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KIMA Insight - Universität Kaiserslautern

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<strong>KIMA</strong> <strong>Insight</strong><br />

Fünf Jahre Kolloquium Nutz- und Schienenfahrzeugtechnik<br />

Commercial Vehicle Technology Symposium 2014<br />

Landestechnologieschwerpunkt Zentrum für Nutzfahrzeugtechnologie (ZNT)<br />

© <strong>KIMA</strong> 2013 Ausgabe 4 www.uni-kl.de/kima


Inhalt<br />

Editorial, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Schindler Seite 03<br />

PROZESSENTWICKLUNG<br />

Modellbasierter Entwicklungsprozess cybertronischer Produkte und Produktionssysteme (mecPro 2 )<br />

Dipl.-Ing. Marcel Cadet<br />

Seite 03<br />

NUTZ- UND SCHIENENFAHRZEUGTECHNIK<br />

Investigation on the effect of a seat belt vibration and transmissibility<br />

M. Sc. Xiaojing Zhao<br />

Seite 04<br />

Untersuchung des Übertragungsverhaltens aktueller Nutzfahrzeugsitze<br />

M. Sc. Ashwin Walawalkar, Dipl.-Ing. Stephan Rauber<br />

Seite 04<br />

Prüfung hydraulischer Dämpfer von Straßenbahnen<br />

Dipl.-Ing. Tobias Bettinger<br />

Seite 05<br />

Prüfstand zur Untersuchung hydraulischer Antriebskonzepte<br />

Dipl.-Ing. Christian Scholler, Dipl.-Ing. Florian Schneider<br />

Seite 05<br />

Bestimmung des Messfehlers von Prescale Druckmessfolien<br />

Dipl.-Ing. Florian Dörner<br />

Seite 06<br />

Assistenzsysteme in Nutzfahrzeugen<br />

Dipl.-Ing. (FH) Nureddin Bennett<br />

Seite 06<br />

PRODUKTENTWICKLUNG<br />

Neuentwickeltes Regalbediengerät erweckt große Aufmerksamkeit<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jörg Eder, Dipl.-Ing. Michael Weber<br />

Seite 07<br />

MEDIZINTECHNIK<br />

Geometrische Modellierung kardiovaskulärer Implantate für die numerische Simulation<br />

Dipl.-Ing. Karsten Hilbert<br />

Seite 07<br />

HOCHDRUCKWASSERSTRAHLTECHNIK<br />

Numerische Simulation von Hochdruckwasserstrahlen<br />

Dipl.-Ing. Karsten Hilbert<br />

Seite 08<br />

KOOPERATION<br />

Landestechnologieschwerpunkt „Zentrum für Nutzfahrzeugtechnnologie“<br />

Dr.-Ing. Nicole K. Stephan<br />

Seite 08<br />

LEHRE<br />

Fünf Jahre Kolloquium Nutz- und Schienenfahrzeugtechnik<br />

Nicole C. Jankowiak<br />

Seite 09<br />

Neues von der CVT Graduate School<br />

Dr.-Ing. Peter Kosack<br />

Seite 09<br />

NEUIGKEITEN AM <strong>KIMA</strong><br />

Neu am <strong>KIMA</strong> Seite 10<br />

Promotionen und Auszeichnungen Seite 10<br />

Seite 02


Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

nun ist es schon zu einer guten Tradition für uns<br />

geworden, zum Jahresende eine Broschüre über<br />

die Aktivitäten und das Umfeld des Lehrstuhls für<br />

Konstruktion im Maschinen- und Apparatebau<br />

der Technischen <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> –<br />

kurz <strong>KIMA</strong> – zusammenzustellen und Ihnen mit<br />

der Weihnachtspost zuzusenden. Mittlerweile<br />

sind wir bei Ausgabe Nr. 4.<br />

Auch in diesem Jahr wuchs unsere <strong>Universität</strong><br />

weiter, was die Zahl der Studierenden betrifft.<br />

Gegenüber meinem Dienstantritt hier vor neun<br />

Jahren hat sich diese um mehr als 50 % auf ca.<br />

14.000 Studenten erhöht. Unser Fachbereich<br />

Maschinenbau und Verfahrenstechnik betreut<br />

davon etwa ein Viertel. Auch der Drittmittelumsatz<br />

des Fachbereichs erreichte mit nunmehr<br />

13 Millionen Euro einen neuen Rekord.<br />

Trotz großer Anstrengung aller Beteiligten stößt<br />

die <strong>Universität</strong> aber so langsam an ihre Kapazitätsgrenzen.<br />

Es fehlen größere Hörsäle, Büros<br />

und vor allem Labore. Gerade das Zentrum für<br />

Nutzfahrzeugtechnologie ZNT, in dem viele Projekte<br />

mit und an großen Fahrzeugen durchgeführt<br />

werden, hat kaum Möglichkeiten, diese abzustellen.<br />

Bemühungen der <strong>Universität</strong>sleitung<br />

das seit Jahren brach liegende Gelände des<br />

ehemaligen Nähmaschinenherstellers Pfaff zur<br />

Erweiterung des Uniareals zu nutzen, stagnieren<br />

seit Monaten, obwohl der politische Wille dazu<br />

von allen Seiten bekundet wird.<br />

Erfreulich für den Standort ist die Zusage des<br />

Landes Rheinland-Pfalz das ZNT für drei weitere<br />

Jahre mit einem ansehnlichen Geldbetrag als<br />

Landesforschungsschwerpunkt zu unterstützen.<br />

Schon in diesem Jahr konnte durch die Förderung<br />

eine Reihe von Forschungsprojekten initiiert<br />

werden. Die Sichtbarkeit und Geschlossenheit<br />

der Mitglieder des ZNT, das nach wie vor ein virtuelles<br />

Institut ohne eigenes Gebäude ist, konnte<br />

bereits durch eine von der Carl-Zeiss-Stiftung<br />

bewilligte Finanzierung von vier Post-Doktorandenstellen<br />

deutlich verbessert werden.<br />

Von dieser Entwicklung profitiert auch das <strong>KIMA</strong><br />

stark, da wir im Verbund mit den anderen am<br />

ZNT beteiligten Lehrstühlen und Instituten immer<br />

enger abgestimmt Projekte planen und durchführen<br />

können. Im letzten Monat erst wurde ein von<br />

vier ZNT-Mitgliedern beantragtes Großprojekt<br />

zur Entwicklung cybertronischer Produkte, an<br />

dem auch namhafte deutsche Industrieunternehmen<br />

beteiligt sind, vom BMBF bewilligt.<br />

Auch die anderen Forschungsschwerpunkte des<br />

<strong>KIMA</strong> entwickeln sich stetig weiter. Mittlerweile<br />

konnte z.B. im Bereich der Medizin- und der<br />

Hochdruckwasserstrahltechnik umfangreiches<br />

EDITORIAL<br />

Know-how nicht nur in der Anwendungsforschung<br />

sondern auch bei den Grundlagen aufgebaut<br />

werden. Auch im Bereich der Rad/Schiene-<br />

Technik sind wir weiter aktiv.<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser, freuen Sie sich<br />

auf die Lektüre eines kurzweiligen Heftchens. Ich<br />

wünsche Ihnen ein frohes und erholsames Weihnachtsfest<br />

und ein gesundes und erfolgreiches<br />

neues Jahr 2014, indem ich hoffentlich viele von<br />

Ihnen bei einer der zahlreichen Gelegenheiten<br />

wieder sehe. Schon im März freue ich mich, Sie<br />

zu unserem 3. internationalen CVT-Symposium<br />

in <strong>Kaiserslautern</strong> willkommen zu heißen.<br />

Ihr<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing.<br />

Christian Schindler<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-3221<br />

Email: schindler@mv.uni-kl.de<br />

PROZESSENTWICKLUNG<br />

Modellbasierter Entwicklungsprozess cybertronischer Produkte und Produktionssysteme (mecPro²)<br />

