02.11.2012 Aufrufe

Dezember 2006 - Arbeit und Gesundheit

Dezember 2006 - Arbeit und Gesundheit

Dezember 2006 - Arbeit und Gesundheit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

12512<br />

www.arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

ARBEIT UND<br />

GESUNDHEIT<br />

<strong>Arbeit</strong>en auf Dächern<br />

Oben bleiben!<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

mit System<br />

Versicherungsschutz<br />

bei der Weihnachtsfeier<br />

Deutscher Jugend-<strong>Arbeit</strong>sschutz-Preis<br />

12 <strong>2006</strong>


Anzeige<br />

ZAP – Die Innovation 2007<br />

ZARGES<br />

<strong>Arbeit</strong>s-<br />

Plattformen<br />

Die neue Dimension in<br />

Sicherheit & <strong>Arbeit</strong>skomfort.<br />

Mobil <strong>und</strong> fl exibel wie eine Leiter<br />

Komfortabel <strong>und</strong> sicher wie ein Fahrgerüst<br />

Variabel in der Höhe verstellbar<br />

Fordern Sie unseren ZAP<br />

Spezialprospekt an oder<br />

informieren Sie sich unter:<br />

www.zarges.de/zap<br />

ZARGES GmbH & Co. KG<br />

Zargesstraße 7 · D-82362 Weilheim<br />

Tel.: +49-(0)881-687-100<br />

NEU!<br />

Fax: +49-(0)881-687-500<br />

E-Mail: zarges@zarges.de<br />

Internet: www.zarges.de<br />

Editorial<br />

Herausforderung<br />

„demographischer<br />

Wandel“<br />

Häufig haben wir schon die<br />

grafische Darstellung des Altersaufbaus<br />

unserer Gesellschaft<br />

in Baumformen gesehen: Um<br />

1900 hat sie die Form einer<br />

Tanne, für heute steht eine Jutta Vestring, Mitglied<br />

Pappel <strong>und</strong> in der Mitte dieses<br />

der Geschäftsführung der<br />

Berufsgenossenschaft der<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts wird sie einem<br />

Bauwirtschaft<br />

Obstbaum gleichen. Diese<br />

Entwicklung hat Konsequenzen<br />

– nicht nur für das Alterssicherungssystem, sondern ganz<br />

besonders auch für die <strong>Arbeit</strong>swelt. Wir werden die zukünftige<br />

wirtschaftliche Entwicklung mit insgesamt älteren Mitarbeitern<br />

bewältigen.<br />

Fakt ist, dass ältere Menschen länger ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> leistungsfreudig<br />

bleiben müssen. Daher ist es wichtig für jeden von uns,<br />

rücksichtsvoll mit unserer Ges<strong>und</strong>heit umzugehen. Prävention<br />

muss durch persönliches Verhalten zur Lebensart werden.<br />

Unterstützend sollte im Beruf alles dafür getan werden, den<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sschutz konsequent zu beachten <strong>und</strong><br />

zu fördern. Eine proaktive <strong>und</strong> engagierte arbeitsmedizinische<br />

Betreuung der Betriebe mit besonderem Schwerpunkt auf der<br />

biophysischen Situation älter werdender Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter ist eine wertvolle Hilfe für den Unternehmer.<br />

Die Leistungsfreude vieler älterer Belegschaftsmitglieder ist<br />

groß. Häufig wird die in bestimmten Segmenten veränderte<br />

Leistungsfähigkeit der älteren <strong>Arbeit</strong>nehmer wie das Nachlassen<br />

der Kraft <strong>und</strong> Reaktionsschnelligkeit durch andere Fähigkeiten<br />

wie Erfahrung, leichterem Umgang mit komplexen<br />

Sachverhalten, höherer Entscheidungs- <strong>und</strong> Handlungsökonomie<br />

kompensiert. Es gilt hier zu schauen, was ein älterer Mitarbeiter<br />

(noch) kann, statt die Aufmerksamkeit darauf zu richten,<br />

was er nicht mehr kann.<br />

Leistungswille <strong>und</strong> -fähigkeit Älterer hängen wesentlich von<br />

der Gestaltung der <strong>Arbeit</strong> ab. Diese große <strong>und</strong> wichtiger<br />

werdende Gruppe braucht mehr denn je ein Netzwerk betrieblicher<br />

Unterstützungsfaktoren: wertschätzende Führungspersonen,<br />

engagierte Betriebsärzte, solider <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsschutz, angepasste Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong><br />

zuverlässige Vertragspartner wie Berufsgenossenschaften,<br />

Renten- <strong>und</strong> Krankenversicherungen. Dann wird sich die<br />

Gesellschaft in Deutschland über die Früchte des „Obstbaumes“<br />

freuen können.<br />

2 ARBEIT UND GESUNDHEIT DEZEMBER <strong>2006</strong><br />

Foto: BG Bau


ARBEIT UND GESUNDHEIT 12 <strong>2006</strong><br />

Die Zeitschrift Ihrer Berufsgenossenschaften<br />

Inhalt<br />

Titelthema: <strong>Arbeit</strong>en auf Dächern 6<br />

Oben bleiben!<br />

Wer erinnert sich nicht an die Unfallmeldungen des vergangenen Winters<br />

über Menschen, die bei dem Versuch verunglückten, ihre Häuser von<br />

drückenden Schneelasten zu befreien? Auch bei Profis kommen Stürze durch<br />

Wellplatten <strong>und</strong> Lichtkuppeln vor. Mit der Aktion „Oben bleiben! Ohne<br />

Durchsturz“ steuert die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft entgegen.<br />

Meldungen <strong>und</strong> Markt Aktuelles, Produkte <strong>und</strong> Medien 3<br />

Ernährung am <strong>Arbeit</strong>splatz 10<br />

Wasser: Über den Durst trinken<br />

Leitern <strong>und</strong> Tritte Der richtige Aufstieg 12<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement Stabilität durch Bewegung 14<br />

Deutscher Jugend-<strong>Arbeit</strong>sschutz-Preis<br />

Clever, sicher, cool!<br />

Preisrätsel/Impressum 18<br />

Weihnachtsfeier Schöne Bescherung! 19<br />

Das Allerletzte 20<br />

Ein Teil der Auflage enthält den<br />

Sonderteil für <strong>Arbeit</strong>sschutzprofis<br />

• Thema: Unterweisen<br />

• Aus der Forschung: Sicherheit bei jungen Fahrern<br />

16<br />

Erstmals wieder<br />

mehr <strong>Arbeit</strong>sunfälle<br />

Die Zahl der meldepflichtigen <strong>Arbeit</strong>s-<br />

unfälle ist im ersten Halbjahr <strong>2006</strong><br />

seit Jahren erstmals wieder leicht<br />

gestiegen. Der Hauptverband der gewerblichen<br />

Berufsgenossenschaften<br />

(HVBG) registrierte etwa 400.000<br />

<strong>Arbeit</strong>sunfälle. Das sind 0,9 Prozent<br />

mehr als im ersten Halbjahr 2005.<br />

Noch sehr viel stärker stieg die Zahl der<br />

tödlichen <strong>Arbeit</strong>sunfälle: Insgesamt 277<br />

<strong>und</strong> damit 21 mehr als im Vorjahr – ein<br />

Anstieg um 8,2 Prozent. „Auch wenn<br />

wir zu den Ursachen für diese Entwicklung<br />

derzeit noch wenig sagen können,<br />

so zeigen uns diese Zahlen doch, dass<br />

<strong>Arbeit</strong>sunfälle nicht automatisch immer<br />

weiter zurückgehen“, kommentiert Dr.<br />

Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer<br />

des HVBG, die Zahlen. „Umso wichtiger<br />

ist uns, dass der Gesetzgeber bei<br />

der anstehenden Reform der Unfallversicherung<br />

der Prävention nicht schadet,<br />

indem er Branchenbezug <strong>und</strong> Selbstverwaltung<br />

schwächt.“ (www.hvbg.de,<br />

webcode 2271161).<br />

Themenseite Zeitarbeit<br />

Die VBG bietet unter dem Titel „Zeit-<br />

arbeit – ein leistungsfähiges <strong>Arbeit</strong>ssystem“<br />

eine Themenseite im Internet<br />

an. Sie informiert Unternehmer, Führungskräfte<br />

<strong>und</strong> Betriebsräte über eine<br />

systematische <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsgerechte<br />

