Marketing - lehrer
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<strong>Marketing</strong><br />
<strong>Marketing</strong> = alles was man unternimmt um Ware/Dienstleistung zu verkaufen<br />
Ist nicht nur WERBUNG oder VERKAUF.<br />
Unternehmen richten sich nach Wünschen, Bedürfnissen und Verhaltensweisen der Käufer,<br />
aber auch nach dem Verhalten der Konkurrenten auf einem Markt. Sie führen den Betrieb<br />
„marktorientiert“.<br />
Dauerhaften Erfolg dann, wenn<br />
• Man Planung durchführt bezüglich:<br />
o Welche Produkte soll ich verkaufen?<br />
o Wie viel sind die Konsumenten bereit zu zahlen?<br />
o Wie viel Rabatt gebe ich?<br />
o Verkauf in Österreich oder EU? Internet?<br />
o Verkauf auch an Supermärkte (billiger)?<br />
o Werbung – wie ?<br />
Fazit: Eine Antwort alleine genügt nicht, es ist die richtige Mischung nötig!<br />
Systematische Kombination der Instrumente des <strong>Marketing</strong>s !!!!<br />
Instrumente sind bestimmte Mittel und Maßnahmen, mit denen ein Unternehmen die<br />
Aktivitäten am Markt steuert, zu seinem Gunsten (hoffentlich):<br />
1. Marktforschung<br />
Dient dazu sich Kenntnisse von den Konkurrenten und von den<br />
Kaufgewohnheiten der Kunden zu verschaffen.<br />
z.B. Welche Kaufmotive hat ein 16jähriger ein Nokia 3310 zu kaufen?<br />
2. Produkt- und Sortimentspolitik<br />
Was wird verkauft? Handy in mehreren Farben?<br />
3. Preispolitik und Konditionen (Kontrahierungspolitik = Kontrakt wie? AGB)<br />
Um wie viel wird verkauft?<br />
Rabatte ? 3% Skonto bei Barzahlung<br />
4. Distributionspolitik –<br />
Wie wird verteilt (distributed engl.)<br />
An Großhändler verkauft oder direkt an Konsumenten?<br />
5. Kommunikationspolitik (Werbung) –<br />
Promotion (Werbung für Handy in Jugendzeitung<br />
Buch: Formen der Marktbearbeitung:<br />
Der Gesamtmarkt Österreich hat 8 Mio. Einwohner, wobei diese in Gruppen eingeteilt<br />
werden können um diese besser bearbeiten zu können:<br />
• z.B. nach Alter (5-14 jährige ...) = demographisch Einteilung in<br />
• nach Regionen (z.B. Wien, Stadt, Land,...) = geographisch Segmente 1<br />
z.B.: Yummies, Puppies<br />
Zielmarkt wird festgelegt z.B. Teilmarkt Schüler von 15 bis 19 für neues „Kultgetränk“<br />
USP Marktpositionierung: einzigartiger Verkaufsvorteil z.B. ultracooles Handy<br />
Eberhart 1 bw2.marketing.je.doc<br />
3<br />
2
<strong>Marketing</strong> handout 1<br />
Produktpolitik<br />
(optimales<br />
Produktprogramm)<br />
Was wird verkauft?<br />
z.B.: Sollen verschiedene Farben<br />
angeboten werden?<br />
Kommunikationspolitik<br />
Werbung, Promotion und<br />
Verkaufsförderung<br />
z.B.: Werbung für Rolex-Uhr in<br />
einer Zeitschrift für Golfspieler<br />
um € 3.000.<br />
MARKETING<br />
MIX<br />
Durch einen optimalen <strong>Marketing</strong>mix kann ein Unternehmen auf einem Markt<br />
• USP erreichen (=Eindruck eines einzigartigen Angebots „unique selling proposition“)<br />
• Marktführerschaft oder beherrschende Stellung erreichen<br />
BEISPIEL der MIX ist wichtig<br />
Die Firma Moulinex stellt Kaffeemaschinen her<br />
mit speziellem Design (=Produktpolitik). Nun<br />
senkt die <strong>Marketing</strong>abteilung die Preise um 10%<br />
(=Preispolitik), damit der Verkauf steigt.<br />
Dazu organisiert der Manager eine ausreichende<br />
Versorgung der Filialen mit den Geräten<br />
(=Distributionspolitik). Außerdem wird Cindy<br />
Crawford für die Werbung bezahlt<br />
(=Kommunikationspolitik)<br />
NUR mit dieser KOMBINATION<br />
