BGI 607
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BGHW-Kompakt<br />
12<br />
Leitern und Tritte im Handel<br />
(<strong>BGI</strong> <strong>607</strong>)
Leitern und Tritte im Handel
Inhalt<br />
Einführung ............................................................................................................................................................................... 5<br />
Gefährdungsbeurteilung .................................................................................................................................................... 5<br />
Auswahl von Leiter- und Trittbauarten im Handel ..................................................................................................... 6<br />
Stehleitern ........................................................................................................................................................................... 6<br />
Podestleitern ................................................................................................................................................................... 7<br />
Anlegeleitern ...................................................................................................................................................................... 8<br />
Schiebeleitern ................................................................................................................................................................. 8<br />
Verfahrbare Regalleitern (Rollleitern) ..................................................................................................................... 9<br />
Mehrzweckleitern ............................................................................................................................................................. 9<br />
Tritte ............................................................................................................................................................................... 10<br />
Beschaffung .......................................................................................................................................................................... 11<br />
Auswahlkriterien ........................................................................................................................................................ 11<br />
Produkte für den privaten oder gewerblichen Gebrauch? ...................................................................... 11<br />
Arbeitsdauer ............................................................................................................................................................ 12<br />
Werkstoffe ................................................................................................................................................................ 12<br />
Leiterlänge ............................................................................................................................................................... 12<br />
Betrieb ................................................................................................................................................................................ 14<br />
Unterweisung ................................................................................................................................................................. 14<br />
Was ist beim Umgang mit Leitern zu beachten?................................................................................................ 15<br />
Bauartbedingte Hinweise zur bestimmungsgemäßen Benutzung ............................................................. 19<br />
Stehleitern/Mehrzweckleitern in der Gebrauchsstellung Stehleiter .................................................. 19<br />
Anlege-, Mehrzweckleitern ................................................................................................................................ 20<br />
Aufbewahrung .................................................................................................................................................................... 20<br />
Prüfung und Instandsetzung ......................................................................................................................................... 21<br />
Rechtsquellen und Schriften .......................................................................................................................................... 21<br />
Anlagen ............................................................................................................................................................................... 22
Einführung<br />
Leitern und Tritte sind im Handel unentbehrlich<br />
und werden oft ohne Nachdenken<br />
benutzt. Trotzdem sind sie ein gefährliches<br />
Arbeitsmittel. Auf Leitern ereignen<br />
sich nicht nur sehr viele, sondern auch sehr<br />
schwere Unfälle (z. T. mit bleibenden Körperschäden)<br />
und gelegentlich sogar tödliche<br />
Unfälle.<br />
Unsachgemäßer Gebrauch sowie die Wahl<br />
ungeeigneter Aufstiege sind die häufigsten<br />
Unfallursachen.<br />
So ereignet sich jeder 5. Unfall durch das<br />
übermäßige seitliche Hinauslehnen auf der<br />
Stehleiter. Weitere Unfallursachen liegen<br />
in dem Wegrutschen zu flach angelehnter<br />
Anlegeleitern, dem ruckartigen Bewegen<br />
auf der Leiter, dem überhasteten Auf- oder<br />
Absteigen, dem nicht bestimmungsgemäßen<br />
Verwenden der Leiter (z. B. dem Benutzen<br />
einer Stehleiter als Anlegeleiter), sowie<br />
dem Umstürzen einer ungesicherten Leiter<br />
im Verkehrsweg.<br />
Aus der Zusammenstellung der Unfallursachen<br />
wird deutlich, dass die Sicherheit beim<br />
Umgang mit Leitern sowohl von deren ordnungsgemäßen<br />
Beschaffenheit, als auch<br />
von den im folgenden aufgeführten Maßnahmen<br />
zum sicheren Umgang abhängen.<br />
Leitern und Tritte im Handel<br />
Gefährdungsbeurteilung<br />
Der Arbeitgeber hat systematisch alle Gefährdungen<br />
zu ermitteln, denen Beschäftigte<br />
während ihrer Tätigkeit ausgesetzt sind.<br />
Durch eine Beurteilung der vorhandenen<br />
Gefährdungen hat der Arbeitgeber<br />
an schließend zu ermitteln, welche Maßnahmen<br />
ergriffen werden müssen, damit<br />
für die Beschäftigten keine erhöhten Unfall-<br />
und Gesundheitsgefahren mehr bestehen.<br />
Das bedeutet, der Unterneh mer/<br />
die Unternehmerin muss im Rahmen der<br />
Gefährdungsbeurteilung ermitteln, ob ein<br />
Aufstieg überhaupt notwendig ist (Arbeitsorganisation:<br />
z. B. Einlagern von Waren in<br />
niedrigen Regalen bzw. in den unteren Regalböden).<br />
Falls dies nicht möglich ist, kann<br />
ggf. ein anderes Arbeitsmittel für diese Tätigkeit<br />
sicherer sein, z. B.:<br />
• ein Gerüst (bei Bauarbeiten)<br />
• ein Flurförderzeug (palettenweises Einund<br />
