Böschungen
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<strong>Böschungen</strong>
Steinschlag, Felssturz<br />
Steinschlag: < 200 m³<br />
Felssturz: 200-10.000 m³<br />
Bergsturz: >>10.000 m³
Grundtypen<br />
Die kinematisch<br />
möglichen<br />
Hauptbewegungen<br />
können im<br />
Lagenkugel-<br />
Diagramm<br />
bestimmt werden<br />
N 20 W 65 W
Stürzen, Kippen
Vektoren b. Kippen
Formen v. Stürzen<br />
Progressiver Bruch
Gleitung (Rutschung)
interferometrie
Kriechen (früher: Sacken)
Art der Rutschungsaktivitäten<br />
1)Eine komplexe Rutschung weist mindestens zwei<br />
Bewegungstypen (Fallen, Kippen, Gleiten, Driften,<br />
Fließen) in Folge auf.<br />
2) Eine zusammengesetzte Rutschung weist mindestens<br />
zwei Bewegungstypen auf, die gleichzeitig in<br />
verschiedenen Teilen der Rutschmasse auftreten.<br />
3) Eine sukzessive Rutschung ist vom gleichen Typ wie<br />
die unmittelbar benachbarte ältere Rutschung. Verlagertes<br />
Material und Gleitflächen sind jedoch voneinander<br />
getrennt.<br />
4) Eine Einzelrutschung weist nur eine Einzelbewegung<br />
des verlagerten Materials auf.<br />
5) Eine Mehrfachrutschung weist eine wiederholte<br />
Entwicklung gleichen Bewegungstyps auf.<br />
(int. Multilil. landside glossary)
Rutschungsmerkmale<br />
Merkmale 1<br />
1) Krone: Nicht oder gering verlagerter Bereich unmittelbar oberhalb des<br />
Hauptabrisses (2).<br />
2) Hauptabriss: Steil einfallende durch die Bewegung der Rutschmasse (13)<br />
entstandene hangabwärts gerichtete Fläche auf dem nicht bewegten Boden<br />
oder Fels am oberen Teil der Rutschung . Er ist der deutlich sichtbare Teil der<br />
Gleitfläche (10).<br />
3) Top: Höchster Punkt des Kontaktes zwischen verlagertem Material (13)<br />
und Hauptabriss (2)<br />
4) Kopf:Oberer Rand der Rutschung entlang dem Kontakt zwischen<br />
verlagertem Material und Hauptabriss (2).<br />
5) Sekundärabriss: Durch unterschiedliche Bewegungen innerhalb des<br />
verlagerten Materials der Rutschmasse entstandene steil einfallende Fläche.<br />
6) Hauptrutschkörper: Teil des verlagerten Materials der Rutschung über der<br />
Gleitfläche (10) zwischen Hauptabriss (2) und Gleitflächenfront (11).<br />
7) Fuß: Unterer Teil der Rutschmasse, der über die Gleitfläche hinausreicht<br />
(l1) und über der ursprünglichen Geländeoberfläche (20) liegt, auch als<br />
Rutschungszunge bezeichnet.<br />
8) Fußspitze: Teil der Front (9), der am weitesten vom Top (3) der Rutschung<br />
entfernt ist.<br />
9) Front: Vordere, meist gekrümmte Begrenzung des verlagerten Materials der<br />
Rutschung, die am weitesten vom Hauptabriss (2) entfernt ist.<br />
10) Gleitfläche: Fläche, welche die untere Grenze des verlagerten Material(13)<br />
unter der ursprünglichen Geländeoberfläche (20) bildet (oder gebildet hat).