Die zunehmende Funktionsvielfalt und die damit<br />

verbundenen steigenden Anforderungen, z.B.<br />

hinsichtlich Kommunikationsfähigkeit, erfordern<br />

sowohl in der Fahrzeugindustrie als auch in anderen<br />

Industriezweigen häufig den Einsatz von<br />

cybertronischen, also miteinander kommunizierenden<br />

mechatronischen Systemen. Wichtige<br />

Kennzeichen solcher Produkte sind der hoher<br />

Automatisierungsgrad sowie das teil- bzw. vollautonome<br />

Handeln. Auf Grund des hohen Anteils<br />

an Software und Elektronik-Komponenten<br />

reichen die Entwicklungsmethoden aus der<br />

Mechanik oder Mechatronik für cybertronische<br />

Systeme nicht mehr aus. Bislang existiert für die<br />

Entwicklung cybertronischer Produkte jedoch<br />

noch kein einheitliches Vorgehensmodell, das<br />

eine interdisziplinäre<br />

Entwicklung zwischen<br />

den verschiedenen<br />

beteiligten Domänen<br />

unterstützt. Dadurch<br />

kommt es häufig zu<br />

überlappenden Modellierungen<br />

und<br />

Medienbrüchen. Des<br />

Weiteren ist für die<br />

Entwicklung solcher<br />

Systeme ein integrativer<br />

Entwicklungsprozess, der sowohl das<br />

Produkt als auch das dafür erforderliche Produktionssystem<br />

umfasst, notwendig. Aus diesem<br />

Grunde erarbeitet der Lehrstuhl <strong>KIMA</strong> zusammen<br />

mit dem Lehrstuhl für Virtuelle Produktentwicklung<br />

und dem Lehrstuhl für Fertigungstechnik der<br />

TU <strong>Kaiserslautern</strong> sowie dem Fachgebiet Kraftfahrzeuge<br />

des Instituts für Land- und Seeverkehr<br />

der TU Berlin und mehreren Industrieunternehmen<br />

im Rahmen des vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung geförderten Projektes<br />

mecPro² eine Vorgehensweise für die Entwicklung<br />

cybertronischer Produkte CTP und Produktionssysteme<br />

CTPS (zusammengefasst unter<br />

dem Begriff cybertronische Systeme (CTS)).<br />

Das erforderliche modellbasierte, interdisziplinäre<br />

und integrierte Vorgehen soll aufbauend auf<br />

dem V-Modell der VDI-Richtlinie 2206 zur Entwicklung<br />

mechatronischer Systeme unter Zuhilfenahme<br />

der Methoden des Model-Based Systems-Engineering<br />

beschrieben werden. Dazu<br />

werden die spezifischen Anforderungen an CTS<br />

anhand verschiedener Anwendungsbeispiele<br />

analysiert und ein digitales Prozess- und Produktmodell<br />

erarbeitet, welches mit Hilfe von Anwendungsfällen<br />

aus der Industrie verifiziert wird.<br />

Weiterhin sollen die erarbeiteten Erkenntnisse<br />

in bestehende IT-Lösungen, wie zum Beispiel<br />

Produktlebenszyklus-Management-Software<br />

(PLM), integriert werden. Ziel des Projektes ist<br />

eine Effizienzsteigerung im Entwicklungsprozess<br />

durch eine interdisziplinäre und integrierte Vorgehensweise<br />

und den Einsatz des Model-Based<br />

Systems-Engineering, sowie eine Umsetzung<br />

der Erkenntnisse in Software-Demonstratoren.<br />

Dipl.-Ing. Marcel Cadet<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-5541<br />

Email: cadet@mv.uni-kl.de<br />

Seite 03


NUTZ- UND SCHIENENFAHRZEUGTECHNIK<br />

Investigation on the effect of a seat belt vibration and transmissibility<br />

The drivers of earth moving machines are exposed<br />

to high leveles of whole-body vibrations<br />

(WBV). The levels exposure to the WBV can<br />

cause adverse instantaneous effects, such as<br />

the loss of balance and riding discomfort; the<br />

long-term exposure to the WBV can cause chronic<br />

health problems, such as the musculoskeletal<br />

disorder (MSD) and the low back pain (LBP).<br />

As a main direct interaction part between driver<br />

and vehicle, the seat plays a significant role in<br />

reducing the WBV transmitted to the driver. The<br />

seat belt is recommended to be used during the<br />

daily operation of the earth moving machines.<br />

Today the automatic lap belt is widely used.<br />

Meanwhile, the usage of the full seat harness<br />

(e.g., the four-point seat harness with lap belt<br />

and shoulder harness) which provides better<br />

protection against injuries in case of an accident<br />

M. Sc. Xiaojing Zhao<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-5410<br />

Email: zhao@mv.uni-kl.de<br />

is also recommended. The main purpose of the<br />

seat belt wearing is to reduce the risk of being<br />

injured in case of an accident and to insure the<br />

operation safety. There is little knowledge about<br />

the effect of a seat belt on the seat vibration and<br />

transmissibility.<br />

In the study by <strong>KIMA</strong> and VOLVO CE accelerations<br />

were measured on the seat cushion and<br />

the seat base of a middle size wheel loader<br />

during pure driving on different unpaved roads<br />

and during the V-cycle in the cases of the driver<br />

wearing no seat belt during as well as the driver<br />

wearing a lap belt and a four-point seat harness.<br />

The vibration dose value (VDV) of the frequency<br />

weighted accelerations on the seat cushion, the<br />

root-mean-square (RMS) value of the accelerations<br />

on the seat cushion in each 1/3 octave<br />

band, the seat effective amplitude transmissibility<br />

(SEAT) and the seat transmissibility based on<br />

the cross spectral density (CSD) method, were<br />

analyzed to investigate the effect of lap belt and<br />

four-point seat harness on the seat vibration and<br />

transmissibility. It is concluded that the lap belt<br />

leads to a decrease of the vibrations of the seat<br />

cushion and the seat transmissibility by preventing<br />

the driver from leaving and impacting the<br />

seat. Compared to the lap belt, the four-point<br />

seat harness leads to an increase of the vibrations<br />

of the seat cushion and the seat transmissibility,<br />

especially in the scenarios with high level<br />

vibrations. This is because the four-point seat<br />

harness restricts the driver’s movement and<br />

results in less vibration attenuation caused by<br />

the driver movement. According to the feedback<br />

from the driver, the four-point seat harness has a<br />

negative effect on the comfort and especially results<br />

in the increase of stress on the shoulders.<br />

Untersuchung des Übertragungsverhaltens aktueller Nutzfahrzeugsitze<br />

Im Rahmen des InnoProm Projektes zur „Entwicklung<br />

eines integralen Schwingungsschutzsystems<br />

für Fahrer von Land- und Baumaschinen“,<br />

gefördert durch die EU, das Land<br />

Rheinland-Pfalz und die Firmen John Deere<br />

und Comlet wird an einer ganzheitlichen,<br />

schwingungstechnischen Fahrzeugoptimierung<br />

geforscht. Die Fahrer von Land- und Baumaschinen<br />

sind, insbesondere beim Einsatz im<br />

Gelände, starken mechanischen Ganzkörperschwingen<br />

ausgesetzt. Dies birgt zum einen<br />

gesundheitliche Risiken, zum anderen wirkt es<br />

sich negativ auf die Fahrsicherheit und Produktivität<br />

aus. Dem Fahrersitz kommt als direkter<br />

Kontaktstelle zwischen Fahrer und Fahrzeug<br />

M.Sc. Ashwin Walawalkar<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-3219<br />

Email: walawalkar@mv.uni-kl.de<br />

Dipl.-Ing. Stephan Rauber<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-4207<br />