Auslagern von Ware im Hochregal)<br />
• eine Hubarbeitsbühne (beim Bewegen<br />
von schweren oder sperrigen Lasten im<br />
Baumarkt)<br />
• ein Arbeitskorb in Verbindung mit einem<br />
Gabelstapler (zum gelegentlichen Auswechseln<br />
von Leuchtstoffröhren im Baumarkt<br />
oder SB-Warenhaus etc.).<br />
Werden Waren auf einer Lagerbühne gelagert,<br />
so sollte der Zugang hierzu möglichst<br />
über eine Treppe oder zu mindest einer fest<br />
angebrachten Stufenanlegeleiter erfolgen<br />
(siehe Bild 6).<br />
5
Leitern und Tritte im Handel<br />
Auswahl von Leiter- und Trittbauarten<br />
im Handel<br />
• Stehleitern<br />
• Podestleitern (Sonderform der Stehleiter)<br />
• Anlegeleitern<br />
• Rollleitern (Sonderform der Anlegeleiter)<br />
• Mehrzweckleitern<br />
• Tritte<br />
Stehleitern<br />
Nach der Bauart unterscheiden sich Stehleitern<br />
in Sprossen- und Stufenstehleitern,<br />
die entweder von einer Seite oder von zwei<br />
Seiten bestiegen werden können.<br />
Stufenstehleitern haben eine größere Auftrittfläche<br />
als Sprossenstehleitern, sind damit<br />
besser begehbar und ermöglichen da-<br />
Bild 1: Stufenstehleiter mit Plattform Bild 3: Fahrbare Stehleiter<br />
6<br />
her ein ermüdungsfreieres Stehen. Deshalb<br />
sollten sie Sprossenstehleitern vorgezogen<br />
werden.<br />
Bild 2: Beidseitig besteigbare Sprossen steh leiter
Stehleitern können auch fahrbar ausgeführt<br />
werden. Beim Betreten senkt sich die<br />
Leiter ab und steht auf den Leiterfüßen auf.<br />
Bei der Wahl der Leitergröße sollte beachtet<br />
werden, dass<br />
• bei der Verwendung von Stehleitern<br />
mit Plattform der Benutzer die maximal<br />
erforderliche Arbeitshöhe von der Plattform<br />
aus erreichen kann, ohne sich zu<br />
recken.<br />
• beidseitig besteigbare Stehleitern nur bis<br />
zur drittobersten Stufe/Sprosse bestiegen<br />
werden dürfen.<br />
Bei der Verwendung einer zu großen Leiter<br />
kann die Arbeit nicht mehr von der Plattform<br />
aus durchgeführt werden. Damit wird<br />
der Vorteil der großen Stand fläche mit<br />
Haltemöglichkeit verschenkt. Große Leitern<br />
sind außerdem sperrig und schwer.<br />
Für Elektroinstallationsarbeiten eignen sich<br />
Sprossenstehleitern aus Holz (siehe Bild 4)<br />
oder glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK).<br />
Sie bieten Schutz vor Körperdurchströmung,<br />
da sie vom Erdpotential isolieren.<br />
Bild 4: Sprossenstehleiter aus Holz Bild 5: Einseitig besteigbare Podestleiter<br />
Leitern und Tritte im Handel<br />
Von Stehleitern darf nicht seitlich übergestiegen<br />
werden, weil sie dabei leicht umkippen<br />
können. Verwenden Sie daher zum<br />
Übersteigen eine Anlegeleiter.<br />
Podestleitern<br />
Podestleitern sind Stufenstehleitern mit<br />
umwehrter Plattform (Podest). Sie eignen<br />
sich besonders für die Regalbedienung mit<br />
der Handhabung sperriger oder schwerer<br />
Gegenständen (z. B. im Bau markt). Gegenüber<br />
anderen Stehleiterbauarten weisen<br />
Podestleitern für den Benutzer eine höhere<br />
Standsicherheit auf, sie sind aber auch für<br />
längerfristige Arbeiten geeignet. Podestleitern<br />
sind relativ schwer; zum Transport sind<br />
sie deshalb mit Rollen ausgerüstet.<br />
7
Leitern und Tritte im Handel<br />
Anlegeleitern<br />
Sprossenanlegeleitern werden im han d -<br />
werklichen Bereich eingesetzt und auch<br />
überall dort verwendet, wo z. B. auf höher<br />
gelegene Lagerflächen übergestiegen werden<br />
muss.<br />
Bild 6: Anlegeleiter mit Einhakvorrichtung<br />
Anlegeleitern mit Einhakmöglichkeit eigenen<br />
sich besonders für den Einsatz an Lagerbühnen.<br />
Stufenanlegeleitern müssen mit einer Aufsetz-,<br />
Einhak- oder Einhängevorrichtung<br />
versehen sein. Diese Vorrichtung gewährleistet,<br />
dass die Stufen der Anlegeleiter<br />
waagerecht stehen. Bild 7: Schiebeleiter<br />
8<br />
Schiebeleitern<br />
Schiebeleitern sind höhenverstellbare,<br />
mehrteilige Sprossenanlegeleitern. Der Vorteil<br />
der Schiebeleiter gegenüber der einteiligen<br />
Anlegeleiter besteht darin, dass die<br />
Leiterlänge in bestimmten Grenzen variabel<br />
ist und daher auf die Leiterbenutzung<br />
optimal abgestimmt werden kann. Eine<br />
Schiebeleiter kann so ggf. zwei unterschiedlich<br />
lange Anlegeleitern ersetzen. Längere<br />
Schiebeleitern sind allerdings schwer zu<br />
handhaben, und sollten daher mit Seilzug<br />
ausgerüstet sein. Der Seilzug ermöglicht<br />
das Ausziehen der Leiter, während diese<br />
schon an der Wand anlehnt. Die Sicherungselemente<br />
(Fallhaken) müssen richtig<br />
einrasten. Hierbei muss die Bedienungsanleitung<br />
des Herstellers beachtet werden.<br />
Das Ausziehen und Aufstellen von Schiebeleitern<br />
er fordert oft eine zweite Person.
Verfahrbare Regalleitern (Rollleitern)<br />
Der Einsatz von Regalleitern, auch als „Rollleitern“<br />
bezeichnet, bietet sich dort an, wo ein<br />
Regal häufig be- und entladen wird (Bild 8).<br />
Bild 8: Verfahrbare Regalleiter<br />
Im Kleinteillager mit gegenüberliegenden<br />
Regalreihen eignen sich besonders zwischen<br />
den Regalreihen angebrachte und quer zur<br />
Laufrichtung verschiebbare Rollleitern.<br />
Mehrzweckleitern<br />
Leitern und Tritte im Handel<br />
Mehrzweckleitern sind Sprossenleitern, die<br />
als Anlege-, Schiebe- oder Stehleiter verwendet<br />
werden können. Sie können teilweise<br />
auch zu einem Kleingerüst um gebaut<br />
werden. Man unterscheidet ein-, zwei- und<br />
dreiteilige Mehr zweck leitern.<br />
Zweiteilige Mehrzweckleitern lassen sich<br />
sowohl auseinanderklappen (Verwendung<br />
als Stehleiter), als auch parallel zueinander<br />
verschieben (Verwendung als Schiebeleiter).<br />
Beide Leiterschenkel sind dabei mit<br />
Spreizsicherungen ausgestattet und können<br />
nicht unabhängig voneinander verwendet<br />
werden.<br />
Eine Erweiterung dieses Prinzips stellt die<br />
dreiteilige Mehrzweckleiter dar, die ein en<br />
zusätzlichen, auf dem Steigschenkel in verschiedenen<br />
Höhen arretierbaren Leiterteil<br />
aufweist. Damit kann diese Mehrzweckleiter<br />
als bis zu dreiteilige Schiebeleiter (Bild 10),<br />
als (zweiteilige) Stehleiter oder auch als Stehleiter<br />
mit aufgesetzter Schiebeleiter verwen-<br />
Bild 7: Schiebeleiter Bild 10: Dreiteilige Mehrzweckleiter (Foto: Zarges)<br />
9
Leitern und Tritte im Handel<br />
Bild 7: Schiebeleiter<br />
det werden. Sie eignet sich auch für Arbeiten<br />
in größeren Höhen, wenn eine Anlege- bzw.<br />
Schie beleiter nicht angelehnt werden kann.<br />
Das Tragen und Aufstellen großer Mehrzweckleitern<br />
erfordert oft eine zweite Per son.<br />
Mehrzweckleitern mit Gelenken lassen bis<br />
zu drei Benutzungsarten (als Anlege-, Stehleiter<br />
und ggf. auch in Gerüstposition) zu.<br />
Daher muss nach jeder Leiter neu einste llung<br />
unbedingt überprüft werden, ob die<br />