WIRD DIESE MASSNAHME ERFOLGREICH<br />
SEIN.<br />
Preis- und<br />
Konditionenpolitik<br />
Um wie viel wird verkauft?<br />
Werden Rabatte gegeben?<br />
z.B.: 3% Skonto bei Barzahlung<br />
Distributionspolitik<br />
Wo und wie viel wird verkauft?<br />
z.B.: Distribution nur in Österreich,<br />
oder auch in Deutschland?<br />
Eigenes Verkaufsbüro oder<br />
über Zwischenhändler?<br />
Eberhart 2 bw2.marketing.je.doc
Marktbearbeitung:<br />
Trends werden berücksichtigt im Verkauf:<br />
• YUMMIES: young upwardly moving mommy = Mütter die trotz Kind eine berufliche<br />
Karriere anstreben<br />
• PUPPIES: Kinder der YUPPIES, also des aufstrebenden Managernachwuchses<br />
Für diese Zielgruppen wurden eigenen Werbung betrieben für z.B.:<br />
Schnelle Küche (Mikrowelle), Modelinien („jung und dynamisch“), Zeitschriften<br />
Dafür wird typischerweise „DIFFERENZIERTES MARKETING“ betrieben:<br />
d.h. für verschiedene Teilmärkte werden unterschiedliche Maßnahmen ergriffen<br />
o Schnelle „leichte“ Küche für Yummies<br />
o Deftige „herzhafte“ Landkost für Arbeiter<br />
Hierbei ist der ZIELMARKT bereits festgelegt und wird dementsprechend „bearbeitet“.<br />
MARKTPOSITIONIERUNG:<br />
Das Produkt soll „unverwechselbar“ sein und sich von den Konkurrenten abheben.<br />
Das Produkt soll einen USP (unique selling proposition) erlangen<br />
(=Eindruck eines einzigartigen Angebots für den Käufer)<br />
Die Positionierung kann erfolgen:<br />
• Produkteigenschaften elegant, schönes Design, zuverlässig<br />
• Preis billig, exklusiver Preis, teuer<br />
• Nutzen bequem, Prestige, gut riechend<br />
Eberhart 3 bw2.marketing.je.doc
Marktforschung = ein Hilfsmittel für das <strong>Marketing</strong><br />
liefern von Informationen über:<br />
o Kunden (Käufer, Nachfrager)<br />
z.B.: Alter, Kaufkraft, Kaufverhalten, Bedürfnisse<br />
o Kaufmotive (Warum wird ein Gut gekauft?)<br />
z.B.: Welche Geschmacksrichtung ist gerade modern?<br />
o Konkurrenz (andere Anbieter oder Verkäufer)<br />
z.B.: Preise, Produkte besser?, Marktanteile, Werbeaktionen<br />
o Entwicklungen (Trends, Veränderungen rechtzeitig<br />
erkennen) z.B.: technische Entwicklung (Kunststoff statt Blech)<br />
Methoden der Marktforschung:<br />
Primärforschung<br />
(field research)<br />
Sekundärforschung<br />
(desk research)<br />
1) wichtige Informationen bereits vorhandene<br />
werden direkt aus dem Daten werden<br />
Markt beschafft ausgewertet<br />
(z.B. Hochzeitsstatistik)<br />
2) Information aktuell Daten aus Beständen<br />
am neuersten Stand der Vergangenheit<br />
(z.B. Vorjahresumsatz)<br />
3) kostenintensiv und rasche und kosten-<br />
zeitaufwendig günstige Gewinnung<br />
Eberhart 4 bw2.marketing.je.doc
Befragung<br />
Mündlich<br />
(hohe Kosten)<br />
schriftlich<br />
(billig, aber<br />
wenig zurück)<br />
telefonisch<br />
(rasch)<br />
Primärforschung<br />
Die Daten werden extra erhoben<br />
Beobachtung Experiment<br />
Verhalten<br />
wird in einer<br />
„natürlichen“<br />
Umgebung<br />
betrachtet<br />
(nicht<br />
künstlich<br />
verändert)<br />
Ausgewählte<br />
Versuchs-<br />
personen<br />
entscheiden<br />
(künstliche<br />
Situation)<br />
Panel<br />
Gleichen<br />
Gruppen<br />
werden in<br />
regelmäßigen<br />
Abständen<br />
die gleichen<br />
Fragen<br />
gestellt<br />
Einmalige Erhebung laufende<br />
Erhebung<br />
Beispiele:<br />
• „reine“ Beobachtung: Kunde wird beim<br />
Einkaufen betrachtet<br />
• Laborexperiment: eine Person soll aus vielen<br />