Aufbauorganisation des Zeitarbeitsunternehmens.<br />

Außerdem finden sich<br />

allerlei Umsetzungshilfen <strong>und</strong> Formulare<br />

für die Praxis. Der Pfad lautet:<br />

www.vbg.de/themen/zeitarbeit .<br />

Ihre Meinung<br />

Meldungen<br />

Können Sie an Ihrem <strong>Arbeit</strong>splatz ausreichend<br />

trinken? Lesen Sie unseren Beitrag auf Seite 10<br />

<strong>und</strong> machen Sie mit bei unserer Umfrage unter<br />

www.arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

Anzeige


Meldungen<br />

Foto: Photodisc<br />

Bildschirme schwer<br />

zu beurteilen<br />

Wie blendungsarm ein Bildschirm<br />

ist, lässt sich anhand der Hersteller-<br />

angaben nicht ausreichend beurteilen.<br />

Das ist das Ergebnis einer Untersuchung,<br />

die das Berufsgenossenschaftliche<br />

Institut für <strong>Arbeit</strong>sschutz<br />

(BGIA) durchgeführt hat. Wie blendungsarm<br />

ein Bildschirm ist, soll die<br />

so genannte Reflexionsklasse zeigen,<br />

die dem Gerät im Labor zugeordnet<br />

wird. Praxistests ergaben jedoch,<br />

dass die zurzeit geltende Unterscheidung<br />

in drei Klassen zu grob ist. So<br />

wurden Bildschirme der besten Klasse I<br />

von Testpersonen sehr unterschiedlich<br />

beurteilt. Damit der Anwender wirklich<br />

den passenden Bildschirm auswählen<br />

kann, müsse es eine genauere Abstufung<br />

der Reflexionsklassen geben, so<br />

das Fazit des BGIA (www.hvbg.de,<br />

webcode 2198242).<br />

Wie ges<strong>und</strong><br />

ist Deutschland?<br />

Steigende Lebenserwartung <strong>und</strong> gute<br />

Ges<strong>und</strong>heit – aber: Immer noch zu<br />

viele Menschen rauchen, sind zu dick,<br />

bewegen sich zu wenig <strong>und</strong> trinken<br />

zu viel Alkohol. Das sind die Kernaussagen<br />

des Ges<strong>und</strong>heitsberichts<br />

„Ges<strong>und</strong>heit in Deutschland“, den<br />

das Robert-Koch-Institut im Auftrag<br />

des B<strong>und</strong>esministeriums für Ges<strong>und</strong>heit<br />

im Rahmen der Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung<br />

des B<strong>und</strong>es (GBE) veröffentlicht<br />

hat. Eine Zusammenfassung<br />

<strong>und</strong> der Bericht selbst sind unter<br />

www.rki.de. abrufbar (www.rki.de).<br />

4 ARBEIT UND GESUNDHEIT DEZEMBER <strong>2006</strong><br />

Mobbingopfer<br />

in der Pflicht<br />

Wer Ungerechtigkeiten von Vorge-<br />

setzten „schluckt“ <strong>und</strong> bei einer späteren<br />

Schmerzensgeldklage nur pauschal<br />

beschreiben kann, hat vor Gericht<br />

schlechte Chancen. So wies das Landesarbeitsgericht<br />

Schleswig-Holstein<br />

die Mobbing-Klage eines inzwischen<br />

gekündigten Video-Verkäufers zurück,<br />

der sich von seinem Chef schlecht<br />

behandelt gefühlt hatte. Dem Gericht<br />

reichten die nur pauschal beschriebenen<br />

Beispiele nicht aus <strong>und</strong> es verwies<br />

den Kläger auf seine Schadensminderungspflicht:<br />

Er hätte noch während<br />

des Beschäftigungsverhältnisses<br />

den nächsten Vorgesetzten oder eine<br />

andere betriebliche Stelle einschalten<br />

müssen (www.anwalt-suchservice.de).<br />

Im Ehrenamt versichert<br />

Wer ein Ehrenamt ausführt, sollte sich<br />

beim zuständigen Verein oder Träger<br />

über seinen Unfallversicherungsschutz<br />

informieren – dazu rät die VBG. Alle<br />

gemeinnützigen Organisationen haben<br />

seit dem Jahr 2005 die Möglichkeit,<br />

ihre gewählten Ehrenamtsträger wie<br />

Vereinsvorstände, Kassen- <strong>und</strong> Sportwarte<br />

gegen Unfallfolgen zu versichern.<br />

Dies gilt auch für ehrenamtlich<br />

Engagierte in Gewerkschaften <strong>und</strong><br />

<strong>Arbeit</strong>geberorganisationen. Diese<br />

Personen können sich bei der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung VBG versichern.<br />

Die freiwilligen Helfer in<br />

öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften<br />

<strong>und</strong> deren Einrichtungen<br />

sind automatisch unfallversichert. Die<br />

Zahl der versicherten Ehrenämter bei<br />

der VBG liegt inzwischen bei 2,5<br />

Millionen (www.vbg.de).<br />

<strong>Arbeit</strong>sunfähigkeit kostet<br />

40 Milliarden Euro<br />

Die volkswirtschaftlichen Kosten, die<br />

im Jahr 2004 durch krankheitsbedingte<br />

Fehlzeiten entstanden sind,<br />

betragen r<strong>und</strong> 40 Milliarden Euro.<br />

Das schätzt die B<strong>und</strong>esanstalt für<br />

<strong>Arbeit</strong>sschutz <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>smedizin<br />

(BAuA) anhand der <strong>Arbeit</strong>sunfähigkeitsdaten<br />

von r<strong>und</strong> 31 Millionen<br />

Pflichtversicherten <strong>und</strong> freiwillig Versicherten<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung.<br />

12,7 Tage waren <strong>Arbeit</strong>nehmer<br />

2004 im Schnitt arbeitsunfähig,<br />

daraus ergibt sich eine<br />

Gesamtzahl von mehr als 440 Millionen<br />

<strong>Arbeit</strong>sunfähigkeitstagen. Diese<br />

Zahlen stellen nach Einschätzung der<br />

BAuA das volkswirtschaftliche Präventionspotenzial<br />

dar (www.baua.de).<br />

Nach Herzinfarkt<br />

depressiv?<br />

Die häufigste Todesursache in den<br />

Industrienationen ist der Herzinfarkt.<br />

Von den Patienten, die einen Infarkt<br />

überleben, kämpfen einige anschließend<br />

mit Depressionen. Teilweise<br />

verschwinden die Symptome wieder<br />

von selbst. Laut einer Untersuchung<br />

des Institutes für die Bewertung medizinischer<br />

Maßnahmen in den USA<br />

entwickelten sich jedoch bei jedem<br />

fünften Herzinfarktpatienten behandlungsbedürftige<br />

Depressionen<br />

(www.ges<strong>und</strong>heitsinformationen.de).<br />

Online<br />

Weitere Meldungen finden Sie unter<br />

www.arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

Dort können Sie auch unseren kostenlosen<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

newsletter abonnieren<br />

Foto: Getty Images


Foto: Vesa<br />

Bürostuhl mit Motor<br />

Ein neues Sitzkonzept stellt die Firma<br />

Drabert vor: mikromotiv. Es handelt<br />

sich dabei um einen kleinen Motor,<br />

der die Sitzfläche des Bürostuhls fünfmal<br />

in der Minute um 0,8 Grad nach<br />

links <strong>und</strong> rechts dreht. Die Bewegungen<br />

sollen kaum spürbar sein <strong>und</strong>, so<br />

der Anbieter, als wohltuende Massage<br />

empf<strong>und</strong>en werden. Der Sitzende<br />

werde bewegt, ohne dass er bewusst<br />

Muskeln einsetzen müsse. Dabei<br />

erhalte die Wirbelsäule die für die<br />

Bandscheibenernährung wichtige<br />

Wechselbelastung. Der mikromotiv-<br />

Motor wird von einem handtellergroßen<br />

Akku angetrieben, der unter<br />

der Sitzfläche angebracht wird, etwa<br />

acht St<strong>und</strong>en leistungsfähig ist <strong>und</strong><br />

über Nacht aufgeladen werden kann.<br />

Tel.: 0571/3850-0<br />

www.drabert.de<br />

Lasten schnell versetzen<br />

Bis zu 250 Kilogramm schwere Lasten<br />

lassen sich, so der Hersteller Vesa,<br />

mit Manipulatoren schnell <strong>und</strong> genau<br />

bewegen. So könne beispielsweise<br />

bei einer Getriebemontage ein 200<br />

Kilogramm schweres Getriebe mit<br />

einer Handkraft von nur r<strong>und</strong> einem<br />

Kilogramm versetzt werden. Auslegerlänge,<br />

Bauhöhe <strong>und</strong> Steuerungsvarianten<br />

lassen sich entsprechend der<br />

Handling-Aufgabe aus einem Baukastensystem<br />

kombinieren. Mit den<br />

Manipulatoren, so verspricht der Anbieter,<br />

sind höhere Taktzeiten als zum<br />

Beispiel mit einem Kran möglich.<br />

Tel.: 02267/6582-0<br />

www.vesa.de<br />

Atemschutz für<br />

Industrie <strong>und</strong> Handwerk<br />

Mit einer, so der Anbieter Dräger<br />

Safety, breiten Filterpalette bieten die<br />

Atemschutzhalbmasken Dräger X-plore<br />

4700 Schutz gegen Gase, Dämpfe<br />

<strong>und</strong> Stäube. Die Kombination aus<br />

weichem Maskenkörper <strong>und</strong> Hardbody<br />

sorge für gute Passgenauigkeit<br />

<strong>und</strong> hohen Dichtsitz. Es gibt die<br />

Maske in zwei Größen <strong>und</strong> Filteranschlüssen.<br />

Mit ihrer Flexi-Fit-Kopfspinne<br />

lässt sich die Maske nach Hersteller-<br />

Foto: Dräger<br />

angaben einfach an- <strong>und</strong> ablegen,<br />

ohne beispielsweise den Schutzhelm<br />

abnehmen zu müssen.<br />

Tel.: 0451/882-0<br />

www.draeger.com<br />

Maßnahmenkonzept<br />

Gefahrstoffe<br />

Mit dem Einfachen Maßnahmenkon-<br />

zept Gefahrstoffe (EMKG) entwickelte<br />

die B<strong>und</strong>esanstalt für <strong>Arbeit</strong>sschutz<br />

<strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>smedizin (BAuA) eine praxisnahe<br />

