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Leseprobe Hormonsystem - pharmaschule.eu

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Hormone bildende Organe und Gewebe - Anatomie<br />

Schlagworte: Schilddrüse, Nebenschilddrüse,<br />

Nebennieren, Pankreas, Ovarien, Testes<br />

In der nachfolgenden Darstellung sind die wichtigsten<br />

Hormone bildenden Drüsen des menschlichen Körpers<br />

abgebildet.<br />

Was ist das Corpus pineale?<br />

(2/s)<br />

Welche Hormone bildenden<br />

Drüsen kennen Sie? (1/so)<br />

Welche Hormone produziert<br />

die Glandula thyroidea? (1/so)<br />

Wo produziert man<br />

Testosteron? (1/so)<br />

Wie lautet die d<strong>eu</strong>tsche<br />

Bezeichnung der Hypophyse?<br />

(1/h)<br />

Hormon produzierende Drüsen:<br />

In welcher anatomischen<br />

Struktur der Schädelbasis<br />

befindet sich die Hypophyse?<br />

(2/s)<br />

Corpus pineale<br />

Hypothalamus<br />

Hypophyse<br />

Nebenschilddrüse<br />

Schilddrüse<br />

Nebennieren<br />

Pankreas<br />

Ovarien<br />

Hoden<br />

Arbeitsblätter: „Endokrine Drüsen der Frau“ /<br />

„Endokrine Drüsen des Mannes“<br />

Corpus pineale (= Epiphysis = Apophysis cerebri = Glandula pinealis<br />

= Zirbeldrüse): Die Zirbeldrüse ist von einer Bindegewebskapsel umgeben und<br />

befindet sich als endokrines Organ an der Hinterwand des III. Ventrikels (ein mit


Liquor gefüllter Holraum mitten im Gehirn). In ihr findet man Glia- und<br />

Nervenfasern sowie den so genannten Hirnsand. Die Zirbeldrüse synthetisiert das<br />

Hormon Melatonin (fast nur nachts), sie ist multisynaptisch n<strong>eu</strong>ronal mit dem<br />

Hypothalamus verknüpft und st<strong>eu</strong>ert weitgehend den zirkadianen Rhythmus<br />

(Tag-Nacht-Rhythmus).<br />

Verwechseln Sie bitte nicht Melatonin mit Melanin, dem Farbstoff, der von<br />

Melanozyten in der Haut gebildet wird und vor UV-Strahlen schützen soll!<br />

Hypothalamus:<br />

Ergänzende Informationen oder Bildmaterial<br />

finden Sie auf den Internetseiten des folgenden<br />

Links:<br />

Hypothalamus<br />

http://www.medizinfo.de/endokrinologie/anatomie/hypo.htm<br />

Der Hypothalamus liegt im Zwischenhirn.<br />

Die Region über dem Hypothalamus wird<br />

Thalamus genannt. Alle Informationen vom Hypophyse<br />

Großhirn in die Peripherie und umgekehrt<br />

von der Peripherie ins Großhirn laufen über<br />

den Thalamus. Das so genannte Infundibulum<br />

(wie ein Stil) verbindet den Hypothalamus<br />

mit der Hypophyse. Der Hypothalamus ist das wohl wichtigste St<strong>eu</strong>erzentrum<br />

des vegetativen Systems. Die Bed<strong>eu</strong>tung dieses relativ kleinen Zwischenhirnareals<br />

kann man daraus ersehen, dass selbst geringste Störungen im Hypothalamus<br />

Auswirkungen auf die Lebensfähigkeit des Individuums haben. Das gesamte<br />

vegetative System hat u. a. folgende Aufgaben:<br />

- Aufrechterhaltung der Homöostase (Temperatur, Blutdruck,<br />

Osmolarität)<br />

- Regulation der Nahrungs- und Wasseraufnahme<br />

- Zirkadiane Rhythmik und Schlaf<br />

- St<strong>eu</strong>erung des Sexual- und Fortpflanzungsverhaltens<br />

Um seinen Aufgaben nachzukommen hat der Hypothalamus zum einen zahlreiche<br />

n<strong>eu</strong>ronale Verbindungen zu anderen Hirnzentren, zum anderen st<strong>eu</strong>ert er über so<br />

genannte Releasing Hormone (= Liberine und Statine) die Hormonbildung<br />

und -abgabe der Hypophyse. Weiterhin produziert der Hypothalamus die Hormone<br />

