Aufgabe 133: Ableitung der ... - Das Wöhe Portal
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Wöhe/Kaiser/Döring<br />
Übungsbuch Betriebswirtschaftslehre 13. A. (Vahlen Verlag)<br />
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Revision, 22.08.2010<br />
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Druckerei C. H . Beck<br />
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Medien mit Zukunft<br />
C. Kostenrechnung. II. Die Kostenartenrechnung 563<br />
Somit hat <strong>der</strong> Kostenrechner die Möglichkeit, entwe<strong>der</strong><br />
(a) Zinsaufwand lt. GuV (45) und kalkulatorische Eigenkapitalzinsen (105) o<strong>der</strong><br />
(b) kalkulatorische Zinsen (150) auf das Gesamtkapital anzusetzen.<br />
Im Fall (b) findet <strong>der</strong> Zinsaufwand lt. GuV keinen (direkten) Eingang in die<br />
Kostenrechnung.<br />
<strong>Aufgabe</strong> 132 Aufbau einer Kostenartenrechnung<br />
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Während <strong>der</strong> Semesterferien arbeiten Sie als Praktikant bei <strong>der</strong> Fa. JOSEPH<br />
ZÜNFTIG, einem kleinen Schreinereibetrieb. Bei <strong>der</strong> Kalkulation <strong>der</strong> Angebotspreise<br />
spielte ZÜNFTIG’s Daumen bisher eine große Rolle. <strong>Das</strong> soll an<strong>der</strong>s werden.<br />
Darum beauftragt Sie JOSEPH ZÜNFTIG, ein Kalkulationskonzept für seine<br />
Firma zu entwickeln. Wie gehen Sie vor? Welche Informationen benötigen Sie?<br />
Wöhe S. 921 und 935<br />
JOSEPH ZÜNFTIG möchte seine Angebotspreise künftig genauer kalkulieren. Er hat<br />
das Ziel, seine gesamten Kosten „richtig“ auf die einzelnen Aufträge zu verteilen.<br />
Der Aufbau einer Kostenrechnung beginnt im Allgemeinen mit einer vergangenheitsorientierten<br />
Istkostenrechnung. Am Anfang einer Istkostenrechnung steht die<br />
Ermittlung <strong>der</strong> Kosten <strong>der</strong> abgelaufenen Abrechnungsperiode. Dabei sind die Kosten<br />
nach Art des Faktorverbrauchs geglie<strong>der</strong>t. Eine solche Kostenartenrechnung<br />
fußt auf <strong>der</strong> Gewinn- und Verlustrechnung. Sie bitten JOSEPH ZÜNFTIG zunächst<br />
um die Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres.<br />
<strong>Aufgabe</strong> <strong>133</strong> <strong>Ableitung</strong> <strong>der</strong> Kostenartenrechnung aus <strong>der</strong> GuV<br />
ZÜNFTIG, <strong>der</strong> Alleininhaber <strong>der</strong> Firma ist, macht Ihnen zusätzlich folgende Angaben:<br />
Als Meister in einem fremden Betrieb könne er monatlich 4.000 EUR verdienen.<br />
Im Versicherungsaufwand sei die Prämie in Höhe von 1.000 EUR für einen<br />
Pkw enthalten, <strong>der</strong> in Wirklichkeit privat genutzt werde. Ebenso seien in den Abschreibungen<br />
<strong>der</strong> Finanzbuchhaltung 5.000 EUR Abschreibungsaufwand für den<br />
privaten Pkw enthalten. Wegen gestiegener Wie<strong>der</strong>beschaffungskosten liege die<br />
kalkulatorische Abschreibung um 20 % über dem Abschreibungsaufwand <strong>der</strong> Finanzbuchhaltung.<br />
<strong>Das</strong> im betriebsnotwendigen Vermögen gebundene Eigenkapital<br />
schätzt ZÜNFTIG auf 400.000 EUR, die zu 8 % p. a. alternativ angelegt werden<br />
könnten. Der a. o. Aufwand setzt sich aus einer Spende von 1.000 EUR und <strong>der</strong><br />
Übernahme von Garantieleistungen in Höhe von 5.000 EUR zusammen. Im<br />
Durchschnitt <strong>der</strong> zurückliegenden Jahre hätten die Garantieleistungen 1 % vom<br />
Umsatz betragen. Fa. ZÜNFTIG arbeitet in einem Gebäude, das zum Privatvermögen<br />