Artikeln auswählen<br />
• Haushaltspanel: laufende Aufzeichnungen über<br />
Einkäufe mehrerer Haushalte<br />
Eberhart 5 bw2.marketing.je.doc
Sekundärmarktforschung<br />
Vorhandene Daten werden ausgewertet<br />
Auswertung<br />
firmeninterner<br />
Daten<br />
Absatzstatistiken<br />
der letzten Monate<br />
Umsatzstruktur<br />
Preisentwicklung<br />
Auswertung<br />
externer<br />
Daten<br />
Bevölkerungsstruktur<br />
eines Gebietes<br />
(Geschlecht und Alter)<br />
Berufsstruktur und<br />
Einkommen in einer<br />
Region<br />
(Änderungen!)<br />
Amtliche Statistiken<br />
(z.B. Eintragungen im<br />
Firmenbuch<br />
Eberhart 6 bw2.marketing.je.doc
ARBEITSBLATT - Marktforschung<br />
Beispiel:<br />
Ein Unternehmen, das Dusch – und Badeprodukte herstellt, möchte<br />
eine Werbekampagne vorbereiten, um den Umsatz um mindestens<br />
10 % zu steigern. Langfristig sind 15 % vorgesehen.<br />
Die <strong>Marketing</strong>strategen überlegen jedoch noch<br />
� WIE das Produkt aussehen soll und<br />
� WIE die Werbung gestaltet werde soll usw.<br />
und suchen daher Antworten auf folgende Fragen<br />
:<br />
� Wie oft wird in der Woche geduscht und gebadet?<br />
� Wie oft wird pro Jahr Dusch – und Badeprodukte gekauft?<br />
� Spielt der Preis bei der Kaufentscheidung eine Rolle?<br />
� Welche Duftnoten werden bevorzugt?<br />
� Gibt es ein geschlechterspezifisches Kaufverhalten?<br />
Aufgabe 1:<br />
Nenne 4 weitere Fragen die bei der Primärerhebung sinnvoll sein könnten.<br />
Aufgabe 2:<br />
Welche Vorteile / Nachteile hat das persönliche Interview bei der Primärforschung?<br />
Nenne je 2.<br />
Aufgabe 3:<br />
Die Firma überlegt ein Duschgel speziell für Männer zu produzieren und als „cool und<br />
abenteuerlich“ zu bewerben. Welche 2 Vorteile könnte eine eigene Männerserie haben?<br />
Aufgabe 4:<br />
Bei einer Panelbefragung wurden regelmäßig 200 Jugendliche (16 Jahre) nach ihren<br />
Waschgewohnheiten befragt. Seit vielen Jahren wurden nun jeweils 200 Jugendliche (16 Jahre)<br />
befragt. Das Ergebnis ist, dass die Jugendlichen sich nun regelmäßiger duschen. Auch der Preis<br />
für die Duschgels spielt nun kaum eine Rolle. Hauptsache man riecht „cool“ nach dem duschen.<br />
a)Welche Informationen kann die Firma Henkel aus diesem Panel gewinnen?<br />
b)Sind diese Entwicklungen positiv für die neue „Männerlinie“ ?<br />
a) b)<br />
Eberhart 7 bw2.marketing.je.doc
Produktpolitik<br />
Der Erfolg eines Unternehmens ist auch vom richtigen PRODUKTIONSPROGRAMM<br />
abhängig. Denn je besser ein Produkt den Wünschen der Kunden entspricht, umso leichter ist<br />
es zu verkaufen. Schlechte Produkte sind nämlich nicht einmal zu Billigstpreisen abzusetzen,<br />
sie sind LADENHÜTER.<br />
Beispiel: Kaffeemaschine produziert besonders schnell Kaffee.<br />
Auto mit viel Sicherheit und schönem Design<br />
Die Produktpolitik umfasst alle planmäßigen Entscheidungen und<br />
Maßnahmen im Unternehmen, um ein marktgerechtes Angebot an<br />
PRODUKTEN zu erstellen.<br />
Übung: Moulinex – <strong>Marketing</strong> Manager für Kaffeemaschinen: Zuerst vorlesen aus<br />
Prospekt, welche Kriterien als Werbematerial verwendet wird (zB Tropf – Stopp) –<br />
dann Aufgabe der Schüler in Partnerarbeit: „erfinden“ von kreativen, aber leistbaren<br />
neuen Optionen für Kaffeemaschinen, die erfolgreich vermarktet werden könnten<br />
(zB Kekshalter für den Jausenkaffee,…)<br />
Was ist ein Produkt<br />
Ware + Dienstleistungen (z.B. Beratung, Unterricht)<br />
