Magazin No.1
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Krux in Aktion<br />
Wie der Stuhl ins<br />
Rollen kommt<br />
Gastautoren: Dr. med. Volker Mickley, Dr. med. Gregor Moßbrucker,<br />
Dr. med. Dietmar Paul, Dr. med. Ulrich Penski, Sibylle Häussler
KRUX REPORT<br />
Der Mensch im Mittelpunkt<br />
Für die Kunden stets das Beste geben. Das hatte sich bereits Firmengründer Ewald Krux auf die<br />
Fahnen geschrieben, als er 1963 sein Sanitätshaus im Herzen der Barockstadt Rastatt eröffnete.<br />
Seitdem bürgt der Name Krux für hohe Qualität, kompetente Beratung sowie umfassen-<br />
den Service. Und damals wie heute gilt für Unternehmensleitung und Mitarbeiter<br />
glei- chermaßen: „Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres Handelns.“<br />
Seit 1999 befindet sich die Rastatter<br />
Hauptgeschäftstelle in der Kaiserstraße 38<br />
„Für unsere Kunden wollen wir nicht nur<br />
Hersteller oder Lieferant sein, sondern<br />
auch Partner, der sich seiner Wünsche<br />
und Bedürfnisse annimmt,“ unterstreicht<br />
Tilman Krux, der 1982 in den väterlichen<br />
Betrieb eintrat und das Unternehmen seit<br />
1999 als alleiniger geschäftsführender<br />
Gesellschafter leitet.<br />
So unterschiedlich diese Wünsche und<br />
Bedürfnisse sind, so vielfältig ist das Leistungsspektrum<br />
des seit 2001 zertifizierten<br />
Fachbetriebes. Angefangen bei einem<br />
umfassenden Sortiment in den Bereichen<br />
Sanitätsfachhandel und Rehabilitationstechnik<br />
über Einzelanfertigungen von<br />
Prothesen und Orthesen bis hin zu einer<br />
großen Auswahl an Schuhen, Wäsche<br />
oder Spielwaren bietet Krux alles, was<br />
von einem modernen Sanitätshaus erwartet<br />
wird - und noch viel mehr.<br />
„Uns ist es ein großes Anliegen, dass der<br />
Kunde sich bei uns wohl und aufgehoben<br />
fühlt“, sagt Tilman Krux. 1999 nutzte er<br />
daher die Chance, in neue Geschäftsräume<br />
unweit des ursprünglichen Domizils<br />
umzuziehen, wo er seine Vorstellungen<br />
von einem „sympathischen“ Sanitätshaus<br />
umsetzen konnte. Neben einem hellen,<br />
modernen Verkaufsraum stehen den<br />
Kunden abgetrennte Bereiche für die<br />
individuelle und diskrete Beratung zur<br />
Verfügung. Zusätzlich stellen die integrierte<br />
eigene Meisterwerkstatt sowie eine<br />
effiziente Verwaltung sicher, dass das<br />
Eigene<br />
Meisterwerkstatt<br />
Haus Krux seinen Kunden die heutzutage<br />
erwartete Versorgung aus einer Hand<br />
bieten kann - von der Beratung über die<br />
Erledigung der notwendigen Formalitäten<br />
bis hin zur Lieferung. Nicht nur in der<br />
Rastatter Hauptgeschäftsstelle, auch an<br />
den weiteren Standorten in Durmersheim<br />
2
KRUX REPORT<br />
und Forbach nimmt man sich engagiert der Kunden an.<br />
Unterstützt wird Tilman Krux von einem qualifizierten Team aus<br />
derzeit 23 Mitarbeitern, die eine der wichtigsten Säulen des Unternehmens<br />
sind. „Die Krux-Familie“ nennt der Geschäftsführer<br />
seine Mannschaft und fügt hinzu: „Jeder Einzelne setzt sein gesamtes<br />
Wissen und seine Erfahrung ein, um für den Kunden die<br />
bestmögliche Lösung zu erreichen.“<br />
Dieses Engagement honoriert die Kundschaft mit langjähriger<br />
Treue. Rund 50.000 Adressen führt Tilman Krux derzeit in seiner<br />
Kartei, etwa 10.000 aktive Kunden registrierte der Fachbetrieb<br />
allein im letzten Jahr und hat sich damit als eines der führenden<br />
Häuser in der Region etabliert.<br />
Das Sanitätshaus Krux unterhält weitere<br />
Standorte im Kreiskrankenhaus Forbach...<br />
In den Rastatter<br />
Geschäftsräumen<br />
stehen den Kunden<br />
ein heller,<br />
moderner Verkaufsbereich<br />
sowie<br />
abgetrennte Zonen<br />
für die individuelle<br />
und diskrete Beratung<br />
zur Verfügung.<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser<br />
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu<br />
sein“. Diese Feststellung des deutschen Dichters Eduard<br />
Mörike war zu seinen Lebzeiten so aktuell wie heute.<br />
An eben diesem Anspruch möchte ich nicht nur mich<br />
als Geschäftsführer des Hauses Krux messen lassen, er<br />
ist auch Maßstab für das gesamte Unternehmen. Denn<br />
in einem sich ständig verändernden Umfeld sehen wir<br />
es als Aufgabe und Herausforderung, unseren Kunden<br />
stets die bestmöglichen Leistungen zu bieten. Daran<br />
arbeiten wir fortwährend – wie ein Maler an einem Bild,<br />
an dem er stets aufs Neue etwas findet, das er weiter<br />
verbessern kann.<br />
Herzstück des Krux-Unternehmensbildes ist unser breites<br />
Leistungsspektrum, verbunden mit hoher Kompetenz.<br />
Hierauf vertrauen Kunden seit mehr als vier Jahrzehnten.<br />
„menschlich. freundlich. sympathisch“ – in allem,<br />
was wir tun, fühlen wir uns diesem Leitbild verpflichtet.<br />
So wird die angenehme Atmosphäre in unseren<br />
Geschäftsräumen ebenso geschätzt wie Beratung und<br />
Service durch aufmerksame und fachlich geschulte Mitarbeiter.<br />
Was aber wäre ein Bild ohne Kontur? Ohne Rahmen, der<br />
ihm seinen unverwechselbaren Charakter gibt und dem<br />
Betrachter einen stimmigen Gesamteindruck vermittelt?<br />
Wir haben uns in den vergangenen Jahren viele Gedanken<br />
gemacht, Ideen umgesetzt und tüchtig an diesem<br />
Rahmen gearbeitet. Heute können wir stolz zurückblicken<br />
auf einen bunten Fächer von Aktionen, mit denen<br />
wir im Laufe eines Jahres unterstützen, informieren,<br />
unterhalten oder einfach Freude bereiten. Diese Aktionen<br />
einmal in ihrer ganzen Vielfalt darzustellen, ist mir<br />
ein echtes Anliegen und war ausschlaggebend für den<br />
Entschluss, erstmals einen „Krux-Report“ herauszugeben.<br />
Nicht zuletzt möchte ich mit diesem <strong>Magazin</strong> auch<br />
meinen Mitarbeitern Danke sagen. Denn ohne ihren<br />
beispielhaften Einsatz hätten wir diese zusätzlichen<br />
Aufgaben nicht bewältigen können.<br />
...sowie in Durmersheim<br />
in der<br />
Hauptstraße 96.<br />
Tilman Krux<br />
Orthopädietechniker - Meister<br />
Geschäftsführer Sanitätshaus Krux<br />
3
KRUX REPORT<br />
Orthopädietechnik<br />
Der medizinische Fortschritt macht’s<br />
möglich: Störungen im Bereich der Bewegungsorgane,<br />
ob angeboren oder erworben,<br />
sind heutzutage vielfach gut und erfolgreich<br />
behandelbar. Das Sanitätshaus<br />
Krux leistet hierzu einen wichtigen Beitrag,<br />
mit der passenden Orthopädietechnik,<br />
von Prothesen und Orthesen bis zu<br />
orthopädischen Schuheinlagen, angefertigt<br />
in eigener Meisterwerkstatt.<br />
Einen exzellenten Ruf, auch weit über die<br />
Region hinaus, genießt Krux<br />
insbesondere auch im Bereich<br />
der Kinderorthopädie. Neben<br />
Orthetik, unter anderem Ferrari- und Nancy-Hilton-Orthetik,<br />
und Prothetik steht<br />
der Name Krux zudem für hohe Qualität<br />
bei der Spina-bifida- und ICP-Versorgung<br />