Gelenke vollständig eingerastet sind (siehe<br />
S. 18, Bild 30).<br />
Bei der Erstellung der Betriebsanweisung<br />
muss die Bedienungsanleitung des Herstellers<br />
herangezogen werden.<br />
Tritte<br />
Tritte haben im Allgemeinen bis zu vier<br />
Stufen. Aufgrund ihrer Bauart dürfen die<br />
obersten Stufen bzw. die Plattform be treten<br />
werden. Man unterscheidet Leitertritte,<br />
Treppentritte, Tritthocker und Rolltritte<br />
(auch „Elefantenfüße“ ge nan nt) .<br />
10<br />
Leitertritte gibt es sowohl mit feststehenden<br />
als auch mit zusammenklappbaren<br />
Schenkeln. Zusammenklappbare Tritte eignen<br />
sich besonders für die Verwendung in<br />
Bereichen, wo wenig Platz für die Lagerung<br />
(z. B. in Regalgängen vorhanden ist).<br />
Beim Treppentritt sind die Stufen be sonders<br />
breit, daher wird er häufig bei der Bedienung<br />
von Maschinen eingesetzt.<br />
Bild 12: Leitertritt<br />
Bild 13: Treppentritt
Der Tritthocker wird heute nur noch selten<br />
eingesetzt.<br />
Bild 14: Tritthocker<br />
Der Rolltritt ist je nach Ausführung von<br />
zwei, drei oder vier Seiten besteigbar. Seine<br />
Höhe beträgt bis zu 0,5 m. In seine Standfläche<br />
eingebaute Rollen ermöglichen z. B.<br />
durch Anstoßen mit dem Fuß ein leichtes<br />
Verfahren. Die Rollen werden durch das Körpergewicht<br />
des Benutzers beim Betreten<br />
in die Standfläche versenkt. Wegen seiner<br />
geringen Höhe und der großen Aufstellfläche<br />
ist der Rolltritt bequem zu benutzen. Er<br />
findet häufig auch Einsatz im Bürobereich.<br />
Bild 15: Rolltritt (Elefantenfuß)<br />
Leitern und Tritte im Handel<br />
Von Tritten aus lassen sich Arbeiten mit<br />
Arbeitshöhen bis etwa 2,5 m durchführen.<br />
Tritte dürfen nur auf ebenem Untergrund<br />
aufgestellt werden. Ungeeignet sind z. B.<br />
schräge, unebene, nachgiebige und rutschige<br />
Aufstellfl ächen. Auf ihnen besteht<br />
die Gefahr des Kippens, Einsinkens und<br />
Wegrutschens des Trittes.<br />
Tritte werden häufi g nur zur Durchführung<br />
von Arbeiten geringen Umfangs verwendet.<br />
Typische Einsatzorte für Tritte sind<br />
z. B. Büros, Registraturen, Verkaufsbereiche.<br />
Um der Benutzung von ungeeigneten<br />
Aufstiegen entgegenzuwirken, hat der Unternehmer/die<br />
Unternehmerin ge eignete<br />
Tritte in ausreichender Zahl bereitzustellen.<br />
Beschaffung<br />
Auswahlkritierien<br />
Produkte für den<br />
privaten oder<br />
ge werb lichen Gebrauch?<br />
Leitern dürfen nur für Arbeiten geringen<br />
Umfangs eingesetzt werden. Im Handel<br />
sollten lediglich Leitern zum Einsatz kommen,<br />
die für den gewerblichen Bereich konzipiert<br />
sind. Die Hersteller unterscheiden<br />
zwischen Leitern für den privaten Gebrauch<br />
und Leitern für den gewerblichen Gebrauch.<br />
Im privaten Bereich werden Leitern<br />
nur gelegentlich benutzt und werden daher<br />
auch nicht so stark beansprucht.<br />
Welche Anforderungen werden neben der<br />
Sicherheit an Leitern für den gewerblichen<br />
11
Leitern und Tritte im Handel<br />
Bereich gestellt? Sie müssen im Hinblick<br />
auf den oft harten Dauereinsatz robust sein<br />
und eine lange Lebensdauer aufweisen.<br />
Gewerbliche Leitern sind meist etwas teurer,<br />
sie sind jedoch deutlich stabiler, biegen<br />
unter Belastung wesentlich geringer durch<br />
und sind somit sicherer. Daher kann von der<br />
Verwendung von Haushaltsleitern im Handel<br />
nur abgeraten werden.<br />
Arbeitsdauer<br />
Aus ergonomischen Gründen sollten eher<br />
Stufen- als Sprossenstehleitern zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Podest- und Plattformleitern sind besonders<br />
sichere und komfortable Produkte für<br />
länger andauernde oder häufig anfallende<br />
Arbeiten (z. B. zum Einräumen von Regalen).<br />
Werkstoffe<br />
Bei der Leiterauswahl sollten die Umgebungsbedingungen<br />
(z. B. starke Verschmutzung,<br />
rauer Betrieb, Elektroarbeiten, hohe<br />
Luftfeuchte, niedrige Temperatur etc.) berücksichtigt<br />
werden. Leitern werden in Aluminium,<br />
Stahl, Kunststoff und Holz angeboten.<br />
Nähere Informationen hierzu enthält<br />
die branchenunabhängige „Handlungsanleitung<br />
für den Umgang mit Leitern und<br />
Tritten“ (<strong>BGI</strong> 694).<br />
Für Elektroinstallationsarbeiten eignen sich<br />
Sprossenstehleitern aus Holz oder glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff. Sie bieten<br />
Schutz vor Körperdurchströmung.<br />
Bei der Neuanschaffung von Leitern und<br />
Tritten sollten Sie darauf achten, dass ein<br />
GS-Zeichen („Geprüfte Si cher heit“) vorhanden<br />
ist. Bei Leitern und Tritten, die das<br />
GS-Zeichen tragen, hat sich der Hersteller<br />
durch eine zugelassene Prüfstelle bestätigen<br />
lassen, dass die anerkannten Regeln<br />
der Technik eingehalten sind.<br />
Leiterlänge<br />
Der Nutzer sollte nicht erst nach dem Besteigen<br />
der Leiter feststellen, dass die Länge<br />
12<br />
nicht ausreicht. Deshalb vorher ausmessen<br />
und folgende Faustregel zur Ermittlung der<br />
Länge anwenden:<br />
Stehleitern<br />
• Bei Stehleitern mit Plattform soll möglichst<br />
von dieser aus gearbeitet werden.<br />
Die daraus resultierende Reichhöhe zeigt<br />
Bild 16, oberer Teil.<br />
• Beidseitig besteigbare Stehleitern dürfen<br />
nur bis zur drittobersten Stufe/Sprosse<br />
bestiegen werden.<br />
Bild 16: Reichhöhe bei Stehleitern<br />
Die Reichhöhe ist die Höhe, die man mit der<br />
Hand noch erreichen kann (z.B. für Malerarbeiten).<br />
(Reichhöhe = Standhöhe + 2.00 m)<br />
Die Arbeitshöhe liegt durchschnittlich um<br />
etwa 25 cm niedriger.<br />
Anlegeleitern<br />
• Senkrechte Höhe vom Boden bis zum<br />
oberen Anlegepunkt ermitteln.
• Die erforderliche Leiterlänge ist nur um<br />
rund 7 % länger (Faktor 1,07).<br />
Beispiel: Die Leiter soll in 2,8 m Höhe angelegt<br />
werden. Die erforderliche Leiterlänge<br />
beträgt dann:<br />
L = 2,8 x 1,07 = 3 m<br />
• Beim Übersteigen auf erhöht liegende<br />
Flächen, müssen Anlegeleitern mindestens<br />
1 m über den oberen Anlegepunkt<br />
herausragen. Der Anlegewinkel beträgt<br />
ca. 70°. Im oben genannten Beispiel wird<br />
dazu eine etwa 4 m lange Anlegeleiter<br />
(15 Sprossen) benötigt.<br />
• Beim Anlegen an Wände dürfen Anlegeleitern<br />
nur bis zur viertobersten Stufe/<br />
Sprosse betreten werden, da die darüber<br />
liegenden Stufen/Sprossen zusammen<br />
mit den Holmenden als Haltevorrichtung<br />
dienen.<br />
Mehrzweckleitern<br />
In der Gebrauchsstellung „Stehleiter mit<br />
aufgesetzter Schiebeleiter“ dürfen diese<br />
nur bis zu fünftobersten Stufe betreten<br />
werden.<br />
Leiterzubehör<br />
Werden Leitern auf Treppen benutzt, so<br />
benötigt man z. B. eine Holmverlängerung<br />
(nähere Informationen hierzu enthält die<br />
<strong>BGI</strong> 694).<br />
Leiteranzahl<br />
Um den Einsatz ungeeigneter Aufstiege<br />