Nutzen<br />
Bedürfnisbefriedigung durch ein Produkt bezeichnet man als Nutzen<br />
• Grundnutzen (wesentliche Bedürfnisse werden befriedigt) z.B. AUTO: von A nach B<br />
• Zusatznutzen (weitere Bedürfnisse werden befriedigt) z.B. Prestige, Angeberei<br />
o Geltungsnutzen und Erlebnisnutzen<br />
Nutzen kann für jeden unterschiedlich sein (Hund ist nicht nur Wächter, sondern auch<br />
Ansprechperson für ältere Menschen) und hat unterschiedlichen persönlichen Wert.<br />
Davon hängt auch der Verkaufspreis ab den jemand bereit ist zu bezahlen.<br />
= ideale Zugang für das <strong>Marketing</strong><br />
z.B.: Stadtbewohner: kleines Auto = hoher Nutzen (Parkplatz)<br />
Vertreter: kleines Auto kaum Nutzen, da Transportmöglichkeit und Sicherheit gering<br />
Folie<br />
Lebenszyklus<br />
Wie „altern“ Produkte? Z.B.: Mode, Technik<br />
� Folie mit Handy<br />
• Welche Phasen gibt es? Einführung, Wachstum, Reife etc.<br />
• Wie verhält sich der Umsatz? Wachstum, Wendepunkt, Rückgang<br />
• In welcher Phase ist der Umsatz am höchsten? Reife/Sättigung<br />
• Warum ist er in der Einführungsphase so gering? Werbung, Etablierung<br />
• Ist die „Zyklusdauer“ bei jedem Produkt in etwa gleich? nein, sehr unterschiedlich<br />
(Tamagotchi – sehr kurz, „Modeprodukt“ ; „Ewigkeitsprodukte“ wie z. B. Coca Cola sehr lang<br />
Eberhart 8 bw2.marketing.je.doc
„Lebenszyklus eines Produkts“:<br />
Selten kommt es zu einem sogenannten „RELAUNCH“ (Neustart).<br />
z.B.: „Neue Formel“ bei einem Waschmittel (ist Form der Variation)<br />
ARTEN der Produktpolitik<br />
Produktinnovation<br />
� Ein gänzlich neues Produkt wird in das Sortiment aufgenommen<br />
Gründe:<br />
o um die Marktposition zu festigen<br />
o das Risiko zu streuen<br />
Produktdifferenzierung (Programmtiefe wird erhöht)<br />
z.B. verschiedene Ausführungen, Typen und Varianten (Golf Diesel 70,90,110 PS)<br />
Produktdiversifikation (Sortimentsverbreiterung)<br />
z.B. neue Produktgruppen (BMW bietet neben Autos auch Motorräder an)<br />
Produktvariation<br />
� Änderung bestimmter Eigenschaften oder Einsatz attraktiverer Produkte im<br />
Zeitablauf<br />
� Jedoch erfolgt keine Ausweitung des Programms<br />
Gründe:<br />
Um altere Produkte wieder zu „relaunchen“ (d.h. mit einigen Änderungen wieder zu<br />
puschen) – z.B. Golf I (1973) bis Golf V (2003) Auto wird laufend verbessert<br />
Der „Relaunch“ (Neustart) ist eine Form der Produktvariation.<br />
Produktelimination<br />
� Ausscheiden eines Produktes<br />
� Reduktion des Programms<br />
Gründe<br />
o Produkt unverkäuflich<br />
o wird oft durch eine Innovation abgelöst (MMS Handy löst alte Handys ab)<br />
Eberhart 9 bw2.marketing.je.doc
Arbeitsblatt 1 – Produktlebenszyklus<br />
Aufgabe 1) Phasen des Produkt-Lebenszyklus<br />
Setze in die Kästchen die mögliche Entwicklung von „Umsatz“ und „Gewinne“ ein.<br />
Umsatz<br />
gering<br />
Gewinne negativ<br />
Einführung Wachstum Reife & Sättigung Rückgang<br />
Aufgabe 2) Red Bull verzeichnet nach wie vor den höchsten Marktanteil am Energy-Drink-<br />
Markt.<br />
a) Zeichne in die Skizze die einzelnen Phasen ein.<br />
b) Erläutere die einzelnen Phasen<br />
c) Was sind wahrscheinlich die Hauptursachen dafür, dass der Umsatz in der<br />
Einführungsphase sehr gering war?<br />
d) Warum kann Red Bull nach wie vor seine Vormachtstellung behaupten?<br />
e) Welche produktpolitische Strategie würdest du Red Bull empfehlen, wenn der Umsatz<br />
auffällig sinkt?<br />
Umsatzentwicklung<br />