Antidiuretisches Hormon (ADH, Vasopressin) und Oxytocin und gibt diese an<br />

die N<strong>eu</strong>rohypophyse (= Hypophysenhinterlappen) ab.<br />

Hypophyse (= Glandula pituitaria):<br />

Die auch Hirnanhangdrüse genannte<br />

Hypophyse liegt in Höhe der Nase mitten<br />

im Kopf und sitzt auf einem Knochenteil der<br />

Schädelbasis, der Türkensattel (= Sella<br />

turcica) genannt wird.<br />

(siehe Abbildung in der Lehrdatei<br />

„Nervensystem“)<br />

Hypophysenvorderlappen<br />

= Adenohypophyse<br />

= HVL<br />

Arbeitsblatt: „ Gehirn, Zwischenhirn,<br />

Medianschnitt“. Nutzen Sie Abb. 484 in Ihrem<br />

Sobotta – Atlas der Anatomie des Menschen.<br />

Hypothalamus<br />

Hypophysenhinterlappen<br />

= N<strong>eu</strong>rohypophyse<br />

= HHL


Man unterscheidet den Hypophysenvorderlappen<br />

(= HVL = Adenohypophyse) und den Hypophysenhinterlappen<br />

(= HHL = N<strong>eu</strong>rohypophyse), die durch den Hypophysenstiel (= Infundibulum)<br />

mit dem Hypothalamus verbunden sind. Die Adenohypophyse ist eigentlich kein<br />

Bestandteil des Gehirns. Sie lagert sich dem Zwischenhirn nur an. Embryologisch<br />

entsteht sie durch eine Abspaltung des Rachendachs, die sich zunächst nach oben<br />

wölbt und sich schließlich im Verlauf der Entwicklung ganz ablöst. Die<br />

N<strong>eu</strong>rohypophyse dagegen geht aus dem Hypothalamus hervor. Sie ist hierbei<br />

keine produzierende Drüse sondern ein Speicherorgan für 2 Hormone (Adiuretin<br />

und Oxytocin), die im Hypothalamus gebildet werden. Die Adenohypophyse<br />

produziert 7 Hormone (so genannte Tropine, siehe Seite 12).<br />

Schilddrüse (= Glandula thyroidea):<br />

Ergänzende Informationen oder Bildmaterial finden Sie auf den<br />

Internetseiten des folgenden Links:<br />

http://www.medizinfo.de/endokrinologie/anatomie/schilddruese.htm<br />

Sie befindet sich am Hals unterhalb des Kehlkopfes vor<br />

der Trachea. Beim Menschen hat sie die Form eines<br />

Schmetterlings und liegt schildartig unterhalb des<br />

Schildknorpels vor der Luftröhre, was Anlass für ihre<br />

Benennung war.<br />

Histologisch ist die Schilddrüse von einer<br />

Bindegewebskapsel umgeben, von der Septen ausgehen,<br />

die das Organ in einzelne Läppchen unterteilen. Das<br />

eigentliche Drüsengewebe besteht aus mikroskopisch<br />

kleinen Bläschen (Follikeln), in deren Inneren die<br />

Schilddrüsenhormone T 4 und T 3 in inaktiver Form<br />

gespeichert werden. Diese Follikel werden von einem einschichtigen Epithel<br />

umgeben. Zwischen den Epithelzellen der Follikel und ihrer Basalmembran liegen<br />

die parafollikulären C-Zellen. In diesen wird das Hormon Calcitonin synthetisiert.<br />