Handlungshilfe zum Umgang<br />

mit Gefahrstoffen. Sie soll insbesondere<br />

Klein- <strong>und</strong> Mittelunternehmen die<br />

Umsetzung der Gefahrstoffverordnung<br />

erleichtern. Auch ohne besondere<br />

Vorkenntnisse ließen sich mit<br />

dem EMKG Problemschwerpunkte<br />

frühzeitig erkennen, Handlungsprioritäten<br />

setzen <strong>und</strong> betriebliche<br />

Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten<br />

mit Gefahrstoffen ermitteln. Über die<br />

Domäne www.emkg.de kann auf<br />

EMKGweb zugegriffen werden.<br />

DEZEMBER <strong>2006</strong> ARBEIT UND GESUNDHEIT 5<br />

Markt <strong>und</strong> Medien<br />

Gegen Wind<br />

<strong>und</strong> Wetter<br />

Mit einer neuen Kollektion stellt Paul<br />

H. Kübler eine kombinierte Wetterschutz-<br />

<strong>und</strong> Warnkleidung vor. Das<br />

Zwei-Lagen-Laminat aus Gore-<br />

Tex-Membran <strong>und</strong> abriebfestem<br />

Obermaterial ist,<br />

so der Anbieter, extrem<br />

auffällig <strong>und</strong><br />

sorgt für Sicherheit<br />

in Gefahrenzonen.<br />

Eine gelungene<br />

Platzierung<br />

von Reflex- <strong>und</strong><br />

Kontraststreifen<br />

verleihe der Kollektion<br />

darüber hinaus dekorative<br />

Elemente. Extra breite Saugsperren<br />

an allen Säumen, versiegelte Nähte<br />

<strong>und</strong> wasserdichte Taschen mit verdeckten<br />

Reißverschlüssen sowie die<br />

Doppel-Wind-Regenleiste machen<br />

den Wetterschutz aus. Durch eine herausnehmbare,<br />

auch separat einsetzbare<br />

Thermosteppjacke werde die<br />

Jacke zur Ganzjahreskleidung.<br />

Tel.: 07181/8003-0<br />

www.kuebler-bekleidung.de<br />

Handbuch für<br />

den Rettungsdienst<br />

In der November-Ausgabe wurde das<br />

„Handbuch <strong>Arbeit</strong>ssicherheit/<strong>Arbeit</strong>sschutz<br />

im Rettungsdienst“ vorgestellt –<br />

leider mit den falschen Kontaktdaten,<br />

wofür wir um Entschuldigung bitten.<br />

Hier sind die richtigen Daten:<br />

Tel.: 0911/959391-8<br />

www.asi-web.de<br />

Anzeige<br />

Fordern Sie unseren kostenlosen Katalog an:<br />

Tel.: (02 12) 2 58 05-0 · Fax (02 12) 2 58 05-55<br />

info@martor.de · http://www.martor.de<br />

Foto: Kübler


<strong>Arbeit</strong>en auf Dächern<br />

Oben<br />

bleiben!<br />

Wer erinnert sich nicht an die Unfallmeldungen des vergangenen Winters über Menschen,<br />

die bei dem Versuch verunglückten, ihre Häuser von drückenden Schneelasten zu befreien?<br />

Auch bei Profis kommen Stürze durch Wellplatten <strong>und</strong> Lichtkuppeln vor. Mit der Aktion<br />

„Oben bleiben! Ohne Durchsturz“ steuert die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft dagegen.<br />

<strong>Arbeit</strong>en auf Dächern bergen ein hohes Unfallrisiko. Es liegt<br />

nicht nur im Absturz vom Dach, sondern auch im so genannten<br />

Durchsturz durch nicht tragende Dachflächen wie<br />

Wellplatten <strong>und</strong> Lichtkuppeln. Vor allem die Wellplatten vermitteln<br />

aufgr<strong>und</strong> der geschlossenen Dachfläche den trügerischen<br />

Eindruck eines festen Untergr<strong>und</strong>s. Zu Durchstürzen<br />

durch Kuppeln oder Lichtbänder kommt es vor allem, weil<br />

diese von oben nicht zu erkennen oder durch Schnee verdeckt<br />

sind oder aber ihre Tragkraft schlichtweg überschätzt<br />

wird.<br />

Trügerische Tragfähigkeit<br />

Dazu ein typischer Unfallhergang bei großflächigen Dach-<br />

sanierungsarbeiten an einem Industrieobjekt: Zwar waren<br />

6 ARBEIT UND GESUNDHEIT DEZEMBER <strong>2006</strong><br />

die eigentlichen <strong>Arbeit</strong>sbereiche vorschriftsmäßig von unten<br />

eingenetzt, jedoch nicht deutlich abgegrenzt zu den Dachflächen,<br />

die wegen mangelnder Tragfähigkeit nicht betreten<br />

werden durften. Beim Überqueren des gefährlichen, weil<br />

ungesicherten Dachbereiches trat ein Mitarbeiter auf eine<br />

Lichtplatte. Diese brach durch <strong>und</strong> der Dachdecker stürzte<br />

zirka acht Meter tief ab. Dabei zog er sich schwerste Verletzungen<br />

zu.<br />

Immer wieder ereignen sich derartige Unfälle mit erheblichen<br />

Verletzungsfolgen für die Beschäftigten. Dies belegen die<br />

Unfallzahlen der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft<br />

(BG Bau). Um die Unfälle deutlich zu reduzieren, reicht es<br />

nicht aus, die bestehenden Vorschriften auszuweiten. Wie<br />

Unfalluntersuchungen zeigen, liegen die Ursachen nicht im<br />

Foto: Plastinet/a priori


Tragfähig: Drahtgitterbahnen bilden bei<br />

Bau- <strong>und</strong> Sanierungsarbeiten auf Dächern<br />

eine verlässliche Durchsturzsicherung.<br />

Versagen von technischen Einrichtungen. Vielmehr werden die<br />

erforderlichen Schutzmaßnahmen nicht oder nicht richtig<br />

organisiert.<br />

Somit entschloss sich die BG Bau im Jahre 2004 in Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>und</strong> in Teilbereichen von Rheinland-Pfalz<br />

zu dem Pilotprojekt „Oben bleiben! Ohne Durchsturz“. Die<br />

positive Resonanz sowohl bei den Dachdeckerunternehmern,<br />

den Innungen als auch bei den Beschäftigten war Anlass,<br />

diese Aktion im Jahr <strong>2006</strong> b<strong>und</strong>esweit zu starten. Dabei<br />

wird die Aktion durch den Zentralverband des deutschen<br />

Dachdeckerhandwerks unterstützt, indem seine Mitglieder<br />

in eigenen Publikationen informiert wurden.<br />

Überzeugungsarbeit vor Ort<br />

Die Aktion „Oben bleiben! Ohne Durchsturz“ gliederte sich<br />

in mehrere Phasen <strong>und</strong> beinhaltete sowohl die Beratung der<br />

Dachdeckerunternehmer an ihren Firmensitzen als auch der<br />

Beschäftigten auf den Baustellen. Insgesamt wurden mehr als<br />

3.000 Dachdeckerbetriebe persönlich aufgesucht <strong>und</strong><br />

beraten. Außerdem wurden b<strong>und</strong>esweit alle Innungen des<br />

Dachdeckerhandwerks informiert <strong>und</strong> bei entsprechenden<br />

Veranstaltungen unterstützt.<br />

Bei den Gesprächen mit den Unternehmern ging es vor allem<br />

um Fachinformationen zum Thema Wellplatten <strong>und</strong> Lichtkuppeln.<br />

Dabei schärften Beispiele <strong>und</strong> Hilfestellungen das<br />

Bewusstsein der Unternehmer für die bestehenden Gefahren<br />

bei <strong>Arbeit</strong>en auf Wellplattendächern. Auf Basis dieser<br />

Sachinformationen soll es den Unternehmen in Zukunft<br />

leichter fallen, bestehende Vorschriften eigenverantwortlich<br />

umzusetzen. Dies gelingt umso besser, je mehr der Unternehmer<br />

davon überzeugt ist, dass sich der Einsatz von Sicherheitseinrichtungen<br />

„lohnt“ <strong>und</strong> nicht nur unnötige Kosten<br />

verursacht. Zunächst galt es also, Überzeugungsarbeit vor<br />

Ort zu leisten.<br />

In einer zweiten Phase der Aktion wurden bei den routinemäßigen<br />

Baustellenkontrollen die dort angetroffenen Dachdecker<br />

über die Unfallgefahren im Zusammenhang mit<br />

Tückische Falle: Auf diesem Dach eines Industriebaus betrat<br />

ein <strong>Arbeit</strong>er versehentlich die Lichtplatte <strong>und</strong> brach ein.<br />