zu vermeiden, muss der Unternehmer geeignete<br />
Leitern und Tritte in erforderlicher<br />
Anzahl bereitstellen. Die Anzahl der bereitzustellenden<br />
Leitern und Tritte hängt<br />
vom Einzelfall ab und ergibt sich aus der<br />
Benutzungshäufigkeit in den einzelnen<br />
Arbeitsbereichen und deren Entfernungen<br />
zueinander. Werden Leitern und Tritte in<br />
ausreichender Anzahl bereitgestellt, so wird<br />
das Risiko, dass ungeeignete Aufstiege (z. B.<br />
Leitern und Tritte im Handel<br />
Getränkekisten, Stühle) verwendet werden,<br />
minimiert. Getränkekisten und Stühle z. B.<br />
verbreitern sich in der Regel nicht nach unten<br />
hin und bieten somit keine ausreichende<br />
Standsicherheit, so dass beim Betreten<br />
der äußeren Kanten der Stehfläche solche<br />
„Ersatzaufstiege“ kippen können. Außerdem<br />
ist gerade bei Getränkeflaschenkästen<br />
die Gefahr groß, dass die Flaschenhalter<br />
beim Betreten durchbrechen und äußerst<br />
schmerzhafte Schnittverletzungen an den<br />
Unterschenkeln hervorrufen können.<br />
Empfehlung:<br />
In jeder Abteilung und in jedem Handlager<br />
sollte mindestens ein geeigneter Aufstieg<br />
vorhanden sein. In größeren Lagerbereichen<br />
sollte z. B. in jedem Lagergang ein<br />
geeigneter Aufstieg be reit stehen.<br />
Bild 17: Holmverlängerung (Stehleiter)<br />
13
Leitern und Tritte im Handel<br />
Betrieb<br />
Unterweisung<br />
Durch die Unterweisung soll den Beschäftigten<br />
deutlich gemacht werden, dass eine Leiter<br />
zwar ein weit verbreitetes, aber dennoch<br />
nicht ungefährliches Arbeitsmittel ist. Viele<br />
Unfälle resultieren aus sorglosem Umgang<br />
mit Leitern und Tritten. Die Leiter wurde<br />
falsch aufgestellt, die Beschäftigten lehnen<br />
sich seitlich hinaus – meist beim Ein- und<br />
Ausräumen von Regalen. Auch Arbeiten auf<br />
Leitern, bei denen ein hoher Kraftaufwand<br />
erforderlich ist, bergen ein hohes Unfallrisiko.<br />
Um Unfälle zu vermeiden muss man<br />
wissen, wie man Leitern richtig benutzt, und<br />
dabei einige Verhaltensregeln beachten. Die<br />
Unterweisung der Mitarbeiter ist somit eine<br />
14<br />
Januar 2010<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3<br />
4 5 6 7 8 9 10<br />
11 12 13 14 15 16 17<br />
18 19 20 21 22 23 24<br />
25 26 27 28 29 30 31<br />
März 2010<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
8 9 10 11 12 13 14<br />
15 16 17 18 19 20 21<br />
22 23 24 25 26 27 28<br />
29 30 31<br />
Mai 2010<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2<br />
3 4 5 6 7 8 9<br />
10 11 12 13 14 15 16<br />
17 18 19 20 21 22 23<br />
24 25 26 27 28 29 30<br />
31<br />
Juli 2010<br />
Plakat P 55<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4<br />
5 6 7 8 9 10 11<br />
12 13 14 15 16 17 18<br />
19 20 21 22 23 24 25<br />
26 27 28 29 30 31<br />
September 2010<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30<br />
November 2010<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
8 9 10 11 12 13 14<br />
15 16 17 18 19 20 21<br />
22 23 24 25 26 27 28<br />
29 30<br />
Februar 2010<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
8 9 10 11 12 13 14<br />
15 16 17 18 19 20 21<br />
22 23 24 25 26 27 28<br />
April 2010<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4<br />
5 6 7 8 9 10 11<br />
12 13 14 15 16 17 18<br />
19 20 21 22 23 24 25<br />
26 27 28 29 30<br />
Juni 2010<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5 6<br />
7 8 9 10 11 12 13<br />
14 15 16 17 18 19 20<br />
21 22 23 24 25 26 27<br />
28 29 30<br />
August 2010<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
9 10 11 12 13 14 15<br />
16 17 18 19 20 21 22<br />
23 24 25 26 27 28 29<br />
30 31<br />
Oktober 2010<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3<br />
4 5 6 7 8 9 10<br />
11 12 13 14 15 16 17<br />
18 19 20 21 22 23 24<br />
25 26 27 28 29 30 31<br />
Dezember 2010<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30 31<br />
SICHER<br />
hoch hinaus!<br />
2010 2011<br />
Oh je, Kisten können kippen!<br />
Wer hier einen Balanceakt<br />
wagt, riskiert einen unsanften<br />
Abstieg.<br />
Sicher und praktisch!<br />
Wenn’s mal schnell gehen soll:<br />
der Elefantenfuß ist immer<br />
fix zur Stelle.<br />
Januar 2011<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2<br />
3 4 5 6 7 8 9<br />
10 11 12 13 14 15 16<br />
17 18 19 20 21 22 23<br />
24 25 26 27 28 29 30<br />
31<br />
März 2011<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5 6<br />
7 8 9 10 11 12 13<br />
14 15 16 17 18 19 20<br />
21 22 23 24 25 26 27<br />
28 29 30 31<br />
Mai 2011<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
9 10 11 12 13 14 15<br />
16 17 18 19 20 21 22<br />
23 24 25 26 27 28 29<br />
30 31<br />
Juli 2011<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3<br />
4 5 6 7 8 9 10<br />
11 12 13 14 15 16 17<br />
18 19 20 21 22 23 24<br />
25 26 27 28 29 30 31<br />
September 2011<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4<br />
5 6 7 8 9 10 11<br />
12 13 14 15 16 17 18<br />
19 20 21 22 23 24 25<br />
26 27 28 29 30<br />
November 2011<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5 6<br />
7 8 9 10 11 12 13<br />
14 15 16 17 18 19 20<br />
21 22 23 24 25 26 27<br />
28 29 30<br />
Bestell-Nr. P 55<br />
Februar 2011<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5 6<br />
7 8 9 10 11 12 13<br />
14 15 16 17 18 19 20<br />
21 22 23 24 25 26 27<br />
28<br />
April 2011<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3<br />
4 5 6 7 8 9 10<br />
11 12 13 14 15 16 17<br />
18 19 20 21 22 23 24<br />
25 26 27 28 29 30<br />
Juni 2011<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10 11 12<br />
13 14 15 16 17 18 19<br />
20 21 22 23 24 25 26<br />
27 28 29 30<br />
August 2011<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
8 9 10 11 12 13 14<br />
15 16 17 18 19 20 21<br />
22 23 24 25 26 27 28<br />
29 30 31<br />
Oktober 2011<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2<br />
3 4 5 6 7 8 9<br />
10 11 12 13 14 15 16<br />
17 18 19 20 21 22 23<br />
24 25 26 27 28 29 30<br />
31<br />
Dezember 2011<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4<br />
5 6 7 8 9 10 11<br />
12 13 14 15 16 17 18<br />
19 20 21 22 23 24 25<br />
26 27 28 29 30 31<br />
wichtige Voraussetzung für den sicheren<br />
Umgang mit Leitern und Tritten. Die Unterweisung<br />
der Beschäftigten muss in regelmäßigen<br />
Abständen, mindestens jedoch einmal<br />
jährlich erfolgen. Aktuelle Unfälle bzw. die<br />
nicht bestimmungsgemäße Verwendung<br />
von Aufstiegen sollte zum Anlass für eine<br />
Unterweisung genommen werden. Die<br />
Durchführung und der Inhalt der Unterweisung<br />
muss schriftlich dokumentiert werden.<br />
Als Hilfsmittel für die Unterweisung können<br />
die in den Anlagen 2-5 bereitgestellten<br />
Musterbetriebsanweisungen he r angezogen<br />
werden.
