Grazer ÖKOPROFIT Journal 8
Grazer ÖKOPROFIT Journal 8
Grazer ÖKOPROFIT Journal 8
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DAS GRAZER<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong> JOURNAL<br />
öS 20,- / DM 3,- / sfr 2,50 / € 1,4534 Nr. 8, August 1999 © Magistrat Graz 1999<br />
Bgm.-Stv. Dr. Peter Weinmeister,<br />
<strong>Grazer</strong> Umweltreferent<br />
Graz. – Wer die Geschichte des <strong>Grazer</strong><br />
Paradeprojektes <strong>ÖKOPROFIT</strong> verfolgt,<br />
wird unschwer feststellen, daß die <strong>Grazer</strong><br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong>-Familie rasant gewachsen<br />
ist: Fünf Pionierbetriebe wagten sich<br />
1991 an eine Zusammenarbeit mit Verwaltung<br />
und Wissenschaft; bereits 15 Betriebe<br />
wurden 1995 erstmals dafür ausgezeichnet,<br />
Umweltvorsorge über gesetzliche<br />
Vorschriften hinaus betrieben zu haben;<br />
schließlich waren es 37 <strong>Grazer</strong> Betriebe,<br />
welchen wir heuer für besondere<br />
Leistungen des Vorjahres danken konnten.<br />
Tendenz: (auch national und international)<br />
weiter steigend!<br />
Obwohl <strong>ÖKOPROFIT</strong> der Umwelt und<br />
der Betriebsökonomie gleichermaßen<br />
nützt und somit eindeutig ein Projekt für<br />
„Denker“ ist, kann sein Erfolg nicht allein<br />
in Zahlen und Kategorien des Verstandes<br />
erklärt werden.<br />
Wer hier den Dingen auf den Grund gehen<br />
will, sollte sich vielmehr ansehen, wie<br />
Das Fest der Sinne<br />
Die Ökoprofit-Auszeichnung in Graz<br />
die <strong>ÖKOPROFIT</strong>-Partner bei diversen<br />
Veranstaltungen wie der jährlichen Betriebsauszeichnung<br />
miteinander umgehen.<br />
Natürlich stehen Leistung und Dank<br />
im Vordergrund. Daneben treffen sich hier<br />
aber mittlerweile alte „Bekannte“, die<br />
bereitwillig Erfahrungen austauschen oder<br />
an „Junge“ weitergeben und die auch gemeinsam<br />
lachen und feiern können. Und<br />
hier beginnt das eigentliche Phänomen<br />
„<strong>ÖKOPROFIT</strong>“ als Materie für Herz und<br />
Verstand, also für den kompletten Menschen!<br />
In der ehrwürdigen und doch barocken<br />
Umgebung des gefüllten Minoritensaales<br />
kam diese besondere Qualität zwischen<br />
Musik von Frank Sinatra und Blumen<br />
und heimischem Bier von <strong>ÖKOPROFIT</strong>-<br />
Betrieben besonders zur Geltung, und das<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong>-Logo in Tortenform brachte<br />
es symbolhaft auf den Punkt: hier treffen<br />
sich Menschen, die sich verstehen, aufeinander<br />
bauen und damit auch gemeinsam<br />
feiern können – ein Familienfest mit<br />
Herz für modern denkende, innovative<br />
Menschen!<br />
INHALT<br />
EDITORIAL:<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong> 2000...................... 2<br />
INSIDE:<br />
AVL List GmbH ........................... 3<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong> 1998/99 –<br />
Der Weg zur Auszeichnung ......... 4<br />
OUTSIDE:<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong> Kempten ............... 6<br />
LOKALE AGENDA 21:<br />
ÖKOSTADT 2000 Graz .............. 6<br />
CLEANER PRODUCTION:<br />
Ökotechniknetzwerk „Eco & Co“ . 7<br />
EURO ECO CALIDAD .............. 7<br />
TRIBÜNE:<br />
Watchlist ...................................... 8<br />
Termine ........................................ 8<br />
Impressum ................................... 8
EDITORIAL<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong> 2000<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong> Graz als Wegbereiter ins nächste Jahrtausend<br />
Ing. Daniela List<br />
Leiterin des Referates<br />
für betriebliche Umweltvorsorge<br />
Graz. – <strong>ÖKOPROFIT</strong> ist ein anerkanntes<br />
Qualitätsprodukt made in Graz, das<br />
sich mittlerweile weit über die Grenzen<br />
von Graz hinaus etablieren konnte. 300<br />
Betriebe in München, Wien, Klagenfurt,<br />
Dornbirn, Wels und vielen anderen<br />
Städten und Regionen praktizieren die<br />
<strong>Grazer</strong> <strong>ÖKOPROFIT</strong>-Methode. Heidelberg,<br />
Köln, Stuttgart und viele andere<br />
Städte, vor allem in Deutschland<br />
aber auch in anderen europäischen Ländern<br />
befinden sich in der Startphase.<br />
Pilotprojekt: <strong>ÖKOPROFIT</strong> Graz für<br />
Tourismusbetriebe<br />
Daß Graz trotzdem oder gerade deshalb<br />
auch in Zukunft als Vorbild im Bereich<br />
der nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung<br />
gilt, liegt vor allem am persönlichen<br />
Engagement des <strong>ÖKOPROFIT</strong>-<br />
Initiators im <strong>Grazer</strong> Umweltamt, SR DI<br />
Dr. Karl Niederl und seinem Team.<br />
In diesem Team – dem Referat für betriebliche<br />
Umweltvorsorge mit Ing. Daniela<br />
List, DI Ana Moreno, Ing. Margit<br />
Baumhakel-Schruef und Mag. Jutta Heger<br />
– ist „Frau“ besonders bemüht, auf<br />
die Anforderungen der Wirtschaft frühzeitig<br />