Mit der Aktion wurde jeder<br />

fünfte Dachdeckerbetrieb<br />

in Deutschland erreicht.<br />

Wellplatten <strong>und</strong> Lichtkuppeln beraten – insgesamt sollten<br />

zirka 7.000 Beschäftigte b<strong>und</strong>esweit erreicht werden.<br />

Dabei zielte die Aufklärungsarbeit über richtiges Verhalten<br />

auf Wellplattendächern nicht nur auf Vorarbeiter, sondern<br />

auch auf die ihnen unterstellten Mitarbeiter.<br />

Wellplatten <strong>und</strong> Lichtkuppeln weit verbreitet<br />

Die Aktion hat gezeigt, dass weitaus mehr Dachdeckerunter-<br />

nehmen Tätigkeiten im Zusammenhang mit Wellplatten ausführen,<br />

als angenommen – tatsächlich waren es während der<br />

vergangenen drei Jahre mehr als 75 Prozent. Auf Lichtkuppeln<br />

trafen im gleichen Zeitraum sogar mehr als 90<br />

Prozent der Unternehmen. Die bei der Aktion beratenen<br />

Unternehmer waren über die Vorschriftenlage größtenteils<br />

ausreichend informiert.<br />

Bezüglich der verschiedenen Sicherungsmöglichkeiten oder<br />

der auf dem Markt erhältlichen „gesicherten Produkte“ gab<br />

es aber teilweise größere Defizite. Zu solchen Produkten<br />

zählen Gitterkonstruktionen unterhalb von Lichtkuppeln<br />

sowie Drahtgitterbahnen unter herkömmlichen Wellplatten.<br />

Wünschenswert wäre, dass solche gesicherten Produkte<br />

bereits vom Bauherrn eingeplant würden. Die Mehrkosten<br />

könnten sich bereits nach einigen Jahren infolge Einsparungen<br />

bei der Wartung <strong>und</strong> Reparatur auszahlen. Die Empfehlung<br />

der BG Bau: Architekten sollten solche Produkte bei Neubauten<br />

<strong>und</strong> Sanierungen empfehlen.<br />

Ansicht von unten: acht Meter Sturz in die Tiefe – mit schwersten<br />

ges<strong>und</strong>heitlichen Folgen für den Betroffenen.<br />

DEZEMBER <strong>2006</strong> ARBEIT UND GESUNDHEIT 7<br />

Fotos: BG Bau


Foto: BG Bau<br />

Hilfsmittel: Viele Dächer werden erst durch eine zusätzliche<br />

Sicherung begehbar.<br />

Gerade Dachdeckerunternehmen könnten in diesem<br />

Sinne Einfluss nehmen.<br />

Auch für Lichtkuppeln gibt es verschiedene Arten der Sicherung.<br />

So besteht die Möglichkeit, die eingebauten Lichtkuppeln<br />

von außen gegen das Hineinstürzen zu sichern.<br />

Dies kann sowohl über fest montierte Absperrungen erfolgen<br />

als auch durch Abdeckbleche, welche direkt auf der Lichtkuppelkonstruktion<br />

befestigt werden.<br />

Eine weitere Sicherungsart besteht darin, die Kuppel selbst<br />

durchsturzsicher zu gestalten. Eine Neuerung auf diesem<br />

Gebiet sind beispielsweise Drahtgeflechte, die zwischen die<br />

innere <strong>und</strong> äußere Haut der Lichtkuppel eingebaut werden.<br />

Checkliste zur Vermeidung<br />

von Durchsturzunfällen<br />

• Sichere Zugangsmöglichkeit zum Dach (Leiter, Treppen-<br />

turm, Dachaustritt, etc.)<br />

• Sichere Verkehrswege auf dem Wellplatten-Dach bis zur<br />

Einbaustelle (Laufbohlen, ggf. Unternetzung, etc.)<br />

• Absturzsicherung nach außen bei mehr als drei Metern<br />

Absturzhöhe (Gerüst, Klappgitter, etc.)<br />

• Absturzsicherung nach innen bei mehr als fünf Metern<br />

Absturzhöhe (Schutznetze, Raumgerüst, etc.)<br />

• Transportmöglichkeiten für die zu erneuernden Wellplatten<br />

(Laufbohlen, Schrägaufzug, etc.)<br />

• Sicherungsmaßnahmen an der Einbaustelle (Bohlen als<br />

Standfläche, Netze, evtl. Sicherheitsgeschirr).<br />

Jeder fünfte Betrieb dabei<br />

Bei der Aktion wurden b<strong>und</strong>esweit r<strong>und</strong> 20 Prozent aller<br />

Dachdeckerunternehmen <strong>und</strong> ihrer Beschäftigten erreicht<br />

8 ARBEIT UND GESUNDHEIT DEZEMBER <strong>2006</strong><br />

Foto: Panthermedia/Schäfer<br />

Unsichtbar: Unter Schneemassen können sich Wellplatten <strong>und</strong><br />

Lichtkuppeln verbergen.<br />

<strong>und</strong> direkt beraten. Die Erfahrung zeigt schon jetzt, dass sich<br />

bei den Unternehmen die Bereitschaft zum eigenverantwortlichen,<br />

sicheren Handeln deutlich gesteigert hat. Somit verspricht<br />

sich die BG Bau zusammen mit den Dachdeckerunternehmen<br />

einen deutlichen, im zweistelligen Bereich liegenden<br />

Rückgang der Unfallzahlen – <strong>und</strong> neben dem Erhalt der<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit der Beschäftigten als<br />

wichtigstem Ziel eine Verminderung der Kostenbelastung<br />

für die Mitgliedsbetriebe durch weniger Unfälle.<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT Grafik<br />

Durchstürze 2000 bis 2003<br />

im Bereich der gewerblichen Wirtschaft<br />

363 Abstürze durch Lichtbänder<br />

oder Lichtkuppeln 56 davon tödlich<br />

1031 Abstürze<br />

durch Wellplatten<br />

360 davon<br />

mit Unfallrenten<br />

Hermann Steinweg (BG Bau)/mir;<br />

redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

Quelle: Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften


ARBEIT UND GESUNDHEIT Tipp<br />

Absturz- <strong>und</strong> Durchsturzsicherungen<br />

Nach der „Verordnung über Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

auf Baustellen“, die die Umsetzung der EG-Richtlinie<br />

92/57/EWG (Europäische Baustellenrichtlinie) darstellt, ist seit<br />

1998 für Baustellen ein Sicherheits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzplan<br />

zu erstellen, aus dem die <strong>Arbeit</strong>sschutzbestimmungen zu erkennen<br />

sind <strong>und</strong> der die Schutzmaßnahmen beispielsweise für die<br />

besonders gefährlichen <strong>Arbeit</strong>en enthalten muss. Wichtig ist schon<br />

mit Blick auf die spätere Nutzung wie Reparaturen, Wartung <strong>und</strong><br />

Instandhaltung, dass der Sicherheits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzplan<br />

bereits während der Bauphase Maßnahmen für ein späteres<br />

Betreten der Dachflächen berücksichtigt.<br />

Besonders gefährliche <strong>Arbeit</strong>en sind gemäß Verordnung beispielsweise<br />

solche, bei denen die Beschäftigten der Gefahr des<br />

Absturzes aus einer Höhe von mehr als sieben Metern ausgesetzt<br />

sind. Für diese gefährlichen <strong>Arbeit</strong>en bestehen sonstige Rechtsvorschriften,<br />

die von den <strong>Arbeit</strong>gebern bei der Ausführung von<br />

Bauarbeiten zum Schutz von Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

der Beschäftigten zu beachten sind (z. B. <strong>Arbeit</strong>sstättenverordnung,<br />

Berufsgenossenschaftliche Vorschrift BGV C22 „Bauarbeiten“).<br />

Die Berufsgenossenschaften geben bei allen Sicherungsmaßnahmen<br />

den kollektiven den Vorzug vor den individuellen Sicherungsmaßnahmen.<br />

Kollektive Sicherungsmaßnahmen sind solche, von<br />

denen alle am Bau Beteiligten profitieren, wie Fangnetze über<br />

ungeschützten Dachöffnungen oder Geländer an Absturzkanten.<br />

Individuelle Maßnahmen dienen nur der Sicherung einer einzelnen<br />

Person. Hier kommen beispielsweise Geschirre, die über Seile<br />

oder Leinen an tragfähigen Anschlagpunkten befestigt werden,<br />

zum Einsatz. Ausführliche Hinweise enthält das berufsgenossenschaftliche<br />

Regelwerk BGR 203 „Dacharbeiten".<br />

Die Systeme zur Durchsturzsicherheit an Lichtkuppeln lassen sich<br />

in Gruppen gliedern:<br />

Maßnahmen auf oder an der Lichtschalenkonstruktion<br />

• außenseitige vollflächige Abdeckung der Konstruktion durch<br />

Gitter oder gelochte Bleche (auch nachträglicher Einbau möglich)<br />

• Ausführung als durchsturzsicheres Lichtelement (stabile Lichtelementschale<br />

z. B. aus GF-UP oder PC, enger Tragprofilabstand)<br />

Maßnahmen innerhalb der Lichtöffnung im Bereich<br />

des Aufsetzkranzes<br />

• vollflächige Gitterkonstruktion (z. B. Gewebematten) innerhalb<br />

des Aufsetzkranzes<br />

• Stabkonstruktionen durch die Wandungen des Aufsetzkranzes<br />

befestigt<br />

• Stabkonstruktionen in Einbaurahmen (auch für nachträglichen<br />

Einbau)<br />

Maßnahmen unterhalb des Aufsetzkranzes<br />

• vollflächige Gitterkonstruktionen (auch für nachträglichen<br />

Einbau)<br />

Kombinationen aus obigen Maßnahmen<br />

• zum Beispiel für öffenbare Konstruktionen.<br />

Quelle: FVLR Fachverband Lichtkuppel, Lichtband <strong>und</strong> RWA e.V., www.fvlr.de<br />

DEZEMBER <strong>2006</strong> ARBEIT UND GESUNDHEIT 9<br />

Wir bringen Sie sicher rauf...<br />

©<br />

...<strong>und</strong> auch<br />

wieder runter!<br />

Mobile Systeme (z.B. mitlaufende Auffanggeräte)<br />

oder fest installierte Systeme (EN 795 <strong>und</strong> EN 353-1)<br />

für Flachdächer.<br />

®<br />

Bitte fragen Sie uns hier nach<br />

©<br />

©<br />

Anzeige


Ernährung am <strong>Arbeit</strong>splatz<br />

Wasser:<br />

Über den Durst trinken<br />

Wer den ganzen Tag über körperlich <strong>und</strong> geistig fit bleiben muss, braucht genug Flüssigkeit. Ges<strong>und</strong>heitsexperten<br />

empfehlen eine tägliche Trinkmenge von eineinhalb bis zwei Litern. Egal ob still oder prickelnd,<br />

aus der Flasche oder direkt aus dem Wasserhahn: Wasser ist der beste Durstlöscher.<br />