Was ist beim Umgang mit Leitern zu beachten?<br />
Leitern und Tritte im Handel<br />
Was jeder Unternehmer/jede Unternehmerin beachten soll:<br />
• MitarbeiterInnen müssen regelmäßig über den sicheren Umgang mit Leitern und Tritten<br />
anhand der Betriebsanweisung unterwiesen werden.<br />
• Zum Transport von schweren oder sperrigen Gegenständen (vor allem im Baumarkt) sollten<br />
sichere Alternativen zur Leiter gesucht werden (z. B. Lagerung auf unteren Regalböden,<br />
Einlagerung in Schwerlastregalen auf Paletten [Einsatz von Flurförderzeugen] etc.)<br />
• Bereitstellung von für den gewerblichen Einsatz konzipierten, ausreichend langen Leitern.<br />
• Regelmäßige Prüfung der Leitern<br />
• Vor jedem Einsatz durch Sichtkontrolle auf ordnungsgemäßen Zu stand prüfen;<br />
• Defekte Leitern sofort aus dem Ver kehr ziehen.<br />
Diese Punkte werden im Folgenden näher behandelt.<br />
max.<br />
150<br />
kg<br />
�<br />
4<br />
�<br />
▲<br />
min.<br />
1m<br />
▲<br />
Bild 18: Piktogramme<br />
• Unterschätzen Sie nicht die Gefahren, die von Leitern ausgehen.<br />
• Besteigen Sie Leitern nicht freihändig.<br />
• Benutzen Sie keine ungeeigneten Aufstiege (Getränkekisten, Regale, Hocker, Stühle etc.).<br />
Für die vorgesehene Tätigkeit sind die bereitgestellten Leitern und Tritte zu verwenden.<br />
3<br />
�<br />
15
Leitern und Tritte im Handel<br />
Bild 19: Steigen Sie nie auf Stühle, holen Sie sich eine<br />
Leiter oder einen Tritt!<br />
• Benutzen Sie keine schadhaften Leitern.<br />
Schadhafte Leitern müssen aus dem Verkehr gezogen werden bzw. dürfen erst nach sachgerechter<br />
Reparatur wieder benutzt werden. Schäden an der Leiter sind dem Vorgesetzten<br />
zu melden. (Dies gilt auch bei der Be nutzung betriebsfremder Leitern und Tritte).<br />
Typische Mängel: Spreizsicherung fehlt (Stehleiter); Rutschsicherung fehlt; Holme defekt;<br />
Stufen/Sprossen defekt.<br />
Stufenleiter<br />
16<br />
Gelenke<br />
ausgeschlagen<br />
Holm verbogen<br />
Spreizsicherungen sind<br />
beschädigt oder fehlen<br />
Niete sind locker<br />
oder fehlt<br />
Bild 21: Typische Mängel an Stehleitern<br />
�<br />
Bild 20: Steigen Sie nie auf eine Getränkekiste, diese kann<br />
leicht kippen und der Kunststoff kann durchbrechen!<br />
Sicherheitsbügel fehlt<br />
Brückenheberbefestigung<br />
eingerissen<br />
Stufen verbogen,<br />
ausgerissen<br />
rutschhemmende<br />
Füße fehlen
• Verwenden Sie Leitern<br />
bestimmungsgemäß.<br />
Stehleitern dürfen nicht als Anlegeleitern<br />
verwendet werden (Gefahr des Wegrutschens).<br />
Das im Malerhandwerk weit verbreitete<br />
„Wandern mit der Leiter“ ist äußerst<br />
gefährlich und deshalb verboten.<br />
�<br />
Bild 22: Stehleiter als Anlegeleiter<br />
Von Leitern darf nicht in Regale geklettert<br />
werden (Kippgefahr).<br />
�<br />
Bild 23: Übersteigen von der Stehleiter ins Regal ist<br />
verboten! Die Leiter kann sonst leicht wegkippen.<br />
Leitern und Tritte im Handel<br />
• Sichern Sie Leitern auf Verkehrswegen<br />
gegen unbeabsichtiges Um stoßen durch<br />
eine 2. Person oder Ab sperrung<br />
�<br />
Bild 24: Vorbildlich: Sicherung einer Leiter im Verkehrsweg<br />
• Stellen Sie Leitern nur auf festem<br />
Untergrund auf.<br />
Achten Sie bitte darauf, dass Leiterfüße<br />
nicht auf Kisten, Steinstapeln oder Stühlen<br />
oder unbefestigtem Untergrund aufgestellt<br />
werden. Lehnen Sie Anlegeleitern<br />
nicht an Glasscheiben an.<br />
• Lehnen Sie sich beim Arbeiten<br />
auf der Leiter nicht zu weit hinaus.<br />
Beim Arbeiten auf der Leiter diese recht -<br />
zeitig umsetzen, um ein seitliches Hinauslehnen<br />
zu vermeiden.<br />
Infolge von seitlichen Hinauslehnen er eignen<br />
sich häufig schwere Unfälle.<br />
17
Leitern und Tritte im Handel<br />
Bild 25: Seitliches Hinauslehnen führt häufig zu schweren<br />
Unfällen<br />
18<br />
�<br />
• Setzen Sie Leitern nur für Arbeiten in geringem<br />
Umfang ein.<br />
Arbeiten geringem Umfangs sind z.B: Arbeiten,<br />
die weniger als 2 Stunden dauern<br />
und bei denen Gegenstände von max. 10 kg<br />
Gewicht transportiert werden.<br />
Keine schweren, sperrigen Gegenstände auf<br />
der Leiter transportieren Ð beim Be gehen<br />
muss man wenigstens eine Ha nd zum Festhalten<br />
freihaben.<br />
• Benutzen Sie auf der Leiter keine Stoffe<br />
oder Geräte, von denen zusätzliche Gefahren<br />
ausgehen.<br />
Beispiele hierfür sind ätzende oder hei ße<br />
Flüssigkeiten, Schweißgeräte und Geräte<br />
mit erheblicher Krafteinwirkung für den<br />
Benutzer.<br />
max.<br />
150<br />
kg<br />
• Zulässige Belastungen<br />
beachten<br />
• Besteigen Sie Leitern und Tritte nur mit<br />
geeignetem Schuhwerk.<br />
Tragen sie beim Benutzen von Leitern feste,<br />
den Fuß umschließende Schuhe. Offenes<br />
Schuhwerk ohne Fersenriemen (z. B. Sandaletten)<br />
ist nicht geeignet.<br />
�<br />
Bild 26: Ungeeignete Schuhe<br />
�<br />
Bild 27: Tragen sie beim Benutzen von Leitern nur Schuhe,<br />
die fest am Fuß sitzen
• Transportieren Sie Leitern sicher.<br />
Zum sicheren Transport gehört z. B., dass<br />
lange Leitern vor dem Transport zugeklappt<br />
bzw. zusammengeschoben werden. Stehleitern<br />
trägt man am sichersten zusammengeklappt<br />
senkrecht längs des Körpers.<br />
Die Mitnahme von Leitern auf Fahrtreppen<br />
und Fahrsteigen ist wegen der Gefahr des<br />
Hängenbleibens und Verkantens nicht zulässig.<br />
Bauartbedingte Hinweise zur<br />
bestimmungs ge mäß en Benutzung<br />
Stehleitern/ Mehrzweckleitern in der Gebrauchsstellung<br />
Stehleiter<br />
�<br />
�<br />
• Benutzen Sie Stehleitern nur<br />
vollständig aufgeklappt!<br />
Stehleitern dürfen nur mit gespannten<br />
Spreizsicherungen benutzt werden.<br />
Die Spreizsicherungen verhindern das Auseinandergleiten<br />
der beiden Leiterschenkel.<br />
Bei Stufenstehleitern mit Sicherheitsbrücke<br />
übernimmt der Brückenheber diese Funktion.<br />
• Steigen Sie von Stehleitern<br />
nicht auf hochgelegene Arbeitsplätze<br />
oder Regale über.<br />
Beim Übersteigen besteht erhöhte seitliche<br />
Kippgefahr.<br />
• Betreten Sie nie die obersten<br />
und zweitobersten Spros sen/<br />