sowie der Herstellung orthopädischer<br />
Sitzschalen für die jüngsten Kunden.<br />
Reha-Technik<br />
Das Leben mit einer körperlichen Beeinträchtigung<br />
– und sei sie auch nur vorübergehend<br />
– ist schwer genug. Schön,<br />
wenn man sich dann auf Menschen verlassen<br />
kann, die wissen, worauf es ankommt<br />
und die bei der Versorgung mit dem benötigten<br />
Reha-Mittel behilflich sind, von<br />
der Beratung über die Erledigung aller<br />
Formalitäten bis zur Lieferung und ausführlichen<br />
Einweisung.<br />
Ob Rollator oder Rollstuhl, Badelifter<br />
oder Pflegebett – das Krux-Team ist der<br />
richtige Ansprechpartner.<br />
Sanitätsfachhandel<br />
Venenprobleme machen das Tragen medizinischer<br />
Kompressionsstrümpfe erforderlich?<br />
Nach einem Sportunfall wird eine<br />
Knie- oder Knöchelbandage verordnet?<br />
Im Hause Krux erhält der Kunde ein auf<br />
seine Bedürfnisse optimal abgestimmtes<br />
Produkt. Gut aufgehoben dürfen sich<br />
auch Trägerinnen von Brustprothesen<br />
fühlen. Ausgebildete Fachberaterinnen<br />
stehen für eine diskrete Beratung zur<br />
Verfügung. Selbstverständlich übernimmt<br />
das Haus Krux auch gerne die<br />
Zweitversorgung.<br />
Freundliche Mitarbeiter helfen<br />
zudem bei der Auswahl von Krankenpflegeartikeln<br />
wie Trinkbechern oder Bettschutzeinlagen.<br />
Einzelhandel<br />
Über das klassische Angebot eines Sanitätshauses<br />
hinaus bietet Krux ein breites<br />
Spektrum an ausgesuchten, qualitativ<br />
hochwertigen Artikeln. Das beginnt bei<br />
Hausschuhen, Fußbettschuhen, Wäsche<br />
und Miederwaren und endet noch lange<br />
nicht bei Angeboten für die Jüngsten, wie<br />
beispielsweise Holzspielsachen, Spieluhren<br />
oder Mobiles. Auch wer auf der Suche<br />
nach einem schönen, sinnvollen Geschenk<br />
ist, wird in dem sympathischen Haus im<br />
Herzen der Barockstadt Rastatt bestimmt<br />
fündig.<br />
4
KRUX REPORT<br />
Qualitätsmanagement – wozu?<br />
Welches Unternehmen wünscht sie sich nicht: Zufriedene Kunden, die<br />
gerne wiederkommen und ihre positiven Erfahrungen an andere weitergeben!<br />
Für ein Sanitätshaus mindestens so wichtig wie zufriedene<br />
Kunden sind zufriedene Partner: Ärzte, Kostenträger, Pflegeeinrichtungen,<br />
aber auch Lieferanten. Denn sie wollen sich darauf verlassen können,<br />
dass die Kunden Produkte und Dienstleistungen von gleich bleibend<br />
hoher Qualität erhalten.<br />
„Diese Ziele können wir nur erreichen,<br />
wenn wir auf allen Ebenen des Betriebes<br />
kontinuierlich Qualitätsarbeit leisten“,<br />
betont Tilman Krux.<br />
Wichtigste Voraussetzung hierfür ist ein<br />
von Anfang bis Ende optimal durchorganisierter<br />
und transparenter Arbeitsablauf.<br />
Um diesen langfristig gewährleisten<br />
zu können, hat das Rastatter Traditionsunternehmen<br />
bereits im Jahr 2001 einen<br />
bedeutenden Schritt Richtung Zukunft<br />
getan: Als erstes Sanitätshaus in Mittelbaden<br />
hat die Orthopädie-Technik Krux<br />
GmbH ein Qualitätsmanagementsystem<br />
(QM) nach ISO 9001 und ISO 13485 eingeführt<br />
und zertifiziert.<br />
Sämtliche betrieblichen Abläufe und Zuständigkeiten<br />
sind nun umfassend geregelt<br />
und werden zudem fortlaufend<br />
auf den aktuellen Stand gebracht. Alle<br />
Mitarbeiter sind verpflichtet, die im QM-<br />
Handbuch festgeschriebenen Verfahrensanweisungen<br />
einzuhalten, die vorgesehenen<br />
Formblätter einzusetzen und nach<br />
den dort enthaltenen Anweisungen zu<br />
handeln.<br />
Zertifizierung<br />
schafft Vertrauen<br />
So wird etwa in jeder Bearbeitungsstufe<br />
ein Wiedervorlagetermin definiert und<br />
genau festgelegt, was bis zu diesem Zeitpunkt<br />
geschehen soll. Der zuständige Mitarbeiter<br />
prüft zum Beispiel, ob bestellte<br />
Ware eingegangen ist. Ist dies nicht der<br />
Fall, wird die Lieferung angemahnt und<br />
ein neuer Termin zur Wiedervorlage notiert.<br />
„Natürlich gab es in unserem Unternehmen<br />
auch zuvor schon ein Kontroll- und<br />
Wiedervorlagesystem, aber nicht in dieser<br />
Qualität“, erläutert Tilman Krux. Die<br />
Vorteile des QM verdeutlicht er an einem<br />
Fall, wie er in der Praxis recht häufig vorkommt:<br />
„Ein Kunde hat von seinem Arzt ein Produkt<br />
verordnet bekommen und stellt im<br />
Seit Einführung des QM sind sämtliche<br />
betrieblichen Abläufe und Zuständigkeiten<br />
umfassend geregelt.<br />
Laden fest, dass er das Rezept nicht dabei<br />
hat. Wir sagen ihm, dass wir das Rezept<br />
benötigen, um einen Kostenvoranschlag<br />
an seine Krankenkasse zu erstellen und<br />
bitten ihn, uns dieses innerhalb von drei<br />
Tagen zukommen zu lassen. Früher wäre<br />
er gegangen, wir hätten auf das Rezept<br />
gewartet und der Kunde, der nicht mehr<br />
an die Beibringung des Rezeptes denkt,<br />
hätte auf die Leistung gewartet. Damit<br />
war der Ärger auf Seiten des Kunden vorprogrammiert.<br />
Seit der Einführung des<br />
QM liegt der Vorgang spätestens eine<br />
Woche nach dem Verstreichen des vereinbarten<br />
Termins wieder auf dem Tisch.<br />
Der Kunde wird telefonisch an die Übermittlung<br />
des Rezepts erinnert und damit<br />
die zügige Weiterbearbeitung sichergestellt.“<br />
Den Schlusspunkt der Einführung eines<br />
Managementsystems im Sinne der ISO-<br />
Normenreihe bildet regelmäßig die Zertifizierung,<br />
also die Bestätigung, dass<br />
das Unternehmen über ein QM-System<br />
verfügt, das den Normen entspricht. Vergeben<br />
wird diese Bestätigung durch eine<br />
unabhängige akkreditierte Zertifizierungsgesellschaft.<br />
Das Unternehmen erhält<br />
ein Gütesiegel oder Gütezeichen.<br />
In regelmäßigen Abständen findet dann<br />
in so genannten Reaudits eine Überprüfung<br />
statt, ob das eingeführte System<br />
im Unternehmen auch wirklich „gelebt“<br />
wird.<br />
Zertifizierungen haben in den letzten<br />
Jahren eine immer größere Bedeutung<br />
erlangt und sind nicht selten Voraussetzung<br />
für das Zustandekommen von Verträgen.<br />
Tilman Krux: „Obwohl in unserer<br />
Branche noch nicht Standard, bin ich<br />
davon überzeugt, dass wir uns durch die<br />
Zertifizierung einen erheblichen Vertrauensvorschuss<br />
in unsere Qualitätsfähigkeit<br />
erarbeitet haben.“<br />
Falls ein Kunde einen vereinbarten Termin verstreichen lässt, wird er umgehend<br />
telefonisch daran erinnert. Damit ist die zügige Weiterbearbeitung des Vorgangs<br />
sichergestellt.<br />
5
KRUX REPORT<br />
Wie der Stuhl…<br />
Mobilität ist ein Stück Lebensqualität. Das merkt man spätestens dann, wenn durch körperliche<br />
Beeinträchtigungen auch die kürzesten Wege zu einer schier unüberwindbaren Hürde werden<br />
und man von vielen Dingen, die einmal ganz selbstverständlich waren, plötzlich ausgeschlossen<br />
ist. Mit dem richtigen Hilfsmittel kann das Leben wieder schöner<br />