In guten Restaurants ist die Wasserkarte fast so umfangreich wie<br />

die Weinkarte. Im Hotel Adlon in Berlin können die Gäste aus 42<br />

internationalen Wassersorten auswählen. Insgesamt sind zirka<br />

10 ARBEIT UND GESUNDHEIT DEZEMBER <strong>2006</strong><br />

400 Sorten natürliche Mineralwässer auf dem Markt. Die Deutschen<br />

haben ihre Liebe zum Wasser entdeckt, jeder Einzelne trinkt im Jahr<br />

zirka 127 Liter Mineralwasser. Und das ist gut so. Denn Wasser ist<br />

Foto: fotolia


mit Abstand der beste <strong>und</strong> gesündeste Durstlöscher,<br />

den es gibt. Eineinhalb bis zwei Liter soll man davon täglich<br />

trinken, denn der Körper muss ständig seinen Wasserhaushalt<br />

ausgleichen. „Selbst leichter Wassermangel kann<br />

Kopfschmerzen verursachen, die Konzentration <strong>und</strong> das Kurzzeitgedächtnis<br />

beeinträchtigen <strong>und</strong> die körperliche Leistungsfähigkeit<br />

herabsetzen“, erklärt Brigitte Fischer, Ernährungsexpertin<br />

bei der AOK Westfalen-Lippe.<br />

Doch zwei Liter sind eine ganze Menge. Viele Menschen<br />

scheitern schon an dem Vorsatz, zwei oder drei Gläser pro<br />

Tag zu trinken.<br />

Überlassen Sie das Trinken nicht dem Zufall<br />

So viel zu trinken, schafft man nur, wenn man es fest in seinen<br />

Tagesplan einbaut.<br />

Hierzu ein paar Tipps:<br />

• Trinken Sie regelmäßig über den Tag verteilt: Als Richtwert<br />

gelten 0,2 Liter pro St<strong>und</strong>e. Der Körper hat keinen<br />

„Reservetank“ <strong>und</strong> kann nur etwa einen halben Liter auf<br />

einmal verarbeiten. Darüber hinaus aufgenommene Flüssigkeit<br />

wird sofort ausgeschieden.<br />

• Gewöhnen Sie sich langsam an das regelmäßige Trinken.<br />

Stellen Sie sich morgens eineinhalb Liter Wasser auf den<br />

Schreibtisch oder an Ihren <strong>Arbeit</strong>splatz <strong>und</strong> trinken Sie<br />

ihn bis zum <strong>Arbeit</strong>sende aus. Den restlichen halben Liter<br />

verteilen Sie auf morgens <strong>und</strong> abends (Kaffee, schwarzer<br />

Tee <strong>und</strong> Alkohol zählen allerdings nicht zum geforderten<br />

Pensum).<br />

• Falls Sie Schwierigkeiten mit dem regelmäßigen Trinken<br />

haben, führen Sie Trinkrituale ein. Zum Beispiel auf dem<br />

Weg zum Kopierer oder nach einem Telefonat immer<br />

einen Trinkstopp einlegen. Sie können sich auch per<br />

E-Mail einen „Trink-Wecker“ einrichten, der Sie ans<br />

regelmäßige Trinken erinnert (www.trinkberater.de).<br />

• Trinken Sie immer ein Glas Wasser zu den Mahlzeiten<br />

<strong>und</strong> zu jeder Tasse Kaffee.<br />

• Sorgen Sie dafür, dass es in Konferenzen <strong>und</strong> Seminaren<br />

nie an Wasser mangelt – dann bleibt der Kopf frisch für<br />

gute Ideen.<br />

• Trinken Sie bei großer Hitze oder körperlicher Anstrengung<br />

deutlich mehr als zwei Liter. Der Körper verliert<br />

durch Schwitzen zwei- bis dreimal mehr Flüssigkeit als<br />

sonst.<br />

• Wem Wasser pur auf Dauer zu langweilig ist, der kann<br />

ab <strong>und</strong> zu mit Saftschorlen, ungesüßten Früchtetees oder<br />

so genanntem „Near Water“ (Wasser mit Geschmack)<br />

für Abwechslung sorgen. Aber Vorsicht: Fruchtsäfte können<br />

reichlich Kalorien haben <strong>und</strong> werden dann zu Dickmachern.<br />

Das gilt auch für die beliebten vorgefertigten<br />

Apfelsaftschorlen.<br />

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe, dass Wasser nicht<br />

gleich Wasser ist <strong>und</strong> warum Sie das kühle Nass aus<br />

Spendern mit Vorsicht genießen sollten.<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT Wissen<br />

Die Zeitschrift Ökotest hat 30 Sorten natürliche Mineralwässer<br />

in ihrer Augustausgabe <strong>2006</strong> getestet. Einige waren mit<br />

Schwermetallen belastet. R<strong>und</strong> zwei Drittel der getesteten Sorten<br />

waren r<strong>und</strong>um empfehlenswerte Durstlöscher. Sie helfen auch,<br />

die ausgeschiedenen Mineralstoffe zu ersetzen. Generell gilt,<br />

dass Wasser mit Kohlensäure mehr Mineralstoffe enthält als stilles<br />

Wasser.<br />

Auch das Wasser aus der Leitung enthält genügend Mineralstoffe<br />

– manchmal sogar mehr als die handelsüblichen Wässer – <strong>und</strong><br />

ist eine preiswerte Alternative. Aus hygienischer Sicht kann es<br />

unbedenklich getrunken werden, denn Trinkwasser gilt in Deutschland<br />

als das am strengsten kontrollierte Lebensmittel.<br />

Gabriele Albert, redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

DEZEMBER <strong>2006</strong> ARBEIT UND GESUNDHEIT 11


Leitern <strong>und</strong> Tritte<br />

Manchmal kommt es eben doch auf die eigene Größe an.<br />

Auch die längsten Arme finden ihre Grenzen, wenn eine<br />

Akte oder ein Werkzeug im Regal, eine Kiste auf dem<br />

Schrank auch nur wenige Zentimeter zu hoch liegen –<br />

unerreichbar. In diesem Fall kommt es auf die Wahl der<br />

richtigen Aufstiegshilfe an.<br />

Was Aufstiege nicht sind, ist bekannt: Stühle<br />

Schon Stürze aus geringen jeder Bauart, Kisten, Hocker, Tische – also<br />

Höhen können zu folgen- alle jene praktischen Möbel, die anderen,<br />

schweren Verletzungen bodenständigen Zwecken zu dienen haben.<br />

führen. Die Reaktionszeit Dennoch erfreuen sich gerade diese Möbel<br />

reicht nicht aus, instinktiv besonderer Beliebtheit, wenn es gilt, „mal<br />

eine schützende Körper- eben schnell“ etwas aus dem Regal zu holen.<br />

haltung einzunehmen. Es wird improvisiert – mit fatalen Folgen:<br />

Deshalb gehen oft Stürze Auf wackligen Bürostühlen beispielsweise<br />

aus größeren Höhen ist der Absturz programmiert. Deshalb soll-<br />

glimpflicher ab als aus ten im Büro für den „kleinen“ Aufstieg Roll-<br />

einem oder zwei Metern. tritte oder Treppentritte zur Verfügung stehen.<br />

Tritte sollten sicher bestiegen werden<br />

können <strong>und</strong> standfest sein. Wenn es aber höher hinausgehen<br />

soll, ist der Griff zur passenden Leiter angebracht.<br />

Gefährlicher als Motorsägen<br />

Doch der ist nicht immer ganz ungefährlich: Mehr als<br />

27.000 Unfälle mit Leitern meldeten die Gewerbebetriebe<br />

bei den Berufsgenossenschaften im Jahr 2003. 19 davon<br />

endeten sogar tödlich.<br />

Amerikanische Forscher haben die These aufgestellt, dass<br />

Leitern gefährlicher seien als Motorsägen. Denn bei der<br />

12 ARBEIT UND GESUNDHEIT DEZEMBER <strong>2006</strong><br />

Foto: Panthermedia/Beselt<br />

Der<br />

richtige<br />

Aufstieg<br />

Unter einer Leiter durchzugehen bringt<br />

Unglück – heißt es. Richtig hart trifft es aber<br />

denjenigen, der von einer Leiter stürzt. Deshalb<br />

sollte der Weg nach oben gut geplant<br />

sein – vor allem mit der Wahl der richtigen<br />

Aufstiegshilfe.<br />

<strong>Arbeit</strong> mit einer Säge ist sich der Mensch der großen Gefahr<br />

bewusst <strong>und</strong> verhält sich entsprechend vorsichtig. Eine Leiter<br />

zu benutzen findet dagegen kaum jemand gefährlich. Mit<br />

dem Ergebnis, dass allzu sorglos mit diesen Aufstiegshilfen<br />

umgangen wird.<br />

Die Richtige finden <strong>und</strong> kritisch prüfen<br />

Eine Analyse der Leiterunfälle macht deutlich, dass das<br />

Verhalten der Mitarbeiter eine große Rolle spielt. Nur<br />

wenn sie wissen, wo die richtige Leiter zu finden ist <strong>und</strong><br />

diese auch korrekt benutzen, können Unfälle vermieden<br />

werden. Wichtige Informationsquelle ist hierfür die Unterweisung:<br />

Der Vorgesetzte oder die Fachkraft für <strong>Arbeit</strong>ssicherheit<br />

informieren den Mitarbeiter über die vorhandenen<br />

Aufstiegshilfen <strong>und</strong> deren richtigen Einsatz. Der Mitarbeiter<br />

sollte dabei auch zu Wort kommen, damit Unklarheiten<br />

sofort besprochen werden können.<br />

Eine Erklärung über den richtigen Einsatz der Leiter findet<br />

sich auch in der Betriebsanleitung, die an jeder Leiter fest<br />

angebracht sein sollte. Hier steht, für welchen Zweck sie<br />

bauartig gedacht ist.<br />

In bestimmten Zeitabschnitten hat der Unternehmer dafür<br />

zu sorgen, dass die Leitern <strong>und</strong> Tritte im Betrieb gründlich<br />

geprüft werden, <strong>und</strong> zwar durch eine von ihm beauftragte<br />

Person. Der Zeitabstand richtet sich nach den Betriebsverhältnissen.<br />

Andauernde große Belastungen unter ungünstigen<br />

Bedingungen können eine tägliche Prüfung erfordern.<br />

Die Prüfung befreit den Benutzer allerdings nicht davon, die<br />

Leiter selbst in Augenschein zu nehmen, bevor er hinaufsteigt.