zu reagieren. Zusammen mit innovativen<br />
<strong>Grazer</strong> Beratungsunternehmen,<br />
wie der STENUM GmbH und<br />
wissenschaftlichen Einrichtungen,<br />
wie der Montanuniversität Leoben ist<br />
sichergestellt, daß <strong>ÖKOPROFIT</strong> ständig<br />
verbessert und weiterentwickelt<br />
wird und das erworbene Know-How<br />
auch allen Interessierten zur Verfügung<br />
gestellt wird.<br />
Übergeordnetes Ziel für „ÖKOPRO-<br />
FIT 2000“ ist, daß sich der „ÖKO-<br />
PROFIT Klub“ vergrößert und möglichst<br />
viele Betriebe – von Produktionsund<br />
Dienstleistungsunternehmen über<br />
öffentliche Einrichtungen bis hin zu<br />
Tourismusbetrieben in Graz und der<br />
ganzen Welt von <strong>ÖKOPROFIT</strong> profitieren<br />
können.<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong> für Tourismusbetriebe<br />
konnte mittlerweile erfolgreich implementiert<br />
werden. Zehn führende <strong>Grazer</strong><br />
Hotel- und Gastronomiebetriebe<br />
sind begeisterte Befürworter und nutzen<br />
die Chance wirtschaftlichen Erfolg<br />
und durch Imagegewinn höhere Nächtigungszahlen<br />
mit Umweltschutz zu<br />
verbinden.<br />
Die möglichen Auswirkungen der<br />
IPPC-Richtlinie auf die betroffenen<br />
Betriebe werden anhand konkreter Fallbeispiele<br />
im <strong>ÖKOPROFIT</strong>-Klub, u.a.<br />
bei der EUROSTAR untersucht.<br />
Die bewährte <strong>ÖKOPROFIT</strong>-Schriftenreihe<br />
wurde völlig neu überarbeitet<br />
und ist mittlerweile in mehreren<br />
Sprachen in Form einer CD-ROM erhältlich.<br />
Aber nicht nur den Großbetrieben, sondern<br />
auch der Vielzahl an kleinen<br />
Handwerksbetrieben in Graz soll<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong> zugute kommen. Dafür<br />
sorgt „<strong>ÖKOPROFIT</strong> Micro“, ein speziell<br />
für Kleinstbetriebe adaptiertes<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong> Programm, das auch<br />
neue Wege im Bereich ECODESIGN,<br />
Reparaturfreundlichkeit und neue<br />
Dienstleistungen setzt und das zur<br />
Jahrtausendwende starten soll.<br />
Ecodesign als Chance für KMU’s:<br />
Elektroroller der<br />
Team Styria Werkstätten GmbH<br />
Mit der von der Stadt Graz und dem CPC<br />
Austria neugegründeten ÖKOPRO-<br />
FIT-Akademie Graz wird das Projekt<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong> internationalisiert und<br />
weltweit verbreitet. In der Folge eröffnet<br />
sich die Möglichkeit einer Vernetzung<br />
und Vermarktung der österreichischen<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong>-Betriebe und Kommunen<br />
auf internationaler Ebene. Die<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong>-Akademie ist ein Kompetenzzentrum,<br />
in dem zertifizierte<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong>-Consulter und Vertreter<br />
von Kommunen ausgebildet werden. Die<br />
Ausbildungsstätte befindet sich in Graz<br />
und wird von Vortragenden betreut, die<br />
maßgeblich ihr langjähriges ÖKOPRO-<br />
FIT-Know-how einbringen können.<br />
Nach Erlangen des Zertifikates sind die<br />
Consulter ihrerseits berechtigt, Betriebe<br />
in ihrem eigenen Land nach der ÖKO-<br />
PROFIT-Methode zu betreuen. Der erste<br />
Lehrgang startet im Herbst 1999.<br />
Die Brauunion Österreich widmete<br />
der Stadt Graz ein <strong>ÖKOPROFIT</strong>-Bier<br />
Über das regelmäßig erscheinende<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong> <strong>Journal</strong> werden ÖKO-<br />
PROFIT-Betriebe, ebenso wie ÖKO-<br />
PROFIT-Städte und -Kommunen und<br />
andere -Interessierte aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Verwaltung über die<br />
neuesten „<strong>ÖKOPROFIT</strong>-Trends“ aus<br />
Graz informiert und haben gleichzeitig<br />
die Möglichkeit über Ihre ÖKOPRO-<br />
FIT-Erfahrungen zu berichten.<br />
Internationale Anfragen bis hin zu Einladungen<br />
aus aller Welt lassen die Stadt<br />
Graz mit „<strong>ÖKOPROFIT</strong>“ und Thermoprofit,<br />
aber auch mit „ECO & Co“,<br />
dem <strong>Grazer</strong> Öko-High-Tech-Cluster<br />
als internationale Keimzelle fungieren.<br />
Höhepunkt ist die Einladung an die Stadt<br />
Graz zur EXPO 2000 in Hannover.<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong> Graz ist Beispiel dafür<br />
wie aus Gutem noch Besseres gemacht<br />
werden kann und Wirtschaft, Wissenschaft<br />
und Verwaltung davon profitieren.<br />
Das <strong>Grazer</strong> <strong>ÖKOPROFIT</strong> <strong>Journal</strong><br />
2 Nr. 8, August 1999
INSIDE<br />
AVL List GmbH<br />
Internationale Spitzenbetriebe setzen auf OKOPROFIT<br />
Die AVL-LIST GmbH ist eine der<br />
größten privaten und unabhängigen<br />
Unternehmen für die Entwicklung von<br />
Antriebssystemen mit Verbrennungsmotoren<br />
und Meß- und Prüftechnik mit<br />
weltweit 45 Tochtergesellschaften und<br />
zahlreichen weltweiten Vertretungen.<br />
