30 Jahre Schweizerisches Landesforstinventar - LFI
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Abb 7 Potenzielle «saproxylische Hotspots» (rot) im Waldareal (gelb). Ergebnis der<br />
Kumulation von 55 modellierten Lebensraumeignungskarten für alt und totholzabhängige<br />
Fledermaus, Vogel, Amphibien und Reptilien, Insekten, Mollusken, Pilz und<br />
Flechtenarten (Quelle: Bütler et al 2006).<br />
Diskussion<br />
Offensichtliche Zusammenhänge zwischen<br />
der aktuellen Verbreitung einzelner saproxylischer<br />
Arten und dem Vorkommen spezifischer Lebensraumindikatoren<br />
gemäss <strong>LFI</strong> sind eher selten zu beobach<br />
ten. Ein Grund liegt wohl in der beschränkten Repräsentativität<br />
der Artkartierungen. Tatsächlich sind<br />
systematisch erhobene Artkartierungen die Ausnahme.<br />
Bei den meisten Artendatenbanken handelt<br />
es sich um die Kumulation von Fundmeldungen, wobei<br />
sich intensiveres Suchen in gewissen beliebten<br />
Gebieten in einer Häufung von Daten zeigen kann.<br />
Ein anderer Grund kann in der geringen Rasterdichte<br />
und den kleinen Probeflächen des <strong>LFI</strong> liegen. Mit<br />
der Kumulation von (potenziellen) Arealen mehrerer<br />
saproxylischer Arten in Hotspots und der Kumulation<br />
von Lebensraumindikatoren im Strukturindex<br />
des <strong>LFI</strong> stehen aber robuste Instrumente für das<br />
Lebensraum und Artenmanagement zur Verfügung.<br />
Die Daten des <strong>LFI</strong>3 belegen, dass alte und zudem<br />
seit mindestens <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n nicht mehr genutzte<br />
Wälder eindeutige Hotspots für saproxylische Arten<br />
sind. Die Totholzvorräte liegen hier im Bereich der<br />
20 bis 70 m 3 pro Hektare, die als Schwellenwerte für<br />
das Vorkommen von anspruchsvollen Arten gelten<br />
(Müller & Bütler 2010). Frisch genutzte Bestände weisen<br />
deutlich weniger Totholz auf. Am grössten ist<br />
das Gefälle diesbezüglich im Areal der Buchenwälder,<br />
wo auch die meisten saproxylischen Arten ihr<br />
Hauptareal haben. In den letzten zehn <strong>Jahre</strong>n genutzte<br />
Bestände auf Buchenwaldstandorten weisen<br />
Totholzvolumen<br />
Alle Bestände<br />
Bestände mit nutzung in den<br />
letzten 10 <strong>Jahre</strong>n<br />
Bestände älter als 120 <strong>Jahre</strong> und<br />
nutzung vor mehr als <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
waldgesellschaften Holzfestigkeit m 3 /ha ± % m 3 /ha ± % m 3 /ha ± %<br />
Buchenwälder Frisch-/Hartholz 12 8 10 10 27 33<br />
Morsch/Moder/Mull 4 11 3 16 8 51<br />
Total 16 7 13 9 34 31<br />
Tannen-Buchen-wälder Frisch-/Hartholz 20 9 20 14 25 29<br />
Morsch/Moder/Mull 6 10 4 17 14 28<br />
Total 26 8 24 12 39 24<br />
Tannen-Fichten-wälder Frisch-/Hartholz 22 11 26 18 31 26<br />
Morsch/Moder/Mull 10 12 7 23 19 26<br />
Total 32 9 33 16 50 22<br />
Fichtenwälder Frisch-/Hartholz 16 10 13 21 23 21<br />
Morsch/Moder/Mull 10 10 5 26 14 20<br />
Total 26 8 18 19 37 18<br />
Arven- und<br />
Frisch-/Hartholz 9 17 15 69 12 27<br />
Lärchenwälder<br />
Morsch/Moder/Mull 7 18 6 61 13 29<br />
Total 15 14 21 58 25 24<br />
Föhrenwälder Frisch-/Hartholz 15 18 17 33 19 51<br />
Morsch/Moder/Mull 9 19 10 39 18 45<br />
Total 24 16 27 29 37 44<br />
Übrige Laubwälder Frisch-/Hartholz 13 8 13 14 14 31<br />
Morsch/Moder/Mull 5 11 3 20 16 37<br />
Total 18 7 16 13 <strong>30</strong> <strong>30</strong><br />
Gesamt Frisch-/Hartholz 15 4 15 6 22 11<br />
Morsch/Moder/Mull 6 4 4 8 14 11<br />
Total 22 3 19 5 36 9<br />
Tab 4 Totholzvolumen (Mittelwerte in m 3 /ha; Standardfehler in %) im <strong>LFI</strong>3 nach Holzfestigkeit, Anzahl <strong>Jahre</strong>n seit dem letzten Eingriff und Bestandesalter.<br />
Auswertungseinheit: zugänglicher Wald ohne Gebüschwald<br />
Schweiz Z Forstwes 162 (2011) 9: 312–325<br />
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