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KRAFT UND KONDITION<br />
1<br />
HALBE EINBEINKNIEBEUGE<br />
Wirkung Unterstützt die korrekte Muskelaktion sowie die<br />
Funktionalität und senkt das Risiko von Hüft- und<br />
Knieproblemen.<br />
Ausführung Das Gewicht auf ein Bein verlagern. Wenn nötig,<br />
kannst du dich anfangs mit den Händen an einem stabilen<br />
Gegenstand festhalten, um die Balance zu halten. Dann die<br />
Gesäßmuskulatur des Standbeins anspannen. Das<br />
Körpergewicht nach hinten bringen und gleichzeitig mit dem<br />
Standbein in die halbe Kniebeuge kommen. Anfangs steht die<br />
saubere Technik im Vordergrund. Arbeite dich bis auf 2–3<br />
Sätze zu je 6 Wiederholungen (WH) pro Bein vor.<br />
Fahr erst dann die Satzlängen hoch.<br />
TRAININGSHINWEISE<br />
A Die Gesäßmuskulatur bereits vor dem Absenken<br />
anspannen. So stellst du sicher, dass du die Muskulatur richtig<br />
aktivierst.<br />
B Auf die gerade Ausrichtung von Knie, Hüftgelenk und Fuß<br />
achten. Das Knie darf nicht nach innen oder außen driften<br />
C Das Knie des Standbeins nicht weiter nach vorn schieben<br />
als bis zur Zehenebene.<br />
D Den Schwerpunkt nach hinten verlagern und den<br />
Rücken gerade halten.<br />
2<br />
MONSTERSCHRITTE<br />
Wirkung Aktiviert und stärkt die Gesäßmuskulatur funktional,<br />
erhöht die Stabilität der Hüfte und den Antrieb beim Laufen,<br />
lindert Schmerzen am IT-Band.<br />
Ausführung Leg dir ein kurzes Trainingsband um die Knie. Um<br />
den Widerstand zu erhöhen, kannst du ein weiteres Band um<br />
die Fußgelenke wickeln. Nun in die halbe Kniebeuge gehen und<br />
dabei die Knie nach außen drücken. Das Band spannt sich<br />
dadurch, während die Gesäßmuskulatur aktiv wird.<br />
Anschließend mit einem Bein einen kleinen Schritt zur Seite<br />
machen, sodass die Spannung aufs Band steigt. Dann das<br />
andere Bein nachziehen. Auf die Art über eine Strecke von 5–10<br />
Metern fortfahren. Dann den Rückweg antreten (diesmal mit<br />
dem anderen Bein zuerst). Als Nächstes aus derselben<br />
Startposition heraus mit rechts einen kleinen Schritt schräg<br />
nach vorn machen. Dieselbe Bewegung mit dem linken Bein<br />
wiederholen. Pendle auch mit dieser Technik wieder auf einer<br />
Strecke von 5–10 Metern (einmal vor, einmal zurück).<br />
TRAININGSHINWEISE<br />
A Während der gesamten Übung den Rücken gerade halten<br />
und aufrichten. Dabei auf eine gute Haltung achten.<br />
B Die Trainingsbänder durchgehend auf Spannung halten.<br />
Hierfür die Gesäßmuskulatur aktivieren und Druck nach außen<br />
ausüben.<br />
3 TREPPENSTEIGEN<br />
4 WADENHEBEN<br />
Wirkung Dient durch die Streckung von Hüfte, Knie und Fußgelenk der<br />
Ausbildung funktionaler Kraft und Power.<br />
Ausführung Einen Stuhl oder eine Bank vor eine Wand stellen. Dann einen<br />
Fuß auf die Sitzfläche setzen. Aus dieser Position heraus den Körper<br />
kraftvoll senkrecht nach oben drücken. Dabei den Arm der Gegenseite<br />
mitnehmen, um zusätzlich Schwung zu holen. Eine schwierigere Variante<br />
besteht darin, nach dem Aufsteigen das andere Bein und den Arm der<br />
Gegenseite anzuheben. Die obere Position kurz halten und dann wieder<br />
absteigen. Bei der dritten Version drückst du dich dynamischer nach oben.<br />
Das Ziel besteht darin, mit dem Fuß des Standbeins kurz die Bank zu<br />
verlassen oder sogar in der Luft die Beine zu wechseln. Nach der weichen<br />
Landung auf der Sitzfläche wieder absteigen und die Übung wiederholen.<br />
Arbeite auf 2–3 Sätze zu je 8–12 WH hin, bevor du es mit der jeweils<br />
nächstschwereren Übung versuchst.<br />
TRAININGSHINWEISE<br />
A Das Knie nicht stärker als 90 Grad beugen.<br />
B Den Rücken gerade halten und auf eine saubere Ausrichtung des<br />
Körpers achten.<br />
C Nach dem Aufsteigen den Körper stabilisieren und kontrolliert wieder<br />
absteigen, sodass das Standbein immer gerade ausgerichtet bleibt.<br />
Wirkung Baut bei Läufern spezifische Kraft im Bereich der<br />