Was Professer Dr.Dr. h.c. Hans List im<br />
Jahre 1948 als Konstruktionsbüro begann,<br />
ist heute unter der Leitung von<br />
Professor Dr.h.c. Helmut List eines der<br />
größten unabhängigen Forschungsund<br />
Entwicklungszentrum seiner Art.<br />
Die Mitarbeiterzahl beträgt zur Zeit ca.<br />
1300 in Graz und weitere 900 in der<br />
ganzen Welt.<br />
Die Entwicklungstätigkeiten der AVL<br />
umfassen alle Größen und Arten von<br />
Motoren, betrieben mit Diesel, Benzin,<br />
Gas oder alternativen Kraftstoffen – sie<br />
erstrecken sich von Verbesserungen an<br />
bestehenden Motoren bis zur Konzeption<br />
und Erprobung neuer Motorenfamilien.<br />
Im Unternehmensbereich Meßtechnik<br />
entwickelt und fertigt die AVL<br />
Geräte und Anlagen für die Motorenentwicklung.<br />
Die beiden Großbereiche<br />
der AVL ergänzen einander in vielen<br />
Belangen: Produktideen der Meßtechnik<br />
haben ihre Wurzeln in konkreten<br />
Problemstellungen der Motorenforschung,<br />
die Motorenentwicklung ist<br />
erster kritischer Anwender des fertigen<br />
Meßgerätes.<br />
Ein großer Teil der Forschungs- und<br />
Entwicklungsarbeit in der AVL ist den<br />
Belangen des Umweltschutzes gewidmet.<br />
Hauptthema ist die Verminderung<br />
der Geräusch- und Abgasemissionen<br />
von Verbrennungsmotoren. Ziel der<br />
Arbeiten ist es, nicht nur die Abgas-<br />
Gesetzgebung von heute, sondern auch<br />
schon jene von morgen zu erfüllen.<br />
Die hochgradige Vernetzung moderner<br />
Motorentechnik mit Problemfeldern<br />
wie Umwelt, Energieversorgung, Gesetzgebung<br />
macht heute den intensiven<br />
Erfahrungs- und Meinungsaustausch<br />
maßgebender Fachleute auf breiter interdisziplinärer<br />
Ebene unabdingbar.<br />
Die AVL setzt auch Akzente auf diesem<br />
Gebiet: Ihre Tagung „Motor und<br />
Umwelt“ wurde zu einem Forum, in<br />
dem alljährlich Fachleute aus aller<br />
Welt, aus Wissenschaft, Politik und den<br />
Entwicklungs-Stäben großer Motorenhersteller<br />
einem internationalen Publikum<br />
die neuesten Erkenntnisse in Forschung,<br />
technischer Innovation und<br />
Legislative darlegen. (2. bis 3. September<br />
1999).<br />
Mit der Teilnahme an <strong>ÖKOPROFIT</strong><br />
will die AVL den standortbezogenen<br />
Umweltschutz unter Beweis stellen<br />
und im weiteren ein Umweltmangagementsystem<br />
nach internationalen Maßstäben<br />
einführen.<br />
Durch das <strong>Grazer</strong> <strong>ÖKOPROFIT</strong>-Projekt<br />
wurde ein Umweltprogramm erstellt,<br />
das infolge sukzessiv umgesetzt<br />
wird. Durch Optimierung des innerbetrieblichen<br />
Abfallogistiksystems, Anschaffung<br />
neuer geeigneter Trennsysteme<br />
in den Werkstättenbereichen und<br />
den Motorprüfständen wurde bereits<br />
eine Verringerung des Restmüllaufkommens<br />
um 15 % erreicht. Durch die<br />
Einführung eines Software gesteuerten<br />
Energiemanagements, konnte durch<br />
die Vermeidung von Spitzenwerten<br />
eine Kosteneinsparung von 600.000 öS<br />
im ersten Jahr erzielt werden. Weiterführende<br />
Maßnahmen zur Reduktion<br />
des Energieverbrauches und des Abfallaufkommens<br />
werden forciert.<br />
Nr. 8, August 1999<br />
3<br />
Das <strong>Grazer</strong> <strong>ÖKOPROFIT</strong> <strong>Journal</strong>
INSIDE<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong> 1998/99<br />
Basisprogramm, Klub und Innovationspool – der Weg zur Auszeichnung<br />
SEPTEMBER 1998<br />
OKTOBER 1998<br />
DEZEMBER 1998<br />
Start <strong>ÖKOPROFIT</strong>-Basisprogramm<br />
Am 16. September 1998 findet der<br />
erste von insgesamt zehn ganztätigen<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong>-Workshops in angenehmer<br />
Atmosphäre auf Schloß<br />
St. Martin statt.<br />
In den Workshops wird den Teilnehmern<br />
systematisch und in Form des<br />
interaktiven Arbeitens die Methode<br />
des integrierten vorsorgenden Umweltschutzes<br />
vermittelt.<br />
Workshop für Einsteiger<br />
in St. Martin<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong>-Teilnehmer 1998<br />
sind Produktionsbetriebe wie die<br />
AVL List GmbH und die Leykam<br />
Druck, Dienstleistungsunternehmen<br />
wie die <strong>Grazer</strong> Messe International<br />
und das Kongreßzentrum<br />
Graz aber auch Bildungseinrichtungen<br />
wie das Volksbildungsheim St.<br />
Martin und das Umweltinformationszentrum.<br />
Überdies beweisen vier magistratseigene<br />
Abteilungen – die Wirtschaftsbetriebe<br />
der Stadt und die<br />
Liegenschaftsverwaltung-Werkstätten<br />
mit ihrer <strong>ÖKOPROFIT</strong>-Teilnahme,<br />
daß wirtschaftlicher Erfolg<br />
und Umweltschutz Basis für eine<br />
zukunftsorientierte Verwaltung<br />
sind.<br />
Für die perfekte Betreuung sorgen<br />
die STENUM GmbH und das <strong>Grazer</strong><br />
Umweltamt.<br />
Start <strong>ÖKOPROFIT</strong>-Klub<br />
Die Zusammensetzung, die Arbeitsweise<br />