Email: stephan.rauber@mv.uni-kl.de<br />

eine besondere Bedeutung zu. In vielen Landund<br />

Baumaschinen ist der gefederte Fahrersitz<br />

nach wie vor das einzig verwendete System<br />

zur effektiven Schwingungsreduzierung. Weitere<br />

Verbesserungen bezüglich Komfort und<br />

Gesundheitsschutz lassen sich durch Kabinen-<br />

und Achsfederungssysteme erzielen. Um<br />

einen bestmöglichen Schwingungsschutz für<br />

den Fahrer zu realisieren, müssen die einzelnen<br />

Systeme analysiert und aufeinander abgestimmt<br />

werden.<br />

Zur Untersuchung und Optimierung der Federung<br />

von Nutzfahrzeugkabinen und Sitzen<br />

wurde am <strong>KIMA</strong> ein 3-axialer Schwingtisch entwickelt.<br />

Dieser ermöglicht es, die Bewegung<br />

eines Fahrzeuges in der vertikalen Fahrzeuglängs-<br />

(Zucken-Tauchen-Nicken) oder -querebene<br />

(Schieben-Tauchen-Wanken) zu simulieren.<br />

Darüber hinaus kann der Schwingtisch<br />

auch für Betriebsfestigkeitsuntersuchungen an<br />

einer Vielzahl von Fahrzeugkomponenten verwendet<br />

werden. Fahrersitze unterschiedlicher<br />

Hersteller lassen sich mittels Adapterplatten<br />

auf dem Schwingtisch montieren. Es können<br />

sowohl periodische als auch stochastische Anregungssignale<br />

aufgeprägt werden. Darüber<br />

hinaus ermöglicht der Einsatz der Remote Parameter<br />

Control (RPC) Software des Herstellers<br />

MTS selbst generierte oder gemessene Beschleunigungs-,<br />

Kraft- oder Wegsignale exakt<br />

zu reproduzieren. Umfangreiche Feldmessungen<br />

an Land- und Baumaschinen erlauben die<br />

Untersuchung des Übertragungsverhaltens von<br />

Fahrersitzen in typischen Betriebssituationen.<br />

Dabei muss beachtet werden, dass in der Realität<br />

immer ein gekoppeltes Schwingungssystem<br />

bestehend aus Sitz und Fahrer vorliegt. Zur<br />

Simulation der biodynamischen Eigenschaften<br />

des Menschen in vertikaler Richtung wird der<br />

Schwingungsdummy MOSIME 5 verwendet.<br />

Dieser wurde von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz<br />

und Arbeitsmedizin (BAuA) entwickelt.<br />

Mittels modernster Messtechnik werden die auftretenden<br />

Beschleunigungen in der Kontaktstelle<br />

Sitz/Schwingungsdummy sowie an weiteren<br />

Stellen erfasst. Hierdurch können Aussagen bezüglich<br />

des Übertragungsverhaltens des Sitzes,<br />

des Fahrkomforts und der Schwingungsbelastung<br />

des Fahrers getroffen werden.<br />

Seite 04


NUTZ- UND SCHIENENFAHRZEUGTECHNIK<br />

Prüfung hydraulischer Dämpfer von Straßenbahnen<br />

In den letzten 20 Jahren haben sich im ÖPNV<br />

Niederflurstraßenbahnen etabliert und machen<br />

heute den Großteil der beschafften Fahrzeuge<br />

aus. Ein niedriger Einstieg und Wagenboden<br />

schränkt den verfügbaren Bauraum für Fahrwerke<br />

und andere Aggregate unter dem Fahrzeug<br />

sehr stark ein. Dennoch steigen die Anforderungen<br />

z.B. bezüglich des Fahrkomforts.<br />

Je nach Fahrzeugtyp ist die Neigung zu dynamischen<br />

Relativbewegungen zwischen einzelnen<br />

Wagen mehr oder minder stark ausgeprägt. Vor<br />

allem Multigelenkfahrzeuge mit Radsatzfahrwerken<br />

neigen, aufgrund des Wellenlaufes der<br />

Radsätze, zu teilweise starken Schlingerbewegungen<br />

bei der Fahrt auf geradem Gleis. Durch<br />

die bei diesem Fahrzeugtyp üblichen großen Abstände<br />

zwischen Fahrwerkmitte und Kopfende<br />

resultieren daraus gerade für den Fahrer hohe<br />

Querbeschleunigungen, welche sich negativ<br />

auf die Fahrkomfortgüte auswirken. Aus diesem<br />

Grund besitzen Fahrzeuge neuer Generation,<br />

bereits ab Werk, Dämpfer zwischen den einzelnen<br />

Wagenteilen, um deren Relativbewegung<br />

zu minimieren. Ältere Fahrzeuge dieses Typs<br />

wurden hingegen von den Betreibern sukzessive<br />

mit entsprechenden Dämpfern nachgerüstet.<br />

Komponenten des Dämpferprüfstandes<br />

Da die Dämpfung auf gerader Strecke erwünscht,<br />

in den teils engen Bögen des Straßenbahnnetzes<br />

aber unvorteilhaft ist, sind die<br />

verbauten Dämpfer mit einem 2/2-Wege-Ventil<br />

versehen, um deren Dämpfung bei der Fahrt<br />

durch enge Bögen abschalten zu können.<br />

Um die Kennlinie für möglichst viele unterschiedliche<br />

Dämpfer überprüfen zu können, wurde am<br />

<strong>KIMA</strong> ein modularer Prüfstandsaufbau entwickelt.<br />

Dabei wird der Dämpfer gemäß Prüfvorschrift<br />

in Einbaulage eingespannt und mittels<br />

der verfügbaren Hydropulsanlage belastet. Der<br />

Prüfaufbau, siehe Abbildung, besteht aus einem<br />

hydraulischen, geregelten Längsprüfzylinder (1),<br />

welcher über ein Gelenk (2) zusammen mit der<br />

Kraftmessdose (3) mit dem Hydraulikdämpfer<br />

(4) verbunden ist. Der Zylinder hat einen maximalen<br />

Hub von ± 50 mm und leistet eine Maximalkraft<br />

von 63 kN. Das Kugelgelenk (5) soll<br />

Abweichungen von der axialen Soll-Lage ausgleichen.<br />

In axialer Richtung wird der Aufbau<br />

durch eine Linearführung (6) geführt.<br />

Dipl.-Ing. Tobias Bettinger<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-3228<br />

Email: bettinger@mv.uni-kl.de<br />

Prüfstand zur Untersuchung hydraulischer Antriebskonzepte<br />

In der Entwicklung von mobilen Arbeitsmaschinen<br />

gewinnen Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz<br />

immer mehr an Bedeutung. Steigende<br />

Energiepreise sowie gesetzliche Vorgaben<br />

zur Minderung von Schadstoffemissionen sorgen<br />

in der Branche der mobilen Arbeitsmaschinen<br />

für ein großes Interesse an neuen technischen<br />

Innovationen, welche die Energie- und<br />

Ressourceneffizienz der entwickelten Produkte<br />

verbessern.<br />

Aus diesem Grund befasst sich das Verbundprojekt<br />

„ERMA – Energie- und ressourceneffiziente<br />

mobile Arbeitsmaschinen“ mit der Untersuchung<br />

effizienter Konzepte und Antriebslösungen, sowie<br />

neuen methodischen Ansätzen zur Bewertung<br />

der Energie- und Ressourceneffizienz.<br />

Bei mobilen Arbeitsmaschinen werden Antriebe<br />

für die Arbeits- und Fahrfunktionen aufgrund der<br />

guten dynamischen Eigenschaften, flexiblen<br />

Einbaumöglichkeiten und der hohen Energiedichte<br />

meist durch hydraulische Systeme realisiert.<br />

Zur Untersuchung dieser Systeme wurde<br />

am <strong>KIMA</strong> im Rahmen des ERMA-Projekts ein<br />

Prüfstand entwickelt, der ein für die Arbeitshydraulik<br />

von Baumaschinen typisches Load-Sensing<br />

System für einen Verbraucher abbildet.<br />

Durch eine aufgelöste Bauweise und die Verwendung<br />

elektrohydraulischer Proportionalventile<br />

können auf dem Prüfstand verschiedene<br />

Steuerungskonzepte wie zum Beispiel eine unabhängige<br />

Ansteuerung von Zu- und Abflussblende<br />

umgesetzt werden.<br />

Hydraulikprüfstand mit 1: Steuereinheit und Umrichter;<br />

2: Hydraulik; 3: Belastungseinheit<br />

Zur definierten Belastung des Systems wurde<br />

eine Belastungseinheit entwickelt, welche sowohl<br />

positive als auch negative Lasten generieren<br />

kann und somit den Betrieb des Prüfstands<br />

innerhalb eines kompletten 4-Quadranten-Betriebs<br />

ermöglicht.<br />

Unterstützt durch die Sensorik können die Systemeigenschaften<br />

der unterschiedlichen Konfigurationen<br />

und Steuerungskonzepte untersucht<br />

und miteinander verglichen werden. Dabei ist<br />

die Hauptaufgabe ein Vergleich der Energieeffizienz<br />

verschiedener hydraulischer Grundkonzepte<br />

innerhalb eines Einverbrauchersystems.<br />

Zudem ist der Prüfstand erweiterbar gestaltet,<br />

sodass in naher Zukunft auch komplexere hydraulische<br />

Strukturen wie Mehrverbraucher- oder<br />

Mehrpumpensysteme abgebildet und untersucht<br />

werden können.<br />

Belastungseinheit<br />

Dipl.-Ing. Christian Scholler<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-3731<br />

Email: scholler@mv.uni-kl.de<br />

Dipl.-Ing. Florian Schneider<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-3732<br />

