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KÖRPER<br />
DEHNEN WIE DIE<br />
WELTMEISTER<br />
DER PHYSIOTHERAPEUT UND TRIATHLET TIM PIGOTT VERRÄT DIR, WARUM DU DAS STRETCHING<br />
ERNST NEHMEN SOLLTEST. FINDE MIT SEINER HILFE DIE BESTEN ÜBUNGEN FÜR DEINE BEDÜRFNISSE.<br />
Foto James Lampard Illustration Phil Nicodemi<br />
Flexibilität und Stretching. Ein Thema, das in den<br />
<strong>Fitness</strong>zeitschriften immer wieder heiß<br />
diskutiert wird. Der Leser weiß am Ende<br />
meistens nicht mehr, was richtig und was falsch<br />
ist. Dabei kann dir ein gutes Programm an<br />
Dehnübungen wirklich helfen, verletzungsfrei zu bleiben und<br />
optimale Leistungen abzurufen. Finde mithilfe der folgenden<br />
Übungsvorschläge heraus, welcher Ansatz für dich der beste<br />
ist.<br />
Triathleten sind keine Turner. Sie brauchen keine<br />
übermenschliche Flexibilität. Genauso wenig brauchen sie<br />
die körperliche Robustheit von Eishockeyspielern. Triathleten<br />
sind keine reinen Schwimmer, die sehr flexible Fußgelenke<br />
brauchen. Allerdings sollten die Knöchel auch nicht so starr<br />
sein wie bei Sportlern, die sich nur aufs Laufen versteifen.<br />
Wer gleich mehrere Disziplinen abdecken will, braucht eine<br />
ausgewogene Flexibilität, die allen drei Sportarten gerecht<br />
wird. Stellt sich die Frage, wo du in punkto Flexibilität stehst.<br />
Bist du von Natur aus beweglich, oder eher ungelenkig? Gibt<br />
es bei dir Bereiche, wo sich gern Verspannungen sammeln,<br />
etwa an der Oberschenkelrückseite? Vielleicht kommst du ja<br />
sportlich aus einer bestimmten Ecke, bist also in bestimmten<br />
Körperteilen besonders flexibel, in einem anderen aber<br />
übermäßig verkrampft.<br />
Schwimmer brauchen etwa viel Mobilität in den<br />
Schultergelenken und im oberen Rücken. Nur so ist es<br />
möglich, dass sich die Gelenke über den ganzen<br />
Bewegungsumfang hinweg rund bewegen und sich keine<br />
Sehnen einklemmen. Andernfalls kommt es zur<br />
sogenannten Schwimmerschulter, bei der die Muskeln und<br />
Sehnen der Rotatorenmanschette in Mitleidenschaft<br />
gezogen sind. Radfahrer hingegen haben oft verspannte<br />
Hüftbeuger. Mit dem Resultat, dass sich der Sportler beim<br />
Laufen nicht mehr so effektiv nach vorn abdrücken kann. Der<br />
Laufsport wiederum kann zu Verspannungen in der<br />
Oberschenkelrückseite führen. Damit wird es schwerer, auf<br />
dem Rad in eine stromlinienförmige Haltung<br />
hineinzukommen. Rigide Fußgelenke erhöhen indes beim<br />
Schwimmen den Wasserwiderstand.<br />
Sicher interessiert dich auch, wie lang du dich dehnen<br />
sollst, und wie oft. Auch das ist eine individuelle Frage. Es<br />
kommt nämlich darauf an, wie flexibel dein Bindegewebe<br />
von Natur aus ist, und wie deine Verletzungsgeschichte<br />
aussieht. Grundsätzlich solltest du dich vor einer Einheit<br />
immer aufwärmen und den Körper mobilisieren. Statisches<br />
Stretching gehört in die Phase nach dem Training. Es gibt<br />
unterschiedliche Möglichkeiten, den Körper zu dehnen:<br />
passiv statisch, aktiv statisch, per PNF (kurz für:<br />
Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation), per<br />
Anspannungs-Entspannungs-Dehnen usw. Der einfachste<br />
Einstieg ist aber, anhand der folgenden Übungen einfach ein<br />
statisches Stretching durchzuführen.<br />
Um den Bewegungsumfang zu erhöhen, musst du die<br />
einzelnen Dehnungen nach den Einheiten länger halten. Das<br />
bedeutet: drei bis vier Mal über 30 bis 60 Sekunden hinweg.<br />
Ausserdem solltest du von den folgenden<br />
Übungsvorschlägen täglich gebrauch machen. Zur Erhaltung<br />
der aktuellen Flexibilität reichen kürzere Zeitspannen von 20<br />
Sekunden an zwei oder drei Tagen die Woche nach dem<br />
Training.<br />
116 | AB ZUM TRIATHLON