und leichter werden. Aber wer entscheidet, ob ein<br />
Gehstock, ein Rollator oder ein Rollstuhl benötigt<br />
wird? Und was muss man tun, um an das<br />
geeignete Hilfsmittel<br />
zu kommen?<br />
Wer aufgrund einer Krankheit oder<br />
eines Unfalls in seiner Mobilität eingeschränkt<br />
ist und möglicherweise<br />
eine Gehhilfe oder einen Rollstuhl<br />
benötigt, den führt der erste Weg<br />
zum Arzt. Auch nach einem Krankenhausaufenthalt<br />
kann es sein,<br />
dass Patienten für gewisse Zeit auf<br />
ein solches Hilfsmittel angewiesen<br />
sind. Viele, aber nicht alle Versorgungen<br />
mit Hilfsmitteln sind Regelleistungen<br />
der Krankenkasse oder<br />
eines anderen Kostenträgers. Damit<br />
die Gehhilfe oder der Rollstuhl<br />
genehmigt werden kann, benötigt<br />
man ein Rezept des behandelnden<br />
Arztes. Auf diesem kann ein ganz<br />
genau bezeichnetes Produkt verordnet<br />
sein, manchmal steht darauf<br />
zum Beispiel auch einfach nur: Rollstuhl.<br />
Mit dem Rezept begibt sich der Patient<br />
nun in das Sanitätshaus, wo man sich<br />
gerne und kompetent seiner Bedürfnisse<br />
annimmt. Der Kunde wird ausführlich<br />
und individuell beraten: Er bekommt,<br />
soweit möglich, die verschiedenen Versorgungsmöglichkeiten<br />
aufgezeigt.<br />
Hierbei sind, wenn wir beim Beispiel des<br />
Rollstuhls bleiben, Art und Umfang der<br />
Behinderung, die Wohnverhältnisse, andere<br />
kundenspezifische Anforderungen<br />
und natürlich auch die Wirtschaftlichkeit<br />
Gesichtspunkte, die berücksichtigt<br />
werden müssen. Hat der Kunde seine<br />
Wahl getroffen, wird Maß genommen.<br />
Selbstverständlich kommen die Mitarbeiter<br />
eines Sanitätshauses bei Bedarf<br />
auch nach Hause.<br />
Nicht immer bekommt der Kunde ein nagelneues<br />
Hilfsmittel. Gerade bei Gehhilfen oder Rollstühlen ist<br />
es durchaus üblich, zunächst zu prüfen, ob das benötigte<br />
Produkt im Lagerbestand des Kostenträgers<br />
vorhanden ist. Der Kunde erhält dann, entsprechend<br />
den jeweiligen Verträgen mit den Kostenträgern, ein<br />
gebrauchtes, jedoch vollständig funktionstüchtiges<br />
Produkt. Das gibt er, wenn er es nicht mehr benötigt,<br />
wieder zurück. Natürlich steht es aber jedem frei, ein<br />
neues, moderneres oder komfortableres Hilfsmittel<br />
auf eigene Kosten anzuschaffen. Auch in diesem Fall<br />
wird der Kunde durch Mitarbeiter des Sanitätshauses<br />
ausführlich beraten.<br />
6
KRUX REPORT<br />
In der Zwischenzeit übernehmen<br />
Mitarbeiter des Sanitätsfachgeschäftes<br />
die Montage gemäß den<br />
Herstelleranweisungen und führen<br />
einen Endfunktionstest durch.<br />
Nun bleibt nur noch, das Hilfsmittel an<br />
den Kunden – entweder im Geschäft<br />
oder bei ihm zu Hause - auszuliefern.<br />
Hierbei wird er umfassend in Funktion<br />
und Benutzung eingewiesen und auf<br />
eventuelle Sicherheitsrisiken bei nicht<br />
bestimmungsgemäßem Gebrauch aufmerksam<br />
gemacht.<br />
Ist ein Wiedereinsatz nicht möglich oder nicht vorgesehen,<br />
so kümmert sich das Sanitätshaus auch um<br />
die weiteren Formalitäten: Ein Kostenvoranschlag<br />
wird erstellt und zusammen mit dem Rezept beim<br />
Kostenträger eingereicht. Erst wenn die Genehmigung<br />
erteilt ist, kann das Reha-Mittel bestellt<br />
werden. Nach Eingang der Ware vereinbart das<br />
Sanitätshaus mit dem Kunden einen Termin für die<br />
Auslieferung.<br />
...ins Rollen kommt<br />
7
Krux in Aktion<br />
Wofür steht der Name Krux? Die Antwort auf diese<br />
Frage fällt Tilman Krux nicht schwer: „Der Name steht<br />
natürlich in erster Linie für unsere drei Standorte<br />
mit dem dort gebotenen Leistungsspektrum. Hierfür<br />
sind wir in der Region bekannt. Mittlerweile ist mit<br />
dem Namen Krux aber auch untrennbar die Summe<br />
all dessen verbunden, was das Unternehmen neben<br />
dem Alltagsgeschäft auf die Beine stellt - angefangen<br />
von der Beteiligung an Aktionstagen, Messen und Sport-Events bis zur Organisation von Fachvorträgen<br />
und Service-Aktionen.“ Ein Engagement, das stets auf großes Interesse und durchweg<br />
positives Echo stößt – nicht nur im Kundenkreis, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit und<br />
in den Medien. „Als wir die Termine auflisteten, staunten wir nicht schlecht, wie viele übers Jahr<br />
zusammengekommen sind“, so der Geschäftsführer des Sanitätshauses. Ein solches Bündel an<br />
Aktionen sei nur mit Unterstützung aller Mitarbeiter erfolgreich zu meistern. Tilman Krux: „Ich<br />
bin stolz und dankbar, dass ich mich auch in dieser Hinsicht stets auf mein Team verlassen kann“.<br />
Mit Hochdruck gegen Krampfadern<br />
Krampfadern sind eines der<br />
häufigsten Krankheitsbilder<br />
in Deutschland. Aufgrund<br />
der demografischen Entwicklung<br />
wird die Zahl der Betroffenen<br />
weiter zunehmen. Aufklärung tut<br />
daher Not. Nicht zuletzt, weil beim<br />
Thema Gesundheit die Eigenverantwortlichkeit<br />
jedes Einzelnen<br />
eine immer größere Rolle spielt.<br />
Im Februar und März lud das<br />
Sanitätshaus Krux zu Informationsabenden<br />
über Gefäßkrankheiten<br />
in das Kreiskrankenhaus Rastatt<br />
sowie das Kreiskrankenhaus Forbach<br />
ein. Dr. Volker Mickley, Leiter<br />
des Fachbereichs Gefäßchirurgie<br />
am Kreiskrankenhaus Rastatt, Dr.<br />
Dietmar Paul, Facharzt für Chirurgie<br />
am Kreiskrankenhaus Rastatt,<br />
sowie Dr. Ulrich Penski, Facharzt<br />
für Chirurgie/Unfallchirurgie/<br />
Phlebologie am Kreiskrankenhaus<br />
Dr. Volker Mickley, Oberarzt am Kreiskrankenhaus Rastatt, war einer der Referenten beim Infoabend<br />
über Gefäßkrankheiten in Rastatt.<br />
Forbach, erläuterten in anschaulicher und verständlicher Form die Anatomie, Pathologie und Therapie des Gefäßsystems. Zudem<br />
erhielten die Besucher Einblick in die Möglichkeiten einer Behandlung von Krampfadern. Neben verschiedenen operativen<br />
Verfahren wurde auch die so genannte Kompressionstherapie, also die Behandlung mit Kompressionsstrümpfen vorgestellt.<br />
„Noch nie war die Resonanz auf unsere Info-Abende so groß“, freute sich Dr. Volker Mickley über das zahlreich erschienene<br />
Publikum.<br />
8
Venenfunktion in Ordnung ?<br />
Die Monate Februar und März standen ganz<br />
im Zeichen der Venenmesstage, die das Sanitätshaus<br />
Krux sowohl am Standort Rastatt<br />
als auch in den Geschäftsräumen in Durmersheim<br />
und im Kreiskrankenhaus Forbach durchführte. Auch<br />
bei der Leistungsschau in Forbach Anfang Mai, einer<br />
Frühjahrsaktion in den beiden Rastatter Filialen einer<br />
großen Drogeriemarktkette und beim Tag der Offenen<br />
Tür im Kreiskrankenhaus Rastatt im Juni wurden<br />
Venenscreenings angeboten. Zahlreiche Interessierte<br />
nutzten die Gelegenheit, ihre Venenfunktion<br />
überprüfen zu lassen. Nicht verwunderlich angesichts<br />
der Tatsache, dass rund zehn Millionen Menschen in<br />