Rutschungsmerkmale<br />
11) Gleitflächenfront: Grenzlinie (meist verdeckt) zwischen dem unteren Teil<br />
der Gleitfläche (10) und der ursprünglichen Geländeoberfläche (20).<br />
2<br />
12) Überschiebungsfläche: Teil der ursprünglichen Geländeoberfläche, die<br />
vom Fuß der Rutschung überlagert wird.<br />
13) Verlagertes Material: Von der Rutschung erfaßte und aus ihrer ursprünglichen<br />
Position verlagerte Masse. Sie umfaßt sowohl die Sackungsmasse (17)<br />
als auch die Akkumulation (18).<br />
14) Sackungszone: Bereich der Rutschung, in der das verlagerte Material tiefer<br />
liegt als die ursprüngliche Geländeoberfläche (20).<br />
15) Akkumulationszone: Bereich der Rutschung, in dem das verlagerte<br />
Material über der ursprünglichen Geländeoberfläche liegt.<br />
16) Sackungsraum: Volumen, das vom Hauptabriss (2), von der Sackungsmasse<br />
(17) und der ursprünglichen Geländeoberfläche (20) begrenzt wird.<br />
17) Sackungsmasse: Teil des verlagerten Materials, das über der Gleitfläche<br />
(10) und unter der ursprünglichen Geländeoberfläche liegt.<br />
18) Akkumulation: Volumen des verlagerten Materials (13), das über der<br />
ursprünglichen Geländeoberfläche liegt.<br />
19) Flanke: Das in-situ liegende Material, das unmittelbar an die seitlichen<br />
Abrisse anschließt. Die Beschreibung mit Kompassrichtung wird bevorzugt;<br />
falls mit rechts oder links bezeichnet, bezieht sich dies aus der Sicht von oben<br />
nach unten.<br />
20) Ursprüngliche Geländeoberfläche: Oberfläche des Hanges, die vor Beginn<br />
der Rutschung bestand.<br />
(int. Multilingual landside glossary)
Rutschungsdimensionen<br />
1) Die Breite der Rutschmasse, Wd, ist die maximale Breite der<br />
Rutschmasse senkrecht zur Längsachse, Ld. .<br />
2) Die Breite der Gleitfläche, Wr, ist die maximale Breite<br />
zwischen den Flanken der Rutschung, senkrecht zur Längsachse,<br />
Lr.<br />
3) Die Gesamtlänge, L, ist der kleinste Abstand zwischen<br />
Fußspitze und Krone der Rutschung.<br />
4) Die Länge der Rutschmasse, Ld, ist der kleinste Abstand<br />
zwischen Fußspitze und Top.<br />
5) Die Gleitflächenlänge, Lr, ist der kleinste Abstand zwischen<br />
Gleitflächenfront und Krone.<br />
6) Die Mächtigkeit der Rutschmasse, Dd, ist die maximale Tiefe<br />
der Gleitfläche unter der ursprünglichen Geländeoberfläche,<br />
gemessen senkrecht zur Ebene Wd und WL<br />
7) Die Tiefe der Gleitfläche, Dr, ist die maximale Tiefe der<br />
Gleitfläche unter der ursprünglichen Geländeoberfläche,<br />
gemessen senkrecht zur Ebene Wr und Lr<br />
(int. Multilingual landside glossary)
Zustand der Rutschungsaktivitäten<br />
1)Eine aktive Rutschung ist gegenwärtig in Bewegung.<br />
2) Eine blockierte Rutschung hat sich innerhalb der letzten<br />
12 Monaten bewegt, ist aber zur Zeit nicht aktiv (l).<br />
3) Eine reaktivierte Rutschung ist eine aktive (l)<br />
Rutschung, die vorher inaktiv (4) war.<br />
4) Eine inaktive Rutschung hat sich innerhalb der letzten<br />
12 Monate nicht bewegt Inaktive Rutschungen können<br />
durch den verschiedenen Zustand der Rutschung 5-8 näher<br />
charakterisiert werden.<br />
5) Eine latente Rutschung ist eine inaktive (4) Rutschung,<br />
die durch ihre ursprünglichen Ursachen reaktiviert (3)<br />
werden kann.<br />
6) Eine abgeschlossene Rutschung ist eine inaktive (4)<br />
Rutschung, die nicht mehr von ihren ursprünglichen<br />
Ursachen beeinflußt wird.<br />
7) Eine stabilisierte Rutschung ist eine inaktive (4)<br />
Rutschung, deren ursprüngliche Ursachen durch<br />
Sanierungsmaßnahmen nicht mehr wirksam sind.<br />
8) Eine fossile Rutschung ist eine inaktive (4) Rutschung,<br />
die sich unter erheblich unterschiedlichen klimatischen und<br />
geomorphologischen Bedingungen im Vergleich zur<br />
Gegenwart entwickelt hatte. (int. Multilil. landside glossary)
Verteilung der Rutschungsaktivitäten<br />
1) In einer fortschreitenden Rutschung breitet sich die<br />
Gleitfläche in Bewegungsrichtung aus.<br />
2) In einer rückschreitenden Rutschung breitet sich die<br />
Gleitfläche entgegen der<br />
Bewegungsrichtung des verlagerten Materials aus.<br />
3) In einer sich vergrößernden Rutschung breitet sich<br />
die Gleitfläche in zwei oder<br />
mehr Richtungen aus.<br />
4) In einer sich verkleinernden Rutschung verringert<br />
sich das Volumen des verlagerten<br />
Materials.<br />