und der Erfolg des <strong>Grazer</strong><br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong>-Klub sind europaweit<br />
einzigartig.<br />
27 <strong>Grazer</strong> Betriebe, darunter Unternehmen,<br />
wie die Steiermärkische<br />
Gebietskrankenkasse, die DI Robier<br />
BaugesmbH und die Brau Union<br />
Österreich, die schon seit 1993 auf<br />
die <strong>ÖKOPROFIT</strong>-Idee vertrauen,<br />
treffen sich am 1. Oktober 1998 zum<br />
ersten von insgesamt fünf Workshops.<br />
Die Themen ebenso wie die Workshops<br />
selbst werden vom RBU und<br />
der STENUM GmbH sorgfältig in<br />
Abstimmung mit den Teilnehmern<br />
vorbereitet. Sowohl im rechtlichen<br />
(z.B. Arbeitsplatzevaluierung, WRG-<br />
IEV, IPPC-Richtlinie), wie auch im<br />
technischen (z.B. Ecodesign, Frequenzumrichter,<br />
Mebranverfahren)<br />
und organisatorischen Bereich (z.B.<br />
Mitarbeitermotivation, Contracting,<br />
Energietarife) wird neues Wissen<br />
vermittelt, bestehendes Know-how<br />
vertieft und Erfahrungen ausgetauscht.<br />
Clubworkshop<br />
„Internet-Recherche“<br />
Bedeutsam im Kub sind aber auch die<br />
sog. <strong>ÖKOPROFIT</strong> Insights, gegenseitige<br />
Arbeitsbesuche, die der betrieblichen<br />
Selbstorganisation unterliegen<br />
und in dieser Form das „Netzwerken“<br />
erheblich unterstützen.<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong> Graz für Tourismusbetriebe<br />
1999 is born!<br />
Am 10. Dezember findet die erste Informationsveranstaltung<br />
im <strong>Grazer</strong><br />
Congreß für alle Teilnehmer und Akteure<br />
statt.<br />
Gemeinsam mit dem <strong>Grazer</strong> Umweltamt<br />
und dem <strong>Grazer</strong> Amt für Wirtschaft<br />
und Tourismusentwicklung stehen<br />
den Betrieben das CPC Austria, die<br />
STENUM GmbH und J. HAAS Energie-<br />
und Umweltberatung für das Projektjahr<br />
zur Seite.<br />
Zehn der renomiertesten <strong>Grazer</strong> Gastronomiebetriebe<br />
bilden die innovative<br />
Startcrew:<br />
• Hotel Erzherzog Johann<br />
• Wartburg<br />
• Schwarzl Freizeitzentrum<br />
• Café-Restaurant El Greco<br />
• Hotel Ohnime<br />
• Revita GesmbH<br />
• Jugend- und Familiengästehaus<br />
• Landhauskeller<br />
• Grand Hotel Wiesler<br />
• Glockenspielkeller<br />
NOVEMBER – JUNI 1998<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong>-Umsetzung<br />
Maßnahmen<br />
von<br />
Die <strong>Grazer</strong> <strong>ÖKOPROFIT</strong>-Betriebe<br />
setzen im Projektjahr 1998/99 302<br />
Maßnahmen um und schreiben<br />
sich in ihren Umweltprogrammen<br />
für das Jahr 1999/2000 245 Maßnahmen<br />
vor.<br />
Nahezu die Hälfte der Maßnahmen<br />
weist eine Amortisationszeit von unter<br />
zwei Jahren auf bzw. sind kostenneutral<br />
und erweisen sich somit auch<br />
wirtschaftlich als sinnvoll. Es kön-<br />
Das <strong>Grazer</strong> <strong>ÖKOPROFIT</strong> <strong>Journal</strong><br />
4 Nr. 8, August 1999
INSIDE<br />
nen auch heuer wieder 1.700 Tonnen<br />
Restmüll, 1.500 Tonnen Papier<br />
und Kartonagen, 1.500 Tonnen Roh-,<br />
Hilfs- und Betriebsstoffe sowie rund<br />
110.000 m³ Wasser und 3 Mio. kWh<br />
Strom eingespart werden.<br />
KOPROFIT 1998/99<br />
umgesetzte und geplante Ma nahmen (547)<br />
Produkt nderung<br />
3% sonstige Ma n.<br />
externes Recycling Abfallbehandlung<br />
4%<br />
6%<br />
2%<br />
internes Recycling<br />
5%<br />
technologische<br />
Ver nderungen<br />
23%<br />
Ersatz von Roh- und<br />
Hilfsstoffen<br />
7%<br />
organisatorische<br />
Ma nahmen<br />
26%<br />
sorgsamer Umgang<br />
24%<br />
Im Rahmen der Firmenbetreuung<br />
werden auch thermografische Messungen<br />
an der Gebäudehülle als<br />
große thermische Schwachstelle<br />
durchgeführt, aber auch Spezialbereiche,<br />
wie z.B. Prozeßbäder untersucht,<br />
die allesamt eindrucksvolle<br />
Ergebnisse liefern.<br />
Zum Schwerpunktthema „Energie“<br />
werden von der Beratungsfirma ps<br />
consult und partner gmbH in vier<br />
Betrieben branchenübergreifende Studien<br />
zu folgenden Themen erarbeitet:<br />
“Systemoptimierung einer Druckluftanlage“<br />
(Styria Medien AG),<br />
„Neuauslegung des Kühlwassersystems“<br />
(Fresenius Kabi Austria),<br />
„Netzgüteanalyse“ und „Leistungsmessung<br />
der einspeisenden Transformatoren“<br />
(Marienhütte) sowie<br />
„Leistungsmessung am Beispiel<br />
Kunstuniversität Graz“.<br />
JULI 99<br />
Die <strong>ÖKOPROFIT</strong>-Kommission begutachtet<br />
an vier Tagen – teils vor<br />
Ort – die hervorragenden Umweltleistungen<br />
und die ambitionierten<br />
Umweltprogramme der nominierten<br />
Unternehmen.<br />
Zur kommissionellen Endsitzung<br />
am 18. Juni 1999 können nach intensiver<br />
Vorprüfung 37 Unternehmen<br />
als „<strong>Grazer</strong> <strong>ÖKOPROFIT</strong> Betriebe<br />
´98“ nominiert werden.<br />
Die Kommission:<br />
• SR DI Dr. Karl Niederl<br />
(Leiter des <strong>Grazer</strong> Umweltamts)<br />
• W. Hofrat Dr. Manfred Rupprecht<br />