Deutschland an einer Venenerkrankung leiden und<br />
die Gefahr, selbst früher oder später zu den Betroffenen<br />
zu gehören, nicht zu unterschätzen ist.<br />
Ziel der Messung ist, Menschen auf eine mögliche Erkrankung aufmerksam zu machen. „Hierbei handelt es sich nicht um eine<br />
Diagnostik im medizinischen Sinne“ stellt Tilman Krux klar. Wenn das Messergebnis eine Erkrankung vermuten lässt, geben wir<br />
den Rat, einen Arzt aufzusuchen.“<br />
Auf ins Murgtal!<br />
Anfang Mai hieß es für die Krux-Familie: Auf ins Murgtal!<br />
Das Sanitätshaus präsentierte sein Angebotsspektrum auf<br />
der Leistungsschau in der Forbacher Murghalle. Zahlreiche<br />
Besucher machten von der Möglichkeit Gebrauch, ihre<br />
Venenfunktion kostenlos überprüfen zu lassen.<br />
Bei den Gesprächen am Messestand war immer wieder zu hören,<br />
wie sehr die Bewohner des Murgtals es zu schätzen wissen, dass<br />
ihnen mit „ihrer“ Krux-Geschäftsstelle im Kreiskrankenhaus<br />
Forbach eine nahegelegene Anlaufstelle für ihren Versorgungsbedarf<br />
zur Verfügung steht. Das Sanitätshaus bietet dort unter<br />
anderem eine große Auswahl an Kompressionsstrümpfen,<br />
Bandagen und Krankenpflegehilfsmitteln. Für Tilman Krux ist die<br />
Beteiligung an Veranstaltungen in der „zweiten Heimat“ Forbach<br />
daher ein „Muss“.<br />
Lust auf Frühling…<br />
In Frühlingslaune zeigte sich das Sanitätshaus<br />
Krux bei der Präsentation seines Angebots<br />
auf der Frühjahrsmesse in der BadnerHalle<br />
Rastatt. Der liebevoll gestaltete Messestand<br />
fand beim Publikum großen Anklang. Eine<br />
kleine Aufmerksamkeit für die Besucher gab’s<br />
obendrein.<br />
9
Einkaufsbummel am Sonntag<br />
Die Hauptgeschäftsstelle am Standort<br />
Rastatt liegt im Herzen der Barockstadt,<br />
mitten in der Fußgängerzone. Keine Frage<br />
also, dass sich das Sanitätshaus Krux regelmäßig<br />
an den verkaufsoffenen Sonntagen beteiligt.<br />
Als Besuchermagnet bei den Veranstaltungen im<br />
April und September erwiesen sich insbesondere<br />
die geschmackvoll bestückten Verkaufstische im<br />
Außenbereich, auf denen eine bunte Auswahl<br />
aus dem Angebotsspektrum des Sanitätshauses<br />
Groß und Klein anlockte.<br />
Dekolletee zeigen mit Brustprothese<br />
Um ein wichtiges Thema für Betroffene,<br />
deren Angehörige, aber auch<br />
fachlich Interessierte ging es im Mai<br />
bei einem Informationsabend, zu dem das<br />
Sanitätshaus Krux in die BadnerHalle Rastatt<br />
eingeladen hatte: Ina Filip, Expertin für Fragen<br />
rund um alles, was mit Brustprothesen<br />
zu tun hat, erläuterte die unterschiedlichen<br />
Problemstellungen und zeigte Lösungsmöglichkeiten<br />
auf. Veranschaulicht wurde der<br />
Vortrag durch die Vorführung von verschiedenen<br />
Prothesen-Modellen nebst hierzu<br />
passenden Dessous und Bademoden.<br />
„Wenn der Brustausgleich optimal ausgewählt<br />
ist, sieht niemand, dass es sich um<br />
eine Prothese handelt“, versicherte Ina Filip. Selbst eng anliegende<br />
oder dekolletierte Kleidung könne problemlos getragen werden. „Ästhetische<br />
Gesichtspunkte sind die eine Seite. Es darf jedoch nicht außer<br />
Acht gelassen werden, dass auch ernsthafte medizinische Gründe dafür<br />
sprechen, sich möglichst bald nach der OP mit einem Brustausgleich<br />
versorgen zu lassen“, betonte die Expertin. Da das Gewicht einer Brust<br />
fehlt, bestehe die Gefahr, dass sich bei den Betroffenen eine Fehlhaltung<br />
einstellt und sie „einseitig“ werden.<br />
In der westlichen Welt erkrankt jede achte bis zehnte Frau an Brustkrebs. Allein im Brustzentrum des Klinikums Mittelbaden<br />
werden jede Woche zwei bis drei Patientinnen mit Mammakarzinom operiert. Auch wenn die erhaltende Operation mittlerweile<br />
Standard ist, müssen sich rund 30 Prozent der Frauen mit dem Verlust einer Brust abfinden. In diesen Fällen bietet eine Prothese<br />
- alternativ zum Brustaufbau - eine bewährte, in den letzten Jahren rasant weiterentwickelte Möglichkeit, die fehlende<br />
Brust optisch zu ersetzen. Auch bei brusterhaltender OP ist häufig ein Ausgleich mit einer Teilprothese nötig und möglich. Das<br />
Sanitätshaus Krux ist seit rund zwei Jahren Kooperationspartner des Brustzentrums im Klinikum Mittelbaden.<br />
10
Krankenhaus einmal anders<br />
Mitte Juni präsentierte sich das Kreiskrankenhaus Rastatt<br />
nach Abschluss umfangreicher Umbauarbeiten bei einem<br />
Tag der Offenen Tür im neuen Glanz. Den zahlreichen<br />
Besuchern wurden nicht nur Einblicke in die neu gestalteten<br />
Patientenzimmer und frei zugänglichen Bereiche gewährt.<br />
Auch Operationssäle konnten an diesem Tag in Augenschein<br />
genommen werden. An verschiedenen Ständen<br />
wurde über Themen rund um die Gesundheit informiert.<br />
Mit dabei war das Rastatter Sanitätshaus Krux , das sich und<br />
seine Leistungen vorstellte. Als „Renner“ erwies sich auch<br />
hier das kostenlose Angebot eines Venenscreenings.<br />
Geschäftsführer Tilman Krux nutzte die Gelegenheit, sich bei Chefarzt<br />
Privatdozent Dr. med. Elmar Kunz (Mitte) sowie Oberarzt Dr.<br />
med. Gregor Moßbrucker (links) über die neuesten OP-Techniken zu<br />
informieren (linkes Bild).<br />
Test bestanden<br />
Ein Blutdruckmessgerät macht nur dann Sinn, wenn es<br />
die richtigen Werte anzeigt. Ob dies auch beim eigenen<br />
Gerät (noch) der Fall ist, konnten Besitzer während einer<br />
Messaktion im Juni überprüfen lassen. Drei Tage lang war ein<br />
Prüfingenieur in den Krux’schen Geschäftsräumen zu Gast und<br />
führte an rund 100 Geräten eine messtechnische Kontrolle<br />
durch. Bei „Bestehen“ des Tests wurde ein Prüfsiegel erteilt.<br />
Hier wird gekruschtelt<br />
Der Rastatter Kruschtelmarkt ist stets Anziehungspunkt<br />
für Shopping-Begeisterte<br />
und Schnäppchenjäger. Auch Tilman Krux<br />
und sein Team<br />
hatten sich einiges<br />
einfallen lassen,<br />
um zum Gelingen<br />
des sommerlichen<br />
Einkaufserlebnisses<br />
in der Barockstadt<br />
beizutragen.<br />
11
Alles über Arthrose<br />
Auf großes Besucherinteresse stieß<br />
der Aktionstag Arthrose, zu dem das<br />
Klinikum Mittelbaden in Zusammenarbeit<br />
mit der AOK Mittlerer Oberrhein in<br />
das Gemeindezentrum St. Josef in Gaggenau<br />
eingeladen hatte. In Vorträgen und Workshops<br />
informierten Experten über konservative Behandlungsmethoden<br />
und operative Verfahren<br />
sowie die physiotherapeutische Nachsorge und<br />
Rehabilitation.<br />
Am Infostand im Foyer des Gemeindezentrums<br />
stellte das Sanitätshaus Krux passend zum Thema<br />
seine Produkte und Leistungen vor.<br />
Auf die Plätze, fertig, Start!<br />
Überaus sportlich zeigten sich Mitarbeiter<br />
des Rastatter Sanitätshauses und deren<br />
Familien beim 24-Stunden-Lauf im Murggarten<br />
Forbach. Mit rund 20 Teilnehmern ging<br />