1987 € 0,8 Mio.<br />
1991 € 11,6 Mio.<br />
1995 € 100,9 Mio.<br />
1999 € 518,4 Mio.<br />
2005 € 1.200 Mio.<br />
3) Spätestens in der Degenerationsphase sind produktpolitische Maßnahmen zu treffen.<br />
Welche kennest du? Nennen zu jeder Strategie ein Produktbeispiel und erläutere die<br />
Entscheidung!<br />
INFO: Der Firmengründer Dieter Mateschitz erwarb 1982 die Rechte zum Vertrieb außerhalb<br />
Asiens. Die Zentrale gründete er in Fuschl am See in Salzburg. Am Anfang wollte den Saft<br />
niemand haben, es sah nach einem Flop aus. Erst nachdem Barkeeper das Getränk als Zutat<br />
für Cocktails entdeckten, explodierten die Umsätze.<br />
Eberhart 10 bw2.marketing.je.doc
Arbeitsblatt 1 – Produktlebenszyklus - Lösungen<br />
Einführung Wachstum Reife&Sättigung Rückgang<br />
Umsatz gering schnell ansteigend Spitzenabsatz rückläufig<br />
Gewinne negativ steigend hoch fallend<br />
2) Red Bull verzeichnet nach wie vor den höchsten Marktanteil am Energy-Drink-Markt.<br />
b) Einführungsphase: hat vermutlich länger gedauert als bei anderen Produkten, da es so ein<br />
Produkt überhaupt noch nie gab und daher sicherlich Misstrauen vorherrschte – einzig- und<br />
neuartiges Produkt<br />
Wachstumsphase/Reife: sehr erfolgreiche Werbung („Red Bull verleiht Flügel“),<br />
Werbeslogan wird auch in normalen Gesprächen verwendet, sehr gute Distributionspolitik,<br />
gute Qualität und Geschmack; obwohl schon jahrelang gleicher Geschmack und gleicher<br />
Werbestil (Prinzip der Kontinuität) sehr erfolgreich; erfolgreiche Distributionspolitik (Bars,<br />
Diskotheken), Aufkommen von „Modedrinks“ wie z. B. „Gummibärli“ (Red Bull-Wodka-<br />
Gummibärli), Kultcharakter; Platzhirsch, Konkurrenz betriebt Nischenpolitik – ist im<br />
Billigpreissegment angeordnet<br />
Degeneration: leichter Rückgang unter Umständen aufgrund der Konkurrenz im<br />
Billigsegment, Abnehmen des Kultcharakters, Ersatzkäufe durch Aufkommen ähnlicher<br />
Energy - Getränke in anderen Bereichen (Milchprodukte z. B.)<br />
c) - extrem teure Werbung (Fernsehwerbung in der Prime Time!)<br />
- Vertrauen der Kunden gewinnen – neues Produkt!<br />
- Promotion<br />
- Etablierung als Kultgetränk<br />
d) s. o. „Wachstumsphase/Reife<br />
e) Produktvariation („neu“), verstärkte Werbung<br />
3) Spätestens in der Degenerationsphase sind produktpolitische Maßnahmen zu treffen.<br />
Welche kennen Sie? Nennen Sie zu jeder Strategie ein Produktbeispiel und erläutern Sie Ihre<br />
Entscheidung!<br />
• Produktdifferenzierung – der gute Markenname – VW erzeugt den neuen Golf in noch<br />
mehr unterschiedlichen Ausstattungen (z. B. „Lady-Golf“, „Family-Golf“)<br />
• Produktdiversifikation - Bosch erzeugt auch Haushaltsgeräte (horizontal)<br />
- Henkel produziert auch Bürsten und Kämme (vertikal)<br />
- Miele erzeugt Handys (lateral)<br />
• Produktelimination – Tamagotchi – Modeprodukt – keine sinnvolle Variation<br />
Produktvariation (Relaunch) – Nokia - Handys weisen neue Funktionalitäten auf– sinnvoll am<br />
schnelllebigen Technologiesektor, um die Kundenbedürfnisse zu befriedigen<br />
Eberhart 11 bw2.marketing.je.doc
a) Konditionenpolitik<br />
Kontrahierungspolitik<br />
Kaufvertragsbezogene Vereinbarungen zw. Unternehmer und Kunde<br />
Umfasst die Rabatte, Liefer- und Zahlungsbedingungen, werden meist in den AGB geregelt<br />
Welche Konditionen kommen den Kunden entgegen:<br />
1)Kundenfreundliche Lieferbedingungen:<br />
� Kurze Lieferzeit<br />
� Genau Einhaltung der Lieferzeit<br />