Email: schneider@mv.uni-kl.de<br />

Seite 05


NUTZ- UND SCHIENENFAHRZEUGTECHNIK<br />

Bestimmung des Messfehlers von Prescale Druckmessfolien<br />

Am <strong>KIMA</strong> wird zur Validierung von Rad-Schiene-<br />

Kontaktsimulationen mittels der Finite-Element-<br />

Methode seit mehreren Jahren die Prescale<br />

Druckmessfolie der Firma Fujifilm mit zugehöriger<br />

Auswertesoftware erfolgreich eingesetzt.<br />

Die Messgenauigkeit der Kontaktflächendimensionen<br />

beträgt nach Angaben des Herstellers<br />

ca. 0,1 mm. Zur Überprüfung dieser Angabe im<br />

Falle des Rad-Schiene-Kontakts wurden zusätzliche<br />

experimentelle und numerische Untersuchungen<br />

durchgeführt.<br />

Ziel der Untersuchungen war es, den Kontakt<br />

analytisch exakt berechenbarer Körper experimentell<br />

mittels Prescale Druckmessfolien zu<br />

messen, den Kontakt mit eingelegter Folie mit<br />

der Finite-Element-Methode zu simulieren und<br />

beide Ergebnisse mit den analytisch berechneten<br />

Ergebnissen zu vergleichen. Die Kontaktparameter<br />

sollten dabei im Wesentlichen denen<br />

des Rad-Schiene-Kontakts entsprechen. Hierzu<br />

wurden zwei Prüfkörper aus hochfestem Stahl<br />

mit hoher Oberflächengüte hergestellt. Als Prüfkörpergeometrien<br />

wurden zum einen ein Kugel-<br />

Dipl.-Ing. Florian Dörner<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-3728<br />

Email: f.doerner@mv.uni-kl.de<br />

Messung der Kontaktfläche im Rad-Schiene-Kontakt mit Prescale<br />

Druckmessfolie.<br />

ausschnitt mit Radius 460 mm und zum anderen<br />

ein Zylinder mit ebener Stirnfläche als Kontaktfläche<br />

ausgewählt.<br />

In den Versuchen wurden die drei einlagigen<br />

Prescale-Folientypen MS (Medium Scale, ca.<br />

10-50 MPa), HS (High Scale, 50-100 MPa) und<br />

HHS (Super High Scale, 100-300 MPa) verwendet.<br />

Die einlagigen Folien bestehen im Wesentlichen<br />

aus einer 0,125 mm dicken PET-Folie,<br />

einer dünnen Schicht aus Farbkügelchen und<br />

einer Entwicklerschicht. In den experimentellen<br />

Untersuchungen wurden beide Prüfkörper in<br />

mehreren Serien mit Prüfkräften von 25 kN, 50<br />

kN, 75 kN und 100 kN mit dazwischenliegenden<br />

Prescale-Druckmessfolien zusammengedrückt.<br />

Alle Prescale-Druckmessfolien zeigten sehr geringe<br />

Standardabweichungen im Bereich von<br />

0,01 bis 0,20 mit jedoch teilweise deutlichen Abweichungen<br />

zu den exakten, analytisch berech-<br />

Mit verschiedenen Prescale-Druckmessfolientypen gemessene<br />

Kontaktflächenradien bei unterschiedlichen Prüfkräften.<br />

neten Werten. Die gemessen Abweichungen der<br />

einzelnen Folientypen betragen dabei: Medium<br />

Scale 32-46 %, High Scale 22-29 % und Super<br />

High Scale 11-13 %.<br />

In den numerischen Untersuchungen wurde die<br />

Druckmessfolie als homogene PET-Folie mit<br />

linear-elastischem Materialmodell angenommen.<br />

Die Simulationsergebnisse zeigen eine<br />

grundsätzlich gute Übereinstimmung mit den<br />

experimentellen Ergebnissen, bieten jedoch<br />

noch Raum für weitere Verbesserungen. Ziel<br />

der weiteren Untersuchungen ist es, das in den<br />

Finite-Element-Simulationen verwendete PET-<br />

Materialmodell an experimentelle Messergebnisse<br />

genauer anzupassen, um so den Einsatz<br />

von Prescale-Druckmessfolien möglichst exakt<br />

modellieren zu können. Hierdurch werden sich<br />

in Zukunft die Messungenauigkeiten der Druckmessfolie<br />

auf ein Minimum begrenzen lassen.<br />

Assistenzsysteme in Nutzfahrzeugen<br />

Während sich Fahrerassistenzsysteme in der<br />

KFZ-Industrie längst durchgesetzt haben, sind<br />

sie im Bereich der mobilen Arbeitsmaschinen<br />

noch kaum zu finden.<br />

Das Projekt AsMobaG (Modularer Aufbau eines<br />

Assistenzsystems zur Stabilisierung eines<br />

Mobilbaggers im Grabbetrieb) hat zum Ziel,<br />

ein System für Mobile Arbeitsmaschinen mit<br />

beweglichem Arbeitsausleger zu entwickeln,<br />

dass permanent die Dynamik des Fahrzeugs<br />

überwacht und gefährliche, sicherheitskritische<br />

Eingaben durch den Fahrer unterbindet.<br />

Der Ansatz des Projektes liegt in der Übertragung<br />

und Anwendung von wissenschaftlichen<br />

Ergebnissen aus den Bereichen der Robotik,<br />

insbesondere der Mobilrobotik, auf das Gebiet<br />

der Mobilen Arbeitsmaschinen.<br />

Das Projekt befasst sich mit der statischen und<br />

der dynamischen Standfestigkeit und deren<br />

Abschätzung in Echtzeit in einem mechatronischen,<br />

modellbasierten Ansatz. Daneben sind<br />

weitere Themenbereiche, wie z.B. die Lasterfassung,<br />

die Parameteridentifikation und auch<br />

insbesondere die Mensch-Maschine-Interaktion<br />

relevant.<br />

Durchgeführt wird das Projekt am Beispiel eines<br />

Mobilbaggers der Firma VOLVO CE, der als Arbeitseinrichtung<br />

einen Grabarm mit vier beziehungsweise<br />

fünf Freiheitsgraden aufweist.<br />

Die Forschungsarbeit wird gefördert durch<br />

EFRE, den europäischen Fonds für regionale<br />

Entwicklung, die Firma Volvo Construction<br />

Equipment sowie das Land Rheinland-Pfalz.<br />

Dipl-Ing. (FH)<br />

Nurredin Bennett<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-3729<br />

Email: bennett@mv.uni-kl.de<br />

Seite 06


PRODUKTENTWICKLUNG<br />

Neuentwickeltes Regalbediengerät erweckt große Aufmerksamkeit<br />

Im Rahmen eines durch die AIF geförderten ZIM-<br />

KOOP-Projektes entwickelte das Unternehmen<br />

Gebhardt Fördertechnik GmbH gemeinsam mit<br />

<strong>KIMA</strong> das Regalbediengerät „Cheetah“. Ziel des<br />

Projektes war es, eine vollständige Neuentwicklung<br />

durchzuführen.<br />

Kennzeichnend für ein Regalbediengerät sind<br />

die konkurrierenden Ziele Umschlagleistung,<br />

Anschaffungskosten, Betriebskosten, Verfügbarkeit<br />

und der Raumnutzungsgrad.<br />

auch bei den konkurrierenden Unternehmen<br />

sehr großes Interesse.<br />

Derzeit finden abschließende Untersuchungen<br />

bezüglich des dynamischen Verhaltens der<br />

Maststruktur beim Industriepartner statt. Dabei<br />

wird die gekoppelte Finite Elemente (FE) - und<br />

Mehrkörpersystem (MKS) - Simulation mit Messungen<br />

abgeglichen und abschließende Optimierungen<br />

bezüglich der Fahrdynamik und der<br />

Geräteberuhigungszeit durchgeführt. Um die<br />

flexiblen Eigenschaften des Mastes mit den orthotropen<br />

Profilen in der MKS abbilden zu können,<br />

wurde eine Reduktion nach Craig Bampton<br />

mit Ansys durchgeführt. Dabei konnte die Anzahl<br />

der Freiheitsgrade um 99,97 % reduziert<br />

werden. Die Verifizierung der Modellreduktion,<br />

anhand der für das Schwingungsverhalten relevanten<br />

Eigenmoden, zeigte Abweichungen<br />

unter einem Prozent. Im Rahmen der MKS-Simulation<br />

konnte dem Regalbediengerät ein sehr<br />

gutes dynamisches Verhalten, mit einer damit<br />

verbundenen geringen Schwingungsanfälligkeit,<br />

nachgewiesen werden.<br />

Dieser Zielkonflikt kann nur durch einen kostengünstigen<br />

Leichtbau überwunden werden, der<br />

bisher an den hohen Material- und Fertigungskosten<br />

für entsprechende Werkstoffe scheiterte.<br />

Bei der Umsetzung des „Cheetah“-Mastes werden<br />

Standard-Faserverbundwerkstoff-Profile<br />

zugekauft und mittels Blechen zu einem Tragwerk<br />

verklebt.<br />

Die Betriebsfestigkeit des vollkommen neuartigen<br />

Mastes wurde bereits im Jahr 2012 auf<br />

einem servo-hydraulischen Schwingungsprüfstand<br />

des <strong>KIMA</strong> nachgewiesen. Im Februar<br />

2013 wurde das Regalbediengerät auf der<br />

internationalen Fachmesse für Distribution, Materialfluss<br />

und Informationsfluss „LogiMAT“ in<br />

Stuttgart präsentiert. Die Bauweise des Regalbediengerätes<br />

und der Fachvortrag von Herrn<br />

Eder erregten sowohl bei den Besuchern als<br />

Messestand der Gebhardt Fördertechnik auf der LogiMAT 2013.<br />

In der Mitte das vom <strong>KIMA</strong> miterstellte Regalbediengerät.<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jörg Eder<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-5221<br />