die Krux-Mannschaft an den Start. Ziel des Sport-Events war es, stets einen Läufer auf dem zirka 500 Meter langen Rundkurs<br />
zu haben. 248 Kilometer ohne Unterbrechung schaffte das hoch motivierte Team. Als „Lohn“ für die Anstrengung winkte ein<br />
Euro für jeden zurückgelegten Kilometer, gespendet vom Chef. Der Betrag kam einem sozialen Zweck zugute.<br />
Wer viel leistet, darf auch mal feiern<br />
Die Krux-Familie mit ihren<br />
Angehörigen beim Betriebsfest<br />
auf Schloss Eberstein.<br />
12
KRUX REPORT<br />
Hüftarthrose - was nun ?<br />
Von Dr. med. Gregor Moßbrucker, Oberarzt<br />
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie am Kreiskrankenhaus Rastatt<br />
Die Arthrose ist eine Erkrankung des Gelenkes, bei der die knorpeltragende<br />
Schicht zugrunde geht. Im Fall der Hüftarthrose entsteht ein unmittelbarer<br />
Knochenkontakt zwischen Hüftkopf und Pfanne. Schätzungen<br />
zufolge zeigen in der Bundesrepublik 80 Prozent der über 50-Jährigen<br />
degenerative Veränderungen des Hüftgelenkes.<br />
Die Ursachen sind vielfältig. Als Beispiele<br />
seien eine frühere Verletzung des Gelenkes,<br />
Beinlängendifferenz oder auch<br />
schlicht Übergewicht genannt. Zahlenmäßig<br />
am häufigsten ist jedoch die primäre<br />
Coxarthrose, das heißt der Gelenkverschleiß<br />
ohne erkennbare Ursache. Die Degeneration<br />
ist begleitet von einem Einreißen<br />
der Gelenkinnenhaut (Synovia). Die<br />
Folge ist eine Flüssigkeitsansammlung im<br />
Gelenk. In dieser Flüssigkeit befinden sich<br />
Substanzen, die Schmerzen vermitteln.<br />
Über den entstehenden Entzündungsreiz<br />
schrumpft die Gelenkkapsel und die<br />
Muskulatur verkürzt sich; an den Rändern<br />
des Hüftkopfes und der Pfanne bildet<br />
sich ein so genannter Osteophytenkranz.<br />
Hierdurch versucht der Körper, die Oberfläche<br />
des Gelenkes zu vergrößern und<br />
damit eine Druckentlastung zu erzielen.<br />
Im Röntgenbild ist eine Deformierung des<br />
Gelenkes und die Aufhebung des Gelenkspaltes<br />
zu erkennen.<br />
Patienten mit Hüftarthrose (Coxarthrose)<br />
haben zum Beispiel Schwierigkeiten,<br />
sich die Schuhe zu binden. Die Rotation<br />
im Hüftgelenk geht als erstes verloren,<br />
die Beugefähigkeit bleibt am längsten erhalten,<br />
so dass Fahrrad fahren trotz fortgeschrittener<br />
Arthrose noch gut möglich<br />
ist.<br />
Einen möglichen Weg aus dem Schmerz<br />
bietet die Implantation einer Hüftprothese:<br />
Solche Prothesen bestehen aus<br />
verschiedenen Materialien. So werden<br />
Chrom-Vanadium-Stähle sowie Titan für<br />
die Schäfte verwendet. Die Pfannen bestehen<br />
aus Polyethylen oder aus Titanschalen<br />
mit verschiedenen Einsätzen, die<br />
Gelenkkugel, der so genannte Kopf, aus<br />
Stahl oder Keramik.<br />
Zementiert oder unzementiert? – das ist<br />
eine der Fragen, die sich im Vorfeld der<br />
OP stellt: Wurden die ersten Prothesen<br />
unzementiert eingebracht, so verhalf<br />
Mitte des 20. Jahrhunderts Sir J. Charnley<br />
der Einführung des Zements zum Durchbruch.<br />
Erstmals waren reproduzierbare<br />
stabile Verankerungen der Pfanne und<br />
des Schaftes möglich. Probleme bei Wechseloperationen<br />
von zementierten Prothesen<br />
und verbesserte Materialien der Prothesenkomponenten<br />
führten in den 80er<br />
Jahren jedoch zu einer Favorisierung der<br />
unzementierten Technik. Bisher konnte<br />
hierdurch allerdings kein entscheidender<br />
Einfluss auf die Langzeitergebnisse nachgewiesen<br />
werden.<br />
Mehr als 500<br />
Prothesenmodelle<br />
Weltweit gibt es mehr als 500 verschiedene<br />
Prothesenmodelle. Grundsätzlich<br />
stehen zementierte, teilzementierte (Hybrid)<br />
und unzementierte Komponenten<br />
zur Verfügung. Die Entscheidung für das<br />
eine oder andere Verfahren richtet sich<br />
nach der Gegebenheit beim Patienten.<br />
Als Grundregel gilt, dass bei älteren Patienten<br />
eher eine zementierte Schaftkomponente<br />
gewählt wird, da dieser Schaft<br />
keine Zeit zur Einheilung benötigt und<br />
der Patient sofort voll belasten kann. Ein<br />
unzementierter Schaft ist mit einer angerauten<br />
Oberfläche versehen, die zur<br />
Einheilung eine gewisse Zeit braucht. Für<br />
sehr junge Patienten stehen so genannte<br />
Kurzschaftprothesen (zum Beispiel Typ<br />
Mayo) zur Verfügung. Diese halten den<br />
Knochenverlust gering, um für eventuelle<br />
spätere Wechseloperationen ein weiterhin<br />
gutes Knochenlager zur Verfügung zu<br />
Unzementiert ( Titanschale, Polyethylen-Pfannenschale,<br />
Ceramickopf, Titanschaft)<br />
haben. Die Industrie stellt in zunehmendem<br />
Maße größere Hüftköpfe zur Verfügung,<br />
so dass das Bewegungsausmaß<br />
immer besser wird und eine nahezu freie<br />
Beweglichkeit erreichbar ist. Welche aller<br />
möglichen Lösungen für den Patienten<br />
am sinnvollsten ist, wird im Kreiskrankenhaus<br />
Rastatt in der Endoprothesensprechstunde<br />
geplant und abgestimmt.<br />
Im Krankenhaus Rastatt werden die Hüftendoprothesen<br />
entweder konventionell<br />
über den so genannten hinteren Zugang<br />
oder minimal invasiv implantiert. Minimal<br />
invasive Operation bedeutet, dass über<br />
einen möglichst kleinen Zugangsweg unter<br />
Schonung der Muskulatur sowie der<br />
Sehnen das Kunstgelenk implantiert wird.<br />
Die Vorteile: Für den Patienten zunächst<br />
augenscheinlich ist es der kurze Hautschnitt,<br />
der letztlich in einer kleineren<br />
unauffälligeren Narbe resultiert. Weitere<br />
Vorteile sind geringere postoperative<br />
Schmerzen, eine möglicherweise raschere<br />
Heilung und eine dadurch schneller erreichte<br />
Rehabilitation. Allerdings ist nicht<br />
jeder Patient hierfür geeignet. So ist zum<br />
Beispiel muskulösen Männern sowie stark<br />
übergewichtigen Patienten diese Methode<br />
eher nicht zu empfehlen. Ebenso sind<br />
angeborene Hüftluxationen, Längendifferenzen,<br />
hochgradige Fehlstellungen im<br />
Hüftgelenk und schwierige Wechseloperationen<br />
ein Grund, den Standardzugang<br />
zu wählen.<br />
Beispiele von im Kreiskrankenhaus Rastatt implantierten Hüftendoprothesen<br />
Hybrid ( Pfanne unzementiert, Polyethylenpfannenschale,<br />
Ceramickopf, zementierter Schaft)<br />
13
KRUX REPORT<br />
Krampfadern – ein Volksleiden<br />
Von Dr. med. Dietmar Paul, Oberarzt<br />
Facharzt für Chirurgie am Kreiskrankenhaus Rastatt<br />
Krampfadern zählen zu den häufigsten Krankheitsbildern in Deutschland.<br />
Frauen sind dabei deutlich häufiger betroffen als Männer. Bei den<br />
meisten Menschen sind die Veränderungen gering und ohne wesentlichen<br />
Krankheitswert. Doch etwa zwölf Prozent zeigen eine ausgeprägte<br />
Krampfaderbildung, die medizinisch behandelt werden muss.<br />
Was sind Krampfadern?<br />
Krampfadern (Bildquelle: E. Rabe,<br />
Grundlagen der Phlebologie, 3.<br />
Auflage 2003, Viavital Verlag)<br />