(Umweltkoordinator des Landes<br />
Steiermark)<br />
• Dr. Hans Jaklitsch und<br />
Mag. Lucia Waldhör<br />
(Wirtschaftskammer Steiermark)<br />
• Peter Platzer und Mag. Susanne Bauer<br />
(Kammer für Arbeiter und<br />
Angestellte der Steiermark)<br />
• Univ.-Prof. Dr. Hans Ludwig Holzer<br />
(Karl-Franzens-Universität Graz)<br />
• Dr. Herbert Zlöbl<br />
(CPC Austria)<br />
• Prok. Karl-Heinz Klammer<br />
(Vertreter der <strong>ÖKOPROFIT</strong>-Betriebe)<br />
Die <strong>ÖKOPROFIT</strong>-Kommission bei<br />
der Endsitzung am 18. Juni 1999 im<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong>-Hotel Erzherzog Johann<br />
Annähernd 300 <strong>ÖKOPROFIT</strong>´ler aus<br />
dem In- und Ausland erlebten am 7.<br />
Juli im <strong>Grazer</strong> Minoritensaal einen<br />
glanzvollen Abend, an dem Bgm.-Stv.<br />
Dr. Weinmeister, Stadtrat Ferk und<br />
Umweltamstleiter DI Dr. Niederl die<br />
feierliche Übergabe der diesjährigen<br />
Auszeichnungsurkunden vornehmen.<br />
Mr. Gary Cash, Manager von<br />
EUROSTAR und sein Team freuen<br />
sich über die <strong>ÖKOPROFIT</strong>-<br />
Auszeichnung und genießen einen<br />
glanzvollen Abend voller Höhepunkte.<br />
Die ausgezeichneten Betriebe:<br />
• AE Energietechnik GmbH–<br />
AE Industrieservice GmbH<br />
• Alfred Wall AG<br />
• Andritz AG<br />
• Autohaus Jagersberger<br />
GmbH & Co.KG<br />
• AVL List GmbH<br />
• Berglandmilch Graz reg.GenmbH<br />
• Brauunion Österreich –<br />
Brauerei Puntigam<br />
• Bundespolizeidirektion Graz<br />
• Dipl.-Ing. Franz Robier<br />
Baugesellschaft m. b. H.<br />
• EUROSTAR Automobilwerk<br />
GesmbH & Co.KG<br />
• Fresenius Kabi AustriaGmbH<br />
• „Fühle dich gut"<br />
Gesundheitstraining<br />
• Gartenbau Herneth<br />
• <strong>Grazer</strong> Messe International<br />
reg.GenmbH<br />
• Heuberger Eloxieranstalt GmbH<br />
• Höhere technische Bundeslehrund<br />
Versuchsanstalt (BULME)<br />
• Kammer für Arbeiter und<br />
Angestellte für Steiermark<br />
• Kongreßzentrum Graz<br />
BetriebsgesmbH<br />
• Konrad Wittwar GesmbH<br />
• Magistrat Graz – Liegenschaftsverwaltung<br />
– Werkstätten<br />
• Magistrat Graz – Stadtgartenamt<br />
• Magistrat Graz – Wirtschaftshof<br />
• Neckermann-Versand Österreich AG<br />
• Privatklinik der Kreuzschwestern<br />
• Rotoform Druckformen GesmbH<br />
• Stahl- und Walzwerk Marienhütte<br />
GesmbH<br />
• Steiermärkische<br />
Gebietskrankenkasse<br />
• Steiermärkische Krankenanstalten<br />
GesmbH – Landesnervenkrankenhaus<br />
Graz<br />
• Stein von Grein, Steinindustrie<br />
Ernst Grein GesmbH<br />
• Steyr-Daimler-Puch Fahrzeugtechnik<br />
AG & Co.KG<br />
• Styria Medien AG – druck : Styria<br />
• Team Styria Werkstätten GmbH<br />
• Umweltinformationszentrum<br />
• Universität für Musik und<br />
darstellende Kunst Graz<br />
• Verein BAN<br />
• Volksbildungsheim und landwirtschaftliche<br />
Fachschule St. Martin<br />
• Wo&Wo Grün GmbH<br />
Nr. 8, August 1999<br />
5<br />
Das <strong>Grazer</strong> <strong>ÖKOPROFIT</strong> <strong>Journal</strong>
Renate Jeni,<br />
Abfallberaterin und Sprecherin<br />
des Arbeitskreises<br />
„Nachhaltiges Wirtschaften“<br />
Seit 1996 existiert in Kempten eine<br />
lokale Agenda 21. Der Arbeitskreis<br />
„Nachhaltiges Wirtschaften in der Region“<br />
arbeitet seit dieser Zeit an der<br />
Stärkung und Förderung der regionalen<br />
Betriebe.<br />
Vorgeschichte<br />
Im Mai 1998 wurde vom Arbeitskreis<br />
„Nachhaltiges Wirtschaften in der<br />
Region“ ein Workshop für die Kemptener<br />
Unternehmer mit dem Titel<br />
„Zukunftswerkstatt Kempten“ organisiert.<br />
In diesem und einem Nachfolge-<br />
Workshop wurden Ideen zur<br />
zukunftsfähigen Gestaltung der Stadt<br />
Kempten aus der Sicht von Unternehmen<br />
diskutiert. Schon bald stellte<br />
sich heraus, daß das Interesse an der<br />
Durchführung eines <strong>ÖKOPROFIT</strong> in<br />
Kempten nach dem <strong>Grazer</strong> Modell<br />
sehr groß war. Im September 1998<br />
DI Dr. Peter Gspaltl<br />
Agendabeauftragter,<br />
<strong>Grazer</strong> Umweltamt<br />
Die im Jänner 1999 mit der Konstituierung<br />
des „<strong>Grazer</strong> Ökoteams“ in Angriff<br />
genommene Evaluierung des<br />
Umweltsachprogrammes „Ökostadt<br />
2000 – Auf dem Weg zu einer nachhaltigen<br />
Stadtentwicklung in Graz“,<br />
das in seiner Konzeptionierung einer<br />
Lokalen Agenda 21 entspricht, läuft<br />
auf vollen Touren.<br />
In sechs, entsprechend den im Programm<br />
genannten Nachhaltigkeitsparametern<br />
gegliederten, Arbeitsgruppen<br />
sind insgesamt über 40 Vertreter aus<br />
OUTSIDE<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong> Kempten<br />
Ein Projekt der Kemptener Agenda 21<br />
wurde der Vorschlag, <strong>ÖKOPROFIT</strong><br />
in Kempten durchzuführen, von der<br />
Sprecherin des Arbeitskreises im<br />
Umweltausschuß des Stadtrates vorgetragen.<br />