Achillessehne auf und senkt dadurch das Verletzungsrisiko.<br />
Ausführung Stell dich mit einem Fuß auf eine Stufe oder<br />
einen stabilen Block. Erkunde dann den gesamten<br />
Bewegungsumfang deines Fußgelenks. Dafür die Ferse<br />
langsam sinken lassen, bis die Wade vollständig gestreckt<br />
ist. Anfangs kannst du dich an einem stabilen Gegenstand<br />
wie einer Wand oder einem Pfosten festhalten, um das<br />
Gleichgewicht zu halten. Aus der unteren Position heraus<br />
den Körper kraftvoll nach oben drücken, um auf die Zehen<br />
zu kommen. Den Ablauf wiederholen, bis du keine<br />
technisch saubere WH mehr schaffst. Dann das andere Bein<br />
trainieren. Mit der Zeit die Zahl der WH und Sätze ausbauen.<br />
TRAININGSHINWEISE<br />
A Den Körper stabilisieren und aufrecht halten. Die Hüfte<br />
auf der Seite des inaktiven Beins nicht absacken lassen.<br />
B Die Abwärtsbewegung kontrollieren und explosiv nach<br />
oben kommen – wie beim Laufen, wenn du dich vom Boden<br />
abstößt.<br />
5<br />
AUSFALLSCHRITT MIT STRECKUNG<br />
Wirkung Baut in der Muskulatur der Oberschenkelrückseite und der Hüfte Power für<br />
exzentrische Bewegungen auf. Fördert die Stabilität und das Muskelgleichgewicht und<br />
senkt das Risiko von Zerrungen und Rissen in der Muskulatur der<br />
Oberschenkelrückseite.<br />
Ausführung Aus dem aufrechten Stand heraus nach vorne in den Ausfallschritt<br />
kommen. Dabei die Arme schräg nach vorn und unten bis auf Kniehöhe strecken.<br />
Wieder zurück in die Ausgangsposition kommen und im Anschluss einen Ausfallschritt<br />
schräg nach vorn und außen ausführen. Bei den nächsten zwei WH Ausfallschritte zur<br />
Seite und schräg nach hinten machen (für die letzte Ausführung die Hüfte nach hinten<br />
öffnen und den hinteren Fuß nach außen drehen). Dazwischen jedes Mal<br />
wieder in die Ausgangsposition zurückkehren. Nach Abschluss eines<br />
kompletten Durchlaufs mit einem Bein den kompletten Zyklus mit dem<br />
anderen Bein wiederholen. Für den Anfang genügen drei WH. Mit der Zeit die Zahl der<br />
WH aufbauen.<br />
TRAININGSHINWEISE<br />
A Den Rücken gerade halten und darauf achten, dass sich das Knie immer senkrecht<br />
oberhalb des Fußes befindet (jedoch nie weiter vorn als die Zehenebene).<br />
B Mit kurzen Bewegungen anfangen und mit der Zeit die Reichweite sowie das<br />
Tempo erhöhen.<br />
C Bei Verspannungen oder einer schlecht ausgebildeten Muskulatur in der<br />
Oberschenkelrückseite zunächst nur die Ausfallschritte nach vorn trainieren.<br />
SCHLUSSFOLGERUNG<br />
Bereits drei <strong>Fitness</strong>-Workouts pro Woche liefern relativ schnelle<br />
und solide Fortschritte, was die Kraft und Verletzungsprävention<br />
angeht. Am meisten Zeit sparst du natürlich, wenn du das Kraft- und<br />
Konditionstraining ins tägliche Training einbaust, etwa als<br />
dynamisches Warm-up. Übungen zur Aktivierung und Stärkung der<br />
Gesäßmuskulatur vor dem Lauftraining fördern die Muskelaktivität<br />
und die Biomechanik.<br />
Triathleten fangen häufig erst dann mit dem Kraft- und<br />
Konditionstraining an, wenn schon etwas passiert ist. Besser ist es<br />
natürlich, diese Workouts als essenziellen Teil eines ausgewogenen<br />
und gut durchdachten Trainingsplans zu betrachten. Die Konstanz ist<br />
der Schlüssel zum Erfolg. Fang gleich beim nächsten Training mit der<br />
Verletzungsprävention an. Warte nicht, bis du die Übungen nach<br />
einer Verletzung als Reha-Maßnahme brauchst.<br />
Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell sich der<br />
menschliche Körper auf unterschiedlichste Anforderungen einstellt.<br />
Umso wichtiger ist es, das Kraft- und <strong>Fitness</strong>programm<br />
abwechslungsreich zu gestalten, was die Übungsauswahl, WH/<br />
Sätze sowie die Belastung angeht. Pass die Workouts an deine<br />
Stärken und Schwächen sowie dein Trainingsprogramm an.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 85