Hilfreich, aber mit Tücken<br />

Es gibt zwei Sorten von Leitern: Anlege- <strong>und</strong> Stehleitern. Dabei gilt: Stehleitern<br />

sind sicherer als Anlegeleitern, unter anderem weil sie nicht abgestützt werden<br />

müssen. Doch auch diese Leitern haben ihre Tücken: Stehleitern dürfen beispielsweise<br />

nie als Anlegeleiter benutzt werden.<br />

Bei Anlegeleitern gilt es einiges zu beachten, damit sicher gearbeitet werden<br />

kann. Auf ihnen dürfen nur <strong>Arbeit</strong>en geringen Umfangs erledigt werden, zum<br />

Beispiel Auswechseln von Leuchtkörpern oder kleine Reparaturarbeiten.<br />

Leitern richtig benutzen<br />

• beschädigte Leiter sofort aus dem Verkehr ziehen<br />

• höchstzulässige Belastung der Leiter beachten<br />

• Leiter immer standsicher aufstellen: auf waagerechtem, rutschsicherem <strong>und</strong><br />

ausreichend festem Untergr<strong>und</strong><br />

• Leiterfüße niemals auf Kisten, Steine oder lose Unterlagen aufsetzen<br />

• Leiter nicht ungesichert in Verkehrswegen aufstellen<br />

• immer festes Schuhwerk tragen<br />

• von Stehleitern aus nie auf höher gelegene Stellen übersteigen<br />

• wenn möglich, keine Gegenstände oder Lasten mit auf die Leiter nehmen,<br />

sondern diese von einer zweiten Person hinaufreichen lassen<br />

• keine Stoffe oder Geräte auf Leitern benutzen, die eine zusätzliche Gefahr<br />

darstellen, zum Beispiel Gefahrstoffe, Hochdruckreiniger oder Schweißgeräte<br />

• sich auf der Leiter nicht seitlich hinauslehnen.<br />

Anlegeleitern<br />

• beide Leiterholme müssen anliegen<br />

• die Leiterholme nur an sichere Punkte anlegen (Glasscheiben, Stangen,<br />

Spanndrähte, Türen <strong>und</strong> Tore sind nicht geeignet)<br />

• gegen Abrutschen sichern: einhaken, einhängen oder jemanden die Leiter<br />

festhalten lassen<br />

• Anstellwinkel beachten: Stufenanlegeleitern 60 bis 70 Grad,<br />

bei Sprossenanlegeleitern 65 bis 75 Grad<br />

• nur bis zur viertobersten Sprosse besteigen.<br />

Stehleitern<br />

• Die Schenkel der Stehleiter immer ganz auseinanderklappen. Die Spreizsicherung<br />

muss straff gespannt beziehungsweise eingerastet sein.<br />

Stufenstehleitern<br />

• Leiter nur in Gehrichtung benutzen<br />

• nur bis zur zweitobersten Stufe besteigen (nur dann bis zur obersten Stufe<br />

besteigen, wenn die Leiter eine Plattform <strong>und</strong> eine Haltevorrichtung hat)<br />

• Stehleitern mit aufgesetzter Schiebleiter nur bis zur fünftobersten Sprosse<br />

besteigen.<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT Medien<br />

BGV D36 „Leitern <strong>und</strong> Tritte“<br />

BGI 597-11: ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

BASICS, Heft 11: Leitern, Tritte,<br />

Kleingerüste<br />

Christian Donner,<br />

redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

DEZEMBER <strong>2006</strong> ARBEIT UND GESUNDHEIT 13<br />

Anzeige


Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

Besonderer Job: Die <strong>Arbeit</strong> unter Tage stellt spezielle Anforderungen<br />

– auch an <strong>Arbeit</strong>ssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz.<br />

Stabilität du<br />

Die Deutsche Steinkohle AG hat ein Konzept entwickelt, das zu einer konsequenten <strong>und</strong><br />

systematischen Vernetzung aller Maßnahmen im <strong>Arbeit</strong>s-, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Umweltschutz<br />

führt. Dabei werden die Mitarbeiter aller Betriebe einbezogen.<br />

„Anspannen <strong>und</strong> jetzt wieder entspannen!“ Die Stimme der<br />

Physiotherapeutin ist überall gut zu hören. Eine zehnköpfige<br />

Gruppe von Mitarbeitern des Bergwerks Auguste Victoria/<br />

Blumenthal in Marl folgt den Anweisungen. „Gute Übung“,<br />

murmelt einer der Teilnehmer. R<strong>und</strong> 45 Prozent der Ausfallzeiten<br />

auf Auguste Victoria/Blumenthal gehen auf Erkrankungen<br />

des Muskel- <strong>und</strong> Skelettsystems zurück. „Diese Zahl<br />

wollen wir nachhaltig senken“, sagt Rainer Vierhaus, Leiter<br />

des dortigen Belegschaftsschutzes. Die Rückenschule ist dabei<br />

nur ein – wenn auch wichtiges – Rädchen im Gesamtbetrieb.<br />

Unternehmensweites Konzept<br />

Die Deutsche Steinkohle AG (DSK), zu der auch das Berg-<br />

werk in Marl gehört, hat den <strong>Arbeit</strong>s-, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Umweltschutz (AGU) auf neue Gr<strong>und</strong>lagen gestellt. Dazu<br />

gab es einen Auftakt-Workshop, in den alle Hierarchieebenen<br />

vom Werksleiter bis zum Vorarbeiter eingeb<strong>und</strong>en<br />

waren. Nach einer unternehmensinternen Abstimmungsphase<br />

wurde das AGU-Konzept mit dem Titel „Stabilität<br />

durch Bewegung“ der Belegschaft vorgestellt. „Wir stoßen<br />

damit einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess im<br />

Unternehmen an“, schildert Dieter Mantwill, der als Leiter<br />

des Bereichs <strong>Arbeit</strong>s-, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Umweltschutz im<br />

Servicebereich Belegschaft für die Umsetzung des AGU-<br />

Konzepts im Unternehmen verantwortlich ist. „Wir setzen<br />

uns Ziele, planen <strong>und</strong> führen konkrete Maßnahmen durch,<br />

erheben Zahlen im Controlling <strong>und</strong> korrigieren beziehungs-<br />

14 ARBEIT UND GESUNDHEIT DEZEMBER <strong>2006</strong><br />

Verdienter Feierabend: Den mehr als 34.000 Mitarbeitern<br />

machen am häufigsten Muskel- <strong>und</strong> Skeletterkrankungen zu schaffen.<br />

weise optimieren im Anschluss unsere Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen.<br />

Dann startet der Kreislauf erneut mit neuen Zielsetzungen.“<br />

Dezentrale Umsetzung<br />

Allerdings wird keinem der DSK-Betriebe ein Konzept von<br />

einer übergeordneten Fachabteilung „übergestülpt“. „Jeder<br />

Betrieb weiß am besten, wo Optimierungsmöglichkeiten<br />

liegen“, so Mantwill. Zu den drei Eckpfeilern des AGU-<br />

Konzepts gehört daher die Erarbeitung von betriebsspezifischen<br />

AGU-Programmen. Auch hier setzt man auf<br />

eine möglichst breite Akzeptanz in der Belegschaft. Dafür<br />

sorgen zum einen Informationsveranstaltungen auf jeder<br />

Unternehmensebene. Zum anderen hat jeder Vorgesetzte<br />

mit seinen Mitarbeitern eigene Workshops durchgeführt, in<br />

denen spezifische Ziele für den jeweiligen Bereich erarbeitet<br />

wurden. Außerdem wird das Feedback von Beschäftigten,<br />

die an einer konkreten Maßnahme wie der Rückenschule<br />

teilgenommen haben, dokumentiert. „So haben wir nicht<br />

nur einen Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsprozess, der<br />

von der Werks-/Servicebereichsleitung zu den Mitarbeitern<br />

läuft, sondern eben auch in die umgekehrte Richtung<br />

zielt“, erklärt Mantwill.<br />

Blick über den Tellerrand<br />

Durch die Erarbeitung <strong>und</strong> Umsetzung der einzelnen AGU-<br />

Programme entsteht ein großes Know-how. Dieser Erfahrungsschatz<br />

wird wiederum zentral gebündelt. „Wir werden


Großunternehmen: Die RAG-Tochter DSK betreibt acht Bergwerke,<br />

eine Kokerei sowie diverse Zentral- <strong>und</strong> Servicebereiche.<br />

rch Bewegung<br />

in Zukunft sukzessive erfassen, welche Schwerpunkte im<br />

<strong>Arbeit</strong>s-, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Umweltschutz die einzelnen DSK-<br />

Betriebe aufgegriffen haben <strong>und</strong> was beim Controlling herauskam“,<br />

schildert Mantwill. „Damit erhalten wir Hinweise,<br />

welche Maßnahmen wir weiterhin verfolgen sollten <strong>und</strong> auf<br />

welche wir eventuell verzichten können.“ Insofern fördert<br />

das AGU-Konzept den Erfahrungsaustausch der einzelnen<br />

Unternehmensbereiche untereinander – „Best Practice“<br />

unternehmensintern sozusagen.<br />

Eckpfeiler für den Erfolg<br />

Neben der Erarbeitung von betriebsspezifischen Programmen<br />

gehören auch gezielte Information <strong>und</strong> Kommunikation<br />

sowie Zielvereinbarungen im <strong>Arbeit</strong>s-, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Umweltschutz zu den tragenden Säulen des AGU-Konzepts<br />

der DSK. Auch die Zielvereinbarungen unterliegen einem<br />

kontinuierlichen Verbesserungsprozess. „Wir vereinbaren<br />

mit den Führungskräften Ziele im <strong>Arbeit</strong>s-, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Umweltschutz. Die Überprüfung, ob diese Ziele erreicht<br />

wurden oder möglicherweise modifiziert werden müssen,<br />

geschieht in so genannten Zielerreichungs- <strong>und</strong> Zielanpassungsgesprächen“,<br />

erklärt Mantwill.<br />

Keine Frage: Die DSK geht mit der Umsetzung dieses Konzepts<br />

neue Wege. Umso erfreulicher ist, dass die ersten<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> Rückmeldungen positiv sind: „Wir gehen<br />

das Thema AGU konstruktiv an“, sagt zum Beispiel Detlef<br />

Streppel, Abteilungsleiter Belegschaftsschutz auf dem Berg-<br />

Sinkende Unfallzahlen: In den vergangenen zehn Jahren<br />

konnte die Häufigkeit von Unfällen auf ein Viertel gesenkt werden.<br />

werk Auguste Victoria/Blumenthal. „Die Tatsache, dass<br />

jede Führungskraft zur Erreichung der Ziele selbstständig<br />

Maßnahmen erarbeitet, steigert die Akzeptanz des gesamten<br />

Konzepts“.<br />

Positiv sei auch, dass nicht nur <strong>Arbeit</strong>ssicherheit, sondern<br />

auch Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Umweltschutz als gleichrangige<br />