Email: eder@mv.uni-kl.de<br />

Dipl.-Ing. Michael Weber<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-4012<br />

Email: michael.weber@mv.uni-kl.de<br />

MEDIZINTECHNIK<br />

Geometrische Modellierung kardiovaskulärer Implantate für die numerische Simulation<br />

Im Maschinenbau hat in den letzten Jahren das<br />

Verfahren der virtuellen Produktentwicklung in<br />

fast allen Phasen des Produktentstehungsprozesses<br />

Einzug gehalten. Standardmäßig werden<br />

Simulationstools wie die FEM oder CFD<br />

zum Produktdesign, zur Produktoptimierung,<br />

sowie zur Fertigungsprozesssimulation eingesetzt.<br />

Voraussetzung für den Einsatz der Simulationstechnologie<br />

ist das Vorliegen eines<br />

3D-CAD-Modells. Aufgrund der Tatsache, dass<br />

heute ein neues Produkt meist direkt in 3D-CAD<br />

konstruiert wird, steht in der Regel ein digitales<br />

Modell für alle nachgelagerten Simulationsprozesse<br />

zur Verfügung.<br />

Die Entwicklung neuer medizinischer Implantate<br />

für das Herz-Kreislaufsystem erfolgt im<br />

Gegensatz zum klassischen Maschinenbau<br />

heute noch immer primär auf experimenteller<br />

Basis. In der Regel liegt kein digitales Modell<br />

des Implantates vor. Darüber hinaus weisen die<br />

Implantate meist eine sehr komplexe räumliche<br />

Geometrie auf, was eine konventionelle Modellierung<br />

mit 3D-CAD erschwert bzw. oft unmöglich<br />

macht. Um dennoch Simulationstools auch<br />

für andere Produkte nutzen zu können, muss<br />

eine Überführung eines realen Prototyps in ein<br />

digitales Modell erfolgen. Hierfür bietet sich das<br />

so genannte Reverse Engineering an. Hierbei<br />

wird mittels einer taktilen, optischen oder röntgentomografischen<br />

Messeinrichtung zunächst<br />

ein digitales Abbild des realen Bauteils erzeugt.<br />

Das digitale Abbild besteht hierbei in der Regel<br />

nur aus einer Punktewolke bzw. einem Polygonnetz<br />

der Bauteiloberfläche. Mittels geometrischer<br />

Modellierung wird nach der Digitalisierung<br />

aus dem Polygonnetz ein konventionelles<br />

3D-CAD-Modell generiert, welches anschließend<br />

für alle Simulationsanwendungen genutzt<br />

werden kann.<br />

In Kooperation mit einem namhaften Hersteller<br />

medizinischer Implantate und dem Marktführer<br />

multisensorischer Messgeräte beschäftigt<br />

sich der Lehrstuhl für Konstruktion im Maschinen-<br />

und Apparatebau in Vorbereitung eines<br />

Forschungsprojektes mit der Digitalisierung<br />

und geometrischen Modellierung kardiovaskulärer<br />

Implantate mit komplexer Geometrie. Ziel<br />

des Forschungsprojektes ist es, ein durchgängiges<br />

Verfahren zur Verfügung zu stellen mit<br />

dem, ausgehend von physischen Prototypen,<br />

geometrische Modelle von Implantaten mit<br />

komplexer Geometrie für die numerische Simulation<br />

erzeugt werden können. Im Rahmen<br />

einer Machbarkeitsstudie wurden bereits erste<br />

Versuche zur Nutzung der Röntgen- bzw.<br />

Computertomografie für die Überführung der<br />

Digitalisiertes Herzimplantat<br />

realen Implantatgeometrie in ein digitales Modell<br />

durchgeführt. Tomografiert wurde ein aus<br />

einem Drahtgeflecht hergestelltes Herzimplantat<br />

aus der Formgedächtnislegierung Nitinol,<br />

siehe Abbildung.<br />

Dipl.-Ing. Karsten Hilbert<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-2648<br />

Email: karsten.hilbert@mv.uni-kl.de<br />

Seite 07


HOCHDRUCKWASSERSTRAHLTECHNIK<br />

Numerische Simulation von Hochdruckwasserstrahlen<br />

Der Lehrstuhl <strong>KIMA</strong> beschäftigt sich im Bereich<br />

Hochdruckwasserstrahltechnik mit der experimentellen<br />

und numerischen Untersuchung von<br />

Hochdruckwasserstrahlen und deren Materialabtragsverhalten.<br />

Mit den am <strong>KIMA</strong> verfügbaren<br />

Hochdruckwasserstrahlanlagen können Drücke<br />

von bis zu 7000 bar realisiert werden, wodurch<br />

das Wasser innerhalb der Hochdruckdüse auf<br />

Geschwindigkeiten von über 1000 m/s beschleunigt<br />

wird. Zur Vertiefung der Untersuchungen<br />

des lokalen Oberflächen-Materialabtrags ist es<br />

wichtig mehr Kenntnisse über den Zustand des<br />

Strahlkörpers kurz vor dem Aufprall auf die Materialoberfläche<br />

zu erlangen. Zum Gegenstand<br />

der Untersuchungen gehören unter anderem<br />

Strömungsprozesse in der Hochdruckdüse und<br />

im freien Hochdruckwasserstrahl. Mit diesen<br />

Informationen können Rückschlüsse auf die im<br />

Strahl und auf der Materialoberfläche ablaufen-<br />

Dipl.-Ing. Karsten Hilbert<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-2648<br />