14<br />
Um diese Frage beantworten zu können,<br />
muss zunächst der Begriff Venen erklärt<br />
werden: Venen sind Blutgefäße, die das<br />
sauerstoffarme Blut aus der Körperperipherie<br />
zurück zum Herzen transportieren.<br />
Arterien hingegen sind Blutgefäße,<br />
die das in den Lungen mit Sauerstoff angereicherte<br />
Blut vom Herz in die Peripherie<br />
leiten.<br />
Der Mensch hat an den Beinen zwei Venensysteme:<br />
Das tiefe Venensystem besteht<br />
aus Venen, die einen Großteil des<br />
Blutes aus den Beinen zum Herzen zurückführen.<br />
Diese liegen in der Tiefe zwischen<br />
den Muskeln. Im Gegensatz hierzu<br />
liegt das oberflächliche Venensystem unter<br />
der Haut und sammelt das Blut, welches<br />
für die Haut und das Unterhautfettgewebe<br />
bestimmt war.<br />
Die Venenklappen sollen eigentlich einen<br />
Rückfluss des Blutes in das Bein verhindern.<br />
Schließen diese nicht mehr richtig,<br />
staut sich das Blut. Ist die Wand der Venen<br />
weich, so dehnen sich die Blutgefäße<br />
aus. So bilden sich mit der Zeit krumme<br />
und geschlängelte Venen, die Krampfadern.<br />
Der Begriff hat übrigens nichts mit<br />
Krämpfen zu tun, sondern leitet sich ab<br />
aus dem mittelalterlichen „krumpe (also<br />
krumme) Adern“.<br />
Einmal begonnen, schreitet das Krampfaderleiden<br />
unbehandelt immer weiter<br />
fort und kann schwerwiegende Erkrankungen<br />
hervorrufen. Der erhöhte venöse<br />
Blutdruck durch die große Blutmenge<br />
in den oberflächlichen Venen führt<br />
zur chronisch-venösen Insuffizienz und<br />
letztlich zum „offenen Bein“ (Ulcus cruris<br />
venosum) - typischerweise im Alter.<br />
So können sich prinzipiell alle Venen zu<br />
Krampfadern entwickeln. Am häufigsten<br />
sind jedoch die oberflächlichen Venen<br />
der Beine betroffen.<br />
Symptome<br />
Müdigkeits- und Spannungsgefühl sowie<br />
schwere Beine können erste Zeichen von<br />
Krampfadern sein. Die Symptome bessern<br />
sich im Liegen („Hochlegen der Beine“)<br />
und bei Spaziergängen. Auch nächtliche<br />
Wadenkrämpfe können auftreten. Durch<br />
einen lang dauernden Blutstau in den<br />
Venen werden die Gefäßwände immer<br />
durchlässiger. Flüssigkeit und Blutpigmente<br />
werden in das Umgebungsgewebe<br />
unter die Haut abgepresst. Die Folge<br />
sind Wasseransammlungen in den Beinen<br />
(Ödeme), vor allem in der Knöchelgegend<br />
und im weiteren Verlauf bräunliche Hautverfärbungen.<br />
Endstadium ist die Entstehung<br />
von „offenen Beinen“.<br />
„Offenes Bein“ (Foto: medi)<br />
Untersuchung<br />
Zunächst erfolgt die genaue Betrachtung<br />
der Beine durch Inspektion von oben nach<br />
unten und von allen Seiten.<br />
Als apparative Diagnostik ist an erster<br />
Stelle die Ultraschalldiagnostik zu nennen.<br />
Dabei wird die so genannte Farb-Duplexsonografie<br />
durchgeführt, die der Darstellung<br />
der Fließgeschwindigkeit in Arterien<br />
und Venen dient. Hiermit können neben<br />
dem Blutstrom auch Weichteilstrukturen<br />
beurteilt werden. Die Duplexsonografie<br />
ist das wichtigste diagnostische Verfahren<br />
bei Krampfadern und heute Standard. Sie
KRUX REPORT<br />
ist in ihrer Aussagefähigkeit mit der nachfolgend<br />
beschriebenen Phlebografie vergleichbar.<br />
Bei der Phlebografie, einem Röntgenverfahren,<br />
wird zunächst Kontrastmittel<br />
in eine Fußrückenvene eingespritzt. Anschließend<br />
werden unter Röntgendurchleuchtung<br />
die oberflächlichen und tiefen<br />
Venen exakt dargestellt.<br />
Therapie<br />
Bei der einfachen Stamm- oder Seitenastvarikose<br />
ist in der Regel eine Kompressionstherapie<br />
mit Kompressionsstrümpfen<br />
sinnvoll. Je nach Art und Schwere der<br />
Beschwerden wird die richtige Kompressionsklasse<br />
gewählt. Der Strumpf wird im<br />
Fachhandel individuell angepasst.<br />
Bei der operativen Therapie können unterschiedliche<br />
chirurgische Verfahren zur<br />
Anwendung kommen: Der Chirurg kann<br />
• die betroffene oberflächliche „gestaute“<br />
Stammvene entfernen („strippen“<br />
oder „Stripping“),<br />
• die insuffizienten „Perforansvenen“<br />
(Verbindungsvenen zwischen tiefem<br />
und oberflächlichem Venensystem)<br />
unterbinden, die das Blut statt<br />
von außen nach innen nun von<br />
innen nach außen leiten,<br />
• alle oberflächlichen Venen an<br />
der Einmündung in die tiefe<br />
Beinvene im Bereich der Leiste<br />
unterbinden. Das Verfahren<br />
nennt man Krossektomie.<br />
Zustand nach Operation (Bildquelle:<br />
E. Rabe, Grundlagen der Phlebologie,<br />
3. Auflage 2003, Viavital Verlag)<br />
Zusätzlich kann der Chirurg weitere<br />
„Venenknäuel“ entfernen („lokale<br />
Exhairese“), die vor der OP am<br />
stehenden Patienten angezeichnet<br />
werden.<br />
Bei jeder erkennbaren und diagnostisch<br />
nachgewiesenen Stamm-,<br />
Perforans- oder Seitenast-Varikose<br />
ist die Operation die Behandlung<br />
erster Wahl. Das Alter ist grundsätzlich<br />
keine Gegenanzeige. Die<br />
Krampfadern-Operation stellt<br />
heute für den Patienten einen relativ<br />
kleinen Eingriff dar und wird ambulant<br />
vorgenommen. Die Operationen können<br />
in lokaler, regionaler oder allgemeiner<br />
Anästhesie durchgeführt werden, je nach<br />
Größe des zu versorgenden Areals. Die<br />
Operationstechnik ermöglicht anschließend<br />
die sofortige Mobilisierung mit „aktiver<br />
Rehabilitation“ durch Spaziergänge.<br />
Lange Liegezeiten sind nicht mehr notwendig.<br />
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15
KRUX REPORT<br />
Das Aortenaneurysma –<br />
eine tickende Zeitbombe<br />
Von Dr. med. Volker Mickley, Oberarzt<br />
Facharzt für Chirurgie am Kreiskrankenhaus Rastatt<br />
Spätestens seit der berühmte Physiker und Nobelpreisträger<br />
Albert Einstein im April 1955 an einem geplatzten Aortenaneurysma<br />
starb, ist die so genannte krankhafte Erweiterung<br />
der Bauchschlagader als lebensbedrohliche Erkrankung<br />
in der Öffentlichkeit bekannt. Während zu Einsteins Zeiten jedoch die medizinischen<br />
Möglichkeiten, ein Aneurysma zu Lebzeiten des Betroffenen zu erkennen und erfolgreich<br />
zu behandeln, noch sehr eingeschränkt waren, stehen uns heute vielfältige diagnostische<br />
und therapeutische Werkzeuge zur Verfügung.<br />
Etwa drei Prozent der 65- bis 80-Jährigen<br />
haben ein Aortenaneurysma. Männer sind<br />
zehnmal so häufig betroffen wie Frauen.<br />
Neben Geschlecht und Alter werden hoher<br />
Blutdruck und erhöhte Blutfettwerte<br />
als Hauptrisikofaktoren angesehen.<br />
Hypertonie und Hypercholesterinämie<br />
begünstigen die Degeneration von elastischen<br />
und Bindegewebsfasern in der<br />
Abb. 1: Kernspin-Angiographie der<br />
Bauchaorta mit großem Aneurysma<br />
Wand der Aorta. Der hieraus<br />
resultierende Stabilitätsverlust<br />
der Gefäßwand<br />
fördert die Aufweitung<br />