Ziele im Konzept verankert sind, so Streppel.<br />

„Neu sind vor allem die Konsequenz <strong>und</strong> Systematik, die<br />

nun hinter allen Aktionen im <strong>Arbeit</strong>s-, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Umweltschutz stehen“, ergänzt Mantwill. „Damit wollen<br />

wir unseren Zielen – möglichst keine Unfälle <strong>und</strong> eine weitere<br />

Reduzierung des Krankenstandes – Schritt für Schritt näher<br />

kommen.“<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT Wissen<br />

Die Deutsche Steinkohle AG (DSK) gehört zum RAG-Konzern,<br />

der in den Bereichen Energie, Chemie, Immobilien <strong>und</strong> Bergbau<br />

international tätig ist. Die DSK, die aus acht Bergwerken, einer<br />

Kokerei sowie Zentral- <strong>und</strong> Servicebereichen besteht, beschäftigt<br />

zurzeit r<strong>und</strong> 34.100 Mitarbeiter. Große Fortschritte wurden<br />

bei der <strong>Arbeit</strong>ssicherheit erzielt: Die Anzahl der meldepflichtigen<br />

Unfälle ist im Zeitraum 1995 bis <strong>2006</strong> von 57,5 auf 13,1<br />

Ereignisse (bezogen auf eine Million <strong>Arbeit</strong>sst<strong>und</strong>en) gesunken.<br />

Durch die Einführung des neuen AGU-Konzepts wird mit einer<br />

weiteren Reduzierung gerechnet.<br />

Nina Sawodny/mir; redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

DEZEMBER <strong>2006</strong> ARBEIT UND GESUNDHEIT 15<br />

Fotos: DSK


Foto: Sawodny<br />

Deutscher Jugend-<strong>Arbeit</strong>sschutz-Preis<br />

„Clever,sicher,<br />

cool!“<br />

Alle zwei Jahre wird der Deutsche Jugend-<strong>Arbeit</strong>sschutz-Preis verliehen. Teilnehmen können<br />

alle Berufseinsteiger bis 24 Jahre, die eine pfiffige Idee zu mehr Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

am <strong>Arbeit</strong>splatz haben. Dieses Jahr war es wieder so weit.<br />

Und das sind sie: die Gewinner des Deutschen Jugend-<strong>Arbeit</strong>sschutz-Preises <strong>2006</strong>.<br />

„Ein moderner <strong>Arbeit</strong>sschutz muss in allen <strong>Arbeit</strong>sebenen<br />

kontinuierlich mit dazu beitragen, die betriebliche Situation<br />

zu verbessern“, sagt Monika Stolz, Ministerin für <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>und</strong> Soziales des Landes Baden-Württemberg. „Auch die<br />

jüngeren Mitarbeiter sind selbstverständlich aufgefordert,<br />

sich einzubringen.“ Ein wichtiges Zeugnis für ihr Engagement<br />

sei der Deutsche Jugend-<strong>Arbeit</strong>sschutz-Preis, bei dem sich<br />

<strong>2006</strong> 180 junge Berufseinsteiger mit 28 Projekten beteiligt<br />

haben.<br />

Organisiert wird der Wettbewerb von der Fachvereinigung<br />

<strong>Arbeit</strong>ssicherheit (FASI), unter deren Dach sich drei Organisationen<br />

zusammengeschlossen haben: der Verein Deutscher<br />

Gewerbeaufsichtsbeamter (VDGAB), der Verein Deutscher<br />

Revisions-Ingenieure (VDRI) <strong>und</strong> der Verband Deutscher<br />

Sicherheitsingenieure (VDSI). Zu seinen offiziellen Sponsoren<br />

gehören auch der Universum Verlag <strong>und</strong> die Universum<br />

Online.<br />

„... and the winner is:“<br />

Der erste Preis ging nach Mannheim: In der Ausbildungs-<br />

werkstatt der DaimlerChrysler AG wurde mit Abgasabsau-<br />

16 ARBEIT UND GESUNDHEIT DEZEMBER <strong>2006</strong><br />

gungen gearbeitet, an deren Schläuchen sich keine Adapter<br />

für die Auspuffanlagen der Fahrzeuge befanden. Die Folge:<br />

Die Schläuche rutschten schnell herunter, giftige Abgase<br />

gelangten in die Werkstatt. Um dem abzuhelfen, haben<br />

Christian Ulrich <strong>und</strong> Moritz Schreiber einen Adapter zur<br />

Abgasabsaugung entwickelt. Er ist höhenverstellbar <strong>und</strong><br />

lässt sich nach rechts <strong>und</strong> links schwenken.<br />

<strong>Arbeit</strong>ssicherheit beim Brennschneiden hatten sich Florian<br />

Depping, Vitali Merz, Nikolai Wendland <strong>und</strong> Mark Lohfeld<br />

bei Arcelor in Bremen aufs Panier geschrieben. Bei der Bearbeitung<br />

von Rohren entstehen Funkenflug <strong>und</strong> Rauchgase.<br />

Die von den Vier entwickelte Rohrbrennanlage, die ähnlich<br />

einer Drehmaschine unterschiedliche Rohrgrößen aufnehmen<br />

kann, dämmt diese Gefahren ein: Sie verfügt über eine<br />

Rauchgasabsaugung, die Emissionen werden in einem<br />

Wasserbecken aufgefangen. Dafür gab es den zweiten<br />

Preis.<br />

Der dritte Preis schließlich ging nach Kiel. Hier gelang es<br />

Enrico Francesco Orru, Jörn Lucht <strong>und</strong> Mario Georgi, Auszubildende<br />

bei den Howaldtswerken-Deutsche Werft, die<br />

Lärmemission einer Vertikalbandsäge, immerhin bis zu 120<br />

dB(A), um bis zu 30 dB(A) zu reduzieren – unter anderem<br />

durch eine einseitige magnetische Antidröhnmatte.<br />

„Clever, sicher, cool“ – unter diesem Motto standen auch<br />

in diesem Jahr wieder die eingereichten Beiträge.<br />

Uli Schuppler, Manager des Handball-Erstligisten Rhein-<br />

Neckar-Löwen, der die Gewinner auszeichnete, war<br />

zufrieden: „Ich unterstütze den Deutschen Jugend-<strong>Arbeit</strong>sschutz-Preis,<br />

weil ich es gut finde, wenn Jugendliche sich mit<br />

dem Thema Sicherheit auseinandersetzen“, sagt er.<br />

„Wer im Beruf nicht auf sich aufpasst, kann auch seine<br />

Freizeit nicht genießen. Dafür muss man gerade Berufseinsteiger<br />

sensibilisieren.“ Der Jugend-<strong>Arbeit</strong>sschutz-Preis wird<br />

auch 2008 wieder verliehen (www.jugend-arbeitsschutz-<br />

preis.de).<br />

Jürgen Schreiber, redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de


Foto: DaimlerChrysler<br />

Erster Preis: Auszubildende bei DaimlerChrysler entwickelten einen<br />

Abgasadapter, hier in Y-Form für Fahrzeuge mit Doppelauspuff.<br />

Foto: Arcelor Bremen<br />

Zweiter Preis: Eine neue Rohrbrennanlage reduziert Funkenflug<br />

<strong>und</strong> Rauchgasentwicklung. Der Preis ging nach Bremen zu Arcelor.<br />

Foto: HDW<br />

Dritter Preis: Unter anderem mit einer Antidröhnmatte reduzierten<br />

Auszubildende bei den Howaldtswerken-Deutsche Werft die Lärmemissionen<br />

der Vertikalbandsäge.<br />

DEZEMBER <strong>2006</strong> ARBEIT UND GESUNDHEIT 17<br />

Anzeige<br />

seat standing aid step knee care<br />

activeworking<br />

Für Höchstleistungen gebaut.<br />

forma step<br />

Für elastisches Gehen <strong>und</strong> Stehen<br />

Macht jeden Schritt<br />

zum Vergnügen<br />

Unser Bodenmatten-System forma step wirkt<br />

W<strong>und</strong>er auf hartem Untergr<strong>und</strong>. Der ergonomische<br />

Belag aus dauerelastischem PUR-Schaum<br />

mildert deutlich den Druck von Beton <strong>und</strong><br />

Estrich. Die Belastungsreduzierung von bis<br />

zu 60 Prozent wirkt positiv auf den gesamten<br />

Bewegungsapparat. Das Ergebnis: weniger<br />

Ermüdung, mehr Motivation <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit.<br />

Weitere Eigenschaften: rutschfest,<br />

isolierend, stoßdämpfend, schalldämmend <strong>und</strong><br />

endlos verlegbar dank Link-System. forma step<br />

macht jeden Schritt zum Vergnügen – am<br />

<strong>Arbeit</strong>splatz, in Sport <strong>und</strong> Freizeit.<br />

Überzeugen Sie sich selbst! Musterbestellung<br />

<strong>und</strong> weitere Informationen unter:<br />

activeworking • Porschestraße 1 • 49356 Diepholz<br />

fon 0 54 41.59 54-0 • fax 0 54 41.59 54-24<br />

e-mail info@active-working.de<br />

www.active-working.de


ARBEIT UND GESUNDHEIT Preisrätsel<br />

Die Buchstaben in den nummerierten Feldern ergeben das Lösungswort.<br />

Teilnahmebedingungen: Bitte schicken Sie die richtige Lösung bis zum 31. Januar 2007 als Postkarte unter dem Betreff „Preisrätsel<br />