von JOSEPH ZÜNFTIG gehört. Bei Anmietung entsprechen<strong>der</strong> Gewerberäume<br />
wäre eine monatliche Miete in Höhe von 2.000 EUR zu zahlen.<br />
Gewinn- und Verlustrechnung (Jahr 01)<br />
Materialaufwand 300.000 Umsatzerlöse 1.000.000<br />
Lohn und Gehalt 454.000 a. o. Ertrag 60.000<br />
Beiträge und Gebühren 2.000<br />
Versicherungen 6.000<br />
Abschreibungen 145.000<br />
Zinsaufwand 40.000<br />
Fremdleistungen 12.000<br />
a. o. Aufwand 6.000<br />
Gewinn 95.000<br />
1.060.000 1.060.000<br />
6. Abschnitt
Wöhe/Kaiser/Döring<br />
Übungsbuch Betriebswirtschaftslehre 13. A. (Vahlen Verlag)<br />
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Revision, 22.08.2010<br />
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Druckerei C. H . Beck<br />
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Medien mit Zukunft<br />
564 Sechster Abschnitt. <strong>Das</strong> betriebswirtschaftliche Rechnungswesen<br />
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Versuchen Sie aus <strong>der</strong> obigen Gewinn- und Verlustrechnung und den Zusatzinformationen<br />
den Aufwand <strong>der</strong> Finanzbuchhaltung in Kosten zu überführen!<br />
Wie hoch ist das Betriebsergebnis des Jahres 01, wenn man die Kosten einer<br />
Gesamtleistung von 1.000.000 EUR gegenüberstellt?<br />
Wöhe S. 976–979<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Kostenartenrechnung lässt sich <strong>der</strong> Aufwand des Jahres 01 folgen<strong>der</strong>maßen<br />
in Kostenwerte umrechnen (in TEUR):<br />
Zeile Aufwand GuV Kürzung Hinzurechnung Kosten<br />
(1) Material 300 – – 300<br />
(2) Lohn und Gehalt 454 – 48 502<br />
(3) Beiträge und Gebühren 2 – – 2<br />
(4) Versicherungen 6 1 – 5<br />
(5) Abschreibungen 145 5 28 168<br />
(6) Zinsen 40 – 32 72<br />
(7) Fremdleistungen 12 – – 12<br />
(8) kalkulatorische Miete – – 24 24<br />
(9) kalkulatorische Wagnisse – – 10 10<br />
(10) a. o. Aufwand 6 6 – –<br />
Summe: 965 1.095<br />
Erläuterungen zu<br />
Zeile (5): betrieblich bedingte Abschreibung 140 + 20% Zuschlag wegen gestiegener<br />
Wie<strong>der</strong>beschaffungskosten.<br />
<strong>Das</strong> Betriebsergebnis des Jahres 01 beträgt:<br />
Gesamtleistung 1.000.000 EUR<br />
– Kosten 1.095.000 EUR<br />
Betriebsverlust<br />
95.000 EUR<br />
<strong>Aufgabe</strong> 134 Lohneinzelkosten und Lohngemeinkosten<br />
Der Handwerksbetrieb JOSEPH ZÜNFTIG hatte im Jahr 01 (einschließlich Personalnebenkosten)<br />
Lohn- und Gehaltskosten in Höhe von 502.000 EUR (vgl. <strong>Aufgabe</strong><br />
<strong>133</strong>). Im Zuge <strong>der</strong> Kostenstellenrechnung muss dieser Kostenblock in Einzel- und<br />
Gemeinkosten zerlegt werden.<br />
Teilaufgabe a)<br />
6. Abschnitt<br />
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Von welchem Einteilungskriterium würden Sie die Zuordnung <strong>der</strong> Lohn- und<br />
Gehaltskosten zu den Einzel- bzw. Gemeinkosten abhängig machen?<br />
Wöhe S. 938 f.<br />
Soweit sich die Personalkosten unmittelbar einer betrieblichen Leistung, einem<br />
einzelnen Auftrag, zurechnen lassen, handelt es sich um Einzelkosten. Gemeinkosten<br />
werden dagegen von allen Kostenträgern (Aufträgen) gemeinsam verursacht.<br />
In Handwerksbetrieben ist es üblich, zwischen produktiven, d. h. auftragsbezogenen,<br />
Löhnen (Lohneinzelkosten) und unproduktiven Löhnen (Lohngemeinkosten)<br />
zu unterscheiden. Unproduktive Löhne und Gehälter entstehen z. B. durch<br />
die Lagerverwaltung, das Ausarbeiten von Angeboten, Garantiearbeiten, innerbe-