der Bauchschlagader.<br />
Da dieser Prozess langsam<br />
und über viele Jahre abläuft,<br />
bleibt er zunächst<br />
lange unerkannt. Der<br />
Durchmesser eines Aortenaneurysmas<br />
vergrößert<br />
sich nämlich nur um etwa<br />
zwei bis fünf Millimeter<br />
pro Jahr. Schmerzen in<br />
Bauch und Rücken treten<br />
erst auf, wenn bei zunehmender<br />
Wandschwäche<br />
des Aneurysmas die<br />
Wachstumsrate plötzlich<br />
zunimmt und das Aneurysma<br />
zu platzen droht. Ist<br />
die Ruptur eingetreten, führt der plötzliche<br />
und massive Blutverlust zum Schock<br />
und unbehandelt unweigerlich zum Tod.<br />
Es gilt also, ein Bauchaortenaneurysma<br />
zu diagnostizieren, bevor es platzt, und<br />
rechtzeitig eine vorsorgliche Operation<br />
durchzuführen.<br />
Untersuchung<br />
mit Ultraschall<br />
Die einfachste und für den erfahrenen<br />
Hausarzt beste Methode, nach einem<br />
Aneurysma zu suchen, ist der Ultraschall.<br />
Anhand des mit dem Ultraschallgerät gemessenen<br />
Durchmessers kann das Rupturrisiko<br />
eines Aortenaneurysmas sehr genau<br />
bestimmt werden. Während kleinere<br />
Abb. 2: 3D-Spiral-CT der Bauchaorta mit großem<br />
Aneurysma<br />
Aneurysmen nur extrem selten platzen,<br />
steigt das Rupturrisiko bei einem Durchmesser<br />
über fünf Zentimeter auf mehr<br />
als zehn Prozent pro Jahr und liegt damit<br />
deutlich über dem Operationsrisiko von<br />
etwa ein bis drei Prozent. Einem ansonsten<br />
gesunden Aneurysmaträger wird man<br />
also ab diesem Durchmesser die Operation<br />
empfehlen.<br />
Für die Operationsplanung ist meist eine<br />
Computertomographie (CT), gelegentlich<br />
auch eine Katheter- oder Kernspin-<br />
Angiographie (Abbildung 1) der Bauchschlagader<br />
erforderlich. Die einzelnen<br />
Schnittbilder der CT können übereinander<br />
projiziert zu einer 3D-Darstellung des<br />
Aneurysmas (Abbildung 2) kombiniert<br />
16
KRUX REPORT<br />
Abb. 3a Abb. 3b Abb. 3c<br />
Der Bauchraum ist eröffnet. Man sieht die<br />
deutlich erweiterte Aorta (A) mit einer aus<br />
ihr entspringenden Darmarterie (B) und den<br />
beiden Beckenarterien (C) sowie den vor ihr<br />
liegenden Zwölffingerdarm (D).<br />
Nach der Eröffnung des Aneurysmas wurden<br />
kleine Seitenäste der Aorta (A, B) unterbunden.<br />
Die obere Naht der Gefäßprothese (C) ist<br />
fertig, die untere (D) wird gerade gelegt.<br />
Die Gefäßprothese wird mit der Wand des Aneurysmas<br />
umscheidet (A), die Darmarterie (B)<br />
ist unterbunden.<br />
werden, die die Ausmaße der Gefäßerweiterung anschaulich<br />
werden lassen. Anhand der Befunde von CT und gegebenenfalls<br />
Angiographie wird das geeignete Therapieverfahren ausgewählt.<br />
Ersatz durch<br />
Gefäßprothese<br />
Häufig ist eine operative Eröffnung des Bauchraumes notwendig,<br />
um den erkrankten Aortenabschnitt durch eine Gefäßprothese<br />
zu ersetzen (Abbildungen 3a bis 3c). Die Hauptschlagader<br />
wird oberhalb und unterhalb ihrer Erweiterung abgeklemmt<br />
und eröffnet, etwa so wie man ein Buch aufschlägt. Anschließend<br />
näht der Arzt eine<br />
Gefäßprothese ein, um<br />
den degenerierten Abschnitt<br />
des Blutgefäßes<br />
stabil zu ersetzen. Die Aneurysmawand<br />
wird dann<br />
um die Gefäßprothese<br />
herum vernäht, um einen<br />
Kontakt der Prothese mit<br />
dem Darm sicher zu vermeiden.<br />
In geeigneten Fällen kann<br />
man auch versuchen, durch<br />
einen kleinen Schnitt in<br />
der Leiste eine Endoprothese<br />
in die Hauptschlagader<br />
vorzuschieben und<br />
das Aneurysma so von<br />
innen auszuschalten. Die<br />
Abb. 4: Kernspin-Angiographie<br />
nach Ausschaltung eines Aortenaneurysmas<br />
mittels Stentprothese.<br />
Das noch vorhandene,<br />
aber nicht mehr durchblutete<br />
Aneurysma ist gut zu erkennen.<br />
Endoprothese besteht aus<br />
einem röhrenförmigen<br />
Drahtgitter, das von einer<br />
blutdichten Kunststoffprothese<br />
umhüllt ist. Sie<br />
wird in zusammengefal-<br />
tetem Zustand in die Hauptschlagader vorgeschoben und hier<br />
zur Entfaltung gebracht. Mit Ballonkathetern wird sie an beiden<br />
Enden so weit aufgedehnt, dass sie sicheren Halt in der Aorta<br />
hat und keine Leckagen verbleiben (Abbildung 4).<br />
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17
KRUX REPORT<br />
Innovationen in der Behandlung<br />
von Knochenbrüchen<br />
Von Dr. med. Ulrich Penski, Chefarzt<br />
Facharzt für Chirurgie/Unfallchirurgie/Phlebologie am Kreiskrankenhaus Forbach<br />
Seit Gründung der „Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen“<br />
1958 in der Schweiz wurde die konservative Behandlung von Knochenbrüchen<br />
in vielen Fällen durch operative Maßnahmen ersetzt.<br />
Hierbei erfolgt die Stabilisierung mittels Implantaten aus Drahtstiften,<br />
Drahtschlingen, Schrauben, Platten oder Nägeln.<br />
Der Vorteil der operativen Behandlung<br />
war eine schnellere Mobilisierung der<br />
verletzten Extremitäten und somit ein<br />
günstigerer Verlauf, vor allem in Bezug<br />
auf das Thromboserisiko und die Beweglichkeit.<br />
Hierfür wurden spezielle Nägel,<br />
Platten und Schrauben sowie dynamische<br />
Systeme entwickelt. Die Beschaffenheit<br />
des verwendeten Metalls veränderte sich<br />
im Laufe der Jahre. So werden heute vorwiegend<br />
Titan-Implantate eingesetzt.<br />
Um 1990 dann wurde der Begriff „biologische<br />
Osteosynthese“ geboren. Dahinter<br />
verbergen sich Verriegelungsmarknagelungen,<br />
Distraktionsosteogenese sowie<br />
bioverträgliche Materialentwicklungen.<br />
Im Gegensatz zu der früher exakt eingerichteten<br />
und stabilisierten Bruchversorgung<br />
kommt heute in vielen Fällen<br />
die minimalinvasive Operation zum Einsatz,<br />
bei der die direkte Berührung mit<br />
der Bruchzone ersetzt wird durch eine<br />
entsprechende gedeckte Operationstechnik.<br />
Hierbei werden Platten über die<br />
Bruchzone geschoben, ohne die darüber<br />
liegenden Weichteile zu eröffnen. Besonders<br />
Brüche mit großen Bruchzonen<br />
oder Trümmerbrüche profitieren von dieser<br />
Methode. Diese veränderte Behandlungsphilosophie<br />
erforderte abermals die<br />
Winkelstabile Platte zur Versorgung eines Oberarmkopf-Bruches<br />
Entwicklung einer Vielzahl neuer Platten,<br />
Nägel und Schrauben.<br />
Zahlreiche Arthrosepatienten benötigen<br />
heute Knie- und Hüftprothesen. Bei zunehmendem<br />
Alter der Bevölkerung und<br />
damit einer weiteren Verbreitung von<br />
Osteoporose-Erkrankungen wird eines<br />
der Haupt-Zukunftsprobleme der Unfallchirurgie<br />
der so genannte periprothetische<br />
Bruch sein, das heißt der Knochenbruch<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft des<br />
Gelenkersatzes.<br />
Winkelstabile<br />
Osteosynthese<br />
Die Forschung im Bereich der biologischen<br />
Osteosynthese hat jetzt für sämtliche<br />