12/<strong>2006</strong>“ an den Universum Verlag, Redaktion <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Postfach 200, 65175 Wiesbaden. Oder verwenden Sie ganz<br />

bequem das Rätsel-Formular auf der Internetseite www.arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de im Bereich „Interaktiv“. Als Absender geben Sie bitte Ihre Privatanschrift<br />

an (auch bei Sammeleinsendungen von Betrieben). Unter mehreren richtigen Lösungen entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen. Einsendungen ohne Betreff <strong>und</strong> Mehrfachnennungen werden nicht berücksichtigt. Auflösung <strong>und</strong> Gewinner veröffentlichen<br />

wir in der März-Ausgabe 2007 von ARBEIT UND GESUNDHEIT.<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT Gewinne Sie haben gewonnen!<br />

1. Preis: 500 Euro<br />

2. Preis: 250 Euro<br />

3. Preis: Lexikon „Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit bei der <strong>Arbeit</strong>“<br />

(Kombipaket Buch + CD-ROM) im Wert von 110 Euro<br />

Die Auflösung des gesamten Kreuzworträtsels finden Sie nach dem<br />

Einsendeschluss für das Gewinnspiel unter www.arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

18 ARBEIT UND GESUNDHEIT DEZEMBER <strong>2006</strong><br />

Meißner Sicherheitstechnik GbR<br />

Auffanggurte<br />

Falldämpfer<br />

Seilkürzer<br />

Abseil- <strong>und</strong> Rettungsgeräte<br />

Werkzeugtaschen<br />

Steigeisen<br />

Anschlagpunkte<br />

HSS-Anschlageinrichtung<br />

VSS-Steigschutzsystem<br />

Steigkurse<br />

Sachk<strong>und</strong>igenschulungen<br />

Anzeige<br />

Meißner<br />

Sicherheitstechnik GbR<br />

Lämmerweg 65<br />

89079 Ulm - Einsingen<br />

Tel: 07305 9635-0 Fax: 07305 9635 -15 info@meissner-ulm.de<br />

www.meissner-ulm.de<br />

Auflösung 9/<strong>2006</strong>: Neuling<br />

1. Preis: Ingrid Bergholz, Dessau;<br />

2. Preis: Peter Grüning, Willich-Anrath;<br />

3. Preis: Helene Noll, Vettelschoß.<br />

Die weiteren Gewinner von jeweils<br />

einer Tasse „ARBEIT UND GESUNDHEIT“<br />

werden benachrichtigt.<br />

Impressum ARBEIT UND GESUNDHEIT 58. Jahrgang, erscheint monatlich, ISSN 0946-7602. Herausgeber: Hauptverband der gewerblichen<br />

Berufsgenossenschaften (HVBG), Sankt Augustin. Herausgeberbeirat: Dr. Wolfgang Damberg, Gregor Doepke, Helmut Ehnes (Vorsitzender), Dr. Manfred Fischer, Harald Claus Kiene,<br />

Andreas Rentel. Chefredaktion: Martin Rüddel (mr), HVBG, 53754 Sankt Augustin, E-Mail: martin.rueddel@hvbg.de, Internet: www.hvbg.de. Redaktion: Gabriele Albert<br />

(Al /stv. Chefredakteurin next), Miriam Becker (mir/stv. Chefredakteurin), Christian Donner (CD), Sarah Jung-König (sjk), Gernot Leinert (GL), Eva Schmidt (ES), Jürgen Schreiber<br />

(J.S./CvD), Verlag <strong>und</strong> Vertrieb: Universum Verlag GmbH, 65175 Wiesbaden, Telefon: 0611/90 30-0, E-Mail: vertrieb@universum.de, Internet: www.universum.de; Anzeigen:<br />

Inge Funk-Stendel, Telefon: 0611/90 30-246, Fax -247; es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 5. Werbung <strong>und</strong> Verkauf: Gerhard Binz; Herstellung: Harald Koch; Repro:<br />

Otterbach Medien KG GmbH & Co., Würzburg; Druck: Echter Druck GmbH, Würzburg; Grafisches Konzept: a priori werbeagentur, Wiesbaden. Jahresabonnement 7,32 Euro (mit den Beiheftern<br />

„spezial“ bzw. „next“ jeweils 9,72 Euro) inkl. MwSt. zzgl. Versand. Titelbild dieser Ausgabe: Buschardt. Für unverlangte Einsendungen keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.


Schöne Bescherung!<br />

Ob Kaffeetrinken, Schneewanderung oder Besuch des Weihnachtsmarkts – in der Vorweihnachtszeit<br />

wollen viele Unternehmer mit festlichen Veranstaltungen den Gemeinschaftssinn<br />

der Belegschaft stärken. Während der Weihnachtsfeier sind die Teilnehmer unfallversichert,<br />

falls einige Gr<strong>und</strong>regeln beachtet werden.<br />

Jeder, der an einer offiziellen Weihnachtsfeier seines Betriebs<br />

teilnimmt, steht sowohl während der Veranstaltung als<br />

auch auf dem Hin- <strong>und</strong> Rückweg unter dem Schutz der<br />

gesetzlichen Unfallversicherung. Wer sich am Punsch verbrüht,<br />

ist somit gr<strong>und</strong>sätzlich genauso versichert wie derjenige,<br />

der beim vorweihnachtlichen Tänzchen mit der Kollegin<br />

einen Kreislaufkollaps erleidet.<br />

Und der Versicherungsschutz gilt nicht nur während der Weihnachtsfeier,<br />

sondern auch bei den Vorbereitungen: Zum Beispiel,<br />

wenn jemand beim Schmücken des Betriebsweihnachtsbaums<br />

von der Leiter fällt <strong>und</strong> sich den Arm bricht.<br />

Aber Achtung: Unfälle, die etwa auf groben Leichtsinn oder<br />

übermäßigen Alkoholgenuss zurückgeführt werden können<br />

oder die außerhalb des offiziellen Veranstaltungsrahmens<br />

geschehen, fallen nicht unter den Unfallschutz der Berufsgenossenschaften.<br />

Folgendes ist zu beachten, damit die gesetzliche Unfallversicherung<br />

durch die Berufsgenossenschaften greift <strong>und</strong> die<br />

2werden. In größeren Unternehmen gilt diese Regelung auch<br />

3<br />

4<br />

Weihnachtsfeier keine unerwünschte Bescherung mit sich<br />

1<br />

bringt:<br />

Die Unternehmensleitung muss die Feier veranstalten, fördern<br />

oder zumindest ausdrücklich billigen. Bester Beweis dafür<br />

ist, dass der Unternehmer die Feier selbst besucht. Der Ort<br />

der Veranstaltung spielt hingegen für den Versicherungsschutz<br />

keine Rolle.<br />

Die Veranstaltung muss allen Mitarbeitern offen stehen <strong>und</strong><br />

von einem relevanten Teil der Belegschaft auch besucht<br />

bei Abteilungsfeiern.<br />

Der Versicherungsschutz gilt so lange, bis die Veranstaltung<br />

offiziell beendet ist. Im Zweifel ist das der Fall, wenn der<br />

Chef geht. Anschlusspartys sind Privatsache – auch wenn sie<br />

in der gleichen Lokalität weiterlaufen wie zuvor die offizielle<br />

Feier.<br />

Bitte nicht zu tief ins Glühweinglas schauen: Bei Wegeunfällen,<br />

die im Wesentlichen auf übermäßigen Alkoholeinfluss<br />

zurückzuführen sind, ist der entstandene Schaden<br />

nicht durch die Berufsgenossenschaften abgedeckt. Es<br />

empfiehlt sich, ein Taxi zu nehmen oder eine Fahrgemeinschaft<br />

zu bilden.<br />

Ricarda Dröse, redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

Weihnachtsfeier<br />

Cartoon: Hüter<br />

DEZEMBER <strong>2006</strong> ARBEIT UND GESUNDHEIT 19


ARBEIT UND<br />

GESUNDHEIT das<br />

Allerletzte<br />

von unseren Lesern entdeckt<br />

Rechts liegen gelassen: das Fanggerüst, unbenutzt.<br />

Daneben der Freiluftakt auf durchgebogenen, ungesicherten<br />

Brettern. Bretthart, das Ganze.<br />

Eis-Zeit: Weil die Gäste sich über das abtauende<br />

Eiswasser beschwerten, schlug der Wirt die Eiszapfen<br />

kurzerhand mit einem Besen ab. Aber<br />

wie: Was er da verzapfte, blieb glücklicherweise<br />

ohne Folgen.<br />

Spannmutter drehen<br />

lösen spielend leicht<br />

Deckel fest im Griff<br />

Peter Brockmann, Hatten<br />

Alfred Dieling, Böhhmfeld<br />

Stapel-Lauf: Auf gestapelten Paletten aufgebockt,<br />

ruht dieser Seelenverkäufer in<br />

einem skandinavischen Hafen. Ob er,<br />

derart behandelt, jemals wieder in das<br />

offene Meer auslaufen wird?<br />

Alexander Breunig, Brühl<br />

Mitgegangen, mitgehangen: So sieht es aus, wenn<br />

man sich eine <strong>Arbeit</strong>sbühne sparen will. Wie es<br />

dem „Gehenkten“ da oben wohl zumute ist?<br />

Zusendungen bitte an Universum Verlag GmbH & Co. KG,<br />

Redaktion ARBEIT UND GESUNDHEIT, Postfach 5720, 65175 Wiesbaden<br />

bzw. das-allerletzte@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

Nur die in der Zeitschrift veröffentlichten Bilder werden honoriert.<br />

Hinweis an die Einsender: Die Redaktion geht davon aus,<br />

dass abgebildete Personen mit einer Veröffentlichung einverstanden sind.<br />

Schachtdeckelheber<br />

Für alle gängigen Schachtdeckel.<br />

ASK - <strong>Arbeit</strong>sSicherheitsKonzepte<br />

Rainer Hoffmann, Niederscheyerer Straße 75 b, 85276 Pfaffenhofen<br />

Tel.: 08441/860114 / Fax: 08441/8808<br />

Internet: www.ASK-Shop.de / E-Mail: info@ASK-Shop.de<br />

Norbert Riebesehl, Hamburg<br />

Anzeige

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!