Stufen von beidseitig besteigbaren<br />
Stehleitern.<br />
Leitern und Tritte im Handel<br />
• Sichern Sie verfahrbare Podestleitern gegen<br />
unbeabsichtigtes Verfahren.<br />
Bild 28: Feststellbare<br />
Fahrrolle Sicherung durch<br />
„Be tätigen der Feststellbremse”<br />
Bild 29: Federgelagerte<br />
Fahrrolle Automatische<br />
Sicherung durch die Be lastung<br />
beim Be tret en<br />
• Benutzen Sie einteilige Mehrzweckleitern<br />
mit Gelenken erst, wenn sich alle<br />
Gelenke in Sperrstellung befinden.<br />
Bitte beachten Sie hierzu die Bedienungsanleitung<br />
des Herstellers (z. B.<br />
durch Sperrbolzen mit „Offen-Geschlossen“<br />
Markierung „O-I“).<br />
Bild 30: Sperrstellung der Gelenke<br />
19
Leitern und Tritte im Handel<br />
Anlege-, Mehrzweckleitern<br />
• Legen Sie Anlegeleitern nur an sichere<br />
Stützpunkte an.<br />
Unsichere Anlegestellen sind z. B. Glasscheiben,<br />
Maste, Stangen unverschlossene Türen.<br />
20<br />
• Achten Sie auf den Anstellwinkel:<br />
Leiter unter einem Winkel<br />
von 65° bis 75° aufstellen<br />
Bild 31: Richtiger Anlegewinkel<br />
▲<br />
min.<br />
1m<br />
▲<br />
• Übersteigen nur mit Haltemöglichkeit<br />
Anlege- und Mehrzweckleitern sind zum<br />
Übersteigen geeignet, wenn sie ≥ 1 m überstehen<br />
oder bauseits Festhaltemöglichkeiten<br />
vorhanden sind.<br />
3<br />
• Besteigen Sie nie die ober sten<br />
drei Stufen/ Sprossen von Anlegeleitern.<br />
Die Leiter kann sonst wegrutschen. Bild 32: Leiterstandort<br />
• Führen Sie von Leitern nur Arbeiten geringen<br />
Umfangs aus,<br />
z. B. (Lampenwechsel, kleinere An stricharbeiten,<br />
Reinigung von Transparenten, Dekorationsarbeiten).<br />
Aufbewahrung<br />
Leitern und Tritte sollten dort aufbewahrt<br />
werden, wo sie benötigt werden. Leider werden<br />
oft ausreichend Leitern und Tritte bereitgestellt,<br />
diese werden aber irgendwo abgestellt,<br />
so dass die Beschäftigten sich auf die<br />
Suche machen müssten. Aus Bequemlichkeit<br />
und aus Zeitmangel wird dann oft ein<br />
ungeeigneter Aufstieg benutzt. Das heißt,<br />
um Leitern und Tritte schnell zu finden, sollten<br />
gekennzeichnete Abstellfächen (z. B. am<br />
Ende von Regalgängen) vorhanden sein. Diese<br />
müssen den Beschäftigte bekannt sein.<br />
An diesen Punkten kann man neben der<br />
Leiter im Verkauf auch noch Besen, Schaufeln<br />
und Küchenrollen (zum Aufwischen von<br />
Verschmutzungen) sowie Warnschilder für<br />
Rutschgefahr bereitstellen (siehe Bild 32).<br />
Bewährt hat sich bei der Verwendung an Regalen<br />
(z. B. in Baumärkten und Schuhgeschäften)<br />
die Verwendung von verfahrbaren Regal-
leitern (Rollleitern). Konstruktiv bedingt lassen<br />
sich diese Leitern besonders gut aufbewahren.<br />
Bild 33: Verfahrbare Regalleiter<br />
Prüfung und Instandsetzung<br />
Der Unternehmer/die Unternehmerin muss<br />
dafür sorgen, dass Leitern und Tritte regelmäßig<br />
auf ihren ordnungsgemäßen Zustand<br />
ge prüft werden (Sicht- und Funktionsprüfung).<br />
Hierzu sind Art, Umfang und Fristen<br />
erforderlicher Prüfungen festzulegen.<br />
Die Zeitabstände für die Prüfung richten<br />
sich nach den Betriebsverhältnissen, insbesondere<br />
nach der Nutzungshäufigkeit, der<br />
Beanspruchung bei der Benutzung sowie<br />
der Häufigkeit und Schwere festgestellter<br />
Mängel bei vorangegangenen Prüfungen.<br />
Um die systematische Überprüfung von allen<br />
Leitern und Tritten sicherzustellen empfiehlt<br />
es sich, diese zu nummerieren und in<br />
einem Kontrollbuch zusammenzufassen.<br />
Bei der Prüfung sollte besonders auf folgende<br />
Punkte geachtet werden:<br />
• Verschleiß, Verformung und Zerstörung<br />
von Bauteilen,<br />
• fehlende Bauteile,<br />
• ordnungsgemäße Funktion der Verbindungselemente<br />
(z. B. Gelenke bei einteiligen<br />
Mehrzweckleitern).<br />
Leitern und Tritte im Handel<br />
Für die Überprüfung kann das beigefügte<br />
Lei terkontrollblatt (Anlage 1) herangezogen<br />
werden. Desweiteren bietet die BGHW eine<br />
„Prüfliste Leitern“ an, enthalten in “Ringbuch<br />
Prüflisten Ar beitssicherheit“ (Bestell-Nr. A 234).<br />
Instandsetzungsarbeiten größeren Umfangs<br />
können nur von Fachbetrieben oder<br />
vom Hersteller vorgenommen wer den. Nähere<br />
Informationen enthält die <strong>BGI</strong> 694.<br />
Der Unternehmer/die Unternehmerin<br />
muss dafür sorgen, dass schadhafte Leitern<br />
und Tritte aus dem Verkehr gezogen und<br />
so aufbewahrt werden, dass die Weiterbenutzung<br />
bis zur sachgerechten Instandsetzung<br />
oder Verschrottung nicht möglich ist.<br />
Rechtsquellen und Schriften<br />
• Betriebssicherheitsverordnung<br />
• TRBS 2121-2 Technische Regel für Betriebssicherheit<br />
„Gefährdungen von Personen<br />
durch Absturz - Bereitstellung und Benutzung<br />
von Leitern“ (www.baua.de)<br />
• BG-Information „Handlungsanleitung<br />
für den Umgang mit Leitern und Tritten“<br />
(<strong>BGI</strong> 694)*<br />
• BG-Information „Podestleitern“ (<strong>BGI</strong> 637)<br />
• DIN EN 131 „Leitern“; Teile 1-4<br />
• DIN EN 14183 „Tritte“<br />
• Unterweisungsfilm „Der Weg nach<br />
oben“ (7 min.) (Bestell-Nr. DVD 3)*<br />
• Plakate P 23 und P 55*<br />
• Broschüre „Unterweisungen/Betriebsanweisungen“<br />
(Bestell-Nr. B 36)*<br />
• Nachweisblock „Unterweisungen zur<br />
Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz“<br />
(Bestell-Nr. A 238)*<br />
• Ringbuch „Prüflisten Arbeitssicherheit und<br />
Gesundheitsschutz” (Be stell-Nr. A 234)*<br />
* Für Mitgliedsbetriebe kostenlos zu beziehen<br />
bei der BGHW (siehe Impressum)<br />
21
Anlage 1<br />
Inventar-Nummer der Leiter<br />
Standort/Abteilung<br />
Anzahl der Sprossen/Stufen<br />
Hersteller/Händler<br />
Artikel-/Typ-Nummer<br />
Datum der Anschaffung<br />
Name des Sachkundigen<br />
Beauftragten<br />
Prüfkriterien 1. Prüfung 2. Prüfung 3. Prüfung 4. Prüfung 5. Prüfung<br />
Holme<br />
Verformung<br />
Beschädigung (z.B. Risse)<br />
Scharfe Kanten, Splitter, Grat<br />
Abnutzung<br />
Schutzbehandlung (bei Holz)<br />
Sprossen/Stufen/Plattform<br />
Verformung<br />
Beschädigung<br />
Scharfe Kanten, Splitter, Grat<br />