Bruchformen Implantate entwickelt,<br />
die ohne unmittelbaren Kontakt zu den<br />
Bruchanteilen eine Ausheilung bewirken<br />
können. Hier ist besonders das Konzept<br />
einer winkelstabilen Osteosynthese zu<br />
erwähnen. Das heißt, die Winkelstabilität<br />
der Schrauben wird durch spezielle Verbindungen<br />
der Schraubenköpfe mit den<br />
Titanplatten erreicht. Die Platten selbst<br />
sind den jeweiligen Knochen angepasst<br />
und seitengetrennt geformt. Zum Einsatz<br />
kommen ebenso einschiebbare Platten<br />
oder innere Stabilisierungssysteme (LISS),<br />
die schonend eingebracht<br />
werden können und eine<br />
ausgewogene mechanische<br />
Unterstützung des biologischen<br />
Heilvorganges, besonders<br />
im Bereich der großen<br />
Röhrenknochen, gewährleisten<br />
können.<br />
Zudem stehen heute Weiterentwicklungen<br />
(NCB) zur<br />
Verfügung, die alternativ<br />
zu einer Wechseloperation<br />
oder modularen Prothesen<br />
bei der oben beschriebenen<br />
periprothetischen Fraktur eine unfallchirurgische<br />
Stabilisierung durch polyaxiale,<br />
das heißt aus vielen Ebenen bestehenden,<br />
Verschraubungen ermöglichen.<br />
Auch Wirbelbrüche mit Einstauchungen<br />
ohne Beteiligung des Rückenmarks können<br />
aufgerichtet und mit speziellem Knochenzement<br />
minimalinvasiv stabilisiert<br />
werden. Gerade mit zunehmendem Alter<br />
des Patienten bei Sinterungsbrüchen<br />
durch Knochenschwund (Osteoporose) ist<br />
diese Methode zur Schmerzbekämpfung<br />
entwickelt worden. Man nennt diese Methode<br />
Kyphoplastie.<br />
In der unfallchirurgischen Forschung wird<br />
ständig an Weiterentwicklungen gearbeitet.<br />
Einer der Schwerpunkte ist die Beschichtung<br />
der Oberfläche der Platten und<br />
Schrauben zur Minimierung von lokalen<br />
Heilungsstörungen. Hierfür kommen zum<br />
Beispiel Antibiotika oder Wachstumsfaktoren<br />
in Frage.<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Orthopädie-Technik Krux GmbH<br />
Geschäftsführer: Tilman Krux (V.i.S.d.P.)<br />
Kaiserstraße 38, 76437 Rastatt<br />
Telefon 07222 77790<br />
krux@krux.de<br />
www.krux.de<br />
Redaktion:<br />
SCHAUPPEL | PR<br />
Poststraße 7, 76437 Rastatt<br />
Telefon 07222 157970<br />
www.schauppel-pr.de<br />
Fotos:<br />
Orthopädie-Technik Krux GmbH,<br />
SCHAUPPEL | PR, privat<br />
18
KRUX REPORT<br />
Gemeinsam zur<br />
optimalen Versorgung<br />
Von Sibylle Häussler<br />
Es ist noch gar nicht allzu lange her, da warfen sich Physiotherapeuten<br />
und Orthopädietechniker gegenseitig vor, keine Ahnung davon<br />
zu haben, wie die optimale Versorgung von Patienten auszusehen<br />
hat. Glücklicherweise sind die Zeiten, in denen jeder von seinem „Elfenbeinturm“<br />
aus auf den anderen herabschaute, inzwischen vorbei.<br />
Heute weiß man, wie wichtig die interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit ist, um für<br />
die Betroffenen das bestmögliche Ergebnis<br />
zu erzielen. Dies kann ich aus eigener<br />
Erfahrung, unter anderem in der langjährigen<br />
Zusammenarbeit mit dem Sanitätshaus<br />
Krux, nur bestätigen.<br />
Da mein Arbeitsschwerpunkt auf dem<br />
Gebiet der Kindertherapie und<br />
der Neurophysiologie liegt,<br />
ergaben sich von Anfang an<br />
Berührungspunkte mit der<br />
Orthopädietechnik. Denn der<br />
Physiotherapeut ist nach dem<br />
Arzt die erste Anlaufstelle für die<br />
Betroffenen und kennt daher<br />
ihre Bedürfnisse sehr<br />
gut. Seine Mitwirkung<br />
an der Versorgungs-<br />
Konzeption ist denn auch<br />
in vielen Fällen von großer<br />
Bedeutung.<br />
Durch die Teilnahme an Seminaren<br />
und Vorträgen,<br />
zum Teil gemeinsam<br />
mit Tilman Krux, gewann<br />
ich wertvolle<br />
Einblicke in die neuesten<br />
wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse und in die Orthopädietechnik<br />
und erfuhr, was für<br />
meine Patienten technisch möglich ist. So<br />
waren die Voraussetzungen geschaffen<br />
für ein erfolgreiches gemeinsames Tüfteln<br />
an der optimalen Lösung.<br />
Wenn beispielsweise die sehr komplexe<br />
Versorgung eines behinderten Kindes ansteht,<br />
sind nicht nur Orthopädietechniker<br />
und Physiotherapeut gefragt. In das konzeptionelle<br />
Gespräch, bei dem im Idealfall<br />
alle Beteiligten an einem Tisch sitzen,<br />
sollten auch Eltern, Erzieher und gegebenenfalls<br />
der Ergotherapeut einbezogen<br />
werden.<br />
Nehmen wir das Beispiel einer anatomischen<br />
Sitzschale, die für ein Kind mit<br />
Lähmungen angefertigt werden soll.<br />
Sitzschalen ermöglichen die Positionierung<br />
des jungen Patienten, zum Beispiel<br />
in einer aufrechten Haltung, die er nicht<br />
selbstständig erlangen oder halten kann.<br />
Bei der Konzeption müssen sowohl die<br />
therapeutischen Ziele als auch die Ansprüche<br />
der übrigen Beteiligten erfragt<br />
und - so weit möglich und sinnvoll - berücksichtigt<br />
werden. Der Orthopädietechniker<br />
sitzt dabei an der Schnittstelle.<br />
Er fungiert als Moderator bei den oft<br />
sehr komplexen Versorgungsgesprächen.<br />
Bei ihm laufen alle Informationen zusammen.<br />
Sitzschalen sollen die Eigenschaft haben,<br />
die korrekte Sitzhaltung des Kindes bestmöglich<br />
zu unterstützen. Unsere Patienten<br />
sollen nicht „schön“ sitzen, sondern<br />
das Hilfsmittel muss den Anforderungen<br />
von Kindergarten oder Schule unter Berücksichtigung<br />
der Behinderung gerecht<br />
werden. So lautet die Forderung der<br />
Physiotherapeuten. Die Mutter des Patienten<br />
hingegen legt meist Wert darauf,<br />
dass das System sehr leicht und<br />
einfach zu handhaben ist,<br />
damit sie den Transport im<br />
Auto ohne allzu großen<br />
Aufwand bewerkstelligen<br />
kann. Ein Therapietisch an<br />
der Sitzschale steht hingegen ganz<br />
oben auf der Wunschliste der Erzieherin<br />
im Kindergarten. Denn dieser erleichtert<br />
das Mittagessen. Der Ergotherapeut<br />
schließlich<br />
sollte mit dem Kind bestimmte<br />
Übungen, zum<br />
Beispiel im Rahmen<br />
der Augen-Hand-Therapie,<br />
durchführen können.<br />
Und nicht zuletzt dürfen<br />
die Ansprüche des kleinen Patienten<br />
selbst nicht vergessen werden. Für ihn ist<br />
es etwa von Bedeutung, dass seine neue<br />
Sitzschale keine Druckstellen verursacht.<br />
All diese Wünsche und Bedürfnisse gilt es<br />
unter einen Hut zu bringen. Und nach oft<br />
langen Diskussionen kommen wir nicht<br />
selten zu Lösungen, die man als äußerst<br />
kreativ bezeichnen kann. Aber gerade<br />
deshalb sind sie vielseitiger und besser als<br />
die Norm.<br />
Die Autorin ist Physiotherapeutin und<br />
Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Kindertherapeuten<br />
im Landesverband<br />
Baden-Württemberg des Zentralverbandes<br />
der Krankengymnasten (ZVK).<br />
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