� Kostenlose Zustellung<br />
zB kostenlose Zustellung von Möbeln bei KIKA<br />
2)kundenfreundliche Zahlungsbedingungen:<br />
� Lange Zahlungsziele zB 60 Tage<br />
� Hohe Skonti<br />
� Höhere Rabatte<br />
� Kostengünstige Kundenkredite<br />
3)kundenfreundlicher Garantiepolitik<br />
� freiwillige Zusage eines Unternehmers<br />
� innerhalb einer bestimmten Zeit nach dem Kauf<br />
� auftretende Mängel und Fehler des Produktes<br />
� unter bestimmten Bedingungen (zB sachgemäße Bedienung)<br />
� für den Käufer kostenlos zu beheben (durch Reparatur oder Umtausch)<br />
geht meist über die gesetzliche Gewährleistungspflicht hinaus<br />
zB zehnjährige Garantie gegen Durchrosten (spiegelt auch hohe Qualität wieder)<br />
zB kostenloser Leihwagen bei Reparatur in Werkstatt<br />
4)Rücktrittsrecht, Umtauschrecht<br />
zB Kleidung bei Kaufstraße Mistelbach<br />
Eberhart 12 bw2.marketing.je.doc
) Preispolitik<br />
Was will der Konsument Was will der Unternehmer?<br />
• Bedürfnisbefriedigung hohen Preis<br />
• Nutzen (inkl. Design, Geschmack...) hoher Gewinn<br />
• Preis/Leistungsverhältnis hohe Nachfrage<br />
• Qualitätserwartung<br />
Preisbildung = richtige Kombination zwischen Preis und Qualität<br />
Was kann der Unternehmer für ein Produkt/Dienstleistung verlangen?<br />
Beispiel: Autokauf „sportlicher Kleinwagen“<br />
Einfluss auf den Marktpreis?<br />
Welchen Preis kann Unternehmer festsetzen?<br />
� Abh. Von der „GIER“ (Gewinnstreben“) des Betriebes<br />
� Verhältnis von Angebot und Nachfrage der Kunden<br />
o Hohe Nachfrage: hohe Preise möglich<br />
o Geringe Nachfrage: kleine Preise<br />
� Marktform:<br />
Monopol: Preise kaum beeinflusst (VOEST Alpine)<br />
Oligopol: Preise nicht so hoch möglich (zB 2 x Buffet in Schulgebäude)<br />
Polypol: Preis unterliegt dem Kampf aller (zB viele Supermarktketten)<br />
� Informationsstand der Kunden<br />
� Präferenz der Kunden<br />
o Gehe immer zum gleichen Frisör (Gewohnheit, Vorliebe, Freundschaft)<br />
o Liebhaberei: Zahlt gerne viel für eine alte Münze<br />
� Preisbindung durch den Staat = nein (früher Russland)<br />
� Herstellungskosten<br />
Preiselastizität der Nachfrage: Änderung des Preises wirkt sich auf die Nachfrage aus.<br />
Elastische Nachfrage<br />
Beispiel: Preis: € 10,-- Nach Senkung: € 9,--<br />
Menge: 1000 Stück 1200 Stück verkauft<br />
Umsatz: € 10.000,-- € 10.800,--<br />
Ergebnis: Umsatz steigt!!! Elastisch und gut fürs Unternehmen !!<br />
Eberhart 13 bw2.marketing.je.doc
Effekte:<br />
• Snob Effekt: angeben mit dem teureren Produkt<br />
• Mitläufer Effekt: weil es die anderen auch kaufen<br />
• Preis als Qualitätsmaßstab: teurere Produkt ist vermutlich besser<br />
Möglichkeiten der Preispolitik:<br />
• Kostenorientiert: z.B. Reparatur durch Handwerker<br />
• Konkurrenzorientiert: z.B. benachbarter Supermarkt<br />
• Nachfrageorientiert: z.B. Valentinstag sind Blumen teuer<br />
• Präferenzbindend: Kunde soll auch später, wenn Preis erhöht wird zugreifen<br />
Besondere Maßnahmen der Preispolitik:<br />
Preisdifferenzierung: verschiedener Preis wird vom Unternehmen an verschiedene Händler<br />
verkauft z.B. Chips aus Hollabrunn an Kellys und Hofer (Gustochips = billiger)<br />
Mögliche Preisdifferenzierungen:<br />
a)regional: im Inland billiger, im Ausland sind Mannerschnitten teurer<br />
b)zeitlich: Hauptsaison teurer, Nebensaison billiger (z.B. Quartier)<br />
c)nach Abnehmern: Großabnehmer, Gewerbetreibende, private Konsumenten<br />
Eberhart 14 bw2.marketing.je.doc