Die Firma B.A.U.M. stellte<br />
das Projekt detailliert dem Stadtrat<br />
vor und konnte damit eine breite<br />
Zustimmung erlangen.<br />
Aktueller Stand<br />
Am 14.6.1999 wurde das 1. ÖKO-<br />
PROFIT in Kempten von Oberbürgermeister<br />
Dr. Ulrich Netzer offiziell eröffnet.<br />
Neben der Stadt Kempten beteiligen<br />
sich auch noch weitere öffentliche<br />
Institutionen in einem projektbegleitenden<br />
Arbeitskreis (Allgäuer<br />
Überlandwerk AÜW als lokaler<br />
Stromversorger, Abfallzweckverband<br />
Kempten ZAK als Abfallentsorger,<br />
Industrie- und Handelskammer, Fachhochschule<br />
Kempten, Energie- und<br />
Umweltzentrum Allgäu eza, Amt für<br />
Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung).<br />
Von Seiten der Gewerbebetriebe sind<br />
.<br />
LOKALE AGENDA 21<br />
ÖKOSTADT 2000 Graz<br />
den verschiedensten Bereichen wie<br />
Industrie, Wirtschaft, dem Amt der<br />
Steiermärkischen Landesregierung,<br />
dem Magistrat sowie Vertreter mehrerer<br />
<strong>Grazer</strong> Umweltorganisationen intensiv<br />
damit beschäftigt, die erforderlichen<br />
Daten zu erheben und zu diskutieren.<br />
Der Fortschritt in den einzelnen<br />
Gruppen ist dank der engagierten Mitarbeit<br />
aller Institutionen sehr zufriedenstellend.<br />
Als erstes Ergebnis kann<br />
schon jetzt festgehalten werden, daß<br />
einige der Reduktionsziele, vor allem<br />
in den Bereichen Luftgüte (Emission<br />
von SO 2<br />
, CO, Staub) und Wasser<br />
(Trinkwasserförderung) klar erreicht<br />
wurden, ein eindeutiger Beweis für die<br />
viele Sparten vertreten. Die Auswahl<br />
reicht vom Krankenhaus und Altenheim,<br />
über Galvanikbetriebe, Reinigungen<br />
bis zur Brauerei. Alle Teilnehmer<br />
waren sich nach dem 1. Workshop<br />
einig, daß <strong>ÖKOPROFIT</strong> nach <strong>Grazer</strong><br />
Modell auch für Kempten und seine<br />
Betriebe einen zukunftsweisenden<br />
Schritt in Richtung Umweltmanagement<br />
darstellt.<br />
Die Stadt<br />
Kempten, die Hauptstadt des Allgäus,<br />
liegt ganz im Süden Deutschlands im<br />
Voralpenland. Nach Reutte in Tirol<br />
sind es etwa 40km, nach Bregenz ca.<br />
65 km. Kempten hat ca. 60.000 Einwohner<br />
und im Gegensatz zum Umland,<br />
das stark tourismusorientiert ist,<br />
relativ viele Gewerbebetriebe, überwiegend<br />
im Bereich Maschinenbau.<br />
Bekannt ist die jährlich im August<br />
stattfindende „Allgäuer Festwoche“,<br />
eine Wirtschaftsausstellung, die nicht<br />
nur im Allgäu, sondern auch im benachbarten<br />
Vorarlberg und in Tirol<br />
große Beachtung findet.<br />
Wirksamkeit der in den letzten Jahren<br />
gesetzten Maßnahmen.<br />
Die Endberichte der Arbeitsgruppen<br />
werden bis Juli vorliegen und dem<br />
„<strong>Grazer</strong> Ökoteam“ als Basis für eine<br />
endgültige Bewertung und Neuausrichtung<br />
des Programmes für die nächsten<br />
drei Jahre dienen. Das Ergebnis<br />
der Evaluierung wird im Herbst dem<br />
<strong>Grazer</strong> Gemeinderat zur Beschlußfassung<br />
vorgelegt werden.<br />
Die Zusammenarbeit auf breiter Basis<br />
unter Beteiligung aller interessierten<br />
BürgerInnen wird auch in Zukunft ein<br />
Garant dafür sein, daß Graz auf seinem<br />
Weg zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung<br />
fortschreitet.<br />
Das <strong>Grazer</strong> <strong>ÖKOPROFIT</strong> <strong>Journal</strong><br />
6 Nr. 8, August 1999
DER <strong>ÖKOPROFIT</strong>-PARTNER<br />
Ökotechniknetzwerk „ECO & CO“<br />
Der Nutzen der Internet-Plattform für Ökotechnik „ecoundco.at“ –<br />
eine richtungsweisende Veranstaltung in der Wirtschaftskammer Steiermark<br />
Graz.– Am 20. 4. 1999 luden die TRI-<br />
GON Entwicklungsberatung, das CPC<br />
Austria und die <strong>Grazer</strong> Energie Agentur<br />
zur Präsentation der Internet-Plattform<br />
für Ökotechnik in den Europasaal<br />
der Wirtschaftskammer Steiermark.<br />
Im Rahmen des Projekts „Eco & Co“<br />
wird Unternehmen und Institutionen im<br />
Ökotechnikbereich die Gelegenheit geboten,<br />
sich vom großen Potential eines<br />
vernetzten Online-Auftrittes zu überzeugen.<br />
Neben dem rasch zugänglichen<br />
Informationsangebot bietet das World<br />
Wide Web den Teilnehmern die Möglichkeit<br />
rasch und effektiv zu kommunizieren.<br />
Gerade für Marketingaktivitäten<br />
bietet die Internettechnologie für<br />
Klein- und Mittelbetriebe bisher ungeahnte<br />
Möglichkeiten. Bei dieser Präsentation<br />
wurde deutlich, wie moderne Telekommunikation<br />
die regionale Vernetzung<br />
fördern und den Marketingerfolg<br />
von Unternehmen steigern kann.<br />
So brachte der Vizepräsident der Wirtschaftskammer,<br />
Ambros Lackner, die<br />
Thematik des Nachmittags auf den<br />
Punkt: „Die Vernetzung ist wirklich die<br />
Zukunft!“ Die wesentlichen Bedürfnisse<br />
von Unternehmen bezüglich Netzwerkbildung<br />
verdeutlichte Dr. Piber<br />