Verbindung zum Holm<br />
(Bördelung, Schraubverbindung,<br />
Nietverbindung, Schweißnaht)<br />
Abnutzung<br />
(z.B. Trittfläche, Plattformauflage)<br />
Spreizsicherung<br />
Vollständigkeit/Befestigung<br />
Funktionsfähigkeit<br />
Beschädigung/Korrosion<br />
Beschlagteile<br />
Beschädigung/Korrosion<br />
Vollständigkeit/Befestigung<br />
Funktionsfähigkeit<br />
Abnutzung<br />
Schmierung (mech. Teile)<br />
Leiterfüße/Rollen<br />
Vollständigkeit/Befestigung<br />
Abnutzung/Korrosion<br />
Funktionsfähigkeit<br />
Zubehör (z.B. Holmverlängerung, Fußverbreiterung, Wandabstützung)<br />
Vollständigkeit/Befestigung<br />
Kennzeichnung<br />
Betriebsanleitung (Piktogramm)<br />
Kontrollergebnis<br />
Leiter i.O. / verwendungsfähig<br />
Reparatur notwendig<br />
Leiter sofort verschrotten<br />
Bemerkung<br />
Nächste Prüfung<br />
(Monat/Jahr)<br />
Leiter überprüft<br />
Datum<br />
Unterschrift<br />
Leiter-Kontrollblatt
Anlage 2<br />
Leitern und Tritte im Handel<br />
Betriebsanweisung „Zum sicheren Benutzen von Stehleitern“<br />
1. Anwendungsbereich<br />
Diese Betriebsanweisung enthält allgemeine Regeln für das Benutzen von Stehleitern.<br />
2. Gefahren für Mensch und Umwelt<br />
• Gefahren ergeben sich beim Benutzen von Stehleitern durch die Möglichkeit<br />
des Herunterfallens, ein Umkippen der Leiter, Abrutschen der Leiter oder des<br />
Benutzers, Herunterspringen und das Herabfallen von Gegenständen.<br />
• Ungeeignete Aufstiege (z. B. Hocker, Stühle, Regale, Getränkekisten) stellen<br />
eine erhebliche Unfallgefahr dar.<br />
3. Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln<br />
• Keine ungeeigneten Aufstiege verwenden<br />
• Stehleitern nicht als Anlegeleitern benutzen (es besteht die Gefahr des Weg -<br />
rutschens)<br />
• Stehleitern vor Benutzung überprüfen -> keine schadhaften Leitern be nutzen<br />
• Stehleitern nicht ungesichert in Verkehrswegen aufstellen. (Bei Arbeiten im<br />
Verkaufsbereich mit entsprechend hohem Personenaufkommen, muss die<br />
Leiter gegen Umstürzen, z. B. durch eine 2. Person gesichert werden.)<br />
• Stehleitern nicht hinter geschlossenen Türen aufstellen.<br />
• Stehleitern nur auf festem Untergrund (nicht auf Kisten, Steinen, Tischen o.ä)<br />
aufstellen<br />
• Spreizsicherung vor dem Besteigen spannen<br />
• Beim Benutzen von Leitern nicht zu weit hinauslehnen, Schwerpunkt be -<br />
achten<br />
• Nicht von Stehleitern, z. B. in Regale, übersteigen (Kippgefahr)<br />
• Mit dem Gesicht zur Stehleiter auf- und absteigen und sich mit mindestens<br />
einer Hand festhalten.<br />
• Feste Schuhe tragen (Schuhe ohne Fersenriemen sind nicht geeignet zum<br />
Besteigen von Leitern)<br />
• Gesamtgewicht von Werkzeug und Material nicht mehr als 10 kg<br />
• Leitertransport: zusammengeklappt in senkrechter Lage längs des Körpers<br />
4. Verhalten bei Störungen<br />
• Schadhafte Leitern und Tritte sind der Benutzung zu entziehen<br />
• Vorgesetzte und ,,Leiterbeauftragten“ informieren.<br />
5. Verhalten bei Unfällen; Erste Hilfe<br />
• Ersthelfer heranziehen.<br />
• Notruf: 112<br />
• Unfall melden.<br />
6. Instandhaltung; Entsorgung<br />
• Reparaturen, Wartungsarbeiten und Inspektionen dürfen nur von hiermit<br />
beauftragten Personen durchgeführt werden<br />
• ,,Leiterbeauftragter“: hier Name und Telefon<br />
Muster-Betriebsanweisung Geschäftsleitung Mustermann<br />
23
Leitern und Tritte im Handel<br />
Anlage 3<br />
Muster-Betriebsanweisung Geschäftsleitung Mustermann<br />
24<br />
Betriebsanweisung „Sicheres Benutzen von Anlegeleitern“<br />
1. Anwendungsbereich<br />
Diese Betriebsanweisung gilt für das sichere Benutzen von Anlegeleitern.<br />
2. Gefahren für Mensch und Umwelt<br />
• Bei unsachgemäßem Handhaben und Aufstellen von Leitern besteht die Gefahr von Absturz bzw.<br />
von Umstürzen mit den Leitern.<br />
• Gefahren ergeben sich beim Benutzen von Anlegeleitern durch die Möglichkeit des Herunterfallens,<br />
ein Umkippen der Leiter, Abrutschen der Leiter oder des Benutzers, Herunterspringen<br />
und das Herabfallen von Gegenständen.<br />
• Ungeeignete Aufstiege (z. B. Hocker, Stühle, Regale, Getränkekisten) stellen eine erhebliche<br />
Unfallgefahr dar.<br />
3. Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln<br />
• Ungeeignete Aufstiege, wie z.B. Hocker, Stühle, Regale etc., dürfen wegen der Absturzgefahr<br />
anstelle von Leitern nicht benutzt werden.<br />
• Vor dem Gebrauch der Leiter auf Eignung und Beschaffenheit achten und keine schadhaften Leitern<br />
benutzen.<br />
• Anlegeleitern dürfen nur zu den Zwecken benutzt werden, für die diese nach ihrer Bauart<br />
bestimmt sind. Als Tragegestell für den Transport schwerer Gegenstände sind Anlegeleitern nicht<br />
geeignet.<br />
• Anlegeleitern nicht ungesichert in Verkehrswegen aufstellen. Bei Arbeiten auf Verkehrswegen,<br />
z.B. in Türnähe oder Verkaufsbereichen mit entsprechend hohem Personenaufkommen, muss die<br />
Leiter gegen Umstürzen, z.B. durch eine zweite Person, gesichert werden.<br />
• Anlegeleitern müssen in der richtigen Neigung aufgestellt werden. Sprossenanlegeleitern müssen<br />
mit der Standfläche einen Winkel von etwa 70° bilden.<br />
• Anlegeleitern nur an sichere Stützpunkte legen. Glasscheiben, Spanndrähte, senkrechte Stangen,<br />
unverschlossene Türen sowie sonstige nachgebende Stellen sind keine sicheren Stützpunkte.<br />
• Anlegeleitern nur auf festem Untergrund aufstellen. Leiterfüße nicht auf Kisten, Steinen, Steinstapeln,<br />
Tischen oder unbefestigtem Untergrund aufstellen.<br />
• Seitliches Hinauslehnen kann in Verbindung mit den bei jeder Tätigkeit mehr oder weniger stark<br />
auftretenden Kräften zum Umkippen der Leiter führen. Deshalb gilt es – gegebenenfalls durch<br />
mehrfaches Umstellen der Leiter bei umfangreichen Tätigkeiten - die Leiter möglichst direkt vor<br />
der Arbeitsstelle aufzustellen.<br />
• Keine schweren, sperrigen Gegenstände auf der Leiter transportieren.<br />
• Zum Übersteigen auf höher gelegene Bereiche, z. B. Zwischenbühnen, Lagerflächen, müssen Haltemöglichkeiten<br />
vorhanden sein. Dieser Forderung werden entweder Haltegriffe oder die Leiterholme<br />