Problemstellungen: Produkt- und Kontrahierungspolitik<br />
1) Kreuze die richtige Antwort an.<br />
Beispiele Innovation Variation Eliminierung<br />
a) Ein Motorenwerk baut Benzin – und<br />
Dieselmotoren mit 4 und 6 Zylindern.<br />
b) Ein Pkw-Hersteller stellt ab kommendem Jahr die<br />
Produktion von Katalysatorfreien Pkws ein.<br />
c) Michelin (Reifen) bringt das neuartige Produkt<br />
„PAX“ (=Sicherheitssystem) auf den Markt<br />
d) Ein Pharmakonzern (Pfizer – USA) nimmt ein<br />
Beruhigungsmittel vom Markt, da kaum Nachfrage<br />
bestand.<br />
e)Ein Chemiekonzern (BASF) bietet neuerdings auch<br />
biologisch unschädliche Waschmittel an.<br />
f) Ein Computerhersteller (Gericom) bietet einen<br />
Laptop mit 2 GH an, neben 25 anderen Modellen.<br />
2) Kreuze die richtige Antwort an.<br />
Beispiel Produkt<br />
a) Vereinbarung einer prompten Lieferung<br />
b) billiges Heizöl im Sommer<br />
c) Gewährung von Ratenzahlung im Möbelkauf<br />
d) Ausstattung eines PKW nach Käufers Wünschen<br />
e) Kauf auf Ziel<br />
f) Nachfolgermodell eines Pkws mit Klima serienmäßig<br />
politik<br />
Preis<br />
politik<br />
Konditionen<br />
politik<br />
3) In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines Handelsunternehmens sind folgende<br />
Punkte festgeschrieben:<br />
....“Rechnungen sind innerhalb von 14 Tagen ab Lieferdatum mit 2% Skonto oder<br />
innerhalb von 30 Tagen netto zahlbar. ........Die Ware bleibt bis zur vollständigen<br />
Bezahlung unser Eigentum.“.........<br />
Welches <strong>Marketing</strong>instrument wird hier angesprochen?<br />
4) Der Innbegriff für Schokolade ist Milka mit der lila Kuh. Neben der 100g Tafel steht ein<br />
breites Spektrum an Größen und Geschmacksvariationen zur Auswahl. In welcher Phase des<br />
Lebenszyklusmodells könnten sich diese Produkte befinden: Gib auch jeweils deine<br />
Erklärung dafür bekannt:<br />
• „normale – klassische“ Alpenmilchschokolade (100g Tafel) ………………<br />
Erklärung:<br />
• „Lila Pause“: ……………….<br />
Erklärung:<br />
5) Wie könnte ein Relaunch bei Milkaprodukten aussehen und warum könnte sich das<br />
Unternehmen dazu entscheiden?<br />
Eberhart 15 bw2.marketing.je.doc
Distributionspolitik<br />
„to distribute“ (englisch)<br />
Bedeutet die Verteilung der Ware, die Klärung der Frage:<br />
„WIE kommt das Produkt zum Kunden?“<br />
Schüler Brainstorming (Tafel):<br />
• Viele Verkaufsstellen (Filialen)<br />
• Vertreter<br />
• Post (Bestellung per Internet, Webshop, Telefon, Katalog (z.B. Otto)) = alles<br />
• Physische (körperliche) Transportbewegung (z.B. Fahrt mit Lkw) Absatz-<br />
. organisation<br />
Nötig somit: 1)betriebswirtschaftliche Absatzorganisation und gleichzeitig<br />
2)physische Transport<br />
� Körperlich mittels TRANSPORT „Physische Distribution“<br />
o Transportweg von A nach B z.B. von New York, über Wien nach Moskau<br />
o Express per Luftpost oder per Bahn, Lkw…<br />
o Organisation der Lagerung (z.B. Zwischenlager in Wien oder gleich<br />
Weitertransport möglich?)<br />
o Servicebereitschaft (z.B. für Reparaturen) benötigt ein hohes Ersatzteillager ist<br />
aber teuer<br />
o<br />
� Dahinter steht eine „betriebswirtschaftliche“ Absatzorganisation<br />
o Welche Absatzwege nutze ich?:<br />
� direkter Verkauf (ab Hofverkauf eines Bauern)<br />
Vorteil: direkter Einfluss auf Preis und Präsentation der Ware,<br />
Verkaufslokal im einheitlichen Design<br />
Nachteil: hohe Kosten und Dichte nicht möglich an Lokalen<br />
� indirekter Absatz<br />