von der TRIGON Entwicklungsberatung<br />
im Rahmen der Präsentation des<br />
Projekts „Eco & Co“: Information,<br />
Transparenz, Auskunftsfähigkeit zu<br />
erlangen, der Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Betrieben, Unterstützung<br />
in konkreter Projektkooperation und<br />
der Wunsch nach Marketingunterstützung.<br />
Den ökonomischen Nutzen der<br />
Telekooperation in Unternehmensnetzwerken<br />
verdeutlichte Univ.-Prof. Dr.<br />
Petrovic. Anhand „TIScover“, der<br />
österreichweiten Online-Plattform für<br />
den Tourismus, präsentierte der Geschäftsführer<br />
der Tourismus-Technologie<br />
GmbH (Niederösterreich), Herr<br />
Hofmeister, daß Plattformen im Internet<br />
mit Erfolg betrieben werden können.<br />
Die Präsentation der Internet-Plattform<br />
für Ökotechnik www.ecoundco.at<br />
erfolgt durch DI Kapeller (T.U.B.). Wobei<br />
er hervorhob, daß eine Fachinformations-Plattform<br />
das Erfolgspotential<br />
einer einzelnen Web-Site potenziert.<br />
Einzelne Szenarien aus der Praxis<br />
wurden anschließend gezeigt. Danach<br />
stellte DI Papousek (GEA) das<br />
Programm „Thermoprofit“ vor, im<br />
Zuge dessen Unternehmern eine Informationsplattform<br />
mit verschiedenen<br />
Serviceleistungen zur Verfügung<br />
gestellt werden soll. Schließlich präsentierte<br />
Dr. Zlöbl vom CPC online<br />
das „Infotradingcenter“ als Beitrag zu<br />
„Eco & Co“. Informationsvermittlung,<br />
Kommunikationsplattform und<br />
konkrete Kooperations- und Projektabwicklung<br />
stehen hierbei im Vordergrund.<br />
Österreichisches Umwelt-Know-how in Spanien<br />
EURO-ECO-CALIDAD<br />
Zwei spanische Regionen, Aragon und<br />
La Rioja, arbeiten seit September 1998<br />
mit der ARGE Müllvermeidung und<br />
der Technischen Universität Graz im<br />
Umwelt-Projekt „EURO-ECO-CALI-<br />
DAD“ zusammen. Mit diesem Projekt<br />
wird die Umsetzung von Cleaner Production<br />
Strategien, der Aufbau von Umweltmanagementsystemen<br />
(EMAS/ISO<br />
14001) in spanischen Betrieben forciert<br />
und neue Qualifizierungen im Umweltbereich<br />
und somit Arbeitsplätze geschaffen.<br />
Dafür wird österreichisches<br />
Know-how genutzt und das österreichische<br />
PREPARE-TOOLKIT für die<br />
Qualifizierung eingesetzt, das vom<br />
Umwelt- und Wissenschaftsministerium<br />
den beiden spanischen Regionalregierungen<br />
zur Verfügung gestellt<br />
wurde.<br />
In der ersten Phase wurden 21 Personen<br />
aus Aragon und La Rioja zu Umweltconsultern<br />
durch nationale (600 h)<br />
und transnationale Schulungsmaßnahmen<br />
(100 h) ausgebildet. Diese Ausbildung<br />
im Umweltbereich ist in Spanien<br />
neu und ermöglicht den teilnehmenden<br />
Personen neue berufliche Tätigkeiten<br />
im Umweltbereich auszuüben.<br />
In der zweiten Phase wird den<br />
VertreterInnen aus 38 spanischen Betrieben<br />
im Rahmen von Workshops das<br />
Know-how zum Thema Cleaner Production<br />
und Umweltmanagement vermittelt.<br />
Durch praktische Arbeiten im<br />
eigenen Betriebe werden tatsächliche<br />
Maßnahmen zur Abfall- und Emissionsvermeidung<br />
ermittelt und umgesetzt.<br />
Hermine Dimitroff-Regatschnig, Karin<br />
Schaffler (ARGE Müllvermeidung)<br />
und Hans Schnitzer (TU-Graz) haben<br />
einerseits wichtige Inpulse zur Projektplanung<br />
gegeben und führen andererseits<br />
die transnationale Consulterausbildung<br />
und die Workshops mit den<br />
Betrieben durch. Von ganz besonderen<br />
Interesse für die Verantwortlichen des<br />
Projektes „EURO ECO CALIDAD“<br />
ist die permanente berufliche Fortbildung<br />
der Mitarbeiter aus den Unternehmen.<br />
Und ganz neu waren unsere interaktiven<br />
Workshops als erfolgreicher<br />
Weg zur Vermittlung von Wissen, das<br />
aus der Praxis kommt und in der Praxis<br />
anwendbar ist und der Ansatz, daß<br />
durch Umweltmaßnahmen auch finanzieller<br />
Profit für das Unternehmen verbunden<br />
sein<br />
kann.<br />
Weitere<br />
Informationen:<br />
Mag. Hermine<br />
Dimitroff-<br />
Regatschnig &<br />
Dr. Karin Dullnig<br />
ARGE<br />
Mülllvermeidung<br />
8020 Graz,<br />
Kinkgasse 7,<br />
Tel: 71 23 09<br />
Nr. 8, August 1999<br />
7<br />
Das <strong>Grazer</strong> <strong>ÖKOPROFIT</strong> <strong>Journal</strong>
Graz.– Umwelt-Aktivwoche und<br />
10. <strong>Grazer</strong> Umweltfest<br />
„10 Jahre sind es, seit sich Graz von<br />
der Smog- zur Umwelthauptstadt gemausert<br />
hat“, freut sich der <strong>Grazer</strong><br />
Umweltreferent, Vzbgm. Dr. Peter<br />
Weinmeister und sieht darin vor allem<br />
ein Verdienst der Zusammenarbeit<br />
zwischen dem <strong>Grazer</strong> Umweltamt und<br />
einer Vielzahl von Aktivgruppen und<br />
Betrieben. Für Umweltamtsleiter D.I.<br />
Dr. Karl Niederl kann Nachhaltigkeit<br />
überhaupt erst dann wirksam werden,<br />
wenn Menschen auch emotionell überzeugt<br />
werden können, daß sie im richtigen<br />
Boot sitzen.<br />
