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Zeche Waltrop in 45731 Waltrop, Sydowstraße - Fotogalerie Thomas

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<strong>Zeche</strong> <strong>Waltrop</strong>-1/2 <strong>in</strong> <strong>45731</strong> <strong>Waltrop</strong>, <strong>Sydowstraße</strong><br />

Die <strong>Zeche</strong> <strong>Waltrop</strong> war e<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>kohlen-Bergwerk <strong>in</strong> <strong>Waltrop</strong>.<br />

Geschichte<br />

Die <strong>Zeche</strong> entstand im Zusammenhang mit dem nach 1900 verstärkten Wettrüsten<br />

der europäischen Staaten. Der preußische Staat kaufte nach 1900 Grubenfelder im<br />

Ruhrgebiet, um Armee und Flotte mit Kohle und Koks zu versorgen. Die Königlich<br />

Preußische Berg<strong>in</strong>spektion <strong>Waltrop</strong> und die Königlich Preußische Bergwerksdirektion<br />

Reckl<strong>in</strong>ghausen waren für Bau und Betrieb der <strong>Zeche</strong> zuständig. 1903 wurde der<br />

erste Schacht abgeteuft, 1905 die Förderung aufgenommen und 1909 e<strong>in</strong>e Kokerei<br />

errichtet.<br />

Die Anlage gehörte dem preußischen Staat und wurde bis 1926 von der jeweils<br />

zuständigen Bergwerksdirektion verwaltet. 1926 wurde sie wie andere staatliche<br />

Bergwerke Teil der neu gegründeten Bergwerks AG Reckl<strong>in</strong>ghausen, die 1935 mit<br />

der Hibernia AG zusammengelegt wurde, die der Staat 1917 übernommen hatte.<br />

1964 war die <strong>Zeche</strong> <strong>Waltrop</strong> akut von der Stilllegung bedroht, die aber nach großem<br />

Protest der Bevölkerung abgewendet werden konnte, auch, weil die Stilllegung<br />

<strong>Waltrop</strong> besonders hart getroffen hätte, da sich Wachstum und Wohlstand der Stadt<br />

fast ausschließlich auf der <strong>Zeche</strong> begründeten.<br />

1969 g<strong>in</strong>g die <strong>Zeche</strong> <strong>Waltrop</strong> <strong>in</strong> den Besitz der neuen Ruhrkohle AG als<br />

Konsolidierungsunternehmen der deutschen Ste<strong>in</strong>kohleförderung über.<br />

1978 wurde die <strong>Zeche</strong> <strong>Waltrop</strong> mit der benachbarten <strong>Zeche</strong> M<strong>in</strong>ister Achenbach <strong>in</strong><br />

Lünen-Brambauer zusammengelegt. 1979 wurde <strong>Waltrop</strong> stillgelegt.<br />

Heutige Nutzung<br />

Die <strong>Zeche</strong> <strong>Waltrop</strong> gehört baulich zu den schönsten Schachtanlagen des<br />

Ruhrbergbaus. Die noch erhaltenen Gebäude stehen seit 1988 unter Denkmalschutz<br />

und werden gewerblich genutzt: unter anderem f<strong>in</strong>det sich dort die Zentrale der<br />

Firma Manufactum. Im alten Magaz<strong>in</strong>gebäude bef<strong>in</strong>det sich die Firma Hase<br />

Spezialräder, <strong>in</strong> der ehemaligen Lampenstube das Architekturbüro Blanc &<br />

Mecklenburg. Im Trafohaus und im Milchhäuschen s<strong>in</strong>d die Räumlichkeiten des<br />

Architekturbüros Lütkenhaus und der Stadt-Bau-Grund untergebracht.<br />

Am 04. Dezember jeden Jahres wird auf dem Gelände der <strong>Zeche</strong> <strong>Waltrop</strong> noch<br />

immer der Barbaratag gefeiert. Die heilige Barbara gilt als Schutzpatron<strong>in</strong> der<br />

Bergleute. Hierzu stellt die Firma Manufactum ihre Cafeteria bereit.<br />

E<strong>in</strong>mal im Jahr erwacht die komplette <strong>Zeche</strong> <strong>Waltrop</strong> zur Extraschicht, e<strong>in</strong>em<br />

nächtlichen Kulturspektakel <strong>in</strong>mitten der historischen Industriekulisse.<br />

H<strong>in</strong>ter der <strong>Zeche</strong>nmauer stehen noch elf Hallen, die auf dem großen Gelände<br />

erhalten wurden und heute unter Denkmalschutz stehen. Gleich h<strong>in</strong>ter dem<br />

Pförtnerhaus liegt noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Gebäude aus den 1950er Jahren, die sogenannte<br />

Milchbar, westlich davon Schalterhaus und Masch<strong>in</strong>enhalle. Im Zentrum des<br />

Ensembles liegen jedoch die e<strong>in</strong>drucksvolle Lohnhalle und das Magaz<strong>in</strong>gebäude mit<br />

der Lampenstube. Weiter nordöstlich der Lokschuppen, hier werden heute Oldtimer<br />

restauriert. Es f<strong>in</strong>den sich ke<strong>in</strong>e Spuren mehr von den ehemals vielen Gleisanlagen,<br />

Gerüsten und Schloten. Die noch vorhandenen Gebäude wurden umfassend saniert.<br />

Oben auf der Halde am Spurwerkturm treffen sich Ausflügler, um den Blick über<br />

Brockenscheidt bis h<strong>in</strong>aus nach Brambauer zu genießen. Dreht man sich wieder um,<br />

dom<strong>in</strong>iert das Hallen-Ensemble.<br />

<strong>Zeche</strong> <strong>Waltrop</strong> <strong>in</strong> <strong>45731</strong> <strong>Waltrop</strong>, <strong>Sydowstraße</strong> / Seite: 1


Der Ausblick wird sich ändern, die Umnutzung geht weiter: Die Brachfläche neben<br />

dem neu errichteten Landschaftsbauwerk wird zu e<strong>in</strong>em Gewerbegebiet ausgebaut.<br />

<strong>Zeche</strong> <strong>Waltrop</strong> <strong>in</strong> <strong>45731</strong> <strong>Waltrop</strong>, <strong>Sydowstraße</strong> / Seite: 1

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