Nebenschilddrüse:<br />

Die 4 Nebenschilddrüsen (lat.: Glandulae<br />

parathyroideae) werden auch als Epithelkörperchen<br />

bezeichnet. Es handelt sich um kleine endokrine Drüsen,<br />

um zwei linsengroße Organpaare, die das Parathormon<br />

bilden. Parathormon ist ein Hormon, welches den Kalziumspiegel<br />

im Blut erhöht.<br />

Um die Funktion der Nebenschilddrüse zu messen<br />

bestimmt man folgende Werte:<br />

- Kalzium im Blut,<br />

- Phosphat im Blut,<br />

- Parathormon im Blut<br />

Die Nebenschilddrüsen liegen etwa dort, wo die<br />

4 Pfeilspitzen in der Zeichnung hin zeigen.<br />

Wir schauen in der Abbildung von hinten auf den<br />

geöffneten Kehlkopf. Von der Schilddrüse sind<br />

nur die beiden seitlichen Lappen sichtbar. An deren<br />

Rückseiten liegen die 4 Epithelkörperchen.


Bauchspeicheldrüse (= Pankreas):<br />

Die Bauchspeicheldrüse kennen Sie spätestens<br />

seit der Lehrdatei „Verdauungssystem“<br />

als zweitgrößte endo- und exokrine<br />

Drüse des Menschen (ca. 14-18cm lang,<br />

3-4cm breit, 1-2cm dick, ca. 50-120g<br />

schwer). Sie besitzt eine Läppchenstruktur<br />

und liegt hinter dem Bauchfell (= retroperitoneal).<br />

Das Pankreas steht in enger<br />

Beziehung zum Zwölffingerdarm, der den<br />

Pankreaskopf umfasst. Corpus und Schwanz<br />

des Pankreas verlaufen quer im Oberbauch.<br />

Der Schwanzteil des Pankreas reicht bis zur<br />

Duodenum<br />

Milz. Aufgrund seiner Funktion als Verdauungsdrüse<br />

besitzt das Pankreas einen<br />

oder mehrere Ausführungsgänge, die gemeinsam mit dem von Leber und<br />

Gallenblase kommenden Hauptgallengang (= Ductus choledochus) oder nahe<br />

diesem in einer warzenförmigen Erhebung - der so genannten Papilla duodeni<br />

major (= Vater-Papille) - in den Zwölffingerdarm münden.<br />

Als exokrine Drüse ist das Pankreas eine rein seröse Drüse und die wichtigste<br />

Verdauungsdrüse des Menschen. Sie produziert täglich ca. 1,5 l Sekret. Ihre<br />

Zellen werden durch die Hormone Sekretin und Pankreozymin (= Cholecystokinin)<br />

zur Abgabe des Verdauungssaftes (auch als Pankreassaft bezeichnet) angeregt.<br />

Die Zusammensetzung des Pankreassekrets hängt von der Art der<br />

aufgenommenen Nahrung ab. Darin enthalten sind inaktive Vorstufen Eiweiß<br />

spaltender Enzyme (Trypsinogen, Chymotrypsinogen, Carboxypeptidase), das<br />

Zucker spaltende Enzym α-Amylase und das der Fettspaltung dienende Enzym<br />

Lipase. Viele Enzyme liegen bei der Produktion in der Drüse in einer inaktiven<br />

Form vor. Um eine Selbstverdauung des Organs zu vermeiden, werden sie erst am<br />

Wirkort, dem Dünndarm, in die aktive Form umgewandelt.<br />

Als endokrine Drüse produziert das Pankreas Hormone, die direkt ins Blut<br />

abgegeben werden: Ungefähr nur 5 % der Pankreaszellen sind inselförmig<br />

zusammengefasst und werden als Langerhans-Inseln bezeichnet. Diese sind<br />

über das ganze Pankreas, hauptsächlich aber über den Körper und den Schwanz<br />

des Pankreas, verteilt. Sie bestehen aus Hormone produzierenden α-, β- und<br />

δ-Zellen, die auch A-, B- und D-Zellen genannt werden. A-Zellen synthetisieren<br />

das Hormon Glukagon und in den B-Zellen wird Insulin synthetisiert.<br />

Insgesamt befinden sich circa 1 Million Inseln in einem gesunden Pankreas. Als<br />

endokrine Drüse ist das Pankreas sehr gefäßreich.<br />

Etwa 80% der Inselzellen sind B-Zellen<br />

Etwa 10% der Inselzellen sind A-Zellen<br />

Etwa 10%% der Inselzellen sind D-Zellen. In ihnen wird auch das Hormon<br />

Somatostatin produziert, für das Sie sich als Bildungsort wegen der größeren<br />