Absatz nicht direkt an den Letztverbraucher, sondern über andere<br />
Händler. Verkauf des Kfz-Herstellers „Audi“: die Fahrzeuge werden<br />
auch in Österreich verkauft – über einen Generalimporteur, der unter<br />
sich viele Händler hat („Eigenhändler“ = Verkaufsorganisation z.B.<br />
Audi Wiesinger), die alle im eigenen Namen auf eigene Rechnung<br />
verkaufen (auf der Rechnung steht: „VW Wiesinger“ drauf – an den der<br />
Kunde auch bezahlt)<br />
• Großhändler – verkaufen an andere Betriebe<br />
o Metro<br />
• Einzelhändler – verkaufen an Konsumenten (Letztverbraucher)<br />
o Bäckerei Bauer, Billa, Delka<br />
Eberhart 16 bw2.marketing.je.doc
FÜR die Beurteilung ist relevant was ZWISCHEN ERZEUGER UND<br />
ENDABNEHMER passiert:<br />
Bsp.: Erzeuger „YOKOO“ aus Taiwan (Mode)<br />
Großhändler „Lamodelle“ aus Italien<br />
Filiale Mistelbach (50 Filialen)<br />
Beispiel: direkter und indirekter Absatz<br />
Schöps Österreich<br />
Sabine<br />
Der Betrieb „Manner“ verwendet (um den Umsatz zu steigern) verschiedene Absatzwege:<br />
Mannerschnitten<br />
Fabrik in Wolkersdorf und Wien<br />
Billa (Einzelhandel) Metro (Großhandel)<br />
direkt:<br />
eigener „Ab Hofverkauf“<br />
im Geschäft in der Fabrik<br />
(z.B. Wolkersdorf Bruch) Kleines Kaufhaus in Paasdorf<br />
Josef Eberhart<br />
Vorteil: „Manner“ kann so viele Kunden erreichen<br />
Nachteil: muss sich im Preis nach dem Handel richten, und Spanne hergeben an Händler<br />
Franchising<br />
Franchisenehmer ist Eigentümer seines Unternehmens:<br />
Bei einem Filialsystem ist der Filialleiter nur Angestellter und nicht Eigentümer.<br />
Beispiel: McDonalds, Foto Quelle, Palmers, OMV Tankstellenbereich, Skribo,<br />
Unser Lagerhaus<br />
Franchising =/= Filialsystem<br />
• Selbstständiger Unternehmer angestellter Filialleiter<br />
• etwas unabhängiger besseres Durchgriffsrecht von der Zentrale<br />
Eberhart 17 bw2.marketing.je.doc
Kommunikationspolitik<br />
Absatzwerbung und Öffentlichkeitsarbeit (Verkaufsförderung und persönlicher Verkauf nicht)<br />
ABSATZWERBUNG:<br />
Die Planung und Durchführung eine Werbestrategie bedarf vieler Abstimmungen:<br />
Beispiel: Hamburger McDonalds<br />
Werbeobjekt Werbepartner Subjekt Botschaft Mittel Träger<br />
Hamburger Menü Kino – Spot Schüler tolles Essen TV-Spot TV<br />
Zeitpunkt Budget<br />
Vor ZIB 5 Mio. €/a<br />
VERKAUFSFÖRDERUNG:<br />
Hat die Aufgabe den Verkauf durch besondere Maßnahmen zu unterstützen in den Bereichen:<br />
• Eigener Außendienst (Verkaufsförderung) z.B. Wettbewerbe<br />
• Für den Handel (Merchandising) z.B. Displaymaterial, Händlerschulung, Regalpflege<br />
• Für den Verbraucher (Consumerpromotion) z.B. Gewinnspiele, Proben<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT (Public Relations)<br />
Allgemeine Funktion:<br />
• Erhöhung des Bekanntheitsgrades<br />
• Positives Image erzeugen<br />
• Schaffung von Vertrauen und Akzeptanz<br />
Es werden die Beziehungen (Meinungen) zur allgemeinen Öffentlichkeit ausgebaut.<br />
Nicht Werbung für ein Produkt, sondern für das Vertrauen in das ganze Unternehmen<br />
• Pressekonferenzen<br />
• Bezahlte Anzeigen in der Zeitung<br />
• Geschäftsberichte<br />
• „Tag der offenen Tür“<br />
• Spenden und Förderungen von Kultur...<br />
PERSÖNLICHER VERKAUF<br />
Direktes Gespräch mit dem Abnehmer<br />
Besonders wichtig für Güter die erklärungsbedürftig sind<br />
z.B. Investitionsgüter, Kameras, Sportartikel wie z.B. Trainingsmaschine<br />
Eberhart 18 bw2.marketing.je.doc