Die Ökostadt 2000 (Titel des <strong>Grazer</strong><br />
Umwelt-Sachprogrammes) und seine<br />
regelmäßige Evaluierung wie auch das<br />
<strong>Grazer</strong> Umweltfest bieten der <strong>Grazer</strong><br />
Bevölkerung laufend die Möglichkeit,<br />
sich im Detail über den Zustand ihrer<br />
Ökostadt zu informieren. Zum heurigen<br />
10-Jahr Jubiläum fielen beide Termine<br />
und dazu noch die Auszeichnung<br />
der <strong>Grazer</strong> Ökoprofit-Betriebe für 1998<br />
innerhalb weniger Wochen zusammen.<br />
Und dazu lud das <strong>Grazer</strong> Umweltamt<br />
alle Kooperationspartner am Vortag<br />
des Umweltfestes auch noch zu einem<br />
„Tag der offenen Tür“ in seine neuen<br />
Amtsräumlichkeiten in der Kaiserfeldgasse<br />
1 ein.<br />
Daß sich Umweltschutz wirklich auszahlt,<br />
können nicht nur Ökoprofit-Betriebe<br />
oder Thermoprofit- Anwender<br />
bestätigen, sondern auch all jene, die<br />
sich – nach der vorgeschalteten Umwelt-Aktivwoche<br />
– auch beim <strong>Grazer</strong><br />
Umweltfest zwischen Hauptplatz und<br />
Eisernem Tor mit den zahlreichen gebotenen<br />
Beispielen für sinnvoll gewonnene<br />
und eingesetzte Energie von der<br />
Sonne bis zum Wasser und vom Fahrrad<br />
bis zum Biodiesel mit allen gesund-<br />
TRIBÜNE<br />
WATCHLIST<br />
heitlichen Auswirkungen beschäftigten.<br />
Und wem die Vielzahl von praktischen<br />
Beispielen nicht ausreichte, der<br />
konnte sich im Internet-Cafe in der<br />
Rathauspassage die Homepages der<br />
Aussteller oder die <strong>Grazer</strong> Partnerstädte<br />
auch noch virtuell besuchen oder<br />
sich multimedial über Einrichtungen<br />
wie das Österreichische Cleaner Production<br />
Center und die geplante Ökoprofit-Akademie<br />
informieren.<br />
Für Weinmeister konnte Graz als „Zukunftsbeständige<br />
Stadt“ (höchste Umweltauszeichnung<br />
der EU) und „Gesunde<br />
Stadt“ (Gründungsstadt des<br />
gleichnamigen nationalen Netzwerkes<br />
der WHO) gerade mit der Umwelt-<br />
Aktivwoche `99 seinem Ruf als Umwelthaupstadt<br />
wieder einmal gerecht<br />
werden und auch Ökoprofit-Betriebe<br />
hatten daran maßgeblichen Anteil.<br />
(Thiel)<br />
Graz.– Tag der offenen Tür im<br />
<strong>Grazer</strong> Umweltamt!<br />
Nach dem Umzug von der Griesgasse<br />
in die Kaiserfeldgasse 1/IV präsentierte<br />
sich das <strong>Grazer</strong> Umweltamt am 25.6.<br />
seinen hochrangigen Gästen zum “Tag<br />
der offenen Tür”. Vizebürgermeister<br />
Umweltreferent Dr. Peter Weinmeister<br />
und Amtsleiter SR DI Dr. Karl<br />
Niederl konnten in den wunderschönen<br />
neuen Räumlichkeiten der A 23 konnte<br />
u.a. Magistratsdirektor Dr. Horst Bo-<br />
gner, Stadtrat Walter Ferk, zahlreiche<br />
Amtsleiterinnen und Amtsleiter,<br />
hochrangige Vertreter des Amtes der<br />
Steiermärkischen Landesregierung und<br />
der Karl Franzens Universität, aber auch<br />
wichtige Partner der Stadt Graz, Vertreter<br />
der NGO´s, der <strong>ÖKOPROFIT</strong>–<br />
Betriebe und Freunde des Umweltamtes<br />
begrüßen. Die Besucher konnten<br />
sich durch die einladenen Präsentationen<br />
der jeweiligen Referate einen genauen<br />
Überblick über die vielseitigen<br />
Aktivitäten des <strong>Grazer</strong> Umweltamtes<br />
verschaffen. Vom Umweltlabor, Lärmmessungen<br />
und Agenda 21, über eine<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong>-Torte bis hin zu einem<br />
<strong>ÖKOPROFIT</strong>-Cocktail wurde von den<br />
zahlreichen Gästen alles begutachtet.<br />
Zusätzlich wurde vom Referat für Energie<br />
und Klima eine Ausstellung – Art<br />
23 – präsentiert. Die Werke von Edith<br />
Kainz, Daniela List, Anneliese Pölzl,<br />
Seil Sredne und Eva Hager-Verhnjak<br />
sind nach bis Ende September zu bewundern.<br />
Für die ausgezeichnete musikalische<br />
Unterhaltung sorgten die Band<br />
Marion&Orchestra Herwig Burghard.<br />
(Heger)<br />
TERMINE<br />
Graz.– ARGE Müllvermeidung<br />
Seminarkalender – Herbst 1999<br />
• Qualifizierung betrieblicher Umwelt-<br />
und Abfallbeauftragter und<br />
Stellvertreter<br />
Block A: 5. bis 7. 10. 1999<br />
Block B: 9. bis 11. 11. 1999<br />
Anmeldung und Info:<br />
Tel: (0316) 71-23-09, Fax: DW 9<br />
E-Mail: office@arge.at<br />
Internet: www.arge.at<br />
ADRESSFELD<br />
8<br />
IMPRESSUM<br />
Eigentümer, Medieninhaber und Redaktion: Magistrat<br />
Graz, Amt für Umweltschutz, Kaiserfeldgasse 1/IV, 8010<br />
Graz; Tel.: (0316) 872-4300, Fax: (0316) 872-4309,<br />
E-Mail: oekoprofit@graz.at; Für den Inhalt verantwortlich:<br />
Ing. Daniela List, Referat für betriebliche Umweltvorsorge;<br />
Produktion: Ing. Robert Möhner – PUBLIC<br />
RELATIONS; Richtung: Information über <strong>ÖKOPROFIT</strong>,<br />
ein Projekt der Stadt Graz; Erscheinungsdatum:<br />
Vierteljährlich; Druck: Dorrong OHG, Kärntner<br />
Straße 96, 8053 Graz; 2. Jahrgang; Drucksache;<br />
Postgebühr bar bezahlt. Erscheinungsort 8010 Graz.