Bed<strong>eu</strong>tsamkeit in den Prüfungen vor allem aber den Hypothalamus merken<br />

sollten. Möglicherweise kommen Sie ansonsten durcheinander… Zu den so<br />

genannten Statinen bei den Hormonen kommen wir später noch in dieser<br />

Lehrdatei.<br />

Wichtige Erkrankungen des Pankreas sind u. a.:<br />

- der Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Typ I und Typ II<br />

- die akute und chronische Pankreatitis<br />

Arbeitsblatt: „Duodenum und Pankreas, Schnittbild“


Eierstock (= Ovar):<br />

Uterus<br />

Der paarig angelegte Eierstock –<br />

in der medizinischen Fachsprache als Ovar<br />

(von lat. Ovarium) oder Oophoron (griech.)<br />

bezeichnet - ist ein primäres, weibliches<br />

Geschlechtsorgan. Primär deshalb, weil sich<br />

der Eierstock nicht erst im Laufe der Zeit<br />

entwickelt, sondern weil er mit der Geburt<br />

bereits angelegt ist. Als Gonade<br />

(= Keimdrüse) entspricht er dem Hoden<br />

Vagina<br />

männlicher Individuen und ist der Reifungsort<br />

der Eizellen und Bildungsort weiblicher<br />

Geschlechtshormone (Gestagene und Östrogene, die in moderner Schreibweise<br />

auch Estrogene genannt werden).<br />

Testes (= Hoden):<br />

Die Hoden (lat. Testes, griech. Orchis), sind<br />

paarig angelegte, innere männliche Geschlechtsorgane.<br />

Der Hoden gehört, wie der Eierstock der<br />

weiblichen Individuen, zu den so genannten<br />

Keimdrüsen (= Gonaden) und produziert die<br />

Samenfäden (= Spermien). Außerdem werden im<br />

Hoden männliche Geschlechtshormone<br />

(= Androgene), vor allem das Testosteron, gebildet.<br />

Die Hoden entstehen beim Menschen<br />

embryonal in der Bauchhöhle, wandern aber über<br />

den Leistenkanal schon vor der Geburt in den<br />

Hodensack (= Scrotum).<br />

Arbeitsblatt: „Hoden, Nebenhoden, Samenleiter“<br />

Thymus:<br />

Der Thymus ist eine Drüse, die wir nur etwa bis zum Ende der Pubertät als<br />

funktionsfähiges Organ besitzen. Danach verkümmert sie zu einem Fettkörper.<br />

Bis dahin aber ist sie, wie das rote Knochenmark auch, ein so genanntes primäres<br />

lymphatisches Organ. Sie werden das ern<strong>eu</strong>t in der späteren Lehrdatei „Blut und<br />

Lymphe“ lesen. Im Thymus werden die T-Lymphozyten (sie gehören zu den<br />

weißen Blutzellen) einer speziellen Prägung unterzogen. Sie „lernen“ hier „wie in<br />

einer Schule“ was sie als funktionsfähige T-Lymphozyten mit unterschiedlichen<br />

Aufgaben zu tun haben. Dabei werden im Thymus auch Hormone gebildet, die so<br />

genannten Thymosine. Sie haben mit der Spezialprägung von T-Lymphozyten zu<br />

tun, sind aber nicht wirklich prüfungsrelevant. Jedoch, würde man einem Kind den<br />

Thymus entfernen müssen, könnte kein intaktes Immunsystem aufgebaut werden.<br />

Die Thymosine werden in dieser Lehrdatei trotzdem nicht weiter besprochen. Der<br />

Thymus liegt vor dem oberen Bereich des Herzens im Mediastinum, ist also ein<br />

Mediastinalorgan. Damit Sie eine Vorstellung von seiner Lage bekommen,<br />

bearbeiten Sie bitte das nachfolgende Arbeitsblatt.<br />

Arbeitsblatt: „Thymus“

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