Leseprobe Hormonsystem - pharmaschule.eu
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Bauchspeicheldrüse (= Pankreas):<br />
Die Bauchspeicheldrüse kennen Sie spätestens<br />
seit der Lehrdatei „Verdauungssystem“<br />
als zweitgrößte endo- und exokrine<br />
Drüse des Menschen (ca. 14-18cm lang,<br />
3-4cm breit, 1-2cm dick, ca. 50-120g<br />
schwer). Sie besitzt eine Läppchenstruktur<br />
und liegt hinter dem Bauchfell (= retroperitoneal).<br />
Das Pankreas steht in enger<br />
Beziehung zum Zwölffingerdarm, der den<br />
Pankreaskopf umfasst. Corpus und Schwanz<br />
des Pankreas verlaufen quer im Oberbauch.<br />
Der Schwanzteil des Pankreas reicht bis zur<br />
Duodenum<br />
Milz. Aufgrund seiner Funktion als Verdauungsdrüse<br />
besitzt das Pankreas einen<br />
oder mehrere Ausführungsgänge, die gemeinsam mit dem von Leber und<br />
Gallenblase kommenden Hauptgallengang (= Ductus choledochus) oder nahe<br />
diesem in einer warzenförmigen Erhebung - der so genannten Papilla duodeni<br />
major (= Vater-Papille) - in den Zwölffingerdarm münden.<br />
Als exokrine Drüse ist das Pankreas eine rein seröse Drüse und die wichtigste<br />
Verdauungsdrüse des Menschen. Sie produziert täglich ca. 1,5 l Sekret. Ihre<br />
Zellen werden durch die Hormone Sekretin und Pankreozymin (= Cholecystokinin)<br />
zur Abgabe des Verdauungssaftes (auch als Pankreassaft bezeichnet) angeregt.<br />
Die Zusammensetzung des Pankreassekrets hängt von der Art der<br />
aufgenommenen Nahrung ab. Darin enthalten sind inaktive Vorstufen Eiweiß<br />
spaltender Enzyme (Trypsinogen, Chymotrypsinogen, Carboxypeptidase), das<br />
Zucker spaltende Enzym α-Amylase und das der Fettspaltung dienende Enzym<br />
Lipase. Viele Enzyme liegen bei der Produktion in der Drüse in einer inaktiven<br />
Form vor. Um eine Selbstverdauung des Organs zu vermeiden, werden sie erst am<br />
Wirkort, dem Dünndarm, in die aktive Form umgewandelt.<br />
Als endokrine Drüse produziert das Pankreas Hormone, die direkt ins Blut<br />
abgegeben werden: Ungefähr nur 5 % der Pankreaszellen sind inselförmig<br />
zusammengefasst und werden als Langerhans-Inseln bezeichnet. Diese sind<br />
über das ganze Pankreas, hauptsächlich aber über den Körper und den Schwanz<br />
des Pankreas, verteilt. Sie bestehen aus Hormone produzierenden α-, β- und<br />
δ-Zellen, die auch A-, B- und D-Zellen genannt werden. A-Zellen synthetisieren<br />
das Hormon Glukagon und in den B-Zellen wird Insulin synthetisiert.<br />
Insgesamt befinden sich circa 1 Million Inseln in einem gesunden Pankreas. Als<br />
endokrine Drüse ist das Pankreas sehr gefäßreich.<br />
Etwa 80% der Inselzellen sind B-Zellen<br />
Etwa 10% der Inselzellen sind A-Zellen<br />
Etwa 10%% der Inselzellen sind D-Zellen. In ihnen wird auch das Hormon<br />
Somatostatin produziert, für das Sie sich als Bildungsort wegen der größeren<br />
Bed<strong>eu</strong>tsamkeit in den Prüfungen vor allem aber den Hypothalamus merken<br />
sollten. Möglicherweise kommen Sie ansonsten durcheinander… Zu den so<br />
genannten Statinen bei den Hormonen kommen wir später noch in dieser<br />
Lehrdatei.<br />
Wichtige Erkrankungen des Pankreas sind u. a.:<br />
- der Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Typ I und Typ II<br />
- die akute und chronische Pankreatitis<br />
Arbeitsblatt: „Duodenum und Pankreas, Schnittbild“