Email: karsten.hilbert@mv.uni-kl.de<br />

Experiment und Simulation<br />

den physikalischen Vorgänge gezogen werden.<br />

Aufgrund der hohen kinetischen Energie des<br />

Flüssigkeitsstrahls sowie seiner erosiven Wirkung<br />

und geringen Abmessungen können Experimente<br />

oft nicht alle nötigen Daten zur Untersuchung<br />

des Strahlkörpers liefern. Als Abhilfe<br />

werden am <strong>KIMA</strong> parallel zu experimentellen<br />

Untersuchungen numerische Strömungssimulationen<br />

von Flüssigkeitsstrahlen (englisch: computational<br />

fluid dynamics, CFD) durchgeführt.<br />

Mittels numerischer Simulationen können Effekte<br />

und Prozesse sichtbar gemacht und quantitativ<br />

erfasst werden, die mit einem Experiment<br />

nicht visualisierbar oder messbar sind. So kann<br />

zum Beispiel der Strömungszustand in einer<br />

Hochdruckdüse und seine Auswirkungen auf<br />

den weiteren Strahlzerfall simuliert werden. Zu<br />

diesem Zweck wurden am <strong>KIMA</strong> Untersuchungen<br />

von Möglichkeiten zur CFD-Simulation der<br />

Strahlausbreitung von Hochdruckwasserstrahlen<br />

durchgeführt.<br />

Dabei wurden zwei prinzipiell unterschiedliche<br />

Methoden zur Simulation von Mehrphasenströmungen<br />

untersucht und getestet. Die erste Methode<br />

heißt Volume-of-Fluid (VOF) und basiert<br />

auf dem Euler-Euler-Ansatz. Sie eignet sich zur<br />

Simulation von freien Oberflächen und separierten<br />

Mehrphasenströmungen. Bei der zweiten<br />

Methode handelt es sich um die sogenannte<br />

DPM-Methode (Discrete-Phase-Modelling). Diese<br />

eignet sich zur Simulation von Partikelströmen<br />

und Zerstäubungsprozessen und basiert<br />

auf dem Euler-Lagrange-Ansatz.<br />

In der Abbildung sind exemplarisch Simulationsbilder<br />

eines Strahlzerfalls im Vergleich zu einem<br />

am <strong>KIMA</strong> mittels Hochgeschwindigkeitsfotografie<br />

aufgenommenen Fotos eines Hochdruckwasserstrahls<br />

dargestellt.<br />

KOOPERATION<br />

Landestechnologieschwerpunkt „Zentrum für Nutzfahrzeugtechnologie“<br />

Auf Grund der relativ hohen Konzentration von<br />

Nutzfahrzeugherstellern in und um Rheinland-<br />

Pfalz wurde an der TU <strong>Kaiserslautern</strong> im Jahr<br />

2007 der Landestechnologieschwerpunkt „Zentrum<br />

für Nutzfahrzeugtechnologie“ (ZNT) eingerichtet.<br />

Dank des ZNT konnten die Forschungsaktivitäten<br />

der TU <strong>Kaiserslautern</strong> im Bereich<br />

kommerziell eingesetzter Fahrzeuge in den letzten<br />

Jahren erheblich verstärkt und kontinuierlich<br />

ausgebaut werden. Hauptziele des ZNT sind die<br />

weitere Erhöhung und die Sicherung der Kompetenzen<br />

im Bereich Nutzfahrzeugtechnologie<br />

am Standort <strong>Kaiserslautern</strong>.<br />

Zur Erfüllung dieser Ziele arbeiten die im ZNT<br />

integrierten, aus verschiedenen Fachdisziplinen<br />

entstammenden Lehrstühle und Arbeitsgruppen<br />

eng mit Unternehmen der Nutzfahrzeugindustrie<br />

sowie dem Commercial Vehicle<br />

Cluster Südwest (CVC) und den Kaiserslauterer<br />

Fraunhofer Instituten zusammen. Mit seinen<br />

mehr als 150 Mitarbeitern ist das ZNT eine der<br />

Dr.-Ing. Nicole K. Stephan<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-3041<br />

Email: stephan@mv.uni-kl.de<br />

tragenden Säulen der Commercial Vehicle Alliance<br />

<strong>Kaiserslautern</strong> (CVA) und eine wichtige<br />

Einrichtung in der Kaiserslauterer Forschungslandschaft.<br />

Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit reichen<br />

von Industriearbeitskreisen, Schulungen, Seminaren<br />

über unternehmensspezifischen Auftragsforschungen<br />

und Kooperationen bis hin<br />

zu Forschungsverbundprojekten mit mehreren<br />

Unternehmen.<br />

Das ZNT fungiert somit als zentraler Ansprechpartner<br />

für Unternehmen und wissenschaftliche<br />

Einrichtungen sowie als Initiator interdisziplinärer,<br />

praxisnaher Forschungsprojekte.<br />

Die Themenschwerpunkte der ZNT-Forschung<br />

können unter den Begriffen Energie- und<br />

CO 2 -Effizienz, System Mensch-Fahrzeug und<br />

Mehrwert-Dienstleistungen zusammengefasst<br />

werden. Um das Industrieinteresse zu wahren<br />

und die praktische Umsetzbarkeit der Forschungsergebnisse<br />

zu gewährleisten, arbeitet<br />

das ZNT bei allen Forschungsaktivitäten intensiv<br />

mit Unternehmen der Nutzfahrzeugbranche<br />

zusammen.<br />

Das zentrale Forschungsziel des ZNT lässt sich<br />

folgendermaßen formulieren: „Entwicklung und<br />

Produktion energie- und ressourceneffizienter<br />

Nutzfahrzeuge, die über ein zunehmendes Maß<br />

an Intelligenz verfügen und in einem vernetzten<br />

Umfeld betrieben werden“.<br />

Dieses Forschungsziel kann nur durch eine<br />

intensive, koordinierte Zusammenarbeit der<br />

verschiedensten Disziplinen erreicht werden.<br />

Um die interdisziplinäre Forschung zu stärken<br />

und die Organisation des wissenschaftlichen<br />

Betriebs zu optimieren, werden aktuell von der<br />

Carl-Zeiss-Stiftung vier Post-Doc-Stellen finanziert.<br />

Zu den Aufgaben der Post-Docs gehören<br />

neben der strukturellen Weiterentwicklung des<br />

ZNT, z.B. durch nutzfahrzeugspezifische Seminare<br />

und Workshops für die Industrie, Konferenzen<br />

sowie Lehr- und Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

auch die Beantragung und Leitung von<br />

Verbundprojekten.<br />

Sollten die genannten Themen auch für Ihr Unternehmen<br />

von Bedeutung sein und Sie Interesse<br />

an einer Kooperation mit dem ZNT haben,<br />

zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren!<br />

Seite 08


LEHRE<br />

Fünf Jahre Kolloquium Nutz- und Schienenfahrzeugtechnik<br />

Prof. Schindler bedankt sich bei Bahnvorstand Dr. Kefer für seinemn<br />

Fachvortrag<br />

Bereits zum fünften Mal fand im Sommersemester<br />

2013 das Kolloquium Nutz- und Schienenfahrzeugtechnik<br />

am <strong>KIMA</strong> statt. Die fünf<br />

Veranstaltungstermine waren sehr gut besucht.<br />

Besonders der Vortrag von Herrn Dr. Volker<br />

Kefer, Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn<br />

AG, der die Radsatzproblematik der ICE höchst<br />

kompetent erläuterte und einen guten Überblick<br />

über die Herausforderungen der DB AG für die<br />

nächsten Jahre gab, stieß auf reges Interesse.<br />

Ebenso spannend die Präsentation von Herrn<br />

Martin Offer von der Siemens AG zum Projekt<br />

ICx, der neuen InterCity-Familie für die Deutsche<br />

Bahn. Der Manager berichtete über die<br />

Komplexität des Projektes, die hohen Anforderungen<br />

an Ingenieure und Projektmanager<br />

sowie die Abläufe bei der Umsetzung in einem<br />

großen Team mit vielen großen und kleinen<br />

Projektpartnern.<br />

Die Nutzfahrzeugthemen waren wieder reizvoll<br />

und auch breit gefächert. So berichtete Dr. Andreas<br />

Diehl von RECARO Automotive Seating<br />

sehr anschaulich über die Meilensteine einer<br />

Nutzfahrzeug-Sitzplattformentwicklung.<br />

Beim Vortrag von Herrn Michael Erbach, Geschäftsführer<br />

der Firma ERO Weinbau, über<br />

Konstruktionsabläufe von Weinerntemaschinen<br />

am Beispiel des ERO-Juiceliners und die<br />

jahreszeitbestimmten Entwicklungsprozesse<br />

gerieten viele ins Staunen. Hier blüht im Verborgenen<br />

eine Branche, in der ganz besonderes<br />

Know-how nötig ist, das über allgemeine Standards<br />

weit hinaus geht.<br />

Wie spezifisch die Anforderungen an einen Ingenieur<br />

gerade im Bereich der Nutz- und Schienenfahrzeuge<br />

sein können, zeigte sich auch am<br />

Beitrag von Herrn Michael Sautner von der Firma<br />

Plasser und Theurer, dem Weltmarktführer<br />

für Bau- und Reparaturmaschinen an Gleisen<br />

und Oberleitungen.<br />

Seitens der Teilnehmer, zu denen außer den<br />

Studenten und Mitarbeitern der <strong>Universität</strong><br />

ebenso die Mitarbeiter der An-Institute zählten,<br />

als auch von den Industrievertretern selbst gab<br />

es durchweg positives Feedback.<br />

Daher freuen wir uns auch im Sommersemester<br />

2014 wieder ein Kolloquium Nutz- und Schienenfahrzeugtechnik,<br />

eine Veranstaltung des<br />

Zentrums für Nutzfahrzeugtechnologie (ZNT),<br />

anbieten zu können.<br />

Nicole C. Jankowiak<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-5220<br />