selbst gerecht, wenn diese mindestens 1 m über die Auftrittsfläche hinausragen.<br />
• Anlegeleitern dürfen nur mit Schuhen begangen werden, die dem Fuß genügend Halt bieten.<br />
Schuhe ohne Fersenriemen sind z.B. nicht geeignet.<br />
• Leitertransport<br />
Anlegeleitern trägt man am sichersten in senkrechter Lage längs des Körpers; längere Leitern<br />
waagerecht zu zweit. Die Mitnahme von Anlegeleitern auf Fahrtreppen und Fahrsteigen ist wegen<br />
der Gefahr des Verkantens und Hängenbleibens nicht zulässig.<br />
4. Verhalten bei Störungen<br />
• Schadhafte Leitern und Tritte sind der Benutzung zu entziehen<br />
• Vorgesetzte und ,,Leiterbeauftragten“ informieren.<br />
5. Verhalten bei Unfällen; Erste Hilfe<br />
• Ersthelfer heranziehen.<br />
• Notruf: 112<br />
• Unfall melden.<br />
6. Instandhaltung; Entsorgung<br />
• Reparaturen, Wartungsarbeiten und Inspektionen dürfen nur von hiermit beauftragten Personen<br />
durchgeführt werden<br />
• ,,Leiterbeauftragter“: hier Name und Telefon
Anlage 4<br />
Leitern und Tritte im Handel<br />
Betriebsanweisung „Sicheres Benutzen von Mehrzweckleitern“<br />
1. Anwendungsbereich<br />
Diese Betriebsanweisung gilt für das sichere Benutzen von Mehrzweckleitern.<br />
2. Gefahren für Mensch und Umwelt<br />
• Gefahren ergeben sich beim Benutzen von Mehrzweckleitern durch die Möglichkeit des<br />
Herunterfallens, ein Umkippen der Leiter, Abrutschen der Leiter oder des Benutzers, Herunterspringen<br />
und das Herabfallen von Gegenständen.<br />
• Ungeeignete Aufstiege (z. B. Hocker, Stühle, Regale, Getränkekisten) stellen eine erhebliche<br />
Unfallgefahr dar.<br />
3. Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln<br />
• Keine ungeeigneten Aufstiege verwenden<br />
• Vor dem Gebrauch der Leiter auf Eignung und Beschaffenheit achten<br />
• Mehrzweckleitern dürfen nur zu den Zwecken benutzt werden, für die diese nach ihrer Bauart<br />
bestimmt sind.<br />
• Mehrzweckleitern nicht ungesichert in Verkehrswegen aufstellen. Bei Arbeiten auf Verkehrswegen,<br />
z.B. in Türnähe oder Verkaufsbereichen mit entsprechend hohem Personenaufkommen,<br />
muss die Leiter gegen Umstürzen, z.B. durch eine zweite Person, gesichert werden.<br />
• Keine schadhaften Leitern benutzen<br />
• Mehrzweckleitern nur auf festem Untergrund aufstellen. Leiterfüße nicht auf Kisten, Steinen,<br />
Steinstapeln, Tischen oder unbefestigtem Untergrund aufstellen<br />
• Seitliches Hinauslehnen kann in Verbindung mit den bei jeder Tätigkeit mehr oder weniger stark<br />
auftretenden Kräften zum Umkippen der Leiter führen. Deshalb gilt es - gegebenenfalls durch<br />
mehrfaches Umstellen der Leiter bei umfangreichen Tätigkeiten - die Leiter möglichst direkt vor<br />
der Arbeitsstelle aufzustellen. Besonders bei Mehrzweckleitern die als Stehleitern verwendet werden,<br />
ist es wichtig, dass nur nach vorn und nicht quer zur Steigrichtung gearbeitet wird.<br />
• Mehrzweckleitern dürfen nur mit Schuhen begangen werden, die dem Fuß genügend Halt bieten.<br />
Schuhe ohne Fersenriemen sind z.B. nicht geeignet.<br />
• Für Mehrzweckleitern, die in der Gebrauchsstellung "Anlegeleiter" verwendet werden, sind die für<br />
Anlegeleitern relevanten Benutzungshinweise zu beachten (s. BA: Anlegeleitern).<br />
• Für Mehrzweckleitern, die in der Gebrauchsstellung "Stehleiter" verwendet werden, sind die für<br />
Stehleitern relevanten Benutzungshinweise zu beachten (s. BA: Stehleitern).<br />
• Leitertransport<br />
Mehrzweckleitern trägt man am sichersten zusammengeschoben bzw. zusammengeklappt<br />
in senkrechter Lage längs des Körpers; längere Leitern waagerecht zu zweit. Die Mitnahme von<br />
Mehrzweckleitern auf Fahrtreppen und Fahrsteigen ist wegen der Gefahr des Verkantens und<br />
Hängenbleibens nicht zulässig.<br />
4. Verhalten bei Störungen<br />
• Schadhafte Leitern und Tritte sind der Benutzung zu entziehen<br />
• Vorgesetzte und ,,Leiterbeauftragten“ informieren.<br />
5. Verhalten bei Unfällen; Erste Hilfe<br />
• Ersthelfer heranziehen.<br />
• Notruf: 112<br />
• Unfall melden.<br />
6. Instandhaltung; Entsorgung<br />
• Reparaturen, Wartungsarbeiten und Inspektionen dürfen nur von hiermit beauftragten Personen<br />
durchgeführt werden<br />
• ,,Leiterbeauftragter“: hier Name und Telefon<br />
Muster-Betriebsanweisung Geschäftsleitung Mustermann<br />
25
Leitern und Tritte im Handel<br />
Anlage 5<br />
26<br />
Muster-Betriebsanweisung<br />
„Zum sicheren Umgang mit Aufstiegen beim Regalauffüllen“<br />
An alle Mitarbeiter im Lebensmittelverkauf!<br />
In den letzten Monaten haben sich im Lebensmittelverkauf mehrere Unfälle<br />
beim Auffüllen der Regale ereignet, deren Ursache die Verwendung ungeeigneter<br />
Aufstiege war:<br />
- Eine Mitarbeiterin kippte mit einem Colakasten um und brach sich bei<br />
dem folgenden Sturz eine Hand.<br />
- Ein anderer Mitarbeiter stieg auf einen Bierkasten, der einbrach, und riss<br />
sich dabei die Wade auf.<br />
Damit solche Unfälle in Zukunft nicht mehr passieren, wurden zweistufige<br />
Tritte mit Rollen beschafft, die leicht auch mit einem Fuß verschoben werden<br />
können.<br />
Es wird folgende Arbeitsweise angeordnet:<br />
- Als Aufstieg beim Regalauffüllen dürfen nur noch diese Tritte verwendet<br />
werden; die Benutzung anderer Gegenstände, z.B. Getränkekästen, ist<br />
verboten!<br />
- Die Tritte werden unterhalb jedes Feuerlöschers im Verkauf bereitgestellt.<br />
- Nach Gebrauch ist der Tritt wieder dort abzustellen.<br />
- Beschädigungen an einem Tritt sind unverzüglich dem Vorgesetzten zu<br />
melden.<br />
Wir hoffen, dass der Einsatz der Tritte sich bewährt. Bitte berichten Sie gelegentlich<br />
Ihrem Vorgesetzten über Ihre Erfahrungen; für Verbesserungsvorschläge<br />
sind wir dankbar. Mit den besten Wünschen für ein unfallfreies<br />
Arbeiten im Interesse Ihrer Gesundheit.<br />
Die Betriebsleitung<br />
Ort, Datum Unterschrift Geschäftsleitung
BGHW - Prävention<br />
Postfach 12 08<br />
53002 Bonn<br />
Telefax 02 28 / 54 06 - 58 99<br />
Bestellung per E-Mail: medien@bghw.de<br />
Internet: www.bghw.de<br />
Bestell-Nr. M 12 / <strong>BGI</strong> <strong>607</strong> Ausgabe Februar 2011 (12/11)