergrafschaft mit 1300 Schülern, was bei 39000 Ein<strong>wo</strong>hner einer<br />

Quote von drei Prozent entspricht, noch deutlich über dem Bundesdurchschnitt von<br />

1,8 Prozent. Wegen der Tariferhöhungen für <strong>die</strong> Beschäftigten müssen <strong>die</strong><br />

<strong>Samtgemeinde</strong>n <strong>Uelsen</strong>, Emlichheim und Neuenhaus insgesamt 510000 Euro<br />

zuschießen. Das entspricht einer Steigerung um elf Prozent (50000 Euro).<br />

Von Daniel Klause - <strong>Uelsen</strong>. „<strong>Wir</strong> müssen<br />

<strong>dahin</strong> <strong>gehen</strong>, <strong>wo</strong> <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>sind</strong>“, sagt<br />

Musikschulleiter Heinz Josef Bausen. Und<br />

<strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>sind</strong> immer länger in der<br />

Schule. Was für <strong>die</strong> Bildung der <strong>Kinder</strong><br />

vorteilhaft sein soll – <strong>die</strong> Einführung der<br />

Ganztagsschule – bereitet den Anbietern<br />

von Freizeitaktivitäten zunehmend<br />

Schwierigkeiten, an Nachwuchs zu<br />

kommen. Dazu zählen <strong>die</strong> Musikschule,<br />

aber auch <strong>die</strong> Sportvereine. „Durch <strong>die</strong><br />

Ganztagsschule haben <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen immer weniger Zeit, um zum<br />

Musikunterricht zu kommen“, so Bausen.<br />

Auf der anderen Seite ist <strong>die</strong> Musikschule ein beliebter Ansprechpartner für <strong>die</strong><br />

Schulen, wenn es darum geht, den Schülern am Nachmittag sinnvolle und<br />

bezahlbare Angebote zu machen. Insgesamt 27 Projekte bietet <strong>die</strong> Musikschule<br />

Niedergrafschaft inzwischen an den Schulen an, von den <strong>Kinder</strong>chören und<br />

Blockflötenklassen an den Grundschulen bis zu Rock- und Pop-<br />

Arbeitsgemeinschaften an Haupt- und Realschulen; neuerdings etwa an der<br />

Realschule <strong>Uelsen</strong>. „Außer in Georgsdorf und Lage <strong>sind</strong> wir an allen Grundschulen<br />

vertreten“, berichtet Bausen.<br />

„Die Angebote an den Ganztagsschulen können aber nur ermuntern, ein Instrument<br />

zu lernen oder zu singen“, sagt der Musikschulleiter einschränkend. Entscheidend für<br />

Erfolg oder Misserfolg des Musikunterrichts bleibe, in wie weit es in den<br />

Elternhäusern gelinge, <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> zum Üben zu motivieren.<br />

Noch keine spürbare <strong>Wir</strong>kung auf <strong>die</strong> Schülerzahlen haben dagegen <strong>die</strong> Projekte<br />

und Schnupperkurse. Gerade einmal 71 Teilnehmer bei 20 Angeboten sei nicht<br />

gerade zufrieden stellend, so Bausen. Andere Musikschule berichteten jedoch von<br />

ganz ähnlichen Erfahrungen. „Es ist noch ein junges Pflänzchen“, so Bausen.<br />

Schwierigkeiten ganz anderer Art beobachtet der Musikschulleiter beim<br />

Lehrernachwuchs. Es werde immer schwieriger, Dozenten zu bekommen; einerseits<br />

wegen der Randlage, aber auch wegen rückläufiger Studentenzahlen selbst im<br />

Rock- und Pop-Bereich.<br />

Für <strong>die</strong> Träger des Zweckverbands Musikschule Niedergrafschaft, <strong>die</strong><br />

<strong>Samtgemeinde</strong>n <strong>Uelsen</strong>, Emlichheim und Neuenhaus, wird das freiwillige Angebot in<br />

<strong>die</strong>sem Jahr deutlich teurer. Grund <strong>sind</strong> nach Bausens Worten <strong>die</strong> erheblichen<br />

Tarifsteigerungen. Die drei Vollzeit-, 15 Teilzeit- und 13 Honorarkräfte sowie <strong>die</strong> drei


Bürokräfte haben im vergangenen Jahr fünf Prozent mehr Gehalt bekommen. In<br />

<strong>die</strong>sem Jahr steht noch eine Steigerung um 3,1 Prozent aus.<br />

In der Folge musste <strong>die</strong> Verbandsumlage zum ersten Mal seit dem Jahr 2002 erhöht<br />

werden, und zwar um 50000 auf 510000 Euro. Damit zahlt <strong>die</strong> <strong>Samtgemeinde</strong><br />

Neuenhaus nun 178000 Euro (vorher 158000 Euro) in den gemeinsamen Topf ein,<br />

<strong>die</strong> <strong>Samtgemeinde</strong> Emlichheim 176000 Euro (vorher 158000 Euro) und <strong>die</strong><br />

<strong>Samtgemeinde</strong> <strong>Uelsen</strong> 155000 Euro (vorher 142000 Euro). 373000 Euro sollen in<br />

<strong>die</strong>sem Jahr an Gebühren eingenommen werden. 14000 Euro schießt das Land zu.<br />

Der Gesamthaushalt der Musikschule weist somit Einnahmen in Höhe von insgesamt<br />

897000 Euro aus.<br />

Bausen sieht trotz der Ausgabensteigerung kaum Einsparmöglichkeiten. Die<br />

Umstellung auf Honorarverträge im Schuljahr 2004/ 2005 habe zu Einsparungen<br />

geführt. „Aber mehr dürfen es nicht werden, weil dann <strong>die</strong> Fluktuation steigt.<br />

Honorarkräfte verlassen <strong>die</strong> Schule, sobald sie eine feste Anstellung bekommen“,<br />

warnt der Musikschulleiter.<br />

Abgespeckt von acht auf fünf Konzerte präsentiert sich der „4. Niedergrafschafter<br />

Kultursommer“ (siehe Kasten). Bausen nennt auch hier <strong>die</strong> Konkurrenz durch andere<br />

Angebote als Grund. Eine Besonderheit ist das von seinem Stellvertreter Kunibert<br />

Zirkel organisierte Jagdhornbläser-Treffen im Kloster Frenswegen. Zum<br />

Abschlusskonzert am 6. Juni in <strong>Uelsen</strong> erwartet Zirkel 60 Parforce- und<br />

Jagdhornbläser. Vom ursprünglichen Konzept des „Kultursommers“, Einheimischen<br />

und Besuchern auch in den Ferien Konzerte anzubieten, ist allerdings nichts<br />

geblieben. Es sei schwierig, <strong>die</strong> Dozenten in den Ferien zu bekommen, erklärt<br />

Bausen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!