Email: jankowiak@mv.uni-kl.de<br />

GRADUATE SCHOOL<br />

Neues von der CVT Graduate School<br />

Die Graduate School Commercial Vehicle Technology<br />

ist eine gemeinsame Einrichtung der vier<br />

Fachbereiche Maschinenbau und Verfahrenstechnik,<br />

Elektro- und Informationstechnik, der<br />

Informatik und der Sozialwissenschaften, von<br />

denen die drei erstgenannten bereits im Zentrum<br />

für Nutzfahrzeugtechnologie (ZNT) zusammenarbeiten.<br />

Die Geschäftsstelle der Graduate School CVT<br />

ist in den Räumen des Lehrstuhls <strong>KIMA</strong> angesiedelt,<br />

dessen Leiter auch der School vorsteht.<br />

Zum Wintersemester 2013/14 startete der<br />

sechste Jahrgang mit 36 Studenten im Master-Studiengang<br />

„Commercial Vehicle Technology<br />

(Nutzfahrzeugtechnik)“, der von der<br />

Graduate School CVT an der TU <strong>Kaiserslautern</strong><br />

angeboten wird. Die vorgesehene<br />

Kapazität des Studiengangs beträgt 30 Studenten<br />

pro Jahrgang, ist also gut ausgebucht.<br />

Derzeit sind insgesamt ca. 120 Studenten aus<br />

19 Ländern eingeschrieben, davon der größte<br />

Teil mit etwa 80% aus Indien.<br />

Der Master-Studiengang CVT ist in seiner Konfiguration<br />

weltweit einzigartig. An keiner anderen<br />

Hochschule werden bislang Studieninhalte<br />

aus dem Bereich Nutzfahrzeugtechnik aus vier<br />

wissenschaftlichen Disziplinen zweisprachig<br />

(englisch und deutsch) aufbereitet und angeboten.<br />

Der Studiengang CVT ist sowohl interdisziplinär<br />

als auch international. Angesprochen werden<br />

Studierende mit Bachelor-Abschluss oder mit<br />

Master-Abschluss aus aller Welt in den oben<br />

erwähnten Ingenieursdisziplinen oder verwandten<br />

Gebieten. Der CVT-Studiengang ist auf die<br />

heutigen Anforderungen der Nutzfahrzeugindustrie<br />

ausgerichtet: Künftige internationale<br />

Mitarbeiter sollen interdisziplinär ausgebildet<br />

sein und das Fachwissen mehrsprachig beherrschen.<br />

Der Masterstudiengang erfreut sich wachsender<br />

Beliebtheit. Nachdem er auf der IAA<br />

Nutzfahrzeuge 2012 mit sehr guter Resonanz<br />

vorgestellt und zusätzlich auf Bildungsmessen<br />

beworben wurde, verdoppelte sich die Bewerberzahl<br />

von 2012 auf 2013 auf über 500. Dies<br />

ist ein weiterer Beleg für die Attraktivität.<br />

Begrüßung der Erstsemester<br />

Dr.-Ing. Peter Kosack<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-2842<br />

Email: kosack@rhrk.uni-kl.de<br />

Seite 09


SONSTIGE NEUIGKEITEN AM <strong>KIMA</strong><br />

NEU am <strong>KIMA</strong><br />

Seit Februar 2013 arbeitet Herr Schneider am <strong>KIMA</strong> in den Forschungsfeldern Mobilhydraulik<br />

und MKS-Simulation. Als Absolvent des Studiengangs Maschinenbau<br />

mit den Vertiefungsrichtungen Konstruktion und Fahrzeugtechnik beendete er sein<br />

Studium mit der Diplomarbeit über „Fahrdynamische Simulation von NFZ-Luftfedersystemen<br />

unter Verwendung des Functional Mock-Up Interface“.<br />

Herr Cadet arbeitet seit September an unserem Lehrstuhl und beschäftigt sich mit<br />

cybertronischen Produkten. Als Studienschwerpunkt hat Herr Cadet Maschinenbau<br />

mit angewandter Informatik studiert und sich in seiner Diplomarbeit mit der „Planung,<br />

Konzeptionierung und dynamischen Auslegung eines servohydraulischen,<br />

mehraxialen Schwingungsprüfstandes“ beschäftigt.<br />

Dipl.-Ing. Florian Schneider<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-3732<br />

Email: schneider@mv.uni-kl.de<br />

Dipl.-Ing. Marcel Cadet<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-5541<br />

Email: cadet@mv.uni-kl.de<br />

Mit einer Diplomarbeit im Bereich Mehrkörpersimulation zur „Umsetzung des Modell-Konfigurations-Baukastens<br />

und Evaluierung neuer Modellierungsmöglichkeiten<br />

in SIMPACK v9“ am <strong>KIMA</strong> beendete Herr Bettinger im August 2013 sein Studium<br />

und arbeitet seit September forschend auf dem Gebiet der Schienenfahrzeugtechnik<br />

mit Schwerpunkt Mehrkörpersimulation und Rad-/Schiene-Interaktion.<br />

„Erstellung hybrider FE-/MKS-Modelle von Regalbediengeräten zur Analyse des dynamischen<br />

Verhaltens“ war Titel der Diplomarbeit von Herrn Weber, die er am <strong>KIMA</strong><br />

verfasst hat. Im direkten Anschluss daran hat er als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

begonnen und unterstützt das Team in den Bereichen Leichtbau und Fördertechnik.<br />

Seine Schwerpunkte sind die Finite Elemente Analyse und Mehrkörpersimulation.<br />

Dipl.-Ing. Tobias Bettinger<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-3228<br />

Email: bettinger@mv.uni-kl.de<br />

Dipl.-Ing. Michael Weber<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-4012<br />

Email: michael.weber@mv.uni-kl.de<br />

PROMOTIONEN UND AUSZEICHNUNGEN<br />

Frau Dipl.-Ing. Nicole Katharina Stephan studierte an der TU <strong>Kaiserslautern</strong><br />

Maschinenbau mit den Vertiefungsrichtungen Konstruktions- und Werkstofftechnik.<br />

Seit Beendigung ihres Studiums ist sie am Lehrstuhl für Konstruktion<br />

als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt. Nach Abschluss ihrer<br />

Promotion mit dem Thema „Vorgehensmodell zur Unterstützung der interdisziplinären<br />

und föderierten Zusammenarbeit in der frühen Phase der Produktentstehung<br />

- am Beispiel der Nutzfahrzeugindustrie“ ist Frau Dr. Stephan nun als Post-Doc weiterhin<br />

am Lehrstuhl tätig.<br />

Herr M. Sc. Mohd Azmir Mohd Azhari kam 2009 von der International Islamic University<br />

Malaysia, Kuala Lumpur in Malaysia an den Lehrstuhl. Grund war sein Interesse<br />

für die Hochdruckwasserstrahltechnik, zu der am <strong>KIMA</strong> bereits seit vielen Jahren<br />

geforscht wird. In seiner Dissertation beschäftigt er sich mit Versuchen zum Oberflächenhärten<br />

von Metallen durch Reinwasserstrahlen. Dabei arbeitete er mit der<br />

Arbeitsgruppe Werkstoffprüfung unseres Fachbereichs unter der Leitung von Herrn<br />

Prof.-Dr.-Ing. Eberhard Kerscher zusammen.<br />

Dr.-Ing. Nicole K. Stephan<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-3041<br />

Email: stephan@mv.uni-kl.de<br />

Dr.-Ing. Azmir Azhari<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-2648<br />

Email: azhari@mv.uni-kl.de<br />

Herr M. Sc. Hao Li kam 2009 von der <strong>Universität</strong> für Luft- und Raumfahrt, Peking, an<br />

den Lehrstuhl. Im Rahmen seiner Dissertation erstellte er verschiedene Modelle zur<br />

Beschreibung des Reifen-Boden-Kontaktes. Unter anderem entwickelte Herr Li ein<br />

sehr genaues Finite-Elemente-Modell eines Baggerreifens und verifizierte es anhand<br />

einer selbst konstruierten Prüfeinrichtung an einem Mobilbagger. Daneben erstellte<br />

Herr Li ein Reifen-Boden-Modell für die Mehrkörpersimulation.<br />

Dr.-Ing. Hao Li<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-3729<br />

Email: hao.li@mv.uni-kl.de<br />

Verleihung Beuth-Medaille<br />

Am 11. Oktober 2013 wurde unser ehemaliger Mitarbeiter Herr Dr.-Ing. Otto Kleiner<br />

für seine Dissertation „Numerische und experimentelle Untersuchung der Rad/<br />

Schiene-Interaktion unter Berücksichtigung mechanischer und thermomechanischer<br />

Effekte” mit der Beuth-Medaille ausgezeichnet. Die Beuth-Medaille ist eine Auszeichnung<br />

für hervorragende wiss. Arbeiten auf dem<br />

Gebiet der Schienenfahrzeugtechnik und wird<br />

von der Deutschen Maschinentechnischen Gesellschaft<br />

DMG, dem Berufsverband der Schienenfahrzeugingenieure,<br />

verliehen. Laudator<br />

Hans-Peter Lang (Leiter DB-Systemtechnik)<br />

kommt zu folgendem Urteil: „Eine sehr umfangreiche,<br />

anspruchsvolle, aber gut lesbare Arbeit,<br />

klar gegliedert und von hohem praktischen<br />

Wert.“<br />

Seite 10


AUSGEWÄHLTE VERÖFFENTLICHUNGEN 2013<br />

3. Commercial Vehicle<br />

SCHINDLER, C.; EIGNER, M.; SCHOLLER, C.; SCHÄFER, P.:<br />

Technology Symposium<br />

Eco-Efficiency Analysis for Hydraulic and Hybrid Concepts for Mobile Working Machines.<br />