5) In einer beschränkt ausgebildeten Rutschung gibt es<br />
zwar einen Abriß, aber am<br />
Fuß der Rutschmasse ist eine Gleitfläche nicht<br />
ausgebildet.<br />
6) In einer sich fortsetzenden Rutschung bewegt sich<br />
die Rutschmasse ohne sichtbare<br />
Veränderung der Gleitfläche und des Volumens des<br />
verlagerten Materials.<br />
7) In einer sich ausweitenden Rutschung breitet sich die<br />
Gleitfläche in einer oder in<br />
beiden Flanken der Rutschung aus.<br />
(int. Multilil. landside glossary)
Rotationsrutschung<br />
Art der<br />
Bewegung<br />
Rotationsrutschung<br />
Material<br />
Bindige und nicht bindige Böden<br />
Stabile<br />
Teile<br />
Krone (crown): zahlreiche meist<br />
halbkreisförm. Risse z.<br />
Ausbruchsfläche hin.<br />
Anbruchsfläche (main scarp):<br />
steile, konkave Gleitfläche, oben<br />
senkrecht, Rutschspuren<br />
Flanken: Höhe d. seitl. Fläche<br />
nimmt gegen Fuß ab. Risse an<br />
Flanken staffelförmig;<br />
Rutschstreifen an Ablös.flächen<br />
und Flanken
Rutschungstypen<br />
1)Fallen beginnt mit dem Lösen von Boden- oder Felsmaterial<br />
in einem steilen Hang entlang einer Fläche auf der geringe<br />
oder keine Scherbewegungen stattfinden. Das Material stürzt<br />
dann größtenteils frei fallend, springend oder rollend ab.<br />
2) Kippen ist eine Vorwärtsrotation aus dem Hang heraus von<br />
Blöcken aus Fels- oder kohäsivem Bodenmaterial um einen<br />
Punkt oder eine Achse unterhalb ihres Schwerpunktes.<br />
3) Gleiten ist eine hangabwärts gerichtete Bewegung von<br />
Boden- oder Felsmassen auf Gleitflächen oder auf<br />
verhältnismäßig dünnen Zonen intensiver Scherverformung.<br />
4) Driften bedeutet eine laterale Bewegung Fels- oder<br />
kohäsiver Bodenmassen bei einem gleichzeitigen Einsinken in<br />
die liegenden weniger kompetenten Schichten. Eine intensive<br />
Scherung auf Gleitflächen findet nicht statt. Driften kann<br />
durch Liquifaktion oder Fließen (und Extrusion) des liegenden<br />
weniger kompetenten Materials entstehen.<br />
5) Fließen ist eine räumliche, kontinuierliche Bewegung bei<br />
der Scherflächen nur kurzzeitig vorhanden, dicht angeordnet<br />
und gewöhnlich nicht erhalten sind. Die<br />
Geschwindigkeitsverteilung der bewegten Masse gleicht der<br />
einer viskosen Flüssigkeit.<br />
(int. Multilil. landside glossary)
Fliessen
Arth-Goldau
Arth-Goldau<br />
Masse: 40 - 45 Mio m 3 , aufgeweichte Mergelschichten (nur 20 ° !)
Glarus<br />
1) Jura-Kalke, 2) mergelige Kalke und Sandsteine (Unterkreide), 3) Abbruchvolumen, 4) Blockschutt,<br />
meist Jurakalke<br />
Bedeckte Fläche ca. 8 km², Vol ca. 800 Mio m³. Alter: Späte Eiszeit (Spät-Würm)<br />
Das Linth-Tal wurde über 5 km Länge bis 230 m über altem Talbett aufgehöht. Durch Seesedimente ist<br />
ein ehem. See von 70 m Tiefe nachgewiesen.
Elm 1881
Bergsturz ELM (1881)<br />
Bergsturz in 3 Phasen mit<br />
Abständen von 17 bzw. 4 min.<br />
‣10 Mio m³ auf 90 ha mit 10-<br />
20m Mächtigkeit abgelagert.<br />
‣83 Häuser zerstört, 115 Tote.<br />
Das Material ist nicht gefallen,<br />
sondern turbulentes Fließen<br />
von kohäsionslosen Körnern.<br />
Bergsturz v. ELM (Schweiz) durch Unterschneidung eines steilen Hanges durch einen<br />
Schiefersteinbruch.<br />
1) Flysch Sandsteine und Tonsteine, 2) Blattengrat-Schichten, 3) Bergsturzmaterial am<br />
Gegenhang aufgebrandet.<br />
n. A. Heim 1932
Fahrböschungswinkel<br />
Geometrie
Volumen / Pauschalgefälle<br />
lle<br />
Brandt, A.: Bergstürze Villacher Alpe, Diss Hamburg 1981
Volumen – H/L
Volumen/Fläche, Weg
Geschwindigkeit<br />
Geschwindigkeiten n. SIA: < 30 m/s (108 km/h)<br />
> 50 m/s, (= 180 km/h, Vajont: ca. 250 km/h
Zandila, Veltlin 1987<br />
Bild unterseite
Monte Zandila (Val Pola)<br />
Zandila Lageplan
Zandila<br />
Ehem. Stausee gegen S - Bergsturzdamm
Zandila<br />
UW-Seite bergsturzdamm mit Verbauungen
Abdämmung Bergsturzsee<br />
Mechanism and consequences of lake<br />
damming due to a huge landslide<br />
(http://www.kingston.ac.uk)
Initialzustand<br />
DA KREUZ 1997
Spannungen<br />
Hauptnormalspannungen<br />
Hauptnormalspannungen des verformten Modells<br />
KREUZ 1997<br />
DA
UDEC-Modell<br />
Detail des verformten Modelles. Beachte Ausbildung der Nackentälchen und der Rotation (20°) der<br />
Kluftkörper<br />
DA KREUZ 1997
UDEC-Versetzungsvektoren<br />
DA KREUZ 1997
Radarinterferometrie<br />
Rott et al. 1999