KLEINER, <strong>Kaiserslautern</strong> O.; SCHINDLER, C.: 2014<br />

In: Proceedings 13th Scandinavian International Conference on Fluid Power (SICFP 2013), Linköping, Schweden, 2013,<br />

Investigating the stress on wheels and rails, ISBN: 978-91-7519-572-8<br />

RTR – Railway Technical Review, 51 (2011) 4 (November), p. 15-21<br />

STEPHAN, N.; SCHINDLER, C.:<br />

ZHAO, X., KREMB, M., SCHINDLER, C.:<br />

Assessment of Wheel Loader Vibration Effect on Riding Comfort Based on ISO Standards<br />

Prüfstandssimulation des Gleitschuh- und Blechverschleißes bei Teleskopkranen,<br />

In: Vehicle System Dynamics 51 (2013) 10, p. 1548-1567, publisher Taylor Francis, first published on: 12. July 2013<br />

Konstruktion 63 (2011) 11/12, S. 65/66<br />

(iFirst), DOI: 10.1080/00423114.2013.814798; www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00423114.2013.814798 (peer<br />

reviewed)<br />

HOLLERITH, T.; STEPHAN, N.; LANDMANN, D.; EIGNER, M.; SCHINDLER, C.<br />

AND LIGGESMEYER, P.:<br />

LI, H.; SCHINDLER, C.:<br />

Requirements and specification management for Analysis the development of Soil Compaction of mechatronic and Tyre Mobility products, with Finite Element Method<br />

In: 11. Proceedings – 13. März 2014 of the 16th Annual International Conference on Industrial Engineering Theory, Applications<br />

and Practice, Stuttgart, Germany (2011), p. 229-235, published ISBN online 978-1-9346601-3-3<br />

before print May 17, 2013,17 p., DOI: 10.1177/1464419313486627 intl-pik.sagepub.com/content/ear-<br />

Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong><br />

In: Proceedings of the Institution of Mechanical Engineers, Part K: Journal of Multibody Dynamics, publisher Sage,<br />

Tagungsankündigung<br />

ly/2013/05/17/1464419313486627.abstract (peer reviewed)<br />

Fachleute aus den Branchen LKW, Busse,<br />

STEPHAN, N.; SCHINDLER, C.: Integration of Suppliers into the Product Development Process<br />

Baumaschinen, Landmaschinen und Sonderfahrzeuge<br />

the Example sind eingeladen of Commercial zur Teilnahme Vehicle am Industry SCHWICKERT, (Part 2), M.; SCHINDLER, C.:<br />

using<br />

In: 3. Maier, Nutzfahrzeug-Symposium A.M.; Mougaard, K.; in <strong>Kaiserslautern</strong>.<br />

Howard, T.J.; McAloone, MoKoBa T.C.: – Ein Proceedings Werkzeug zur of the beschleunigten 18th International Fahrdynamiksimulation von Straßenbahnen<br />

Conference An drei Tagen on und Engineering rund 50 Fachbeiträgen Design (ICED erfahren<br />

Sie neueste Trends und Ergebnisse zu:<br />

11), Vol. 3: Design Organisation and Management, Lyngby/<br />

In: Ingenieurspiegel (2013) 2, S. 51-53<br />

Copenhagen, Denmark (2011), p. 335-345, ISBN 978-1-904670-23-0<br />

• Technologien und Verfahren, welche die<br />

Energie- und Ressourceneffizienz verbessern;<br />

C.; KLEINER, O.; EIFLER, D.; STARKE, P.:<br />

LI, H.; SCHINDLER, C.:<br />

SCHINDLER,<br />

Der Radsatz - Ein Hochsicherheitselement birgt Investigation immenses of Verbesserungspotential<br />

Tire-Soil Interaction with Analytical and Finite Element Method<br />

• Lösungen zur Bewertung und Gewährleistung<br />

von Sicherheit und und Zuverlässigkeit Lebensdauer, für In: Mechanics Based on Design of Structures and Machines, 41(2013) 3, p. 293-315, publisher Taylor Francis, first pub-<br />

hinsichtlich<br />

lished online before print 28. Feb 2013 (peer reviewed)<br />

Ingenieurspiegel das Investitionsgut (2011) „Nutzfahrzeug“; 2, S. 12-15<br />

• Verbesserung von Produktivität und<br />

Qualität in der Entwick lung durch einen<br />

WIND, M; SCHINDLER, C.; RÖPER, S.; WACK, T.:<br />

stärkeren Einsatz von IT-Technologien für DÜMMLER, O.; HAAG, M.; REUTTER, U.; SCHINDLER, C.; SIEBEL, J.:<br />

Ermüdungsuntersuchung berechnungsgestützte Verfahren von Nitinol-Stents,<br />

hin zu<br />

Entwicklung einer universellen Einstiegshilfe für Rollstuhlfahrer<br />

Medizintechnik<br />

einer virtuellen<br />

131<br />

Produktentwicklung;<br />

(2011) 2, S. 58-63<br />

In: EI - Der Eisenbahningenieur 64 (2013) 4<br />

• Lösungen im Kontext der Fahrzeug-<br />

Umwelt-Mensch-Interaktion wie Assistenzsysteme,<br />

Fahrzeugvernetzung oder<br />

KLEINER, O.; SCHINDLER, C.:<br />

Geometrie Umgebungsmodelle.<br />

und Druckspannungen im Rad/Schiene-Kontakt,<br />

SCHOLLER, C.; SCHINDLER, C.; PICK, S.; MÜLLER, S.:<br />

Der Im Eisenbahningenieur Rahmen des zweitägigen 62 (2011) Symposiums 4, S. 9-12 erwarten<br />

Sie ein vielfältiges Programm und inter-<br />

Modularer Simulationsbaukasten zur Potenzialabschätzung hydraulischer und hybrider Konzepte“,<br />

essante Gesprächspartner.<br />

in: Geimer, M.; Synek, P. [Hrsg.]: Hybridantriebe für mobile Arbeitsmaschinen - 4. Fachtagung des VDMA und des<br />

EIGNER, M.; SAUER, B.; SCHINDLER, C.: Karlsruher Instituts für Technologie, Karlsruher Schriftenreihe Fahrzeugsystemtechnik, Bd. 15, KIT Scientific Publishing,<br />

Begleitend findet eine Fachausstellung mit Industrieständen,<br />

Postersessions und Produkt-<br />

Karlsruhe (2013) S. 61-72. - ISBN: 978-3-86644-970-1 (reviewed)<br />

Fünf Jahre Integrierte Konstruktionsausbildung in <strong>Kaiserslautern</strong> - eine Erfolgsgeschichte,<br />

Konstruktion präsentationen 63 (2011) statt. Workshops 4, S. 68/69 am ersten Tag<br />

runden das Programm ab.<br />

SCHWICKERT, M.; SCHINDLER, C.:<br />

Leichtbau bei Straßen- und Stadtbahnen – Bestandsaufnahme und Potentiale<br />

www.cvt-symposium.de<br />

In: Elektrische Bahnen 111 (2013) 2, S. 92-96<br />

KONTAKTE<br />

Redaktion / Organisation<br />

Nicole C. Jankowiak<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-5220<br />

Email: jankowiak@mv.uni-kl.de<br />

Sekretariat<br />

Ruth Elke Ritzka Lang<br />

Telefon: +49(0)631 / / 205-3429<br />

Email: ritzka@rhrk.uni-kl.de<br />

elang@mv.uni-kl.de<br />

Technik / Werkstätten<br />

Jürgen Uhl<br />

Telefon: +49(0)631 / 205-3220<br />

Email: uhl@mv.uni-kl.de<br />

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Impressum<br />

Herausgeber<br />

Anschrift<br />

Lehrstuhl für Konstruktion<br />

im Maschinen- und Apparatebau<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Schindler<br />

Lehrstuhl für Konstruktion<br />

im Maschinen- und Apparatebau<br />

Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong><br />

Gottlieb-Daimler-Straße, Gebäude 42-166<br />

D-67663 <strong>Kaiserslautern</strong><br />

Telefon: +49-(0)631-205-3221<br />

Telefax: +49-(0)631-205-3730<br />

Email: schindler@mv.uni-kl.de<br />

Internet: www.uni-kl.de/kima<br />

<strong>KIMA</strong> <strong>Insight</strong> finden Sie auch<br />

als PDF-Datei auf unserer<br />

Homepage.

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